Menschenjagd (Bo)

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Einsatz von Cookies
    Beachten Sie zudem unsere Datenschutzerklärung: Pirateboard.net - Datenschutzerklärung

    • Erstes Doppelpack zum Arc-Ende + Antworten auf eure Kommentare

      Getreu dem Motto "Was lange währt wird endlich gut" erscheint zu später Stunde und einiger Verspätung meine neueste Veröffentlichung.^^
      Aber ich denke, der Zeitverzug wird durch den Umstand gelindert, dass ich wie angekündigt zwei Kapitel rausgehauen habe, die da heißen "Hass aus Schmerz, Schmerz aus Hass" und "Machiavelli". Man beachte bei Kapitel 39, dass der Punkt hier natürlich stellvertretend für ein Komma steht, das ja scheinbar das Kryptonid der Spoiler-Boxen ist.^^ Wie auch immer, ohne weitere Unsinnigkeiten nun zu euren Kommentaren:

      Vexor

      Vexor schrieb:

      So da habe ich es echt nicht mehr geschafft Kapitel 38 rechtzeitig zu kommentieren. Schande über mich X(
      Schande über uns alle und unsere Kindeskinder. Wenn wir schon dabei sind, meine ich. xD

      Vexor schrieb:

      Das bedeutet, da ich beide nochmal im Zusammenhang gelesen habe, dass du eher einen kleinen Kommentarwust bekommen wirst, aber ich denke, dass das in Ordnung geht!
      Das ist zwar normalerweise meine Spezialität, aber ausnahmsweise... ;)

      Vexor schrieb:

      Der Kampf war wirklich toll und das liegt vor allem auch daran, dass Mercedes so dominant war. Ich finde zwar generell, dass deine Kopfgeldjäger die Medicis zwar sehr schnell abfrühstücken konnten, aber die Kämpfe waren so toll geschrieben, dass mir das einfach mal egal war.
      Mercedes offenbart mehr von ihrem Monster-Inventar und ich frage mich gerade, ob sie sich stärketechnisch sogar zum Monster-Trio einordnen lassen könnte. (Auch wenn ich weiß, dass man Stärkevergleiche eher nicht anstellen sollten). Nichts destotrotz triumphiert Mer und so soll es doch auch sein. Immerhin hat sie beim Schwarzmarkt wohl genug abbekommen
      Mit solchen Stärkeranglisten bin ich wirklich vorsichtig, das stimmt. Ich werde auch gar nicht erst mutmaßen, wo meine (Anti-)Helden wohl im Vergleich zu Odas Figuren stehen, wenngleich es speziell zum Ende hin dann etwas eindeutiger werden sollte. Bis dahin lass dir aber gesagt sein, dass Mercedes einiges auf dem Kasten hat.^^
      Ihre Dominanz hängt hier auch damit zusammen, dass wir im nächsten Arc eine neue Seite von Mercedes sehen werden, weshalb mir die Darstellung hier noch einmal wichtig war. Das erwähne ich jetzt nur für den Fall, dass du dich noch nicht genug auf den kommenden Arc freust. xD

      Vexor schrieb:

      Flint schafft es nicht seinen Medici zu besiegen, aber das ist auch irgendwie in Ordnung so. Der Junge hatte es immerhin schon mit Baggio zu tun und war in dem Arc eigentlich eh schon an der Schwelle zum Tod. Ich hoffe aber, dass er jetzt mal seine verdiente Ruhepause bekomtm
      Immerhin kommt Mama-Mercedes zur Hilfe und übernimmt mal das Ruder, um ihren Lieblingsrotschopf zu retten. Ich finde die Beziehung zwischen den beiden einfach ganz große Klasse!
      Ach ja, der Flint. Hier habe ich momentan das selbe Problem wie du mit Brianna. Nur mit dem Unterschied, dass ich Flint noch etwas mehr Zeit gegeben habe, um sich stärketechnisch zu entwickeln. Für Brianna wird es ja bald ans Eingemachte gehen. Obwohl...für Flint auch. Naja, weiter im Text. Spätestens mit dem nächsten Arc wird dann die Beziehung Mercedes-Flint genauer herausgestellt und ich denke, sie wird euch gefallen.

      Vexor schrieb:

      Hab ich das richtig verstanden, dass O'Mara physischen Schmerz nutzt, um seine Kampfkraft zu steigern? Wenn ja finde ich das ne echt interessante und originelle Idee. Egal wie er ers ansgestellt hat, er hat dem Hahn auf jeden Fall gezeigt, wer der Boss auf der Insel ist. Neben Mer und Krill dominiert er seinen Gegner deutlich und zeigt damit, dass diese Kopfgeldjäger wahrlich nicht zu unterschätzen sind.
      Zu herrlich, dass Baggios letzte Gedanken waren, dass so ein zerlumpter Hafensäufer ihn vernichtet. Ich schmeiß mich weg
      Hast du richtig verstanden. Wichtig wäre nur noch, dass O'Mara ein wesentlich geringeres Schmerzempfinden hat (warum wird noch sehr wichtig im weiteren Verlauf der Handlung) und daher sich selbst so extrem verstümmeln muss, um diese Kraft abzurufen bzw. auszunutzen. Übrigens kannst du dir über o.g. Ranglisten Gedanken machen, wenn O'Mara mit dem stärksten Medici so Schlitten fährt. ;)

      Vexor schrieb:

      Okay die Swirl-Swirl-Frucht zeigt was sie kann und ich frage mich, ob Machviallei das ganze wirklich so durchdacht hat. Denn der unaufhaltsame Strudel wird nicht nur die Stadt und die Kopfgeldjäger verschlingen, sondern auch seine werte Familie. Vielleicht hätte er das mal einkalkulieren sollen. Nichtsdestotrotz wird Callaghan hoffentlich noch eins drauf setzen, denn von allen macht er bis jetzt die vergleichweise schwächste Figur (auch wenn er natürlich den stärksten Gegner hatte )
      Das ist ganz wichtig. Nicht vergessen, ich hatte ja mal den Flamingo-Vergleich gebracht. Machiavelli ist nicht mit seinen Medici gleichzusetzen, sondern viel weiter oben anzusiedeln. Daher macht Callaghan hier sogar eine vergleichsweise gute Figur, da er dem Vizeadmiral Paroli bieten kann.^^
      Zu der Sache mit dem Mal wird noch eine kleine Erklärung folgen, aber wirklich nur eine kleine.

      Vexor schrieb:

      Ja...ich lag daneben. Mehr kann ich nicht sagen. Ich hatte mich mit qoii ausgetauscht und wir hätten beide auf Pablo getippt. An Isabella hab ich irgendwie nie so wirklich gedacht. Ändert für mich natürlich nichts und ich bin gespannt zu erfahren, warum explizit Nera Isabella so sehr an den Kragen will. Was ist ihre persönliche Motivation dahinter? Ich denke, dass da mehr dahinter ist, als der reine Wunsch, dass die Medicis aussterben. Aber da gibt es die Aufklärung ja in den kommenden Kapiteln.
      Dass ihr euch hier geirrt habt, wird einfach daran liegen, dass ich nie irgendwelche Zeiteinteilungen gegeben habe. Vor 10 Jahren waren die Medici bereits ausgelöscht, mehr hattet ihr ja nicht zum Skekulieren. Daher war Pablo natürlich eine logische Wahl. Aber im Gesamtbild ist Isabella viel logischer, was sich auch aus den neuen Kapiteln erschließen wird.

      Vexor schrieb:

      Also wirklich zwei Kapitel von exquisiter Qualität. Ich weiß auch gar nicht, was du hast, denn die Kämpfe waren dynamisch und unheimlich atmosphärisch geschrieben. Generell möchte ich anmerken, dass du dich im Laufe deiner FF ständig steigerst, was die Qualität der Texte angeht. Ich bin immer wieder überrascht, dass du es schaffen kannst, das Niveau noch zu steigern. Wirklich ganz großes Lob von meiner Seite an dieser Stelle.
      Das Lob gebe ich ganz schnell an dich und Horizon zurück, weil ich mit sowas schlecht umgehen kann.^^ Aber trotzdem natürlich DANKE. :)
      Wenn ich mir so die positiven Resonanzen auf die Kämpfe ansehe, sollte ich wohl in Erwägung ziehen, diesen Stil beizubehalten, was nicht das schlechteste wäre.^^
      qoii

      qoii schrieb:

      Isabella ist also die gesuchte letzte Medici, da hast du uns aber ganz schön an der Nase herumgeführt . Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Medici mit den Aurels Untergegangenen sind. Anders ausgedrückt, bis zu diesem Zeitpunkt hätten alle Medicis öffentlich bekannt sein müssen, womit der letzte Medici nur ein Bady gewesen sein könnte, welches während des Sturzes versteckt wurde bzw. verschwunden ist = Pablo. Aber wenn ich nochmal nachdenke, wurde bis jetzt nie gesagt wann die Medici ausgelöscht wurden. Sollte dies von Aurel befohlen worden sein, könnte es deswegen durchaus mit Isaballas Alter in gleicher Situation hinkommen. Allerdings verstehe ich dann nicht, wie eine untergebene Familie der Medicis, die Briatore; dann noch mächtig bleiben konnten. Da müssen wir wohl einfach auf mehr Infos von dir warten.
      Nun ja, mächtig ist ein sehr relativer Begriff. Aber da dürften die beiden neuen Kapitel etwas Aufschluss geben. Generell trifft dich hier keine Schuld, was die Pablo-Isabella-Problematim angeht, da ich bewusst keine genauen Zeitangaben geliefert habe. Der Punkt mit dem Baby geht aber an dich.^

      qoii schrieb:

      Ganz ehrlich mich hat das auch gewundert. Ich war mich gerade so schön über die Zerstörung der Stadt am aufregen, als mir in den Sinn kam: "Moment was ist eigentlich mit den Bewohnern... ach egal... " . Wie gesagt, keine Große Ahnung woher das komm, besonders da mir als Sozialarbeiter/-pädagoge, schon etwas an Menschen liegt. Nachdem ich etwas drüber nachgedacht habe könnte es vielleicht an Dillians FF "Der Schatten des Dämons" liegen. Im letzten Arc ist bei ihm mal wieder die Bevölkerung einer ganzen Insel draufgegangen und während des gesamten FFs müsste es mittlerweile mindestens einviertel der gesamten Weltbevölkerung in One Piece sein,^^ auch wenn die Leser nicht bei jeder Insel dabei waren. Man bemerke er redet fast immer von Inseln, nicht von Städten, so dass für die Leser eine Stadtbevölkerung keine große Einheit mehr ist.^^ Vielleicht habe ich aber auch einfach kein Mitgefühl mit Menschen die sowieso verloren sind, immerhin hat es der Autor so bestimmt.
      Woran es auch liegt, es sollte dir nicht zu denken geben. Aber deine Ausführungen bieten gleich noch einen Grund, endlich mal mit Dillians Geschichte anzufangen...aber die hohe Kapitelzahl wirkt natürlich so abschreckend...^^

      qoii schrieb:

      O'Mara hat also kein oder zumindest kaum Schmerzempfinden mehr, wenn man mal von Kater absieht, aber warum sollte es auch so praktisch sein . Ich weiß wirtlich nicht was ich dazu sagen soll, außer das er Hoffentlich gutes Heilfleisch besitzt, da er sonst bald nicht mehr hat was er sich noch neu antun kann. Jedenfalls sind jetzt alle Medici erledigt und nur Micha und Nera fehlen noch. Was nach deinen Andeutungen auch nicht mehr lange dauern wird.
      Ach, der Saufkopf fabriziert das ja schon eine ganze Weile ohne nennenswerte Schäden. Das wird schon gehen. Sein fehlendes oder kaum ausgeprägtes Schmerzempfinden wird schon eher eine Rolle spielen.^^


    • Kapitel 39 - Hass aus Schmerz, Schmerz aus Hass & Kapitel 40 - Machiavelli

      Egal wie oft ich nachsehe der Kommentar schreibt sich nicht von selbst :S . Dabei weiß ich eigentlich nicht warum ich damit solche Probleme habe, denn die Kapitel bieten eine große Menge an Informationen und Ansatzpunkten. Es ist schon fast eine Familien-Saga oder wie die das Zeug im Fernsehen immer nennen.^^

      Sollen ich mit der Kapelle beginnen, die in einer genauen Beschreibung auseinanderfällt :( ... Nein lassen wird das, ich hab mich jetzt oft genug über die Zerstörung dieser Stadt aufgeregt. ;)

      Kommen wir lieber zu O'Maras Bemerkung, dass Luca "ansatzweise menschlich "ist. Mal ganz davon abgesehen, dass es noch Flint gibt wurde Luca bis jetzt" menschlich" dargestellt. Gut sie hat TK und kann gut kämpfen, aber das gibt ihr bis jetzt noch nicht das Recht als ansatzweise als Übermenschliche zu gelten. Also was versteht sie noch?^^
      Die Silver Silver Frucht..., erst wirkt es mehr so als würde das Rapier die Frucht besitzen, aber die Unterhaltung der Damen lässt eher drauf schließen, dass Luca sie selber gegessen hat.Im Kampf wird diesmal nur die Spiegelnden/ Reflektierenden Eigenschaft der Silberstreifen benutzt, was darauf schließen lässt, dass du dir weitere Fähigkeiten für die Zukunft aufhebst. Deswegen würde ich doch glatt mal vermuten, dass Luca die Gruppe zumindest eine weile begleiten wird. Was zu einigen sehr interessanten Situationen zwischen ihr und Mercedes führen dürfte. ^.^

      Beginnen wir die Auseinandersetzung der Familiensage mit einem Zitat.
      des Falls Caius Caligulas II, dem verhassten letzten Herrscher der alten Monarchie. Es schien der finale Akt zu sein, die heroische Ermordung des Kaisers durch den edlen Gregore de'Medici.
      Dadurch habe ich immer Gedacht die Medici seinen nur eine mächtige Familie, vielleicht untergebene der Aurels, die für das Volk Kämpft. Aber nein in guter Alter römischer Cäsarentradition tritt der Mörder an die Stelle seinen Opfers :D . Deswegen war es für die Medicis auch so glaubhaft, dass die Pazzis die Macht übernehmen wollten. Warum dann die Machiavelli nicht direkt die Herrschaft übernommen haben ist fraglich, aber ich denke das die Aurels mächtiger waren als sie. Weiterhin dauerte deren Herrschaft ehe nicht mal eine Generation. Die bekannten Königsgeschlecht der Insel sind also die Caligulas → Medici → Aurel (Einer) → Machiavelli, wobei diese nicht als Könige in Erscheinung treten. Weiterhin finde ich es sehr interessant, dass die vier stärksten Kämpfer den Ehrennamen Medici angenommen haben, obwohl ihre Anführer diese so sehr hassten.
      Das die Pazzis lange Zeit sehr mächtig waren wussten wir ja bereits durch ihre Vorstellung mit dem Romeo und Julia verschnitt ^.^ , aber das sie lange Zeit die Zweitmächtigste Familie der Insel waren hätte ich nicht gedacht. Lorenzo Pazzi ist aber genau eins der klischeehaften Gestalten aus einer solchen Familie. Fett, selbstverliebt, grausam, gierig und ein riesen Feigling, der sich nur durch den Namen seiner Familie schützen will/kann, groß verändert hat er sich sein ganzes Leben nicht.

      Weiterhin wissen wir nun auch warum Pollo so seltsam drauf ist. Michelangelo macht keine halben Sachen, wenn ihn die eine Schwester um Rache bittet löscht er die ganze Familie des Verursacher aus. (Bis auf das Baby welches zufällig verschwindet.) Wenn ihn die andere Schwester bittet alles böse und schlechte von ihrem Sohn fernzuhalten macht er dies auch, sodass dieser auf alle Menschen doch sehr merkwürdig wirkt.

      Michelangelo und Nera hast du damit eine sehr tolle und würdige Hintergrundgeschichte verliehen, aus der man schon fast wieder ein eigenes FF machen könnte oder du verkaufst es an die Drehbuchautoren dieser TV Sendungen. :P

      Jetzt dürfte es vor allem noch darum gehen alle Mitglieder der Crew einzusammeln, vielleicht noch ein paar Bewohnern bei der Flucht zu helfen und dann schnellstmöglich die Insel verlassen. Schließlich ist ein Goldjunge auf dem Weg zu ihnen, auch wenn sie dies noch nicht wissen. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Eiegentlich sollte hier schon länger ein Kommentar von mir stehen, aber mir fällt gerade auf, dass dieser wohl nie angekommen ist!
      Tut mir leid! Wollte dich nicht solange auf eine Antwort warten lassen.

      Gut mal schauen, was ich noch problemlos rekapitulieren kann.

      Fangen wir mal an bei Luca und ihrer Teufelskraft. Hier fällt mir zunächst etwas (negativ) auf. Warum entscheidest du dich für die englische Bezeichnung dieser Frucht? Dies ist mir auch schon bei der Swirl-Swirl-Frucht aufgefallen, aber da dachte ich vielleicht, dass du dich aus ästhetischen Gründen dafür entschieden hast. Was jetzt an Silver, aber besser als Silber sein soll, erschließt sich mir leider nicht ganz. Gerade, weil ich weiß, dass du Anglizismen sonst eher negativ siehst. Ich persönlich find die deutschen Bezeichnungen prinzipiell besser. Außer das hat einen tiefergehenden Grund :)
      Wenn wir gleich bei der Teufelskraft bleiben, muss ich sagen, dass ich mir das mit den Silberfäden nicht so ganz vorstellen konnte.

      Kommen wir zu tragischen Figur der Nera.
      Ich muss sagen, dass es mich doch überrascht hast, dass du ihr (post mortem lustigerweise^^) noch soviel Charakter eingehaucht hast. Sie war ein tragisches Opfer und ich habe gleich weniger Mitleid für die abgeschlachteten Medicis, auch wenn natürlich das ganze Geschlecht auch nichts für Vincentes Abartigkeit kann. "Schön" fand ich übrigens dann die Parellen zwischen Nera und Isabella, als sie von Pazzi gefoltert wird...hast du wirklich toll inszeniert!!

      Die Familiensage, um Aufstieg und Fall der Machiavellis fand ich schon sehr interessant und ich frage mich, ob man da nicht wirklich nicht eine eigene Story hätte draus machen können. Auf jeden Fall konstruierst du hier für mich von allen FFs die facettenreichsten Antagonisten. Zudem schaffst du es, dass ich zwar Mitleid mit ihnen habe und verstehe, warum sie die Monster sind, die sie sind, aber für mich sind es immer noch Monster! Hat mir auf jeden Fall sehr zugesagt. Einzige winzige Kritik wäre vielleicht, dass die andere Schwester schon einmal hätte erwähnt werden können o.ä, damit ihre Existenz nicht anz so überraschend kommt. (Falls das so was, vergiss es!)
      Auf jeden Fall ist jetzt auch klar, warum Pollo so anders ist. ich frage mich auch, ob Pollo vielleicht in der Lage ist, diese ganze Familie (moralisch) zu retten und wieder zu vereinen. Die Rolle wäre ihm auf jeden Fall auf den Leib geschneidert.

      Also ganz großes Kino! Hat mir sehr gut gefallen und mittlerweile sind auch fast alle Kämpfe vorüber, wenn ich mich nicht täusche, oder? Von Cal und Michelangelo mal abgesehen

    • Das Ende von Arc II

      Feierliches Tosen, Jubel, Applaus...kann ich wohl nicht erwarten, aber das hindert mich natürlich nicht daran, das offizielle Ende des zweiten Arcs zu verkünden.^^
      Im Nachhinein bin ich recht zufrieden mit dem zweiten Teil meiner FF und würde mich auch über ein kurzes zusammenfassendes Feedback von eurer Seite freuen, einfach einer möglichen Reflexion wegen. Wie auch immer, auch heute erscheinen wie angekündigt zwei Kapitel (Kapitel 41 - Der Fürst & Kapitel 42 - An der Frucht erkennt man den Baum), bevor es dann nächste Woche mit dem regulären Rhythmus von einem Kapitel wöchentlich weitergeht.
      So, bevor ich noch mehr zusammenquatsche, komme ich nun lieber schnell zu euren Kommentaren.^^

      qoii

      qoii schrieb:

      Egal wie oft ich nachsehe der Kommentar schreibt sich nicht von selbst . Dabei weiß ich eigentlich nicht warum ich damit solche Probleme habe, denn die Kapitel bieten eine große Menge an Informationen und Ansatzpunkten. Es ist schon fast eine Familien-Saga oder wie die das Zeug im Fernsehen immer nennen.^^
      Ohje, bitte keine Vergleiche mit ARD oder ZDF, sonst fühle ich mich noch beleidigt. Natürlich ohne etwaige Fans dieser Sender angreifen zu wollen. ;)

      qoii schrieb:

      Sollen ich mit der Kapelle beginnen, die in einer genauen Beschreibung auseinanderfällt ... Nein lassen wird das, ich hab mich jetzt oft genug über die Zerstörung dieser Stadt aufgeregt.
      Die Kapelle ist auch nicht so wichtig, sondern nur ein kleines Foreshadowing. :whistling:

      qoii schrieb:

      Kommen wir lieber zu O'Maras Bemerkung, dass Luca "ansatzweise menschlich "ist. Mal ganz davon abgesehen, dass es noch Flint gibt wurde Luca bis jetzt" menschlich" dargestellt. Gut sie hat TK und kann gut kämpfen, aber das gibt ihr bis jetzt noch nicht das Recht als ansatzweise als Übermenschliche zu gelten. Also was versteht sie noch?^^
      Die Silver Silver Frucht..., erst wirkt es mehr so als würde das Rapier die Frucht besitzen, aber die Unterhaltung der Damen lässt eher drauf schließen, dass Luca sie selber gegessen hat.Im Kampf wird diesmal nur die Spiegelnden/ Reflektierenden Eigenschaft der Silberstreifen benutzt, was darauf schließen lässt, dass du dir weitere Fähigkeiten für die Zukunft aufhebst. Deswegen würde ich doch glatt mal vermuten, dass Luca die Gruppe zumindest eine weile begleiten wird. Was zu einigen sehr interessanten Situationen zwischen ihr und Mercedes führen dürfte.
      Die Silver-Frucht ist definitiv eine recht flexible Paramecia und hält auch noch einige Kräfte auf Lager, die Luca teilweise selbst noch gar nicht kennt. Ansonsten liegt O'Maras Definition von "menschlich" etwas im Argen, aber so ist er halt. Wer die letzten xx Jahre mit Leuten wie Cal & Co. Schwerverbrecher jagt, muss wohl zwangsläufig einen gewissen Sinn für Stärken und Schwächen verlieren. Monster unter sich eben. xD

      qoii schrieb:

      Dadurch habe ich immer Gedacht die Medici seinen nur eine mächtige Familie, vielleicht untergebene der Aurels, die für das Volk Kämpft. Aber nein in guter Alter römischer Cäsarentradition tritt der Mörder an die Stelle seinen Opfers . Deswegen war es für die Medicis auch so glaubhaft, dass die Pazzis die Macht übernehmen wollten. Warum dann die Machiavelli nicht direkt die Herrschaft übernommen haben ist fraglich, aber ich denke das die Aurels mächtiger waren als sie. Weiterhin dauerte deren Herrschaft ehe nicht mal eine Generation. Die bekannten Königsgeschlecht der Insel sind also die Caligulas → Medici → Aurel (Einer) → Machiavelli, wobei diese nicht als Könige in Erscheinung treten. Weiterhin finde ich es sehr interessant, dass die vier stärksten Kämpfer den Ehrennamen Medici angenommen haben, obwohl ihre Anführer diese so sehr hassten.
      Das die Pazzis lange Zeit sehr mächtig waren wussten wir ja bereits durch ihre Vorstellung mit dem Romeo und Julia verschnitt , aber das sie lange Zeit die Zweitmächtigste Familie der Insel waren hätte ich nicht gedacht. Lorenzo Pazzi ist aber genau eins der klischeehaften Gestalten aus einer solchen Familie. Fett, selbstverliebt, grausam, gierig und ein riesen Feigling, der sich nur durch den Namen seiner Familie schützen will/kann, groß verändert hat er sich sein ganzes Leben nicht.
      Ich gestehe, dass die Aurels von mir maßlos vernächlässigt wurden. Aurel war nur eine zeitweise Marionette, bis die Machiavellis genug Macht und Einfluss hatten, um von der Insel akzeptiert zu werden. Man kann also davon ausgehen, dass die Aurel eine durchaus mächtige Familie waren, die aber ohne Hilfe der Machiavelli gar keine Chance auf den Thron gehabt hätten. Marionetten, die armen Schweine. xD Aber das hast du im Grunde ja bereits selbst rausgefunden.^^ Man möge mir außerdem verzeihen, Pazzi so stereotyp angelegt zu haben. Aber ich fand so eine Figur im größeren Gefüge der Familien einfach passend.

      qoii schrieb:

      Weiterhin wissen wir nun auch warum Pollo so seltsam drauf ist. Michelangelo macht keine halben Sachen, wenn ihn die eine Schwester um Rache bittet löscht er die ganze Familie des Verursacher aus. (Bis auf das Baby welches zufällig verschwindet.) Wenn ihn die andere Schwester bittet alles böse und schlechte von ihrem Sohn fernzuhalten macht er dies auch, sodass dieser auf alle Menschen doch sehr merkwürdig wirkt.
      Und plötzlich ist er gar nicht mehr so böse, oder? Machtbesessen und opportunistisch, aber ein Familienmensch. xD

      qoii schrieb:

      Jetzt dürfte es vor allem noch darum gehen alle Mitglieder der Crew einzusammeln, vielleicht noch ein paar Bewohnern bei der Flucht zu helfen und dann schnellstmöglich die Insel verlassen. Schließlich ist ein Goldjunge auf dem Weg zu ihnen, auch wenn sie dies noch nicht wissen.
      Von zwei Stimmungskillern mal ganz zu schweigen. ;)
      Vexor

      Vexor schrieb:

      Eiegentlich sollte hier schon länger ein Kommentar von mir stehen, aber mir fällt gerade auf, dass dieser wohl nie angekommen ist!
      Tut mir leid! Wollte dich nicht solange auf eine Antwort warten lassen.
      Ach, kein Problem. Manchmal ist dieses Board tückisch.^^

      Vexor schrieb:

      Fangen wir mal an bei Luca und ihrer Teufelskraft. Hier fällt mir zunächst etwas (negativ) auf. Warum entscheidest du dich für die englische Bezeichnung dieser Frucht? Dies ist mir auch schon bei der Swirl-Swirl-Frucht aufgefallen, aber da dachte ich vielleicht, dass du dich aus ästhetischen Gründen dafür entschieden hast. Was jetzt an Silver, aber besser als Silber sein soll, erschließt sich mir leider nicht ganz. Gerade, weil ich weiß, dass du Anglizismen sonst eher negativ siehst. Ich persönlich find die deutschen Bezeichnungen prinzipiell besser. Außer das hat einen tiefergehenden Grund
      Wenn wir gleich bei der Teufelskraft bleiben, muss ich sagen, dass ich mir das mit den Silberfäden nicht so ganz vorstellen konnte.
      Kann ich dir sofort erklären, wenngleich die Antwort wohl nicht unbedingt befriedigend ist. Die deutsche Entsprechung Silber klang für mich einfach zu sehr nach dem Metall, logischerweise. Ich wollte ganz einfach verhindern, dass man die Frucht als Pendant der Gold-Frucht wahrnimmt, auch wenn das jetzt etwas blöd klingen mag. Silver hatte für mich einfach einen Hauch von Mystik im Klang und deshalb habe ich es dem deutschen Silber vorgezogen, weil ich die Frucht selbst etwas weitfächernder gestalten werde. Ist jetzt einfach ein Zufall, dass es nach der Swirl-Frucht (hier gefiel mir die Kürze im Vergleich zu Wirbel) bereits der zweite Anglizismus ist. Dürfte aber auch (vorerst) der letzte sein. Also keine Sorge.^^
      Ist auch nicht so wild, dass die Silberfäden noch nicht so klar sind. War beabsichtigt. Mystik, wie gesagt.^^ Im neuen Arc wird es eine genauere Beschreibung geben, dann dürfte sich alles klären. Zumindest in meiner Theorie. xD

      Vexor schrieb:

      Kommen wir zu tragischen Figur der Nera.
      Ich muss sagen, dass es mich doch überrascht hast, dass du ihr (post mortem lustigerweise^^) noch soviel Charakter eingehaucht hast. Sie war ein tragisches Opfer und ich habe gleich weniger Mitleid für die abgeschlachteten Medicis, auch wenn natürlich das ganze Geschlecht auch nichts für Vincentes Abartigkeit kann. "Schön" fand ich übrigens dann die Parellen zwischen Nera und Isabella, als sie von Pazzi gefoltert wird...hast du wirklich toll inszeniert!!

      Nera ist wohl eine ebenso tragische und getriebene Figur wie ihr Bruder, mehr wollte ich nicht rüberbringen. Natürlich die die komplette Ausrottung der Medici (und Pazzi) völlig wahnsinnig, aber hier trafen sich einfach Neras Rachegelüste und Michelangelos machiavellistische Züge. Keine halben Sachen, wie qoii es so treffend formulierte.^^

      Vexor schrieb:

      Die Familiensage, um Aufstieg und Fall der Machiavellis fand ich schon sehr interessant und ich frage mich, ob man da nicht wirklich nicht eine eigene Story hätte draus machen können. Auf jeden Fall konstruierst du hier für mich von allen FFs die facettenreichsten Antagonisten. Zudem schaffst du es, dass ich zwar Mitleid mit ihnen habe und verstehe, warum sie die Monster sind, die sie sind, aber für mich sind es immer noch Monster! Hat mir auf jeden Fall sehr zugesagt. Einzige winzige Kritik wäre vielleicht, dass die andere Schwester schon einmal hätte erwähnt werden können o.ä, damit ihre Existenz nicht anz so überraschend kommt. (Falls das so was, vergiss es!)
      Auf jeden Fall ist jetzt auch klar, warum Pollo so anders ist. ich frage mich auch, ob Pollo vielleicht in der Lage ist, diese ganze Familie (moralisch) zu retten und wieder zu vereinen. Die Rolle wäre ihm auf jeden Fall auf den Leib geschneidert.
      Wow, vielen Dank dafür. Ich hoffe nur, ich kann diesen Titel verteidigen. :) Man muss dazu sagen, dass Machiavelli (mit Nera als Einheit) den ersten "großen" Antagonisten darstellt, von denen es (an ein Muster angelehnt) nicht viele in der Größe geben wird. Wie auch immer, ich hoffe, die künftigen bösen Jungs und Mädchen können genauso überzeugen. :)
      Auch in Sachen zweite Schwester muss ich dir recht geben. ich habe schlicht und ergreifend versäumt, sie zu erwähnen. Wobei ein drittes Kind wohl absehbar war, immerhin bezeichnete Pollo ja sowohl Nera als auch Machiavelli als Tante bzw. Onkel. Dennoch gebe ich dir recht. Mein Fehler, den ich in Zukunft nicht wieder begehen werde. Aus sowas lernt man. xD

      Vexor schrieb:

      Also ganz großes Kino! Hat mir sehr gut gefallen und mittlerweile sind auch fast alle Kämpfe vorüber, wenn ich mich nicht täusche, oder? Von Cal und Michelangelo mal abgesehen

      Naja, Krill und Pazzi sind auch noch da, aber als Kampf lässt sich das wohl eh nicht bezeichnen.^^


      Gut, dann wäre ich am Ende. Vielen Dank an alle Leser und natürlich Kommentatoren, die mich bis hier hin unterstützt und ermutigt haben. Ich hoffe, dass auch die kommenden Arcs überzeugen können. Meine FF startet jetzt jedenfalls in eine ganz neue Phase, die es in sich hat. ;)


    • Kapitel 41 - Der Fürst & Kapitel 42 - An der Frucht erkennt man den Baum

      Und damit hast du deinen zweiten Arc mit Bravour beendet. :thumbsup: Herzlichen Glückwunsch!!! :thumbsup:
      Ich hoffe noch auf viele weitere, die genauso spannend sind wie dieser. Wegen einem Gesamtfeedback musst du dich aber leider noch etwas in Geduld üben, da ich sonst nicht mit den andren Kommentaren hinterherkommen würde.

      Die beiden Anführer prügeln weiter mehr oder minder stupide aufeinander ein, bis sie durch O'Maras ruf unterbrochen werden. Dies war mal wieder eine wunderbare Filmszene, genauso wie der Sprung durchs Feuer beim Schafott. Ich konnte mir richtig schön vorstellen wie die Scholle mit den dreien am Kampfplatz vorbeigetrieben ist :D , es hätte nur noch gefehlt das O'Mara dabei fröhlich winkt XD. Wenn er dabei noch auf einem Sonnenstuhl gesessen hätte und einem Cocktail trinkt wäre die Szene schon Comedy reif gewesen.

      Michelangelo ist natürlich entsprechend entsetzt darüber dass seine Medici verloren haben und im Bezug auf Polle befürchtet er dass schlimmste. Aber ich denke mal das" Mr. Rosarote Welt" noch am leben ist. Schließlich fragt E ob sie auch Pazzi mitnehmen soll, was darauf schließen lässt das sie vorher schon jemand andern eingesammelt hat und hier würde ich auf Pollo und Oligo tippen. ;)

      Pazzi wurde von Krill zwar übelst in Mitleidenschaft gezogen, allerdings hat der kleine Trickser ihm, mit seinem Pulver, ebenfalls böse mitgespielt. Der lebende Rest von Pazzi trifft, bevor der von der fürsorglichen E mitgenommen wird, noch auf Waterloo und Lorca. Sein Anblick trägt bei Lorca nicht gerade zu Entspannung bei, genauso wenig wie E's auftauchen. E müsste doch die Chamäleonfrau sein, wenn ich mich recht entsinne.

      Brutus hätte ich doch fast vergessen. Dieser musst mit einer Herde Waisenkinder, einer zugedröhnten Isabella und dem größten Kind, einem exzentrischen Supergenie, einen Hindernislauf durch eine zusammenfallende Stadt absolvieren, was er erstaunlich gut bewältigt. Ist schon lustig was Da Vinci so alles in seiner Werkstatt angesammelt hatte. ^^

      Lucas auftritt gibt Michelangelo den Rest, er hat nicht nur alle seine Medici verloren sondern auch seine Schwester und damit ALLES, bis auf seinen Job, wie später so treffend bemerkt wird. Ein solche Aktion wie mit Neras Kopf hätte ich Luca bis jetzt noch nicht zugetraut, aber es zeigt sehr schön was hass so alles anrichten kann. Eine Frage ist aber bis jetzt noch nicht beantwortet worden. Wie konnte Luca der Hinrichtung entgehen, hat sie ein Double gefunden oder kann sie mit ihrer Teufelsfrucht auch Doppelgänger erschaffen oder erfahren wird das erst im laufe des nächsten Arcs. ;)

      Ein kleiner Voreilt für die Stadt ist, dass anscheinend kein Krater zurückgeblieben ist sondern eine eher ebenmäßige Fläche die trotzdem mit Ruinen und Trümmern übersät ist. Auf dieser Fläche könnte ein Neuanfang gewagt werden, sofern genügend Leute den Malstrom überlebt haben um die Stadt wieder zu besiedeln.^^

      Jedenfalls geht es jetzt darum möglichst schnell zu verschwinden, was unsere Helden auch tun.
      Sobald sie alle zusammen sind und den einen oder anderen Spruch ausgetauscht haben machen sie sich auf den Weg zum Hafen. Die Sache mit dem Brief fand ich allerdings schon etwas merkwürdig, bzw. die Hinweise wirkten auf mich, so wie sie dargestellt wurden, schon etwas sehr konstruiert. Nein nicht ganz, das mit den Glühwürmchen war schon logisch, aber das PS direkt als Name der Insel zu interpretieren passte einfach nicht. Wenn sie über die Glühwürmchen auf die Insel gekommen wären und dann das PS als Namen herausgefunden hätten wäre es aus meiner Sicht logischer gewesen.

      Am Hafen erfährt Luca was wir bereits vermutet haben, sie muss Cals Truppe zumindest für eine weile begleiten. Für die Fahrt leihen sie sich das Schiff des Vizeadmirals, welcher anscheinend noch nie das Wort Wache gehört hat^^. Gut bei ihm kann ich mir das durchaus vorstellen, aber seine Supernavigatorin und wandelndes Lexikon sollte von so etwas schon ein wenig Ahnung haben. :P

      Wieder zwei super Kapitel und ein würdiger Abschluss des Arcs. ^.^ Auf das Gesamtfeedback musst du wie bereits am Anfang erwähnt leider noch etwas warten.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Zwei Kapitel und ein Arc

      Gut dann widme ich mich mal deinen Kapitel, auch wenn ich mir echt angewöhnen muss, dass ich nicht immer eine Woche warten darf, bis ich dazu etwas schreibe ;)

      Also ich muss sagen, dass ich O'Mara in diesem Arc wirklich lieb gewonnen hab. Gott sein Charakter ist ja skurril, das war mir schon klar, aber seinen Hang zur unpassenden Komik, war mir bis zum heutigen Kapitel irgendwie nie so präsent gewesen. Umso toller finde ich, dass mir das jetzt wirklich auffällt und ich finde es zum schießen. Ich konnte mir so gut vorstellen, wie er auf seiner Scholle umhertreibt und neugierig Callaghan und Machiavelli beim Kämpfen zusieht^^

      Ich möchte mich jetzt generell gleich an das Feedback zum kompletten Arc, bei dem ich noch ein paar Inhalte der letzten beiden Kapitel einfließen lassen werde. Dazu habe ich mir mal die Mühe gemacht (was wohl auch die lange Wartezeit erklärt), dass ich die Anfangskapitel noch einmal überfliege und war echt überrascht, als ich gesehen hab, dass der ganze Arc mit diesem Luxusfrachtschiff angefangen hat. Das hatte ich schon irgendwie vollkommen vergessen :D

      Gehen wir mal auf Punkte ein, die für so einen Arc wichtig sind:

      Die Antagonisten


      Dafür hab ich dir das Lob ja schon aussgesprochen und ich möchte es an dieser Stelle noch einmal wiederholen. Du hast mit Machiavelli und seinen Götzen wirklich ganz tolle Charaktere geschoffen, die wunderbar vielschichtig waren (natürlich mancher mehr, als anderer) und mindestens genauso sehr begeistern konnten, wie die Protagonisten. Ich persönlich lege da sehr viel Wert drauf, denn für mich gehören die Antagonisten auch irgendwie zu den Protagonistne bzw. Handlungsträgern und wenn ich da einen eindimensionalen Charakter hingeklatsch bekomme, der einfach nur böse ist oder einfach nur gut, dann stört mich das sehr.
      Hier hast du dir Messlatte bereits sehr hochgelegt und einerseits finde ich es sogar schade, dass Machiavelli und sein Gefolge nicht ein Gegner für einen späteren Zeitpuntk geworden sind. Das ist allerdings eher ein sehr positiver Aspekt und unterstreicht nochmal, dass du in dieser Hinsicht alles richtig gemacht hast.

      Setting

      Auch hier wurdest du ja schon mit zahlreichen positiven Kommentaren beglückt. Die Insel, so wunderbar an ein antik-modernes Italien angelehnt, war ein wunderbarer Handlungsträger für diese Geschichte und gerade in der Anfangsphase konntest du ein wunderbar authentisches Bild dieser Stadt zeichnen, welches meine italophile Seite stark getroffen und befriedigt hat. Ich weiß zwar, dass qoii das ganze ein wenig anders sehen wird, der eher die Vernichtung der ganzen Insel kümmert, aber auch ihren Untergang hast du in einer morbiden Ästhetik dargestellt, die mir gut gefallen hat!

      Die Protagonisten

      Ich bin ein Fan deiner Truppe, das weißt du! Hier muss ich das erste Mal meine Bewertung ein wenig diferenzieren. Mir haben in diesem Arc vor allem Mercedes, O'Mara und Flint wieder sehr zugesagt. Erstere, weil sie auch einfach den ganzen Arc einfach nur rumstehen könnte (Spaß beseite!). Zu O'Mara hab ich ja schon zu Beginn meines Posts etwas geschrieben und der Feuerteufel hat meine Sympathien auch immer sicher. AUch wenn ich ihm jetzt mal dringend eine ärztliche Pause verordnen möchte!
      Krill hat in diesem Arc leider ein wenig die Außenseiterrolle eingenommen, was bei der Hülle an (neuen) Charakteren auch nicht weiter tragisch ist. (Ich kenn das aus meiner FF ja zu gut...Marc *hust*). Hierbei wünsche ich mir einfach nur, dass er im nächsten Arc vielleicht noch ein wenig genauer beleuchtet/inszeniert wird, weil er meiner Ansicht nach der blasseste deiner Charaktere ist!
      Bei Callaghan bin ich ein wenig zwiegespalten. Einerseits (v.a. in den letzten Kapiteln) hat es mir sehr, sehr gut gefallen, dass er noch mehr menschliche Züge zeigt (v.a. in der Interaktion mit Mercedes). "Kritik" - wenn man die überhaupt so nennen mag - würde ich wirklich nur bei dem Endkampf zwischen ihm und Machiavelli ansetzen, dem für mich leider irgendwie das gewisse etwas gefehlt hat. Ich kann dir auch nicht genau sagen, woran das liegt. Vielleicht ist es der Tatsache geschuldet, dass du um seine Kräfte noch ein großes Mysterium machst, aber irgendetwas hat mir da gefehlt!

      Neue Charaktere

      Kommen wir zu den neuen Charakteren, die nicht in die ersten beiden Kategorien gehören und fangen wir doch gleich mal mit unserer schillernden Luca Briatore an. Bei ihr scheiden sich bei mir noch die Geister, was aber wenn dann nur positiv gewertet werden kann. Bei ihr gelingt dir der Kniff - egal ob du das jetzt wissentlich machst, oder nicht :P - hervorragend, dass ich immer zwischen "Mögen" und "Nicht-mögen" schwanke. Ihre Teufelskraft ist sehr interessant und macht Lust auf mehr. Alles in allem hast du bei ihr sehr viel Potential geschaffen und sie wäre meines Erachtens immer noch eine tolle Bereicherung für deine Gruppe.
      Wichtig wäre hier auch noch Ajas, dessen Charakterisierung ja auch hauptsächlich in diesem Arc erfolgt ist. Wie er wirklich tickt und er sich schlussendlich gegenüber unserer Gruppe positionieren wird, weiß ich noch nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es nicht auf das einfache Jäger und Gejagte hinauslaufen wird.
      Die vielen anderen Charaktere (Brutus, Isabella, Pablo, etc.) greife ich an dieser Stelle mal nicht auf, da sie vermutlich auch nicht mehr so wichtig werden, dass eine genauere Bewertung nötig ist. Sie sind einfach wichtige Nebencharaktere, die zur Konstruktion des Geschehens nötig sind.
      Mit Waterloo und Lorca trit noch eine neue Partei auf, die ich grad gar nicht einordnen kann und wozu mir gerade auch noch nicht so viel einfällt.

      Konstruktion des Arcs/Schreibstil/Atmosphäre/etc.

      Auch, wenn mir der Arc persönlich ewig vorkaum (positiv!!), kann ich dir nur ein Lob dafür aussprechen. Du hast dich selten in Nebensächlichkeiten verstrickt oder sonst eine Schwäche gezeigt, die mir irgendwie besonders im Arc aufgefallen ist. Hier kann ich also eigentlich nur Lob aussprechen. Du hast auch einige "Kritikpunkte" des letzten Arcs (z.B. zu kurze/rasche Kämpfe) gut angenommen und umgesetzt.
      Beim Schreibstil habe ich dir auch noch schon gesagt, dass du dich hier noch einmal im Laufe des Arcs wahnsinnig gesteigert ist, was in wunderbaren plastisch-blumigen Beschreibungen gemündet ist! Wirklich tolle Arbeit!!

      Insgesamt kann ich dir also nur einen sehr, sehr positiven Eindruck vermitteln. Du hast die Messlatte wahnsinnig hochgelegt, aber ich bin mehr als optimistisch und zuversichtlich, dass du dieses Niveau halten wirst. Also ran an die Tasten, denn es geht um Mercedes im kommenden Arc!


