Menschenjagd (Bo)

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    • Kapitel 72 - Gefährliche Geschäfte

      Wie! Was! Das war's! Das soll der große Kampf gewesen sein? Irgendwie tut mir Esprit jetzt noch mehr leid als vorher, dass sie so einen ….. fast hätte heiraten müssen.
      Obwohl... steht irgendwo das die Männer die Schläge der Ehefrauen auch überleben müssen. :evil:

      Wie auch immer Flint gewinnt den Kampf um die Braut ohne einen Finger zu krümmen, mit dem selben Trick wie er dem Möchtegern-Freier schon vorher entkommen konnte. Was mich schon ein bisschen erstaunt, da er sonst schon mehr Probleme mit seinen Gegner gehabt hat. Allerdings dürften wir (oder vielleicht auch nur ich) Flint doch sehr unterschätzen. Immerhin ist er mit waren Monstern unterwegs und ihre Gegner waren bis jetzt auch nicht ohne, so dass Flint schon im oberen stärke drittel liegen dürfte. So gesehenen verwundert sein schneller Sieg also eigentlich nicht so sehr.^^

      Esprit die glückliche Ex-Braut bringt ihren (Be-)Freier wie versprochen zu Rennac. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ihr verwandtschaftliches Verhältnis zu Rennac schon einmal genauer benannt wurde, aber ich habe mir ihn immer so um Mitte Ende 50 vorgestellt, also um einiges älter als er wirklich ist und nicht als ihren Bruder sondern höchstens als Onkel.

      Rennac ist ein größerer oder sagen wir besser ein anderer Sonderling als ich erwartet habe. Ich dachte bei ihm, trotz aller seiner Modernisierungsbemühungen, doch er an den „klassischen“ Zigeuner/Vagabunden Anführer und nicht an jemanden der eher in eine Uni oder Bibliothek gehört, zumindest vom aussehen und seinen zwischenmenschlichen Fähigkeiten. ;)

      Dafür sind seine Andeutungen um so interessanter, wenn auch nicht sehr ergiebig. Die einzige, zu Harley gehörende Person, die er kannte ist Renee und er empfiehlt Flint sich an diese zu wenden. Weiß Rennac überhaupt nicht, dass sie bereits Gast seiner Leute, haben die ohne sein Wissen gehandelt oder will er Flint nur weiter im Dunkeln tappen lassen. Es könnte eventuell sogar sein, dass die Entführer überhaupt keine Zigeuner waren und diese deswegen überhaupt nicht wissen, dass und warum Baudelaire jetzt zum Angriff geblasen hat. Denn die Zigeuner erscheinen irgendwie ziemlich ruhig und gelassen, sie hatten sogar Zeit den Hochzeitskampf durchzuführen und wenn sie wüssten dass bald eine Racheaktion von Baudelaire anstehen könnte, würde ich mich mit anderen Dingen beschäftigen. Sie sind in ihren Katakomben zwar durchaus sehr sicher, sofern die Eingänge nicht bekannt sind, aber trotzdem erscheinen sie mir bis jetzt zu Sorglos. Immerhin hat O'Mara keine fünf Sekunden gebraucht um einen Führer zu finden ;) und auch Baudelaire dürfte eher früher als später raus finden wie er zu ihnen kommt.

      Die andere Frage ist natürlich wer die vermeidlichen Macht ist vor der Harley sich angeblich Fürchtet. Ist es Ulysses? Möglich, aber diese Idee beruht vor allem darauf, dass Renee Angst vor Mulligan hat, aber wer hätte des nicht. :D

      Nach dieser kleinen Unterhaltungen fallen mir irgendwie immer mehr Gründe ein, wie oder warum Esprit am Ende doch in Cal's Gruppe landen könnte. Von einer unbedachten Handlung Flints die für eine unlösbare Verlobung sorgen könnten, über Rennacs Tod und Esprits Wunsch nach Rache, bis das Rennac es irgendwie einfädelt, dass sie PS mit Cal (bzw. Flint ;) ) verlassen muss. Aber zuvor müsste Esprit noch zeigen, was sie Kämpferisch so drauf hat. Obwohl ich das Gefühl nicht los werde, dass sie eine bessere Kämpferin als Flint ist und dieser dürfte, wie ich oben bereits festgestellt habe, nicht der Waschlappen als der er manchmal erscheint.

      Auch ja und dann sind da noch die rauchenden Ruinen des Thronsaals in denen sich Everad mit den Sternen und einer noch lebenden Herrscherin befindet. Die Gard Royal ist fast vollständig ausgelöscht und die Herrscherfamilie dürfte vorerst auch aus dem aktiven Spiel sein, wobei Everard vielleicht noch dazu in der Lage ist weiter für sie zu kämpfen und vor den Ratten zu beschützen.

      Viel interessanter ist aber Dr. Pest, der sich anscheinend für die erfolgreiche Zusammenstellung der lebenden Feuersbrunst verantwortlich zeigt. Könnte er etwas mit den ›Ding‹ zu tun haben von dem Rennac spricht oder ist er als Pest teil der Ratten, da diese für die Verbreitung der Pest (wahrscheinlich) mit Verantwortlich waren, obwohl sie eigentlich nur Flohtaxi gespielt haben. Allerdings würde das Flammenmuster der Teleschnecke eher auf eine andere Gruppierung hindeuten, vielleicht sogar die Macht vor der sich Renee und Harly fürchten. :whistling:

      Wie immer ein sehr schönes Kapitel, auch wenn Flints Kampf trotz allem etwas kurz und unspektakulär wer, dafür waren Rennacs Kommentare zu Esprits Beziehung zu Flint um so lustiger. ^.^

      Auch übrigens sind schon irgendeiner deiner vier Charaktere für deinen nächsten Arc besetzt, ich weiß zwar nicht ob ich die Woche dazu komme, mir endlich mal Gedanken darüber zu machen, aber es wäre doch blöd wenn einer Doppelt entworfen wird.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Moin moin,
      glaub es oder glaub es nicht, aber ich bin doch tatsächlich auch endlich bei dir auf dem aktuellen Stand ^^
      Bei dir gelten ja im Prinzip dieselben Gründe für meine lange Abstinenz wie bei Vexor, darum spare ich mir die Ausführungen meiner derzeitigen Umstände mal und komme gleich zur Sache ... Erwähnen, dass es hier jetzt drunter und drüber gehen wird und ich null Struktur in den Beitrag bringen kann (weil ich eben nur am Smartphone sitze) muss ich hoffentlich auch nicht noch mal ^^

      Wie dem auch sei, fange ich mal ganz vorne, bei dem Aspekt, der mir einfach auch am Allerwichtigste ist, an ... Der Handlung!
      Bei dieser kann ich bisher eigentlich nur meinen Hut vor dir ziehen, weil wir hier im Arc doch tatsächlich zu jedem einzelnen deiner Protagonisten mehr erfahren, insbesondere von Mercedes, deren Hintergrundgeschichte mich bisher unfassbar gut unterhalten hat.
      Während wir bei ihr zurückgehen gehen wir bei Flint nach vorne, der, bei seiner Suche nach Harley, von einer Spur zur Nächsten gejagt wird.

      Übrigens, da uns schon Vexor imo geradezu mit Referenzen zu den Batman Comics bombadiert, kam ich nicht umher auch bei dir die eine oder andere festzustellen, ob gewollt oder nicht ... Dies gilt vor allem für Harley, der mir bei dir imo ebenfalls wie eine sehr lose Anlehnung an gewisse Züge des Jokers, wenn auch nicht unbedingt auf seine Person bezogen, erscheint. Da wäre einmal das Gespräch zwischen ihm und der Therapeutin, in dem letztere scheinbar auch Sympathien für ihren Patienten zu entwickeln scheint (ähnlich des Kennenlernens vom Joker und Harley Quinn). Dann wäre da noch Renee, die vor allem mit ihrer Schwärmerei und Vernarrtheit sehr an Harley Quinn erinnert und nicht zuletzt natürlich auch der gewählte Name, den Jokers rechte Hand ja ebenfalls trägt.
      Alles Zufälle oder so von dir beabsichtigt? ;)

      Wo bin ich stehen geblieben? Ach ja, die Handlung ... Wie gesagt, Mercedes und Flint stechen hier imo von deinen Protagonisten noch am meisten hervor. Kill und O'Mara folgen direkt danach, von denen ich mir jetzt aber auch zeitnah wieder ein paar Szenen erhoffe (gab es eigentlich schon ne richtige Aufklärung bezüglich der Ereignisse der Bastille??) und danach folgt Callaghan, aus dessen Plot ich aber, um ganz ehrlich zu sein, imo einfach nicht so recht schlau werde.

      Viel mehr krieg ich gerade, durch das erzwungene bruchstückhafte Lesen und das mühsame Tippen am Smartphone, leider nicht mehr hin ;(
      Aber ich gelobe Besserung für die Zukunft ... Und Regelmäßigkeit! Auch wenn das wohl nicht immer funktionieren wird ^^

      PS: Fast vergessen ... Dein schon beinahe inflationärer Nutzen der französischen Sprache ... Gib's zu, das machst du nur um mich zu ärgern! xD
    • Kapitel 72 - Gefährliche Geschäfte

      qoii schrieb:

      Auch übrigens sind schon irgendeiner deiner vier Charaktere für deinen nächsten Arc besetzt, ich weiß zwar nicht ob ich die Woche dazu komme, mir endlich mal Gedanken darüber zu machen, aber es wäre doch blöd wenn einer Doppelt entworfen wird

      Diese Frage würde ich als erstes auch gleich stellen! Von mir kommt defintiv noch ein Charakter ;)


      Dann fangen wir doch mal an, wenn ich das obige Zitat mal als Einleitung nutzen darf ;)

      Wir lernen also endlich Rennac kennen und irgendwie schaffst du es bei den Zigeunern nur Charaktere einzubauen, die bis jetzt nicht so in (mein/das) gängige Klischee zu passen scheinen. Du hast Esprit, die ich mir mittlerweile irgendwie wie Esmaralda vorstelle, woher auch meine prinzipielle Antipathie für sie herkommt, da ich sie und den ganzen Film schon nicht leiden konnte. Dennoch ist sie für mich, obwohl in den GEsetzen, Sitten und Bräuchen stark verankert und sozialisiert, dennoch keine typische Zigeunerin und selbiges gilt für ihren Bruder, der mir auch sehr modern in seinen Denkweisen scheint. Jetzt ist natürlich die Frage, wieso du gerade die royale Zigeunerelite so darstellst?
      Zumindest hab ich das Gefühl, dass du hier eine sehr heterogene Darstellungsweise verfolgst. Das ist für mich zunächst ziemlich wertfrei, aber ich wollte es einmal angemerkt haben ;)

      Der Kampf von Flint und seinem Widersacher, dessen Name ich bereits vergessen habe, war erstaunlich kurz, auch wenn mich der klare Sieg des Rothaarigen jetzt weniger verwundert hat, als qoii. Immerhin hatte er es schon mit den Schlägern aus Machiavellis Trupp oder auch Buffalos Crew auf Judas Inferno zu tun. Ich denke, dass der kleine Zigeunerpimpf, der Esprit haben wollte, da bei weitem in einer anderen Kategorie anzusiedeln ist.

      Die Interaktion von Rennac und Flint hingegen hat mir mehr gefallen und mir hat es gefallen, dass der Rotschopf hier mal wieder ein wenig Farbe und Mehrdimensionalität gewinnen konnte. Dass er Harley hasst, ist zwar nichts Neues, aber ich hatte in diesen Kapiteln wirklich das erste Mal das Gefühl, dass die Suche nach ihm mehr ist, als dein großer Aufhänger, um die Protagonisten zusammenzuführen und gemeinsam interagieren zu lassen, sondern dass es Flint selber wirklich ein imanentes Bedürfnis ist und die Verzweiflung war spürbar! Großes Lob von mir dafür, da ich dies eigentlich mal als (größeren) Kritikpunkt am Ende des Arcs anbringen wollte.

      Everard mausert sich weiterhin für mich, zur heimlichen Figur, die tragischerweise alles anstecken muss und am Ende wohl kaum Lob bekommen wird, obwohl ich eine Aussöhnung zwischen Mer und ihm schön finde (ich weiß, dass du keine romantische Ader hast und das möchte ich auch gar nicht, aber irgendwie erwarte ich mir zumindest einen versöhnlichen Abschluss für die beiden xD). Die Königin ist also noch am Leben, Ehemann verkohlt und Kinder traumatisiert...mich wundert, dass qoii nicht den zerstörten Thronsaal kritisiert hat. Zeigen sich hier schon Abstumpfungserscheinungen? :D

      Was meinte der Pest-Doktor? War es vielleicht die Waffe, die Marseille intus hatte? Hatten wir schon geklärt, welcher Fraktion sich der Doktor zugehörig fühlt? Ich kann seinen letzten AUftritt gerade nicht abrufen.
      Naja Fragen, über Fragen.

      Kapitel hat mir gut gefallen. Die Handlung löst sich allmählich auf. Weiter so ^.^

    • Hey Leute und ja, es ist schon Donnerstag.^^
      Wieder mit Verspätung erscheint das neue Kapitel meiner FF, "Der zerbrochene Spiegel".

      qoii

      qoii schrieb:

      Wie! Was! Das war's! Das soll der große Kampf gewesen sein? Irgendwie tut mir Esprit jetzt noch mehr leid als vorher, dass sie so einen ….. fast hätte heiraten müssen.
      Obwohl... steht irgendwo das die Männer die Schläge der Ehefrauen auch überleben müssen.
      Ja, ich weiß. Ich bin böse und das war gemein. xD
      Tröstet es dich, wenn ich dir sage, dass hier von Anfang an kein großer Kampf von mir geplant war?^^ So wurde einfach schön deutlich, wie ungerecht dieses Zwangsheiraten der Zigeuner ist. Außerdem musste Flint ja auch mal wieder glänzen können, was bekanntlich schon eine ganze Weile her ist.^^

      qoii schrieb:

      Wie auch immer Flint gewinnt den Kampf um die Braut ohne einen Finger zu krümmen, mit dem selben Trick wie er dem Möchtegern-Freier schon vorher entkommen konnte. Was mich schon ein bisschen erstaunt, da er sonst schon mehr Probleme mit seinen Gegner gehabt hat. Allerdings dürften wir (oder vielleicht auch nur ich) Flint doch sehr unterschätzen. Immerhin ist er mit waren Monstern unterwegs und ihre Gegner waren bis jetzt auch nicht ohne, so dass Flint schon im oberen stärke drittel liegen dürfte. So gesehenen verwundert sein schneller Sieg also eigentlich nicht so sehr.^^
      Genau. Flint ist natürlich kein ernstzunehmender Gegner für die Kaliber, auf die Callaghan und Co. treffen, aber seine Cleverness und seine Teufelskräfte machen ihn für einen "normalen" Menschen schon fast übermenschlich. Zumal er bereits Leute wie Baggio hat und sogar Callaghans Attacke überlebt hat. Zäh und flink ist er ja.^^

      qoii schrieb:

      Esprit die glückliche Ex-Braut bringt ihren (Be-)Freier wie versprochen zu Rennac. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob ihr verwandtschaftliches Verhältnis zu Rennac schon einmal genauer benannt wurde, aber ich habe mir ihn immer so um Mitte Ende 50 vorgestellt, also um einiges älter als er wirklich ist und nicht als ihren Bruder sondern höchstens als Onkel.
      Es wurde bei ihrem ersten Treffen erwähnt, dass Rennac ihr Bruder ist, was sie zur Prinzessin macht. Allerdings habe ich nie gesagt, wie alt der Zigeunerfürst ist, sodass deine Annahme verständlich war.^^

      qoii schrieb:

      Rennac ist ein größerer oder sagen wir besser ein anderer Sonderling als ich erwartet habe. Ich dachte bei ihm, trotz aller seiner Modernisierungsbemühungen, doch er an den „klassischen“ Zigeuner/Vagabunden Anführer und nicht an jemanden der eher in eine Uni oder Bibliothek gehört, zumindest vom aussehen und seinen zwischenmenschlichen Fähigkeiten.
      War doch fast schon klar, dass ich hier nicht den klischeehaften Zigeuner mit Goldringen und Zahnlücken raushole, oder?^^
      Für Rennac stand mir tatsächlich die moderne Hipsterkultur Pate, natürlich ohne diesen ganzen "Ich trinke nur vergammelten Kürbissaft, weil der cool war, bevor er uncool wurde"-Bullshit. xD

      qoii schrieb:

      Dafür sind seine Andeutungen um so interessanter, wenn auch nicht sehr ergiebig. Die einzige, zu Harley gehörende Person, die er kannte ist Renee und er empfiehlt Flint sich an diese zu wenden. Weiß Rennac überhaupt nicht, dass sie bereits Gast seiner Leute, haben die ohne sein Wissen gehandelt oder will er Flint nur weiter im Dunkeln tappen lassen. Es könnte eventuell sogar sein, dass die Entführer überhaupt keine Zigeuner waren und diese deswegen überhaupt nicht wissen, dass und warum Baudelaire jetzt zum Angriff geblasen hat. Denn die Zigeuner erscheinen irgendwie ziemlich ruhig und gelassen, sie hatten sogar Zeit den Hochzeitskampf durchzuführen und wenn sie wüssten dass bald eine Racheaktion von Baudelaire anstehen könnte, würde ich mich mit anderen Dingen beschäftigen. Sie sind in ihren Katakomben zwar durchaus sehr sicher, sofern die Eingänge nicht bekannt sind, aber trotzdem erscheinen sie mir bis jetzt zu Sorglos. Immerhin hat O'Mara keine fünf Sekunden gebraucht um einen Führer zu finden und auch Baudelaire dürfte eher früher als später raus finden wie er zu ihnen kommt.
      Tja, alles sehr merkwürdig, nicht wahr?^^
      Also ja, die Zigeuner wissen nichts von Baudelaires Razzia. Warum das so ist, kannst du dir selbst überlegen.^^

      qoii schrieb:

      Die andere Frage ist natürlich wer die vermeidlichen Macht ist vor der Harley sich angeblich Fürchtet. Ist es Ulysses? Möglich, aber diese Idee beruht vor allem darauf, dass Renee Angst vor Mulligan hat, aber wer hätte des nicht.
      Ich selbst hätte Angst vor Mulligan, soviel steht fest. xD Wobei ich noch mehr Angst vor der Person hätte, vor der jemand wie Mulligan Schiss hat.^^

      qoii schrieb:

      Nach dieser kleinen Unterhaltungen fallen mir irgendwie immer mehr Gründe ein, wie oder warum Esprit am Ende doch in Cal's Gruppe landen könnte. Von einer unbedachten Handlung Flints die für eine unlösbare Verlobung sorgen könnten, über Rennacs Tod und Esprits Wunsch nach Rache, bis das Rennac es irgendwie einfädelt, dass sie PS mit Cal (bzw. Flint ) verlassen muss. Aber zuvor müsste Esprit noch zeigen, was sie Kämpferisch so drauf hat. Obwohl ich das Gefühl nicht los werde, dass sie eine bessere Kämpferin als Flint ist und dieser dürfte, wie ich oben bereits festgestellt habe, nicht der Waschlappen als der er manchmal erscheint.
      Was Esprit so draufhat, wirst du schon im neuen Kapitel in Ansätzen zu sehen kriegen. Ob sie nun zu einer Protagonisten wird oder nicht, werde ich natürlich nichts sagen. Logischerweise.^^

      qoii schrieb:

      Auch ja und dann sind da noch die rauchenden Ruinen des Thronsaals in denen sich Everad mit den Sternen und einer noch lebenden Herrscherin befindet. Die Gard Royal ist fast vollständig ausgelöscht und die Herrscherfamilie dürfte vorerst auch aus dem aktiven Spiel sein, wobei Everard vielleicht noch dazu in der Lage ist weiter für sie zu kämpfen und vor den Ratten zu beschützen.
      Es ist nicht so einfach, der Hauptmann der Leibwache zu sein, nicht wahr?^^ Sagen wir mal so: Weder Everard noch die Königsfamilie werden es leicht haben. xD

      qoii schrieb:

      Viel interessanter ist aber Dr. Pest, der sich anscheinend für die erfolgreiche Zusammenstellung der lebenden Feuersbrunst verantwortlich zeigt. Könnte er etwas mit den ›Ding‹ zu tun haben von dem Rennac spricht oder ist er als Pest teil der Ratten, da diese für die Verbreitung der Pest (wahrscheinlich) mit Verantwortlich waren, obwohl sie eigentlich nur Flohtaxi gespielt haben. Allerdings würde das Flammenmuster der Teleschnecke eher auf eine andere Gruppierung hindeuten, vielleicht sogar die Macht vor der sich Renee und Harly fürchten.
      Für einen Hinweis auf die Zugehörigkeit des Doktors empfehle ich dir das erste Kapitel dieses Arcs, "Eine Frage der Gehaltsebene". ;) Ansonsten aber gute Gedankengänge.

      qoii schrieb:

      Wie immer ein sehr schönes Kapitel, auch wenn Flints Kampf trotz allem etwas kurz und unspektakulär wer, dafür waren Rennacs Kommentare zu Esprits Beziehung zu Flint um so lustiger.
      Ich entschuldige mich für diesen "Kampf", aber auf solche Reaktionen habe ich mich schon gefreut. xD
      OneBrunou

      OneBrunou schrieb:

      Moin moin,
      glaub es oder glaub es nicht, aber ich bin doch tatsächlich auch endlich bei dir auf dem aktuellen Stand ^^
      Bei dir gelten ja im Prinzip dieselben Gründe für meine lange Abstinenz wie bei Vexor, darum spare ich mir die Ausführungen meiner derzeitigen Umstände mal und komme gleich zur Sache ... Erwähnen, dass es hier jetzt drunter und drüber gehen wird und ich null Struktur in den Beitrag bringen kann (weil ich eben nur am Smartphone sitze) muss ich hoffentlich auch nicht noch mal ^^
      Struktur? Was ist Struktur?

      OneBrunou schrieb:

      Wie dem auch sei, fange ich mal ganz vorne, bei dem Aspekt, der mir einfach auch am Allerwichtigste ist, an ... Der Handlung!
      Bei dieser kann ich bisher eigentlich nur meinen Hut vor dir ziehen, weil wir hier im Arc doch tatsächlich zu jedem einzelnen deiner Protagonisten mehr erfahren, insbesondere von Mercedes, deren Hintergrundgeschichte mich bisher unfassbar gut unterhalten hat.
      Während wir bei ihr zurückgehen gehen wir bei Flint nach vorne, der, bei seiner Suche nach Harley, von einer Spur zur Nächsten gejagt wird.
      Vielen Dank dafür. :)
      Ich persönlich schreibe diesen Arc eigentlich sehr "ungern". Zwar kann ich hier schön meine finstere, theatralische Seite zeigen, gleichzeitig ist diese ganze emotionale Kiste um Mercedes echt nicht mein Ding. xD
      Daher bin ich froh, dass dir die Handlung so gut gefällt, denn wichtig ist sie allemal, da -wie du selbst sagst- nicht nur die Charaktere, sondern auch die Handlung extrem vorangetrieben werden. Auch wenn man es bisher noch nicht absehen kann, aber dieser Arc ist im Nachhinein so extrem wichtig, dass es eigentlich absurd ist.^^

      OneBrunou schrieb:

      Übrigens, da uns schon Vexor imo geradezu mit Referenzen zu den Batman Comics bombadiert, kam ich nicht umher auch bei dir die eine oder andere festzustellen, ob gewollt oder nicht ... Dies gilt vor allem für Harley, der mir bei dir imo ebenfalls wie eine sehr lose Anlehnung an gewisse Züge des Jokers, wenn auch nicht unbedingt auf seine Person bezogen, erscheint. Da wäre einmal das Gespräch zwischen ihm und der Therapeutin, in dem letztere scheinbar auch Sympathien für ihren Patienten zu entwickeln scheint (ähnlich des Kennenlernens vom Joker und Harley Quinn). Dann wäre da noch Renee, die vor allem mit ihrer Schwärmerei und Vernarrtheit sehr an Harley Quinn erinnert und nicht zuletzt natürlich auch der gewählte Name, den Jokers rechte Hand ja ebenfalls trägt.
      Alles Zufälle oder so von dir beabsichtigt?
      Ja...nein.^^
      Die von dir dargestellten Verbindungen zu DC sind zwar interessant, aber absoluter Zufall.^^ Valentine Harley basiert auf Jay Gatsby, dem heimlichen Protagonisten aus einem meiner absoluten Lieblingsromane, "Der große Gatsby". Seinen Nachnamen "Harley" erhielt er erst nach seinem Vornamen Valentine (Valentines Day, "Be my valentine" etc. Dürfte klar sein^^), weil ich fand, dass es vom Klang gut zusammenpasste. Harleys Anziehungskraft erklärt sich auch aus seiner Vorlage, nur dass ich den Spieß umgedreht habe. Ist es im Buch Gatsby, der einer obsessiven Liebe verfällt, hat meine Version die Fähigkeit, solche auszulösen. Vexor hat es einmal ganz leicht auf den Punkt gebracht: Er ist ein charismatischer Soziopath.^^
      Und was seine Therapeutin angeht: Abwarten. Deren Rolle entwickelt sich noch und wird am Ende denkbar wenig mit Harleen Quinzel gemeinsam haben. ;)

      OneBrunou schrieb:

      Wo bin ich stehen geblieben? Ach ja, die Handlung ... Wie gesagt, Mercedes und Flint stechen hier imo von deinen Protagonisten noch am meisten hervor. Kill und O'Mara folgen direkt danach, von denen ich mir jetzt aber auch zeitnah wieder ein paar Szenen erhoffe (gab es eigentlich schon ne richtige Aufklärung bezüglich der Ereignisse der Bastille??) und danach folgt Callaghan, aus dessen Plot ich aber, um ganz ehrlich zu sein, imo einfach nicht so recht schlau werde.
      Die Ereignisse in der Bastille wurden eigentlich in Kapitel 61 soweit erklärt. Momentaner Stand ist, dass O'Mara auf dem Weg ins Zigeunerlager ist, während Krill Thenardier stellen und sein Schwert holen sowie Ondine befreien will. Und keine Sorge, beide werden noch wichtig werden. Bei O'Mara deutet sich das ja bereits dank seiner Verflechtung in die ganze Affäre um Ulysses an und Krill...naja, Spoilergefahr.^^
      Was Callaghan angeht, so ist sein Plot ein notwendiges Übel, um auf seine grundlegende Charakterisierung nicht mehr in den folgenden Arcs eingehen zu müssen, in denen er stärker im Mittelpunkt stehen wird. Da er mit diesem Arc wenig zu tun hatte, konnte ich hier schonmal einen Teil seiner Persönlichkeit offenlegen, was in kommenden Arcs noch wichtig werden wird.

      OneBrunou schrieb:

      Viel mehr krieg ich gerade, durch das erzwungene bruchstückhafte Lesen und das mühsame Tippen am Smartphone, leider nicht mehr hin ;(
      Aber ich gelobe Besserung für die Zukunft ... Und Regelmäßigkeit! Auch wenn das wohl nicht immer funktionieren wird ^^
      Ich bin ja nun auch kein Paradebeispiel für regelmäßiges Kommentieren in deiner FF, von daher...^^

      OneBrunou schrieb:

      PS: Fast vergessen ... Dein schon beinahe inflationärer Nutzen der französischen Sprache ... Gib's zu, das machst du nur um mich zu ärgern! xD
      Ja, klar. Nur. ;) Ich liege nachts wach und denke mir: "Wie kann ich OB aus meiner FF vergraulen?!" xD
      Wenn es dich beruhigt: Nach diesem Arc ist mit dem inflationären Französisch weitestgehend Schluss.^^
      Vexor

      Vexor schrieb:

      Wir lernen also endlich Rennac kennen und irgendwie schaffst du es bei den Zigeunern nur Charaktere einzubauen, die bis jetzt nicht so in (mein/das) gängige Klischee zu passen scheinen. Du hast Esprit, die ich mir mittlerweile irgendwie wie Esmaralda vorstelle, woher auch meine prinzipielle Antipathie für sie herkommt, da ich sie und den ganzen Film schon nicht leiden konnte. Dennoch ist sie für mich, obwohl in den GEsetzen, Sitten und Bräuchen stark verankert und sozialisiert, dennoch keine typische Zigeunerin und selbiges gilt für ihren Bruder, der mir auch sehr modern in seinen Denkweisen scheint. Jetzt ist natürlich die Frage, wieso du gerade die royale Zigeunerelite so darstellst?
      Zumindest hab ich das Gefühl, dass du hier eine sehr heterogene Darstellungsweise verfolgst. Das ist für mich zunächst ziemlich wertfrei, aber ich wollte es einmal angemerkt haben
      Natürlich ist es von mir gewollt, zumindest Rennac als Gegensatz zum gängigen Klischee aufzubauen. Er ist ein Visionär, ein progressiver Geist und dementsprechend ist auch seine kleine Schwester aufgeklärter als der Rest des Volkes. Natürlich hätte ich auch die beiden stereotyp anlegen und sie so erscheinen lassen können wie die Zigeuner in der Rue Esmeralda, aber irgendwie habe ich den Gedanken recht schnell wieder verworfen. Zumal es so einfacher war, Rennac logisch in die Handlung zu integrieren und gleichzeitig Esprit so darzustellen, wie sie nun auch erscheint: Zwischen zwei Kulturen und Strömungen hin- und hergerissen.

      Vexor schrieb:

      Der Kampf von Flint und seinem Widersacher, dessen Name ich bereits vergessen habe, war erstaunlich kurz, auch wenn mich der klare Sieg des Rothaarigen jetzt weniger verwundert hat, als qoii. Immerhin hatte er es schon mit den Schlägern aus Machiavellis Trupp oder auch Buffalos Crew auf Judas Inferno zu tun. Ich denke, dass der kleine Zigeunerpimpf, der Esprit haben wollte, da bei weitem in einer anderen Kategorie anzusiedeln ist.
      Genau. Flint ist vielleicht keine Herausforderung für die Kopfgeldjäger und die Antagonisten in deren Stärkeriegen, aber für einen normalen Zivilisten wirkt Flint mit seiner Cleverness, Zähigkeit und natürlich den Teufelskräften wahrhaft übermenschlich und ist es ja eigentlich auch, wenn man sich überlegt, was der Bengel schon so alles überlebt hat. xD

      Vexor schrieb:

      Die Interaktion von Rennac und Flint hingegen hat mir mehr gefallen und mir hat es gefallen, dass der Rotschopf hier mal wieder ein wenig Farbe und Mehrdimensionalität gewinnen konnte. Dass er Harley hasst, ist zwar nichts Neues, aber ich hatte in diesen Kapiteln wirklich das erste Mal das Gefühl, dass die Suche nach ihm mehr ist, als dein großer Aufhänger, um die Protagonisten zusammenzuführen und gemeinsam interagieren zu lassen, sondern dass es Flint selber wirklich ein imanentes Bedürfnis ist und die Verzweiflung war spürbar! Großes Lob von mir dafür, da ich dies eigentlich mal als (größeren) Kritikpunkt am Ende des Arcs anbringen wollte.
      Aus genau diesem Grund habe ich auch angefangen, die Szenenwechsel hin zum Schloss Roßkosch einzubauen. Harley soll greifbarer werden und die "Beziehung" des Rotschopf zu ihm. Es wird auch am Ende des Arcs, also eher zu Beginn des nächsten Arcs die Auflösung geben, wieso Flint Harley eigentlich jagt. Ich hatte gehofft, dass die Szene im Kapitel Flints Getriebenheit und seine Verzweiflung aufzeigt, denn auch mir ist die Handlung um Harley momentan zu sehr McGuffin. Das muss sich ändern.^^

      Vexor schrieb:

      Everard mausert sich weiterhin für mich, zur heimlichen Figur, die tragischerweise alles anstecken muss und am Ende wohl kaum Lob bekommen wird, obwohl ich eine Aussöhnung zwischen Mer und ihm schön finde (ich weiß, dass du keine romantische Ader hast und das möchte ich auch gar nicht, aber irgendwie erwarte ich mir zumindest einen versöhnlichen Abschluss für die beiden xD). Die Königin ist also noch am Leben, Ehemann verkohlt und Kinder traumatisiert...mich wundert, dass qoii nicht den zerstörten Thronsaal kritisiert hat. Zeigen sich hier schon Abstumpfungserscheinungen?
      Zu Everard gibt es im neuen Kapitel weitere Einblicke, mit denen die "Tragik" seiner Rolle nun auch deutlicher werden sollte, bevor sie sich dann mit dem finalen Flashback um Emile komplett eröffnet. Das "Ende" zwischen ihm und Mercedes ist auch bereits geplant und dürfte dich zufriedenstellen, auch wenn ich nicht weiß, wie versöhnlich es für dich sein wird.^^
      Oh, und ich denke, dass qoii einfach nur froh ist, dass die Kathedrale Notre-Dame des Fleurs noch steht. xD

      Vexor schrieb:

      Was meinte der Pest-Doktor? War es vielleicht die Waffe, die Marseille intus hatte? Hatten wir schon geklärt, welcher Fraktion sich der Doktor zugehörig fühlt? Ich kann seinen letzten AUftritt gerade nicht abrufen.
      Naja Fragen, über Fragen.
      Der erste und bis zu diesem Kapitel auch einzige Auftritt der Pestgestalt erfolgte in Kapitel 43. Nur als Tipp. Dein Gedanke zu der "Waffe" in Marseille ist aber schon nicht schlecht. ;)

      So, damit wären die Antworten zu euren Kommentaren auch abgehakt.
      Da ich diesen Arc tatsächlich auch mal beenden möchte, auch wenn es so aussieht, als würde ich gern ewig auf Princesse Suie bleiben, wird Kapitel 74 bereits nächsten Montag erscheinen. Wenn ihr eure Kommentare diesmal also bis dahin abgeben könnt/wollt/würdet, wäre das klasse. :)

      lG Bo :)


    • Kaitel 71 - 73

      Hallo zusammen, ich melde mich mal wieder nach einer Weile um meine Meinung über die neuesten Kapiteln zu äußern. Da ich keine Lust habe bei jedem einzelnem Kapital einen Kommentar abzugeben werde ich mich eher auf die Charakter konzentrieren.

      Ich fange mal zuerst mit Luca. Bei ihr weiß man nicht ob man sie lieben oder doch eher verachten soll, wie sie die arme zu gedröhnte und schwer verliebten Renée so auszunutzen, da kann man doch nur den Kopf schütteln. Aber dennoch das macht halt unsre Luca halt aus, die „schwachen“ und Naiven für ihre eigenen Vorteile auszunutzen, selbst wenn sie total Stoned sind. Amüsant ist es auch das sie trotz mit Drogen vollgepumpt und gefesselt ihn einen dunklen Raum, weißt Gott( oder eher Bó in diesen Fall) wo sie sich befindet, sich vorstellt wie sie es Merc so richtig unter die Nase reiben kann. Wobei die Freude daran nicht lange hält da ein paar gestallten den Raum betreten, sind es Zigeuner, Soldaten oder doch eine andere dritte Partei?
      Sonne, Mond und Sterne. Nette Königsfamilie, pardon ich meine Herzogsfamilie (warum eigentlich Herzog und Herzogin und nicht König und Königin), so ist der Herzog woll ein Herzensguter und netter Herrscher aber bei Krisensituationen eher Inkompetent. Dagegenwirkt die Herzogin weiht aus besser in Krisensituationen und auch Kühl, selbst bei der Folter von gefangenen. Interessant ist das sie, obwohl zierlich, der eher zähen und schwer zu tötenden Sorte gehört.

      Der arme Everard versucht aus den widerlichen Marseille Informationen auszuprügeln um größe Gefahren zu beseitigen aber leider ging es mit ihm durch und der gute Marseille explodierte und riss den Herzog sowie ein Großteil der wachen mit. Man denkt dann es kann nicht mehr schlimmer werden kommt gleich darauf die Milchbubi Armee von unseren Doffy 2.0 und beginnen den Kampf. Da frag man sich was der gute Evarard wohl eher braucht einen Therapeuten oder eher eine Bar um seine Schuldgefühle im Alk zuertränken. Wobei ein kleiner blick in die vergangenheit zeigt uns das er ihn zwei Jahren von Bohnenstange zum Hulk Hogan wurde und dabei war er wohl noch nicht mal ein Gendarm, wie sein Vater woll überraschender weiße war, da frage ich mich sind das die Gene, die Ernährung oder hat er das ideale Workout entdeckt.

      Marseille selber kann mir ehr blass vor und konnte keinen echten Bezug zum ihm finden. Daher finde ich das Marseille einer deiner wenigen schwachen Charaktere die du dargestellt hast.
      Weiter geht es zu den Mysteriösen Vogelkopf typen der wahrscheinlich dieser Mr. Z ist. Entweder ist er der Typ der diese abartige Bombe kreiert hat oder er sollte sie einfach nur testen und später dann Bericht erstatten. Der Erfinder könnte vermutlich dieser Dr. Heathcliff Bentley sein oder man hat zumindest versucht seine Forschungsarbeit zu kopieren.

      Die Entwicklung von Flint ist sehr gut, endlich zeigt der Ginger mal das er Eier hat vor allem als Esprit zu Seite gestoßen hat und bereit war vorzeitig das Zeitliche zu segnen. Hoffentlich sehen mehr davon und wer weiß vielleicht bringen im O´mara und / oder Callaghan ein paar Tricks bei die im Kampf nützlich sein wird.

      Rennac als der besserwisserische Studententyp im Hipster-look (den ich wie die Pest hasse)ist wirklich überraschend und ich hoffe sehr dass er nur wie ein Hipster aussieht und sich nicht wie einer verhält. Leider scheint er wohl keine besondere Kampffähigkeiten zu besitzen, wenn überhaupt, und das seine kleine Schwester im beschützt ist doch sehr enttäuschend.
      Esprit hat wie vermutet ein Schlangen-Zoan mit noch Unbekannten Modell. Anders als ihr Bruder scheint was auf den Kasten zuhaben und nach den Flint sie gerettet hat und ihren Wunsch Princess Sue zu verlassen und die Meere zu bereisen, meine ihre Stimme sagt mir das sie sich der Gruppe anschließt und sau witzig wird vor allem die Interaktion zwischen ihr und Flint. (Nebenbei bin ich der Einzige der sich Esprit als Tsundere vorstellt.)

      O´mara ist wieder in Action und wir können uns auf die 2. Runde O´mara vs Inspectre freuen

      Und kommen wir jetzt zum Star dieses Arcs Mercedes. Mit den aktuellen Kapitel sehen wir einen gewaltigen Charakter Entwicklung ihrer seits und das sie es akzeptiert hat das nicht mehr ganz Mensch ist und nichts mehr zurückhält. Irgendwas sagt mir durch die aufkommenden Attacke könnte ihr Kannonenbein in Mitleidenschaft gezogen werden und wer weiß vielleicht killt sie Doffy 2.0 mit einen One-Hit. 8-)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von D. Draig ()

    • Kapitel 73 - Der zerbrochene Spiegel

      Also was den Kampf angeht bin ich eigentlich nicht wirklich enttäuscht oder so überrascht. Mir war klar, dass Flint gewinnen würde und das sehr schnell, aber eben nicht so schnell^^. Einen kleinen Schlagabtausch hatte ich eigentlich schon erwartet, vielleicht vergleichbar mit dem Kampf deiner Gruppe gegen die Kopfgeldjäger am Anfang.

      Vexoer schrieb:

      ...mich wundert, dass qoii nicht den zerstörten Thronsaal kritisiert hat. Zeigen sich hier schon Abstumpfungserscheinungen?

      Bo schrieb:

      Oh, und ich denke, dass qoii einfach nur froh ist, dass die Kathedrale Notre-Dame des Fleurs noch steht. xD
      Zum Teil stimmt Beides :D , zusätzlich wurde bis jetzt "nur" der Thronsaal (Nebst Decke & Boden) beschädigt. Der Großteil des Palastes scheint noch zu stehen und der Saal sah durch seine Diamantenen Wände sicher beeindruckend aus, aber die restliche Gestaltung hat kein Bild bei mir hinterlassen. Also wurde nicht allzu viel Zerstört und weiterhin besteht noch die kleine Chance auf den Einsatz einer gewissen Teufelskraft :S . Also eigentlich noch kein wirklicher Grund um zu leiden ;) .

      Rennac hat Flint also wirklich nicht alles verraten was er weiß. Aber wahrscheinlich weiß er auch nichts davon, dass einige (angebliche) Zigeuner zwei von Baudelaire Rudelführern entführt und einen getötet haben, sonst wäre er über sein Auftauchen nicht so überrascht. Anscheinend sind diese Unterirdischen Katakomben auch den anderen Führungspersönlichkeiten der Stadt bekannt, da Baudelaire sonst viel zu schnell dort aufgetaucht wäre. Jedenfalls will er nun mit den Zigeunern endgültig aufräumen.

      Im Gegensatz zu ihm ist Rennac körperlich genauso schwach wie er aussieht und kann sich kein bissen gegen Flint verteidigen, so dass seine Schwester eingreifen muss. Wobei es mich dann schon etwas wundert warum, er sich dann traut, sie immer so herablassend zu behandeln, seine Schwester scheint ihn zwar zu mögen, aber auch dass dürfte Grenzen haben.^^

      Wie erwartet besitzt Esprit eine Schlangenzoan und kann so Flint mal eben unter die Decke hängen :D . Dieser kennt sie aber anscheinend schon so gut, dass er sie ganz einfach dazu bringen kann ihm zu helfen sein Öl in der ganzen Hütte zu verteilen. Diese Szenen zwischen den beiden kann ich mir einfach so wunderbar vorstellen und sie wirkt so passend, dass bei mir die Wahrscheinlichkeit ihres Beitrittes noch einmal gestiegen ist. Besonders da sie sie anscheinend schon ohne viele Worte verstehen können und Flint sie retten wollte. Weiterhin bleibt die Frage was überhaupt noch von den Zigeunern übrigbleibt, wenn die Kämpfe auf PS beendet sind. Immerhin war sich auch die Oberratte nicht sicher, wie lange die Zigeuner gegen Baudelaire Truppen bestehen können, was eher einen schlechten Ausgang erwarten lässt. Allerdings dürfte mit O'Maras auftauchen ihre Chancen um einiges gestiegen sein, obwohl er aufgrund seinen Alkoholentzuges nicht auf der Höhe seiner Kräfte zu sein scheint.

