Menschenjagd (Bo)

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    • Kapitel 51 - Die Hunde des Gesetzes

      Wusstest du, dass dieser Arc echt komisch klingt, wenn man ihn mir französischem Akzent liest? Nein? Jetzt weißt du's! :P

      Wir lernen also das Wolfsrudel kennen. Das Quartett welches zusammengenommen die Charaktereigenschaften von Sherlock Holmes und Rambo zu vereinen scheint, ist der Traum eines jeden Polizeireviers. Zumindest scheint es so. Ob wir sie noch einmal kämpfen sehen werden? Bestimmt! Die Frage ist nur: Gegen wen?
      Momentan fehlt mir noch der Antagonist in diesem Arc. Egal wie unsympathisch mir der Schweinepriester aus dem letzten Kapitel, der vielleicht auch die Eintopf-Eintopf No Mi gefressen haben könnte, auch ist: Einen guten Antagonisten gibt er nicht ab. Eher schon sein Boss. Die geheime Organisation, welcher unsere Helden auf der Spur sind, erscheint mir wie ein besserer Antagonist. Falls sie wirklich so wichtig wird. Es ist also möglich, dass unsere Schoßhündchen am Ende Hand in Hand mit unseren Protagonisten gegen den großen, bösen Unbekannten aufmarschieren. Aber irgendwie will mir das nicht ganz wahrscheinlich vorkommen. Am Ende heißt es wohl eher Fraktion Kopfgeldjäger (+ IHN *dramatischer Tusch* und seinen komischen Verein?) gegen den Rest.
      Ich muss mich jetzt aber mal bremsen, denn ich verliere mich in unbegründeten und verworrenen Spekulationen... :wacko:

      Flint und Grace Cally stapfen immer noch durch das Fäkalienmeer und werden dort von einem der dort beheimateten Informationsfische angegriffen. Diese seltene Art nimmt gerne die Form von CPX-Agenten an, um harmlose Wanderer, die sich in den endlosen Weiten des appetitlichsten Ozeans unter der Sonne verirrt haben, aus besonders schönen Kothügeln anzuspringen und sie mit Infos zuzusch***en! :whistling:
      Clever gelöst, wenn auch ein bisschen platt, nicht wahr? Ist jedenfalls nett in einen fast schon philosophisch anmutenden Diskurs über die Müllkippen der Gesellschaft verpackt. ^^ Ich hätte es aber irgendwie besser gefunden, wenn wir diese Informationen von einem dauerhaften Verbündeten erhalten hätten... Oder zumindest jemand der etwas länger bei Flintstone und Callaghaniforniacation (heut hab ichs wieder mit Spitznamen ._.) bleibt, als nur einen Absatz lang. Käme für mich authentischer rüber. Aber das nur nebenbei.
      Interessant ist, dass du einen gewissen Elitesoldaten sogar mit Namen nennst und diese Elitesoldaten nicht gerade als angenehme Zeitgenossen beschreibst... Der Hauptgrund warum ich mich mit dem Gedanken an Zusammenarbeit mit der Staatsgewalt nicht ganz anfreunden kann. Der klingt einfach nicht wie ein Zeitgenosse der Verbündeter werden könnte. :S

      Am Ende wird Krill dann, in einer Szene auf die ich mir gar keinen Reim machen kann, von einer wildfremden Frau angefallen und dazu aufgefordert ihr Baby zu heilen. Ich finde Lycas Idee mit dem Ablenkungsmanöver gar nicht mal so abwegig. Möchte hier aber noch eine Idee meinerseits beisteuern, die jedoch nicht ganz ernst gemeint ist.
      Ich denke wir haben es hier mit einer Art Fischmenschen-Voodoo zu tun. Die Leute sind abergläubisch und glauben, dass das Baby wieder gesund wird, wenn sie Krill in einen Topf schmeißen, zwei Stunden lang kochen und dann dem Baby krossgebratenen Fischmenschententakel zu essen geben. Soviel dazu...

      Und mit dieser äußerst reichhaltigen und wohldurchdachten Theorie melde ich mich dann auch schon wieder ab und beende diesen doch recht kurzen Kommentar. :thumbsup:
      Bis nächste Woche!
      ~Reis Reis Baby!
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    • Kapitel 51 - Die Hunde des Gesetzes

      Dann will ich auch noch etwas schreiben, womit wir dann wieder komplett wären, wobei wenn man es genau nimmt fehlt doch noch jemand. ;)

      Während du im letzten Arc vor allem mit Engeln, Dämonen und mystischen Vergleichen gearbeitet hast, sind es in diesem Anscheinend die Tiere.Nachdem du im letzten Kapitel die Schweine beleidigt hast, die übrigens nur so handeln können wie wir Menschen sie lassen, besonders wenn wir sie in unserer nähe halten, stellst du die Gendarmerie diesmal als Wolfs./Hunderudel dar, welche auf der Jagt nach den Verbrechern ist. Hier habe ich übrigens an dem Vergleich nichts zu Motzen, da der Rudel und Jagdvergleich wirklich stimmig scheint. :P

      Zu Baudelaire innerem Rudel wurde schon viel gesagt, wobei ich neben dem schnüffelnde Bullen, dem intelligenten/unterwandernden Bullen (Bullin ?) dem bösen Bullen und den ganz bösen Bullen noch irgendwie den guten Bullen vermisse. OK Baudelaire könnte man vielleicht auch den gerechten Bullen nennen, aber den zu erwartenden guten Bullen konnte ich bis jetzt noch nicht identifizieren, besonders nachdem du den ganz bösen Bullen so hervorgehoben hast. Weitere Ergänzungen fallen mir gerade nicht ein, aber die vier versprechen schon sehr interessant zu werden. :thumbup:

      Weiterhin wundert es mich, dass sich keiner meiner Vorkommentatoren darüber wundert, dass es ausgerechnet ein (ehemaliger) CP-8 Agent ist, der Cal und Flint über die Organisation der Inselsicherheit Informiert. Nachdem ich die CP-Einheiten in euren verschiedenen FFs sortiert habe bin ich zu dem Schluss gekommen, dass bei dir noch keine CP-Einheit benannt worden ist. Der Einzige Auftritt eines bekannten Agenten war am Ende des letzten Arcs oder war es der Anfang von diesem... sagen wir einfach am Übergang der beiden Arcs. ;) . Übrigens warum ist eigentlich die CP-8 so beliebt, in allen FFs tauchte bis jetzt nur die CP-8 und die CP-9 auf, über CP-0 bin ich mir nicht mehr sicher, aber keine der anderen sieben CP Einheiten.^^

      Egal zurück zum eigentlichen Thema, Reginald B. Gates (der noch wichtig werden wird (fetter Name ;) ) Er benennt die drei Strukturen der Inselsicherheit, von deren Anführern haben wir einen bereits kennen gelernt und einen anderen wahrscheinlich ebenfalls. Mercedes Freund scheint es ziemlich weit gebracht zu heben, wobei die Frage bleibt ob dies gut oder schlecht für Cals Gruppe ist oder besser gesagt für Cal selber. Immerhin könnte man es so deuten, dass er dem mächtigsten Kämpfer der Insel seine (wahrscheinliche) Jugendleibe „weggenommen“ hat, kommt ganz darauf an wie stark Edvards Gefühle noch sind. Auch ja und ich würde fast vermuten dass Edward nicht zufällig der Anführer dieser Gruppe der Härtesten der Harten geworden ist. Ja natürlich du hast dies so entschieden, aber ich meine innerhalb der Geschichte ;) . Es wird wahrscheinlich etwas mit den Ereignissen rund um Mercedes zu tun haben, dass diese Person, die durch die Rückblicke er als eine ruhige stille und eher zurückhaltende erscheint, zu einem der kämpferisch Mächtigsten der Insel aufsteigt.

      Chevalier bedeutet auf französisch Ritter, aber bei dem Namen klingelt bei mir noch irgendetwas anderes, wenn ich nur wüsste in welchem Zusammenhang ich den Namen schon mal gehört habe :pinch: . Kann ja eigentlich nur was mit französisch und Ritter zu tun haben :D . Egal, die Cavalerie wird jedenfalls von jemandem Angeführt der ein ziemlich potenter Ritter zu sein scheint, bleibt nur die frage ist er ein guter Ritter (Rittererdideal) oder ein normaler Ritter, sprich Adeliger Reitersoldat, ach ja den bösen Ritter gibt es ja auch noch. XD

      Hab irgendwie das Gefühl, das mehr nicht übrig gelassen wurde, meine Vorkommentatoren waren diesmal sehr fleißig, ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Wieder am Freitag, nur diesmal am Abend. ;)
      Mein neues Kapitel heißt "Die wir einst kannten" und ist an gewohnter Stelle zu finden. Das dürfte ein sehr typisches FF-Kapitel sein, denn es enthält ein bisschen Zwischenmenschliches, ein neuer Handlungsstrang wird eingeführt und richtige Action gibt's auch zum ersten Mal in diesem Arc.
      Also viel Spaß.^^

      Zu meinen Kommentatoren:

      Vexor

      Vexor schrieb:

      Baudelaire führt sein Hundekommando an kurzer Leine und du nutzt das Kapitel, um uns ebendiese näher zu bringen.
      Satre, Bismont und Grenoble bilden zusammen mit ihrem Chef ein bestimmt sehr illustres Quartett und ich bin auf jeden Fall gespannt, mehr von ihnen zu sehen.
      Bei der "Bulldogge" finde ich die kontrastive Wirkung von Name und Beschreibung doch sehr interessant. Zumindest denke ich, wenn ich den Namen Satre höre, an den Philosphen und in der Hinsicht finde ich die Beschreibung dann doch herrlich kontrastiv. Selbst, wenn das nicht beabsichtigt war, erzielt es bei mir die entsprechende Wirkung.
      Edit: Okay Asche auf mein Haupt...der Mann hieß Sartre (verfluchtes französisch mit ihren verschluckten Buchstaben). Na dann vergiss den Absatz einfach
      Bismont, der Spitz, scheint eine Frau zu sein, über deren Charakter du uns noch ein wenig im unklaren lässt. Ich bin gespannt.
      Mit Grenoble haben wir dann das letzte Klischee über Mitglieder einer Polizei abgehakt und wir lernen einen gewaltätigen Mann kennen, den man wohl lieber nicht schief anredet.
      Kannst die Asche wieder wegsaugen, ich habe den Namen an den bekannten Schriftsteller/Philosophen angelehnt. Deswegen ist der gute Satre auch so klein geraten. Sartre war ja auch nur ~1.55m klein, wenn ich mich nicht irre.^^
      Bismonts Charakter habe ich absichtlich noch nicht genauer benannt, aber das dürfte sich recht bald klären. Immerhin kontrastiert sie schonmal rein äußerlich ihre Kollegen, was auch etwas über ihre Persönlichkeit aussagen dürfte. Und Grenoble...Stereotyp, ich hör dir trapsen. xD

      Vexor schrieb:

      Ich frage mich gerade, wie diese Polizeimänner mit unseren Protagonisten intereagieren werden, oder ob sie überhaupt miteinander in (kämpferischen) Kontakt treten werden. Auf jeden Fall sehe ich schon, dass sich Grenoble bestimmt nicht leicht von O'Maras und Lucas Unschuld überzeugen lässt.
      Ich enthalte mich.^^

      Vexor schrieb:

      Im zweiten Part begleiten wir Cal und Flint ein wenig weiter durch die Stadt und das dritte Arrondissment, dessen Abscheulichkeit du uns glaub ich jetzt in jeder mir bekannten Metapher und Beschreibung ausgeschmückt hast
      Dabei treffen sie auf ein Mitglied der CP 8 namens Reginald B. Gates, der sie ein wenig in die Geschichte von Princess Suie und dessen militärischen Aufbau einweiht. Den Informationszugewinn verpackst du ganz nett, aber ich hoffe, dass wir noch mehr über die CP8 erfahren werden. (Mein Hirn lässt mich gerade in Stich, aber war Cal damals Mitglied der Marine oder der Geheimpolizei?)
      Die Ausführungen zu den verschiedenen Staatsgewalten spar ich mir, da ich einerseits sowieso nicht wüsste, was ich jetzt genau dazu schreiben muss, außer, dass ich sie sehr interessant finde und das dann vielleicht lieber meinen beiden Kollegen überlassen würde.
      Du wirst noch etwas zu Gates als Mensch und Agent erfahren und die Regierung samt Cipherpool wird noch eine wichtige Rolle in meiner FF spielen. Deine Wünsche werden in dieser Hinsicht mehr als erfüllt, glaube ich.
      Die Aufteilung des Sicherheitsapparat ist im Grunde nicht so~ wichtig, aber eine Idee, die ich nicht mehr verwerfen wollte.^^

      Vexor schrieb:

      Zum Schluss hat Krill noch eine mysteriöse Begegnung mit einer Frau, wo ich mir jetzt die Frage stelle, ob sie noch wichtig wird, oder ob sie einfach nur Ausdruck der (geistig) gestörten Einwohner der unterirdischen Festung ist. Jetzt hab ich fast vergessen, dass du sehr stark betonst, dass Princess Suie unter dem Schutz der Weltregierung steht. Mal schauen, was das alles noch zu bedeuten hat.
      Wer weiß, wer weiß.^^
      Die Geschichte von PS ist sehr stark mit der Regierung verwoben und deshalb muss ich das so stark hervorheben. Sonst heißt es am Ende, ich hätte diese Info einfach eingeworfen, ohne vorher Hinweise zu geben.

      Vexor schrieb:

      So mein Kommentar ist furchtbar verwirr tund so wirklich zufrieden bin ich damit nicht, aber das muss dennoch erst einmal genügen.
      Kapitel hat mir gut gefallen, aber fand ich jetzt ein wenig schwächer, als die letzten, aber das ist immer noch sehr gut und wohl "Kritik" auf hohen Niveau!
      Weiter so und bis zum nächsten Mal!
      Ganz ehrlich? Ich habe mich, speziell mit dem zweiten Teil, sehr gequält. Die ganze Szene um Gates wirkte einfach so plump, dass ich die tausendmal umgeschrieben habe und doch nicht zufrieden bin. Leider ging es nicht anders, die Sache um den Agenten und seine offene Redseligkeit ergibt erst später einen Sinn und dann dürfte auch dieses Kapitel nicht mehr ganz so...merkwürdig wirken. Hoffe ich zumindest. Was ich damit sagen will...diese kleine "Kritik" habe ich völlig verdient.^^
      Lyca

      Lyca schrieb:

      Den Anfang des Kapitels fand ich interessant aufgebaut. Der Vergleich mit dem Hunderudel hat schon mal einen guten Einblick in die Personen und Gruppe gegeben.
      Das Alphamännchen Boudelaire weiß genau worauf es ankommt und wie er seine Meute zusammen zu halten hat. Was gibt er seinen Schoßhündchen wohl als Leckerli... Hm...
      Bulldogge, Spitz und Dobermann, was für >Spitz<namen, (schon wieder so ein schlechter Witz -hust-) sind so gesehen eigentlich das Herz der Gendarmerie und ohne sie wäre Boudelaire wohl recht aufgeschmissen und um einiges hilfloser im Kampf gegen Gesetzesbrecher.
      Vorsichtig, wie vorschnell du Baudelaire verurteilst. Habe ich nicht schon genügend Hinweise gegeben, dass dieser Mann furchteinflößend und nicht zu unterschätzen ist?^^

      Lyca schrieb:

      Flint aka nörgelndes Kind: „Wie weit ist es denn noch? Sind wir bald da?? Ich stinke, ich muss auf Klo und ich muss mich dringend waschen!“
      Trotzdem kann ich ihm in einem Punkt vollkommen zustimmen: Die Straßen sind echt nicht auszusprechen, immer dieses Französisch... Ich weiß schon warum ich mich damals für Werken entschieden habe...
      Princess Suie erinnert mich mittlerweile etwas an das Goa Kingdom, da haben die Reichen auch den Müll und den Abschaum aus der Stadt verbannt. Gut hier in ein anderes Stadtviertel.
      Reginald B. Gates hat gewiss weitere brisante Informationen, abgesehen von jenen die er schon preisgegeben hat und ist ziemlich schlecht auf die Regierung zu sprechen. Seine anfänglichen Worte und Callaghans Einwurf könnten andeuten, dass es bald zu einer Art (französicher) Revolution (2.0) kommt.
      Vielleicht ja, vielleicht nein. Ist das Thema nicht schon etwas ausgelutscht? Ich meine, man denkt an Frankreich und sofort kommt das Wort Revolution. Eigentlich doch viel zu offensichtlich, oder?^^

      Lyca schrieb:

      Mit den drei Behörden der Sicherheit kann ich noch nicht allzu viel anfangen, bekommen hier aber immerhin noch eine dritte wichtige Persönlichkeit geliefert. Everard und Boudelair kannten wir ja schon. Chevalier Thénardier, der ganz große Hengst im Stall, ist denn der dritte im Bunde um den sich irgendjemand kümmern muss. Gut möglich, dass jede Gruppe der Kopfgeldjäger es mit einem von diesen zu tun bekommt. Ob als Gegner oder potenzielle Verbündete.Everard würde ich Team Mercedes Benz/Krill zuordnen, bietet sich dank einer brisanten Vorgeschichte an. Boudelair ist auf der Suche nach dem Mörder und da die Beschreibung zum Team O'Mara/Luca passt treffen diese früher oder später sowieso zusammen. Bleiben noch Callaghan und Flint mit einer Auseinandersetzung gegen Chevalier. Er ist auch interessanter Weise der Einzige, bei dessen Beschreibung die zwei eine Reaktion zeigen.
      Reine Spekulation, aber so könnte ich mir das vorstellen. ^^
      An sich ein logischer Gedankengang. Zu gut, dass ich da noch ein Wörtchen mitzureden habe.^^

      Lyca schrieb:

      Krill genießt derweil seine Anonymität und wird schnell von einer neuen Dame wieder zurück in die Wirklichkeit geholt. Hier stellt sich mir die Frage: Warum sollte die Frau ausgerechnet ihn ansprechen und um Hilfe bitten? Kann Zufall sein, oder von Everard geplant, damit Krill abgelenkt ist und nicht auf Mercedes achtet.
      Vielleicht sieht Krill einfach vertrauenswürdig aus? Mit seiner roten Haut, dem lila Iro und den Tentakeln und so?^^
      Wer würde nicht einen Meeresfrüchte-Punk um Hilfe bitten? xD

      Lyca schrieb:

      Ok das wars, erneut weitere sehr vage Ansätze, ich bin gespannt ob sich davon etwas in die richtige Richtung bewegt. ^^
      Ein paar schon, das kann ich verraten. ;)
      DasReising

      DasReising schrieb:

      Wusstest du, dass dieser Arc echt komisch klingt, wenn man ihn mir französischem Akzent liest? Nein? Jetzt weißt du's!
      Klingt nicht alles komisch, wenn man es mit einem französischen Akzent spricht? Noch komischer finde ich eigentlich nur den schweizerischen Akzent.^^

      DasReising schrieb:

      Wir lernen also das Wolfsrudel kennen. Das Quartett welches zusammengenommen die Charaktereigenschaften von Sherlock Holmes und Rambo zu vereinen scheint, ist der Traum eines jeden Polizeireviers. Zumindest scheint es so. Ob wir sie noch einmal kämpfen sehen werden? Bestimmt! Die Frage ist nur: Gegen wen?
      Momentan fehlt mir noch der Antagonist in diesem Arc. Egal wie unsympathisch mir der Schweinepriester aus dem letzten Kapitel, der vielleicht auch die Eintopf-Eintopf No Mi gefressen haben könnte, auch ist: Einen guten Antagonisten gibt er nicht ab. Eher schon sein Boss. Die geheime Organisation, welcher unsere Helden auf der Spur sind, erscheint mir wie ein besserer Antagonist. Falls sie wirklich so wichtig wird. Es ist also möglich, dass unsere Schoßhündchen am Ende Hand in Hand mit unseren Protagonisten gegen den großen, bösen Unbekannten aufmarschieren. Aber irgendwie will mir das nicht ganz wahrscheinlich vorkommen. Am Ende heißt es wohl eher Fraktion Kopfgeldjäger (+ IHN *dramatischer Tusch* und seinen komischen Verein?) gegen den Rest.
      Ich muss mich jetzt aber mal bremsen, denn ich verliere mich in unbegründeten und verworrenen Spekulationen...
      Hach, muss es immer Antagonisten geben? Können sich nicht einfach alle hinsetzen und reden? Ohne Gewalt und Chaos, nur über das Leben und die Liebe philosophieren wie in den zahlreichen französischen Filmen, die noch nicht Hollywood zum Opfer gefallen sind? Das ist mein Plan für diesen Arc.
      Kleiner Scherz, du wirst deine Gegner bekommen.^^ Aber einen Knaller wie Machiavelli solltest du nicht erwarten, sondern dich mit dem Gedanken anfreunden, dass dieser Arc weniger Action-intensiv wird. Aber es wird genug geben, glaube ich.^^

      DasReising schrieb:

      Flint und Grace Cally stapfen immer noch durch das Fäkalienmeer und werden dort von einem der dort beheimateten Informationsfische angegriffen. Diese seltene Art nimmt gerne die Form von CPX-Agenten an, um harmlose Wanderer, die sich in den endlosen Weiten des appetitlichsten Ozeans unter der Sonne verirrt haben, aus besonders schönen Kothügeln anzuspringen und sie mit Infos zuzusch***en!
      Clever gelöst, wenn auch ein bisschen platt, nicht wahr? Ist jedenfalls nett in einen fast schon philosophisch anmutenden Diskurs über die Müllkippen der Gesellschaft verpackt. ^^ Ich hätte es aber irgendwie besser gefunden, wenn wir diese Informationen von einem dauerhaften Verbündeten erhalten hätten... Oder zumindest jemand der etwas länger bei Flintstone und Callaghaniforniacation (heut hab ichs wieder mit Spitznamen ._.) bleibt, als nur einen Absatz lang. Käme für mich authentischer rüber. Aber das nur nebenbei.
      Interessant ist, dass du einen gewissen Elitesoldaten sogar mit Namen nennst und diese Elitesoldaten nicht gerade als angenehme Zeitgenossen beschreibst... Der Hauptgrund warum ich mich mit dem Gedanken an Zusammenarbeit mit der Staatsgewalt nicht ganz anfreunden kann. Der klingt einfach nicht wie ein Zeitgenosse der Verbündeter werden könnte.
      Platt? Und wie. Wie bei Vexor schon gesagt, ergibt diese Szene noch herzlich wenig Sinn. Aber es wird sich alles aufklären und Gates wird einen Grund spendiert bekommen, Cal und Flint informiert zu haben. Keine Sorge, ganz so billig ziehe ich mich nicht aus der Affäre.^^
      Was die Elitesoldaten angeht, so kann ich nur sagen, dass ich herzlich wenig von einer verklärenden Darstellung als strahlende Heroen etc. halte (*auf "American Sniper" zeig*). Letztlich sind solche Männer eben knallhart und oft auch ziemlich brutal, was sie ja auch sein müssen und das werde ich auch so darstellen, ohne Zuckerguss und Goldstaub.^^

      DasReising schrieb:

      Am Ende wird Krill dann, in einer Szene auf die ich mir gar keinen Reim machen kann, von einer wildfremden Frau angefallen und dazu aufgefordert ihr Baby zu heilen. Ich finde Lycas Idee mit dem Ablenkungsmanöver gar nicht mal so abwegig. Möchte hier aber noch eine Idee meinerseits beisteuern, die jedoch nicht ganz ernst gemeint ist.
      Ich denke wir haben es hier mit einer Art Fischmenschen-Voodoo zu tun. Die Leute sind abergläubisch und glauben, dass das Baby wieder gesund wird, wenn sie Krill in einen Topf schmeißen, zwei Stunden lang kochen und dann dem Baby krossgebratenen Fischmenschententakel zu essen geben. Soviel dazu...
      Behalte deinen Voodoo-Gedanken im Hinterkopf. Behalte ihn im Hinterkopf.^^
      qoii

      qoii schrieb:

      Dann will ich auch noch etwas schreiben, womit wir dann wieder komplett wären, wobei wenn man es genau nimmt fehlt doch noch jemand.
      Wer? OB oder Sirus.0?^^

      qoii schrieb:

      Während du im letzten Arc vor allem mit Engeln, Dämonen und mystischen Vergleichen gearbeitet hast, sind es in diesem Anscheinend die Tiere.Nachdem du im letzten Kapitel die Schweine beleidigt hast, die übrigens nur so handeln können wie wir Menschen sie lassen, besonders wenn wir sie in unserer nähe halten, stellst du die Gendarmerie diesmal als Wolfs./Hunderudel dar, welche auf der Jagt nach den Verbrechern ist. Hier habe ich übrigens an dem Vergleich nichts zu Motzen, da der Rudel und Jagdvergleich wirklich stimmig scheint.
      Über die Schweine werden wir uns nicht einig, oder?^^

      qoii schrieb:

      Zu Baudelaire innerem Rudel wurde schon viel gesagt, wobei ich neben dem schnüffelnde Bullen, dem intelligenten/unterwandernden Bullen (Bullin ?) dem bösen Bullen und den ganz bösen Bullen noch irgendwie den guten Bullen vermisse. OK Baudelaire könnte man vielleicht auch den gerechten Bullen nennen, aber den zu erwartenden guten Bullen konnte ich bis jetzt noch nicht identifizieren, besonders nachdem du den ganz bösen Bullen so hervorgehoben hast. Weitere Ergänzungen fallen mir gerade nicht ein, aber die vier versprechen schon sehr interessant zu werden.
      Wer sagt denn, dass Baudelaire, Bismont und Satre böse sind? Einen guten Riecher zu haben und sich gut einschleichen können, machen sie ja nicht zu schlechten Menschen. Und ein starker Gerechtigkeitssinn ja auch nicht. ;) Aber ich weiß, was du meinst. Sagen wir mal so: Du hast den "guten" Bullen schon kennengelernt.^^

      qoii schrieb:

      Weiterhin wundert es mich, dass sich keiner meiner Vorkommentatoren darüber wundert, dass es ausgerechnet ein (ehemaliger) CP-8 Agent ist, der Cal und Flint über die Organisation der Inselsicherheit Informiert. Nachdem ich die CP-Einheiten in euren verschiedenen FFs sortiert habe bin ich zu dem Schluss gekommen, dass bei dir noch keine CP-Einheit benannt worden ist. Der Einzige Auftritt eines bekannten Agenten war am Ende des letzten Arcs oder war es der Anfang von diesem... sagen wir einfach am Übergang der beiden Arcs. . Übrigens warum ist eigentlich die CP-8 so beliebt, in allen FFs tauchte bis jetzt nur die CP-8 und die CP-9 auf, über CP-0 bin ich mir nicht mehr sicher, aber keine der anderen sieben CP Einheiten.^^

      Dein Wort in Gottes Ohr. Du könntest deine CP0 schneller bekommen, als es dir vielleicht klar ist. xD Die CP8 dürfte deshalb so beliebt sein, weil es die höchste Abteilung ist, wenn man von den "geheimen" Nummern wie 0 und 9 absieht. Die CP8 ist damit ziemlich flexibel einsetzbar und gleichzeitig kann sie relativ logisch starke Mitglieder beherbergen. Soviel dazu. ;)

      qoii schrieb:

      Egal zurück zum eigentlichen Thema, Reginald B. Gates (der noch wichtig werden wird (fetter Name ) Er benennt die drei Strukturen der Inselsicherheit, von deren Anführern haben wir einen bereits kennen gelernt und einen anderen wahrscheinlich ebenfalls. Mercedes Freund scheint es ziemlich weit gebracht zu heben, wobei die Frage bleibt ob dies gut oder schlecht für Cals Gruppe ist oder besser gesagt für Cal selber. Immerhin könnte man es so deuten, dass er dem mächtigsten Kämpfer der Insel seine (wahrscheinliche) Jugendleibe „weggenommen“ hat, kommt ganz darauf an wie stark Edvards Gefühle noch sind. Auch ja und ich würde fast vermuten dass Edward nicht zufällig der Anführer dieser Gruppe der Härtesten der Harten geworden ist. Ja natürlich du hast dies so entschieden, aber ich meine innerhalb der Geschichte . Es wird wahrscheinlich etwas mit den Ereignissen rund um Mercedes zu tun haben, dass diese Person, die durch die Rückblicke er als eine ruhige stille und eher zurückhaltende erscheint, zu einem der kämpferisch Mächtigsten der Insel aufsteigt.

      Chevalier bedeutet auf französisch Ritter, aber bei dem Namen klingelt bei mir noch irgendetwas anderes, wenn ich nur wüsste in welchem Zusammenhang ich den Namen schon mal gehört habe . Kann ja eigentlich nur was mit französisch und Ritter zu tun haben . Egal, die Cavalerie wird jedenfalls von jemandem Angeführt der ein ziemlich potenter Ritter zu sein scheint, bleibt nur die frage ist er ein guter Ritter (Rittererdideal) oder ein normaler Ritter, sprich Adeliger Reitersoldat, ach ja den bösen Ritter gibt es ja auch noch. XD
      Everards Geschichte ist, oh welch Überraschung, ganz eng mit Mercedes' verbunden. Seine Vergangenheit ist bis zu einem gewissen Punkt im Grunde Mercedes' Vergangenheit und die Protagonistin hatte einen gewaltigen Einfluss auf ihn. Viel mehr möchte ich zu dieser Figur auch noch gar nicht sagen, weil es sich von selbst erklären wird.
      Chevalier ist ein...sehr spezieller "Ritter".^^ Sagen wir so: Es gibt immer ein schwarzes Schaf, und dies ist im Sicherheitsapparat PS' weder Baudelaire noch Everard.^^ Bin mir aber grade nicht sicher, wo du den Namen schonmal gehört haben könntest, keine Ahnung. Ich habe mich für ihn entschieden, weil er eben Ritter bedeutet und zudem so ähnlich wie "Kavalier" klingt.^^


      Dann wünsche ich noch einen schönen Abend und ein erholsames/etc. Wochenende. :)


    • Kapitel 52 - Die wir einst kannten

      Von -Bo- schrieb:

      Aber du...der selbe analfixierte, kleinkarierte Pedant von früher!

      Analfixiert?! Made my day... Irgendwie :thumbsup:

      So da bin ich wieder. Und zwar hellauf begeistert? Wieso? Nun ein dermaßen sprachgewandter Geist wie ich, der immer in der Lage ist seine tiefsten inneren Emotionen zu erkennen und zu beschreiben, hat natürlich keine Ahnung, aber mir gefällt das Kapitel echt gut. :thumbup:

      Ich gehe wie üblich chronologisch durch. Attacke!
      Die Beziehung zwischen Mercedes und Everard ist offenbar voll im Arsch (Verstehste? Wegen analfixiert!! HAHaha.......... Okay ich bin schon still.), also wirklich voll im Arsch. Mercedes hat in ihrer natürlich sympathischen Art wohl das Verletzendste gesagt, was sie hätte sagen können. Anscheinend war Mercedes mal schutzbedürftig. Mensch das hätte ich nicht gedacht.
      Das Interessanteste an dieser Szene ist für den Moment natürlich der Zeitungsartikel. Über den Inhalt kann man nur spekulieren, aber es muss etwas Schlimmes sein was Mercedes spontan aus der Fassung bringt. Natürlich kann es sich jetzt um alles Mögliche handeln aber ich grenze den Bereich mal ein und sage es geht um IHN *dramatische... DasReising schmeißt Orchester aus dem Fenster*! Was ist also mit ihm passiert? Ist er tot? Kann ich nicht recht glauben, weil Everard fragt ob Mercedes ihn getroffen hat. Ist er gefangen genommen worden? Klingt möglich. Mehr aber auch nicht. Ist er verheiratet? Warum sollte das in der Zeitung stehen? Ich sage es ist etwas Schlimmer mit ihm passiert. Bin aber auf die Theorien der anderen gespannt. :whistling:

      -Bo- schrieb:

      Behalte deinen Voodoo-Gedanken im Hinterkopf. Behalte ihn im Hinterkopf.^^

      Ich werd dir helfen... Wenn dieser Mist auch nur annähernd stimmt, dann....... fänd ich das total lustig xD!
      Krill muss jetzt jedenfalls nicht nur ihr Baby heilen, sondern sich auch noch ihre Lebensgeschichte anhören. Nicht schlecht.
      Die Geschichte ist jetzt, mit dem Voodoo-Gedanken im Hinterkopf, entweder totaler Schwachsinn, um Krill in eine Falle zu locken, klingt aber zu gut um ausgedacht zu sein oder ist echt, soll Krill aber trotzdem in eine Falle locken. Eventuell möchte man Krill aber auch gar nicht in eine Falle locken und essen, sondern wirklich seine Hilfe. Das wär doch mal was.
      Unser Elitesoldat ist jedenfalls Vater. Nun kann die Frau entweder eine verklärt-romantische Version oder die Wahrheit erzählt haben. Soll heißen: Entweder liebt Thenardier sie wirklich oder hat sie als Sexspielzeug missbraucht und mit dem Schaden Kind zurückgelassen. Soll ja vorkommen. Mir gefallen beide Versionen. Die eine macht Thenardier so richtig schön unsympathisch und die andere könnte ihm tatsächlich edle Motive an die Hand reichen, was bestimmt auch nicht schlecht wäre. :D

      Ich würde jetzt hier einen Schweinchen Babe-Witz machen, aber das hat das arme Tier wirklich nicht verdient. ;(
      Mein Lieblingscharakter ist wieder da! Yay! *kotz würg* Und das Schlimmste ist: Er kann auch noch was! Das kann ich nicht ausstehen.
      Was O'Maras Vergangenheit angeht, konnte ich nichts weiteres herauslesen.
      Mit der Teufelsfrucht sind wir auch keinen Schritt weiter. Das Wort Schwein ist wieder überall, aber auch alle möglichen und unmöglichen Körpersekrete, -ausdünstungen und -ausscheidungen. Wir können wählen zwischen: Der Popel-Frucht, der Schleim-Frucht, der Galle-Frucht, der Säure-Frucht oder meinem persönlichen Favoriten: Der Eintopf-Frucht. Man kann diese Liste im Moment noch fast endlos ausführen und jede unmögliche Fähigkeit kann die beschriebenen Eigenschaften haben. Es liegt also an dir dem Kind einen Namen zu geben und zu entscheiden ob es Logia oder Paramecia ist. :rolleyes:
      PS: Die Beschreibung Krötengesicht kam auch auf. Nicht schlecht, aber auch nicht überzeugend.

      Damit sind wir auch schon wieder am Ende eines diesmal wieder etwas längeren, aber auch nicht zu langen :P Kommentars. Abschließend: Mir hat das Kapitel sehr gut gefallen und ich freue mich auf nächste Woche.
      MfG DasReising (Schweineschlächter) X(
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain
    • Kapitel 52: Die wir einst kannten

      DasReising schrieb:

      Ich gehe wie üblich chronologisch durch. Attacke!
      Die Beziehung zwischen Mercedes und Everard ist offenbar voll im Arsch (Verstehste? Wegen analfixiert!! HAHaha.......... Okay ich bin schon still.)

      Sind schlechte Witze nicht eigentlich mein Part? ;(

      Ja ich muss sagen, es wäre zu offensichtlich wenn es zu einer Art Revolution kommen würde. Da hättest du es dir zu einfach gemacht und das traue ich dir irgendwie nicht zu :D Oder vielleicht doch?

      Dramatische Auseinandersetzung des einstigen Mercedes Lovers (oder beinahe? ganz stand das noch nicht fest oder? ^^) mit seiner großen Liebe und ein mysteriöser Zeitungsausschnitt, der sie noch emotionsverwirrter zurück lässt. Sollte es sich hier um IHN *dramitischer Tusch des Reisings Orchsters das durch mein Fenster fiel* handeln. Hah!! Mir kam gerade der Irre Gedanke, dass ER *dramatischer Tusch* Chevalier sein könnte. Everybodys Darling der jede Frau um den Finger wickelt und abschleppt. :D Ok ganz ernst gemeint ist die Vermutung nicht, aber sie wäre sicherlich unterhaltsam. So mit Popcorn, Cola etc. Die ganzen Damen die sich um ihn schlagen würden. Entertainment pur. :thumbsup:
      Zugegeben fällt mir nicht wirklich etwas zum spekulieren ein, to less information, bin ja schließlich nicht qoii der aus jedem Satz Seitenweise Theorien aufstellen kann. ;)

      Krill wird derweil noch nicht geopfert und darf weiterleben. Naja bis auf weiteres. Mireille spielt jedenfalls noch eine wichtige Rolle. Mögliche Gründe und Motive wurden schon genannt...

      Derweil bescherst du uns eine winzige Andeutung von Luca als sie noch klein war - und in der Stadt. Frage ist, wer diese Sie *dramatischer Tusch* ist. Ok das Orchester geht bitte SOFORT zurück zum Vorposter!! Und keine Umwege!!
      Es kommt bereits zur Auseinandersetzung zwischen O'Mara und Mulligan, der viele Andeutungen aufweist, die später noch wichtig werden und mit denen man noch nicht allzu viel anfangen kann. Interessant, dass Mulligan ausgerechnet O'Mara als Hackfresse bezeichnet, der hat wohl noch nie in den Spiegel geschaut was?
      Ulysses scheint ein hohes Tier bei besagter Organisation zu sein, vielleicht auch die Person ganz oben auf dem Thron. Ulysses ist ein Buch, das wohl sehr an die Odyssee von Homer angelehnt ist, was ich über Wiki herausgefunden habe. Viel kann ich damit bisher aber noch nicht anfangen. Er ist derjenige die O'Mara Gedächtnis über quasi alles gelöscht hat. Es könnte sich um eine Teufelskraft handeln die Erinnerungen beeinflusst und manipulieren kann. Bei der Manipulation gäbe es unglaublich viele Möglichkeiten, er könnte also auch Mitglieder der Organisation Manipulieren und diese so noch mehr beeinflussen. Geräte zur Erinnerungsmanipulation kann es auch geben.
      Mulligans TF ist mir immernoch ein kleines Rästel, Säureschleim? Ausdünstungsfrucht? Jedenfalls scheint er alle Möglichen Substanzen als Waffe nutzen zu können, die der menschliche Körper produzieren kann. Säure, Schleim, Talg etc.
      Tá brón orm, heißt zu Deutsch, es tut mir Leid Ulysses, irgendwas hatte er noch mit O'Mara vor. Das ist schonmal ziemlich sicher, warum sonst sollte er Brian am Leben lassen und sich die Mühe der Erinnerungslöschung machen, wenn er nicht noch wichtig für ihn ist.

      Letzten Endes kommt es zum Zusammentreffen zwischen Boudelair, O'Mara und Mulligan. Ob er schnell genug blickt, wer mit der Beschreibung gemeint war? Gerade sieht er nur O'Mara und könnte die falschen Rückschlüsse ziehen während Mulligan sich vom Acker macht um Luca und Renee zu verfolgen. Andererseits wage ich zu bezweifeln, dass die Hündchen das Kampfgetümmel und die Zerstörung übersehen werden...

      Zum Ende wurde der Beitrag dann doch etwas seriöser und geordneter. Bis nächste Woche :D
    • Kapitel 52: Die wir einst kannten

      (Mir fällt gerade keine gute Einleitung ein. :P )

      Die große Frage ist derzeit wer ist ER bzw IHN. Wir haben bereits geklärt das es nicht Luzifer ist, der sich in ein anders FF geschlichen hat, auch dürfte sein Name nicht Tom Vorlost sein ;) . Aber vielleicht heißt ER ja Chevalier Thénardier.
      Warum? Keine Ahnung würde ich irgendwie anbieten, Krill ist gerade auch auf diesen Namen gestoßen und bis jetzt wirkt Chevalier nicht sehr nett, da er die Frau anscheinend sitzen gelassen hat, genauso wie seine Tochter, wenn er überhaupt davon weiß, also schon mal ein Minuspunkt auf der Sympathetisch-Liste. Weiterhin klingt es so als ob ER doch relativ mächtig und wichtig wäre, so dass bis jetzt auch nur der Ritter bleibt. Zusätzlich scheint er schon als Gegner von Krill und Mercedes gesetzt zu sein, was man innerhalb der Erzählstruktur als Verstärker betrachten könnte, der alte Feind ist immer noch vorhanden. Zu guter Letzt hat Lyca den gleichen Gedanken und wenn dieser schon bei zwei Leuten auftaucht die gut zwischen den Zeilen Lesen können steigt die Wahrscheinlichkeit dass dies Stimmt extrem. :rolleyes:
      In der Zeitung dürfte dann entweder etwas über Chevalier Thénardier stehen oder über den Tod von Michelangelo bzw die Isola Caligula welche irgendwie mit Cals Truppe in Verbindung gebracht wurde.

      Ulysses also an die die Odyssee von Homer angelehnt... die Lange und Verworrene (Heim-)Reise des Helden Odysseus...
      *ratter ratter zisch dampf pfeif...oder anders Ausgedrückt meine Gedanken und Ideen gehen gerade mit mir durch. XD

      OK nachlesen Hilfe, wodurch sich schon einige der Gedanken wieder erledigt haben, aber trotzdem bleibt noch genug übrig ^.^ .
      Ulysses hat O'Mara oder Brian jedenfalls zu einer Odyssee verurteilt, nämlich der Suche nach seinen Erinnerungen. Dabei hat ihm wahrscheinlich eine Teufelskraft geholfen die irgendwie Zugriff auf das Gedächtnis nimmt. Weiterhin würde ich vermuten, dass sich der Arc um O'Mara am alten Griechenland und den Sagen orientieren wird. Ein Funfact ist, das wir auf der Insel einer/der Frau(en) auf ein Schwein stoßen. Als die Odyssee aufkam musste ich in diesem Zusammenhang sofort an Kirke denken. Die Zauberin welche die Besucher ihrer Insel in Schweine verwandelt. XD

      Wo wir gerade bei Mulligan sind, mir ist heute der Gedanke gekommen, dass er von der Sekret-Frucht gegessen haben könnte. Er kann anscheinend verschiedene Arten von Sekreten erzeugen, wobei bis jetzt besonders der Schleim hervorgetreten ist, bei der ätzenden Flüssigkeit/Schleim könnte es sich dann um (Magen-)Säure handeln.

      O'Mara beherrscht Haki oder besser Hardering womit er Mulligan durch die Wand donnert, blöd nur wenn genau in diesem Moment der Hauptinspektor auftaucht und die andere verdächtige Gestalt gerade nicht zu sehen ist. Wahrscheinlich taucht sie fürs erst auch nicht mehr auf, immerhin Schaft ihm jetzt ein anderer O'Mara aus dem Weg.

      Auch ja Luca hat ja auch noch einen 12 Wörter FB bekommen. Es klingt so als ob sie bei ihrem letzten Besuch auf der Insel auf jemanden gewartet hat, der aber nicht gekommen ist. Als ich dies las ist mir ganz spontan eingefallen, dass wir noch nichts über ihre Mutter erfahren haben, zumindest soweit ich mich erinnern kann. Wir wissen nicht wer sie ist oder war woher sie kommt und was mit ihr passiert ist. Was wenn sie auf bzw. in Princesse Suie lebt oder lebte. Vielleicht treffen wir sogar noch auf sie. Vielleicht spinne ich aber auch gerade. 8o

      Irgendwie habe ich das Gefühl diesmal einen ziemlich bruchstückhaften Beitrag abzuliefern aber was solls, solange ein paar interessante Gedanken dabei sind. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 53 - 60

      Kapitel 53 - Bewahrer des Gleichgewichts
      Die Welthauptstadt Mary Joa, Red Line

      Der polierte, verchromte Zeiger trödelte lasziv und gehässig über das glänzende Silberblättchen, hielt für einen nervenaufreibenden Augenblicke inne, nur um dann in der gleichen grausamen Gefälligkeit weiter zu schlurfen wie zuvor.
      Die Sekunden quälten sich wie Dekaden durch den lichtdurchfluteten Schein des heiligen Landes, dessen strahlende Armee aus stielartigen Laternen auch am helllichten Tage mit dem selben, feuereifernden Pflichtbewusstsein auf die Häupter der farbenfrohen Auserlesenen brannte wie sie in der dunkelsten Nacht die verhassten Armadern der Finsternis abwehrten. Das Zentrum der Welt erging sich in seinem üblichen frenetischen Frohlocken und Jubilieren zu Ehren der eigenen Großartigkeit, in deren Glanze sich seine herausgeputzten Herden selbstvergessen sonnten, ihre makellosen Kleider und makelbefreiten Gesichter mit der Selbstverständlichkeit präsentierend und spazieren führend, die nur Reichtum und Macht ermöglichen.
      An jedem anderen Tag hätte sich die junge, hochgewachsene Frau im Wartebereich der »Himmelsleiter« an diesem Anblick ergötzt und sich an der simplen Tatsache erfreut, endlich Teil dieser illustren Ansammlung von Schönheit und Egozentrik zu sein, doch stattdessen bohrte sich ihr starrer Blick so verbissen in die wabernden Stahlseile der Gondelbahn, dass man fürchten konnte, ihre bloße Konzentration würde sie zerreißen. Das monotone Surren der Luftseilbahn kündigte das baldige Erscheinen einer weiteren Gondel an, die an die als »Himmelspforte« betitelte Haltestelle andocken und ihre Tore für die auserwählten Besucher der Welthauptstadt öffnen würde.
      Abies Nørdman war währenddessen ein blanker Nerv, der sich an zwei Gedanken klammerte, um nicht dem Wahnsinn der Nervosität anheim zu fallen:
      Wie gern sie in dieser spannungsgebeutelten Warterei an ihren frisch manikürten, violett lackierten und polierten Nägeln kauen würde und wie fatal es wäre, würde man sie bei dieser schwächlichen Angewohnheit erwischen. Die junge Frau sah ein letztes Mal an sich herunter. Pedantisch glättete sie die glatten Enden ihres rabenschwarzen Kleides, kontrollierte den perfekten Sitz ihres perfekt sitzenden Hutes, einer komplizierten Blech- und Stoffkonstruktion, die einer gewaltigen, violetten Palme ähnelte, und überprüfte erneut den »Speziellen Wunsch« ihres Auftrags in der einen und das weiße Schild, mit dem jener sie erkennen sollte, in der anderen Hand. Der pompöse Hut auf ihrem grünen Haarschopf und die violetten 10cm-High Heels gewährten der ohnehin bereits riesenhaften Frau eine Größe von fast drei Metern Höhe und doch fühlte sie sich im Angesicht ihres ersten »großen Auftrags« klein, schwach und ungenügend.
      Plötzlich kündigte ein klingelndes, engelshaftes Glöckchen das unmittelbare Eintreffen des Gondel-Wagons an, in dem sich ihr erster Kunde befinden würde, der Mensch, von dessen Zufriedenheit oder Unzufriedenheit ihre Zukunft in der heiligen Stadt abhängen sollte.
      Die goldverzierten, verglasten Türen teilten sich wie Bienen summend und gaben den Blick auf eine Handvoll lächerlich-imposant ausstaffierter Damen preis, die eine Horde grausam ramponierter Hungergestalten an ledernen Leinen hinter sich her zerrten und mit näselnden, hochmütigen Blicken an Abies vorbei stolzierten, nur ihre aufdringlichen Duftwolken und den bitteren, offenen Neid der Grünhaarigen zurücklassend. Für eine verwirrende Sekunde glaubte Abies, ihr Auftrag sei nicht in der Gondel angekommen, wäre verloren gegangen oder hätte sich bereits im Vorfeld für eine andere Gesandte entschieden, als er von ihrer mangelnden Erfahrung in Kenntnis gesetzt worden war und sie fragte sich, ob sie lachen oder weinen sollte. Doch dann trat ein letzter Gast aus dem vergoldeten Wagon, der zu ihrem erleichternden Entsetzen erstaunlich genau zu jener seltsamen Beschreibung passte, die ihr der graue Bürokrat zusammen mit dem weißen Schild gegeben hatte, in das schwarz und fest »T. G. Rexroth« eingestanzt worden war.
      Es handelte sich um einen ergrauten Mann um die 60, der jedoch trotz seines Alters eine äußerst kräftige Figur von etwa 1.75m Höhe genoss und dessen markantem Gesicht die unübersehbaren Zeichen des Alters einen charmanten Schliff und einen Ausdruck von Weltgewandtheit, Erfahrung und Überlegenheit jener Sorte verliehen, der auch die jüngsten und seichtesten Damen zu verfallen neigen, während ein perfekt gestutzter grauer Vollbart, der sich in seinem Ende weiß melierte, eine Wildheit und Manneskraft heraufbeschwor, die sich in seinem breiten Kreuz und den in vielen erbitterten Faustkämpfen trainierten Armen niederbrach wie reißendes Wildwasser. Seine rasiermesserscharfen dunkelgrauen Augen schienen die aufgeregte Abies und das von ihr gehaltene Schild nicht zu suchen, sondern sofort und instinktiv zu finden, woraufhin er ein schiefes Lächeln offenbarte und sich mit schnellen, schlurfenden Schritten in Bewegung setzte, in der die schreitende Eleganz eines in Würde gealterten Gentlemans mit der zackigen, militärischen Bestimmtheit erfahrener Soldaten verschmolz. Während seines Ganges hafteten die Blicke der näselnden Hochgesellschaft auf ihm und seiner für die Welthauptstadt ungewöhnlichen Kleidung, welche Abies in ihrer Nervosität noch gar nicht bemerkt hatte. Die mindestens sündhaft teure, nachtschwarze Anzugshose und die schwarzen Lackschuhe, welche Abies wohl bestenfalls fünf Jahresgehälter gekostet hätten, wurden von einem legeren, senfgelben Hemd kontrastiert, das von seinem Träger zudem noch bis knapp unter die Ellbogen gekrempelt worden war und damit eine Todsünde in der heiligen Metropole darstellte, in der alles Bequeme als plebejisch und billig verachtet wird.
      Über diese Gedanken der Mode hatte die Gesandte nicht bemerkt, wie seine schlurfenden Militärschritte ihren Kunden bis vor ihr bleiches Antlitz getragen hatten und sie erschrak, als sie seine ungewöhnlich dunkelgrauen Augen unter sich erblickte, die sie gelassen musterten.
      »Guten Tag, geehrter Herr Rexroth!«, stieß sie überrumpelt und mechanisch hervor, »Willkommen in Mary Joa, unserer heiligen Welthauptstadt, dem Sitz der Fünf Weisen und Zentrum der schönen Künste und Kultur. Mein Name ist Abies Nørdmann und es ist mir eine ebenso große Freude wie Ehre, Sie an diesem wunderschönen Tag durch diese sagenhafte Stadt bis zu dem von Ihnen begehrten Ziel zu führen und Sie dabei mit all den Großartigkeiten vertraut zu machen, die Mary Joa zu jenem ›heiligen Land‹ machen, von dessen vollkommener Herrlichkeit und unbeschreiblicher Schönheit man sich noch in Äonen begeistern lassen können wird.«
      Nach ihrem einstudierten Monolog biss sie sich auf die Lippen, denn er hatte trotz aller Übung und ihrer tatsächlichen Hingabe für das heilige Land eben so geklungen: einstudiert.
      »Noch in Äonen?«, erwiderte ihr Kunde plötzlich gelassen grinsend und hielt ihr zu ihrer Überraschung die bloße Hand entgegen, auf dass sie sie ergreife, »Nah, das wollen wir mal nicht hoffen.«
      Die junge Führerin war verwirrt. Weder hatte sie jemals eine einzige Person derart lästerlich über Mary Joa reden hören, noch hatte sie jemals eine nackte Hand ergriffen, geschweige denn geschüttelt. Dennoch tat sie es, um ihre Chance auf eine Karriere als Gesandte der »Fünf Weisen« nicht zu vertun und lächelte freundlich.
      »Wollen wir dann?«, fragte sie nach diesem für sie herausfordernden Akt schnell und reckte ihre langen Finger der sagenumwobenen Stadt entgegen, die ihren auserwählten Besuchern alle Erhabenheit, Schönheit und Perfektion der Welt verheißt.