      Offene Fragen

      Gibt es bei mir nur eine und zwar: Was ist aus der Chamäleon-Frau geworden?? xD

      :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup:

    • Arc III - Die Verdammten

      Kapitel 43 - Eine Frage der Gehaltsebene
      Ein Braun wie feuchte Erde, die weich und ruhig aus dem stahlharten, aufgestachelten Blick sickerte, mit trägstem Pech überzogene Haare, die ein aufgeregt gestikulierendes Gesicht umrahmten, dessen sonnengeküsste Haut unter der glühend heißen Sonne wie dunkler Bernstein feucht funkelte, und das nervöse Zucken langer, dünner Finger - gehäutete Fangbeine einer gewitzten Wüstenspinne.
      Von Michelangelo Machiavellis einst rasiermesserscharfem Verstand war nicht mehr als eine verwirrte Ansammlung von Bildern und wilden Assoziationen übrig geblieben, die unkontrolliert und aufgewühlt im undurchsichtigen Wirrwarr seines Blickfeldes auftauchten und wieder verschwanden. Der Vizeadmiral vermochte nicht zu sagen, was sich vor seinen blutunterlaufenden Augen tatsächlich oder nur im Inneren seines aufgeschlagenen Schädels abspielte und er glaubte, soweit er glauben oder denken oder fühlen konnte, dass er dies auch nie wieder können würde. Stimmfetzen länglicher Schatten mit beweglichen Gliedern inmitten des flammenden Azurhimmels umschleierten seine Ohren, ohne Worte zu bilden oder Sätze zu formen und so entschied sich Machiavellis Überrest, zurück in die schwarze Formlosigkeit zu tauchen.
      »Es verstört mich«, keuchte die purpurrote, feucht glänzende Lorca, mit aufmerksamem Blick über den Laib des Vizeadmirals gebeugt, »Ich glaubte, gehört zu haben, wie Harley diesen...Mann als wahren Kriegsgott in Menschengestalt beschrieb. Als ein unüberwindbares Hindernis, eine tödliche Viper im schattigen Gras, ein...« Während sie sich weiter in Metaphern und romantisierten Bildern verlor, musterte Waterloo ihre schwitzige Haut und wunderte sich über die Rötungen, die dem mediterranen Braun einen seltsamen Hauch von Krankheit beifügten und im Gesamtkonzept komisch anmuteten - denn welche offensichtlich in südlichen Gefilden gezeugte, ausgetragene und gegerbte Haut verträgt schon weder Sonne noch Hitze? Über diese und ähnlich seichte Gedanken überhörte der Blauhaarige beinahe das dezent-aufdringliche Wabbern der Teleschnecke in seiner weinroten Westentasche. In einer gekonnt fließenden, aber einstudiert wirkenden Bewegung zog er das possierliche Tierchen hervor und sprach lässig hinein:
      »Und? Wie sieht's aus?«
      Vom anderen Ende der Leitung erklang feierlich die Samtstimme Valentine Harleys, melodisch und wohltuend, dem Geneigten jeden Schatz und jedes Glück der Welt durch pure Intonation in Aussicht stellend:
      »Es ist so: Hör zu, alter Knabe!« Ihr glorreicher Führer schien sich um einen Satz zu bemühen, auf den Waterloo und Lorca gebannt warteten. »Hör zu. Du auch, Lorca. Ich...ihr müsst...Ach, ich sage es frei heraus: Ihr müsst Michelangelo Machiavelli töten! Auf der Stelle!«
      Die Unmöglichkeit dieses Auftrags brachte die beiden Beauftragten dazu, ihre Naturelle zu tauschen. Waterloo schnappte nach Luft und stammelte mal lauter, mal leiser »Was?!« und Lorca blieb ruhig und entspannt, nahm die kleine Teleschnecke an sich und sagte kühl:
      »Irgendwelche Vorgaben?«
      »Nichts zu Extravagantes und keine Individualitäten - auch nicht deine Spezialität, auch wenn ich weiß, wie gern du sie hast.«
      Die schöne Braunäugige spitzte die Lippen und zog sie enttäuscht in den linken Mundwinkel, bevor sie erwiderte, es würde erledigt werden und auflegte.
      »Das kann doch nicht dein Ernst sein?«, faselte der kreidebleiche Waterloo aufgeregt vor sich her und stampfte dabei in konzentrischen Bahnen um den leblosen Körper ihres Opfers.
      »Er ist ein Vizeadmiral! Da steht ein Vize vor einem offensichtlichen Marinetitel! Das ist kein kleiner Fisch, den kein Schwein vermisst! Er ist ein wichtiger Mann!«, monologisierte er mehr zu sich selbst, während Lorca Finger und Hand zu einer Pistole formte.
      »Wichtige Männer kommen auf Geheiß anderer wichtiger Männer und gehen irgendwann auch, woraufhin sie von wieder anderen wichtigen Männern abgelöst werden, die ihrerseits wiederum von ganz anderen wichtigen Männern beordert wurden.« Nun richtete sie den aus Zeige- und Mittelfinger geformten Lauf auf Machiavellis blutenden Kopf. »Wer kann bei so viel Wichtigkeit schon den Überblick behalten?«
      Waterloo hielt die Luft an, schlug die Hände über den Kopf und wendete sich schnell von seiner Kumpanen ab, aus deren Fingerkuppen sich ein Wölkchen Staub absonderte, die sich schwebend ihren Weg durch die warme Luft bahnte. Die unzähligen Staubpartikel sogen sich in die markante Nase des bewusstlosen Machiavelli, der noch immer regungslos im Dreck lag. Das Atmen wurde schwerer, hektischer, bis es einem panischen Röcheln kulminierte - und alles ruhig wurde. Vizeadmiral Michelangelo Machiavelli, gefeierter Held der Marine und korrupter Täuscher, war tot.
      »Wir sind geliefert«, konstatierte Waterloo sardonisch und ließ sich im Schneidersitz auf den brüchigen Stein sinken, »Wie kannst du so ruhig bleiben?«
      »Warum sollte ich mich aufregen?«
      Der blauhaarige Kerl seufzte gequält. Er konnte nicht begreifen, welch gehässiger Gott Lorca mit der irrsinnigen Eigenart ausgestattet hatte, jede noch so kleine Kleinigkeit als Katastrophe apokalyptischen Ausmaßes einzustufen, während sie in wahren Extremsituation ruhig und abgeklärt wie stählernes Eis blieb.
      »Val? Es ist erledigt«, sprach Waterloo wieder in den Hörer seiner schneeweißen Teleschnecke und erwartete ungeduldig eine Antwort, die auch umgehend ertönte:
      »Armer, guter Michelangelo. Aber solche Fehler können wir uns nicht leisten. Ihr jedoch habt hervorragende Arbeit geleistet. Nun macht euch bitte wieder auf den Weg zurück. Ich brauche euch hier, meine Freunde.«
      Das Knacken bestimmte das Ende der Verbindung und ließ die beiden Offiziersmörder wieder allein zurück.
      »Irgendwie witzig, wie knapp wir diese Kopfgeldjäger verpasst haben«, murmelte Waterloo, während er die Schnecke wieder in seine Westentasche steckte.
      »Tse. Witzig. Witzig, witzig, witzig«, zischte Lorca, sich wieder stetig in Tempo und Garstigkeit steigernd.
      In diesem Moment prasselten Flutwellen von menschlichen Stimmen und Worten hinterrücks auf Harleys Komplizen ein, die ihre Köpfe jedoch gelassen dem brüllenden Sturm entgegenstellten und nun in mindestens ein dutzend geladene Gewehrläufe blickten, die in den verkrampften Händen eines Marinebataillons zitterten. Sie alle brüllten das stereotype »Keine Bewegung!« oder »Hände hoch!« mit autoritärer Härte, doch in ihren Gesichtern war die Unsicherheit und das innere Flehen, die Verbrecher mögen den Befehlen ohne Widerstand folge leisten und sich rasch ergeben, wie in einem Pamphlet zu lesen.
      Man konnte das Ausatmen fast schon fühlen, als Waterloo tatsächlich langsam aufstand und die Hände hob.
      »Ganz ruhig«, beschwichtigte der Blauhaarige vollkommen entspannt, als wolle er die nervösen Soldaten trösten und bestärken.
      »J-ja...Ja! Genau so!«, brachte einer der Marines gezwungen streng, doch sein Atem stockte, als der Verdächtige plötzlich grinste und höhnisch ausstieß:
      »Grünschnäbel!«
      In diesem Moment schossen verästelte Streben aus seinen sich verdunkelnden Fingerkuppen, die sich erst als eine Art von Bahnschienen zu erkennen gaben, als sie mit dem fortschreitenden zurückgelegten Weg und zunehmender Geschwindigkeit anwuchsen. Doch an diesem Punkt war es bereits zu spät. Die zehn Schienensträngen fixierten jeweils ein Opfer und zerteilten den armen Teufel so abrupt und unsauber, sodass die Körperfetzen platschend im Staub aufklatschten und die Gewehre klingend zu Boden fielen.
      Die Verschonten starrten die zerrissenen Fleischstückchen mit entsetzter Übelkeit an, mehrere der Grünschnäbel liefen tatsächlich grün an und übergaben sich - und keiner von ihnen wurde den dichten Staubwolken gewahr, die sich von allen Seiten näherten. Die klitzekleinen Partikel legten sich wie matte Schleier auf die Gesichter der überforderten Soldaten, ohne auch nur ein Milligramm Gewicht auf die schwitzenden Häute zu legen. Zumindest nicht bis zu dem Punkt, an dem die Marines zu schreien und brüllen begannen. Ihr Klagen und schmerzverzerrtes Rufen um Hilfe waren die letzten Worte, die ihren Mündern entwichen, bevor diese mit dem Rest der Schädel gnadenlos zerquetscht wurden. Eine unsichtbare Kraft drückte die Köpfe wie fleisch- und blutgefüllte Konservendosen zusammen und ließ die Hirne aus den aufplatzenden Rissen spritzen, bevor die unkenntlich gemachten Leiber der Reihe nach umkippten.
      »Also irgendwie war die Marine früher härter drauf...«, sprach Lorca kühl, als sie plötzlich ein Glitzern blendete und sich eine schimmernde Faust in ihren flachen Bauch rammte, wodurch sie einen Schwall Spucke und Galle ausspeien musste und durch die Luft geschleudert wurde. Kurz bevor ihr hagerer Körper gegen eine steinerne Häuserruine geschmettert wurde, verpuffte er jedoch in einer dreckigen Staubexplosion und waberte in dieser geisterhaften Form zurück neben Waterloo, wo er sich wieder materialisierte.
      »Welch bodenlose Frechheit!«, stieß sie empört aus und erhob die Hand an die gerötete Stirn, wobei sie diese Geste auch nutzte, um unauffällig die letzten Spuckereste aus ihrem feuchten Gesicht zu wischen. Während sich seine attackierte Gefährtin sammelte, tauschte Waterloo unheilvoll vielsagende Blicke mit den drei Offizieren aus, die sich zusammen mit dutzenden weiteren Marines vor den beiden Mördern aufgebaut hatten.
      »Umstellen!«, rief die grünhaarige Frau in dem türkisfarbenen Cocktailkleid, woraufhin sich alle Soldaten in einem großzügigen Kreis um ihre Vorgesetzten und die Verdächtigen aufstellten, die Gewehre ausgerichtet.
      »Was für Witzfiguren«, murmelte Waterloo im Angesicht der unsicheren und maßlos überforderten Soldaten, die den Blick nicht von den verstümmelten Stückchen losreißen konnten, die einst ihre Waffenbrüder gewesen waren. Er lachte ein schallendes Lachen, bevor er sich direkt an Ajas wandte, dessen verkrampfte Fäuste vergoldeten Kanonenkugeln glichen.
      »Also, mein Hübscher...wie wollen wir mit dieser Sache umgehen, hm?«
      »Ruhe!«, befahl Ajas streng und furchtlos, »Halt den Mund! Ihr habt Vizeadmiral Machiavelli ermordet...! Und meine Männer! Wie wir mit dieser Sache umgehen? Ich, Vizeadmiral Ajas, werde euch jetzt verhaften und persönlich dem Henker vorführen - aber auch bloß, wenn ihr keinen Widerstand mehr leistet!«
      »So überheblich...«, keuchte Lorca, die mittlerweile wieder von einer furchtbaren Migräne heimgesucht wurde. Während die schwarzhaarige Schöne ihre Tabletten aus ihrer Brusttasche fingerte, rief Waterloo nonchalant:
      »Vizeadmiral? Bist du nicht ein bisschen jung dafür? Wem musstest du denn einen runterholen, um so einen Titel zu bekommen?«
      Ajas eisblaue Augen brodelten feurig und weder Sanibar noch Minze gedachten, ihn zurückzuhalten. Stattdessen erwarteten sie seinen Befehl.
      »Wer seid ihr?! Und was ist hier passiert?!«, brüllte der Vizeadmiral erzürnt.
      »Ich bezweifle, dass ein paar kleine Marinesoldaten die komplexen Feinheiten unserer Angelegenheiten zur Gänze verstehen würden«, stöhnte Lorca hochnäsig und vollführte dann einen Halbkreis, wobei sie mehrere diesige Schwaden Staub ihrem Körper gleiten ließ.
      »Klar, dann töten wir einfach noch einen Vizeadmiral - samt seiner Mannschaft. Was kann da schon schiefgehen?«, witzelte Waterloo sardonisch brachte sich in Kampfposition, was ihm daraufhin Ajas, Minze und Sansibar gleichtaten.
      »Männer!«, befahl ihr Kapitän streng, »Niemand greift ein, niemand schießt! Verstanden?!«
      Die Soldaten schienen über diese Order ebenso verwirrt wie erleichtert zu sein und setzten daraufhin bereitwillig zwei Schritte zurück.
      »Letzte Chance!«, fauchte Ajas.
      »Stimmt auffallend«, murmelte Waterloo.
      »Aber meine werten Damen und Herren, dürfte ich um Ruhe und ihre kostbare Aufmerksamkeit bitten?«, tönte plötzlich eine dreckige Stimme über das Kampffeld, nach der sich sofort alle Beteiligten umdrehten.
      Sie gehörte einer grotesken Gestalt, die wie ein alptraumhaftes Monster mit trottend schabenden Schritten auf die Versammlung zuschlurfte. Entfernt humanoid, trug es einen langen schwarzen Lackmantel mit engem Stehkragen, der zusammen mit passenden Handschuhen und Stiefeln den gesamten Körper des Wesens einhüllte. Lediglich der unheilvoll gebogene Vogelschnabel ragte unter kreisrunden milchglasigen Augen aus dem stählernen Gesicht hervor, aus dem ein verstörendes, keuchhustenartiges Atmen nach außen drang, wo es allen Anwesenden einen widerlichen Schauer durch die Nerven jagte. Der Anblick der fürchterlichen Vogelmaske warf Waterloo für eine Schrecksekunde in seine Kindheit zurück, wo ihn die grauenhaften Bilder aus Chaos, Eiter, Schreien und jenen Männer peinigten, die unter ihren schwarzen Vogelmasken glaubten, die alles zersetzende Pest mit Lärm und Weihrauch vertreiben zu können.
      »Was zum...?«, stammelte Ajas, »Wer bist du?!«
      »Mein Name«, sprach die Gestalt mit einer unnatürlich kehligen, dreckig klingenden Stimme, die ähnlich abartig in den Ohren schmerzte wie Fingernägel, die über eine Tafel kratzen, »tut nichts zur Sache, fürchte ich.«
      Ajas wollte grade etwas erwidern, als die Gestalt ihm sofort das Wort abschnitt:
      »Für Sie ist nur von Bedeutung, dass ich der Weltregierung unterstellt bin und meine Befugnisse, bei allem gebührenden Respekt, weit über Ihr Verständnis hinaus gehen, Soldat.«
      Die Vogelmaske zückte nun einen kleinen, grauen Zettel aus ihrer Manteltasche und warf ihn dem Vizeadmiral gekonnt vor die Füße, wo dieser das Stück Papier aufhob und sich verwundert fragte »Was soll das sein?!«, denn nichts als ein mythisch verziertes »Z« prangerte stolz und würdevoll unter dem stolzeren und würdevolleren Signum der Fünf Weisen.
      »Minze!«, brummte der Vizeadmiral und überreichte das Papierchen seinem zweiten Maat, die es eindringlich musterte.
      »Nun, werter Herr«, meldete sich nun wieder die entsetzliche Stimme, »Ich kann ihnen versichern, dass auf dieser Insel nichts unrechtes geschehen ist. Als diese beiden...nun...Herrschaften den verblichenen Michelangelo Machiavelli -man möge seiner Seele trotz aller Verfehlungen gnädig sein- töteten, befanden sie sich in den vereinbarten Grenzen ihrer Befugnisse für diesen Auftrag.«
      Waterloo und Lorca sahen sich verwirrt an, schwiegen jedoch.
      »Auftrag?!«, brüllte Ajas vollkommen außer sich, »Was für ein Auftrag? Einen Vizeadmiral des Marinehauptquartiers zu töten? Dieser Mann ist ein Held!«
      »War ein Held«, präzisierte der fremde Mann unter der Maske kaltherzig, womit er Ajas nun in völlige Rage verfallen ließ. Binnen Sekundenbruchteilen hatte der Offizier den schwarzen Kragen gepackt und starrte nun, seitlich des spitzen Schnabels, in die milchigen Glasaugen der unheimlichen Maske.
      »Ich will sofort wissen, was hier los ist! Sofort, sage ich!«
      »Mein lieber Mann, ich muss Sie darüber in Kenntnis setzen, dass sie im Begriff stehen, einen offiziellen Vertreter der Weltregierung während der Ausübung seiner Pflicht anzugreifen, was ein klarer Verstoß gegen geltendes Recht darstellt und den Tod nach sich ziehen kann. So bitte ich um meinet- und ihretwillen, mich unverzüglich aus diesem groben Griff zu entlassen, bevor ich mich gezwungen sehe, die für solch einen prekären Fall angemessenen Maßnahmen ergreifen zu müssen.«
      Ajas starrte noch für einen Moment in die Maske, als ihn Minzes zarte Stimme zur Vernunft brachte, die leise und schüchtern ausrief:
      »Ajas...es stimmt...dieser Mann...wir haben keine Wahl«
      »Verdammt!«, fluchte der blonde Offizier und stieß den Maskierten von sich ab, »Ich will wissen, was hier los ist!«
      »Ich fürchte«, sprach der geheimnisvolle Mann konstatierend, »Das übersteigt sowohl Ihre Zuständigkeit als auch Gehaltsebene bei Weitem.«
      Die sonst so gelassene, schöne Miene des Vizeadmirals schwoll vor Zorn an und schnaubte den heißen Atem wie Schwefeldampf aus, während sich seine sonnengeküsste Haut mit goldenen Sprenkeln versetzte.
      »Ajas. Das war's. Willst du ins Impel Down verfrachtet werden und da deine alten Freunde wiedersehen? Hm?« Sansibars wüstensandfarbene Hand ruhte tröstend und beschwichtigend auf der Schulter seines Vorgesetzten und Freundes, der sich in diesem Moment zu einer gemäßigten Reaktion zwingen musste. Er atmete tief ein und wirbelte dann herum, mit kontrolliertem Ärger kommandierend:
      »Rückzug, Männer! Zurück zum Schiff!«
      Bevor er ging, wandte er sich jedoch noch einmal um und schaute Waterloo und Lorca ein letztes Mal tief in die Augen.
      »Das ist noch nicht vorbei!«

      Die offene See, auf dem schwimmenden Kolibri

      »Wer...wer sind Sie? Wo bin ich?!«, stammelte der blinde, amputierte Lorenzo Pazzi, der sich auf den hölzernen Dielen windete.
      Er hörte das dumpfe Murmeln mindestens einer Person, doch eine klare Antwort blieb ihm verwehrt.
      »Bitte! Ich habe Gel...« Ein spitzer Gegenstand, der sich in die offene Wunde an seinem Arme bohrte, ließ ihn aufschreien. Es folgten daraufhin nur noch Verfluchungen, Verwünschungen und der mehrmals geäußerte Wunsch, zu sterben.
      Mit genüsslicher Zufriedenheit beobachtete die rothaarige Étaín das verzweifelte Treiben ihrer beiden Gefangenen, die sich ausweg- und hoffnungslos auf dem harten Holz wälzten. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit allerdings wieder einer feminin anmutenden Teleschnecke zu, deren blassgrüner Panzer von der erhabenen Silhouette eines schneeweißen Schwans geziert wurde.
      »Graham? Ich habe Pazzi und diesen...« Sie bohrte ihren Absatz in das weiche Fett des zweiten Gefesselten. »Wie heißt du nochmal?«
      »Caesar Milano«, murmelte der Gefangene weinend durch den Knebel.
      »Caesar Milano.«
      Am anderen Ende der Leitung blieb es einige Sekunde still, bevor sich eine Stimme meldete, die mehr Klang als Wort war und einen Schleier über das Meer, das Boot und die gepeinigten Häupter der Gefangenen legte und von Vergebung und Läuterung kündete.
      Kapitel 44 - Die große Regel
      Callaghans dunkle Augen glitten mit angespannter Bedachtsamkeit über den zarten nackten Körper, der schlafend und wogend auf den weißen Laken ruhte. Ein unwillkürliches Lächeln übermannte seine blassen Lippen, als er den massiven Stahl des gesicherten Kanonenbeines aus dem edlen Bett ragen sah und er erinnerte sich an den Tag, an dem er Mercedes zum ersten Mal begegnet war. Für einen Moment konnte er wieder die Feuchtigkeit des dämmrigen Nebelschleiers auf seiner rauen Haut spüren, die grauen Rauchschwaden der ratternden Industrie riechen und den trüben Hauch des untergehenden Sonnenscheins durch die schwarzen Augen sehen. Doch nur allzu schnell zerrissen die grausigen Verästelungen der Hölzer und Knochen des grünen Königs die Schönheit dieser Erinnerungen und kreierten in Callaghans Geist dessen unheilvolles Refugium aus Fleisch und Erde, wo Tod und Leben in ihrem ewigen Spiel brachen.
      Der Kopfgeldjäger schreckte wie ein aufgescheuchtes Tier aus seinen Gedanken hoch, als er die gallige Stimme so deutlich und klar hörte, dass er ihn im Raum glaubte.
      »Reiß dich zusammen!«, mahnte er sich selbst leise und wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn, der daraufhin in fahlen Tropfen auf dem erlesenen Dielenholz aufschlug.

      Hitze und Kälte, Schweiß und Frost. Flint windete sich unter den hetzerischen Schmerzen, die seinen Körper durch alle Stadien der Schmerzbewältigung und wieder zurück trieben, während seine verbrannte Haut mit jeder zuckenden Bewegung weiter an der formlosen, harten Leere des Nichts abgerieben wurde, in der sich der Rotschopf quälte. Das dunkle Vakuum ließ kein Licht, keine Emotionen und keine Laute zu, nur das zurrende Geräusch der abreißenden Hautzellen drang an Flints Ohren - bis ein plötzliches Zischen durch das Nichts schallte und ihn wachrüttelte. Eine aus edlen Hölzern getäfelte Zimmerdecke erstreckte sich über dem rothaarigen Jungen, der sich noch benommen blinzelnd seiner Selbst gewahr werden musste, bevor seine Umwelt an ihren angestammten Platz rücken konnte.
      Sein ganzer Körper, besonders jedoch seine Arme und Hände, waren mit dicken, gesalbten Bandagen umschlungen und sein Gesicht schien ebenfalls in eine stoffartige Maske gestopft worden zu sein, die nur Platz für Nase, Mund und Augen ließ. Seinem Verband nach zu urteilen, musste Flint höllische Todesqualen ausstehen, doch er fühlte sich so frei und unbeschwert, als ob sein Erwachen eine barmherzige Erlösung gewesen war.
      Nach einigen kurzen Minuten des Sich-selbst-gewahr-werdens richtete er sich in seinem weichen Doppelbett auf und streifte die schneeweißen Laken vom verbundenen Körper, um etwas Luft an seine erhitzten Glieder zu lassen. Erst jetzt fiel ihm die Kuriosität seines neuen Gemachs auf: An allen vier Wänden räkelten sich nackte, fotorealistisch gezeichnete Frauen, auf weißem Papier gebannt und an das erlesene Holz genagelt. Über diesen seltsamen, durchaus nicht unangenehmen Anblick übersah der Rotschopf beinahe den blonden O'Mara, der sich, seiner Natur entsprechend, in einer Ecke volllaufen ließ und den erwachenden Jungen gar nicht bemerkte. Der unscheinbare Stuhl, auf den sich der Trunkenbold gefläzt hatte, stand nur auf zwei seiner vier hölzernen Beine, während seine aus einer stabilen Platte gezimmerte Lehne im spitzen Winkel an die Wand gelehnt wurde, sodass er -wie sein Benutzer- mehr schlecht als recht Halt fand.
      O'Mara schluckte den Inhalt seiner Flasche Bier in unregelmäßigen Schüben die gierende Kehle herunter und warf das gläserne Gefäß dann auf die Dielen, wo es sich zu fünf bereits geleerten Leidensgenossen gesellte.
      »Brian...Brian...«, hörte Flint den Blondkopf murmeln, während er dabei zusah, wie sich dieser die Frisur mit der freien Hand noch mehr zerzauste, »Brian? Wirklich?«
      »Wer ist Brian?«, fragte Flint plötzlich, was O'Mara aus dem Konzept zu bringen und zu überraschen schien, denn er verlagerte im Affekt sein Gewicht und der Stuhl kippte polternd auf die Beine drei und vier vornüber.
      »Gott...was?«, nuschelte der Kopfgeldjäger brummig, als hätte ihn der Rothaarige grade aus einem tiefen Schlaf gerissen.
      »Wer ist Brian?«
      »Ein alter Freund...oder Feind.«
      O'Mara legte einen nachdenklichen und ungewohnt düsteren Unterton in seine rauchige Stimme, der Flint zu dem Entschluss brachte, dieses Thema damit beruhen zu lassen. Stattdessen fragte er:
      »Wo sind wir?«
      »Prospero«, erwiderte der Blonde lässig, bevor er eine neue, noch ungeöffnete Flasche vom Boden griff und seinen Stuhl dann wieder hintenüber an die Wand lehnen ließ, »Lag im Hafen vor Anker. Sind auf dem Weg nach ›Princesse Suie‹.«
      Flint nahm die Information ungewöhnlich teilnahmslos auf, biss dann aber die Zähne zusammen, bevor er zerknirscht die Frage stellte, deren Antwort er bereits zu kennen befürchtete:
      »Was ist mit meinem Schiff?«
      Die weißen Zähne des Menschenjägers zogen den Korken gekonnt aus dem Flaschenhals, bevor Lippen und Zunge den Verschluss dann durch die Kajüte spuckten.
      »Niedergebrannt. Kannst mir die Schuld geben.«
      Der junge Bursche ließ sich niedergeschlagen in die Laken sinken und versuchte, die salzigen Tränen zurückzuhalten, was O'Mara kommentarlos zur Kenntnis nahm. Er beneidete Flint für die Möglichkeit, den Verlust eines Teils seiner Vergangenheit zu betrauern und Erinnerungen an das Verlorene im Herzen zu bewahren.
      »Und nun zum Tagesgeschäft!«, beschloss der blonde Kopfgeldjäger die Stille plötzlich und nahm einen kräftigen Schluck aus seiner Bierflasche, als würde er dazu später keine Gelegenheit mehr bekommen oder er sich für irgendetwas Mut antrinken müssen. Aber, entgegen Flints Erwartungen, blieb der Trunkenbold völlig ungerührt sitzen, bis er nüchtern befahl:
      »Schau mal auf deinen Daumen.«
      Flint wurde leichenblass und fummelte seine rechte Hand unter der weißen Decke hervor.
      »Ja...und?«, wunderte er sich, denn sie war vollkommen intakt und beweglich, wenngleich verbunden.
      »Nah...mein Fehler. Den linken Daumen«, murmelte O'Mara und führte sein Bier wieder an den Mund, den Blick mit mäßigem Interesse auf Flint gerichtet, der in diesem Moment den Atem anhielt. Die Hand war wie auch seine rechte verbunden, doch sein Daumen war freigelegt - oder eher die Stelle, an der sein Daumen zuvor gewesen war, denn ein länglicher, scheinbar hohler Gegenstand hatte seinen Platz eingenommen. Der verstörte Bursche wollte grade entsetzt losbrüllen, als er O'Mara bitten hörte: »Dreh' jetzt nicht durch!«, sodass er stattdessen in eine Art Schockstarre verfiel, in der er den seltsamen Daumenersatz kreidebleich und mit weit geöffnetem Mund anstarrte.
      »Warte kurz!«, bat der blonde Kopfgeldjäger nun und nahm einen langen, ausgiebigen Schluck Bier, der seine Flasche leeren sollte. Nachdem dies vollbracht war und er sie fortgestellt hatte, fügte er hinzu:
      »Jetzt. Lass' ruhig alles raus, wenn's dir hilft.«
      Flints tobende, aufgebrachte und dabei panische Schreie hallten durch alle Kabinen, Gänge und über das gesamte Deck des schnittigen Zweimasters, der sich mit der Eleganz und Wendigkeit eines goldenen Seehundes durch die Wellen spielte.
      »Was ist das?!«, war der erste Satz, auf den es sich zu Antworten lohnte, was O'Mara auch tat.
      »Ein Feuerzeug.«
      »Ein...was?!«
      O'Maras raue Hände bedeuteten eine abwiegelnde Geste, die den Rotschopf in Anbetracht seiner Situation toben ließ. Dies bemerkend, erklärte der angetrunkene Blondkopf ruhig:
      »Du hattest ziemlich üble Verletzungen, Kleiner. Die Verbrennungen verheilen dank einer Spezialmixtur Marke Mercedes überraschend gut und eine kleine Spritze voll Schmerzmitteln hält dich wach, ohne dass du vor Schmerzen brüllen musst. Das Ding mit dem Daumen ist aber...also, war...dass er bereits gefehlt hatte, als Krill dich hier auf's Bett pfefferte.«
      Flint ging seine letzten Erinnerungen durch, von denen nur wage Momentaufnahmen zurückgeblieben waren. Der rosahaarige Kerl mit den bunten Flügeln, der wirre Flug und der chaotische Absturz, die glühende Hitze...
      »Jedenfalls dachte Mercedes wohl, dass dir ein Feuerzeug besser gefallen würde als ein klaffender Stummel oder so eine hässliche Miniatur-Holzprothese. Wie's genau funktioniert, weiß ich leider nicht, da musst du sie selbst fragen. Ich soll dir bloß ausrichten, dass du bis dahin kein Öl durch den Daumen pumpen sollst, um hier nicht alles abzufackeln.«
      Flint spielte eine Weile mit seinem neuen Körperaccessoire herum, bevor er zögerlich das Wort ergriff:
      »Sag' mal...«
      »Joh?«
      »Was seid ihr eigentlich für Typen?«
      O'Mara warf dem Bandagierten einen misstrauischen Blick zu, der jedoch trotzdem fortfuhr.
      »Ich meine, ihr habt mein 410-Millionen-Berry-Angebot abgelehnt und dann wolltet ihr mich ausliefern, obwohl ich euch meine 40 Millionen Berry angeboten habe. Ihr jagt jetzt Harley, nur um eure eigene Haut zu retten, habt mich aber nicht auf Isola Caligula gelassen, obwohl ihr mich jetzt wohl nicht mehr braucht. Und ihr seid extrem...ach, abnormal stark! Jeder von euch.«
      O'Mara lachte seine rauchige, kratzige Lache und rutschte mit seinem Stuhl dichter an Flints Bett heran, als wollte er Lauscher vermeiden.
      »Ganz ehrlich? Callaghan kann dich nicht ausstehen und wollte dich auch auf der Insel lassen. Zu deinem Glück scheint aber Mercedes einen Narren an dir gefressen zu haben, was seltsam ist, da sie auf mich nie wie der mütterliche Typ gewirkt hat.«
      Der Trunkenbold stand nun auf, holte sich eine weitere Bierflasche und setzte sich wieder vor den Rotschopf, der sich noch nicht allzu viel klüger fühlte als vorher.
      »Wie auch immer...«, setzte O'Mara nach einem neuen Schluck wieder an, »Was den Rest angeht, kann ich dir nur sagen, dass ich Callaghan auch nicht immer verstehe und dass ich das auch nicht für nötig erachte. Ich selbst weiß auch nur wenige Dinge über ihn. Ist ja nicht so, dass er mit seiner Scheiße hausieren geht. Aber wenn ich dir einen Rat geben soll, damit er dich nicht über die Reling wirft, dann wäre das, niemals über deine Vergangenheit zu reden oder über deine Familie oder Geschichte oder sonst so einen weichgespülten Schwachsinn, den du in dein Poesiealbum schreiben würdest. Das ist Callaghans einzige große Regel. Niemand redet über das, was er war oder woher er stammt oder wie er zu dem wurde, was er ist. Für ihn zählt nur die Gegenwart, die Zukunft...und der Tod. Der alte Miesepeter, Krill und ich haben schon ein paar ziemlich kranke Sachen erlebt, aber wenn du mich fragst, geht das bei Callaghan noch wesentlich tiefer. Allerdings geht mich das nichts an. Wir fragen ihn nicht und er fragt uns auch nicht. Und du solltest das genauso handhaben. Verstanden?«
      Flint nickte nachdenklich und versuchte, das soeben Gehörte zu verarbeiten, während O'Mara scheinbar wieder in jene Gedanken abrutschte, die ihn bereits zuvor dazu gebracht hatten, sich die blonden Haare zu raufen. Das moosige Grün seiner Augen spiegelte die nackten Graphit-Frauen und ihre kurvigen Körper, doch keine von ihnen vermochte, seine Aufmerksamkeit zu erregen oder ihn etwas anderes wahrnehmen zu lassen, als die dröhnende Stille in seiner leeren Seele.

      Es lag etwas unbestimmt Beruhigendes in den sanften Bewegungen des schaukelnden Meeres, das sich wie ein grauer Schleier behutsam über die bekannte und unbekannte Welt legte und unbekümmert gegen den Rumpf des Schiffes plätscherte. Die weite See hatte schon seit jeher eine unausgesprochene Faszination auf Luca Briatore ausgeübt, die die junge Blonde nie zu fassen oder zu verstehen vermocht hatte, aber stets allgegenwärtig gewesen war und sie seit ihrer frühesten Kindheit begleitet und zu verführen versucht hatte.
      »Haben wir schon einen Kurs?«, fragte Luca um der Frage willen, denn die zum Zerbersten gespannte Atmosphäre in der gläsernen Kuppel trieb sie in den Wahnsinn. Sie wusste, dass Krill kein gesprächiges Wesen war, aber sie wusste auch um den Unterschied zwischen Schweigsamkeit und Schweigen.
      »Ja. Die Karten sind ausgezeichnet.«
      Sie rollte die stahlblauen Augen und schlug ein Bein lasziv über das andere. All das ignorierte der Kopfgeldjäger zugunsten seiner Karten.
      »Das mit der Blindheit wirkt überzeugender, wenn du dabei keine Seekarten liest«, brach sie die erneut aufkommende Stille wieder, bevor sie sich erhob und an die Glasfassade der Kuppel flanierte.
      »Hm?«, murmelte Krill gespielt teilnahmslos, ohne vom Tisch aufzusehen.
      »Ach, nun lass' doch diese scheinheilige Nummer. Was ist dein Problem?«
      Krill seufzte und hob schlussendlich auch den roten Kopf, fuhr sich durch den violetten Iro und brachte sich in eine bequemere Sitzposition, wobei er Luca aber noch immer nicht ansah. Stattdessen fixierten seine blinden Augen den blauen Horizont.
      »Was glaubst du denn, was nun passiert?«, fragte er kühl und nüchtern wie ein Lehrer. Die Blonde war sichtlich überrascht, woraus sie auch keinen Hehl machte.
      »Was?«
      »Luca«, fuhr der Meermann fort, »Niemand an Bord dieses Schiffes ist in der Verfassung, sich deine Spielereien anzutun. Wir kennen dich. Du manipulierst, täuschst und spielst mit allen, die in dein Blickfeld geraten. So bist du nunmal.«
      Die Caligulanerin wollte schon protestieren, aber der Kopfgeldjäger schnitt ihr schnell das Wort ab.
      »Ich verurteile dich nicht, dazu habe ich kein Recht. Niemand hier an Bord dieses Schiffes hätte das, wir sind keine Heiligen. Aber wir können auch niemanden gebrauchen, der die Teufel in uns wecken will. Verstanden?«
      Eine sonnenfarbige Strähne um den Finger wickelnd, erwiderte sie nach einer kurzen Bedenkzeit lächelnd:
      »Ich glaube, ich mochte dich als stillen Denker mehr. Aber du hast mein Wort, ich werde hier keinen Streit anfangen. Keine Intrigen, keine Spielchen. Ich bin nur dankbar, dass ich hier sein darf.«
      »Der Dank gebührt nicht mir«, bemerkte Krill ehrlich.
      »Gut, weißt du was?«, flötete Luca daraufhin scherzhaft, »Halt einfach wieder den Mund. Ist schon besser, dass du so selten sprichst.«
      »Ich will dich nur abhärten«, murmelte der Krakenmensch, sich langsam wieder in die Seekarten vertiefend, »Immerhin sitzt du jetzt auf dem Schiff der Verdammten fest...und es führt kein Weg zurück.«
      Kapitel 45 - Träume
      Zwei Wochen später, die offene See

      Weißt du, was Menschen, Tiere und diese Welt gemeinsam haben? Wenn man die Haut abzieht, dann bleibt nichts als Fleisch!
      Der muskulöse Oberkörper des angstschweißdurchtränkten Kopfgeldjägers schnellte wie eine angreifende Schlange aus den weißen Laken empor und verharrte vor Schreck verkrampft und wachsweiß in der mit Dunkelheit vollgesogenen Luft, die sich dicht und diesig in der Kabine verbreitet hatte. Er starrte lange in die sich selbst verschlingende Finsternis, bevor seine linke Hand über die nasse Stirn strich, während seine rechten Finger nach Mercedes tasteten, jedoch nur den leeren Stoff vorfanden. Er schnaubte seinen im Schock angestauten Atem aus den geweiteten Nüstern, bevor er sich schwer und benommen aufrichtete, durch das schwarze Zimmer wankte und die Tür zum Deck mit einer Wucht aufstieß, die Callaghan selbst kurzzeitig fremd vorkam. Die See war ruhig und unheilvoll und dichte Wolkenschwärme verhüllten den Mond und seine nachterhellenden Strahlen, während das sachte Schwappen der Wellen wie die Gesänge der im Seelenstrom treibenden Toten klang, die den Kopfgeldjäger zu sich riefen. Er genoss die maritime Brise auf der schwitzigen Haut, bevor er die schwarzen Augen öffnete und das Deck nach Mercedes absuchte, die er am Bug vorfand, wo sie sich gedankenverloren und mit trauriger Schönheit geschlagen über die Reling lehnte.
      »Es wird schlimmer«, rieselte ihre müde Stimme an seine Ohren, in denen noch immer die entsetzlichen Schreie der vergilbten Monster dröhnten.
      »Tut mir leid«, murmelte er ehrlich und stellte sich neben ihren halbnackten Körper, der sich vage und fantastisch in der sternlosen Dunkelheit abzeichnete.
      »Das muss es nicht. Es könnte dir aber helfen, wenn du...«
      »Nein«, unterbrach Callaghan sie sanft, aber bestimmt. Zu oft hatten sie dieses Gespräch schon geführt und zu viele Argumente hatte sie schon dargelegt, als dass der Kopfgeldjäger diese Diskussion erneut hätte zulassen dürfen. Denn allmählich gingen ihm die Einwände aus.
      Mercedes Lippen waren mit bitterer Melancholie benetzt, als sie sagte:
      »Princesse Suie ist meine Heimat. Das weißt du.«
      »Willst du dort bleiben?«
      Nun wandte sie den Kopf und fixierte ihn mit jenem scharfen Blick, der nur Frauen vorbehalten war und Männern direkt bis in die Weichteile zog. Wortlos stieß sie sich von der Reling ab, wirbelte herum und stampfte, begleitet von dem dumpfen Poltern ihres metallenen Beines, in die Kajüte zurück. Callaghan sah ihr eine Weile nach und liebkoste ihre natürlichen Rundungen mit seinen schwarz geränderten Augen, bevor er sich fragte, ob er schlicht unsensibel oder einfach nur dämlich sei. Aus Angst vor der Antwort, verwarf er die Frage auf später.

      Am nächsten Morgen

      »Möwen! Endlich!«, rief der mittlerweile wieder beinahe vollständig genesene Flint jubelnd aus und winkte den fliegenden Gackerhälsen fröhlich zu. Der hitzige Rotschopf hasste es, auf einer schwimmenden Holzinsel zur Untätigkeit verdammt zu sein, zudem ihm die letzten Wochen strengste Bettruhe verordnet worden war. Der Umstand, dass das Ende seiner Bettlägerigkeit mit der Ankunft auf »Princesse Suie« zu kulminieren schien, versetzte ihn daher in derartige Ekstase, dass er die Kopfgeldjäger in den Wahnsinn trieb.
      »Entspann dich, Kleiner«, mahnte Krill am Steuerruder, »Es kann noch Stunden dauern, bis wir die Insel erreichen.«
      Aber Flint war nicht zu bremsen. Der bloße Gedanke, die Schnitzeljagd nach Valentine Harley endlich aktiv fortsetzen zu können, elektrisierte seine geheilten Glieder und ließ ihn vor Begeisterung wie eine Forelle zucken und hüpfen.
      »Ich habe ihm wohl die falsche Dosis verabreicht«, mutmaßte die aus ihrer Kabine tretende Mercedes beim Anblick des herumwuselnden Jungen lächelnd und gesellte sich, den langen Weg über das Deck und an Flint vorbei, in die gläserne Kuppel des Steuerruders, wo Krill grade den Kurs nach »Princesse Suie« überprüfte. Obwohl seine perfekten Sinne eine Insel dieser Größenordnung wohl auch aus hunderten Kilometern Entfernung, bei schwerem Nebel und Graupeln gefunden hätte, bedroht von Seekönigen und einer sintflutartigen Heimsuchung, wirkte der Krakenmensch unzufrieden und so zerknirscht, als wäre er im ewigen Zweifel mit sich selbst.
      »Gott, Krill«, murmelte Mercedes, als sie in die Kuppel trat, »Ich kann fast schon hören, wie sich deine Stirn runzelt. Was ist los?«
      »Depressive Selbstvergessenheit ist wohl nur bei bärtigen Hünen mit Narben attraktiv, hm?«, brummte Krill nüchtern, was Mercedes' Kehle einen schnippischen Ton entlockte.
      »Hat dir Luca einen Schnellkurs in Zickologie gegeben?«
      »Nein, die ist viel zu sehr damit beschäftigt, dir Callaghan auszuspannen.«
      »Das glaubst du doch wohl selbst nicht.«
      »Nein.«
      Die beiden Kopfgeldjäger schwiegen eine Zeit lang, in der sich Mercedes in einen Stuhl setzte und den sich aufhellenden Himmel über die Glasfassade hinweg treiben sah. Nach einer Weile fokussierte ihr grünes Auge dann Krill, der die Klinge seines Katanas polierte, während seine Tentakeln das Schiff steuerten.
      »Bevor wir die Insel erreichen, solltest du noch ein paar Dinge wissen, schätze ich.«
      »Bin ganz Ohr.«

      Die giftgrüne Suppe aus kleinen Essenstückchen, Galle und Magensaft platschte schlackend auf dem wellenschlagenden Meer auf
      und trieb dann stinkend und schwappend über das salzige Wasser, wo die erste kleinen Fische sofort gierig über sie herfielen.
      »Du bist widerlich«, zischte Luca grinsend, die neben dem sich übergebenden O'Mara auf der Reling saß. Ihre nackten Beine baumelten keck schwingend an der Außenseite des Schiffs und ihre Zehen spielten mit der wehenden Brise.
      »Ich hatte gehofft, dich so loszuwerden«, spuckte er mit einem Schwall grünlichen Schleims ins Meer und wischte sich den feuchten Mund dann mit dem bloßen Unterarm ab.
      »Oh, bitte«, wiegelte die Blonde gespielt gleichmütig ab, »Ich habe schon viele syphilitische Säufer mit Blut im Urin und Geschwüren im Mund gesehen.«
      »Klar, als Inselschlampe kommt man halt rum.«
      Luca grinste. Solche Gespräche hatten ihr gefehlt, denn sie erforderten ein dickes Fell und kein hautdünnes Federkleidchen, wie es die Caligulaner meist lächerlich stolz um ihre seichte Seele hüllten. Ihrer Erfahrung nach waren es ohnehin die zerklüftetsten Geister, die die stärksten Seelen besaßen und so genoss sie die Zeit mit den Kopfgeldjägern und bereute, nicht bereits schon vor 10 Jahren mit ihnen fortgesegelt zu sein.
      »Wo ist eigentlich Cal?«, fragte sie nun so beiläufig, als sei ihr grade erst aufgefallen, dass er an diesem Morgen noch nicht gesehen worden war.
      »Das kann dir egal sein«, murmelte O'Mara, der sich mittlerweile auf die Dielen gesetzt und an die Reling gelehnt hatte, wo er seine Kopfschmerzen über sich ergehen ließ - oder darauf wartete, dass sie ihn völlig um den Verstand brachten.
      »Ich glaube so langsam, ihr seht in mir eine tickende Zeitbombe«, sagte Luca unschuldig, was O'Mara jedoch zugunsten des rothaarigen Flints ignorierte, der in diesem Moment auf die beiden Blondköpfe zukam.
      »Wo ist denn Callaghan?«, wollte er grade heraus wissen, was O'Mara mit einem Fingerzeig beantwortete, der auf eine stolze Tür mit gewundenem Rahmen deutete. Der Bursche bedankte sich höflich, als hätte er einen unausgesprochenen Respekt vor dem blonden Trunkenbold, und setzte dann seine Suche nach dem geheimnisvollen Kopfgeldjäger fort.
      »Ach, er darf also nicht nur fragen, sondern ihm wird auch noch richtig geantwortet, ja?«, witzelte Luca mit gehobenen Brauen entrüstet.
      »Ich denke«, bemerkte O'Mara, »dass der Junge Callaghan nicht verführen und damit eine mittelschwere Apokalypse auf diesem Schiff auslösen wird.«
      »Du meinst, ich könnte ihn verführen?«, hakte die Blonde ruhig nach, woraufhin O'Mara in lautes, raues Gelächter verfiel, sich stöhnend erhob und ihr freundschaftlich auf die Schulter klopfte, als hätte sie einen schweinischen Witz erzählt.
      »Wer ist jetzt hier der Säufer?«, spöttelte der Kopfgeldjäger, bevor er über das strahlende Deck der Prospero in seine Kajüte schlurfte.