      Die Rats quellen wie die Sprichwörtlichen Ratten aus dem Untergrund / Kanalisation und sind von den verbleibenden Gardisten genauso schwer zu bekämpfen, wobei die normalen Ratten bei den meisten Leuten kein Mitgefühl oder Skrupel auslösen dürften. Die verbleibende Gard Royal wird nach und nach durch die schiere übermacht der Rats überwältigt und nur Everard scheint trotz allem standhalten zu können. Leider wird ihm genau das selbe wie Mercedes zu Verhängnis, ein vergifteter Dolch, der anscheinend von der Rattenfrucht gegessen hat. Womit wir zu der interessanten Frage kommen würden, kann eine Waffe die eine Zoan gegessen hat sterben wenn man die Tierform tötet. ^^

      Dann bekommen wir wieder einen kleinen Einblick in die Vergangenheit. Auch Everard verdankt seine jetzige Position letztendlich Enjolras. Nachdem Enjolras Eltern gestorben zu sein scheinen, nutzt er die Macht seines Names um Everard einen Platz als Rekrut in der Gendarmerie zu beschaffen, damit Mercedes und Emile ihn wiedersehen können. Erstaunlicher weise hat Everard sich in den letzten zwei Jahren in genau das verwandelt was einen guten Rekruten für die Polizei/Armee ausmacht, einen mächtig starken Einzelkämpfer. Weitere zwei Jahre später ist Emile Tod und Mercedes aus irgendwelchen Gründen in einem Verlies, wir müssen einfach weiter warten bis wir Erfahren, was mit ihm passiert ist.

      In Mercedes sind derweil die letzten Dämme, welche sie um ihrer Erinnerungen, Vergangenheit und Psyche gebaut hat gebrochen und anders als mache anderen zerbricht sie daran nicht, sonder kann sich zum ersten mal seit langem als das akzeptieren was aus ihr geworden ist. Ein riesen Schritt auch um die Vergangenheit endgültig zu akzeptieren und hinter sich zu lassen. Ich bin schon ziemlich gespannt darauf wie sie nun ihren Kindheitsfreunden gegenübertritt, aber auch auf ihr weiteres verhalten Flint gegenüber bin ich gespannt, da sie ihn ihm teilweise ihren Bruder wiedererkannt/gesehen hat.

      Wieder ein sehr schönes Kapitel, gerne mehr von Flint und Esprit, wobei jetzt eigentlich mal wieder Ondine drann sein müsste. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
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      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Wie im Vorfeld bereits angekündigt erscheint heute schon das neue Kapitel meiner FF. Es trägt den Titel "Rue de Olympique, 14 Uhr" und kann an alter Stelle gelesen werden. :)

      Und hier natürlich die Rückmeldungen auf die Kommentare:
      D. Draig

      D. Draig schrieb:

      Ich fange mal zuerst mit Luca. Bei ihr weiß man nicht ob man sie lieben oder doch eher verachten soll, wie sie die arme zu gedröhnte und schwer verliebten Renée so auszunutzen, da kann man doch nur den Kopf schütteln. Aber dennoch das macht halt unsre Luca halt aus, die „schwachen“ und Naiven für ihre eigenen Vorteile auszunutzen, selbst wenn sie total Stoned sind. Amüsant ist es auch das sie trotz mit Drogen vollgepumpt und gefesselt ihn einen dunklen Raum, weißt Gott( oder eher Bó in diesen Fall) wo sie sich befindet, sich vorstellt wie sie es Merc so richtig unter die Nase reiben kann. Wobei die Freude daran nicht lange hält da ein paar gestallten den Raum betreten, sind es Zigeuner, Soldaten oder doch eine andere dritte Partei?
      Sonne, Mond und Sterne. Nette Königsfamilie, pardon ich meine Herzogsfamilie (warum eigentlich Herzog und Herzogin und nicht König und Königin), so ist der Herzog woll ein Herzensguter und netter Herrscher aber bei Krisensituationen eher Inkompetent. Dagegenwirkt die Herzogin weiht aus besser in Krisensituationen und auch Kühl, selbst bei der Folter von gefangenen. Interessant ist das sie, obwohl zierlich, der eher zähen und schwer zu tötenden Sorte gehört.
      Luca ist einer dieser Charaktere, von dem nicht ich selbst weiß, was ich denken soll. Ich bringe ihr persönlich weder Sympathie noch Abscheu entgegen. Sie ist einfach nur menschlich. Sie ist manipulativ, intrigant, verletzend und zickig, aber auch unglaublich verletzlich, verlassen und traurig. Luca wird im nächsten Arc noch eine größere Rolle einnehmen und dann wird auch viel über ihren Charakter enthüllt werden.
      Die Herzogsfamilie war von mir eher als eine einzige Metapher geplant und so auch eingebracht. Das macht die Charaktere zwar etwas zu Comicreliefs, aber das dürfte zu verschmerzen sein. Neben Charakteren wie Mercedes, Enjolras und Everard ist in diesem Handlungsstrang eh nicht mehr viel Platz für große Figurengemälde.^^

      D. Draig schrieb:

      Der arme Everard versucht aus den widerlichen Marseille Informationen auszuprügeln um größe Gefahren zu beseitigen aber leider ging es mit ihm durch und der gute Marseille explodierte und riss den Herzog sowie ein Großteil der wachen mit. Man denkt dann es kann nicht mehr schlimmer werden kommt gleich darauf die Milchbubi Armee von unseren Doffy 2.0 und beginnen den Kampf. Da frag man sich was der gute Evarard wohl eher braucht einen Therapeuten oder eher eine Bar um seine Schuldgefühle im Alk zuertränken. Wobei ein kleiner blick in die vergangenheit zeigt uns das er ihn zwei Jahren von Bohnenstange zum Hulk Hogan wurde und dabei war er wohl noch nicht mal ein Gendarm, wie sein Vater woll überraschender weiße war, da frage ich mich sind das die Gene, die Ernährung oder hat er das ideale Workout entdeckt.
      Ganz einfach: Pubertät und zornbefeuertes Training.^^
      Nachdem Mercedes gegangen war, verschwand auch Everards bisheriger Halt im Leben und seinen Zorn auf Enjolras und die Welt musste er irgendwie rauslassen. Rechne dann noch gute Gene und einen Reifeschub dazu und du hast eine Erklärung, die so gut ist wie jede andere.^^

      D. Draig schrieb:

      Marseille selber kann mir ehr blass vor und konnte keinen echten Bezug zum ihm finden. Daher finde ich das Marseille einer deiner wenigen schwachen Charaktere die du dargestellt hast.
      Weiter geht es zu den Mysteriösen Vogelkopf typen der wahrscheinlich dieser Mr. Z ist. Entweder ist er der Typ der diese abartige Bombe kreiert hat oder er sollte sie einfach nur testen und später dann Bericht erstatten. Der Erfinder könnte vermutlich dieser Dr. Heathcliff Bentley sein oder man hat zumindest versucht seine Forschungsarbeit zu kopieren.
      Marseille war nie als wirklich tiefer Charakter geplant. Er erfüllte seinen Zweck in einem Plan, mehr nicht. Natürlich blieb er blass, aber Tiefe hätte nichts an seiner glanzlosen Niederlage gegen Everard, seinem Hirntumor oder seinem semisuizidalen Ende geändert. Ich persönlich finde die Rolle ziemlich tragisch, eben weil sie zwar der Schlüssel in Enjolras' Plan war, doch am ehesten vergessen werden wird.

      Die Gestalt des Pestdoktors tritt im Zusammenhang mit der Z-Einheit der WR auf, genau. Welche Rolle er nun spielt und wie Bentley (sehr gute Idee übrigens) in die Geschichte passt, wird teils bereits im nächsten Arc angeschnitten werden. Nur soviel: Wie vieles in diesem Arc ist auch diese Bombe sehr stark mit der weiteren Handlung verknüpft. Der Pestdoktor soll das symbolisieren.

      D. Draig schrieb:

      Die Entwicklung von Flint ist sehr gut, endlich zeigt der Ginger mal das er Eier hat vor allem als Esprit zu Seite gestoßen hat und bereit war vorzeitig das Zeitliche zu segnen. Hoffentlich sehen mehr davon und wer weiß vielleicht bringen im O´mara und / oder Callaghan ein paar Tricks bei die im Kampf nützlich sein wird.
      Früher oder später muss Flint stärker werden, richtig. Mittlerweile ist er halt an einem Punkt angelangt, an dem er sich nicht mehr nur auf die Kopfgeldjäger verlassen kann und das hat er endlich begriffen. Er selbst muss die Initiative ergreifen und man darf gespannt sein, wie sich das äußern wird. Denn eines ist sicher, wenn er sich nicht weiterentwickelt, wird er sterben.^^

      D. Draig schrieb:

      Rennac als der besserwisserische Studententyp im Hipster-look (den ich wie die Pest hasse)ist wirklich überraschend und ich hoffe sehr dass er nur wie ein Hipster aussieht und sich nicht wie einer verhält. Leider scheint er wohl keine besondere Kampffähigkeiten zu besitzen, wenn überhaupt, und das seine kleine Schwester im beschützt ist doch sehr enttäuschend.
      Esprit hat wie vermutet ein Schlangen-Zoan mit noch Unbekannten Modell. Anders als ihr Bruder scheint was auf den Kasten zuhaben und nach den Flint sie gerettet hat und ihren Wunsch Princess Sue zu verlassen und die Meere zu bereisen, meine ihre Stimme sagt mir das sie sich der Gruppe anschließt und sau witzig wird vor allem die Interaktion zwischen ihr und Flint. (Nebenbei bin ich der Einzige der sich Esprit als Tsundere vorstellt.)
      Kann ja nicht jeder ein Kämpfer sein, ne?^^
      Rennac war von mir zwar bereits sehr früh eingeplant worden, hatte aber in keiner Überlegung sonderbare Kampffertigkeiten. Ich finde es einfach logischer, auch mal einen Anführer zu sehen, der nicht nur durch seine Stärke, sondern reine Intelligenz besticht. Und dass er von seiner Schwester beschützt werden muss, unterstreicht seinen freien Geist nur noch, wie ich finde.^^

      D. Draig schrieb:

      O´mara ist wieder in Action und wir können uns auf die 2. Runde O´mara vs Inspectre freuen
      Ja, der letzte Kampf endete immerhin etwas unfair.^^

      D. Draig schrieb:

      Und kommen wir jetzt zum Star dieses Arcs Mercedes. Mit den aktuellen Kapitel sehen wir einen gewaltigen Charakter Entwicklung ihrer seits und das sie es akzeptiert hat das nicht mehr ganz Mensch ist und nichts mehr zurückhält. Irgendwas sagt mir durch die aufkommenden Attacke könnte ihr Kannonenbein in Mitleidenschaft gezogen werden und wer weiß vielleicht killt sie Doffy 2.0 mit einen One-Hit.
      Mercedes hat in diesem Arc eine gewaltige Wandlung erfahren, die sich auch direkt auf ihre Rolle in der kommenden Handlung auswirken wird. Aber es sei versichert, dass ihre persönliche Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Dafür sind noch zu viele Aspekte ihrer Geschichte ungeklärt. Zu den kommenden Ereignissen äußere ich mich natürlich an dieser Stelle noch nicht. ;)
      qoii

      qoii schrieb:

      Rennac hat Flint also wirklich nicht alles verraten was er weiß. Aber wahrscheinlich weiß er auch nichts davon, dass einige (angebliche) Zigeuner zwei von Baudelaire Rudelführern entführt und einen getötet haben, sonst wäre er über sein Auftauchen nicht so überrascht. Anscheinend sind diese Unterirdischen Katakomben auch den anderen Führungspersönlichkeiten der Stadt bekannt, da Baudelaire sonst viel zu schnell dort aufgetaucht wäre. Jedenfalls will er nun mit den Zigeunern endgültig aufräumen.
      Genau. So ein Friedensvertrag wird immerhin dann abschlossen, wenn zumindest die schwächere Seite mit offenen Karten spielt. Zumal Rennac ohnehin um Transparenz bemüht ist, da er sein Volk bekanntlich in die Gesellschaft integrieren will. Dass er dabei einen staatsfeindlichen Aktionär unterstützt, sollte wohl aber doch geheim bleiben. xD
      Baudelaire entfesselt nun seinen gesamten Zorn, den er (aus halb respektablen, halb rassistischen Gründen^^) gegen die Zigeuner empfindet. Nur blöd, dass er alles erstmal auf O'Mara abladen muss.^^

      qoii schrieb:

      Im Gegensatz zu ihm ist Rennac körperlich genauso schwach wie er aussieht und kann sich kein bissen gegen Flint verteidigen, so dass seine Schwester eingreifen muss. Wobei es mich dann schon etwas wundert warum, er sich dann traut, sie immer so herablassend zu behandeln, seine Schwester scheint ihn zwar zu mögen, aber auch dass dürfte Grenzen haben.^^
      Naja, Rennac ist halt ein wunderlicher Kerl und etwas eitel. Halt der typische Pseudo-Gelehrte, der zwar gut mit theoretischen Dingen ist, aber keinen Nagel in eine Wand gehämmert bekommt. xD

      qoii schrieb:

      Wie erwartet besitzt Esprit eine Schlangenzoan und kann so Flint mal eben unter die Decke hängen . Dieser kennt sie aber anscheinend schon so gut, dass er sie ganz einfach dazu bringen kann ihm zu helfen sein Öl in der ganzen Hütte zu verteilen. Diese Szenen zwischen den beiden kann ich mir einfach so wunderbar vorstellen und sie wirkt so passend, dass bei mir die Wahrscheinlichkeit ihres Beitrittes noch einmal gestiegen ist. Besonders da sie sie anscheinend schon ohne viele Worte verstehen können und Flint sie retten wollte. Weiterhin bleibt die Frage was überhaupt noch von den Zigeunern übrigbleibt, wenn die Kämpfe auf PS beendet sind. Immerhin war sich auch die Oberratte nicht sicher, wie lange die Zigeuner gegen Baudelaire Truppen bestehen können, was eher einen schlechten Ausgang erwarten lässt. Allerdings dürfte mit O'Maras auftauchen ihre Chancen um einiges gestiegen sein, obwohl er aufgrund seinen Alkoholentzuges nicht auf der Höhe seiner Kräfte zu sein scheint.
      Es ist klar fraglich, inwiefern O'Mara Baudelaire überhaupt aufhalten will. Bereits in ihrem ersten Kampf war O'Mara rein physisch unterlegen und mittlerweile hat sich der Gesundheitszustand des Säufers nicht unbedingt gebessert, wie du schon sagst. Aber sagen wir mal so: Ohne O'Mara, der indirekt auf ihrer Seite kämpft, hätten die Zigeuner weniger als gar keine Chance gegen Baudelaire (und seine Truppe, die er aber vermutlich nicht mal bräuchte^^).
      Und ja, ich quatsche absichtlich um das Thema "Esprit" herum. ;)

      qoii schrieb:

      Die Rats quellen wie die Sprichwörtlichen Ratten aus dem Untergrund / Kanalisation und sind von den verbleibenden Gardisten genauso schwer zu bekämpfen, wobei die normalen Ratten bei den meisten Leuten kein Mitgefühl oder Skrupel auslösen dürften. Die verbleibende Gard Royal wird nach und nach durch die schiere übermacht der Rats überwältigt und nur Everard scheint trotz allem standhalten zu können. Leider wird ihm genau das selbe wie Mercedes zu Verhängnis, ein vergifteter Dolch, der anscheinend von der Rattenfrucht gegessen hat. Womit wir zu der interessanten Frage kommen würden, kann eine Waffe die eine Zoan gegessen hat sterben wenn man die Tierform tötet. ^^
      Joa, keine Ahnung, ob Zoan-Gegenstände "sterben" können. Ist vielleicht nur ein zeitweiser Zustand? Keine Ahnung, belassen wir es einfach dabei. xD

      qoii schrieb:

      Dann bekommen wir wieder einen kleinen Einblick in die Vergangenheit. Auch Everard verdankt seine jetzige Position letztendlich Enjolras. Nachdem Enjolras Eltern gestorben zu sein scheinen, nutzt er die Macht seines Names um Everard einen Platz als Rekrut in der Gendarmerie zu beschaffen, damit Mercedes und Emile ihn wiedersehen können. Erstaunlicher weise hat Everard sich in den letzten zwei Jahren in genau das verwandelt was einen guten Rekruten für die Polizei/Armee ausmacht, einen mächtig starken Einzelkämpfer. Weitere zwei Jahre später ist Emile Tod und Mercedes aus irgendwelchen Gründen in einem Verlies, wir müssen einfach weiter warten bis wir Erfahren, was mit ihm passiert ist.
      Am Ende ist Enjolras so für jedes Schicksal verantwortlich, das ihm jetzt im Weg steht. Ironisch, nicht wahr?^^
      Was mit Mercedes passiert, ist extrem tragisch und der Auftakt zu einer weiteren Aneinanderreihung von...naja...Spoileralarm. ;)

      qoii schrieb:

      In Mercedes sind derweil die letzten Dämme, welche sie um ihrer Erinnerungen, Vergangenheit und Psyche gebaut hat gebrochen und anders als mache anderen zerbricht sie daran nicht, sonder kann sich zum ersten mal seit langem als das akzeptieren was aus ihr geworden ist. Ein riesen Schritt auch um die Vergangenheit endgültig zu akzeptieren und hinter sich zu lassen. Ich bin schon ziemlich gespannt darauf wie sie nun ihren Kindheitsfreunden gegenübertritt, aber auch auf ihr weiteres verhalten Flint gegenüber bin ich gespannt, da sie ihn ihm teilweise ihren Bruder wiedererkannt/gesehen hat.
      Also Mercedes erste große Offenbarung wird definitiv Auswirkungen auf ihre Rolle in der Gruppe haben. Immerhin hat sie diese Erfahrung zwar einerseits stärker, andererseits aber verletzlicher gemacht. Es wird besonders die Dynamik zu zwei Charakteren verändern. Ich verrate aber natürlich nicht, welche das sind.^^


    • Zwei Kapitel

      So Bo...ich kann gar nicht sagen, dass ich dich für dieses Abschiedsgeschenk gleichermaßen küssen als auch umbringen könnte, denn gerade Kapitel 74 hat mir wirklich wahnsinnig gut gefallen und macht die Pause für mich gleichermaßen unerträglich, als auch süß vor Vorfreude! :)

      Fangen wir aber noch mit ein paar anderen Eindrücken an und beginnen dabei bei den Zigeunern.

      Espirt hat also die Schlangenzoan gegessen und bereitet Flint dabei wohl eher mittelschwere Probleme. Sie mag zwar eine Kämpferin sein und zäh, aber ich denke dennoch, dass sie den anderen Kopfgeldjägern und auch Flint bei weitem unterlegen ist. Rennac hingegen ist wohl nur Kanonenfutter, aber nicht jeder Charakter muss auch kämpfen können. Das ist sowieso eine Unsitte ;)
      Ansonsten war ich von unserem Rotschopf wirklich überrascht und seine Entwicklung gefällt mir - wie bereits einmal angedeuet - in diesem Arc am besten. Ansonsten ist die Gendarmerie gekommen und bereitet den Zigeunern ein Problem, die ja aber gar nicht das Problem sind, aber so läuft verquere Politik gewürzt mit Intrigen eben ;)
      Immerhin taucht O'Mara auf und bekommt die Möglichkeit eine Revanche mit Baudelaire zu feiern. ich bin ja gespannt, wie der Kampf dieses Mal ausgehen wird und ob Flint jetzt zusammen mit Epsrit und auch Rennac die Kurve kratzt, oder sich dort mit einmischt.

      Bei Luca gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer, dass die Gute sich selbst feiert, aber auch nicht wirklich was gegen ihre Situation unternehmen kann :D

      Im Thronsaal treffen die beiden Vertreter des Buchstaben E aufeinander und tragen wohl einen Kampf aus, der ihnen jeweils auf mehreren Ebenen bedeutsam ist. ich bin gespannt, ob Enjolras auch ohne das Gift eine Chance gegen Everard erhalten hätte, aber ich bezweifle es irgendwie. Die Szenerie im Thronsaal hat mir gut gefallen und auch das Blutbad der abgeschlachteten rats war eindrucksvoll beschrieben, auch wenn mich deren Schicksal einfach kalt gelassen hat. Aber das ist auch okay so, sonst hätte ich wohl mit jammern nicht mehr aufgehört, wenn mir deren Schicksal allesamt an die Nieren gegangen wäre ;)

      Kommen wir nun zu den verteilten Flashback-Episoden, die für mich die ganze Geschichte um Mercedes gerettet oder besser gesagt auf eine wirklich tolle Ebene gehoben haben. Ich war den ganzen Arc ja ein wenig zwiespältig, was die ganze Geschichte um Mercedes eingeht, da mir einfach ein wenig der emotionale Impact gefehlt hat. Irgendwie konnte mich die Geschichte um die gebrochene Brünette nicht wirklich ergreifen, aber das hat sich mit den beiden Kapitel radikal gebessert und auch die anderen Rückblenden in ein anderes Licht für mich gerückt.
      Doch was war jetzt genau der Plan des psychopathischen Baugin? Wollte er den Himmelsdrachenmenschen einfach darum bitten, dass er seinen Thron wiederbekommt? Und warum musste Mercedes anwesend sein? Sollte sie einfach seinen Triumph miterleben und hatte er dabei die stille Hoffnung, dass er sich vielleicht sogar noch in sie verlieben würde? oder hat er das sogar eingeplant/gehofft, dass der Himmelsdrache die hübsche Mercedes besitzen möchte? Fragen über Fragen, aber auf jeden Fall hat mir die Szene gut gefallen, auch wenn ich Lachen musste. Erinnerst du dich nach an einen Satz aus dem Anfang meiner FF? Wo ich geschrieben habe, dass Brianna mal beinahe die Braut eines Tenryuubito geworden wäre, aber ihr Ruf sie vor diesem Schicksal bewahrt hat? Sagen wir mal so, dass die Szene in meinem Kopf viele Parallelen zu deiner hatte ;)
      Mercedes und Brianna müssen in unserem Crossover auf jeden Fall noch mehr Interaktion miteinander haben :D

      Was wir jetzt also passieren? Ich denke, dass Everard Mercedes zurückgehalten hat und sie aus der Schusslinie geholt hat, deswegen ist Èmile gestorben und deswegen ist Mercedes so sauer. Hübsche parallele INszenierung wäre im übrigen, wenn Everard auf die gleiche Weise sterben würde wie Emile. Ein Schuss in den Hals, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob du ihn jetzt sterben lässt. Es wäre auf jeden Fall ein tragisches Ende und würde Mercedes den letzten Anstoß geben, um Enjolras auseinander zu nehmen. Aber mal schauen.

      Wie sehen die Kampfpaarungen eigentlich mittlerweile aus? Wir haben O'Mara vs. Baudelaire, Mercedes vs. Enjolras, Krill vs. Thenadier. Aber was ist mit Callaghan, Luca und Flint? Wir haben noch Mulligan und Luca hat ja eigentlich auch noch eine offene Rechnung mit Reneé.
      Vielleicht ist es ja auch alles ganz anders.

      Also wirklich tolles Flashback-Kapitel, welches mir gut gefallen hat. Ich freue mich schon auf mehr und vier Wochen und entschuldige den gedrungene, konfusen Kommentar, aber Zeitdruck und so :pinch:

    • Kapitel 74 - Rue de Olympique; 14 Uhr

      Nun wissen wir, was vor 13 Jahres passiert ist und wie Emile gestorben ist und ich muss sagen, da hätte ich drauf kommen "müssen". Ich weiß nicht wieso, aber es wurmt mich einfach etwas, dass ich an diese Möglichkeit nicht gedacht habe :S . Wenn ich mich recht entsinne, wurden die Himmelsdrachen sogar schon einmal als Grund für die aktuellen Abneigungen erwähnt. Als dann im aktuellen Kapitel der futuristische Tiefseetaucheranzug fiel, wusste ich was Pi mal Daumen passieren wird.

      Aber nachher kann man immer klagen ;) , mehr Glück beim Nächsten am ^.^ . Außerdem wäre es für mich auch arg langweilig, wenn ich hinter jeden eurer Schachzüge kommen würde und ihr mich gar nicht mehr überraschen würdet. ^.^ :thumbup:

      Aber zu eigentlichen Geschehen, Mercedes lernt fleißig bei ihrer Mentorin Dr. Coulomb und da sie übernächtigt ist bekommt sie die seltsamen Geschichten der Kinder nicht mit. Ihre Mentorin bringt eine Bekannte mit und da ihr Nachname nicht verraten wurde könnte sie noch einmal wichtig werden. Ganz abgesehen davon, stelle ich mir Gerade die Frage, was in den letzten 13 Jahren aus Dr. Coulomb geworden ist und ob Mercedes noch einmal auf die Treffen wird. Wenn ich mich recht entsinne, war der geniale Wissenschaftler/ das Genie auf der letzten Insel für ihren Umbau verantwortliche. Aber dieser Da Vinci (oder nach wen du ihn auch immer benannt hattest) war eher Künstler und Techniker, also könnte ich mir auch gut vorstellen, das er bei Mercedes Rettung Unterstützung von einer der der beiden Frauen hatte.

      Nicht nur Everard und Enjolras ein Auge auf Mercedes geworfen, sonder sie gefällt auch einem kleinen HD so sehr, dass er sie gleich mitnehmen möchte. Vorher hat er Enjolras einmal kurz klargemacht was er von ehemaligen HD welche keine Macht mehr haben hält. Sein Sekretär scheint schon einige Übung darin zu Besitzen neue Begierdeobjekte seiner Herren einzufangen, auch wenn es durch seine seufzen und die Entschuldigung so wirkt, als wäre er darüber nicht unbedingt begeistert.

      Mercedes wehrt sich nach Leibeskräften und auch Everard versucht ihr zu helfen. Als Emil auch eingreift und der HD ihn mit Mercedes Pistole erschießen will schaffen es beide sich zu befreien, wobei Everad mehr Mercdes Schutz ihm Sinn hat und sie daran hindert in die Schusslinie zu springen. Es wird sicher noch interessant werden wie Everad einer Bestrafung entkommen ist, da er ja an dem Angriff auf den HD beteiligt war. Mercedes wird wahrscheinlich PS auf dem Schiff des HD verlassen müssen, es aber irgendwie schaffen zu entkommen und auch die Pistole mitzunehmen. Vielleicht wurde sie bei diesem Versuch auch so schwer Verwundet, dass sie ihre Austauschteilen bekommen musste.

      Da Enjoras nicht mit Hilfe der HD wieder an die macht gekommen ist, hat er sich dazu entschlossen eine "normale" Revolution zu starten und scheint damit bis jetzt einigermaßen erfolgreich zu sein. Everard ist letztendlich doch dem Lähmgift erlegen und die Herzogsfamilie ist so gut wie in seiner gewallt. Aber nun kommt ihm wohl Mercedes dazwischen.

      Das Kapitel war mal wieder wunderbar und die Auflösung der Geschichte um Emil hat mit einfach sehr gut gefallen,
      mehr davon in der Zukunft. :thumbup: :thumbsup: :thumbup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 75 - ???

      Kapitel 75 - Die blaue Blume


      Und hindurch schlüpfte sie, durch die rasselnden Säbel und gewetzten Messer, durch die blutigen Körper und ihre stakkatoartigen Bewegungen in dem Raum aus grünem Stein, in dem die Rapiere und Gewehre wie zum Spießrutenlauf aufgereihte Soldaten hingen. Sie schmiegte sich an die Luft, wirbelte das Nichts auf und verlor sich in dem wütenden Akt der Befreiungstriebe und tosenden Rachegelüste, in dem Uniformen und Sträflingsstreifen zerrissen und Schreie gebrochen wurden. Sie tippelte, ohne zu Tapsen, atmete, ohne zu hauchen und sie berührte mit den kleinen, weißen Händchen, ohne Eindrücke zu hinterlassen. Und niemand ahnte, dass sie existierte.

      Eine Lache aus Blut quoll über die kalten Smaragdsplitter, an einer ihrer Seiten zerfetzt und verzerrt zu einer ausgeschlachteten Spur rauer Linien und Ranken, die heiserem Schluchzen und rauem Stöhnen wie Hyänen folgten, welche auf den Tod des künftigen Aases warteten.
      Der salzige Geruch eines fernen Meeres lag auf dem grünglänzenden Stein, auf dem tote Äste und verdorrte Blatttriebe vertrockneten und sich Chevalier Thénardier schwerverletzt voran robbte. Sein aufgeschlitzter Bauchraum harzte warmen, dicken Lebenssaft über diesen verrottenden Boden aus altem Astwerk und vergilbenden Blättern, während er mit Panik in den großen, flaschengrünen Augen versuchte, die starke Blutung zu stillen, die ihm mit jeder verstreichenden Sekunde mehr Farbe aus dem Gesicht saugte.
      Krill beachtete dieses stumm keuchende, kriechende Subjekt kaum, das in einem verzweifelten letzten Aufbäumen um sein Leben rang und vor der bläulichen, legendären Klinge zu fliehen versuchte, auf der sich rote Rinnsale mit dem salzigen Meereswasser zur einer ultimativen Metamorphose aus Tod und Leben verbanden. Entfernt polterte das Getümmel der Schlacht über die kleinen Fenster auf das gräberstille Dach der Bastille, welches selbst der umtriebige Lärm des zweiten Arrondissements nicht zu erreichen vermochte, und erfüllte die Luft mit sanften, unterschwellig hallenden Vibrationen, als Chevalier plötzlich schrie:
      »Töte mich nicht! Bitte!«
      »Erbärmlich«, bemerkte Krill, ohne sein Opfer anzusehen.
      »Leck mich!«, spie der Verletzte mit einem Schwall Blut aus, das seinen einstmals prächtig gepflegten Knebelbart verklebte, »Ich will nicht sterben!«
      »Offensichtlich«, konstatierte der Meermann wie ein erfahrener Richter, »Aber das ist nicht deine Entscheidung.«

      Zuvor im Quartier des Chevalier Thénardier

      Die bläuliche Klinge in den hölzernen Pranken Chevaliers gierte danach, seine Kehle in den Händen ihres Meisters zu durchstoßen, da er ihrer nicht würdig war. Der kalte Odem eines schlafenden Drachen dünstete aus dem polierten Stahl und fröstelte Capitaine Thénardier, als sich die Zimmertür plötzlich knarzend öffnete und ein Hauch von Meer die aufgewühlte Luft salzte.
      Von der marternden Erwartung abgelenkt, den mysteriösen Meermann im Türrahmen auftauchen zu sehen, bemerkte Chevalier die sich am bläulich-funkelnden Stahl bildenden Tröpfchen erst, als sie mit brachialer Gewalt die Schneide empor rasten, sich kurz vor ihrem Aufprall am Griff lösten, durch die Luft blitzten und die Hand des Kavaliers streifend aufschlitzten. Klirrend polterte das Katana auf den blätterbelegten Stein und bevor die flaschengrünen Augen ihren Blick zurück auf die Tür schmeißen konnten, erfasste den trainierten Körper ein gewaltiger Einschlag, gleich einer gespannten Federung, die sich auf ihm entlud und hinaus auf den Balkon gegen die massive Brüstung katapultierte. Bruchstücke alter Baumrinde segelten den weiten Weg gen Boden hinab, als sich der halbhölzerne Leib Thénardiers aufraffte, den aus gesplittertem Holz gefertigten Rücken ausstreckend und die langen, wurzelartigen Arme straffend.
      »Merde!«
      Unter dem blinden Blick des Oktopus-Mannes schlurfte das Mischwesen aus Mann und Baum in das Quartier zurück, in dem sich der ferne Hauch der salzigen Seeluft inzwischen bis an die Gestade des parfümierten Bettes gespült hatte, in dem Chevalier so manches Abenteuer erlebt hatte. Sein Gegner schien - kühl. Selten hatte der Capitaine eine derart emotionslose Visage gesehen, wie sie die rötlichen, fischigen Lippen und Lider des Krakenmenschen beherrschte. Keine Wut auf ihn, der das Schwert entwendet hatte, keine Arroganz im Angesicht der triumphalen Art und Weise, wie die Klinge zu ihrem Besitzer zurückgefunden hatte, kein Beweis für die bloße Existenz einer Kraft im Inneren dieses Wesens, die es fühlen ließ oder für Gefühle empfänglich machte.
      Krill fühlte nicht, er dachte nur. Blitzschnell stießen ihn seine acht Tentakelbeine vom Boden ab, Blätter aufwirbelnd und Zweigwerk brechend, und stoben ihn auf das entsetzte Antlitz des Chevalier Thénardier zu, der die Geschwindigkeit seines Angreifers nicht adaptieren konnte und zu spät zu einer erbärmlichen Bewegung ansetzte, die ihm weder vor der Klinge noch vor den grapschenden Tentakeln rettete. Beinahe lautlos glitt das Katana durch die trockenen Schichten aus Rinde, Holz und Harz, wobei splittrige Stückchen Maserung in einem trockenen Sprühregen an der spiegelglatten Klinge vorbei wirbelten und vom Fehlschlag dieser Attacke kündeten. Wieder hatte der rasiermesserscharfe Stahl nur lästiges Baumwerk zerstört. Gewaltige Streben massiven Geäst schossen zischend aus der geöffneten Brust des Kavaliers und prellten das schlanke Kreuz des Kopfgeldjägers, der wie ein geangelter Fisch durch die Luft zappelte und unsanft auf dem Zimmerboden aufschlug, wo ihn nun die auswuchernden Wurzeltriebe seines Widersachers fixierten.
      »Du unterschätzt mich, Meermann!«, grummelten die Lippen unter dem wuchtigen Barte braungesprenkelten Blattreigens, bevor der Fürst des Waldes seine langen, starken Astpranken über dem gefesselten Körper Krills herniederfahren ließ wie die strafende Hand Gottes.
      Der Meermann reagierte schonungslos gelassen: Durch gezieltes Lupfen beförderte er sein Katana aus der Hand in eine Tentakel, die sich kurz zuvor aus der floralen Fessel hatte lösen können, und zerlegte über diesen Umweg die tödlich zuschlagenden Baumtriebe in handliches Feuerholz. Unter den wüsten Verfluchungen des baumbärtigen Konterfeis zerschnitt Krill dann seine Schlingen und entfesselte mit einem einzigen Schwung seines bläulich-geschmiedeten Schwertes, welches nunmehr wieder in seiner Hand ruhte, eine lüfteteilende Schnittwelle, die einen Großteil der stilvollen Einrichtung des Zimmers mit nahezu geometrischer Präzision halbierte und Chevalier dieses Schicksal nur ersparte, weil sich dieser geistesgegenwärtig aus seiner hölzernen Rüstung geschält und zu Boden geworfen hatte, wo ihn sogleich die saftigen, wie die langen, zarten Finger der Mutter Natur aus dem blätterübersäten Zimmergrund reckenden Pflanzentriebe in einer schaurigen Arie überwucherten und in eine Rüstung aus Forst hüllten.
      Eine gewaltige, harte Wurzel quoll in diesem Augenblick aus dem Blätterteppich unter den Fangarmen Krills und umschlang seinen Schwertarm mit einer natürlichen Kraft und Festigkeit, der selbst der Kopfgeldjäger nichts entgegenzusetzen hatte. Zeitgleich schnellten zwei spitz zulaufende Zweiggewinde auf den ungeschützten Körper Krills zu, Schlangen aus grünem Fleisch und hölzernem Blut, und zischelten gierend nach seinem Tod. Doch der Meermann zeigte noch immer keine Furcht und Chevalier, der sich für den Bruchteil einer einzigen, hoffnungsfrohen Sekunde angemaßt hatte, einen Sieg in diesem Duell tatsächlich für möglich zu halten, wurde durch die allmächtige Erhabenheit einer uralten Kunstfertigkeit zum naiven Narren degradiert.

      Notre-Dame des Fleurs

      Die schwarzen Treppen stanzten sich in elenden Kaskaden durch den dunklen Obsidian, deren glattpolierte Stufen zu tiefen, zähen Morasten verklumpten, wenn die schweren Schritte Callaghans auf ihnen zitternd und wankend nach Halt suchten.
      Der Kopfgeldjäger quälte sich die finsteren Pfade hinab in den massiven Bauch der kolossalen Kathedrale, während ihm das noch immer in seinen Adern pulsierende Gift der Zigeuner das Leben auszubrennen schien. Seine Füße waren Blei, seine Hände flüssiger Nebel und durch seinen hämmernden Schädel bebte marterndes Kriegsgetrommel begleitet vom wütenden Jaulen uralter Schrecken. Seit gefühlten Stunden schwankte er mittlerweile durch die Gedärme der Notre-Dame, ohne ein Licht zu erblicken, das nicht aus den glühenden Hinterleibern abscheulich geflügelter Insekten in seine Augen gesprüht wurde und ohne eine Luft zu riechen, die mit mehr angereichert war als den verbrauchten Atemzügen sich demütig Bekreuzigender. Callaghan kämpfte sich von Nacht zu Nacht, winzigen Nischen und toten Kammern in noch dunklere, noch winzigere Ritzen eines zyklopischen Kosmos, der in Gefilde solch dichter Ewigkeit abzweigte, dass der menschliche Geist in ihm kollabieren musste. Die Notre-Dame des Fleurs war das heilige Refugium der Gläubigen und ein Ort der Verdammnis für alles Seelenlose. Dämmerlicht triefte aus den schwebenden Glühwürmern und verklebte das wachende Faltengesicht des ehrenhaften Bischofs Lazare, als Callaghan die letzten Stufen gen Eingangshalle polternd hinunterstürzte, in der sich gotische Säulen und leerstarrende Engelsbüsten um einen riesigen Raum aus rauchblauem Nichts scharten.
      »Ein dunkler Pfad...«, begrüßte der Herr der Kathedrale seinen widerwilligen Schützling, »Ein dunkler Pfad...«
      »Diese verfluchte Kirche ist ein Irrgarten«, quetschte Callaghan aus seinen Zähnen, die sich in einem unansehnlichen Versuch zusammenpressten, seinen halbseitig gelähmten Leib hochzuhieven. Als Lazare, der das Leid und die Qual eines Lebewesens nie tatenlos mitansehen können würde, ihm aufzuhelfen versuchte, stieß der Kopfgeldjäger ihn jedoch wie ein quengelndes Kind von sich. »Nein! Keine mitleidigen Versuche mehr, meine Seele zu retten!«
      »Mein Sohn«, erleuchtete das graubärtige Lächeln des Predigers in der Herzensgüte aller seiner noblen Werke, »Der dunkle Pfad durch die Hallen und Alkoven unserer Notre-Dame ist nichts als ein Abziehbild deines Lebens. Hier und jetzt lähmt dich dein Körper. Dein Geist ist von Halluzinogenen benebelt. Doch welche Ausrede findest du, sobald du morgen fernab dieses Ortes erwachst? Ist dein Leben nicht ein einziger, dunkler Pfad gewesen?«
      Unbeholfen schob Callaghan seinen stählernen Körper an der schwarzen Kutte vorbei und schleuderte seine rechte Hand unter Zuhilfenahme der linken in die bleierne Klinke des monolithischen, nachtschwarzen Tores. »Da sind wir uns immerhin einig.«
      Als sich die Klinke niedersank und das innere Gewinde des riesenhaften Portals ein dumpfes, walartiges Stöhnen von sich gab, ertönte ein letztes Mal die weise Stimme des greisen, guten Mannes, der schwarz und lieb unter dem drohenden Himmelszelt der Notre-Dame ruhte:
      »Sie sind tot, Callaghan. Sie alle. Das Monster in dir hat sie alle abgeschlachtet. In der Rue Esmeralda zerriss diese Bestie aus Mann und Tier alle, die es ergreifen wollten und schleppte sich dann, verschmiert vom Blut und Fleisch seiner gerissenen Häscher, in die unterirdischen Katakomben. Ich sah, wie sich etwas Böses und Widernatürliches in den Augen eines Mannes heraufbeschwor, war Zeuge dessen entsetzlicher Transformation zu einer Abscheulichkeit, die nichts menschliches mehr in sich zu bergen schien. Angstvoll war mein Herz, doch ich folgte und meine Messdiener taten es mir mit Angst in den Herzen gleich. Denn ich wusste, dass dieses unsägliche Böse und Schlechte vergehen und die Augen, in denen es zuvor gewütet hatte, voller Tränen sein würden. Das Gute existiert, mein Sohn, auch in dir. Es existiert in denen, die Gutes tun und in jenen, die Böses verhindern. Wo Böses lauert, gibt es immer Gutes, dass es in Schach hält! Vergiss das nie!«
      Wortlos verließ Callaghan die Kathedrale und Lazare, ohne sich nach ihnen umzusehen. Sein Schatten trat ins Licht und er folgte ihm.

