Name: Drifters (ドリフターズ, Dorifutazu)
Künstler: Kohta Hirano
Demographie: Seinen
Genre: Historisches, Abenteuer, Fantasy, Sci-Fi
Verlag: Shonen Gahosha (Japan), Dark Horse (Nordamerika), Panini Planet Manga (Schland)
Erscheinungsjahr: seit 30.04.09 monatlich (Young King Ours); ongoing
Umfang: 20 Kapitel bis jetzt; Kap. 1 - 11 sind als Sammelband verlegt (siehe oberstes Bild)
Scanlation: komplett
Hirano stand vor der Aufgabe, einen Manga zu schreiben, der sich zwangsläufig direkt mit dem weltweiten Erfolg Hellsing messen musste. Hellsing hat ihm eine Reputation verschafft, die ihm einerseits direkte internationale Publikation versprach, andererseits sein Schaffen einschränkte. Hirano konnte nach dem Splatter - Meisterwerk ja keinen Gagmanga schreiben. Aber der dicke Mann wollte ja auch nicht seinen Stil ändern, nur das Setting. Und das hat er hinbekommen. Sein Ansatz ist die Verknüpfung von historischen Figuren und einer fiktiven Welt, in der er Narrenfreiheit besitzt. Er schmeißt also alle möglichen geschichtsträchtigen Helden zusammen, gibt ihnen Superkräfte und lässt sie in verschiedene Parteien aufgeteilt miteinander oder gegeneinander kämpfen.
Story: Mit etwas Abstand kann man die Story durchaus zusammenfassen, was unmöglich erscheint, wenn man nur die ersten Kapitel kennt. Der Leser wird direkt ins 16. Jahrhundert geworfen und erlebt Krieg und Schlachten, ohne direkt eingeleitet zu werden. Unser Protagonist Shimazu Toyohisa schaut natürlich nicht nur zu. In einem erbitterten Kampf schafft er es, seinen Gegner zu töten, wird allerdings selbst tödlich verwundet. Während er stirbt findet er sich in einem Korridor voller Türen wieder und wird in eine andere Welt geschickt. In dieser begegnet er nicht nur besagten historischen Figuren, sondern auch Elfen, Hobbits, Zwerge usw. Er schließt sich einer Gruppe namens „Drifters“ an, die einen verzweifelten Krieg gegen eine Gruppe namens „Offscourings“ führt, deren Ziel nichts geringer als die Weltherrschaft ist. Die Offscourings befehligen allerdings auch Fantasywesen, z.B. Drachen, und haben zu Beginn der Serie schon den gesamten Norden unter Kontrolle. Um eine Invasion des Südens zu verhindern, schickt Murasaki (der Wächter des Korridors sozusagen) immer mehr historische Helden in diese Welt, die sich den Drifters anschließen. Murasaki wählt allerdings nur Figuren aus, die zwar den Kampf lieben und alles für den Sieg tun, aber niemals unmenschlich sind. Brutal und gewalttätig ja, aber Unschuldige und Unbeteiligte sind außen vor. Die Offscourings unterscheiden sich hier. Ihre Gruppe besteht aus starken Kämpfern, die ebenfalls historische Figuren sind, aber sie haben alles Menschliche abgelegt. Sie hassen alles und jeden, weshalb es für sie auch keine Unbeteiligten gibt; alles wird getötet oder als Faustpfand verwendet. Zudem besitzen die Offscourings Superkräfte, was wirklich ein großer Bonus ist. Sie gelangen btw auf die gleiche Weise in diese Welt. Auch sie haben jemanden, der wie Murasaki die Geschicke lenkt und sie dorthin holt, nur eben böse XD. Spannende und blutige Kämpfe sind hier garantiert.
Das 1. Bild zeigt Anastasia von Russland. Das 2. Bild zeigt Jeanne D´arc. Das 3. Bild zeigt Oda Nobunaga.