      Als der Rotschopf die verzierte Tür einen Spalt weit öffnete, breitete sich ein ächzendes Knarzen unheilvoll wie ein böses Omen in der dunklen Finsternis aus, die die Kajüte eingenommen hatte und nun scheinbar eifersüchtig hütete. Flint schluckte sein Unbehagen im Angesicht des einer schwimmenden Gruft gleichenden Zimmers beherzt herunter und trat mit vorsichtigen Schritten ein, als würde er Bodenfallen erwarten. Schritt für Schritt tasteten sich seine bloßen Füße vor, während seine Augen versuchten, Schemen in der nachtschwarzen Luft auszumachen. Obwohl er sich eigentlich in Sicherheit befand, bebte sein Herz und pumpte jagendes Adrenalin durch seine Adern, das ihn in einen blanken Nerv verwandelte. Derart angespannt, stieß Flint einen lauten Schrei des Schreckens aus und sprang dem aufsteigenden Ton dabei noch unwillkürlich hinterher, als die bekannte tiefe Stimme des Gesuchten durch das Dunkel dröhnte.
      »Was willst du?«, lautete die Frage des schwarzhaarigen Kopfgeldjägers, dessen von Flint abgewandter Körper in der hungrigen Finsternis kaum zu erkennen war. Der junge Rotschopf brauchte eine Weile, ehe er sich sammeln und zum Sprechen ansetzen konnte. Und selbst dabei haspelte und keuchte er noch.
      »Ich...habe dich gesucht. Es geht um Harley.«
      »Sicher geht es das«, brummte der unbewegliche Körper aus Fleisch und Muskeln, der sich hinter den schwarzen Schleiern bedrohlich und ehrfurchtsvoll abzeichnete. Flint hob überrascht die Brauen und stammelte:
      »Äh...ja, sicher. Wieso?«
      »Weil wir nichts anderes zu bereden hätten. Was willst du?«
      Der Bursche seufzte. Selbst der zumeist stiller als klares Wasser stille Krill war ihm mittlerweile geheurer und weniger suspekt als Callaghan, den er noch immer für unberechenbar und angsteinflößend hielt. Scheinbar lag es auch nicht im Interesse des Kopfgeldjägers, die Bedenken des Jungen zu zerstreuen, denn grimmig wiederholte er:
      »Was. Willst. Du?!«
      »Harley. Ja!«, zwang sich Flint etwas Mut ab, »Ich will ihn lebend. Also, wenn wir...ihr...wir ihn gefunden haben, meine ich. Ich muss mit ihm reden können. Wenn das erledigt ist, dann könnt ihr mit ihm machen, was ihr wollt. Ich muss ihm aber vorher ein paar wichtige Fragen stellen.«
      »Wir werden sehen«, grollte es beunruhigend kalt zurück, was Flint sauer aufstoßen ließ. Gereizt erwiderte er:
      »Was soll das heißen, wir ›werden sehen‹?! Ich brauche Harley, er muss mir...«
      »Ruhe!«, donnerte Callaghans tiefe Stimme plötzlich wie eine rollende Gewitterwand durch die Kajüte und ließ Flint schlagartig verstummen und sich in diesem Moment innerlich wie eine Maus zusammenkauern. »Ich habe keine Ahnung, was dieser Harley für ein Kaliber ist. Selbst Luca weiß nichts genaues über ihn oder seine frühere Tätigkeit bei der Regierung. Er kann als Bleistiftschubser mit hochbrisanten Dokumenten abgehauen sein oder er ist ein perfekt ausgebildeter Agent mit tödlichen Fertigkeiten, der sich jetzt anderweitig verdingt. Ich werde dir nicht versprechen, diesen Mann lebend zu fangen, denn sollte er stark und gefährlich genug sein, um mich oder einen meiner Kameraden zu töten, dann werde ich keine Minute zögern, ihm zuvorzukommen. Und jetzt verschwinde.«
      Flint stand wie ein resignierter, hilfloser Tropfen Wasser im Zimmer, nicht wissend, was zu tun oder zu sagen war. Als er es dennoch versuchen wollte, huschte nur ein kleines, bemitleidenswertes Stimmchen aus seinem Mund und fiepste:
      »Aber...ich...«
      »Raus!«

      Eine Stunde später

      Ein dichter Nebel hatte sich über die seichten Wellen der grauen Mutter See gelegt und sie in eine bleiche Fürstin verwandelt, deren unergründlichen Ränken das Schiff der Kopfgeldjäger nun hilflos ausgeliefert war, während es durch die weißen Felle ihrer neuen Robe glitt. Krill hatte sich in meditativer Haltung auf der gläsernen Kuppel des Steuerraumes positioniert und gab unter Zuhilfenahme seiner Arme, Finger und aller Tentakeln eine genaue Wegbeschreibung an O'Mara weiter, der das Schiff nach diesen Anweisungen durch die undurchdringlichen Nebelfluten steuerte.
      Flint, dem bei dem Gedanken daran, dass ein Blinder zwischen ihm und dem tödlichen Meer stand, ganz unwohl zumute war, krallte seine kreidebleichen Finger in das Holz der Reling, während er aus dem tiefen Wasser ragende Felsen und Riffe neben sich vorüberziehen sah.
      »Hast du deinen Frieden schon gemacht?«, fragte die sich nähernde Luca unheilschwanger und amüsierte sich über die Unbehaglichkeit des Jungen, der sich nur ein gequältes Lächeln abrang.
      »Warst du schon mal auf ›Princesse Suie‹?«, wollte Flint nun wissen, um sich abzulenken.
      »Einmal, ich war erst sieben«, antwortete sie und schien sich in vergangenen Tagen zu verlieren, die ihr ein melancholisches Lächeln auf das gebräunte Gesicht zauberten. Der Rotschopf betrachtete sie eine Zeit lang und fragte sich, was an dieser Frau so besonders war, das ebenjene Betrachtung wert machte. Wenngleich sie ein markantes Gesicht und strahlende Augen besaß, war sie keine Schönheit im klassischen Sinne und erst recht gehörte sie nicht zu den herzensguten Frauen, deren innere Werte das Antlitz aufpolierten, und dennoch hatte sie etwas an sich, das dem Burschen gefiel. Vielleicht, so dachte er bei sich, war es genau dieses äußerliche Fehlen von Perfektion und die komplette Abkehr von Konventionen im Inneren, die der Blonde eben jene geheimnisvolle Aura verliehen, die sie so unantastbar und faszinierend machte.
      Während er diesen und anderen Gedanken nachhing, bemerkte er Callaghans Erscheinen erst spät. Der schwarzhaarige Mann hatte sich einen einfachen schwarzen Pullover über die Muskeln gestülpt, die sich unter dem einfachen Stoff beeindruckend hervortaten. Nachdem Flint sich gefragt hatte, ob er wohl jemals auch so durchtrainiert wie Callaghan werden würde, folgte er dessen finsterem Blick und wurde so einer gewaltigen, riesenhaft in den Himmel emporragenden Steilwand gewahr, die sich erst auf dem zweiten Blick als gewaltiges dunkelgraues Felsmassiv herausstellte. Dem Verlauf des kargen Gesteins folgend, musste der Rotschopf schnell erkennen, dass seine Augen nicht in der Lage waren, dessen Ende zu erreichen und verwundert fragte er Callaghan, wo und wie man denn auf diese Insel gelangen könne. Die Antwort erhielt er jedoch von Mercedes, die in diesem Moment auf das Deck herausgetreten war.
      »Wir gehen nicht auf die Insel, Kleiner.«
      Flint konnte mit dieser Aussage natürlich recht wenig anfangen, doch konnte er sich dazu entschließen, das Spiel der Kopfgeldjäger nicht mehr länger mitzuspielen. So setzte er sich auf die Reling und wartete auf das Kommende - welches ihn wenige Minuten später fast hintenüber fallen ließ.
      Nachdem die Prospero etwas Abstand von dem himmelhohen Felseiland genommen und es aus sicherer Entfernung umkreist, bevor es wieder direkten Kurs auf es genommen hatte, schälte sich plötzlich eine herzzerspringend riesige und dabei unbeschreiblich detailreiche Frau aus dunkelgrauem Fels aus dem Nebel, die aus der Steilküste selbst gehauen worden zu sein schien und bis zu den geschwungenen Hüften in der kalten See badete. Die salzigen Wellen brandeten in ihrem ausgehöhlten Bauchnabel und ihr monolithischer Blick schien jeden streng zu prüfen, der sich ihrer eisigen Wasserstelle näherte. Ihr linker Arm führte ins Wasser, aus dem ihre Finger wie geschliffene Findlinge herausragten, während eine steinerne Schnecke auf ihrer rechten, leicht in die Luft gehobenen Hand thronte, deren spiralgemustertes Häuschen ein reales Haus wohl hätte klein und unbequem erscheinen lassen. Eine imposante, mit gewaltigen Rubinen, Diamanten und Saphiren verzierte Krone umschloss einen Wasserfall aus grauen Locken, denen das harte Felsmassiv, aus dem sie geschlagen worden waren, nichts von ihrer Weichheit und ihrem Glanz nehmen konnte.
      Die monströse Badende aus Stein war ein derart überwältigender Anblick, dass selbst dem sonst so undurchschaubaren Krill die Kinnlade herunterklappte. Die Größe, Festigkeit und erhabene Allmacht, die dieses Meisterwerk der Bildhauerkunst ausstrahlte, übermannte den blinden Meermann auf eine Weise, wie er sie noch nie erlebt hatte.
      »Das...ist...«, stotterte Flint, der den Blick nicht von der Statur abwenden konnte.
      »Atemberaubend?«, vollendete Luca den Satz. Wenngleich ihr siebenjähriges Ich die Unbegreiflichkeit dieses Ortes schon einmal hatte bestaunen dürfen, fesselte sie die monolithische Dame ebenso wie damals, als sie sie als kleines Mädchen auf dem Schoß ihres Kindermädchen zum ersten Mal erblickt hatte.
      »Was ist das für ein Dampf?«, fragte O'Mara plötzlich und zeigte mit dem Finger auf eine Stelle hoch droben, hinter dem Kopf der steinernen Statur. Tatsächlich wurden nun alle den pechschwarzen Rauchwolken gewahr, die sich hinter dem riesigen Haupt in einem ebenso wunderbar wie unheilvoll anmutenden Tanz mit den Nebelschleiern verschmolzen und in den Himmel aufstiegen.
      »Das ist der ›Valjean-Nebel‹, hochgiftig«, erklärte Mercedes, die bisher ausgesprochen verhalten auf das Treffen mit der Badenden reagiert hatte, »Als der Vulkan ›Valjean‹ vor über 600 Jahren ausbrach, wurde ein Großteil der Insel durch die Lavafluten und den Feuerregen zerstört. Das wahre Grauen begann jedoch erst, als diese Gase aus dem sich langsam abkühlenden Krater krochen. Der ›Valjean‹ speit sie seit diesem Tage aus. Mal mehr, mal weniger, aber mit tückischer Beständigkeit.«
      »Wie? Auf dieser himmelhohen Insel steht noch ein Vulkan?!«, rief Flint ungläubig. Mercedes nickte.
      »Aber...«, begann sich der Rotschopf erst jetzt zu wundern, »Wenn diese Gase tödlich sind, wie können wir denn dann da oben überleben?«
      Mercedes beantwortete diese Frage mit einem süffisanten Grinsen:
      »Ich sagte doch schon, wir gehen nicht auf die Insel.«
      Noch bevor Flint erneut nachgrübeln konnte, wibberte plötzlich etwas in Mercedes Rucksack.
      »Wie auf's Stichwort«, sagte sie und zog eine goldene Teleschnecke aus dem ledernen Behältnis.
      »Sie nähern sich den Toren von ›Princesse Suie‹!«, schnarrte eine ernste Stimme aus dem Hörer, »Nennt Euer Begehr!«
      Mercedes seufzte kurz, bevor sie die Lippen dicht an die Schnecke hielt und mit geschlossenen Augen und sagenumwitterter, hauchender Stimme sprach:
      »Ich begehre mein kindliches Antlitz in den großen Säulen der neuen Heimat gespiegelt zu finden, wo Wahrheit und der Dame ewige Gunst mich erfüllen und leiten mögen.«
      Ein monotones Surren offenbarte das Ende der Verbindung und Mercedes setzte die goldene Teleschnecke wieder in ihren Rucksack zurück.
      »Und...nun?«, fragte Flint etwas verwirrt, doch die Braunhaarige hob nur einen Finger an ihre Lippen und zwinkerte ihm zu.
      Der Rotschopf suchte in den Blicken der anderen Kopfgeldjäger eine Antwort, die er nicht fand, denn auch sie schienen erwartungsvoll und skeptisch zugleich. Nur Krill setzte sich in diesem Moment von der Gruppe ab und schlenderte in die gläserne Steuerkuppel zurück, wo er seine Tentakeln beunruhigend fest um das Ruder schlang. Plötzlich dröhnte ein lufterzitterndes Getöse durch die Seeluft, das das Wasser und das Holz des Schiffes, das auf ihm schwamm, unheilvoll vibrieren und die Möwen fliehen ließ, die sich in den Ritzen, Klüften und Vorsprüngen des Felsmassivs eingenistet hatten. Es krachte wie das markerschütternde Schaben zweier aneinander reibender Steinplatten und schmerzte auf eine natürliche und widerwärtige Weise in den menschlichen Gehörgängen. Doch erst als eine in diesem Moment entstehende Strömung das Schiff erfasste und forttrug, erkannte Flint die Herkunft des grausamen Lärms. Der halbkugelförmig ausgehöhlte Nabel der Riesin spaltete sich in zwei halbrunde Steinvorhänge, die krächzend auseinander stoben und so eine gewaltige Höhle darstellten, hinter der eine so düstere Finsternis aufklaffte, wie sie Flint noch nie erlebt hatte. Die aufgebrachte Strömung bildete einen Fluss inmitten der grauen See und trug die Prospero in die dunklen Eingeweide der Badenden, in denen sich Flint fragte, ob es diese Art der völligen Negation allen Lichts ist, die die Blinden zu ertragen haben, denn kein Lichtstrahl schimmerte durch die Düsternis, kein Feuer erhellte die unterirdische Nacht und selbst die Umrisse seiner Mitreisenden waren, obwohl sie nur Zentimeter neben ihm verharren konnten, in der omnipräsenten Leere dieser absoluten Finsternis nicht auszumachen, in der das steinerne Höhlengewölbe jeden Laut verschluckte und verdaute, bevor er gehört werden konnte.
      Doch plötzlich, aus all dieser Finsternis, wurde Licht geboren. Ein Licht, das in allen Farben der bekannten und unbekannten Welt und so gleißend hell erstrahlte, dass Flint glaubte, der schwarze Strom hätte ihn über die Pforten von Himmel und Hölle hinaus in eine neue, fremdartige Dimension getragen. Das grelle Leuchten brannte dem Jungen in den Augen und blendete ihn sogar durch die schützenden Lider hindurch, die er so fest zusammenkniff, dass es ihm schmerzte. Aber dann transformierte sich das beißende Glühen in eine einfache, fantastische Helligkeit, die ihre bunte Vielfalt geheimnisvoll und träumerisch vor den geschlossenen Augen ausbreitete, die der jugendlichen Neugier nun nicht länger standhalten konnten.
      Flint öffnete die Lider und erblickte die atemberaubende Schönheit einer Welt, die zwischen surreal und unwirklich zu wandeln und fernab aller Zwänge, Probleme und Realitäten der zurückgelassenen Welt zu schweben schien, als sei sie nichts anderes als der rettende Traum eines verstörten Kindes.
      Kapitel 46 - Princesse Suie
      »Ja...danke. Ich...werde vorsichtig sein. Und grüße Isabella von mir, ja?«
      Das monotone Klicken des Hörers löste in Luca Briatore einen eigenwilligen Gedanken aus, den sie bisher entweder unterdrückt oder verdrängt oder schlicht und ergreifend vergessen hatte. Er trieb ihr ein melancholisches Lächeln über die breiten Lippen, bevor er wieder eins mit dem Dunkel des Unterbewusstseins wurde, das in den Menschen schlummert und nur in den unpassendsten Momenten erwacht. Sie zwang ihr langes Haar in einen Zopf und schlang es sich wie einen sonnengelben Schal um den zarten Hals, bevor sie die Kajüte so stolz verließ, wie man es von ihr erwartete. Der fantastische Anblick ergriff sie, noch ehe sie völlig aus der Tür getreten war, wie beim ersten und zweiten Mal und sie fragte sich, ob man dem Wunder namens »Princesse Suie« jemals mit Gleichgültigkeit oder zumindest Beiläufigkeit begegnen könnte. Sie glaubte es nicht.
      »Ich hatte Recht!«, rief sie triumphierend, während sie festen Schrittes auf Callaghan, Krill und Mercedes zuflanierte, die sich an der östlichen Reling der im bunten Licht surreal schimmernden »Prospero« aufhielten und wohl die einzigen Menschen darstellten, die von dieser Aussicht nicht völlig fasziniert waren. Ganz im Gegenteil: Callaghan schien sich an der Märchenhaftigkeit so sehr zu stören wie Mercedes sie offensichtlich verabscheute und Krill - war wohl schlichtweg gelangweilt. Selbst die »Insel der Schönheit« vermochte es nicht, den alles sehenden Blinden zu unterhalten.
      »Dieser Rennac ist ein bunter Hund im Schwarzmarktgeschäft«, teilte die Blonde ihre neugewonnenen Informationen, »Ich wusste doch, dass ich den Namen schon einmal gehört hatte.«
      »Und wo finden wir ihn?«, fragte Callaghan kühl, den Blick auf die sagenhaften Lande jenseits der Reling geheftet.
      »Das ist der Punkt, an dem es spannend wird«, flötete Luca und ergötzte sich an Mercedes Gesicht, das genervt die Brauen hob. »Der Kerl ist ziemlich durchtrieben. Manche sagen, er sei ein Schatzjäger, andere nennen ihn einen Meisterdieb und es gibt sogar ein paar Stimmen, die munkeln, er sei ein todbringender Assassine, ausgebildet von einem totalitären Militärregime.«
      »Ist das dein Ernst?«, brummte Krill mäßig interessiert.
      »Ach!«, schnalzte Luca und deutete eine abwiegelnde Geste, »Wahrscheinlich alles nur Gerüchte. Im Schwarzmarktgeschäft ist ein beeindruckender Ruf die halbe Miete. ›Rennac, der Meisterdieb‹ verkauft sich einfach besser.«
      »Sonst noch was?«, erkundigte sich Mercedes schroff.
      »Nun...Brutus erinnerte sich daran, einmal gehört zu haben, dass es sich bei Rennac um einen ›Zigeuner‹ handeln könnte.«
      Bei diesen Worten seufzte Mercedes unwillkürlich und laut auf.
      »Großartig...«, stöhnte sie genervt und vergrub ihr missmutiges Gesicht in ihren Händen.

      Das hölzerne Krähennest der »Prospero« knarrte und bebte unter den aufgeregt umher trampelnden Füßen des jugendlichen Rotschopfs, der keine Sekunde dieses wundersamen Traumes verpassen wollte, in den er durch den Eintritt in die dunkelste Dunkelheit geglitten war. Sein Gesicht verging sich in ungläubigem Staunen, völliger Überraschung und ekstatischer Begeisterung, während sich in seinen vor Faszination geweiteten Augen die wunderbare Welt von »Princesse Suie« in all ihrer Schönheit und Merkwürdigkeit spiegelte.
      Gewaltige, in jeder Farbe grell erstrahlende Kristalle und Edelsteine prangten in der hunderte Meter über dem Schopf des Burschen drohenden, rabenschwarzen Höhlendecke, die von den leuchtenden Rubinen, Saphiren, Smaragden, Amethysten, Granatsteinen und Diamanten bunt und geheimnisvoll erhellt wurde. Monströse, blau und violett glühende Pflanzenranken mit feurig rot, gelb und rosa schimmernden Blüten hingen wie lauernde Jäger zwischen den monolithischen Gemmen und versprühten einen berauschenden Geruch, der die gesamte unterirdische, in ihrer unendlichen Größe unbeschreibliche Welt vereinnahmte. Die Luft war klar und angenehm wie ein sonniger Frühlingsmorgen, obwohl kein Lüftchen die duftdurchströmte Atmosphäre aufwirbelte. Das Schiff glitt auf einem tröpfelnden Fluss dahin, der »Fantine«, deren glasklares Wasser einen Blick auf das von glänzenden Silberadern durchzogene Flussbett und die in diesem glitzernden Gewässer lebenden Fische gewährte, kleine, wie Gold und Platin funkelnde Geschöpfe mit großen, seidenen Flossen und schwarzen Augen. Die Ufer aus schwarzem Obsidian bewucherte ein dunkelblaues, und dabei saftig emporragendes Gras, das sich über die ausbreitenden Lande erstreckte und in dem farbenfrohen Schein der sagenhaften Edelsteine traumhaft schimmerte. Flint entdeckte kleine Siedlungen, deren Häuser aus tausenden bruchstückhaften Gemmensplittern wie ein bewohnbares Mosaik zusammengesetzt worden zu sein schienen und erkannte geschäftige Menschen, die sie bevölkerten. Auf weitläufigen, von dem satten blauen Gras überzogenen Weideflächen, die durch zusammengeflochtene Pflanzenfasern der violetten Ranken getrennt wurden, schleimten gigantische, in den unmöglichsten Farben leuchtende Schnecken dahin, deren ellenlange Stielaugen wohl Flints gesamten Körper überragten. Die possierlichen Riesen krochen sanft über die schimmernden Felder und fraßen sich an den meterhohen Grashalmen satt, die wie Bäume der pechschwarzen Höhlendecke entgegen wuchsen.

      Wieder führte sie der silbrige Fluss an einer Mosaiksiedlung vorbei, wo lachende Menschen zur Begrüßung ihre Hüte und Baretts lüfteten, während Kinder ihre Baskenmützen in die Luft warfen, um die Neuankömmlinge willkommen zu heißen. Sie feierten und winkten, während die schillernden Häuser das Licht reflektierten und ihre leuchtenden Augen erhellten.
      Flint erwiderte ihre Begrüßung mit einem breiten Grinsen, bevor er sich den pfeilgraden Mast hinunter auf das Deck kämpfte, wo er sich euphorisch zu den Kopfgeldjägern gesellte.
      »Dieser Ort ist einfach unglaublich!«
      Mercedes lächelte nur matt und betrachtete die blauen Gräser und schimmernden Edelsteine ihrer Heimat mit leichter Melancholie. Es kam ihr vor, als hätte sie diese unendliche Höhle in einem anderen Leben verlassen, als eine vollkommen andere Person, die nur zufällig wie sie ausgesehen hatte. Sie erinnerte sich kaum noch an das stumm weinende Geschöpf, das aus dem düsteren Nabel der Badenden und in die dröhnend ratternden Industrien der großen Erwartungen geschifft worden war, in denen es wiedergeboren werden sollte.
      »Dieser Ort ist wie ein Traum, an den man sich nach dem Aufwachen nicht mehr erinnern will.«
      Flint wusste nicht, wie er auf diese unbehagliche Antwort reagieren sollte, sodass er schlicht vorgab, sie nicht gehört zu haben und munter fragte:
      »Und was hat es mit diesen Schnecken auf sich?« Er deutete auf eine kleine Mosaikfarm am Obsidian-Ufer, neben der eine gewaltige Schnecke mit giftgrünem Haus graste.
      »Sag bloß, du hast noch nie von den ›Schneckenfressern‹ gehört?«, witzelte Luca, gehässig in Richtung Mercedes schielend, »Auf ›Princesse Suie‹ sind Schnecken, was für normale Völker Rinder, Schweine und Geflügel sind.«
      »Hier werden Schnecken...gegessen?!«, stieß der Rotschopf angewidert und ungläubig aus, während er das gigantische Weichtier begutachtete.
      »Das hiesige Schneckenfleisch gilt weltweit als Delikatesse«, mischte sich nun Mercedes gelangweilt ein. Sie hatte ihren Kopf auf die zarte Hand gebettet, den Ellenbogen auf die Reling gestützt. Als sie den Ekel in Flints Blick bemerkte, fügte sie monoton hinzu: »Du verurteilst, ohne es probiert zu haben. Kein sehr funktionaler Charakterzug.«
      Der Bursche fühlte sich ertappt und nickte beschämt, wenngleich er für sich selbst dennoch festlegte, niemals Schnecken zu verputzen, selbst wenn dies seinen Hungertod verhindern könnte.
      Die Prospero glitt nun unter einer hohen, breiten Brücke hindurch, die aus einem einzigen, massiven Saphir geschlagen worden zu sein schien und zwei Seiten eines Mosaikstädtchens miteinander verband. Im Kontrast zu dieser farbenfrohen Eleganz wirkte das einfache Holzschild, das diese Ortschaft als »Signe« auswies, seltsam trist und glanzlos. Auch in Signe strahlte das sich in den Gemmen spiegelnde Licht auf die umtriebigen Männer und Frauen, die ihrem Tagwerk nachgingen, doch erst jetzt fiel Flint der Kontrast zwischen den Bewohnern dieser unterirdischen Welt und ebenjener auf. Hatte er sich zuvor nur an der Schönheit von »Princesse Suie« ergötzt, so war der scheinheiligende Schleier an dem tristen Stadtschild hängen geblieben verdeckte nicht mehr länger Flints Augen, die nun einen differenzierten Blick auf die Schatten warfen, die sich zwischen den Diamanten, Saphiren und Rubinen ausbreiteten. Blinde Bettler flehten in den Straßenecken um einen einzigen Berry, verkrüppelte Lumpenkinder humpelten mit gezückten Hüten und leeren Behältern von Passant zu Passant, ein hoffnungsverlorenes Almosen erbittend, abgemagerte Frauen trösteten schreiende Skelette, die nicht genug Fleisch auf den weichen Knochen trugen, um als geboren gelten zu können. Es war eine verstörende und zutiefst deprimierende Ödnis aus menschlichem Elend, die inmitten der glanzvollen Mosaikfassade jammervoll und klagend daniederlag und den jungen Flint bis in die tiefsten Flecken seines Herzens berührte.
      »Das ist furchtbar«, hauchte er betroffen.
      »Nein«, kommentierte Callaghans tiefe Stimme düster die noch düstere Szenerie, »Das ist Realität.«

      Drei hämmernde Schläge gegen seine hölzerne Kajütentür ließen den schlaf- und alkoholtrunkenen O'Mara aus seinem Bett emporschnellen und sich die pochenden Schläfen reiben.
      »Zitat Callaghan: ›Du hast drei Minuten, bevor ich Mercedes reinschicke!‹ Zitat Ende!«, drang Lucas schnarrende Stimme dumpf durch das Holz an sein Ohr und löste in ihm das starke Bedürfnis aus, seinen Magen vorzeitig zu entleeren. Er torkelte zu einem der Bullaugen, riss es auf und erbrach sich in die kristallklare Fantine, aus der ihn die schwarzäugigen Fische anstarrten.
      »Als hättet ihr noch nie einen zuviel gehabt«, brummte er den Tierchen entgegen und schlug das Fenster wieder zu. Scheinbar planlos stand er nun inmitten seiner Kajüte, die unter ihm zu einer leergesoffenen Bar verkommen war, bevor ihn eine tiefe Stimme aus seinen Gedanken riss. Es war Callaghan, der scheinbar bald Ernst machen und Mercedes auf ihn hetzen würde. Bei diesem Gedanken watete der Blondkopf durch den Sumpf aus leeren Flaschen zur Tür, riss sie auf und taumelte gespielt munter zu seinen Gefährten, die ihn ungeduldig erwarteten.
      »Macht mal einer das Licht aus?«, nuschelte er mit einem Gesicht, dass der Kopfschmerz in tiefe Furchen zusammengefaltet hatte.
      »Licht?!«, schoss es Flint plötzlich durch den Kopf. Bisher hatte er sich nicht gefragt, wo denn das Licht herkäme, dass in all den Edelsteinen, dem Fluss und dem Boden reflektiert wurde und diese ganze Höhle erleuchtete und erstrahlen lies. Kein Sonnenstrahl könnte durch die schwarzen Wolken, den Valjean-Neben, brechen, geschweige denn, dass ein Loch in der Höhlendecke diese tödlichen Dämpfe in die Kuppel dringen ließe. Doch auch die Höhlenwände, an denen der Fluss sie bisher vorbeigetragen hatte, schienen keinerlei Risse oder Löcher getragen zu haben, durch die auch nur ein trister Funken Licht seinen Weg in diese Höhle hätte finden können. Diese Frage im Kopf behaltend, suchte der junge Rotschopf die ganze Umgebung nach einer möglichen Lichtquelle ab, die er jedoch nicht fand. Jeder Rubin, jeder Diamant, Amethyst, Saphir und Smaragd wurde erstrahlt, war beleuchtet, doch keiner von ihnen strahlte oder leuchtete. Der Junge schwieg aber, um keine erneute Peinlichkeit seinerseits zu provozieren. Ein Schachzug, der sich als klug erweisen sollte, denn nur allzu schnell sollte der Bursche erkennen, woher all das Licht stammte.
      »Festhalten«, sagte Mercedes kühl.
      Flint und die Kopfgeldjäger wunderten sich angesichts der gemächlichen Flussfahrt über die Vorsichtsmaßnahme und allen voran Luca wollte grade eine höhnische Spitze auf Mercedes abfeuern, als sie etwas so Unbegreifliches erblickte, dass es selbst der vorlauten, redseligen Blonden Sprache, Stimme und Atem nahm.
      Vor ihnen tat sich ein steiler Abhang auf, von dem aus sie über eine gewaltige, sich über hunderte Kilometer erstreckende Fläche blicken und staunen konnten und an dessen Ende sich zu jeder Seite drei Nebenarme vom großen Hauptfluss abspalteten, sodass das Wasser in Form eines mehrarmigen Kerzenständers durch die weite Ebene floss. Jeder Nebenarm führte an mehreren leuchtenden Mosaiksiedlungen vorbei und endete, soweit man es aus der Entfernung erkennen konnte, an einer größeren Stadt. Doch all dies war klein und schmucklos, verglichen mit dem Wunder, auf das der große Hauptfluss zusteuerte. Denn weit entfernt, in der Mitte des weitläufigen Tals, strebten kolossale Edelsteine in die Höhe. Hinter einer gewaltigen, kreisförmigen Mauer aus spitzen Rubinen erwuchs eine ebenso kreisförmige Mauer aus schroffen Saphiren, aus der sich wiederum gigantische Diamanten erhoben. Wie in einer dreifachen Verteidigungslinie überboten sich die Gemmen stetig in Größe und Schönheit, und doch vermochte keine von ihnen von jenem Wunder abzulenken, das aus der Diamantenummantelung emporragte und bis an die Kilometer entfernte Höhlendecke reichte, wo es in einem Funkeln mit jener verschmolz: Eine grelle, glühend weiß leuchtende Säule aus purem Rhodium, geformt wie ein länglicher Tropfen, der zähflüssig von der Höhlendecke inmitten der von Diamanten umzingelten Fläche geträufelt und getrocknet war, noch bevor er sich von dem schwarzen Massiv hatte lösen können. Dieser Tropfen war es, der all die Gemmen, den Fluss, die Häuser und Felder in jenem unsagbaren Licht erstrahlen ließ, das sich in den Edelsteinen und dem Wasser spiegelte und so die ganze Höhle erhellte und all die Zauber in ihr zum Leuchten und Wirken brachte. Um diese unförmige Säule aus Rhodium und Licht schwirrten kleine, doch aus der Ferne sichtbare Sonnen, in unregelmäßigen Bahnen, jedoch stets um den Tropfen herum, ohne sich zu weit von ihm zu entfernen.
      Flints Augen waren vor Staunen rund und geweitet, sein Mund stand weit offen und war unfähig, Worte zu formulieren. Krill und Callaghan konnten sich von dem Anblick ebenfalls nicht losreißen, jedoch ohne dabei verräterische Emotionen zuzulassen. Mercedes besah sich das Konstrukt aus Rubinen, Saphiren, Diamanten und dem Tropfen mit trauriger Zurückhaltung, Luca lächelte, als hätte sie ein geliebtes Spielzeug aus glücklicheren Kindertagen wiedergefunden. Selbst O'Mara, dem das pure Licht in den Augen und Nerven schmerzte, als würden ihm bei lebendigem Leib rostige Nägel durch Iris und Schädel getrieben, konnte seinen zerknirschten Blick nicht von all der Schönheit und Unfassbarkeit dieses wundersamen Ortes abwenden.

      »Das...«, stammelte Flint, noch immer mit aufgerissenen, schimmernden Augen, »Das...«
      »Ist unser Ziel«, beendete Mercedes derart harsch den Satz, dass es den jungen Rotschopf aus seiner traumhaften Trance riss. »Festhalten!«
      In diesem Moment schlug der Bug der Prospero vornüber und das Schiff raste den Hang hinunter. Krill, der das Ruder zuvor mit einer komplizierten Seilkonstruktion gesichert hatte, überprüfte sein Werk aus dem Augenwinkel, bevor er den herumwirbelnden Flint packte und festhielt. O'Mara schnappte den kleinen Fuß der rücklings purzelnden Luca, während sich Mercedes und Callaghan fest an die Reling krallten, bis die plötzliche Wildwasserfahrt beendet war - und alles ruhig wurde. Wie zuvor trieb die Prospero nun auf der Fantine dahin, ruhig plätschernd und sanft wogend.
      »Willst du mir den Fuß brechen?!«, keifte Luca O'Mara wütend an, sich den Knöchel reibend, »Gott!«
      »Nächstes Mal lass' ich dich ins Wasser fallen. Ist gemerkt«, murmelte der Trunkenbold nur und wandte sich von der Blonden ab.
      »Hättest du es mal getan«, witzelte Mercedes bitter, woraufhin ein lautstarker Streit zwischen den beiden Frauen ausbrach, zwischen dessen Fronten der arme O'Mara gefangen war. Flint überhörte das Treiben der Kopfgeldjäger jedoch. Wieder hatte ihn die strahlende Schönheit des Rhodiumtropfens und der emporragenden Edelsteine in ihren Bann gezogen, auf die die Prospero, vom Hauptfluss getragen, zusteuerte. Erst jetzt bemerkte der Rotschopf, dass dieses Monument aus Gemmen und Licht auf einer eigenen Insel zu stehen schien, die die Fantine bedächtig umkreiste und an der Schiffe vor Anker lagen. Viel überraschender traf den Jungen aber die Sichtung der um den Tropfen schwirrenden Sonnen, die nun, bei genauerer Betrachtung, keine Gestirne oder Sterne mehr waren - sondern Glühwürmchen ebenso riesenhaften Wuchses, wie ihn Flint bereits bei den auf den dunkelblauen Weideflächen grasenden Schnecken gesehen hatte. Nachdem er über diese gigantischen Insekten gestaunt hatte, nistete sich jedoch ein unheimlicher und beängstigender Gedanke in seinem Hirn ein: Welche schrecklichen Monster könnten noch in den dunkleren Gefilden dieser Insel lauern? Sein Verstand beschwor nun grauenhafte Szenen herauf, in denen er wie eine Fliege in einem großflächigen Spinnennetz hängt, während eine gewaltiger Arachnide auf ihn zu krabbelt, oder das Bildnis eines kilometerlangen Tausendfüßers, der ihn behände jagt und mit seinen Kieferklauen zerteilt, bevor er seine Einzelteile verschlingt. Ein schriller Schreckensschrei entfuhr seiner Kehle, als Mercedes ihm auf die Schulter tippte.
      »Was ist?«, wollte sie hart wissen.
      »N-nichts«, log der kreidebleiche Rotschopf schlecht, »Was...was ist das?« Er deutete schnell auf den leuchtenden Rhodiumtropfen, um von sich selbst abzulenken. Mercedes lächelte matt.
      »›La mére des lucioles‹. Das Wahrzeichen der Hauptstadt von Princesse Suie.«
      Langsam und anmutig glitt der goldene Dachskopf durch die flachen Gestade, sich bedächtig an das Ufer aus schwarzem Obsidian herantastend, das von einem sternförmigen Steg aus unzähligen Edelsteinsplittern umrandet wurde, der im Licht der ›Mére des lucioles‹ glitzerte und die funkelnden Farben gegen die vor Anker liegenden Schiffe warf, in deren Schein die Prospero nun eintauchte. Ein tiefes Seufzen quälte sich aus Mercedes trockener Kehle über ihre Lippen bis an die Ohren der Kopfgeldjäger, die sie mit unbestimmten Erwartungen musterten.
      »Wir sind da«, murmelte sie schal, woraufhin Krill und O'Mara den Anker in den Fluss auswarfen.
      »Das ist unglaublich«, staunte Flint erneut, nun da er die gewaltigen Ausmaße der steilen Edelsteinmauern aus nächster Nähe erblicken konnte, die wie verwunschene Bergmassive vor ihm ebenso schroff und bedrohlich wie sagenhaft verzaubernd emporragten.
      »Wohl war«, sagte Mercedes zynisch und stieß ein sardonisches, kaum hörbares Lachen aus, ›Das ist das ›unglaubliche‹ Gavroche, ›die Stadt des Lichts‹
      Kapitel 47 - Die Stadt des Lichts
      Wie eine gewaltige Hauptschlagader pumpte der lange Tunnel aus purem Rubin die stinkende Brut aus Armen und Elenden, zerfetzten Kleidern und schmutzigen Gesichtern wie dickes Blut vorwärts, schubartig pressend und wieder abflauend. Dreckige Kinder, alte Bettler, zerlumpte Gauner und filzige Steuereintreiber drängten sich in dieser Wulst aus menschlichem Abschaum dicht an dicht, tauschten Flüche, Gerüche und Bazillen aus und hassten sich gegenseitig für ihre eigenen Leben, die ihnen nichts als Schmutz und Enttäuschung eingebracht hatten. Inmitten dieses widerwärtigen Chaos verfolgten die vergilbten Augen und verlassenen Pupillen darin ein ungleiches Gespann auf seinem Weg durch den rubinroten Tunnel in die Schatten der Stadt des Lichts.
      Gleich einem dunklen Herrschergott, schlug der schwarzhaarige Mann erbarmungslose Schneisen durch die aneinander gezwängten Menschenmassen und trat so imposant und finster durch den Pöbel wie es nur jemand tun konnte, dessen Statur und Ausstrahlung keinen Zweifel an seiner völligen Überlegenheit ließen. Kein Lumpenkind protestierte, als der Mann es fortstieß, kein Bettler zeterte, als er beiseite getreten wurde und kein zwielichtiger Halunke fing Streit an, nachdem er gegen die harte Wand gedrängt worden war. Sie alle fürchteten die bedrohliche Gestalt so sehr, dass sie es nicht einmal wagten, Hand, Wort oder Fuß an seinen jungen Begleiter zu legen, einen unsicheren Rotschopf, der eilig durch die aufgetanen Schneisen huschte und versuchte, mit dem unheimlichen Hünen Schritt zu halten.
      Flint beobachtete mit Abscheu und Ärger, wie Callaghan die Armen und Schwachen wie Dreck behandelte, beiseite trat und schubste und schlug, nur um selbst schneller voranzukommen. So sehr er diesen Rennac auch finden wollte, so sehr rührte das Elend um ihn jedoch Mitleid, während Callaghans unmenschliches Verhalten vor ihm brennende Wut schürte.
      »Warum hasst du diese Menschen so sehr?!«, fragte er den groß-gewachsenen Kopfgeldjäger, als sie einen leereren Teil des Tunnels erreicht hatten. Dieser strafte ihn für einen Augenblick mit einem kalten, etwas verständnislosen Blick, bevor er antwortete:
      »Ich habe nichts gegen Armut.«
      »Und wieso behandelst du sie dann so?! Ich glaube, ein paar von ihnen haben sich ernsthaft verletzt!«
      Callaghan stieß ein bitteres, halbherziges Lachen aus und wand seinen Kopf noch einmal der lärmenden Masse entgegen, die sich in einiger Entfernung hinter ihnen drängte und gegenseitig halb tottrampelte.
      »Was auch immer ich ihnen angetan habe, tun sie sich jeden Tag selbst an. Ich hatte dabei nur den Anstand, mich nicht als einer von ihnen auszugeben.«
      »Rücksicht ist überbewertet, wie?«, witzelte Flint höhnisch, wobei er sich fragte, woher er den plötzlichen Mut fasste.
      Der Kopfgeldjäger stieß ein stummes, zischendes Lachen aus und schmunzelte so schräg, dass sich sein schwarzer Bart verzog und sein Gesicht in eine dunkle Wolfsschnauze verwandelte.
      »Rücksicht? Diese Menschen nehmen nicht einmal auf ihresgleichen Rücksicht, warum sollte ich mich anmaßen, ihnen mit einer anderen Haltung gegenüberzutreten als ihrer eigenen?«
      Flint zerknirschte seine Stirn und die roten Braunen zu fragenden Faltenhunden, während er über Callaghans Worte nachdachte. Dann seufzte er. Es lag etwas Trauriges und Schweres in seinem Seufzen und ein Hauch von Zustimmung, denn er konnte dem Kopfgeldjäger kaum einen Vorwurf aus einem Gedanken machen, der ihm selbst bereits mehrmals durch den Kopf geschossen war, den er bis jetzt jedoch stets wieder verworfen hatte. Denn Flint glaubte, trotz aller Widrigkeiten und Enttäuschungen mit ihnen, noch immer an das Gute in den Menschen.
      »Aber immerhin sind wir doch alle Menschen«, murmelte er matt.
      »Das ist das Problem.«
      In diesem Moment erreichten die beiden über rubinrote Stufen den überirdischen Ausgang der Blutader und traten in die gewaltige Gosse ein, die sich »Arrondissement du Cœur« schimpfte. Jetzt, da Flint die übermannende Gewalt des in ihm aufsteigenden Abscheus spürte, hörte er wieder Mercedes' Stimme in seinen Ohren, die nun mit Callaghans dröhnenden Worten verschmolz und wie ein furchtbares Orchester in seinem Kopf das götterverlassene Bild vor ihm mit zynischer Akustik untermalte.