      Quartier des Kapitäns der Kavallerie, Bastille

      Die hölzernen Speere schossen auf das Herz Krills zu und schienen den Sieg ihres bewaldeten Königs zu besiegeln, als der Meermann wie in Trance seine freie Hand erhob und über die Schwertscheide an seinem Gürtel positionierte, die er zuvor im Gemenge des Kampfes aufgepickt hatte. Bei diesem Anblick verdunkelte sich das Flaschengrün in den holzumrahmten Augen Chevaliers, erstrahlte jedoch kurz darauf heller als ein sterbender Stern. Der auf und ab zuckende Zeigefinger des rothäutigen Kraken schien als Köder gedient zu haben, als Köder für das Wasser selbst, welches sich fadenartig aus dem Schwerthalter schlängelte wie eine Muräne aus ihrer Höhle - und nach der roten Fingerkuppe schnappte. Im Einklang mit dieser klaren liquiden Verbindung erhob Krill nun den Arm, eine wässrige Linie zwischen sich und seiner Schwertscheide spannend, und drehte sich um die eigene Achse, worauf der quellende Faden die Wurzel zerschnitt, die Krills Schwertarm fesselte und die todbringenden Speerhölzer bei ihrem Aufeinandertreffen derart präzise spaltete, dass die Halbstücke seitlich seines Körpers vorbeiflogen.
      Als würde Chevalier zu dämmern beginnen, dass er bisher kaum die Hälfte der Kräfte hatte bestaunen dürfen, denen sich sein Widersacher bediente, tat er einen unsicheren Schritt zurück und schluckte eine Woge Ängstlichkeit hinunter. Bedächtig öffnete er die Lippen zum Sprechen, wobei eine winzige Schweißperle über sie hinwegrollte. »Wer bist du?«
      Krill antwortete nicht, worauf der Kavalier nur still und verständig nickte, in seinem Inneren jedoch mit der heiseren Stimme eines nervösen Jünglings beschloss, dass es dann wohl »so sein solle«.
      Auf der makellos-reinen Haut des Schönlings traten die harthölzernen Rindenporen plötzlich massiver und mehrschichtiger als zuvor heraus, verdickten und verklumpten, verformten und verzerrten Chevaliers Leib zu abnormen Holzgebilden, die wuchsen und anschwollen und Krill um Haaresbreite zerquetscht hätten, wäre der Meermann nicht blitzschnell aus dem Balkonfenster gehechtet und hätte sich mittels seiner Saugnäpfe an der Senkrechten aufs grüne Splitterdach der Bastille gerettet. Dort hoch droben über den Dächern des blauen Rings verfolgte er über die Fenster seiner Blindheit mit gezügelter Spannung die Verwandlung des Chevalier Thénardier:
      Aus dem attraktiven Mann, dessen feine Gesichtszüge jede noch so schöne und von ihrem schönen Selbst verzauberte Frau der Insel verzauberten, wurde ein hässlicher Drache, dessen Schwingen rauschende Baumkronen und Beine breite Baumstämme waren, mit zu spitzen, kahlen Astkrallen verunstalteten Händen und Fußklauen aus trockenen Wurzelknollen. Das geföhnte Haar verwuchs zu einer Mähne aus Blattwerk, sein stolzer Bart zu harten Trieben, die ein mit geschnitzten Holzpflöcken gezäuntes, Harz ausspeiendes Maul aus Eichenmassiv ornamentierten und aus seinem Rücken brach ein zu einem langen Schweif geflochtener Knoten verschiedener Äste, Zweige und Wurzeln. Die Metamorphose war perfekt, als sich der grausige Lindwurm aus dem Balkonfenster quetschte und sich vor Krill auf dem Dache der Bastille zeigte - Ein Dämon, von Mutter Natur höchstselbst in die Welt gesandt, um sich über der Metropole zu erheben und sie zu unterwerfen.
      Der Drache brüllte Krill einen gotteszornigen Schrei entgegen, den spröde Holzsplitter und Batzen zähen Baumharzes begleiteten, und die letzte Schlacht auf dem Rücken des architektonischen Krokodils begann.
      Die baumgekrönte Riesenechse wirbelte beinahe leichtfüßig auf ihren klobigen Wurzelpranken herum und wuchtete ihren massiven Schwanz aus Pflanzenknäueln gegen Krill, der der Attacke jedoch durch einen hohen Sprung entging. In der Luft gleitend, setzte er zu einem mächtigen Schlitzer seiner legendären Klinge an, der allerdings niemals Gestalt annehmen sollte, denn die mächtigen, Baumkronenflügel schlugen nach ihm aus und schleuderten ihn beinahe über die Grenzen des Daches hinaus in den sicheren Tod. Nur durch Glück, die Dehnbarkeit einer seiner Tentakeln und die leicht hervorstehende Brüstung des lufthohen Balkons rettete er sein Leben und konnte dem urgewaltigen Ungeheuer wieder entgegentreten, das nun stampfte und fauchte und bedrohlich mit den blattüberwucherten Gliedern brauste. Diesmal griff der verwandelte Chevalier seinen Widersacher direkt an, indem seine Holzpflockzähne nach dessen langen Fangarmen schnappten. Jeder Biss, dem der Meermann auswich oder den er mit seiner Klinge blockte, blies ihm einen zähen Wind und den Geruch nach frischgesägtem Holz um die Nase, bis der Drache sich schließlich brüllend zurückzog. Schließlich hatte der Kopfgeldjäger jeden spitzen Pflock in dem monströsen Kiefer zerstückelt und nur gerodete Ödnis zurückgelassen. Krill nutzte den taktischen Rückzug seines ungeheuren Gegners sekundenschnell aus. Langsam, beinahe gefühlvoll ließ er sein Katana zurück in die Schwertscheide gleiten, worauf der Lindwurm aufschrak. Fast schon panisch polterte das massive Ungetüm über das bebende Dach der smaragdenen Bastille, schwang sich majestätisch und furchterregend in die Luft und stürzte dann mit der Wucht eines tropischen Sturms auf den Meermann ein, der die Augen schloss und tief einatmete.
      Das dumpfe Geräusch des Aufpralls breitete sich auf den Schwingen einer gewaltigen Druckwelle weit über die Dächer, Straßen und Gassen des Arrondissement de Diligence aus und zerschellte als grimmiges Donnergrollen an den weißen Wänden aus funkelndem Diamant. Dann war es still. Nur das schwere, schnaufende Atmen des Chevalier Thénardier wühlte sich zerrüttet durch die betäubte Luft, schüttelte die Stille in langen, harten Schüben und schnaubte Wolken hölzerner Späne aus den Nüstern ins Freie, das zu Boden rieselte wie Konfetti zum Sieg eines Heeres. Doch dieser Sieg galt weder dem Drachen, der ihn forciert, noch dem Kavalier, der ihn erhofft hatte, sondern der scharfen Klinge, die in dem Moment aus dem mit Baumrinde beschuppten Rücken herausstach, als sich die flaschengrünen Augen schmerzgeschüttelt verzerrten.
      Krill brach wie ein sich in die Freiheit grabender Gefangener aus dem Bauch des Lindwurms, von unzähligen Tropfen funkelklaren Salzwassers umflutet, die kurz darauf wieder in die offenen Wunden des Kavaliers fielen, der Schritt für Schritt, Schicht für Schicht wieder die Form eines Menschen aus Fleisch und Blut annahm und sterblicher war als je zuvor.

      Zurück in der Gegenwart

      Die Gänge der Bastille waren leere, blutbesudelte Leichenhallen, aneinandergereihte Sarkophage für die edelsten und abscheulichsten Toten der Gesellschaft. Um nicht durch die Pampe aus Leichen und deren Ausscheidungen schreiten zu müssen, stampfte der Kopfgeldjäger kopfüber an der Wand entlang, wobei seine Saugnäpfe bei jedem Schritt schmatzende Geräusche in den todesschwangeren Fluren zurückließen, die dem Meermann nachhallten wie die letzten Worte Chevaliers an ihn:

      »Ich bin nicht ihr Vater! Ich kann keine Kinder mehr zeugen, seit über acht Jahren schon nicht! Eine alte Geliebte hat mir ihren Absatz ins Gemächt gerammt, nachdem sie mich aus dem Bett und von ihrer Mutter gezerrt hatte! Das ist die Wahrheit! Ich habe mit ihrer Mutter geschlafen! Aber ich bin nicht der Vater des Mädchens! Bitte! Töte mich nicht, ich habe nichts getan! Bitte! Ich bin nicht ihr Vater!«

      Mireille hatte nicht gelogen. In ihrem bescheidenen, simplen Herzen war der Kapitän der Kavallerie der Vater ihrer kleinen Tochter und der einzige Mann gewesen, den sie je fleischlich geliebt hatte. Doch wenn Chevalier die Wahrheit sprach, wie konnte Ondine dann existieren? Wer war dieses unsagbare Geschöpf mit den blauen Lilienhaaren und großen, wie die smaragdenen Wände und Gänge der Bastille erstrahlenden Augen, das Menschen mit purer Anwesenheit in unsägliches Glück lenken oder zu furchtbaren Freveln verleiten konnte? Wer war sie, dass sie die Mönche im festungsartigen Kloster Saint-Cosette abgeschottet und mit dem Leben verteidigt hatten?
      Während Krill gedankenversunken durch die Gänge schritt, manifestierte sich in den Erkern und Nischen seines Verstandes eine Frage aus all den Fragen heraus, die er niemals aussprechen würde, um sich selbst nicht in die alten Abgründe seines Wissens zurückzutreiben und die, so wusste er, fernab jeder logischen Natur lag. Ein Frage, die er nur für sich selbst stellen musste und durfte, einfach, weil sie so naheliegend vor ihm um Antwort bat: »Was ist Ondine?«

      Die entsetzten Augen und angstverzerrten Gesichter der Körper schwebten schwerelos und sanft neben Waffen und Möbeln in der Luft, erhoben sich frischen Seifenblasen gleich, die ohne Sinn oder ein Ziel im Waffenlager der Bastille umhertanzten.
      Sie vermochten nicht, durch Strampeln oder Schreien etwas an diesem Zustand ändern zu können, sondern schwebten nur still und beinahe geborgen dahin - sie waren Samenkörner in der lauen Frühlingsbrise und umspielten die blaue Blume, die zuvor erblüht war und sie erschaffen hatte.
      Ondine ruhte haltlos im Raum und erfreute sich mit zuckersüßer Erhabenheit an den um sie gleitenden Leibern, Waffen und Möbeln, die sie nur hatte berühren brauchen, um alle Gesetze der Natur zu brechen. Ihre königsblauen, wunderbar seidigen Haare wallten wie sonnenbeschienene Blütenblätter um ihr verspielt lächelndes Kindergesicht und wiegten ebenso wie die Soldaten und Gefangenen im Takt einer nur in ihren feinen Gedanken erklingenden Melodie, nach der ihre Finger dirigierend wippten.
      Bis sie plötzlich Krill im Türrahmen entdeckte, der im Angesicht des schwebenden Kindes und dessen illustrer Fluggesellschaft tatsächlich den Aufschwung einer Gefühlsregung in seinem roten Gesicht unterdrücken musste. Sie schenkte ihm ein quietschendes Lachen und glitt durch das Zimmer in seine Arme, schnurrend:
      »Monsieur Le Poulpe!« Nachdem sie sanft auf seinen Tentakeln gelandet war und alle umherschwirrenden Männer hart und abrupt auf den Boden geknallt waren, belohnte sie ihn mit einem distanzierten Blick ihrer wunderschönen grünen Mädchenaugen. »Wie geht es dir? Ist mein Vater tot?«
      Krill schauderte und liebte zugleich. Dieses Kind war die unergründliche See, die tief und endlos wogte und in ihren finstersten Schlünden das Grauen ungenannter Äonen mit der selben altruistischen Güte nährt wie das possierliche Leben auf ihrer funkelnden, von der Sonne warm geküssten Oberfläche; die die Menschheit seit Anbeginn der Zeitenspule lockt, ohne je vollkommen entdeckt und ihres Zaubers beraubt zu werden; die Männer in das Verderben stürzt und Mütter zu Witwen macht, deren väterlose Kinder dann in den sanft plätschernden Wellen ihres aufschäumenden Schoßes baden. Ondine schien Leben und Tod zu sein, doch was sie tatsächlich war, vermochten nicht einmal die blinden Augen Krills zu ergründen.
      Kapitel 76 - Nicht alle Wunden heilen

      »Ich meine immer noch, wir hätten die beiden Weiber da lassen sollen, Dupont...«
      »Enjolras hat mir gesagt: ›Dupont, ihr zieht die Zigeunerkluft über, nehmt das Gift und verschleppt alle ins Lager der Zigeuner!‹ - und das haben wir gemacht, nich? Louis?«
      »Ich glaub, er meinte die Gendarms, Dupont...«
      Die stadtbekannten Kleinganoven Dupont und Louis trottelten mit der unaufgeregten Leidenschaftslosigkeit unterbemittelter Geister über den strahlend erleuchteten Place Julian und kosteten den Vorgeschmack der Zeit aus, in der sie laut den Versprechungen des Rattenfängers als freie und -wichtiger- reiche Männer unbehelligt über die polierten Alleen schlendern würden. In jedem Arm ein Gavrocher Dummchen mit großen Brüsten und kleinem Gehirn.
      »Jetzt hör mal zu!«, schleuderte Dupont seinem Komplizen eine schnoddrige Antwort ins Gesicht, »Wenn Enjolras sagt ›alle‹, dann nehmen wir auch alle mit! Was regst dich überhaupt so auf?! Du hast doch jetzt'n neues Schwert!«
      Louis strich sich unwirsch durch das lose, dunkelblonde Haar, als würde er die schmierigen Fäden der Worte abwischen wollen, und nuschelte:
      »Ja, und?...willst ja bloß keine Frauen töten...«
      »Was sagst du da?!« Auf dem glatzköpfigen Schädel Duponts bildeten sich nun starke, bläuliche Adern, die bedrohlich pulsierten. »Ich habe schon dutzende Frauen umgelegt! Die eine in der Rue de...Merde, ich muss dir Arsch doch nichts beweisen!«
      »Du hast noch nie 'ne Frau umgelegt«, holte Louis verbal weiter aus, »Ich schon. Die Kleine da im zweiten Bezirk, in dem Fleischer. Der hab ich 'nen Beil in die Schulter gerammt.«
      Dupont blieb plötzlich abrupt stehen und starrte Louis geistlos an, der darauf nur »Was'n?« zu fragen wusste.
      »Du hast die dann nich umgelegt, Louis«, sagte der Glatzkopf nüchtern, »So'n Beil in die Schulter ist nich tödlich. Idiot.«
      Louis, der von Natur aus leicht in Aufruhr geriet, echauffierte sich lautstark:
      »Aber klar ist das tödlich! Total tödlich! Wenn du das Ding hier...so...« Er deutete nun mit seinem kleinen Finger eine gedachte Linie über seine Schulter hin zur Halsschlagader. »Diese...das hier triffst... KLAR ist das tödlich! Bist du Arzt oder was?!«
      »Bist du's?!«, hielt Dupont dagegen.
      »Das zählt trotzdem! Und du hast noch nichmal 'ne Frau verletzt und auch nich getötet! Und ich hab's immerhin versucht!«
      »Als ob das so eine Wahnsinnssache ist 'ne arme Frau umzulegen?! So'n Gardist, DAS wär was!«
      »Als ob du 'nen Gardisten töten könntest!«, schrie Louis Dupont entgegen, der nur »Warum nich!?« zurück brüllte und ein handfestes und lautstarkes Handgemenge zwischen den beiden Halunken provozierte, in dem sie, sich gegenseitig schlagend und würgend, über den Place Julian rollten, schleuderten und schubsten, bis eine harte, massive Wand aus Stein ihrem kugelnden Treiben ein jähes und schmerzliches Ende setzte.
      Sich die gestoßenen Schädel reibend, stierten diese beiden Glanzlichter der Gavrocher Unterschicht empor und blinzelten in zwei emotionslose, dunkelwogende Augen, die ohne jedes Interesse zurück starrten. Der fremde Mann, groß und düster in Erscheinung und Auftreten, provozierte mit seiner bloßen Anwesenheit die schlichten Gemüter Duponts und Louis', hatte die silbergoldene Bank auf der er saß immerhin den Streit der beiden Ganoven beendet, bevor diese ihrem Ärger zur Genüge hatten frönen können.
      »So, du Pisser!«, zischte Dupont und rappelte sich mit dem noch kauernden Louis als Stütze auf, »Du willst wohl Ärger machen, was?!«
      Der schwarzhaarige Fremde schwieg, während seine dunklen Augen noch finsterer und gleichgültiger zu werden schienen.
      »Der ist wohl taub, Louis!«, raunte der Glatzkopf seinem sich grade unbeholfen aufrichtenden Kumpanen herausfordernd zu, »Wollen doch mal schauen, ob der auch blind is! Nich?!«
      Der kleingeistige Louis verstand die Anspielung jedoch erst, als Dupont mit einem wütenden Blick das Rapier fixierte. Wie auf einen rostigen »Klick« erhellte sich das fragende Gesicht und er wuselte die Klinge ungeschickt von seinem Gürtel. »Ja! Da staunste nich schlecht, du Kanaille?! Was?!«
      Der blonde Kerl hielt die gefährlich funkelnde Spitze der Waffe direkt unter die Nase des grimmigen Mannes, dessen schwarze Augen jedoch nur kurz auf das stahlsilberne Rapier mit dem edlen Korb aus silbernen Schwalbenschwärmen lugten und sich bald wieder direkt in die Seelen der beiden Gauner zu bohren schienen.
      »Der is sicher verrückt«, murmelte Dupont mit steigendem Unbehagen vor dem schwarzhaarigen Fremden, der wie der Tod selbst auf der polierten Steinbank ruhte, obwohl er aussah, als wäre er selbst erst vor wenigen Sekunden gestorben. Furchtsam musterten die beiden Komplizen das bittere, von einer einzigen Narbe über dem rechten Auge gezeichnete Gesicht und bekamen es mit der Angst zu tun. Beinahe zeitgleich beschlossen sie daher unter lautem Fluchen, den krank wirkenden Sonderling lieber in Frieden zu lassen und ihren Weg Richtung Palais Blanc fortzusetzen, sich über die Folgen eines Beils in einer Mädchenschulter und andere große Fragen der Welt austauschend und nicht bemerkend, wie sich der Fremde erhob und ihnen missmutig folgte.

      Das Lager der Zigeuner

      Während Flint sein Öl über seinem Feuerzeug-Daumen ausspie und so die armen Ordnungshüter versengte, die vor den peitschenden Hieben des langen Schlangenschwanzes Esprits zu flüchten versuchten, lieferten sich der Kopfgeldjäger und Baudelaire einen Mann-gegen-Mann-Kampf schwindelerregenden Ausmaßes, dessen Ende sich jedoch wie eine dunkle Gewitterfront am Horizont abzeichnete.
      Der Inspektor war O'Mara physisch weit überlegen, sein Kampfstil gleichsam von militärischer Stringenz und erfahrener Raffinesse und den Moloch der Gendarmerie trieb etwas an, das wesentlich stärker war als bloße Muskelmasse oder der Wille zu siegen - die Überzeugung, das Richtige zu tun.
      Unter einem monströsen Bündeln sämtlicher Kraftreserven stemmte sich der abgehungerte Leib des blonden Kopfgeldjägers gegen die riesige Faust Baudelaires, bevor diese Rennac den bebrillten Schädel vom Körper hatte schlagen können, und kämpfte unerbittlich um die eigene Existenz. Flint, der nur aus dem Augenwinkel mitansehen konnte, wie O'Mara ihn, Esprit und Rennac mit seinem Leben verteidigte, überkam eine unglaubliche Woge Zorn über seine eigene Schwäche. Wäre er selbst stark genug, müsste O'Mara sie nicht beschützen. Wäre er nicht so schwach, hätte er Harley längst stellen können. Für diesen Moment jedoch blieb ihm nichts, als mit feurigem Odem die Angreifer abzuwehren und auf den passenden Moment zu warten, mit Rennac und dessen Schwester die Flucht anzutreten, um an die Geheimnisse des Zigeunerfürsten zu gelangen.

      Eine ohrensausende Druckwelle brauste plötzlich über das Schlachtfeld und hinterließ wankende Männer und Frauen mit wirren Gedanken und dröhnenden Schädeln, die nie erfahren sollten, dass diese übernatürliche Erschütterung aus den zusammenschmetternden Faustknöcheln des Inspekteurs und dessen blonden Widersachers entwichen war.
      »80462!«, donnerte Baudelaires gebieterische Stimme über das Schlachtfeld, »Widerstand ist zwecklos!«
      Mit einem archaischen Schlag direkt in das bereits an allen knochigen Kanten aufgeschlagene Hungergesicht O'Maras schleuderte er ebenjenen gegen eine umliegende Hauswand aus grobem Schwarzstein, die den aufschlagenden Körper herzlos und hart knarzend empfing.
      »Mein Name ist O'Mara, nebenbei«, rang sich der Blondkopf ein schiefes Lächeln ab, das seine Schmerzen beim Aufrichten kaum zu kaschieren wusste.
      »Ihr habt alle eure Namen«, rotzte der sonst so stoische Baudelaire seinem Gegner beinahe geringschätzig entgegen, »Aber sie sind nicht wichtig. Ihr seid alle gleich und niemand wird nach ihnen fragen!«
      Bevor O'Mara die Worte des Inspektors vollends verarbeiten konnte, spürte er bereits dessen zyklopische Pranke, die seinen Schädel komplett umschloss und ihn durch die Luft wirbelte, bis er schließlich gnadenlos gegen die schwarze Hauswand gepresst wurde.
      »Ich bin kein Verbrecher!«, brüllte O'Mara, die Macht der Worte nutzend, um seine Erschöpfung vor sich selbst zu verbergen und dem Hünen einen kräftigen Schwinger in die Magengrube zu zwiebeln, der diesen Blut japsen und zurückweichen ließ. Wieder frei, setzte O'Mara sofort mit einer einschlagenden Links-Rechts-Kombination gegen das vor Atemnot gesenkte, graue Haupt nach, bevor er den monolithischen Leib des Inspektors mittels eines genauso groben wie effizienten Kinnhakens von den Füßen holte.
      »Ich bin Kopfgeldjäger. Wir stehen auf der selben Seite!«
      »TUN WIR NICHT!« Die unerschütterliche Stimme Baudelaires tölpelte wie die eines kleinen Kindes, als er sich ächzend erhob. »Wir haben nichts gemein, 80462! Belüge mich einmal und halte mich zum Narren! Zweimal, und du machst dich selbst zum Narren!«
      »Wa-?!« Mit der Wucht eines Orkans stürzte sich der Inspektor auf O'Mara, warf ihn zu Boden und begrub seinen Körper unter einer wahren Kanonade von Schlägen, die das gesamte Zigeunerlager erzittern ließen, als sei es unter eine gewaltige Stanzmaschine geraten. O'Mara drohte unter dem Gewitter aus Fäusten und Knöcheln das Bewusstsein zu verlieren, verankerte sich jedoch mit letzter Kraft in der Realität und brachte seine rechte Hand zwischen seinen Schädel und den Meteor von Faust, der auf ihn einstürzte, bevor er auch die zweite Baudelaire'sche Ambosshand zu fassen bekam. Der Blondkopf zitterte am ganzen Leib, während er die Fäuste des Inspektors von seinem Körper wegzustoßen versuchte und fühlte sich wie ein antiker Heros, der zwei Bergmassive daran hindern wollte, auf ein Dorf einzustürzen. Ein lautes Gebrüll brandete zwischen den Zähnen O'Maras, als es ihm letztlich gelang, den urgewaltigen Koloss von sich zu pressen. Dass er ihm dafür wie bereits bei ihrem ersten Aufeinandertreffen das Knie in die Weichteile rammen musste, billigte er fernab aller Ehre als Überlebensinstinkt, denn Baudelaires Stärke schien unerschütterlich und sich auf einen Grundstein aus Schmerz und Zorn zu stützen, der O'Mara fehlte. Schnaufend lag der Titan auf dem Rücken, die Glieder von sich gestreckt und hohle Atemstöße ausspeiend.
      »Ich bin nicht dein Feind!«, appellierte der schwer angeschlagene O'Mara beinahe flehend, »Ich bin kein Verbrecher! Ich jage sie! Ich bin unschuldig, verdammt!«
      Die Wirkung dieser Worte hätte der Blonde kaum besser ermessen können, hätte er zuvor einen Blick in die Zukunft werfen dürfen.
      Baudelaire, der schlafende Vulkan, der Dörfer mit seiner monolithischen Größe und Standhaftigkeit vor den tosenden Wellen und Stürmen des Meeres schützt, Sicherheit und Frieden bietet und stets nur grollend in sich ruht, begann zu brodeln. In seinen Augen flimmerte der Hass weiß-glühender Verachtung, den nur die menschlichste Verquickung aller qualvollen Gefühle auszulösen vermochte: Die bewusstgemachte Vereinigung aus tiefer Trauer und nicht wieder gut zu machender Schuld. O'Mara tat einen besorgten Schritt zurück, als sich Baudelaire aufrichtete, sein gehobenes Haupt gen Kuppeldach reckte und die entsetzlichste Ruhe vor dem Sturm in sich personifizierte, die der Kopfgeldjäger je wieder erleben sollte.
      »Unschuldig...«, grollte die Ehrfurcht gebietende Stimme aus der tiefen Höhle seiner Lippen, »Lügner!«
      O'Mara startete einen bemitleidenswerten Versuch, die aufsteigende Wut des Inspektors zu zügeln, indem er sachlich und ruhig zu sprechen begann:
      »Inspektor. Diese ganze Geschichte ist nicht mehr als ein dummes Missverständnis, dass nur durch zu viel Zufall und dein getrübtes Urteil zustandekommen konnte. Also wieso-« Mit der Wucht eines Seezugs und der Geschwindigkeit eines Blitzes erfasste Baudelaires götterverdammende Faust die Magengrube des Kopfgeldjägers, riss dessen Innerstes auf und schmetterte ihn dann quer durch das Zigeunerlager bis an die undurchdringbare Fassade eines aus dem silbernen Boden ragenden Saphirs.
      Eine zähe Mischung aus Speichel und Blut floss aus O'Maras rotverschmierten Lippen und triefte auf die gewaltige Pranke Baudelaires, als der Inspektor seine Kehle packte und den Rest des schlaffen Körpers emporzog.
      »Mein URTEIL ist NICHT getrübt!«, brüllte der Hüne in das blutig gehauene Gesicht seines Widersachers, »Nein. Verbrecher ändern sich nicht. Sie lügen und betrügen und täuschen. Mein Urteil war nie so klar wie in diesem Moment!«
      »Du irrst...dich...«, gurgelte O'Mara vergebens.
      »Nein! Ich irrte erst einmal. Als ich glaubte, dass tatsächlich etwas Gutes in Abschaum wie dir sein könnte! Als ich so naiv war zu glauben, nicht jeder von euch ist gleichermaßen verkommen und falsch! Als ich...« Dicke Tränen wälzten sich in den zitternden, stoisch gezerrten Augenlidern, ohne die graubehaarten Wangen zu benetzen. »Als ich meine Frau und Tochter glücklich zurückließ und tot und geschändet vorfand, als ich zu ihnen zurückkehrte!«
      Wie besessen schmetterte der Inspekteur den Kopfgeldjäger jetzt an den Saphir zurück, packte dort seinen Schädel erneut und schlug ihn wieder und wieder gegen das blaue Gestein. »Das! Passiert! Wenn! Mein Urteil! Klar! Ist!«
      Als er sicher war, kaum mehr als eine rote Klumpmasse aus Knochen und Hirn in den Händen zu halten, ließ Baudelaire von seinem Gegner ab und warf ihn wie Abfallpapier von sich. Seine kleinen, stoischen Augen, deren getrocknete Tränen salziger waren als die Gischt der See, analysierten bereits wieder die Kämpfenden und suchten nach Schwachpunkten der gegnerischen Zigeuner, als ihn eine raue Stimme bis ins eiserne Mark seiner Knochen erschrak:
      »Es tut mir um deine Frau leid. Und deine Tochter.«
      O'Mara war entsetzlich entstellt. Sein rechtes Auge war zugeschwollen und über seinem linken klaffte eine tiefe Wunde, die eitriges Blut auf seine grünblauen Wangenknochen und den mehrfach gebrochenen, deformierten Nasenrücken spuckte. Doch Baudelaire kannte kein Mitleid, wenngleich er die Zähigkeit und Beharrlichkeit des Gefangenen 80462 gegen seinen Willen honorierte.
      »Es tut dir leid?!«, brüllte der titanische Mann voller Verbitterung und Schmerz, »Was tut dir leid? Dass sie meine Frau mit einem Messer geschändet haben? Dass sie meiner Tochter die Oberschenkel ausgerenkt haben, während sie sie immer und immer und wieder vergewaltigten? Noch bevor sie ihren neunten Geburtstag erlebt hat?! Das tut dir leid?! NEIN! Mir tut es leid, dass ich es Abschaum wie dir gestattet habe, mich zu täuschen! Geglaubt habe...Dass es euch LEID TUT! Es tut euch doch immer leid! IHR ›lernt‹ aus euren ›Fehlern!‹, ODER?! Ihr ›BEREUT‹ eure TATEN! JA, euch tut es immer leid! Bettelt um Vergebung...!«
      Nun verstand O'Mara, vor dessen geistigem Auge sich das Bildnis eines Mannes zusammensetzte, dessen Schmerz und Trauer sich zu Richter und Henker ausgeschwungen hatten, um ihn nie wieder die entsetzliche Schuld spüren zu lassen, die ihn für alle Zeit von seiner Familie entfremden würde. Mit jedem Fehltritt und Trugschluss fraßen sich die grauenhaften Erinnerungen an seine Frau und seine Tochter in Baudelaires Bewusstsein, an ihre geschändeten Leiber und hohlen Schreie, die er nie gehört hatte; doch mit jedem Verbrecher, den er die unerbittliche Faust des Gesetzes spüren ließ, und sei es nur das Gesetz seines eigenen Urteils, so wähnte er die Seelen seiner verlorenen Lieben in gerächtem, seligem Frieden.
      »Niemand sollte erleben, was du erleben musstest«, erwiderte O'Mara mitleidig und aufrichtig. »Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass ich nicht der bin, für den du mich hältst. Es ändert nichts daran, dass ich unschuldig bin und wir hier unsere Zeit verschwenden.«
      »Schweig, 80462!«
      »NEIN!«, brüllte 80462 plötzlich wütend zurück, das rasende Adrenalin unter dem Kohlenfeuer seiner allmählich glühenden Gedanken schneller und heißer durch seine Adern pumpen spürend, »Es reicht! Du willst mir nicht glauben?! Von mir aus! Sei's drum! Aber da draußen ist jemand, um den ich mich kümmern muss! Also geh mir endlich aus dem Weg - oder ich schaffe dich aus dem Weg!«

      Der dunkle Raum

      Luca war fassungslos und in ihrer Fassungslosigkeit derart betroffen, dass sie sich ungeniert und im Eifer ihrer eigenen Empörtheit in die schwarze Luft echauffierte.
      Hätte man sie verhaftet, in ein tiefes Loch gesperrt und den Schlüssel weggeworfen oder sogleich an Ort und Stelle hingerichtet, für welches Delikt auch immer - sie hätte es vorbehaltlos akzeptiert. Doch die beiden Gendarms zu befreien und sie »bis auf Weitere« mit der drogeninduzierten Traumtänzerin Renée allein zurückzulassen, versetzte der eitlen Blonden einen Stich in die Brust, die ihr immer schmerzte, wenn sie sich über etwas aufregte, dass ihre Wichtigkeit infrage gestellt oder gar angekratzt hatte.
      Wie ein motzendes, nörgelndes, in sich und um sich blubberndes Gör stieß sie Flüche und noch weit unschönere Worte an einen existenzlosen Sündenbock aus, der über ihrem Kopf in der Finsternis schweben und schuldbewusst winseln sollte, als plötzlich ein Geräuschfetzen an ihre Ohren drang, der sogar das leise, illustre Quietschen der benebelten Renée erstickte.
      Angespannt lag Luca nun da, ihre noch immer brausende Wut über die Gendarmerie in ruhigen, flachen Atemzügen besänftigend, und lauschte in die sie umgebende Dunkelheit. Das Geräusch verformte sich rasch und leicht wie eine Melodie, zwar arhythmisch und untersetzt mit Worten, die die Blonde nicht verstand, aber dennoch eine Melodie.
      ...Oró, sé do bheatha abhaile...
      Aufgeregt versuchte die junge Frau, sämtliche Sprachen zu rekapitulieren, die sie am geschäftigen Hafen ihrer Heimatstadt je aufgeschnappt hatte, während die Melodie unmelodisch und selbst für ungeschulte Ohren falsch durch ihre Ohren taumelte.
      ...Oró, sé do bheatha abhaile,
      Oró, sé do bheatha abhaile...
      Das Lied klang kämpferisch, wie ein Hoffnungsschimmer, der durch elende Menschen strömt und ihnen frischen Lebensmut schenkt.
      ...Anois ar theacht an tsamhraidh!
      Sogar Luca, die weder die Sprache kannte noch die offensichtlichen Misstöne in der musikalischen Darbietung überhören konnte, ließ den Fuß im Takt wippen.
      Oró, sé do bheatha abhaile,
      Oró, sé do bheatha abhaile...
      Die Stimme kam näher, bauchig, tief, falsch singend und wurde von schweren, polternden Schritten begleitet, die watschelten.
      ...Oró, sé do bheatha abhaile...
      Plötzlich stockte der Blonden jedoch der Atem und ein stummer Schrei des Entsetzens entfleuchte wie ein Todeshauch ihren sich weit aufreißenden Lippen. Denn als die Stimme bereits ganz nah war, vereinte Luca sie mit Renées verdächtiger Stille zu einer schockierenden Erkenntnis - sie kannte diese Stimme nicht nur, sie ekelte sie auch fernab aller schiefen Töne an und trieb ihr den Angstschweiß auf die Stirn. »Diese Stimme!«, dachte sie noch, bevor die Tür erneut aufbarst und gleißendes Licht auf die beiden Frauen flutete. Die gallige Stimme erfüllte schließlich in voller Abartigkeit den kleinen, einstmals dunklen Raum, als sich das Licht vor einem Monströsen Schatten versteckte, der sich durch den Türrahmen quetschte.
      »ANOIS AR THEACHT AN TSAM~HRAIDH!...Oho~! Heute muss mein Glückstag sein! Zwei Fotzen für Mulligan! Und eine davon gehört sogar Brian, ha!«

      Zigeunerlager: Schlachtfeld

      Flint und Esprit setzten sich mit einer erstaunlichen Geschicklichkeit und Effektivität gegen die zahlreichen Angreifer der Gendarmerie zur Wehr, die allmählich an den beiden Jugendlichen verzweifelten: Flint, zäh und ausdauernd, spurtete unter dem Schutz des gefährlich peitschenden Schuppenschwanzes des Schlangenmädchens an einer gedachten Kriegsfront aus Öl entlang und entzündete sie an jenen Stellen, an denen die Gesetzeshüter durchzubrechen versuchten. Ob es dabei die Flammen selbst waren, die den Kampfgeist der Gendarms brachen oder das grausige Schlangengeschöpf, das im Schein der lodernden Feuersbrunst zu einer Ausgeburt der Hölle erwuchs, spielte für Flint, Esprit und den tatenlosen Rennac keine Rolle.
      »Wir können sie nicht ewig aufhalten!«, rief der Rotschopf seiner Kampfpartnerin auf halbem Wege zur östlichen Ölfront zu, worauf die Schlange nur mit einem funkelnden Blick Zustimmung signalisierte. Als hätte Flint es verschrien, stürmte in diesem Moment ein wütender dicker Gendarm durch die Flammen, duckte sich just unter dem sich zum Schlag erhebenden Schlangenleib der Esprit durch und visierte den schutzlosen Flint mit der Spitze seines Bajonetts an. Geistesgegenwärtig rollte sich der Junge seitlich ab, dabei einem hinterhältigen Schlag eines zweiten Eindringlings ausweichend, und setzte die schillernde Lache in Brand, die er in seiner Hechtrolle zurückgelassen hatte. Beide Attackierende gingen unter furchtbaren Schreien in Flammen auf und wanden sich qualvoll auf dem Boden, der jedoch nur weitere Seen sich entzündenden Öls für die armen Gendarms bereithielt und ihnen das Fleisch von den Knochen lötete. Flint hatte sein Leben gerettet, doch einen Teil seines Schlachtraums dafür eingebüßt. Esprit, Rennac und er selbst wurden mit jeder verstreichenden Sekunde stärker von den Feuerwällen eingeschlossen, die sie beschützen sollten.
      Inzwischen hatte jedoch auch Rennac beschlossen, sich nützlich zu machen und sei es nur für sich selbst, indem er den verkohlten Überresten eines Gendarms die Muskete entriss, deren Bajonett er im nächsten Moment eifrig herumwirbelte, um seine Flucht selbst in die Hand zu nehmen. Während Flint und Esprit um ihre aller Leben kämpften, schlug sich der visionäre Rennac nur für sich selbst durch das Getümmel aus roten Uniformen und schreienden Zigeunern. Mit katzenhafter Bestimmtheit schob sich der hochgewachsene, schlanke Körper des Zigeunerfürsten durch die Kämpfenden, tauchte unter klirrenden Waffen und durch die Luft sausenden Kugeln hindurch, übersprang blutbesudelte Leichen und umtänzelte größere Ansammlungen Gendarmerie. Aus Rennac wäre ein beeindruckender Späher geworden, wäre er nicht so feige gewesen, denn sein lautloses Verschwinden im Menschengewühl blieb selbst seiner eigenen Schwester verborgen, bis Flint plötzlich entsetzt ausrief:
      »Wo zum Teufel ist er hin?!«
      Verstört und von der schmerzlichen Enttäuschung vorhersehbarer, aber nicht entschuldbarer Naivität gezeichnet, suchte sie Rennac im Chaos der Schlacht entgegen ihrer eigenen Überzeugung, ihn nicht zu finden.
      »Er will fliehen!«
      »Wohin?!« Flint selbst flüchtete grade vor einem Schwarm wilder Gewehrkugeln, als die junge Zigeunerin mit dem Finger Richtung Süden deutete und erklärte:
      »Es gibt einen Verbindungstunnel hoch in den Hafen! Wenn er dort ankommt, ist er weg!«
      »Was weiß er? Was ist sein Geheimnis?«
      »Was?«, zischte Esprit, mit Mühe die Horden uniformierter Hunnen abwehrend.
      »Was hat er mir verschwiegen?!«
      »Dass er den Namen eines Mannes aufgeschnappt hat, als er einmal mit Harley sprach!«
      »Welchen Namen?!«, fragte Flint wie getrieben, »Welchen Namen?!«
      »Ich weiß es nicht!«, keifte Esprit aufgebracht.
      »Das würde er...«, murmelte Flint, bevor er erschüttert über den Lärm der Schüsse brüllte: »Er würde doch nicht ohne dich gehen, oder?!«
      Esprit biss sich auf die Lippen, bevor ihre grünbeschuppten Schultern traurig aufzuckten. Wie gerne hätte sie Flint ein festes, sicheres »NEIN« zur Antwort gegeben. Der junge Rotschopf nickte betrübt und spie einem Angreifer eine Ladung entflammendes Öl in die kriegsverzerrte Visage, als er schließlich eine folgenschwere Entscheidung traf.
      »Wo willst du hin?!«, schrie Esprit noch, als sie das rote Haupt durch eine Reihe mit den Zigeunern beschäftigter Uniformen hechten sah, aber der Bursche blickte nicht mehr zurück, sondern forderte sie nur per Handzeichen auf, ihm zu folgen.
      Esprit fauchte böse, tat jedoch wie geheißen und schlängelte sich geschickt durch die blutigen Pfade zwischen den stampfenden Stiefeln und gefallenen Körpern, als plötzlich ein stechender Schmerz ihren Hinterleib befiel und sie einen markerschütternden Schrei auszuspeien zwang, der sogar den felsenfest entschlossenen Flint innehalten ließ. Rastlos blickte er zurück und erstarrte beim Anblick der finsteren Gestalt, die die arme, vor Pein schluchzende Esprit mit einem scharfen Degen an den Boden genagelt hatte.
      »Flint!«, flehte das am Bein aufgespießte Mädchen um Hilfe, das in der finsteren Fratze ihres Peinigers den »Dobermann« von Gavroche, Gendarm Grenoble, in all seiner blutrünstigen, erbarmungslosen Pracht erkannte und ihren Tod vor Augen sah.
      Im selben Moment entdeckte der Rotschopf Rennac, der über eine winzige, kaum zu entdeckende Tür in einen langen, dunklen Gang einbog, ohne auch nur einen Blick zurück auf sein Volk und seine Blutlinie zu werfen, und war zweigespalten.
      Er musste Rennac verfolgen, um an dessen Geheimnis zu kommen, den Namen des Mannes, der ihn womöglich zu seinem so lange verfolgten, so bitter erträumten Ziel führen würde - zu der in verschwommenen Fernen überheblich lachenden Maske Valentine Harleys, dieser weißen Schauergestalt alter Kindheitstage, die ihn verspottete und vorführte, seit man ihn damals aus dem Hause seiner Geburt in die stinkende Sud aus Schweinedreck und Hühnerfutter gedrängt hatte. Harley, dieser Daimon des Ungewissen, Quelle der unklaren Bosheit - dieser Urheber allen Rätsels, das Flints trauervolle Entfremdung zu sich selbst in sich verschlüsselte.
      Und doch zögerte er. Er zögerte, weil er sein manisches Gesicht in den grünen Augen eines Mädchens gespiegelt sah und vor sich selbst erschrak. Wer war er? Er konnte sie nicht retten, ohne Rennac und seine Chance zu verlieren, sein Ziel zu erreichen und doch konnte er sich nicht von ihr losreißen, denn tief in seinem Herzen fürchtete er die Schuld, die er im Falle ihres Todes empfinden würde. Doch welchen Preis hat Schuld und welchen Preis die endliche Erfüllung all der Geheimnisse, die eine Vergangenheit umfließen wie Sphinxenblut? Konnte er sie aufgeben, ohne sich selbst aufzugeben?
      »Du bist wie eine billige Knarre, die klemmt, wenn man sie selbst braucht, aber ganz plötzlich funktioniert, wenn sie dir im Zweikampf auf den Boden fällt und deinem Gegner in die Finger gerät.« - Schossen ihm die Worte Callaghans plötzlich durch den Kopf, die ihn kalt und präzise daran erinnerten, dass er längst nicht mehr allein Herr seiner Entscheidungen war. Die unabsehbare Kette der Ereignisse, die sein Erscheinen auf »Judas Inferno« ausgelöst hatte, verknüpfte sich bis zu diesem Punkt in die Schicksale der Kopfgeldjäger, die nunmehr so stark mit ihm und seinen Handlungen verbunden waren wie er mit den ihren.
      Luca, die alles verloren und so viel gewonnen hatte und ihm half, obwohl sie keinerlei Grund dazu hatte; O'Mara, der in diesem Moment sein Leben riskierte, um ihn -den Jungen, der sie vielleicht ins Verderben stürzen wird- zu schützen; Mercedes, die ihn ständig von all dem Unheil kurierte, das er selbst erst über sie gebracht hatte; und Callaghan, der trotz aller Grobheit und Dunkelheit im Herzen niemals ungerecht mit dem Jungen umgegangen war, der sein geliebtes Schiff, die »Gelert«, in die Luft gejagt hatte. Wie konnte er von ihnen erwarten, alles für ihn zu riskieren, wenn er selbst dazu nicht bereit war?
      Tausende Bilder durchbohrten sein Hirn, von der um Hilfe schreienden Esprit über den egoistisch flüchtenden Rennac bis hin zu Valentine Harley höchstselbst, dessen Stimme in den Ohren des Jungen seit mehr als einem Jahrzehnt wie ein geisterhaftes Echo nachhallte.
      »Wie heißt du?...
      Flint? Was für ein seltsamer Name! Willst du dir etwas dazu verdienen? Du könntest mir die Schuhe putzen. Hm, alter Knabe, was sagst du?«
      Flints Wut loderte! Ihr Knistern überlagerte das Pochen seiner Venen und das taube Trommeln seines hin und her gerissenen Herzens.
      »Auch wenn du es vielleicht noch nicht weißt. Leute wie du werden immer Geld von Leuten wie mir brauchen, alter Knabe!«
      Er hatte seine Entscheidung gefällt, ohne ihre Tragweite für die Zukunft und sein Selbst abschätzen zu können - doch wie lange würde er noch laufen müssen, sich weiter und weiter strecken, wie ein Boot gegen den höhnisch lachenden Strom der Zeit, bis er endlich an den Gestaden der Gewissheit anlegen und Valentine Harley in greifbarer Nähe vorfinden würde, wenn er nun nicht alles daran setzen würde? Nicht alles zurücklassen und nach vorn streben würde?
      Er rannte los, schaute nicht zurück und horchte auch nicht nach dem erstickenden Schrei Esprits, der durch die Kuppel schnitt, sondern wünschte sich nur, dass die hallende Lache Valentine Harleys das schreckliche Gebrüll seines Gewissens übertönen würde. Zumindest noch für diesen einen, schweren Moment.