      Die auf ihren riesenhaften Absätzen stolzierende Hutträgerin und ihr beinahe über einen Meter kleinerer Begleiter mussten ein absurdes Bild abgeben, das zudem durch die Tatsache an Seltsamkeit bestärkt wurde, dass Abies über den Boden zu gleiten schien, während Rexroth jenen eigentümlichen Gang an den Tag legte, der es unmöglich machte, die Kreise seiner Herkunft genau zu bestimmen.
      »Die ›Goldtürme der heiligen Zwillingsdrachen‹ dort, hinter den traumhaften Spitzdächern der Belugia-Anwesen«, begann die Stadtführerin nun ihre Exkurse über ihre geliebte Stadt, »Wurden zu Ehren der großen Brüder St.Bernacio und St.Marcurio erbaut, die die großen Arbeiteraufstände 1421 Anno Maris niederschlugen, indem sie ihr tapferes Heer nach einer brillanten Taktik durch die geheimen Tunnel unter dem Westteil der Stadt ausschwärmen ließen. So konnten die über die unschuldigen Zivilisten herfallenden, blutrünstigen Arbeiter effizient gefangen genommen und für ihre grenzenlose Undankbarkeit bestraft werden.«
      Der ergraute Herr konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen, während er auf die wie göttliche Sonnenstrahlen in den Himmel ragenden Konstrukte aus Gold, Mamor und Licht blickte, um deren prachtvolle Fassaden sich goldene, rubin- und saphirbestickte Schlangendrachen räkelten.
      »Muss hart sein, in Mary Joa aufzuwachsen«, sagte Rexroth nun und provozierte so einen fragenden Blick seiner Führerin, »Ständig gesagt zu bekommen, wie schön und perfekt und wie überlegen man dem Rest der Welt doch ist, der einem ohnehin ständig den nach Rosenwasser duftenden Arsch leckt, weil man Teil eines so edlen und unbestreitbar wunderbaren Erbes ist, und dabei nie auch nur den Hauch eines Erfolgsdrucks zu spüren, weil man der Welt bereits durch seine bloße Geburt einen unbezahlbaren Dienst erwiesen hat, hält man immerhin das glanzvolle Geschlecht des alten Blutgeldes am Leben, in dessen Namen seit Jahrhunderten Staaten gestürzt, Inseln zerbombt und Leben geopfert werden.«
      Abies violett geschminkte Lippen standen sperrangelweit auseinander und ihre großen, schwarzumrandeten Augen starrten den ergrauten Mann so glasig an, dass sie aus ihren Höhlen zu fließen drohten. Noch nie in ihrem ganzen Leben war ihr eine derart unverfrorene, blasphemische Ausdrucksweise zu Ohren gekommen und die junge Frau entrüstete sich innerlich über diese Ungeheuerlichkeiten, die das Antlitz der heiligen Hauptstadt und ihrer Oberhäupter derart in den Schmutz zogen.
      »Geehrter Herr Rexroth«, begann sie sich mit gezügeltem Ärger möglichst höflich zu echauffieren, »Ich bezweifle, dass diese wunderbare...«
      »Oh, Bitte!«, unterbrach er sie lächelnd, »Nennen Sie mich Teddy. Oder Ted, wenn Ihnen das lieber ist.«
      Abies, aus dem Konzept gebracht, stammelte noch ein paar leere Worthülsen über die glorreiche Stadt und ihre Einwohner, ärgerte sich über das geringschätzige Grinsen Rexroth' und fuhr dann mit ihrer Tour durch das Herz des heiligen Landes fort, indem sie von historienreichen Straßen, prachtvollen Gärten und monumentalen Bauwerken aus Gold, Silber und Stolz schwärmte, märchenhafte Geschichten über heroische Staatsmänner und großzügige Himmelsdrachen erzählte und unzählige Information zu diesem und jenem preisgab, die Mary Joa zu dem kaleidoskopischen Strudel der Großartigkeit machten, der die Metropole in ihren Augen war.
      Rexroth jedoch schien unbeeindruckt. Er nickte, lächelte undurchschaubar und lachte zuweilen über die ausschweifenden Erklärungen und Exkurse der Abies Nørdman, die sich zunehmend in die Enge getrieben sah, wenn er zu jeder Schilderung über die mächtigen Himmelsdrachen eine bissige, abwertende Bemerkung machte oder bösartige, dunkle Geheimnisse über strahlende Orte und Menschen verlauten ließ, welche Abies jedoch allesamt als Unfug abtat. Dennoch wurde ihr ihr Kunde im zunehmenden Maße unheimlich. Dieser Mann schien jeden ihrer Schritte vorherzusehen, schien jedes ihrer Worte zu erahnen und über jede noch so winzige Winzigkeit in der heiligen Metropole bestens Bescheid zu wissen, während er sie abzulehnen und zu verachten schien. Sein starker, dabei jedoch eleganter Gang, seine dunklen Augen und das gierige Wolfsgrinsen, das sich zuweilen über seine Lippen legte, taten ihr übriges, um Abies über Teddy Rexroth argwöhnen zu lassen. Doch als tatsächlich störend empfand sie seinen fürchterlichen Dialekt, eine ungehobelte Laune der degenerierten Natur des südlichen, ärmlichen South Blues und damit das wohl deutlichste Zeichen, dass dieser Mensch eigentlich nichts in der strahlenden Weltmetropole verloren hatte, in der die Engelsstimmen ihrer Bewohner mit dem eleganten Zungenschlag der alten, wohlgeborenen Adelsfamilien kommunizierten.
      Ihrer wachsenden Abneigung zum Trotz, bemühte sich die junge Gesandte dennoch um ihre Professionalität.
      »Das Anwesen der Montesquieu-Familie ist eines der herrlichsten der gesamten Stadt«, begeisterte sich die junge Frau über den an einen riesigen, vergoldeten Tempel erinnernde Schloss, während sie sie sich Rexroth' angegebenem Ziel näherten, der »Allee der zwanzig Heiligen«, »und beherbergt drei Generationen dieser ehrenwerten Himmelsdrachen, welche das Stadtbild Mary Joas seit Jahrhunderten durch großzügige Spenden und beherzte, innovative Projekte und Engagements zu immer meisterlicherer Perfektion treiben.«
      »Sehr hübsch«, kommentierte ihr Kunde sarkastisch mit Blick auf seine silberne, klobige Armbanduhr, »Übrigens, dürfte ich die Jacke dann bitte an mich nehmen?«
      Abies erstarrte. Den »speziellen Wunsch« ihres Kunden, der noch immer unter ihrem linken Arm klemmte, hatte sie vor Nervosität und steigendem Unbehagen völlig vergessen.
      »Verzeihung, selbstverständlich! Ein nachtschwarzes Jackett der Marke ›Crimin‹ im Stil ›Mel‹, Größe L. - Wie gewünscht!«
      »Ich bedanke mich«, erwiderte er locker und schlang sich das nachtschwarze Jackett um den gealterten, aber kräftigen Oberkörper, »Man muss vor den impotenten Säcken ja immer den guten Schein waren, kennen Sie sicher.«
      »Den...was...?«, hauchte Abies, doch Rexroth hatte sich bereits in Bewegung gesetzt und trat festen, zielstrebigen Schritts in die ausgedehnte, von riesigen Zypressen und Pappeln gesäumte »Allee der zwanzig Heiligen« ein, welche auf das gewaltige »Heilige Schloss« zuführte, den legendären Sitz der fünf Weisen.
      Verwundert stöckelte sie auf ihren hohen Absätzen hinterher.
      »Geehrter Herr Rexroth«, rief sie ihm nach, »Ich fürchte, dass...«
      In diesem Moment entdeckte sie eine kleine Karte auf dem polierten Marmorweg, hob sie auf und zog die Brauen vor Überraschung und Entsetzen empor, denn das mythische, verzierte Signum der Fünf Weisen prangte unter einem verzierten »Z«. Als sie das Kärtchen in ihrer manikürten Hand umdrehte, entdeckte sie zudem die handschriftlich gekritzelten Zeilen:
      »Audienz um 08:00 Uhr. Spielen Sie die Überraschte.«
      Ein schmales, unbehagliches Lächeln der Freude entglitt ihrem besorgten Gesicht, während sie ungläubig beobachtete, wie der undurchschaubare T. G. Rexroth über die »Allee der zwanzig Heiligen« schlurfte und dann, sich ungeniert das Hemd in die Hose stopfend, in das gebieterische »Heilige Schloss« und damit in das wichtigste, imposanteste Bauwerk der Welt eintrat.

      Heiliges Schloss, Mary Joa

      »Wen darf ich melden?«, begrüßte ein hübsches, blutjunges Mädchen in einem roten, spießigen Kostüm den ergrauten Herren, der an ihren monolithischen Eichenschreibtisch herangetreten war.
      »Schön, hier mal ein neues Gesicht zu sehen«, sagte der Ankömmling nonchalant und antwortete dann, »Theodore Godric Rexroth, CP-000-Z

      Das riesige Amtszimmer der fünf Weisen erstrahlte unter dem glänzenden Schein endlos bunter Sphären, die wie funkelnde Sterne in den schimmernden Bernsteinwänden prunkten und die fünf Monumente aus Fleisch und Würde, die Köpfe dieser Welt, wie gewaltige Planeten als Mittelpunkt dieses allmächtigen Kosmos' aus Licht und Erhabenheit beschienen.
      Als seien sie Teil eines antiken Gemäldes umspielten diese erhabenen Männer einen bequemen, rustikalen Diwan und fokussierten mit ihren erfahrenen, kühlen Augen die drei einfachen Holzstühle vor ihnen.
      Der mittlere, direkt vor ihnen stehende Sitz glänzte smaragdgrün, war mit einem »Z« versehen und unbesetzt, der linke Stuhl wogte meerblau, trug ein »L« und wurde von einer äußerst schlanken, groß-gewachsenen und wunderschönen schwarzhaarigen Frau benutzt und der kirschrote, durch ein »B« gekennzeichnete Platz zu der Weisen Rechten ächzte unter dem Gewicht eines muskelbepackten, dunkelhäutigen Hünen.
      »Sie können unmöglich mein Einverständnis für die Annullierung monatelanger harter, kostenintensiver Arbeit verlangen! Außerdem -und ich wiederhole mich in diesem Punkt!- schätzt Godzilla die Lage der Insel völlig falsch ein!«, elaborierte die schöne Schwarzhaarige beißend, »Ein radikaler und dabei so unüberlegter Eingriff, wie er ihn vorschlägt, ist unter keinen Umständen hinzunehmen!«
      Ihr aufbrausender Monolog schien sie derartig zu ereifern, dass sie die Absätze ihrer kirschblütenfarbenen Stöckelschuhe auf den polierten Marmorboden aufschlagen ließ, bevor sie wieder ihre gewohnt damenhafte Haltung einnahm, in der sie graden Rückens die Beine übereinander schlang und die Arme überkreuzte. Ihr eigentümlich-eleganter Aufzug, eine Art seidener Overall, der luftig genug war, um ihr Bewegungsfreiheit zu gewähren, ohne jedoch ihre wohlfeinen kleinen Brüste und schlanken Beine zu kaschieren, und die kurze, perfekt frisierte Bob-Frisur kreierten dabei das Bild einer Frau, so unabhängig und eigen, dass sie sich vollkommen und absolut selbst genügte.
      »Ich bin gewillt, Ihnen zuzustimmen, Miss Greenaway«, sprach einer der Weisen wohlwollend, sich seinen überdimensionierten Schnauzer zwirbelnd, der ihm das Äußere eines Walrosses verlieh, »Jedoch müssen wir die Faktoren abwägen. Sie sagen selbst, ihre Operation verschlingt bereits seit einiger Zeit Kosten, die wir nicht länger zu billigen imstande sind.«
      Während die genervte Miss Greenaway die Lippen verengte, meldete sich der hünenhafte Moloch auf dem roten Stuhl zu Wort. Seine tiefe, grollende Stimme stürzte wie eine donnernde Schuttlawine auf die Weisen ein und ließ den Raum erzittern:
      »Lorelei, bleib' ruhig!«, mahnte er eindringlich und stützte seine dunklen Bratpfannenpranken auf die unter einer schwarzen Hose verhüllten Schenkel, »Wir sind hier alle etwas überspannt. Ich bin auch nicht grade froh drüber, meine Leute über die halbe Grand Line zu scheuchen und einen Staat zu stürzen, der sich lange als unser Verbündeter ausgegeben hat.«
      »Dann lass es bleiben!«, zischte Lorelei Greenaway, »Wir haben noch nicht genügend Beweise, um in dieses Land einzufallen wie die Horde brünstiger Paviane, die deine Leute nunmal sind!«
      »Miss Greenaway!«, rief plötzlich ein in einen traditionellen Kimono gehüllter Weiser, »Wir sind uns alle über den höchstprekären Charakter dieser Situation bewusst! Mr. Brakes legt uns eher eine Alternative dar, die uns und tausende unschuldiger Zivilisten möglicherweise vor unsäglichem Schaden bewahrt.«
      Zu Miss Greenaways Entrüstung lächelte und nickte Godzilla Brakes wie ein unschuldiges Kind, ein paradoxer Anblick angesichts des gigantischen, dunkelhäutigen Mannes, dessen hartes, bärtiges Gesicht von einem wilden, ungezähmten Urwald schwarzer Rasta-Locken gekrönt wurde, die zusammengeschlungen und durch einen einzelnen, ergrauten Haarstrang in einem Zopf fixiert worden waren. Nur sein enges, kurzärmliges weißes Hemd und die locker gebundene schwarze Krawatte wiesen dieses Ungetüm als einen zivilisierten Menschen aus und dieses physischen Vorteils war es sich auch jederzeit bewusst.
      »Nun«, mischte sich einer der Weisen ein, welcher auf einen klobigen Stock gestützt beschloss:
      »Wir haben in dieser Angelegenheit wohl einen toten Punkt erreicht und sollten auf...ah, perfekt!«
      Stramme Schlurfschritte kündigten in diesem Moment den König des mittleren Thrones an, der sich mit gelassener Selbstsicherheit durch den funkelnden Raum bewegte.
      »Guten Tag die Herren, die Dame!«, grüßte Theodor Godric Rexroth, »Ich bitte, meine Verspätung zu entschuldigen.«
      »Wie üblich«, hauchte Greenaway provokativ gähnend, »Könnten wir dann vielleicht fortfahren?«
      »Sehr gern«, antwortete der jüngste der Weisen, ein eleganter Mann mit breitem Kreuz und stolzgeschwellter, offen präsentierter Brust, »Nun können wir auch Agent Rexroth' Meinung hören.«
      »Die Nebelin-Sache?«, vergewisserte sich der ergraute Cipherpool-Agent und wartete auf das zustimmende Nicken des hochgeschossenen Weisen, dessen Äußeres einem Nadelbaum glich.
      »Tja...ich kenne die Standpunkte meiner Kollegen und muss gestehen, eine gänzlich andere Meinung zu vertreten.«
      Sowohl Godzilla Brakes als auch Lorelei Greenaway wandten bei diesem Satz die Köpfe und funkelten Rexroth bedrohlich an, der sich jedoch nur unbeeindruckt den grau-weißen Bart befühlte und dann fortfuhr:
      »Wir haben keinerlei Grund, der Nefertari-Familie zu misstrauen. Ihre Loyalität haben sie mehrfach bewiesen, uns und ihrem Land gegenüber, während dieser Faulpelz Crocodile nicht die Energie besitzt, einen solchen Verrat zu begehen. Er mag von einer dermaßen großen Nummer träumen, warum auch nicht? Er ist ein selbstverliebter Psychopath. Aber, und das ist sicher, er wird seinen bequemen Platz an der Sonne nicht riskieren, um Alabasta in seine Fänge zu kriegen. Wir sollten also weder unnötige Kosten verschwenden, um einen möglichen Staatsstreich zu verhindern, noch sollte Brakes mit seinen Wasserbüffeln von Agenten die Nefertaris stürzen. Beides wäre lächerlich, übereilt und, frei gesprochen, absolut bescheuert. Ziehen wir unsere Bemühungen zurück und warten ab, was passiert.«
      Seine seichte Erörterung ließ die fünf weisen Männer in allgemeinem, zustimmendem Murmeln zurück.
      »Ein ausgezeichneter Vorschlag«, bestätigte der Weise auf dem Holzstock.
      »In der Tat«, pflichtete der Walross-Bart bei.
      »Tse, natürlich!«, machte sich Greenaway plötzlich bemerkbar, »Meine Herren, wir können nicht einfach abwarten und dabei zusehen, wie Crododile eine Gründernation unter seine Kontrolle bringt! Die Nefertaris haben diese Regierung mitgestaltet und verdienen unseren Schutz!«
      »Oder unsere maßregelnde Faust!«, setzte Godzilla Brakes hinzu.
      »Und damit das Gleichgewicht der Welt gefährden, das wir zu bewahren geschworen haben? Wir dürfen nichts überhasten«, hielt Rexroth souverän dagegen und brachte seine Kollegen damit zum Schweigen, denn die Weisen brachen bei seinen Worten beinahe in ruhigen, beschaulichen Beifall aus.
      »Gut gesagt, Mr. Rexroth!«, lobte ihn der Tannenbaum-Weise fast schon freundschaftlich, »Ms. Greenaway, Mr. Brakes. Unsere Bemühungen gelten einzig und allein dem Wohle der Menschheit, dies ist die alltestamentarische Pflicht, die sich die Weltregierung auferlegt hat - und zu erfüllen bedacht ist.«
      »Und das Wohle der Menschheit«, fuhr der Weise im Kimono knirschend fort, »kann nur durch Ordnung erreicht werden.«
      Nun sprach der jüngste Weise weiter:
      »Ordnung durch Kontrolle. Doch welche Kontrolle können wir in einer Welt ausüben, in der bereits Chaos vorherrscht? Gleichgewicht ist der Schlüssel zur Ordnung dieser Welt - und zum Wohle der Menschheit, müssen wir dieses Gleichgewicht erhalten.«
      »Wir, die wir hier in diesem Raum weilen, sind die Bewahrer des Gleichgewichts. Und in dieser Rolle dürfen wir keine übereilten, umwälzenden Entscheidungen treffen. Ruhe und Geduld gebären Gleichgewicht, vergessen Sie das nie«, endete das Walross.

      »Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag, geehrter Herr Rexroth!«, verabschiedete die junge Empfangsdame in dem für ihr Alter zu spießigen Kostüm den Agenten der Weltregierung, der ihr ein charmantes Lächeln schenkte und dann in Richtung der großen, eichenen Flügeltüren schritt.
      »Rexroth!«, hallte plötzlich Lorelei Greenaways kalte Stimme durch den kuppelartigen Saal, »Was hast du vor?!«
      »Keine Ahnung, wovon du sprichst, Lori.«
      Sie holte ihren Kollegen ein, packte ihn an der Schulter und wirbelte seinen kräftigen Körper ruckartig herum. Er wehrte sich nicht.
      »Crocodile plant, Alabasta zu übernehmen. Du weißt das, ich weiß das! Wieso lässt du das zu?! Was hast du davon?!«
      Der ergraute Rexroth seufzte gequält, lächelte ein amüsiertes Lächeln und antwortete leise, mit der Ruhe und Bedrohlichkeit eines lüsternen, bösen Wolfes:
      »Wovon? Gegen einen Samurai zu ermitteln, dessen Spuren wortwörtlich im Sande verlaufen? Das kostet Gelder, die in unseren Taschen besser aufgehoben sind. Meinst du nicht auch, Greenaway?«
      »Wie kann ein Mensch nur so falsch sein?«, fragte die Agentin eisklar, doch provozierte damit nur ein müdes Schmunzeln im gealterten Gesicht ihres Kollegen.
      »Falsch? Erspar mir deine pseudomoralischen Heucheleien. Wir müssen alle sehen, wo wir bleiben. In dieser Welt ist kein Platz für richtig und falsch. Die Starken überleben, die Schwachen sterben, so einfach ist das.«
      »›Bewahrer des Gleichgewichts‹«, stieß Greenaway sarkastisch aus, »Wie passend. Wissen die Weisen, dass ihr nicht vom selben Gleichgewicht sprecht?«
      »Ordnung...Gleichgewicht....Kontrolle, nichts als leere Worte, die die Starken den Schwachen solange vorbeten, bis sie sich sicher fühlen und nicht merken, wie sie gefressen werden. Diese Welt ist ein Kochtopf, in dem jeder wird gekocht! Und alles, was wir tun, ist hier zu sitzen und Holz nachzulegen, um die Temperatur zu halten. Wen interessiert es schon, wie oft wir dabei reinlangen und uns bedienen?«
      »Du wirst irgendwann so tief fallen, dass dir selbst der Teufel nicht mehr aufhelfen können wird!«, zischte sie und entfernte sich mit diesen Worten erbost aus dem Saal. Rexroth sah ihr nach, erneut ihren eigentümlichen Gang analysierend. Die weißen Schultern zurückgeschoben, die Brust betont und die langen Beine gestreckt, stolzierte sie dahin. Sie war eine schöne Frau, doch ihr Auftreten war zu frostig und zu unnahbar, als das er mehr in ihr hätte sehen können als eine potenzielle Gefahr.
      In diesem Moment schleuderte ihn Godzilla Brakes' gottesgewaltige Stimme aus seinem eigenen Kopf.
      »Was hat die denn schon wieder? Nimmt alles viel zu ernst, das sag' ich dir! Wenn ich bei den Alten raus bin - Nah, dann kümmert mich der ganze Mist wie 'ne tote Schwiegermutter!«
      »Ja, sehr gut«, schauspielerte Rexroth ein herzhaftes Lachen, bevor er wie vom Geistesblitz getroffen sagte:
      »Ach, übrigens...«
      »Yo?« Brakes hob die buschigen, schwarzen Brauen und verengte die titanischen Augen.
      »Ágoston Baudelaire...war doch mal einer von deinen Leuten, oder?«
      Brakes wirkte überrascht, schien jedoch nicht misstrauisch, sondern entgegnete gelassen:
      »Jau, war er. Der härteste Hundesohn, mit dem ich bisher das Vergnügen hatte. Naja, mal von diesem irren Sakazuki abgesehen. Wieso?«
      »Ach, ich habe eine Sache auf Princesse Suie am Laufen und hatte gehört, er sei dort Chef der Polizei.«
      »Japso, schiebt dort 'ne ruhige Kugel...oder könnte es zumindest«, sagte der dunkelhäutige Hüne nostalgisch grinsend, »Aber so wie ich den kenne, bürdet er sich bestimmt ziemlich viel Arbeit auf.«
      »Ach, der wird sich sicher entspannen und das wohlverdiente Weinbäuchlein antrinken...?«, witzelte der graue Agent möglichst unauffällig und halbfragend, worauf Godzilla Brakes in ein grollendes, erschütterndes Gelächter ausbrach und Rexroth die Bratpfannenhand auf die Schulter schmetterte.
      »Entspannen? Baudelaire hat meine Truppe verlassen, weil wir ihm nicht hart genug durchgegriffen haben! Stell dir das mal vor, die Cipherpol 0-Behemoth war ihm nicht radikal genug! So einer entspannt sich nicht! Du machst mir Scherze!«
      Das rauschende Prusten und animalische Gelächter des monströsen Giganten ließ noch die bernsteinfarbenen Säulen und die betenden Engel erzittern, die in den marmornen Reliefs betend verewigt worden waren, während er durch die endlosen Lichterkorridore des Heiligen Schlosses stampfte und auf seinem Weg die grauen Anzugträger und kleinlauten Bediensteten durch bloße physische Präsenz von sich weichen ließ. Rexroth blieb allein zurück, sich den grau-weißen Bart befühlend und jenes böse, wölfische Grinsen aufsetzend, das seine dunkelgrauen Augen zu dem manischen Blick eines gefährlichen Mannes verengte.
      Kapitel 54 - Saint-Cosette
      »Ja! Er ist es! Es ist der Monsieur Bellevie! Hurra!«
      »Monsieur Bellevie! Hier! Hier!«
      »Kommt schnell! Schnell! Hierher! Es ist der Monsieur Bellevie!«

      Wie kleine, flatterhafte Motten schwärmten die verdreckten, erbärmlichen Straßenkinder des Arrondissements du Cœur um den gleißenden Lichtpegel einer schwarzummantelten Laterne in Mannesgestalt, deren erhabene Güte und altruistische Großherzigkeit auch in die dunkelsten, widerlichsten und elendesten Ritzen und Gassen des stinkenden Armenbezirks strahlten und Frohsinn und Heiterkeit brachten.
      Ihre abgetragenen Stofffetzen schwirrten wie seidene Flügel um seinen verschleierten Körper und ihr Lachen erfüllte die Luft, deren giftige Ausdünstungen im Angesicht der allgewaltigen Erscheinung entschwanden wie der stumme Rauch einer erkaltenden Kerze.
      Der Monsieur Bellevie schenkte den erbarmungswürdigen Kindern im Elendsviertel jene Hoffnung, die ihnen ihre kranken, verstoßenen, verhungernden Mitgeschöpfe nie hatten geben können und offenbarte ihnen eine Welt der kurzen Freude und Liebe inmitten des Alptraums, in den sie hineingeboren worden waren. Die Kinder hielten ihn für eine gütige Märchengestalt, die Alten für den Vorboten des Todes und die Verstoßenen für einen gerechten Heiligen. Doch hinter dem blendenden Schein seiner alten, grellen Öllampe verbarg sich nichts als eine einfache knollige Nase, sanfte grüne Augen, graue Bartstoppeln und faltige Wangen, die diesem gealterten, nur bedingt schönen Gesicht Würde und Glanz verliehen.
      »Kinder! Kinder! Beruhigt euch«, erklang seine angenehme, von der Kraft und Anstrengung vergangener Jahrzehnte rau gewordene Stimme, »Wenn ihr die Ruhe zu meistern lernt, so werdet ihr euch selbst meistern.«
      Die kleinen Motten sahen sich verdutzt an, lachten dann jedoch geistlos und ließen sich blindlings auf den fäkalienbefleckten Boden plumpsen, den in eine schwarze Robe gehüllten Mann mit großen, erwartungsvollen Augen anstarrend.
      »Also, meine Kinder! Sagt, wie habt ihr die letzten Tage verlebt?«
      »Arno hat mich geboxt!«, rief ein kleines Würmchen von etwa 8 Jahren aus, woraufhin ein ebenso beschmutzter, wesentlich größerer Junge selben Alters brüllte »Du Petze! Petze!«. Die anderen Knaben und Mädchen stimmten in seine Rufe ein, bis Monsieur Bellevie die gealterte, weiche Hand erhob. Die Kinder verstummten umgehend und fixierten schuldbewusst den siechenden Untergrund.
      »Arno, sage mir, wieso hast du Honore geschlagen?«
      Der Junge presste die Lippen zusammen, kniff die Augen und verschränkte die Arme, während ihn seine Kameraden belustigt anstarrten. Die Ruhe des alten, ehrwürdigen Herren entfesselte eine stumme Stille, die den Kindern unheimlich wurde, aber nur dem jungen Arno bis in das kleine Herz kroch. Dem Druck nicht mehr länger ertragend, schrie er:
      »Er hat meinen Glücksberry gemopst!«
      »Hab ich gar nicht!«, protestierte der mickrige Honore umgehend und zettelte damit ein quietschendes Chaos dutzender Kinderstimmen an, die wie Schwärme von Bienen in für das fremde Auge ungeordneten Bahnen schwirrten, doch in ihrem Wesen konstant und hierarchisch waren.
      Monsieur Bellevie hatte dieses innere System bereits in seiner Jugend durchschaut und erfreute sich an diesem illustren Treiben, aus dem die Kleinen als gefestigtere, stärkere Persönlichkeiten hervorgehen würden. Erst, als der kräftigere Arno den schwächlichen Honore in den miefigen Boden presste, schritt der schwarz gekleidete Wohltäter ein.
      »Arno! Sahst du, wie Honore den Berry stahl?«, fragte er, seine gereifte Stimme erneut als starke Hand gebrauchend, die die beiden Streithähne trennte und bekümmert ruhen ließ.
      »Jei...ja...nein. Aber...aber er war es!«
      »Nein!«, warf der Wurm wieder ein, schwieg jedoch bedächtig, als er Monsieur Bellevies erhobene Hand erneut erblickte.
      »Arno, wieso verurteilst du Honore?«
      »Er hat schon was gemopst! Damals, vom alten Gracq drüben in der Straße mit den schwarzen Häusern! Ja, das hab ich gesehen!«
      »Und weil Honore einmal gestohlen hat, hat er auch dich bestohlen? Das glaubst du doch.«
      »Ja! Sonst klaut hier keiner!«
      Der alte Mann rieb seine mit grauen Stoppeln übersäten Wangen mit Daumen und Zeigefinger, wobei er seinen weichen, grünen Blick zwischen Honore, Arno und den übrigen Kindern umherwandern ließ. Ein gemäßigtes Lächeln huschte über seine bleichen Lippen, bevor er sanft fragte:
      »Der Dame erstes Buch, Kapitel 26. Wie lautet es?«
      »›Als die Musen nach Rissou gingen‹!«, konstatierten die Kinder im Chor, während der alte Bellevie ein kleines, aber dafür dickes Büchlein unter seiner Robe hervorholte und umgehend an der richtigen Seite aufschlug. Laut las er vor:
      »›Und sie gingen in die Stadt, die da Rissou hieß und mit großen Gärten und großen Bäumen bepflanzt war, wo große Äpfel und Birnen und Kirschen hingen und wo Sträucher mit saftigen Himbeeren und Brombeeren wuchsen, so hoch wie die Bauern, die sie pflanzten. Die Musen kamen in diese reich beschenkte Stadt und erfreuten sich an dem Grün der Pflanzen und den bunten Farben der Blüten und Früchte. Da ging ein Mann an ihnen vorbei, in Ketten aus spröden Holz und getrieben von einem anderen, der ihn peitschte. Da sprach Cosette, die jüngste Muse: ›So sage, Peitscher, wieso du diesen Mann so treibst und blutig schlägst?‹ Der Treiber besah sich die Frauen und erwiderte: ›Dies Frettchen tat, wie er schon immer getan! Er stiehlt die schönsten Äpfel aus meinem Garten!‹«
      Der Monsieur klappte das Büchlein wieder zu und verbarg es erneut in seiner schwarzen Kluft, die Kinder fröhlich anfunkelnd.
      »Wer kann mir sagen, wie es weitergeht?«
      Ein kleines, zartes Mädchen mit verklebten roten Locken meldete sich zaghaft und erzählte, ihre großen Zahnlücken präsentierend:
      »Die schöne Cosette fragt den gefesselten Mann, ob er gestohlen hat und der sagt...« Die Kleine klaubte sich die Wörter zusammen. »sagt...Nein, meine Dame, habe ich nicht. Einst war ich...«
      »-Ein Dieb«, half der Alte nach.
      »Ja, ein Dieb, aber nun nur noch einfacher Bauer, meine Dame! Und meine Hände sind...sind...«
      »-Rau.«
      »Rau von ehrlicher Arbeit, nicht süß von gestohlenen...Früchten.«
      Lobend lächelte der alte Mann und fuhr fort:
      »Nun, Arno? Du weißt, wie die Geschichte des Peitschers und des Gefangenen endet?«
      Zerknirscht murmelte der kräftige Bursche:
      »Er tut dem Dieb unrecht...«
      »Wem?«, hakte Monsieur Bellevie mit gehobenen Brauen nach, worüber Arno seufzte.
      »Dem Mann, der mal ein Dieb gewesen war.«
      Dies schien den Alten in Schwarz gütlich zu stimmen, denn er klatschte bedächtig in die faltigen, weichen Hände und predigte den gespannt lauschenden Kindern:
      »So seht ihr, ohne Beweise ist eine Beschuldigung eine Lüge, eine böse Unterstellung. Den Peitscher bewahrten die Musen vor unserer Dame Sühne, doch wer würde uns erretten, wer würde uns unsere Fehler aufzeigen? Drum lernt aus meinen Worten und« Er klopfte sich auf die Stelle der Robe, unter der das dicke Büchlein behütet ruhte. »aus den Worten unserer heiligen Dame Schrift. Und nun...«
      Erneut wanderte seine Hand in die dunkle Kluft, nur um dann wieder hervorzuschnellen und die kleinen Kinder mit einem Schwall Süßkram zu bewerfen, der wie von göttlicher Hand gelenkt zu jedem jubelnden Jungen und Mädchen gleichermaßen und gerecht verteilt flog, auf einem lächelnden Gesicht landend.

      Rue de Siecle, Arrondissement de Diligence, Gavroche

      Mercedes zweifarbige Augen glichen den zu Schlitzen geschnittenen Pupillen einer in die Enge getriebenen Katze, die jederzeit hervorspringen und die mit schwarzer Tinte in die vergilbten Seiten gestanzten Buchstaben zerfleischen würde. Ihre rauen Hände zitterten und ließen das alte Papier knirschen und knacken, die still lauernden Augenblicke in ihrem zerspringenden und sich wieder zusammenfügenden Geist mit grauenhaften Naturtönen untermalend, die wie zündelndes Feuer in den Tiefen ihrer Seele knisterten. Tausend Erinnerungen pfählten ihr Herz und doppelt so viele Fragen ihren Verstand, während sie jenen Zorn zu unterdrücken versuchte, der sich gegen den seine Genugtuung schlecht verbergenden Everard richtete.
      »Du hast mir nie geglaubt...«, durchbrach der Uniformierte die marternde Ruhe, »Aber...«
      »-Halt den Mund!«, stieß Mercedes hervor. Ihre Stimme glich einem polierten Skalpell in der zittrigen Hand eines unerfahrenen Stümpers, »Noch ein Wort! Ein Wort noch, Everard, und ich bringe dich um!«
      Ihr alter Freund erwartete Entsetzen in ihren Augen vorzufinden, eine Regung, die die Reue oder zumindest den Schrecken sichtbar machen würde, den ihre Wort in ihr ausgelöst hatten - doch er fand nur Zorn und Schmerz.
      »Mercedes...denkst du noch immer, er wäre ein guter Mensch? Was hat er nur mit dir gemacht, dass du diesen...«
      »Du weißt nichts! Jeder Mensch hat seine guten und schlechten Seiten - und manchmal tun gute Menschen die falschen Dinge. Grade du solltest das wissen!«
      Everard nickte traurig, schuldbewusst aus dem tiefsten Inneren seiner Seele. Wortlos vollführte er eine angedeutete Verbeugung, die nur den angesehenen und wohl-situierten Damen der obersten Gesellschaft vorbehalten ist und trat aus der Türschwelle, hinaus auf den silbern schimmernden Grund der flussgleichen Rue de Siecle, wo sein Erscheinen bereits so manch Schaulustigen angezogen hatte, der sich fragte, was ein Mitglied der Garde Royal aus dem so wunderbaren Palais Blanc in das so gewöhnliche zweite Arrondissement zog.
      »Ich hoffe, dies mögen nicht unsere letzten gewechselten Worte gewesen sein. Au revoir, Mademoiselle Delacroix.«
      Sie hielt dem betonfesten Blick seiner grauen Augen stand und verzog die Lippen zu einem geringschätzigen Lächeln, das alle Bitterkeit der Welt in sich aufzunehmen schien, bevor sie antwortete:
      »Was ist nur aus dir geworden?«
      »Der Mann, der ich immer sein wollte-«
      »-Du musst so-«
      »-für dich.«

      Gelbe, löchrige Zähne glitschten zwischen zwei spröden, blutigen Lippen hervor und zermalmten ein weißes Zuckerstück, das ihnen eine kleine, vernarbte Hand als Tribut überbracht hatte.
      »Er ist hier...und spricht mit einer brünetten Frau«, schmatzte der zuckrige Schlund in eine kleine, rosarote Teleschnecke, »In der Rue de Siecle«
      »Wo?!«, brach die Stimme am anderen Ende der Leitung plötzlich so rapide und ungehalten hervor, dass die Gestalt beinahe von dem Saphirdach fiel, auf dem sie sich positioniert hatte.
      »Mon Dieu, Enjolras! Bleib locker! Rue de Siecle.«
      Ein gellendes Klicken verkündete das Ende des Gesprächs und die spröden Lippen verzogen sich zu einer gepressten Wulst, die einer Küchenschabe glich, während kleine, rotunterlaufende Augen Everard Bissac-Gramont fixierten.
      »Und nun, Marseille?«, fragte sich die Gestalt ironisch selbst und antwortete sogleich: »Lass uns doch etwas Spaß haben, Marseille.«
      »Exzellente Idee, Marseille!«

      Rue George-Echécc, Arrondissement de Diligence, Gavroche

      Ein zyklopisches, monolithisches Ungeheuer aus geometrischen Strukturen und dunkelblauen Ecken und Kanten ragte wie ein mächtiger Wächter in die blauschimmernde Luft und erfüllte sie mit Ehrfurcht und Macht, welche selbst Krill in die Knie zu zwingen vermocht hätte, wäre der Meermann nicht blind und alles-sehend gewesen. Dieses klobige Bauwerk war hässlich, monströs und ohne jeglichen Esprit oder Charme aus einem einzigen Saphir gehauen worden und vermittelte eher den Eindruck eines Forts, einer uneinnehmbaren Festung oder eines ausbruchssicheren Gefängnisses und kontrastierte so die wunderbaren, engelsgleichen Frauenstimmen, die wie Himmelsgesang aus den schroffen Mauern an die scharfen Ohren Krills drangen.
      Das Kloster Saint-Cosette verströmte einen starken Hauch allgegenwärtiger Frömmigkeit, Gottestreue und Ergebenheit und die schwarzen Kutten, die gelegentlich hinter den massiven stählernen Stäben des gewaltigen Eingangstores vorbeihuschten, erinnerten an die verhätschelten Nachgeburten freudloser Bürokratenseelen. Für einen Moment zögerte Krill, an der rauen Strickkette zu zurren und so die bleierne Glocke über dem Tor erklingen zu lassen, doch dann siegte sein Pflichtbewusstsein gegenüber der fiebernden, halbtoten Mireille in seinen Armen und eine seiner Tentakeln schlang sich um den garstigen Stoff.
      Noch bevor der rostige Guss drei stumpfe Töne von sich gegeben hatte, die an aneinanderklatschende Töpfe erinnerten, hatte ein plumper Prälat seinen kugeligen Körper und sich hinterher vor den Eingang bugsiert, um den Besuch zu begutachten.
      »Sei gegrüßt, junger Freund«, palaverte er freundlich, »Was führt dich an unsere bescheidene Pforte?«
      Krill hob den schlaffen Frauenkörper in das Blickfeld des Klosterbruders, der augenblicklich das runde Gesicht verzog und einer unsichtbaren Kraft überschwänglich bedeutete, das massive Stahltor zu öffnen.
      Knirschend und gellend stoben die rostigen Pforten auseinander wie das ächzende, stöhnende Maul eines eisernen Golems und nahmen den Meermann in den saphirblauen Schlund auf, in dem ihn tausend schwarze, plappernde Zähne empfingen.
      »Schnell! Hier entlang!« - »Wo ist Bruder Jaques? Bruder Jaques!«
      »Das ist Mireille!« - »Oh! heiliger Dame Musen! Bringt sie in das Krankenzimmer!«
      Krill überforderte der schier endlose Strom an schwarzen Kutten, der ihn erfasste und dessen Wortfluten tosend über ihn hereinbrachen, während Mireilles lebloser Körper fortgespült wurde. Sekunden später hatten die schwarzen Wellen die junge Frau in das monolithische Bauwerk getragen und Krill allein mit dem runden Prälaten zurückgelassen.
      »Das arme Ding«, klagte der feiste Klosterbruder mit über dem Wanst verschanzten Fingern, »So ein schweres Los.«
      »Lebt sie hier?«, fragte der Kopfgeldjäger, abschätzend den zyklopischen Klotz aus Saphir musternd.
      »Nun...nein, ihre Tochter aber, Ondine. Dürfte ich mir die Frage erlauben, wer...?«
      »Krill, Tourist«, kam Krills Antwort der Frage zuvor, was einen skeptischen Blick des Prälaten zur Folge hatte, der das Katana des Krakenmenschen fixierte. Dies bemerkend, fügte Krill knapp hinzu: »Extremtourist.«

      Drei Befragungen und zwei Gewaltandrohungen später, hatte es Krill geschafft, den runden Prälaten von seiner Harmlosigkeit und seinem Recht zu überzeugen, sich von der medizinischen Betreuung Mireilles und dem Wohlergehen ihrer Tochter zu vergewissern.
      Der Innenhof von Saint-Cosette glich einem Oktagon, dessen Ecken gewaltige, aus schwarzem Obsidian geformte Frauenkörper zierten, die das Kloster wie ewige Psychopompoi observierten.
      »Dies sind die ergebenen Musen der heiligen Dame, die über uns Wachen und uns daran erinnern, welch...«
      Krill hörte dem liturgischen Geschwafel des Klosterbruder kaum zu.
      Heilige Frauen, eine allgewaltige Göttin, die das Leben geschaffen hatte, als der Tod ohne Sinn war und tausende von sakralen Riten, die hinter den golemgleichen Wänden des gigantischen Saphirs mit penibler Pedanterie abgehalten werden. Der Kopfgeldjäger interessierte sich nicht für die Götter dieser Insel und er kümmerte sich nicht um den Glauben der mickrigen Sünder, die Frieden in klerikaler Beichte zu finden versuchen. Der Meermann kam nicht umhin, diesen Ort und all jene schwarzen Kutten, die ihn bevölkerten, für ihre naive Dummheit zu hassen. Er spürte den beißenden Blick der schwarzen Statuen, als der dicke Mönch ihn schließlich in die gewaltige, monolithische Halle einließ, aus der der engelswürdige Gesang hallte und das harte Edelgestein dumpf-wogend grollte.
      »Sag, mein junger Freund«, richtete sein Führer plötzlich das Wort direkt an Krill, »Wieso hast du der armen Mireille geholfen? Ich sehe kein Mitleid in deinen Augen, die unserer Dame die Fenster zur Seele sind.«
      »Mitleid ist nichts als versteckte Herablassung, die sie nicht verdient hat. Sie ist stark und das habe ich honoriert.«
      Der Klosterbruder argwöhnte und erwiderte dann, nach einer Zeit bedächtigen Nachgrübelns:
      »Unsere Dame muss der Armen die Gabe der Empathie verliehen haben, als Ausgleich zu dem Leid, das ihr vorherbestimmt ist. Ein Geschenk, das sie zu dir führte, mein Freund.«
      Krills reglose Miene durchzog eine nur Sekundenbruchteile andauernde Erschütterung des Geistes, die Ausdruck eines schlagartigen Herzkrampfes war. Das blaue Licht der ausgehöhlten Saphirhallen verlieh den blassen Augen des Meermannes einen unbehaglichen, unterweltlichen Schimmer, der plötzlich in ein grauenhaftes Funkeln umschlug, als sie den unverfänglichen Klosterbruder nach dessen Worten fixierten.
      »Guter Mensch?«, fuhr Krill ihn ebenso ruhig wie kalt an, »Solche Urteile können dich den Kopf kosten, Mönch.«
      Nun war es das Herz des dicken Kuttenträgers, welches eine Schrecksekunde aussetzte.
      »...Was?«, zitterte sich ein fiependes Stimmchen aus seinen pausbäckigen Wangen, bevor er mit schierem Entsetzen erkennen musste, dass der Meermann verschwunden war.
      Der Kopfgeldjäger bewegte sich wie ein verlorener Waise durch die auswuchernden Hallen, Gänge und Räume des Klostern, dessen Bewohner ihn mit unterspieltem Misstrauen betrachteten. Er beachtete sie hingegen nicht, denn für den Blinden waren sie nichts als Ameisen in ihrem Haufen und er das Kind, welches über ihr Schicksal entschied.
      Der ausgehöhlte Saphir Saint-Cosette erstreckte sich über 5 Etagen, deren Größen ihrem Zwecke angemessen waren.
      Das weitläufige Erdgeschoss, in dem Krill den runden Prälaten zurückgelassen hatte, war ein Auffangbecken unerträglicher Menschenmassen gewesen und die beiden darüberliegenden Etagen horteten eine kniende, sinnlos in sich murmelnde Schar weißer Saumträger, die betend und klagend daniederlagen und in dem Meermann die Idee formten, ihnen die Kehlen zu zertrennen und so von dem erbärmlichen Dasein zu erlösen, das sie so jämmerlich bereitwillig in den Dienst eines imaginären Wesens stellten.
      Etage Drei eröffnete dem Meermann eine Hölle dröhnender Stille, die von schwarzen Statuen jener Sorte regiert wurde, die Krill bereits auf seinem Weg durch den achteckigen Innenhof verurteilt hatten und sich nun anschickten, dieses Werk in neuer, kleinerer Inkarnation fortzusetzen. Eine der Frauen, die jüngste und zarteste von ihnen, enthauptete Krill mit einem einzigen Streich seines Katanas, nur um den Klang ihres hinabbrechenden Kopfes durch die fürchterlichen Gänge hallen zu hören. Als er zwei aufgeschreckte Figuren wahrnahm, die über die östlichen Treppen in seine Richtung hallten, verschwand er in das nächste Stockwerk, in dem er eine überbordende Anzahl rustikaler Betten vorfand, die wie zum Spießrutenlauf aufgereihte Soldaten die Seiten der endlosen Flure übersäten. Auch fand er in diesem vierten Stock die halbtote Mireille vor, welche eine stinkende Tinktur in das tröstende Reich des Schlafes geschickt hatte.
      Doch sein Ziel sollte er erst über die ewigen, blauen Stufen erreichen, deren Ende die fünfte, finale Etage war, denn aus dieser einen, schier unüberblickbaren Halle klangen die zarten Engelsstimmen, in deren Anmut und Perfektion sich der Kopfgeldjäger bereits seit seiner Ankunft gefangen sah.
      Auf einem sakralen, von Kerzen und Leuchtern überwucherten Altar entwuchsen sie aus einer Kulmination des Lichts, erstrahlten hinter einem funkelnden Vorhang von der dunklen Decke tropfender Diamanten. Sie waren Engel, klein, zart, warm, voller Leben, und ihre unverfängliche, unschuldige Schönheit ließ den Raum zu einem Nirvana des Balsams und Krill Herz für eine Sekunde zu fließender Rührung werden. Die zwölf kleinen, so wunderbar ehrgeizig singenden Mädchen bemerkten den Ankömmling ebenso wenig wie ihr Dirigent, ein glatzköpfiger, nervös fuchtelnder Mönch von etwa 40 Jahren.
      Krill erkannte sie, als er sie sah - eine winzige, verkümmerte Gestalt, deren etwa fünfjähriges Leben ihr mit jedem Funken zauberhafter Hübschheit zwei unsichtbare Tränen unterdrückten Schmerzes in die großen, strahlend grünen Augen gebrannt hatte.
      Ein undankbares, ungerechtes Dasein breitete sich vor Krill wie eine blaue Blume aus und er wusste, dass es Ondine war, als sie ihren königsblauen Haarschopf umschlug und ihn direkt ansah. Sie lächelte, warum wusste sie vermutlich selbst nicht.
      »Ondine!«, bohrte sich plötzlich die garstige Stimme des zuckenden Dirigenten durch den unschuldigen Körper, »Das war dein Einsatz!«
      Das Mädchen erschrak.
      »Mein Herr...bitte! Ich mache es gleich be-«
      Mit tödlicher Präzision durchschlug das Ende einer mit stählernen Lilien besetzten Geißel die stillstehende Luft und fraß sich dann wie eine bissige Schlange in den schwächlichen Arm des Kindes, das laut aufschrie und ein tränenreiches Schluchzen unterdrückte.
      »Ihr!«, brach die widerwärtige Stimme des Mönches nun auch über ihre verschreckten Gefährtinnen herein, die kaum mehr Jahre zählten als Ondine selbst, »Was macht ihr da?! Zurück auf eure Plätze! Der Dame Musen ruhen nicht! Ondine!«
      Das blauhaarige, schniefende Geschöpf richtete sich torkelnd auf und sah ihn mit ihren schönen, großen grünen Augen seelenlos an.
      »Du wirst das Ende noch einmal singen! Und wehe dir, wenn du der Dame Gunst ein weiteres Mal...«
      Die wässrigen Augen der in ihren weißen Roben zitternden Mädchen formten entsetzte, kreisrunde Münder, aus denen stumme Schrei plärrten, als rötliche Tentakeln aus den dunkelblauen Schatten krochen und sich um den wild gestikulierenden Körper des grausamen Dirigenten schlangen.
      Röchelnd und krampfend wedelten die Arme des Klosterbruders herum, seine Händen versuchten verzweifelt und vergebens, den unbarmherzigen Griff der glitschigen Massen zu lösen und ein letzter, das Kloster lähmender Schmerzensschrei durchfuhr seinen ächzenden Körper, als sich die Krakenarme tief in seine Augenhöhle quetschten und deren Inneres herauspressten. Auf diesen Akt barmherziger Grausamkeit folgte Totenstille, die nur durch den plump auf dem Boden aufschlagenden Körper aufgerüttelt wurde.
      Die kleinen Sängerinnen waren erstarrte, blasse und Kälte Salzsäulen, deren Angst wie lähmendes Gift wirkte.
      »Folge mir«, sagte Krill mit blindem Blick auf Ondine, wobei seine Stimme wie ein wirksames Tonikum auf die Mädchen wirkte, das sie aus ihrer Starre erlöste. Unter panischen, quietschigen Schreien nahmen die zarten Leiber Reißaus und sprangen wie junge Gazellen die kalten Treppe hinunter, wo sie ein ganzes Bataillon Ordensbrüder empfing.
      Während ein Mönch die Verstörten zur Ruhe ermahnte und ihnen bedeutete, ihm zu ihren Schlafsälen zu folgen, stürmten seine verbliebenen Brüder hinauf, nur um die verstümmelte Leiche ihres Gleichgesinnten in einem leeren Raum vorzufinden. Die Kerzen und Leuchter waren gelöscht und die funkelnden Diamanten klirrten auf dem harten Saphirboden, doch der mysteriöse Eindringling war verschwunden - und mit ihm die kleine Ondine.
      Kapitel 55 - Ein gerechtes Werk
      Galerie des Silhouettes, Arrondissement de Lumière, Gavroche