      Einige Minuten zuvor, Hafen von Gavroche, Princesse Suie

      »Wir werden uns aufteilen«, bestimmte Mercedes strikt und absolut, was O'Mara mit einem ironischen »Weil's das letzte Mal so gut lief, huh?« kommentierte.
      »Nein«, erwiderte die Braunhaarige ruhig, »Weil wir einen einzigen Mann in einer Stadt mit über drei Millionen Einwohnern suchen.«
      »Und wer hat sie zur Anführerin erklärt?«, flüsterte Luca Krill zu, der jedoch wohlwissend schwieg, denn Callaghan hatte sich hinter den beiden aufgebaut.
      »Ich. Mercedes?«
      »Danke«, flötete die Braunhaarige und zwinkerte Luca provokant zu, die nur die stahlblauen Augen rollte und schwieg. »Gavroche ist die mit Abstand größte und gleichzeitig geschäftigste Stadt der ganzen Insel. Neben den drei Millionen ›Suies‹ bevölkern sie täglich etwa eine Millionen Touristen, die sich aber hauptsächlich im ersten Arrondissement aufhalten, seltener im zweiten.«
      »Ar-ron-disse-ment?«, hakte Flint nach, sich sowohl die Zunge als auch die fragenden Augenbrauen dabei verknotend.
      »Die Stadt unterteilt sich in drei ineinander liegende Ringe, die durch die Edelsteinmauern abgetrennt werden.« Sie deutete leicht auf die riesige Wand aus Rubin, die unweit neben den Kopfgeldjägern blutrot und mahnend in die Höhe ragte. »Jeder Ring stellt einen Bezirk da, sogenannte Arrondissements. Das ›Arrondissement du Cœur‹, begrenzt durch die ›Mur de Rubis‹ nach außen und die ›Mur de Saphir‹ nach innen, ist der größte und äußerste Stadtteil. Sein offizieller Titel ist allerdings nichts als eine Beleidigung an die Menschlichkeit, die politische Bezeichnung als ›Drittes‹ Arrondissement ist wesentlich treffender.«
      »Wieso?«, fragte der wissbegierige Flint erneut wie ein Schuljunge.
      »Weil dort der ›Dritte Stand‹...« Sie schien nach passenden Wort zu suchen. »...sein Dasein fristet. Dieses Arrondissement ist eine riesige Gosse, in der nur Armut, Verzweiflung, Hunger, Krankheiten und Hoffnungslosigkeit auf die Elenden lauern, die dort enden...oder in dieses Drecksloch hineingeboren werden.«
      Flints Geist erbaute nun wieder jene Straßenszene aus Signe in seinem Kopf, aus der die humpelnden Kinder und blinden Bettler traten, um einen großzügigen Berry zu erflehen und das Schreien der abgehungerten Kinder die tröstenden Gesänge ihrer kranken Mütter übertönte.
      »Allerdings«, zerrte Mercedes Stimme den Jungen plötzlich wieder in die Realität zurück, »befindet sich dort auch eine große Zigeunersiedlung.«
      Diese Worte beheizten die Kohlen des jugendlichen Eifers, auf denen die trostlosen Bilder aus Signe wie trockenes Papier kokelten, Feuer fingen und sich schlussendlich in Asche auflösten, wo sie der Wind der Ungeduld forttrug.
      »Dann werde ich da hin müssen!«, rief der Rotschopf kämpferisch und voller Tatendrang, eine Faust tapfer gen Höhlendecke gereckt und den Blick entschlossen auf die rote »Mur de rubis« geheftet.
      »Wir«, präzisierte Callaghans tiefe Stimme in diesem Moment so kalt, dass sie die auflodernden Flammen der Leidenschaft im Herzen des Burschen einfror und eine weiße Schicht aus Schnee über sein Gesicht fegte. Stammelnd und zaghaft brachte Flint nur ein kleines, unsicheres »Wir?« hervor.
      »Was ist denn los?«, fragte der Kopfgeldjäger beinahe spöttelnd, »Sagtest du nicht, wir seien ›Partner‹?«

      Zurück in der Gegenwart

      Die Elenden, Armen und Hässlichen, die Verkrüppelten und Elternlosen, die Verlorenen und Ausgestoßenen und all die anderen erbarmungswürdigen Kreaturen, denen das Leben so offenkundig und unverhohlen in die verdreckten Gesichter gespuckt hatte, suhlten sich vor den Augen des ungleichen Gespanns unter dem grotesken Violett eines verwischten Dämmerlichts in einer stinkenden Lache aus braunem Schlamm und schwarzem Eiter, die den blutroten Rubinboden fast komplett bedeckte und selbst über die kargen Häuser geschmiert worden war, deren funkelnder Glanz wohl vor langer Zeit schon nur noch ein Schatten einer Illusion gewesen war. Das Arrondissement du cœur war das traurige Gleichnis einer ungerechten Welt, ein verwahrloster und heruntergekommener Ort, in dem jeder Schritt dem Versinken in einem zähen Sumpf glich. Das strahlende Licht der »Mére des Lucioles« schimmerte nur matt durch die Wand aus Saphir und vermengte sich dort mit dem roten Leuchten des Rubins zu einem unheilvollen Violett, das die ekelerregende Suppe aus Abfall, Schlamm und Schlimmerem seltsam erhellte.
      »Wo um alles in der Welt kommt dieser komische Matsch her?«, wunderte sich Flint ärgerlich, während er in den neuen Stiefeln, die er in seiner Kajüte gefunden hatte, durch den bestialisch stinkenden Pfuhl watete. Callaghan, dessen Nüstern wie die Schnauze eines witternden Jagdhundes zitterten, antwortete gequält:
      »Hast du auf dem Weg hierher auch nur einen einzigen Klumpen Erde gesehen?«
      Flints Verstand weigerte sich, diese Frage zuzulassen. Er bekämpfte den aufsteigenden Ekel und die Abscheu vor den Gestalten, die er in dem Tunnel zuvor noch in Schutz genommen hatte, mit Leibeskräften, doch letztlich gab zuerst das Hirn und dann der Magen nach und der Junge erbrach sich über seine neuen Stiefel und das weiße Hemd, das er ebenfalls seinem neuen Domizil zu verdanken hatte. Schwappend und schlackend klatschte sein halb verdauter Mageninhalt auf der Flut aus Blut, Schweiß, Müll und Fäkalien auf und triefte die Straßen des dritten Arrondissements hinunter.
      »Clever«, witzelte Callaghan ungewohnt gelassen, »So fällst du hier nicht mehr auf.«

      Das blaue Licht, dieses bis in die kalte Unendlichkeit scheinende, blaue Licht, das sich wie ein klarer, idyllischer Bergsee auf die treibende Schar aus kleinen und großen, dicken und dünnen Männern und Frauen, Fisch-, Meer, Langarm-, und Langbeinmenschen legte und sie in eine tropische Flutwelle verwandelte, die sich lärmend durch die Saphirstraßen des zweiten Bezirks spülte. Dieses blaue Licht, das Krills Haut fliederfarben schimmern und Mercedes Herz zerspringen ließ. Dieses Licht, dieses Blau, das sie an den schlimmsten Tag ihres Lebens erinnerte.
      »Welche Richtung?«, fragte der Meermann ruhig und erwartete eine Antwort, die seine perfekten Ohren jedoch nicht vernahmen. »Mercedes?«

      Einige Minuten zuvor, Hafen von Gavroche, Princesse Suie

      »Das ›Arrondissement de Diligence‹ bildet den mittleren Ring der Stadt«, fuhr Mercedes galant fort, ohne auf den verstört dreiblickenden Flint zu achten, der zur starren Leiche erblasst war. »Die ›Mur de saphir‹ trennt es vom dritten Arrondissement und wird nach Innen durch die ›Mur de Diamant‹ vom ersten Arrondissement abgegrenzt. Der mittlere Ring ist als Handels- und Handwerksviertel der Motor Gavroches. Außerdem...«
      »Was?«, hakte Luca ungeduldig nach.
      »Ist es der einzige Ort der Stadt, an dem Fischmenschen erwünscht sind«, vollendete Krill plötzlich den Satz für Mercedes, womit er fragende Blicke seitens seiner Kameraden provozierte.
      »Ich habe schon mit ihm darüber gesprochen«, begann Mercedes nun wieder, »Im Armenviertel ist Bildung Mangelware und Vorurteile beherrschen die Menschen. Und im ›Arrondissement de Lumière‹...halten sich die Menschen für umso wertvoller, je mehr sie verurteilen können. Die gängigen Klischees der Meervölker kommen da grade recht.«
      »Als bräuchte man einen Grund, um Fischmenschen zu hassen«, flötete O'Maras rauchige Stimme nonchalant und klopfte Krill gegen den Arm, »Hm, Krilli?«
      »Er wird mich in das zweite Arrondissement begleiten. Ich hoffe, ein Versteck in der ›Rue de Siecle‹ einrichten zu können.«
      »Ein Versteck?!«, rief Flint plötzlich aus, der dieses Wort mit einem längeren Aufenthalt in der Stadt des Lichts verband.
      »Eine riesige Metropole, drei Millionen Einwohner«, mischte sich Luca ein, »Das könnte eine Weile dauern. Da wäre ein gutes Quartier nicht das Schlechteste.«
      »Wir werden sehen, wie gut es letztlich ist. Sollte es überhaupt noch existieren.«
      »Was ist denn das für ein mysteriöser Ort?«, fragte O'Mara mit skeptisch emporgehobenen Brauen.
      »Mein altes Haus.«

      Zurück in der Gegenwart

      Als sein fliederfarbener Finger ihre Schulter streifte, fuhr die sonst so starke Schöne wie ein verängstigtes Kind zusammen, das grade in flagranti bei einer verbotenen Dummheit erwischt wurde.
      Mit großen, verschreckten Augen fixierte sie Krill und schien für einen Moment abschätzen zu müssen, ob er eine Gefahr darstelle und ausgeschaltet werden müsse. Er machte sich nicht die Mühe, ihr die Frage zu stellen, deren Antwort er ohnehin schon kannte, weshalb er, seiner schroffen Natur entsprechend, einfach gleich fragte:
      »Was ist hier passiert?«
      »Das ist gegen die Regel«, antwortete sie unwirsch und setzte sich fliehend in Bewegung. Es hatte etwas Tragikomisches, den zarten Körper sich durch die Menschenmassen kämpfen zu sehen. Das massive Kanonenbein rutschte unkontrolliert ab, da es kaum Halt auf dem blanken Saphir fand, der sich über den Boden zog.
      »Das wird kein gutes Ende nehmen«, bemerkte Krill kühl wie sanfter Schnee, bevor er ihr seufzend durch die blau schimmernde Woge aus Fleisch und Kleidung folgte, die sie in die unendliche Tiefe des Arrondissement de Diligence trug.

      Wie ein gleißender Lichtstrahl brach die gewaltige Röhre aus reinem Diamant durch den pechschwarzen Untergrund, der hinter den beleuchteten Edelsteinwänden dieses gewaltigen Tunnels nur matt und vage schimmerte, das pure Leuchten dieses weißen Lichtkegels jedoch nicht zu verdüstern vermochte.
      Die farbenfrohe Armada aus glitzernden Partikeln strafte den heruntergekommenen Blondkopf mit herablassenden Blicken, die sich glühend und lodernd durch die rabenschwarzen Gläser der teuren Sonnenbrillen bohrten.
      O'Mara hasste diesen Ort mit einer nie zuvor gekannten Leidenschaft, die er nicht in Worte zu fassen vermochte und doch so tief in ihm zu hausen und ihn zu verzehren schien, dass er die ganze Welt und sich selbst gleich mit angezündet hätte, nur um diese Scharade aus Licht und Schein abfackeln zu können.
      Er verachtete sie alle. Die prunkvoll Ausstaffierten, die Schönheitsoperierten und Pudermaskierten, die laufenden Kleiderständer und trottenden Modehampelmänner, die unendlich Reichen und endlich Schönen, die herausgeputzten Leichen mit ihren verzogenen Söhnen, die Töchter in ihren mit Kleidchen versüßten Schleifchen. Sie trieben ihm ein ebenso dreckiges Antlitz auf das Gesicht wie er in ihren falschen Gesichtern provozierte, doch er hatte es wesentlich schwerer - denn er hätte jeden von ihnen mit nur einem gezielten Schlag töten können.
      »Dieser beschissene Anzug juckt!«, fluchte er und kratzte sich am ganzen Leib wie ein flohbeladenes Tier, womit er weitere abwertende Blicke auf sich zog.
      »Lass das!«, mahnte die blonde Luca neben ihm schroff, sich die große, runde Sonnenbrille etwas hochschiebend, »Wir hätten dich auch gleich halbnackt hier reinschicken können, wenn du dich so benimmst!«

      Einige Minuten zuvor, Hafen von Gavroche, Princesse Suie

      »Luca, O'Mara«, sagte Mercedes mit Blick auf die Genannten, »Ihr beginnt die Suche im ›Arrondissement de Lumière‹, dem Zentrum der Stadt.«
      Lucas breite Lippen formten ein ausschweifendes Lächeln, während sich O'Mara eine verzerrte Grimasse aufsetzte, die ihn in ein großes, bockiges Kind verwandelte.
      »Warum ich?«, motzte er lautstark, »Kann ich nicht einfach das Scheißschiff bewachen?«
      Mercedes grinste, scheinbar hatte sie auf diesen Einwand gewartet. Mit höhnischer Genugtuung erwiderte sie:
      »Weil es das letzte Mal so gut lief?«
      Der Blondkopf rollte die moosgrünen Augen und nuschelte etwas in den nicht existenten Bart, schwieg dann jedoch.
      »Das erste Arrondissement bildet den innersten und kleinsten Ring. Seinen Beinamen trägt es, da sich in seinem Zentrum -und damit im Zentrum von ganz Gavroche- die ›Mére des Lucioles‹ befindet und die ›Mur de Diamant‹ bestrahlt, was zu einem grellen, weißleuchtenden Licht führt, das den ganzen Bezirk erhellt. Das Arrondissement de Lumière ist das, was man den Touristen als ›Gavroche‹ vorstellt. Boutiquen, Restaurants, Cafés und Hotels stehen neben den Luxusanwesen der oberen Zehntausend. Die größten Sehenswürdigkeiten der Stadt, mal von der Mére des Lucioles abgesehen, befinden sich auch in diesem Ring. Die riesige Kathedrale Notre-Dame des Fleurs, der ehemalige Königspalast Palais Blanc...«
      »Und was soll ich da? Klingt nicht so, als würde ich da sonderlich reinpassen.«
      »Stimmt«, bemerkte Mercedes süffisant und fuhr fort, »Aber Luca hier ist wohl die einzige, die weiß, wie man sich in dieser arschkriecherischen und speichelleckenden Oberklassengesellschaft benimmt und du...hilfst ihr einfach, sollte etwas schiefgehen und baust ansonsten keinen Scheiß.«
      »Wie ein kleiner Wachhund, der artig Frauchen zu folgen hat, aber nirgendwo sein Beinchen heben darf«, merkte Krill trocken an, O'Mara wie einem Schoßhündchen den Kopf tätschelnd.
      »Du hast die Gabe, mit Worten Bilder zu malen«, brummte der blonde Trunkenbold, bevor er sich in Bewegung setzte und zynisch hinzufügte: »Nur schade, dass du sie nie sehen wirst.«
      »Eins noch!«, rief Mercedes und hielt damit die langsam auseinander laufende Gruppe auf, »Die Stadtteile erreicht ihr über ein komplexes, unterirdisches Tunnelsystem, das die ›Katakomben von Gavroche‹ genannt wird. Die Tunnel bestehen aus dem Schmuckstein der jeweiligen Arrondissements. Rubin führt in den dritten Arrondissement, Saphir in den zweiten und Diamant in den ersten. Folgt einfach der richtigen Gemme und ihr könnt euch nicht verlaufen...ach...und Luca, O'Mara!«
      »Was?!«, brüllten beide Blondköpfe im Chor, sie aus Antipathie, er aus einem kindischen Prinzip, dem nur er folgte.
      »Ihr solltet euch vielleicht...neu einkleiden. Am Eingang jedes diamantenen Tunnels gibt es eine Boutique. Im Arrondissement de Lumière legen sie großen Wert auf Äußerlichkeiten.«

      Zurück in der Gegenwart

      Dort stiefelte er nun dahin, der ewige Säufer und Tunichtgut O'Mara in einem schwarzen Anzug, der ihm weder passte, noch stand und ihm schon gar nicht das Gefühl gab, Teil der Wohlstandsgesellschaft dieser Insel werden zu wollen, die sich in die Duftwolke aus Rosen und Körperfetten einlullte, die sie penetrant umgab. Tatsächlich war die tiefschwarze, rechteckige Sonnenbrille das einzige Stück an seinem Körper, das von ihm ausgesucht worden zu sein schien und sich nicht gegen seinen Willen spontan um ihn herum gebildete hatte.
      Luca hingegen fühlte sich in ihrer neuen Verkleidung sichtlich wohler. Die Eleganz ihres Gangs in den hohen, weißen Absatzschuhen brauchte sich einzig und allein mit ihrem Stolz zu messen, den sie zusammen mit der engen, schwarzen Hose, der schwarzen Bluse und dem im Laufwind flatternden, schneeweißen Frack spazieren führte. Sie wirkte auf eine äußerst charmante Art exzentrisch, wie auch O'Mara feststellen musste. Eigen, kontrovers und doch anziehend.
      »Du warst doch schonmal hier, nich?«, fragte er beiläufig, während seine Gedanken gegen seinen Willen um die stahlblauen Augen hinter den dunkelvioletten Gläsern kreisten.
      »Ist schon eine ganze Weile her. Wieso?«
      »Konversation?«
      »Seit wann scherst du dich um gesellschaftliche Konventionen?«
      Der Blondkopf zuckte mit den Schultern. Tatsächlich wusste er selbst nicht, wieso er dieses Gespräch begonnen hatte.
      Luca schob sich daraufhin die violette Pilotenbrille auf der römischen Nase zurecht, wobei ihre stählernen Augen für einen unscheinbaren Moment hervor blitzten und verrieten, dass sie O'Mara plötzlich misstraute, denn sie funkelten wie an jenem Tag, als sie Mercedes das erste Mal getroffen hatte.
      In diesem Moment gelangten die beiden Blonden an das Ende des diamantenen Tunnels, der sie über zahlreiche glänzende Stufen in den gleißenden Lichtquell geleiten sollte, der weltweit als »Arrondissement de Lumière« bekannt war, das scheinende Sinnbild der Schönheit und Einzigartigkeit der »Stadt des Lichts« Gavroche, die in diesem Bezirk so hell erstrahlte, dass es das bloße Auge kaum erfassen konnte. Das Leuchten der Mére des Lucioles schwängerte die Luft mit reinem Licht, das sich in den gigantischen Mosaikbauten aus purem Silber und edelstem Diamant spiegelte und die bunten Gewänder der pompösen Passanten glitzern ließ.
      »Was ein Alptraum«, grummelte O'Mara mit hinter der breiten Sonnenbrille zusammengekniffenen Augen und verzerrten Gesichtszügen, die Schmerz und Anspannung nahezu herausschrieen.
      »Es ist wirklich ein traumhafter Ort«, japste die sonst so gelassene Luca wiederum wie das kleine Mädchen, das vor 19 Jahren schon einmal an diesem Platz gestanden und in dem scheinenden Ozean aus Licht gebadet hatte.
      Das um ihn herum tosende Bildermeer brandete vielfach gegen O'Maras an Luca und deren Contenance gebunden Körper, als er in die an den Diamanten angebrachten Spiegel schaute, die neugierigen Blicken die Einsicht in die Zimmer im Inneren der durchschimmernden Gemmen verwehrten. Wie so oft in der Welt der Reichen und Schönen, verband sich auch im Arrondissement de Lumière das Nützliche mit dem Angenehmen, die allgemeine Eitelkeit des zivilisierten Menschen näselte mit dem genetischen Urtrieb nach Rückzug und Schutz.
      »Wohin?«, fragte O'Mara nach einer Weile des schnöden Betrachtens, das einfach nicht zu einem Staunen werden wollte. Die Blonde hob nur ihren Finger und folgte diesem dann, wohlwissend, dass er sie zu einem kleinen Café führen würde, das sich selbst -ganz der Gavrocher Mentalität entsprechend- bescheiden als »Café de Paradis« anpries. Der Außenbereich dieses Etablissements zeigte sich als rosa-violettes Gemmenmosaik, das sich sternförmig um das diamantene Häuschen gebildet hatte und mit silbernen Tischen und Stühlen bestückt worden war, auf denen eine erlauchte Klientel thronte. Ausstaffierte Lebemänner jenseits ihres Zenits zwirbelten sich vor ihren dampfenden Kaffeetässchen den dünnen, kreiselnden Bart und stierten den vorbeiziehenden Mädchen hinterher, womit sie den wohl-situierten Puderquasten an den Nebentischen Tür und Tor aufstießen, um über ihre Ehemänner und Geliebten, ihre Söhne und Neffen herzuziehen, während sich die hübschen Fräulein, die sich, taktierend ihre Zigarillos rauchend oder an ihren Tässchen nippend, eben jenen bewusst lässig vorbei schlendernden Jünglingen kokett präsentierten.
      »La belle vie«, jauchzte Luca beschwingt und glitt gekonnt in einen der silbernen, mit weichen, weißen Pelzen gepolsterten Stühle. Sie schlug ein Bein lasziv über das andere und bedeutete O'Mara mit einer halb verführerischen, halb bedrohlichen Geste, ebenfalls Platz zu nehmen. Der verstimmte Trunkenbold tat nur widerwillig wie geheißen und fläzte sich ächzend in den Pelzbezug, wo er seine blonde Begleiterin absonderlich betrachtete.
      »Was?«, fragte sie daraufhin, seinen Blick durch die zwei Sonnenbrillen hindurch suchend.
      »Was was? Was sollen wir hier?«, war seine gereizte Gegenfrage, die jedoch unbeantwortet bleiben sollte. Denn in diesem Augenblick durchstach der schrille Schrei einer aufgelösten Frau die lichtdurchflutete Luft und durchsetzte die Atmosphäre im Café de Paradis mit Schreck und Anspannung, die wie ein Blitzgewitter ausbrach, als eine der weißgeblusten Kellnerinnen röchelnd und keuchend aus dem Lokal taumelte, Tische und Stühle bei dem erbärmlichen Versuch umwarf, halt zu finden und letztlich zu Boden fiel, wo sich eine Meute schaulustiger Schakale um den noch lebendigen Kadaver rottete. O'Mara und Luca durchwühlten die Masse forsch, bis sie nah genug an dem armen Mädchen waren, um die glänzende Gabel in ihrer Halsschlagader stecken zu sehen. Der rote Lebenssaft spritzte an den silbernen Zacken vorbei und färbte ihre weiße Bluse, befleckte ihre Haut und beträufelte ihren vor Angst und Schock verzogenen Mund. Aus einem unwillkürlichen Affekt heraus ergriff Luca die blutbesudelte Hand der Sterbenden und drückte sie, bevor das Lebenslicht aus den glasigen Augen wich und nur noch der leblose Schein der Mére des Lucioles in ihnen schimmerte.
      Mit dem Tod der Kellnerin klarte der Verstand der Blonden soweit auf, dass sie aufgeregte Stimmenstürme vernahm, gehetzte Worte wie »Wo ist er hin?!« oder »Wer war das?«, sie hörte ein aufgeregtes »Er ist da entlang!« und ein schluchzendes »Er ist einfach aufgesprungen und hat sie gepackt!«.
      Allerdings sollte ihr erst O'Maras raue Stimme wieder ins Gedächtnis rufen, dass sie einen Körper hatte, der nach Führung verlangte.
      »Verdammt, Luca!«, brüllte er eindringlich, »Wir müssen hier weg!«
      Kapitel 48 - Der Mord in der Rue de Cocò
      Mit stoischer Endgültigkeit traf der schneeweiße Schuhabsatz auf die polierten Mosaiksplitter des glitzernden Bodens und bremste den schlanken, gebräunten Körper so abrupt ab. War Lucas Verstand zuvor nicht in der Lage gewesen, sich gegen den zerrenden Griff O'Maras zu wehren, so holte er dies nun nach. Energisch.
      »Was zum Teufel ist mit dir los?!«, fauchte sie ihn erbost an, »Wo zerrst du mich hin?!«
      Der blonde Kopfgeldjäger antwortete nicht. Seine Moosaugen schienen den Versuch zu unternehmen, die Spiegel an den Diamanthäusern zu durchbrechen, um über die gesamten Straßen und Gassen blicken und so finden zu können, wonach er suchte.
      »O'Mara?«, fragte Luca, nun sichtlich nüchterner, aber auch zerknirschter.
      »Hast du sie nicht gesehen?«, rauchte O'Maras Stimme in ihre Ohren und weitete ihre Augen mittels Überraschung.
      »Wen?«

      Minuten zuvor im »Café de Paradis« in der Rue de Cocò, Gavroche

      »Was was? Was sollen wir hier?«, fragte O'Mara in einem Moment gereizt, nur um im nächsten Augenblick vollkommen abzudriften. Denn sein Blick hatte sich auf einen der kleinen, runden Zweiertische geheftet, die den Rand der Außenanlage des Cafés säumten. An ihm saß ein Pärchen, abnorm auf eine komplexe Weise und durch den Kontrast, der es unvereinbar machte.
      Sie war zart, angenehm und schön. Zwei große, schokoladenbraune Augen ruhten in einem blass-rosigen, stupsnasigen Gesicht mit schmalen Wangen und weichen Lippen, das von zwei farblich zu den runden Augen passenden Haarsträhnen umrandet wurde, die sich gekonnt aus einer perfekten Zopffrisur gelöst hatten. Dieses Gesicht, kombiniert mit ihrem schlanken, in einen taillierten grauen Mantel gehüllten Körper wirkte so kennzeichnend hübsch, dass sie nur aus Gavroche stammen konnte - und eben jene klassische Hübschheit war es auch, die ihre Existenz neben dem zweiten Gast an ihrem Tisch unmöglich machte.
      Denn dieser war einer jener Menschen, mit denen man bereits vom ersten Moment an und augenblicklich unappetitliche Assoziationen verbindet und von dem man weiß, dass sein widerliches Äußeres nur eine noch ekelerregendere Persönlichkeit unter Verschluss hält, deren Anblick kaum zu ertragen wäre. Dieser Tümpel unappetitlicher Assoziationen war ein untersetzter, dicklicher und übel riechender Mann um die Dreißig mit welligem, auf dem kugeligen Kopf klebendem Haupthaar, das sich fleckig-braun mit rotblonden, filzigen Koteletten vermengte, umso weiter man an dem schmierig-glänzenden, froschähnlichen Gesicht herunter wanderte. Sein beigefarbener Anzug triefte unter den Achseln vor grünlichen Absonderungen, die wie Eiter stanken und seine hungrigen blauen Augen flimmerten wie glasiger Schweiß.
      Er erinnerte O'Mara an die benutzte Papiertüte eines seekranken Passagiers, aber letztlich war es seine Aura gewesen, die den Kopfgeldjäger auf diesen Mann aufmerksam gemacht hatte, denn sie war ätzend wie Säure und unberechenbar wie ein tollwütiger Fuchs. In dem Moment, als O'Mara ihn erblickt hatte, wusste er, dass er diesen Kerl aus dem tiefsten Winkel seiner Seele hasste und verabscheute und spürte, dass er ein Teil der verschütteten Erinnerungen war, die ihn seit mehr als einem Jahrzehnt aus ihrem sicheren Versteck im Dunkel seines Geistes verhöhnten. Binnen Bruchteilen einer einzigen Sekunde hatte O'Maras übermenschlicher Verstand all diese Eindrücke aufgenommen und verarbeitet, über die aus dem fetten Körper strömenden Gerüche bis hin zu der schönen Braunhaarigen, die von ihrem Begleiter gleichermaßen angeekelt wie gelangweilt zu sein schien. Und dann trafen sich ihre Blicke. Das dumpfe, grüne Moos kreuzte den blauen, flimmernden Schweiß, die Zeit ergriff vor der schicksalhaften Tragweite dieser Begegnung die Flucht und Stille brach dröhnend über diesen Moment herein. O'Mara schluckte, als die kleine Kellnerin Anstalten machte, die aufgequollene Papiertüte anzusprechen. Plötzlich sprang diese auf, packte ihre Gabel, rammte sie der hilflosen Frau in den zarten Hals und zerrte dann ihre Begleiterin in die Schatten aus weißem Licht, in denen sie sich auflösten und verschwanden.

      Zurück in der Gegenwart

      »Und du hast das alles gesehen, ja?«, schnarrte Luca mit einer Stimme, die skeptischer klang als es ihr Gesicht verriet, »In diesen zwei Sekunden?«
      O'Mara reagierte nicht, weder auf ihren schnippischen Tonfall, noch auf sie. Seine Pupillen flimmerten in dem dunklen Grün seiner Augen, wie immer, wenn er scharf nachdachte und sich so von jenem Rest der Welt abschottete, der ihm um mindestens achtzig IQ-Punkte unterlegen war.
      »O'Mara?«, fragte die Blonde nun höflicher, einsichtiger, um ihn aus dem Wirrwarr seiner Gedanken hinaus in die Realität zurück zu geleiten. Sie schien etwas Erfolg zu haben, denn mit unwirscher Stimme murmelte er:
      »Sie sind hier entlang. Wenn wir uns aufteilen, dann könnten wir in einem Umkreis von...«
      »Jetzt mal langsam«, zügelte sie ihn forsch, »Wir werden uns hier sicher nicht trennen. Dieser Ort ist ein verfluchtes Spiegellabyrinth, in dem ein wahnsinniger Mörder rumrennt! Glaubst du allen Ernstes, dass ich...«
      »Er ist kein...«, unterbrach sie O'Mara mit pulsierenden Schläfen und gequälten Augen, »Er...hat sich erschrocken. Er sah mich, die Kellnerin sprach ihn an und...« Er schien sich die Worte aus einem inneren Thesaurus zusammenklauben zu müssen. »...dann vermischte er diese Eindrücke und wehrte sich im Affekt. Wer auch immer er ist, er fürchtet mich...oder scheint zumindest keine guten Erinnerungen mit mir zu verbinden.«
      »Und selbst wenn er dich kannte«, versuchte Luca abzuwiegeln, der der verstörte Blondkopf sichtlich leid tat, »Das hat nichts mit unserer Mission zu tun. Wir suchen Rennac und jagen keinen ekligen Kerl, weil er dich -vielleicht ja, vielleicht aber auch nicht- kennt und eine komische...Aura hat.«
      O'Mara stieß einen sardonischen Lacher aus und raufte sich die zerzausten blonden Haare, bevor er eindringlich erklärte:
      »Unser erster Hinweis auf Harley brachte uns nach Porto Galba, eine Frau am Hafen schien mich zu kennen - und floh. Unser zweiter Hinweis auf Harley schickt uns hierher, ein Kerl scheint mich zu kennen, ersticht eine unschuldige Frau - und flieht. Das wird nicht nur extremer, Luca! Es wird auffälliger!«
      Luca schien unentschlossen.
      »Sicher, es ist ein seltsamer Zufall, aber...«
      »Jemand sagte mir einmal, dass es keine Zufälle gibt, nur verflochtene Ketten aus Ursache, Wirkung und Reaktion - und ich habe es satt, nicht zu reagieren.«
      Die blonde Caligulanerin seufzte genervt, stampfte einmal mit ihrem Hacken auf und fuhr sich mit der zarten Hand durch den sonnengelben Zopf, wobei sie ihn löste.
      »Was soll's, Scheiß drauf. Ich hatte eh nicht vor, mich an Mercedes' Plan zu halten.«

      »Café de Paradis« in der Rue de Cocò, Gavroche

      Das konzentrische Traben der geifernden Kojoten und die Flügelschläge der sensationswütigen, bunt gefiederten Aasgeier ließen die Lache des rottrocknenden Blutes leicht und unwillkürlich vibrieren, in der die arme Kellnerin langsam erkaltete. Niemand hatte der Leiche eine andere Bedeutung zugemessen als etwas neues, besonderes zu sein. Eine Neuigkeit, die es zu bestaunen galt, solange sie noch frisch und nicht von der Presse entmystifiziert worden war.
      Plötzlich wurde die illustre Horde aus Gaffern und Schaulustigen jedoch durch schwere Schritte aufgescheucht und stob wie wildes Getier auseinander, als sich eine schockierende Nachricht ihren Weg durch die Massen bahnte: "Baudelaire kommt!"
      Wie Ratten ein sinkendes Schiff verlassen oder Asseln ins Gesträuch zu fliehen versuchen, wenn ein neugieriger Naturbursche ihren Stein aufhebt, so wollten auch die Kojoten und Aasgeier Gavroches eiligst fliehen, kamen jedoch nur wenige hastige Meter weit, bevor sie ein schriller Pfiff aufhielt und peinlich berührt zurücktrotten ließ. Dieser scharfe Ton war einer pechschwarzen, aus einer Perle geschlagenen Pfeife entwichen, die zwischen zwei strammen, harten und trockenen Lippen zusammengequetscht wurde und in ganz Gavroche ebenso geachtet wie gefürchtet war - denn sie war das offizielle Sprachrohr des »Inspecteurs de Gendarmerie«, Àgoston Baudelaire.
      In ehrfürchtiger, beinahe andachtsvoller Haltung reihten sich die feinen Messieurs, Mesdames und Mesdemoiselles nebeneinander an, betreten zitternd und bibbernd wie Schulkinder in Erwartung einer Rüge mit dem Rohrstock. Jede Bewegung und jedes kleinste Zucken Baudelaires löste krampfartige Zwangsanfälle bei den als Zeugen festgehaltenen Anwesenden auf, die ihn mit angespannter Vorsicht dabei beobachteten, wie er mit abschätzenden Augen die Leiche begutachtete, mit den schweren Fingern knirschte, einige Runden um den gesamten Tatort drehte und dann zurückkehrte, sich wie eine eiserne Wand vor ihnen aufbauend. Im direkten Angesicht wirkte dieser Mann noch weit kolossaler als in der Zeitung, dies wurde jedem der Zeugen mit lähmender Eindeutigkeit klar, als er vor ihnen stand und sie unbewegt anstarrte.
      Der "Inspecteur de Gendarmerie" war eine gewaltige, furchteinflößende und imposante Erscheinung außerordentlich hohen Wuchses und beachtlicher Kräftigkeit, die dem Alter nicht weichen zu wollen schien. Besonders unter den Ärmeln seiner purpurroten, erhabenen Uniform zeichneten sich die müßig errungenen Muskeln vergangener Kämpfe ab und mahnten jeden, diesen Mann niemals in einem offenen Faustkampf gegenüberzutreten, während seine kleinen, kalt und streng starrenden Augen unmissverständlich befahlen, den Blick gefälligst schleunigst zu senken, sollte er sie treffen. Diese monumentalen Attribute machten einen derart gebieterischen Eindruck, dass sie über die unaufhaltsamen Zeiten der Zeit, die auch am Inspecteur nagten, hinwegtäuschten. Denn die herrischen Augen steckten in einem von den Jahren gezeichneten, verlebten Gesicht, dessen Alter die grau-melierten Bartstoppeln sowohl verdeckten als auch präsentierten, und die schöne Uniform aus hartem Filz und Leder betonte nicht nur die starken Arme, sondern kaschierte auch das unumgängliche Altersbäuchlein. Der Bildgewalt dieses Mannes vermochten diese hinterhältigen Zeichen des Alters jedoch keinen Abbruch zu tun. Àgoston Baudelaire war eine uneinnehmbare Festung aus dickem Blut, stählernen Muskeln, unerschütterlicher Standhaftigkeit und bedingungsloser Gesetzestreue und war auf der ganzen Insel und darüber hinaus als rechtschaffener, furchtloser und erbarmungsloser Jäger jedes Verbrechers, Frevlers und Sittenlosen bekannt, der selbst den lieben Gott persönlich eingesperrt hätte, hätte dieser sich etwas zu Schulden kommen lassen, und sei es nur der verbotene Genuss eines Apfels.
      »Ihr Name?«, dröhnte ein tiefer Bariton aus dem kargen Mund Baudelaires und erschlug einen älteren Herren mit feistem Äußeren.
      »M-m-monsieur Germaine Montreal-Bissou, Inspecteur«, stammelte er bibbernd und schwabbelnd.
      »Der Toten«, antwortete die Festung.
      »Der T-to...?«, stotterte Germaine verwundert und mit der Angst eines Mannes, der eine gegebene Antwort mit dem Überleben verband,
      »Ähm...K-kellnerin...?«
      Baudelaire schnaufte und wandte sich einem anderen Gast zu, doch auch er vermochte nichts nennenswertes mitzuteilen.
      Erst eine jungen Dame mit aufgequollenen Augen sollte Inspektor Baudelaire einen Hinweis liefern. Ihre Tränen ignorierend, stellte er exakt die gleiche Frage erneut und erhielt die Antwort:
      »Josephine...Lisbaqc. Sie arbeitete...seit einem Jahr hier.«
      Im folgenden Augenblick sollte Baudelaire die erste menschliche Regung zeigen, seit er an den Tatort gestiefelt war: Mit bedächtiger Zartheit nahm er seinen goldverzierten, ihn als militärischen Führer ausweisenden Zweispitz vom Kopf und quetschte ihn zwischen seine enormen, befingerten Bratpfannen, sodass kurze, graue Haare zum Vorschein kamen. Dieses Zugeständnis an die Menschlichkeit blieb jedoch das einzige, denn die Härte in Mimik, Haltung und Stimme löste er nicht, während er fragte:
      »Haben Sie gesehen, wer dies getan hat?«
      Sie nickte schlagartig, wobei ihre rinnenden Tränen durch die Luft spritzten.
      »Ein heruntergekommener, komischer Kerl -bestimmt ein Tourist- mit einer hübschen, jungen Frau - sah aus, als würde sie hier hergehören. Sie...passten nicht zusammen, irgendwie.«
      Der Inspektor nickte wie eine Maschine, bei der die richtige Mechanik in Gang gesetzt worden war, und zückte eine kleine, purpurrote Teleschnecke.
      »Mord in der Rue de Cocó. Suchmeldung für zwei verdächtige Subjekte, dringender Tatverdacht. Ein seltsam anmutendes Pärchen, der Mann heruntergekommen und hässlich -vermutlich Tourist-, die Frau schön und augenscheinlich einheimisch. Einheit-29: In den Straßen und Gassen um die Rue de Cocó verstärkt patrouillieren. Bismont, Satre und Grenoble: Direkt zum ›Café de Paradis‹.«
      Kapitel 49 - Apéritif
      Die Überreste eines halb verdauten Apfels platschten noch dampfend auf der stinkenden, fahlen Soße aus Kot, Urin und Undefinierbarem auf und gaben dem allgegenwärtigen Gestank eine gewisse fruchtig-süßliche Note, die wabernd durch die schweißgeschwängerten Lüfte und in die Nasen der verdreckten Lumpenleiber und Hungergesichter schwebte, die ihre stummen Mienen jedoch weder verzogen, noch etwas anderes taten, das Leben bedeutet hätte.
      Flint hatte sich bereits zum dritten Mal innerhalb von fünf Minuten übergeben, wodurch er eine gewisse Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, die wohl in schadenfrohes Gelächter umgeschlagen wäre, hätte Callaghan nicht neben ihm gestanden und die vorbeiziehenden Ausgestoßenen mit Blicken abgeschreckt, die wie darbende Monster umherstreiften.
      »Ja...gut...okay«, keuchte der Rotschopf atemlos, »Es geht...diesmal. Glaube ich.«
      Er stand auf, reckte sich wie ein ungelenker Krüppel und versuchte, so lange wie möglich die Luft anzuhalten. Nach wenigen Sekunden platzte er jedoch aus und die siechenden Gase krochen wieder über seine Nase in den labilen Magen, der sich just erneut entleerte.
      »Normal weiter atmen«, sagte Callaghan in diesem Moment ruhig, »Die Nase ist ein sehr dummes Organ und verwirft nach einiger Zeit alles, was es zuvor noch zu wissen geglaubt hat.«
      Die Hände auf die Knie gestützt, raffte sich der Bursche nun hoch und japste, keuchte, hustete Schleim und tat, wie ihm empfohlen. Tatsächlich dauerte es nur wenige, wenngleich unerträgliche Minuten, bis sein Ekel abnahm. Seine Nase hatte vergessen, was gut und was schlecht roch - sie roch gar nichts mehr.
      »Das...klappt! Cool!«

      Wie entehrte Soldaten schlurften Callaghan und Flint durch den Spießrutenlauf der Bettelei, in den sie die Ehrlosen des dritten Arrondissements gezwungen hatten, die sich zu Füßen der blutroten Rubine an den Rändern der kalten Häuserschluchten gesammelt hatten, um mit dem Blickfeld etwaiger Neuankömmlinge und deren vermeintlichen Vermögen anbandeln zu können. Auf ihrem Weg gaben die beiden Fremden ein unglückseliges Gespann für die Armen ab, denn die Gefühle der Hoffnung, die die warmen, mitleidigen Blicke des Rotschopfs vermittelten, wurden durch die finsteren Augen seines furchterregenden Begleiters wieder getilgt wie heiße Funken in einer kalten Winternacht.
      »Callaghan?«, fragte Flint nach einiger Zeit des inneren »Sich-Mut-anredens«, »Wie siehst du mich?«
      Dem schwarzhaarigen Mann versagte kurz der Atem, was Flint sichtlich genoss. Zum ersten Mal fühlte er sich dem undurchschaubaren Kopfgeldjäger ebenbürtig und sei es nur für dieses unbedeutende Überraschungsmoment.
      »Was?«
      »Ich dachte, du würdest mich hassen.«
      »Warum? Weil du mein Schiff in die Luft gejagt und meine Zukunft bedroht hast, während du jetzt Mercedes gegen mich aufstachelst?«, antwortete Callaghan beinahe pragmatisch.
      »Ich stachle Mercedes nicht gegen dich auf«, versicherte der Bursche mit ehrlicher Gewissheit, was die scharfen Lippen seines Begleiters wieder in gebleckte Wolfslefzen verwandelte.
      »Du weißt nur nicht, dass du es tust. Jede Wirkung hat seine Ursache, ob du dir dieser bewusst bist oder nicht. Deine naive Unbescholtenheit verbirgt dein Talent zur Manipulation sogar vor dir selbst. Das macht dich so gefährlich.«
      Der Rotschopf seufzte gequält, bevor er Callaghan mit abschätzigen Augen musterte. Der Kopfgeldjäger war für ihn ein Mysterium, ein nicht zu durchdringendes, dunkles Gebilde oder ein wildes Tier in einem Käfig, das seiner Natur folgt oder ist, weil es ist wie es ist. Doch immer, wenn Callaghan sprach, Worte wie diese sprach, so durchfuhr Flint ein eisiger Schauer großen Unbehagens oder gar unsagbarer, unterschwelliger Angst, denn sie erinnerten den Jungen daran, dass der Kopfgeldjäger ein Mensch war und scheinbar außerordentlich intelligent - und sich damit seiner Handlungen, seines Verhaltens sehr wohl bewusst war und keiner Natur folgte, sondern einem Ziel. Dieses Ziel war es, welches Flint fürchtete.
      »Ich manipuliere niemanden. Ich mag Mercedes«, protestierte der Bursche bestimmt.
      »Das unterstützt deine Aussage nicht. Ganz im Gegenteil«, bemerkte Callaghan.
      »Ich bin auch nicht gefährlich.«
      »Das bist du. Nur nicht für mich.«