      (Lied: Oró, Sé do Bheatha ’Bhaile)
      Kapitel 77 - Rôti

      Ohrenerschütterndes Dröhnen und markdurchdringendes Heulen jagten die Sekunden durch die sich allmählich mit Blut und menschlichem Elend auffüllende Silberkuppel und vergalten der Stille, ihre sanfte Hand über das kalte Gestein zu legen.
      Nur wenige der Zigeuner und Gendarms konnten sich inmitten des Kampfgetümmels die Zeit und Energie nehmen, um über die Quelle dieser lauten Einschläge zu sinnieren, die wie Kanonenbeschuss oder das Stampfen elbanischer Riesen hallten und den Boden zuweilen erzittern ließen. Und niemand von ihnen ahnte, dass menschliche Fäuste zu solch zyklopischem Lärmen imstande seien.
      Donnernd prallte die geballte Faust Baudelaires auf O'Maras schwarzverfärbten Brustkorb, der kurz den Schmerz in sich aufsog und zusammen mit einer geschwungenen Faust in die rechte Seite des Inspektors wieder ausstieß. Beide Kontrahenten taumelten schnaufend zurück, der polternde Baudelaire auf der einen und der wankende O'Mara auf der anderen Seite. Längst hatten sie alle Regeln über die Ränder ihrer blutunterlaufenden Augen geworfen und stürzten sich in einen Straßenkampf gigantischen Ausmaßes, den die Stadt des Lichts vermutlich in hundert Jahren nicht hätte vergessen können, wäre er an die Oberfläche gelangt.
      »Wer hat dir diese Techniken beigebracht?«, fragte Baudelaire mäßig interessiert, denn wenngleich er den Blondkopf als Inspekteur de Gendarmerie verachtete, für dessen Zähigkeit und Durchschlagskraft musste der Marineausbilder, der noch immer hinter den stoischen, kleinen Augen hervorblinzelte, ihm einfach Respekt zollen.
      »Das weiß ich nicht«, lachte O'Mara gequält und signalisierte mit nur einem einzigen Schritt den Einzug in die nächste Runde ihres freien Ringkampfes.
      Der rotuniformierte Berg brach grollend über dem Kopfgeldjäger zusammen und verschüttete ihn unter einer Gerölllawine harter Schläge, die ihrerseits jedoch von Schlägen ebenso starker, aber deutlich kleinerer Fäuste pariert wurden. Über den taktierenden Teil des Kampfes, der sich aus Abwarten, Ausweichen und Abwehren zusammensetzt und »technisch« schimpft, waren die beiden Männer längst hinaus und Faustknöchel trafen auf Faustknöchel wie einst in den archaischsten Urzeiten der menschlichen Streitlust.
      Baudelaire landete einen brausenden Schwinger in die Magengrube O'Maras, der Blut ausspie und einen seitwärtigen Hieb hinterherschickte, der die Leber seines Gegners traktierte.
      Ein Ellbogen rammte sich unbarmherzig in das lädierte Hungerleidergesicht, eine Faust traf auf einen in roten Stoff geschnitzten Unterarm, Schnaufen räucherte die Luft, Schnauben wirbelte sie auf und alles atmete den unverfälschten Duft puren Adrenalins.
      O'Mara spürte die Erschöpfung in seinen Gliedern wie einen an die Oberfläche aufsteigenden Aal, der durch jede Fuge seines Körpers glitt und in seinem Odem brandend in die Freiheit entschwamm, wobei er das Leben und die Energie vergangener Momente mit sich riss. Schmerz hingegen war für den blonden Trunkenbold nie mehr als ein Anzeiger gewesen, ein mahnender Priester, der zähneknirschend einen weiteren zersprungenen Keuschheitsgürtel entgegennehmen muss und keine Chance hat, tatsächlich irgendeinen Unterschied zu machen. Jeder Schlag, den er einsteckte, machten den, den er darauf erwiderte nur noch mächtiger und allmählich begriff auch Baudelaire, dass er in den Fluten dieses Duells umso tiefer sank, desto wilder er strampelte.
      Ein direkter, frontaler Treffer in das verlebte, graubärtige Gesicht des Inspektors, der die klobige Nase zertrümmerte und eine Schläfe demolierte, schleuderte den titanischen Leib meterweit durch die Luft, bis eine Hütte aus unzerstörbarem Diamant unter dem Aufprall Baudelaires ächzte und der Koloss zu Boden fiel.
      Schwärze wässerte durch die strikten Augen, als sie langsam aufschlugen und auf den silbernen Grund starrten, der sich so nah vor ihnen reckte, dass sie die Schleifporen in ihm ausmachen konnten. Der Schlag des Gefangenen 80462 hatte ihn aus der Zeit geworfen, und dennoch war Baudelaires Instinkt davon überzeugt, dass er nur wenige Momente das Bewusstsein verloren haben konnte, da das schallende Toben der Gendarms und Zigeuner noch immer die hitzige Luft befeuerte und den Boden in Schwingungen versetzte.
      Stöhnend hievte sich der riesenhafte Mann auf die Ellbogen, dann die Arme und wandte schließlich seinen Kopf endlich vom Grund ab, um in eine auf sein Gesicht zuschnellende Handfläche zu starren.
      O'Mara hatte all seine Reserven zu einem letzten Spurt zusammengerafft und packte das Gesicht Baudelaires, noch ehe dieser sich erheben konnte. Mit donnerndem Erfolg schmetterte er den Kopf des Unerschütterlichen gegen die Wand aus Diamant, die diesem bereits zuvor widerstanden hatte und horchte mit zufriedener Erleichterung nach dem scheppernden Krachen der graubehaarten Schädeldecke, bevor er das Gesicht losließ und der Inspekteur de Gendarmerie leblos auf dem Silbergrund aufschlug.
      Der Gefangene 80462 hatte triumphiert - das »Bollwerk von Gavroche« war gefallen.

      Der dunkle Raum

      Eine einzelne Träne rollte über die gebräunten Wangen, während der stinkende Wanst über ihr schlackerte und die schweißblauen Augen nach ihr darbten wie Schweine, die in ihrer Buchte auf einen Trog stieren. George Mulligan streunte mit sardonischer Gemächlichkeit um die beiden an den Boden gefesselten Frauen und verströmte seinen üblichen Duft nach rohem Fleisch und zuviel Kölnischwasser, der in der Nase zwiebelte und dumpf im Magen aufschlug.
      »Was is'n mit der?«, erkundigte sich der Fettwanst gallig nach Renée, obwohl seine Aufmerksamkeit, Faszination und Begierde offensichtlich einzig und allein Luca galten.
      »Zigeunergift«, hauchte die Blonde in einem erfolglosen Versuch, mit starker Stimme zu antworten. Ihr Talent zur Schauspielerei verebbte im abartigen Dunstkreis Mulligans zu schlecht-situiertem Laientheater und ihre Selbstsicherheit, gezogen aus sich selbst und den eigenen Lebenserfahrungen, brach wie ein Schloss aus Karten in sich zusammen.
      Mulligan wirkte getrieben, als er sein fettes Schwartengesicht über die Gefangene beugte und sie mit einem Grinsen verhöhnte, das sabbernde Fäden zog.
      »Is schon 'ne komische Sache mit uns«, laberte er lallend und den schlierenden Blick auf Luca fokussierend, »Die Sache mit'm Interesse. Du bist zwar nich so 'ne Schönheit wie manch andere Schlampe, aber du bist Brian's Schlampe und das...« Er beugte sich tiefer zu ihr herunter und grabschte ihr gerötetes Gesicht mit seiner speckigen Wurstpranke. »...will mich die schlimmsten Dinge mit dir machen lassen!«
      »Ich bin niemandes Schlampe...!«, versuchte die arme Blonde durch die schwitzenden Finger zu pressen, die ihr Gesicht und ihren Mund grob durchkneteten, als sich diese plötzlich durch ihre Lippen hindurch direkt in ihren Rachen quetschten und sie würgen ließen. Tränen schossen aus ihren verstört blinzelnden Augen, während Mulligans Finger jeden Zentimeter ihres Mundraumes mit perverser Lust erforschten und sich anschickten, ihre Zunge zu traktieren. Die schmachvolle Gier dieses Widerlings nicht länger wehrlos über sich ergehen lassen wollend, schnappten die weißen Zähne mit aller Kraft zusammen und ließen ihren grausamen Peiniger so laut aufjaulen.
      »Miese kleine Fotze!«, schnaubte Mulligan grausig grienend, »Du magst es härter?!« Unter dem entsetzten, angsterfüllten Augen Lucas wuselte das Schwein nun seinen Hosenstall auf, während er ihr mit der anderen Wursthand den breiten Mund zupresste. »Ich mach's eigentlich nich mit so lebhaften Weiber! Aber für dich Miststück mach ich mal 'ne Ausnahme!«
      Mit voller Wucht warf er sich auf den schlanken, geschwächten Körper und verabreichte der weinenden, sich hoffnungslos gegen eine unbesiegbare Macht windenden Blonden einen schnalzenden Kuss seines sabbernden Krötenmauls. »Pass mal gut auf, Brian! Du Scheißarschloch, was ich so alles anstellen kann!«
      Luca schleuderte ihre langen, dünnen Beine unermüdlich in alle Richtungen und bäumte sich mit letzter Kraft unter dem schwabbelnden Wanst auf, als Mulligans schweißtriefende Flosse ihren Hosenbund erreichte und problemlos aufriss.
      »Wehr dich ruhig«, raunte er ihr widerwärtig weich ins Ohr, sein fauliger Atem an ihrem verkrampften roten Hals. »Wehr dich, dann kann ich dich noch härter rannehmen!«
      Seine rechte Pranke entließ nun ihren Mund und wendete sich grob grabschend ihren zarten, kleinen Brüsten zu, die sich unter dem schwarzen Stoff ihrer Bluse zitternd spannten.
      »Bitte...«, flehte sie schluchzend, flehte eine Kreatur um Menschlichkeit an, die nichts Menschliches mehr in sich trug. Alle Hoffnung war aus ihr gewichen und sie fühlte nur noch Angst, Schmerz und Ekel.
      »Bettle mich nich an!«, harschte Mulligan, rau ihre Scham abtastend, »Dafür hasse ich Brian viel zu sehr! Viel zu...«
      Ein stummer Schrei, gefolgt von einem lauten, erstickenden Schluchzen entfuhr der trockenen, brennenden Kehle der Misshandelten, als Mulligans dicker, speckiger Finger rücksichtslos und grob in sie eindrang. In diesem Moment wünschte sich Luca nur zu sterben. Sie wollte tot sein.
      Plötzlich meldete sich das dreckige Wabbern einer Teleschnecke, das die Luft und Mulligans lüstern verzerrte Schweinevisage gleichermaßen einfror und die Zeit zum Erliegen brachte. Für die Dauer dieses unsäglichen Insistierens der kleinen Schnecke in Mulligans Hosentasche verharrte die Wampe auf der weinenden Luca, die in ihrem Martyrium nicht den Ausdruck auf dem verzogenen Gesicht ihres Peinigers bemerkte - den Ausdruck eines Kindes, das in Angst erstarrt kaum mehr tun konnte, als den Moment bibbernd an sich vorbeiziehen zu lassen. Als die Teleschnecke schließlich aufgegeben hatte, riss Mulligan seinen Wurstfinger wieder aus seinem Opfer und ließ augenblicklich von Luca ab. Unwirsch hievte er sich und seinen fetten Wanst hoch und glotzte sorgenvoll in die Leere, bis er schließlich die Fassung zurückzugewinnen schien und erneut den krötenhaften Ausdruck auf sein öliges Gesicht schmierte, der es so ekelerregend machte.
      »Keine Sorge, Fötzchen«, wandte er sich jetzt gespielt gelassen an Luca, sich genüsslich den Finger ableckend, mit dem er sie zuvor geschändet hatte, »Wir haben noch unseren Spaß! Aber erst muss Onkel Mulligan arbeiten!«
      Nun fixierten seine kleinen schweißblauen Augen Renée, die still und leer auf dem Boden lag und blitzten unter dem Funkeln auf, das nur Menschen und Schweinen gemein war. Gewaltsam packte er ihren Haarschopf und wirbelte sie unsanft herum, sodass der gelähmte Körper der Brünetten hart auf dem Rücken aufschlug.
      Die grenzenlose Abscheulichkeit, die nun folgen sollte, entfaltete sich hinter den tränenverhangenen Augen Lucas in Sekundenbruchteilen und fraß sich so tief in ihre Seele, dass sie nie wieder ganz vergehen würde: Mulligans Hals verdickte sich, verklumpte wie die Kehle eines amphibischen Monstrums und würgte -begleitet von abscheulichen, übelerregenden Lauten und Geräuschen- einen Schwall unter der fetten, triefenden Haut rotschimmerndem Schleim empor, den er kurz darauf über das Gesicht der armen Renée erbrach. Luca musste ihre Augen abwenden, während das ohrenbetäubende Heulen und Kreischen der krampfend-schüttelnden Renée den dunklen Raum vereinnahmte und ihr Gesicht unter blutigem Schäumen verätzt wurde. Ganze Fleischstücken lösten sich aus den einstmals schönen Wangen und kondensierten zu menschlichem Saft, die zart geschwungenen Lippen zersetzten sich und tropften als roter Sud in ihren schmerzverzerrten Mund, die Augen zerflossen dampfend in ihren zerspringenden Höhlen und die feinen Wangenknochen splitterten, als die Säure sich bis zu ihnen durchgefressen hatte.
      George Mulligan ergötzte sich sichtlich an dieser Scheußlichkeit, vermutlich musste er gar den Drang unterdrücken, sich selbst zu befummeln, und er wirkte enttäuscht, als der entstellte, blutschäumende Siederest Renées letztendlich verstummte. Unbeeindruckt wischte er sich einen Spritzer der roten Säure aus dem Mundwinkel und zerriss die Vivre-Card, die ihn in den dunklen Raum geführt hatte, bevor seine schweißblauen Augen wieder nach Luca tasteten.
      »Gu~t! Versprochen ist versprochen«, sabberte er, »Und Onkel Mulligan hält seine Versprechen!«
      Neuerlich beugte er sich über sein wehrloses Opfer, die junge Blonde, die erneut den faulen, süßlich-speckigen Atem auf ihrer schweißgebadeten, zitternden Haut und das grunzende Schnaufen dieser widerwärtigen Bestie hohl und dreckig in ihren Ohren ertragen musste. Mulligan lachte, grölte, erfreute sich an seiner eigenen physischen und psychischen Überlegenheit - und quiekte wie ein Ferkel auf der Schlachtbank auf. In einem finalen Aufbegehren der Wut hatte die Blonde dem im Nimbus seiner eigenen perversen Lust Gefangenen einen massiven Gegenstand gegen den schweinsköpfigen Schädel geschmettert, sich unter dem sich aufbäumenden Wanst weggerollt, den Absatz ihres Stöckelschuhs in seine miefigen Genitalien gerammt und stolperte nun torkelnd aus der Tür hinaus, Schritte des Entsetzens und einen Hauch von Angst zurücklassend.
      »Miese Schlam-«, setzte Mulligan grade zornrot an, als sein glasiger Blick auf die verätzten Überreste der Kette fiel, die sein Opfer am Boden fixieren sollten. Ein mieses, breites Grinsen okkupierte seine dicken Backen und quetschte die kleinen Augen noch tiefer in das rosige Fleisch seines öligen Gesichtes, während er sich mühsam aufhievte und einen pfeifenden Laut zwischen den gelben Zähnen hervorstieß.
      »Selbst Schuld, George«, murmelte er flötend in sich selbst hinein, »So ein geiler Fick muss verdient sein...selbst Schuld.«

      Atemlos untersuchte O'Mara seine wunden Fingerknöchel, streckte den verrenkten Rücken, schüttelte seine Beine aus und tastete den kümmerlichen Rest ab, den der Inspektor von seinem ursprünglichen Gesicht noch übrig gelassen hatte.
      »Ein Glück bin ich ein Scheißfreak«, dachte der Blondkopf zynisch, während er die offenen Platzwunden befühlte, die sein Gesicht wie blutende Windpocken sprenkelten, »Sonst würde das jetzt wirklich, wirklich wehtun...«
      Plötzlich durchbrach ein ihm vertrauter Laut seine Selbstinspektion, vertraut in seiner Eigenart, ihm gleichzeitig fremd zu erscheinen - er kannte zwar nicht den Laut, den er hörte, doch aber die Quelle, aus dem dieser stammte und rannte mit dem unguten Gefühl los, an diesem Tag noch mehr Prügel einstecken zu müssen.

      Sie stolperte durch die in Tränen schwimmenden Hallen und Gassen der unterirdischen Kuppel, vorbei an salzdurchfluteten Steinhütten und überschwemmten Höhlen, schluchzte gegen die ihr entgegen peitschenden Schreie und klirrenden Klingen, strauchelte in einen See aus Angst und weigerte sich, auch nur einen einzigen Blick zurückzuwerfen. All die trostlosen, marternden Jahre unter der herrschenden Tigerpranke Michelangelo Machiavellis waren nicht genug gewesen, um die sonst so starke und unerschütterliche Blonde auf diese Erlebnisse vorzubereiten. Purer Horror quoll aus den trocken schluchzenden Lippen, die vor der grauenvollen Tatsache erblasst waren, dass diese Welt von Monstern bevölkert wird, die weit schlimmer sind als Machiavelli es je hätte sein können.
      Sie wollte schreien, toben und weinen und all ihre Angst und ihren Schmerz herausbrüllen, doch das hätte diese abscheuliche Kreatur direkt zu ihr geführt. So stolperte sie nur still und hakenschlagend um eine Ecke und begann erst zu kreischen, als etwas ihren Arm packte und sie zu sich zerrte.
      Luca trat und kratzte und trommelte mit ihren Armen und Beinen gegen eine ihr unbekannte Gestalt, bis eine raue Stimme ihr panisches Schreien überlagerte:
      »Luca?! Was ist...Ruhig! Hey, Luca...ganz ruhig, alles gut! Hörst du? Ich bin's! Alles ist wieder in Ordnung! Was ist passiert?! Luca?!«
      Mit großen, Terror absondernden Augen starrte sie in das aufgemischte, blutig-geschwollene Gesicht O'Maras, der sie mit einer skeptischen Mischung aus Mitleid und Sorge musterte. Ihre Erleichterung war grenzenlos, und doch ohnmächtig gegenüber der Furcht, die lange nur harte Schluchzer aus ihrer Kehle presste, bis die junge Blonde endlich fähig war, das Grauen ihrer letzten Erinnerungen in Worte zu fassen.

      Mulligans Anspannung und sein Zorn wuchsen mit jeder stumm dreinstarrenden Gesichtsentgleisung der dunkelgrünen Teleschnecke, die sämtliche Versuche einer Kontaktaufnahme mit ihrem Herren verweigerte und so nur als stiller Vorbote eines drohenden Unheils auf seiner adipösen Handfläche ruhte.
      Ulysses, die quälend-verrottete Stimme hinter den schiefen Zähnen, war zwar weder ein Mann sonderlicher Grausamkeit noch von nachtragendem Naturell, doch der Umstand, dass er bereits zum zweiten Male an diesem Tag einen Anruf von ihm ignoriert hatte, schnürte Mulligan die fettumwucherte Kehle zu. Denn obwohl sein alter Freund keine verhängnisvolle Feindseligkeit in sich barg, wollte er ihn doch keinesfalls auf der Liste seiner Feinde wissen, da er keinen Menschen in seinem Leben so sehr verachtete und fürchtete wie ihn.
      »Ulysses...«, krakeelte die bauchige Plärre des fettleibigen Mannes in den dunkelgrünen Panzer, »Geh ran. Geh ran. Geh ran. Geh ran! GEH! RAN! VERDAMMT!«
      Gefühlvoll walzte er seine schmierige Pranke wie eine sich in sich rollende Raupe zusammen, die kleine Schnecke fester und fester zwischen seinen dicken Handballen zerdrückend und dem Tier einen abscheulichen Ausdruck des Schreckens in die Stielaugen jagend. In diesen und ähnlichen Kindereien fand Mulligan ungeheure Befriedigung, da niemand in seiner Welt so hilflos und gleichzeitig so verhasst sein konnte wie eine kleine, zerbrechliche Teleschnecke, aus der die Stimme eines Aggressors strömt. Und so schubste und knautschte der Schweinemann das arme Tier weiter in seiner Hand, tippte ihm in die glubschenden Augen und presste den dünnen Panzer und den weißen Schafskopf auf ihm so fest zusammen, dass die Schnecke unter dem Knacksen ihrer Behausung angstvoll aufschrie.
      Nur eine sich unverhofft auftuende Möglichkeit für Mulligan, seine sich in den schweißigen Krötenaugen aufstauende Wut abzulassen, rettete sein winziges Opfer im letzten Moment vor einem jähen, grausigen Ende, worauf die lädierte Teleschnecke zweifellos dankbar die Bühne verließ, um in einer der miefigen Hosentaschen zu verschwinden, während sich das breite, glänzende Schwartengrinsen des Krötenmauls in alter, widerlicher Pracht präsentierte, um die verheißungsvolle Aussicht vor ihm angemessen in Empfang zu nehmen: Brian O'Mara, arg ramponiert und überaus aufgewühlt, war hinter einer der unzähligen Hüttchen aus Edelstein hervorgetreten und mit ihm die schlanke Blondine, die sich zuvor Mulligans Reizen erfolgreich erwehrt hatte.
      Luca wusste nicht, was sie von diesem seltsam befangenen O'Mara zu erwarten hatte, der sich ohne eine Spur von Angst oder Vorsicht aufgemacht hatte, ihre Schmerzen und aufkommenden Traumata zu rächen, hatte aber auch nicht versucht, es herauszufinden. Tatsächlich genoss sie in dieser Sekunde nämlich nichts mehr als die Vorstellung, den aufgedunsenen Wanst des widerlichen Monstrums unter der Faust des Kopfgeldjägers in alle Himmelsrichtungen zerplatzen zu sehen. Die Verflechtung aus Ekel und Hass, die jeden Menschen befällt, der auf kurz oder lang mit George Mulligan Umgang pflegt, wandte sich nun gegen diese scheußliche Laune der Natur und manifestierte sich in den schlanken Zügen Luca Briatores, die alles zu tun bereit war, um an ihm Vergeltung zu üben. Dass O'Mara ihr dabei half, erhöhte ihre Chancen glücklicherweise merklich.
      »Brian!«, gluckste Mulligan hocherfreut und kratzte sich unwirsch das fettige, kotbraune Haupthaar, »Hat dir deine kleine Freundin schon erzählt, wieviel Spaß wir zusammen hatten? Bringst du sie deshalb zurück? Sie können einfach nicht genug von mir kriegen!«
      O'Mara schwieg eisern.
      »Ich habe immerhin noch neun Fingerchen übrig«, provozierte die krötengesichtige Talgablagerung weiter, worauf sich Luca verzerrt auf die breiten Lippen biss, »Und dann gibst ja noch-!« Mit einem polternden Vorstoß seiner Hüfte fasste er seine ungesagten Worte in ein ekelerregendes Bild, welches den blonden Kopfgeldjäger jedoch ebenfalls nicht aus der Reserve zu locken vermochte. Mulligan schien sich seine gelben Zähne auf einem Granit zu zerbeißen, dessen moosgrüne Augen sich in seine Seele bohrten.
      »Miese Fotze!«, blies der Schweinemann verstimmt aus seinem schlackernden Wanst und verpestete mit seinem Atem die Luft, »Du warst schon immer 'ne verstockte, miese Fotze, Brian!«
      »Das glaube ich gern«, waren die ersten Worte, die O'Maras gebrochener Kehle entstiegen und eine Stille hinterließen, die auch erst wieder durch diese zerschlagen werden sollte, »Ich frage mich nur...warum? WER. BIN. ICH?«
      Nun schien Mulligan nicht mehr an sich halten zu können und schüttelte seine runde, schwabbelnde Plauze unter einem manischen, hingerissenen Gelächter, das in der silbernen Kuppel wie ein Bolero abartigen Lallens wider- und widerhallte und sich über O'Mara, dessen Unwissenheit und alles ereiferte, das darin und darüber hinaus begraben lag. Prustend stützte sich
      George Mulligan schließlich auf die speckigen Schenkel, ein finales Prusten hochwürgend, und erwiderte dann in seiner altbekannten, vollmundigen Stimmfarbe:
      »Das wüsstest du gern, huh? Vergiss es! Hah! Kapiert? Wegen ›vergessen‹!...Jedenfalls...Du Arschloch hättest in diesem Loch verrotten sollen, in das wir dich gesteckt haben! Wenn du niemals wieder das Tageslicht gesehen hättest, wäre das noch zu gut für dich gewesen!«
      O'Mara begann zu zittern und Luca sich über ihn zu sorgen. Wer war er, was hatte er erlebt und wie weit würden sie gehen müssen, um es herauszufinden?
      »Wenn ich mit dir fertig bin«, fuhr Mulligan blubbernd fort, »Wirst du dir wünschen, niemals da rausgekommen zu sein!«
      »Du wirst mir sagen, was du weißt«, murmelte O'Mara, die Fäuste zu Geschossen spannend, »Und dich vor Luca verantworten müssen...«
      Jene wich unwillkürlich einen Schritt zurück und die beiden Männer taten einen vor. Es spielte keine Rolle, ob O'Mara bereits schwer verwundet war oder dass Mulligan vor Wut und Arroganz kaum denken konnte, ihr Hass und ihre Abscheu entfesselten sich im Angesicht einer zum Greifen nahen Erlösung und nichts als Verdammnis würde zurückbleiben.
      Doch noch vor dem ersten Atemzug der Zornigen brach ein wibberndes Geräusch durch die zum Zerreißen gespannte Atmosphäre und hinterließ einen leichenblassen, entsetzten Mulligan, dem kalter Schweiß über die ölige Haut perlte.
      Von einem Augenblick auf den anderen war Ulysses, der Mann hinter Teleschnecke mit dem weißen Schafskopf, allgegenwärtig und okkupierte durch seine körperlose Präsenz das Geschehen.
      Beinahe höflich erhob Mulligan seinen schwulstigen Finger als Gebot der just einzufordernden Höflichkeit und wuselte mit ungewohnter Beklommenheit das hässliche kleine Tier aus seiner Hosentasche, bevor er ein hitziges Gespräch annahm, dessen Inhalt O'Mara und Luca aber bis auf wenige Wortfetzen ein Geheimnis bleiben sollte:
      »Was?! Woher...?!«, hörten sie die widerliche Krötenfratze wundern und beobachteten, wie sie sich in einer kruden Mischung aus Zögern und Verärgerung umguckte, »Das kannst du nicht...!« Ein wütendes Aufstampfen des verklumpten Watschelfußes begleitete die wütenden Ausrufe: »Vergiss es!«, »Nur über meine Leiche!« und »Aber...!«, bis sich die schweißblauen Augen letztlich feige in ihre fettummantelten Höhlen zurückzogen und mit einem kapitulierenden Blick O'Mara suchten.
      »Hier«, mauzte Mulligan zahm und widerwillig wie ein Schuljunge, der just eine väterliche Rüge mit dem Ledergürtel kassiert hat, »Er will mit dir reden.«
      Noch bevor O'Mara es hatte verarbeiten können, war die dunkelgrüne Teleschnecke bereits von Mulligans Schweißflosse fortgeworfen worden und in seiner Hand gelandet, wo sie ihn nun erwartungsvoll musterte.
      Der bloße Gedanken daran, dass all die Fragen, die ihn über die Jahre hinweg mit Hohn und Spott gestraft und in den Wahnsinn getrieben hatten, durch nur ein einziges Wort an diese Teleschnecke beantwortet werden könnten, ließ ihn schwindeln, und doch vermochte kein Ton seine Lippen zu verlassen. Seine Hände waren taub, als Luca ihm geistesgegenwärtig ihre Finger in den Nacken legte, ihm fest in die Augen sah und ein Nicken schenkte, aus dessen Stärke und Sicherheit er all die Kraft ziehen konnte, die er brauchte, um jenes folgende, bedeutende Wort in den Hörer zu murmeln:
      »Ja?«
      Langes Schweigen lärmte aus der hässlichen Schnecke, bevor sich ihr verschrobenes Gesicht verzerrte und in nur einer Lippenbewegung sämtliche der schiefen Zähne entblößte, die ihren Mund wie zerklüftete Bergmassive bewucherten.
      » N'Tag, O'Mara...«
      Luca musste einen Schrei unterdrücken und spürte den Frost über ihre gebräunte Haut zu dieser rauen, unangenehmen Stimme tanzen, die zerfetzter und sterblicher klang als es ein Mensch je hätte sein können. Viele undankbare, schmerzhafte Jahre mussten wie hungrige Ratten an ihr gefressen haben, bevor sie in hartem Alkohol ersoffen und in billigem Tabaksqualm erstickt worden waren.
      Indes verlor sich auch O'Mara in stummem Entsetzen. Doch galt sein Entsetzen nicht der abartigen Verwitterung der Stimme selbst, sondern der Tatsache, dass ihm diese nicht fremd war. Im Gegenteil, sie war ihm vertrauter als jeder andere Klang es je gewesen war und jemals sein könnte. Diese Stimme war ihm ein Leuchtfeuer an den dunkelsten seiner Tage gewesen und hatte ihn stets daran erinnert, dass er existierte und keine leblose Ausgeburt einer schwarzen Hölle war; sie hatte ihn auf den Namen »O'Mara« getauft. Diese Stimme, diese zersetzte, alkoholzerfressene, schmerzvolle Stimme, war die Stimme seiner Gedanken, seiner Gefühle und seines Erlebens...Die Stimme in seinem Kopf drang in diesem Moment aus dem Mund eines anderen Menschen von außen an seine Ohren!
      »Wer bist du?«, fragte der zutiefst verstörte Blondkopf mit Tränen in den vor Schock geweiteten Augen.
      »Ich...«, begann die raue, abscheulich-zersetzte Stimme gebrochen, schwieg dann jedoch für einen Moment, in dem Luca ein verhaltenes, trauriges Seufzen aus dem Hörer zu vernehmen glaubte, »...Ich bin die Quelle all deiner Schmerzen, O'Mara. Ich bin der, der dich deiner Erinnerungen beraubte. Ich trage die Schuld an deiner Gefangenschaft und bin der Grund für die Grausamkeiten, die dir dort angetan wurden. Ich...bin der, auf den du all deinen Hass richten darfst und...dem alles unendlich leid tut.«
      Kapitel 78 - Schatten und Licht

      »Es...tut dir leid?«, murmelte O'Mara mit einem unbestimmbaren Unterton in der rauen Stimme, in dem alle Gefühle der Welt und gleichzeitig nichts zu liegen schienen.
      »Ja«, lahmte es brach und matt aus dem Hörer der dunkelgrünen Teleschnecke, die zunehmend die Visage eines gebrochenen, kranken Mannes annahm, »Aber das ist nicht wichtig. Nicht mehr.«
      Ein zynisches Zischen entfuhr den aufgeplatzten Lippen des Kopfgeldjägers als einsilbige, wortlose Antwort. Selbst Luca, die ihre eigenen Gefühle ebenso meisterhaft verbergen wie die inneren Regungen ihrer Mitmenschen lesen konnte, vermochte trotz großer Aufmerksamkeit und schieren mentalen Aufwandes nicht herauszufinden, was O'Mara in diesem Augenblick wohl fühlte. In seinem seltsam verzerrten, dabei jedoch vollkommen wertfreien Gesicht tummelten sich viele Emotionen, Zorn, Angst, Liebe, Schmerz, Ekstase, die sich zu keiner klaren Mimik verfestigten, als würde er auf einem Karussell fahren, das ihn durch die verschiedenen Stadien der menschlichen Empfindungen im Kreis führen würde, wieder und wieder und wieder, ohne seine Geschwindigkeit auf die Seelenruhe des Gastes zu drosseln.
      »Ich will wissen, wer du bist. Ich...will wissen, wer ich bin! Verdammt!« Für den Bruchteil eines Augenblicks steckte Zorn das flimmernde Moos der Augen in Brand, bevor traurige Bewusstmachung die züngelnden Flammen wieder löschte. O'Mara hatte soeben erkennen müssen, dass er den Mann am anderen Ende der Leitung nicht um seinetwillen hassen konnte. Hass, für die Qualen, die dieser anscheinend heraufbeschworen hatte, brodelten wie feurige Vulkane unter seiner fiebrigen Haut, doch die abscheuliche Stimme selbst löste ihn ihm kein negatives Gefühl aus. »Wer bin ich...?«
      »Es tut mir leid. Ich würde es dir gern erklären. Hinsetzen, reden und um Vergebung bitten.«
      »Vergebung...«, hauchte Luca gedankenlos, bevor sie wütend in die Teleschnecke brüllte: »Vergebung! Willst du mich verarschen!? Was bist du?! Schickst dieses...Schwein von Mann hierher, lässt ihn in deinem Namen töten und verletzen und...und jetzt bittest du O'Mara, dessen Leben du anscheinend in Trümmer gelegt hast, um Vergebung?! Was für ein feiges Stück Scheiße bist du eigentlich?!«
      »Luca...«, mahnte der blonde Kopfgeldjäger - vergeblich. Seine Gefährtin hatte sich in Rage geredet und war vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben ganz sie selbst, maskenlos und entschleiert.
      »Nein, O'Mara! Lass mich ausreden!«
      »Ja, O'Mara. Lass sie ausreden.«
      Plötzlich herrschte wieder Stille. Mit nur wenigen Worten hatte diese grässliche Stimme Lucas Intention zerschlagen, ihre Wut zu Tode stranguliert und nur die bereits verrottende Leiche eines Monologs zurückgelassen, den die Blonde sich in den Winkeln ihrer breiten Lippen zurechtgelegt hatte. Die Königin der Unverfrorenheit war vor den Kopf gestoßen worden.
      »Luca Briatore, richtig?«, fragte die rattenzerfressene Stimme mit distanzierter Empfindlichkeit. »Sprich dich ruhig aus. Ich mache mir keine Illusionen über mich, meine schlechtesten und weniger guten Seiten. Ich kann dir versichern, dass ich mich selbst mehr hasse als O'Mara mich je hassen könnte. Ja, ich hasse mich fast sogar noch mehr als du anscheinend Mulligan hasst. Also?«
      Die gebräunten Wangen bliesen sich wie die rosigen Bäckchen eines bockigen kleinen Mädchens mit Luft auf, während Luca ihr Gesicht von der garstigen kleinen Teleschnecke entfernte und, einen Zornesschrei unterdrückend, die Lippen zusammenpresste.
      »O'Mara? Hörst du mir zu?«, setzte die Teleschnecke wieder an, was der Blondkopf mit einem tattrigen »Ja« kommentierte.
      »Gut. Diese pervertierte Mischung aus Stuhlprobe und Eber vor dir heißt George Mulligan, er ist ein alter Freund.«
      Bei der Erwähnung seines Namens horchte Mulligan, der bis dahin nur bedröppelt den klaren Silberboden der Kuppel fokussiert hatte, angestochen auf und beglotzte den weißen Schafskopfs auf dem dunkelgrünen Panzer wie eine zerbrochene Tasse, die sich vor seinen tranigen Augen wieder zusammensetzte.
      »Ein alter Freund? Von dir oder mir?«, hakte O'Mara sarkastisch nach, worauf sich eine Art dreckig-verzerrtes Lachen durch die schiefen Zähne zwängte.
      »Von uns beiden.«
      O'Mara erschauderte unter einem entsetzten, düsteren Blick Lucas, der sich jedoch just milderte, als der mysteriöse Mann in der Leitung unbeirrt weitersprach:
      »Mulligan hat vor langer Zeit die ›Glandu-Glandu-Frucht‹ in sich hineingestopft. Eine gefährliche Paramecia-Kraft, die es ihm ermöglicht, aus jeder Drüse seines Körpers -Schweißdrüsen, Talgdrüsen, Speicheldrüsen und so weiter- Sekrete auszuschütten.«
      »Sekrete?«, meldete sich nun wieder Luca, die Mulligans halb wütenden, halb angsterfüllten Blick sichtlich genoss. Wer auch immer ihr neuer Gesprächspartner war, seine körperlose Präsenz reichte aus, um den Eber Mulligan zu einem zahnlosen Ferkel zu kastrieren.
      »Mulligan kann jedes Sekret, jede Substanz und Ausscheidung, die Lebewesen produzieren und ausstoßen, nach einmaligem Verzehr endlos selbst produzieren und...ausscheiden. Und er hat über viele Jahre die gefährlichsten Landstriche in allen Meeren bereist, um die abartigsten, übelerregendsten Viecher zu fangen und zu verschlingen. Säuren, Gifte, gallertartige Schleimbrocken...er kann alles gegen dich verwenden.«
      »Wieso erzählst du uns das?«, wollte Luca nun wissen, worauf die Teleschnecke eher an Mulligan gewandt griente:
      »Weil ich für faire Ausgangsbedingungen sorgen will. Du willst doch nicht nur gegen Brian gewinnen, weil er deine Kräfte nicht mehr kennt, huh? George?«
      Sich in einem Wall seines eigenen Grunzens suhlend, sog Mulligan einen lautlosen Schnaufer in sich hinein, brummelte ein gereiztes »Scheißdrecksfotze« in die Luft und grölte dann: »Fick dich doch!«, um sich zumindest nicht kampflos zum Gespött zu machen.
      »Viel Glück, O'Mara. Damals hat dich Mulligan nie besiegen können«, sagte die alkoholgegerbte Stimme, ohne den wütenden Ausbrüchen George Mulligans Beachtung zu schenken.
      »Damals?«, murmelte O'Mara geistesverloren, bevor er lauter und stärker nachschlug: »Ich werde nicht aufgeben, bis ich meine Erinnerungen wiederhabe. Ich will wissen, wer ich bin!«
      »Und du verdienst es, alles zu wissen. Wirklich. Und trotzdem hoffe ich für uns alle, dass wir uns niemals wiedersehen. Leb wohl, O'Mara.« Mit diesen Worten endete die Kontaktaufnahme des Mannes, der die Erinnerungen des Kopfgeldjägers gestohlen hatte und ließ nur Fragen, Schmerz und den stinkenden Geruch George Mulligans zurück, welcher sich in diesem Augenblick unter einem absonderlichen Schnauben die Schweißperlen aus den rötlichen, verfilzten Koteletten rieb und unschöne Worte über O'Mara, Luca und die grüne Teleschnecke in die Luft miefte.
      »Das macht gar nichts!«, polterte seine gallige Stimme auf dem Trommelfell seiner angewiderten Gegner, »Ich reiß dir immer noch den Arsch auf, Brian! Und mit deiner kleinen Schlampe mach ich dasselbe! Die schlitz ich auf wie die Fotze in dem Café! Was denkst du, was du-«
      Warum Mulligan in dieser Sekunde innehielt und das zuvor noch zum Zerreißen gespannte Krötenmaul schlaff wie einen nassen Lappen an der Wäscheleine herunterfallen ließ, sollte O'Mara erst verstehen, als Luca ihn an der Schulter packte und zittrig, aber bestimmt herumdrehte:
      Vor den beiden Blonden erhob sich in voller, derangierter Macht das zyklopische Antlitz des Inspekteurs de Gendarmerie und starrte mit der stolzen Standfestigkeit eines massiven Wachturms über die drei Personen zu seinen kolossalen Füßen hinweg. Obwohl O'Mara Baudelaire den Schädel zertrümmert haben musste, ruhte der Hüne ehrwürdig und gebieterisch wie zuvor auf seinen starken Beinen und reckte seine urgewaltigen Schultern mit der Kraft von hundert Mann in die Höhe, während die kleinen, gesetzestreuen Augen alles und jeden für eine kratzige Sträflingskluft Maß nahmen.
      »Das ist doch nicht wahr...?!«, stöhnte O'Mara kapitulierend und stürzte sich gedanklich bereits in einen ausweglosen »Battle Royale« gegen Mulligan und Baudelaire, als der Boden plötzlich unter der Tat eines Mannes erbebte - Àgoston Baudelaire fiel auf seine schweren, monolithischen Knie und senkte das graue Haupt vor dem Gefangenen 80462.
      »Im Namen der Gendarmerie, der Nation Princesse Suie und...als Eingestehen meines persönlichen Fehlverhaltens, bitte ich - Inspekteur Àgoston Baudelaire- für das Ihnen angetane Unrecht reumütig um Vergebung. Mit dem Geständnis dieses Mannes...« Der brachiale Zeigefinger des Inspekteurs strafte an O'Maras verdutztem Gesicht vorbei den aufgedunsenen George Mulligan mit richtender Schuld. »Ist Ihre Unschuld und mein operatives Versagen bewiesen. Ich gestehe meine Schuld ein und akzeptiere jede Strafe, die Sie selbst oder das geltende Recht dieses Landes als ausreichend erachten, um meine Verfehlungen angemessen zu sühnen.«
      Mit vigilantem Blick musterte O'Mara das graue Haupt des noch immer beschämt gebeugten Mannes, der soeben die vermutlich edelste und ehrenhafteste Entscheidung getroffen hatte, deren Zeuge der Kopfgeldjäger je sein durfte. Der Kniefall des Bollwerks von Gavroche würde vielleicht nicht in die Geschichte der Insel eingehen oder in schweren Büchern mit wichtigen Wörtern belegt werden, doch in O'Maras Gedächtnis prägte sich das Bild des knienden Baudelaires ein wie das Konterfeil einer bedeutenden Figur auf eine goldene Münze und niemals in seinem Leben könnte er je wieder ein Urteil über etwas oder jemanden fällen, ohne sich nicht selbst unter den würdevollen, makelbehafteten Augen dieses großen Mannes zu richten. Die beschauliche Galerie von edlen Taten und strahlenden Vorbildern in O'Maras inneren Alkoven war um ein Gemälde reicher geworden.
      »Ich...ähm...steh auf«, brabbelte der Blonde beinahe nervös, packte sich die urgewaltige Hand des riesenhaften Mannes und hievte dessen Kolosskörper unter enormem Kraftaufwand auf. Der Inspektor seinerseits blinzelte verunsichert in das lädierte Gesicht seines Richters, dessen Hand er unversehens zu schütteln gezwungen war. »Nichts für ungut. Selbst die besten Männer machen mal Fehler. Immerhin kannst du deinen noch beheben.«
      Baudelaire verstand sofort - und Mulligan ebenso, in dessen ölig-triefenden Schweißaugen sich tatsächlich eine unterschwellige, geringschätzige Ausartung von Angst zu sammeln schien, während er hinter dem breiten Froschgrinsen versteckt um Fassung rang.
      »Jede Ignoranz hat ihre Grenzen«, dachte Luca Briatore beim Anblick ihres eingeschüchterten Peinigers mit süffisanter Belustigung, sich an dessen Unfähigkeit ergötzend, seine krötengesichtige Arroganz überzeugend aufrechtzuerhalten, als plötzlich erneut eine Teleschnecke wibbernd nach Aufmerksamkeit verlangte. Unverzüglich richteten sich die überraschten Blicke O'Maras, Mulligans und Lucas auf das dunkelgrüne Tier, welches noch immer in der Handfläche des blonden Menschenjägers ruhte, mussten jedoch feststellen, dass jenes seelenruhig schlief. Auf einen vielsagenden Blick Lucas hin wuselte O'Mara darauf seine eigene Schnecke aus seiner Hosentasche und sprach, die Augen gebannt zwischen Baudelaire und Mulligan schwenkend:
      »Ja?«
      »Flint hier«, tönte die Stimme des Rotschopfs ungewöhnlich farblos aus dem Hörer, »Es ist erledigt. Dieser Rennac hat mir alles gesagt, was er weiß.«
      »Oh, er lebt also noch«, stichelte Luca bittersüß, was O'Mara aber schmunzelnd ignorierte.
      »Gut. Wo bist du?«
      »Vor einem Geheimgang im Süden der Kuppel«, erklärte Flint mit lethargischer Monotonie, die O'Mara und Luca entfernt an Callaghan erinnerte, »Ich stehe direkt davor.«
      Die beiden Blondschöpfe tauschten einen Augenwink offener Verwunderung aus, bevor sie unerwartet synchron »Alles gut, Kleiner?« in die Schnecke fragten, nur um festzustellen, dass die Verbindung bereits unterbrochen worden war.
      »Komisch«, stellte O'Mara argwöhnisch fest.
      »Ziemlich«, stimmte Luca misstrauisch zu. Eine definitionslose Ahnung hatte die beiden gleichermaßen befallen und weitete sich in ihren Adern zu einer Krankheit der Seele aus, deren Symptome sich jedoch weder Luca noch O'Mara je eingestanden hätten.
      »Ihr seid vom Vorwurf des Mordes freigesprochen«, brandete in diesem Augenblick Baudelaires Bariton in die ungelöste Stille, »Damit steht es euch frei zu gehen.«
      Formloses Lächeln verzierte auf diese erlösenden Worte den breiten Mund Lucas, die sich hinterrücks bereits mit der Herausforderung konfrontiert gesehen hatte, O'Mara aus der drohenden Konfrontation zu bugsieren. Sie wollte ihre Rache an Mulligan und Gewissheit für O'Mara, doch akzeptierte sie die simple Tatsache, dass dies kein Ort und die falsche Zeit war, um diese hehren Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen.
      »Er spuckt Säure«, warnte sie den hünenhaften Uniformierten daher nur beiläufig und zog ihren Gefährten, der sich bereits in ein unberechenbares Augenduell mit Mulligan geworfen hatte, unsanft mit sich, jedes Insistieren und Widerwort im Keim ihrer sich auf ihre Weiblichkeit berufenden Legitimation erstickend, seine körperliche Stärke gegen ihn verwenden zu dürfen.
      »Danke«, murmelte O'Mara im letzten Augenblick verhalten und erwies Inspektor Àgoston Baudelaire seine Ehre und Anerkennung, indem er vorgab, dessen angespanntes Nicken nicht mehr zu bemerken.