Fazit: Drifters ist ein gelungener Manga. Auch wenn Hirano ein wenig daran arbeiten sollte, seine Leser besser einzuleiten, ist sein Storywork wirklich gut. Die Idee, historische Figuren wiederzubeleben und sie als Schutz gegen andere historische Figuren zu verwenden, zieht er konsequent durch. Wir begegnen wirklich Unmengen an Figuren, die Hirano geschickt einbaut und um sie herum seine Story aufbaut. Jeanne D´arc, Rasputin, Hannibal und viele Andere werden durch Hiranos Artwork und Stil zu sehr gelungenen Charakteren. Bekannte Merkmale werden immer wieder ironisch oder übertrieben aufgegriffen und in die Geschichte eingebaut.
Spoiler anzeigen
Dazu kommt, dass Hirano es geschafft hat, dem Werk wieder eine besondere Faszination einzuverleiben, ähnlich wie bei Hellsing. Gerade Momente der Übermacht einer Person über seinen Gegner haben viel von Alucard. Hiranos Spiel mit dem Hintergrund Artwork ist hier wesentlich, da er so suggeriert, dass alles Andere außer diesem diabolischen Moment zur Nebensache wird. Insgesamt wirkt sein Werk erst durch seine beeindruckende visuelle Ästhetik und sein Charakterdesign und macht eben auch sein Nachfolgewerk von Hellsing zu einem wirklich guten Manga. Die Story hat ebenfalls noch einiges zu bieten, denn Hirano bleibt nicht stur eingleisig bei dem Kampfsetting zwischen den Verteidigern im Süden und den Eroberern im Norden, sondern verstrickt die Ereignisse gleich mit einer höheren Ebene. Murasakis Part wird also nicht nur auf seine Rolle als Lieferant neuer Helden beschränkt, sondern wird durchaus noch tiefer gehen, bzw hat schon jetzt Auswirkungen auf die Kämpfe auf dem Kontinent. Ich kann Drifters auf jeden Fall empfehlen und der Manga bietet eben mehr als "nur" Splatterelemente und coole Chars. Auch wenn das ja an sich nichts Schlimmes ist, im Gegenteil, hehe.
Viel Spaß beim Lesen!
Künstler: Kohta Hirano
Demographie: Seinen
Genre: Historisches, Abenteuer, Fantasy, Sci-Fi
Verlag: Shonen Gahosha (Japan), Dark Horse (Nordamerika), Panini Planet Manga (Schland)
Erscheinungsjahr: seit 30.04.09 monatlich (Young King Ours); ongoing
Umfang: 20 Kapitel bis jetzt; Kap. 1 - 11 sind als Sammelband verlegt (siehe oberstes Bild)
Scanlation: komplett
Hirano stand vor der Aufgabe, einen Manga zu schreiben, der sich zwangsläufig direkt mit dem weltweiten Erfolg Hellsing messen musste. Hellsing hat ihm eine Reputation verschafft, die ihm einerseits direkte internationale Publikation versprach, andererseits sein Schaffen einschränkte. Hirano konnte nach dem Splatter - Meisterwerk ja keinen Gagmanga schreiben. Aber der dicke Mann wollte ja auch nicht seinen Stil ändern, nur das Setting. Und das hat er hinbekommen. Sein Ansatz ist die Verknüpfung von historischen Figuren und einer fiktiven Welt, in der er Narrenfreiheit besitzt. Er schmeißt also alle möglichen geschichtsträchtigen Helden zusammen, gibt ihnen Superkräfte und lässt sie in verschiedene Parteien aufgeteilt miteinander oder gegeneinander kämpfen.