      Straßen des Arrondissement de Diligence, Gavroche

      Moschus, stöhnende Arbeiter, Bratenfett, Schreie, Metall, Holz, Fisch, Rost, Blut, Fleisch, Blüten, singende Frauen, Textilien, Rauch, vor Schmerz ächzende Männer, verbranntes Papier, Erde und Sand, zorniges Brüllen, Hitze und Eishauch, Feuer, Haut, Chemie, Husten, Lachen, Kinderstimmen, mahnende Mütter. Finsternis.
      Krill seufzte, sah alles und doch nichts. Er ließ die Flut an Eindrücken wie sauren Regen auf sich herniedergehen, gab sich dem unwiderstehlichen Sog des Lebens bereitwillig hin und zog sich in eine Welt zurück, in der nur er und seine sensorischen Empfindungen existierten.
      »Krill!«, drang Mercedes' Stimme plötzlich an seine Ohren, eine sehr feminine Stimme mit einem rauchigen Klang, nur für jene hörbar, die auf ihn achteten.
      »Ja?«, schallte es in die alles seiende Leere seiner Welt zurück.
      Die beiden Kopfgeldjäger hatten sich im drängenden Strom der Rassen verloren und trieben voneinander fort, sodass sich der Krakenmann aller Tentakeln bedienen musste, um zu seiner Gefährtin zurück zu gelangen, wo sie ihn in gebieterischer Manier mahnte:
      »Du musst aufpassen. Dieser Ort ist wie ein Labyrinth aus Menschen.«
      Der Oktpus nickte wie ein Schuljunge, bevor sie eine kleine, leerere Gasse einschlugen, in denen das dunkle Blau der Saphire die Herrschaft an sich gerissen und den Boden tiefseedunkel gefärbt hatte. Mercedes atmete tief ein, was Krill nicht entging.
      »Was ist das für ein Ort?«
      Noch bevor die Braunhaarige antworten konnte, fügte der Meermann geistesgegenwärtig hinzu:
      »Und jetzt komm mir nicht mit Callaghans dämlicher Regel. Ich respektiere und unterstütze ihn, aber nicht seine Psychosen.«
      Mercedes musste unweigerlich lächeln, hatte sie sich doch erneut auf die »große« Regel des Kopfgeldjägers berufen wollen. Nun blieb ihr jedoch nur noch schlichte Offenheit, da der Kraken Lügen wittern konnte, als wären sie blutende Schiffbrüchige und er ein Hai.
      »Ich war oft hier. Als ich noch...«, begann sie zögerlich.
      »Ganz Mensch war?«, versuchte der lakonische Krill zu helfen.
      »Jünger war«, verbesserte Mercedes, fügte aber kurz darauf traurig lächelnd hinzu: »Und ganz Mensch, ja.«
      Die Gasse war lang, dunkel, schimmernd und Mercedes schien jeden Schritt und jeden Schall, den sie auslöste, zu genießen. Krill, der ihre Gefühle erahnte, fragte unverfroren:
      »Allein?«
      »Meistens.«

      Straßen des Arrondissement du Cœur, Gavroche

      Die letzten Meter hatten Callaghan und Flint schweigend zurückgelegt, sodass der junge Rotschopf intensiv über die Worte des Kopfgeldjägers nachsinnen konnte, die ihn härter getroffen hatten als er es erwartet hatte. Flint wusste, dass er nicht gefährlich war, zumindest nicht gefährlicher als es die Welt und die Kreise, in denen er sich bewegte, vonnöten machten und dennoch überkam ihn ein seltsames Gefühl der Erregung, wenn er sich das vergangene Gespräch in Erinnerung rief, über das er fast sein eigentliches Anliegen vergessen hatte. Immerhin hatte sich der aufgeweckte, ehrgeizige Bursche ein festes Ziel für seine Zeit mit dem schwarzhaarigen Griesgram Callaghan gesetzt: Entmythologisieren.
      »Wie siehst du mich denn nun? Wenn ich dir schon nicht gefährlich werden kann, meine ich.«
      Das Aufstöhnen des Kopfgeldjägers ignorierte Flint geflissentlich.
      »Was kümmert es dich?«
      »Ich dachte nur, wir sollten uns kennenlernen, um besser zusammenarbeiten zu können. Oder sowas.«
      Callaghan schien sich ein herzhaftes Lachen verkneifen zu müssen, während er einen unergründlichen Blick auf den roten Haarschopf warf und erwiderte:
      »Zusammenarbeiten? Das einzig praktische an dir ist deine Teufelskraft, der Rest ist unberechenbar, schwer zu kontrollieren und...deprimierend unhandlich. Die angemessene Form der Zusammenarbeit für uns beide wäre, dass du stillhältst, damit ich dich kurz und schmerzlos umbringen, deine Teufelskraft in eine Frucht transferieren und diese dann an O'Mara verfüttern kann.«
      »Du sagtest doch, ich bin gefährlich!?«, maulte Flint, nachdem der Schwarzhaarige seine bitterböse Rede grob beendet hatte, »Also bin ich auch nützlich!«
      »Du bist wie eine billige Knarre, die klemmt, wenn man sie selbst braucht, aber ganz plötzlich funktioniert, wenn sie dir im Zweikampf auf den Boden fällt und deinem Gegner in die Finger gerät.«
      Auf dem Gesicht des Jungen zeichnete sich plötzlich ein breites Lächeln ab, das seinen Mund bis an seine blassen Ohrläppchen dehnte.
      »Was ist?«, brummte Callaghan.
      »Das heißt im Grunde«, erklärte der Rotschopf noch immer dämlich grinsend, »Dass ich dich am Ende töten würde und damit doch gefährlich bin! Ha!«
      Unter imaginärem Applaus und Tosen feierte sich Flint bereits als Sieger des intellektuellen Wortwettstreits, traf dann jedoch auf die finstere Miene seines Begleiters, die sein Jauchzen binnen von Momenten in einen schwarzen Trauerflur drückte.
      »Hast du mich«, murmelte der Hüne beklemmend ruhig, »jemals eine Pistole benutzen sehen?«

      Arrondissement de Lumière, Gavroche

      Salzige Tränen glitzerten wie funkelnde Sterne nass schimmernd in der lichtbespielten Luft, bevor sie auf dem diamantenen Weiß des Kristallbodens aufschlugen und für den Moment eines Augenblicks wie Seerosen erblühten. Schönheit der Sekunde, gefangen in den schokoladenbraunen Augen einer verstörten Frau. Mit vor dem Mund geschlagenen Händen stürmte sie aus dem traumhaft möblierten Zimmer, schlug die silberne Tür hinter sich zu, erbrach sich in den bespiegelten Flur des Diamantanwesens, in das sie gezwungen worden war und hastete dann japsend ins strahlende Freie. Ihre Gedanken waren ein Erwachen, die gefundene Realität ein Alptraum.
      »Carla? Carla?!«, zischte die junge Schöne mit gedämpfter Stimme in die rabenschwarze Teleschnecke, die sie aus ihrer Manteltasche gewuselt hatte und nun zwischen ihren zittrigen Fingern hielt.
      »Renée?«, schnarrte eine dunkle Stimme aus dem schwarzen Hörer, »Was gibt es denn? Wo ist der Kontakt?«
      »Der ist nebenan«, fauchte Renée bissig zurück, »Und erfreut sich bester Gesundheit!«
      »Hervorragend.«
      »Nichts ist ›hervorragend‹, Carla! Gar nichts! Dieser Kerl ist ein...«
      »Kerl?«, wiederholte die dunkle Stimme mit mäßiger Verblüffung, »Valentine meinte, sie würden eine Frau schicken. Seltsam.«
      »Ja!«, erwiderte die Braunäugige, deren Verfassung zwischen verängstigt und erbost zu schwanken schien, »Sehr seltsam!«
      »Aber das tut nichts zur Sache. Ich bin mir sicher, dass dieser Herr...«
      »Dieses Schwein!«, präzisierte Renée garstig, »Ein widerliches, grabschendes, vulgäres, sadistisches...du kannst dir nicht vorstellen, was er grade-«
      »-Das will ich gar nicht hören!«, fauchte Carla plötzlich mit der zischelnden Härte einer tödlichen Viper, »Du weißt, was von diesem Auftrag abhängt. Besonders jetzt, nach Machiavellis Tod. Deine Aufgabe ist klar!«
      »Aber Carla!«, flüsterte die schöne Braunäugige beinahe flehend, »Dieses Schwein...ach, er ist ein Monster! Es ist völlig unmöglich, dass er hier ist, um-«
      »Das reicht!«, befahl die dunkle Stimme herrisch, »Hör gut zu, Renée! Selbst wenn dieser Kerl ein wildgewordener, stinkender Eber wäre, der dich mit seinen Hauern missbrauchen will... nickst du und tust, was es zu tun gilt, um den Deal abzuschließen! Haben wir uns verstanden?!«
      Wortlos legte Renée auf und vergrub die pechschwarze Teleschnecke in den Tiefen ihrer Manteltasche, als sich ihre Flaumhärchen zu Salzsäulen aufstellten, ihre braunen Augen flimmerten und ihre Unterlippe zu beben begann. Denn sie hörte die polternden Schritte und das gurgelnde Schnaufen des Monstrums, vor dem sie ebenso eindringlich wie vergeblich gewarnt hatte.
      Kapitel 50 - Entrée
      Renée biss die weißen Zähne zusammen, bündelte ihren Mut, wandte sich um - und wich jäh zurück. So oft sie ihren »Gast« auch sah, seine in ihrer Widerlichkeit und Scheußlichkeit grauenhafte Erscheinung trieb ihr den Ekel in die Glieder und das Verlangen in den Magen, sich zu entleeren. Diese Laune der Natur schien halb Mann und halb Kröte zu sein und Spross einer traditionsreichen Sippschaft Küchenschaben noch dazu. Doch das wahre Grauen lag in seinen schweißblauen Augen, in denen zu unregelmäßigen Momenten Funken von Intelligenz jener Sorte aufblitzten, die nur Menschen und Schweinen vorbehalten ist.

      Zuvor, Arrondissement de Lumière, Gavroche

      Die Bilder rauschten mit unbehaglich sanfter Gleichmut an ihren braunen Augen vorbei, ohne ihren Verstand zu erreichen oder ihr Herz zu beschweren. Das sich im Todeskampf windende, angstverzerrte Gesicht der armen Kellnerin verschwamm in einem Wirrwarr lichtbeschienener Paläste, diamantener Fassaden und sich spiegelnder Körper, durch deren warmen, weichen Strudel sie eine klumpige, schwitzige Hand riss. Wie in Trance folgte die Gavrocher Schönheit ihrem verhassten Begleiter durch eine von diesem eingebrochene Tür in eine der sündhaften Villen aus Diamant und Platin, erklomm die kühlen Stufen aus poliertem Silber und betrachtete mit beunruhigender Teilnahmslosigkeit das fürchterliche Geschehen, welches sich vor ihr als surreales Theater darbot. Erst Minuten später, als der Schweinemann sein abscheuliches Werk vollbracht hatte, kam Renée wieder zur Besinnung und würdigte die Szenerie vor ihr mit dem verdienten Respekt.
      Eine zerfetzte Männerleiche, mit einer scharfen Klinge aufgeschlitzt und auf das grausamste traktiert, tränkte den teuren Platinboden einer wunderschönen, ausladenden Küche mit blutrotem Saft, der die kleinen zarten Füßchen eines an einem Esstisch sitzenden Mädchens ebenso höhnisch umspielte wie die Beine einer hübschen, rundlichen Frau, die weinend vor dem zerfetzten Leib kniete.
      »Er hat angefangen!«, schwappte eine vollmundig tumbe Stimme über das Klagen der Weinenden hinweg, »Was hätte ich denn machen sollen? War Notwehr.«
      Renée wurde übel. Ihr ekelhafter »Gast« fläzte sich auf dem polierten Silberesstisch jener Familie, deren Oberhaupt er soeben »unter Notwehr« erbarmungslos abgeschlachtet hatte. Seine klobigen Schenkel spannten dabei die beige Hose und seine Wampe das weiße, mit grünem Schleim befleckte Hemd.
      Die schöne Braunäugige indes blieb stumm, ob aus Entsetzen, Ekel, Schock oder Angst vermochte sie nicht auszumachen.
      »Naja«, schmatzte das Schwein resignierend, »Was soll's. Jetzt ist's halt passiert. Nichts für ungut. Mulligan ist jedenfalls der Name, George Mulligan.« Er hielt den beiden Verzweifelten jeweils eine fettige Pranke entgegen und, als keine der beiden Anstalten machte, sie zu ergreifen, packte er sich die winzige Hand des Mädchen und schüttelte sie so ruckartig und hart, dass es dem zarten Geschöpf die Schulter auskugelte. Unter dem schmerzverzerrten Schreien der Tochter sprang er dann auf, zurrte die verstörte Frau an den schwarzen Locken empor und ergriff auch ihre Hand.
      »Und ihr seid?!« Als sie vor Schluchzen und Wimmern keinen Ton aus ihrer bebenden Kehle zu pressen vermochte, vergrub er seine freien Schleimfinger tiefer in ihren Haaren und raffte sie so fest, dass sich ihre Gesichter beinahe berührten.
      »Grimont...Evangeline und...meine Tochter...Anette...«, antwortete die gepeinigte Mutter letztlich mit tränenden Gesichtszügen. Zufrieden stieß sich der Wanst von ihr ab, wodurch er sie gegen ihren Herd schmetterte und flegelte sich in einen der silbernen Küchenstühle zurück.
      »Sehr erfreut!«, bemerkte Mulligan abstoßend gelassen, bevor er seine speckigen Ellbogen auf die dicken Schenkel stemmte und ruhig erzählte:
      »Also Evangeline, ihr Haus gefällt mir. Besonders die Küche. Bin selbst 'n ganz vorzeigbarer Koch. Jedenfalls müssen wir uns hier 'ne Weile verstecken, -es duftet übrigens hier drinnen, sagenhaft-, und daher...was ist das? Irgendein Eintopf?«
      »Cassoulet«, murmelte Evangeline, während sie vorsichtig Anstalten machte, sich ihrer vor Schmerz zitternden Tochter zu nähern.
      »Nah!«, brüllte Mulligan plötzlich, sprang auf und schleuderte die besorgte Mutter an ihren schwarzen Haaren gen Herd zurück. »Wir wollen doch nicht, dass das Fressen anbrennt, was?! Wir bleiben übrigens gern zum Fressen, stimmt's, Renée? Sie heißt Renée.«
      Die junge Braunhaarige verharrte wie ein Tier in Kältestarre, bewegungs- und tatenlos. Mulligan lachte erheitert.
      »Ich kümmere mich schon um ihre Kleine!«
      Bei diesen Worten erblasste die zuvor noch schneeweiße Evangeline zu einer eisigen Leiche. Mit Tränen in den gequälten Augen verfolgte sie die langsamen, abstoßenden Bewegungen Mulligans, der mit der unbestimmten Bestimmtheit besonders grausamer Menschen um das verängstigte kleine Mädchen streifte. Sie zwang sich jedoch zur Ruhe, bis der furchtbare Mann sein blitzendes Klappmesser, ein grob geformtes Utensil mit einer breiten Klinge und einem mit Schweinehufen verzierten Holzgriff, wieder aus der Innentasche seines Jacketts zog und murmelte:
      »Genau wie's der Alte immer gemacht hat. Den Knochen freilegen und dann...« Bevor das scharfe Messer jedoch an die junge Schulter ansetzen und die entsetzte Mutter hätte reagieren können, war Renée, ohne dass sie es selbst bemerkt hatte, in Aktion getreten und hatte sich dem Mädchen schützend angenommen.
      »Ich...mache das schon«, hauchte sie Mulligan kaum hörbar zu, der daraufhin mit den Schultern zuckte und zurück zu seinem Platz polterte. Bevor er sich aber setzte, trat er an die apathisch im Eintopf herumrührende Evangeline heran und begutachtete das Kochende über ihre zitternde Schulter hinweg. Sein heißer, süßlich verfaulter Atem krabbelte über ihren Nacken wie ein groteskes, schleimiges Insekt mit tausend borstigen Beinen und giftigen Fühlern und kroch bis in ihre vor Weinen und Flehen rote Nase.
      »Riecht...nicht übel!«, bemerkte er plump. Plötzlich platschte seine glibberige, stinkende Hand in den Topf, grabschte einen Schwall und stopfte ihn sich in das gefräßige, mit gelben Zähnen bewucherte Maul.
      »Das ist gut!«, schmatzte er lautstark, wobei mehrere Klumpen schleimigen Breis auf der verängstigte Evangeline landeten, bevor er sich selbstvergessen auf seinen Sitz zurückplumpsen ließ.
      »Mein alter Herr hat immer gesagt«, monologisierte er lautstark, »Ein guter Eintopf muss zu je vierzig Prozent aus Schweinefleisch und Schmalz bestehen und zehn Prozent Butter. Die letzten zehn Prozent gehen dann für den Rest drauf, Gemüse und so'n Zeugs.«
      Während er sprach, fuchtelte er mit seinem Messer gefährlich nahe und gefährlich fahrlässig vor dem Gesicht der armen kleinen Anette herum. »Die fetten kleinen Dinger hatte der Alte am Liebsten.«
      Seine schweißblauen Augen wanderten nun über Evangelines kurvigen Körper und pressten sich dann zwischen seinen kugeligen, sich hebenden Backen zusammen, wodurch sein voluminöses Krötengesicht einer verschmitzt grinsenden Schweineschwarte glich. Er schien abzuwägen, ob er seine Hände an den warmen, weichen Körper legen sollte, ließ dann jedoch davon ab, als er Renées vorsichtige und fruchtlose Versuche mit anhörte, die kleine Anette zu trösten. Unbeirrt fuhr er dann fort:
      »Ich will ja nich' drängeln, aber langsam macht mich der Hunger echt aggressiv, das war schon immer so. Der Alte meinte, das liegt an irgendeiner Scheiße mit meinen Drüsen, die aber kein Arsch aussprechen kann.« Wieder zischte sein Messer im Bann seiner ausschweifenden Gesten Millimeter an Annettes Gesicht vorbei. »Ganz schlimm wird's, wenn ich mich aufrege. Mit dem Hunger, meine ich. Ganz übel. Ich reg mich auf, ich krieg Hunger, das regt mich dann noch mehr auf...Und eben -eben!- da sehe ich diesen...diesen Kerl! 's is ja nich so, dass ich ihn nie leiden konnte, wobei 's das ganz gut trifft, aber dass der jetzt hier-«
      In diesem Moment durchbrach ein grauenhafter Schrei die Luft, zwischen Renées blassen Lippen herausgestoßen. Der letzte, aus der Rage Mulligans geborene Schwung des fetten Arms hatte das handgefertigte Klappmesser in Anettes Hals gestoßen und wieder herausgerissen, sodass es die Kehle des kleinen Mädchens wie altes Papier zerfetzt hatte. Während der zarte Körper seinen keuchenden, zitternden, zuckenden und röchelnden Todeskampf austrug, brach Evangeline nach dem stummen Schrei des Endes, der allen Müttern eigen ist, die ihr Kind verlieren, wie eine Tote zusammen.
      »Hey!«, brüllte Mulligan plötzlich, packte die götterverlassene Frau im Nacken, zerrte sie erneut hoch und hielt ihr seine speckige Hand vor das Gesicht, aus der sich plötzlich eine milchweiße Flüssigkeit absonderte, deren Geruch der Bewusstlosen bittere Tränen in die sich plötzlich aufreißenden Augen trieb.
      »Ich hab immer noch Hunger und kenne das Rezept nicht. Abklappen is nich!«
      Er stellte die Hoffnungslose unsanft auf die Beine und rührte dann unter den entsetzten Augen Renées mit dem blutigen, noch mit Fleischfetzen verklebten Messer im Eintopf herum, zog es wieder heraus und - leckte es genüsslich ab. Renée überkam ein Schwall Übelkeit, der, so befürchtete sie, nie wieder ganz vergehen würde.
      »Also...«, murmelte Mulligan scharf nachgrübelnd, »Irgendwas fehlt. Was meinst'n?«
      Evangeline war wie gelähmt. Ihr Körper hielt diesem Wahnsinn nicht stand. Das Erbrochene bahnte sich in unregelmäßigen, galligen Schüben seinen Weg in die Freiheit, wo es auf Mulligan, in den Eintopf und Evangeline selbst platschte.
      »Entzückend«, jauchzte Mulligan nun widerlich schroff, während er sich die Reste des Mageninhalts vom Körper strich, »Aber ich warte noch auf eine Antwort.«
      Das folgende Bild sollte Renée die Tränen über das Gesicht rinnen und die Flucht ergreifen lassen.
      George Mulligan packte sich die schlaffe Hand Evangelines, stieß sie in die kochend heiße Suppe aus Cassolet, Kotze und den Überresten ihrer blutig ermordeten Familie und stopfte sie ihr in den Mund. Erst einen Finger, dann die ganze Hand, tiefer und tiefer und immer bestialischer die gurgelnde Kehle hinunter, bis die arme Mutter an sich selbst und dem Blut und Fleisch ihres Mannes und ihrer Tochter erstickt war.

      Zurück in der Gegenwart

      Renée hielt Abstand. Ekel, Übelkeit, Verachtung, Todesangst und Verzweiflung bohrten sich in ihre Eingeweide und blassten ihre weiche Haut, bläuten ihre Lippen und röteten ihre feuchten Augen. Mulligan, das sadistische, perverse, widerliche Schwein, trottete polternd und selbstvergessen hinter ihr her, den Topf Cassoulet samt menschlicher Beilage wie ein Eber verschlingend.
      »Wir müssen übrigens zum Hotel zurück«, plapperte er plötzlich so beiläufig und zahm, als wäre er ein einfacher Tourist, »Hab meine Teleschnecke vergessen und wenn ich nicht rangehe, wenn...Uly...öhm...Limerick anruft, dann bin ich sowas von am Arsch, das willst'e gar ich wissen.«

      Irgendwo im Arrondissement de Lumière, Gavroche

      Auf der Isola Caligula noch der allumfassende Mittelpunkt des Lebens, stets im Gespräch und stets in Gespräche vertieft, war es eine vollkommen neue und ungeheure Erfahrung für Luca, dass ihr ein starkes, grundlegendes Unbehagen die Stimme und die Lust, sie zu hören, verschlug.
      O'Mara war in tiefe, offensichtlich dunkle Gedanken versunken und verbreitete mit seiner Präsenz eine so finstere Finsternis, dass die Blonde beinahe Angst verspürte. Was oder wer O'Mara derart belastete, musste man wohl fürchten.
      »Weißt du mittlerweile, wer er ist?«, versuchte sie die tödlichem Giftgas gleichende Stille zu lösen.
      »Nein«, erwiderte O'Mara abwesend und gezwungen, »Und das werde ich auch nicht.«
      »Aber du kennst ihn, ja?«
      »Kannte«, berichtigte er, »Gefühle, Erregungen...lösen in mir das Bewusstsein aus, etwas gekannt zu haben, aber Erinnerungen oder Fetzen von vergangenen Erlebnissen tauchen nie auf. Wie ein Geruch, den du mit keinem Bild verknüpfen kannst und doch aus vergangenen Tagen kennst.«
      Luca hatte während seines nachdenklichen Monologs die blonden Brauen gehoben und wunderte sich über das verschlossene, beinahe tiefsinnige Verhalten ihres Begleiters, das sie etwas an Callaghan erinnerte. Mit dem Unterschied, dass sich O'Mara in dieser Rolle scheinbar selbst nicht gefiel.
      »Was mit meinem Kopf passiert ist«, fuhr der Kopfgeldjäger plötzlich fort, »Kann ich vielleicht nie erklären und kann vielleicht nie ganz ergründen, was überhaupt mit mir passiert ist...aber ich werde alles daran setzen, es zu versuchen.«
      »Wir«, sagte die Blonde plötzlich so beiläufig, dass es O'Mara aus seiner dunklen Trance riss.

      Rue de Siecle, Arrondissement de Diligence, Gavroche

      Die Rue de Siecle war eine große, breite und schnörkellose Straße aus mattem Silber, die sich schlicht und bescheiden in einem Wirrwarr aus jenen kleinen Gässchen und Irrwegen versteckt hielt, die wie der dunkle Meeresboden schimmerten und durch die auch Krill und Mercedes gekommen waren. Dank ihrer zentralen Lage und weitläufigen Aufteilung wurde die Rue de Siecle selbst jedoch vom strahlenden Licht der »Mére des Lucioles« beschienen, das sich in der »Mur de Diamant« brach, und erinnerte so an einen idyllischen, sanft schaukelnden Gebirgsfluss klaren Quellwassers. Die Häuser aus Saphir am Rande der Straße säumten die plätschernde Route wie Steine ein Ufer formten und besaßen einen rustikalen Charme, der sich aus ihrer natürlich belassenen Unförmigkeit ergab.
      Bewohnt wurde dieses Dorf inmitten der Metropole von einfachen Handwerkern, Arbeitern und anderen Gesellen, deren Arbeitsplatz weder sie noch ihre Familien an ein Geschäft band. Kinder spielten unter den halbsehenden Augen der sich untereinander austauschenden Mütter auf der Straße, alte Großmütterchen und Greise saßen auf auf den steinernen Veranden und plauderten und tratschten unbefangen über die befangensten Dinge, Hunde bellten, Katzen schnurrten und Mercedes atmete den tiefen Atem der Nostalgie.
      Doch während ihre zweifarbigen Augen über die Straße blickten, die ihr alle Einfachheit und Schönheit dieser Welt in Aussicht stellte, verfiel ihr Herz zunehmend in Dunkelheit.
      »Manchmal betritt man zum ersten Mal im Leben einen Ort und weiß, er ist Heimat. Und manchmal verbringst du dein gesamtes Leben an einem Ort, der dir fremd ist«, sagte sie plötzlich wie im Selbstgespräch, bis sie Krill fragte: »Aber weißt du, was das Schlimmste ist?«
      Der Meermann wagte nicht, das Wort zu erheben und erhob so stattdessen nur die violetten Brauen.
      »Wenn du plötzlich erkennst, dass deine Heimat nun für immer Fremde sein wird. Sie ist für dich verloren...und es gibt keinen Weg zurück.«

      Krill ahnte, welch kolossales Monument Historie er dort vor sich hatte, als Mercedes ihn vor ein kleines, schmuckloses, abgenutztes und unauffälliges Stück Saphir geführt hatte, das sich wie ein Klumpen Kaugummi zwischen zwei größere Saphirblöcke quetschte und den unbestimmten Eindruck vermittelte, ursprünglich nur als Fugenkitt gedacht gewesen zu sein.
      Mercedes' ehemalige Heimstätte zeichnete sich durch nichts als zwei abgewetzte hölzerne Fensterrahmen und eine noch abgewetztere Holztür aus, die in dem plumpen Brocken wie unverdaute Restprodukte in einem Kuhfladen steckten und wohl eher der Dekoration oder Konvention dienten, da die morschen Bretter weder Einbrechern noch Kälte hätten trotzen können.
      Eine gewisse Aufmerksamkeit widmete Krill der simplen Pforte in Mercedes' winzigen Palast dennoch, denn in verblichenen, ins Holz geritzten Lettern prangte der klangvolle Familienname seiner Begleiterin, der ihm bis zu dieser Sekunde vollkommen unbekannt gewesen war: Delacroix.
      Mercedes Delacroix betrachtete ihr einstiges Zuhause mit einer Spur von Demut, Funken unterdrückter Wut und versteckten Regungen der Reue. Ihre Finger fuhren achtsam und kalt über das grobe hölzerne Mobiliar, die bloß stehenden, verstaubten Tassen und Teller auf den Schränken, entlang den blauen Wänden und schnitten durch die kühle Luft wie Messer durch warme Butter.
      »Ich gehe Vorräte kaufen«, meldete sich Krill in diesem Moment sporadisch ab und war bereits verschwunden, als die flimmernden Augen der braunhaarigen Kopfgeldjägerin den Türrahmen erreichten.
      Mercedes hatte sich in den neun vergangenen Jahren nie die Blöße gegeben, ihren Kameraden auch nur einen Hauch von Schwäche zu offenbaren, keine emotionalen Ausbrüche durchbrachen ihren Mantel der Härte, keine übermäßig menschliche Rührung schlich sich in ihr grobes Kammerspiel aus Stärke, Selbstsicherheit und Überlegenheit. Sie war standhaft, tapfer, hart und willensstark, eine unabhängige Frau in einer Welt der Männer. Doch ihr Herz glich einem rohen Ei, geschützt durch eine gläserne Schale. In diesem Moment empfand Mercedes nichts als Dankbarkeit für den Meermann, der ihr die Schmach erlassen hatte, Zeuge ihrer Menschwerdung zu sein und der Entdeckung, dass die Schöne eine Seele hat, die durch das Erlittene hässlich geworden war und nun ausbrach wie ein Sturm.
      In einem fanatischen Akt der Wut schleuderte sie Teller und Tassen zu Boden, ergötzte sich mit beinahe sadistischer Genugtuung an den kleinen, weinenden Scherben und war verzückt von dem Knirschen unter ihrem Stiefel, das einem Todesschrei glich. Ihr Kanonenbein zerschmetterte Kommoden, den Tisch, Stühle, ein altes Bett, Schränke und Hocker, schabte grauenhaft über den kalten Edelstein und versprühte Funken, die sich mit den lodernden Flammen in Mercedes' Augenweiß vereinten und ein Feuer bildeten, das ihr Wesen verzerrte.
      Doch verflog dieses finale Aufbäumen des im dornigen Dickicht zuwuchernden Herzens, als sie jenes kleine, unscheinbare Zimmer erblickte, das dunkel drohend an den Wohnraum angrenzte.
      Mit geballten Fäusten, schnaufend und tobend stampfte sie auf den Eingang zu, bereit, auch den letzten Rest ihrer falschen Hülle abzuwerfen und sich für immer von ihrer Vergangenheit zu lösen.
      Doch diese war weit mächtiger und unbezwingbarer, als es die schöne Braunhaarige je gefürchtet hatte, war schärfer als polierte Skalpelle und klüger als Gott. Die Vergangenheit brach sie binnen Augenblicken, Mercedes überschritt die Schwelle als Henker und betrat den Raum als Verurteilte.
      Das geisterhaft aus dem Wohnraum einfallende Licht formte drohende Schemen ächtender Möbel, ein geißelnder Stuhl reckte ein hassendes Buch in ihr Blickfeld und das kleine Bett baute sich wie ein hölzernes Mahnmal vor ihr auf, das sie unverhohlen stigmatisierte. Die Vergangenheit hatte Mercedes mit ihrer mächtigsten Waffe niedergestreckt - Erinnerungen.
      Niedergeschlagen humpelte die Kopfgeldjägerin durch das kleine Räumchen und erwartete Tränen, die jedoch ausblieben. Es war ein stummer Schmerz, der sie quälte und seinen Höhepunkt erreichte, als sie jene in das morsche Bettende geritzten Worte erblickte, die sie so lange verdrängt hatte. Jene Worte, die ihr ein so trauriges Lächeln in ihr Antlitz trieben, dass es jeden Außenstehenden zu Tränen gerührt hätte.
      Ihre zarten Finger näherten sich der splittrigen Gravur beinahe ängstlich, vorsichtig, angespannt. Die Zeit stand still, bis eine tiefe, halbvertraute Stimme die Wörter, die in Mercedes Geist spukten, mit Leben füllte und sie bis in das Mark erschütterte:
      »Schlafe den Schlaf der Sterne, denn sie sind schön und strahlend, auch in der finstersten Nacht. Schlafe und warte auf den Dieb, der dir gibt die wunderbarste Macht.«
      Innerhalb einer einzigen, halb schroffen und halb eleganten Bewegung hatte sich Mercedes umgewandt und richtete ihre herrlich verzierte Pistole auf einen hünenhaften Schatten, der das Licht aus dem Wohnraum abhielt.
      »Du bedrohst mich mit der Waffe meines Großvaters? Wirklich?«, sagte die Gestalt ruhig und gelassen. Ihre Stimme war tief und klangvoll, jung und alt zugleich und verbarg etwas Schmerzhaftes.
      »Everard«, erwiderte Mercedes ohne jede Regung oder Emotion. Ihre Aussage war weder Begrüßung noch Ausdruck der Überraschung, sondern eine schlichte, sachliche und pragmatische Feststellung.
      »Bonjour Mercedes...«
      »Raus hier!« Die Waffe gab ein bedrohliches Klicken von sich.
      »Mercedes...«
      »Raus!«
      Mit klobigen Schritten, die nur für das geschulte Auge geschmeidig waren, stampfte die hünenhafte Gestalt aus dem dunklen Zimmer und trat, sich unter den Türrahmen hindurch duckend, in den beleuchteten Wohnraum ein. Langsam, unsicher und beschlossen folgte Mercedes mit Abstand. Ihre starren Augen hatten auf ihm und seinen Bewegungen mit der grausamen Schönheit einer Tigerin geruht und befohlen ihn weiter von sich fort, weiter aus dem dunklen Raum bis an die Eingangstür des kleinen Hauses, vor deren Schwelle er letztlich stehenblieb wie ein schüchterner Junge, der ein Mädchen zu seinem ersten Tanz abholen wollte. Doch selbst jetzt, als die belebte Straße hinter und der angesetzte Pistolenlauf vor ihm Sicherheit und Schutz für die Braunhaarige boten, fühlte sie ein unwillkürliches Zittern in ihrer freien linken Hand, eine Sprunghaftigkeit des Herzens, die sich vor dem Fremden fürchtete und ihn ablehnte, während sie Everard hasste und liebte. Sie zitterte, weil sie sich mit einer Situation konfrontiert sah, die sie so nicht erwartet und nie bedacht hatte - sie wusste nicht, was sie fühlen sollte.
      Nur wenig erinnerte noch an den schüchternen kleinen Jungen mit der großen Zahnlücke, um dessen klapperdürre Ärmchen man Fingerringe hatte stecken können und der Mercedes dennoch die stärkste Stütze gewesen war, die sie je stützen sollte. Nun stand ein stattlicher, machtgebieterischer Berg Muskeln vor ihr, den eine maßgeschneiderte, perfekt angepasste Uniform erlesensten Stoffes in eine stattliche, adrette, maskuline Form presste und ihn leicht zum Blickfang eines imposanten Ölgemäldes hätte machen können, das ein espritbeseelter Künstler teuer als »Stolz der Nation« oder »Hüter des Mutterlandes« hätte vermarkten können.
      Doch gleichzeitig trafen ihre verzerrten Blicke die des unschuldigen, alten Freundes, den sie zu vergessen versucht hatte.
      Denn wenngleich seine nunmehr schroffen, kantigen Gesichtszüge und der rote Drei-Tage-Bart, der aussah, als sei viel Hingabe und Pflege nötig, um ihn ungepflegt und leichtfertig wirken zu lassen, von Fremde und Ferne sprachen, ruhten noch immer dieselben weichen, tief in sich ruhenden kohlengrauen Augen unter den vertrauenswürdig buschigen rotblonden Brauen und noch immer schor er sich die grellen, rotblonden Haare auf wenige Millimeter kurz, weil er ihre Farbe hasste.
      »Du siehst mich an, als wolltest du mich umbringen«, brach er ihre wirbelnden Überlegungen mit seiner rauchigen, dabei jedoch so weichen Stimme in tausend Scherben.
      »Liegt an der Pistole«, murmelte sie gefasst, bevor sie unwillkürlich härter ausstieß: »Wie kannst du es wagen, hierher zu kommen?!«
      »Meine Männer hören und sehen alles.«
      »Und ihr Boss hat nichts besseres zu tun, als einer Jugendliebe hinterherzurennen?«
      Für einen Moment gefror die Luft und Mercedes selbst erschrak über die Leichtigkeit und Leichtfertigkeit, mit der sie das Wort »Liebe« über ihre Lippen gebracht hatte, als wäre es ohne Bedeutung. Everard schien jedoch vorzuziehen, ihre passiv-aggressive Art zu ignorieren und antwortete gelassen:
      »Du bist noch immer wunderschön.«
      Sie stieß einen zischenden Laut aus, der keinen Spielraum für Interpretationen ließ und steckte ihre Waffe endlich an ihren Gürtel zurück, wo sie einen harschen Blick des Soldaten erhaschen konnte.
      »Funktioniert sie noch?«
      »Finde es doch heraus.«
      »Du glaubst also, du könntest mich erschießen, bevor meine Klinge dein Herz durchbohrt?«
      Erst jetzt, nach diesem offenen Schlagabtausch, wurde Mercedes des gewaltigen Bastardschwertes gewahr, dessen breiter Griff einen Greifkopf zierte, der größer war als ihre geballte Faust. Wie ein Mahnmal der kontrollierten Stärke und Sicherheit hatte es sich an den muskulösen Rücken geschnallt, wie von selbst, als wollte dieses Meisterwerk der Schmiedekunst ebendort sein und dem stattlichen Soldaten den Rücken decken.
      Ihre Gedanken hatten eine größere, schweigsame Pause voll Unbehagen und Eiseskälte ausgelöst, die jedoch erst Everard mit folgenden Worten, die einem Blizzard glichen, in den absoluten Nullpunkt zwang:
      »Hast du ihn schon getroffen?«
      Dieses »ihn« spuckte er Mercedes fast schon angewidert ins Gesicht wie ein fettiges Stück Fleisch oder einen fauligen Apfel und wäre ein Glas Wasser in greifbarer Nähe gewesen, so hätte er es wohl in einem Zug entleert und wieder ausgespien, nur um den bitteren, madigen, widerlichen Bei- und Nachgeschmack dieses »ihn« und alles, wofür es stand, aus dem Mund zu spülen. Mercedes hingegen empfand nichts, als sie über ihn nachdachte. Reue, vielleicht.
      Doch alsbald wanderte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Mann, der ihr einst der wichtigste und engste Freund gewesen war und von dem sie sich einst eingeredet hatte, dass sie ihn lieben könnte, würde sie nur den anderen, ihn, für immer aus ihrem Leben verbannen.
      Kapitel 51 - Die Hunde des Gesetzes
      Mit Rudeln verhält es sich wie mit jedem größeren Zusammenschluss sozialer Organismen, die sich für dieses Leben im Verband entschieden haben oder denen es als einzige Möglichkeit des Daseins einprogrammiert worden war: Das Wort des Anführers ist Gesetz und Recht, absolut und stillschweigend hinzunehmen, bis er selbst es nicht mehr ist.
      Der »Inspecteur de Gendarmerie« Àgoston Baudelaire wusste um diese universelle Tatsache und ließ daher niemals, zu keiner Sekunde, einen Zweifel in seiner Gefolgschaft aufkeimen, Zwist und Streit schlichtete er umgehend, sowohl mit dem gesprochenen Wort als auch mit geschleuderten Faust, und Intrigen witterte dieser ergraute Leitwolf in Mannesgestalt mit der gleichen unbestechlichen Kraft, mit der er sie bestrafte.

      Nachdem er sein etwa dreißig Mann starkes Rudel, durchsetzt mit schlotternden Wölflingen frisch aus dem Bau des Gesetzes, instruiert und indoktriniert hatte, hetzte er es auf die polierten Straßen des ersten Arrondissements, um die gesuchten Mörder schnellstmöglich und in allem besonderen Maße effizient ihrem Schöpfer vorzuführen, oder Baudelaire selbst. Einheimische Frevler wählten, erstmal gefasst, oft bereitwillig die erste Option und stürzten sich beinahe erleichtert in die Bajonette der Gendarms.
      An Baudelaires stolzer Seite, die einem Bergmassiv glich, verblieben drei Personen, die im zugehaltenen Volksmund als die »Schoßhunde« bezeichnet wurden und ihrem »Herrchen« stets zur Seite standen, allzeit bereit und immer hechelnd und schwanzwedelnd.
      Der erste der drei, zu seines Herren Linken, hörte auf den Namen Satre und war ein untersetzter, gedrungener, morsch wirkender Mann mit kleinen braunen Augen und einer klobigen Nase, deren Nüstern zu groß und zu weit waren. Die »Bulldogge« hatte ihren Spitznamen ihren zwei faltigen, im Fett aufgegangenen und durch einen Unfall eingefallenen Wangen zu verdanken, die sich nur bei einem seltenen Lachen erhoben und den Rest des trübsinnigen Lebens Satres wie Lefzen neben einer Schnauze hingen. Seinem grimmigen, leicht tölpelhaften Erscheinungsbild zum Trotz versteckte sich hinter der Bulldoggengrimasse jedoch der mit Abstand beste Ermittler, den die Gendarmerie je hervorgebracht hatte. Seine Schnauze mochte groß und unansehnlich sein, doch sie roch und witterte alles.
      Zu Herrchens Rechten stolzierte ein zartes, kleines, putziges Geschöpf mit kugelrunden blauen Äuglein, die über einer runden, süßen Stupsnase und rosigen Wängchen wie glänzende Murmeln schimmerten. Dieses zuckersüße, quietschvergnügte Wesen, das in seiner roten Uniform wie ein weibliches Nussknackerpüppchen aussah, war die liebevoll als »Spitz« bezeichnete Mademoiselle Bismont, hinter deren purzelnden blonden Locken das mächtige Gehirn des größten Infiltrier- und Observationsgenies der Insel pulsierte. Es gab keine Nische, keine Ritze und keinen Spalt, den der Spitz noch nicht gesehen oder beschnüffelt hatte und es gab keine Festung, in die er sich keinen Zutritt hätte verschaffen können.
      Hinter diesem Dreiergespann aus Herr, Spitz und Bulldogge trabte eine große, hagere, unbehagliche Gestalt wie der Schatten Baudelaires. Aus dieser düsteren Scheme dunkler Haut und seidig schwarzen Haares stachen zwei giftgrüne, starrende, bohrende Augen und erleuchteten ein hartes, kantiges Gesicht in einem schmalen Kopf. Der »Dobermann« war Baudelaires rechte Hand, sein engster Mitarbeiter und gefürchtetster Untergebener, der mit gnadenloser Brutalität all jene strafte, die den Zorn des Inspektors auf sich gezogen hatten, aber es nicht wert wären, von diesem persönlich zur Rechenschaft gezogen zu werden. Diese Rache des Gesetzes hieß schlicht Grenoble, niemand kannte seinen Vornamen und niemand wagte zu fragen, denn ein jeder fürchtete die garstigen Zähne des Dobermanns, die er in Form von zwei rasiermesserscharfen, schwarzgeschmiedeten Kavallerie-Degen an seinem Gürtel bleckte.
      Inspektor Baudelaire marschierte durch die breiten, funkelnden Straßen wie der Hetzer der Hunde des Gesetzes, denen die Gerechtigkeit folgt und vertraute auf die Instinkte dieser Drei, um seiner Beute einen Schritt voraus zu sein. Denn man konnte Baudelaire vieles nachsagen und vorwerfen, doch er handelte mit Herz, Tatendrang, Entschlossenheit und der Zähheit eines darbenden Bluthundes und folgten ihm diese drei Gendarms, so war er ein Zerberus, in dessen drei Köpfen sich deren Kräfte bündelten.
      »Inspektor«, sagte Satre plötzlich ruhig, während seine Schnauzennase witterte und die Lefzenwangen bebten, »Ich glaube, Sie sollten sich da mal etwas ansehen.«

      Arrondissement du Cœur, Gavroche

      Die blutroten Rubine loderten wie glühende Stichflammen gen schwarze Höhlendecke und befeuerten die stinkenden Jauchedämpfe, die wie ein ätzender Todeshauch durch die stickige Luft waberten. Erfüllt vom Wehen und Klagen der Hungernden und Verzweifelten, fraß sich diese in die Seele und nistete sich dort ein wie ein von Lebenskraft und Freude zehrender Parasit. Wenn es eine Hölle gab, war Flint auf seinem Weg durch die schwarzen Fäkaliensümpfe überzeugt, so war sie nach Vorbild dieses entsetzlichen Jammertals von Stadtteil erbaut worden.
      »Wie weit ist es denn noch?«, fragte der Rotschopf gequält, worüber Callaghan nur müde lächeln konnte.
      »Mercedes sagte mir, wohin wir müssen. Nicht mehr.«
      Flint stieß ein erschlagenes Seufzen aus und trottete weiter hinter dem Kopfgeldjäger hinterher, verkürzte jedoch den Abstand zu seinem Begleiter umso stärker, desto tiefer sie in diese ätzende Kloake eindrangen, die sich »Rue de Irgendwas« schimpfte und Flint eindringlich vor Augen geführt hatte, wie unmöglich die native Sprache dieser scheinheiligen Insel für seine provinzielle Zunge war. Diese »Rue de Irgendwas« war das Äquivalent einer dieser kleinen, schmierigen Spielunken, die für die ansässige Klientel Bar, Arbeitszimmer, Sanatorium und Klo zugleich darstellen und ausreichen, um Bildung, Manieren und Fortschritt über Lichtjahre abzuhalten.
      Aus den unheilvollen Flammenhäusern drangen manisches Gelächter, nervenzerfetzende Schreie, unheimliches Grölen und herzbeschwerendes Weinen und Schluchzen, während sich vernarbte, abgehungerte, starrende, tobende, singende, tanzende halbnackte und halbzerfetzte Gestalten in der zähen Sieche suhlten.
      Ein nackter Keifender wühlte sich wie ein wildes Tier durch die Fäkalien zu seiner Füßen, andere schrieen gen Himmel, eine pseudobarmherzige Gottheit anrufend, ein alter, bärtiger Mann mit mehr Narben am Leib als Knochen im Körper vegetierte still murmelnd vor sich hin.
      Wer auch immer diese Menschen in ihrem früheren Leben einst gewesen waren, Zeit und Schicksal hatten sie zum ausgestoßenen Abschaum einer Gesellschaft der Elenden gemacht und sie in die »Rue de Irgendwas« gepfercht, wo sie ihrem Wahnsinn unter ihresgleichen und fernab der verkommen Normalität des restlichen dritten Arrondissements frönen konnten.
      »Großer Gott...!« war das einzige, was Flint beim Anblick dieses abstoßenden, grotesken Schauerbildes aus seiner Kehle zu zwingen vermochte. Mitleid, Abscheu und Ekel kulminierten im Herzen des Jungen und vereinten sich zu einem eigentümlichen Elixier, das seine Lunge und Stimmbänder verklebte.
      Callaghan hingegen schien diesem kranken Theater aus Schwachsinn und Idiotie kaum Bedeutung zuzumessen.
      »Gott hat nichts hiermit zu tun«, meldete sich plötzlich eine von Rauch, Alkohol und Schmerz verätzte Stimme, »Die Regierung schon eher.«
      Eine graue, zerzauste Erbärmlichkeit krümmte sich in einer dunklen Ecke zu Flints Füßen, richtete zwei steingraue Augen auf die Touristen-wider-Willen und lächelte ein bitteres, von Zynismus und Welthass zerfressendes Drei-Zähne-Lächeln, welches einer gealterten, heruntergekommenen Version von Callaghan sicher ebenfalls gut zu Gesicht gestanden hätte.
      »Die Regierung hat diesen verfluchten Ort aus dem Boden gestanzt, um ihren Müll ablagern zu können, wo ihn niemand stört. Scheiß auf Ethik und Moral und das gute Gewissen. Alles nur Fassade.«
      Callaghan würdigte ihn keines freundlichen, geschweige denn mitleidigen Blickes und entfernte sich einen Schritt von der kauernden Erscheinung, an die Flint indessen herangetreten war.
      »Was meinen Sie damit, die Regierung hat diesen Ort ›aus dem Boden gestanzt‹?«
      »Das dritte Arrondissement...war in den ersten Jahren ein Wohngebiet für die kleinen, mittelständischen Familien. Kein Paradies, aber auch nicht...so.« Wieder suchte die Gestalt Flints Augen, den Kopf hebend, wodurch sein Antlitz nun in das Dämmerlicht der dritten Welt eintrat und eine grauenhaft vernarbte, verbrannte Maske offenbart wurde, die von tausend Schlachten und doppelt so viel Leid kündete. Hatte diese Kreatur einst ein Gesicht besessen, so war es längst fort und eine Ödnis war ein seine Stelle getreten, die man nicht mit einem lebenden Wesen vereinen konnte.
      Der entsetzte Rotschopf wich jäh zurück, stolperte gegen den unberührten Callaghan und prallte an dessen stählernem Körper ab, sodass er letztlich direkt vor der entstellten Fratze landete.
      »Reginald B. Gates«, raunte sie mit einem schiefen, kalten Grinsen, »Agent 42331, Cipherpol Nr.8.«

      »Es gibt einen sehr gut dokumentierten Zustand innerhalb der Regierung, mit dem sich jeder Agent, der jemals im Außeneinsatz war, irgendwann konfrontiert sieht«, sprach Reginald B. Gates ruhig, »Die zermarternde Angst, irgendwann zu viel gesehen zu haben.« Er stieß ein kehliges, nach Verzweiflung klingendes Lachen aus und fokussierte dann Callaghan, einen eigentümlichen Ausdruck durch die Narbenmasse zucken lassend.
      »Und wenn wir dann zuviel gesehen haben«, fuhr er jedoch unbeirrt fort, »und für die Regierung nicht mehr tragbar sind, unsere Entscheidungen nicht mehr zu verantworten sind...wohin dann mit uns und den kleinen, schmutzigen Geheimnissen, die wir zu hüten gezwungen wurden?«
      Der junge Rotschopf zuckte mit den Schultern und suchte einen Ausweg aus diesem unangenehmen Gespräch, obwohl er weniger desinteressiert als um eine geistreiche Antwort verlegen war.
      »Niemand hört das wahre Wort eines Mannes in einer Horde von wahnsinnigen Schreien«, nahm Callaghan Flint in diesem Moment die Bürde einer Antwort ab. Gates lächelte anerkennend, beinahe würdevoll, doch erstarb seine zerfetzte Miene, als der Kopfgeldjäger nachsetzte:
      »Die Genialen und die Bedürftigen zusammenzupferchen ist alte Schule, die eigentliche Frage ist doch aber: Wieso rebelliert niemand? Die Genialen sind verzweifelt genug, für die illusionäre Aussicht auf ein besseres Leben zu sterben und die Bedürftigen sind blöd genug, sich ihnen anzuschließen.«
      »So intelligent«, seufzte Agent 42331 nüchtern, raffte sich auf und nahm dabei -zu Flints Ekel- eine volle, tiefe Hand Fäkalien auf, die er dann in Form eines Dreiecks an einen der matten, dämmrigen Rubine schmierte.
      »Passt gut auf, ihr zwei schaut mir nämlich so aus, als könnte das nützlich für euch sein.« Er zog nun drei stinkende Linien, die das Dreieck in eine große untere Basis, einen Mittelteil und die winzige Spitze unterteilten, wodurch Flint und Callaghan klar wurde, dass es sich bei diesem widerlichen Gekliere um eine Pyramide handelte.
      »Der Sicherheits- und Rechtsapparat dieser Insel teilt sich in drei Behörden. Die große Basis« Gates schlug nun mit der flachen, verdreckten Hand auf das untere Drittel, den Sockel. »stellt die ›Gendarmerie‹ da. Sie vertreten Recht und Gesetz, halten die innere Sicherheit aufrecht und sorgen für Ordnung. Ihr momentaner Vorstehender, der ›Inspecteur de Gendarmerie‹, hört auf den Namen Àgoston Baudelaire und ist ein Mann, dessen Ruf ihm vorauseilt. Es kursieren die wildesten Gerüchte über ihn - und als ehemaliger CP-Mann kann ich nur sagen: Schenkt ihnen Beachtung! Mit diesem Mann ist nicht zu scherzen und er ist das wohl mächtigste Bollwerk im Kampf gegen die aggressive Auflehnung der Massen.«
      Seine grauen Augen blickten in einer verwaschenen Mischung aus Amüsement und Bedeutungsschwanderschaft zwischen den beiden Besuchern hin und her, bis er seine Faust in die Mitte der Pyramide schlug, worunter der Rubin erzitterte.
      »Die zweite Behörde, weniger personalstark als die Gendarmerie, ist die ›Cavalerie‹, die aus berittenen, gut ausgebildeten Berufssoldaten besteht. Haben hier allerdings wenig zutun, da die Kavallerie für Gefahren von Außen -Piraten, Krieg und so ein Mist- zuständig ist. Princesse Suie ist eine natürliche Festung unter dem Schutz der Regierung, keine guten Karten für Angreifer. Also wenden sich die Kavaliere anderen...Beschäftigungen zu. Chevalier Thénardier etwa, aktuell der ›Capitaine de Cavalerie‹, soll Gerüchten zufolge mit dem Schwert in seiner Hose besser umgehen können als mit dem an seinem Gürtel.«
      Gates wartete das Schmunzeln Flints und Callaghan mürrisches Schnaufen genüsslich ab, bevor sein zeigender Finger das kleine Drittel in der Spitze der Gesetzespyramide punktierte.
      »Zu guter Letzt wäre da noch die ›Garde Royale‹. Wenn man sich nicht von Baudelaire, dem Bollwerk, oder den berittenen, bis an die Zähne bewaffneten Kavalieren abschrecken lässt, dann ganz sicher von den Männern der Leibgarde der amtierenden Herzogenfamilie. Diese Kerle machen eine mörderische Tortur durch, um überhaupt in die engere Auswahl für eine unmenschliche Ausbildung zu kommen, an deren Ende nur die Besten zu einem Mitglied der Garde werden. Beinhart - und ihr frischgewählter Kommandant, ein noch recht unbekannter Mann namens Everard Bissac-Gramont, ist das beste Beispiel dafür. Hat auf noch keinem Bild in der Zeitung gelacht, Typ ›Mann aus Stahl‹, deshalb bekam er auch den Beinamen ›Le Bouclier‹, der Schild, verpasst...
      Ihr seht...wird man nicht von den Gendarms oder Baudelaire aufgeknüpft, tun es die Kavaliere oder die Mordskerle der Garde. Es spielt keine Rolle, wie clever oder stark oder mutig man ist...«
      Mit diesen Worten ließ er sich erschöpft zurück in seine Ecke fallen, wo er die rückwärtige Metamorphose zu einem krummen Elendsklumpen antrat und erneut Teil des dunklen, furchtbaren Bildes des dritten Arrondissements wurde, das Flint das Blut in den Adern gleichermaßen kochen und gefrieren ließ.
      »Wieso haben Sie uns das alles erklärt?«, fragte der Rotschopf den Gates im Vorbeigehen.
      »Weil ihr Zwei so ausseht, als würdet ihr Ärger machen und...das gefällt mir«, raunte Agent 42331, bevor er sein entstelltes Antlitz in den verkeimten, stinken Händen vergrub und es so zusammen mit den düsteren Geheimnissen, die in ihm lauerten, vor der Außenwelt verbarg.

      Arrondissement de Diligence, Gavroche

      Das muntere Treiben der schuftenden, geschäftigen Massen ermöglichte Krill erneut eine Gelegenheit der inneren Ruhe durch Chaos und des stillen in sich Gehens im Lärm der treibenden Welt. Das zweite Arrondissements bot dem Meermann eine Zuflucht aus Anonymität und Blicken, die ihn nur schweiften, um ihn kurz darauf wieder zu vergessen. Die unzählbaren Gesichter in diesem endlosen Strom aller Rassen vereinten sich zu einer homogenen Masse, in der die Individualität des Einzelnen der große Gleichmacher war.
      Krill genoss, Krill ruhte und meditierte - bis ihn eine zarte, rüttelnde Berührung aus seiner Trance riss. Sein Geist kehrte in seinen Körper zurück, aus der tröstenden Flut der Eindrücke vor das Antlitz einer jungen Frau gezerrt, deren große, traurige Augen strahlend grün funkelten wie lichtbeschienene Smaragde und Krill vor Schönheit geblendet hätten, wäre er nicht blind gewesen.
      Stattdessen spürte der Kraken die heißen Wasserrinnen, die über ihre runden Wangen wallten und sich in der Luft glitzernd verloren, während sie sich unter anfallsartigen Weinkrämpfen windete. Die Berührung ihrer kleinen, mit harten Schwielen gebrandmarkten Händchen versetzten den Meermann dabei in eine solche Starre der wärmenden Gefühle, dass er ihre flehenden Worte erst vernahm, als sie vor ihm auf die Knie gefallen war und ihn anbettelte - oder betete.
      »Guter Herr!«, hörte er ihre todunglücklichen, markerschütternden Bitten, »Ich flehe Sie an, guter Herr! Bitte! Oh Bitte! Retten sie die Seele meines Kindes!«
      Kapitel 52 - Die wir einst kannten
      »Nein«, antwortete sie hart, »Habe ich nicht.«
      Everard konnte nicht verhindern, dass sich seine harten Mundwinkel zu einem blitzenden, unscheinbaren Lächeln verzogen und so die erleichternde Genugtuung zum Vorschein brachten, die diese ihre Worte in ihm ausgelöst hatten. Aus einem inneren Gefühl flüchtiger Überlegenheit sprach er daraufhin frei:
      »Gut. Er ist kein Umgang für dich.«
      Mercedes' Braue zuckte feurig auf.
      »Kein Umgang?! Du selbstgerechter Idiot. Du hast dich kein bisschen verändert. Denkst noch immer, du würdest mich kennen. Selbst nach 13 Jahren glaubst du noch immer, du könntest über mich bestimmen und hättest ein recht darauf, mich zu beschützen, weil du mich kennst. Das tust du nicht. Nicht mehr. Aber du...der selbe analfixierte, kleinkarierte Pedant von früher!«
      Diesmal trafen ihn ihre Worten, die den jungen Gardisten zuvor noch so beflügelt hatten, wie aus ihren weichen Lippen abgefeuerte Projektile in die breite Brust und hinterließen Wunden, deren Narben nie verheilen würden. Angeschlagen taumelte Everard einen starken Schritt zurück, als müsse er sich sammeln. Aus seinen den Boden fixierenden, krampfenden Augen schrie der Schmerz vergangener Tage, die nie wiederkehren würden und für einen Bruchteil eines Moments empfand Mercedes sogar Mitleid mit ihrem alten Freund, doch die Löcher in ihrem Herzen hatten sich bereits zu sehr mit Hass und Verachtung gefüllt, als dass sie diese Gefühle hätte zulassen können. So quälten sie sich nur als unausgesprochene Worte auf ihrer Zunge, die die Stille nicht durchbrechen sollten.
      Plötzlich wanderte Everards Hand in die Innentasche seiner Uniform. Noch bevor sie großartig denken oder fühlen konnte, war Mercedes' Hand bereits an ihre Pistole geschnellt, hatte sie aus dem Holster gerissen und auf den Kopf des Gardisten ausgerichtet. Schwer seufzend zog er einen gefalteten Zeitungsartikel hervor,
      zerknüllte ihn wortlos und warf ihn Mercedes ebenso wortlos entgegen, wo sie das Papier mit der freien Hand fing und umständlich entknitterte, ohne ihre Pistole zu senken - bis diese ihr entglitt und wie ein nasser Erzklumpen auf dem Boden aufschlug.
      Das Herz der schönen Kopfgeldjägerin konnte nicht fassen, was ihre Augen sahen und ihr Hirn vermochte nicht zu verstehen, warum sie so fühlte.

      Arrondissement de Diligence, Gavroche

      Krill war ruhig, geordnet und bis in die Tentakelspitzen verblüfft.
      Die flehende, weinende, verzweifelte und möglicherweise verrückte Frau kniete noch immer vor ihm, das dunkelbeschmutzte Gesicht in die spröden, aufgescheuerten Hände gepresst und die zuckenden Glieder verkrampft. Für die passierenden Massen war dieser Anblick ein seltsamer, ungewöhnlicher Moment ihres Daseins und wohl einer der wenigen, die in ihrem Gedächtnis haften bleiben sollten. Das Arrondissement de Diligence war zu jeder Zeit so überfüllt, eng und kunterbunt, dass nur wenige, besondere Eindrücke zurückblieben, an die man sich erinnern konnte - und ein solcher Eindruck waren Krill und die verstörte Frau.
      Krill spürte die dicken, verklumpten Lagen Ruß, Schweiß und Arbeitsdreck auf ihrer einst weich gewesenen Haut, roch eine fürchterliche Entzündung in ihrem kleinen Mund und hörte eine verschleppte Lungenentzündung, deren scheppernde Auswüchse mit jedem stummen Schluchzer aus der blutigen Kehle entwichen.
      Was Krill nicht wahrnahm, nicht wahrnehmen konnte, war ihre unsagbare Schönheit und ihre scheinende Ausstrahlung, die wie ein gleißendes Licht durch die verkrusteten Schichten aus Schweiß, Ruß und Arbeitsdreck brach und von einer jungen Dame kündete, der das Leben alles gegeben und dann grausam und unverhofft wieder entrissen hatte.
      Die lautstarken Klagen und Bitten wichen langsam und schleichend einem leisen, erbärmlichen Schluchzen und Krill vernahm zwischen undefinierbaren Lauten eine sich ständig wiederholende Buchstabenfolge, die sich jedoch erst nach einigen Ausstößen im Kopf des Meermanns zu einem Sinn verbanden. Die blonde Weinende quälte einen Namen über ihre aufgerissenen Lippen, der ihr mehr zu bedeuten schien als ihre Gesundheit, ihr Stolz und ihre Würde: Ondine.
      »Ondine ist Ihre Tochter?«, fragte Krill mit der Feinfühligkeit eines billigen Pflichtverteidigers eines Verbrechers, dessen Schuldspruch nur noch reine Formsache ist.
      Doch die junge Frau schien erst durch diese Worte aus ihrer Trance zu erwachen. Mit zittrigen Bewegungen erhob sie sich, einem zu Unrecht aus dem Himmel verstoßenen Engel gleich, nahm Krills große Hände in die ihren und starrte in seine kalten, blinden Augen.
      »Guter Herr!«, begann sie wie im Sog zu plappern, »Mein Name ist Mireille! Mireille LeMaire. Womöglich haben der gute Herr bereits von den großen Leder-Manufakturen in Croissant gehört? Unweit der ersten Abzweigung der ›Fantine‹? Die waren mal Besitz der LeMaires, doch mein gnädiger Vater war ein gütiger, aber kein geschäftstüchtiger Mann.«
      Krill unterbrach sie nicht, strafte sie nicht mit mitleidigen oder verächtlichen Blicken. Er hörte nur zu.
      »Wir hatten wenig Geld, doch in der Manufaktur kann arbeiten wer will und drum haben wir gearbeitet. Aber wie der gnädige Herr vielleicht wissen, allzu sicher sind solche Orte nicht und meine Vater hat sich böse verätzt und meine Mutter hat 'ne heimtückische Entzündung im Bauch gekriegt. Im Bauch! Versteh wer will, was die Dame unsere sich dabei denkt, uns Entzündungen in den Bauch zu schicken. Weiß wer will! Und so arbeitete ich allein, war nur leider nicht genug! Aber eines Tags, ja da kamen stramme Reiter vorbei in feschen Uniformen und mit großen Hüten, ganz in grünem Stoff. Einer von ihnen sah mich und 's war Liebe auf'n ersten Blick, Liebe sage ich dem edlen Herrn. Der edle Herr kennen's vielleicht, wenn man sich gleich denkt: ›'s muss Liebe sein, weil's so anders is!‹? Und der stramme Reiter und ich waren glücklich...glücklich...«
      In diesem Moment brach ihre plappernde Miene wie eine Höhlenwand in sich zusammen und blieb verwüstet und gebrochen zurück, während sie gedämpft weitersprach:
      »Aber...dann bin ich aufgewacht, an nem Morgen im Herbst -es war Herbst, weil ich weiß noch, wie die Rothausschnecken in die Gatter getrieben wurden und die Hirten haben geschrien- da war er weg, war nur'n kleiner Briefschnipsel da, auf dem stand: ›Die Pflicht ruft mich, oh du meine Mireille!‹. Da war er weg und ich wusst nicht, wie ein oder aus, denn ich war...Was sollte ich machen? Wer sollte uns durchfüttern? Drum bin ich hierher, bettelarm und trotzdem war's nich schlimm, weil meine Ondine -Ondine habe ich sie genannt, weil sie so schönes blaues Haar hat, wie das Meer in den Büchern von früher- weil meine Ondine da war. Aber diese Stadt is nicht schön, nich nett. Können von keinem erwarten, dass er dir hilft. Nein, guter Herr, das können der gute Herr nicht! Nein. Drum arbeite ich und arbeite, aber die arme, kleine Ondine friert trotzdem. Ich schufte und schufte, aber die kleine hungert in den Fetzen, die ich aus meinen alten Kleidern schneidern konnte. Oh! Meine arme, kleine -«
      Plötzlich brach ein stilles Keuchen aus ihrem Rachen, ihr Körper zitterte und zuckte, ihre knöchernen Schultern bäumten sich auf, ihr Rückgrat verzerrte sich schubweise wie eine würgende Schlange und eine schwarze, verdickte Masse quoll aus ihren blassen Lippen heraus, die kurz darauf unter entsetzlichen, krampfartigen Hustenanfällen auf die Brust des groß-gewachsenen Kopfgeldjägers klatschte. Dann fiel Mireilles zu Boden, vom brennenden Schmerzen ihrer lodernden Lungen übermannt.
      Als die junge Frau wieder erwachte, trugen sie zwei lange, dünne Arme über den Saphirboden. Wieder trafen ihre strahlenden, grünen Augen auf die blinden Pupillen Krills, der ihr eine Frage stellte, deren Beantwortung Mireille jedoch große Qualen und Willensstärke abverlangte.
      »Wo ist das Kind jetzt?«
      »...Rue George-Echécc...« Ihre Augenlider sanken flatternd.
      »Und wer ist der Vater?«
      »...Chevalier Thénardier...«

      Galerie des Silhouettes, Arrondissement de Lumière, Gavroche

      Die sternenweißen Strahlen des durch die Diamanten brechenden Lichtes ließen die polierten Spiegelwände, den glitzernden Silberboden, die kristallene Decke der überdachten Passage und die sie bevölkernden grotesken Platinskulpturen grell erleuchten und brannten ein obskures Zeichen in den rabenschwarzen Höhlenhimmel, der sich in weiter Entfernung über dem Lichterzirkus finster wogend reckte.
      Vor einem gewaltigen weißen Vorhang erhoben sich die langen, morbiden Schatten der im Glanz beschienenen Figuren, engelsgleiche Heilige, mythische Humanoide und kryptische, animalische Bestien, und erfüllten die in allen Teilen der Welt für ihre simple Einzigartigkeit bekannte »Galerie des Silhouettes« mit totem Leben und wohlig-schönem Schauer.
      Luca besah sich diese monströsen schwarzen Schemen mit ehrfürchtiger Ruhe, doch aus ihren stahlblauen Augen schimmerte der schmerzliche Glanz einer traurigen Erinnerung.
      »Sie wird nicht kommen, Luca.«
      »A-aber...!? Sie...sie hat doch...der Brief?!«
      Doch alsbald rissen sie die nervenzerfetzenden Anwandlungen des nervösen Unbehagens, die seit der blutigen Szenerie im Café de Paradies vom blonden O'Mara Besitz ergriffen hatten, in die Gegenwart zurück.
      »Dieser Karte nach...«, murmelte der Kopfgeldjäger geistesverloren, mit einem lächerlich großen Stadtplan hantierend, »Dann ist das hier ein Knotenpunkt, von dem sechs Straßen abzweigen?«
      »Richtig«, mischte sich Luca zugleich mitleidig und schadenfroh grinsend in seine verzweifelten Orientierungsversuche ein, »Außerdem wimmelt es hier von Touristen. Ich würde diesen Weg nehmen, hätte ich jemanden umgebracht, hier fällt man nicht auf.«
      Mit diesen Worten verfinsterte sich O'Maras Gesicht wieder und nahm erneut die Callaghan'esken Züge an, die Luca gleichermaßen erschreckten und anzogen, bevor er düster brummte:
      »Er schon.«
      Luca widerstand seiner götterverlassenen, erschütternden Manie jedoch und ließ sich gelassen auf eine der silbernen Bänke sinken, neben ein mit Drachenschwingen beflügeltes Pferd und dessen Herren, eine groteske, entfernt humanoide Figur mit langen Beinen und Armen, die sich wie Tausendfüßer um den Hals des verdorbenen Pegasus' rankten. Dieser Ort war Luca bereits als Kind einer der liebsten gewesen, doch nun, 19 Jahre später, fühlte sie sich ihm sogar auf eine beunruhigende Weise verbunden und sie glaubte, an diesem Platz ihrem Ende entgegenzutreten, wäre ihrer regelrecht würdig. Sie betrachtete die langen Schattenmonumente und spürte eine innere Geborgenheit, die sich jedoch binnen Sekunden in pure Angst verwandelte. Denn vor den morbiden, schaurigen Schemen erhob sich plötzlich ein schwarzes Ungetüm, das sie in sich aufnahm, verschlang und gierig auffraß, nur um noch größer und mächtiger heranzuwachsen. Das grauenhafte Wesen zyklopischen Ausmaßes zog die junge Frau in einen gefährlichen, makaberen Bann, aus dem sie erst das panische Jaulen und Schreien verschreckter Zivilisten erretten konnten. Mit erstarrten Augen wandte sie das blonde Haupt, um zuerst O'Mara zu entdecken, dessen moosgrüne Augen bohrend einen Punkt fokussierten, der die scheinende Lichtquelle verdeckte. Seinem Blick folgend, erschraken ihre Augen, ihr Herz und ihre Seele, als sie jenen Mann sah, den ihr O'Mara zuvor so eindringlich beschrieben hatte. Zu ihrem Unglauben musste sie jedoch erkennen, dass ihr Begleiter untertrieben hatte. Das fette, krötenähnliche Gesicht schien Schweiß und Schleim in die saubere Luft zu schmieren und seine krausen, verfilzten roten Koteletten kopulierten in widerlicher, unnatürlicher Weise mit seinem braunen Haupthaar, das sie an den Inhalt einer benutzten Windel denken ließ. Dass dieses klobige Ungeheuer in Mannesgestalt zudem bestialisch stank und blut- sowie schleimbesudelt war, tat sein Übriges, um jeden Menschen in seinem Umkreis unter einem stillen Schrei des Entsetzens die Flucht ergreifen zu lassen.
      Zweifellos stand dort O'Maras unbekannter Bekannter im Schein der Strahler und eine schöne, bemitleidenswerte junge Dame folgte ihm.

      »Ich fress 'n Pferd samt Stall«, platzte die gallige Stimme Mulligans aus seinem breiten Maul, »Da laufen wir uns doch glatt voll in die Arme, was Brian?!«
      O'Mara antwortete nicht, grenzenlose Abscheu triefte aus seinen grünen Augen und eine explosive Mischung aus Ekel und Wut ließ seine Oberlippe unwillkürlich zucken. Dies bemerkend, stieß Mulligan ein brüllendes Lachen aus und hielt sich den wippenden, wackelnden Wanst. »Gott, Brian! Du bist noch genauso'n verstockter Hurensohn wie früher, uh? Was 'ne Scheiße! Da soll man doch meinen, so'n paar Jahre auf hoher See machen bei 'nem Kerl wie du einer bist mal was locker, aber denkste!«
      »Wer bist du«, fragte der Kopfgeldjäger in diesem Moment so ruhig, sachlich und bedrohlich, dass es Mulligans krampfartigen Lachanfall beendete, »Und wer bin ich?«
      Der speckige Mann ließ einen tiefen, gestankgeschwängerten Seufzer aus seinem runden Bauch entweichen und sah den Blonden gelassen an.
      »Wie heißt's so schön? ›Die Menschen, die wir kannten, vergessen einen am schnellsten.‹ Echt 'ne harte Lektion. Aber ich verzeih dir, hast uns ja nich so ganz freiwillig vergessen. Und dich selbst erst recht nicht!« Wieder schüttelte sich sein fetter Körper unter epileptischem Gelächter.
      »Renée«, brummte er dann jedoch plötzlich, während sich sein Gesicht zur jener grauenvollen Schweinevisage verzog, die die junge Frau bereits im Apartment gesehen und zu fürchten gelernt hatte, »Geh schonmal vor!«
      Diese Gelegenheit ergriff die Braunhaarige sofort. Ihren Mantel straffend und dem Himmel dankend, stürmte sie in eine von der Galerie des Silhouettes abzweigende Seitenstraße und verschwand im Gewirr der Passanten, die den ekelhaften Mulligan noch nicht erblickt und so noch keinen Grund zur Umkehr erkannt hatten.
      »Du musst ihr folgen«, bat O'Mara Luca, die sich zuvor an seine Seite gesellt hatte und nun feurig flüsterte:
      »Ich lasse dich mit diesem...Ding sicher nicht allein!«
      »Sie könnte etwas wissen und...«, versuchte er zu argumentieren, »Du bist viel schneller als ich...ich würde dich eh nur aufhalten. Geh!«
      Die junge Caligulanerin wollte erneut etwas entgegensetzen, doch ein eiligst von O'Mara hinzugefügtes »Bitte«, das eindringlicher und sorgenvoller war als sie es je gehört hatte, ließ sie das Unmögliche, ihrer Natur Widerstrebende tun - gehorchen.
      Wie ein weißer Blitz schoss sie gen Seitengasse, als sie die krötigen Ausstöße des fetten Scheusals hörte:
      »Als ob, Süße!«
      O'Mara musste angeekelt mitansehen, wie sich ein unförmiger Klumpen giftgrünen Schleims aus der plumpen Schweinenase abseilte und wie eine herausgenieste Masse Schnodder durch die Luft schoss, um Luca niederzustrecken. Reaktionsschnell zückte diese jedoch ihre Martinsschwalbe, aus der just eine silbrige, schleierartige Schicht floss, die sich wie ein silbern glänzender Wasserfall vor der Blonden auftat, an der der schleimige Batzen abprallte und gen Boden triefte.
      Abgestoßen, angeekelt, einem Erbrechen nahe und dennoch unbeirrt hetzte Luca weiter, verschwand aus dem Wundergarten der grotesken Statuen und kehrte in die strahlenden Straßen des dritten Arrondissements zurück, nicht merkend, wie Mulligans stierende Glotzaugen sie auszogen.
      »Gar kein übler Arsch«, sabberte die menschliche Schwulst, bevor sie sich so laut und polternd wie zuvor an O'Mara wandte:
      »Bisschen dürre zwar für meinen Geschmack, aber gar kein schlechter Fang! Hättest es schlechter treffen können, mit deiner Hackfresse! Meinen Respekt, Brian!« Als der Kopfgeldjäger nicht antwortete, setzte Mulligan noch hinzu:
      »Bin übrigens scheißgerührt, dass du mich erkennst. Naja, so in der Art zumindest. Wird 'ner ganz gewissen Schlampe nicht gefallen, aber die is ja selbst dran schuld. Du machst ja nich die komischen Regeln. Wobei ich ja echt mal-«
      »Genug!«, brüllte O'Mara plötzlich wie ein zorniger Gott, »Wer bist du, wer schickt dich und was habt ihr mit mir gemacht!? Wer bin ich!? Antworte! Oder ich prügle dir die Antwort aus dem Fettkloß, den du Bauch nennst!«
      Mulligan aufgedunsene Fratze mutierte zu einem hochgezogenen, verdickten Schweinskopf und seine Haut überzog sich mit einem schmierigen, öligen Film, der seltsame grünliche Dämpfe in die Luft abzusondern schien und einem verseuchten Tümpel glich.
      »Ulysses wird verdammt angepisst sein, wenn er hört, dass ich dich umgelegt hab...aber das ist es mir wert, Bri-Bri!«
      Mit diesen Worten stob er nach vorn, sein fetter Krötenhals verklumpte und eine blubbernde, gallertartige Masse schoss als stinkender Batzen auf den Kopfgeldjäger zu, der ihm jedoch problemlos auswich, nur um durch diese notwendige Tat genau in jene Position getrieben zu werden, in der Mulligan ihm problemlos die fette, schwabbelnde Wurstfaust in den Brustkorb rammen konnte.
      Blut spuckend wurde O'Mara durch den Garten der Skulpturen geschleudert, bis ihn eine platinierte Engelsgestalt unsanft auffing und ihm dabei einen Rückenwirbel ausrenkte.
      Keuchend windete sich der getroffene Kopfgeldjäger am Boden, aus dem blutunterlaufenen Augenwinkel entsetzend bemerkend, wie sich die zuvor auf ihn gespiene gallertartige Masse wie kochende Säure durch einen kleinen Faun und dessen Laute fraß.
      Plötzlich spürte dr einen brennenden, grauenhaften Schmerz in seiner Brust, drehte sich unter Qualen auf den geschädigten Rücken und wurde eines entsetzlichen Spektakels gewahr, in dessen Verlauf sich sein Jackett wie unter Feuer auflöste, verätzte.
      Adrenalingesteuert sprang er auf, riss sich das kochende Stück Stoff vom Leib und warf sich rücklings gegen die Engelsstatue, auf das sie ihre Tat wieder gutmachen und seinen Wirbel wieder einrenken würde.
      »Gottverdammte...«, ertönte Mulligans dümmlich-stumpfe Stimme johlend, »Du bist echt noch zäher als früher, Scheiße! Was 'ne heftige, abartige Scheiße!«
      »Sprich dich nur aus«, brummte O'Mara, während er sich festen Blickes die weißen Hemdsärmel umkrempelte und die schwarze Krawatte sowie Weste lockerte. Mulligan prustete erneut und fläzte sich in eine Sumō-ähnliche Pose, die wulstigen Pranken auf die adipösen Schenkel gepresst.
      »Tá brón orm, Ulysses...aber dieses Arschloch mach ich fertig!«
      O'Mara bewegte sich nun langsam, gemächlich auf seinen fettleibigen Gegner zu und ließ dabei jeden seiner verschorften Finger einzeln knacken, bis er an den Handgelenken endete. Mulligan erschauerte, schwieg jedoch, bis er ungeduldig brüllte:
      »Wird's bald, ich hab hier noch was geschäftl...« Plötzlich stieß er sich vom Boden ab und jagte wie eine schwabbelnde Naturgewalt über den silberpolierten Boden, auf seinem Weg Skulpturen und Bänke mit jener ekelerregenden Substanz zersetzend, die bereits O'Maras Jacke in Fetzen hatte aufgehen lassen. Binnen Sekunden standen sich beide Kontrahenten gegenüber, wobei Mulligan O'Mara mit einer dunkelblauen Masse attackierte, die er wie eine glitschige Träne aus seinem rechten Auge platzen ließ. Der blonde Kopfgeldjäger entging dem Schleim knapp, tat einen Ausfallschritt und schleuderte seine berüchtigte, bloße Faust dann auf Mulligan, der ein grausames Lächeln aufsetzte, das jedoch erstarb, als sich eine schwarze, glänzende Schicht über die auf ihn zurasenden Fingerknöchel zog und jene stinkende, fahle Brühe von seinem Schweinegesicht vertrieb, die er als seine Trumpfkarte angesehen hatte. Er schluckte seinen Schock herunter, bevor ihn die glänzende Faust erfasste.

      Mulligans schmierige Visage wabberte, wackelte und stülpte sich wie der schleimgefüllte, weiche Bauch einer fetten Made um die stählerne Faust, während sein fettsüchtiger Wanst, seine korpulenten Beine und die klobigen Schweinefüße krampfartig zuckten, zitterten und bebten.
      Die übermenschliche Wucht des Einschlags musste die Naturgesetze außer Kraft gesetzt haben, denn sie riss die dicken Fußballen aus ihrem sicheren Stand und schmetterte den monströsen Leib Mulligans wie eine bleierne Kanonenkugel zischend durch die Luft.
      Unter reißendem Getöse fetzte der unkontrolliert wirbelnde Wanst durch den weißen, schattenbelagerten Vorhang der Galerie des Silhouettes und platschte hinter den schneeklaren Tuchschwaden auf dem Silbergrund auf.
      Unter befreiendem Knacken erlöste O'Mara seinen kreisenden Hals und die ausgerenkten Finger, bevor er leicht taumelnden Schrittes auf die weiße, lädierte Wand zutrat, die nun wie eine geisterhafte Leine wallte und die morbiden Schatten in spukhafte Monstren verwandelte.
      »Im Namen des Gesetzes!«, brüllte in diesem Moment eine herrische, gebieterische Stimme, »Stehenbleiben!«
      Gelassen drehte O'Mara den Kopf und sah sich einem machteinflößenden Mann in roter Uniform gegenüber, um den sich drei kleinere, weniger ehrfürchtige Gestalten positioniert hatten.
      »Ich?«, fragte der Blonde gelassen, während er den tobenden, dumpfen Schmerz in seiner Brust zu ignorieren versuchte, den der Schlag des ekelhaften Krötengesichtes hinterlassen hatte. Baudelaire nickte hart.

      Kapitel 53



      Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von -Bo- ()

    • Nun denn, werte Leser und Kommentatoren!
      Mein neuer Arc startet mit Kapitel 43 ("Eine Frage der Gehaltsebene"), das einen Beitrag über diesem hier zu finden ist und gelesen werden kann. ;)
      Und nun natürlich noch ein Wort zu meinen treuen Kommentatoren:

      qoii

      qoii schrieb:

      Und damit hast du deinen zweiten Arc mit Bravour beendet. Herzlichen Glückwunsch!!!
      Ich hoffe noch auf viele weitere, die genauso spannend sind wie dieser. Wegen einem Gesamtfeedback musst du dich aber leider noch etwas in Geduld üben, da ich sonst nicht mit den andren Kommentaren hinterherkommen würde.
      Kein Problem. Mach dir bloß keinen Stress. :)

      qoii schrieb:

      Die beiden Anführer prügeln weiter mehr oder minder stupide aufeinander ein, bis sie durch O'Maras ruf unterbrochen werden. Dies war mal wieder eine wunderbare Filmszene, genauso wie der Sprung durchs Feuer beim Schafott. Ich konnte mir richtig schön vorstellen wie die Scholle mit den dreien am Kampfplatz vorbeigetrieben ist , es hätte nur noch gefehlt das O'Mara dabei fröhlich winkt XD. Wenn er dabei noch auf einem Sonnenstuhl gesessen hätte und einem Cocktail trinkt wäre die Szene schon Comedy reif gewesen.
      Ich hatte gehofft, dass diese Szene so gut ankommt.^^

      qoii schrieb:

      Michelangelo ist natürlich entsprechend entsetzt darüber dass seine Medici verloren haben und im Bezug auf Polle befürchtet er dass schlimmste. Aber ich denke mal das" Mr. Rosarote Welt" noch am leben ist. Schließlich fragt E ob sie auch Pazzi mitnehmen soll, was darauf schließen lässt das sie vorher schon jemand andern eingesammelt hat und hier würde ich auf Pollo und Oligo tippen.
      Interessante Theorie...kannst sie schon im neuen Kapitel auf Richtigkeit prüfen. ;)

      qoii schrieb:

      Pazzi wurde von Krill zwar übelst in Mitleidenschaft gezogen, allerdings hat der kleine Trickser ihm, mit seinem Pulver, ebenfalls böse mitgespielt. Der lebende Rest von Pazzi trifft, bevor der von der fürsorglichen E mitgenommen wird, noch auf Waterloo und Lorca. Sein Anblick trägt bei Lorca nicht gerade zu Entspannung bei, genauso wenig wie E's auftauchen. E müsste doch die Chamäleonfrau sein, wenn ich mich recht entsinne.
      Da entsinnst du dich richtig. Der Name der Guten lautet übrigens Étaín und sie wird noch sehr wichtig.^^

      qoii schrieb:

      Lucas auftritt gibt Michelangelo den Rest, er hat nicht nur alle seine Medici verloren sondern auch seine Schwester und damit ALLES, bis auf seinen Job, wie später so treffend bemerkt wird. Ein solche Aktion wie mit Neras Kopf hätte ich Luca bis jetzt noch nicht zugetraut, aber es zeigt sehr schön was hass so alles anrichten kann. Eine Frage ist aber bis jetzt noch nicht beantwortet worden. Wie konnte Luca der Hinrichtung entgehen, hat sie ein Double gefunden oder kann sie mit ihrer Teufelsfrucht auch Doppelgänger erschaffen oder erfahren wird das erst im laufe des nächsten Arcs.
      Luca ist eine recht...flexible Person. Sagen wir es mal so.^^ Die Frage nach der Hinrichtung wird noch geklärt, aber erst in unabsehbarer Zukunft, schätze ich. Allerdings ist die Antwort wohl weniger überraschend, als du im Moment vielleicht vermutest.^^

      qoii schrieb:

      Jedenfalls geht es jetzt darum möglichst schnell zu verschwinden, was unsere Helden auch tun.
      Sobald sie alle zusammen sind und den einen oder anderen Spruch ausgetauscht haben machen sie sich auf den Weg zum Hafen. Die Sache mit dem Brief fand ich allerdings schon etwas merkwürdig, bzw. die Hinweise wirkten auf mich, so wie sie dargestellt wurden, schon etwas sehr konstruiert. Nein nicht ganz, das mit den Glühwürmchen war schon logisch, aber das PS direkt als Name der Insel zu interpretieren passte einfach nicht. Wenn sie über die Glühwürmchen auf die Insel gekommen wären und dann das PS als Namen herausgefunden hätten wäre es aus meiner Sicht logischer gewesen.
      Naja, wer sagt denn, dass Mercedes über PS auf die Insel und erst danach auf die Glühwürmchen aufmerksam geworden ist? Sie wird schon den gleichen Gedankengang wie du gehabt haben, hat die Info nur geteilt, ohne ihn zu äußern. Die relevantere Info war nunmal der Inselname. Die Glühwürmchen haben natürlich in Kombination mit PS zu ihrem Ergebnis geführt, aber waren erst erwähnenswert, als Luca nach einem speziellen Ort fragte. Ich hoffe, jetzt ist es etwas logischer.^^

      qoii schrieb:

      Am Hafen erfährt Luca was wir bereits vermutet haben, sie muss Cals Truppe zumindest für eine weile begleiten. Für die Fahrt leihen sie sich das Schiff des Vizeadmirals, welcher anscheinend noch nie das Wort Wache gehört hat^^. Gut bei ihm kann ich mir das durchaus vorstellen, aber seine Supernavigatorin und wandelndes Lexikon sollte von so etwas schon ein wenig Ahnung haben.
      Vielleicht wollte er nur für alle Eventualitäten gerüstet sein? Immerhin liegt die halbe Insel in Schutt und Asche.^^
      Vexor

      Vexor schrieb:

      Also ich muss sagen, dass ich O'Mara in diesem Arc wirklich lieb gewonnen hab. Gott sein Charakter ist ja skurril, das war mir schon klar, aber seinen Hang zur unpassenden Komik, war mir bis zum heutigen Kapitel irgendwie nie so präsent gewesen. Umso toller finde ich, dass mir das jetzt wirklich auffällt und ich finde es zum schießen. Ich konnte mir so gut vorstellen, wie er auf seiner Scholle umhertreibt und neugierig Callaghan und Machiavelli beim Kämpfen zusieht^^
      Ja, der alte Säufer ist einer der größten Witzgaranten meiner FF. Noch. Auch er wird noch seine ernsten Momente haben und das nicht zu knapp.^^

      Vexor schrieb:

      Ich möchte mich jetzt generell gleich an das Feedback zum kompletten Arc, bei dem ich noch ein paar Inhalte der letzten beiden Kapitel einfließen lassen werde. Dazu habe ich mir mal die Mühe gemacht (was wohl auch die lange Wartezeit erklärt), dass ich die Anfangskapitel noch einmal überfliege und war echt überrascht, als ich gesehen hab, dass der ganze Arc mit diesem Luxusfrachtschiff angefangen hat. Das hatte ich schon irgendwie vollkommen vergessen
      Ich vergesse es auch immer wieder. xD

      Vexor schrieb:

      Die Antagonisten
      Dafür hab ich dir das Lob ja schon aussgesprochen und ich möchte es an dieser Stelle noch einmal wiederholen. Du hast mit Machiavelli und seinen Götzen wirklich ganz tolle Charaktere geschoffen, die wunderbar vielschichtig waren (natürlich mancher mehr, als anderer) und mindestens genauso sehr begeistern konnten, wie die Protagonisten. Ich persönlich lege da sehr viel Wert drauf, denn für mich gehören die Antagonisten auch irgendwie zu den Protagonistne bzw. Handlungsträgern und wenn ich da einen eindimensionalen Charakter hingeklatsch bekomme, der einfach nur böse ist oder einfach nur gut, dann stört mich das sehr.
      Hier hast du dir Messlatte bereits sehr hochgelegt und einerseits finde ich es sogar schade, dass Machiavelli und sein Gefolge nicht ein Gegner für einen späteren Zeitpuntk geworden sind. Das ist allerdings eher ein sehr positiver Aspekt und unterstreicht nochmal, dass du in dieser Hinsicht alles richtig gemacht hast.
      Persönlich finde ich es auch etwas schade, dass ich Machiavelli nicht über den Arc rette - aber seine Rolle ist zu Ende, die Würfel gefallen. So bedauerlich das auch ist. Aber es wird noch mehr Antagonisten geben und diese haben es in sich. Ich wage sogar zu sagen, dass ein paar Machiavelli sogar noch in den Schatten stellen könnten, wenn ich es richtig anpacke. In meinem Kopf sprudeln sie jedenfalls schon fast über. ;)

      Vexor schrieb:

      Setting
      Auch hier wurdest du ja schon mit zahlreichen positiven Kommentaren beglückt. Die Insel, so wunderbar an ein antik-modernes Italien angelehnt, war ein wunderbarer Handlungsträger für diese Geschichte und gerade in der Anfangsphase konntest du ein wunderbar authentisches Bild dieser Stadt zeichnen, welches meine italophile Seite stark getroffen und befriedigt hat. Ich weiß zwar, dass qoii das ganze ein wenig anders sehen wird, der eher die Vernichtung der ganzen Insel kümmert, aber auch ihren Untergang hast du in einer morbiden Ästhetik dargestellt, die mir gut gefallen hat!
      Ach, qoii kann ich im neuen Arc etwas ausruhen. Das neue Setting wird verhältnismäßig wenig in Mitleidenschaft gezogen werden. Was aber auch seine logischen Gründe hat.^^ Ansonsten scheinen diese Arcs voll deinen Geschmack zu treffen. Im letzten dank dem italienischen Flair und im neuen dank Mercedes.^^

      Vexor schrieb:

      Die Protagonisten
      Ich bin ein Fan deiner Truppe, das weißt du! Hier muss ich das erste Mal meine Bewertung ein wenig diferenzieren. Mir haben in diesem Arc vor allem Mercedes, O'Mara und Flint wieder sehr zugesagt. Erstere, weil sie auch einfach den ganzen Arc einfach nur rumstehen könnte (Spaß beseite!). Zu O'Mara hab ich ja schon zu Beginn meines Posts etwas geschrieben und der Feuerteufel hat meine Sympathien auch immer sicher. AUch wenn ich ihm jetzt mal dringend eine ärztliche Pause verordnen möchte!
      Krill hat in diesem Arc leider ein wenig die Außenseiterrolle eingenommen, was bei der Hülle an (neuen) Charakteren auch nicht weiter tragisch ist. (Ich kenn das aus meiner FF ja zu gut...Marc *hust*). Hierbei wünsche ich mir einfach nur, dass er im nächsten Arc vielleicht noch ein wenig genauer beleuchtet/inszeniert wird, weil er meiner Ansicht nach der blasseste deiner Charaktere ist!
      Bei Callaghan bin ich ein wenig zwiegespalten. Einerseits (v.a. in den letzten Kapiteln) hat es mir sehr, sehr gut gefallen, dass er noch mehr menschliche Züge zeigt (v.a. in der Interaktion mit Mercedes). "Kritik" - wenn man die überhaupt so nennen mag - würde ich wirklich nur bei dem Endkampf zwischen ihm und Machiavelli ansetzen, dem für mich leider irgendwie das gewisse etwas gefehlt hat. Ich kann dir auch nicht genau sagen, woran das liegt. Vielleicht ist es der Tatsache geschuldet, dass du um seine Kräfte noch ein großes Mysterium machst, aber irgendetwas hat mir da gefehlt!
      Krills Blässe ist nach wie vor Absicht. Zudem ist es einfach, wie du gesagt hast: Die Fülle machts. Zumal der zweite Arc auch noch Luca eingeführt hat, die beleuchtet werden musste. Nun geht es aber an die "alten" Protagonisten und dazu gehört auch Krill, der schon im neuen Arc glänzen darf. Als einer der "ursprünglichen Drei" ist seine Geschichte aber auch stark mit Callaghan verknüpft, sodass er die ganze Geschichte über präsent sein wird. Also kein Grund zur Sorge, was den Meermann angeht.^^ Apropos Callaghan. Hier kann man wirklich nur sagen: Abwarten und Kaffee trinken. Bei ihm wird es dir wohl ähnlich wie mit Luca gehen. Halb ja, halb nein. Es wird hier wohl stark von einem selbst abhängen, für welche Seite man sich letztlich entscheidet. Was den Kampf angeht, kann ich mich wohl nur etwas entschuldigen. Callaghan hat hier im Grunde alles gegeben, ohne alles zu zeigen. Klingt komisch, aber es wird in der Zukunft noch deutlicher werden. Ich habe einfach versucht, den Kampf möglichst intensiv darzustellen, ohne dabei viel zu zeigen. Letztlich hat mir mein eigenes Storytelling etwas die Finger gebunden. Wichtiges, das man aus dem Kampf mitnehmen sollte ist bloß: Machiavelli hätte den Kopfgeldjäger besiegt.^^

      Vexor schrieb:

      Neue Charaktere
      Kommen wir zu den neuen Charakteren, die nicht in die ersten beiden Kategorien gehören und fangen wir doch gleich mal mit unserer schillernden Luca Briatore an. Bei ihr scheiden sich bei mir noch die Geister, was aber wenn dann nur positiv gewertet werden kann. Bei ihr gelingt dir der Kniff - egal ob du das jetzt wissentlich machst, oder nicht - hervorragend, dass ich immer zwischen "Mögen" und "Nicht-mögen" schwanke. Ihre Teufelskraft ist sehr interessant und macht Lust auf mehr. Alles in allem hast du bei ihr sehr viel Potential geschaffen und sie wäre meines Erachtens immer noch eine tolle Bereicherung für deine Gruppe.
      Wichtig wäre hier auch noch Ajas, dessen Charakterisierung ja auch hauptsächlich in diesem Arc erfolgt ist. Wie er wirklich tickt und er sich schlussendlich gegenüber unserer Gruppe positionieren wird, weiß ich noch nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es nicht auf das einfache Jäger und Gejagte hinauslaufen wird.
      Die vielen anderen Charaktere (Brutus, Isabella, Pablo, etc.) greife ich an dieser Stelle mal nicht auf, da sie vermutlich auch nicht mehr so wichtig werden, dass eine genauere Bewertung nötig ist. Sie sind einfach wichtige Nebencharaktere, die zur Konstruktion des Geschehens nötig sind.
      Mit Waterloo und Lorca trit noch eine neue Partei auf, die ich grad gar nicht einordnen kann und wozu mir gerade auch noch nicht so viel einfällt.
      Ajas besitzt eine Schlüsselrolle, nur soviel.^^ Zu Luca habe ich ja schon ein paar Wörtchen gesagt, aber im Grunde ist es bei ihr wohl auch weiterhin ein Wechselbad der Gefühle. xD

      Vexor schrieb:

      Konstruktion des Arcs/Schreibstil/Atmosphäre/etc.
      Auch, wenn mir der Arc persönlich ewig vorkaum (positiv!!), kann ich dir nur ein Lob dafür aussprechen. Du hast dich selten in Nebensächlichkeiten verstrickt oder sonst eine Schwäche gezeigt, die mir irgendwie besonders im Arc aufgefallen ist. Hier kann ich also eigentlich nur Lob aussprechen. Du hast auch einige "Kritikpunkte" des letzten Arcs (z.B. zu kurze/rasche Kämpfe) gut angenommen und umgesetzt.
      Beim Schreibstil habe ich dir auch noch schon gesagt, dass du dich hier noch einmal im Laufe des Arcs wahnsinnig gesteigert ist, was in wunderbaren plastisch-blumigen Beschreibungen gemündet ist! Wirklich tolle Arbeit!!
      Danke, danke, danke. :) Der Arc kam mir auch recht lang vor, umfasst aber überraschenderweise "nur" knapp über 30 Kapitel, womit ich sogar in meinem geplanten Rahmen geblieben bin. Mehr als "Danke" kann ich im Grunde gar nicht sagen. xD

      Vexor schrieb:

      Insgesamt kann ich dir also nur einen sehr, sehr positiven Eindruck vermitteln. Du hast die Messlatte wahnsinnig hochgelegt, aber ich bin mehr als optimistisch und zuversichtlich, dass du dieses Niveau halten wirst. Also ran an die Tasten, denn es geht um Mercedes im kommenden Arc!
      Und nicht nur um die.^^

      Vexor schrieb:

      Gibt es bei mir nur eine und zwar: Was ist aus der Chamäleon-Frau geworden?? xD
      Etein heißt sie und hat in Kapitel 41 Pazzi mitgenommen. Antwort auf deine Frage findest du aber auch im neuen Kapitel.^^


    • Kapitel 43 - Eine Frage der Gehaltsebene

      Diesmal Erfahren wir nichts von Cal und Co. Dafür lernen wir Waterloo und Lorca etwas besser kennen. Beide finden den erledigten Michelangelo und Lorca ist entsprechend verwundert darüber, was mit diesem großen Kämpfer passiert ist. Valentine lässt mal wieder von sich hören, aber nur um den Beiden aufzutragen Michelangelo endgültig zu erledigen. Wie es eben oft in solchen Strukturen läuft, wenn man das Pech gehabt hat zu Versagen und nicht weit genug unten in der Hierarchie steht um ignoriert zu werden und nicht weit genug ob um zu wichtig zu sein. Während diesmal Waterloo völlig aus der Fassung gerät zeigt Lorca warum sie trotz ihrer kleinen Probleme für die Organisation arbeiten darf.

      Nach erfolgreicher Auftragserledigung kommt aber die Vorhut von Ajas Truppe an und wird innerhalb weniger Sekunden erledigt. Hände Hoch ist eben nicht immer der beste Befehl.^^ Nachdem dieses kleine Problem erledigt ist, taucht aber direkt das nächste auf. Ajas trifft mit seinen Offizieren und dem größten Rest der Truppe am Ort des Geschehens ein. In zu beseitigen hätte etwas kniffliger werde können, aber die auftauchende Pestgestallt verhindert dies. Sie arbeitet (angeblich) für die Weltregierung und behauptet Waterloo und Loca würden in deren sinne handeln. Aber weil die Beiden anscheinend fast genauso erstaunt sind wie der Rest, dürfte diese Info neu für sie sein. Da bin ich aber mal gespannt wer letztendlich für wen arbeitet und wer nur so tut als ob. Ajas ist überhaupt nicht begeisterter, aber er muss sich letztendlich fügen. Eine Frage die noch im Raum steht ist, ob er von jedem Vizeadmiral so begeistert ist oder ob er eine besondere Verbindung zu Michelangelo hatte und wenn er nur sein Vorbild war.

      Am Ende Erfahren wir noch wer Étaín anderer Gast ist. Sie hat nicht noch weitere Medici mitgenommen sondern Cäsar, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hätte. Bin schon sehr gespannt darauf zu Erfahren, was ihn so wichtig macht. Schließlich dürfte Étaín nicht einfach die ersten Leute mitgenommen haben auf die sie getroffen ist. Graham ein Name aus dem Land der Kiltträger und aufgrund seiner Bedeutung würde ich glatt mal vermuten, dass Graham der Anführer von Étaín Gruppierung ist. In wieweit seine Heimat mit dem Land der Teetrinker übereinstimmt müssen wir noch abwarten. :D

      Wie immer ein sehr interessantes Kapitel, welches man sowohl als Endkapitel des letzten Arcs sehen könnte als auch als Eröffnungskapitel für den Neuen. Schließlich werden hier noch ein paar alte Linien geschlossen, aber auch schon neue Angefangen. Ich persönlich Empfinde es aber mehr als ein (weiteres) Abschlusskapitel, da die Storry um Michelangelo hier endgültig abgeschlossen wird.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 43 - Eine Frage der Gehaltsebene

      Ein Kapitel, welches ohne Cal und die anderne auskommen muss, aber deswegen nicht minder schön zu lesen war!

      Ach Lorca und Waterloo gefallen wir wirklich sehr gut. Dein Händchen für Antagonisten ist noch am laufen, also muss ich mir in dieser Hinsicht schonmal keine Sorgen machen.
      Interessant fand ich Waterloos Ambivalenz. Einerseits kann er den Gedanken kaum ertragen, dass Valentine Harley von ihnen verlangt, MIchelangelo zu töten, aber als Ajas dann auftaucht, scheint er den Tod eines weiteren Admirals erstaunlich leicht in Kauf zu nehmen :D

      Ajas Gruppe wird schnell zerlegt und ich frage mich gerade, wie der Kampf wohl ausgesehen hätte, wenn der Pestdoktor nicht gekommen wäre. Hätten die beiden Stimmungskiller wirklich eine Chance gegen Ajas, Sansibar und Minze gehabt? Ich weiß es ja nicht, aber das werden wir wohl nicht erfahren.

      Mit dem Pestdoktor kommt eine neue Größe ins Spiel, auch wenn ich mir gerade nicht vorstellen kann, dass jener wirklich für die Fünf Weisen arbeitet, obwohl, wenn ich mir vorstelle, was für "Abschaum" bei mir für die Fünf Weisen arbeitet und noch arbeiten wird, sollte ich mal lieber still sein.
      Die Person ist genau nach meinem Geschmack und das Motto des Pestdoktors wird bei mir auch, relativ bald sogar, noch auftreten. Ich bin wirklich gespannt, was da noch für Geheinisse dahinter stecken.

      Unsere Echsenfrau hat also Caesar auch noch als Souvenir mitgenommen. Ich frage, was sie von ihm will bzw. was Graham von ihm will.

      Fragen über Fragen. Ich denke, dass es kaum eine bessere Möglichkeit gibt, um einen neuen Arc zu beginnen.


      P.S: RIP MIchaelangelo Machiavelli! ;(

    • Antworten auf eue Kommentare + Kapitel 44

      Angenehmen Sonntag euch allen! Mein neues Kapitel heißt "Die große Regel" und kann gelesen werden. Zudem habe ich die versprochene Figurenkonstellation mitgebracht. Die Charakterübersicht werde ich aber erst in den nächsten Tagen hier rein editieren.

      Charakterguide (Arc I - II)
      Protagonisten

      Name: Flint Rogers
      Beiname: Der Feuerteufel
      Alter: 16
      Rasse: Mensch
      Charakter: Ein hitzköpfiger, etwas weltfremder Junge mit dem Herzen am rechten
      Fleck, der seine Ziele ehrgeizig verfolgt.
      Fähigkeiten: Erfindungsreichtum, unglaubliche Willensstärke und der geschickte
      Einsatz seiner Teufelskräfte gleichen seine mäßige physische Stärke aus.
      Teufelsfrucht: Öl-Öl-Frucht (Paramecia)
      Zugehörigkeit: Gesuchter Krimineller
      Kopfgeld: 33 Millionen
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 1
      -----------------
      Name: Callaghan
      Beiname: Die Bestie von Compeyson (nicht öffentlich bekannt)
      Alter: 35
      Rasse: Mensch
      Charakter: Ein verschlossener, finsterer Kopfgeldjäger. Nur wenige Dinge
      scheinen ihm von Bedeutung zu sein.
      Fähigkeiten: Rohe Stärke, animalischer Instinkt und Kampferfahrung treffen
      auf die mächtigen Kräfte seiner Teufelsfrucht.
      Teufelsfrucht: Hund-Hund-Frucht, Modell: Barghest (Kryptoid-Zoan)
      Zugehörigkeit: Kopfgeldjäger
      Kopfgeld: -
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 1
      ----------------
      Name: Mercedes
      Beiname: -
      Alter: 31
      Rasse: Mensch
      Charakter: Eine intelligente, nach außen selbstsichere und harte Frau, die
      aber noch immer sehr unter ihrer Vergangenheit leidet.
      Fähigkeiten: Ihr ganzer Körper ist mit (waffenfähigen) Mechaniken ausgestattet.
      Dank ihrer medizinischen Ausbildung hat sie genaue Kenntnisse über
      den (fisch-)menschlichen Körper und kann Gifte und Pharmaka nutzen.
      Teufelsfrucht: -
      Zugehörigkeit: Kopfgeldjäger
      Kopfgeld: -
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 1
      ----------------
      Name: O'Mara
      Beiname: -
      Alter: 34
      Rasse: Mensch
      Charakter: Ein hochintelligenter, aber etwas unreifer Mann mit einer
      Schwäche für Gewalt und Alkohol, der unter schwerer Amnesie
      leidet und auf der Suche nach seiner Vergangenheit ist.
      Fähigkeiten: Der Faustkämpfer kombiniert seine überdurchschnittliche Intelligenz
      mit übermenschlicher Stärke, sowie einer unnatürlich hohen Schmerzgrenze.
      Teufelsfrucht: -
      Zugehörigkeit: Kopfgeldjäger
      Kopfgeld: -
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 2
      ----------------
      Name: Krill
      Beiname: -
      Alter: 35
      Rasse: Meermann (Gemeiner Kraken)
      Charakter: Ein blinder, ruhiger und ausgeglichener Meermann, der immer einen kühlen
      Kopf bewahrt, aber auch eiskalt und grausam sein kann, wenn es nötig ist.
      Fähigkeiten: Er besitzt die Fähigkeit, Wassermoleküle zu spüren und ist so in
      der Lage, den Mikrokosmos allen Seins auf bestimmte Entfernung wahrzunehmen.
      Im Kampf benutzt er ein mysteriöses, blauschimmerndes Katana.
      Teufelsfrucht: -
      Zugehörigkeit: Kopfgeldjäger
      Kopfgeld: -
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 2
      ----------------
      Name: Luca
      Beiname: Die Frau mit den Eintausend Gesichtern
      Alter: 26
      Rasse: Mensch
      Charakter: Eine selbstbewusste und intelligente junge Frau mit hitzigem
      Temperament und bissigem Humor, die mit Vergnügen Leute
      in Verlegenheit bringt.
      Fähigkeiten: Sie ist eine hervorragende Fechterin, die zudem die Kräfte ihrer
      Teufelsfrucht nutzt. Eine wahre Meisterin der Verkleidung und Täuschung.
      Teufelsfrucht: Silver-Silver-Frucht (???)
      Zugehörigkeit: Kopfgeldjäger (Informantin)
      Kopfgeld: -
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 20 (Flashback)/Kapitel 25

      Antagonisten

      CP8 TraLoHa

      Name: Valentine Harley
      Beiname: Der Hermelin
      Alter: 44
      Rasse: Mensch
      Charakter: Ein äußerst selbstbewusster, gelassener Lebemann mit
      einnehmender Persönlichkeit
      Fähigkeiten: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: abtrünniger Regierungsagent; momentane Zugehörigkeit unbekannt
      Kopfgeld: 370 Millionen Berry
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 14
      ----------------
      Name: Carla
      Beiname: -
      Alter: 39
      Rasse: Mensch
      Charakter: Aufmerksame und vorsichtige Frau, die den
      lockeren Harley oft zurechtweist
      Fähigkeiten: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Harley's Verbündete
      Kopfgeld: Unbekannt
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 14
      ----------------
      Name: Stagman
      Beiname: -
      Alter: Unbekannt
      Rasse: Unbekannt
      Charakter: Unbekannt
      Fähigkeiten: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Harley's Verbündete
      Kopfgeld: Unbekannt
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: ausstehend; erste Erwähnung in Kapitel 14
      ----------------
      Name: Waterloo
      Beiname: -
      Alter: 33
      Rasse: Mensch
      Charakter: Aufgeweckter, etwas zynischer Mann; Harley treu ergeben
      Fähigkeiten: Kann dank seiner Teufelskraft Schienen entstehen lassen und auf
      ihnen wie eine Eisenbahn fahren
      Teufelsfrucht: Choo-Choo-Frucht (Paramecia)
      Zugehörigkeit: Harley's Verbündete
      Kopfgeld: Unbekannt
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 14
      ----------------
      Name: Lorca
      Beiname: -
      Alter: 37
      Rasse: Mensch
      Charakter: Neurotische, leicht reizbare Frau; arrogant und egozentrisch
      Fähigkeiten: Kann sich komplett in Staub auflösen und Staub produzieren;
      ihre komprimierten Staubpartikel sind härter als Stahl
      Teufelsfrucht: Staub-Staub-Frucht (Logia)
      Zugehörigkeit: Harley's Verbündete
      Kopfgeld: Unbekannt
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 36
      ----------------
      Name: Kiwi
      Beiname: Unbekannt
      Alter: Unbekannt
      Rasse: Unbekannt
      Charakter: Unbekannt
      Fähigkeiten: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Harley's Verbündete
      Kopfgeld: Unbekannt
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: ausstehend; Gespräch über Teleschnecke in Kapitel 14
      ----------------
      Name: Xanana
      Beiname: Unbekannt
      Alter: 41
      Rasse: Fischmensch (Muräne)
      Charakter: Arroganter, selbstverliebter und überheblicher Fischmensch
      Fähigkeiten: Schwertkämpfer, der einen übergroßen Kris-Dolch benutzt
      Teufelsfrucht: -
      Zugehörigkeit: Harley's Verbündete; Kapitän der 'Lunalata'
      Kopfgeld: Unbekannt
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 12

      G-68/Machiavelli-Familie

      Name: Michelangelo Machiavelli
      Beiname: Der Fürst
      Alter: 48
      Rasse: Mensch
      Charakter: Ein opportunistischer, ehrgeizig handelnder Mann; nur seine eigenen
      Interessen und die seiner Verbündeten stehen im Vordergrund.
      Dennoch ist er seiner Familie treu ergeben.
      Fähigkeiten: Als Vizeadmiral beherrscht er ein ausgeprägtes Rüstungs- und
      Observationshaki, nutzt die Techniken der Formel 6 und ist Meister
      der zerstörerischen Kräfte seiner Teufelsfrucht
      Teufelsfrucht: Swirl-Swirl-Frucht (Paramecia)
      Zugehörigkeit: Leiter der Marineeinheit G-68; Harley's Verbündete
      Kopfgeld: -
      Status: Verstorben
      Erster Auftritt: Kapitel 16
      ----------------
      Name: Nera Machiavelli
      Beiname: -
      Alter: 45
      Rasse: Mensch
      Charakter: Eine rachsüchtige, intrigante Frau mit gnadenlosen Zielen und
      manipulativer Persönlichkeit
      Fähigkeiten: Überaus begabte Fechterin
      Teufelsfrucht: -
      Zugehörigkeit: Machiavellis Schwester, Tante von Pollo
      Kopfgeld: -
      Status: Verstorben
      Erster Auftritt: Kapitel 16
      -----------------
      Name: Baggio
      Beiname: -
      Alter: 48
      Rasse: Mensch
      Charakter: Ein eingebildeter, stilvoller Mann mit einer Vorliebe für Luxus, der
      Machiavellis Befehlen ohne moralische Bedenken Folge leistet
      Fähigkeiten: Er erhöht seine hohe Schnelligkeit und Stärke zusätzlich mit seiner
      Zoan-Kraft, wobei er hauptsächlich auf vernichtende Tritte setzt
      Teufelsfrucht: Vogel-Vogel-Frucht, Modell: Hahn
      Zugehörigkeit: G-68
      Kopfgeld: -
      Status: Verstorben
      Erster Auftritt: Kapitel 19
      ----------------
      Name: Oligo
      Beiname: -
      Alter: 48
      Rasse: Mensch
      Charakter: Selbstgerechter und scheinheiliger Mann mit zweifelhaften Moralvorstellungen
      Fähigkeiten: Besitzt riesige Rasseln, die so starke Vibrationen aussenden, dass sie sogar
      Stein zerschmettern können; er selbst ist stark genug, um den Vibrationen zu widerstehen
      Teufelsfrucht: -
      Zugehörigkeit: G-68
      Kopfgeld: -
      Status: Verstorben
      Erster Auftritt: Kapitel 19
      ----------------
      Name: Lorenzo Pazzi
      Beiname: -
      Alter: 47
      Rasse: Mensch
      Charakter: Perverser Sadist ohne Empathie, dafür mit einer Schwäche für
      Wein und Luxus; in Stresssituationen feige, schwach und hinterhältig
      Fähigkeiten: Er stellt perfide Fallen und nutzt Halluzinogene und giftige Kräuter, um
      seine Gegner langsam und qualvoll zu töten oder zu überrumpeln
      Teufelsfrucht: -
      Zugehörigkeit: Machiavellis Verbündeter, ehemals Familie Pazzi
      Kopfgeld: -
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 17
      ----------------
      Name: Pollo Machiavelli
      Beiname: -
      Alter: 18
      Rasse: Mensch
      Charakter: Ein extrem gutmütiger, noch recht kindlicher und naiver junger Mann;
      sehr loyal seiner Familie gegenüber
      Fähigkeiten: Er nutzt die Stärke seiner Teufelskräfte und setzt vor allem auf hohe
      Geschwindigkeit
      Teufelsfrucht: Schmetterling-Frucht, Modell: Mondfalter (Zoan)
      Zugehörigkeit: Familie Machiavelli, Michelangelos und Neras Neffe, Victorias Sohn
      Kopfgeld: -
      Status: Verstorben
      Erster Auftritt: Kapitel 18


      Nebencharaktere

      Kopfgeldjägerbande "Gringo's Hill"

      Name: Buffalo Crook
      Beiname: -
      Alter: 58
      Rasse: Mensch
      Charakter: Ein aufbrausender, störrischer Kopfgeldjäger, der noch eine offene
      Rechnung mit Callaghan hat
      Fähigkeiten: Er nutzt seine enorme Stärke und hervorragenden Schießkünste
      und verteidigt sich mithilfe seiner Teufelskräfte.
      Teufelsfrucht: Loch-Loch-Frucht (Paramecia)
      Zugehörigkeit: Kopfgeldjägerbande "Gringo's Hill"
      Kopfgeld: -
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 5
      ----------------
      Name: Billy Grit
      Beiname: -
      Alter: 38
      Rasse: Mensch
      Charakter: Ein ruhiger, mysteriöser Revolverheld mit messerscharfem Verstand.
      Fähigkeiten: Er ist ein hervorragender Schütze und Schwertkämpfer.
      Teufelsfrucht: -
      Zugehörigkeit: Kopfgeldjägerbande "Gringo's Hill"
      Kopfgeld: -
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt Kapitel 6
      ----------------
      Name: Splinter
      Beiname: -
      Alter: 30
      Rasse: Mensch
      Charakter: Ein überdrehter und fröhlicher, absolut loyaler Kopfgeldjäger.
      Fähigkeiten: Er nutzt seine Teufelskräfte perfekt, um enorme Geschwindigkeit mit
      scharfen Klauen zu kombinieren.
      Teufelsfrucht: Nager-Nager-Frucht, Modell: Präriehund (Zoan)
      Zugehörigkeit: Kopfgeldjägerbande "Gringo's Hill"
      Kopfgeld: -
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 6
      ----------------
      Name: Mari-Sol
      Beiname: -
      Alter: 34
      Rasse: Mensch
      Charakter: Eine gutmütige und lebensfrohe junge Kopfgeldjägerin.
      Fähigkeiten: Sie nutzt ihre Teufelskraft, bei der sie ihre harte Schuppenhaut zur
      Verteidigung und ihre Krallen zum Angriff gebraucht.
      Teufelsfrucht: Echsen-Echsen-Frucht, Modell: Gila-Krustenechse (Zoan)
      Zugehörigkeit: Kopfgeldjägerbande "Gringo's Hill"
      Kopfgeld: -
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 6

      ???

      Name: Limerick
      Beiname: Unbekannt
      Alter: Unbekannt
      Rasse: Unbekannt
      Charakter: Unbekannt
      Fähigkeiten: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Unbekannt
      Kopfgeld: Unbekannt
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 14 (nur Stimme über Teleschnecke)
      ----------------
      Name: Étaín
      Beiname: Unbekannt
      Alter: Unbekannt
      Rasse: Mensch
      Charakter: Gelassen, aber selbstsicher und entschlossen in ihrem Handel
      Fähigkeiten: Sie nutzt die Kräfte, die ihr ihre Teufelsfrucht verlieh
      Teufelsfrucht: Echsen-Echsen-Frucht, Modell: Chamäleon (Zoan)
      Zugehörigkeit: Unbekannt
      Kopfgeld: Unbekannt
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 23
      ----------------
      Name: Gráinne
      Beiname: Unbekannt
      Alter: Unbekannt
      Rasse: Unbekannt
      Charakter: Unbekannt
      Fähigkeiten: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Unbekannt
      Kopfgeld: Unbekannt
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 30 (nur Stimme über Teleschnecke)
      ----------------
      Name: Graham
      Beiname: Unbekannt
      Alter: Unbekannt
      Rasse: Unbekannt
      Charakter: Unbekannt
      Fähigkeiten: Unbekannt
      Teufelsfrucht: Unbekannt
      Zugehörigkeit: Unbekannt
      Kopfgeld: Unbekannt
      Status: Lebendig
      Erster Auftritt: Kapitel 43 (nur Stimme über Teleschnecke)





      qoii

      qoii schrieb:

      Diesmal Erfahren wir nichts von Cal und Co. Dafür lernen wir Waterloo und Lorca etwas besser kennen. Beide finden den erledigten Michelangelo und Lorca ist entsprechend verwundert darüber, was mit diesem großen Kämpfer passiert ist. Valentine lässt mal wieder von sich hören, aber nur um den Beiden aufzutragen Michelangelo endgültig zu erledigen. Wie es eben oft in solchen Strukturen läuft, wenn man das Pech gehabt hat zu Versagen und nicht weit genug unten in der Hierarchie steht um ignoriert zu werden und nicht weit genug ob um zu wichtig zu sein. Während diesmal Waterloo völlig aus der Fassung gerät zeigt Lorca warum sie trotz ihrer kleinen Probleme für die Organisation arbeiten darf.
      Machiavellis Tod ist im Grunde noch viel tragischer, als es momentan aussieht. Die Hierarchie der "Organisation" (wenn wir bei dem zeitweisen Begriff bleiben wollen^^) ist nicht grade besonders komplex, aber nicht so eindeutig wie in manch anderen. Na, verwirrt?^^

      qoii schrieb:

      Nach erfolgreicher Auftragserledigung kommt aber die Vorhut von Ajas Truppe an und wird innerhalb weniger Sekunden erledigt. Hände Hoch ist eben nicht immer der beste Befehl.^^ Nachdem dieses kleine Problem erledigt ist, taucht aber direkt das nächste auf. Ajas trifft mit seinen Offizieren und dem größten Rest der Truppe am Ort des Geschehens ein. In zu beseitigen hätte etwas kniffliger werde können, aber die auftauchende Pestgestallt verhindert dies. Sie arbeitet (angeblich) für die Weltregierung und behauptet Waterloo und Loca würden in deren sinne handeln. Aber weil die Beiden anscheinend fast genauso erstaunt sind wie der Rest, dürfte diese Info neu für sie sein. Da bin ich aber mal gespannt wer letztendlich für wen arbeitet und wer nur so tut als ob. Ajas ist überhaupt nicht begeisterter, aber er muss sich letztendlich fügen. Eine Frage die noch im Raum steht ist, ob er von jedem Vizeadmiral so begeistert ist oder ob er eine besondere Verbindung zu Michelangelo hatte und wenn er nur sein Vorbild war.
      Machiavelli ist eine echte Institution in der Marine und ein waschechter Held. Das wird sich auch noch in zahlreichen Flashbacks zeigen, wenngleich die natürlich auf Callaghan ausgerichtet sein werden.

      qoii schrieb:

      Am Ende Erfahren wir noch wer Étaín anderer Gast ist. Sie hat nicht noch weitere Medici mitgenommen sondern Cäsar, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hätte. Bin schon sehr gespannt darauf zu Erfahren, was ihn so wichtig macht. Schließlich dürfte Étaín nicht einfach die ersten Leute mitgenommen haben auf die sie getroffen ist. Graham ein Name aus dem Land der Kiltträger und aufgrund seiner Bedeutung würde ich glatt mal vermuten, dass Graham der Anführer von Étaín Gruppierung ist. In wieweit seine Heimat mit dem Land der Teetrinker übereinstimmt müssen wir noch abwarten.
      Es wird natürlich noch rauskommen, wieso grade Caesar und Pazzi mitgenommen bzw. gerettet wurden. Deine Überlegungen zum Namen und der Person Graham finde ich sehr interessant und du solltest sie unbedingt im Hinterkopf behalten. ;) Eine wichtige Rolle spielt Graham nämlich definitiv.

      qoii schrieb:

      Wie immer ein sehr interessantes Kapitel, welches man sowohl als Endkapitel des letzten Arcs sehen könnte als auch als Eröffnungskapitel für den Neuen. Schließlich werden hier noch ein paar alte Linien geschlossen, aber auch schon neue Angefangen. Ich persönlich Empfinde es aber mehr als ein (weiteres) Abschlusskapitel, da die Storry um Michelangelo hier endgültig abgeschlossen wird.
      Ich habe wirklich mit mir gerungen, ob ich es als Schluss- oder lieber Auftaktkapitel bringen soll. Letztlich fiel die Entscheidung, da mit dem Pestdoktor und Graham gleich zwei in Zukunft sehr wichtige Figuren eingeführt wurden und, wie Vexor schon sagte, zahlreiche Fragen aufgeworfen wurden. Zudem gefiel mir die Symbolik, den neuen Arc mit einem derart gewichtigen Tod zu beginnen. Zeigt wunderbar, wie sich meine FF noch entwickeln wird.^^
      Vexor

      Vexor schrieb:

      Ein Kapitel, welches ohne Cal und die anderne auskommen muss, aber deswegen nicht minder schön zu lesen war!
      Die kleine Ruhepause tat vielleicht ganz gut. Wird die letzte für eine gewisse Zeit sein.^^

      Vexor schrieb:

      Ach Lorca und Waterloo gefallen wir wirklich sehr gut. Dein Händchen für Antagonisten ist noch am laufen, also muss ich mir in dieser Hinsicht schonmal keine Sorgen machen.
      Interessant fand ich Waterloos Ambivalenz. Einerseits kann er den Gedanken kaum ertragen, dass Valentine Harley von ihnen verlangt, MIchelangelo zu töten, aber als Ajas dann auftaucht, scheint er den Tod eines weiteren Admirals erstaunlich leicht in Kauf zu nehmen
      Ich sagte ja schon einmal, Waterloo ist kein ganz so übler Charakter wie etwa Lorca. Andererseits ist er kein Dummkopf. Gegen Ajas musste er kämpfen, wenn er nicht gefangen genommen werden wollte. Zudem ist Michelangelo ein Marineheld und Veteran, von Ajas hatte er noch nie etwas gehört. Das spielt auch noch mit rein.^^

      Vexor schrieb:

      Ajas Gruppe wird schnell zerlegt und ich frage mich gerade, wie der Kampf wohl ausgesehen hätte, wenn der Pestdoktor nicht gekommen wäre. Hätten die beiden Stimmungskiller wirklich eine Chance gegen Ajas, Sansibar und Minze gehabt? Ich weiß es ja nicht, aber das werden wir wohl nicht erfahren.
      Gute Frage.^^ Um das einschätzen zu können, müsste man wohl mindestens einen der beiden und wenigstens Ajas mal in voller Aktion erlebt haben. Bisher also viel zu vage. Es wird sich zeigen, ob man im späteren Verlauf der FF noch Rückschlüsse ziehen kann.^^

      Vexor schrieb:

      Mit dem Pestdoktor kommt eine neue Größe ins Spiel, auch wenn ich mir gerade nicht vorstellen kann, dass jener wirklich für die Fünf Weisen arbeitet, obwohl, wenn ich mir vorstelle, was für "Abschaum" bei mir für die Fünf Weisen arbeitet und noch arbeiten wird, sollte ich mal lieber still sein.
      Die Person ist genau nach meinem Geschmack und das Motto des Pestdoktors wird bei mir auch, relativ bald sogar, noch auftreten. Ich bin wirklich gespannt, was da noch für Geheinisse dahinter stecken.
      Ich sagte vor langer Zeit ja schon, dass die Weltregierung eine sehr unkonventionelle Rolle in meiner FF spielen wird. Der Pestdoktor ist der beste Beweis dafür. ;)

      Vexor schrieb:

      Unsere Echsenfrau hat also Caesar auch noch als Souvenir mitgenommen. Ich frage, was sie von ihm will bzw. was Graham von ihm will.
      Wird noch geklärt werden. Aber nicht in absehbarer Zeit.^^

      Vexor schrieb:

      Fragen über Fragen. Ich denke, dass es kaum eine bessere Möglichkeit gibt, um einen neuen Arc zu beginnen.
      Dachte ich mir auch. War auch der Hauptgrund, dieses Kapitel trotz allem in den neuen Arc zu packen.^^

      Vexor schrieb:

      P.S: RIP MIchaelangelo Machiavelli!
      Ach, nimm es nicht so schwer. Der Gute ist glücklicherweise eng mit Callaghans Vergangenheit verknüpft und bleibt uns so wenigstens in Rückblenden erhalten.^^


      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von -Bo- ()

    • Kapitel 44 - Die große Regel

      Irgendwie fällt es mir diesmal wieder verdammt schwer etwas zu finden über dass ich schrieben kann.

      Flint erwacht, wie jedes mal wenn er außer Gefecht gesetzt wurde, an einem faszinierenden Ort^^, bzw. er genießt Anblicke die einen ganz schnell von den ganzen anderen Problemen ablenken können. Warum er jetzt ausgerechnet von Krill und Mercedes in die Kapitänskajüte verfrachtet wurde bleibt natürlich offen, ist ja ohnehin auf "deinem Mist "gewachsen. ;)

      Gerechtigkeit muss natürlich auch sein, Flint fackelt am Anfang das Schiff der Kopfgeldjäger ab und nun ist sein Schiff abgebrannt. Wobei ich denke, dass alle mit dem gefundenen Ersatz doch recht zufrieden sein können, immerhin ist es ein sehr gutes Marineschiff welches mit allen erdenklichen Sachen ausgestattet sein dürfte. Von genügend Alkohol über gute Karten bis ihn zu angenehmen Aufenthaltsorten für die jeweiligen Interessen.

      Weiterhin Erfahren wir noch einmal wie überaus praktisch Mercedes denkt. Flint muss nun nie wieder nach einem Feuerzeug oder Streichholz suchen wenn er seinem heimlichen Hobby nachgehen möchte XD. Wurde auch Zeit dass er mal aus einem Kampf kommt der ihm mehr als ein paar Schürfwunden beigebracht hat, welche Mercedes schnell wieder heilen kann. Das Feuerzeug ist der erste Schritt sich Cals Gruppe anzugleichen. Nebenbei O'Mara ist echt der Brüller, bittet er doch Flint mit dem Schreien so lange zu Warten bis er seine siebte Flasche geleert hat. :thumbsup:

      Flint wird nochmal darauf hingewiesen, dass er nur dank der Güte von Mercedes noch mit von der Partie ist und auch Luca wird von Krill auf das richtige Verhalten hingewiesen.

      Das war es mal wieder von mir, nächstes mal werde ich bestimmt wieder mehr entdecken. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 44 - Die große Regel

      Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!

      So schaut's es aus auf dem Schiff der Verdammten und ich muss sagen, dass mir das Kapitel wirklich sehr gut gefallen hat. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass ich diese zwischenmenschlichen Kapitel einfach immer am liebsten habe, sowohl in meiner FF, als auch in One Piece selber, wo sie einfach immer seltener werden :/

      Flint hat nun Schritt 1 abgelegt, um ein Cyborg zu werden, indem sein Finger jetzt ein Feuerzeugt ist. Auch Mercedes deine mütterlichen Gefühle gehen vielleicht ein bisschen ZUU weit :P
      Naja immerhin ist Flint jetzt immerhin ständig auf Zündmodus, obwohl ich O'Maras Bedenken teile, dass er sicher selber, das Schiff und die übrigen abfackeln wird, ehe er es sinnvoll einsetzt, aber das macht wohl den Reiz aus ;)

      Wenn wir schon vom Trunkenbold reden...erstaunlich tiefsinnige, ruhige Szenen mit ihm . Bin ich gar nicht gewöhnt, aber ist gut so bzw. gefällt es! Will mehr davon erfahren. Mehr über Brian, mehr über Krills und seine Vergangenheit...einfach mehr^^

      Währenddessen unterhalten sich auch Krill und Luca, die ein erstaunlich gutes "Paar" abgeben. Schweigsamkeit trifft auf radikale Offenheit. So ganz möchte ich ja nicht glauben, dass sie ihr Versprechen halten kann. Wäre ja schon fast zu einfach und wo würde das Konfliktpotential mit Mercedes dann nur bleiben? :D

      Leider komme ich damit auch schon zum Ende meines Kommentars zu einem guten Kapitel, welches ruhiger, aber deswegen nicht schlechter war. Dennoch oder eher deswegen kann es von mir aus auch recht schnell weitergehen! :)

    • Antworten auf eure Kommentare + Kapitel 45

      Heyho, Leser und Leserinnen! Da meine Stammkommentatoren ihre Kommentare früher als gedacht abgegeben haben, erscheint auch mein neues Kapitel etwas früher als gedacht. Wenn's läuft, dann läuft's.^^
      Das nun mehr 45. Kapitel meiner FF trägt den schlichten Titel "Träume" und kann gelesen werden. Im Grunde ist es das Übergangskapitel zur Haupthandlung dieses Arcs, also genießt nocheinmal die Ruhe, bevor es langsam wieder losgeht. xD
      Und nun noch zu besagten Kommentaren:

      qoii

      qoii schrieb:

      Irgendwie fällt es mir diesmal wieder verdammt schwer etwas zu finden über dass ich schrieben kann.
      Ist halt ein ruhiges Kapitel in dem es um zwischenmenschliche Beziehungen geht. Zumindest im Groben.^^
      Obwohl ich sagen muss, dass du einen für die Zukunft recht wichtigen, wenn auch sehr vagen Hinweis nicht mit aufgegriffen hast. Ich war schockiert. xD

      qoii schrieb:

      Flint erwacht, wie jedes mal wenn er außer Gefecht gesetzt wurde, an einem faszinierenden Ort^^, bzw. er genießt Anblicke die einen ganz schnell von den ganzen anderen Problemen ablenken können. Warum er jetzt ausgerechnet von Krill und Mercedes in die Kapitänskajüte verfrachtet wurde bleibt natürlich offen, ist ja ohnehin auf "deinem Mist "gewachsen.
      Vielleicht hatten alle Angst, was vorher in dieser Kajüte abgegangen sein könnte und niemand mit UV-Licht und Desinfektionsmittel da durchputzen wollte? xD Wer weiß.^^

      qoii schrieb:

      Gerechtigkeit muss natürlich auch sein, Flint fackelt am Anfang das Schiff der Kopfgeldjäger ab und nun ist sein Schiff abgebrannt. Wobei ich denke, dass alle mit dem gefundenen Ersatz doch recht zufrieden sein können, immerhin ist es ein sehr gutes Marineschiff welches mit allen erdenklichen Sachen ausgestattet sein dürfte. Von genügend Alkohol über gute Karten bis ihn zu angenehmen Aufenthaltsorten für die jeweiligen Interessen.
      Das Schiff beherbergt sehr viele schöne Annehmlichkeiten und lagert einige praktische Dinge. Belassen wir es erstmal dabei.^^ Rein äußerlich passt die Prospero aber wohl er weniger gut zu Cal & Co.^^

      qoii schrieb:

      Weiterhin Erfahren wir noch einmal wie überaus praktisch Mercedes denkt. Flint muss nun nie wieder nach einem Feuerzeug oder Streichholz suchen wenn er seinem heimlichen Hobby nachgehen möchte XD. Wurde auch Zeit dass er mal aus einem Kampf kommt der ihm mehr als ein paar Schürfwunden beigebracht hat, welche Mercedes schnell wieder heilen kann. Das Feuerzeug ist der erste Schritt sich Cals Gruppe anzugleichen. Nebenbei O'Mara ist echt der Brüller, bittet er doch Flint mit dem Schreien so lange zu Warten bis er seine siebte Flasche geleert hat.
      Früher oder später muss Flint ja mal glänzen dürfen. Und viel wichtiger: Ich kann nicht immer einen Charakter "opfern", um Flint zu retten. Später gibt es so viel zu tun, da brauche ich alle Charaktere.^^

      qoii schrieb:

      Flint wird nochmal darauf hingewiesen, dass er nur dank der Güte von Mercedes noch mit von der Partie ist und auch Luca wird von Krill auf das richtige Verhalten hingewiesen.
      Zudem stellt sich die Frage: Wer hat sich wohl für Lucas Mitreise eingesetzt?^^

      qoii schrieb:

      Das war es mal wieder von mir, nächstes mal werde ich bestimmt wieder mehr entdecken.
      Wir werden sehen.^^ Lang genug ist das Kapitel jedenfalls und ein paar Hinweise und Andeutungen gibt es auch. ;)
      Vexor

      Vexor schrieb:

      Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!
      Und trotzdem mag niemand Callaghan. xD

      Vexor schrieb:

      So schaut's es aus auf dem Schiff der Verdammten und ich muss sagen, dass mir das Kapitel wirklich sehr gut gefallen hat. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass ich diese zwischenmenschlichen Kapitel einfach immer am liebsten habe, sowohl in meiner FF, als auch in One Piece selber, wo sie einfach immer seltener werden :/
      Ich auch und leider kann ich mich an das letzte ruhige Kapitel in OP kaum erinnern. Dürfte dieses Minipanel auf Punk Hazard gewesen sein, mit Nami und Lysop. Oder? xD

      Vexor schrieb:

      Flint hat nun Schritt 1 abgelegt, um ein Cyborg zu werden, indem sein Finger jetzt ein Feuerzeugt ist. Auch Mercedes deine mütterlichen Gefühle gehen vielleicht ein bisschen ZUU weit
      Naja immerhin ist Flint jetzt immerhin ständig auf Zündmodus, obwohl ich O'Maras Bedenken teile, dass er sicher selber, das Schiff und die übrigen abfackeln wird, ehe er es sinnvoll einsetzt, aber das macht wohl den Reiz aus
      O'Mara hat die Sache vielleicht auch etwas ausgeschmückt bzw. für sich selbst eine Antwort gesucht, warum Mercedes den Jungen mitgenommen hat.^^
      Wie auch immer, für Flint gab es damit das erste Power-Up. Wie bei qoii schon erwähnt: Der Junge kann ja nicht ständig gerettet werden.^^

      Vexor schrieb:

      Wenn wir schon vom Trunkenbold reden...erstaunlich tiefsinnige, ruhige Szenen mit ihm . Bin ich gar nicht gewöhnt, aber ist gut so bzw. gefällt es! Will mehr davon erfahren. Mehr über Brian, mehr über Krills und seine Vergangenheit...einfach mehr^^
      Freu dich, Krill ist schon im nächsten Arc dran!^^ Brian bzw. O'Mara hingegen ist von solcher Wichtigkeit für die Geschichte, dass ich mir ihn noch aufheben muss. Aber Andeutungen wird es natürlich schon vorher geben.^^

      Vexor schrieb:

      Währenddessen unterhalten sich auch Krill und Luca, die ein erstaunlich gutes "Paar" abgeben. Schweigsamkeit trifft auf radikale Offenheit. So ganz möchte ich ja nicht glauben, dass sie ihr Versprechen halten kann. Wäre ja schon fast zu einfach und wo würde das Konfliktpotential mit Mercedes dann nur bleiben?
      Sollte die Meisterin der Täuschung Krill etwa...getäuscht haben?! *Bam-Bam-Baaaaaam!!*

      Vexor schrieb:

      Leider komme ich damit auch schon zum Ende meines Kommentars zu einem guten Kapitel, welches ruhiger, aber deswegen nicht schlechter war. Dennoch oder eher deswegen kann es von mir aus auch recht schnell weitergehen!
      Schneller geht's wohl kaum. Genieße dieses letzte ruhige Kapitel zwischen den Kopfgeldjägern und Flint nochmal, bevor die Arc-mäßige Aufteilung der Truppe erfolgt. ;)


      Und jetzt viel Spaß mit "Träume"! :)


    • Kapitel 45 - Träume

      Schande über mich, da habe ich doch im letzten Kommentar galt vergessen etwas über den ersten Absatz mit Cal zu schrieben!!!!!
      Cals (Albtraum-)Erinnerung gibt ein paar Rätsel oder Hinweise. Zuerst einmal sehe ich dies eher als (Tag-)Traum und nicht als genaue Wiedergabe der Abläufe, da ich nicht denke dass sein ersten Treffen mit Mercedes so abgelaufen ist. Er wird sie wahrscheinlich in dieser Industriestadt getroffen haben und diese Erinnerung wurde von der Erinnerung an den grünen König überlagert. Dies lässt auf jemanden Schließen der etwas mit Pflanzen zu tun haben könnte. Aber auch sonst scheint er nicht gerade Ruhig zu schlafen und Mercedes das eine oder andere mal zu wecken. Wie jeder gute Mann will er sich aber auch nicht von ihr Helfen lassen, im Gegenteil er schafft es sehr gut sie zu verärgern.Seine ganzen Probleme und Albträume werden aber auch nicht von ungefähr kommen, er wird schon eine ganze Menge erlebt haben um dies alles anzusammeln, bis jetzt haben wir ja "nur" von seiner Bestienaktion erfahren.