      Zuvor im Geheimgang zum Hafen von Gavroche

      Das tappende Geräusch aufgezogener Schritte prallte in dem dunklen, von unförmigen Absätzen und Stufen versetzten Tunnel gummihaft von Wand zu Wand, tippend, taumelnd, tackend, und komponierte sich im fiebrigen Geiste Flints zu einem dämonischen Gackern, das von mundlosen Mündern unter augenlosen Augenpaaren ausgestoßen wurde, die in der Finsternis hockend auf die Vorbeiziehenden lauerten.
      Er rannte und rannte in eine endlose Nacht, in der Brotkrumen aus Schall den schwarzen Weg markierten, den er im Namen seiner selbstsüchtigen Triebe und manischen Erwartungen zu beschreiten hatte, während sich die dunklen Mauern um seine Füße schlangen und jeden seiner Schritte behinderten. Panisch kniff er die blauen Augen zusammen und horchte nur auf das aufpeitschende Keuchen des Gejagten vor ihm, welches sich als geisterhaftes Echo an den Wänden niederschlug und auf Flint wie der Geist einer verpassten Gelegenheit wartete.
      Esprit war tot und ihr Blut war ebenso an seinen Händen wie an der Klinge ihres Mörders und an den feige flüchtenden Füßen ihres Bruders. Erschrocken riss er seine Augen wieder auf und blinzelte eine einsame Träne fort, die ein Bild des Todes der jungen Zigeunerin in sich barg: Die lange Klinge, die ihr Bein punktierte und an den Boden fixierte, glitt langsam aus dem schmerzverzerrt-zuckendem Fleisch, weinrotes Blut auf ihr um Hilfe krauchendes Opfer sabbernd, sich an ihrem langen, exotischen Rücken entlangschlängelnd und dann, mit der effizienten Gnadenlosigkeit einer stählernen Viper, durchbiss sie den zart-braunen Nacken des Mädchens, das vor ihrem Tod kaum hatte leben dürfen.
      Aus der Dunkelheit des Tunnels tauchte eine Scheme auf, die dürr und atemlos nach den Schatten heischte und ihren eigenen Schritten nachjagte, um auf diesen den blassen Fängen des Jungen zu entfliehen, in dessen Inneren sich ein Gefühl manifestierte, das sich dieser für seine erste Konfrontation mit dem Gespenst seiner Kindheit hatte aufsparen wollen und nun als berstendes Adrenalin herausbrach. Flint war wütend. Wütend auf sich selbst, wütend auf Harley und wütend auf den Zigeunerfürsten, der Esprit zum Kämpfen und Sterben zurückgelassen hatte, um seine eigene, falsche Haut zu retten. Der Rotschopfs weinte vor Zorn, als sich Sohlen aus schillerndem Öl unter seine bloßen Füße legten, er einen spurtenden Satz nach vorn tat und auf den hochentzündlichen Pfaden gleich der geistesgegenwärtigen Esprit einst in sein Opfer schlitterte.
      Die schlanken Beine Rennacs brachen unter dem hinterrücks einwirkenden Schlag des heransausenden Burschen wie trockene Äste und der zartbesaitete Nacken des Zigeunerfürsten knallte knackend auf den unnachgiebigen Steinboden des Fluchttunnels, dessen dunkle, karge Decke sich nun drohend nahe und sternlos über ihm und seinem Jäger zusammenzog.
      »Wer ist es? Welchen Namen hast du aufgeschnappt?«, brüllte Flint seinen Selbsthass in Rennacs verkrampftes Gesicht, »Sag schon!«
      »Mieser, kleiner...«, zischte Rennac heiser vor Schmerzen, »Meine Beine...!«
      »Wie ist der Name?!«, trumpfte Flint seine feurige Frage mit einem gepfefferten Tritt in die Nieren des Befragten auf, der in den glühenden Augen des Jungen keine Kindlichkeit mehr erkennen konnte, sondern sich in einem Strudel gealterter blauer Flammen spiegelte, die ihn versenkten.
      »Schon gut...!... Verflucht...! Machiavelli! Okay?! Der Name...war Machiavelli...«
      »Machia...«
      Wassermassen brachen über Flint herein, Gallonen ungeweinter Tränen, die aus den Rinnsalen der verschütteten Scham des Rotschopfs flossen und einen tosenden Reißfluss bildeten, dessen unbändige Flut den zitternden Körper schäumend und brandend erfasste, tausendfach ertränkte und schließlich, an den bleichen Ufern eines toten Sees, leer und aufgeschwemmt ausspie wie einen alten, herrenlosen Hund.
      Das Feuer war gelöscht, der züngelnde Hass einen nassen Tod gestorben und Flint wieder allein in einem dunklen, kalten Tunnel, in einem Körper gefangen, an dem dunkles Blut klebte, das nicht abzuwaschen war.
      »Sie ist tot«, raunte Flint, als sei es eine verquere Form der Rache für ihn, Rennacs bestürztes Gesicht verkrampfen und in Tränen aufgehen zu sehen. Doch diesen Gefallen sollte ihm der Fürst der Zigeuner nicht zur Gänze tun. Er weinte und trauerte, verzweifelte in seiner Trauer jedoch nicht, sondern sprach beinahe richtend:
      »Ich...habe eine falsche Entscheidung getroffen...meine Schwester...ist tot. Ich...habe sie im Stich gelassen...«
      »Ja«, murmelte Flint, dessen Hass auf den jungen Mann in bittere Sinnlosigkeit verpufft war. In diesem Moment empfand er nur Scham, die jedoch in entsetzte Fassungslosigkeit umschlagen sollte, als Rennacs pragmatische Natur das Gewissen des Rotschopf gebrochen vor dessen Füße warf:
      »Ich hoffe...du hast erfahren was du wolltest. Denn...ich bin nicht der einzige, der mit seinen Entscheidungen leben muss...nicht wahr?«
      Bevor Flint etwas erwidern konnte, stach eine schrille Mischung aus Schrei und Hasentod in das karge Gemäuer und sein Trommelfell:
      »Keine Bewegung! Gendarmerie!«
      Teilnahmslos richtete der verstörte Bursche seine trüb gewordenen, blauen Augen in die Finsternis des steinernen Strudels vor ihm und entdeckte dann, ohne dabei eine Regung oder Gefühlswallung zu zeigen, den darbenden Schlund eines schussbereiten Gewehres in der Hand einer zuckersüßen Blondine, eher Püppchen als Mensch, deren beklommene, ernste Miene durch ihre piepsige Kinderstimme und drollige Erscheinung auf absurdeste Weise konterkariert wurde.
      »›Zigeunerfürst Rennac‹«, quietschte das possierliche Geschöpf unangenehm eifrig, »Sie sind verhaftet! Stehen Sie sofort auf! Und dabei will ich ihre Hände sehen!«
      »Seine Beine sind gebrochen. Bin ich auch verhaftet?«, stellte Flint die Frage lakonisch in den Raum, als sei ihm die Antwort egal, und erkannte an den sich wie erstarrt weitenden Augen des Püppchens, dass dieses ihn bisher noch nicht einmal bemerkt hatte.
      »Wer bist du?«
      »Der, der ihm die Beine gebrochen. Er wollte mich als Geisel nehmen«, versuchte sich Flint wieder an einer Halblüge.
      »Öhm...gut, geh. Davon erwähnen wir aber mal lieber nichts im Bericht...«

      Zurück in der Gegenwart, Palais Blanc

      Dickes, schwarzes Blut rann träge und schubweise über die schwitzende Haut der zuckenden Finger, welche sich hilflos vor die schwarze Tiefe der fleischigen Wunde gelegt hatten, aus der der eitrige Strom quoll. Die zitternden Fingerkuppen spürten die bleierne Schwere der Kugel, die sich gegen das schwelende Fleisch presste und mit Tod infizierte, während sie unbeholfen über das Einschussloch tasteten und die würgenden Schluckbewegungen zu unterdrücken versuchten, die die ertrinkende Kehle mit jedem blutigen Atemzug ausstieß.
      Das Lärmen der Gardisten und Schreien der Kinder in der grünvergasten Pestkuppel, die einst die uneinnehmbare Festungsresidenz Palais Blanc gewesen war, hallte so weit entfernt wie das traurige Strahlen der schimmernden Augen, die dem Blick des Verblutenden standhielten, als dieser geschächtet auf die wackligen Knie fiel und eine Woge Blut erbrach, in der sickige Flüche schwammen.
      Mercedes warf ihr Kanonenbein zögerlich einen Schritt voran, mit jeder Faser ihres fleischlichen Körpers hadernd, während die Maschine in ihr nach einer motorischen Bewegung ächzte wie Kinder nach Liebe und Geborgenheit. Aus ihren Nüstern qualmte ein schwarzer, rauchiger Dampf, der sie unheimlich umspielte und die toxisch-grüne Brühe des Thronsaals wie die moderne Inkarnation einer Totengöttin durchwaten ließ, während sie ratternd und polternd ihre letzten Schritte über den schwarzgerußten Boden in ihre Vergangenheit tat. Mit der würdevollen Ruhe und eleganten Selbstgefälligkeit, die Schönheit mit Stärke und Rohheit mit sanfter Beständigkeit vereinte, fuhr sich die Kopfgeldjägerin durch ihr haselnussbraunes Haar, warf es sich in den schlanken Nacken und strich eine letzte, lange Strähne hinter ihr linkes Ohr, bevor sie die Haut ihrer rechten Hand wie einen dünnen, seidenen Handschuh abstreifte und entblößte, was niemand außer ihre Erschaffer selbst und Callaghan je gesehen hatten.
      Die langen, aus vielen schwarzblau wogenden Streben bestehenden Finger reckten sich unbehaglich unmenschlich nach dem warmen Fleisch des Mannes, dessen froschgrüne Augen in diesen Augenblicken allen Hass und alle Angst der Welt in sich trugen und auf Mercedes projizierten.
      »Wir sind alle Glieder einer langen Kette von Ereignissen«, sagte sie in melodischer Gleichgültigkeit, die den Tränen in ihren Augen jedoch nichts von ihrer tiefen Traurigkeit zu entziehen vermochte, »Die Kette von Ereignissen, die du damals in der Rue de Olympique ausgelöst hast...« Spielerisch bewegte sie die über bewegliche Scharniere und winzige Kugellager verbundenen Glieder ihrer künstlichen Finger im Takt einer imaginären Klaviersonate und ließ das außerirdische grüne Leuchten der beißenden Dämpfe auf dem dunklen Handrücken tanzen. »...machte mich zu dem, was ich jetzt bin. Ich kann dir dafür nicht danken, Enjolras. Dich aber auch nicht hassen...«
      Enjolras Baugins verbleichendes Gesicht verzog sich zu einer bitter lächelnden Fratze, die aus Hass und Wut geschnitzt und nahezu götzenhaft in das wunderschöne Gesicht seiner alten Liebe starrte. Sein Plan war aufgegangen: die Zigeuner waren als Sündenböcke geopfert worden, seine gedrillte Armee zu allem entschlossen und dem Sieg nahe; selbst die Kopfgeldjäger, seine just riskierte Kopfgeburt, hatten ihren Teil zum großen Ganzen unwissentlich erfüllt und sich so in die Schar aus Naiven und Ahnungslosen eingereiht, die er direkt oder indirekt manipuliert, belogen und betrogen hatte, um sein großes Ziel zu erreichen, welches schon so nah greifbar gewesen war, dass er dessen verheißungsvolle Süße bereits auf seinen gebleckten, weichen Lippen hatte schmecken können; und doch kniete er nun geschlagen nieder, er, ein Himmelsdrachenmensch vom erwählten Volke, kniete vor einem Straßenkind, dem er einst ein lebenswürdiges Dasein gewährt hatte und welches ihn nun um seinen wohlverdienten Thron zu bringen versuchte. Wie bereits 13 Jahre zuvor hatte Enjolras jeden Aspekt seines Plans kalkuliert, wie bereits vor diesen 13 Jahren hatte Mercedes Delacroix ihn zunichte gemacht - und endlich war seine kindische Liebelei für sie verflogen und würde nie wieder zurückkehren.
      Die Wunde an seinem Hals begann sich bereits unter der wunderlichen Einwirkung seiner machtvollen Teufelskraft zu schließen, als die steinerne Kälte der falschen Hand Mercedes' plötzlich durch die Glieder des Rattenfängers zuckte und einen Schmerz hindurchjagte, der ihn erlahmen und die finsteren Augen erschrocken aufreißen ließ. Er war unfähig, sich zu heilen! Seine Gabe der Restauration war wie durch einen Bannstrahl gebrochen worden, das lebensspendende Blut quoll wieder ungehemmt aus seinem ersterbenden Körper und sein Blickfeld verdunkelte sich zu einem Zerrlicht, in dessen dämmerndem Glanze nur Mercedes und ihre finstere, eiskalte Hand aus Künstlichkeit schimmerten.
      »Mein Bruder musste deinetwegen sterben!«, drang ihre seit ihrer Gefangenschaft in seinem Waffenlager erstarkte Stimme an seine taub werdenden Ohren, »Ich hasse dich nicht für deine Träume oder Wünsche oder Fehler.« Der Griff der unmenschlichen Apparatenfinger verstärkte sich um Enjolras' zitternde freie Hand und jagte einen beinahe erlösenden Schmerz durch seinen Arm. »Aber ich kann dich hassen, weil du meinen Bruder hast sterben lassen. Weil er für deine Selbstsucht sterben musste und du nichts unternommen hast, um seinen Tod abzuwenden. Diese Schuld kannst du nicht tilgen, Enjolras...und ich verdiene meine Rache. Verzeih mir.«
      Ein scheußliches Zischen entstieg der ersaufenden Kehle des Rattenfängers Enjolras Baugin, bevor sich dessen Welt für immer in Schwärze tauchte und in eine noch dunklere, noch ewigere Finsternis absank, in der keine Erinnerung und kein Schmerz lebte und selbst Mercedes' sachter, kalter Händedruck wie Rauch im Wind zerging.
      Der Rattenfänger war tot und noch bevor seine Leiche vornüber gefallen war, hatte die maschinelle Hand der Kopfgeldjägerin sie bereits gepackt, mit übermenschlicher Kraft in die Luft gehoben und zu einem blutenden Totem gemacht, der die Botschaft eines Schädels in sich barg, den man auf einen Schädel spießt.
      »›Le rats!‹«, brüllte Mercedes Delacroix' Stimme über das blutrote Schlachtfeld und zerrte jeden Kinderblick zu der schönen Brünetten und ihrer emporgehobenen Trophäe, »Euer Anführer ist tot! Enjolras Baugin ist tot! Euer Kampf ist sinnlos und euer Tod...wäre es ebenso! Gebt auf!«

      Enjolras hatte Recht gehabt. Für die »rats«, die er aus ihrer durch in eingeredeten Sinnlosigkeit gerettet hatte, war er ihr Käse gewesen und ohne ihn waren sie trieblos und verloren wie die Kinder, die sie eigentlich waren. Sie flüchteten in ihre unterirdischen Kanäle und Schächte zurück wie die Ratten, zu denen der letzte Baugin sie erzogen hatte und würden nie wieder an die Oberfläche zurückkehren können, ohne von schweren Stiefeln getreten zu werden.
      Die letzten Überreste der Garde Royal, kaum mehr als eine lächerliche Handvoll verletzter, blutender zukünftiger Invaliden, hatten indes auf Geheiß ihres schwerverletzten Kommandanten den traumatisierten Mond von Gavroche und die ihn umschwirrenden, weinenden Sterne in die royalen Schlafgemächer geführt und versuchten nun, diese bestmöglich zu beruhigen, bis der Leibarzt mit der rettenden Dosis Schlafbringern eintraf.
      »Ich werde hängen«, konstatierte Everard Bissac-Gramont mit zynischer Gewissheit und legte seinen grobschlächtigen Arm um sein angewinkeltes Knie, »Dafür werden sie mich hängen.«
      »Du hast ihre Leben gerettet. Du hast sie am Leben erhalten. Das werden sie dir nicht vergessen.«
      Mercedes saß neben dem gebrochenen Kommandanten auf der Treppe, die das Schlachtfeld des Thronsaals mit dem Thron selbst verband und legte ihm ihre wieder in menschliche Haut gehüllte Hand auf die breite Schulter, wobei sie ein altes Bild heraufbeschwor, welches durch die Zeit bis in ihre Köpfe waberte. Wie oft hatten sie auf ebenjene Art und Weise in ihrem kleinen Häuschen aus Rubin gesessen und versucht, sich gegenseitig über den Verlust eines weiteren Tages hinwegzutrösten?
      »Wir haben es weit gebracht«, stieß die Schöne sardonisch aus, ihre verschiedenfarbigen, glänzenden Augen über das abscheuliche Ödland aus Blut, Ruß und Schutt schweifen lassend, »Der Thronsaal des Palais Blanc. Das hätten wir uns früher niemals vorstellen können. Nichtmal davon träumen...«
      »Ich habe immer geträumt«, versicherte Everard traurig lächelnd.
      »Ich nie. Träume sind etwas für Leute, die etwas erwarten können. Diesen Luxus hatte ich nie.«
      »Er hat ihn dir gegeben«, stellte der rothaarige Hüne diese bittere Wahrheit wie schmutziges Geschirr in den Raum und schien zu erwarten, dass Mercedes es säuberte. Doch diese nickte nur und ließ eine schwere, unangenehme Stille anbrechen, die beide daran erinnerte, dass sie nichts Lebendiges mehr verband außer sie selbst.
      »Eines verstehe ich nicht«, löste Everard schließlich das unangenehme Schweigen, »Enjolras...« Seine kohlengrauen Augen blickten resigniert auf die Leiche des Mannes, der ihn und die Liebe seines Lebens aus der Kloake in eine Chance geholfen hatte. »Er...war kein schlechter Mensch. Er hat nie etwas verlangt. Hat dir geholfen, mir geholfen...«
      »Er hat dir für mich geholfen«, präzisierte Mercedes in kühler Betroffenheit.
      »Sicher, aber...er hat mich gerettet, damals vor 13 Jahren. Ohne seine Hilfe hätte mich dieser kleine...er hat mir das Leben gerettet. Hat er das auch für dich getan, mich vor dem Henker bewahrt?«
      Mercedes schwieg für eine Weile und legte ihr zartgezogenes, wie gemaltes Gesicht in ihre blasse Handfläche, sich beiläufig eine Strähne aus der Stirn pustend und die toten Leiber in dem Raum aus Diamant mit den Pupillen abtastend. Dann antwortete sie:
      »Ich glaube, Enjolras hat allem in seinem Leben einen Stempel aufgedrückt, absolutes Schubladensystem. Es gab die Dinge, die ihm etwas bedeutet haben - ich, Émile, sein Geld, seine Träume...Sogar du hast ihm etwas bedeutet, weil du mir etwas bedeutet hast.«
      Everard betrachtete ihr wohlgeformtes Profil, während sie ruhig weitersprach: »Doch die Dinge, die ihm nichts bedeutet haben...manipulierte und täuschte und verachtete er. Sie waren nichts für ihn, zweckmäßige Gerätschaften...Ich denke, dass Enjolras nie wusste, was er sein wollte. Ein guter Mann oder ein Himmelsdrache.«
      Ihr alter Freund dachte für einen Moment über ihre Worte nach oder schwelgte nur im Nachhall ihrer geschwungenen Stimme wie ein Opiumsüchtiger im allmählich verblassenden Rausch, doch schließlich sagte er mit der hoffnungslosen, kindlichen Direktheit vergangener Tage:
      »Er wollte, dass du es siehst. Du solltest sehen, wie er seinen Traum erfüllt. Deshalb hat er dich in die Rue de Olympique bestellt, um dir zu beweisen, dass Träume in Erfüllung gehen können.«
      Mercedes nickte schnell und unmerklich, um die Tränen zurückzuhalten, die sich in den Randbecken ihrer strahlenden Augen auffüllten und ihre Schwäche preisgaben. Mit einem gellenden Ruck ihres Kanonenbein schwang sie sich in letzter Sekunde auf, bevor ihre Wangen feucht benetzt werden konnten und erklärte, verkrampft in den wüsten Thronsaal und die Berge von Leichen starrend:
      »Ich muss gehen. Meine...Ich muss gehen.«
      »Ja«, lachte Everard ein gramerfülltes Lächeln, dass verlorene Tage wie Magensäure hochwürgte, »Ich brauche auch wirklich nicht noch mehr Zuschauer bei meiner Hinrichtung.«
      Sie lachte schal. »Sie werden dir einen Orden verleihen. Und dir danken.« Dann wandte sie sich ein letztes Mal zu ihm um. »Ich...muss dir danken. Dafür, dass du vor 13 Jahren mein Leben gerettet hast. Auch wenn ich dir nie vergeben werde, dass du dadurch Émiles Tod zugelassen hast...aber, ich möchte, dass du weißt...Ich habe...Menschen, die mich akzeptieren. Einen Platz, an den ich im Moment gehöre. Du hast mein Leben nicht ruiniert, indem du es damals gerettet hast...Ich...«
      Everard wusste, dass dieser Abschied für immer sein und er die Liebe seines Lebens nie wiedersehen würde. In ihren Worten lag eine Klarheit und Zuversicht, die ohne Eventualitäten auskam und bestimmter klang als ein Todesurteil. Er wollte sein Gesicht vor Trauer und Scham abwenden, doch zog sie es mit einem sanften Druck ihrer Hand zurück und zwang ihn so, sie direkt und schonungslos anzusehen. Einsame Tränen träufelten aus ihren beiden Augen, als Mercedes ihm den ersten und letzten Kuss schenkte, den sie miteinander teilen sollten, und flüsterte:
      »Danke für mein Leben.«

      Als sie das gleißende Licht der »Mére des Lucioles« empfing, brach es sich in ihren Tränen und verwandelte ihr warmes Gesicht in eine Flut funkelnder Diamanten, die göttlich durch die weißschimmernde Luft schwebten. Ihre schweren, gehetzten Schritte führten sie über den Place Julian, vorbei an der Mutter der Glühwürmchen und direkt in das Blickfeld einer unverhofften Begegnung.
      »Callaghan?!«, stieß es aus ihr heraus, nachdem sie ihre erste Wahrnehmung zweimal überprüft hatte, und stolperte ungläubig zu dem schwarzhaarigen Kopfgeldjäger, der teilnahmslos auf zwei leblosen, zu einer Bank umfunktionierten Körpern saß. Lucas Rapier ragte silbern und glitzernd neben ihm aus der Augenhöhle der kleineren der beiden Leichen. »Was tust...? Du siehst schlimm aus.«
      Callaghan zwang ein freudloses Lächeln auf sein kreidebleiches, von kaltem Schweiß überwässertes Gesicht und brummte gespielt mürrisch zurück:
      »Du auch.«
      Ein wahnhaftes Lachen, das zu annähernd gleichen Teilen Freuen und Weinen war und zu den offenen Gefühlswallungen gehörte, die Callaghan unverhohlen verabscheute, brach sich als lauter Wasserfall über ihre Lippen und toste in das überraschte Gesicht Callaghans.
      Mercedes konnte nicht mehr innehalten, konnte nicht länger der alltestamentarischen Regel eines Mannes folgen, der während seiner ewigen Flucht vor seiner Kindheit nicht erwachsen geworden war und sie würde es nie wieder tun können, auch wenn es ihre Beziehung zu ihm zerstören würde. Diese ihr verhasste unterirdische Welt aus Licht und Schatten hatte ihr ihren Lebenswillen zurückgegeben und mit ihm das unbändige Verlangen nach dem Leben selbst, mit all seinen schmerzhaften und wunderbaren Facetten und einem Gefühl nach Freiheit, dem ein Bewusstsein einsamer Verlassenheit folgte. Die Räume waren aufgebrochen, Mercedes' Innerstes nach außen gekehrt und eine endlose Weite hatte sich unüberschaubar ausgebreitet, die neue Hoffnungen aber auch neue Ängste in sich barg und alles verschlang, das die verwirrte Frau kannte. Unvermittelt umarmte Callaghan sie, presste ihren schönen Kopf sanft an sich und legte seinen Mund in ihren Nacken. So verharrten sie, verbunden in einer Welt aus Licht und Schatten, die in ihren dunkelsten Abgründen in die Wahrheit entwächst, und fühlten sich näher und ferner als je zuvor. Mercedes weinte, denn Callaghan hatte mit dieser simplen Geste bekannt, dass er sie brauchte und indem sie ihn gewähren ließ, entblößte sie ihre eigene Schwäche. Sie waren Verdammte in einer Welt aus toten Farben, für immer vereint in einem Moment der Zweisamkeit, in dem er ihr behütender Schatten war und sie sein geleitendes Licht.
      Kapitel 79 - Piéces montées

      Der Hafen der Stadt des Lichts versank in einem sternförmigen Wirbeln aus glänzenden Gesichtern und ächzenden Schritten, die die Pfade für Menschen frei räumten, die in ihrem Leben kein höheres Gut verwalten mussten als sich selbst und nichts darüber hinaus vorzuweisen hatten.
      Schwachbrüstige Pagen führten barocke Damen an Bord eines Ozeanriesen, der Gavroche mit der Aussicht auf kontrollierte Abenteuerlust und sonnige Strände entfuhr; ein gigantischer Eisbrecher dockte an den Mosaikufern der Fantine an, um Proviant für eine weitere lange Expedition ins nördlichste Schollenmeer zu horten; erschöpfte Fischmenschen mit großen Armen und kleinen Köpfen beluden eine gigantische Kopfgeburt schwimmender Architektur mit klobigen Behältnissen und schweren Geschützen; ein ganzes Bataillon junger Matrosen entstieg johlend einer gewaltigen Fregatte, von der schweißtreibenden Aussicht beseelt, die hiesigen Bars und andere schöne Orte zu besuchen, in denen sie ihren auf See entbrannten Durst stillen konnten.
      Hunderte von Leben pferchten sich auf den polierten Gemmen einer galanten Lüge zusammen, die die Insel der Schönheit jedem erzählte, der dumm genug war zuzuhören.
      Und er war einer von ihnen gewesen: Flint, der Junge, der auf dem Krähennest der »Prospero« gestanden und die allumfassende Einzigartigkeit dieses Ortes bewundert hatte, ohne die Schatten zu erahnen, die das Licht hinter Menschen und Gegenstände wirft, wenn sie sich in seinem Glanze zu sonnen gedenken. Nun stand er am Bug dieses Schiffes und blickte manisch über den goldenen Dachskopf hinweg, auf die verklärten Häupter und durch die Takelagen der Schiffe hindurch, die das sternförmige Mosaik wie einen Zaun aus lebenden Geschichten säumten und die Stadt so sahen wie er sie gesehen hatte, als er sie vor Stunden zum ersten Mal hatte erblicken dürfen. Doch kein Neid keimte in ihm auf, wenn er an diesen Moment zurückdachte, da er in seinem Inneren wusste, dass dieser vergangene Flint niemals den abgewetzten Schneid besessen hätte, um Valentine Harley zu konfrontieren.
      Die blauen Augen lächelten stumm, als sie Mercedes' wunderschönes Gesicht in der Menschenmenge ausmachten, reizvoll, stark und furios wie das Licht, das nach einem Sturm durch die graue Wolkendecke bricht und auf den Ozean strahlt.
      »Ich sehe Mercedes!«, rief Flint Luca und O'Mara zu, welche sich der Länge nach auf dem Deck der »Prospero« ausgestreckt hatten, um die Strapazen der letzten Stunden an die schwarze Höhlendecke zu starren, und fügte hinzu, als er die finsteren, martialischen Züge ihres unausgesprochenen Anführers entdeckte: »Und Callaghan!«

      »›Szcenia Sorovo‹...«, wisperte Mercedes in einem Hauch von Odem, nachdem sich alle, die dem Funkspruch Flints und Lucas auf das Deck der »Prospero« gefolgt waren, im Kreis auf dem Dielendeck zusammengesetzt hatten, »Dort finden wir Harley?«
      »Zumindest scheint er dort sein Hauptquartier zu haben«, bestätigte Luca schnippisch, die sich von ihrer traumatischen Erinnerung an Mulligan um die Befriedigung betrogen fühlte, Mercedes' Neid auf ihre Neuigkeiten auskosten zu können. Doch in Wahrheit kümmerte sich diese schlicht nicht um die junge Frau und ihre Informationen.
      »Das ›Zuckerschloss‹, hm?«, säuselte die hinreißende Brünette, deren neugewonnene Ausstrahlung selbst -oder besonders- Luca nicht entgangen war.
      »Ja, Zuckerschloss«, giftete die Blonde zurück, die silberne Klinge ihres zurückerhaltenen Rapiers polierend, »Sie war ziemlich drauf, okay?! Aber es ist ganz sicher wahr. Sie glaubte, ich wäre Harley.« Auf einen fragenden Blick aller Beteiligten setzte sie abwiegelnd hinzu: »Lange Geschichte...«
      »Es ist alles, was wir haben«, beschloss Callaghans grollende Stimme besiegelnd und autoritär, jedoch ohne Bedrohlichkeit.
      Etwas in seinen grobschlächtigen Gesten und dunklen mimischen Bewegungen gab Callaghan plötzlich einen Zug tiefer Gleichgültigkeit, der selbst Flint wenig an den verstockten und in seiner dunklen Souveränität ungerührten Kopfgeldjäger erinnerte, der mit ihm griesgrämig und menschenverachtende Lehren ausstoßend durch die faulen Armensümpfe des Arrondissements du Cœur gewandert war. In seinen Augen ruhte eine weichere Vernunft, seine Nasenflügel zitterten nicht mehr in ständiger Erwartung des nicht zu Erwartenden und seine Muskeln verschlossen sich nicht länger in biederer Verspannung, wenn Mercedes ihn berührte. Callaghan schien auf Princesse Suie eine wunderliche Wandlung durchgemacht zu haben, die ihn und die wiedererstrahlte Mercedes tatsächlich zu etwas machte, das einem hinreißenden Paar ähnelte. Jeder spürte es auf eine sublime Weise, doch Luca brachte es um den Verstand - nicht, weil sie Callaghan noch liebte, sondern, weil sie sich in der Gegenwart Mercedes' trauriger und verlassener fühlte als in den Jahren der Tyrannei Machiavellis. Unter ihrer unnahbaren Maske spürte sie zudem noch immer die grabschenden Hände Mulligans in ihrem markanten Gesicht und dessen feuchten, vergorenen Atem wie Schneckenschwärme über ihre Haut kriechen. Sie erschauerte unmerklich, doch Mercedes entging es nicht.
      »Ist alles in Ordnung?«, fragte die schöne Kopfgeldjägerin friedfertig.
      »Ja. Was soll sein?!«, zischte die Blonde mit gehässigerer Intensität zurück, als sie es selbst eigentlich gewollt hatte. Die Erinnerungen an ihre Tortur in dem dunklen Raum schienen jede Zelle ihres Körpers zu okkupieren und sie nun in einen Abgrund führen zu wollen.
      »Tut mir leid«, antwortete Mercedes nach wie vor gutmütig, »Du wirktest angespannt.«
      »Ja?«, fauchte Luca zurück, die sich niemals die Blöße gegeben hätte, ihr Fehlverhalten vor der Brünetten einzugestehen, »Nein, alles gut. Kannst Callaghan weiter mit den Augen ficken und mich in Ruhe lassen. Danke!«
      Mercedes seufzte wie eine Mutter auf, die soeben Zeuge der ersten pubertären Auswüchse ihrer frühreifen Tochter gewesen war. Dennoch war ihr Gesicht ohne Ärger, als sie Luca antwortete:
      »Verzeihung. Ich sorge mich nur um mehr als mein eigenes Ego, weißt du?«
      Die Spitze hatte einen wunden Punkt getroffen - Luca wusste es, Mercedes wusste es und schließlich wussten es auch O'Mara, Flint und Callaghan, denn die verletzte junge Frau erhob sich theatralisch und stolzierte gekünstelt hochmütig zu ihrer Kajüte, die Tür hinter sich zuschlagend und ein betretenes Schweigen unter den Verbliebenen zurücklassend, welches erst Callaghan wieder brechen sollte.
      »Wir werden Harley stellen. Alles weitere besprechen wir, sobald wir auf Kurs sind und...« Einer seiner durch die Runde schweifenden, schwarzen Blicke blieb auf Mercedes haften. »Uns ausgeruht haben.« Dann setzte er in altbekannter Grimmigkeit nach: »Wo ist Krill?«
      Auf diese Frage hin sahen sich alle Beteiligten unbedarft an. Die Abwesenheit des exzentrischen Meermanns war weder Callaghan und Mercedes, die nur Augen für sich hatten, noch der bereits verschwundenen Luca, die nur Augen für Callaghan und Mercedes gehabt hatte, noch dem erschöpften Flint oder eher toten als lebendigen O'Mara aufgefallen.
      »Gute Frage«, hustete letzterer mit einem Schwall blutigem Speichel aus, »Er war im Gefängnis und wollte...«
      »Monsieur Le Poulpe versorgt seine Wunde«, schallte es unversehens über den blondzerzausten Schädel O'Maras hinweg und erschreckte ihn derart, dass er reflexhaft aufschreiend in die nicht weniger überraschte Runde seiner Gefährten stürzte und sich dort ungeniert in die Kette aus offenen Mündern und aufgerissenen Augen einreihte, die dem schwebenden Mädchen über ihnen galten.
      »Bonjour. Ich bin Ondine«, informierte das wundersame Kind mit den langen, blauen Haaren und smaragdenen Augen kühl und überzuckert, »Monsieur Le Poulpe wollte, dass ich hier warte.« Langsam, zart wie ein zu Boden rieselndes Herbstlaub, landete sie neben Mercedes und betrachtete deren Gesicht in harmonischer Neugier, während sämtliche Augenpaare an Bord der »Prospero« nur auf sie fokussiert waren.
      »Hast du sie bemerkt?«, murmelte der weißgewordene O'Mara Callaghan ins Ohr, welcher wortlos das ernst dreinblickende Haupt schüttelte und dann -ohne den starren Blick von Ondine abzuwenden- nach Krill brüllte. Als hätte er auf diese Einlage erst gewartet, schlingerte sich der rothäutige Meermann in diesem Moment behäbig aus den Gedärmen des Zweimasters und glitt in gemächlichem Tempo auf den Schwarzhaarigen zu, der die betonte Trägheit Krills als offene Provokation verstand.
      »Wer ist sie?«, fragte Callaghan den teilnahmslos in die Runde blickenden Kraken, noch bevor dieser den halben Weg zwischen Kajüte und Deck hinter sich gebracht hatte, und wiederholte sich, als sich beide endlich direkt gegenüberstanden: »Wer. Ist. Sie?«
      »Ein Mädchen namens Ondine. Sie wird mich begleiten.«
      »Bist du geisteskrank? Sie wird nicht mit uns kommen. Was ist sie?«
      »Wie ich sagte, ein Mädchen«, konstatierte der hochgewachsene Meermann in einer unbehaglich kalten, lakonischen Tonart tiefer Beiläufigkeit, die Callaghan und alles, wofür dieser stand, herabzuwürdigen schien. »Und sie wird mich begleiten.«
      »Wird sie nicht«, rollte das tiefe Donnern des grimmigen Hünen aus dem schwarzen Horizont seines Wolfsschlunds, einen Schauer über die Haut aller Anwesenden jagend.
      »Ich habe dich über meine Entscheidung informiert, nicht um deine Erlaubnis erbeten. Ich arbeite und reise mit dir. Nicht unter dir.«
      Mit diesen Worten war alles gesagt worden, was für den Ausgang dieses Gesprächs von Bedeutung hätte sein können und ein Schweigen warf sich auf das Deck der »Prospero«, dass die Masten jaulten und die Dielenblätter aufschrieen. Das finstere Dunkel in Callaghans Augen flimmerte im matten Weiß Krills blinder Pupillen und verfloss in einem zum Bersten gespannten Moment der Totenstille, die sich zwischen beiden Männern wie ein leeres Grab auftat.
      »Leute...«, schien O'Mara die drohende Eskalation abwenden zu wollen, doch schnitt ihm Callaghan mit einer simplen, statischen Handbewegung die Kehle ab, wobei er auch Mercedes und Flint miteinschloss. Ondine, die Urheberin dieses aufziehenden Unheils, ruhte indes wieder in der klaren Luft zwischen den Masten und ließ ihr sacht gleitendes Haar durch ihre kleinen, schneeweißen Fingerchen rieseln.
      »Mercedes...«, meldete sich erneut O'Mara, der von der Kopfgeldjägerin aber gekonnt ignoriert wurde. Keine Verlockung in dieser und der nächsten Welt hätte sie dazu bewegen können, in dieses mentale Kräftemessen einzuschreiten und Gefahr zu laufen, eine Katastrophe auszulösen.
      »Bring sie zurück zum Steg!«, brummte Callaghan - nicht als Befehl, sondern als Warnung, »Was glaubst du, was mit ihr passieren wird? Sie ist ein Kind!«
      »Im Körper eines Kindes. Das ist der einzige Unterschied zwischen ihr und dir«, erwiderte Krill mit einer kruden Abgeklärtheit, die selbst durch Callaghans animalisches Schnauben nicht zu erschüttern war und einem eiskalten Blick, der sich auch nicht entzündete, als der Schwarzhaarige den dünnen Hals des Krakenmannes wutentbrannt packte und unter Bestiengebrüll gegen den Hauptmast der »Prospero« schmetterte.
      Interessiert hob Ondine die natürlich blauen Brauen und obervierte das Geschehen voller Neugier.
      »Cal!«, mahnte Mercedes erfolglos gegen die roten Feuer in den sich verfinsternden Augen ihres Geliebten, dessen zu Dolchen gespitzte Zähne mordlüstern fletschten.
      »Was glaubst du, was du bist!?«, prasselte die tiefverzerrte Stimme auf Krill ein, »Gott?! Du kannst nicht über andere richten und erwarten, dass sie sich beugen! Sie ist ein Kind und wird nicht-«
      »Leute!«, beschnitt ein plötzliches, verzweifeltes Schreien O'Maras die Rage Callaghans und ließ diesen zornentbrannt aufjaulen.
      »Was?! O'Mara?! Was?!«
      In diesem Augenblick brach ihr blonder Gefährte leer in sich zusammen, schlug sich den Schädel auf dem Dielenholz auf und erbrach in todgleicher Bewusstlosigkeit Fluten schwarzen Blutes, in denen er zu ertrinken drohte.

      Schloss Roßkosch, Szcenia Sorovo

      Verzogener Rauch und verblassend ausklingende Musik surrten durch die einsamen Flure und wundgetanzten Hallen des surrealen Schlosses, welches sich allmählich in stiller Melancholie zur Ruhe bettete.
      Nur wenige unglückselige, von ihren Freunden und Gefährten zurückgelassene Trunkenbolde teilten sich noch die unzähligen Zimmer mit den weißen Fracks, die Champagner zusammenschütteten, Gläser einsammelten, verwirrte Nachzügler durch das labyrinthartige Anwesen leiteten, vom Zigarettenrauch ergraute Vorhänge abnahmen, die weiten Böden von Konfetti und verschütteten Getränken befreiten und nebenbei jeden verlorenen Berry einkassierten, den die feierwütigen Scharen im Rausch verloren hatten. Die Party war aus, der Glanz verwaschen und die goldene Nacht zersplitterte bereits im unausweichlichen Sog der Vergessenheit und würde Vergangenheit sein, noch ehe der letzte Gast in sein Wagonabteil gefunden hatte.
      »Gaspadin Harley?«, wandte sich einer der weißen Fracks devot an den Hausherren, der mit gelockertem Hemdkragen und einem Scotch in der Hand die Festivität mit sich allein auf der großen, leeren Tanzfläche eines Bernsteinzimmers ausklingen ließ, »Ein Anruf aus Mary Joa.«
      »Nicht jetzt«, befahl die jugendliche Stimme seines Arbeitgebers dem Diener zu schweigen und sich -unter einem höflichen Nicken- zurückzuziehen. Harley seufzte halbunzufrieden auf, während seine silberklaren Augen sorglos über die verwüstete Tanzfläche wanderten, für einige Augenblicke den eifrig wirtschaftenden Hausburschen folgten und schließlich, über den polierte Bernstein des Bodens hinweg, den erdbraunen Blick einer feurigen Frau in gelbem Chiffon trafen. Sonnengoldig lächelnd erhob Valentine Harley die Hand und bedeutete seiner alten Freundin, sich zu ihm zu gesellen.
      »Man hat ständig nach dir gefragt«, stieß Lorca hauchend hervor, ihre Augen tief in die Haut eines jungen Kellners bohrend, dessen ungeschickte Hände zuvor ein edles Weinglas zerschmettert hatten, »Jeder wollte dem Gastgeber die Hand schütteln.«
      »Und ihm dabei das Portemonnaie aus der Tasche ziehen, Dionisia«, bemerkte Harley freundlich, bevor er sein Glas an sie weiterreichte und sich seines eleganten grünen Sakkos entledigte, welches er gemeinsam mit der Ansage »In mein Ankleidezimmer« einem der Diener zuwarf. »Außerdem ist niemand auf einer Party so präsent wie ein Gastgeber, der niemanden mit seiner Anwesenheit beehrt. Es gibt immer die Lügner, die sich hervortun wollen und sagen, ich hätte sie begrüßt - sie lügen den Leuten etwas vor, welche sich ihrerseits zu derselben Lüge verleiten lassen werden, um sich nicht zu blamieren. Und ehe man es sich versieht, hat Valentine Harley jedem seiner unzählbaren Gäste persönlich die Hand geschüttelt.« Mit einem finalen Zug leerte er sein aus Lorcas braungebrannten Händen zurückerobertes Glas Scotch, um seinen Triumph über eine Armee aus falschen Illusionen und Heerscharen nichtsnutziger Emporkömmlinge zu feiern.
      »Warst du bei Waldmannstraut?«, fragte Lorca verhalten, was der strohblonde Mann mit einem knappen Nicken bejahte. Ein kurzsilbiges Schniefen hochziehend, säuselte sie:
      »Ich weiß wirklich nicht, warum du sie hergebracht hast. Sie ist grässlich. Bieder. Hochnäsig und -das aller-aller-Schlimmste!- dumm. Ganz entsetzlich dumm! Ich habe in ihre Notizen gespäht, sie hält mich für hypochondrisch und dünnhäutig! Neurotisch! Mit narzisstischen Tendenzen! Kannst du dir das vorstellen?«
      »Nein«, log Harley gekonnt in das sich mit himbeerroten Stressflecken überziehende Gesicht, »Wie kommt sie nur auf so einen Unsinn?«
      »Eben! Wieso ist sie dann hier?! Diese arrogante, unfähige, unattraktive, seichte...«, echauffierte sie sich monologisierend in die Luft, während sie energisch aus dem Raum paradierte - nicht ohne dem tollpatschigen Hausdiener eine schallende Ohrfeige zu verpassen, die jenen zu Boden warf.
      »...Damit wir hier nicht noch alle den Verstand verlieren«, murmelte Valentine Harley leise in sich hinein, die Knöpfe seiner erlesenen Weste lösend und den Rücken streckend.
      »Bringt mir eine Teleschnecke! Vorwahl Mary Joa!«

      An Bord der »Prospero«

      Nass und duftend fielen die haselnussbraunen Strähnen gen Boden und kräuselten sich leicht im heißen Dampf des versiegenden Bades, bis der bronzene Kamm sie durchsiebte wie Ähren und sanft glättete.
      Nachdem sie ihr Haar gestriegelt in den Nacken geworfen hatte, begann Mercedes mit an Pedanterie grenzender Kleinlichkeit, jede Stelle ihres seidigen Körpers, über die vom Training wohlgeformten Arme und den flachen Bauch, der kurvend in ihre Scham floss, bis zum kräftigen linken Bein und dem Stumpf, den man ihr von ihrem rechten gelassen hatte, abzutrocknen. Ein Ritual, welches sie immer daran erinnern sollte, dass sie das Arrondissement du Cœur mit seinen feuchten, miefigen Infektionen und schmutzigen Tümpeln hinter sich gelassen hatte und nie wieder dorthin zurückkehren musste. Lange starrte sie noch in den großen Spiegel des luxuriös eingerichteten Badezimmers, das in seiner Vergoldung und kitschigen Huldigung unnützer Schnörkel der Residenz eines Wüstenfürsten gleichkam, bevor sie schließlich ihre verhasste, metallene Prothese einrastete und durch die maßlos schwülstige Tür in das lächerlich orientalische Schlafzimmer wankte.
      »Geht es dir gut?«, überraschte sie Callaghan, der mit verschränken Armen direkt neben ihr am Türrahmen lehnte.
      »Ja«, antwortete sie in dem Wissen, dass er auf ihr endloses Bad anspielte, »Ich musste viel Schmutz abwaschen. Altes Zeug ist staubig.«
      Er nickte stumm und beobachtete ihren zum Bett humpelnden Körper, der nackt und perfekt danach zu gieren schien, in ein fantastisches Gemälde gebannt zu werden.
      »Wie geht es O'Mara?«, fragte er nach einer kurzen Stille, in der er der Creme auf ihrer Hand über ihre Haut gefolgt war.
      »Schlecht. Als wäre die ›Moby Dick‹ aus dem Himmel direkt auf ihn gefallen. Schädelfraktur, mehr gebrochene als heile Rippen, von denen sich manche in seine Lungen gebohrt hatten. Es ist ein Wunder, dass sie nicht früher kollabiert sind. Immerhin ist er jetzt stabil.«
      »Ich hätte ihn zwingen sollen, sich gleich behandeln zu lassen.«
      »Du weißt, wie er ist. Und ich mag ihn nicht drängen, das würde es bei seinen...Erfahrungen mit ›Ärzten‹ wohl nur noch schlimmer machen«, versuchte Mercedes beruhigend auf Callaghan einzureden, die den Gedanken nicht mochte, dass er sich um die anderen oder sie sorgte und so noch mehr Schmerz und Schuld auf seine Schultern lud, als er sich selbst ohnehin schon durch die simple Tatsache aufbürdete, noch nicht tot zu sein. »Außerdem willst du doch nicht despotisch wirken, hm?«
      »Krill ist wahnsinnig«, griff der Kopfgeldjäger ihren zweideutigen Unterton sofort auf, »Das Mädchen wird sterben.«
      »Mag sein, doch was willst du tun?« Ein wohliges Lächeln durchspielte ihr schönes Gesicht, als sie Callaghans Hand auf ihrem Nacken spürte. »Du hast die undankbare Aufgabe übernommen, uns anzuführen, ohne ein Anführer zu sein...Sie schätzen deine Autorität...anerkennen müssen sie sie jedoch ni-Callaghan!«
      Mercedes erschauderte und wirbelte wild herum, wobei ihr massives Kanonenbein nur um Haaresbreite Callaghans resigniertes Gesicht verfehlte. »Nicht!«
      »Wieso?«, murmelte er und umfasste ihre zarte Hand mit seiner Pranke, führte sie langsam auf ihren Körper zu und blickte ihr tief in die strahlenden, flimmernden Augen, als ihre Finger ihre eigene Haut berührten.
      »Sie gehören zu dir.«
      »Sie sind hässlich und...«, hauchte die Brünette mit einer zerbrechlicheren Stimme, die verstummte, als Callaghan einen Finger seiner freien Hand auf ihre rosigen Lippen legte und raunte:
      »Nein. Du machst sie schön.«
      Mercedes musste Rührung und Ekel gleichermaßen unterdrücken, während Callaghan ihre Hand über ihren gebrandmarkten Körper lenkte, sie die grausigen Zeichen ihrer Schande fühlen ließ - die Narben, welche die unmenschlichen Eingriffe an ihrem modifizierten Leib hinterlassen hatten und sich rau und heiß unter ihren Fingerkuppen wellten. Diese groben, schlecht vernähten und noch schlechter verheilten Gräben, die sich in pervertierter Symmetrie über ihre Schulterblätter zogen, den schlanken Rücken hinab, sich über ihrem Gesäß trafen und dort -an den Hüften entlang- in den Bauch schnitten, bevor sie verästelnd ihren Brustkorb und sogar Teile ihres Busens verunstalteten.
      »Cal...«, beschwor sie ihn wimmernd, die größte Erniedrigung ihres Lebens endlich ruhen zu lassen, doch er ließ nicht ab. Stattdessen tastete er mit ihren Fingern jeden wulstigen Fleck der abscheulichen Narben ihres in seinen dunklen Augen makellosen Körpers ab und bedeutete mit jedem seiner intensiven Blicke, dass diese bizarren Spuren ihrer Vergangenheit keinen Frevel und keine Schwäche in sich bargen - und sie niemals entstellen könnten.
      »Das bist du...und nichts ist falsch daran.«
      »Ich hasse dich!«, stieß sie tränenreich lächelnd hervor und entriss ihre Hände endlich seiner Kontrolle, »Vergiss das nicht!«
      Schluchzend umschlang sie den breiten Nacken und packte den Kragen seines schwarzen Shirts, das sie mit einem kraftvollen Ruck ihrer biomechanischen Arme in zwei Fetzen riss und wie Schatten von seinen Muskeln abblätterte.
      »Damit lässt sich arbeiten!«, brummte der Hüne lüstern zurück, packte ihr Gesäß mit seinen klobigen Händen und stemmte ihren nackten, vernarbten Marmorkörper in die Luft, wo ein kurzer Handgriff ihrer modifizierten Hände seinen Gürtel sprengte. In diesen starken Armen schmolz selbst das gewaltige Gewicht ihres maschinellen Beins zu warmem Wachs dahin und Mercedes konnte völlig und unbefangen lieben, fühlen und sein.
      Gemeinsam teilten sie diesen eindringlichen Moment entblößter Verletzlichkeit, in dem Callaghan tief in sie eindrang und in ihren heißen Gliedern die Ekstase zweier Leben zu einem verschmolz.
      Kapitel 80 - Monster

      Das ächzende Schnaufen und stöhnende Schnauben erinnerten an die tiefen, grunzenden Laute einer gebärenden Mastsau, doch in den schweißblauen Augen brodelte der Stolz eines tollwütigen Ebers in der Brunft, während George Mulligans seine vor Zorn zitterte Wampe voran- und den Klumpen hinter sich her schleppte, der einst sein linkes Bein gewesen war. Der fettleibige Körper war wundgeschlagen, das bauchige Knie gesplittert und der stützende Oberschenkelknochen kaum mehr als zerbrochenes Glas, das in Hackfleisch steckte, doch beißender Hass hielt die Bruchstücke beieinander und verrührte sie zu einer nährstoffreichen Pampe mentaler Energie, die Mulligan die Kraft gab, tobend über die nördliche Hafenanlage zu humpeln und wüste Beschimpfungen gegen eine unsichtbare »Hure« auszustoßen, eine »dreckige Fotze« und »beschissene Schlampe«, die sich »endlich zeigen« solle. Der Ärger des korpulenten Mannes war grenzenlos, als er nach dieser langen, schmerzhaften Tortur schließlich in das breite, sardonische Grinsen des fettgesichtigen Schweinskopfs blinzelte, der den Bug seines eichenhölzernen Schiffes verzierte und seinem Kapitän in ungewöhnlicher Einigkeit nachempfunden schien.
      »Komm endlich raus und zeig dich, du verficktes Miststück!«, verschleuderte Mulligan seine gallige Stimme mit einem Batzen Spucke in die klare Luft, über seine Unfähigkeit in Rage geratend, zwischen dem wogenden Schwanken der »Pigmeat II« auf den sachten Wellen des klaren Flusses und den bereits stierenden Passanten jene flimmernde Bewegung auszumachen, die ihn im Lager der Zigeuner um seine gierige Rache gebracht hatte.

      Zuvor im Zigeunerlager unter Gavroche

      »Das macht gar nichts!«, polterte Mullians vollmundige Stimme auf dem Trommelfell seiner angewiderten Gegner, »Ich reiß dir immer noch den Arsch auf, Brian! Und mit deiner kleinen Schlampe mach ich dasselbe! Die schlitz ich auf wie die Fotze in dem Café! Was denkst du, was du-«
      In diesem Moment verengten sich Mulligans trübe Pupillen in einem Anflug unsicherer Irritation auf einen unscheinbaren Fleck hoch über dem Schlachtfeld aus Uniformen und Zigeunern, auf dessen natürlicher Normalität eine Reflexion Falschheit lag, welche nur durch geübte Augen enttarnt werden konnte. Er hatte sie entdeckt und sie zeigte sich ihm daraufhin, ohne Scham oder Geheimnis in sein öliges, perplexes Froschgesicht zwinkernd und das lange, strudelnde Haar wallend, Feuerzungen, die an den rauen Mauern eines schwarzen Obsidiantürmchens bleckten und zugleich fielen und emporloderten zu den milchweißen Auen eines warmen Busens, den die blaue Seide einer engen Bluse kaum zu bändigen vermochte.
      Der stumme Fluch einer unterdrückten Wüterei schoss aus Mulligans speckigen Mundwinkeln, verlor sich jedoch in dem über jede Feindseligkeit erhabenen Lächeln der orangehaarigen Frau, deren kurviger Körper auf dem ungemütlichen schwarzen Dach sein eignes Kissen zu sein schien und sie auf ein Meer aus Daunen bettete. Gefühlvoll wickelte sie eine ihrer grellen, flammenden Strähnen um den schneeblassen Mittelfinger ihrer linken Hand, während die rechte pantomimisch nach Mulligan zu greifen begann und so den letzten Rest seiner Aufmerksamkeit an sich riss.
      »Ich. Töte. Ihn!«, hauchten seine sich akrobatisch verformenden Lippen tonlos, an deren Rändern sich vor Wut schäumende Bläschen grünen Eiters bildeten, während das schnalzende »Tse-Tse-Tse« ihrer gespitzten roten Lippen höhnisch und klar über das Schlachtgetümmel in Mulligans Ohren gackerte und in ihm den verzogenen dummen Jungen hervorkitzelte, den er einst verschlungen hatte.
      Eine Teleschnecke meldete sich, entzog der feuerhaarigen Frau kurz den Blick des fettleibigen Schwartenkopfes und entfesselte einen Moment der gespannten Erwartung, der jedoch just abflachte, als sich das Tier für Mulligan als fremd, bedeutungslos und seiner Angst unwürdig herausstellte.
      »Du. Wirst. Ihn. Gehen. Lassen.«, bedeuteten die roten, lasziven Lippen der Beobachterin lautmalend, als der Schweinemann sein verdattertes Haupt zurück gen Turmspitze richtete und einen zornigen, explosiven Schwall Blutdurst die schleimige Kehle hinunterwürgte. Einen Augenblick lang schien er unentschlossen und schüttelte seine Visage wie ein Schwachsinniger, halbnickend und halbverneinend, bevor er sich jedoch besann und seine grünlich-graue Zunge wie eine Schabe über sein Gesicht krabbeln ließ, um es mit einem eiternden Grinsen zu beschmieren. George Mulligan hatte zum Missfallen der milchhäutigen Rothaarigen entschieden, dass Brian O'Mara sterben musste - durch seine Hand, an diesem Ort, an diesem Tag.
      Böse grienend wandte sich die Krötenfresse wieder O'Mara zu, verkrampfte aber just beim Anblick des hünenhaften Uniformierten, der nunmehr allein vor ihm stand und die stahlgleichen Fäuste schmiedeeisern ineinander schlug. O'Mara war verschwunden, Mulligans Chance hatte sich gegen ihn gewandt und über allem schwebte das zufriedene Lächeln der flammenden Beobachterin, deren azurblaue Augen den eiligen Schritten des blonden Kopfgeldjägers durch die verwinkelten Pfade der Zigeunersiedlung folgten und sich nicht weniger um Mulligan, Baudelaire oder deren Schmerzen hätten scheren können.

      Zurück in der Gegenwart

      Aus einer Luftspieglung barst die dreifingrige Echsenklaue wie eine Brechung des Raums und umklammerte den fettigen Froschhals mit einer animalischen Grobheit, der sich nicht zu entziehen war.
      »Miese Fotze!«, ächzte Mulligan, würgte einen Brocken schleimigen Rots empor und spie ihn in das grünbeschuppte Gesicht der grotesken Chamäleon-Fratze, welche der Attacke aber durch eine simple halbseitige Drehung entging, bevor ein dubioses Klicken die grausamen Bestrebungen des gewalttätigen Mannes annihilierte.
      »Was hast du getan? Was ist das?!«, brüllte Mulligan in einem tobenden Versuch, den Metallreif von seinem klobigen Handgelenk zu trennen und das Lachen der nunmehr vollkommen menschlichen Frau zu unterbinden.
      »Seestein. Denkst du etwa, ich bleibe allein mit dir auf einem Schiff, wenn du im Vollbesitz deiner Kräfte bist?«, säuselte sie, sich die Überreste von George Mulligans Würde aus der orangen Mähne schüttelnd und wie Staub über den gesamten Boden verteilend.
      »Ich hatte die Erlaubnis! Er hat mir gesagt, ich könne ihn töten! Miese Schlampendrecksfotze! Hörst du, Étaín
      »Was auch immer er dir auch gesagt hat«, begann sie gelangweilt, ein dämmriges Glimmen in das leuchtende Azur ihrer Augen legend, »War sicher weniger direkt. Ulysses ist wie ein pseudo-progressiver Vater, der dich mit Umkehrpsychologie in den Wahnsinn zu treiben versucht. Er hofft, wenn er dir deinen Willen aufzeigt, ziehst du los und machst das Gegenteil.«
      »Ich hätte ihn umgebracht! Und seine kleine Schlampe hätte-«
      Mit einem präzisen Griff schnappten die wieder grünbeschuppten Echsenfinger nach den verquollenen Lippen und brachten sie zum Erliegen.
      »Jetzt hör genau zu!«, zischte sie in der Intensität einer lauernden Viper, während ihre ausgefahrenen, in alle Richtungen kreisenden Chamäleon-Glubscher den umliegenden Hafen sondierten, bevor sie sich schließlich wie Geschütze auf Mulligan einschossen, »Du legst keine Hand an Brian! So lautet Ulysses' Wille!«
      »Der ist bald tot«, brabbelte es aus dem zusammengepressten Schlund, der sich in einem Anflug von Bosheit verzerrte.
      »Das ändert gar nichts!«
      »Wir beide wissen-« Reflexhaft riss er sich los und biss nach ihren sich schnell zurückziehenden Fingern. »...Das ändert alles!«

      Impel Down

      Das tippelnde Tappeln der messerscharf zuckenden Finger befeuerte einen einschlägigen Rhythmus, der unheilschwanger auf den kleinen Warteraum herniederging und Nerven zu dem gellenden Hämmern einer auf den Boden aufschlagenden Schuhsohle zerriss.
      Die Minuten verschmolzen in dieser akustischen Hölle zu gramvollen Jahren für den armseligen Wachmann, der gemeinsam mit der bedrohlichen Komponistin dieser erschütternden Melodie inmitten der Feuer der vierten Hölle des Hochsicherheitsgefängnisses auf den Mann wartete, der ihn von seinem Leiden erlösen sollte.
      »Nicht akzeptabel«, flüsterte der schneidende Wind ihrer Stimme in das Gesicht des nervösen Wächters, der kaum wagte, den Blick zu heben und in das eiskalte Antlitz der Besucherin zu blicken, vor welcher ihm so sehr graute. Eine unerträgliche Unmenschlichkeit musste diese alterslose Frau befallen haben, ein gerissener Dämon, deren schreckliche Ränke ihre schulterlangen, mit Pomade penibel in den Nacken geschmierten Haare in ein weißschimmerndes platinblond getaucht, ihre Haut winterlich ergraut und die messerscharfen, anthrazitfarbenen Augen in dunkle, finstere Grüfte verwandelt hatten.
      »Auf diesem Level befindet sich doch das Büro des Gefängnisdirektors, nicht wahr?«
      Der Wärter erschrak über diese Frage, die ihn zu einer Antwort zwang und ihm die Bürde auferlegte, mit dieser furchtbaren Frau zu interagieren und deren boshafte, unbestimmbare Gefährlichkeit wie Nadeln auf seiner schwitzenden Haut zu spüren.
      »J-ja, Miss-«
      »Und wieso warte ich hier dann bereits seit...« Einem kurzen Blick auf ihre schwarze Metallic-Uhr folgte ein stürmischer Frosteinfall, der sich in einem verächtlichen Zucken ihrer dunkelgrünen Lippen niederbrach. »17...18...20 Minuten und 19 Sekunden?«
      »Nun, Miss-«
      »20 Sekunden!«
      In epileptischen Verrenkungen bekundete der Wächter wieder- und abermals sein Bedauern und seine Reue, gestand sich sein von ihm völlig unverschuldetes Versagen ein und bat untertänigst um schmachvolle Vergebung, während er aus dem tiefsten Innern seiner Seele und seines Herzens hoffte, bangte, diese grässliche Person würde niemals wieder ihre grünlackierten Lippen öffnen und diese markerschütternde Stimme hinauspeitschen, die wie Skalpelle in die Ohren stach und Männer mit nichts als einem Flüstern beschnitt. Hatte es jemals ein phonetisches Mittel zur klinischen Kastration gegeben, diese Frau musste es sich zu eigen gemacht und in ihre Stimmbänder eingesetzt haben. Nichts an ihr schien natürlich. Selbst ihre stilsichere Kleidung, von den hohen schwarzen Lackstiefeln und der hautengen schwarzen Hose, die ihre langen Beine wie Schatten streckten, über den sich über ihren kleinen, spitzen Busen spannenden ärmellosen schwarzen Pullover, bis hin zu dem bizarren Halstuch aus puren, weißen Federn, das ihren dünnen Hals umschlang und ihren Schädel aus einem hohen ›V‹ schneefarbener Fittiche ragen ließ, konnte nicht den Eindruck eines menschlichen Wesens erzeugen. Zu perfekt und abgespult erschienen ihre Bewegungen, zu maliziös waren die unterschwelligen Zuckungen ihrer grünlackierten Lippen und ihre Nase, wie mit einem Lineal scharfgezogen und sauber in Form gegossen, vermittelte ein Gefühl von maschineller Effizienz.
      Der arme Wachmann musste die Platinblonde einen Moment zu lange begafft haben, denn ein drohender Blick ihrer tiefdunklen Augen riss ein Loch in die Atmosphäre und blies einen modrigen Gestank herein, der ihn auf sein baldiges Grab einstimmen sollte. Zum Glück des unseligen Mannes öffnete sich jedoch in diesem Moment die unscheinbare Tür des Wartezimmers und eine hochgewachsene Gestalt trat hinein, nur halbbekleidet und den wulstigen, seltsam geformten Schädel in ein altes Nemes-Kopftuch gehüllt - Hannyabal, stellvertretender Leiter des Hochsicherheitsgefängnisses Impel Down und nunmehr Heilsbringer und Schutzpatron der geschändeten Wächterseele, war eingetroffen und umgehend dem stechenden Blick zweier anthrazitfarbener Augen ausgesetzt.
      »Ich bin Hannyabal, stellvertretender-«
      »Ich weiß, wer Sie sind«, konstatierte die Ungeduldige schlangenhaft und marschierte mit langen, unter den hohen Absätzen ihrer lackschwarzen Heels klackernden Schritten auf Hannyabal zu, »Ich habe nach Magellan verlangt.«
      »Er ist unpässlich und lässt sich entschuldigen. Er ist auch untröstlich«, stammelte der Stellvertreter des Direktors unsicher und bemüht, die fräsende Stimme dieser Frau aus seinen Gliedern zu schütteln und das biedere Zischen zu ignorieren, welches über seine Worte aus ihren Mundwinkel entwich. »Ich kann Ihnen aber versichern, dass ich sämtliche Befugnisse besitze, die für Sie von Belang sein könnten, Miss...«
      Eine einstudierte, blitzschnelle Geste später prangte das prachtvolle Signum der Fünf Weisen sowie ein höchststilisiertes »Z« auf einer weißen Visitenkarte unter Hannybals Hakennase.
      »Spezialagentin Myzete Beelzebub, Cipherpol Nr.0«, schlug sie ihre eigene Wichtigkeit und Person wie einen Sargnagel in den totenstillen Raum, »Ich führe und beaufsichtige die Verlegung eines Gefangenen.«
      Hannyabal hob die horngleichen Teufelsbrauen und ertappte sich dabei, über den platinblonden Kopf der Agentin hinweg hilfesuchend nach dem jungen Wachmann zu stieren, der jedoch bereits Reißaus vor der bissigen Atmosphäre und deren sardonischen Hüterin genommen hatte.
      »Ich weiß nichts von einer Verlegung«, gab er schließlich kapitulierend zu und senkte das Haupt in nüchterner Demut, die das eisige Gemüt der gemütlosen Miss Beelzebub jedoch nicht zu mäßigen vermochte.
      »Ich habe die Verlegung mit Direktor Magellan persönlich besprochen und arrangiert. Dieses Maß an Inkompetenz ist beinahe jämmerlich,«, elaborierte sie in einem hochnäsigen, schneidenden Ton und schob sich katzengleich an Hannyabals sperriger Erscheinung vorbei in die Welt aus Flammen und Schreien, die sich über das »Level 4« des Impel Down erstreckte und Foltern zu einer dramatischen Leidenschaft erhob.
      »Kommen Sie nun?«, fragte Myzete Beelzebub mit der souveränen Selbstverständlichkeit einer Frau, die keine Fragen stellte und Antworten verlangte, »Ich denke, Sie werden mich ebensogut ins ›Level 6‹ führen können.«

      An Bord der Prospero

      Große grüne Zähne stachen aus einem dunkelblauen, sternlosen Himmel und fraßen sich schmatzend durch das Firmament, unter dessen düsterem Leuchten schwarze Wellen gegen die Ödnis einer kahlen, toten Küste schmetterten, brechend, klagend und sich verbittert in ihren Sud aus finsterer Kälte zurückziehend, in dem der bleiche Körper Brian O'Maras ziellos umhertrieb.
      »Wo bin ich«, nuschelte er schlaftrunken in den aufreißenden Himmelsschlund, dessen fauler Atem einen fahlen Geruch nach verlorener Unschuld und vergammelten Apfelgrieben über das tiefe Wasser legte.
      »Zuhause«, entgegnete das zyklopische Gatter grüner Beißer gefällig, den unliebsamen Klang seiner grauenhaft-zersetzten Stimme in einem Anflug von Menschlichkeit kaschierend, »Zuhause.«
      »Wo ist ›Zuhause‹?«, fragte der blonde Treibende nun mit der gelangweilten Monotonie eines erwartungsfreien Menschen ohne Vergangenheit oder Zukunft, in dessen moosgrünen Augen der glühende Schimmer einer formbaren Existenz mit der ruhigen, unausweichlichen Endgültigkeit einer abbrennenden Kerze verglühte.
      Der Mund schwieg, wandte sich von O'Mara ab und verschlang ein weiteres Stück Himmelskuchen, wodurch zähes Nichts wie süßer Sirup aus der Bissstelle ins Meer triefte.
      »Wo ist ›Zuhause?‹«, wiederholte der Blondkopf nüchtern und besah sich die im toxischen Grün erstrahlenden Zähne, die das blaue Tuch zerfetzten, mit geruhsamer Melancholie. »Wo bin ich?«
      Plötzlich verlagerte das gewaltige Maul sein Gewicht, schien O'Mara mit augenlosen Augen zu fokussieren und sagte, mit einem schiefen, ungenauen Lächeln:
      »In deiner Kajüte. Wo sonst?«

      Jäh blinzelte das moosüberzogene Grün der blutunterlaufenden Augen in eine hölzerne Deckentäfelung und verzerrte sich unter dem unbarmherzigen Strahlen des durch Vorhänge schimmernden Tageslichts, bevor sich Brian O'Mara unter einem stillen Schmerzensschrei aufzusetzen versuchte. Erfolglos, denn seine Lungen verbrannten in diesem Moment wie flammengefüllte Lampions.
      »Scheiße«, ächzte der blonde Zauskopf schweißüberströmt und ließ sich arg lieblos in die Matratze zurückfallen, »Was ist passiert?«
      »Du bist umgefallen«, erklärte die jugendliche Stimme des am Bett sitzenden Rotschopfs gelassen, »Du hast mehrere gebrochene Rippen, deine Lungen sind durchlöchert und...naja. Mercedes nannte dich einen ›medizinischen Totalschaden‹.«
      »Immerhin ist's nicht die Leber«, brummte es aus den blassen Lippen zynisch zur Antwort, bevor O'Mara Flint mit einem argwöhnischen Blick bedachte und diesen erschauern ließ. Obwohl er ihn in seinem fiebrigen, lauten Schlaf beobachtet hatte, war der Junge bis ins Rückenmark schockiert, denn O'Mara sah erwacht wie ein Toter aus.
      »Ich...ähm...«, plagte sich Flint damit, sein Entsetzen von seiner Zunge zu räumen, »...wollte mich -äh- bedanken und...naja«
      Unter feierlicher, verschmitzt lächelnder Miene hievte er eine große, bis in den gläsernen Hals gefüllte Flasche Whiskey unter seinem Stuhl hervor und erhob sie in liturgischer Frömmigkeit gen Kajütendecke.
      »Es war nicht leicht, die hier reinzuschmuggeln«, bemerkte Flint stolz und genoss, sein breites Grinsen in den leuchtenden Augen des Bettlägerigen gespiegelt zu sehen.
      Tatsächlich sollte sich diese Schmuggelei jedoch als leichtester Part in dem mutigen Plan des jungen Rotschopfs entpuppen, den blonden O'Mara auf seine Seite zu ziehen. Denn jener konnte weder Arme und Hände ohne lähmende Qualen rühren, geschweige denn eine randvolle Schnapsflasche in der Größe eines dicken Neugeborenen halten und an den Mund führen - und so war es an Flint, das massive Gefäß unter einigem Kraftaufwand und Fingerspitzengefühl an die Lippen des bald Besoffenen zu setzen, um diesen verdientermaßen an der nährenden Zitze des Dämons Trunkenheit nuckeln zu lassen. Bereits kurz nachdem dieses gute Werk getan war, bekam O'Mara eine gesündere -wenngleich mitnichten gesunde- Farbe und ein seliger Ausdruck legte sich auf die verlebten, hungrigen Züge, der Flint mit zwiespältiger Ernüchterung vor Augen führte, wie verloren der Mann war, der ihm bereits zum wiederholten Male das Leben gerettet hatte.
      »Also?«, lallte O'Mara nach der ersten Flaschenhälfte leicht beschwipst und fasste den vor seinen Pupillen allmählich verschwimmenden Flint angestrengt ins Auge, »Du willst doch sicher nich nur hier sitz'n und so tun, als würd's dich 'nen Scheiß kümmern, ob ich's hier warm und kuschlig und hochprozentig genug hab...was willste wirklich?«
      Betroffen blickte der Rotschopf zu Boden.
      »Ich bin dir wirklich dankbar«, sagte er ehrlich, »Für alles. Du hast mir das Leben gerettet. Schon zum zweiten Mal.«
      »Geschenkt«, hickste der blonde Trunkenbold teilnahmslos, bevor er mit gedehnter Stimme nachsetzte: »U~nd?«
      »Und...und ich will wissen, wer der ›grüne König‹ ist!...bitte.«

      Impel Down

      »Halten Sie unbedingt Abstand zu den Gitterstäben und vermeiden Sie bestmöglich Augenkontakt«, riet und instruierte Hannyabal im Eifer professioneller Besorgnis, während er mit zögernden, aber bestimmten Schritten die endlose Wendeltreppe in das Reich ohne Zeit hinabstieg, sporadische Blicke des Misstrauens über seine Schulter werfend und betend, die undurchsichtige Miss Myzete Beelzebub möge ihn nicht aus einem nichtigen Affekt heraus hinunterstoßen.
      »Sie scheinen sich vor ihm zu fürchten, Hannyabal«, stellte die eiskalte Agentin lupenklar fest, zustoßend wie ein gewetztes Skalpell und sich augenblicklich wieder in ihre eigene Genügsamkeit zurückziehend, die sie zu einem tadellosen Vertreter jener Menschen machte, die nichts auf der Welt derart interessierte wie sie selbst.
      »Innerhalb seiner ersten vier Monate hier mussten wir ihn sechs Mal verlegen. Er hat seine Zellengenossen in den Wahnsinn getrieben - und in den Tod.«
      »Erklären Sie mir doch bitte, wie ein Gefangener im sichersten Bereich dieses Hochsicherheitsgefängnisses in der Lage war, seine Zellengenossen zu töten.«
      »Ich sagte, er hat sie ›in den Tod getrieben‹«, präzisierte Hannyabal leichtsinnig und biss sich kurz darauf auf die dunklen, dünnen Lippen - die feindseligen Pupillen der Agentin loderten wie glühende Brandeisen in seinem Rücken und nahmen ihm die Luft. Er räusperte sich wohlwollend:
      »Was ich meinte: Dieser Kerl hat es geschafft, dass seine Zellengenossen Selbstmord begingen. Sie haben sich solange an ihren Ketten blutig gescheuert, bis es eine Schlagader zerrissen hat. Gab jedesmal eine riesige Sauerei.«
      »Faszinierend«, flötete die kastrierende Stimme in sadistischer Verspieltheit, »Wie hat er das angestellt?«
      Das Schulterzucken des hochgeschossenen Hannyabal zeugte von bitterer Ahnungslosigkeit, lange bevor er verdrießlich erwiderte:
      »Was weiß ich. Die anderen Insassen berichteten von verschiedenen Stimmen aus seiner Zelle und seine ehemaligen Mithäftlinge sollen von einem ›Flüstern‹ wahnsinnig gemacht worden sein. - Schrieen grausige Dinge von einem ›grünen Zeichen‹ und dem ›bleichen Thron‹, während sie sich die Adern abscheuerten.«
      »Nun, deshalb überführen wir ihn nun auch in unsere Obhut. Die psychiatrische Abteilung der Cipherpol wird sich seiner annehmen.«
      »Wenn Sie mich fragen...«, hauchte Hannyabal vorsichtig, bevor er das massive Schloss des Gittertores öffnete, die Metallstreben jedoch nicht auseinander schob, »Wir haben ihn jetzt in das dunkelste Loch aller dunklen Löcher gesteckt. Keine Folter, keine Menschen, kein gar nichts. Nur Finsternis und Seestein. Wenn der Kerl nie wieder Tageslicht sehen würde, wäre uns allen hier wohler zumute...«
      Für einen Moment schien Myzete Beelzebub über seine ehrlichen Worte nachzusinnen und ein kindlicher Ausdruck legte sich auf ihr von kleinen, makellosen Fältchen versetztes Gesicht, das im Schein der dumpfen Beleuchtung der tiefsten und elendesten aller Höllen in schneidender, eigentümlicher Schönheit leuchtete. Letztlich glitt sie jedoch ungerührt an ihrem Führer vorbei, barst die schweren Tore auseinander, stolzierte einige Meter in die kalten, feuchten Gänge des sechsten Levels und sprach dann, sich dämonisch umblickend:
      »Wir sind die Cipherpol Nr.0, Hannyabal, die höchstausgebildete Instanz der Weltregierung, die alles weiß und nichts dem Zufall überlässt. Wir ignorieren, dass diese Einrichtung mehr Gefangene bei ihrer Einweisung tötet als aufnimmt und es interessiert uns nicht, ob Magellan die meiste Zeit des Tages auf seinem Klo hockt und Schwänzchenklein spielt. Selbst die teils unzumutbaren Methoden Ihres Personals könnten uns nicht weniger interessieren - im Gegenteil, wir rechnen mit derartigem, weil dieses gesamte Gefängnis ein einziges Klischee ist.
      Und alles, was wir im Gegenzug dafür verlangen, ist absoluter Gehorsam und strikte Effizienz. Also vergeuden wir keine weitere Zeit mehr. Bringen sie mich unverzüglich zu dem Gefangenen!«

      An Bord der Prospero

      »Woher weißt du'n vom ›Grünen König?‹«, wunderte sich O'Mara gleichgültig, während er tiefe, ruckartige Atemstöße aus seinen verletzten Lungen ausspuckte und den Raum in eine duselige Kneipenatmosphäre hüllte.
      »Das...ist doch jetzt unwichtig.« Bereits beim bloßen Gedanken an Esprit setzte Flints Herz einen Schlag aus und verdickte sein Blut zu schwarzem Teer. »Ich...wer ist das? Und was hat er mit Callaghan zu schaffen? Ist er der Grund, warum Callaghan so ist...äh- wie er halt ist?«
      O'Mara schwieg nur und betrachtete Flint mit einem nichtssagenden, bedeutungsschweren Blick, der die gewaltigen mentalen Maschinerien, die in dem blonden Schädel ratterten, kaum andeutete. Hätte Flint nach dem Sinn des Lebens gefragt und an ihm eine Prostatauntersuchung durchführen wollen, hätte O'Mara dieses Gespräch vermutlich wesentlich angenehmer empfunden. So deutete er nur kurz auf die gewaltige Flasche Whiskey, bis Flint sie ihm seufzend wie eine Nuckelfläschchen an die Lippen legte und nippen ließ.
      »Was soll's. Strenggenommen is's ja nich gegen die Regel, wenn ich's dir erzähl...also, nein. Der is nich der Grund, wieso Callaghan so'n...Callaghan is einfach ein sehr, sehr, sehr düsterer Mensch. Krill -der alte Westentaschenpoet- hat's mal ganz literarisch wertvoll als den ›hinter die Dinge fallenden Schatten‹ bezeichnet...«
      »Was?«, hakte Flint geistlos nach und zurrte die roten Brauen in die fragende Stirn.
      »Stell dir vor«, lallte der Säufer selbstvergessen, »du gehst im herrlichsten Sonnenschein über 'ne Wiese und siehst 'ne Blume. Die meisten Menschen würden sich jetzt dran erfreuen, weil die Blüte so leuchtet und's warm und bunt ist und diese ganze Scheiße. Callaghan aber -Callaghan- sieht nicht die Blume oder das Scheißleuchten, nein, er sieht den verdammten Schatten, den die Blume hinter sich wirft und der anderen Pflanzen das Licht abschnürt. Verstehst'e? Cal sieht alles von der schlechtesten Seite, alles Gute für etwas hat negative Folgen für was anderes und Callaghan sieht nur das. Er ist ein deprimierender, pessimistischer, todtrauriger...«
      »Und der grüne König...?«, versuchte Flint behutsam, das Gespräch wieder in die von ihm angestrebten Bahnen zu lenken.
      »-Hat nichts damit zu tun!« Ein kurzes Flimmern keimte plötzlich in den Augen O'Maras auf, unstet wie das zitternde Geäst einer traumatisierten Kinderseele, erlosch jedoch sofort wieder, als er weitersprach:
      »Was muss das für'n Mensch sein, der nich nur nich über seine Vergangenheit reden will, sondern das auch noch von seinen Freunden erwartet? Oder was immer wir für ihn sind. Hm?«
      Der junge Rotschopf zuckte ratlos mit den Schultern.
      »Ein verlorener Mensch. Ein Mensch mit 'ner scheißbeschissenen Vergangenheit, von der ich gar nichts wissen will, weil's einen sicher nur in 'ne Scheißdepression reißen würde...jedenfalls...um auf deine Frage zurückzukommen...«
      Ruckartig horchte Flint auf und näherte sich dem jäh in eine düstere, unheilschwangere Miene absinkenden Gesicht O'Maras, dessen Stimme in diesem Moment noch rauer und murmelnder als gewöhnlich in den blassen Ohren kratzte:
      »Callaghans Leben is ein einziger großer Albtraum und...naja. Wie in jedem richtigen Albtraum, tauchte dann halt irgendwann...ein Monster auf.«

      Impel Down

      Endlose Gänge schwarzen Lichts breiteten sich wie Rabenschwingen vor den Besuchern dieses Mausoleums absoluter Stille aus, das jeden Laut verschluckte und bittere Trostlosigkeit in der ungeheuren Vielfalt des Dahinsiechens spendete. Der tiefste Punkt des Impel Down hat nichts mit der Welt der Menschen gemein, er verschlingt Fleisch und hortet Gedanken in einer Grube erstickender Finsternis, ohne jemals das Gefühl der verstreichenden Zeit auf seiner kalten, faden Haut aus Seestein und Blut zu spüren. Die ewige Hölle -das »Level 6«- kennt weder Gnade noch Erbarmen und nichts, das einem Gefühl von Wärme gleichkäme.
      »Ich bitte Sie noch einmal, diesen Mann nicht direkt anzusehen. Und...am Besten, Sie hören ihm auch nicht gut zu. Man weiß ja nie«, plapperte Hannyabal in dem offensichtlichen Bestreben, seine nunmehr kleinmädchenhafte Züge annehmende Angst zu vertuschen, »Es ist gleich da vorn, ganz in der Ecke.«
      Die stahlblonden, dünngezogenen Brauen Myzete Beelzebubs erhoben sich mäßig enthusiastisch, als sie das kümmerliche Stück Gitter in einer kalten, alten Nische am Ende eines leeren, düsteren Ganges ins Auge fasste, in dem nichts zu hausen schien als die ruhelosen Seelen verhungerter Kakerlaken. Die massiven Streben puren Seesteins waren ungleichmäßig, einem vom Wind zerrütteten Spinnennetz ähnelnd, in die Wände seitlich zur winzigen Ecke geschlagen und anschließend mit großgliedrigen, schweren Ketten verhängt worden, die keinen Funken Licht in den dahinter liegenden Winkel dringen ließen. Was auch immer in dieser bizarren Konstruktion gefangen war, musste ihren Bau erst notwendig gemacht haben.
      »Hören Sie doch nur...«, hauchte Hannyabal und legte den kargen Finger an seine Lippen, um Miss Beelzebub aus ihrem Erstaunen zu reißen und in ein Gefühl des Unbehagens zu stoßen.
      Ein Flüstern hallte durch den schmalen Gang, ein leises Rascheln einer außerirdischer Stimme, die in ihrer grotesken Melodik und linguistischen Perversion keiner Kehle der Erde entspringen konnte. Sie formte keine Wörter, folgte keiner Struktur und sprach die Agentin dennoch auf einer tiefen, in ihrer Seele verschlüsselten Ebene ihres Unterbewusstseins an - und für einen Augenblick glaubte sie gar, sie könnte diesem absonderlichen Murmeln antworten, als plötzlich eine zweite, heisere, sich willkürlich dehnende und zusammenzuckende Stimme in jenem Moment zu raunen ansetzte, als das Flüstern verstummte:
      »Tretet näher. Näher. Offenbart euch mir, kleine Diener.«
      »Columban DeBráz«, heulte Myzete Beelzebubs schneidende Stimme furchtlos durch die schiefen Gitter, »Sie werden verlegt. Jetzt.«
      »Dröge Phantasmen, spastische Illusionen kontrollierter Lügen«, schwebte der heidnische Singsang dieser grotesken Stimme bedeutungsschwanger in der feuchten Luft, »Er straft, straft das Lamm, das das Zeichen tat, wartend und harrend über dem grünen Blut. Ich warte und harre ebenso, auf das Zeichen in Grün.«
      Die Agentin legte das platinblondierte Haupt schief und verschränkte die Arme wie ineinandergreifende Zahnräder, während ihre grünlackierten Lippen in ihren rechten Mundwinkel wanderten, verächtlich zitternd. Hannyabal beobachtete das Schauspiel indes aus sicherer Entfernung, die ihn kaum befähigt hätte, im Falle eines Notfalls einzugreifen - oder Myzete Beelzebub davon abzuhalten, entgegen seiner Anweisungen nahe an den Käfig heranzutreten und ihr scharfkantiges, unbehagliches Gesicht so nah vor den Seestein der Gitter und Ketten zu positionieren, dass die Finsternis aus dem Inneren der Zelle ihre weiße Haut zu belecken schien.
      »Miss Bee-«, setzte der Vizedirektor des Impel Down entsetzt an, bevor ihn einer ihrer stringenten langen Finger abrupt zum Schweigen brachte und erneut bitterlich erkennen ließ, welch bedrohliche Ausstrahlung aus dem hochgewachsenen Leib dieser Frau herausstach.
      In einem diabolischen Akt lasziver Selbstvergessenheit befeuchtete sie ihre Lippen, in die endlose Dunkelheit blickend, in der sich eines der abscheulichsten Monstren der jüngeren Geschichtsschreibung windete, und hauchte -feinsilbig und für Hannyabal unhörbar- ein einziges, geflüstertes Wort:
      »Cal-la-han.«
      Zwei leuchtende Augen erwachten in der kalten Nische, die heiß wie schmelzende Bernsteine glühten, gieriger lechzten als darbende Schakale und unheilvoll durch die eisigen Gitter und schweren Kettenglieder in das bleichwerdende Antlitz der Myzete Beelzebub blitzten, welche jäh zurückwich, als ein bizarrer Schlund spitz gefeilter, gelber Zähne vor ihrer harten Nasenspitze aufklaffte und einen unaussprechlichen, beißenden Gestank verströmte.
      »So sei es«, raunte das grausige Grinsen unter den bernsteinfarbenen Schakalsaugen in das Dunkel einer sich um es scharenden Horde dämonischer Schatten und schwarzer Götzen, sich ausdehnend und zusammenziehend wie das ersterbende Atmen einer zerfallenden Lunge, »Das grüne Zeichnen ward getan...Und Blut! strömt ihm nach.«



      Kapitel 81



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    • Kapitel 75 + Hinweis zur Charakter-Aktion

      Zu später Stunde erscheint das neue Kapitel meiner FF, »Die blaue Blume«. :)

      Die Verspätung bitte ich mal wieder zu entschuldigen. Diesmal mangelte es mir allerdings nicht an Motivation, sondern Konzentration, da ich mir eine Spätsommergrippe eingefangen zu haben scheine. Also hoffe ich auch um Nachsicht dafür, dass im Kapitel vielleicht kleinere Fehler auftreten und meine Antworten auf eure Kommentare etwas kürzer ausfallen als sonst. :)

      Des Weiteren möchte ich ankündigen, dass sich die Frist zum Ende meiner kleinen Aktion nach hinten verschiebt.

      Bis zum Ende des aktuellen Arcs könnt ihr mir noch eure Charaktere schicken -heißt- bis etwa Kapitel 80.

      Wer bisher also noch keine Ideen, Zeit oder Gelegenheit hatte, bekommt jetzt seine Chance. :)

      Vexor

      Vexor schrieb:

      So Bo...ich kann gar nicht sagen, dass ich dich für dieses Abschiedsgeschenk gleichermaßen küssen als auch umbringen könnte, denn gerade Kapitel 74 hat mir wirklich wahnsinnig gut gefallen und macht die Pause für mich gleichermaßen unerträglich, als auch süß vor Vorfreude!
      Das freut mich doch sehr.^^
      Mit diesem Kapitel wurde der große erste Teil von Mercedes' Hintergrundgeschichte abgearbeitet und daher musste es ja auch irgendwie "episch" werden. Und sei es durch die Tragik der Situation.^^

      Vexor schrieb:

      Espirt hat also die Schlangenzoan gegessen und bereitet Flint dabei wohl eher mittelschwere Probleme. Sie mag zwar eine Kämpferin sein und zäh, aber ich denke dennoch, dass sie den anderen Kopfgeldjägern und auch Flint bei weitem unterlegen ist. Rennac hingegen ist wohl nur Kanonenfutter, aber nicht jeder Charakter muss auch kämpfen können. Das ist sowieso eine Unsitte
      Ansonsten war ich von unserem Rotschopf wirklich überrascht und seine Entwicklung gefällt mir - wie bereits einmal angedeuet - in diesem Arc am besten. Ansonsten ist die Gendarmerie gekommen und bereitet den Zigeunern ein Problem, die ja aber gar nicht das Problem sind, aber so läuft verquere Politik gewürzt mit Intrigen eben
      Immerhin taucht O'Mara auf und bekommt die Möglichkeit eine Revanche mit Baudelaire zu feiern. ich bin ja gespannt, wie der Kampf dieses Mal ausgehen wird und ob Flint jetzt zusammen mit Epsrit und auch Rennac die Kurve kratzt, oder sich dort mit einmischt.
      Die Situation im Zigeunerlager wird sich vermutlich anders entwickeln, als es bisher den Anschein macht. Wichtige Steine werden ins Rollen gebracht, in mehrerlei Hinsicht, und neben Action bietet dieser Handlungsstrang noch viel mehr Tiefe. Aber dazu mehr, wenn es soweit ist.^^

      Vexor schrieb:

      Bei Luca gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer, dass die Gute sich selbst feiert, aber auch nicht wirklich was gegen ihre Situation unternehmen kann
      Eigentlich die perfekte Beschreibung aller Lebensbereiche der Guten, oder? xD

      Vexor schrieb:

      Im Thronsaal treffen die beiden Vertreter des Buchstaben E aufeinander und tragen wohl einen Kampf aus, der ihnen jeweils auf mehreren Ebenen bedeutsam ist. ich bin gespannt, ob Enjolras auch ohne das Gift eine Chance gegen Everard erhalten hätte, aber ich bezweifle es irgendwie. Die Szenerie im Thronsaal hat mir gut gefallen und auch das Blutbad der abgeschlachteten rats war eindrucksvoll beschrieben, auch wenn mich deren Schicksal einfach kalt gelassen hat. Aber das ist auch okay so, sonst hätte ich wohl mit jammern nicht mehr aufgehört, wenn mir deren Schicksal allesamt an die Nieren gegangen wäre
      Ohne das Gift hätte Enjolras vermutlich keine Chance gehabt. Immerhin hat er schon gegen einen benebelten, vergifteten Everard einen Arm verloren, da wäre der Kampf gegen ihn bei voller Gesundheit vermutlich nur sehr kurz gewesen.^^
      Zu den rats: Ich habe auch nicht erwartet, dass hier emotionale Befindlichkeiten rübergebracht werden. Es sind Kinder und dadurch ist es halt so perfide von Enjolras, aber das wars auch. Hier ging es mir eher darum, den Rattenfänger "böser" zu machen. Wobei böse bei diesem Arc irgendwie das falsche Wort ist.^^

      Vexor schrieb:

      Kommen wir nun zu den verteilten Flashback-Episoden, die für mich die ganze Geschichte um Mercedes gerettet oder besser gesagt auf eine wirklich tolle Ebene gehoben haben. Ich war den ganzen Arc ja ein wenig zwiespältig, was die ganze Geschichte um Mercedes eingeht, da mir einfach ein wenig der emotionale Impact gefehlt hat. Irgendwie konnte mich die Geschichte um die gebrochene Brünette nicht wirklich ergreifen, aber das hat sich mit den beiden Kapitel radikal gebessert und auch die anderen Rückblenden in ein anderes Licht für mich gerückt.
      Doch was war jetzt genau der Plan des psychopathischen Baugin? Wollte er den Himmelsdrachenmenschen einfach darum bitten, dass er seinen Thron wiederbekommt? Und warum musste Mercedes anwesend sein? Sollte sie einfach seinen Triumph miterleben und hatte er dabei die stille Hoffnung, dass er sich vielleicht sogar noch in sie verlieben würde? oder hat er das sogar eingeplant/gehofft, dass der Himmelsdrache die hübsche Mercedes besitzen möchte? Fragen über Fragen, aber auf jeden Fall hat mir die Szene gut gefallen, auch wenn ich Lachen musste. Erinnerst du dich nach an einen Satz aus dem Anfang meiner FF? Wo ich geschrieben habe, dass Brianna mal beinahe die Braut eines Tenryuubito geworden wäre, aber ihr Ruf sie vor diesem Schicksal bewahrt hat? Sagen wir mal so, dass die Szene in meinem Kopf viele Parallelen zu deiner hatte
      Mercedes und Brianna müssen in unserem Crossover auf jeden Fall noch mehr Interaktion miteinander haben
      Enjolras Pläne und Ansichten werden noch etwas aufgearbeitet und vielleicht auch etwas verständlicher dargestellt werden. Dazu gehört auch, wieso er Mercedes dabeihaben wollte. Generell muss die Dreiecksgeschichte noch zu einem runden Abschluss gebracht werden und dann sollten sich alle Fragen, mehr oder weniger befriedigend, klären.
      Übrigens bin ich froh, dass dieser Finale Flashback wirklich so mitreißen konnte. Das ist als Autor bekanntlich immer schwer abzuschätzen.^^
      Oh, und Brianna und Mercedes MÜSSEN reden und interagieren. Das ist einfach Pflicht, wenn man sich die beiden so ansieht: Starke, aber gleichzeitig verletzliche Frauen in einer Welt der Männer, die keine Schwächen zu verzeihen scheint. Wie sollen wir da um tiefschürfende Szenen mit beiden herumkommen?^^

      Vexor schrieb:

      Was wir jetzt also passieren? Ich denke, dass Everard Mercedes zurückgehalten hat und sie aus der Schusslinie geholt hat, deswegen ist Èmile gestorben und deswegen ist Mercedes so sauer. Hübsche parallele INszenierung wäre im übrigen, wenn Everard auf die gleiche Weise sterben würde wie Emile. Ein Schuss in den Hals, aber ich bin mir noch nicht sicher, ob du ihn jetzt sterben lässt. Es wäre auf jeden Fall ein tragisches Ende und würde Mercedes den letzten Anstoß geben, um Enjolras auseinander zu nehmen. Aber mal schauen.
      Richtig, deswegen "hasst" Mercedes Everard. Wie es mit beiden weitergeht, werde ich aber natürlich nicht verraten.^^

      Vexor schrieb:

      Wie sehen die Kampfpaarungen eigentlich mittlerweile aus? Wir haben O'Mara vs. Baudelaire, Mercedes vs. Enjolras, Krill vs. Thenadier. Aber was ist mit Callaghan, Luca und Flint? Wir haben noch Mulligan und Luca hat ja eigentlich auch noch eine offene Rechnung mit Reneé.
      Vielleicht ist es ja auch alles ganz anders.
      Lass sich überraschen. ;)
      qoii

      qoii schrieb:

      Nun wissen wir, was vor 13 Jahres passiert ist und wie Emile gestorben ist und ich muss sagen, da hätte ich drauf kommen "müssen". Ich weiß nicht wieso, aber es wurmt mich einfach etwas, dass ich an diese Möglichkeit nicht gedacht habe . Wenn ich mich recht entsinne, wurden die Himmelsdrachen sogar schon einmal als Grund für die aktuellen Abneigungen erwähnt. Als dann im aktuellen Kapitel der futuristische Tiefseetaucheranzug fiel, wusste ich was Pi mal Daumen passieren wird.
      Ja, ich erfinde das Rad zwar nicht neu, aber wirklich vorausahnen konnte man es nicht oder nur bedingt. Die Auflösung war einfach konsequent und genau deswegen wahrscheinlich auch so tragisch.^^

      qoii schrieb:

      Aber zu eigentlichen Geschehen, Mercedes lernt fleißig bei ihrer Mentorin Dr. Coulomb und da sie übernächtigt ist bekommt sie die seltsamen Geschichten der Kinder nicht mit. Ihre Mentorin bringt eine Bekannte mit und da ihr Nachname nicht verraten wurde könnte sie noch einmal wichtig werden. Ganz abgesehen davon, stelle ich mir Gerade die Frage, was in den letzten 13 Jahren aus Dr. Coulomb geworden ist und ob Mercedes noch einmal auf die Treffen wird. Wenn ich mich recht entsinne, war der geniale Wissenschaftler/ das Genie auf der letzten Insel für ihren Umbau verantwortliche. Aber dieser Da Vinci (oder nach wen du ihn auch immer benannt hattest) war eher Künstler und Techniker, also könnte ich mir auch gut vorstellen, das er bei Mercedes Rettung Unterstützung von einer der der beiden Frauen hatte.
      Solche Fragen werden beantwortet, sobald der zweite Teil zu Mercedes' Geschichte behandelt wird. Bis dahin dauert es aber noch etwas, da es zumindest im nächsten Arc nicht neues in dieser Richtung geben wird. Aber deine Ideen sind schon gar nicht so schlecht und gehen stellenweise in die richtige Richtung. Übrigens klasse, dass du die Stelle mit Coulombs Begleiterin Beatrix aufgegriffen hast. Denn diese Passage war nicht grundlos eingefügt. ;)

      qoii schrieb:

      Nicht nur Everard und Enjolras ein Auge auf Mercedes geworfen, sonder sie gefällt auch einem kleinen HD so sehr, dass er sie gleich mitnehmen möchte. Vorher hat er Enjolras einmal kurz klargemacht was er von ehemaligen HD welche keine Macht mehr haben hält. Sein Sekretär scheint schon einige Übung darin zu Besitzen neue Begierdeobjekte seiner Herren einzufangen, auch wenn es durch seine seufzen und die Entschuldigung so wirkt, als wäre er darüber nicht unbedingt begeistert.

      Mercedes wehrt sich nach Leibeskräften und auch Everard versucht ihr zu helfen. Als Emil auch eingreift und der HD ihn mit Mercedes Pistole erschießen will schaffen es beide sich zu befreien, wobei Everad mehr Mercdes Schutz ihm Sinn hat und sie daran hindert in die Schusslinie zu springen. Es wird sicher noch interessant werden wie Everad einer Bestrafung entkommen ist, da er ja an dem Angriff auf den HD beteiligt war. Mercedes wird wahrscheinlich PS auf dem Schiff des HD verlassen müssen, es aber irgendwie schaffen zu entkommen und auch die Pistole mitzunehmen. Vielleicht wurde sie bei diesem Versuch auch so schwer Verwundet, dass sie ihre Austauschteilen bekommen musste.
      Ja...leider ist Mercedes Vergangenheit noch furchtbarer als deine Theorie.^^
      Sagen wir so: Ihr Herz zerbrach durch den Tod ihres Bruder, ihr Körper durch andere..."Kräfte". Und nein, ich möchte mich nicht festlegen, welcher Teil ihrer Vergangenheit schlimmer ist. ;)
      Zu Everard wird es aber bald eine Aufklärung geben, dass kann ich dir versichern. :)

      qoii schrieb:

      Da Enjoras nicht mit Hilfe der HD wieder an die macht gekommen ist, hat er sich dazu entschlossen eine "normale" Revolution zu starten und scheint damit bis jetzt einigermaßen erfolgreich zu sein. Everard ist letztendlich doch dem Lähmgift erlegen und die Herzogsfamilie ist so gut wie in seiner gewallt. Aber nun kommt ihm wohl Mercedes dazwischen.
      Und Mercedes wird sich sicher kein zweites Mal ausschalten lassen.^^

      PS.: Diesmal hat der Titel des Kapitels eine tiefere Bedeutung, die man herausfinden kann. Nur so als Tipp an alle Detailverliebten unter euch. ;)


    • Kapitel 75 - Die blaue Blume

      Es ist wohl immer das selbe, die Fans sind nie wirklich zufrieden. :pinch:
      Vor zwei Kapitel schreie ich laut danach, dass ich wissen will was mit Ondine ist und jetzt habe ich mich eigentlich darauf gefreut, zu erfahren wie es mit Flint und Esprit weitergeht. :whistling:
      Also egal wie du es machst es scheint falsch zu sein. ;)
      Lösungsvorschlag, lass immer beide in jedem Kapitel auftauchen. :P

      Krill besiegt Chevalier in einem sehr beeindruckenden und mit Metaphern gesegneten Kampf :thumbup: , im dem der Kapitän zeigen kann was alles in seiner Frucht steckt. Zu seinem Leidwesen reicht die geballte macht der Bäume aber nicht aus, um gegen Meer und Klinge gemeinsam zu bestehen ;) . Trotzdem gibt es noch eine Überraschung, er ist durch eines seiner Sexuellen Abenteuer Unfruchtbar geworden oder zumindest durch die Folgen von einem. ^^

      Womit die Frage bleibt wer oder was ist Ondine oder besser woher stammt sie.
      Ihre Fähigkeit ist bis jetzt, Personen und Dinge schweben zu lassen oder aufzublasen. Dies lässt natürlich zunächst an eine TF denken, womit aber immer noch nicht ihre Herkunft geklärt wäre oder wie sie an die Frucht gekommen sein soll. Der Vergleich der schwebenden Leute mit >>Samenkörner in der lauen Frühlingsbrise<< hat mich an Aleo aus Vexors FF denken lassen, obwohl Aleo nur selber fliegen bzw schweben kann. Aber vielleicht liegt dort die Lösung, in einer Naturkraft. Ihr Name Ondine bezieht sich auf eine Erzählung von einem Mädchen/Frau die aus dem Meer kommt. Ich kenne die Geschichte jetzt nicht, stelle sie mir aber so ähnlich vor wie „die kleine Meerjungfrau“ bzw. Ariel, die ja darauf beruht. Womit Ondine übrigens Wunderbar zum Meerwesen Krill passt. Der Kapitalname auf den du so explizit hingewiesen hast, bezieht sich auf die Epoche der Romantik und im besonderen auf die Verbindung zwischen Mensch und Natur, womit wir wieder bei Aleo wären. Also scheint Ondine irgendwie eine besondere Verbindung zu Natur zu haben, wozu mir Farbtechnik auch noch der Grüne König einfallt. Einfach gesagt viele lose Enden, aber derzeit noch kein einheitliches Bild bei mit.

      Mein erster Gedanke, als davon gesprochen wurde, dass sie von den Mönchen abgeschottet und bewacht haben, war dass sie die Tochter der „großen Dame“ ist, aber die Einführung von weiteren übernatürlichen Ebenen hast du wenn ich mich recht entsinne bereits ausgeschlossen.

      Cal hat es derweil geschafft die Kathedrale und Lazare zu entkommen, wobei es so klingt als hätten ihn die Zigeuner nicht zurückgelassen, sondern seine Bestie hat sie alle zerfetz.

      Ein sehr kurzer Kommentar, aber mehr will mir nicht einfallen und die heutige geringe Trefferquote bei den richtigen Buchstaben nervt auch. :pinch:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • So~!
      Es ist Mittwoch und damit Zeit für ein neues Kapitel. Dieses trägt den Titel "Nicht alle Wunden heilen" und kann an alter Stelle gelesen werden. :)

      Und natürlich gibt's auch noch eine Rückmeldung an dich, qoii:
      qoii

      qoii schrieb:

      Es ist wohl immer das selbe, die Fans sind nie wirklich zufrieden.
      Vor zwei Kapitel schreie ich laut danach, dass ich wissen will was mit Ondine ist und jetzt habe ich mich eigentlich darauf gefreut, zu erfahren wie es mit Flint und Esprit weitergeht.
      Also egal wie du es machst es scheint falsch zu sein.
      Lösungsvorschlag, lass immer beide in jedem Kapitel auftauchen.
      Das tut mir ja sehr leid. xD
      Mein Plan war nur leider, Ondine so selten wie möglich auftreten zu lassen. Wie Godzilla im neusten Film - kaum hat man einen Blick auf sie erhaschen können, gibt's auch schon einen Szenenwechsel. So bleibt sie interessant und geheimnisvoll.^^

      qoii schrieb:

      Krill besiegt Chevalier in einem sehr beeindruckenden und mit Metaphern gesegneten Kampf , im dem der Kapitän zeigen kann was alles in seiner Frucht steckt. Zu seinem Leidwesen reicht die geballte macht der Bäume aber nicht aus, um gegen Meer und Klinge gemeinsam zu bestehen . Trotzdem gibt es noch eine Überraschung, er ist durch eines seiner Sexuellen Abenteuer Unfruchtbar geworden oder zumindest durch die Folgen von einem. ^^
      Sagt er zumindest. Und selbst wenn: Auch bei einer Befruchtungsunwahrscheinlichkeit von 99,99% gibt es immer noch keine hundertprozentige Sicherheit.^^
      Übrigens freut es mich, dass dir der Kampf gefallen hat. Ich selbst war nämlich eher unzufrieden damit. xD

      qoii schrieb:

      Womit die Frage bleibt wer oder was ist Ondine oder besser woher stammt sie.
      Ihre Fähigkeit ist bis jetzt, Personen und Dinge schweben zu lassen oder aufzublasen. Dies lässt natürlich zunächst an eine TF denken, womit aber immer noch nicht ihre Herkunft geklärt wäre oder wie sie an die Frucht gekommen sein soll. Der Vergleich der schwebenden Leute mit >>Samenkörner in der lauen Frühlingsbrise<< hat mich an Aleo aus Vexors FF denken lassen, obwohl Aleo nur selber fliegen bzw schweben kann. Aber vielleicht liegt dort die Lösung, in einer Naturkraft. Ihr Name Ondine bezieht sich auf eine Erzählung von einem Mädchen/Frau die aus dem Meer kommt. Ich kenne die Geschichte jetzt nicht, stelle sie mir aber so ähnlich vor wie „die kleine Meerjungfrau“ bzw. Ariel, die ja darauf beruht. Womit Ondine übrigens Wunderbar zum Meerwesen Krill passt. Der Kapitalname auf den du so explizit hingewiesen hast, bezieht sich auf die Epoche der Romantik und im besonderen auf die Verbindung zwischen Mensch und Natur, womit wir wieder bei Aleo wären. Also scheint Ondine irgendwie eine besondere Verbindung zu Natur zu haben, wozu mir Farbtechnik auch noch der Grüne König einfallt. Einfach gesagt viele lose Enden, aber derzeit noch kein einheitliches Bild bei mit.
      Also Ondine kann keine Sachen oder Menschen aufblasen. Der Vergleich mit den Seifenblasen sollte nur zeigen, dass alles schwerelos und leicht durch die Luft schwebt. Was Ondine berührt, verliert seine Erdanziehung, die Graviation wird quasi durch Ondines Berührung außer Kraft gesetzt.
      Deine Gedanken zur blauen Blume sind schonmal sehr interessant. Hierzu wird es aber auch noch weitere Hinweise geben und dann kannst du ja selbst sehen, wie richtig du liegst bzw. gelegen hast. ;)

      qoii schrieb:

      Mein erster Gedanke, als davon gesprochen wurde, dass sie von den Mönchen abgeschottet und bewacht haben, war dass sie die Tochter der „großen Dame“ ist, aber die Einführung von weiteren übernatürlichen Ebenen hast du wenn ich mich recht entsinne bereits ausgeschlossen.
      Stimmt, ich werde keine übernatürlichen oder OP-untypischen Motive aufgreifen. Auch wenn der Wink auf Marias Empfängnis und das Jesuskind als Gottessohn natürlich voll beabsichtigt war.^^
      Mal schauen, wie und ob die Sache um Ondines Herkunft noch geklärt wird. Vielleicht ist es besser, wenn manche Dinge nicht ans Licht kommen? ;)

      qoii schrieb:

      Cal hat es derweil geschafft die Kathedrale und Lazare zu entkommen, wobei es so klingt als hätten ihn die Zigeuner nicht zurückgelassen, sondern seine Bestie hat sie alle zerfetz.
      Jap. Die Rue Esmeralda hat einen neuen Anstrich verpasst bekommen. Fleischrot.^^

      qoii schrieb:

      Ein sehr kurzer Kommentar, aber mehr will mir nicht einfallen und die heutige geringe Trefferquote bei den richtigen Buchstaben nervt auch.
      War auch fast nur Kampf. Ich denke, das neue Kapitel dürfte wesentlich mehr für dich bereithalten.^^


    • Ein Plotwist jagdt den nächsten

      Da bin ich wieder und bereit zu kommetieren und was es alles zu kommentieren gibt, ich versuche mal der Reihe nach zu gehen, auch wenn es natürlich etwas durcheinander werden wird. Ich habe die wichtigsten Punkte genommen ohne sie groß zu sortieren... ^^

      Dr. Pest taucht auf und es deutet viel darauf hin, dass er mit Ulysses zusammen arbeitet. Die Bombe in Marseille war ein geglücktes Experiment. Später erfahren wir auch, dass Renee und Harley vor den Hintermännern Angst haben. Da Ulysses Waffenschieber ist liegt die Vermutung ja sehr nahe, dass er dahinter steckt. Dr. Pest holt seine Teleschnecke hervor mit einem Feuerzeichen. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, ob Mulligan eine mit dem selben Symbol hat, habe aber auch nicht mehr nachgelesen.

      Die Gendarmerie wird sozusagen ausgelöscht und die Vergangenheit bzgl des Himmelsdrachen aufgelöst. Der wollte sich Mercedes schnappen und hatte nie vor dem Herren Baugin seinen Thron zu geben. Himmelsdrachen eben. Damit hat Enjolras nicht gerechnet. Ein klares Zeichen für Übergeschnapptheit und zu großes Ego, das konnte ja nur schief gehen. Irgendwie hätten seine Eltern ihn mal aufklären können in Bezug der sozialen Kompetenzen eines Himmelsdrachens. Klar, dass Mer sich wehrt und dabei von Bruder und Eve unterstützt wird und dadurch Emile zu Tode kam. Warum sollte Mercedes überhaupt in diese Straße? Was hatte Enjolras vor?

      Mercedes macht einen wichtigen Schritt in Richtung Selbstakzeptanz und läuft zum ersten Mal auf Hochtouren. Ob Eve nun genauso stirbt wie ihre Bruder oder ob es da doch noch in eine andere Richtung geht?

      Krill vs Thenadier: Cooler Trick mit den Wassertropfen auf dem Schwert xD Ich fand den Kampf wirklich gut, aber irgendwie kam mir beim lesen die Frage, welche Rolle Thenadier jetzt eigentlich genau einnimmt. Er war Ondines vermeintlicher Vater... und weiter? Irgendwie wurde er am Anfang so sehr aufgezogen, dass ich ihm eine... größere Rolle zugesprochen hätte. Also was das Gesamtgeschehen betrifft. Anfangs war ich ich wirklich gespannt auf den Kampf, aber die Geschichte Rund um den Sturz der Herzogsfamilie, Mercedes Vergangenheit, Harley etc, das lässt Thenadier irgendwie im nichts verschwinden. Es spielt im ersten Augenblick erst einmal gar keine Rolle ob und wie er umkommt, was hätte es schon für Auswirkungen?
      Versteh mich nicht falsch, der Kampf war ideenreich und spannend, aber irgendwie fehlt mir noch die Sinnhaftigkeit der ganzen Auseinandersetzung xD Außer die Tatsache Ondine einzuführen und zum Mysterium zu machen ^^

      Ondine ist nicht die Tochter Thenadiers (laut Ihm) und wurde einfach so geboren? Die eingeborene Tochter der Dame? Auch mich haben ihre Kräfte erst einmal an Aloe (es wird übrigens Aloe und nicht Aleo geschrieben qoii :P ) erinnert. Jetzt wurde aber schon der Hinweis der Schwerelosigkeit gegeben. Was hat das mit der blauen Blume zu tun.... Symbol der Romantik, steht für Sehnsucht und Liebe sowie das Streben nach dem Unendlichen... Symbol der Wanderschaft. Verbindung zwischen Natur, Mensch und Geist und das Streben nach der Erkenntnis des selbst. Kurz, ich habe keinen blassen Schimmer, oder vielleicht doch und er versteckt sich gerade vor mir. Bei der Masse an Text bitte ich das mal zu entschuldigen xD
      Ich habe aber nichts dazu gefunden, dass die blaue Blume dem Meer entschwebt, sondern in der Geschichte ein Mann durch einen See/Teich schwimmt und dort die Blume entdeckt die wächst und der ein Frauengesicht entschwebt. Da Ihr Vater/nicht-Vater eine Pflanzliche TF hat, könnte sie auch Hinweise darauf liefern wie Ondine entstanden ist. Sinn macht das zwar nur teilweise, warum sollte aus einem Baumwesen eine Feldblume (die blaue Blume wird gemeinhin als Kornblume gedeutet) entstehen? In fiktiven Welten ist ja alles möglich, aber ich wollte den Ansatz von beiden Seiten beleuchten. Also auf verquere Weise könnte er doch Ihre Tochter sein?

      O'Mara versucht den absolut überhaupt nicht getrübten Augen des Boudelairs Klarheit zu verschaffen und wird gekonnt ignoriert. Boudelair indes verrät wie er so wurde wie er ist. Einmal nachgegeben und dafür bestraft worden, daher kann er keinem Glauben schenken der ihm erzählt er sei unschuldig. Seine Geschichte ist tragisch und lässt ihn in einem anderen Licht erscheinen. Ob er noch einsehen wird, dass nicht alle schuldig sind die er für schuldg hält bleibt abzuwarten.

      Luca wird von Mulligan gefunden, da bekomm ja ich schon Angstschweiß um die zwei. Himmel...

      "!Oró, sé do bheatha abhaile“
      Hierbei handelt es sich um ein irisches Freiheitslied einer Piratin die versuchte Irland zu befreien oder welches angestimmt wird, wenn man eine Frau nach Hause bringt. Ich hoffe letzteres bewahrheitet sich für Mulligan nicht... Ich kann echt nicht beschreiben wie sehr ich die Figur verabscheue, ich musste mich bei der Situation der beiden Frauen erstmal ein wenig „beruhigen“ und angewidert durchs Zimmer laufen. Der Typ ist einfach so widerwärtig es verschlägt mir die Sprache... Da bekomm ich Gänsehaut. Der ganze Charakter trieft vor Ekel und Widerlichkeiten. Ich kann immer wieder ein enorm großes Lob an dich aussprechen, eine solche Person eingeführt und entworfen zu haben. Das grenzt schon an Magie – abstoßende Magie xD Er bringt mich jedesmal aus dem Konzept. Wie soll ich da normal kommentieren? :pinch:
      Bezüglich Freiheitskampf könnte man Ulysses Organisation hineininterpretieren. Fragt sich nur, für welche Freiheit gekämpft wird...

      Da ich den Beitrag schon angefangen hatte zu schreiben, bevor ich mit den Kapiteln ganz fertig war kommt erst jetzt Flints Part an der Reihe, da er in den letzten Zeilen doch einiges an dem geändert hat was ich mir so überlegt und gedacht hatte. Er lässt Esprit sterben um Rennac zu verfolgen. Grund dafür ist Cals Aussage einige Kapitel vorher. Eine grausame Entscheidung, die vielleicht mit mehr Hintergrundinfos bezüglich Flints Vergangenheit nachvollziehbarer wird. Schließlich wissen wir noch nichts von seinem Schicksal und warum es für ihn so wichtig ist Harley zu finden und dafür Esprit sterben zu lassen. Mit dieser Wendung hatte ich nicht gerechnet, aber du hattest auch mal erwähnt, dass sie nur eine vergleichsweise kleine Rolle einnehmen wird, daher ging ich nicht davon aus, dass sie uns Acrübergreifend begleiten würde. Ich bin sehr gespannt wie sich das alles auf Flint auswirken wird. Besonders wenn der Rotschopf erfährt, dass Luca seinen Aufenthaltsort heraus gefunden hat und er Rennac theoretisch gar nicht bräuchte. Außer für weitere Hintergrundinfos bezüglich Harley. Kommen wir zu Rennac der seiner Schwester mehr verpflichtet gewesen wäre wie Flint. Als komischer Kauz eingeführt mausert er sich zu einem ziemlichen Arschloch und Feigling. Aber könnte man Flint nicht auch dort einordnen? Schwieirg... Ich bin sicher, sobald er Flint etwas verraten wird, wird er ausgelöscht, oder sogar davor. Bewerten möchte ich Flints Tat nicht, da wir wie gesagt noch keine Infos haben. Esprit selbst kann einem nur Leid tun, da sie von allem im Stich gelassen wurde. Sicher ist, dass Flint die Sache noch lange mit sich herumtragen wird, ob er sich dies verzeihen kann steht noch in den Sternen, aber er hat eine Entscheidung getroffen mit der er jetzt leben muss. Auch die anderen Kopfgeldjäger haben viel geopfert, freiwillig wie unfreiwillig wie er erkannt hat.

      Alles in allem viele Wendungen in den letzten Kapitel die mich ein wenig erschlagen, denn wenn man die Kapitel in einem weg liest passiert schon extrem viel. Emiles Tod, der Showdown Mercedes vs Enjolras wurde eingeführt, Everards Schicksal, Esprit Ende, Ondine und Thenadier vs Krill, Mulligan etc etc. Für mich gerade etwas zu viel Input. Im Einzelnen sicher gut, aber es nacheinander wegzulesen ist dann doch etwas viel auf einmal. Vieles wurde abgeschlossen, was natürlich auch gut ist, aber teilweise doch einfach zu viel ist in der kurzen Zeit. Gut es waren natürlich auch ganze 5 Kapitel. Die ganzen Plots waren auf jedenfall echt gut und haben mich beim Lesen regelmäßig inne halten lassen, weil ich das erstmal in mich aufnehmen musste. Zumal dadurch auch vieles in den Hintergrund gerückt wird das auch viel Aussage hat. Ich kann mich gar nicht entscheiden was jetzt die größte Hammer-Info der letzten Kapitel war, es waren einfach so viele. Was das kommentieren für mich auch sehr erschwert hat und ich teilweise gar nicht mehr wusste wie ich noch etwas interpretieren kann weil mein Kopf so vollgestopft ist. Trotzdem fand ich alles gut... Ist also gleichzeitig ein Lob, aber auch ein Kritikpunkt, wenn du verstehst was ich meine? ^^' Hinzu kommt, dass ich leider auch ausgerechnet im Arc Finale wo vieles aufgelöst wird nicht mitgelesen habe, was die Sache irgendwie erschwert hat.
    • Kapitel 76 - Nicht alle Wunden heilen

      Bevor es mit Flint und Esprit weitergeht, bekommen wir zunächst eine Bestätigung dafür, dass Rennac nichts mit der Entführung von Luca und den Anderen zu tun hatte. Enjolras hat sichergestellt, dass sich Baudelaire wirklich mit den Zigeunern rumschlägt, damit er in aller Ruhe die Herzogsfamilie abmurksen kann.
      Irgendwie habe ich außerdem das Gefühl, dass mir die Namen Dupont und Louis im Zusammenhang mit Ganoven irgendetwas sagen müssten ?( . Diese beiden Pappnasen müssen nun mit ihrem neuen Degen genau unter einer der fünf Nasen herumwedeln, welche genau Wissen zu wem er eigentlich gehört. So ein Pech für die beiden, dass die genau dem gerade der Lähmung und Bekehrung entkommenen Cal über den Weg laufen müssen :P .

      >>Rue de...Merde<< die haben aber interessante Straßennamen :D , wobei... eigentlich passt der Name doch wunderbar in den dritten Bezirk.^^

      Baudelaire nimmt derweil O'Mara Stück für Stück auseinander, wobei dieser immer noch versucht den Inspektor von seiner Unschuld zu überzeugen. Aber alles wirkt bei ihm nicht, da er etwas sehr schreckliches Erlebt hat und für sich eine unumstößliche Ansicht über die Glaubwürdigkeit von Verdächtigen und gewisser Elemente gefunden hat.

      Derweil hat Luca die beiden anderen Gendarms befreit, wurde aber von diesen in ihrem dunklen Gefängnis zurückgelassen, wahrscheinlich um die Verdächtigen später abzuholen. Allerdings scheint Mulligan irgendwie Wind von diesem Ort bekommen zu haben und will sich nun die Zeit vertreiben. Wollen wir mal hoffen, dass es auch die beiden Ganoven eilig haben zum Versteck zurückzukehren. ;)

      Flint und Esprit schlagen sich gemeinsam wunderbar gegen die Übermacht an Gendarmen. Ihre Zusammenarbeit scheint für die kurze Zeit die sie sich jetzt kennen Wunderbar zu funktionieren und die Gendarme kommen kaum an sie ran. Rennac erstaunt mich auch, nicht weil er flieht und seine Schwester, Kampfgefährten und Volk im Stich lässt, sondern weil er dabei so erfolgreich ist. Ich hätte ihm alleine keine 30 Sekunden auf dem Schlachtfeld gegeben. Flint nimmt die Verfolgung auf und auch Esprit versucht mitzukommen, wird aber von gerade von Luca befreiten Grenoble daran gehindert und sieht nun dem Tod ins Auge. Nun kommen wir bei Flint zu einem Punkt, bei dem ich mir einfach nicht sicher bin.

      Zunächst habe ich genau wie Lyca gedacht, dass er sich, trotz Esprits misslicher Lage, an die Verfolgung von Rennac macht, allerdings..... Ich will es mal so sagen, Flint scheint Esprit mittlerweile gut leiden zu können, er dachte kurz daran sie auf die Reise mitzunehmen und schien relativ erschrocken darüber zu sein, dass Rennac sie zurücklässt, auch sonst scheint er sich mit ihr dem Umständen entsprechend gut zu verstehen. Weiterhin hat er sich im Bezug auf Cals Truppe im besonderen daran Erinnert, wie sie ihn in Notsituationen geholfen und unterstützt haben, genau das was jetzt auch Esprit brauchen würde. Zusätzlich die Erinnerung an Harley und seine Worte, der in einer solchen Situation sicher die Information über das Leben der anderen Person stellen würde.... . Ich habe einfach das Gefühl, dass Flint Esprit retten wird um letztendlich nicht wie Harley zu werden; so zu Handeln wie dieser es erwarten würde. Allerdings kann man das Gesagte und die Gespräche an die sich Flint erinnert, auch so interpretieren, dass er die Erreichung seines Ziels nun über alles stellt.... Wahrscheinlich will ich einfach nur noch nicht die Möglichkeit aufgeben, dass Esprit der Gruppe beitreten kann und dies wird sie wahrscheinlicher tun, wenn Flint sie jetzt retten würde :whistling: . Jedenfalls kann man (wenn man will) beide Entscheidungen hineininterpretieren und ich muss einfach abwarten, was passieren wird, wobei ich mittlerweile wieder mehr in die Rennacrichtung schwanke... :S ...Ach was solls :D

      Wieder ein sehr sehr schönes Kapitel, bei dem ich besonders in letzten Teil verzweifelt versucht habe die Wahrheit herauszulesen. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Guten Abend liebe Leser und Kommentatoren. :)
      Kapitel 77 trägt den Titel "Rôti" und kann an gewohnter Stelle gelesen werden.
      Bevor ich nun wie üblich zu den Kommentaren komme, möchte ich eine kleine "Warnung" aussprechen: Dieses Kapitel hat es stellenweise in sich und wenn meine FF jemals der FSK18 nahe war, so wird diese spätestens jetzt erreicht sein. Also wappnet euch und viel "Spaß" beim Lesen.^^

      Lyca

      Lyca schrieb:

      Dr. Pest taucht auf und es deutet viel darauf hin, dass er mit Ulysses zusammen arbeitet. Die Bombe in Marseille war ein geglücktes Experiment. Später erfahren wir auch, dass Renee und Harley vor den Hintermännern Angst haben. Da Ulysses Waffenschieber ist liegt die Vermutung ja sehr nahe, dass er dahinter steckt. Dr. Pest holt seine Teleschnecke hervor mit einem Feuerzeichen. Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, ob Mulligan eine mit dem selben Symbol hat, habe aber auch nicht mehr nachgelesen.
      Nein, ein Feuerzeichen trägt Mulligans Schnecke nicht. Bei Mulligans Teleschnecke handelt es sich um die persönliche Teleschnecke Limericks/Ulysses' (ähnlich der persönlichen Teleschnecke von z.B. Don Flamingo und Law) und hat schiefe Zähne und einen dunkelgrünen Panzer, auf dem ein weißer Schafskopf prangt.
      Deine übrigen Gedanken sind aber schonmal nicht schlecht. ;)

      Lyca schrieb:

      Die Gendarmerie wird sozusagen ausgelöscht und die Vergangenheit bzgl des Himmelsdrachen aufgelöst. Der wollte sich Mercedes schnappen und hatte nie vor dem Herren Baugin seinen Thron zu geben. Himmelsdrachen eben. Damit hat Enjolras nicht gerechnet. Ein klares Zeichen für Übergeschnapptheit und zu großes Ego, das konnte ja nur schief gehen. Irgendwie hätten seine Eltern ihn mal aufklären können in Bezug der sozialen Kompetenzen eines Himmelsdrachens. Klar, dass Mer sich wehrt und dabei von Bruder und Eve unterstützt wird und dadurch Emile zu Tode kam. Warum sollte Mercedes überhaupt in diese Straße? Was hatte Enjolras vor?
      Naja, die Garde Royal wird weitestgehend ausgelöscht, die Gendarmerie kämpft grade mit den Zigeunern. Ist aber eigentlich auch egal.^^
      Enjolras' Plan wird noch thematisiert werden, sodass ich mich hierzu enthalten kann. Nur soviel: Es wird konsequent sein und zur bisherigen Darstellung des Rattenfängers passen.

      Lyca schrieb:

      Mercedes macht einen wichtigen Schritt in Richtung Selbstakzeptanz und läuft zum ersten Mal auf Hochtouren. Ob Eve nun genauso stirbt wie ihre Bruder oder ob es da doch noch in eine andere Richtung geht?
      Wer weiß?^^

      Lyca schrieb:

      Krill vs Thenadier: Cooler Trick mit den Wassertropfen auf dem Schwert xD Ich fand den Kampf wirklich gut, aber irgendwie kam mir beim lesen die Frage, welche Rolle Thenadier jetzt eigentlich genau einnimmt. Er war Ondines vermeintlicher Vater... und weiter? Irgendwie wurde er am Anfang so sehr aufgezogen, dass ich ihm eine... größere Rolle zugesprochen hätte. Also was das Gesamtgeschehen betrifft. Anfangs war ich ich wirklich gespannt auf den Kampf, aber die Geschichte Rund um den Sturz der Herzogsfamilie, Mercedes Vergangenheit, Harley etc, das lässt Thenadier irgendwie im nichts verschwinden. Es spielt im ersten Augenblick erst einmal gar keine Rolle ob und wie er umkommt, was hätte es schon für Auswirkungen?
      Versteh mich nicht falsch, der Kampf war ideenreich und spannend, aber irgendwie fehlt mir noch die Sinnhaftigkeit der ganzen Auseinandersetzung xD Außer die Tatsache Ondine einzuführen und zum Mysterium zu machen ^^
      Guter Punkt mit der" Sinnhaftigkeit" dieses Handlungsstrangs. Welchen Sinn hatten Krills bisherige Taten? Er hilft Mireille ohne einen triftigen Grund, entführt Ondine ohne wirkliche Begründung und bringt diese zu ihrem vermeintlichen Vater. Nichts von alledem lässt sich wirklich zufriedenstellend erklären und genau das macht Krill aus. Das Thenardier so abgeschottet vom Rest des Geschehens wirkt, liegt daran, dass er es auch ist. Ohne Krill und dessen seltsame Entscheidungen hätte er rein gar nichts mit den Kopfgeldjägern zu tun gehabt. Und darum geht es. Krill wurde näher beleuchtet, ohne das man schlau aus ihm geworden wäre.^^

      Lyca schrieb:

      Ondine ist nicht die Tochter Thenadiers (laut Ihm) und wurde einfach so geboren? Die eingeborene Tochter der Dame? Auch mich haben ihre Kräfte erst einmal an Aloe (es wird übrigens Aloe und nicht Aleo geschrieben qoii ) erinnert. Jetzt wurde aber schon der Hinweis der Schwerelosigkeit gegeben. Was hat das mit der blauen Blume zu tun.... Symbol der Romantik, steht für Sehnsucht und Liebe sowie das Streben nach dem Unendlichen... Symbol der Wanderschaft. Verbindung zwischen Natur, Mensch und Geist und das Streben nach der Erkenntnis des selbst. Kurz, ich habe keinen blassen Schimmer, oder vielleicht doch und er versteckt sich gerade vor mir. Bei der Masse an Text bitte ich das mal zu entschuldigen xD
      Ich habe aber nichts dazu gefunden, dass die blaue Blume dem Meer entschwebt, sondern in der Geschichte ein Mann durch einen See/Teich schwimmt und dort die Blume entdeckt die wächst und der ein Frauengesicht entschwebt. Da Ihr Vater/nicht-Vater eine Pflanzliche TF hat, könnte sie auch Hinweise darauf liefern wie Ondine entstanden ist. Sinn macht das zwar nur teilweise, warum sollte aus einem Baumwesen eine Feldblume (die blaue Blume wird gemeinhin als Kornblume gedeutet) entstehen? In fiktiven Welten ist ja alles möglich, aber ich wollte den Ansatz von beiden Seiten beleuchten. Also auf verquere Weise könnte er doch Ihre Tochter sein?
      Viele interessante Gedanken und teilweise sogar gar nicht so verkehrt. Ondine ist ein Mysterium und es wird sich noch herausstellen müssen, wie alles zusammenpasst. Mehr kann ich dazu leider noch gar nicht sagen, aber sei dir versichert, dass ich ein Lösung parat haben werde, die zufriedenstellend sein dürfte. ;)

      Lyca schrieb:

      O'Mara versucht den absolut überhaupt nicht getrübten Augen des Boudelairs Klarheit zu verschaffen und wird gekonnt ignoriert. Boudelair indes verrät wie er so wurde wie er ist. Einmal nachgegeben und dafür bestraft worden, daher kann er keinem Glauben schenken der ihm erzählt er sei unschuldig. Seine Geschichte ist tragisch und lässt ihn in einem anderen Licht erscheinen. Ob er noch einsehen wird, dass nicht alle schuldig sind die er für schuldg hält bleibt abzuwarten.
      Das wird sich zeigen müssen. Aber ob es nach all den Ereignissen noch einen Unterschied macht?

      Lyca schrieb:

      Luca wird von Mulligan gefunden, da bekomm ja ich schon Angstschweiß um die zwei. Himmel...

      Lyca schrieb:

      "!Oró, sé do bheatha abhaile“
      Hierbei handelt es sich um ein irisches Freiheitslied einer Piratin die versuchte Irland zu befreien oder welches angestimmt wird, wenn man eine Frau nach Hause bringt. Ich hoffe letzteres bewahrheitet sich für Mulligan nicht... Ich kann echt nicht beschreiben wie sehr ich die Figur verabscheue, ich musste mich bei der Situation der beiden Frauen erstmal ein wenig „beruhigen“ und angewidert durchs Zimmer laufen. Der Typ ist einfach so widerwärtig es verschlägt mir die Sprache... Da bekomm ich Gänsehaut. Der ganze Charakter trieft vor Ekel und Widerlichkeiten. Ich kann immer wieder ein enorm großes Lob an dich aussprechen, eine solche Person eingeführt und entworfen zu haben. Das grenzt schon an Magie – abstoßende Magie xD Er bringt mich jedesmal aus dem Konzept. Wie soll ich da normal kommentieren?
      Bezüglich Freiheitskampf könnte man Ulysses Organisation hineininterpretieren. Fragt sich nur, für welche Freiheit gekämpft wird...
      Ja, bei Mulligan habe ich wirklich etwas geschaffen, das mich selbst anwidert. xD
      Der ganze Charakter war ursprünglich gar nicht so extrem geplant - unangenehm sollte er werden, abstoßend, aber nicht so...naja, wie er jetzt eben ist. Das ergab sich aus der ersten Sequenz mit ihm und alles weitere war dann nur die konsequente Fortführung dessen. Allmählich bekomme ich selbst Angst vor der Tragweite dieser Figur. Aber das wird schon.^^
      Das Lied wurde natürlich nicht grundlos gewählt. Allerdings kann man wie immer viel oder wenig hineininterpretieren und ich muss leider schweigen... ;)

      Lyca schrieb:

      Da ich den Beitrag schon angefangen hatte zu schreiben, bevor ich mit den Kapiteln ganz fertig war kommt erst jetzt Flints Part an der Reihe, da er in den letzten Zeilen doch einiges an dem geändert hat was ich mir so überlegt und gedacht hatte. Er lässt Esprit sterben um Rennac zu verfolgen. Grund dafür ist Cals Aussage einige Kapitel vorher. Eine grausame Entscheidung, die vielleicht mit mehr Hintergrundinfos bezüglich Flints Vergangenheit nachvollziehbarer wird. Schließlich wissen wir noch nichts von seinem Schicksal und warum es für ihn so wichtig ist Harley zu finden und dafür Esprit sterben zu lassen. Mit dieser Wendung hatte ich nicht gerechnet, aber du hattest auch mal erwähnt, dass sie nur eine vergleichsweise kleine Rolle einnehmen wird, daher ging ich nicht davon aus, dass sie uns Acrübergreifend begleiten würde. Ich bin sehr gespannt wie sich das alles auf Flint auswirken wird. Besonders wenn der Rotschopf erfährt, dass Luca seinen Aufenthaltsort heraus gefunden hat und er Rennac theoretisch gar nicht bräuchte. Außer für weitere Hintergrundinfos bezüglich Harley. Kommen wir zu Rennac der seiner Schwester mehr verpflichtet gewesen wäre wie Flint. Als komischer Kauz eingeführt mausert er sich zu einem ziemlichen Arschloch und Feigling. Aber könnte man Flint nicht auch dort einordnen? Schwieirg... Ich bin sicher, sobald er Flint etwas verraten wird, wird er ausgelöscht, oder sogar davor. Bewerten möchte ich Flints Tat nicht, da wir wie gesagt noch keine Infos haben. Esprit selbst kann einem nur Leid tun, da sie von allem im Stich gelassen wurde. Sicher ist, dass Flint die Sache noch lange mit sich herumtragen wird, ob er sich dies verzeihen kann steht noch in den Sternen, aber er hat eine Entscheidung getroffen mit der er jetzt leben muss. Auch die anderen Kopfgeldjäger haben viel geopfert, freiwillig wie unfreiwillig wie er erkannt hat.
      Flints Geschichte, oder zumindest ein Teil davon, wird zu Beginn des neuen Arcs geklärt werden. Wie nachvollziehbar seine Entscheidung -wie auch immer diese ausfällt- sein wird, hängt dann von jedem selbst ab. Fakt ist aber, dass Flint mit den Konsequenten leben muss und ihm dabei niemand helfen kann. So oder so, ob er sie rettet oder eben nicht, jetzt muss er selbst Charakterstärke beweisen.

      Lyca schrieb:

      Alles in allem viele Wendungen in den letzten Kapitel die mich ein wenig erschlagen, denn wenn man die Kapitel in einem weg liest passiert schon extrem viel. Emiles Tod, der Showdown Mercedes vs Enjolras wurde eingeführt, Everards Schicksal, Esprit Ende, Ondine und Thenadier vs Krill, Mulligan etc etc. Für mich gerade etwas zu viel Input. Im Einzelnen sicher gut, aber es nacheinander wegzulesen ist dann doch etwas viel auf einmal. Vieles wurde abgeschlossen, was natürlich auch gut ist, aber teilweise doch einfach zu viel ist in der kurzen Zeit. Gut es waren natürlich auch ganze 5 Kapitel. Die ganzen Plots waren auf jedenfall echt gut und haben mich beim Lesen regelmäßig inne halten lassen, weil ich das erstmal in mich aufnehmen musste. Zumal dadurch auch vieles in den Hintergrund gerückt wird das auch viel Aussage hat. Ich kann mich gar nicht entscheiden was jetzt die größte Hammer-Info der letzten Kapitel war, es waren einfach so viele. Was das kommentieren für mich auch sehr erschwert hat und ich teilweise gar nicht mehr wusste wie ich noch etwas interpretieren kann weil mein Kopf so vollgestopft ist. Trotzdem fand ich alles gut... Ist also gleichzeitig ein Lob, aber auch ein Kritikpunkt, wenn du verstehst was ich meine? ^^' Hinzu kommt, dass ich leider auch ausgerechnet im Arc Finale wo vieles aufgelöst wird nicht mitgelesen habe, was die Sache irgendwie erschwert hat.
      Ja, du hast halt an einer ungünstigen Stelle den Faden verloren und ihn ausgerechnet im Arc-Finale wiederzufinden, ist da natürlich schwierig. Dazu kommt dann noch erschwerend, dass dieser Arc im Gegensatz zum letzten nicht nur mit Einzelkämpfen endet, sondern eben auch viele Wendungen und Überraschungen bereithält. Alles in diesem Arc verdichtet sich auf die letzten ~10 Kapitel und kulminiert in den letzten ~5, sodass es klar fatal ist, an dieser Stelle abbrechen zu müssen. Aber du hast es geschafft und scheinst an sich dennoch recht positiv mit der Handlung ins Gericht zu gehen, was mich freut.^^
      qoii

      qoii schrieb:

      Bevor es mit Flint und Esprit weitergeht, bekommen wir zunächst eine Bestätigung dafür, dass Rennac nichts mit der Entführung von Luca und den Anderen zu tun hatte. Enjolras hat sichergestellt, dass sich Baudelaire wirklich mit den Zigeunern rumschlägt, damit er in aller Ruhe die Herzogsfamilie abmurksen kann.
      Irgendwie habe ich außerdem das Gefühl, dass mir die Namen Dupont und Louis im Zusammenhang mit Ganoven irgendetwas sagen müssten . Diese beiden Pappnasen müssen nun mit ihrem neuen Degen genau unter einer der fünf Nasen herumwedeln, welche genau Wissen zu wem er eigentlich gehört. So ein Pech für die beiden, dass die genau dem gerade der Lähmung und Bekehrung entkommenen Cal über den Weg laufen müssen .

      >>Rue de...Merde<< die haben aber interessante Straßennamen , wobei... eigentlich passt der Name doch wunderbar in den dritten Bezirk.^^
      Die Namen der beiden Schwachköpfe waren rein zufällig gewählt. Gäbe es tatsächlich eine Verbindung zu Gaunern oder so, wäre das ziemlich witzig, aber komplett unbeabsichtigt.^^
      Jedenfalls sind die beiden das letzte Puzzle-Stück in Enjolras' Plan, womit nun sämtliche Unklarheiten beseitigt wurden. Sogar der Verbleib von Lucas Schwert. xD

      qoii schrieb:

      Baudelaire nimmt derweil O'Mara Stück für Stück auseinander, wobei dieser immer noch versucht den Inspektor von seiner Unschuld zu überzeugen. Aber alles wirkt bei ihm nicht, da er etwas sehr schreckliches Erlebt hat und für sich eine unumstößliche Ansicht über die Glaubwürdigkeit von Verdächtigen und gewisser Elemente gefunden hat.
      Ja, ich habe etwas mit mir gehadert, ob ich Baudelaire eine tragische Vergangenheit andichten soll oder lieber nicht. Manchmal braucht ein Charakter keine, manchmal schon. Letztlich habe ich mich bei Baudelaire dafür entschieden, um ihn nicht ganz so blass erscheinen zu lassen und einen Grund für dessen Fanatismus zu geben. Sollte ausreichen, denke ich.^^

      qoii schrieb:

      Derweil hat Luca die beiden anderen Gendarms befreit, wurde aber von diesen in ihrem dunklen Gefängnis zurückgelassen, wahrscheinlich um die Verdächtigen später abzuholen. Allerdings scheint Mulligan irgendwie Wind von diesem Ort bekommen zu haben und will sich nun die Zeit vertreiben. Wollen wir mal hoffen, dass es auch die beiden Ganoven eilig haben zum Versteck zurückzukehren.
      Wie Mulligan den Raum so einfach finden konnte, wird bereits im neuen Kapitel geklärt werden. Erwarte hier aber bitte keine großen Rätsel, die Lösung ist simpel. xD
      Wie es an dieser Stelle weitergeht...nun ja, ich verweise auf Kapitel 77...

      qoii schrieb:

      Flint und Esprit schlagen sich gemeinsam wunderbar gegen die Übermacht an Gendarmen. Ihre Zusammenarbeit scheint für die kurze Zeit die sie sich jetzt kennen Wunderbar zu funktionieren und die Gendarme kommen kaum an sie ran. Rennac erstaunt mich auch, nicht weil er flieht und seine Schwester, Kampfgefährten und Volk im Stich lässt, sondern weil er dabei so erfolgreich ist. Ich hätte ihm alleine keine 30 Sekunden auf dem Schlachtfeld gegeben. Flint nimmt die Verfolgung auf und auch Esprit versucht mitzukommen, wird aber von gerade von Luca befreiten Grenoble daran gehindert und sieht nun dem Tod ins Auge. Nun kommen wir bei Flint zu einem Punkt, bei dem ich mir einfach nicht sicher bin.
      Rennac muss zu der Sorte Menschen gehören, die genau dann Glück haben, wenn durch dieses Glück alle anderen um sie herum ins Unglück gestürzt werden. Ich meine, wie wahrscheinlich ist es, dass dieses Hemd von Mann unbeschadet durch die Gendarmerie schlüpft und erfolgreich flieht? xD

      qoii schrieb:

      Zunächst habe ich genau wie Lyca gedacht, dass er sich, trotz Esprits misslicher Lage, an die Verfolgung von Rennac macht, allerdings..... Ich will es mal so sagen, Flint scheint Esprit mittlerweile gut leiden zu können, er dachte kurz daran sie auf die Reise mitzunehmen und schien relativ erschrocken darüber zu sein, dass Rennac sie zurücklässt, auch sonst scheint er sich mit ihr dem Umständen entsprechend gut zu verstehen. Weiterhin hat er sich im Bezug auf Cals Truppe im besonderen daran Erinnert, wie sie ihn in Notsituationen geholfen und unterstützt haben, genau das was jetzt auch Esprit brauchen würde. Zusätzlich die Erinnerung an Harley und seine Worte, der in einer solchen Situation sicher die Information über das Leben der anderen Person stellen würde.... . Ich habe einfach das Gefühl, dass Flint Esprit retten wird um letztendlich nicht wie Harley zu werden; so zu Handeln wie dieser es erwarten würde. Allerdings kann man das Gesagte und die Gespräche an die sich Flint erinnert, auch so interpretieren, dass er die Erreichung seines Ziels nun über alles stellt.... Wahrscheinlich will ich einfach nur noch nicht die Möglichkeit aufgeben, dass Esprit der Gruppe beitreten kann und dies wird sie wahrscheinlicher tun, wenn Flint sie jetzt retten würde . Jedenfalls kann man (wenn man will) beide Entscheidungen hineininterpretieren und ich muss einfach abwarten, was passieren wird, wobei ich mittlerweile wieder mehr in die Rennacrichtung schwanke... ...Ach was solls
      Es dürfte klar sein, warum ich hierzu nichts sagen kann, oder?^^
      Selbstverständlich kann man in beide Richtungen argumentieren und am Ende zu einem abschließenden Ergebnis kommen, aber sicher ist es halt nicht. Flint könnte sie retten, aber auch im Stich lassen und alles würde sich verändern. Man darf also gespannt sein... ;)


    • Kapitel 77. Rôti

      So langsam frage ich mich, warum du in diesem Arc des öfteren Essensspezialitäten (Roti = indische Vorspeise) als Kapitelnamen verwendest. Ich versteh den Wink noch nicht so ganz xD

      Boudelair wird im Enddefekt doch ziemlich schnell dem Erdboden gleich gemacht, aber irgendwie wurde es auch Zeit seine Rolle zu Ende zu bringen. Eine tragische Hintergrundgeschichte hätte es für mich ehrlich gesagt nicht gebraucht. Geschmackssache. ^^

      Die Antwort wie Mulligan die Zwei gefunden hat war wirklich erstaunlich simpel. Eine Vivre Card. Er wäre wohl der Letzte, dem ich so etwas anvertrauen würde, aber gut, war bestimmt Anordnung ihres geliebten Harley. Hier endet dann auch Renee's Rolle. Sie hat ihre Aufgabe erfüllt, den Standort enthüllt, durfte ein kleines Kämpfchen austragen... Kein schöner Tod, aber immerhin gings relativ schnell. Stellt sich die Frage, wie Harley darauf reagieren wird, wenn er überhaupt darauf reagiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so sehr an Renee hängt wie sie an ihm.
      Luca muss sich derweil schänden lassen. Da will man sich beim Lesen abwenden. Ich will auch gar nicht weiter darauf eingehen. Für sowas hab ich zu viel Empathie. Da will ich würgen... Schnell weiter. Lucas Fesseln werden durch die Säure aufgelöst und zum Glück besitzt sie so viel Geistesgegenwertigkeit die Situation zu nutzen und zu fliehen. Endlich findet O'Mara die aufgelöste Luca und hat vor dieses... Etwas mit ihr zur Rechenschaft zu ziehen. Wobei ich hoffe, dass Luca bei Gelegenheit den Schlag selbst ausführen darf, das wär doch mal was. Glaube allerdings nicht, dass es dazu kommen wird, da sie nicht stark genug dafür ist.

      Bevor es dazu kommen kann ruft Ulysses an und möchte mit O'Mara reden. Die Stimme in Brians Kopf und mit der er alles verbindet ist er. Die Vermutung, dass es sich um eine TF handelt verdichtet sich dadurch für mich. Ich kann mir nicht Vorstellen, dass wir sehr viel erfahren werden. Ein paar Kleinigkeiten vielleicht, was durchaus interessant wäre.

      Das Gespräch gab bisher noch nicht viel zum spekulieren her, sowie eigentlich das gesamte Kapitel, daher nur was kurzes diese Woche. ^^
    • Kapitel 77 - Rôti

      Auch wenn es PBCE gerade heiß hergeht will ich doch noch einen kurzen Kommentar hinterlassen. ;)

      Also ich habe mich mal versucht schlau zu machen und es scheint eine Romanreihe zu geben, in der es um einen Inspektor/Kommissar Dupont geht. Ich habe die Romane zwar nie gelesen, aber irgendwo davon gehört, ich glaube im Zusammenhang mit Hintergrundinformationen zu Sherlock Holmes und seiner Entstehung. Daher vermutlich die Verbindung von Dupont und Ganove/Verbrecher.

      Stärkste Kämpfer von PS vs. Kopfgeldjäger 0:2 und der letzte wird wahrscheinlich von Mercedes gerettet werden. Egal wie stark sie auch waren, gegen Cals Leute sehen sie echt alt aus und dieser musste bis jetzt noch nicht mal eingreifen. Nach dem "Festungsdrachen des Waldes" ist nun auch der "bollwerkgleiche Rudelführer der Stadthunde" gefallen. O'Mara konnte einen ziemlich knappen Sieg gegen ihn erringen, auch wenn von ihm jetzt erst recht nur noch Matsch übrig ist.

      Aber er hat keine Zeit sich zu regenerieren, sonder muss sich gleich mit dem nächsten Anlegen, der auch ohne Kampf schon ekliger aussieht als O'Mara jetzt. Über Lucas Erlebnisse werde ich wie Lyca schweigen, obwohl es doch recht interessant ist, was sich dein Gehirn so alles ausmalt und wen es da erschaffen hat. Die Lösung mit der Vivre-Card ist recht simpel aber doch wieder logisch, immerhin musste Mulligan Renee irgendwie in PS finden, als sich sich das erst mal treffen sollten.

      Interessant ist aber noch Ulysses, nicht nur das seine Stimme so zu klingen, als hätte er eine wahre Odyssee hinter sich. Was bei seinem Namen auch schon fast zu erwarten war. Nein er gibt direkt zu, dass er auch für O'Maras Odyssee und Leiden verantwortlich ist und er bereut dies sogar. Was dann aber zu der Frage führt, warum er sich nicht früher darum gekümmert hat, ihn von (einem Teil) seinen/r Leiden zu erlösen. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass der Gedächtnisverlust durch eine TF verursacht wurde und auch wieder rückgängig gemacht werden könnte. Da dies bis jetzt nicht passiert, ist besteht durchaus die Möglichkeit, dass O'Mara irgendetwas über seinen Bekannten, Freund oder Kollegen Ulysses herausgefunden hat, was auf keinen Fall an andrer Ohren dringen darf oder es gibt keine TF sondern nur Experimente.

      Was auch immer der Grund ist, ich glaube weder das Ulysses viel Verraten wird, noch das der Kampf gegen Mulligan ausbleibt, wobei Cal sicher auch bald dort auftauchen wird. Immerhin folgt er zwei Ganoven, die eine Frau töten wollen und dort auf eine schrecklich entstellt treffen werden.

      In diesem Sinne bleibt nur abzuwarten welcher der drei wichtigen Kämpfe im nächsten Kapitel fortgesetzt wird. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • So Leute, dank des PBCE und einer mittelschweren Schreibblockade erscheint mein neues Kapitel zu einer sehr ungewöhnlichen Zeit.
      Es trägt den Titel "Schatten und Licht" und kann an alter Stelle gelesen werden. :)

      Lyca

      Lyca schrieb:

      So langsam frage ich mich, warum du in diesem Arc des öfteren Essensspezialitäten (Roti = indische Vorspeise) als Kapitelnamen verwendest. Ich versteh den Wink noch nicht so ganz xD
      Fast. Das Häkchen über dem o ist hier wichtig.^^
      "Rôti" bezeichnet einen möglichen Teil der klassischen französischen Menüfolge und bedeutet übersetzt "Braten" wie etwa in Schweinebraten. Das "Warum" ist eine andere Sache. xD

      Lyca schrieb:

      Boudelair wird im Enddefekt doch ziemlich schnell dem Erdboden gleich gemacht, aber irgendwie wurde es auch Zeit seine Rolle zu Ende zu bringen. Eine tragische Hintergrundgeschichte hätte es für mich ehrlich gesagt nicht gebraucht. Geschmackssache. ^^
      Naja, schnell? O'Mara hatte immerhin über 1 1/2 Kapitel mit ihm zu tun, was nur nicht so sehr auffiel, weil der Kampf am Stück und ohne viele Unterbrechungen ausgetragen wurde. Letztlich dauerte dieses Duell länger als sein Kampf gegen Baggio damals. Zumal O'Mara wirklich ordentlich einstecken musste.^^
      Baudelaires Hintergrundgeschichte habe ich eigentlich nur eingefügt, weil ich ungern eindimensionale Charaktere schreibe. So ist er zwar kein Wunderwerk der Originalität, aber besser als nichts. xD

      Lyca schrieb:

      Die Antwort wie Mulligan die Zwei gefunden hat war wirklich erstaunlich simpel. Eine Vivre Card. Er wäre wohl der Letzte, dem ich so etwas anvertrauen würde, aber gut, war bestimmt Anordnung ihres geliebten Harley. Hier endet dann auch Renee's Rolle. Sie hat ihre Aufgabe erfüllt, den Standort enthüllt, durfte ein kleines Kämpfchen austragen... Kein schöner Tod, aber immerhin gings relativ schnell. Stellt sich die Frage, wie Harley darauf reagieren wird, wenn er überhaupt darauf reagiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so sehr an Renee hängt wie sie an ihm.
      Luca muss sich derweil schänden lassen. Da will man sich beim Lesen abwenden. Ich will auch gar nicht weiter darauf eingehen. Für sowas hab ich zu viel Empathie. Da will ich würgen... Schnell weiter. Lucas Fesseln werden durch die Säure aufgelöst und zum Glück besitzt sie so viel Geistesgegenwertigkeit die Situation zu nutzen und zu fliehen. Endlich findet O'Mara die aufgelöste Luca und hat vor dieses... Etwas mit ihr zur Rechenschaft zu ziehen. Wobei ich hoffe, dass Luca bei Gelegenheit den Schlag selbst ausführen darf, das wär doch mal was. Glaube allerdings nicht, dass es dazu kommen wird, da sie nicht stark genug dafür ist.
      Ich entschuldige mich für diese Szene und sämtliche Szenen, die ähnlich krank sein und folgen werden. Wie gesagt, dieser Arc bildet einen hübschen Vorgeschmack auf die weitere Marschroute meiner FF - schwankend zwischen deprimierender Düsternis, blutiger Action und exploitativer Gewalt. Große Emotionen und Drama inklusive.^^

      Lyca schrieb:

      Bevor es dazu kommen kann ruft Ulysses an und möchte mit O'Mara reden. Die Stimme in Brians Kopf und mit der er alles verbindet ist er. Die Vermutung, dass es sich um eine TF handelt verdichtet sich dadurch für mich. Ich kann mir nicht Vorstellen, dass wir sehr viel erfahren werden. Ein paar Kleinigkeiten vielleicht, was durchaus interessant wäre.
      Du kannst dir mit dem neuen Kapitel selbst ein Urteil über diesen Teil fällen. Ein paar hübsche Infos gibt es schon.^^
      qoii

      qoii schrieb:

      Auch wenn es PBCE gerade heiß hergeht will ich doch noch einen kurzen Kommentar hinterlassen.
      Ja, das PBCE ist immerhin ein Grund für meine grobe Verspätung diese Woche.^^

      qoii schrieb:

      Also ich habe mich mal versucht schlau zu machen und es scheint eine Romanreihe zu geben, in der es um einen Inspektor/Kommissar Dupont geht. Ich habe die Romane zwar nie gelesen, aber irgendwo davon gehört, ich glaube im Zusammenhang mit Hintergrundinformationen zu Sherlock Holmes und seiner Entstehung. Daher vermutlich die Verbindung von Dupont und Ganove/Verbrecher.
      Gut zu wissen. Dennoch: Zufall. xD

      qoii schrieb:

      Stärkste Kämpfer von PS vs. Kopfgeldjäger 0:2 und der letzte wird wahrscheinlich von Mercedes gerettet werden. Egal wie stark sie auch waren, gegen Cals Leute sehen sie echt alt aus und dieser musste bis jetzt noch nicht mal eingreifen. Nach dem "Festungsdrachen des Waldes" ist nun auch der "bollwerkgleiche Rudelführer der Stadthunde" gefallen. O'Mara konnte einen ziemlich knappen Sieg gegen ihn erringen, auch wenn von ihm jetzt erst recht nur noch Matsch übrig ist.
      Wobei Baudelaire auch wesentlich heftiger einzuschätzen ist als etwa Thenardier. Immerhin war der Inspektor Mitglied der CP0-Behemoth und daher bereits außerhalb PS aktiv. Weshalb O'Maras Verletzungen und sein knapper Sieg wohl nur angemessen sind, denke ich.^^

      qoii schrieb:

      Aber er hat keine Zeit sich zu regenerieren, sonder muss sich gleich mit dem nächsten Anlegen, der auch ohne Kampf schon ekliger aussieht als O'Mara jetzt. Über Lucas Erlebnisse werde ich wie Lyca schweigen, obwohl es doch recht interessant ist, was sich dein Gehirn so alles ausmalt und wen es da erschaffen hat. Die Lösung mit der Vivre-Card ist recht simpel aber doch wieder logisch, immerhin musste Mulligan Renee irgendwie in PS finden, als sich sich das erst mal treffen sollten.
      Mulligan ist halt eine Schöpfung meiner niedersten Gedanken. Er wird nicht der letzte Charakter seiner Art sein, aber sicherlich der ekligste. Nur als Vorinfo.^^

      qoii schrieb:

      Interessant ist aber noch Ulysses, nicht nur das seine Stimme so zu klingen, als hätte er eine wahre Odyssee hinter sich. Was bei seinem Namen auch schon fast zu erwarten war. Nein er gibt direkt zu, dass er auch für O'Maras Odyssee und Leiden verantwortlich ist und er bereut dies sogar. Was dann aber zu der Frage führt, warum er sich nicht früher darum gekümmert hat, ihn von (einem Teil) seinen/r Leiden zu erlösen. Zumindest wenn man davon ausgeht, dass der Gedächtnisverlust durch eine TF verursacht wurde und auch wieder rückgängig gemacht werden könnte. Da dies bis jetzt nicht passiert, ist besteht durchaus die Möglichkeit, dass O'Mara irgendetwas über seinen Bekannten, Freund oder Kollegen Ulysses herausgefunden hat, was auf keinen Fall an andrer Ohren dringen darf oder es gibt keine TF sondern nur Experimente.
      Sagen wir es mal so: Die Beziehung von O'Mara und Ulysses ist sehr komplex. Alles hat seine Gründe und dahinter steckt viel mehr, als momentan abzusehen ist. Dazu wird es bereits im nächsten Arc etwas geben, einiges, das man bisher nicht erahnen kann und auf jeden Fall wird es knifflig darzulegen sein. Bleiben wir erstmal dabei, dass die Beziehung der beiden komplex ist.^^

      qoii schrieb:

      Was auch immer der Grund ist, ich glaube weder das Ulysses viel Verraten wird, noch das der Kampf gegen Mulligan ausbleibt, wobei Cal sicher auch bald dort auftauchen wird. Immerhin folgt er zwei Ganoven, die eine Frau töten wollen und dort auf eine schrecklich entstellt treffen werden.
      Ich enthalte mich.^^

      Ganz vergessen: Das nächste Kapitel erscheint voraussichtlich Mittwoch. Vielleicht auch Donnerstag, aber definitiv nicht erst wieder Samstag. Nur als Info.^^


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    • Kapitel 78 - Schatten und Licht

      DU BIST SO FIES !!!!!!

      Und ich weiß gerade einfach nicht, ob ich dich feiern oder verfluchen soll. Aber vielleicht sollte ich besser zu einer größeren Erklärung ansetzten.
      Grundsätzlich bin jemand, der oft mit "Happy Endings" in Filmen und Büchern nicht viel anfangen kann. Dies ist auch einer der Gründe, warum mir die Romane von "The song of ice and fire" so gut gefallen, da wird fleißig bei den Protagonisten gestorben und das ist gut so. Wobei eine ganz bestimmte Person muss G.R.R. Martin schon am Leben lassen, sonst wäre ich.... Egal, jedenfalls habe ich eigentlich nie etwas dagegen, wenn die Autoren fleißig ihre Charaktere Killen, auch wenn ich manche von diesen sehr mag. Vexor hat uns mit Prinzessin Lilly-Bitch Beispielsweise eine Person geschenkt die ich sehr mochte, deren Ableben mir aber trotzdem sehr gut gefallen hat. Anders bei Esprit, ihr Ableben hat mich irgendwie gestört, sofern sie wirklich Tod, ist dazu aber gleich mehr. Ich könnte noch nicht mal sagen woran das genau liegt, vielleicht einfach weil sie zu den "mehr Guten" gehört hat, anders als die bereits erwähnte Prinzessin oder weil sie anscheinend so gut mit Flint harmoniert hat. Als Gipfel der Gemeinheit bekommen wir bzw. Flint dafür noch nicht mal einen brauchbaren Namen! Esprit ist dem verdammten Machiavelli um einiges näher als Flint.
      Trotz all meinen gemoser war es aber ein super Twist :thumbup: und deswegen weiß ich einfach nicht, ob ich dich dafür feiern soll oder nicht. :S


      Wie Erwartet gibt Ulysses keine klaren Antworten sonder verläuft sich in Andeutngen, diese scheinen aber in die Richtung zu laufen, dass er sich selber kaum leiden kann und verabscheut. Weiterhin will er O'Mara nichts über ihn Erzählen, deutet aber auch durch die Freundschaft zu Mulligan an, das O'Mara mal zur selben Gruppe von Leuten gehörte wie die Beiden. Es könnte also sein, dass ein Leben ohne Erinnerungen für O'Mara angenehmer sein könnte als mit diesen.
      Übrigens:
      »Mulligan kann jedes Sekret, jede Substanz und Ausscheidung, die Lebewesen produzieren und ausstoßen, nach einmaligem Verzehr endlos selbst produzieren und...ausscheiden << NACH EINMALIGEN VERZEHR !!! Der Kerl wird ja mit jedem mal widerlicher!!! Nicht drüber Nachdenken!!! Schalt das verdammte Kopfkino aus!!!! Denk an Eris, Marc und Sophie.... puh schon besser. ;)

      Baudelaire ist also noch am Leben und kommt gerade rechtzeitig dazu, um Mulligans unbeabsichtigtes Geständnis zu hören. Dieser Entschuldigt sich deswegen bei O'Mara für die falschen Anschuldigungen, eine Szene die ziemlich beeindruckend ist, aber irgendwie stört sie mich etwas. Vielleicht liegt es nur daran, dass ich nicht glaube, dass Fanatiker ihre Fehler auf diese Weise einsehen können, bzw. sie sich und anderen auf eine so beeindruckende Weise eingestehen können. Jedenfalls wendet er jetzt seinen Zorn gegen die richtige Person.

      Flint ruft an und von der Stimmung her hat er sich Cal sehr angenähert, weswegen sich Luca und O'Mara gleich auf den weg machen um zu schauen was los ist.

      Esprit... zu ihrem Ableben habe ich mich ja schon am Anfang grundsätzlich Geäußert. Wobei ich mir die Frage stelle, wie Flint dies alles so genau mitbekommen hat, wenn er doch eigentlich in die andere Richtung hinter Rennac hergerannt ist, es sei denn er hat so lange gezögert, bis es für die Rettung zu spät war.

      Jedenfalls holt er Rennac ein und bricht im die Beine; >gut gemacht!!! :thumbup:< . Danach erfährt er den heißbegehrten Namen, nur um festzustellen, dass diese Spur bereits erloschen ist. Du bist einfach nur gemein, der arme Flint und als ob das noch nicht genug ist, legt Rennac seine Finger noch genau in die Wunde auf Flints Seele und Gewissen. Immerhin wird Rennac direkt verhaftet.

      Während die Zigeuner nach und nach erledigt werden lößt sich auch das Rattenproblem im Palast. Mercedes scheint in ihren Fingern Seestein verbaut zu haben, womit die Restaurationsfähigkeiten der Oberratte lähmt und ihn schließlich erledigt. Ohne ihn verschwinden auch die kleinen Ratten und die kümmerlichen Reste der Gard Royal sammeln sich um ihre übriggebliebenen Schützlinge. Everard mach sich sorgen, dass er für alles verantwortlich gemacht wird aber Mercedes schafft es ihn zu beruhigen und die Beiden verabschieden sich für immer. Draußen läuft Mercedes fast direkt Cal in die Arme, der anscheinend keine Geduld mit den beiden Ganoven hatte oder mittlerweile von Luca angerufen worden ist.

      Ein Kapitel, welches mich etwas zwiegespalten zurücklässt, wenn auch nur, weil du mit Esprit eine der wenigen Personen gekillt hast, wo mich dieser Umstand stört.
      Also nichts für ungut, mach weiter so!
      Oder besser nicht, erledige nur Personen wo es mit egal ist ;)

      Ich glaube mittlerweile weiß ich, was mich an Esprits (wahrscheinlichem) Ableben stört.
      Ich denke, dass Flint einen Kampfpartner braucht, mit dem er wenn es nötig wird die stärkeren Gegner zusammen erledigen kann. So ähnlich wie bei Kyu und Aleo, die alleine keine Chance gegen Prinzessin Lillybitch keine Chance gehabt haben und wahrscheinlich auch noch öfter zusammen Kämpfen werden. Das Zusammenspiel zwischen Flint und Esprit im Kampf daran Erinnert und auf weiteres in diese Richtung hoffen lassen.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

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