Story: Mit etwas Abstand kann man die Story durchaus zusammenfassen, was unmöglich erscheint, wenn man nur die ersten Kapitel kennt. Der Leser wird direkt ins 16. Jahrhundert geworfen und erlebt Krieg und Schlachten, ohne direkt eingeleitet zu werden. Unser Protagonist Shimazu Toyohisa schaut natürlich nicht nur zu. In einem erbitterten Kampf schafft er es, seinen Gegner zu töten, wird allerdings selbst tödlich verwundet. Während er stirbt findet er sich in einem Korridor voller Türen wieder und wird in eine andere Welt geschickt. In dieser begegnet er nicht nur besagten historischen Figuren, sondern auch Elfen, Hobbits, Zwerge usw. Er schließt sich einer Gruppe namens „Drifters“ an, die einen verzweifelten Krieg gegen eine Gruppe namens „Offscourings“ führt, deren Ziel nichts geringer als die Weltherrschaft ist. Die Offscourings befehligen allerdings auch Fantasywesen, z.B. Drachen, und haben zu Beginn der Serie schon den gesamten Norden unter Kontrolle. Um eine Invasion des Südens zu verhindern, schickt Murasaki (der Wächter des Korridors sozusagen) immer mehr historische Helden in diese Welt, die sich den Drifters anschließen. Murasaki wählt allerdings nur Figuren aus, die zwar den Kampf lieben und alles für den Sieg tun, aber niemals unmenschlich sind. Brutal und gewalttätig ja, aber Unschuldige und Unbeteiligte sind außen vor. Die Offscourings unterscheiden sich hier. Ihre Gruppe besteht aus starken Kämpfern, die ebenfalls historische Figuren sind, aber sie haben alles Menschliche abgelegt. Sie hassen alles und jeden, weshalb es für sie auch keine Unbeteiligten gibt; alles wird getötet oder als Faustpfand verwendet. Zudem besitzen die Offscourings Superkräfte, was wirklich ein großer Bonus ist. Sie gelangen btw auf die gleiche Weise in diese Welt. Auch sie haben jemanden, der wie Murasaki die Geschicke lenkt und sie dorthin holt, nur eben böse XD. Spannende und blutige Kämpfe sind hier garantiert.
Das 1. Bild zeigt Anastasia von Russland. Das 2. Bild zeigt Jeanne D´arc. Das 3. Bild zeigt Oda Nobunaga.
Fazit: Drifters ist ein gelungener Manga. Auch wenn Hirano ein wenig daran arbeiten sollte, seine Leser besser einzuleiten, ist sein Storywork wirklich gut. Die Idee, historische Figuren wiederzubeleben und sie als Schutz gegen andere historische Figuren zu verwenden, zieht er konsequent durch. Wir begegnen wirklich Unmengen an Figuren, die Hirano geschickt einbaut und um sie herum seine Story aufbaut. Jeanne D´arc, Rasputin, Hannibal und viele Andere werden durch Hiranos Artwork und Stil zu sehr gelungenen Charakteren. Bekannte Merkmale werden immer wieder ironisch oder übertrieben aufgegriffen und in die Geschichte eingebaut.
So ist der Anführer der Offscourings zwar noch nicht identifiziert, aber viel deutet darauf hin, dass der "Black King" Jesus ist. Er kann heilen und hat die Stigmata, also die Narben der Kreuzigung an seinen Händen. Nur ist er halt der skrupellose Anführer der Bösen^^
Dazu kommt, dass Hirano es geschafft hat, dem Werk wieder eine besondere Faszination einzuverleiben, ähnlich wie bei Hellsing. Gerade Momente der Übermacht einer Person über seinen Gegner haben viel von Alucard. Hiranos Spiel mit dem Hintergrund Artwork ist hier wesentlich, da er so suggeriert, dass alles Andere außer diesem diabolischen Moment zur Nebensache wird. Insgesamt wirkt sein Werk erst durch seine beeindruckende visuelle Ästhetik und sein Charakterdesign und macht eben auch sein Nachfolgewerk von Hellsing zu einem wirklich guten Manga. Die Story hat ebenfalls noch einiges zu bieten, denn Hirano bleibt nicht stur eingleisig bei dem Kampfsetting zwischen den Verteidigern im Süden und den Eroberern im Norden, sondern verstrickt die Ereignisse gleich mit einer höheren Ebene. Murasakis Part wird also nicht nur auf seine Rolle als Lieferant neuer Helden beschränkt, sondern wird durchaus noch tiefer gehen, bzw hat schon jetzt Auswirkungen auf die Kämpfe auf dem Kontinent. Ich kann Drifters auf jeden Fall empfehlen und der Manga bietet eben mehr als "nur" Splatterelemente und coole Chars. Auch wenn das ja an sich nichts Schlimmes ist, im Gegenteil, hehe.
Viel Spaß beim Lesen!