      Flint ist wieder auf den Beinen und feiert dies indem er die ihm entgangene Bewegung der letzten zwei Wochen sofort nachholt, zum Leidwesen der Andren. Er ist sogar so gut drauf, dass er der Meinung ist er könnte mit Forderungen an Cal herantreten. Dieser belehrt ihn aber auf seine charmante Art schnell wieder eines besseren. XD


      (Blid Quelle: tanjaisaddictedto.blogspot.de/…er-fame-fur-anfanger.html)
      Besser lässt sich die Insel bzw. deren Eingang einfach nicht beschreiben, selbst Krills Gesicht dürfte so Ähnlich ausgesehen haben. Aber beginnen wir am besten bei der Anreise am Anfang. Ich konnte es mit mal wieder richtig schön Vorstellen, wie Krill im Schneidersitz auf der Glaskuppel sitzt und mit geschlossenen Augen per Handzeichen O'Mara Anweisungen gibt wie er zu steuern hat. Wobei es bei ihm natürlich keinen unterschied macht ob er die Augen öffnet oder nicht.XD

      Dann noch kurz was zum Namen, Suie bedeutet auf Französisch anscheinend Ruß und Princesse Prinzessin, weswegen ich die Insel wörtlich übersetzt "Prinzessin Ruß "heißt, wobei ich glaube das "Ruß Prinzessin" oder "Rußende Prinzessin" es eher treffen würden. Alle Angaben sind ohne Gewähr, da ich des französischen nicht Mächtig bin und mich nur auf Google verlassen muss.^^

      Der Losungssatz ist es sicher auch wert ein wenig auseinander genommen zu werden.
      "Ich begehre mein kindliches Antlitz in den großen Säulen der neuen Heimat gespiegelt zu finden, wo Wahrheit und der Dame ewige Gunst mich erfüllen und leiten mögen. "
      Sehr Poetisch um einfach nur eine Losung zu sein, ich denke das noch etwas mehr dahinter steckt. Zum einen klingt es sehr nach einer matriarchalisch organisierten Gesellschaft, oder zumindest ihr Bezugspunkt/ ihre Göttin ist weiblich (Dame ewige Gunst). Neue Heimat dürfte sich wahrscheinlich auf die riesige Höhle beziehen in der die Inselbewohner spätestens seit dem Vulkanausbruch leben. Weiterhin klingt der ganze Satz ziemlich nach Weiterentwicklung und Selbsterfahrung.
      Irgendwie bekomme ich es nicht ganz auf die Reihe alles was dieser Satz in meinem Hinterstübchen auslöst gut zu Papier zu bringen, vielleicht suche ich aber auch nach einer tieferen Bedeutung wo keine ist. :pinch:

      Mercedes hat die Wahrheit gesagt, sie werden die Insel nie betreten, sondern eintreten, (was für ein blöder Wortwitz :pinch: ). Ich befürchte nur, dass ich nächste Woche noch sehr viel länger als dieses mal nach einer passenden Graphik suchen muss.

      Auch auf der zwischenmenschlichen Ebene ist wieder schön viel passiert, besonders Luca und O'Mara haben mir diesmal besonders gut gefallen ^.^ .

      Das war mal wieder mein Beitreg, ich hoffe diesmal habe ich wirklich nichts vergessen. ;). Au?erden klingt er irgendwie etwas wirr oder zumindest wirrer als sonst XD
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Menschenjagd Zusammenfassung

      Geschafft!
      Wahrscheinlich nerv ich euch mittlerweile schon, trotzdem geb ich jetzt auch mal meine unwichtige Meinung zum besten. ^^
      Ich bin schockiert, wer haette gedacht, dass hier so viele gute FFs zu finden sind, also ich nicht! Wobei „Menschenjagd“ wohl vorerst die letzte meiner FF Aufholjagdt sein wird... allerdings kann ich fuer nichts garantieren. xD
      Bevor ich mich jetzt wieder in ewig lange Vorreden verliere, schmeiss ich mal etwas Butter bei dei Fische.

      Als erstes mal ein Kritikpunkt:
      Schachtelsaetze! Ich schreib ja auch gerne Schachtelsaetze, aber in einer FF haben die nicht allzu viel zu suchen. Irgendwo hattest du in einem kompletten Absatz genau: einen Satz. Liest man mehrere Kapitel aufeinander, wird das recht anstrengend und ich peil dann auch manchmal den Satz nicht und muss ihn ein weiteres Mal lesen. xD Bitte weniger davon! In meinem sowieso schon verwirrten Geirn wird es sonst noch verworrener...

      Hab einen Satz gerade mal rausgesucht:
      Ein Braun wie feuchte Erde, die weich und ruhig aus dem stahlharten, aufgestachelten Blick sickerte, mit trägstem Pech überzogene Haare, die ein aufgeregt gestikulierendes Gesicht umrahmten, dessen sonnengeküsste Haut unter der glühend heißen Sonne wie dunkler Bernstein feucht funkelte, und das nervöse Zucken langer, dünner Finger - gehäutete Fangbeine einer gewitzten Wüstenspinne.

      Fuer meinen Geschmack viel zu lang. ^^


      Der Schreibstil hat sich ansonsten im Laufe der Zeit verbessert und ist sehr... brutal xD Untypisch fuer OP itself. Viele grausame Tode und Folterungen die man so in OP nie lesen/sehen wuerde. Laws abgetrennten Arm sehe ich da als kleines Scharmuetzel. Was in deinem Hirn so abgeht... sehr interessant. :D
      Diese finstere Seite gefaellt mir ziemlich gut. Kein weichgespueltes Wischi-Waschi. Hier gehts richtig rund. Die detaillierten Beschreibungen deute ich als Leidenschaft von dir, brutale Szenen aufs virtuelle Papier zu bringen? Immer her damit!
      Hinzu kommt der beissende und sehr witzige Humor in den genialsten und „unpassendsten“ Momenten. Die Mischung gefaellt mir.

      Nun zu den Hauptcharakteren.
      Vorneweg finde ich fast durchweg alle deiner Charaktere gut aufgebaut und durchdacht. Du verraetst nie zu viel und fuehrst jeden nach und nach mit kleineren FBs oder Andeutungen naeher an den Leser heran. Trotzdem bleibt es immer mysterioes. Gerade auch was die Kampftechniken und TFs angeht. Bisher sind die Kampftechniken in Ihrer Art sehr besonders, da warste echt kreativ. ^^
      Flint ist im Gegensatz zu den Kopfgeldjaegern noch ewas positiver und definitiv Energiegeladener. Dass sein Boot abgefackelt wurde nennt man definitiv Karma. Mitleid hatte ich da nicht. Sein neues Spielzeug in Form eines Feuerzeugdaumens ist ein nettes Extra – allerdings sehe ich schon weitere Schiffe in Flammen aufgehen xD Er wird wohl bald endlich zu ein paar Powerups kommen. Die hat er auch bitter noetig!
      Seine Suche nach Harley und die Motive sind ja nicht klar, da bin ich gespannt was du dir da hast einfallen lassen.
      Krill finde ich super, besonders seine Faehigkeit alles zu sehen, trotz Blindheit. Faszinierend. Auch seine deutlichen Anweiseungen an Luca haben mir gefallen.
      O`Mara ist eine ziemlich coole Socke und wird mir mehr und mehr sympathisch. Allein wie er manchmal reagiert, herrlich. Seinen richtigen Namen kennen wir schon, der Rest ist noch sehr nebuloes. Schmerz empfindet er keinen mehr, was vor und Nachteile haben kann. Ich denke da an Oz aus OP, der hat ja auch nix mitbekommen was das anging. Sowas kann also auch mal nach hinten losgehen.
      Mercedes als „Halbroboter“ find ich geil. ^^ Ich liebe sie und Ihre Schrauben! Richtig genialer Einfall. Zimperlich ist sie jedenafalls nicht und ihre Behandlungen brutal. Sie zeigt mittlerweile jedoch auch ihre nettere Seite und hat einen Narren an dem guten Flint gefressen. Ihre Rivalitaet mit Luca kann ich noch nicht so ganz beurteilen, bin aber auf ihrer Seite. xD
      In diesem Arc wird sie anscheinend etwas mehr beleuchtet, darauf freue ich mich schon.
      Luca... keine Ahnung ob ich sie moegen soll oder nicht. xD Ihre Art ist sehr provozierend und erfrischend... offen. Sie bringt jetzt mal ein bisschen Leben in das sonst so langweilige Leben Cals und macht den guten das Leben etwas schwieriger.
      Cal... da weiss ich auch nicht so recht. Moegen oder nicht moegen? Das ist hier die Frage! Er ist jedenfalls ein ziemlich brutaler Geselle der nicht davor zurueckschreckt ganze Doerfer auszuloeschen. Da bin ich auf die Hintergrundgeschichte gespannt – sowie bei den Anderen auch xD Jedenfalls scheint Mercedes etwas Sicherheit und Halt fuer ihn zu bieten, auch wenn er nicht darueber reden will. Seine Faehigkeiten hast du lange im Dunkeln gelassen und so noch einen Spannungsfaktor dazu gebracht,

      Deine Beschreiben der Frauen sind... detailliert xD Sehr amuesant ^^ Wo ist da bitte der Fanservice fuer die – bisher nicht vorhandene – Frau unter den Kommentatoren, huh? xD Spass beiseite, den brauch ich nicht. Bleib da bei den sexy Ladys ^^

      Der letzte Arc hat mir ziemlich zugesagt. Tiefsinnige und dreidimensionale Prota- sowie Antagonisten. Die Machiavellis und Anhang hatten gute Hintergrundgeschichten und auch die Kampftechniken waren kreativ. Einzig Isabella hat mir am Ende nicht zugesagt. Sie hat doch ein bisschen zu locker die Folterung angedeutet und war da gegenueber Luca einen ticken zu positiv. Vielleicht war sie aber auch einfach noch zugedroehnt vom Morphin xD

      Ètaìn kennt O`Maras Namen (sollte ich sie nicht gerade verwechseln), entkommt diesem aber. Sie schippert jetzt erstmal mit Ihren Gefangenen in unbekannte Gefilde. Ich frage mich warum die Zwei wohl so wichtig sind... hm...

      Waterloo und seine Uebermaessig sensible Begleiterin arbeiten fuer Harley, ueder den man bisher so gut wie nix weiss. Die sind jedenfalls ein irres Gespann.
      Der Marine und Ajas sind wohl erstmal die Haende gebunden und sie muessen auf Geheiss der 5 Weisen erstmal den Rueckzug antreten.

      Zum neuen Arc kann ich noch nicht viel sagen. Den Eingang zur Insel find ich jedenfalls witzig, Warum ist dieser im Bauchnabel? Nabel der Welt oder was? ^^ Vielleicht bekommt man dort auch „Nabel“ als Begruessung gesagt? xD

      Zum Abschluss kann ich sagen, dass deine Story durch sehr individuelle Ideen und Kreativitaet glaenzt.
      Hier und da ein paar kleinere Schwaechen (Schachtesaetze!!) sonst alles soweit Paletti ^^

      Das wars von mir, jetzt bin ich erschoepft vom ganzen Lesen und goenn mir meine wohlverdiente „Aufholpause“. xD
    • Antworten auf eure Kommentare + Kapitel 46

      Pfuh, kurz vor Ende des ersten Advents kommt mein besinnlicher Beitrag in Form von Kapitel 46 namens "Princesse Suie". Viel gibt es gar nicht zu sagen, außer einer kleinen Sache:
      Im ersten Absatz wird Luca eine neue Personengruppe in meiner FF einführen und ich möchte vorausschicken, dass ich besagte Gruppierung in keiner Weise diffamieren oder sonstwie angreifen möchte. Zumal meine Geschichte in einer fiktiven Welt spielt. Ich begebe mich einfach auf ein ähnlich dünnes Eis wie Oda mit den Transen und hoffe, dass es nicht bricht. ;)
      Soweit dazu, heutzutage muss man ja immer etwas vorsichtig sein.^^ Aber nun zu den Kommentaren:

      qoii

      qoii schrieb:

      Schande über mich, da habe ich doch im letzten Kommentar galt vergessen etwas über den ersten Absatz mit Cal zu schrieben!!!!!
      Cals (Albtraum-)Erinnerung gibt ein paar Rätsel oder Hinweise. Zuerst einmal sehe ich dies eher als (Tag-)Traum und nicht als genaue Wiedergabe der Abläufe, da ich nicht denke dass sein ersten Treffen mit Mercedes so abgelaufen ist. Er wird sie wahrscheinlich in dieser Industriestadt getroffen haben und diese Erinnerung wurde von der Erinnerung an den grünen König überlagert. Dies lässt auf jemanden Schließen der etwas mit Pflanzen zu tun haben könnte. Aber auch sonst scheint er nicht gerade Ruhig zu schlafen und Mercedes das eine oder andere mal zu wecken. Wie jeder gute Mann will er sich aber auch nicht von ihr Helfen lassen, im Gegenteil er schafft es sehr gut sie zu verärgern.Seine ganzen Probleme und Albträume werden aber auch nicht von ungefähr kommen, er wird schon eine ganze Menge erlebt haben um dies alles anzusammeln, bis jetzt haben wir ja "nur" von seiner Bestienaktion erfahren.
      Und die Bestienaktion hängt nicht mal mit seinen Alpträumen zusammen.^^ Zu Callaghan kann ich leider gar nichts sagen, ganz einfach weil das die Stimmung versauen würde. Aber es wird schon bald mehr zu ihm geben und ich hoffe und glaube, dass euch das gefallen wird^^
      Deine Gedanken zu seiner Erinnerung und dem grünen König sind interessant, wenngleich nur die zum ersten Punkt korrekt sind. Aber das sollte dich nicht weiter kümmern, denn ohne weitere Informationen kannst du dir gar kein Bild vom grünen König machen. Oh, wie ich mich auf dieses Thema schon freue. xD

      qoii schrieb:

      Flint ist wieder auf den Beinen und feiert dies indem er die ihm entgangene Bewegung der letzten zwei Wochen sofort nachholt, zum Leidwesen der Andren. Er ist sogar so gut drauf, dass er der Meinung ist er könnte mit Forderungen an Cal herantreten. Dieser belehrt ihn aber auf seine charmante Art schnell wieder eines besseren. XD
      Eine ganz starke Szene zwischen den beiden, finde ich.^^

      qoii schrieb:

      Besser lässt sich die Insel bzw. deren Eingang einfach nicht beschreiben, selbst Krills Gesicht dürfte so Ähnlich ausgesehen haben. Aber beginnen wir am besten bei der Anreise am Anfang. Ich konnte es mit mal wieder richtig schön Vorstellen, wie Krill im Schneidersitz auf der Glaskuppel sitzt und mit geschlossenen Augen per Handzeichen O'Mara Anweisungen gibt wie er zu steuern hat. Wobei es bei ihm natürlich keinen unterschied macht ob er die Augen öffnet oder nicht.XD
      Cooles Bild. So oder so ähnlich sah ich wahrscheinlich aus, als ich mir die Badende ersonnen habe, wobei sie und die ganze Insel in meinen Gedanken wohl noch viel gigantomanischer war als ich es hätte beschreiben können.^^
      Die Szene mit Krill war, genau wie der Nebel eine plötzliche Eingebung, der ich einfach gefolgt bin. Freut mich, dass sie so gut ankam.^^

      qoii schrieb:

      Dann noch kurz was zum Namen, Suie bedeutet auf Französisch anscheinend Ruß und Princesse Prinzessin, weswegen ich die Insel wörtlich übersetzt "Prinzessin Ruß "heißt, wobei ich glaube das "Ruß Prinzessin" oder "Rußende Prinzessin" es eher treffen würden. Alle Angaben sind ohne Gewähr, da ich des französischen nicht Mächtig bin und mich nur auf Google verlassen muss.^^
      Also mein Französisch ist auch kaum existent und diesen Arc überstehe ich auch bloß dank Wörterbüchern und dem Internet, von daher.^^ Aber aus deinen Übersetzungen ist "Rußende Prinzessin" mein Favorit, würde ich es festmachen müssen.^^

      qoii schrieb:

      Der Losungssatz ist es sicher auch wert ein wenig auseinander genommen zu werden.
      "Ich begehre mein kindliches Antlitz in den großen Säulen der neuen Heimat gespiegelt zu finden, wo Wahrheit und der Dame ewige Gunst mich erfüllen und leiten mögen. "
      Sehr Poetisch um einfach nur eine Losung zu sein, ich denke das noch etwas mehr dahinter steckt. Zum einen klingt es sehr nach einer matriarchalisch organisierten Gesellschaft, oder zumindest ihr Bezugspunkt/ ihre Göttin ist weiblich (Dame ewige Gunst). Neue Heimat dürfte sich wahrscheinlich auf die riesige Höhle beziehen in der die Inselbewohner spätestens seit dem Vulkanausbruch leben. Weiterhin klingt der ganze Satz ziemlich nach Weiterentwicklung und Selbsterfahrung.
      Irgendwie bekomme ich es nicht ganz auf die Reihe alles was dieser Satz in meinem Hinterstübchen auslöst gut zu Papier zu bringen, vielleicht suche ich aber auch nach einer tieferen Bedeutung wo keine ist.
      Viele richtige Vermutungen und Schlussfolgerungen. :) Aber ganz so tiefsinnig ist die Losung abseits einiger Hinweise auch nicht. Obwohl, diese vergleichenden Literaturwissenschaftler sind ja zu allem fähig. xD

      qoii schrieb:

      Mercedes hat die Wahrheit gesagt, sie werden die Insel nie betreten, sondern eintreten, (was für ein blöder Wortwitz ). Ich befürchte nur, dass ich nächste Woche noch sehr viel länger als dieses mal nach einer passenden Graphik suchen muss.
      Ich hoffe und glaube schon.^^

      qoii schrieb:

      Auch auf der zwischenmenschlichen Ebene ist wieder schön viel passiert, besonders Luca und O'Mara haben mir diesmal besonders gut gefallen .
      Zwischenmenschliche Kapitel schreibe ich auch sehr gern. Zumindest lieber als Kampfkapitel.^^

      qoii schrieb:

      Das war mal wieder mein Beitreg, ich hoffe diesmal habe ich wirklich nichts vergessen. . Au?erden klingt er irgendwie etwas wirr oder zumindest wirrer als sonst XD
      Keine Sorge, ich habe alles verstanden. ;)
      Lyca

      Lyca schrieb:

      Geschafft!
      Wahrscheinlich nerv ich euch mittlerweile schon, trotzdem geb ich jetzt auch mal meine unwichtige Meinung zum besten. ^^
      Ich bin schockiert, wer haette gedacht, dass hier so viele gute FFs zu finden sind, also ich nicht! Wobei „Menschenjagd“ wohl vorerst die letzte meiner FF Aufholjagdt sein wird... allerdings kann ich fuer nichts garantieren. xD
      Bevor ich mich jetzt wieder in ewig lange Vorreden verliere, schmeiss ich mal etwas Butter bei dei Fische.
      Nerven? Hier im FF-Thread, in dem wir nur einen fehlenden Besucher von durch den virtuellen Staub rollenden Steppenläufern entfernt sind? Keinesfalls.^^ Finde es ziemlich cool, dass du die FFs hier aufholst. Ohne euch Kommentatoren würden die Autoren sich hier ja nur untereinander auseinandernehmen. xD

      Lyca schrieb:

      Als erstes mal ein Kritikpunkt:
      Schachtelsaetze! Ich schreib ja auch gerne Schachtelsaetze, aber in einer FF haben die nicht allzu viel zu suchen. Irgendwo hattest du in einem kompletten Absatz genau: einen Satz. Liest man mehrere Kapitel aufeinander, wird das recht anstrengend und ich peil dann auch manchmal den Satz nicht und muss ihn ein weiteres Mal lesen. xD Bitte weniger davon! In meinem sowieso schon verwirrten Geirn wird es sonst noch verworrener...
      Ja...was soll ich sagen? Mea culpa.^^ Das "Problem" ist nur, dass diese verfluchten Schachtelsätze zu meinem Stil gehören wie der Schatten zum Licht. Ich weiß natürlich, dass sich einige daran stören, aber ich kann sie auch nicht völlig aufgeben. Dafür liebe ich sie viel zu sehr.^^ Ich werde versuchen, es etwas einzuschränken, aber nichts versprechen. ;) Zum von dir gebrachten Beispiel ist zudem zu sagen, dass sich der Satzbau hier bewusst so verwinkelt darstellt. Immerhin handelt es sich hier um die letzten Gedanken des halb toten Machiavellis, dessen zermürbter Verstand all die auf ihn einwirkenden Eindrücke gar nicht mehr verarbeiten kann. Alles fließt unkontrolliert vor seinen Augen davon, stürzt auf ihn ein, doch erfassen kann er nichts. Dies sollte der Satz einfach wiederspiegeln, heißt, deine Verwirrung war von mir irgendwie "gewollt". Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich? xD

      Lyca schrieb:

      Der Schreibstil hat sich ansonsten im Laufe der Zeit verbessert und ist sehr... brutal xD Untypisch fuer OP itself. Viele grausame Tode und Folterungen die man so in OP nie lesen/sehen wuerde. Laws abgetrennten Arm sehe ich da als kleines Scharmuetzel. Was in deinem Hirn so abgeht... sehr interessant.
      Diese finstere Seite gefaellt mir ziemlich gut. Kein weichgespueltes Wischi-Waschi. Hier gehts richtig rund. Die detaillierten Beschreibungen deute ich als Leidenschaft von dir, brutale Szenen aufs virtuelle Papier zu bringen? Immer her damit!
      Hinzu kommt der beissende und sehr witzige Humor in den genialsten und „unpassendsten“ Momenten. Die Mischung gefaellt mir.
      Ich werte das mal als ein Kompliment.^^
      Um ehrlich zu sein, hatte ich in letzter Zeit des öfteren überlegt, ein FSK16 oder zumindest eine kleine Warnung in den Startpost zu editieren, um zartbesaitetere Gemüter nicht zu verstören. Letztlich wird meine FF nämlich noch düsterer und brutaler, auf physischer und auf psychischer Ebene, sodass es mit dem Manga selbst nur noch bedingt etwas zu tun haben wird. Der Humor wird deshalb aber natürlich nicht zu kurz kommen. Er wird nur vermutlich noch beißender und unpassender. ;)

      Lyca schrieb:

      Nun zu den Hauptcharakteren.
      Vorneweg finde ich fast durchweg alle deiner Charaktere gut aufgebaut und durchdacht. Du verraetst nie zu viel und fuehrst jeden nach und nach mit kleineren FBs oder Andeutungen naeher an den Leser heran. Trotzdem bleibt es immer mysterioes. Gerade auch was die Kampftechniken und TFs angeht. Bisher sind die Kampftechniken in Ihrer Art sehr besonders, da warste echt kreativ. ^^
      Flint ist im Gegensatz zu den Kopfgeldjaegern noch ewas positiver und definitiv Energiegeladener. Dass sein Boot abgefackelt wurde nennt man definitiv Karma. Mitleid hatte ich da nicht. Sein neues Spielzeug in Form eines Feuerzeugdaumens ist ein nettes Extra – allerdings sehe ich schon weitere Schiffe in Flammen aufgehen xD Er wird wohl bald endlich zu ein paar Powerups kommen. Die hat er auch bitter noetig!
      Seine Suche nach Harley und die Motive sind ja nicht klar, da bin ich gespannt was du dir da hast einfallen lassen.
      Krill finde ich super, besonders seine Faehigkeit alles zu sehen, trotz Blindheit. Faszinierend. Auch seine deutlichen Anweiseungen an Luca haben mir gefallen.
      O`Mara ist eine ziemlich coole Socke und wird mir mehr und mehr sympathisch. Allein wie er manchmal reagiert, herrlich. Seinen richtigen Namen kennen wir schon, der Rest ist noch sehr nebuloes. Schmerz empfindet er keinen mehr, was vor und Nachteile haben kann. Ich denke da an Oz aus OP, der hat ja auch nix mitbekommen was das anging. Sowas kann also auch mal nach hinten losgehen.
      Mercedes als „Halbroboter“ find ich geil. ^^ Ich liebe sie und Ihre Schrauben! Richtig genialer Einfall. Zimperlich ist sie jedenafalls nicht und ihre Behandlungen brutal. Sie zeigt mittlerweile jedoch auch ihre nettere Seite und hat einen Narren an dem guten Flint gefressen. Ihre Rivalitaet mit Luca kann ich noch nicht so ganz beurteilen, bin aber auf ihrer Seite. xD
      In diesem Arc wird sie anscheinend etwas mehr beleuchtet, darauf freue ich mich schon.
      Luca... keine Ahnung ob ich sie moegen soll oder nicht. xD Ihre Art ist sehr provozierend und erfrischend... offen. Sie bringt jetzt mal ein bisschen Leben in das sonst so langweilige Leben Cals und macht den guten das Leben etwas schwieriger.
      Cal... da weiss ich auch nicht so recht. Moegen oder nicht moegen? Das ist hier die Frage! Er ist jedenfalls ein ziemlich brutaler Geselle der nicht davor zurueckschreckt ganze Doerfer auszuloeschen. Da bin ich auf die Hintergrundgeschichte gespannt – sowie bei den Anderen auch xD Jedenfalls scheint Mercedes etwas Sicherheit und Halt fuer ihn zu bieten, auch wenn er nicht darueber reden will. Seine Faehigkeiten hast du lange im Dunkeln gelassen und so noch einen Spannungsfaktor dazu gebracht,
      Ich bin erstmal froh, dass dir die Protagonisten, insbesondere die Kopfgeldjäger, gefallen. Denn während Flint der Motor der Handlung ist, sind es die Schicksale und Geschichten der Kopfgeldjäger, die sie ausfüllen werden. Deshalb musste ich mich auch so anstrengen, sie möglichst interessant zu machen. Was wohl im Großen und Ganzen funktioniert hat. Speziell Luca hast du genau so beschrieben, wie ich sie mir vorgestellt habe.^^
      Zu Callaghan kann ich hingegen wirklich nur in einem Punkt zustimmen: Die Hintergrundgeschichte abwarten. ;)

      Lyca schrieb:

      Deine Beschreiben der Frauen sind... detailliert xD Sehr amuesant ^^ Wo ist da bitte der Fanservice fuer die – bisher nicht vorhandene – Frau unter den Kommentatoren, huh? xD Spass beiseite, den brauch ich nicht. Bleib da bei den sexy Ladys ^^
      Nein, du hast recht. Im nächsten Arc wird es ohnehin einen Mann geben, den ich als "besonders attraktiv" einführen werde. Mit dem werde ich dann für meine weibliche Leserschaft auf Tuchfühlung gehen. Kann ja nicht angehen, dass nur Etain und Co. sexy Auftritte spendiert bekommen.^^

      Lyca schrieb:

      Der letzte Arc hat mir ziemlich zugesagt. Tiefsinnige und dreidimensionale Prota- sowie Antagonisten. Die Machiavellis und Anhang hatten gute Hintergrundgeschichten und auch die Kampftechniken waren kreativ. Einzig Isabella hat mir am Ende nicht zugesagt. Sie hat doch ein bisschen zu locker die Folterung angedeutet und war da gegenueber Luca einen ticken zu positiv. Vielleicht war sie aber auch einfach noch zugedroehnt vom Morphin xD
      Ganz ehrlich? Das Morphium habe ich nur eingeführt, um mir am Ende ausgedehnte Abschiedsarien zu ersparen, die den Arc noch unnötig in die Länge gezogen hätten.^^
      Allerdings wollte ich den Charakter Isabella positiv ausklingen lassen, zeigen, dass Pazzi nicht gewonnen hat, sondern Isabella stärker ist und diese furchtbaren Folterungen verkraften wird. Medikamente, die den Schmerz unterdrücken, helfen dabei natürlich. xD

      Lyca schrieb:

      Ètaìn kennt O`Maras Namen (sollte ich sie nicht gerade verwechseln), entkommt diesem aber. Sie schippert jetzt erstmal mit Ihren Gefangenen in unbekannte Gefilde. Ich frage mich warum die Zwei wohl so wichtig sind... hm...
      Die Zwei sind nicht mal ansatzweise so wichtig wie Ètaìn und ihre Gruppierung selbst.^^

      Lyca schrieb:

      Waterloo und seine Uebermaessig sensible Begleiterin arbeiten fuer Harley, ueder den man bisher so gut wie nix weiss. Die sind jedenfalls ein irres Gespann. Der Marine und Ajas sind wohl erstmal die Haende gebunden und sie muessen auf Geheiss der 5 Weisen erstmal den Rueckzug antreten.
      Schon komisch, dass wir über den bisherigen Oberschurken Harley gar nichts weiß. Ich sollte mal langsam ein paar Infos spendieren, glaube ich.^^

      Lyca schrieb:

      Zum neuen Arc kann ich noch nicht viel sagen. Den Eingang zur Insel find ich jedenfalls witzig, Warum ist dieser im Bauchnabel? Nabel der Welt oder was? ^^ Vielleicht bekommt man dort auch „Nabel“ als Begruessung gesagt? xD
      Mir gefiel einfach das Bild einer gewaltigen Steinstatur, die in dem Meer wie in einem Teich badet. Ich hätte das Tor auch etwas weiter südlich einbauen können, aber dann hätte ich meiner FF endgültig ein FSK 18 und NSFW ausstellen müssen. xD

      Lyca schrieb:

      Zum Abschluss kann ich sagen, dass deine Story durch sehr individuelle Ideen und Kreativitaet glaenzt.
      Hier und da ein paar kleinere Schwaechen (Schachtesaetze!!) sonst alles soweit Paletti ^^
      Ich gelobe Besserung.^^ Zum Rest kann ich nur danke sagen. :)

      Lyca schrieb:

      Das wars von mir, jetzt bin ich erschoepft vom ganzen Lesen und goenn mir meine wohlverdiente „Aufholpause“. xD
      Die hast du dir auch redlich verdient. Außerdem hoffe ich natürlich, dass du mir als Leserin erhalten bleibst. :)


    • Princesse Suie

      So ein Kapitel blieb von mir unkommentiert, aber dafür ist ja Lyca eingesprungen und hat meinen Wegfall tapfer ausgeglichen, sodass meine Abwesenheit nicht gestört haben sollte.

      Du siehst schon an meiner Wahl für den Namen des Beitrags, dass ich mich fast vollkommen auf die Gestaltung der Insel beschränken möchte. Zuerst möchte ich anmerken, dass meine nächste Insel ein paar Parallelen haben wird, die mehr oder weniger markant sind. (Ich weiß ja nicht, wo es bei dir noch hingeht). Möchte ich nur anmerken, bevor mir noch Plagiat unterstellt wird ;)

      Ich fühlte mich beim Lesen des Kapitels allerdings wie Flint, denn ich war faszinierend von deinen Beschreibungen und deiner Idee rund um diese faszinierende Insel. Ich kann gar nicht beschreiben, was in meinem Kopf vorging, aber es war wohl eine Art Fantasie-Orgasmus-Overload-whatever, der mich dazu getrieben hat, dass Kapitel mehrfach zu lesen!

      Ich kann hier nur meinen Hut ziehen, denn die Beschreibungen waren auf eine Art plastisch und dennoch künstlerisch, wie ich es noch nie irgendwo gelesen habe. Und das kannst du wirklich als dickes Kompliment verbuchen, denn ich lese viel, vielschichtig und breitgefächert.

      Wie gesagt mir Fehlen die Worte für die Idee, auch wenn ich mir das alles in seiner komplexen Geometrie noch nicht vorstellen kann, aber ich denke das kommt schon mit der Zeit!

      Ebenso haben mir die Charaktere hier und im vorhergegangen Kapitel gefallen. Ich liebe ja diese Zwischenmenschlichen Kapitel, wie ich schon einmal angedeutet habe und so war die beiden natürlich ein Augenschmaus. Luca fügt sich erstaunlich gut/schlecht in die Gruppe ein und weiß zu gefallen.

      Meine Zeit erlaubt mir leider gerade nicht wirklich auschweifender zu antworten und daher lege ich die ausführliche Analyse mal in die vertrauensvollen Hände von Lyco und qoii. Vielleicht kann ich später auch noch etwas editieren.

      Auf jedem Fall hat mich das Kapitel tatsächlich an einen anderen Ort geführt und mich aus der Realität gezogen. Etwas, was ich momentan gut gebrauchen kann.
      Vielen Dank hierfür! :)

    • Kapitel 46: Prinzessin Suie

      So schnell werde ich das Board wohl nicht verlassen. Da ich aber keine Ahnung habe wie lange die jeweiligen FFs hier noch dauern, kann ich für nichts garantieren ;)

      Ganz ehrlich? Das Morphium habe ich nur eingeführt, um mir am Ende ausgedehnte Abschiedsarien zu ersparen, die den Arc noch unnötig in die Länge gezogen hätten.^^

      Soa Frauen können sich also nicht ohne Abschiedsarien verabschieden??? Das nehm ich persönlich! Wobei... bei dem Abschied meiner Familie und Freunde hab ich ein paar Tränchen vergossen... bei meiner Schwester auch... und... ok... wir sind wohl doch emotionaler... xD
      Wobei Lucas und Isabellas Beziehung nicht so tief wirkte, kann mich aber auch täuschen. Abschied muss ja nicht zwangsläufig in die Länge gezogen werden. Ich dreh mich immer irgendwann einfach um und geh weiter. Sonst kommt man ja nie vom Fleck ^^

      FSK16 find ich eher unnötig, eher so einen kleinen Hinweis zu Beginn. Allerdings lässt deine Signatur schon durchblicken, dass es sich nicht um ein Teekränzchen handelt. Ist auch der Grund warum ich die FF angefangen hab und bei Vexor auch. Gut, das FFT, an welchem ich null beteiligt war, da ich mit Kurzgeschichten wenig anfangen kann, hat dazu auch ein wenig beigetragen. Manchmal bin ich ein kleines Werbeopfer xD

      Nun zum eigentlichen Kapitel.

      Während Luca den herrlichen Ausblick genießt und Flint vor Begeisterung fast vom Boot hüpft, stehen die einzigen drei Menschen deines Universums da, die unbeeindruckt oder angeeckelt vor solch einer Pracht stehen können. Flint kommt dann ganz schnell von seinem Trip wieder runter (vorläufig ^^) Nachdem er gesehen hat, dass nicht alles Diamanten sind was glänzt. Die schönsten Orte beinhalten meist auch schreckliche/erbärmliche Seiten.Trotzdem fand ich die Beschreibung des Inselinneren traumhaft. Da würd ich gern mal kurz einen Tagesausflug hin machen. Ganz ohne Sonne könnte ich allerdings nicht leben und würde binnen kürzester Zeit wieder zurück wollen. Wieso können die Pflanzen gedeihen wo doch kein Licht da ist? Eine neue Spezies? ^^ Kann mir nicht vorstellen, dass diese viel Wärme ausstrahlen. Wie Flint schon bemerkt hat, Edelsteine funkeln nicht von selbst. Damit ist er schon weiter mit seinem Wissen als Rhianna mit ihrem "Shining bright like a Diamond" xD
      Die Glühwürmchen, die um den riesigen Rhodium Tropfen schwirren, sind die eigentliche Lichtquelle. Die Tiere dort sind ziemlich nützlich und werden anscheinend von dem Rhodium angezogen.
      Flints Gedankengang an riesige Ungeheuer könnte sich schnell als Wahrheit herausstellen.

      Die Beschreibung der Insel find ich schon ziemlich geil ^^ Beim Lesen erwachte sie in meinen Gedanken zum leben und führte mich über den Fluss vorbei an die Pracht Prinzessin Suies.
      Irgendwann wird man jedoch auch als Leser aus der Schönheit herausgerissen und schaut hinter die Kulisse.

      Mercedes wurde als Kind schon an einen anderen Ort gebracht. Dieser scheint mit der Industrie zu tun zu haben und ich denke, dass sie dort wohl zu dem geworden ist was sie heute ist - zumindest Körperlich.

      Gavroche ist laut google "Die Verkörperung des ewig jungen, rebellischen, opferbereiten Paris." Sowie eine Figur aus "Les Miserablès" der bei dem Versuch, Paris zu befreien, starb. Als Paris des Arcs würde ich Prinzessin Suie sehen... Irgendwie schwirrt da was in meinem Kopf aber so ganz zu fassen bekomm ich es gerade nicht. Gavroche als den Antrieb für die Schönheit, aufgrund der Glühwürmchen? Keine Ahnung wie ich es ausdrücken soll.

      Den Rest überlasse ich qoii.

      Super Kapitel. Hat auch mich in eine andere Welt befördert. :)
    • Kapitel 46 - Princesse Suie


      Mehr braucht und kann man zu deinem Kapitel und der Gestaltung deiner Insel wirklich nicht sagen. So dass war's mal wieder von mir. ^.^
































      Nein Scherz XD, aber ich frage mich welchen Stand ich mittlerweile habe, wenn die anderen Kommentatoren immer zu erwarten scheinen, dass ich noch einige interessante Dinge finden werde. Vielleicht sollte ich einfach mal streiken ;) . Aber jetzt habe ich dazu irgendwie keine Lust dazu, also schauen wir mal was ich noch so entdecke :D . Nebenei ich hoffe das der Smiley als Ausdruck meiner Begeisterung über die Gestaltung dieser Insel ausreichend ist. ^.^

      Mercedes Reaktion lässt darauf schleißen, das sie schon mal etwas mit den "Zigeunern" zu tun gehabt hat, vielleicht sind sie sogar dafür verantwortlich dass sie ihre Heimatinsel verlassen musste. Das du einen Disclaimer verwenden musstest zeigt wie weit es schon bei uns gekommen ist. Zwar verstehen ich durchaus, dass sich bestimmte Personengruppen durch solche Bezeichnungen angegriffen fühlen und lieber die richtige/eigne Bezeichnung Sinti und Roma verwendet haben möchten und unterstütze dies auch voll und ganz, z.B. verbessere ich jeden der Eskimo sagt auf Inuit. Aber wenn man diese alten/falschen Bezeichnungen nicht mehr verwenden kann, ohne Befürchten zu müssen das man gleich in eine bestimmte ideologische Schublade gesteckt, wird geht dann doch etwas zu weit. Ich fand es schon fast lächerlich, als die Forderung aufkam das Zigeuner-Schnitzel umzubenennen und die ganze Aufregung um den „Zwarte Piet“ in den Niederlanden kann ich auch nicht ganz nachvollziehen.
      Wie gesagt ich unterstütze es voll und ganz wenn Bevölkerungsgruppen gegen ihre Diskriminierung vorgehen/kämpfen, nur habe ich das Gefühl, dass mittlerweile oft die Verhältnismäßigkeit verlorengegangenen ist.

      Also ob man erwarten könnte das es den Menschen in den Rohstoffreichen Gegenden gut gehen würde, ist in unserer Welt ja meistens auch nicht so. Sie haben ihre Häuser einfach aus dem gebaut was es im Überfluss gibt und dass sind nun mal die Diamanten und die Reste welche nach der Verarbeitung übrigbleiben. Weiterhin bleibt auch die Frage wie Nährstoffreich bzw. teuer das Schneckenfleich ist. Denn auch wenn sie sehr groß zu sein Scheinen übermäßig viele dürfte es sicher nicht geben um alle immer satt zu bekommen. Das dort irgendwelche Pflanzen wachsen können erstaunt mich dagegen weniger, das leben findet eben immer einen Weg und auch in unserer Welt können Pflanzen an den ungewöhnlichsten Orten überleben. Weiterhin dürfte die Umgebung durch den Vulkan auch sehr Nährstoffreich und Warm sein.

      Ich verstehe nur immer noch nicht ganz genau wie die Insel beleuchtet wird, da Rhodium ein Metall zu sein scheint. Für mich klang es nämlich so als würde das Rhodium irgendwie das Licht abgeben, oder hängt der Tropfen einfach genau über der Lichtquelle? Ansonsten kann ich mich den anderen nur anschließen, die Beschreibung der Insel bzw. der Höhle innerhalb des Vulkans ist einfach Traumhaft und die Begeisterung dazu ist sicher genau so schwer in Worte zu fassen wie es gewesen ist deine Idee zu Verschriftlichen.

      Diesmal habe ich recht wenig neues Entdeckt, zum einen ist Lyca auf dem besten Weg eine sehr gute Partnerin bei der Suche nach versteckten Hinweisen zu werden und zum anderen bin ich wohl einfach immer noch etwas geflasht von der Vorstellung deiner Insel. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett