Ehrlich gesagt wundere ich mich ein wenig, dass es zu diesem neuen Blockbuster unter den diesjährigen Neuerscheinungen noch keine Rezension gibt, aber nun gut, dann gebe ich mir an dieser Stelle mal die Ehre dazu.
Kurzes Vorwort meinerseits: Da ich schon immer ein Playstation-Gamer war, und es wohl auch immer bleiben werde, wird sich diese Rezension hier lediglich auf die PS3 Version des neuen Tomb Raiders beschränken. Des Weiteren werde ich mich in diesem Beitrag lediglich auf die Hauptkampagne konzentrieren. Den Multiplayer habe ich bisher noch nicht ausprobiert - werde ich wohl auch nicht, da mich sowas an Spielen wie Tomb Raider absolut nicht begeistern, geschweige denn interessieren, kann - ebenso wenig habe ich mich bisher mit den meisten kleinen Nebenherausforderungen beschäftigt, auf die ich, am Ende meines Beitrags, aber trotzdem noch einmal kurz eingehen werde. Wie dem auch sei, fange ich einfach mal von vorne an ...
Story:
Das neue Tomb Raider erforscht die Ursprünge der uns sonst so bekannten taffen Lara Croft. Der bereits fünfte Teil dieses Franchise setzt an den Anfang ihrer großen Laufbahn als knallharte Überlebenskünstlerin an. Denn dieses Mal spielt man eine noch sehr junge, und zu gleich unerfahrene Lara, die mit einer kleinen Gruppe von Freunden auf einem Schiff, mit dem Namen Endurance, unterwegs ist. Während ihrer Reise gerät das Schiff schließlich in einen Sturm, durch den die Gruppe auf einer einsamen Insel strandet und getrennt wird. Lara muss über sich selbst hinauswachsen, um zu überleben und um ihre Freunde zu finden und zu beschützen. Allerdings muss sie schon bald feststellen, dass sie auf dieser Insel nicht alleine sind und, was für sie selbst viel entscheidender ist, dass sie nicht jeden retten kann. Dieses Reboot zeigt die Anfänge der sonst so knallharten Lara Croft. Es zeigt, zu was sie gezwungen war zu werden, um ihren Weg zu gehen und um die zu beschützen, die ihr wichtig sind.
Grafik:
Die Grafik dieses Spiels kann sich durchaus sehen lassen. Es mag kein Meilenstein darstellen, wie die Uncharted oder Crysis Trilogie, verstecken muss sie sich jedoch nicht. Die Animationen sind soweit alle durchweg fließend gewesen. Die Gesichter der einzelnen Personen waren relativ realitätsnah animiert und vor allem die Actionszenen waren wirklich mehr als nur gelungen! Besonders an diesen Stellen hat mich das Spiel vollkommen umgehauen und hat, meiner Meinung nach, in diesem Punkt sogar dem großen Uncharted Franchise wieder neue Konkurrenz geboten! Und das, nachdem zuerst die Uncharted Trilogie dem sonst so sicheren Klassiker dieses Genres die Stirn bieten konnte! Interessant, wie sich solche Spiele immer wieder mit einander messen und sich immer wieder, auf's Neue, gegenseitig übertreffen können!
Steuerung:
Hier hat das Spiel bei mir auf jeden Fall ganz klare Pluspunkte sammeln können. Die Steuerung ist für mich immer einer dieser Aspekte, der für mein persönliches Wohlempfinden beim Spielen eines Games von besonderer Bedeutung ist. Wenn diese unstimmig ist, dann taugen die Spiele für mich, in der Regel, nichts. Völlig egal, wie gut auch die Story, die Grafik o.Ä. sein mag. Hier muss ich allerdings sagen, dass man einen sehr guten Weg eingeschlagen hat, um das Spiel nicht nur relativ leicht steuerbar zu machen, sondern einen gleichzeitig immer wieder auf's Neue zu fesseln.
Die Klettereinheiten waren gut zu handhaben, da es hier verschiedene Arten des Kletterns gegeben hat (beispielsweise mit der Axt, die man am Anfang des Spiels findet oder man auch an einer glatten Wand einen weiteren Sprung machen muss, um einen Vorsprung zu erreichen). Man hat hier verschiedene Kletterarten eingefügt, die allesamt anders zu bedienen waren, was immer wieder, selbst bei etwas so, relativ, monotonem wie eben dem Klettern für Abwechslung sorgen konnte. Hat mir auf alle Fälle besser gefallen, als den beiden anderen Franchises, Uncharted und Assassin's Creed. Sowohl was Realismus, als auch Abwechslung betrifft.
Des Weiteren kam es im Spiel selbst immer wieder zu Situationen, in denen die eigene Reaktionsfähigkeit gefordert war. So musste man in mehrfachen Momenten, beispielsweise, den linken Analogstick immer ruckartig von rechts nach links bewegen, um sich so dem Griff eines Angreifers zu befreien, um mal ein Beispiel zu nennen.
Man hat, was die Steuerung betrifft, auf jeden Fall ganze Arbeit geleistet und durch die ständige Abwechslung, dank den unterschiedlichen Kletterarten, als auch den reaktionsfördernden Situationen, einen guten Weg gefunden, um ja keine Langweile entstehen zu lassen.
Ansonsten bleibt zur Steuerung eigentlich nicht mehr allzu viel zu sagen. Der Rest davon ist eigentlich ähnlich, wie der der meisten anderen derartigen PS3 Spiele auch. Auf X Springen, auf R1 Schießen etc. etc.
Gameplay:
Kommen wir also zum absoluten Clou des Games ... Dem Gameplay!
Auch hier muss ich sagen, haben die Entwickler wirklich ganze Arbeit geleistet! Eins muss ich aber auch hier vornweg sagen: Das Spiel wurde, noch bevor es erschienen war, immer wieder mit dem Uncharted Franchise verglichen, wodurch ich mir auch, zu Anfang, etwas unsicher war, ob ich mir das Game nun denn holen soll oder nicht. Die Zweifel haben sich jedoch bereits während den aller ersten Minuten gelegt. Die Parallelen, die zwischen den beiden Titeln bestehen, beschränken sich lediglich auf die Klettereinheiten und streckenweise den Schießerein. Bei Tomb Raider sei jedoch eins noch gesagt, da dies aus dem Trailer nämlich nicht so wirklich hervorging ... Der Anteil der Schussgefechte hält sich hier doch sehr in Grenzen, sofern man das Spiel auch wirklich geschickt angeht und nicht einfach nur Rambo-like drauf los ballert.
Man hat bei Tomb Raider nämlich die Möglichkeit, was bei Uncharted eher selten der Fall war, in den meisten Fällen auch schleichend vorzugehen. Mit der Zeit entwickelt man auch verschiedene Techniken, durch die man seine Gegner lautlos ausschalten kann. Im Regelfall kommt hier jedoch der Bogen zum Einsatz, den man bereits zu Beginn der Handlung erhält (während dieser jedoch durch einen stärkeren ersetzt wird) oder aber man greift den Gegner von hinten, unbemerkt, mit der Axt an. Das geht aber nur, wenn man mit Lara bereits entsprechende Fortschritte gemacht hat.
Mal von diesen Unterschieden abgesehen sind alleine schon die beiden Hauptakteure so unterschiedlich wie sie nur sein könnten. Lara ist nicht länger die toughe Überlebenskünstlerin, die alles und jeden einfach umhauen kann, ohne auch nur ins Schwitzen zu geraten. Nein, Lara ist viel menschlicher geworden, als sie es jemals war! Und auch hier unterscheidet sich das Spiel ganz klar vom so erfolgreichen Uncharted Franchise ... Denn dort spielt man den harten Nathan Drake, der bereits von Beginn an des ersten Teils sich mit absolut jedem Gegner, nahezu furchtlos, anlegt und gleichzeitig immer wieder ein paar witzige Sprüche von sich gibt. Er kommt in den Spielen wesentlich lässiger rüber, als die junge Lara Croft, die dagegen noch an dem Anfang ihrer Reise steht und erst lernen muss zu überleben, bevor sie ihren Ambitionen weiter folgen kann! In so fern kann ich also diejenigen unter euch beruhigen, die hier mit einem Uncharted Abklatsch gerechnet haben ... Dem ist nicht so! Mal ganz davon zu schweigen, dass es das Tomb Raider Franchise ohnehin bereits viele Jahre vor der Uncharted Trilogie gegeben hat ;)
Wie dem auch sei ... Zum Rest des Gameplays kann ich jedenfalls nur sagen, dass sich dieses wohl weit von den meisten anderen Titeln dieses Franchise abgrenzt. Denn, anders als üblich, kann man im neuen Tomb Raider nicht einfach nur linear der Haupthandlung folgen. Nein, während dieser hat man immer wieder die Gelegenheit die gesamte Insel, auf der Lara hier gelandet ist, frei zu erkunden. Es gibt hier dutzende Dinge zu entdecken, z.B. versteckte Gräber, alte Artefakte, alte Schriften oder auch neue Schriften, die von Laras Mitreisenden verfasst wurden und einige ihrer momentanen Gedanken einfangen. Man hat also, auch außerhalb der eigentlichen Kampagne, noch genug zu tun, wodurch einem so schnell auch nicht langweilig werden sollte. Diese kleinen Open-World Elemente stellen das Spiel, jedenfalls meiner Meinung nach, weit über den, ebenfalls sehr souveränen, Uncharted Teilen, da dies bei diesen komplett fehlte.
Die Story ist, wie es für solche Titel eben übrig ist, innerhalb von ca. 12 - 15 Stunden durchzuspielen. Je nach dem wie viel Zeit man sich eben lässt auch mal die Umgebung nach interessanten Dingen abzusuchen oder gar das momentane Gebiet zu verlassen, um vergessene Ruinen o.Ä. zu durchsuchen.
Für mich ist dieses Spiel jedenfalls ein voller Erfolg gewesen, was das Gameplay betrifft, und ich bin mir hunderprozentig sicher, dass ich noch einige weitere Male mit Lara Croft auf Abenteuerreise gehen werde!
Die Story ist, wie es für solche Titel eben übrig ist, innerhalb von ca. 12 - 15 Stunden durchzuspielen. Je nach dem wie viel Zeit man sich eben lässt auch mal die Umgebung nach interessanten Dingen abzusuchen oder gar das momentane Gebiet zu verlassen, um vergessene Ruinen o.Ä. zu durchsuchen.
Für mich ist dieses Spiel jedenfalls ein voller Erfolg gewesen, was das Gameplay betrifft, und ich bin mir hunderprozentig sicher, dass ich noch einige weitere Male mit Lara Croft auf Abenteuerreise gehen werde!
Synchronisation:
Hier muss ich ehrlich gestehen, dass ich positiv überrascht war. Da hier die deutsche Schauspielerin Nora Tschirner der jungen Lara Croft ihre Stimme lieh hatte ich zu Anfang meine Zweifel, ob die deutsche Synchronisation überhaupt zu etwas taugen würde. Dieser Gedanke wurde noch intensiver, nachdem ich mir den ersten deutschen Trailer, im Vergleich zum bereits bekannten englischen Trailer, ansah. Als ich das Spiel dann jedoch startete und die Stimme von Nora Tschirner einige Minuten/Stunden auf mich einwirken ließ, musste ich doch feststellen, dass sie ihren Job hier wirklich sehr ordentlich gemacht hat! An die englische Synchronisation wird es zwar vermutlich nicht reichen - auf der ich das Spiel, bei meinem zweiten Durchgang, wohl spielen werde - aber man muss einfach gestehen, dass Nora hier gute Arbeit geleistet hat und die Rolle so authentisch, wie es ihr wohl eben möglich war, zur Geltung gebracht hat! Dafür gebührt ihr auf jeden Fall mein Respekt!
Hier noch einmal ein kurzer Vergleich zwischen der englischen und der deutschen Synchronisation:
Atmosphäre:
Mit einem Wort: Atemberaubend! Besonders zu Anfang wird die Bedrohung, der die junge Lara da ausgesetzt wird, unglaublich authentisch und realitätsnah aufgezeigt, wie es bisher erst selten in einem Game zu sehen bekam! Das Spiel deckt viele Aspekte, die ich mir für ein gelungenes Game auch wünsche, mit Bravour ab ... Die absolut fesselnde und spannende Atmosphäre, die nicht nur durch die recht düstere Gestaltung des Schauplatzes, sondern auch durch die Handlung und die Angst, gegen die Lara, besonders zu Beginn der Handlung, ankämpfen muss, ist da ein Punkt, der bei mir besonders weit oben steht und das Spiel zu einem meiner absoluten Favoriten macht, was das diesjährige Gamingjahr betrifft ... Es wird, für mich, nicht viele Spiele geben, die mit etwas derartigem aufwerten können und die mich wohl derartig packen können ... Einzig und alleine "The Last Of Us", das im Juni erscheinen soll, könnte das Zeug dazu haben, was die Atmosphäre betrifft.
Fazit:
Es bleibt also festzuhalten ... Tomb Raider ist ein absolut würdiger Neuanfang für das Franchise um Lara Croft. Nicht nur, weil es eine solch gelungene Atmosphäre, herausragende Action mit grandiösen Inszenierungen, ein gut durchdachtes Kampf- und Klettersystem, als auch relativ einfaches Levelsystem besitzt. Nein, sondern vor allem, weil wir in diesem Teil eine Lara Croft kennenlernen, die menschlicher nie war ... Für mich genau der richtige Einstieg für dieses Reboot! Und, wenn die Macher beim nächsten Teil ähnlich stark weitermachen und ähnliche Ansätze verfolgen, dann bin ich mir sicher, dass sie die Fans keineswegs enttäuschen werden!
Ohne noch großartig drum herum zu reden: Für mich ist Tomb Raider das Spiel des Frühlings und bereits jetzt, meiner Einschätzung nach, ein würdiger Kandidat für das diesjährige Game of the Year!
Ohne noch großartig drum herum zu reden: Für mich ist Tomb Raider das Spiel des Frühlings und bereits jetzt, meiner Einschätzung nach, ein würdiger Kandidat für das diesjährige Game of the Year!
Ganz klare 11/10!
„Just as world‘s unite, so too do they part.“
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von OneBrunou ()