      »Soll ich hier etwa alles ganz allein aus einer Laune heraus kurz und kleingehauen und mit Säure -oder was weiß, was dieses Zeug war- übergossen haben?!«
      »Das erscheint mir ebenfalls sehr unwahrscheinlich!«
      »Aber er könnte wollen, dass wir genau so denken!«
      »Dann hat er alles absichtlich so inszeniert!?«
      »In der Tat!«

      In den vergangenen 18 Jahren, jenen in seinem Gedächtnis gebliebenen Jahren, hatte O'Mara bereits jede erdenkliche Art des physischen und seelischen Schmerzes ertragen und über sich ergehen lassen müssen, von den sadistischen und grotesken Perversionen, die ihn in seiner schwarzen Zelle erwarteten, über die in ihrem kalten Pragmatismus und der klinischen Regelmäßigkeit perfiden Schändungen seiner Nerven in den sterilen Behandlungsräumen, bis hin zu jener barbarischen Explosion in seinen Genitalien, die der spitze Absatz eines empörten Damenschuhs einst heraufbeschworen hatte.
      Doch die Tortur, die er in jenem Augenblick in der »Galerie des Silhouettes« zu überstehen hatte, erschien ihm auf so viele banale Weisen grausamer und marternder als all diese Flüche seiner ihm bekannten Vergangenheit zugleich, da sie ihn mit behäbiger Gleichgültigkeit quälten.
      Seine vom fetten Schweinemann eingeschlagene Brust pochte, pulsierte und bohrte mit jedem japsenden Atemzug rostige Nägel in seine brennenden Lungen, während sein Blut nach Alkohol und sein Verstand nach einer Ruhe schrieen, die ihm die drei uniformierten Schwachsinnigen hartnäckig verwehrten.
      Die Bluthunde hatten sich wie der dreigewaltige Zerberus höchstselbst vor dem zitternden O'Mara aufgebaut, während Baudelaire, der Herr und Meister dieser trinären Bedrohung, wie ein stummer Hades hinter ihnen wachte.
      Der Inspekteur de Gendarmerie hatte während des gesamten, im Grunde sinnentleerten Gesprächs zwischen dem vermeintlichen Kellnerinnenmörder und den Hunden des Gesetzes noch kein einziges Wort aus seinem zu Schlitzen gepressten Lippen gerungen und machte O'Mara, dem Verdächtigen, somit seine Stellung innerhalb des Gefüges klar, welches sich vor diesem aufgebaut hatte. Nicht, dass dies nötig gewesen wäre, denn der Blondkopf hatte die Aura des gewaltigen Mannes bereits vor gefühlten Äonen mit Sorge gespürt.
      »Zum letzten Mal...«, redete der Kopfgeldjäger noch immer keuchend auf die drei Schädel des Zerberus ein, wobei er sich diesmal an den blondgelockten Puppenkopf wandte, »Ich bin nicht der Mörder dieser Frau! Ihr sucht den Mann, der hinter diesem Tuch vor sich hin fettet!«
      Sein Daumen deutete stringent auf den weißwabernden Vorhang und das zerfetzte, ausgefranste Loch, das Mulligans schwabbelnder Körper in ihm hinterlassen hatte.
      »Nun«, ertönte die Stimme des kleinen, untersetzten Mannes, dessen Gesicht einem luftleeren, eingefallenen Lederball glich, »Können Sie das auch beweisen?«
      »Wenn euer Teufelsadvokat da drüben seine Scheißpistole runternimmt? Natürlich!«
      Dieser passiv-aggressive Dolchstoß richtete sich gegen den »Dobermann« Grenoble, der seit Beginn des verbalen Schlagabtauschs die Waffe auf O'Mara fokussiert hatte und nicht gewillt war, sie wieder zu senken.
      »Dann«, quietschte daraufhin das kleine, feine, rosarote Zuckergussstimmchen Bismonts, »nimm doch bitte die Waffe runter, Grenoble.«
      »An seiner Geschichte stimmt etwas nicht!«, mischte sich plötzlich der eingefallene Lederball wieder ein, der in ganz Gavroche als »Bulldogge« Satre bekannt war, »Die Waffe bleibt ausgerichtet!«
      »Wollt ihr mich verarschen...?«, stöhnte O'Mara und rieb sich die dröhnenden, nach hochprozentigem Alkohol oder einem schnellen, süßen Tod verlangenden Schläfen.
      »Er sagte, er sei Kopfgeldjäger«, erklärte die Bulldogge ruhig, »Aber er will, dass wir den Mörder festnehmen. Richtig?«
      »Stimmt«, bestätigte die püppchenartige Bismont.
      »Wieso sollte er das wollen?«, stellte Satre die rhetorische Frage in den von Statuen gesäumten Raum, ohne eine Antwort zu erwarten. O'Mara brachte dennoch eine hervor:
      »Weil ich dieses fette Schwein lieber in einem Knast verrotten sehe als auf freiem Fuß!«
      »Das ist ein Argument!«, bemerkte Bismont und erfreute sich an einer übertriebenen Geste der Dankbarkeit, die O'Mara ihr daraufhin schenkte.
      »Aber kein sehr gutes!«, schnauzte plötzlich Grenoble, der wohl aber keinen anderen Grund für diese Behauptung hätte liefern können als seinen triebhaften Blutrausch im Angesicht eines vermeintlichen Gesetzlosen.
      »In der Tat, Grenoble«, segnete der sich als kriminologischer Genius gebärdende Satre diesen Ausruf ab und setzte fort, O'Maras verzweifeltes Seufzen ignorierend:
      »Welcher Kopfgeldjäger würde seine Beute freiwillig aufgeben? Wir alle wissen um die Gier, die diese Leute antreibt.«
      O'Mara war sprachlos. Wenngleich er nicht so wortgewandt wie Luca oder so trocken-humorig wie Krill war, so hatte er sich doch über die Jahre eine gewisse Form von Galgenhumor angeeignet, die jedoch in dem untersetzten Gendarm Satre ihren Meister fand. Ungläubig rief er aus:
      »Ihr wollt euch also lieber auf ein beschissenes Klischee verlassen, als mir nur 20 verdammte Schritte zu folgen und euch selbst von meiner Unschuld zu überzeugen?!«
      »Klischees und Stereotype haben alle ihren wahren Kern«, setzte die Piepsstimme Bismont dagegen, worüber O'Mara nur müde lächelte.
      »Dann steht der gottverfluchte wahre Kern des Polizeiwesens hier wohl grade vor mir.«
      In diesem Moment brach ein akustisches Unwetter über die »Galerie des Silhouettes« herein, denn Inspekteur Baudelaires allmächtige, ehrfurchtgebietende Stimme grollte über den polierten Boden, ließ die starren Statuen vor Angst erzittern und gemahnte seinen Zerberus zum Beifuß, der sogleich mit eingezogenem Schwanz zwei Schritte zurücksetzte.
      »Genug! Ich werde mich persönlich von der Schuld oder Unschuld dieses Mannes überzeugen! Blonder Mensch, zeige mir deinen angeblichen wahren Mörder!«
      O'Mara wusste nicht, ob er dem Hünen für seinen gesunden Menschenverstand danken oder ihn belächeln sollte, weil er aus Angst vor einer wohlmöglichen Vorverurteilungen solch plumpe Anreden wie »Blonder Mensch« benutzte.
      »Sie überwachen die Lage. Versucht er zu fliehen oder mich zu überwältigen, erschießen Sie ihn!«
      Wie angewiesen gesellten sich die Waffen von Spitz und Bulldogge zu der bereits gezogenen Pistole des Dobermanns, während Baudelaires urgewaltige Schritte über den Platz bebten.
      »Immerhin ist hier einer bei Verstand«, murmelte O'Mara beim Gang durch die Riegen der Statuen, in deren kalten und leblosen Gesichtern er Respekt vor seinem Begleiter zu erkennen glaubte.
      »Schweig«, befahl dieser schroff und O'Mara hatte im Grunde nichts dagegen, bis sie hinter den Vorhang traten und der Blondkopf mit mehrerlei Entsetzen erkennen musste, dass sein alter unbekannter Bekannter bereits verschwunden war.
      Luca...!
      Bevor er seinen Gedanken zu Ende bringen konnte, spürte er einen Einschlag in seinem Genick, den er im ersten schmerzlichen Moment einem Meteor zuschrieb. Während er aber durch die stahlharten Statuen krachte, deren Bruchstücke ihm blutige Andenken in die Haut rissen, erkannte er nur den riesenhaften Uniformierten und dessen monumentale Faust.
      »Suchen Sie die Komplizin!«, gebot Baudelaire seinem Zerberus schroff.
      »Aber Inspekteur, sollten wir Ihnen nicht bei diesem...«, wollte Grenoble protestieren, wurde jedoch von einem tödlichen Blick seines Vorgesetzten zur angemessenen Ordnung gemahnt. Zügig setzte sich die Dreifaltigkeit der Baudelaire'schen Spezialeinheit in Bewegung und ließ den Inspekteur de Gendarmerie mit seinem Verurteilten zurück.
      Unter den wachsamen Augen Baudelaires erhob sich just in diesem Moment O'Mara aus dem gellenden Schutthaufen, der einst die glänzenden Statuen eines Wunders Gavroches gebildet hatte, doch nun nicht länger mehr war als eine schroffe, unförmige Ansammlung spitzen und scharfkantigen Gerölls, welches dem Kopfgeldjäger das Fleisch von den Knochen schabte. Torkelnd tat der lädierte Körper müßige Schritte auf den riesenhaften Mann zu, dessen Aura einem schlafenden Vulkan glich, der hoch und machtvoll Sicherheit und Schutz vor den rauen Winden der See bietet, jedoch Tod und Zerstörung bringt, sollte er erwachen.
      »Das wird kein gutes Ende nehmen...«, brachte O'Mara gequält in einem Hustenanfall unter, nach welchem er sich reckte und streckte, Nacken und Rücken knacken ließ und sich die Arme solange verdrehte, bis auch der letzte Wirbel und Knorpel und Knochen seines ramponierten Oberkörpers wieder in Position gebracht worden war.
      Àgoston Baudelaire betrachtete dieses befremdliche Schauspiel mit kontrollierter Abscheu, bevor er ruhig erwiderte:
      »Du wirst mir nicht entrinnen, stimmt.«
      »Ach«, stöhnte O'Mara angeschlagen und setzte eine unwillkürliche, müde Miene auf, »Ich meinte eher die allgemeine Gesamtsituation.«

      Saint-Cosette, Rue George-Echécc, Arrondissement de Diligence

      Das aufgebrachte Hämmern der heranstürmenden, sich aufstachelnden Massen drang wie das feurige Trommeln heidnischer Naturrituale an die Ohren des blinden Meermannes und versetzte ihn in eine Zeit zurück, in der Himmel und Erde nur Statthalter waren, die zwischen den Kräften der kosmischen Ewigen zu vermitteln versuchten, um sich selbst zu retten.
      »Monsieur Le Poulpe?«, fasste ihm plötzlich ein seidenweiches Stimmchen unter die langen, dünnen Arme und trug ihn in die dunkelblau wogende Gegenwart von Saint-Cosette zurück.
      »Ja, Ondine?«, antwortete er dem kleinen, blauhaarigen Mädchen, das neben ihm an dem einfachen Holzbett stand, in dem Mireille LeMaire ihren letzten Kampf um Leben und Tod auszufechten schien.
      »Was tun wir hier? Warum dürfen die anderen hier nicht rein?«, fragte das Kind mit den smaragdenen Augen, deren Grün wie weiches, im Sonnenlicht wiegendes Gras leuchtete. Sie wusste weder, wer ihr neuer Begleiter war, noch schien ihr die Tatsache bewusst zu sein, dass in dem Bett jene Frau lag, die alles für sie geopfert und alles für sie erduldet hatte und, in letzter Konsequenz, auch für sie sterben würde. Im Grunde ließ sich Ondine treiben wie ein Samen im Wind, hoffend, irgendwo erblühen zu können.
      »Sie dürfen hier nicht rein«, erklärte der Meermann kühl, »weil sie dumme Menschen sind, die dich nicht verdient haben. Du bist besser als sie und deshalb würden sie dich nur auf ihr Niveau herabziehen. Das -wiederum- hättest du nicht verdient.«
      Nach einiger Zeit des innigen Nachgrübelns, ein Akt, für den sie die winzigen Finger ihres rechten Händchens in die linken legte und sie beherzt rieb, stellte Ondine letztlich fest:
      »Also bekommt dann jeder, was er verdient?«
      Krill lächelte ein zufriedenes Lächeln, denn er hatte das clevere Naturell der Kleinen längst erkannt.
      »Und wer ist das?« Nun deutete ihre kümmerliche Hand endlich auf Mireille, die fiebernd unter einer rauen Wolldecke krampfte.
      »Das ist deine Mutter, Ondine.«
      Der Meermann erwartete nun eine für die menschliche Gattung angemessene Regung wie Tränen der Freude oder Trauer, Bestürzung im Angesicht der kranken, schwachen Mutter oder die Genugtuung, die einen Menschen ergreift, sobald er seine Herkunft in einem Fleische vereint wiederfindet. Doch zu seiner Verwunderung, wenn nicht gar Überraschung, blieb Ondine beinahe teilnahmslos. Zaghaft schob sich das Mädchen ohne Furcht oder Ekel vor seinen glitschigen Tentakeln an ihm vorbei, trat etwas näher an das Bett heran und fühlte mit dem ausgestreckten Zeigefinger die glühende, schweißgebadete Stirn Mireilles.
      Der Moment purer Ruhe und Glückseligkeit, der sich in jener Sekunde in dem dunklen, kargen Zimmer ausbreitete, als Mireille just in dem Augenblick die Augen aufschlug und ihre Tochter erkannte, als ebenjene ihre Stirn berührte, hätte wohl selbst den gnadenlosen Admiral Sakazuki zu Tränen gerührt oder ihn zumindest für die Dauer eines Wimpernschlags seiner Fähigkeit gewahr werden lassen, derartige Gefühle zu empfinden.
      »Ondine! Ondine! Ondine!«, keuchte die kranke Frau mit solch liebevoller Energie, dass ihre Lunge wie ein rostender, leerlaufender Motor schepperte, »Mein Kind! Mein Leben! Mein Liebes! Liebes Kind!«
      »Oui, Mama.«
      Krill beobachtete dieses ungewöhnliche Zusammenspiel mit angeregtem Interesse.
      »Geht es dir gut?!«, japste die fiebernde, krankhaft zitternde Frau, »Geht es dir gut?!«
      »Oui, Mama.«
      Mireilles strahlendes Gesicht glich der Sonne an einem heißen, schönen Sommertag und in ihren Augen funkelte der Glanz allumfassender Glückseligkeit, als Krill die Klinge unbemerkt an ihren Schädel setzte und zustach. Binnen Millisekunden ging Mirelle LeMaire, liebende und aufopferungsvolle Mutter, von dieser Welt, wobei sie ihren Schmerz und ihre Sorgen zurückließ und süße Erfüllung und Zufriedenheit mit sich nahm. Dies war der gerechte Lohn für ihr selbstloses Lebenswerk gewesen, den ihr Krill durch die selige Erlösung seiner blauen Klinge geschenkt hatte.
      »Monsieur Le Poulpe«, erklang wieder Ondines engelsgleiche Samtstimme, die ohne Spur von Regung, weder Angst noch Zorn noch Trauer, fragte: »Warum hast du das gemacht?«
      Der Meermann steckte sein Katana in die Scheide an seinem Gürtel zurück, tätschelte den blauen Haarschopf des Mädchens und erklärte dann mit gefasster, behutsamer Stimme:
      »Deine Mutter war todkrank und wäre bald gestorben. Sie hat viel für dich getan und verdiente es, in Frieden und glücklich von dieser Erde zu gehen. Das war ein gerechtes Werk.«
      »Und du entscheidest das?«, fragte das aufgeweckte, doch unbehaglich ruhige Kind daraufhin, wurde jedoch um eine Antwort betrogen, da in diesem Augenblick die hölzerne Tür unter dem Gewicht mehrerer feister Klosterbrüder brach, die sogleich mit Knüppeln und Geißeln bewaffnet in das Krankenzimmer einstürmten.
      »Du solltest die Augen schließen«, riet der Meermann dem Kind, das jedoch nur träge den kleinen, hübschen Kopf schüttelte.
      »Bist du sicher?«, wollte er nun wissen, woraufhin Ondine einfach starr auf die Kuttenträger sah und nickte.
      »D-du! Fischmensch!«, stieß ein ganze Eimer schwitzender, halbglatzköpfiger Mönch mit bedrohlich um einen Knüppel zuckenden Fingern aus, »Weg von dem Kind! L-los! Wir-wird's bald!«
      Mit Entsetzten mussten die Männer, die zur Rettung der entführten Ondine hereingeeilt waren, entdecken, wie sich kleine, feine Rinnsale aus den Wasserbecken neben Mireilles Kranken- und nun auch Totenbett lösten und wie durch Zauberhand in der Luft schlingerten.
      »F-fischmensch!«, rief ein weiterer, dicker Klosterbruder, in dem Krill den freundlichen Prälaten erkannte, der ihm das Tor geöffnet hatte, »Lass das! Fort mit deiner heidnischen Magie!«
      »Meermann«, berichtigte Krill knapp und sah dann zu Ondine herunter, in deren smaragdgrünen Augen sich das blutigste Massaker spiegelte, welches das Kloster Saint-Cosette je beherbergen sollte.

      »Komm, wir werden jetzt gehen«, sagte Krill nach dem letzten vergossenen Tropfen Lebenssaft und hielt dem Kind seine große, dünne, rötliche Hand entgegen, welche es ohne Hemmungen ergriff.
      Wie verzauberte Aale schwebten indes weitere Wasserröhren aus den halbgefüllten Wasserbecken und schwemmten wie stumme, nasse Diener an genau den Stellen das triefende, dicke Blut fort, auf die die kleine Ondine ihre zarten, winzigen Füßchen als nächstes zu setzen gedachte, während sie unter Krills bedächtiger Führung durch die fleischige Wulst aus zertrennten Gliedmaßen und verstümmelten Torsi schritt.

      Galerie des Silhouettes, Arrondissement de Lumière, Gavroche

      Dicke Tropfen, Gemische roten Blutes und trüben Schleims, platschten wie Regenschlag auf den polierten Boden und schlickerten unter den kaum spürbaren Vibrationen, die O'Maras Körper aussandte, als er hart auf selbigem aufkam.
      »Deine plumpen Bemühungen, gegen die Staatsgewalt zu opponieren, langweilen mich«, dröhnte Baudelaires gottesgewaltige Stimme durch die Galerie des Silhouettes und brandete wie eine tosende Welle in O'Maras Ohren, der sich benommen aufrichtete.
      Sicher wie eine erglimmende Fackel im Sturm versuchte er sein Bestes, bei Bewusstsein zu bleiben.
      Die Schläge Baudelaires waren naturgewaltige Einschläge und der Kopfgeldjäger hatte sich zu leichtfertig von ihnen treffen lassen. Einen Umstand, den er mittlerweile blutend und taumelnd bereute.
      »Und mich langweilt deine Mutter«, keuchte der Blonde, »Gut, der war zu billig. Aber ich bin ziemlich heftig auf den Kopf gefallen...blute ich? Da?« Er präsentierte seinem Widersacher den zerzausten Schopf und deutete auf eine tatsächlich blutrote Stelle im strohblonden Wirrwarr. Als er keine bestätigende oder negierende Antwort erhielt, fand er jedoch zur Ernsthaftigkeit zurück und nahm seine Kampfpose wieder ein, die an einen gefallenen, zu oft geschlagenen Boxer denken ließ.
      Vor seinem verschwimmenden Blickfeld verschwand Baudelaire erneut und nahm jede Präsenz mit sich, die O'Mara hätte spüren können.
      »Nicht schon wieder«, seufzte der zu Unrecht Angeklagte beinahe verzweifelt, als der gewaltige Koloss blitzartig zu seiner rechten erschien und ihm die monolithische, monströse Faust in die Wange jagte - oder es zumindest versuchte, denn diesmal hatte O'Mara rechtzeitig reagieren können und Baudelaires Finger krachten auf schwarzglänzende Unterarme. Die auf diesen Frontalaufprall folgende Druckwelle zischte wie ein scharfer Windstoß über die Galerie und zerstörte die unglückseligen Statuen, die zuvor vom umhergeschleuderten O'Mara verschont geblieben worden waren.
      »Herr...Gottnochmalverdammt!«, brüllte der verletzte Kopfgeldjäger aus voller, schmerzender Brust, während er unter Einsatz seiner gesamten verbliebenen Körperkraft versuchte, die abnorme Faust des Inspekteurs von sich zu stoßen. Als er damit jedoch keinen Erfolg hatte, da Baudelaires urgeballte Stärke die seine um ein Vielfaches übertraf, improvisierte er eine Taktik, auf die er im Nachhinein wenig stolz sein konnte - beherzt rammte er ihm das Knie in die Weichteile, woraufhin der Hüne prustend und mit Tränen in den kleinen, strengen Augen zurückschwankte. Eine Hand vor das angeschlagene Gemächt haltend, holte Baudelaire wutentbrannt und impulsgetrieben zu einem Schlag aus, dem O'Mara mit spielerischer Leichtigkeit hätte entgehen können, doch sein rechter Fuß verhinderte dies plötzlich, indem er am Boden wie angeklebt haften blieb.
      In den letzten zwei Millisekunden, die O'Mara noch bei Bewusstsein war, erblickte er zwei Dinge: Seinen Fuß, der unbeweglich und starr in jener widerwärtigen Masse steckte, die sich der fette Schweinskopf zuvor aus dem Auge gequetscht hatte, und Baudelaires mächtige, gigantische Faust, die unbändig auf sein Gesicht zuraste.
      Die Welt des Kopfgeldjägers umfing triste, leere Dunkelheit, als die rauen Knöchel des Inspekteurs de Gendarmerie auf seinen blanken Nasenrücken trafen. Den Schmerz schluckte zu seinem Glück das dumpfe, aus den Schreien der ersterbenden Sinne emporsteigende Unterbewusstsein.

      Passage Lemonnair, Arrondissement de Lumière, Gavroche

      Luca fühlte sich wie ein weißer Hai, dessen spitzer Körper durch aufgescheuchte Schwärme glitzernder Makrelen brach, ohne ihnen auch nur eine einzige funkelnde Schuppe zu entreißen.
      Noch immer verfolgte sie die Brünette, noch immer nahm der wilde Strom an Passanten nicht ab, in dessen Schutz sich die Verfolgte geflüchtet hatte, als sie in die gewaltige Einkaufspassage eingebogen war und noch immer konnte Luca nicht begreifen, warum sie auf O'Mara gehört und diesen mit jenem Mann allein zurückgelassen hatte, dessen Geruch noch immer in Lucas Nase hing wie ein modriger Fluch.
      Während sie rannte, rannte und japste, die stahlblauen Augen zu jeder Zeit auf die gehetzte Brünette gerichtet, dachte sie über den blonden Kopfgeldjäger nach und über das neugierige Interesse für ihn, welches in ihr geweckt worden war.
      Langsam lichtete sich das strahlende Blendlicht aus gleißenden Roben und lichtbunten Gewändern und Luca konnte mit schnellen, langen Schritten aufschließen.

      Patschend drängten sich die treibenden Schrittgeräusche der nackten Füße -denn ihre Verfolgerin hatte ihre hohen, weißen Stöckelschuhe längst abgeworfen- an Renées stechend-schmerzende Ohren.
      Wirbelnd wandte sie sich deshalb um und richtete ihre Hand der Frau entgegen, dessen lange Beine sie alsbald einholen würden.

      Zu spät erkannte Luca die Gefahr, der sie entgegenstürmte. Die ausgestreckte Hand ihres Ziels hatte sie schnell wahrgenommen, doch zu spät entdeckte sie das wirbelnde, muschelartige Gebilde, das sich unter der weichen Haut der liniendurchzogenen Handfläche abzeichnete und in seinem Zentrum ein Loch beherbergte, das schwarz und drohend auf Luca gerichtet klaffte.
      Kapitel 56 - Rue Esmeralda
      Dunkles Licht kroch die schwarzen, verwahrlosten Obsidian-Gemmen wie eine infektiöse Krankheit entlang und schenkte der berüchtigten »Rue Esmeralda« jenes Glimmen abstoßender Absonderlichkeit, die diese hässliche Nische aus dem Adergewirr des blutroten dritten Arrondissements wie der bösartige Tumor heraustreten ließ, der sie in aller Augen war.
      Die »Rue Esmeralda« galt gemeinhin als der schlimmste, übelste Schandfleck des gesamten Arrondissements du Cœur, der unter allen Umständen zu meiden und selbst jenen ein unumstößliches Tabu sein sollte, die dem todbringenden Schnitter oder gar Inspekteur Baudelaire zu entfliehen versuchten.
      Flint erschauerte im Angesicht dieser grotesken Straße, die eher eine Gasse war und von Wesen bevölkert wurde, die sich in seltsame, exotische Tücher hüllten und ebenso viele glitzernde Schmuckstücke am Körper wie Löcher im Gebiss trugen. Ein falsches, schmieriges Grinsen verlieh ihren fremdländischen, grau-braunen Gesichtern zudem etwas unmenschliches, böses und heimtückisches und ihre Augen, die meisten grün und gläsern wie gestohlene Murmeln, schienen in dem beunruhigten Jungen zu lesen wie in einer Kristallkugel aus zitterndem Fleisch und steil aufgestellten Haaren. Flint vermochte kaum die Hälfte dieser finsteren Unmenschen nach Geschlecht zu trennen, geschweige denn ihnen ein Alter zuzugestehen und alles in ihm sträubte sich gegen den lästerlichen Gedanken, dass er und diese Kreaturen der selben Rasse angehörten.
      »Wer sind...die?«, fragte er Callaghan, dessen hartes, düsteres Gesicht die zahllosen Gestalten auf dem bitter nötigen Abstand hielt.
      »Zigeuner«, antwortete der Kopfgeldjäger schroff, »Wir...wo ich herkomme, nennt man sie ›Gypsys‹. Schmierige Nomadenvölker, die wie Landplagen von Insel zu Insel ziehen und den Schnickschnack, den sie unterwegs stehlen oder schnorren, für wuchernde Preise verhökern, als wäre er das One Piece.«
      Normalerweise hätte Flint diese menschenverachtende Tirade Callaghans als erneutes Ausbrechen dessen welthassender Persönlichkeit interpretiert und als überzogen oder realitätsfremd abgetan, doch ein Blick in die grünen, giftabsondernden Schlangenaugen der fremdländischen Kreaturen, die jeden seiner Schritte zischelnd observierten, ließ ihn den Worten seines Begleiters diesmal beinahe Glauben schenken. Mercedes Mahnung, nicht vorschnell über das Unbekannte zu urteilen, war nun wieder ebenso tief in seinem vergessenen Unterbewusstsein begraben wie die verborgene Welt von Princesse Suie unter dem »Valjean«.
      »Sie scheinen sich hier-«, begann Flint und biss sich auf die Zunge, bevor diese den brandmarkenden Ausdruck »eingenistet« schlagen konnte. »...sie scheinen hier zu leben.«
      »Ja«, erwiderte Callaghan lächelnd, als hätte er die Bedachtsamkeit in den Worten des Jungen gehört, »Parasiten, die sich in einem Land einnisten und es bis aufs Mark aussaugen. Du willst deine guten Menschen, Kleiner?«
      Flint horchte auf. Der schwarzhaarige Kopfgeldjäger schien nicht eher zu ruhen, ehe er die Wertvorstellungen des Jungen nicht vollständig in Trümmern gelegt hatte. Verärgert knirschte der Rotschopf mit den großen, weißen Zähnen.
      »Sieh dich hier gut um. Diese Straße ist die Welt und ihre Bewohner die Menschheit, die du so blauäugig als ›gut‹ krönst.«
      »Das ist nicht wahr! Und diese Menschen sind sicher nicht« Flint glaubte sich selbst nicht. »so schlecht, wie du sie hier darstellst! Jeder Mensch trägt...«
      Ein gewaltiges Chaos aus bunten Tüchern, exotischen Düften und lauten Schreien schnitt ihm plötzlich Luft und Wort ab, dutzende Zigeuner ergingen sich in wilden, um die beiden Besucher rotierenden Tänzen und stimmten abnormale, groteske Gesänge an, die halb Gebet und halb Kneipengegröle zu sein schienen. Eine schwenkende Faust traf Flint im Gesicht, ein wirbelnder Fuß traktierte sein Knie und die bunten, wehenden Gewänder zermarterten seinen Verstand. Aus der Luft musste dieses Schauspiel ein unvergleichliches Spektakel gleich der Balz tausender schillernder Schmetterlinge gewesen sein, doch inmitten dieses surrealen Irrsinns erfasste Flint nur lähmende Hilflosigkeit und pure Panik, die sich in blankes Entsetzen steigerte, je mehr Glieder ihm in den Körper gerammt wurden. Sein Blut trommelte auf seinen Nerven, nachdem ihm das Gleichgewicht mitsamt der Orientierung von einem derben Hieb auf eines seiner Ohren genommen worden war und plötzlich packte ihn etwas am Bein - und riss seinen überforderten Körper in eine schwarze Seitengasse.

      »Verdammte...!«, fluchte Callaghan und durchbrach die tolle Masse aus Zigeunern mit harten, rücksichtslosen Schlägen, die Knochen brachen und Köpfe entzweiten. Die unerträglichen Gerüche, das laute Getöse und die grellen Farben kulminierten zu einem riesigen Nimbus der Qualen, der jedoch weniger auf den Kopfgeldjäger selbst einwirkte, sondern auf das dunkle Monster in ihm.
      »Reizüberflutungen sind der natürliche Feind der Zoan-Nutzer«, hatte bereits der ihm so verhasste Smith Iremonger sagen gepflegt, dessen plärrende Stimme nun im schwarzhaarigen Schopf hallte wie ein misstöniges Orchester. Chaos sprudelte in Callaghans Geist über und furchtbare Schmerzen und grässliches Lärmen drangsalierten die Bestie, die in den Untiefen seiner harten Seele hauste, bis sie sich winselnd am Boden krümmte. Ihr nervenerschütterndes Jaulen spaltete Callaghan beinahe den Schädel - als die Welt plötzlich erstarb.
      Die Rue Esmeralda verstummte und ihr Schweigen brachte die Zeit zum Erlahmen. Noch immer umgaben die wildgewordenen Zigeuner seinen Körper, doch er fühlte sie nicht, hörte sie nicht, roch sie nicht. Callaghan vernahm nur sich selbst, fast so, als hätten sich seine eigenen sensorischen Wahrnehmungen nun vollkommen gegen ihn gewandt. Er wurde seines eigenen, in seinem Schädel dröhnenden Atems gewahr und durch jeden Schub seines manisch pochenden Herzens erschüttert, der schwarzes Blut durch seine tauben Schläfen pumpte, dessen Odyssee durch seine Arterien und Venen er so deutlich verfolgen konnte, als würden Insekten unter seiner Haut umherkriechen.
      Das kurze Stechen, das sich von seinem Nacken aus binnen ewig erscheinender Augenblicke in seinem gesamten Leib ausgebreitet hatte, wich bald einem kalten, dumpfen Gefühl ewiger Leere. Der Körper des Kopfgeldjägers wurde zu einem toten Fisch, der durch träges Meer aus Pech schwebte. Vor seinen starren, trüben Pupillen vollzogen die exotischen Gewänder der Zigeuner nun schaurige Metamorphosen zu quallenartigen, absonderlichen Wesen bunten Lichts, die durch einen schwindelerregenden Strudel tanzten und mit Strömungen wogten, die kein lebendes Menschenwesen je erblicken sollte. Callaghan wollte die Augen schließen, wollte sich abwenden und seinen treibenden Körper zur Bewegung zwingen, um fort zu schwimmen und jenem unsagbaren Schrecken zu entrinnen, der sich in der endlosen Finsternis unter ihm ausbreitete. Dessen Existenz er spürte. Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit hatte er Angst. Jene Angst, die er dreizehn Jahre zuvor gespürt und ihn seither nie ganz losgelassen hatte, packte ihn nun wieder mit aller Kraft und Macht, die das formlose Grauen auf die Geschöpfe der Materie ausübt.
      Langsam, in heidnischer Perversion gingen die glühenden Quallen nun Verflechtungen unbeschreiblicher Dichte ein, vereinten sich in einem Akt solch unbeschreiblicher Abnormität, dass es der gepeinigte Verstand des Kopfgeldjägers nicht begreifen konnte - oder wollte. Doch konnte er einen stummen, lautlosen Schrei ausstoßen, als die gleißende Lichtquelle, zu der die gottlosen Gallertwesen verschmolzen waren, die vergessene Weltenwiege allen Wahnsinns offenbarte.
      Callaghans Augen füllten sich mit roten Tränen und verzweifeltem Terror, denn am Ende allen Seins, am Grunde des endlosen Kreises der Zeiten und Räume, erhob sich das lauernde Shub-al'Coza und auf seinem bleichen Thron, inmitten der elliptischen Bahnen seiner verlorenen Sterne und blutenden Monde, ruhte das karge Antlitz des grünen Königs und erhob die knöcherne Hand zum Gruß.


      »Kindchen? Hörst du mich? Deine Mutter ist...sie ist jetzt bei unserer Dame. Verstehst du? Sie hat ihren Platz im Eden gefunden.«
      »Und...was wird jetzt aus Émile und mir...?«
      »Die Dame hat bestimmt bereits einen schönen Platz für euch ausersehen. Ganz sicher. Doch...der ist nicht hier. Die Musen mögen dich behüten, Kindchen.«

      Das Geschrei des mickrigen Kindes plärrte um alle dreckigen Ecken und bis in jeden verkommenen Winkel des dritten Arrondissements, während die verzweifelten Tröstungen des zierlichen, ausgehungerten Mädchens vom allgegenwärtigen Elend verschluckt wurden.
      »Bitte...Émile...bitte...«, keuchte das erbarmungswürdige Geschöpf mit den haselnussbraunen Haaren, das zitterte und bibberte und hustete, während seine kleinen, blutigen Füßchen es kaum noch zu tragen vermochten.
      »Alles...wird gut...du wirst sehen, Émile«, sagte sie, »Mama und Papa sind bei unserer Dame...und werden Acht geben...ja...«
      Ihr sechstes Lebensjahr hatte es mit dem kleinen Mädchen nicht gut gemeint, das mit einem Neugeborenen durch die siechenden Straßen des Armenviertels taumelte und nach einer Erlösung suchte, die sich nicht erfüllte. Glubschende, glotzende Blicke starrten dem ihm nach, doch niemand nahm sich ihrer und des Würmchens an, das die Kleine noch nicht lange genug kannte, um es Bruder nennen zu können.
      »Schlaf, kleiner Bursche...schlaf...jetzt ein, ich werde immer...bei dir...sein...«, kaum ein Ton ihres so rührenden Gesanges verließ ihre trockene, kratzige Kehle und geschah dies doch, so ertrank der Klang in ihren salzigen Tränen. Die schmalen Beine würden den geschundenen Körper nicht mehr lange tragen können, dass das Mädchen ihren Bruder noch nicht auf das stinkende Pflaster hatte fallenlassen müssen, glich einem Wunder.
      Längst hatte das Kind vergessen, dass es Hilfe suchte und Essen und Sicherheit. Es fristete sein Dasein für den nächsten Schritt, den nächsten und übernächsten, ohne an sich selbst zu denken oder ihre Eltern, die sie allein und hilflos in einer Welt zurückgelassen hatten, in der Waisen gute Wünsche vorgeheuchelt und Ratschläge erteilt werden, doch niemals echte Hilfe zu erwarten haben.
      »Sieh mal, Émile!«, sagte sie plötzlich, als sie sich an einem großen, unförmigen Klumpen Osidian abstützte, »Das ist Parisi, die Muse der guten Hoffnungen! Schau!« Sie deutete auf einen vertrockneten, einst aus Fäkalien an den schwarzen Stein geschmierten Umriss eines femininen Körpers, der auf dem Rücken eines dilettantisch gezeichneten Greifs ruhte.
      Die Muse Parisi und ihr treues Getier, die den Armen und Hilfsbedürftigen freundliche Hirten in Zeiten der größten Not sind, waren das göttliche Zeichen, nach dem das kleine Mädchen so angestrengt gesucht hatte. Erschöpft, ausgedörrt und schwindsüchtig sank sie auf den verdreckten, kalten Grund und lehnte sich an das Antlitz Parisis, während sie den neugeborenen Jungen auf ihrem Schoß zu schaukeln versuchte.
      »Bald...sind...wir in Sicher...heit«, fiepte sie gedankenverloren vor sich hin, »leben...froh in...Heiterkeit...und dann wirst du...groß und...du wirst dann...«
      Émile schrie aus voller, hungriger Brust und konnte doch nicht verhindern, dass seine große Schwester in einen tiefen, unbehaglichen Schlaf fiel.

      »Excusez-moi...«, hörte die Schlafende eine zimperliche, schüchterne Stimme in ihr Bewusstsein eindringen, »Geht...geht es dir gut?«
      Langsam öffnete sie die Augen und blickte in ein leichenblasses, eingefallenes Hungerleidergesicht, aus dem sie weiche, graue Augen sorgenvoll musterten.
      »Émile!«, stieß sie plötzlich kreischend hervor, erschreckte dabei das bleiche Gesicht zu Tode und suchte vergebens nach ihrem neugeborenen Bruder. Hysterisch sprang sie auf und schrie und tobte, verzweifelt nach dem kleinen Émile suchend, als ihr Arm plötzlich von dürren, kühlen Fingern umschlossen wurde. Reaktionsschnell schlug die Braunhaarige aus und versenkte ihre kleine, aber mit spitzen Knöcheln bestückte Faust im Magen ihres vermeintlichen Angreifers, der daraufhin prustend niedersank und im miefenden Dreck des Arrondissement du Cœur japsend um Atem rang. Augenblicklich überfiel das Mädchen ein Schwall Mitleid und Reue, der jedoch nicht stark genug war, um die Sorge um ihren Bruder zu vertreiben. Adrenalingesteuert packte sie den zerlumpten Kragen des wimmernden Hungerleidergesichts und schrie ihm in das bleiche Antlitz:
      »Wo ist er?! Wo ist Émile!? Was hast du mit ihm gemacht?!«
      Das wütende Mädchen wurde der federhaften Leichtigkeit seines Körpers und der Kraft, mit der sie diesen schüttelte, erst Gewahr, als ihr bittere Tränen ins Gesicht schlugen. Erschrocken ließ sie von ihm ab.
      »Ich habe ihn...«, winselte der Bursche, den seine Peinigerin erst jetzt als extrem klein und extrem harmlos erkannte, kleinlaut und erhob dann nur einen der mickrigen Ärmchen, um den man einen Fingerring hätte stecken können. Verwundert folgte der Blick des Mädchens seiner Geste, die zu dem winzigen Körper des neugeborenen Émiles führte, der in einer aus diversen Lumpen und einer großen Baskenmütze improvisierten Wiege friedlich schlummerte.
      »Er sah aus...als würde...er, naja. Frieren...«, keuchte der Junge, während er sich um Atem und einen sicheren Stand bemühte. Augenblicklich eilte ihm das kleine Mädchen zu Hilfe, rappelte ihn auf und umarmte ihn überschwänglich, wobei ihr nur erneut auffiel, wie unerhört dünn und kurzgeraten er doch war. Nicht nur, dass ihr Helfer in der Not fast um einen ganzen Kopf kleiner war als sie, er war auch nur halb so kräftig und sah aus, als hätte man einen abgemagerten Kinderschädel auf ein wackliges Konstrukt Zahnstocher gestellt. Verlegen wischte sich die halbe Portion eine Träne aus dem kreideweißen Gesicht und kramte sich eine störende Strähne seiner grellen, rotblonden Haare hinter eines seiner Segelohren.
      »Ich...mein...bin...Everard. Und...Äh...du?«, stammelte er verlegen und machte eine tiefe Verbeugung, die an die Aufwartungen erinnerte, mit der die vornehmen Männer der hohen Gesellschaft auserwählte Damen begrüßen. Das kleine Mädchen empfand diese Geste jedoch eher als seltsam denn schmeichelhaft und überhaupt machte ihr Gegenüber einen äußerst suspekten Eindruck auf sie. Da sie nicht ahnte, dass der kleine, schmächtige Everard sich in diesem Augenblick Hals über Kopf in ihre strahlenden Augen vernarrt und sich gefragt hatte, ob er das meerblaue oder doch das baumkronengrüne lieber hatte, stahl sich eine Spur verhaltener Argwohn in ihre Stimme, als sie reserviert antwortete:
      »Ich bin Mercedes Delacroix. Bonjour. Und vielen Dank für deine Hilfe.«
      Obwohl sich wieder die brennende Schwäche in ihren Gliedern und das peinigende Grollen in ihrem leeren Magen bemerkbar gemacht hatten, versuchte sie möglichst selbstsicher zu ihrem träumenden Bruder zu schreiten, ihn in den Arm zu nehmen und in eine schummrige Gasse zu entfliehen.
      »Geh nicht...bitte«, ließ sie jedoch in diesem Moment die kaum hörbare, zaghafte Stimme Everards inne halten. Müde wandte sie ihren traurigen Kopf.
      »Ja?«
      Everard verfluchte sich selbst, doch sein nervöses Stottern vermochte sich nicht in einen syntaktisch korrekten Satz zu verwandeln.
      Reiß dich zusammen, Everard! »Hast du Hunger?« Sag es einfach...los!
      »Ich...ähm...ich...«
      Nein! Nicht ich! »Hast du Hunger?« Jetzt! Sie hält dich schon für blöd!
      »Ähm...also...«
      Der innere Kraftakt des Jungen blieb der jungen Mercedes leider verborgen, sodass sich im braunen Haarschopf nur der Eindruck verfestigte, ihr freundlicher Helfer musste schwachsinnig oder einfach sonderbar sein und grade wollte sie sich abwenden, als sich der erste, vollständig zusammenhängende Satz Everards Mund in die Freiheit kämpfte:
      »Ich habe Hunger und habe mich gefragt, ob du nicht etwas essen willst?...Mit mir, meine ich?«

      Zurück in der Gegenwart

      Als sie die schweren Lider wieder aufschlug, hatte sich ihre Welt nicht verändert. Seit Everard das kleine Haus verlassen hatte, war Mercedes in einen tranceartigen Zustand verfallen, der sie zu Boden hatte sinken lassen, wo sie nun an eine Wand gelehnt darauf wartete, dass Krill zurückkehren oder Callaghan sich melden würde.
      Sie wusste nicht, wie lange sie auf die schwarzbärtige Teleschnecke mit dem vernarbten Auge gestarrt hatte, bevor sie der nostalgische Schlaf ergriffen und in verdrängte Erinnerungen entführt hatte.
      Plötzlich schreckte sie auf - die finstere Teleschnecke verkündete durch markerschütterndes Geheule, welches O'Mara dem Weichtier in stundenlanger Geduldsarbeit beigebracht hatte, um Callaghan zu ärgern, den ersehnten Anruf ihres Gefährten.
      »Ja? Cal? Habt ihr ihn?«, nahm sie beherzt das Gespräch auf und erstarrte, als sich ein fremdländischer, verzerrter Akzent meldete:
      »Du wieder haben wollen Kind und Mann?«
      »Was?«, fragte Mercedes verwundert, aber gelassen, »Wer spricht da?«
      »Du wieder haben wollen Kind und Mann?«, wiederholte die gebrochene Stimme.
      »Leck mich. Wer ist da?«
      »Du zahlen, sonst Kind und Mann tot!«
      Kapitel 57 - Bouillabaisse
      Hôtel Princesse du Nord, Arrondissement de Lumière, Gavroche

      So sehr sie sich auch auf die schwarzen Buchstaben zu konzentrieren versuchte und sich bemühte, die Regungen und Schwingungen ihrer Tintenfeder zu verfolgen, es sollte ihr nicht gelingen, ihren angespannten Geist von der grauenhaften Stimme zu befreien, die sich wie eine webende Spinne in ihrem Gehör eingenistet hatte.
      Constance Levine führte das »Hôtel Princesse du Nord« in fünfter Generation und hatte sich schon früh mit der Tatsache arrangieren müssen, dass ihr Erbe aus zwei ganz spezifischen Gründen besucht wurde - die in besonderem Maße beneidenswerte Lage am »Place Julian« mit Blick auf die »Mére des Lucioles«, perfekt zwischen dem »Palais Blanc« im Nordwesten und der ehrfurchtgebietenden Kathedrale »Notre-Dame des Fleurs« im Südosten gelegen, sowie die bereits von all ihren Ahnen beherzigte Hausregel, die Privatsphäre ihrer Gäste um jeden Preis zu wahren und sei es gegen die rotuniformierte Ordnungsgewalt der Gendarmerie. So hatte sich das Hotel einen beachtlichen Ruf erworben, der es zum begehrten Reiseziel für eine sehr spezielle und zuweilen recht krude Klientel machte, deren dubiose Machenschaften in der Stadt des Lichts eine zentrale Position ebenso voraussetzen wie absolute Verschwiegenheit und seriöse Diskretion. Auch die kokette Constance hielt sich daher nicht mit derart banalen Kleinigkeiten wie der Verifizierung der Namen oder der Glaubwürdigkeit ihrer Kundschaft auf und vermied es, jene außerhalb der von diesen als zulässig angegebenen Zeiten mit Kindermädchen und anderen Feinheiten des gehobenen Services zu behelligen. Zu jeder Sekunde bewahrte sie eine höfliche Distanz und bot nie Leistungen an, die sie oder ihre Bediensteten zu sehr an die teils grotesk anmutenden Gäste binden würden, ein ausgefeiltes Kredo, welches sowohl Constance als auch ihre Mitarbeiter bisher vor größeren Schwierigkeiten bewahrt und der brünetten Hotelerbin eine gewisse Kaltschnäuzigkeit in das junge Gemüt gelegt hatte, doch nicht die Macht besaß, sie von der würgenden Angst zu befreien, die sie vor über einer Stunde gepackt hatte.
      Jeder Moment, der verstrich und jeder Atemzug, den Constance tat, stand unter dem quälenden Einfluss der unvergesslichen Stimme, deren Nachricht die angespannte Frau hatte entgegennehmen müssen und die sie durch diese Tat zu einem Bruch ihres eigenen Kredos gezwungen hatte. Die reißenden Worte fraßen sich wie hungrige Ratten durch ihren Geist, der keine Ruhe und keinen Frieden fand und so zum Bersten angespannt war, dass sie beinahe schrill aufgeschrieen hätte, als die kleine, klingende Türglocke einen eintretenden Gast ankündigte.
      Constance musste nicht aufsehen, denn die polternden, patschenden Geräusche seiner fetten Klumpfüße verrieten George Mulligan, der im Hôtel Princesse du Nord als »Mr. John Blakely« einquartiert worden war und nun auf die gläserne Rezeption zutaumelte.
      All ihren Mut und all ihre Kraft zusammennehmend, erhob Constance den Blick und fokussierte den abstoßenden, fettsüchtigen Mann mit falscher Freundlichkeit, die nur kurz einem Zucken der Überraschung wich, als sie seine aufgedunsene Krötenfratze grün und blau angeschwollen, aufgeplatzt und blutunterlaufen vorfand.
      »Monsieur Blakely...?«, begrüßte sie ihn zaghaft, »Geht es Ihnen gut? Soll ich einen Arzt rufen?«
      Ihr Gast schien wie aus einem tiefen Tagtraum gerissen und stieß vollkommen unwirsch hervor:
      »Blake...ly? Mulli-! Äh- Blakely, ja! Was?!«
      Die junge Gastronomin musterte den verhassten Gast mit Argwohn und einer Verwunderung, die noch keiner ihrer zwielichtigen Kunden in ihr ausgelöst hatte. Seit er vor wenigen Tagen in ihr Hotel gekommen war, wurde Mr. Blakely stets durch seinen unbehaglichen Geruch nach rohem Fleisch und zu viel Kölnischwasser sowie durch seine laute, poltrige, unausstehliche Art angekündigt, sodass die Zimmermädchen rechtzeitig die hektische Flucht vor seinen grabschenden Wurstpranken hatten ergreifen können, doch nun schauten aus der aufgequollenen, blutig geschlagenen Masse Fleisch, die nur mit viel Mühe und Fantasie als Gesicht zu erahnen war, die zwei schweißblauen Augen eines verwirrten, unsteten Menschen hervor und ein sumpfiger Mief nach Ausscheidungen, die unmöglich aus den Drüsen eines humanen Wesens stammen konnten, ging von ihm aus.
      »Ist nichts. Bin auf die Fresse gefallen«, gluckste es gallig aus seinen aufgeplatzten Lippen, bevor sein schwabbelnder Wanst Anstalten machte, die polierten Marmorstufen emporzusteigen.
      »Ähm, Mr. Blakely!«, hielt sie ihn auf und unterdrückte beim erneuten Anblick seiner sich umkehrenden Visage die Frage, ob er nicht eher Kopf voran gegen einen einfahrenden Seezug gesprungen sei, »Sie haben ihre Teleschnecke an der Bar vergessen.«
      Wortlos holte sie das kleine Tier hervor und stellte es auf die gläserne Theke, dabei aber nicht bemerkend, wie sich Mulligans glasige Augen zu engen, widerlichen Schlitzen verzogen, als sein blauer Blick auf den weißen Schafskopf traf, der den Panzer der dunkelgrünen Schnecke zierte.
      »Ja«, zischte er verstimmt, »Die habe ich gesucht.«
      Den verängstigten Schreien des Weichtieres zum Trotz, wurde es in der verschwitzten, massigen Hand begraben und wäre um ein Haar in der stinkenden Hosentasche seines Herren verschwunden, hätte Constance Levine nicht jene Worte gesprochen, die Mulligans Blut in den Adern brodeln ließen:
      »Sie wurden von einem gewissen Limerick angerufen. Ich habe eine Nachricht für Sie aufgenommen.«
      »Verfluchte...«, murmelte der fettleibige Leib und starrte dann abwesend in die schimmernde Leere der diamantenen Hoteldecke.
      »Monsieur...Blakely?«
      »Was?!«, brach es aus ihm mit einer Sintflut Spucke heraus.
      Angewidert wich die Hotelführerin zurück, zwang sich aber dennoch ein professionelles Lächeln ab, das ihren Ärger und ihre Abscheu überdeckte.
      »Soll ich...die Nachricht abspielen?«
      Auf eine patzige Geste der Zustimmung zückte Constance ihre spezielle, zur Sicherung von Sprachaufnahmen bestimmte Teleschnecke, verband sie mittels eines Kabels mit der wieder an sie ausgehändigten Schnecke Mulligans und betätigte einen kleinen Knopf, woraufhin sich der dunkelgrüne, mit schneeweißen, aber vollkommen schiefen, löchrigen Zähnen bewucherte Schlund des Tieres öffnete und eine abscheuliche, verzerrte Stimme entfesselte, der Alkohol und Tabak jeden Funken Menschlichkeit genommen hatten:

      »Mulligan, wenn ich dir sage, du sollst diese Teleschnecke zu jeder Zeit an deinem adipösen, syphilitischen Fettwanst von Körper tragen, dann hast du die Teleschnecke auch zu jeder Zeit an deinem adipösen, syphilitischen Fettwanst von Körper zu tragen. Sollte ich bei meinem nächsten Anruf wieder nur die Scheißrezeptionistin erreichen, verfüttere ich dich an meine Hunde.«

      Constance konnte fast schon spüren, wie sich unter der siechenden, stinkenden Oberfläche Mulligans ein erbitterter, emotionaler Kampf austrug, dessen blutiger Ausgang entscheiden sollte, ob er vor Wut überschäumen oder sich aus Angst vor der unheilvollen, kratzenden Stimme in eine dunkle, stille Ecke verkriechen würde.
      Die junge Frau hätte sich wohl vorbehaltlos für die zweite Option entschieden.
      »Bastard!«, spie Mulligan wie ein bockiges Kind aus, bevor er Constance mit einem Blick durchbohrte, der dem Stieren eines borstigen Ebers glich und der Hotelerbin kalten Angstschweiß auf die Stirn trieb.
      »Er sagte mir...«, stotterte sie mit bemühter Eile und Selbstsicherheit und deutete auf die Teleschnecke, »Sie würden mich umbringen, wenn ich Ihren Namen irgendwem gegenüber erwähne...«
      »Da irrt er sich«, brummte der fette Mulligan gelassen, »Ich würde dich auch noch missbrauchen.«
      Die Stille, die sich auf diese seine Worte ausbreitete, war mörderisch und eisiger als der letzte Morgen vor einer großen Schlacht und wurde nur durch das plötzliche, monotone Brabbeln der dunkelgrünen Teleschnecke aus seiner Totenatmosphäre erlöst. Mulligan atmete tief ein, bevor seine nassgeschwitzten Wurstfinger nach dem Tier griffen.
      »MULLIGAN!«, plärrte es laut und misstönig aus dem Hörer, »Wo warst du?! Ulysses war echt angepisst!!«
      »Scheiße...«, seufzte der fettsüchtige Mann mit einem verdutzten Lächeln, das alle Anspannung und Sorgen aus seinem stinkenden Körper trieb, »Umi? Was machst du mit Ulysses' Teleschnecke?«
      »Ihm geht's nicht gut. Die neuen Medikamente bereiten ihm ÜBLE Kopfschmerzen, Migräneanfälle und so eine Scheiße! Außerdem heiße ich für dich immer noch Umanagh! Oder sogar Mr. Fitzgibbon
      Mulligan lachte zum hörbaren Missfallen seines Gesprächspartners laut auf und schwafelte in seiner bekannten, vollmundigen Stimmfarbe:
      »Du kleiner, fischtraniger Dummschwätzer! Du überschätzt dich! Du bist Ulysses' kleines Wachfischchen, mehr nicht. Mach dich nicht lächerlich. Als müsste ich dich respektieren.«
      »Wenn er dich so reden hört...«, setzte Umanagh Fitzgibbon böse entgegen, wurde jedoch von Mulligan pampig unterbrochen:
      »Dann wird er 'nen Scheiß machen. Unser Lieblingstodgeweihter wird doch eh nur noch von seinen Pillen und Gallonen Whiskey zusammengehalten. Du hättest mal seine Nachricht hören sollen, der is hinüber. Ich sag's dir! Also halt die schuppigen Füße still und trockne dir schonmal die Glubschaugen. Dein Herr und Meister hat noch fünf Jahre, wenn's gut läuft. - Und bis es soweit ist, mach gefälligst deine dämlichen Kiemen zu!«
      Selbstgefällig suhlte sich Mulligans Ego wie eine fette Sau in einer Grube aus Eitelkeit und Stolz über die eigene Schlagfertigkeit, während Umanagh am anderen Ende der Leitung überfordert schwieg.
      »Was is'n jetzt? Hm?!«, prustete der braunhaarige Krötenwanst und wartete amüsiert auf eine Antwort, die erst spät kam.
      »Schon gut...jedenfalls...Ulysses wollte die Sache mit diesem Rennac und den Zigeunern nochmal überdenken. Hat keinen Bock auf unzuverlässige Kunden.«
      Verwundert erhoben sich Mulligans verfilzte, rotbraune Augenbrauen. »Das hätte ihm ja mal früher einfallen können. Scheiße, als ob's mich kümmert. Lass hören, wenn er sich entschieden hat.«
      »Ja...und noch was«, setzte Umanagh beinahe kleinlaut hinzu, »Rexroth will Bescheid wissen, wenn sich dieser Callaghan und seine Bande wieder in unsere Angelegenheiten einmischen. Wie in Porto Galba.«
      Ein in seiner Breite bösartiges Grinsen deformierte das runde Schweinegesicht nun zu einem schillernden, klebrigen Froschmaul, das unverfroren quakte:
      »Und Ulysses hat sicher immer noch was dagegen, dass Brian was passiert, huh?«
      Nach einer längeren Pause brüllte er genervt in die Schnecke:
      »Verfluchte Scheiße! Umi! Ich kann nicht sehen, dass du nickst!«
      »Ah, stimmt! Tá brón orm. Jedenfalls war's das...Oh, und Ulysses meinte noch, dass er dich an seine...«
      »Hunde verfüttert, wenn ich Scheiße baue. Jaja«, brabbelte Mulligan und beendete das Gespräch. »Dämlicher Fischmensch...also, Süße. Wie geht's jetzt mit uns weiter?«
      Constance starrte mit schierem Entsetzen in seine geröteten, schweißblauen Augen und mit jeder neuen Ader der Gier und des Verlangens, die in deren Weiß aufplatzte, verzerrte sich ihr zitternder Leib vor Ekel und Angst. Das Hotel war leer und sie weder in der körperlichen Verfassung, noch in der Gemütslage, sich gegen den beleibten, kräftigen Mulligan zur Wehr zu setzen und so wägte sie grade ihre Optionen ab, als sich plötzlich erneut eine Teleschnecke bemerkbar machte. Enttäuscht zogen die Blicke des schwitzenden Krötengesichts über Constance Brüste hinweg zu der dunkelgrünen Schnecke, nur um dann positiv überrascht festzustellen, dass diese still und starr schwieg.
      »Sekündchen, Süße«, flötete ihr Gast erhobenen Zeigefingers und lächelte ein schmieriges Lächeln, bevor seine eitrige Pranke in seine fleckige Jacketttasche grapschte und eine kleine, schneeweiße Schnecke hervorpopelte. »Jo?«

      Gasse nahe der »Passage Lemonnair«, Arrondissement de Lumière, Gavroche

      Wallendes Haar fiel vor ihren trüben, sich verlaufenden Blick und hinterließ seidig-goldene Schlieren auf ihrer verzerrten Welt, die sich unter dem Pochen ihres dröhnenden Schädels pulsierend ausbreitete und wieder zusammenzog. Luca Briatore war sich nur zu etwa 60% sicher, dass sie tatsächlich wach war und konnte kaum all die Lichter und Formen einordnen, die sich als physische Welt vor ihr zu materialisieren versuchten, doch die Worte der brünetten Frau vernahm sie mit der Klarheit eines rauschenden Orchesters.
      »Monsieur Mulligan«, sprach Renée in ihre schneeweise Teleschnecke, »Es wimmelt hier überall von Gendarms, die es uns fast unmöglich machen, unbemerkt in das dritte Arrondissement zu kommen. Die Katakomben sind längst bewacht.«
      »Tja, läuft halt!«, platschte die fettige, gallige Stimme des verhassten Mannes an ihre Ohren, »Scheiß drauf. Unser Lieblingswaffenschieber hat's sich eh noch mal überlegt.«
      Plötzlich begannen die weichen, vollen Lippen der schönen Braunhaarigen zu beben und eine quälende Maske der Bestürzung schob sich vor ihr makelloses Gesicht, während ihr linker, zu Boden hängender Zeigefinger unkontrolliert zuckte.
      »W-was soll das heißen?!«, stammelte sie erschrocken, »Ist die Abmachung hinfällig? Was haben wir getan?! Limerick sagte doch, dass...«
      »Ganz locker bleiben! Hier geblieben!«, plärrte es ungehobelt und laut aus dem Hörer.
      »Was...?«
      »Huh? Oh! Nein, nicht du, Sahneschnittchen. Hab mit der
      Empfangsschlampe gesprochen. Nein, Uly...öhm...Limerick will sich das alles nochmal überdenken oder was auch immer. Ist doch Zucker. Können wir warten, bis sich die Genda...-na die halt- wieder beruhigt haben. Und...BLEIB HIER, DU MISTSTÜCK!«
      Ein derart widerwärtiges, abnormales und übelerregendes Geräusch triefte in diesem Moment durch den Hörer und ekelte die angespannte Renée so entsetzlich, dass sie ihre Teleschnecke reflexhaft zu Boden fallen ließ. Zwar stellte sie erleichtert fest, dass das Tier den Sturz unverletzt überstanden hatte, doch das Gespräch mit dem unbeherrschten, grausamen Schweinemann Mulligan war unterbrochen worden. Die junge Frau wagte kaum, sich die pervertierten Ausschweifungen auszumalen, denen sich dieser menschgewordene Abszess in diesem Augenblick hingeben musste und so drifteten ihre Gedanken alsbald auf die blonde Frau zu, auf deren schlummerndem Antlitz sich das blau-schwellende Mal des Impact-Dials langsam wogend abzeichnete und seinen fleischlichen Tribut für die Unachtsamkeit einer Sekunde forderte.
      Das sonderbare Gemisch aus Mitleid und Ärger, mit dem die Braunhaarige ihre langsam zurück in die Realität gleitende Verfolgerin musterte, war eine äußerst gefährliche, hochsensible Mixtur, in deren komplexer Zusammensetzung die winzigste Spur des einen, die das andere überwiegen könnte, über den hochexplosiven oder den heilenden, wohltuenden Charakter des Stoffes entschied.
      Noch immer versuchte Renée ihre Aufgabe auf Princess Suie und ihre Hingabe für Harley mit der allgegenwärtigen Tatsache zu vereinen, dass sie keine Mörderin war und auch nie eine sein wollte, denn das Leben war ihr das heiligste Gut und ihre Liebe zur Religion die Stütze, die ihr Harley nie zu sein oder zu geben bereit gewesen war. Während sie über diesen tiefen, lange aufgeschobenen Konflikt grübelte, merkte sie nicht, dass Luca Briatore bereits wacher und wohlbehaltener war, als es vorteilhaft für sie gewesen wäre. Aber vielleicht war die Unwissenheit auch eine tröstliche, wärmende Mutter, in deren Schoß Renée die bittere Realität vergessen konnte, in der Luca Briatore, ihre Verfolgerin, längst wieder bei vollem Bewusstsein war und ihr längst die silberne Martinsschwalbe zwischen die knospenartigen Brüstchen hätte rammen und den schneeweißen Mantel rot einfärben können.
      Doch zum falschen Glück der Brünetten wartete Luca, taktierte und lieferte sich ihrem Verhalten bereitwillig aus, denn nur so konnte die Blonde ihre wahre Macht entfalten, die nicht auf das Fleisch oder die Knochen ihrer Gegner einwirkte, sondern die tiefsten Winkel ihrer Herzen und Hirne vergiftete, indem sie jene Gemische freisetzte, die im Inneren jedes Menschen köcheln und brodeln.

      Die Winterinsel »Szcenia Sorovo«, Neue Welt

      Das kaleidoskopische Licht der eintausend Leuchter, Kerzen, Lampen, Strahler und im Schweiße ihres Frohsinns glänzenden Gesichter sprudelte wie ein gleißender Wasserfall durch die verzierten Fenster und rauschte wie glitzernde Gischt in die schwarze Luft der eisigen, klirrenden Nacht, die dieses Land des Frostes und der Einsamkeit zusammen mit dem weißen Mond heimsucht, sobald die Sonne vom Horizont verschlungen wurde. Das goldene, perfekt gestriegelte Haar des stattlichen Mannes, benetzt durch den erhabenen, wirren Schein seiner eigenen, wahr gewordenen Vision, strahlte wie eine Leuchtfackel in der Dunkelheit und vertrieb die barschen Temperaturen zumindest für all jene, die aus den warmen Gefilden des Schlosses auf den Hausherren auf seinem in luftigen Höhen ruhenden Balkon schauten.
      Dies war sein Land und sein Land würde es bleiben, war sich der von der Weltregierung als »Hermelin« dem Spott seiner ehemaligen Kollegen und der Härte der Marinesoldaten und Kopfgeldjäger ausgesetzte Verräter an der Welt sicher und kein Callaghan oder Limerick oder dahergelaufener Rotschopf könnten etwas an diesem unumstößlichen Faktum des Schicksals, seines Schicksals, ändern.
      Dennoch pulte Valentine Harley wie ein nervöser Schuljunge an den flauschigen Enden seines aus unzähligen toten Nerzen beschworenen Pelzmantel herum, als zwei Stimmen seine verzwickten Gedankengänge unterbrachen.
      »Valentine, du holst dir hier draußen den Tod«, flötete eine junge Görenstimme ohne eine Spur der ehrlichen Sorge, »Das wäre schlecht für's Geschäft. Oder?«
      »Deine Bemühungen um mich, meine liebe Kiwi, lassen mein Herz in ungeahnte Höhen der innigsten Rührung entschweben!«, scherzte er und wandte sich unter dem zarten Nachklang seiner engelswürdigen Stimme um. Das junge Mädchen mit den Eisaugen und dem Feuerschopf erblühte jeden Tag aufs Neue, wie eine ewige Blüte, die der Nacht entwächst und sich mit dem ersten Sonnenstrahl wieder vor der kalten Wirklichkeit der Welt verschließt. Harley genoss den Anblick seiner allmählich zur Frau reifenden Mädchenknospe und ergötzte sich an der Schönheit ihres kecken gelb-orange-ornamentierten Minikleides, bevor er seinen lächelnden Blick dem exotischen Manne widmete, der der rothaarigen Blume stumm und stark gefolgt war. In seinen grünen Augen spiegelte sich nichts als Finsternis und das vom tanzenden Lichterreigen erhellte Antlitz Harleys und jenem imponierte die Rolle, die er im Leben seines dunkelhäutigen Dieners einnahm.
      »Stagman! Sag, wie ist es dir ergangen? Haben die Arbeiter dir heute viel Ärger bereitet?«, erkundigte sich der blonde Hausherr sporadisch nach der Befindlichkeit seines stummen Untergebenen, der wie stets nur höflich den Kopf schüttelte und sich dann anschickte, die zu dünn für die markerstarrenden Temperaturen angekleidete Kiwi zurück in die dekadente Hitze des Schlosses zu geleiten, dessen Zwiebeltürme wie bunte Süßigkeiten höhnisch über dem kargen, dunklen Land thronten.
      »Ja! Geht nur! Geht! Ich komme gleich nach«, bekräftigte er, bevor er herzlich lächelnd eine kleine Teleschnecke zückte und erklärte:
      »Ich geselle mich bald zu euch, aber das Geschäft ruft tatsächlich!«
      Einem Reis streuenden Blumenkind gleich tippelte die eisäugige Kiwi zurück in die grellen, rauschenden Sphären des Schlosses und wiegte sich in der sorglosen Sicherheit, die ihr exotischer Begleiter im schwarzen Anzug ihr vorbehaltlos bot, während Harley seufzend zurückblieb und die Teleschnecke in seiner Hand musterte. Sachte fuhren seine weichen, zarten Finger über den weißen Schwan, der elegant und mächtig auf dem blassgrünen Panzer posierte und dem feminin anmutenden Weichtier einen Hauch jenes Dramas schenkte, das er selbst so liebte. Dennoch schreckte er auf und sein schönes, perfektes Gesicht nahm entgleiste, verzerrte Züge an, als das Tier plötzlich tatsächlich jenen Anruf verhieß, auf den Harley den ganzen Abend gewartet hatte. Nachdem er einen tiefen, mächtigen Atemzug der frischen Nachtluft durch seine Lungen gepumpt hatte, nahm er den Hörer ab und das Gespräch mit einer Person auf, deren vermeintliche Fähigkeit sein Blut stärker frösteln ließ als der klirrende Eisodem seines Reiches.
      »Guten Abend? Spreche ich mit Mr. Graham?«, raunte er seinen sanftesten, wunderbarsten Singsang in den Hörer und wartete gespannt bangend auf eine Antwort, welche eine markante, maskuline Stimme an seine Ohren hievte, die nicht zur äußeren Erscheinung der Schnecke passen wollte:
      »Erwarten Sie zwei Gäste für ihre nächste große Party.«
      »Nun«, erwiderte Harley mit durch Leichtfertigkeit überspielter Verwirrung, »Welche nächste große Party darf es denn sein, Mr. Graham?«
      »Die, die Sie zu Ehren der beiden Gäste geben werden. Wir werden Ihnen die Einzelheiten zukommen lassen. Wiederhören.«
      Verdutzt legte Harley auf und schob eine gelöste Haarsträhne an ihren vorgesehenen Platz zurück, während sich ein gequältes Lächeln auf sein leicht bebendes, doch noch immer galantes Gesicht zauberte, welches tatsächlich nur dem erbärmlichen Zwecke diente, die eigene Schwäche und Furcht vor sich selbst zu verbergen.
      »Sie wollen also ein Fest...«, sinnierte er und schritt mit langen, eleganten Schritten auf die gewaltige Glastür zu, hinter der die unzähligen bunten Lichter das ausufernde Treiben hemmungsloser Leiber und entfesselter Emotionen als fluoreszierenden Traum des exorbitanten Scheins schillern ließen. Seine Anspannung und seine Sorgen waren vergessen, als der Herr dieses prächtigen Hauses und Gastgeber dieser zelebrierten Ausschweifung den nach ausgeschütteten Hormonen und verschüttetem Alkohol duftenden Festsaal betrat und lächelnd durch die zu einem wilden Jazz tanzenden Massen schritt, selbstverklärt murmelnd:
      »Sie kriegen ihre Party, doch es wird nicht die ihre sein. Es war, ist...und wird sich niemals ändern - Ich bin die Party!«
      Kapitel 58 - Wem wir unsere Liebe schenken

      Der warme, sachte Druck in seiner roten Hand, der sich nie intensivierte und nie abnahm, glich der allgegenwärtigen Präsenz der Gravitation, der sich jeder Mensch unterworfen fühlt und die nie eine Seele herauszufordern wagen würde, die zwischen Himmel und Erde nicht mehr zu sehen vermag als jene Schnittstelle, die einst den limitierenden Titel Horizont erhalten hatte. Der Kopfgeldjäger Krill war keine dieser gewöhnlichen Seelen, er wusste um die geheimen Kräfte jenseits der bekannten Himmelssphären und die tief in den schwarzen Schlünden der verlorenen Wasser verborgenen Schrecken, und doch unterlag auch er der unheimlichen Macht, die sich als kleines Mädchen ausgab und Ondine nannte.
      Mit leichten Schritten tigerte dieses zarte Geschöpf durch eine überfüllte Marktpassage des zweiten Arrondissements, warf sich das königsblaue Haar von Schulter zu Schulter, scharwenzelte von Straßenseite zu Straßenseite, von Stand zu Stand und schnorrte mit an Magie grenzender Beiläufigkeit Blumen, Naschereien und andere Kostbarkeiten, die für kleine Mädchen die Welt bedeuten.
      »Bitte, Monsieur Le Poulpe«, sagte sie und bot dem Meermann einen rubinroten Apfel, nahm das Obst jedoch eiligst wieder zurück, bevor der Kopfgeldjäger etwas hatte erwidern können. Mit konzentriert gekräuselten blauen Brauen hauchte das Mädchen die Schale an und polierte sie dann mit dem ausgefransten Ende ihres einfachen Kleidchens so eifrig und penibel auf Hochglanz, dass ihr eine entzückte Passantin für dieses possierliche Treiben kurzerhand einen Berry schenkte.
      »Pardon!«, entschuldigte sich Ondine nach einiger Zeit des Hauchens und Polierens lammfromm bei Krill und offerierte ihm den nun perfekten, sauberen Apfel erneut.
      »Ich esse keine Äpfel«, sagte Krill ruhig, »Zu viel Fructose.«
      Das blauhaarige Mädchen besah sich daraufhin die Frucht, biss einmal hinein, zuckte mit den Schultern und warf sie dann auf die silberne Straße, wo es ihre kullernden Bewegungen noch für wenige Sekunden verfolgte, bevor es an Krills Hand zurückkehrte.
      »Wo gehen wir hin, Monsieur Le Poulpe?«, erkundigte sie sich brav und beschenkte den hochgewachsenen Krakenmenschen mit einem fragenden Blick ihrer großen, smaragdgrünen Augen, die bis in die Tiefen der Seele zu schauen und selbst in den finstersten Gestalten Gutes zu finden schienen.
      »Wir gehen zu deinem Vater«, antwortete Krill in seiner gewohnten Natur knapp und ehrlich, dabei jedoch die Reaktion seiner zarten Begleitung genau studierend. Wie von ihm vermutet, verriet erneut keine Regung der Überraschung oder Verwunderung oder gespannten Erwartung auf dem makellosen, wie kühler, weicher Pulverschnee leuchtenden Gesichtchen die Gedanken und Gefühle der kleinen Ondine.
      »Wieso?«, klang es nur eisklar aus den blassen, weichen Lippen.
      »Weil ein Kind seinen Vater kennen sollte.«
      »Was ist mit deinem Vater?«
      Krills Atem stockte für eine Sekunde. Dies bemerkend, setzte das aufmerksame Kind zu einer schuldbewussten Bitte um Verzeihung an, die der Meermann jedoch durch seine Worte abwendete:
      »Ich tötete ihn an meinem 16. Geburtstag.«
      Ondine nahm selbst diese grausige Information bedächtig, aber teilnahmslos auf, bevor sie wieder zu dem Kopfgeldjäger aufsah und fragte:
      »War es ein gerechtes Werk?«
      Nun konnte Krill sein Lächeln nicht mehr länger verbergen, schlang eine seiner Tentakeln um das aufgeweckte Mädchen und hievte es wirbelnd auf seine Schultern, wobei es einen knuffigen, quietschvergnügten Laut ausstieß, der Herzen erwärmte. Die kurzen Beinchen auf der roten Brust baumeln lassend und mit den winzigen Händchen zwei erhobene Tentakeln wie Pferdezügel umfassend, lauschte Ondine nach einer Antwort.
      »Das war es.«

      Passage Lemonnair, Arrondissement de Lumière, Gavroche

      Dieses Miststück!
      Das dicke, schwarze Blut rann in wogenden Wellen aus dem tiefen, fleischigen Graben, den die polierte Klinge durch Renées zuvor makellosen Körper gezogen hatte und einen brennenden Schmerz befeuerte, der sich gleich einem glühenden Bußgürtel um ihre schlanke Teile klammerte und mit jedem Atemzug tiefer in das weiche, zarte Fleisch schnürte.
      »Komm raus!«, kreischte die braunhaarige Schönheit, aufgewühlt durch ein Kräftemessen zwischen Zorn und Verzweiflung, »Zeig dich, du miese, verlogene Schlampe!«
      Ihre schokoladenbraunen Augen glühten unter den gleißenden Strahlen, die sich in unzähligen sonderbaren, wie einem surrealen Traum entschwebten Silberstreifen unmöglicher Konsistenz und Dichte brachen und greller schimmerten als durch den Nachthimmel zuckende Blitze. Renée verfluchte stumm die Sekunde, in der es ihrer blonden Widersacherin gelungen war, ihre eigenen unerfüllten Träume und enttäuschten Erwartungen gegen sie zu verwenden und hasste sich selbst für ihre lächerliche Naivität und die Einfältigkeit, die ihren Verstand und ihr Herz angreifbar gemacht hatten.

      Minuten zuvor

      Renée war voller Zaudern und Zagen und in den verwinkelten, erleuchteten Tiefen ihres reinen Herzens fochten Moral und Liebe ein erbittertes Duell aus. Welches Mittel wird geheiligt, wenn sein Zweck ein Wunschtraum ist, dessen In-Erfüllung-gehen einem fantastischen Wunder gleichkäme? Rechtfertigt ein Akt der wahren Liebe eine grausame, lieblose Tat? Und, wenn dieser Akt zu verzeihen sei, welch Last bürdet sich dann der Liebende im Namen der Liebe selbst auf und des Menschen, dem sie gilt? Im Kopf der schönen Brünetten wirbelten Gedanken wie schreiende Gargoyles um die die Kathedrale ihres Geistes umher, geflügelte Monstren mit steinernen Körpern und furchtbaren Fratzen, die einst die feinen Gesichtszüge Valentine Harleys getragen hatten.
      Wieder verschlangen Renées braune Augen ihr fremdes Opfer. Sie kannte weder den Namen der blonden Frau, noch ihre Gesinnung oder ihr Ziel, sie wusste nichts von ihr und doch fühlte sie sich gezwungen, sie um ihres Geliebten Willen zu ermorden.
      »Wieso das lange Gesicht«, quälte sich plötzlich eine schnarrende Melodie aus dem breiten Mund des an die harte Hauswand gelehnten Körpers und ließ Renée erlahmen.
      »Was?«
      »Du siehst ziemlich unzufrieden aus«, murmelte Luca mit trüber Stimme, »Für jemanden, der grade einen Feind zur Strecke gebracht hat, meine ich.«
      Die brünette Schönheit sah für einige Sekunden in die stahlblauen Augen der Blonden, bevor sie seufzend erwiderte, die braunen Brauen etwas emporziehend:
      »Sind wir denn Feinde?«
      »Sag du es mir«, lachte Luca matt, »Ich weiß nicht einmal, warum ich dich verfolgt habe...«
      »Weil ich mit...für Valentine arbeite.«
      »Valentine?«
      »Harley.«
      Ein verspieltes, selbstgefälliges, zufriedenes Lächeln vollführte unter der gespielt leidenden Miene Lucas ein spontanes Tänzchen, als diese die Ergebenheit und bedingungslose Zuneigung in der Stimme Renées vernommen hatte, mit der sie den Namen des geheimnisvollen Verbrechers untermalt hatte. Dies war Renées Motivation, ihr Antrieb und ihre Inspiration - und ihre größte Schwäche, die Liebe zu einem gefährlichen Mann.
      »War dieser Mann in dem braunen Anzug Harley?«, gaukelte Luca die Ahnungslose vor, was Renée mit einem angewiderten Blick kommentierte, auf den eine eifrige, bestimmte Negation erfolgte:
      »Was? Heiliger Dame Muse! Nein! Dieses...Monstrum war doch nicht Valentine! Valentine ist...er ist...«
      »Attraktiv?...«, warf Luca zuckersüß ein, während sie ein Schmunzeln unterdrücken musste, welches im Angesicht dieses klischeehaften Frauengesprächs an die Oberfläche gelangen wollte, »Charmant?«
      »Ein Mann von Welt«, schwärmte die Braunäugige rot anlaufend, »Er ist...einfach das komplette Gegenteil von diesem ekelerregenden, stinkenden Fettsack. Ein Traum...«
      »Der für dich niemals wahr werden wird, nicht wahr?«
      Ein einzelne Träne kullerte einsam und verloren über Renées rosa Wange, noch bevor sie ein trauriges »Wie?« aus ihren bebenden Lippen zu hauchen vermochte.
      »Du liebst ihn und doch haderst du, mich zu töten, obwohl das sicher in Harleys Interesse wäre. Ich weiß, wie das ist. Ich frage mich in letzter Zeit auch öfters, warum ich eigentlich diese ganze Scheiße hier mache.«
      »Tatsächlich?!«, stieß die schöne Brünette betroffen hervor, »Auch du liebst den Mann, der dir Befehle erteilt und hoffst, wenn du ihn nur zufrieden stellst, seine Gunst erlangen zu können?«
      »Besser«, lachte Luca bissig, »Ich nehme Befehle von der Frau entgegen, die mit ihm ins Bett steigt.«
      »Peuchère! Das ist ja furchtbar! Das würde Valentine mir niemals antun! Er ist ein so einfühlsamer Mann, so verständig und sensibel. Niemals würde er mich eine solche Erniedrigung erfahren lassen!«
      »Dennoch bist du hier, und zweifelst an dir selbst und deinen Befehlen...«, redete Luca auf sie ein, »Wieso bist du nicht bei ihm? Wieso musst du seine Drecksarbeit machen? Sag, wieso bist du nicht in...«
      »Schloss Roßkosch*?«
      In der Sekunde, in der der blaue Stahl in den Augen der Blonden wie polierte Dolche glitzerte, füllte sich die braune Iris Renées mit Kummer, Schock und Reue. »Nein...nein!«
      »Roßkosch...klingt...wonach klingt das...«, dachte Luca laut nach, wobei sie die Wut in den sich verkrampfenden Gliedern ihrer Gesprächspartnerin fahrlässig mit Ignoranz strafte, bis diese zitternd jene Handfläche auf sie ausrichtete, in der das zerstörerische Impact-Dial unter der weichen Haut klaffte.
      »Scheiße!«, zischte Luca und stieß sich mit jedem noch nicht erschlafften Muskel von der kargen, glitzernden Wand ab, ihre Martinsschwalbe ergreifend und dem ohrenbetäubenden, knochenbrechenden Einschlag des Dials im letzten Augenblick entgehend. In einer eleganten Aufwärtsspirale erhob sich Luca, das silberne Rapier voran gestreckt und entließ dutzende strahlende Silberstreife aus der grellen Klinge, die wie luftige Tücher um ihren schlanken Körper wirbelten, bevor sie in alle Windrichtungen entflohen.
      Die von dem gleißenden, silbrig schimmernden Licht geblendete Renée erkannte diese mysteriösen, märchenhaften Schwaden erst, als sie die tiefe, blutige Furche bemerkte, die sich längs und lang über ihre Taille zog.

      Zurück in der Gegenwart

      »Los...zeig dich!«, sprach die Brünette nun leiser, bestimmter und voller Zorn, während sie mit langsamen, gefühlvollen Schritten durch die mittlerweile menschenleere »Passage Lemonnair« kreiste und die zarten, weißen Fingerspitzen über die seltsamen, schwebenden Silberleinen streichen ließ. Obwohl zweifellos aus dem wertvollen Edelmetall geschaffen, waren die glänzenden Streifen von einer weichen, beinahe seidigen Konsistenz, die ihr weltvergessenes Wabern in der lichterlohen Luft ermöglichte.
      Zuckend wichen Renées warme Finger jedoch zurück, als sich der dünne Rand eines Streifens wie ein glühendes Skalpell in ihre Kuppe fraß. Fasziniert betrachtete die schöne Braunäugige den sauberen, perfekten Schnitt, bevor sie das tropfende Blut absaugte und dabei die surreale Szenerie betrachtete, selbstzufrieden lächelnd, hatte sie doch soeben das Geheimnis ihrer blonden, bisher so sicher aufgetretenen Gegnerin erkannt.
      »Du benötigst das Rapier, nicht wahr? Ohne diesen ›Leiter‹ bist du nicht in der Lage, deine Kräfte einzusetzen.«
      »Und?«, ertönte plötzlich Luca Briatores höhnische Stimme direkt hinter Renée, woraufhin diese einen erschrockenen Schritt voraus schnellte, sich in der Bewegung drehte und rückwärts fliegend ihre linke Hand ausstreckte, unter deren Haut sich eine blutrote Spirale abzeichnete. Ein gewaltiger, wirbelnder Flammenstrudel entfesselte sich aus der mageren Handfläche und verschlang die silbernen Schwaden in der flimmernden Atmosphäre wie der Höllenodem eines gefräßigen Lindwurms, der soeben aus einem Jahrhunderte währenden Schlafe erwacht war. Nur in letzter Sekunde entging Luca durch eine geschickte Hechtrolle diesem schmiedefeuernden Atem, in der es ihr aber gleichzeitig gelang, eine eigentümliche, runde Silbermasse mit ihrer Martinsschwalbe zu formen, die sie wie das reißende Blatt einer Kreissäge auf die nun ungeschützte Brünette schleuderte. Ein rückwärtiger Fall rettete Renée vor einem gespalteten Schädel, doch nicht vor einem harten Aufschlag auf dem diamantenen Untergrund, auf dem sie schmerzkrampfend liegenblieb.
      Keuchend torkelte die blonde Luca auf ihr Opfer zu.
      »Also...«, japste sie und setzte den Absatz ihrer Schuhe an die blasse Kehle ihrer Gegnerin, »Wo...ist Harley?«
      »Niemals!«, murmelte Renée fest. Unter rauschendem Zischen entluden sich in dieser Sekunde schneeweiße, dichte Wolken aus den Sohlen ihrer Stiefel, die ihren blutenden Körper unter enormer Schubkraft mit- und Luca so den Boden unter den Füßen fortrissen.
      Die Sekunden des freien Falls bildeten für die kesse Blondine träge Ketten zäh zerfließender Bilder, die die schöne Renée und deren herrlichen Flug auf den weißen Wolkenbahnen in den Mittelpunkt rückten, bevor ihre Akrobatik durch den langsam näher schwebenden Boden abgelöst wurde. Das stählerne Blau in den teilnahmslosen Augen der fallenden Luca spiegelte das drohende Unglück, ohne das es abgewendet werden konnte und so traf die ebene, harte Fläche den schlanken, gebräunten Körper mit all ihrer wuchtigen, unnachgiebigen Widerstandskraft. Ihr Armknochen vermochte es nicht, sich der Härte dieses Aufpralls zu erwehren, sondern sprang wie aus einem nervösen Fluchtreflex aus seiner knöchernen Behausung, in seinem Egoismus die Beweglichkeit mit sich nehmend und nur tumben Schmerz zurücklassend.
      »Es hätte nicht soweit kommen müssen«, sagte die auf ihren künstlichen Wolken schwebende Renée ehrlich betroffen, »Wieso müsst ihr euch auch in Valentines Geschäfte einmischen?«
      »Seine Geschäfte...kümmern uns...nicht...«, stammelte Luca gedämpft, während sie in einem verzweifelten Versuch, sich aufzurichten, über den kalten Boden robbte.

      Gasse nahe der Rue Esmeralda, Arrondissement du Cœur, Gavroche

      Flint hätte sich vermutlich selbst in Brand stecken müssen, um sich aus dem Würgegriff zu befreien, der kaum mehr Druck hätte aufbringen müssen, um seine ächzende Luftröhre zu zerquetschen.
      Der überrumpelte Bursche konnte weder schreien, noch schlagen oder treten, denn jeder aufmüpfige Widerstand erhärtete nur die eichene Schlinge, die sich wie eine enorme, hartbeschuppte Würgeschlange um seinen blassen Hals geschlungen hatte und ihn mitten in der milden, stinkenden Luft baumeln ließ. Letztlich hatte der hilflose Rotschopf seine fruchtlosen, vollkommen destruktiven Bemühungen aufgegeben und sich in sein Schicksal gefügt, das ihn mit Hohn und Pech gestraft und seinen Kopf in einen alten, miefigen, schwarzen Sack gesteckt hatte, in dem er seinen eigenen, röchelnden Atem warm und feucht an dem filzigen Stoff spüren konnte.
      »Ob der 'nen Batzen rinbringen tut?! Sieht jiddenfallss wie so'n verzogener Scheißer aus, der sibald inne Ose schiffen tut!«, schwätzte die quirlige Stimme eines jungen Burschen mit einem grausigen Dialekt, der selbst hartgesottene Linguisten an so mancher Stelle vor sieben versiegelte Rätselbücher gestellt hätte, »Maguggen wattemitm Pierre is, dem müssema langsame komme, mitm Typ meinik.«
      »Werden gleich kommen, dann warten wir und Frau zahlen Geld, weil wir Familie haben«, erwiderte ein tiefer Bariton.
      Flint, der in der einsamen Finsternis seiner improvisierten, nach Kräutern und Fäkalien stinkenden Maske wortwörtlich nichts besseres zu tun hatte, als ins Nichts zu starren und die Ohren zu spitzen, verklebte langsam die Lücken seiner Wahrnehmung und Erklärungen mithilfe der schnoddrigen Laute, die er entziffern konnte. Scheinbar glaubten seine Entführer, dass sie für sein Leben ein Lösegeld von Mercedes und den anderen Kopfgeldjägern erpressen könnten, was nicht unbedingt für eine durchdachte, ausgefeilte Planung seitens der Geiselnehmer sprach und weniger Chancen auf Erfolg auswies als sein eigener, unüberlegter Irrsinnsplan seinerzeit auf »Judas' Inferno«. Doch was dem Jungen wirklich ein gefälliges, schadenfrohes Grinsen auf das verhüllte Gesicht zwang, war die grenzenlose Naivität, die die nuschelnden Mäuler zu der lächerlichen Annahme führte, ihre Komplizen könnten Callaghan gefangen nehmen.
      »Wir sollten hoffen, dass es so glatt läuft«, erklang plötzlich eine blutjunge Mädchenstimme von so klarer Aussprache, dass Flint fast vor Überraschung gequiekt hätte, »Dieser Mann hatte etwas...unheimliches an sich.«
      Die Anwesenheit eines Mädchens, dass anscheinend auch noch seinen Zungenschlag und nicht die brabbelnden Wirrwarrwörter ihrer Kameraden teilte, ließ Flint seine bisher nicht vorhandene Strategie namens Prokrastination überdenken und ihn einen weiteren Versuch starten, aus dem miefigen Sack zu entkommen.
      »Ihr habt euch das alles nicht so gut überlegt, oder?«, gluckste er gespielt selbstsicher aus dem Inneren des Stoffes heraus, »Diese ganze Sache hier?«
      »Haltse Sabbel!«, plärrte der quirlige Junge und verpasste dem Rotschopf keinen sehr harten, dafür jedoch vortrefflich platzierten Schlag in die empfindliche Stelle zwischen Bauchnabel und Genitalien. Prustend und wimmernd ließ Flint den Schlag über sich ergehen, spürend, wie sich der Schmerz gleich einer abflauenden Welle einen Weg durch seinen Körper bahnte und wartend, bis er abgeebbt war. Dann lachte er sardonisch:
      »Ich bin vielleicht nicht so gefährlich, aber mein Partner - meine Güte, in eurer Haut möchte ich jetzt nicht stecken!«
      »Du seien still!«, brummte die tiefe Männerstimme, nur um dann dem kecken Mädchen weichen zu müssen, dass verstimmt erwiderte:
      »Was soll das heißen? ›Partner‹? War dieser Mann nicht dein Vater?«
      »Vater?!«, brach es aus dem vermummten Rotschopf heraus, »Sehe ich diesem finsteren Griesgram schon so ähnlich? Wir sind Kopfgeldjäger und ihr steckt in der Scheiße!«
      Mit einem Ruck wurde Flints Gesicht vor der erbärmlichen Kulisse des modrigen Sumpfs des Arrondissement du Cœur entblößt und den maliziösen Küssen der aufsteigenden Gase ausgesetzt, die das kleine, tumbe Gässchen wie dampfende Geisterfratzen okkupierten.
      »Also?!«, ohrfeigte die angestachelte Stimme des Mädchens seinen sich noch orientierenden Verstand plötzlich, »Ist das dein Ernst?! Wer ist dein Partner?!«
      Benebelt von den beißenden, schwindelerregenden Gasen und durch die verschwitzten, in seinem Gesicht klebenden Haarsträhnen behindert, benötigte der just selbsternannte Kopfgeldjäger einige Sekunden, um sich seiner nun wieder in bewegte Bilder zu fassenden Situation gewahr zu werden. Sekunden, die einer seiner beiden männlichen Entführer nicht hatte und ihm eine weitere Faust im Magen einbrachten. Ein schwerer Würgreflex breitete sich in der zugeschnürten Kehle des Rotschopfs aus und verkrampfte seinen blassen Hals zu einem wilden Gebilde starrer, harter Sehnen, während er vornüber gebeugt versuchte, Luft einzuatmen, ohne dabei Magensaft auszuspeien. Diese auf eine unangenehme Weise erholsamen Momente des krampfenden Hustens und Prustens genehmigte man ihm jedoch, sodass der Junge sie nutzte, um seine Geiselnehmer endlich für seine Augen zu demaskieren.
      Tatsächlich hatte er ihre Zahl richtig eingeschätzt, wobei die Drei in Statur und Erscheinung auch ebenso unterschiedlich waren, wie es ihre Stimmen hatten vermuten lassen:
      Aus einem glatzköpfigen, sanftmütigen Gesicht leuchteten zwei große, wunderschöne schwarze Augen und musterten das verschwitzte Gesicht des angeschlagenen Burschen mit dunkler, warmer Trägheit. Flint starrte mit Sorge den göttergewaltigen, imposanten Herkulesleib empor, der genauso warm, weich und glatt leuchtete wie das Adonisgesicht, das seine polierten Kupfermuskeln obwaltete.
      Etwa auf Augenhöhe traf den Rotschopf kurz darauf das aufmüpfige, herausfordernde Starren eines wilden, abgerissenen Rabauken mit verzettelter schwarzer Fransenmähne und unsteten, tierähnlichen Gesichtszügen, dem er den kläffenden, nuschelnden Dialekt zuordnete.
      Doch dann, am Ende seiner gnädig gewährten Ruhepause, einer erweckenden Klimax gleich, sah Flint das Mädchen, das ihn aus seiner verfilzten, fusselnden Blindheit befreit hatte und jetzt mit einer eigenwilligen Faszination betrachtete, derer sich der Junge in ihrem Angesicht nicht wert fühlte. Binnen Sekunden war er dem kecken, dunkelhäutigen Wildfang verfallen, durch dessen rabenschwarzes, seidenglattes Haar der verheißungsvolle Wind exotischer Abenteuer strich wie die liebkosende Hand einer geheimnisvollen Liebe. Starke Wangenknochen stützten die strengen, schlangengrünen Augen wie harte Balken in einem kraftvollen, runden Gesicht, das von einem interessanten Leben voller Entbehrungen und versiegter Träume in mutigen, abstrakten Farben gemalt worden war.
      Eine harsche Ohrfeige relativierte seine jauchzende Schwärmerei sofort. Die Realität hatte sich ihren Posten zurückerkämpft und brüllte auf den Rotschopf mit strenger, rauer, totalitärer Stimme ein.
      »Wer ist dein Partner!? Sag schon!«, schrie ihm das Mädchen in das von einem glühenden Handabdruck gezeichnete Gesicht, das jedoch schwieg, bis der kleinere Entführer seine spitzen Faustknöchel erneut im Magen des Rotschopfs versenkte. Endlich wieder bei vollkommener Besinnung, stieß er japsend hervor:
      »Callaghan...Callaghan...!«
      Wäre Flint nicht zu sehr damit beschäftigt gewesen, seinen eigenen, stechenden Atem zu regulieren, so hätte er die Wirkung seiner Worte an den vor Angst und Schrecken verzerrten Gesichtern seiner Geiselnehmer ermessen können, die wie ihm Todeskampf bleich und verrenkt in die stinkende Leere starrten.
      »Dassisse jetzabba niche dinne Ernsd odda?«, brabbelte der zerzauste Junge übertölpelt und schüttelte Flint am Kragen seines weißen, beschmutzten Hemdes, ohne eine Antwort zu erwarten.
      »Nicht gut. Haben gehört, Callaghan sein starker Mann und böse. Viel Gefahr«, bemerkte der glatzköpfige Hüne weit ruhiger, aber nicht weniger verängstigt. Nur das Mädchen, stark und sicher in ihrem Auftreten, wischte sich die Panik zusammen mit vereinzelten Schweißtröpfchen von ihrer exotisch-gebräunten Stirn und trat dem vermeintlichen Partner des gefürchteten Callaghan ruhig entgegen.
      »Sagst du die Wahrheit?!«, spie sie wie eine wachechte Gaunerin gallige Klumpen von Stimme in sein verschwitztes Gesicht, das sich nur für ein Nicken auf und ab bewegte, ohne die Miene zu verziehen. »Scheiße!«
      »Damüssewi denn iwiendotschlaggen tun!«, schwallte ihr junger Kumpan, den Flint auf etwa 15 Jahre und ebenso viele Waschtage schätzte. Die junge Zigeunerin schien abwinken zu wollen, doch dafür keine geeigneten Gründe zu finden. Letztlich nickte sie beflissen, was den kleinen Rabauken einen massiven Holzknüppel aus seinen zerfransten Jutesack zu ziehen.
      »Mache bessemallde ogn zu, sonnhaste bisse stress!«
      Flint fieberte erwartungsvoll auf den Schlag des Zigeunerjungen hin, dessen dunkle Augen an einen Wölfling auf seiner ersten Treibjagd erinnerten, und er lächelte, als der Schädel seines Entführers polternd und krachend auf dem Boden aufschlug.
      »Jesneu!«, schrie der glatzköpfige Hüne und tat einen Ausfallschritt zur Hilfe, der auch ihn zu Fall brachte und in eine schillernde Lache poltern ließ, die das Zigeunermädchen Sekundenbruchteile zu spät erblickt hatte, um vor ihr zu warnen.
      Flint nutzte seine Chance. Wild entschlossen stieß er das schwarzhaarige Geiselnehmerin beiseite, sprang gewagt über den zappelnden, umherrutschenden Hünen und den bewusstlosen Jungen hinweg und flüchtete in eine Gasse, die ihn nach seinen Überlegungen zurück in die Rue Esmeralda führen sollte.
      Plötzlich hörte er schnelle, aufgeregte Schritte, die sich in das leere, aufgezerrte Echo seines brennenden Atems mischten und Kopf zwangen, sich umzusehen. Fassungslos erkannte er die junge, hübsche Zigeunerin, die ihn mit nahezu animalischer Triebhaftigkeit verfolgte. Der Rotschopf erkannte, dass ihre überraschend kräftigen Beine seinen ausgelaugten Schritt bald einholen würden, doch da er sich weigerte, gegen ein derart hübsches Mädchen zu kämpfen, setzte er erneut auf eine Flucht nach vorn und seine Teufelskraft. So ließ er eine glänzende Ölschliere aus seinen Beinen fließen, die er wie eine flüssige Schleppe hinter sich herzog, um seine Jägerin auszubremsen. Für Sekunden, in denen die flinken Schrittechos hinter ihm verstummten, wähnte sich der Junge bereits in voreiliger Sicherheit, nur um dann aus dem Augenwinkel zu erkennen, dass seine hartnäckige Verfolgerin auf der Ölspur, die sie hatte aufhalten sollen, rutschte wie eine Eiskunstläuferin auf einem gefrorenen Feldsee. Binnen Sekunden hatte sie diese kreative Gleichgewichtsübung bis an Flints Füße getragen und bevor dieser auch nur an eine passende Gegenmaßnahme denken konnte, rauschte sie an ihm mit einem ausgestreckten Bein vorbei und riss ihm die schmerzenden Füße weg. Der Rotschopf glaubte, ein deutliches Knacken aus seinem Rücken vernommen zu haben, als er den dreckigen Gassenboden aufgeschlagen war, verwarf diesen Gedanken jedoch auf spätere Gelegenheiten, als das runde, starke, schöne Gesicht des Zigeunermädchens über ihm erschien.
      »Nicht...«, versuchte er aus seiner trockenen Kehle zu zwingen und gegen den tumben Schmerz in seinem Rückgrat anzukämpfen, »Du...musst das nicht...t-«
      Plötzlich entrückte Flint dem tiefsten Kreise der stinken, ätzenden Hölle und erhielt Einlass in das gelobte Land der himmlischen Vergnügungen, denn seine Jägerin presste ihre vollen, dunklen Lippen auf die seinen und liebkoste mit ihrer feuchten, warmen Zunge sein innerstes Selbst. Durch die urgewaltige Kraft jugendlicher Erregung beseelt, spürte Flint nur tiefe Befriedigung und vollkommene Glückseligkeit, während der freie Wille seinen jauchzenden Körper verließ und nur schwere, dumme Glieder zurückließ, die sich weder rührten noch wehrten, als dunkle Schatten aus den Rändern seiner verklärten Augen krochen und seinen Geist in die Tiefe zerrten.

      *Entsprechung des russischen Wortes "роскошь" (Prunk) in lateinischen Buchstaben
      Kapitel 59 - Chevalier Thénardier

      Bastille, Gavroche

      Welch Kummer könnte die Ablehnung einer einzelnen Frau schon einem Mann bereiten, der in seinem Leben bereits von so manch verbotener Frucht im Garten der Liebe genascht und sich dabei den den Ruf erworben hat, nur die süßesten und zartesten zu erwählen, um seine Lippen mit ihrem Saft zu benetzen? Wie harsch mag eine Zurückweisung wohl einen Mann treffen, aus dessen zu Boden fallenden Tränen hundert neue Frauen entwüchsen, um ihm über diesen Rückschlag Trost zu spenden?
      Einen solchen Mann, wie es der Capitaine de Cavalerie seit dem Moment seiner ersten Erektion war, konnte diese Niederlage einen Tag und eine Nacht betrüben und er würde es nicht wagen, sein gekränktes Ego mit einer anderen Eskapade der Lust zu verderben, um sich seine Schande nicht eingestehen zu müssen, doch würde er niemals versuchen, sie im Geheimen und Ungesehenen zu verstecken, da dieses unschuldige Kätzchen eines Affronts dort, von Tratsch und Maulhurerei genährt, zu einem Löwen herangezogen werden würde, der den Ruf des Capitaine bei lebendigem Leibe fräße.
      Der Hauptmann der Kavallerie Chevalier Thénardier war ein Mann der Tat, ein Mann des Handlungsdrangs und ein Mann der genutzten Gelegenheiten; der Herausforderungen nicht als von Hindernissen versperrte Ziele sah, sondern als seine durch die Musen auferlegten Prüfungen; der sich als götinnengegeben und perfekt ansah, da er sein Selbst ohne Hemmungen auslebte - an sich, und an aller geneigten Damenpracht der Hauptstadt und der Felder, Dörfer und Wiesen dahinter.
      Ein Mann, der sich gern im Spiegel betrachtete. Besonders sein Gesicht hatte es seinen flaschengrünen Augen seit je her angetan und so studierte er die schwarzen, galanten Brauen unter den ebenholzfarbenen Strähnen, die schlanken Wangen und die mächtigen Kieferknochen zu Seiten seiner geschwungenen Kusslippen bei jeder sich bietenden Gelegenheit, wobei er sich stolz seinen prachtvollen Knebelbart zwirbelte, hoffend und glaubend, dieses imposante, buschige Monument schwarzer Bartbehaarung verliehe seinem scharfen Antlitz jene Seriosität und Weltgewandtheit, welche seine 29 Lebensjahre ihm noch nicht zu geben bereit waren.
      »Ha! Hab' gehört, die kleine Cacette hat dich nicht rangelassen? Ich hab' dir gleich gesagt, die prüde Göre ist frommer als 'ne Klosterschwester«, unterbrach einer seiner Soldaten seine routinierte Selbstbetrachtung. Mit falscher Maske wandte sich der Capitaine um und blickte den schlaksigen, brünetten Kavalier Balzac und dessen plumpe Knollnase eindruckslos an. Gespielt kalt murmelte er:
      »Lass das Mädchen doch, wenn sie ihre Dose weiter einstauben lassen will, dann werde ich sie nicht weiter belästigen. Es gibt genügend süße Zuckerstückchen da draußen, die sich gern von mir ablecken lassen.«
      »Hu-Huhu! Gut gesagt, Capitaine!«, prustete Balzac, sich zum Gehen wendend, »Ich wette, die setzt unter ihrem Keuschheitsgürtel von Höschen schon Spinnweben an!«
      Mit einem vollkommen überflüssigen Soldatengruß verabschiedete sich der junge Mann von seinem nur unwesentlich älteren Kapitän und trat seinen Weg zurück in die unteren Stockwerke der smaragdenen Bastille an, während Chevalier vor seinem Spiegel allein mit sich selbst zurückblieb. Selbstbewusst spürte er seine durch das Gespräch über die schöne, jungfräuliche Cacette entfachte Manneskraft anschwellen und gegen den Schoß seiner engen, braunen Reiterhose pressen. Bedächtig sinnierend rieb er sich sein unter dem Stoff zuckendes Gemächt, bevor er aus der Innentasche seiner über der Lehne des Stuhls hängenden Uniformjacke ein kleines Büchlein zückte, dessen Inhalt das Glied des Schürzenjäger beim Lesen in noch stärkere Wallung geraten ließ. Denn auf den kleinen, langsam vergilbenden Seiten prangten die Namen der vorangegangenen und noch immer willigen, verfügbaren Eroberungen des Chevalier Thenardier in all ihrer wollüstigen Länge und Lust.

      Rue de Bastille, Arrondissement de Diligence, Gavroche

      Das kolossale, riesenhafte Krokodil tauchte wie die gottwiderstrebende Bastardnachgeburt eines maliziösen Naturgeistes aus dem von sterblicher Menschenhand geschaffenen Kanal auf und reckte den blauen Lichtstrahlen des zweiten Arrondissements seinen smaragdenen Schuppenpanzer entgegen, auf dessen turmgleichen Stacheln Scharfschützen mit Adleraugen wachten, während ihre berittenen Waffenbrüder auf den massiven Saphirbrücken, die das Ungetüm an das Festland ketteten, dessen ewigen und ungestörten Schlaf beschützen.
      Dieses als unzerstörbar und uneinnehmbar geltende architektonische Reptil war die »Bastille«, eine gerissene Verschmelzung tausender Smaragdsplitter, die glitzernd und funkelnd eine mit spitzen grünen Stacheln überwucherte Fassade bildeten und in ihrem Innern das größte Waffenlager und das bestbesuchte Gefängnis der Insel beherbergten, sowie die Kaserne der als Soldaten und Gefängniswärter zugleich agierenden Männer der »Cavalerie« vor den Augen der Allgemeinheit abschirmten.
      Da die unterirdische Welt von Princesse Suie hinter dem zyklopischen Felskliff bereits eine natürliche Festung bildete und die gewaltig emporragenden Gemmengrenzen der Hauptstadt vermutlich selbst dem gefürchteten, offiziell nicht existierenden »Buster Call« standgehalten hätten, war die Zahl der Angriffe durch verfeindete Königreiche, von denen es ohnehin nicht viele gab, und der Überfalle durch Piraten und andere Kriminelle derart überschaubar, dass die für eben solche Gefahren von außen zuständigen Kavaliere einen großen Teil ihrer Energie und Ausdauer im Kampf zugunsten anderer Beschäftigungen eingebüßt hatten und es für die zwei Torwächter der Südbrücke so bereits eine ungewohnt nervenaufreibende, adrenalingetränkte Extremsituation darstellte, dass sich ein hochgeschossener Kraken-Meermann und ein kleines, blauhaariges Mädchen am anderen Ende der Saphirbrücke aufhielten und sich die Bastille besahen.
      »Was glaubst du, was treiben die'n da?«, flüsterte einer der Reiter seinem Kumpan zu, der dem vermeintlich dubiosen Gespann einen misstrauischen Blick zuwarf.
      »Was weiß ich. Bestimmt Touristen.«
      »Aber«, setzte sein Kumpan unsicher nach, »Der Fischmensch hat ein Schwert, so ein Katata-Ding! - Oder wie diese Samurai-Schwerter heißen.«
      »Ich glaub, die werden nicht nur von Samurai benutzt. Chevalier wüsste das jetzt. Naja, guck dir das Kind an. Die sieht harmlos aus, auch wenn das Kleid bisschen schäbig is, aber ansonsten. Vielleicht ist er ja ihr Aufpasser oder was auch immer. Soll ja vorkommen, dass manche Geldsäcke sparen wollen und deshalb solche Fischtypen anheuern...«

      Lange trieb Krills Geist durch die verschlungenen Gedärme des smaragdenen Reptils und ergründete ihre tiefen, dunklen Geheimnisse.
      Verurteilte Insassen, die in ihren Zellen ihre flüchtige Zeit absaßen und sich mit der unumstößlichen Tatsache arrangiert hatten, sich als Strafe für ihre Verfehlungen auf alte Tugenden wie das Heucheln aufrichtiger Reue berufen und die Lüge vom besseren, gottgefälligen Leben als ehrlicher Bürger vor Augen bewahren zu müssen, verlangten nach Nahrung und Wasser, doch die Uniformierten streiften nur gleichgültig durch die Flure wie vagabundierende Heuschrecken und fraßen jede Beschäftigung ab, die ihnen gefälliger vorkam als ihre Pflicht. Die hauseigene Schenke weichte unter billigem Fusel und feuchtem Atem auf und bot eine angemessen derbe Kulisse für zahlreiche Glücksspiele, in denen mehrere Soldaten ihren leicht verdienten Sold an ihre Gefährten verloren, während sich in den Kellerräumen zwei ihrer Kameraden zur puren Belustigung an den Genitalien eines vor Schmerz zuckenden Gefangenen vergingen und sich in den Schlafquartieren vier junge Kerle mit einer Frau amüsierten, an deren abgeklärten und erfahrenen Bewegungen Krill sie als Professionelle ausmachte.
      »Monsieur Le Poulpe«, holte ihn Ondine aus diesem Gomorrha, »Was siehst du da?«
      »Menschliche Triebwünsche - befriedigte und unbefriedigte.«
      Die bezahlte Freudendame wechselte galant die Stellung, um Platz für einen weiteren Soldatendegen zu schaffen, als Krill seinen leeren Blick abwandte und stattdessen Ondine fokussierte, die ihn noch immer ansah. Nach kurzem Schweigen fragte er:
      »Warum hast du geweint, als dich der Mönch geschlagen hat? Hattest du Angst?«
      »Nein, Monsieur Le Poulpe.«
      »Warst du traurig?«
      »Nein, Monsieur Le Poulpe.«
      »Als ich deine Mutter tötete?«
      »Ich habe sie ja nicht gut gekannt. Sie war recht hübsch, finde ich aber.«
      Das wogende Licht der über dem Arrondissement thronenden Saphire legte sich als frostiger Raureif eines eiskalten Wintermorgens auf ihr königsblaue Haupt, erstarrte Perlen salzigen Schweißes auf ihrer kleinen, kühl verharrenden Stirn. Doch in ihren Augen, die so groß und so weit fächerten wie die grünen Wiesen und Felder der legendären Insel der Freien und Säufer, tropfte keine marternde Beklemmung und keine rührselige Trauer auf die blassen Wangen, die vor Krill ihre Menschlichkeit, ihre stumpfe Gewöhnlichkeit, bezeugt hätten.
      Die Lippen des Kraken verzogen sich seine Wangen hinauf zu einem unscheinbaren, gottlosen Lächeln, bevor seine Tentakeln das Kind umschlangen und in die aufgeheizte, verbrauchte Luft des Arbeiterviertels emporhoben, um es dort auf einer von aus den verschlungenen Krakenarmen geformten Masse wie auf einem Olympus ruhen zu lassen. Aus dieser für das fremde Auge befremdlichen Position war es dem zarten Geschöpf nun möglich, ungehindert durch die trüben Augen des Meermannes in dessen Innerstes zu blicken, doch erschienen diese Fenster zur Seele farblos und leer, während der blinde Krill Ondine wie ein Seekarte las, ohne die Untiefen der vor ihm liegenden Gefilde zu entdecken.
      »Du bist nicht wie die gemeinen Leute. Wie andere Kinder«, sprach er mit bedächtiger Stimme, »Du bist anders und anders zu sein, ist eine ebenso große Bürde wie Gabe, denn sie entfremdet dich der Welt der Menschen, die sich in ihren gesellschaftlichen Netzen zu Fliegen im Schatten einer imaginären Spinne verteufelt haben. Du bist frei. Und dein Geist dem deiner Artgenossen überlegen, denn er obliegt nicht all diesen sinnlosen, einschränkenden Konventionen. Denn er ist auch frei.«
      Das Mädchen fixierte das milchige Weiß seiner nur matt schimmernden Pupillen mit einem Blick offener Verwirrung, denn sie musste ihre Unzulänglichkeiten nicht vor einem Mann verbergen, der sie offensichtlich bewunderte, gar beneidete für den trunkenen Ausfallschritt einer launischen, hedonistischen Natur. Ruhig glitt ihr Finger empor, sacht bog sie ihren kleinen, zarten Oberkörper und lächelnd berührte ihre samtene Fingerspitze Krills rote Stirn.
      »Warum tust du das?«, fragte der Meermann.
      »Weil ich frei bin«, antwortete Ondine, bevor sie zurück auf ihre kurzen, dünnen Beinchen gesetzt und ihre einzige Hand ergriffen wurde.
      »Gehen wir jetzt zu meinem Vater?«
      »Zu deinem Erzeuger, ja. Das Recht der Vaterschaft verlor er mit dem Beginn deiner trostlosen Kindheit.«

      Bastille, Gavroche

      Gekonnt bugsierte Chevalier Thénardier seine im Vergleich zu dem etwa 190cm großen Rest seines Körper kleinen Füßen in die rostbraunen Reiterstiefel und schwang sich den dunkelgrünen Uniformmantel um die kraftvollen Schultern, bevor er einen letzten, jauchzenden Blick auf sein Notizbuch warf und es bedächtig in seiner Jackentasche verstaute.
      Sein Gesicht erneut im Spiegel betrachtend und den schwarzen Knebelbart noch einmal in Form zwirbelnd, ignorierte der Kapitän der Kavallerie das Eintreten des Soldaten Balzac.
      »Da will dich wer sprechen.«
      »Mich sprechen?«, wiederholte Chevalier, ohne sich von seinem Bart abzuwenden, »Wenn's Giselle ist, dann sag ihr, dass ich im Dienst bin oder verreist oder...bei meiner kranken Mutter. Was Frauen halt so schlucken, jedenfalls hab ich gleich eine Verabredung mit ihrer Schwester.«
      »Ähm, es ist eher...«
      »-Die auch schluckt, im Übrigen!«
      Unter schallendem Gelächter beendete der Capitaine seine Gesichtshaarpflege und wollte den Raum just durch die eigens für ihn eingebaute Hintertür verlassen, als die Worte, die Chevalier Thénardier in blanken Schrecken versetzen sollten, schließlich wie Champagner aus Balzac heraussprudelten:
      »Da ist ein kleines Mädchen, das sagt, du wärst ihr Vater!«

      Das monolithische, quaderförmige Zugangszimmer zu den Kasernenräumen der Bastille war ein karger Raum, durch den durch die in strammer Reih und Glied in die Smaragdwände gestanzten, rechteckigen Fenster stets ein lauer Luftzug wie eine unsichtbare Schlange glitt, welche nun auch den dünnen, blassen Hals der kleinen Ondine umschlungen hielt und das königsblaues Haar wiegte.
      »Du bist wirklich ein ganz besonders hübsches kleines Mädchen«, gackerte Aletta Bismont mit ihrer Gluckenstimme auf das Kind ein, »Wie meine Tochter. Die war auch so süß und knuffig, als sie so alt war wie du!«
      Madame Bismont war die gutherzige und stets vergnügte Seele der Bastille, die mehr Liebe in ihrem pummligen Leib als Menschenverstand im runden, rosa Kopf besaß und sich um die Versorgung der Kavaliere und Gefangenen, sowie die Sauberhaltung des architektonischen Reptils mit mütterlicher Selbstverständlichkeit und Hingabe kümmerte. Der Anblick der zarten Ondine tunkte das Herz der rüstigen Dame in pure, hochkonzentrierte nostalgische Gefühlswasser, die sie bis an die Ufer der »Fantine« schwemmten, wo sie ihre eigene Tochter vor vielen zu Jahren baden gepflegt hatte.
      »Merci«, sagte Ondine in ihrer eigentümlichen, faszinierenden Weise und schenkte Aletta einen grünen, strahlenden Augenwink, bevor sie ihren Blick wieder auf jene Tür richtete, aus der alsbald ihr Vater treten würde. Just in diesem Moment öffnete sich das spröde Holz tatsächlich und ein adretter, schwarzhaariger Mann stürmte mit bebenden Nüstern und zitterndem Knebelbart in das Durchgangszimmer, wo sein terrorisierter Blick den seiner vermeintlichen Tochter unvermittelt und roh traf.
      »Ah, Capitaine Thénardier!«, freute sich die herzensreine Aletta gewohnt geistlos, »Da sind Sie ja endlich! Ich bin ja ganz neidisch auf Sie, dass dieser kleine Engel nicht meinem Fleisch und Blut entspringt! Das hübsche Ding! Ja!«
      »Das werden wir noch sehen«, murmelte der mit einem meuchelnden Blick bewaffnete Chevalier und tat vorsichtige Schritte auf das kleine Mädchen zu, das sich noch keinen Millimeter gerührt und noch keine Geste vollführt oder Regung gezeigt hatte. Nur wenige Meter trennten den im Angesicht des winzigen Wesens turmhohen Soldaten noch von seiner vermeintlichen Tochter und die Anspannung, die sich durch den Raum mit berstender Macht drückte, presste selbst die schwatzhaften Lippen Alettas aufeinander. Schweigen dröhnte aus den kleinen, militärisch ausgerichteten Fenstern des Flures, als Chevalier das Kind schließlich mit seiner scharfen Stimme attackierte:
      »Wie alt bist du?«
      »6 Jahre.«
      Ein Lächeln, das gehässiger und zufriedener nicht hätte sein können, schlitzte eine garstige Sichel in die untere Gesichtshälfte des Kapitäns und entließ ein gedämpftes, aus den tiefsten Verliesen des schlanken Körpers entflohenes Gelächter, welches Ondine zu ignorieren und Aletta zu überfordern schien.
      »Ich bin nicht dein Vater!«, stieß Chevalier forsch hervor, »Da muss sich deine Mutter noch von einem anderen Trottel besprungen lassen haben! Wo ist die überhaupt?«
      »Sie ist tot«, gab die trotz aller Häme eiskalte Ondine zur Antwort, woraufhin die mitfiebernde Aletta untröstlich die Hände vor das dicke Gesicht schlug, um einen spontanen Ausruf der Wehklage zu ersticken.
      »Nun«, erwiderte der durchaus berührte, aber nicht unbedingt betroffene Mann, »Das ist bitter. Aber Mütter sterben halt, so ist das im Leben. Kein Grund hier herumzuheulen.«
      »Tue ich doch nicht«, bemerkte Ondine und machte ihren vermeintlichen Erzeuger so erstmals auf die kühle, unbehagliche Distanz aufmerksam, die das Kind zu seiner Umwelt über unsichtbare Mauern aufrechterhielt.
      »Stimmt...auffallend. Wie hieß deine Mutter?«
      »Mireille LeMaire.«
      Tage der unverfänglichen Freude entfalteten sich beim Klang dieses Namens aus den schwarzen Pupillen des Kavalierkapitäns und umspielten seine markante Nase mit Düften rauschender Bäume, erblühender Wiesen und warmer Schenkel, die einem blonden Mädchen entwuchsen und noch nie die starken Hände eines erregten Mannes gespürt hatten. Mireille LeMaire tanzte nackt über das Weiß seiner Augen und übersprang grazil und leichtfertig die blutigen Adern, die das Erscheinen ihrer Tochter gezogen hatte, eine verwehte Erinnerung an eine einfachere, unbeständigere Zeit.
      »Das ist traurig«, gab Chevalier letztlich gequält zu, jedoch ohne der schauspielerischen Darstellung seiner Betroffenheit die Hingabe zu widmen, die nötig gewesen wäre, um das plötzliche Auftauchen des rothäutigen Meermannes aus der Kasernentür abzuwenden.
      »Wie kommst in die Kaserne, Fischmensch?«, fragte Chevalier ernst, ohne sich umzudrehen.
      »Monsieur Le Poulpe!«, rief Ondine, »Er behauptet, er ist nicht mein Vater!«
      »Das spielt keine Rolle mehr. Aber ich werde es trotzdem überprüfen.«
      Nun setzte sich der schlanke, uniformierte Körper des Capitaine de Cavalerie doch in Bewegung, damit seine Augen den unverfrorenen Eindringling direkt erblicken könnten.
      »Wer bist du, dass sie dich kümmert?«, fragte er gelassen und löste so ein gleichgültiges Zucken der violetten Augenbrauen des Meermannes aus, der kurz darauf erklärte:
      »Tourist und Philanthrop. Wer bist du, dass sie dich so kalt lässt?«
      Der smaragdene Flur spuckte eiskalte Schneisen den langen Weg den Gang entlang und stach eine grauenhafte Furcht in das Herz der verwirrten Aletta, deren mütterlicher Instinkt eingeschritten war und sich schützend zwischen Ondine und die beiden Männer gestellt hatte, vor deren Herzen ein spitzer Speer mit Klingen zu beiden Seiten waberte - und wer zuerst atmete, würde durchstoßen werden.
      »Madame Bismont«, sprach Chevalier Thénardier nach einigen dieser bedeutungsschwangeren Sekunden mit beschließender Stimme die beunruhigte Wirtschafterin der Bastille an, ohne seine flaschengrünen Augen von den milchigen Seen zu wenden, die in der roten Haut seines Gegenüber schwappten, »Nehmen Sie doch das Kind mit in ihre Kammer. Machen Sie ihm etwas zu Essen. Oder beschäftigen Sie sich sonst wie mit ihr, während ich und...«
      »Monsieur Le Poulpe«, log Krill festen Gemüts.
      »Monsieur Le Poulpe ein kleines Gespräch über Sicherheitsvorschriften und Zutrittsbestimmungen staatlicher Institutionen führen. Ja?«

      Stumm war Ondine der von den Gefühlen einer verlassenen Mutter beseelten Aletta in deren Kammer gefolgt, wo sie nun die kleingeistigen Geschichten dieser Frau ertrug, die nie etwas anderes hatte sein wollen, als eine liebende Mutter und über diese eifrige, hingebungsvolle Euphorie das Faktum verdrängt hatte, dass jedes Kind einst seinen Eltern mit undankbarer Schmähung entwächst.
      Indes hatte der Capitaine de Cavalerie Krill in sein Quartier geleitet, ein mit Moschus und Zitronenwasser übersäuertes Trapez mit einer großen, zu einem smaragdenen Balkon führender Fenstertür und obsessiven Altären zu Ehren großer Schwertmeister und ihrer legendären Klingen, deren geschmiedeter Stahl ihr sterbliches Fleisch überdauert hat. Der Meermann verstand nun, wieso Chevalier ihn in ein Gespräch verwickeln wollte und erkannte, dass die nahezu weißglühende Feindseligkeit in dessen dampfenden Nüstern kein Ärger war, sondern Neid. Krill umklammerte affektiv die Schwertscheide des Katanas an seinem Gürtel und wartete auf das erste Wort seines Gastgebers, des Schwertenthusiasten.
      »Wie viele?«, fragte Chevalier wenige stille Sekunden später.
      »Keine Verletzten. Ich habe viele niederschmetternde Erfahrungen und harte Strafen erduldet, um das Infiltrieren perfekt zu meistern. Ich kann in jeden Ort dieser Welt ungesehen eindringen, ohne jemanden aus meinem Weg räumen zu müssen.«
      »Beeindruckend«, zollte der Kapitän seinen Respekt, mit hinter dem Rücken zusammengefalteten Armen vor seinem Fenster stehend und auf die blauen Weiten des zweiten Arrondissements blickend, »Wer bist du?«
      Krill überlegt kurz, und antwortete dann ehrlich:
      »Ein Kopfgeldjäger.«
      Ein gehässiges Zischen entrann der Kehle seines Gastgebers, dessen zu Peitschen verengten Augen nun jedes einzelne Saphirbauwerk im blauen Adergewirr unter sich mit unverdienter Bitterkeit geißelten.
      »Vor etwa einem Jahre traf ich in Logue Town eine junge Marinesoldatin. In einem kleinen Waffenladen, der sich vornehmlich auf Schwerter spezialisiert hat. Wir kamen schnell ins Gespräch, sie war eine große Klingennärrin und ich - nun, sie dich um!« Er drehte mit ausgebreiteten Armen einen Halbkreis und deutete mit stolzen Blicken auf die stählernen, mit Schwertern und Porträts aus alter und neuer Zeit erbauten Schreine. »Sie war äußerst ehrgeizig und Zielstrebig, hielt eine flammende Rede über legendäre Klingen, die einst von großen Koryphäen der Schwertkunst getragen wurden und nun in den ›dreckigen‹ Händen von Piraten, Kopfgeldjägern und anderem Gesindel ›weinen‹ würden. Etwas zu passioniert, selbst für meinen Geschmack, aber das ist wohl der übliche manipulierende Pathos der Marineausbildung. Jedenfalls...ich bin nicht der Meinung, dass man einen würdigen Schwertkämpfer an seiner Profession ausmacht - und du unterstützt meine Theorie wirklich ganz ausgesprochen.«
      Langsam, geschmeidig lenkten Krills acht Tentakelbeine ihn neben Chevalier und gestatteten ihres Herren blinden Blick auf die Stadt des Lichts. Die Präsenz, die das Privatgemach des Kavalierkapitän ausfüllte, tropfte aus jeder Pore des Smaragdes und sickerte in flüssigen Rinnsalen über dessen monolithische Haut.
      »Muss ich wissen, wovon du sprichst?«, fragte Krill letztlich mit noch immer an das Katana gelegter Hand.
      »Ich begeistere mich seit meiner Kindheit für die Schwertkunst und ihr Studium ist die zweite meiner beiden großen Leidenschaften.
      Daher, bei allem Euch gebührenden Respekt, vergeudet bitte keine weitere Mühe, um mich zu täuschen. Diese Klinge ist von unschätzbarem Wert und Ihr führt sie viel zu gewöhnlich, um ihrer als einfacher Vagabund und Menschenjäger nicht ›würdig‹ zu sein.
      - Also, wer seid Ihr, Meister ›Le Poulpe‹?«
      Krill erwiderte nichts. Chevalier Thénardier mochte ein kluger und scharfsinniger Mensch sein, doch nicht besonders weitsichtig in Anbetracht der Identität, die sich der Meermann wie ein schweres, hölzernes Kruzifix auf unbestimmte Zeit aufgebürdet hatte und nun drohte, ins Licht zu treten und jeden ihm nahen Menschen zu kreuzigen. Langsam zog Krill grade die lagunenblaue Klinge seines vom Capitaine de Cavalerie zurecht gepriesenen Katanas aus der Schwertscheide, wartend und abwägend, um den ersten und letzten Stoß auszuführen, als das schwarze Meer seiner blinden Wahrnehmung plötzlich unter den Schritten einer einzigen Gestalt zu brodeln begann. Der Ehrfurcht gebietende Koloss vereinnahmte durch seine bloße Ausstrahlung die Allmacht Krills sensorischer Empfindungen und rettete Chevalier so das Leben, während er unbehelligt über die Nordbrücke der Bastille stampfte. Erst Augenblicke später erkannte der Krakenmensch, wieso ihn die Erscheinung des hochgeschossenen, machtvolle Hünen derart in Aufruhr versetzte:
      Er trug ein gefesseltes Hungerleidergesicht wie einen ausgedienten Seesack auf der breiten Schulter, dessen phänotypische Merkmale Krill auf eine verdächtige Art und Weise vertraut waren.
      »O'Mara?«, murmelte der Kopfgeldjäger leise, wandte sich zum Gehen, um seinen Kameraden aus der kraftstrotzenden Hand des Gesetzes zu befreien und erstarrte, als er sich einem verschlungenen Gebilde verzweigter Wurzeln, zwischen Boden und Decke ragender Baumstämme und verspielt zwischen den hölzernen Balken gewundener Zweigtriebe gegenübersah.
      Selten hatte Krills Konzentration einen derartigen Fehler begangen und ebenso selten hatte eine Person den abgeklärten Kopfgeldjäger in diesem Ausmaße überrascht. Chevalier Thénardier entwuchs, einer schaurigen Symbiose aus Fleisch und Holz gleich, dem Boden der Bastille und verschmolz in einem Akt roher Schönheit mit den Balken, Stämmen und Ästen zu einem Gebilde unüberwindbarer Naturgewalt.
      »Tut mir sehr leid, wirklich!«, rauschte die hölzerne Maske, die der aus herbstlichen Laubblättern knospende Knebelbart zum Konterfei des großen Königs des Waldes erhob, »Leider muss ich dieses Schwert meiner Sammlung hinzufügen. Und außerdem habe ich keine Lust, mich von Euch ermorden zu lassen, Schwertmeister!«
      Kapitel 60 - Le Joueur de flûte

      Schwarzes Eis quoll wie zähflüssiger Teer aus den toten, zerfallenden Wänden, vor deren glaslosen Fenstern mottenzerfressene Vorhänge geisterhaft wallten und das rot-glühende Dämmern der an der düsternistriefenden Decke hängenden Feuerstelle rachsüchtig verzerrten. Die schlangenhaften, züngelnden Lohen entrissen sich den glimmenden Kohlen einer endlosen mahagonihölzernen Kammerdecke und loderten als flimmernde, schnellsterbliche Teufel durch das pechfarbene Refugium, es mit schaurigem Flammenschein verfluchend.
      Triste, finstere Augen, die sich nun in der tumben Einsamkeit dieses morbiden Ortes öffneten, blinzelten matt in die schwarze Bedeutungslosigkeit, wo zwei blutrote Pupillen in selbstzufriedener Gerissenheit ihren kühlen Blick erwarteten. Stille plagte das frostige Zimmer, selbst die heißkalten Zungen des gravitationslosen Feuerhorts vermochten keinen Laut zu formen, der das Leben in diese Ödnis aus Schwärze und Nihilismus gehaucht hätte, die zumeist ein Zwinger, doch zuweilen ein Kerker war.
      Lange starrten die dunklen Pupillen in das Antlitz des hundeartigen, humanoiden Geschöpfs, das ihrem Herren unter dem fahlen Lichte der zündelnden Feuerstelle gegenübersaß und dessen Regungen studierte. Ein eiskalter Wind jaulte durch die leere Welt, als ein gebrochener Bass aus blassem Munde das Wort erhob.
      »Ich bin nicht frei.«
      Das hünenhafte, rauchig-schwarze Wesen bleckte die scharfen Reißzähne und ließ die mit gewaltigen Krallen besetzten Finger seines schlaff herabhängenden Arms über den steinernen Boden scharren. Eine pervertierte Form von Grinsen präsentierend, stieß es einen eigentümlichen Laut aus und schnaubte einen frostigen Schwall nebelweißen Odems aus seinen Wolfsnüstern, bevor es garstig erwiderte:
      »Natürlich sind wir das, diese Freiheit ist mein Verdienst. Du warst schwach, und das Tier dein dummer Sklave, aber ich rettete uns!«
      Er sah dem bedrohlichen Geschöpf tief in die rot-glühenden Augen, Höllenfeuer in einer grausigen, animalischen Fratze, in die sich menschliche Züge geschlichen hatten, um Gott zu verhöhnen, und emotionslos betrachtete er die in diesen flammenden Kreisen brennenden Leiber seiner vergangenen Atemzüge, während das Scheusal mit gewetzten Klauen Funken über den steinernen Untergrund hetzte.
      »Wie viele hast du getötet?«, fragte er das Biest.
      »Eine unbedeutende Zahl von Kerben in unserer abgenutzten Maserung.«
      Langsam erhob er sich nun von seinem Sitz aus schwarzem Eis und das Monstrum, welches seinen hochgewachsenen und muskulösen Körper um ein Vielfaches überragte, tat es ihm voll sadistischer Leichtfertigkeit gleich. Lange, starke Arme mit Klauenpranken schwangen um einen gewaltigen, mit tiefschwarzem Fell überzogenen Leib aus Muskelsträngen und Finsternis, den kräftige Hundebeine über den harten Erdboden erhoben.
      »Es gibt kein ›uns‹«, sprach Callaghan ruhig und ohne Furcht, »Nur ›mich‹.«
      »Falsch«, raunte die furchtbare Fratze der todbringenden Bestie von Compeyson, »Ich bin du - und du bist ich!«



      »Verfluchte Zigeuner«, zeterte die wütende Brünette aufgebracht vor sich hin, während sie ihr stählernes Kanonenbein über die roten Rubinflure der Katakomben schleifte, die in das ihr so verhasste dritte Arrondissement führten und den eigentümlichen Gestank des Elends über ihre glatte Haut schmierten wie aus menschlichem Fett gefertigte Seife.
      Mercedes hatte sich einst geschworen, diese widerliche Jauchegrube von Stadtteil nie wieder zu betreten, in der die verwesenden Erinnerungen an die unbeschwerten Zeiten der Verzweiflung mit Everard ihr brodelndes Blut zu reißenden Sturmwellen auftürmen würden, die gegen die stählernen Pfeiler ihrer Seele brandeten, und doch musste sie genau diesen Weg beschreiten, um ausgerechnet jenem Mann zur Hilfe zu eilen, der sie aus all diesem Leid zu erlösen versprochen hatte. Mercedes hätte schallend aufgelacht, wären nicht die über ihrem Haupt wie Geier kreisenden Episoden ferner Zeiten plötzlich über sie hergefallen, als wäre sie Aas.

      26 Jahre zuvor, Arrondissement du Cœur, Gavroche

      Das kleine Mädchen fraß für fünf elbanische Riesen und soff das braune Wasser im geistigen Namen der gesamten Mannschaft der Moby Dick samt Kapitän, was sowohl den jungen Everard, als auch dessen hartgesottenen, mit dem Hunger der Verzweifelten durchaus vertrauten Großeltern Adelais und Eustache Bissac-Gramont in blankes Staunen versetzte. Ihre mitleidigen Blicke hüllten das brünette Kind in tröstliche Wolken mentalen Morphiums, während es den trüben Brei aus Kohl, Rüben und Liebe in sich hineinstopfte und dabei zusah, wie Adelais dem kleinen Émile eine Flasche Muttermilch eintrichterte, welche frisch aus dem hängenden Busen einer unglückseligen Prostituierten hatte abgezapft werden können, deren Bastard der geschäftlichen Triebe zu dessen Glücke tot in die freudlosen Tümpel des dritten Bezirks geboren worden war.
      »Merci, Madame. Merci Monsieur. Merci, Everard«, bedankte sich das Mädchen erneut, nachdem sie ihren gusseisernen Teller zum fünften und letzten Male geleert hatte, ein Akt, der dem kleinen Geschöpf bereits den Kosenamen "Merci" eingebracht hatte, waren seit seiner Ankunft in dem kargen Stückchen Rubin, das Everard mit seinen Großeltern in den kalten Siechefeldern des Armenviertels behauste, nämlich keine anderen Worte als demütige Dankesbekundungen aus seinen weichen, blassen Lippen geflohen.

      Mercedes Leben verging seit dem Ende dieses jammervollen Freudentages, der ihr ihre Mutter genommen und eine neue Familie geschenkt hatte, in einem schnellen, flatterhaften und irrsinnigen Sinkflug. Everard und seine Großeltern brachten dem Kind bei, in der seuchendünstenden Tristesse der roten Rubinberge zu überleben, ohne ihm unbegründete Hoffnungen zu machen, diesen gottvergessenen Ort je wieder zu verlassen und noch ehe sich ein erstes Flaumhärchen auf Everards unverändert kindlichen Gesichtszügen niederlassen hatte können, war das weinende Mädchen zu einer jungen Frau herangereift, deren Dankbarkeit für die selbstlosen Taten der Familie Bissac-Gramont nur von der bedingungslosen Liebe übertroffen wurde, welche sie ihrem kränklichen, stets schwächlichen Bruder Émile schenkte.

      Zurück in der Gegenwart

      Ein plötzlich durch die endlosen roten Venen spielendes Pfeifen unterbrach Mercedes' Erinnerungen jäh und jagte zuckende Blitze durch ihren Körper, die ihre Hand unwillkürlich an den verzierten Revolver an ihrem Gürtel schnappen ließen, während ihre Ohren die vertraute Melodie wie hämisches Hyänenfauchen aufnahmen. Lange tasteten die verschiedenfarbige Augen der Kopfgeldjägerin die blutigen, um diese Uhrzeit menschenleeren Gänge der unterirdischen Katakomben ab, ohne die Quelle der beschwingt herannahenden Tonsequenzen auszumachen.
      »Zeig dich!«, brüllte sie in das schallende Nichts, ihre Stimme an die Gemmenwände prasseln lassend, »Komm raus!«
      Die Wut der Braunhaarigen auf die Zigeuner und ihr Ärger über Flint und Callaghan wichen einem eigentümlichen, unheimlichen Ausdruck puren Zorns, der sich gegen eine unsichtbare Erinnerung richtete und einen Geist vergangener Tage, der gegenwärtige Schrecken heraufbeschwor, als das marternde Pfeifen verstummte, um einer antwortlosen Stille Platz zu gewähren.
      »Enjolras!«, gab sie ihrem unbändigen Hass daraufhin endlich einen Namen, »Enjolras! Sei ein mal in deinem Leben ein Mann und zeig dich! Los!« Erneut keine Reaktion, doch das Pfeifen erfüllte alsbald wieder die stickige, in den Tunneln kompostierende Luft und stach Mercedes tief in die Ohren.
      »Du warst schon immer ein Feigling«, begann die schöne Braunhaarige nun leiser, eindringlicher und bedachter zu sprechen, »All die Jahre, in denen du mir von deinen großen Träumen und noch größere Lügen erzählt hast, warst du nie etwas anderes gewesen, als ein jämmerlicher, geschwätziger Bengel mit runden, unschuldigen Dackelaugen, die kein verdammtes Wässerchen trüben konnten! Everard hatte Recht, was dich angeht. Deshalb haben dir immer alle geglaubt. Deshalb...habe ich dir geglaubt. Deine Augen, dein gutes Aussehen. Dein...Charme. Du hast alle getäuscht, dein ganzes Leben lang - und jetzt?! Täuschst du unschuldige Kinder! Und lässt sie für dich kämpfen?! Was bist du für ein Mensch?!«
      Die Stille, die auf diese voller Schmerz und Abscheu gesprochenen Worte in die toten Katakomben kroch, verwandelte Mercedes finsteres Atmen in das Toben eines erwachten Stieres, der in den samtroten Gängen den Verstand verlor und im Begriff stand, seine Hörner an den steinharten Wänden zu zerschlagen.
      Nur langsam fand die Kopfgeldjägerin wieder zur Besinnung zurück, während sie mit bitterem Lächeln fortfuhr:
      »Damals, an der ›Mére de Lucioles‹, habe ich dir tatsächlich geglaubt, weißt du? Dass deine Träume und Wünsche der Allgemeinheit helfen und alles ins Gleichgewicht bringen würden. Dass du dieses Land retten wolltest, doch das war gelogen. Oder? Am Ende des Tages bist du auch nur ein weiterer egoistischer, selbstgerechter Ehrgeizling, der Unschuldige für seine Ziele missbraucht! Kinder! Verflucht Enjolras, wie kannst du das tun?! Wie konntest du...MIR das antun?! Sag es mir!«

      Rue de Néon, Arrondissement de Lumière, Gavroche

      Die unsichtbaren Eisen, die sich an Everards Stiefel gekettet hatten und ihn über schwere, gussmassive Glieder an den unförmigen, schmucklosen Saphir in der Rue de Siecle banden, zogen sich fester und fester, versuchten seinen Weg um jede Kraft der Welt aufzuhalten und ihn zurückzutreiben an jenen Ort, an dem er die Liebe seines Lebens zurückgelassen hatte, um seinem schnöden Dienst zu frönen. Für die näselten Passanten des lichterdurchfluteten ersten Arrondissements musste es ein gleichermaßen beschämendes, wie auch amüsantes Bild abgegeben haben, den jüngst zum Kommandeur der "Garde Royal" ernannten Hünen wie einen mit Teer und Federn übergossenen Pudel durch die glitzernden Diamantstraßen schlurfen zu sehen. Halb gebeugt, die großen, starken Hände in die Hosentaschen gestopft und das Gesicht zu einer erbärmlichen, selbstkasteienden Grimasse verzogen, schleppte er sich durch die erhabenen, weißglänzenden Häuserschluchten und atmete die saubere Luft so säuerlich, wie es nur ein von Gewissensbissen geplagter Sünder tut. In diesem Augenblicke hasste er sich selbst, die Stadt Gavroche und jeden einzelnen Schnösel und Arbeiter und Bettler, der sie bevölkerte mit der gleichsam brennenden Wut eines Mannes, der mit seinem eigentlich perfekten Leben unzufrieden war, weil er einst dem tödlichen Einfluss einer schönen Frau unterlegen war und sich nie aus ihm hatte befreien können.
      Niedergeschlagen und ermattet ließ Everard sein massives Bastardschwert auf eine der wenigen Flächen des blauen Grases in der Stadt des Lichts fallen und warf sich selbst plump daneben, als würde er sch durch diesen Akt symbolisch selbst entsorgen wollen. Seine Audienz beim Herzog und dessen Gemahlin rückte in flimmernde, weit im Raum schwimmende Ferne, als er in die grenzenlose Schwärze der Höhlendecke starrte und das gleißende Licht ignorierte, das der gewaltige Platintropfen ausstrahlte wie leuchtende Mottenschwärme.

      20 Jahre zuvor, Arrondissement du Cœur, Gavroche

      Dreckige Luftstöße zirkulierten im Land der Hoffnungslosen und Vergessenen, als die Armeen der Gendarmerie vor den trostlosen Augen der Bettler und Huren in die Gedärme des dritten Bezirks eindrangen und unter ihren erbarmungslosen Stiefeln Fäkalien zerstampften und Schmutzwasser aufwühlten.
      »Hat sich wohl mal wieder ein Zigeuner zuviel schnappen lassen«, stieß Eustache Bissac-Gramont hustend in die verbrauchte Luft des kleinen Rubins und erwartete hoffend drei lächelnde Gesichter, die ihre Trauer jedoch nicht aufzugeben bereit waren. Niedergeschlagen ließ sich der Alte wieder in die sperrigen Wolldecken zurückfallen, die ihm als Bett im Leben und als Sarg im herannahenden Tode dienten.
      »Ich sterbe!«, fuhr er die drei Trauernden gespielt wütend an, »Seht ihr mich so trüb dreinschauen? Nein! Also macht nicht so lange Gesichter, das verdirbt einem ja alles!«
      Aus Everards kohlengrauen Quellaugen plätscherten Tränen in klaren Gebirgsflüssen über das zitternde Relief und kündeten von tiefer, alles zerfressender Trauer, die auch die zarte Hand der jungen Mercedes nicht lindern konnte, die die seine hielt.
      »Opa Eustache?«, zuckelte das kleine Händchen des winzigen, feuerlockigen Émile an der schlaff herabhängenden Hand des sterbenden Alten, »Gehst du jetzt zu Oma?«
      »Oi, du kleines Teufelshaar! Sie wartet schon wirklich lange genug, meinst du nicht?«, brachte Eustache heiter in einem blutigen Hustenanfall unter, der sein weiches Gesicht zu krampfenden Furchen verzerrte. »Es...es ist bald soweit! Mercedes...« Bei der Erwähnung ihres Namens zerquetschte Everards Hand beinahe die schmalen Finger des braunhaarigen Mädchens, das sich vor dem sterbenden Manne kein Wort zu sprechen getraute.
      »Pass mir gut auf meinen Everard auf, ja? Hörst du? Und Everard...sei nicht immer so verbissen. Manchmal...muss man seine alten Träume opfern, um neue finden zu können und...glücklich zu werden.«

      Zurück in der Gegenwart

      »~Ei-ei-ei, was seh ich da? Einen müden Everard?~«

      Geistesgegenwärtig griff der Soldat nach seiner machtvollen Klinge und zuckte, seines gewaltigen Körperbaus und der schweren Waffe zum Trotz, wie ein violetter Blitz in die warme Luft empor, wo seine kohlengrauen Augen die milchig-faulige Visage einer kümmerlichen Gestalt vorfanden, deren blutunterlaufenes, schwarzumrandetes Augenpaar zwischen den fettigen Strähnen eines krötengrünen Haarschopfes erwartungsvoll lauernd hervorlugte.
      Angewidert zog sich Everard Oberlippe an seine breite Nase, als er diese abstoßende Figur in ihren ausgedienten grauen Kniehosen und dem löchrigen, zerfetzten weißen Mantel vor sich auf und ablaufen sah, als würde ihn ein Geier umkreisen und auf seinen Tod warten, oder seine Resignation.
      »Ist Enjolras auch in der Stadt, Marseille?«, fragte der Kommandant der Garde Royal dennoch betont beherrscht, um keine kurzschlüssige Reaktion seines Gegenübers zu provozieren, welcher als tollkühn, geisteskrank und gefährlich unberechenbar galt.
      »Wer?«, gab sich der grünhaarige Aasgeier ahnungslos.
      »Le Joueur de flûte. Dein hehrer Führer, der Mutterlandsverräter.«
      »Das ist so~ deprimierend!«, jammerte Marseille larmoyant, »Ständig fragt alle Welt nach Enjolras. Und wer kümmert sich um den guten Marseille? Ich hatte gehofft, zumindest von dir ein bisschen Respekt zu bekommen...! Aber NEIN! NEIN! NEIN! Es ist eine wahre Schande, der großen Schande der Nation zu dienen! Niemand nimmt dich ernst!«
      »Allmählich verstehe ich, wieso dich die Herzogin des Amtes enthoben hat«, kommentierte Everard den grünhaarigen Irren leichtfertig, der sich in Rage redend und wild stampfend selbst um den Verstand brachte.
      »Bitte!«, fauchte Marseille und beschloss durch eine eitle Geste seinen wütenden Ausbruch, »Als ob dieser schwachsinnige Hurenbock Thénardier ein besserer Kapitän wäre!«
      »Zumindest wird er jetzt ernst genommen«, brummte Everard gleichgültig, woraufhin ein böses Grinsen die gelben, löchrigen, in vereitertem Fleisch verätzenden Zähne im ölig-glänzenden Maul Marseilles offenlegte.
      »Glaubst du, der scharfe Braunschopf aus der Rue de Siecle lässt mich ran, wenn ich ihr deinen noch warmen Skalp bringe?!«

      Katakomben von Gavroche

      »Ich habe keine Zeit für dieses Spielchen!«, brüllte Mercedes mit geballter Kraft und geballten Fäusten in die blutroten Venen, in denen dickes, zähes Blut vergangener Erinnerungen die vertraute Melodie des geselligen Pfeifens mit sich trug.
      »Versprichst du, mich nicht anzugreifen?«, hallte plötzlich die Stimme durch den Raum, die Mercedes in all den trostlosen Jahren in ihrem Kopf hatte ertragen müssen und die bis zu jenem Tage in der dampfenden Stadt, an dem sie Callaghan getroffen hatte, nie ganz verklungen war. Sie war noch immer weich und warm, die engelsgleiche Singstimme eines Eunuchen, in das sich die herzliche Gutmütigkeit eines weisen Großvaters geschlichen hatte.
      »Wieso sollte ich das tun?«, spielte Mercedes ihre Abscheu herunter.
      »Ach, ich weiß auch nicht«, flötete die durch die Gänge wirrende Stimme ironisch, »Vielleicht, weil ich den Tod deines kleinen Bruders mitzuverschulden habe oder weil dir der ehrenhafte Kommandeur de Garde Royal von meinen jüngsten Beschäftigungen berichtet hat...such dir erstmal davon etwas aus, während ich mir noch mehr Gründe überlege, die meinen Tod durch deine Hand rechtfertigen könnten.«
      Die braunhaarige Frau vermochte die kleinen Grübchen, die ein unverhofftes Lächeln gewaltsam in ihre Wangen riss, nicht durch weitere Wut zu untergraben und erwiderte, mit der Ruhe und Gelassenheit der gelassenen Kopfgeldjägerin, die sie über die Jahre mit Callaghan, Krill und O'Mara gelernt hatte zu sein:
      »Sag mir einfach, ob all das wahr ist. Dieser ganze Wahnsinn, der in der Zeitung stand!«

      Zuvor im Haus Delacroix

      Schwer seufzend zog Everard einen gefalteten Zeitungsartikel hervor, zerknüllte ihn wortlos und warf ihn Mercedes ebenso wortlos entgegen, wo sie das Papier mit der freien Hand fing und umständlich entknitterte, ohne ihre Pistole zu senken - bis diese ihr entglitt und wie ein nasser Erzklumpen auf dem Boden aufschlug. Das Herz der schönen Kopfgeldjägerin konnte nicht fassen, was ihre Augen sahen und ihr Hirn vermochte nicht zu verstehen, warum sie so fühlte.
      Der rabiat herausgetrennte Zeitungsartikel war schmucklos und sachlich gehalten, eine karikierte Darstellung einer flötespielenden Ratte prangte inmitten schwarzer, öder Lettern und vollendete in ihrer makabren Perfidität so die Taumeltänze, die Mercedes Gehirn in ihrem erblassenden Schädel vollführte, während sie unter dem Beben ihrer Lippen las:

      Die Zahl der unter dem Einfluss des als »Le Joueur de flûte« bekannten Aufrührers und Staatsfeinds Enjolras Baugin entlaufenen Kinder und Jugendlichen nimmt stetig zu. Neuesten Meldungen und Schätzungen der örtlichen Gendarmerie zufolge, haben sich in den Städten Bernaille und Digne bereits rund 80% der Jungen und Mädchen zwischen 14 und 20 Jahren den monarchiefeindlichen Machenschaften Baugins verschrieben, Tendenz steigend.
      Nach den jüngsten Krawallen in den ländlichen Gebieten des Landes, in denen die »Le Rats«, so die Selbstbezeichnung der Gruppierung, adligen Grundbesitz demolierten und Muttlerlandsfahnen sowie Portraits des Herzogpaares verbrannten, sieht die Gendarmerie akuten Handlungsbedarf. Der Inspecteur de Gendarmerie, Àgoston Baudelaire, dazu: »Sie wollen als ›Ratten‹ bezeichnet werden, dann werden wir sie auch behandeln wie Ratten. Die Gendarmerie wird diese epidemischen Schädlinge ausfindig machen, aus ihren Löchern treiben und blutig niedertrampeln, bis sie nichts als totes Fell unter den Stiefeln der Gerechtigkeit sind! Soll unsere Dame meine Zeugin sein!«

      Zurück in der Gegenwart

      Die Gestalt, die sich aus den rubinfarbenen Gängen der Katakomben schälte, trug ihre Selbstsicherheit vor sich her wie einen übervollen Becher, der bei jeder überhasteten, schnellen Bewegung umzufallen drohte. Langsam, mit langen, quälenden Schritten trat Enjolras Baugin, der Rattenfänger, in die gefährlichen Sturmwinde von Mercedes' angespanntem Blickfeld ein und erwartete seine Strafe.
      »Frau von Welt trägt heutzutage also Kanone statt Bein, ja?«, sagte er mit einem Anflug gedämpfter Behaglichkeit, die sich in einem für ihn so typischen, schnalzenden Lächeln zeigte, dass seine schmalen Lippen zu Schlitzen verengten, die eine die markanten Wangen zerschneidende Sichel über das mit leichtem, braunem Bartwuchs überwachsene Gesicht zog.
      Er war seit ihrem letzten Gespräch kaum gealtert, doch eine gnadenlose Reife und verzagte Ernsthaftigkeit hatten sein Wesen wie ein Parasit überfallen und hielten die schulterlangen, schokoladenbraunen Locken, einst wild und ungezähmt, nun in einem wirbelnden Zopf gefangen, der nur vereinzelte Haarsprudel in die freie Stirn entließ, um seinen froschgrünen Augen zu schmeicheln und die Spritzer roter Verbitterung zu kontrastieren, die in dicken, fruchtig erblühenden Tropfen auf den ausgefransten Stoff des verwitterten, zu lange und zu intensiv getragenen Mantels platschten, als Mercedes' unerbittliche Faust von seinem verzerrten Gesicht abließ und seinen schlanken, aber kräftigen Körper mit der entfesselten Macht dreizehn versteinerter Jahre durch die Adern der Katakomben schleuderte.

      Kapitel 61



      Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von -Bo- ()

    • Hey-ho, meine Leser und Kommentatoren. Kapitel 53 ist eine Stelle über diesem Beitrag unter dem Titel "Bewahrer des Gleichgewichts" zu finden und wartet mit einer kleinen Überraschung für Leser einer gewissen FF hier im Board auf.^^
      Vielmehr gibt's aber auch gar nicht weiter zu sagen, also geht es gleich zu den Kommentaren:

      DasReising

      DasReising schrieb:

      Ich gehe wie üblich chronologisch durch. Attacke!
      Die Beziehung zwischen Mercedes und Everard ist offenbar voll im Arsch (Verstehste? Wegen analfixiert!! HAHaha.......... Okay ich bin schon still.), also wirklich voll im Arsch. Mercedes hat in ihrer natürlich sympathischen Art wohl das Verletzendste gesagt, was sie hätte sagen können. Anscheinend war Mercedes mal schutzbedürftig. Mensch das hätte ich nicht gedacht.
      Das Interessanteste an dieser Szene ist für den Moment natürlich der Zeitungsartikel. Über den Inhalt kann man nur spekulieren, aber es muss etwas Schlimmes sein was Mercedes spontan aus der Fassung bringt. Natürlich kann es sich jetzt um alles Mögliche handeln aber ich grenze den Bereich mal ein und sage es geht um IHN *dramatische... DasReising schmeißt Orchester aus dem Fenster*! Was ist also mit ihm passiert? Ist er tot? Kann ich nicht recht glauben, weil Everard fragt ob Mercedes ihn getroffen hat. Ist er gefangen genommen worden? Klingt möglich. Mehr aber auch nicht. Ist er verheiratet? Warum sollte das in der Zeitung stehen? Ich sage es ist etwas Schlimmer mit ihm passiert. Bin aber auf die Theorien der anderen gespannt.
      Das würde sich wohl alles einschränken, ließe ich endlich mal ein paar Infos über "ihn" springen. Ich bin wahrlich ein fürchterlicher Mensch.^^ Zum ersten Teil lässt sich wohl nur sagen, dass Mercedes nicht mit dem Kanonenbein geboren wurde. Du hast es ja bereits sehr schön formuliert: Die Vergangenheit der Kopfgeldjäger ist eines der wichtigsten Motive der Geschichte.^^

      DasReising schrieb:

      Ich werd dir helfen... Wenn dieser Mist auch nur annähernd stimmt, dann....... fänd ich das total lustig xD!
      Krill muss jetzt jedenfalls nicht nur ihr Baby heilen, sondern sich auch noch ihre Lebensgeschichte anhören. Nicht schlecht.
      Die Geschichte ist jetzt, mit dem Voodoo-Gedanken im Hinterkopf, entweder totaler Schwachsinn, um Krill in eine Falle zu locken, klingt aber zu gut um ausgedacht zu sein oder ist echt, soll Krill aber trotzdem in eine Falle locken. Eventuell möchte man Krill aber auch gar nicht in eine Falle locken und essen, sondern wirklich seine Hilfe. Das wär doch mal was.
      Unser Elitesoldat ist jedenfalls Vater. Nun kann die Frau entweder eine verklärt-romantische Version oder die Wahrheit erzählt haben. Soll heißen: Entweder liebt Thenardier sie wirklich oder hat sie als Sexspielzeug missbraucht und mit dem Schaden Kind zurückgelassen. Soll ja vorkommen. Mir gefallen beide Versionen. Die eine macht Thenardier so richtig schön unsympathisch und die andere könnte ihm tatsächlich edle Motive an die Hand reichen, was bestimmt auch nicht schlecht wäre.
      Dieser Handlungsstrang dient in erster Linie dazu, dem Leser den Charakter Krill näherzubringen, der eigentlich sehr komplex ist oder zumindest von mir so erdacht wurde. Inwieweit er nun also in eine Falle rennt oder helfen soll, spielt innerhalb dieses Ziels keine Rolle. Chevalier schon eher. Was sagt dir dein Bauchgefühl, unsympathischer Arsch oder ritterlicher Soldat?^^

      DasReising schrieb:

      Ich würde jetzt hier einen Schweinchen Babe-Witz machen, aber das hat das arme Tier wirklich nicht verdient.
      Mein Lieblingscharakter ist wieder da! Yay! *kotz würg* Und das Schlimmste ist: Er kann auch noch was! Das kann ich nicht ausstehen.
      Was O'Maras Vergangenheit angeht, konnte ich nichts weiteres herauslesen.
      Mit der Teufelsfrucht sind wir auch keinen Schritt weiter. Das Wort Schwein ist wieder überall, aber auch alle möglichen und unmöglichen Körpersekrete, -ausdünstungen und -ausscheidungen. Wir können wählen zwischen: Der Popel-Frucht, der Schleim-Frucht, der Galle-Frucht, der Säure-Frucht oder meinem persönlichen Favoriten: Der Eintopf-Frucht. Man kann diese Liste im Moment noch fast endlos ausführen und jede unmögliche Fähigkeit kann die beschriebenen Eigenschaften haben. Es liegt also an dir dem Kind einen Namen zu geben und zu entscheiden ob es Logia oder Paramecia ist.
      PS: Die Beschreibung Krötengesicht kam auch auf. Nicht schlecht, aber auch nicht überzeugend.
      Was hast du nur gegen Mulligan? Magst du keine fetten, sadistischen, egozentrischen und dabei herrlich abartigen Soziopathen ohne Manieren?^^
      Über seine Frucht schweige ich noch, aber du bist auf einem...guten Weg, da kannst du dir sicher sein. Achso, und natürlich kann er was. Immerhin...uh, da verplappere ich mich hier fast. ;)

      DasReising schrieb:

      Damit sind wir auch schon wieder am Ende eines diesmal wieder etwas längeren, aber auch nicht zu langen Kommentars. Abschließend: Mir hat das Kapitel sehr gut gefallen und ich freue mich auf nächste Woche.
      MfG DasReising (Schweineschlächter)
      Soll ich einen Charakter namens "Reising" einführen, der Mulligan am Ende tötet? xD
      Lyca

      Lyca schrieb:

      Ja ich muss sagen, es wäre zu offensichtlich wenn es zu einer Art Revolution kommen würde. Da hättest du es dir zu einfach gemacht und das traue ich dir irgendwie nicht zu Oder vielleicht doch?
      Keine Revolution. Das schicke ich schonmal voraus. Was natürlich nicht heißt, dass nichts in dieser Richtung passieren wird. Aber wir werden weder die Leute singen hören, noch wird sich die barbusige Frau über den Kämpfenden erheben. xD

      Lyca schrieb:

      Dramatische Auseinandersetzung des einstigen Mercedes Lovers (oder beinahe? ganz stand das noch nicht fest oder? ^^) mit seiner großen Liebe und ein mysteriöser Zeitungsausschnitt, der sie noch emotionsverwirrter zurück lässt. Sollte es sich hier um IHN *dramitischer Tusch des Reisings Orchsters das durch mein Fenster fiel* handeln. Hah!! Mir kam gerade der Irre Gedanke, dass ER *dramatischer Tusch* Chevalier sein könnte. Everybodys Darling der jede Frau um den Finger wickelt und abschleppt. Ok ganz ernst gemeint ist die Vermutung nicht, aber sie wäre sicherlich unterhaltsam. So mit Popcorn, Cola etc. Die ganzen Damen die sich um ihn schlagen würden. Entertainment pur.
      Zugegeben fällt mir nicht wirklich etwas zum spekulieren ein, to less information, bin ja schließlich nicht qoii der aus jedem Satz Seitenweise Theorien aufstellen kann.
      Das ist doch mal eine Theorie. Ich stelle mir grade bildlich vor, wie sich Chevalier, Callaghan und Everard um Mercedes schlagen, während Krill Chevalier zum Unterschreiben eines Alimentenvertrags zwingen will. xD Ja, also...guter Gedankengang. Öhm, weiter im Text. Schnell.^^

      Lyca schrieb:

      Derweil bescherst du uns eine winzige Andeutung von Luca als sie noch klein war - und in der Stadt. Frage ist, wer diese Sie *dramatischer Tusch* ist. Ok das Orchester geht bitte SOFORT zurück zum Vorposter!! Und keine Umwege!!
      Es kommt bereits zur Auseinandersetzung zwischen O'Mara und Mulligan, der viele Andeutungen aufweist, die später noch wichtig werden und mit denen man noch nicht allzu viel anfangen kann. Interessant, dass Mulligan ausgerechnet O'Mara als Hackfresse bezeichnet, der hat wohl noch nie in den Spiegel geschaut was?
      Ulysses scheint ein hohes Tier bei besagter Organisation zu sein, vielleicht auch die Person ganz oben auf dem Thron. Ulysses ist ein Buch, das wohl sehr an die Odyssee von Homer angelehnt ist, was ich über Wiki herausgefunden habe. Viel kann ich damit bisher aber noch nicht anfangen. Er ist derjenige die O'Mara Gedächtnis über quasi alles gelöscht hat. Es könnte sich um eine Teufelskraft handeln die Erinnerungen beeinflusst und manipulieren kann. Bei der Manipulation gäbe es unglaublich viele Möglichkeiten, er könnte also auch Mitglieder der Organisation Manipulieren und diese so noch mehr beeinflussen. Geräte zur Erinnerungsmanipulation kann es auch geben.
      Mulligans TF ist mir immernoch ein kleines Rästel, Säureschleim? Ausdünstungsfrucht? Jedenfalls scheint er alle Möglichen Substanzen als Waffe nutzen zu können, die der menschliche Körper produzieren kann. Säure, Schleim, Talg etc.
      Tá brón orm, heißt zu Deutsch, es tut mir Leid Ulysses, irgendwas hatte er noch mit O'Mara vor. Das ist schonmal ziemlich sicher, warum sonst sollte er Brian am Leben lassen und sich die Mühe der Erinnerungslöschung machen, wenn er nicht noch wichtig für ihn ist.
      Da hast du mir mal wieder ordentlich Wind aus den Segeln genommen. Sprich, viel Richtiges herausgefunden.
      Zu Ulysses sage ich einfach, dass du mal einen Blick auf mein Profil werfen solltest, Stichwort "Lieblingsbücher". Das erklärt einiges.^^ Inwieweit ich nun auf die Odyssee verweise, verweisen werde und schon habe...na, zu viel sage ich mal nicht.^^
      Zur Person Ulysses verrate ich natürlich auch nichts. Das "Es tut mir leid" von Mulligan gibt wohl Spekulation genug, wie es um die Beziehung zwischen Ulysses und O'Mara bestellt ist oder eher war. Aber mit der von dir erwähnten Erinnerungsmanipulation fährst du gut, nur in welchem Zusammenhang wird sich zeigen. ;)
      Oh, und bei Mulligan bist du schon sehr nah dran. Sehr sehr nah.^^

      Lyca schrieb:

      Letzten Endes kommt es zum Zusammentreffen zwischen Boudelair, O'Mara und Mulligan. Ob er schnell genug blickt, wer mit der Beschreibung gemeint war? Gerade sieht er nur O'Mara und könnte die falschen Rückschlüsse ziehen während Mulligan sich vom Acker macht um Luca und Renee zu verfolgen. Andererseits wage ich zu bezweifeln, dass die Hündchen das Kampfgetümmel und die Zerstörung übersehen werden...
      Warum nicht alles zusammen? Die Situation wird...konfus, verspreche ich.^^
      qoii

      qoii schrieb:

      Die große Frage ist derzeit wer ist ER bzw IHN. Wir haben bereits geklärt das es nicht Luzifer ist, der sich in ein anders FF geschlichen hat, auch dürfte sein Name nicht Tom Vorlost sein . Aber vielleicht heißt ER ja Chevalier Thénardier.
      Warum? Keine Ahnung würde ich irgendwie anbieten, Krill ist gerade auch auf diesen Namen gestoßen und bis jetzt wirkt Chevalier nicht sehr nett, da er die Frau anscheinend sitzen gelassen hat, genauso wie seine Tochter, wenn er überhaupt davon weiß, also schon mal ein Minuspunkt auf der Sympathetisch-Liste. Weiterhin klingt es so als ob ER doch relativ mächtig und wichtig wäre, so dass bis jetzt auch nur der Ritter bleibt. Zusätzlich scheint er schon als Gegner von Krill und Mercedes gesetzt zu sein, was man innerhalb der Erzählstruktur als Verstärker betrachten könnte, der alte Feind ist immer noch vorhanden. Zu guter Letzt hat Lyca den gleichen Gedanken und wenn dieser schon bei zwei Leuten auftaucht die gut zwischen den Zeilen Lesen können steigt die Wahrscheinlichkeit dass dies Stimmt extrem.
      In der Zeitung dürfte dann entweder etwas über Chevalier Thénardier stehen oder über den Tod von Michelangelo bzw die Isola Caligula welche irgendwie mit Cals Truppe in Verbindung gebracht wurde.
      Also vertrittst du auch die Theorie, dass Mercedes auf Soldaten steht bzw. auf angehende Soldaten? Hm? Ich...sage nichts dazu. Schluss! xD

      qoii schrieb:

      Ulysses also an die die Odyssee von Homer angelehnt... die Lange und Verworrene (Heim-)Reise des Helden Odysseus...
      *ratter ratter zisch dampf pfeif...oder anders Ausgedrückt meine Gedanken und Ideen gehen gerade mit mir durch. XD

      Da darfst du dich später gerne austoben. Die griechische Mythologie ist eine meiner großen Leidenschaften und die Odyssee meine liebste Sage aus dieser Rubrik. Du kannst dir vorstellen, wie gern ich sie also einbaue und auch schon eingebaut habe.

      qoii schrieb:

      OK nachlesen Hilfe, wodurch sich schon einige der Gedanken wieder erledigt haben, aber trotzdem bleibt noch genug übrig .
      Ulysses hat O'Mara oder Brian jedenfalls zu einer Odyssee verurteilt, nämlich der Suche nach seinen Erinnerungen. Dabei hat ihm wahrscheinlich eine Teufelskraft geholfen die irgendwie Zugriff auf das Gedächtnis nimmt. Weiterhin würde ich vermuten, dass sich der Arc um O'Mara am alten Griechenland und den Sagen orientieren wird. Ein Funfact ist, das wir auf der Insel einer/der Frau(en) auf ein Schwein stoßen. Als die Odyssee aufkam musste ich in diesem Zusammenhang sofort an Kirke denken. Die Zauberin welche die Besucher ihrer Insel in Schweine verwandelt. XD
      Gott, bist du gut! Bingo Bongo, dass ich ausgerechnet Mulligan und PS zusammenbringe ist ein Verweis auf Kirke. Hätte nicht erwartet, dass das jemand rauskriegt. Ich bin jetzt mal so frech und lasse verlauten, dass weitere kleine und größere Verweise auf die Odysseus Reise folgen werden und bereits gegeben wurden. Viel Spaß mit diesem Hinweis.^^

      qoii schrieb:

      Wo wir gerade bei Mulligan sind, mir ist heute der Gedanke gekommen, dass er von der Sekret-Frucht gegessen haben könnte. Er kann anscheinend verschiedene Arten von Sekreten erzeugen, wobei bis jetzt besonders der Schleim hervorgetreten ist, bei der ätzenden Flüssigkeit/Schleim könnte es sich dann um (Magen-)Säure handeln.
      Genau wie die anderen, kommst auch du der Wahrheit immer näher. ;)

      qoii schrieb:

      O'Mara beherrscht Haki oder besser Hardering womit er Mulligan durch die Wand donnert, blöd nur wenn genau in diesem Moment der Hauptinspektor auftaucht und die andere verdächtige Gestalt gerade nicht zu sehen ist. Wahrscheinlich taucht sie fürs erst auch nicht mehr auf, immerhin Schaft ihm jetzt ein anderer O'Mara aus dem Weg.

      Auch ja Luca hat ja auch noch einen 12 Wörter FB bekommen. Es klingt so als ob sie bei ihrem letzten Besuch auf der Insel auf jemanden gewartet hat, der aber nicht gekommen ist. Als ich dies las ist mir ganz spontan eingefallen, dass wir noch nichts über ihre Mutter erfahren haben, zumindest soweit ich mich erinnern kann. Wir wissen nicht wer sie ist oder war woher sie kommt und was mit ihr passiert ist. Was wenn sie auf bzw. in Princesse Suie lebt oder lebte. Vielleicht treffen wir sogar noch auf sie. Vielleicht spinne ich aber auch gerade.
      Doch warum sollte ihre Mutter nicht auf IC gelebt haben bzw. getrennt von ihrer Tochter? Ein guter Ansatz ist es aber allemal.^^

      qoii schrieb:

      Irgendwie habe ich das Gefühl diesmal einen ziemlich bruchstückhaften Beitrag abzuliefern aber was solls, solange ein paar interessante Gedanken dabei sind.
      Ein paar? Das waren diesmal wesentlich mehr als ein paar.^^


    • Kapitel 53 - Bewahrer des Gleichgewichts

      Ich habe Bo Wind aus den Segeln genommen, da bin ich gerade mächtig stolz auf mich!!! Wer will Kuchen? :thumbsup:

      Hm dann sollte ich mir dieses Buch wohl mal durchlesen. ^^ Interessiert bin ich ja an griechischer Mythologie, aber großes Wissen besitze ich leider nicht. Besonders wenn es dann auch noch um ein Buch geht, welches an die Odyssee angelehnt ist. Welche ich übrigens seit Jahren, mit allen anderen Griechischen Sagen, im Regal stehen habe und nie dazu gekommen bin, mir alles durchzulesen. Schande über mein Haupt... Ich bin jedenfalls sehr erfreut, was ich durch eure Posts alles lernen kann. Muchas Gracias! ^^ Wird Zeit, dass ich dieses Buch mal wieder in die Hand nehme! Dann kann ich auch richtig mit spekulieren. xD


      Das neue Kapitel hält gleich eine große Überraschung bereit! Crossovergrund Nummer 268793045 → Horizon ft. Menschenjagd = Horizonjäger! Für weitere kreative Namen des Crossovers sollten wir eine interne Umfrage gestalten. :P
      So langsam wird mir das zu gruselig, ehrlich ihr zwei! Außerdem: Sowohl Schreiber, als auch Kommentatoren wünschen sich erwähntes Crossover. Why wait? Just do it!!!! :D

      *hust* back to the Topic...
      Da verweigerst du uns wirklich, wie es mit Mullis Schwein und Brians Odyssee weitergeht und katapultierst uns zu den Schnöseln des Reiches. Die Beschreibung Mary Joas erinnert mich sehr an das Kapitol (Hunger Games), wenn ich auch nicht davon ausgehe, dass du daraus Ideen geschöpft hast. Für mich gehören solche Beschreibungen einfach schon zu deinem natürlich gegebenen Schreibstil.
      Abies Nordman kann einem schon Leid tun, endlich aufgestiegen und der erste Kunde ist so ein Saftsack der ganz ungehobelt seine bescheidene Meinung über die Stadt und Bewohner zum besten gibt. Mary Joa nicht die glänzende Perle, die jeder abgöttisch liebt und niemals einen Zweifel an die Regierung hegt? Welch frevelhafter Gedanke! Und auch die so ketzerischen Aufstände der Arbeiter! Wer könnte je an der Großartigkeit der Herrscher zweifeln?
      Da ihr Name dick gemarkt wurde, wird sie nochmal auftauchen. Vielleicht wurden durch Rexroths Worte ja ein paar Steine bei Ihr ins Rollen gebracht.
      Die Audienz um 8:00 Uhr wird noch eine Rolle spielen, denke ich. Sonst hättest du sie nicht erwähnt. Das Gespräch im Heiligen Schloss würde ich nicht als Audienz verstehen und Abies war dort auch gar nicht anwesend.

      Rexroth ist Mitglied der CP0, ich bin mir gerade nicht mehr sicher, welche CP in deiner FF auftauchten. R.B. Gates war jedenfalls Mitglied der CP8. Vorher schon jemand? Ich glaube ich werfe gerade die CPs von Vexor und dir etwas durcheinander... also lass ich das mal so stehn.

      Die 5 Weisen hast du ganz interessant dargestellt und dann geht es in dem Gespräch interessanter Weise genau um die Nebelin-Sache in Alabasta. Alle Achtung, damit hätte ich nie gerechnet. Die Hintergründe, warum die WR nichts unternommen hat, weitest du hier auf deine eigene Ideen aus. Ich frage mich allerdings, ob die 5 Weisen wirklich so blöd sind, diese Sache Rexroth abzukaufen. Da bin ich ein wenig skeptisch. Lorelei Greenaway durchschaut ihn sofort und stellt ihn zur Rede. Selbstverständlich geht es hier ums Geld, worum auch sonst? Die meisten Menschen sind käuflich.

      Blakes ist der Chef der CP0 Behemont (Status: Total entspannt)
      Rexroth gehört zur Einheit CP0Z (Status: Total Entspannt)
      Greenaways Einheit kennen wir noch nicht, gehört mit Sicherheit aber auch zur CP0. (Status: Total angepisst)
      ok ok es war die Einheit L. Ich war beim Schreiben nicht so auf der Höhe... :whistling:


      Zum Schluss erfahren wir noch, dass Boudelair zur CP0-B gehörte und ein ziemlich Tollwütiges Wölfchen war, bzw. ist. Auch hat Rexroth noch etwas mit ihm vor und ermittelt ebenfalls in Princess Suie. Vielleicht war Gates ja gar nicht von der CP8, sondern der CP0? Oder wir begegnen noch jemanden der dort ermittelt und noch nicht aussortiert hätte. Wer suhlt sich schon freiwillig in Ausscheidungen - selbst für den Job beim der CP0. Keiner.

      Heute offenbaren sich keine Wind-aus-den-Segeln-nehmende Theorien und ich habe viel nicht angesprochen... Schade eigentlich, aber man kann nicht alles haben. ^^

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    • Kapitel 53 - Bewahrer des Gleichgewichts

      *qoii setzt die Odyssee auf die unbedingt nochmal lesen Liste.

      Da haben wir ja wieder was gemeinsam, auch mir gefällt der griechisch (römische) Sagenkreis sehr gut, wobei ich mich auch sehr für viele andere Sagenkreise interessiere. Allerdings musste ich feststellen, dass ich von der Odyssee so einiges vergessen habe. Nach Lycas Hinweis habe ich mir mal im Wikipedia kurz einen Überblick zu den einzelnen Stationen verschafft und war entsetzt, mit wie vielen Punkten ich nicht mehr direkt etwas anfangen konnte, weswegen ich mein Sagenbuch unbedingt nochmal Entstauben muss. ;)
      In diesem Zusammenhang kennst du den Podcast "Troja Alert", der ist einfach klasse, kann ich nur empfehlen. In den Folgen werden Sagen zu einem Thema, Gott oder Teile eines längeren Sagenzyklus nacherzählt und danach spekulieren sie wild rum, was dies oder jenes bedeuten könnte. Dabei werden nicht nur griechische Sagen aufgegriffen, sondern beispielsweise auch nordische oder israelitische(Altes Testament/Bibel). Besonders gefällt mir, dass diese nicht immer allzu ernst genommen werden bzw. moderner Witz eingebaut wird "und dann zückt Herakles mal schnell sein Handy Ruft Hermes an und fragt wo es den in die Unterwelt geht", finde ich irgendwie sehr erfrischen und auflockernd. Wie gesagt kann ich nur empfehlen und denke das die dir auch sehr gefallen werden :thumbsup: .

      Zum Thema Kirke muss ich leider zugeben, dass ich dies Überhaupt nicht als Verweis wahrgenommen habe. Ich fand es einfach lustig das beide Themen hier zusammen auftauchen. Aber egal ab und zu bracht man einen Glückstreffer und nun weiß ich worauf ich zu achten habe, schlägt sich auch gleich beim heutigen Kapitel nieder. :evil:

      Aber nun zum eigentlichen Kapitel und ich habe keine Idee wo ich überhaupt Anfangen soll.

      Am besten mit der großen Frage die sich bei den FFs immer stellt, in welcher Zeitachse bewegen sich diese. Wir haben erfahren, das die CP-0 über die Nebelin-Sache in Alabasta bescheidwissen, dies aber nicht unbedingt Crocodile zutrauen. Dies bedeutet, dass es noch nicht zum Putschversuch in Alabasta gekommen ist, also Ruffy noch nicht dort war. Es kann also höchstens sein, dass die Strohhüte gerade auf der Grand Line angekommen sind. Wie weit davor dies liegt kann man noch nicht sagen, aber die Rebellen wurden als Machtfaktor nicht erwähnt, weswegen es noch etwas weiter in der Vergangenheit liegen könnte.

      Zu Mary Joya will ich nicht allzu viel sagen, aber es zeigt sich mal wieder wie sehr das Kapitol aus den Tributen von Panem unsere Wahrnehmung beeinflusst. Seit dieses Buch so berühmt geworden ist, gibt es kein FF in dem man die WA, WH und WR nicht mir dem im Buch dargestellten Kapitol vergleicht bzw. daran denken muss. Trotz allem hat mir deine Version von Mary Joa sehr gut gefallen und ich konnte mir durch diene Beschreibungen ein gutes Bild machen. :thumbup:

      Wenden wir uns damit der CP-0 zu. Wir durften drei ihrer wahrscheinlich 26 Abteilungschefs kennenlernen. Theodore Godric Rexroth, CP-0 Z, Lorelei Greenaway CP-0 L und Godzilla Brakes CP-0 B.

      Über Theodore Godric Rexroth kann ich noch nicht so viel sagen, oder besser zu seiner Namensbedeutung. Allerdings musste ich bei Theodore bzw. Teddy sofort an Theodore Roosevelt denken, aber wahrscheinlich nur weil gestern "Nachts im Museum“ geschaut habe. Er scheint, was die WR betrifft, keine Illusionen zu haben, aber trotzdem gerne seiner Tätigkeit nachzugehen und immer auf seinen Vorteil bedacht zu sein. Weiterhin scheint er einen gewissen Einfluss zu haben, da sein Vorschlag am ende angenommen wird. Allerdings ist nichts tun im Gegensatz zu den beiden anderen Vorschlägen wohl wirklich das beste. Aus irgendwelchen gründen habe ich ihn direkt der Fraktion Valentine Harley zugerechnt, obwohl es dafür bis jetzt überhaupt keine Hinweise gibt.

      Godzilla Brakes ist Anführer der CP-0 Behemoth. Behemoth ist ein legendäres Landungeheuer zu dessen Gegenstück ich gleich noch kommen werde. CP-0 Behemoth scheint hauptsächlich aus brutalen uns sehr starken Schlägern zu bestehen und eine Abteilung fürs grobe zu sein. Klingt zumindest so, als hätten ihre Einsätze von großer Zerstörung und Kollateralschäden zur folge. Mit dem Namen Godzilla trägt er den Namen eines Monsters, welches heutzutage zu den bekanntesten Städtezerstörern gehört. Zumindest dürften den meisten Menschen dieser Name unter den Stichworten "Land, Monster, Zerstörung" in den Sinn kommen.
      Behemoth = Landmonster/-ungeheuer welches große Zerstörung bringt und irgendwie mit Tier überbesetzt wird(siehe Wikipedia), Godzilla = eins der modernsten Ungeheuer dieser Gattung (Land).

      Kommen wir nun zu Lorelei Greenaway CP-0 L. Meiner Lieblingsperson in diesem Kapitel, da es hier viel zu entdecken entschlüsseln gibt. Beginnen wir mit dem vollständigen Namen der CP-0 L, der CP 0 Leviathan, dem Gegenstück zu Behemoth. Wie ich darauf komme ? Zum einen Vertritt sie genau die Gegenteilige Meinung von Godzilla/Behemoth was der Leviathan der Sage nach ja auch ist. Weiterhin ist da noch ihr Vornahme Lorelei. Lorelei die Nixe/Sirene/usw. die auf einem Felsen bei Sankt Goarshausen am Rhein sitzt und die Schiffer mit ihrem Gesang in den Untergang führt. Wahlweise liegt es auch einfach an der gefährlichen Strömung, dass dort so viele Schiffe kenterten und nicht an der Nixe ;) (für mehr kurz in Wikipedia nachschlagen). Halten wir also fest ihr Name Lorelei bezeichnet ein negatives Wasserwesen/ungeheuer im Gegensatz zum Landungeheuer Godzilla. Es geht aber sogar noch weiter, als Nixe/Sirene hat sie auch einen Bezug zur Odyssee, da hier ebenfalls solche Gestalten auftauchen, weswegen sie sicher noch auf Odysseus O'Mara treffen wird. Auch ja noch ein Hinweis auf das Wasser ist ihr blauer Stuhl und ihr Aussehen entspricht, wenn ich mich recht erinnere, auch mehr oder weniger den Sirenen.

      Ach und was mir gerade noch beim Nachlesen zu Behemoth in Wikipedia Aufgefallen ist, neben dem Leviathan, der wie Behemoth irgendwo in der Bibel auftauchen soll, gibt es noch den nicht Biblischen Vogel Ziz, womit wir vielleicht auch schon den Namen der CP-= Z kennen würden. Allerdings würde damit meine erste Theorie zu den 26 Abteilungen der CP-0 hinfällig werden und es gibt nur drei Abteilungen, welche nach den drei Mythischen Ungeheuern des Landes, Wassers und der Luft benannt sind. ^.^

      Damit ist erst mal alles gesagt, was mir zur CP-0 einfällt. Vielleicht sollte ich auch noch erwähnen, dass ich nicht auf weitere sprachliche Hinweise innerhalb deines Textes eingegangen bin, wie z.B. "titanischen Augen ", welche die Ideen zu den Ungeheuern weiter unterstützen würde.

      Dann noch kurz etwas zu Baudelaire der plötzlich noch um einiges Mächtiger und brutaler erscheint als Vorher. Er war Mitglied der CP-0 B und wird von dessen Chef mit Sakazuki gleichgesetzt, klingt also so als wäre er ebenfalls ein Anhänger der Absoluten Gerechtigkeit, besonders da er die CP nicht als Radikal genug empfindet. Das Sakazuki hier in einem Nebensatz und nicht als Admiral genannt wird könnte ein Hinweis darauf sein, dass deine Geschichte noch weiter in der Vergangenheit spielt als gedacht und Sakazuki auch mal CP Agent war. Oder Godzilla hat einfach keinen Respekt. 8o

      So zwei Word Seiten sollten wirklich reichen, gibt vielleicht noch das eine oder andere anzumerken, aber für mehr reicht meine Konzentration gerade nicht.
      Bis zum nächsten mal und nicht böse sein weil ich die CP-0 wahrscheinlich durchschaut habe. ^.^ :P

      Kleine Ergänzung/Richtigstellung zum Thema Sirenen.
      In der griechischen Mythologie werden sie anscheinend als Geflügelte Frauen dargestellt und nicht wie später im Mittelalter als Wasserwesen/Nixen, was ich noch im Kopf hatte. Weil du dich hier vor allem auf die Odyssee beziehst könnte meine Vorhersage zu einem Zwingenden Treffen mit O'Mara flasch sein. Aber die Nixen-Leviaten-Verbindung über Lorelei hat weiterhin bestand.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

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    • Okay...ich muss sagen, dass es echt keinen Spaß macht nach Lyca und qoii zu Schreiben, die mir leider jeglichen Wind aus den Segeln genommen haben. Dafür nehm ich Lycas Kuchen und esse ihn ganz alleine auf :D

      Ich fange erst einmal mit einer allgemeinen Beurteilung an und hoffe, dass beim Schreiben einfach noch ein paar Gedanken aufkeimen werden!

      Generell haben mir die Kapitel wieder sehr gut gefallen und ich bin mir gerade gar nicht sicher, was die Dauer dieses Arcs angehen wird, da alle drei Handlungsstränge ein sehr unterschiedliches Tempo fahren. Während du bei Luca und O'Mara ordentlich auf die Tube drückst und es dort sogar schon zu ersten kämpferischen Verwicklungen kommt, chillen Cal und Flint mehr oder weniger noch tatenlos (nicht negativ gemeint!) herum.
      Krill und Mercedes finden sich beim Tempo wohl genau in der Mitte, womit man in der Summe wohl sagen muss, dass das Tempo wohl doch normal ist. (Woah...dieser Absatz war gerade echt ein Paradebeispiel für einen sinnlosen Gedankengang :D)

      Ich persönlich habe bei der Frau sofort ein mulmiges Gefühl gehabt, aber vermutlich nur, weil so eine Person bei mir vermutlich dazu da wäre, um Krill bei der nächsten Gelegenheit ein Messer in den Rücken zu rammen, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Allerdings stellt sich dann die Frage was Chevalier überhaupt gegen Krill hätte und ob sich das ganze wenn überhaupt nicht gegen Mercedes richten sollte.

      Ich weiß gar nicht was Reising hat. Ich persönlich ergötze mich an jeder Szene mit Mulligan. Ist das ein Zeichen für mentale Gesundheit? Ich vermute nicht, aber ein Zeichen der Anerkennung für die paradoxe Schönheit, mit der man als Schreiber Figuren zum Leben erwecken kann.
      Mit Ulysses von James Joyce hast du ein Werk eingebunden, welches bei mir schon seit Jahren im Schrank versauert, aber da ich von "Ein Poträt des Künstlers als junger Mann" schon begeistert war, muss ich dem jetzt wohl doch noch einmal eine Chance geben. (Das von mir genannte Buch hat mir übrigens auch ein paar zusätzliche Inspirationen zur Konzeption einer Figur in meiner GEschichte gegeben).
      Ich wittere schon wieder Überschneidungen bei Teufelsfrüchten, obwohl jene bisher immer ganz glmpflich abgelaufen sind, aber O'Maras Rolle wird immer wichtiger und momentan hat er hohe Anwartungen auf den Posten die wichtigste Figur der Geschichte zu sein (oder zumindest die Geschichte um ihn und die Horden von skurrilen Gestalten, die damit einhergehen).

      IM zweiten Kapitel findet endlich unser erstes Mini-Corssover statt, wozu ich natürlich ein paar Worte los lassen möchte. Abies hast du perfekt getroffen und ich bin gespannt, wie es mit ihr weiter geht. Ich meine, ich weiß natürlich wohin es gehen wird, aber dennoch der Blick in ihre Vergangenheit hat mir sehr zugesagt und ich bin froh, dass ich dir die möglichkeit gegeben habe meine Figur zu benutzen, damit du sie mit noch mehr Leben erfüllst. Von meiner Seite gerne mehr davon!

      Ja bei den drei Abteilungen (ich gehe übrigens nicht von 26 aus wie qoii) hat qoii leider schon solche hervorragende Arbeit geleistet, dass ich mich eigentlich nur nach anschließen kann. Behemoth, Leviathan und Ziz. Ich war sogar selber schnell dabei, da einer meiner kommenden Arc sich dem nordischen Pedant dieser mythologischen Wesen bedienen wird.
      Generell freue ich mich schon darauf, dass du der Mythologie einen größeren Raum zuwenden wirst, da ich selbst hier auch ein paar Interessensgebiete habe bzw. da noch ein paar Motive auftauchen werden. Ich selbst bin zwar eher in der nordischen Mythologie verhaftet, aber dennoch wirklich ein großer Pluspunkt von mir.

      Gut leider ein Beitrag mit weniger theoretischen Gehalt, aber ab dem nächstne Kapitel bin ich da auch wieder stärker dabei.
      Kapitel haben mir wirklcih gut gefallen und allein für die Verwendung des Namens "Lorelei" gibt es bei mir zehn Bonuspunkte, da dieser Name auch noch bei mir wieder auftauchen wird.
      Weiter so, denn ich kann es eigentlich kaum noch erwarten! :thumbsup: :thumbsup:

    • Kapitel 54 + Crossover-Statement

      So~, mit einwöchiger Verspätung erscheint endlich das 54. Kapitel meiner FF, "Saint-Cosette".
      Die Gründe für die Verzögerung liegen bei einer sehr vollgepackten Woche und meiner impulsiven Entscheidung, mir just das über 1000 Seiten schwere Gesamtwerk Edgar Allen Poes liefern zu lassen, eine Tat, die mich im Übrigen darin bestärkt hat, allmählich meine geistige Gesundheit anzuzweifeln. xD
      Jedenfalls geht es nun weiter und ich werde versuchen, das nächste Kapitel früher rauszubringen. Da ich mich aber kenne, werde ich nichts versprechen.^^

      Anlässlich des kleinen Cross-Overs im letzten Kapitel und eurer Resonanz, werde ich mich natürlich auch dazu äußern. Momentan sieht es nämlich so aus, dass sowohl das Interesse der Leser als auch die Bereitschaft der beiden Autoren, also Vexor und ich, durchaus da wären. Ich persönlich hätte nichts gegen ein größeres gemeinsames Projekt, da ich unsere FFs aufgrund der sehr ernsten, düsteren und schwermütigen Atmosphäre eh schon im selben Universum ansiedle, was mir bei anderen FFs im Board deutlich schwerer fällt, denke ich z.B. an OBs "The Prophecy", welches für mich durch vollkommen andere Attribute besticht.
      An einer Umsetzung scheitert es für mich persönlich momentan an (guten) Ideen, sonst wäre ich schon längst an Vexor herangetreten. Sicher, ein paar vage Gedanken habe ich, die jedoch bisher kaum der Rede wert sind. Sollte aber jemand Ideen einbringen wollen, kann er mir diese gerne per PN übermitteln (du natürlich sowieso, Vexor ;) )!
      Ich bin mir nämlich sicher, dass ein solches Crossover nicht nur qualitativ sehr hochwertig, sondern auch extrem geil werden könnte, wenn man das Beste aus "Horizon" und "Menschenjagd" vereint. :)

      Und nun komme ich natürlich wie immer zu euren Kommentaren:

      Lyca

      Lyca schrieb:

      Ich habe Bo Wind aus den Segeln genommen, da bin ich gerade mächtig stolz auf mich!!! Wer will Kuchen?
      Ich nicht, ich hasse süßes Gebäck.^^

      Lyca schrieb:

      Hm dann sollte ich mir dieses Buch wohl mal durchlesen. ^^ Interessiert bin ich ja an griechischer Mythologie, aber großes Wissen besitze ich leider nicht. Besonders wenn es dann auch noch um ein Buch geht, welches an die Odyssee angelehnt ist. Welche ich übrigens seit Jahren, mit allen anderen Griechischen Sagen, im Regal stehen habe und nie dazu gekommen bin, mir alles durchzulesen. Schande über mein Haupt... Ich bin jedenfalls sehr erfreut, was ich durch eure Posts alles lernen kann. Muchas Gracias! ^^ Wird Zeit, dass ich dieses Buch mal wieder in die Hand nehme! Dann kann ich auch richtig mit spekulieren. xD
      Naja, meine Verweise auf die Odyssee werden hauptsächlich symbolischer Natur sein oder so dezent, dass sie kaum auffallen sollten (So wie Mulligan als Schwein und Princesse Suie als Kirke). Aber es kann sicher nicht schaden, die Odyssee nochmal zu lesen. Ist immerhin ein großes Stück Literatur. Wobei man hier wohl auch auf die Übersetzung achten muss. Die der kostenlosen Kindle-Edition ist stellen ein Graus, kann ich nur sagen.^^

      Lyca schrieb:

      *hust* back to the Topic...
      Da verweigerst du uns wirklich, wie es mit Mullis Schwein und Brians Odyssee weitergeht und katapultierst uns zu den Schnöseln des Reiches. Die Beschreibung Mary Joas erinnert mich sehr an das Kapitol (Hunger Games), wenn ich auch nicht davon ausgehe, dass du daraus Ideen geschöpft hast. Für mich gehören solche Beschreibungen einfach schon zu deinem natürlich gegebenen Schreibstil.
      Abies Nordman kann einem schon Leid tun, endlich aufgestiegen und der erste Kunde ist so ein Saftsack der ganz ungehobelt seine bescheidene Meinung über die Stadt und Bewohner zum besten gibt. Mary Joa nicht die glänzende Perle, die jeder abgöttisch liebt und niemals einen Zweifel an die Regierung hegt? Welch frevelhafter Gedanke! Und auch die so ketzerischen Aufstände der Arbeiter! Wer könnte je an der Großartigkeit der Herrscher zweifeln?
      Da ihr Name dick gemarkt wurde, wird sie nochmal auftauchen. Vielleicht wurden durch Rexroths Worte ja ein paar Steine bei Ihr ins Rollen gebracht.
      Die Audienz um 8:00 Uhr wird noch eine Rolle spielen, denke ich. Sonst hättest du sie nicht erwähnt. Das Gespräch im Heiligen Schloss würde ich nicht als Audienz verstehen und Abies war dort auch gar nicht anwesend.
      Joa, ich habe die Hunger Games weder im Buch noch im Film verfolgt, sprich, habe mich davon nicht inspirieren lassen. Tatsächlich war die Vorlage für mein Mary Joa Vexors Mary Joa. Wovon er sich hat inspirieren lassen, weiß ich nicht.^^ Es freut mich aber, dass dir Abies und Rexroth im Zusammenspiel gefallen haben. Ich habe mich an diesem ersten Abschnitt dumm und dämlich gequält, weil zum einen Abies nicht meine Figur ist und zum anderen, weil ich Rexroth unbedingt richtig darstellen wollte.^^

      Lyca schrieb:

      Rexroth ist Mitglied der CP0, ich bin mir gerade nicht mehr sicher, welche CP in deiner FF auftauchten. R.B. Gates war jedenfalls Mitglied der CP8. Vorher schon jemand? Ich glaube ich werfe gerade die CPs von Vexor und dir etwas durcheinander... also lass ich das mal so stehn.
      Gates war Mitglied der CP8, stimmt. Inwiefern du jetzt mit Horizon durcheinanderkommst, weiß ich nicht, dort gibt es die CP8 SALIGIA. Die aktuellen CP0-Einheiten waren jedenfalls die ersten, die in meiner FF benannt wurden.^^

      Lyca schrieb:

      Die 5 Weisen hast du ganz interessant dargestellt und dann geht es in dem Gespräch interessanter Weise genau um die Nebelin-Sache in Alabasta. Alle Achtung, damit hätte ich nie gerechnet. Die Hintergründe, warum die WR nichts unternommen hat, weitest du hier auf deine eigene Ideen aus. Ich frage mich allerdings, ob die 5 Weisen wirklich so blöd sind, diese Sache Rexroth abzukaufen. Da bin ich ein wenig skeptisch. Lorelei Greenaway durchschaut ihn sofort und stellt ihn zur Rede. Selbstverständlich geht es hier ums Geld, worum auch sonst? Die meisten Menschen sind käuflich.
      Aus Gründen des Storytellings verstehe ich natürlich, dass die Strohhüte immer den Tag retten müssen, was One Piece aber auch oft etwas unlogisch erscheinen lässt. Will Oda uns etwa erzählen, dass Crocodiles Machenschaften vor einer Weltregierung mit ganzen 8(9) Agenten-Einheiten mit was-weich-weich-wie-vielen Mitgliedern geheim geblieben sind? Hier setzte ich einfach an, weil mich solche Dinge immer stören. Einerseits zeichnet Oda die Regierung als allgegenwärtig und in alles verstrickt und andererseits als inkompetente Schnarchnase, die ihre Leute ständig zu spät an die falschen Orte schickt oder generell keinen Realitätssinn besitzt, denkt man an die 5 Weisen, die nach dem Verrat von mindestens drei, eigentlich vier Samurai einfach schnell drei neue einstellen. Hieraus kannst du wohl auch meine Meinung zu den Weisen ableiten und ob sie Rexroth glauben oder nicht.^^

      Lyca schrieb:

      Blakes ist der Chef der CP0 Behemont (Status: Total entspannt)
      Rexroth gehört zur Einheit CP0Z (Status: Total Entspannt)
      Greenaways Einheit kennen wir noch nicht, gehört mit Sicherheit aber auch zur CP0. (Status: Total angepisst)
      So in etwa. Wobei ich Rexroth nicht unbedingt als entspann bezeichnen würde. Sonst hätte er sich nicht so indirekt nach der verbliebenen Stärke Baudelaires erkundigt.^^

      Lyca schrieb:

      Edit
      ok ok es war die Einheit L. Ich war beim Schreiben nicht so auf der Höhe...

      Wem geht das mal nicht so? Mein ganzes Kapitel diese Woche litt darunter.^^

      Lyca schrieb:

      Zum Schluss erfahren wir noch, dass Boudelair zur CP0-B gehörte und ein ziemlich Tollwütiges Wölfchen war, bzw. ist. Auch hat Rexroth noch etwas mit ihm vor und ermittelt ebenfalls in Princess Suie. Vielleicht war Gates ja gar nicht von der CP8, sondern der CP0? Oder wir begegnen noch jemanden der dort ermittelt und noch nicht aussortiert hätte. Wer suhlt sich schon freiwillig in Ausscheidungen - selbst für den Job beim der CP0. Keiner.
      Ich muss mich hier natürliches enthalten, aber dein Gedankengang ist schon gar nicht so falsch.^^

      Lyca schrieb:

      Heute offenbaren sich keine Wind-aus-den-Segeln-nehmende Theorien und ich habe viel nicht angesprochen... Schade eigentlich, aber man kann nicht alles haben. ^^
      Ach, einige sehr gute Ansätze waren wie immer dabei. Keine Sorge.^^
      qoii

      qoii schrieb:

      *qoii setzt die Odyssee auf die unbedingt nochmal lesen Liste.

      qoii schrieb:

      Da haben wir ja wieder was gemeinsam, auch mir gefällt der griechisch (römische) Sagenkreis sehr gut, wobei ich mich auch sehr für viele andere Sagenkreise interessiere. Allerdings musste ich feststellen, dass ich von der Odyssee so einiges vergessen habe. Nach Lycas Hinweis habe ich mir mal im Wikipedia kurz einen Überblick zu den einzelnen Stationen verschafft und war entsetzt, mit wie vielen Punkten ich nicht mehr direkt etwas anfangen konnte, weswegen ich mein Sagenbuch unbedingt nochmal Entstauben muss.
      In diesem Zusammenhang kennst du den Podcast "Troja Alert", der ist einfach klasse, kann ich nur empfehlen. In den Folgen werden Sagen zu einem Thema, Gott oder Teile eines längeren Sagenzyklus nacherzählt und danach spekulieren sie wild rum, was dies oder jenes bedeuten könnte. Dabei werden nicht nur griechische Sagen aufgegriffen, sondern beispielsweise auch nordische oder israelitische(Altes Testament/Bibel). Besonders gefällt mir, dass diese nicht immer allzu ernst genommen werden bzw. moderner Witz eingebaut wird "und dann zückt Herakles mal schnell sein Handy Ruft Hermes an und fragt wo es den in die Unterwelt geht", finde ich irgendwie sehr erfrischen und auflockernd. Wie gesagt kann ich nur empfehlen und denke das die dir auch sehr gefallen werden .
      Werde ich mir definitiv mal merken, auch wenn ich momentan schlecht die Zeit finden werde. Mal schauen, wann ich mir wieder schnelllebige Unterhaltung leisten kann. xD

      qoii schrieb:

      Am besten mit der großen Frage die sich bei den FFs immer stellt, in welcher Zeitachse bewegen sich diese. Wir haben erfahren, das die CP-0 über die Nebelin-Sache in Alabasta bescheidwissen, dies aber nicht unbedingt Crocodile zutrauen. Dies bedeutet, dass es noch nicht zum Putschversuch in Alabasta gekommen ist, also Ruffy noch nicht dort war. Es kann also höchstens sein, dass die Strohhüte gerade auf der Grand Line angekommen sind. Wie weit davor dies liegt kann man noch nicht sagen, aber die Rebellen wurden als Machtfaktor nicht erwähnt, weswegen es noch etwas weiter in der Vergangenheit liegen könnte.
      Also Laut OPWiki, welches in Zeitfragen immer meine erste Anlaufstelle ist, ereignete sich der Nebeln-Vorfall ~drei Jahre vor der Haupthandlung. Reicht das als grobe Zeiteinteilung meiner FF?^^

      qoii schrieb:

      Zu Mary Joya will ich nicht allzu viel sagen, aber es zeigt sich mal wieder wie sehr das Kapitol aus den Tributen von Panem unsere Wahrnehmung beeinflusst. Seit dieses Buch so berühmt geworden ist, gibt es kein FF in dem man die WA, WH und WR nicht mir dem im Buch dargestellten Kapitol vergleicht bzw. daran denken muss. Trotz allem hat mir deine Version von Mary Joa sehr gut gefallen und ich konnte mir durch diene Beschreibungen ein gutes Bild machen.
      Wie bereits bei Lyca geschrieben, habe ich mich nie mit "Tribute von Panem" befasst, sondern sämtliche Inspiration für dieses Kapitel aus Vexors FF entnommen, wie etwa die "Allee der zwanzig Heiligen" und die Gondelbahn. Dass man sich sofort daran erinnert fühlt, liegt wohl, wie du schon sagst, an der Popularität des Franchise. Letztlich hat es mir aber sehr viel Saß gemacht, Vexors Ideen zu Mary Joa aufzugreifen und -meines ausufernden Schreibstils geschuldet- auszuweiten.^^

      qoii schrieb:

      Über Theodore Godric Rexroth kann ich noch nicht so viel sagen, oder besser zu seiner Namensbedeutung. Allerdings musste ich bei Theodore bzw. Teddy sofort an Theodore Roosevelt denken, aber wahrscheinlich nur weil gestern "Nachts im Museum“ geschaut habe. Er scheint, was die WR betrifft, keine Illusionen zu haben, aber trotzdem gerne seiner Tätigkeit nachzugehen und immer auf seinen Vorteil bedacht zu sein. Weiterhin scheint er einen gewissen Einfluss zu haben, da sein Vorschlag am ende angenommen wird. Allerdings ist nichts tun im Gegensatz zu den beiden anderen Vorschlägen wohl wirklich das beste. Aus irgendwelchen gründen habe ich ihn direkt der Fraktion Valentine Harley zugerechnt, obwohl es dafür bis jetzt überhaupt keine Hinweise gibt.
      Ich möchte gleich hier und jetzt (um deines Seelenfriedens Willen)festhalten, dass ich kein Sirus.0 bin. Nicht alle meine Namen haben eine tiefere Bedeutung, die es zu entschlüsseln geht und oft wähle ich einfach solche, dir mir vom Klang gefallen oder deren Herkunft die Figur unterstreicht. Rexroth ist ein gutes Beispiel dafür. Ich wollte hier einen Namen finden, der ebenso klassisch wie hart klingt, bestenfalls britisch oder amerikanisch. Das wars, keine tiefere Wortbedeutung. Roosevelt hat mit ihm also herzlich wenig zu tun. ;)
      Weiterhin kannst du dir merken, dass ich keine Anagramme verwende. Wenn ich Namen mit Bedeutung wähle, dann übernehme ich sie als Hommage direkt. So etwa bei Godzilla, Lorelei und Mulligan. Ich hoffe, ich erspare dir mit diesem Hinweis etwas Zeit.^^
      Zu Rexroth gibt es ansonsten noch nicht so viel zu sagen. Warum er einen so großen Einfluss auf die Regierung hat, wird sich noch herausstellen, wobei mir grade nicht klar ist, wieso sein Vorschlag der beste sein soll. Greenaway hat doch recht mit ihrer Vermutung, dass Crocodile Alabasta übernehmen will?^^

      qoii schrieb:

      Godzilla Brakes ist Anführer der CP-0 Behemoth. Behemoth ist ein legendäres Landungeheuer zu dessen Gegenstück ich gleich noch kommen werde. CP-0 Behemoth scheint hauptsächlich aus brutalen uns sehr starken Schlägern zu bestehen und eine Abteilung fürs grobe zu sein. Klingt zumindest so, als hätten ihre Einsätze von großer Zerstörung und Kollateralschäden zur folge. Mit dem Namen Godzilla trägt er den Namen eines Monsters, welches heutzutage zu den bekanntesten Städtezerstörern gehört. Zumindest dürften den meisten Menschen dieser Name unter den Stichworten "Land, Monster, Zerstörung" in den Sinn kommen.
      Behemoth = Landmonster/-ungeheuer welches große Zerstörung bringt und irgendwie mit Tier überbesetzt wird(siehe Wikipedia), Godzilla = eins der modernsten Ungeheuer dieser Gattung (Land).
      Und hier haben wir nun Beispiele für eine tatsächliche Namensüberlegung, die du auch vollkommen richtig gedeutet hast. War wohl aber auch nicht so schwer, glaube ich. Zu erwähnen ist zudem noch, dass 'Brakes' wie 'breaks' klingt, sodass der Agent "Godzilla breaks" (Godzilla (zer)bricht) ausgesprochen wird. Ist aber nur ein kleines Gimmick.^^

      qoii schrieb:

      Kommen wir nun zu Lorelei Greenaway CP-0 L. Meiner Lieblingsperson in diesem Kapitel, da es hier viel zu entdecken entschlüsseln gibt. Beginnen wir mit dem vollständigen Namen der CP-0 L, der CP 0 Leviathan, dem Gegenstück zu Behemoth. Wie ich darauf komme ? Zum einen Vertritt sie genau die Gegenteilige Meinung von Godzilla/Behemoth was der Leviathan der Sage nach ja auch ist. Weiterhin ist da noch ihr Vornahme Lorelei. Lorelei die Nixe/Sirene/usw. die auf einem Felsen bei Sankt Goarshausen am Rhein sitzt und die Schiffer mit ihrem Gesang in den Untergang führt. Wahlweise liegt es auch einfach an der gefährlichen Strömung, dass dort so viele Schiffe kenterten und nicht an der Nixe (für mehr kurz in Wikipedia nachschlagen). Halten wir also fest ihr Name Lorelei bezeichnet ein negatives Wasserwesen/ungeheuer im Gegensatz zum Landungeheuer Godzilla. Es geht aber sogar noch weiter, als Nixe/Sirene hat sie auch einen Bezug zur Odyssee, da hier ebenfalls solche Gestalten auftauchen, weswegen sie sicher noch auf Odysseus O'Mara treffen wird. Auch ja noch ein Hinweis auf das Wasser ist ihr blauer Stuhl und ihr Aussehen entspricht, wenn ich mich recht erinnere, auch mehr oder weniger den Sirenen.
      Wieder richtig, 100 Punkte an den Kandidaten.^^
      Die Sage um die Lorelei ist mit das einzige, was mir aus meinem Grundschul-Deutschunterricht bis heute im Gedächtnis geblieben ist, warum auch immer.^^
      Jedenfalls kann ich an dieser Stelle tatsächlich nicht mehr machen als zuzustimmen.

      qoii schrieb:

      Ach und was mir gerade noch beim Nachlesen zu Behemoth in Wikipedia Aufgefallen ist, neben dem Leviathan, der wie Behemoth irgendwo in der Bibel auftauchen soll, gibt es noch den nicht Biblischen Vogel Ziz, womit wir vielleicht auch schon den Namen der CP-= Z kennen würden. Allerdings würde damit meine erste Theorie zu den 26 Abteilungen der CP-0 hinfällig werden und es gibt nur drei Abteilungen, welche nach den drei Mythischen Ungeheuern des Landes, Wassers und der Luft benannt sind.
      Joa...Vexor hat es auch schon durchschaut, also kann ich es auch sagen: Es gibt keine 26 Abteilungen.^^

      qoii schrieb:

      Damit ist erst mal alles gesagt, was mir zur CP-0 einfällt. Vielleicht sollte ich auch noch erwähnen, dass ich nicht auf weitere sprachliche Hinweise innerhalb deines Textes eingegangen bin, wie z.B. "titanischen Augen ", welche die Ideen zu den Ungeheuern weiter unterstützen würde.
      Musst du auch gar nicht. Würdest du sämtliche Metaphern etc. analysieren wollen, würde das vermutlich ausarten, denn wenngleich ich mir wirklich viel aktiv überlege, kommen andere Wortspiele und sprachliche Mittel ganz automatisch, ohne dass ich mir größere Gedanken darum gemacht hätte. Also wäre das in vielen Fällen vergeudete Mühe. Einer der Gründe, warum ich persönlich den Deutsch-Rahmenlehrplan in vielen Fällen falsch gesetzt finde. Interpretationen und Analysen literarischer Werke sind gut und schön, aber manchmal steht die blaue Couch eben nicht für die depressiven Tendenzen der tragischen Hauptfigur, die in ihrer tristen Monotonie gefangen ist, sondern ist einfach eine blaue Couch, die genauso gut hätte rot oder schwarz sein können. Nicht jedes Wort in einem Text hat eine tiefere Bedeutung, außer der heiß James Joyce.^^

      qoii schrieb:

      Dann noch kurz etwas zu Baudelaire der plötzlich noch um einiges Mächtiger und brutaler erscheint als Vorher. Er war Mitglied der CP-0 B und wird von dessen Chef mit Sakazuki gleichgesetzt, klingt also so als wäre er ebenfalls ein Anhänger der Absoluten Gerechtigkeit, besonders da er die CP nicht als Radikal genug empfindet. Das Sakazuki hier in einem Nebensatz und nicht als Admiral genannt wird könnte ein Hinweis darauf sein, dass deine Geschichte noch weiter in der Vergangenheit spielt als gedacht und Sakazuki auch mal CP Agent war. Oder Godzilla hat einfach keinen Respekt.
      Ich tendiere zur Respektlosigkeit.^^

      qoii schrieb:

      So zwei Word Seiten sollten wirklich reichen, gibt vielleicht noch das eine oder andere anzumerken, aber für mehr reicht meine Konzentration gerade nicht.
      Bis zum nächsten mal und nicht böse sein weil ich die CP-0 wahrscheinlich durchschaut habe.
      Bin ich nicht. Warum auch, die Erwähnung Behemoths hat euch ohnehin Tür und Tor geöffnet, das war mir von vornherein klar.^^

      qoii schrieb:

      Edit
      Kleine Ergänzung/Richtigstellung zum Thema Sirenen.
      In der griechischen Mythologie werden sie anscheinend als Geflügelte Frauen dargestellt und nicht wie später im Mittelalter als Wasserwesen/Nixen, was ich noch im Kopf hatte. Weil du dich hier vor allem auf die Odyssee beziehst könnte meine Vorhersage zu einem Zwingenden Treffen mit O'Mara flasch sein. Aber die Nixen-Leviaten-Verbindung über Lorelei hat weiterhin bestand.
      Und nun? Ist Rexroth (da Ziz=Vogel) eine Sirene?^^
      Nein, du hast das mit dem Sirenen-Motiv richtig gedeutet. Ich sehe Sirenen als maritime Wesen an, einfach weil sie stets mit Seefahrern in Verbindung stehen. Ob sie dabei direkt im Wasser leben oder auf einer Insel im Meer, spielt für mich keine Rolle. Aber ich persönlich konnte mich auch nicht mehr daran erinnern, dass sie ursprünglich vogelähnlich waren, hatte da nur noch die Harpyien im Kopf.^^
      Vexor

      Vexor schrieb:

      Generell haben mir die Kapitel wieder sehr gut gefallen und ich bin mir gerade gar nicht sicher, was die Dauer dieses Arcs angehen wird, da alle drei Handlungsstränge ein sehr unterschiedliches Tempo fahren. Während du bei Luca und O'Mara ordentlich auf die Tube drückst und es dort sogar schon zu ersten kämpferischen Verwicklungen kommt, chillen Cal und Flint mehr oder weniger noch tatenlos (nicht negativ gemeint!) herum.
      Krill und Mercedes finden sich beim Tempo wohl genau in der Mitte, womit man in der Summe wohl sagen muss, dass das Tempo wohl doch normal ist. (Woah...dieser Absatz war gerade echt ein Paradebeispiel für einen sinnlosen Gedankengang )
      Das habe ich mir auch so gedacht. xD
      Aber ich kann deine Gedanken schon nachvollziehen. Das Pacing meines Arcs ist diesmal so unterschiedlich, weil nicht alle Figuren gleichermaßen integriert werden. Sicher, das war auf IC auch schon so, wenn ich an Krills kleine Rolle denke oder O'Mara, der mal frech für eine gewisse Zeit rausgeschrieben wurde, aber in diesem Arc werden die Charaktere bei etwa gleichem Screentime unterschiedlich behandelt werden. Ach, du wirst sehen, warum. Denke ich.^^

      Vexor schrieb:

      Ich persönlich habe bei der Frau sofort ein mulmiges Gefühl gehabt, aber vermutlich nur, weil so eine Person bei mir vermutlich dazu da wäre, um Krill bei der nächsten Gelegenheit ein Messer in den Rücken zu rammen, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Allerdings stellt sich dann die Frage was Chevalier überhaupt gegen Krill hätte und ob sich das ganze wenn überhaupt nicht gegen Mercedes richten sollte.
      Hm, bestimmt, weil du das Klischee der verzweifelten, hilfsbedürftigen Maid in Nöten ablehnst. Oder ein krankhaftes Misstrauen gegenüber Frauen hegst. Wer weiß. xD
      Cheavalier hat, ich sage es mal so frei heraus, mit allem und gar nichts ein Problem. ;)

      Vexor schrieb:

      Ich weiß gar nicht was Reising hat. Ich persönlich ergötze mich an jeder Szene mit Mulligan. Ist das ein Zeichen für mentale Gesundheit? Ich vermute nicht, aber ein Zeichen der Anerkennung für die paradoxe Schönheit, mit der man als Schreiber Figuren zum Leben erwecken kann.
      Mit Ulysses von James Joyce hast du ein Werk eingebunden, welches bei mir schon seit Jahren im Schrank versauert, aber da ich von "Ein Poträt des Künstlers als junger Mann" schon begeistert war, muss ich dem jetzt wohl doch noch einmal eine Chance geben. (Das von mir genannte Buch hat mir übrigens auch ein paar zusätzliche Inspirationen zur Konzeption einer Figur in meiner GEschichte gegeben).
      Ich wittere schon wieder Überschneidungen bei Teufelsfrüchten, obwohl jene bisher immer ganz glmpflich abgelaufen sind, aber O'Maras Rolle wird immer wichtiger und momentan hat er hohe Anwartungen auf den Posten die wichtigste Figur der Geschichte zu sein (oder zumindest die Geschichte um ihn und die Horden von skurrilen Gestalten, die damit einhergehen).
      Ha, das gleicht sich aus. Ulysses habe ich schon zwei mal durchgelesen, "Ein Poträt des Künstlers als junger Mann" versauert bei mir seit gut einem Jahr im Schrank.^^
      Ich glaube im Übrigen nicht, dass dein Gefallen an Mulligan für eine geistige Störung spricht. Vielleicht für einen Hang zum Stellvertreter-Sadismus, aber wer hat den nicht? Ich inszeniere solche Charaktere mit einer Freude, wie sie jedem normalen Menschen unheimlich wäre, aber ich glaube, so etwas ist immer noch gesünder als sich auch nur eine Sekunde RTL zu Gemüte zu führen, von daher...wo war ich?^^
      Mulligans Teufelskraft ist sehr mächtig, wenn sie richtig benutzt wird. Es ist wieder eine Frucht von der Sorte, die eine gewisse...Persönlichkeit des Essers voraussetzt, um ihren vollständigen Nutzen entfalten zu können und grade dieser Punkt lässt mich daran zweifeln, ob es bei unseren FFs zu einer genauen Doppelung kommt. Aber wir werden sehen und selbst wenn...es gibt schlimmeres.^^

      Vexor schrieb:

      IM zweiten Kapitel findet endlich unser erstes Mini-Corssover statt, wozu ich natürlich ein paar Worte los lassen möchte. Abies hast du perfekt getroffen und ich bin gespannt, wie es mit ihr weiter geht. Ich meine, ich weiß natürlich wohin es gehen wird, aber dennoch der Blick in ihre Vergangenheit hat mir sehr zugesagt und ich bin froh, dass ich dir die möglichkeit gegeben habe meine Figur zu benutzen, damit du sie mit noch mehr Leben erfüllst. Von meiner Seite gerne mehr davon!
      Ich hatte schon befürchtet, dass ich mir hier zu viele Freiheiten herausnehme und Abies zu weich darstelle, zumal ich ja nicht wusste, inwiefern du ihr Leben geplant hattest und noch nutzen willst. Wollte dir den fertigen Abschnitt eigentlich auch schicken, dir dann aber wieder keinen zusätzlichen Umstände bereiten, weshalb ich es gelassen habe. Da bin ich froh, dass es so gut ankam.^^
      Von mir aus können wir unsere FF in Form solche kleinen Crossovern gern weiter verflechten, die ernste und düstere Grundstimmung unserer Geschichten bietet das ja nahezu an.^^

      Vexor schrieb:

      Ja bei den drei Abteilungen (ich gehe übrigens nicht von 26 aus wie qoii) hat qoii leider schon solche hervorragende Arbeit geleistet, dass ich mich eigentlich nur nach anschließen kann. Behemoth, Leviathan und Ziz. Ich war sogar selber schnell dabei, da einer meiner kommenden Arc sich dem nordischen Pedant dieser mythologischen Wesen bedienen wird.
      Generell freue ich mich schon darauf, dass du der Mythologie einen größeren Raum zuwenden wirst, da ich selbst hier auch ein paar Interessensgebiete habe bzw. da noch ein paar Motive auftauchen werden. Ich selbst bin zwar eher in der nordischen Mythologie verhaftet, aber dennoch wirklich ein großer Pluspunkt von mir.
      Meine zwei Schwerpunkte liegen hauptsächlich bei der griechisch-römischen und der keltischen Mythologie, wobei zwotes sich etwas im Rahmen hält. Daher werde ich beide Sagenkreise einbringen, den ersten dabei wesentlich stärker als den zweiten. Nordische Mythologie halte ich zwar für recht spannend, passt nur leider nicht in die von mir geplanten Arcs. Wieder etwas, in dem sich unsere FFs gut ergänzen. Das macht mir fast schon Angst. xD

      Vexor schrieb:

      Gut leider ein Beitrag mit weniger theoretischen Gehalt, aber ab dem nächstne Kapitel bin ich da auch wieder stärker dabei.
      Kapitel haben mir wirklcih gut gefallen und allein für die Verwendung des Namens "Lorelei" gibt es bei mir zehn Bonuspunkte, da dieser Name auch noch bei mir wieder auftauchen wird.
      Weiter so, denn ich kann es eigentlich kaum noch erwarten!
      Ja, ich liebe diesen Namen seit dem "Pogues"-Song auch.^^


    • Kapitel 54 - Saint-Cosette

      -Bo- schrieb:

      An einer Umsetzung scheitert es für mich persönlich momentan an (guten) Ideen, sonst wäre ich schon längst an Vexor herangetreten. Sicher, ein paar vage Gedanken habe ich, die jedoch bisher kaum der Rede wert sind. Sollte aber jemand Ideen einbringen wollen, kann er mir diese gerne per PN übermitteln (du natürlich sowieso, Vexor ;) )!
      Ich bin mir nämlich sicher, dass ein solches Crossover nicht nur qualitativ sehr hochwertig, sondern auch extrem geil werden könnte, wenn man das Beste aus "Horizon" und "Menschenjagd" vereint. :)

      Darauf möchte ich natürlich auch noch eingehen und unterschreibe mal, dass ich auch noch keine handfesten Ideen, sondern mehr so kleinere Gedanken habe, aber da sollten wir uns am besten einfach mal zusammen setzen, da ich auf jeden Fall auch denke, dass das richtig gut werden könnte! :)

      Jetzt aber zu deinem neuesten Kapitel, welches mich anfangs ein wenig verwirrt hat, aber das hat sich beim zweiten Lesen deutlich relativiert und lag wohl daran, dass ich beim ersten Mal einfach zu müde war! ^^

      Wir lernen im ersten Abschnitt Monsieur Bellevie kennen, den Inbegriff eines Gutmenschens...ich weiß nicht, ob es meine paranoide Ader ist, oder meine GEwissheit, dass du zu einem perfiden Sadismus neigst, aber irgendwie befürchte ich, dass uns dieser herzensgute Mann, der den Armen Kindern ein wenig Bildung und Süßigkeiten bringt, ein sadistischer Massenmörder sein wird. Das ist nur ein Bauchgefühl und ich denke, dass er - wie andere Gestalten, auf die ich noch zu sprechen kommen werde - dem heiligen/mysthischen Bereich der Insel zuzuschreiben sind. Könnte es sich bei ihm übrigens um den erwähnten Bruder Jacques handeln?

      An dieser Stelle finde ich es sehr interessant, dass du unseren "Herrn Gottvater", wohl durch eine Frau ersetzt hat, was ja schon blasphemisch genug wäre, aber ich mag so etwas. Mein Umgang mit der Religion in meiner FF ist ja auch eher...unkonventiell, wenn nicht sogar unorthodox.
      Zudem glaube ich, dass du mit den Damen eine Analogie sowohl zu den Zwölf Aposteln, als auch den neun Musen des Olymps geschaffen hast, oder irre ich mich da? Die (Zahlen)metaphorik war für mich zumindest recht deutlich. Außer, dass es nein Musen sind und du von acht Statuten ausgehst, die einer Göttin dienen. Vielleicht bin ich mit meiner Vermutung doch nicht ganz richtig.
      Das Kloster Saint Cosette, welche jetzt einer dieser Damen als Schutzheilige erwählt hat, scheint auch im Kontrast zu unserer romantischen Vorstellung von Gotteshäusern zu stehen. Verbindet man sie bei uns im Generellen mit Prunk und Ästhetik, erleben wir hier das genaue Gegenteil. (Zur genrellen Verteidigung muss man aber sagen, dass gerade Klöster diese Armut und Schlichtheit betonen, weswegen du bewusst oder unbewusst sogar alles richtig gemacht hast und so auf mehrdimensionaler Ebene bei mir punkten kannst! :) )

      Krill darf derweilen mit starken Charaktermomenten glänzen, denn seine Ambivalenz zwischen ruhigen Beobachter und sarkastischem Bedroher haben mir wahrlich sehr zugesagt. Der arme Mönch, der ihn begleitet und einw enig über die Kultur informieren will, tut mir schon beinahe Leid. Hier war auch eine der Szenen, die ich gestern falsch gelesen habe:
      Eine der Frauen, die jüngste und zarteste von ihnen, enthauptete Krill mit einem einzigen Streich seines Katanas

      Ich bin hier von einer echten Frau ausgegangen und dachte mir nur, dass mir das auch für skrupellose Kopfgeldjäger ein wenig radikal erschienen ist, aber mit der Enthauptung der Statue (ich höre schon qoiis Wehklagen) passt das ganze natürlich viel besser und macht irgendwie mehr Sinn xD

      Schlussendlich tauscht er die jammernde, sterbende Frau gegen ein gepeinigtes Balg und ihren widerwärtigen Peiniger. (Übrigens mal wieder ein Moment, wo ich mir dachte, dass Theresa und Luzifer auch problemlos in diesem Kloster agieren könnten. Anmerkung Nummer 2: Im nächsten Kapitel wird es bei mir auch einen Chor geben...zwecks Plagiatsvorwürfen und so ;) ). Krill macht hier immerhin kurzen Porzess - wenigstens habe ich mich hier nicht verlesen - und erledigt den kinderschlagenden Dreckssack. Für jemanden, der keine Kinder mag, gehst du mit ihren Peinigern immerhin erfrischend radikal um!
      Ich bin gespannt, wie die Mönche den Mord an ihren Bruder aufnehmen werden und was Krill mit der Kleinen jetzt eigentlich genau vor hat. Nimmt er sie wirklich in seine Obhut? Ich kanns mir kaum vorstellen, oder verschwindet er zusammen mit Mutter und Tochter? Oder wird ihm diese impulsive Handlung noch zum Verhängnigs?
      Wie du siehst hast du viele Möglichkeiten und ich bin auf jeden Fall gespannt, da mir das Setting sehr gut gefallen hat!

      Dann schauen wir noch kurz bei Meredes und Everard vorbei, deren daramatische Unterhaltung endet, ohne ein - zumindest für mich - klares Ergebniss zu liefern. Die ominöse Person, die wir nun immer noch nicht kennen, scheint allgemein nicht der beste Mensch zu sein, was bei Mercedes aktueller Gesellschaft, aber auch nicht wirklich etwas zu erwarten hat, aber bleiben wir mal gespannt.

      Viel wichtiger ist die Person/die Personen, die das Gespräch belauscht haben und hier muss ich erst einmal einhaken. Ich habe im ersten Moment gedacht, dass es sich bei dem Beobachtenden um Mugillan handelt (wegen den löchrigen, gelben Zähnen und den Lippen), aber kurz darauf zeigt sich, dass es eine (schizophrene) Person namens Marseille sein muss, oder habe ich das falsch verstanden? Auf jeden Fall interessiert Enjolras sehr Mercedes und/oder Everards Aufenthaltsort, wobei ich zu zweiteren tendieren würde. Des Weiteren glaube ich, dass sie alle zur Organisation des titulierten Schweins gehören.

      So das waren jetzt meine fünf Gedanken zu dem Kapitel...ich entschuldige mich für die Rechtschreibfehler...bin heute nicht so auf der Höhe. Schönes Kapitel,bald mehr! :D

    • Kapitel 54 - Saint-Cosette

      Moinsen,
      nachdem ich mich jetzt als Norddeutscher geoutet habe, spreche ich meine uneingeschränkte Zustimmung für ein Partnerprojekt von euch Zweien aus. Dann könnte auch mal was von Vexor lesen. Hier mal Sry dafür, dass ich bei dir einfach nicht aufhole. Komme einfach nicht dazu. :S Jedenfalls fände ich ein solches Projekt klasse. :thumbsup:

      Jetzt zum Kapitel.
      Wir lernen den Vater der Altruisten kennen. Einen Mann so vollkommen selbstlos, dass er sich glatt Sirus' Samaritern anschließen könnte. Oder? Zugegeben, von selbst bin ich nicht darauf gekommen, aber Vexor Beitrag gibt mir doch zu denken. Immerhin hast du noch nie eine auch nur im Ansatz durch und durch netten Charakter gebracht. Wahrscheinlich nimmt er noch ein paar der Kinder, deren Eltern im Fäkaliensumpf versickert sind, mit dem Versprechen auf noch mehr Süßigkeiten mit zu sich nach Haus und... ich möchte das Gedankenexperiment hier abbrechen. :|

      Nun: Everard, der alte Charmeur, beendet sein Gespräch mit Audi Mercedes so wie es angefangen hat. Plötzlich. Wir erfahren noch nicht was in dem Artikel genau steht, aber meine Prognose hat sich für mich bewahrheitet. Mich interessiert jetzt nur noch ob der Typ wirklich so ein Arsch ist wie Everard denkt oder nur ein ungeschliffener Diamant, wie ihn Mercedes mit einer minimal romantisierten Wahrnehmung sehen könnte. Man darf gespannt sein.

      Zuletzt noch das Kloster des heiligen Korsetts. Nachdem ich den Abschnitt viermal gelesen hatte, habe ich ihn auch endlich verstanden. Glaube ich. Dabei habe ich eine faszinierende Reise über einen Amok laufenden Krill, über einen Mann in den Krill sich, eingeschläfert vom monoten Geschwafel seines Begleiters, hineinversetzt und der im Kloster Amok läuft, über einige komplett unverständliche Handlungen Krill's bis hin zu dem was passiert ist, nämlich das Krill seine Wut an Statuen auslässt und einen Kinderschänder überhart bestraft, hinter mich gebracht, nur um hier und jetzt zu sagen: Bin mal gespannt was unser einfühlsamer Babysitter, mit langjähriger Ausbildung, jetzt mit der Kleinen macht. Wow... was für ein Satz. Sie muss ja noch wichtig werden. Irgendwie. Aber wie ist mit gerade noch schleierhaft. Vielleicht weckt sie in Thenardier ja doch noch Vatergefühle. Ich sähe Chevalier ja immer noch lieber als Mann der zwar ein falsches Rechtssystem mit harter Hand vertritt, jedoch auch "zärtliche" Gefühle besitzt. Das würde den Charakter interessanter machen. Nach der Ansage von Godzilla sinkt mir jedoch der Mut. :pinch:

      Ja... das ist echt kurz. Aber besser etwas, als gar nichts. Denke ich. Vexor hat mir ziemlich das Bisschen Wind aus den Segeln genommen, welches ich noch hatte. Schönes Kapitel, auch wenn mich der letzte Abschnitt echt fertig gemacht hat... Bis nächste Woche.
      MfG, Mais und Reis.

      PS: Letzte Woche war Pause, weil ich zuerst nicht dazu kam, es dann vergaß und dann vor allem qoii schon alles geschrieben hatte, was ich hätte schreiben können. Manno... da hätte ich mal so schön mit meinem Wissen über die griechische Sagenwelt angeben können. X( Aber kann man machen nichts...
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain
    • Kapitel 54 - Saint-Cosette

      Ein Crossover würde ich auch sehr geil finden :thumbsup: . Wobei "das Problem" wäre, dass dein FF rund drei bis vier Jahre früher ansetzt als das von Vexor. Trotzdem habe ich eine kleine Idee, die ich euch noch als PN mitteilen werde.

      Es ist sehr Bezeichnend für dein FF, dass ich genau wie Vexor Monsieur Bellevie von Anfang an nicht über den Weg traue. Der Kerl ist definitiv nicht so freundlich wie er erscheint oder nur so lange bis man seine Weltsicht angreift und etwas gegen "Die Dame" sagt. Dann ist er sicher genauso entspannt wie viele bekannte Mönche und Priester des Mittelalters, heißt er wird ein Feuer entzünden lassen um die ungläubige Seele zu läutern.

      Zurück zum Thema, derzeit sieht er seine Aufgabe darin das Wort der Dame unter den Straßenkindern zu verbreiten und ihnen durch einige milde Gaben die Großartigkeit dieser zu verdeutlichen. Vermutlich rekrutiert er unter ihnen auch neue Mönche und Sängerinnen, wobei ich es bezeichnend finde, das bis jetzt noch keine Nonnen Aufgetaucht sind. Immerhin scheint es sich hier um eine weibliche oberste Gottheit zu handeln oder ist/war Die Dame nur ihre Tochter auf Erden. Welche die verlorenen Schafe in (im wörtlichen Sinne) das Gelobte und sichere Land führte, das innere der Insel. Da eine weibliche Gottheit oder Messias(keine weibliche Form vorhanden) keine männlichen Jünger haben kann und Jüngerin irgendwie sch... klingt ist die Wahl der Muse als Hauptgefolgsleute viel Besser. Dieser Begriff ist bekannter und man verbindet ihn auch mit etwas positiveren, elegantem was sich für die Außendarstellung der Insel sowieso viel mehr anbiete. Also kein Platz für Männer womit wir wieder bei den bis jetzt fehlenden Nonnen wären. ….Viel weiteres geschwafel über Patriarchat, Matriarchat und dessen Auswirkungen auf den Regionsaufbau......

      Bei Kloster denke ich immer zuerst an die dunklen, funktionellen, festungsartigen Gebäude des Mittelalters, welche du mit der Beschreibung von Saint-Cosette ziemlich gut getroffen hast. Ein riesiges Gebäude was hauptsächlich von schwarzen Kuttenträgern bevölkert wird (keine Nonnen), weiterhin Etagen für die schlimmen Sündiger, welche in weißen Gewändern um Vergebung winseln. Dann ein Raum mit weiteren Statuen der Musen, wobei wir bis jetzt von acht ausgehen, da du einen achteckigen Hof erwähnt hast, ob wir damit richtig liegen oder der achteckige Hof auf einer anderen Zahlenmystik beruht wissen wir noch nicht. Aber die acht ist eine Zahl, die irgendetwas mit dem ganzen mystischen Kram zu tun hat, wie die Drei oder die Zwölf oder...., mal abwarten ob wir später noch mehr zu Religion der Insel erfahren.

      Über die Enthauptung der Statue rege ich mich diesmal erstaunlicherweise überhaupt nicht auf, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass ich die Symbolik dahinter so geil finde :D . Immerhin ist es die Muse Cosette, die Namenspatronin des Klosters, die zufällig ihren Kopf verliert.

      Apropo Cosette, als ich nachsehen wollte, ob du hier den Namen eine griechischen Muse übernommen hast, bin ich durch Wikipedia auf den Roman "Die Elenden (französisch: Les Misérables)" gestoßen, aus dem du anscheinend einige Elemente dieses Arc übernommen hast.

      Krill hat sich nun der kleinen Ondine angenommenen, keine Ahnung was er mit ihr machen will oder wo er gedenkt sie später unterzubringen. Erstmal dürfte er jetzt Mercedes aufsuchen, die nach ihrem kleinen Gespräch mit Edward, sich nicht allzu begeistert darüber sein wird wenn Krill mit neuem Anhang auftaucht. Übriges einfach klasse die kleine Randbemerkung wie Krill den Mönch von seiner Harmlosigkeit zu überzeugt hat. 8o

      Die Zeitungsmeldung, welche Mercedes von Edward erhalten hat, scheint schon etwas älter zu sein. Aus den Andeutungen der Beiden würde ich schließen, dass es um Ihn geht. Anscheinend hielt/hält Mercedes diese Person aus irgendwelchen Gründen für einen sehr guten Menschen, vielleicht hat er ihr auf irgendeine weise mit ihrem Bruder geholfen. Edward hingegen war schon immer anderer Meinung und diese Zeitungsmeldung scheint seine damaligen Aussagen/Vermutungen zu bestätigen.

      Dann erfahren wir noch das Edward Beschattet wird. Sein Schatten heißt Marseille und scheint fast genauso anziehend auszusehen wie Mulligan. Dessen Auftraggeber heißt Enjolras,der die Erwähnung einer brünetten Frau in Verbindung mit der Rue de Siecle und Edward äußerst lustig findet und anscheinend sofort etwas damit Anfangen kann. Deswegen würde ich darauf Tippen, das wir Enjolras bis jetzt unter der Bezeichnung "ihn" kennengelernt haben. Ob die Beiden auch etwas mit Mulligan zu tun haben kann man noch nicht genau sagen.

      Wieder mal ein eher düsteres und vor allem durch das Klostererleben von Krill beim ersten lesen ein verwirrendes Kapitel. Trotzdem hat es mir wieder sehr gut gefallen, viel zum spekulieren und herausfinden im Bereich der Inselreligion. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Ich mal wieder ^^

      Heute ist es also soweit ... Der 06. März ist da … Auf den Tag genau läuft deine FF nun schon ein Jahr lang (kommt mir persönlich irgendwie viel länger vor), weswegen ich jetzt unbedingt wieder ein Feedback abgeben wollte … Ebenso wie ich vor meiner neuesten Rückmeldung natürlich auf den aktuellen Kapitelstand kommen wollte, was mir, wie unschwer zu erkennen ist, auch gelungen ist ^^
      Allerdings beschränke ich mich in meinem Kommentar lediglich auf ein paar allgemeine Dinge, die mir so aufgefallen sind und die ich definitiv loswerden will. Könnte aber wieder ein wildes Durcheinander geben, da ich mir einfach wie ein Bekloppter alles kreuz und quer notiert hatte, was ich irgendwie mal ansprechen wollte. Beim nächsten Mal geht’s dann auch für mich an den Inhalt der neuesten Kapitel von dir ;P

      An dieser Stelle möchte ich zu aller Erst einmal meinen persönlichen, heimlichen, Favoriten deiner FF hervorheben: Flint. Das liegt an dem einfachen Grund, kann mich da aber auch irren, dass er mit seinem Unwissen quasi uns Leser perfekt reflektiert und widerspiegelt. Während es bisher, soweit ich das in meinem Kopf abgespeichert habe, so aussah, dass viele Gegebenheiten für Callaghan und co. eher selten etwas Neues dargestellt haben, und wenn galt dies nicht für alle, so ist Flint eigentlich immer der Unwissende, der Grünschnabel, dem einfach alles erklärt werden muss. Der leicht naive Junge, für den irgendwie immer alles neu ist, so wie es eben auch bei uns Lesern der Fall ist. Keine Ahnung ob das auch deine Absicht, dein Hintergedanke, mit seiner Figur ist, allerdings erfüllt er diese Rolle bisher doch ziemlich gut. Umso freue ich mich eigentlich immer auf Szenen mit ihm, weil dies häufig bedeuten, dass wir neue Hintergrundinformationen geliefert bekommen ^^

      Bezüglich deines Schreibstils ist mir beim Verschlingen der letzten 10+ Kapitel, die es für mich aufzuholen gab, mal wieder bewusst geworden wir wortgewandt du doch bist. Wie du anhand meiner FF ja weißt bin ich eher ein Freund von schlichteren Formulierungen, gehe sogar fast soweit, dass ich zu gewaltige Ausschmückungen manchmal eher sogar etwas abschreckend finde, da sie, zumindest mich, oft leicht vom eigentlichen Inhalt ablenken. Und dieser steht bei mir nun mal an vorderster Stelle ... Gefällt mir der Inhalt, bleibe ich auch am Ball. Bei dir ist genau das der Fall, mit dem feinen Unterschied, dass deine Ausschreibungen irgendetwas an sich haben, was ich an anderen Stellen, egal ob jetzt Bücher oder FF's, oftmals als, wie oben erwähnt, abschreckend empfinde, was hier jedoch irgendwie nicht der Fall ist. Ähnlich wie bei Vexor im Prinzip. Keine Ahnung woran das liegt, aber ist nun mal so xD

      Bezüglich des neuen Arcs lohnt sich eine Zusammenfassung, mit entsprechenden Gedankengängen von mir, noch nicht so wirklich, wobei ich bisher einfach festhalten muss, dass die Atmosphäre mal wieder absolut atemberaubend eingefangen wurde! Was mir persönlich aber etwas missfällt, doch das entspringt nur meinem eigenen Empfinden, ist die Einbindung der französischen Sprache (ist doch französisch, oder? xD). Wieso? Ganz einfach, weil ich die Franzosen einfach verachte. Mag hart, fast schon rassistisch klingen, aber bei Gott, ich hasse sie. Einmal in dem Land gewesen. Sieht mich nie wieder. Wenn man meint in Ägypten wären die Einwohner Touristen gegenüber frech und abgebrüht (da war ich nämlich auch schon mal), dann gilt das ebenso für die Franzosen. Von ihrem krampfhaften Drang dazu sämtliche anderen Sprachen in ihrem Land grundlegend abzulehnen mal ganz zu schweigen :D
      Aber gut, genug davon. Will hier ja keine Hasstirade vom Zaun brechen wegen manch sprachlichem Aspekt in deinem neuen Arc. Sollte ich mich jetzt bei der Sprache vertan haben, und Bezüge zu Französisch gar nicht vorhanden sein, dann betrachte diesen Beitrag einfach als „redundanter“, als er sowieso bereits ist xD

      Ach, übrigens ... Ich weiß nicht mehr, ob ich mich danach schon mal erkundigt hatte, wenn ja tut es mir leid, aber hast du inzwischen schon eine Vorstellung davon wie lange deine FF ca. andauern wird? Kapitelanzahl halt. Ist für mich immer ein spannendes Thema und interessant zu wissen, ob ich wirklich der einzige bin, der sich mit seinen ersten Schätzungen einfach mal vollkommen vertan hatte ... :D

      Ein Crossover zwischen deiner und der FF von Vexor fände auch ich übrigens sehr interessant. Hoffe drauf, dass da was passieren wird, weil’s vom Setting her doch grundlegend passen würde, mMn.
      Wo ich gerade bei Vexor bin … Gemäß dem Fall, dass du das hier liest, so möchte ich dir natürlich auch kurz versichern, dass ich auch bei deiner FF mit der Aufholjagd begonnen habe. Erweist sich jedoch als etwas längerer Prozess, da ich rund 30 Kapitel neu aufholen muss, während es hier "nur" ca. 10 Kapitel waren, aufgrund meiner längeren Lesepause bei deiner FF. Wieso es die gab kann ich dir ehrlich gesagt gar nicht richtig beantworten, selbst wenn ich wollte. Arbeit, Umzug, eigene FF, AMV's, Real Life ... Die Liste ist schier endlos gefüllt mit Dingen, durch die ich immer wieder verhindert war.
      Denke aber, dass ich in den kommenden Wochen auch bei dir wieder auf dem aktuellen Stand sein sollte ^^

      Sooo … Und eigentlich wollte ich noch irgendwas zu deiner FF schreiben, aber will mir das gerade irgendwie nicht mehr einfallen. Ist gerade leider alles ein bisschen durcheinander geraten und beinhaltet doch erschreckend wenig Inhalt zu deiner FF als solche, aber gut … Sieh diesen Kommentar einfach als eine Art Lebenszeichen von mir als Leser an und dass ich ab sofort wieder (oder endlich ^^) beim wöchentlichen Kommentier-Rhythmus dabei bin! ;)
    • Kapitel 55 zum ersten Geburtstag

      Nun denn, ein Jahr ist es nun her, dass dieser Thread eröffnet und der Prolog meiner FF online gestellt wurde. Zu diesem feierlichen Anlass gibt es sogleich auch ein hausgemachtes Geburtstags-Kapitel und, denn wenn es läuft dann läuft's halt, natürlich ist es die Schnapszahl 55. Beste Voraussetzungen also. xD

      Zu euren Kommentaren komme ich natürlich auch noch, wobei ich zuvor noch ganz allgemein etwas zum achteckigen Hof und den acht Statuen sagen will, da sich diese Punkte öfter wiederfinden.
      Für die Zahlensymbolik werde ich mal ganz dreist aus dem Wikipedia-Eintrag zur Zahl Acht posten:

      Die Bedeutung der 8

      Das Oktogon (griechisch für Achteck) ist eine wichtige Bauform der christlichen sakralen Architektur.
      [...]
      In der christlichen Zahlensymbolik des Mittelalters ist die Acht die Zahl des glücklichen Anfangs, der Neugeburt, des Neubeginns, der geistigen Wiedergeburt, es ist auch die Zahl der Taufe und der Auferstehung, Symbol des Neuen Bundes und Symbol des Glücks.
      Mit dem 8. Tage beginnt eine neue Woche, eine neue Zeit – bei den Kirchenvätern Symbol für den Tag der Auferstehung des Herrn (resurrectio Domini) und der Neuschöpfung in der Taufe.
      Die Anzahl der Statuen hat indes nichts mit den zwölf (=Zahl der Apostel Jesu) Musen zu tun, sondern nur an die 8 Ecken des Klosterhofes angepasst und die Etage voller Statuen beherbergte auch mehr als 12 Skulpturen, ist damit also keiner genauen Anzahl unterworfen.

      Nun zum Rest:

      Vexor

      Vexor schrieb:

      Darauf möchte ich natürlich auch noch eingehen und unterschreibe mal, dass ich auch noch keine handfesten Ideen, sondern mehr so kleinere Gedanken habe, aber da sollten wir uns am besten einfach mal zusammen setzen, da ich auf jeden Fall auch denke, dass das richtig gut werden könnte!

      Dito. Momentan ist mein größtes Problem, dass ich mir eine Geschichte ersinnen möchte, die die "Atmosphären" unserer FFs einfängt. Es klingt vielleicht komisch, aber für mich hat Horizon so eine ganz individuelle, abstrakte (positiv!) Atmosphäre und auch wenn ich glaube und weiß, dass die zusammen mit der düsteren, schweren Stimmung meiner FF richtig episch kommen würde...scheitere ich momentan an meinen eigenen Ansprüchen. xD

      Vexor schrieb:

      Jetzt aber zu deinem neuesten Kapitel, welches mich anfangs ein wenig verwirrt hat, aber das hat sich beim zweiten Lesen deutlich relativiert und lag wohl daran, dass ich beim ersten Mal einfach zu müde war! ^^
      Mea culpa, aber Krill ist von mir derart verquer angelegt, dass seine Kapitel so merkwürdig sein müssen.^^

      Vexor schrieb:

      Wir lernen im ersten Abschnitt Monsieur Bellevie kennen, den Inbegriff eines Gutmenschens...ich weiß nicht, ob es meine paranoide Ader ist, oder meine GEwissheit, dass du zu einem perfiden Sadismus neigst, aber irgendwie befürchte ich, dass uns dieser herzensgute Mann, der den Armen Kindern ein wenig Bildung und Süßigkeiten bringt, ein sadistischer Massenmörder sein wird. Das ist nur ein Bauchgefühl und ich denke, dass er - wie andere Gestalten, auf die ich noch zu sprechen kommen werde - dem heiligen/mysthischen Bereich der Insel zuzuschreiben sind. Könnte es sich bei ihm übrigens um den erwähnten Bruder Jacques handeln?
      Erst die arme Mireille, jetzt der Monsieur Bellevie. Was hast du denn nur gegen das Gute? Wobei, dieser tiefsitzende, paranoide Pessimismus ist wohl beste Voraussetzung dafür, Crossover-Kapitel mit meinen Charakteren zu inszenieren. ;)
      Ich kann aber sehr gut verstehen, dass Bellevie sehr seltsam und suspekt anmutet. Im Grunde ist er das auch, aber das wird noch genauer beleuchtet. Aus Spoiler-Gründen kann ich halt leider nicht mehr dazu sagen.^^

      Vexor schrieb:

      An dieser Stelle finde ich es sehr interessant, dass du unseren "Herrn Gottvater", wohl durch eine Frau ersetzt hat, was ja schon blasphemisch genug wäre, aber ich mag so etwas. Mein Umgang mit der Religion in meiner FF ist ja auch eher...unkonventiell, wenn nicht sogar unorthodox.
      Zudem glaube ich, dass du mit den Damen eine Analogie sowohl zu den Zwölf Aposteln, als auch den neun Musen des Olymps geschaffen hast, oder irre ich mich da? Die (Zahlen)metaphorik war für mich zumindest recht deutlich. Außer, dass es nein Musen sind und du von acht Statuten ausgehst, die einer Göttin dienen. Vielleicht bin ich mit meiner Vermutung doch nicht ganz richtig.
      Das Kloster Saint Cosette, welche jetzt einer dieser Damen als Schutzheilige erwählt hat, scheint auch im Kontrast zu unserer romantischen Vorstellung von Gotteshäusern zu stehen. Verbindet man sie bei uns im Generellen mit Prunk und Ästhetik, erleben wir hier das genaue Gegenteil. (Zur genrellen Verteidigung muss man aber sagen, dass gerade Klöster diese Armut und Schlichtheit betonen, weswegen du bewusst oder unbewusst sogar alles richtig gemacht hast und so auf mehrdimensionaler Ebene bei mir punkten kannst! )
      Ja, meine Haltung zur Religion im Allgemeinen, seien es die Weltreligionen oder "Naturkulte" etc., ist auch recht ungewöhnlich. Aber diese Ungewöhnlichkeit kann ich mir als Agnostiker auch leisten, schätze ich. xD
      Meine Idee hinter der Religion der Insel ist eigentlich eine extrem auf Weiblichkeit und ähnliches getrimmte Version des Christentums, was ihr ja auch bereits sehr richtig erkannt habt.
      Aber dem Weiblich-Göttlichen musste ich ja etwas gewöhnliches gegenüberstellen, daher war das Kloster männlich besetzt und so schlicht und festungsartig gehalten. qoii hat die Gründe für letzteres ja auch schon erklärt.^^
      Mit den zwölf Aposteln liegst du goldrichtig, ebenso mit den Musen des Olymps, wobei ich die Zahl 9 der echten Musen eben durch die 12 der Apostel getauscht habe.^^

      Vexor schrieb:

      Krill darf derweilen mit starken Charaktermomenten glänzen, denn seine Ambivalenz zwischen ruhigen Beobachter und sarkastischem Bedroher haben mir wahrlich sehr zugesagt. Der arme Mönch, der ihn begleitet und einw enig über die Kultur informieren will, tut mir schon beinahe Leid. Hier war auch eine der Szenen, die ich gestern falsch gelesen habe.
      Ich bin hier von einer echten Frau ausgegangen und dachte mir nur, dass mir das auch für skrupellose Kopfgeldjäger ein wenig radikal erschienen ist, aber mit der Enthauptung der Statue (ich höre schon qoiis Wehklagen) passt das ganze natürlich viel besser und macht irgendwie mehr Sinn xD
      Gut, dann werde ich die Enthauptungsszene im nächsten Arc streichen. Bitte.^^
      Nein, mal im Ernst. Krills Charakter ist zwar etwas (sehr) ungewöhnlich, aber eine wehrlose, unschuldige Frau würde er aus einer Laune heraus doch nicht köpfen.^^

      Vexor schrieb:

      Schlussendlich tauscht er die jammernde, sterbende Frau gegen ein gepeinigtes Balg und ihren widerwärtigen Peiniger. (Übrigens mal wieder ein Moment, wo ich mir dachte, dass Theresa und Luzifer auch problemlos in diesem Kloster agieren könnten. Anmerkung Nummer 2: Im nächsten Kapitel wird es bei mir auch einen Chor geben...zwecks Plagiatsvorwürfen und so ). Krill macht hier immerhin kurzen Porzess - wenigstens habe ich mich hier nicht verlesen - und erledigt den kinderschlagenden Dreckssack. Für jemanden, der keine Kinder mag, gehst du mit ihren Peinigern immerhin erfrischend radikal um!
      Ich bin gespannt, wie die Mönche den Mord an ihren Bruder aufnehmen werden und was Krill mit der Kleinen jetzt eigentlich genau vor hat. Nimmt er sie wirklich in seine Obhut? Ich kanns mir kaum vorstellen, oder verschwindet er zusammen mit Mutter und Tochter? Oder wird ihm diese impulsive Handlung noch zum Verhängnigs?
      Wie du siehst hast du viele Möglichkeiten und ich bin auf jeden Fall gespannt, da mir das Setting sehr gut gefallen hat!
      Ich mag zwar keine Kinder, aber kinderschlagene Erwachsene hasse ich noch mehr. Beruht auf einem kleinen Problem mit Autoritäten meinerseits.^^
      Zum Rest muss ich mich natürlich enthalten, außer dass Luzifer und Theresa in Saint-Cosette jederzeit willkommen sein dürften. Besonders Theresa, wo doch dringend ein neuer, skrupelloser Peitscher gebraucht wird. xD

      Vexor schrieb:

      Dann schauen wir noch kurz bei Meredes und Everard vorbei, deren daramatische Unterhaltung endet, ohne ein - zumindest für mich - klares Ergebniss zu liefern. Die ominöse Person, die wir nun immer noch nicht kennen, scheint allgemein nicht der beste Mensch zu sein, was bei Mercedes aktueller Gesellschaft, aber auch nicht wirklich etwas zu erwarten hat, aber bleiben wir mal gespannt.
      Ach, so schlimm ist ihre aktuelle Gesellschaft doch gar nicht. Lässt man ihre kleinen Macken weg, sind Cal, O'Mara, Krill und Luca doch sehr liebe und sympathische Menschen, was machen nihilistischer Welthass,Alkoholismus, Gefühlskälte und Pseudologie da schon aus? xD
      Das Ende der Unterhaltung liefert tatsächlich keinen wirklichen Gewinn für eine Seite, aber ich denke beide sind sich sicher, dass dies nicht ihr letztes Gespräch gewesen war. Ich weiß es jedenfalls definitiv besser.^^

      Vexor schrieb:

      Viel wichtiger ist die Person/die Personen, die das Gespräch belauscht haben und hier muss ich erst einmal einhaken. Ich habe im ersten Moment gedacht, dass es sich bei dem Beobachtenden um Mugillan handelt (wegen den löchrigen, gelben Zähnen und den Lippen), aber kurz darauf zeigt sich, dass es eine (schizophrene) Person namens Marseille sein muss, oder habe ich das falsch verstanden? Auf jeden Fall interessiert Enjolras sehr Mercedes und/oder Everards Aufenthaltsort, wobei ich zu zweiteren tendieren würde. Des Weiteren glaube ich, dass sie alle zur Organisation des titulierten Schweins gehören.
      Nope, alles korrekt. Marseille und Marseille und Marseille sind eine Person, die nicht Mulligan ist.^^ Viel kann ich auch hier natürlich nicht verraten. Aber deine Gedanken sind nicht schlecht.

      Vexor schrieb:

      So das waren jetzt meine fünf Gedanken zu dem Kapitel...ich entschuldige mich für die Rechtschreibfehler...bin heute nicht so auf der Höhe. Schönes Kapitel,bald mehr!
      Kein Problem, das kennen wir alle, glaube ich. ;)
      DasReising

      DasReising schrieb:

      Moinsen,
      nachdem ich mich jetzt als Norddeutscher geoutet habe, spreche ich meine uneingeschränkte Zustimmung für ein Partnerprojekt von euch Zweien aus. Dann könnte auch mal was von Vexor lesen. Hier mal Sry dafür, dass ich bei dir einfach nicht aufhole. Komme einfach nicht dazu. Jedenfalls fände ich ein solches Projekt klasse.
      Ein Norddeutscher also? Aha, Fischkopf oder was anderes? xD
      Er wird es dir sicher nicht übel nehmen, dass du seine über 80 Kapitel noch nicht aufgeholt hast. Ist 'ne Mammutaufgabe, obwohl es sich definitiv lohnen würde.^^

      DasReising schrieb:

      Jetzt zum Kapitel.
      Wir lernen den Vater der Altruisten kennen. Einen Mann so vollkommen selbstlos, dass er sich glatt Sirus' Samaritern anschließen könnte. Oder? Zugegeben, von selbst bin ich nicht darauf gekommen, aber Vexor Beitrag gibt mir doch zu denken. Immerhin hast du noch nie eine auch nur im Ansatz durch und durch netten Charakter gebracht. Wahrscheinlich nimmt er noch ein paar der Kinder, deren Eltern im Fäkaliensumpf versickert sind, mit dem Versprechen auf noch mehr Süßigkeiten mit zu sich nach Haus und... ich möchte das Gedankenexperiment hier abbrechen.
      Keinen durch und durch netten Charakter? Hast du etwa Pollo vergessen, den Neffen von Nera und Michelangelo Machiavelli? Der war vom Scheitel bis zur Sohle nett, freundlich und absolut höflich. Er stand nur auf der falschen Seite. xD
      Das Gedankenexperiment klingt etwas nach "RTL II Reportage Spezial" und muss daher tatsächlich nicht weiter ausgeführt werden. Und wir wollen ja nicht gleich jeden Geistlichen oder Gläubigen mit Pedophilie in Verbindung bringen, nech?^^

      DasReising schrieb:

      Nun: Everard, der alte Charmeur, beendet sein Gespräch mit Audi Mercedes so wie es angefangen hat. Plötzlich. Wir erfahren noch nicht was in dem Artikel genau steht, aber meine Prognose hat sich für mich bewahrheitet. Mich interessiert jetzt nur noch ob der Typ wirklich so ein Arsch ist wie Everard denkt oder nur ein ungeschliffener Diamant, wie ihn Mercedes mit einer minimal romantisierten Wahrnehmung sehen könnte. Man darf gespannt sein.
      Hach, ein ungeschliffener Diamant. Wie schön.^^
      Naja, ich werde natürlich nicht allzu viel dazu sagen können, aber sagen wir mal so: Ich führe genauso selten abgrundtief schlechte Charaktere ein wie abgrundtief gute...

      DasReising schrieb:

      Zuletzt noch das Kloster des heiligen Korsetts. Nachdem ich den Abschnitt viermal gelesen hatte, habe ich ihn auch endlich verstanden. Glaube ich. Dabei habe ich eine faszinierende Reise über einen Amok laufenden Krill, über einen Mann in den Krill sich, eingeschläfert vom monoten Geschwafel seines Begleiters, hineinversetzt und der im Kloster Amok läuft, über einige komplett unverständliche Handlungen Krill's bis hin zu dem was passiert ist, nämlich das Krill seine Wut an Statuen auslässt und einen Kinderschänder überhart bestraft, hinter mich gebracht, nur um hier und jetzt zu sagen: Bin mal gespannt was unser einfühlsamer Babysitter, mit langjähriger Ausbildung, jetzt mit der Kleinen macht. Wow... was für ein Satz. Sie muss ja noch wichtig werden. Irgendwie. Aber wie ist mit gerade noch schleierhaft. Vielleicht weckt sie in Thenardier ja doch noch Vatergefühle. Ich sähe Chevalier ja immer noch lieber als Mann der zwar ein falsches Rechtssystem mit harter Hand vertritt, jedoch auch "zärtliche" Gefühle besitzt. Das würde den Charakter interessanter machen. Nach der Ansage von Godzilla sinkt mir jedoch der Mut.
      Öhm, ich glaube hier verwechselst du grade Chevalier Thenardier mit Àgoston Baudelaire. Letzterer ist der Inspekteur de Gendarmerie, grade bei O'Mara und Thema im Gespräch zwischen Theodore Rexroth und Godzilla Brakes, ersterer wurde noch nicht eingeführt und ist der Vater von Ondine.^^
      Inwiefern Krill nun aber als Babysitter taugt, ist natürlich fraglich. Man erinnere sich an die Waisenkinder im zweiten Arc, denen er mit...schlimmen Dingen gedroht hat, um sie ruhig zu stellen. xD

      DasReising schrieb:

      Ja... das ist echt kurz. Aber besser etwas, als gar nichts. Denke ich. Vexor hat mir ziemlich das Bisschen Wind aus den Segeln genommen, welches ich noch hatte. Schönes Kapitel, auch wenn mich der letzte Abschnitt echt fertig gemacht hat... Bis nächste Woche.
      MfG, Mais und Reis.
      Mea culpa. Aber Krill ist halt kein einfacher Charakter, warum sollten es dann seine Abschnitte sein.^^

      DasReising schrieb:

      PS: Letzte Woche war Pause, weil ich zuerst nicht dazu kam, es dann vergaß und dann vor allem qoii schon alles geschrieben hatte, was ich hätte schreiben können. Manno... da hätte ich mal so schön mit meinem Wissen über die griechische Sagenwelt angeben können. Aber kann man machen nichts...
      Wie im echten Leben, wer zuerst kommt...^^
      qoii

      qoii schrieb:

      Es ist sehr Bezeichnend für dein FF, dass ich genau wie Vexor Monsieur Bellevie von Anfang an nicht über den Weg traue. Der Kerl ist definitiv nicht so freundlich wie er erscheint oder nur so lange bis man seine Weltsicht angreift und etwas gegen "Die Dame" sagt. Dann ist er sicher genauso entspannt wie viele bekannte Mönche und Priester des Mittelalters, heißt er wird ein Feuer entzünden lassen um die ungläubige Seele zu läutern.
      Es ist noch viel bezeichnender, wie die christliche Religion und ihr Klerus hier im Verruf stehen. xD
      Aber natürlich kann ich dir nur recht geben, der Gedankengang kommt natürlich sofort auf. Selbstverständlich verfolgt der Monsieur Bellevie Ziele mit seinen Handlungen, aber die werden euch vielleicht überraschen, wer weiß.^^

      qoii schrieb:

      Zurück zum Thema, derzeit sieht er seine Aufgabe darin das Wort der Dame unter den Straßenkindern zu verbreiten und ihnen durch einige milde Gaben die Großartigkeit dieser zu verdeutlichen. Vermutlich rekrutiert er unter ihnen auch neue Mönche und Sängerinnen, wobei ich es bezeichnend finde, das bis jetzt noch keine Nonnen Aufgetaucht sind. Immerhin scheint es sich hier um eine weibliche oberste Gottheit zu handeln oder ist/war Die Dame nur ihre Tochter auf Erden. Welche die verlorenen Schafe in (im wörtlichen Sinne) das Gelobte und sichere Land führte, das innere der Insel. Da eine weibliche Gottheit oder Messias(keine weibliche Form vorhanden) keine männlichen Jünger haben kann und Jüngerin irgendwie sch... klingt ist die Wahl der Muse als Hauptgefolgsleute viel Besser. Dieser Begriff ist bekannter und man verbindet ihn auch mit etwas positiveren, elegantem was sich für die Außendarstellung der Insel sowieso viel mehr anbiete. Also kein Platz für Männer womit wir wieder bei den bis jetzt fehlenden Nonnen wären. ….Viel weiteres geschwafel über Patriarchat, Matriarchat und dessen Auswirkungen auf den Regionsaufbau......
      Tja, da musst du wohl auf kleinere Erklärungen zur PS-Religion warten müssen. Deine Gedanken sind aber erstmal soweit richtig, Bellevie mal ausgenommen, zu dem ich mich leider enthalten muss.^^

      qoii schrieb:

      Bei Kloster denke ich immer zuerst an die dunklen, funktionellen, festungsartigen Gebäude des Mittelalters, welche du mit der Beschreibung von Saint-Cosette ziemlich gut getroffen hast. Ein riesiges Gebäude was hauptsächlich von schwarzen Kuttenträgern bevölkert wird (keine Nonnen), weiterhin Etagen für die schlimmen Sündiger, welche in weißen Gewändern um Vergebung winseln. Dann ein Raum mit weiteren Statuen der Musen, wobei wir bis jetzt von acht ausgehen, da du einen achteckigen Hof erwähnt hast, ob wir damit richtig liegen oder der achteckige Hof auf einer anderen Zahlenmystik beruht wissen wir noch nicht. Aber die acht ist eine Zahl, die irgendetwas mit dem ganzen mystischen Kram zu tun hat, wie die Drei oder die Zwölf oder...., mal abwarten ob wir später noch mehr zu Religion der Insel erfahren.
      Dann decken sich unsere Assoziationen mit Klöstern recht gut.^^

      qoii schrieb:

      Über die Enthauptung der Statue rege ich mich diesmal erstaunlicherweise überhaupt nicht auf, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass ich die Symbolik dahinter so geil finde . Immerhin ist es die Muse Cosette, die Namenspatronin des Klosters, die zufällig ihren Kopf verliert.
      Wow, da brat mir doch einer einen Storch. Ich hatte ehrlich gesagt schon regelrecht damit gerechnet, dass du mich hierfür wieder verdammst. xD
      Ja, Krill wusste zwar nicht, dass er die Schutzpatronin des Klostern enthauptet hat, aber es wäre ihm vermutlich auch egal gewesen. Der Meermann kümmert sich ja 'nen feuchten Dreck um die Religion der Insel und ihre Gläubigen.^^

      qoii schrieb:

      Apropo Cosette, als ich nachsehen wollte, ob du hier den Namen eine griechischen Muse übernommen hast, bin ich durch Wikipedia auf den Roman "Die Elenden (französisch: Les Misérables)" gestoßen, aus dem du anscheinend einige Elemente dieses Arc übernommen hast.

      Bingo.^^

      qoii schrieb:

      Krill hat sich nun der kleinen Ondine angenommenen, keine Ahnung was er mit ihr machen will oder wo er gedenkt sie später unterzubringen. Erstmal dürfte er jetzt Mercedes aufsuchen, die nach ihrem kleinen Gespräch mit Edward, sich nicht allzu begeistert darüber sein wird wenn Krill mit neuem Anhang auftaucht. Übriges einfach klasse die kleine Randbemerkung wie Krill den Mönch von seiner Harmlosigkeit zu überzeugt hat.
      Hm...wir werden sehen.^^

      qoii schrieb:

      Die Zeitungsmeldung, welche Mercedes von Edward erhalten hat, scheint schon etwas älter zu sein. Aus den Andeutungen der Beiden würde ich schließen, dass es um Ihn geht. Anscheinend hielt/hält Mercedes diese Person aus irgendwelchen Gründen für einen sehr guten Menschen, vielleicht hat er ihr auf irgendeine weise mit ihrem Bruder geholfen. Edward hingegen war schon immer anderer Meinung und diese Zeitungsmeldung scheint seine damaligen Aussagen/Vermutungen zu bestätigen.
      Kann ich so unterschreiben. Naja, ihren Bruder mal ausgenommen. Übrigens heißt der Soldat der Garde Everard, nicht Edward. Edward ist zwar die korrekte germanische Entsprechung, mir als Name jedoch seit den grauenhaften Twilight-Büchern und noch schlimmeren Verfilmungen zuwider. xD

      qoii schrieb:

      Dann erfahren wir noch das Edward Beschattet wird. Sein Schatten heißt Marseille und scheint fast genauso anziehend auszusehen wie Mulligan. Dessen Auftraggeber heißt Enjolras,der die Erwähnung einer brünetten Frau in Verbindung mit der Rue de Siecle und Edward äußerst lustig findet und anscheinend sofort etwas damit Anfangen kann. Deswegen würde ich darauf Tippen, das wir Enjolras bis jetzt unter der Bezeichnung "ihn" kennengelernt haben. Ob die Beiden auch etwas mit Mulligan zu tun haben kann man noch nicht genau sagen.
      Nun beleidige hier mal Marseille nicht so. Niemand ist so widerlich wie Mulligan, jedenfalls nicht auf PS. xD
      Zum Rest muss ich mich natürlich mal wieder enthalten, tut mir echt leid. Das muss dir schon langsam auf die Nerven gehen, wenn du ständig nur so kurze Rückmeldungen erhältst.^^

      qoii schrieb:

      Wieder mal ein eher düsteres und vor allem durch das Klostererleben von Krill beim ersten lesen ein verwirrendes Kapitel. Trotzdem hat es mir wieder sehr gut gefallen, viel zum spekulieren und herausfinden im Bereich der Inselreligion.
      Ja, zum Spekulieren und Interpretieren wirst du in diesem Arc mehr als genug haben, glaube ich. ;)
      OneBrunou

      OneBrunou schrieb:

      Heute ist es also soweit ... Der 06. März ist da … Auf den Tag genau läuft deine FF nun schon ein Jahr lang (kommt mir persönlich irgendwie viel länger vor), weswegen ich jetzt unbedingt wieder ein Feedback abgeben wollte … Ebenso wie ich vor meiner neuesten Rückmeldung natürlich auf den aktuellen Kapitelstand kommen wollte, was mir, wie unschwer zu erkennen ist, auch gelungen ist ^^
      Allerdings beschränke ich mich in meinem Kommentar lediglich auf ein paar allgemeine Dinge, die mir so aufgefallen sind und die ich definitiv loswerden will. Könnte aber wieder ein wildes Durcheinander geben, da ich mir einfach wie ein Bekloppter alles kreuz und quer notiert hatte, was ich irgendwie mal ansprechen wollte. Beim nächsten Mal geht’s dann auch für mich an den Inhalt der neuesten Kapitel von dir ;P
      Ach, durcheinander und kreuz und quer zu schreiben ist mein Spezialgebiet. Da kannst du mich mit nichts erschüttern. Du müsstest mal die Chaos-Kritzeleien sehen, die meine Ideen und Gedanken zu meiner FF beinhalten oder die Notizen für das mögliche Crossover mit Vexor. xD

      OneBrunou schrieb:

      An dieser Stelle möchte ich zu aller Erst einmal meinen persönlichen, heimlichen, Favoriten deiner FF hervorheben: Flint. Das liegt an dem einfachen Grund, kann mich da aber auch irren, dass er mit seinem Unwissen quasi uns Leser perfekt reflektiert und widerspiegelt. Während es bisher, soweit ich das in meinem Kopf abgespeichert habe, so aussah, dass viele Gegebenheiten für Callaghan und co. eher selten etwas Neues dargestellt haben, und wenn galt dies nicht für alle, so ist Flint eigentlich immer der Unwissende, der Grünschnabel, dem einfach alles erklärt werden muss. Der leicht naive Junge, für den irgendwie immer alles neu ist, so wie es eben auch bei uns Lesern der Fall ist. Keine Ahnung ob das auch deine Absicht, dein Hintergedanke, mit seiner Figur ist, allerdings erfüllt er diese Rolle bisher doch ziemlich gut. Umso freue ich mich eigentlich immer auf Szenen mit ihm, weil dies häufig bedeuten, dass wir neue Hintergrundinformationen geliefert bekommen ^^
      Natürlich ist Flint für mich der Charakter, mit dessen Hilfe ich Informationen logisch unterbringen kann. Flint ist einfach der Motor und die Triebfeder der FF und muss daher natürlich (vorerst) entsprechend unbedarft sein. Dass sich Flint verändern wird, prophezeie ich aber schonmal. Es freut mich, dass dir die Figur gefällt. Hatte diesbezüglich etwas Bedenken, da er wohl charakterlich am ehesten an den typischen Shonen-Helden herankommt, auch wenn seine Stärke da noch nicht mitspielt.^^
      Im Gegensatz dazu sind Callaghan und Co. einfach viel abgeklärter und sicherer, ganz klar. Flint hingegen überlebt ein Wechselbad der Gefühle. Tausend neue Eindrücke und ständig wird er sich seiner Schwäche bewusst und der Tatsache, dass er ohne die Kopfgeldjäger schon längst verreckt wäre. xD

      OneBrunou schrieb:

      Bezüglich deines Schreibstils ist mir beim Verschlingen der letzten 10+ Kapitel, die es für mich aufzuholen gab, mal wieder bewusst geworden wir wortgewandt du doch bist. Wie du anhand meiner FF ja weißt bin ich eher ein Freund von schlichteren Formulierungen, gehe sogar fast soweit, dass ich zu gewaltige Ausschmückungen manchmal eher sogar etwas abschreckend finde, da sie, zumindest mich, oft leicht vom eigentlichen Inhalt ablenken. Und dieser steht bei mir nun mal an vorderster Stelle ... Gefällt mir der Inhalt, bleibe ich auch am Ball. Bei dir ist genau das der Fall, mit dem feinen Unterschied, dass deine Ausschreibungen irgendetwas an sich haben, was ich an anderen Stellen, egal ob jetzt Bücher oder FF's, oftmals als, wie oben erwähnt, abschreckend empfinde, was hier jedoch irgendwie nicht der Fall ist. Ähnlich wie bei Vexor im Prinzip. Keine Ahnung woran das liegt, aber ist nun mal so xD
      Wie schön, dass mein ausschweifender Stil zur Abwechslung mal zu gefallen weiß. ;)
      Vielen Dank für das Lob. Dass es von dir kommt, hätte ich nie gedacht, immerhin weiß ich ja um deine Präferenz für schlichtes Schreiben.^^
      Ob ein Stil jetzt vom Inhalt ablenkt, ist für mich eine merkwürdige Frage. Letztlich gehört für mich zu jeder guten Handlung eine ebenso gute Umsetzung und wenn ein Autor es von Anfang an schafft, seinen "blumigen" Stil mit seiner Handlung zu verquicken, sehe ich keine Probleme. Natürlich sollte am Ende kein allzu großes Ungleichgewicht entstehen, sodass man am Ende mehr Lyrik als Epik hat, aber ansonsten bin ich einem ausschweifenderem Stil (logischerweise) nicht abgeneigt.^^

      OneBrunou schrieb:

      Bezüglich des neuen Arcs lohnt sich eine Zusammenfassung, mit entsprechenden Gedankengängen von mir, noch nicht so wirklich, wobei ich bisher einfach festhalten muss, dass die Atmosphäre mal wieder absolut atemberaubend eingefangen wurde! Was mir persönlich aber etwas missfällt, doch das entspringt nur meinem eigenen Empfinden, ist die Einbindung der französischen Sprache (ist doch französisch, oder? xD). Wieso? Ganz einfach, weil ich die Franzosen einfach verachte. Mag hart, fast schon rassistisch klingen, aber bei Gott, ich hasse sie. Einmal in dem Land gewesen. Sieht mich nie wieder. Wenn man meint in Ägypten wären die Einwohner Touristen gegenüber frech und abgebrüht (da war ich nämlich auch schon mal), dann gilt das ebenso für die Franzosen. Von ihrem krampfhaften Drang dazu sämtliche anderen Sprachen in ihrem Land grundlegend abzulehnen mal ganz zu schweigen
      Aber gut, genug davon. Will hier ja keine Hasstirade vom Zaun brechen wegen manch sprachlichem Aspekt in deinem neuen Arc. Sollte ich mich jetzt bei der Sprache vertan haben, und Bezüge zu Französisch gar nicht vorhanden sein, dann betrachte diesen Beitrag einfach als „redundanter“, als er sowieso bereits ist xD
      Ja, natürlich ist es Französisch und...tja, was soll ich sagen?^^ Ich hatte bisher noch nicht allzu oft mit Franzosen zu tun und das Land zu besuchen steht leider noch immer auf meiner To-Do-Liste, ohne in greifbare Nähe zu rücken. Du wirst schon deine Gründe haben, warum du Frankreich und alles, wofür es steht, verabscheust.^^
      Jedenfalls ist der ganze Handlungsort des Arcs an Frankreich angelehnt und aus meinen Kommentaren zu deiner FF wirst du ja noch wissen, dass ich ein kleiner Hobby-Linguist bin, der sich gerne mit anderen Sprachen und sprachlichen Feinheiten auseinandersetzt. Daher wird auch die französische Sprache kräftig mit einbezogen, um einen homogenes Rahmen für diesen Arc zu schaffen. So leid es mir auch für dich tut. xD

      OneBrunou schrieb:

      Ach, übrigens ... Ich weiß nicht mehr, ob ich mich danach schon mal erkundigt hatte, wenn ja tut es mir leid, aber hast du inzwischen schon eine Vorstellung davon wie lange deine FF ca. andauern wird? Kapitelanzahl halt. Ist für mich immer ein spannendes Thema und interessant zu wissen, ob ich wirklich der einzige bin, der sich mit seinen ersten Schätzungen einfach mal vollkommen vertan hatte ...
      Das ist eine sehr gute Frage...^^
      Zu Beginn meiner FF hatte ich damals die Zahl 300 durch den Raum geworfen und bin mittlerweile bei einer Schätzung von etwa 300-350 Kapiteln, die sich auf 7 bis 8 Arcs erstrecken werden, ganz sicher bin ich mir noch nicht. Meine Handlung steht jedenfalls und sämtliche Ideen, die mir jetzt zusätzlich einfallen und die Handlung verlängern würde, notiere ich und sammle so Stoff für eine mögliche weitere FF, sodass "Menschenjagd" definitiv inhaltlich gesetzt ist. Wie viele Kapitel das nun genau in Anspruch nehmen wird...wer weiß.^^

      OneBrunou schrieb:

      Ein Crossover zwischen deiner und der FF von Vexor fände auch ich übrigens sehr interessant. Hoffe drauf, dass da was passieren wird, weil’s vom Setting her doch grundlegend passen würde, mMn.

      Ja, das ist die vorherrschende Meinung. xD Mal schauen, wie es laufen wird. Meine Ideen sprudeln mittlerweile ohne wirklich konkret zu werden. Eine üble Angelegenheit. xD

      OneBrunou schrieb:

      Sooo … Und eigentlich wollte ich noch irgendwas zu deiner FF schreiben, aber will mir das gerade irgendwie nicht mehr einfallen. Ist gerade leider alles ein bisschen durcheinander geraten und beinhaltet doch erschreckend wenig Inhalt zu deiner FF als solche, aber gut … Sieh diesen Kommentar einfach als eine Art Lebenszeichen von mir als Leser an und dass ich ab sofort wieder (oder endlich ^^) beim wöchentlichen Kommentier-Rhythmus dabei bin!
      Dann freue ich mich auf deine allwöchentlichen Kommentare und mal schauen, wie lange du das durchhältst. ;)


    • Kapitel 55 - Ein gerechtes Werk

      Dann widmen wir uns doch gleich einmal dem neuen Kapitel, bevor ich keine Zeit mehr dafür finde oder es wieder bis zum letzten Drücker hinaus schiebe^^

      O'Mara in den eisernen Fängen der Staatsgewalt!
      Ja unser blonder Semi-Alkoholiker wird wie erwartet des Mordes an der Kellnerin und des Vandalismus beschuldigt und soll sich erst einmal verantworten, bevor er medizinisch versorgt wird. Was ist denn aus dem Grundsatz geworden, dass man unschuldig ist, bis die Schuld bewiesen kann oder war das anders herum? Ich kann mir das immer nicht merken, aber für einen Hund der alten Schule - und so schätze ich Baudelaire und seine Truppe ein - wird das wohl eh keine Rolle spielen. Und zugegebenermaßen ist die Indizienlage ja doch recht eindeutig und für O'Mara schaut es demnach nicht ganz so berauschend aus^^
      Beim Verhör verstehe ich einen Punkt nicht (vielleicht steh ich auch grad nur auf dem Schlauch und die Pointe verwehrt sich mir), aber warum sollte O'Mara laut Satre nicht wollen, dass sie den richtigen Mörder festnehmen, nur weil er Kopfgeldjäger ist. Oder hängt es damit zusammen, dass er ihn lieber selber festnehmen und ausliefern will? Das allerdings würde aber bedeuten, dass unsere Polizeihunde bereits wissen müssten, dass auf Mulligan ein Kopfgeld ausgesetzt ist, hinter dem O'Mara theoretisch hinterher sein könnte. Oder ich verrenne mich hier einfach^^. Ändert auf jeden Fall nichts an der Tatsache, dass ich an Satres Stelle O'Mara auch nicht glauben würde, weshalb die Szene so auch für mich passt. Dass Grenoble unserem Blondschopf am liebsten Gleich die Rübe wegschießen möchte, habe ich so erwartet und war froh, dass es dann schlussendlich auch so gekommen ist! :)

      Luca ist derweil getürmt und ich frage mich wieso? Oder noch eher frage ich mich, wenn sie sie schon als Komplizin betrachten, warum wird sie da nicht besser bewacht? Naja kommen wir zur ersten Frage und ihrem Fluchtmotiv zurück, was schlussendlich daran liegt, dass sie der von Mercedes gestellten Aufgabe nochkommen möchte. Dass sie Hilfe sucht, halte ich für sehr unwahrscheinlich, denn Luca ist mir zu durchtrieben und schlau, als ob sie dort offen Streit provozieren würde, aber wir werden es noch sehen. Die Situation führt auf jeden Fall dazu, dass Baudelaire und O'Mare einen Kampf begonnen haben und ich bin sehr gespannt, ob du uns seine massiven Verletzungen (auch schon im Kampf gegen MUlligan) nicht ohne Grund so detailliert beschrieben hast. Ich erinnere mich noch an den Kampf mit Baggio, wo es ebenfalls darum ging/du angedeutet/ich geschlussfolgert habe, dass O'Mara seine Kampfkraft durch physischen Schmerz irgendwie steigern kann. Könnte ich mir hier auch gut vorstellen, denn du beschreibst Baudelaire ja als wahres Kampfmonstrum und ich bin gespannt, wie es an dieser Stelle weitergehen wird.

      Ach Krill: Ich mag dich!
      Nach dieser offenherzigen Zuneigungsbekundung, kommen wir mal zum WIeso! Seine Interaktion mit Ondine gefällt mir sehr gut und zeigt, dass Krill wirklich eine interessante und auf eine verquere Weise sympathische Figur ist. Ich weiß ja nicht, ob es an meinen eigenen verstörenden Umgang mit Kinderfiguren liegt, aber irgendwas ist faul mit Ondine. Jaaa ich weiß, dass habe ich bei Belleville und ihrer Mutter schon gesagt, aber nachdem du letztere durch eine amateurhafte Lobotomie aus dem Rennen genommen hast, bleiben ja nur noch die zwei :P
      Allerdings frage ich mich, was sie in dem Kloster mit den Kindern angestellt haben, denn sie ist erstaunlich abgeklärt und auch den Tod ihrer Mutter, sowie von dutzend toten Mönchen lässt sie erstaunlich kalt. Mein erster abgedrehter, höchst spekulativer und vermutlich absolut falscher Gedanke war, dass die kleine gar nicht Mirelles leibliche Tochter ist, sondern * und jetzt Trommelwirbel* das Kind von Mercedes! Okay ja...es gibt keine Anzeichen dafür oder auch nur Indizien, aber irgendwie kam mir der Gedanke und ich wollte auch mal eine coole, abgedrehte Theorie da lassen :P
      Des Weiteren gibt es einen Pluspunkt dafür, dass Krill seine Fischmenschen/Meermann-Kräfte zur Säuberung von blutverschmierten Leichen benutzt! :D
      Allerdings bin ich jetzt noch umso ratloser, was Krill mit der Kleinen vorhat. Der bisher spannenste Part des Arcs für mich, aber auch nur weil ich mysteriöse Kinder absolut interessant finde (wie man unschwer an meiner Geschichte erkennen kann^^).


      Luca fühlte sich wie ein weißer Hai, dessen spitzer Körper durch aufgescheuchte Schwärme glitzernder Makrelen brach, ohne ihnen auch nur eine einzige funkelnde Schuppe zu entreißen.

      Ein Hai und Makrelen? Kommt mir bekannt war und egal, ob das bewusst oder unbewusst geschehen ist, freut es mich, dass ich die Metapher wiedergesehen habe :thumbsup:

      Okay im letzten Abschnitt wissen wir, was Luca vorhat. Sie ist hinter Renée her und unterschätzt die Schönheit, die ihr da wohl ein Dial unter die Nase hält. Wie ist Luca eigentlich so schnell auf Renées Färte gekommen?

      Also tolles Kapitel, welches die Handlungsstränge vorantreibt und wieder viele Fragen aufwirft, und wieder herrliche Dialoge mit O'Mara bereit hält. Tolle Arbeit! :thumbsup:

    • Saint Cosette & Ein gerechtes Werk

      -Bo- schrieb:


      Ich nicht, ich hasse süßes Gebäck.^^

      Macht nichts, dafür hat Vexor ihn ja verputzt :D

      Mein Horoskop, dass ich alle Schaltjahre mal überfliege, hat mir zwar heute mitgeteilt mich Ausschweifungen nicht hinzugeben, aber da ich darauf eh nicht höre, werde ich heute mal extra viele davon einbauen. :thumbsup: *muhahaha*

      Anfangen werde ich jetzt einfach mal mit dem Kapitel Saint Cosette und versuchen chronologisch vorzugehen. Ich weiß ja nicht was ihr gegen Religionen habt, ich finde sie immer sehr spannend. ^^ Welches Volk hat sich was Gedacht und die geschichtlichen Hintergründe etc. Die hiesige Glaubensrichtung scheint sehr auf Frauen ausgelegt. Selbst der Obergott ist weiblich. In den meisten Mythologien sind Göttinen eher negativ behaftet, daher vermute ich mal ganz dreist, dass es hier um eine nicht allzu freundlich gesinnte Allmacht geht. Insbesondere, da gerade die Griechen ihre Göttinen als Rachsüchtig und charakteristisch eher unfreundlich darstellten und du dich von diesen hast inspirieren lassen. Das ist aber nicht nur bei den Griechen so, die nordischen Göttinen, Pacha mama bei den Quechuas etc. haben alle ein Profil in dieser Richtung. Oder jedenfalls die „Hauptgöttin“. Es zieht sich einfach durch die verschiedensten Glaubensrichtungen, ohne es jetzt Verurteilen zu wollen. ^^

      Bellevie betreibt Kindererziehung und versucht schon die Kleinsten dazu zu bringen, dem Kloster positiv gegenüber zu stehen. Seine kleine Geschichte über den Peitscher und den ehemaligen Dieb erinnerte mich aufgrund des Apfels an den Garten Eden und den so gesehenen Raub der verbotenen Frucht. Wie die Anderen bin ich auch davon überzeugt, dass die Mönche eher ein grausames Volk sind und die kleinen Mädchen kein glückliches Dasein fristen. Allein die Tatsache, dass Ondine so gefühlskalt und teilnahmslos agiert, zeugt von einer Vergangenheit die alles andere als rosig war. Dazu noch die Schläge und was sie sonst noch alles erlebt haben wird. Wie Vexor habe ich auch den Eindruck, dass mehr in ihr steckt als man glaubt und finde sie auf eine gute Weise sehr düster.
      Krill zählt für mich derweil zu einem der besten Charaktere. So richtig entscheiden kann ich mich allerdings nicht, da alle ziemlich interessant und mysteriös sind. Zu 100%iger Sicherheit kann ich sagen: Ich mag ihn. Ein sehr sympathischer Meermann. Auch den Schreibstil seiner Absätze finde ich plump gesagt einfach geil. Man muss es zwar ein zweites Mal lesen, aber gerade das bereitet mir ein großes Vergnügen. In den einzelnen Sätzen gibt es so viel zu entdecken. ^^ Ich könnte mich wohl noch eine ganze Weile über Krills Absätze auslassen, aber ganz so Ausschweifen wollte ich dann doch nicht. Sonst komme ich heute zu keiner weiteren Aktivität...

      Mercedes und Everard haben vorerst ihr Gespräch unterbrochen, dazu wurde auch schon genug gesagt. Viel reizvoller ist doch die Frage, wer die Neuankömmlige sind, die Everard beschatten. Dank seines Besuchs beim Kindheitsschwarm wird sie wohl auch unfreiwillig mit in was-auch-immer gezogen. Entweder Enjolras, Marseille, Marseille und Marseille versuchen Everard und aus welchen Gründen auch immer zu stürzen oder.... ich habe keine Ahnung. Sollte es sich bei Ihn um jemanden handeln, der weit höher in der Rangordnung steht als die Garde Royal (Stichwort Chevalier?) und weiß dass Everard ihm nicht wohlgesonnen ist, na dann Prost-Mahlzeit. Jedenfalls hat er sich irgendwo ziemlich unbeliebt gemacht.

      O'Mara kann einem schon irgendwie Leid tun. Alle Arschlöcher dieser Welt kennen ihn, keiner sagt was los ist, er wird des Mordes angeklagt und mit Mulligan verwechselt. Letzterer Punkt ist wohl so deprimierend, dass er sich die Kugel geben wird. Höchst erstaunlich finde ich, dass keiner auf die Idee kommt, dass es hässlichere Menschen geben könnte als O'Mara. Gut, dass immerhin wir es besser wissen. Zu seinem Teil lässt sich diesmal nicht so viel sagen. Berechtigter Weise macht der Blondschopf sich ziemlich Sorgen um Luca. Die im Übrigen mal schnell in ein, so vermute ich, Impact/Reject Dial rennt. Hätte sie Ihre Gedanken mal nicht abschweifen lassen, wäre die Situation anders verlaufen. Immer wachsam bleiben!!

      @Vexor
      In dem Restaurant hieß es, der Mörder sei mit einer Frau unterwegs gewesen, daher die Schlussfolgerung dass diese seine Komplizin war. Auch war sie schon verschwunden, bevor Boudelair und Gefolge auftauchten. Prinzipiell wissen sie nicht, nach welcher Frau genau sie suchen. Glaube ich jedenfalls...
      Renée machte gleich zu Beginn der Auseinandersetzung einen Abgang und Luca ging schnell in deren Verfolgung über. Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass sie Ihre Beute nicht erst suchen musste, weil diese eben nicht so weiten Vorsprung hatte.

      Zum Schluss noch schnell etwas zum Crossover, da ich es sinnlos finde wegen einer solchen Kleinigkeit eine PN zu verschicken...
      Das einzige an Fanservice was ich mir (überhaupt) wünschen würde, wäre das einbauen von Tierfrüchten aus den Tropen. Ich kann die Tiere einfach nicht loslassen. :S Faultiere sind da leider zu inaktiv ( 8o ) aber Spinnenaffen oder Brüllaffen z. B. Oder wie wäre es mit einer Wildkatze a la Margay oder Ozelot. Alle ihre schönen und hässlichen Seiten, die tierischen Instinkte und Aggressionen. Papageien... Der Regenwald... Angriff der Killermosquitos... Hach... meine Gedankenwelt geht gerade wieder mit mir durch, daher mach ich mal ein Sperrband drum, das zugegebenermaßen nicht halten wird... xD

      Das mit dem chronologisch hat jetzt irgendwie nicht so hingehauen, na egal. xD
    • Kapitel 55 - Ein gerechtes Werk

      -Bo- schrieb:

      Ein Norddeutscher also? Aha, Fischkopf oder was anderes? xD

      Definiere Fischkopf... Ich komme nicht aus Hedwig-Holzbein, aber viel nördlicher, als bei mir kommt man in Deutschland auch nicht mehr. Mit dem Auto 15 Minuten zur Nordsee... Soviel dazu.
      Begeben wir uns nun wir in die Welt von "Menschenjagd", wo es erstaunlich wenig ums Kopfgeldjägergeschäft geht, dafür aber um griechische Sagen und Götter, italienische Künstler und Handelsfamilien und Menschen die mit der schlimmsten Sprache der Welt benannt sind: Französisch.

      -Bo- schrieb:

      Öhm, ich glaube hier verwechselst du grade Chevalier Thenardier mit Àgoston Baudelaire. Letzterer ist der Inspekteur de Gendarmerie, grade bei O'Mara und Thema im Gespräch zwischen Theodore Rexroth und Godzilla Brakes, ersterer wurde noch nicht eingeführt und ist der Vater von Ondine.^^

      Es ist nämlich genau das passiert was ich erwartete. Ich habe mich mit meinem miserablen Namensgedächtnis und lateinischen Schulbildung im Wald der französischen Namenswelt verloren... Mal sehen wie sich das noch auswirkt. Egal, mein Gedanke lässt sich genausogut auf Baudelaire beziehen wie auf Thenardier. Hätten wir das auch. Jetzt aber auch zur Geschichte.

      Im Kloster zum heiligen Croissant treffen wir meinen neuen Lieblingscharakter. Ein kleines Mädchen welches mich spontan an die Mädchen aus The Shining (primär aus dem Film, nicht aus dem Buch) erinnert oder an jedes Mädchen aus jedem Horrorfilm. Ich mag die kleine weil sie ein total abstruser Charakter ist und ich mich wirklich frage was es mit ihr auf sich hat. Jedes finde ich sie momentan am interessantesten. Krills spontanem Anfall von "Mitleid" kann ich nur zustimmen. Kann man so und so sehen, aber des Mordes würde ich ihn jetzt nicht anklagen. Die Interaktionen zwischen den beiden finde ich auch niedlich gemacht.

      Nun zu unserem Lieblingsalki. Der Gute muss also feststellen, dass er Baudelaire, zumindest noch nicht, gewachsen ist. Ob er jetzt ohnmächtig bleibt oder ob ein Adrenalinkick ihn nochmal zurück ins Spiel bringt weiß ich nicht, aber für mich hörte es sich so an als ob es das erstmal war.
      Viel besser war dagegen der Dialog davor. Ich weiß nicht an wen mich dieser Dialog erinnert, aber es war ein Comedian. Loriot? Ne ich glaube nicht. Ist aber auch egal. Es war jedenfalls witzig. Das Einzige was mich störte, waren die unnötig langen, aus meiner Sicht irrelevanten, Passagen zwischen den Dialogen. Ob es nun Beschreibungen der Situation, Gefühle oder Aussehens von irgendwem waren, ist nicht weiter wichtig. Ich fand einfach, dass sie die Komik des Gesprächs störten indem sie es immer wieder zu lange unterbrachen. Weiß nicht ob du den Witz (falls er überhaupt beabsichtigt war) nur im Hintergrund rüberbringen wolltest, aber aus meiner Sicht wäre hier weniger mehr gewesen.

      Jetzt bin ich wieder mit Riesenschritten durch den Text gerannt und konnte weder hier noch da irgendeine Spekulation hinterlassen. :/
      Heute ist wirklich sehr kurz, aber es kann ja nicht jeder so viel schreiben wie Luca... Naja.
      Schönes Kapitel und man sieht sich demnächst wieder.
      MfG The Reising (ich glaub den hatte ich schonmal...)
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain