So, die letzten Wochen hat mich mein neuer 3DS ganz gut beschäftigen können dank Ocarina of Time 3D und der Four Sword Anniversary Edition. Auf meinem Blog findet ihr zu beiden Spielen ausführliche Reviews in Englisch, aber ich will dazu hier auch nochmal ein paar Worte verlieren.

Ocarina of Time 3D (Review)
Four Swords Anniversary Edition (Review)

Ocarina of Time 3D

Also, nachdem man mal die 3DS-Version gezockt hat, wird man nicht mehr zum Original zurückkehren wollen. Die höhere Framerate gepaart mit der besseren Optik kommt gut an, es spielt sich einfach wesentlich flüssiger und schaut auch ein wenig zeitgemäßer aus. Allerdings ist das Remake alles andere als perfekt. Das Hauptaugenmerk liegt auf der verbesserten Grafik, ich empfinde diese aber als recht unstetig. Manche Orte sehen jetzt echt klasse aus, zum Beispiel in Hyrule Stadt haben sie echt alles neumodelliert und sehr viel Wert aufs Detail gelegt. Man wird hier viele neue Details erblicken, die echt liebevoll ins Spiel eingearbeitet wurden. An anderen Stellen wirkt das Spiel aber eher wie ein simples Texturepack, z.B. die Treppen in Kakariko sind nach wie vor nur eine Textur und kein Modell von einer Treppe, was nun wirklich nicht so schwer zu machen ist. Und das ist einfach nur schwach.

Steuerung macht sich gut, mir gefällt sogar überraschenderweise, wie sie die Ocarina gehandhabt haben. War erstmal ein wenig ungewohnt, spielt sich aber klasse. Dass die Stiefel jetzt normale Items sind, beschleunigt vieles auch, nur find ich es doof, wie man die magischen Pfeile wechselt. Das hätte man so wie in The Wind Waker machen sollen.

Dass Master Quest gespiegelt wurde, trägt immens zum Wiederspielwert bei. Ansonsten wäre es vermutlich ein wenig langweilig, MQ direkt nach dem normalen Spiel zu spielen, da die Oberwelt ja unverändert bleibt. Aber durch die Spiegelung wirkt alles neu. Der Boss Battle Modus ist sicherlich eine nette Ergänzung zum Spiel, aber auch nichts Besonderes. Die Hilfevideos in den Sheikah Steinen sind überraschend kurz gehalten, z.B. für den Grund des Brunnens Dungeon gibt es nur einen 8 Sekunden langen Clip. 8 Sekunden für den gesamten Dungeon...

Größte Schwäche des Remakes ist aber der Mangel an neuem Content. Es gibt keinen. Keine neuen Gegenstände, neue Dungeons, neue Sidequests oder neue Charaktere... nichts. Damit sticht Ocarina of Time 3D aus den anderen Zelda-Remakes heraus, die alle irgendwelche neuen Inhalte zu bieten hatten. Link's Awakening DX zum Beispiel hatte ich mir damals primär wegen des neuen Dungeons und nicht wegen der farbigen Optik geholt. Content > Grafik. Hätten sie irgendwas zu OoT3D hinzugefügt, wäre das Remake bis auf ein paar Kleinigkeiten für mich perfekt. Aber so ist es eher enttäuschend.

Was das 3D betrifft, war ich echt beeindruckt. Es geht sehr in die Tiefe und es kommen auch Gegenstände und diverse Effekte aus dem Bildschirm raus, was ich sehr cool fand. Imho der beste Einsatz von 3D auf dem 3DS, den ich bislang erleben durfte. Sich den 3DS für das Remake allein zu holen lohnt sich aber nicht... da kommt ihr wesentlich günstiger mit einem Re-releases der N64-Version, z.B. auf der Wii Virtual Console. Aber solltet ihr euch einen 3DS holen (warum auch immer), dann darf OoT3D eigentlich nicht in eurem Warenkorb fehlen. Es ist aktuell der Pflichttitel für den 3DS und ich kann mir nur wünschen, dass Nintendo Majora's Mask ebenfalls so ein Remake schenkt, nur bitte diesmal auch mit neuem Content.


Four Swords Anniversary Edition

Das Spiel ist so eine Art Geschenk zum 25ten der Zelda-Reihe und es erfüllt mir tatsächlich ein paar Wünsche, die ich schon länger bezüglich Zelda hatte.

Four Swords kennen vielleicht die wenigstens, ursprünglich erschien das Spiel zusammen mit einem Remake von A Link to the Past auf dem GBA. Nur damals konnte man das Spiel nicht alleine spielen, man benötigte mindestens einen zweiten Spieler. Dies hat mich immer aufgeregt, weil es so das einzige Zelda-Spiel war, was ich nicht spielen konnte. Und vielen anderen ging es ähnlich .Erst dieses Jahr, acht Jahre nach dem ursprünglichen Release, hatte ich endlich die Chance, die GBA-Version komplett durchzuspielen. Ironischerweise kündigte Nintendo kurz später an, dass die neue Version für den DSi nun über einen Singleplayermodus verfügen wird, wo man zwei Links gleichzeitig steuert.

Das funktioniert echt prima und man kann nun das komplette Spiel alleine durchzocken, falls sich sonst niemand findet. Der Singleplayer mag vielleicht stellenweise etwas merkwürdig rüberkommen, aber man sollte hier bedenken, dass das Spiel niemals für Einzelspieler konzipiert war und der neue Einzelspieler damit entsprechend improvisiert ist. Aber ich bin alleine total glücklich, dass ich jetzt endlich FS spielen kann, wann immer ich will. Das Spiel ist nämlich perfekt für zwischendurch. Die vier originalen Stages sind alle "zufallsgeneriert", man landet in einem von vielen möglichen Arealen, wo die inneren Teile auch nochmal ausgetauscht werden können und wo alle Items zufällig verteilt sind. Aber es gibt so viele Areale, dass selbst nachdem ich alle Stages schon zwei Dutzend mal gespielt habe, ich immer noch neue Gegenden zu Gesicht bekomme, was mich jedes Mal wieder vom Hocker haut. Außerdem hat das Spiel drei Durchgänge. Man kann also die Stages viele Male spielen, ohne dass es langweilig wird. Ich zock eigentlich fast täglich eine Runde, einfach mal durch einen Dungeon durch, 10 bis 20 Minuten, und meistens entdeck ich wieder irgendetwas Neues. Die Stärke des Spiels liegt natürlich im Multiplayer, den ich mit einer Freundin auch bereits antesten konnte. Das Spiel wurde einfach für den Multiplayer gemacht. Aber es ist trotzdem klasse, dass ich jetzt Four Swords spielen kann, wann immer ich will, ohne von jemanden abhängig zu sein.

Zusätzlich gibt es noch zwei neue Stages. Diese sind zwar nicht zufallsgeneriert, aber haben jeweils drei Türen, die zu Arealen mit 3 Ebenen führen. Das sind also 18 neue Dungeonebenen, was so ziemlich der Rekord an neuem Content in einem Zelda-Remake ist. In der Hinsicht ist das Spiel das komplette Gegenteil zu Ocarina of Time 3D und das obwohl es vom selben Entwicklerteam stammt - GREZZO. Die eine Stage heißt "Reich der Erinnerungen" und jeder Bereich ist an irgendein Spiel angelehnt. Tür 1 führt zu A Link to the Past, Tür 2 zu Link's Awakening und Tür 3 zu The Legend of Zelda (NES). Alle Grafiken wurden hierbei mit den Originalsprites überlagert und es werden klassische Melodien gespielt. Die Gegenden stammen aus den drei Spielen, nur wurden diese für den Multiplayer meist stark umgebaut. Mein Favorit ist dabei Link's Awakening, wo alles in der guten, alten grünlich monochromen GameBoy-Optik gehalten ist und man sich durch Zauberwald, Schleimsumpf, Wurmpalast und Tamaranchberg wütet. Die Stage ist echt voll cool und genau das Richtige für das Jubiläum, Nostalgie pur.

Die zweite neue Stage nennt sich "Heldenprüfung" und ist ohne Witz so ziemlich das Schwerste, was die Zelda-Reihe bislang zu bieten hatte. Selbst Zelda II wirkt dagegen wie ein Spaziergang. Jeder, der sich so wie ich seit Langem mal wieder nach einer Herausforderung in Zelda gesehnt hat, wird hier bedient. Und zwar ordentlich. Das Ganze ist unermüdlich und brutal. Man wird mit massenhaft Gegnern zugeschüttet in den fiesesten Kombinationen und in den tödlichstens Umgebungen. Wirklich ALLES im Spiel wird gegen euch verwendet mit dem einzigen Ziel euch zu killen. Ihr werdet niemals so oft in einem Zelda sterben wie hier. Selbst eingefleischte Zelda-Veteranen kommen hier ins Schwitzen und ich habe drei Kreuze gemacht, als ich diese Tortur überstanden habe. Man kann das auch gar nicht groß in Worte fassen, man muss es gespielt haben, um zu verstehen, wie verdammt hart diese Stage ist. Aber zumindest wird so schnell keiner mehr rumheulen, dass Zelda aktuell zu leicht wäre. xD

Ja, Four Swords mit Singleplayer, viel Nostalgie, eine ordentliche Herausforderung und das alles kostenlos... aber das Beste ist, endlich mal wieder 2D-Zelda. Ich mag generell die GameBoy-Zeldas, Link's Awakening, die Oracle-Spiele und The Minish Cap - und es ist sehr geil, mal wieder etwas Neues in dem Format zu bekommen.

Das Spiel wird nur bis zum 20. Februar zu haben sein... Jeder, der also daran Interesse hat, sollte sich bis dahin überlegen, ob er sich nicht einen DSi oder einen 3DS anschafft. Wer eins von beiden bereits hat, sollte das Spiel spätestens JETZT downloaden. Für ein kostenloses Spiel hat dieses nämlich eine Menge zu bieten (locker 10 bis 15 Stunden) und man wär dumm, sich das entgehen zu lassen.

Also, ich habe das Spiel gestern abend nach über 70 Spielstunden durchgespielt, hatte an dem Zeitpunkt auch 100% aller Gegenstände wohlbemerkt, und will es mir nicht nehmen lassen, hier eine Vorabkritik zu schreiben vor dem entgültigen Review auf meinem Blog. Ich werde versuchen, den Post möglichst allgemein und damit spoilerfrei zu halten.

Um vielleicht sofort die wichtigste Frage zu beantworten, "Nein, ist es nicht." Es ist nicht das beste Zelda-Spiel und auch nicht besser als irgendein anderes gutes Zelda-Spiel, wie das hochgelobte Ocarina of Time zum Beispiel. Ich würde es schon auf eine Stufe mit den beiden N64-Titeln stellen, aber es ist eben nicht besser. Dafür verschwendet es einfach zu viel Potential und enttäuscht zu viele Erwartungen. Dazu muss ich sagen, dass ich meine Erwartungen im Voraus sehr runtergeschraubt habe. Das Problem ist einfach, dass das Spiel selber in einem immer mehr Erwartungen aufbaut. Ich sehe an jeder Ecke des Spiels unglaubliches Potential, welches einfach nicht ausgeschöpft wurde. Hinzu gesellen sich die typischen Probleme, welche auch schon Titel wie Twilight Princess oder Spirit Tracks plagten: die hohe Linearität und der zu geringe Schwierigkeitsgrad. Beides absolute Undinger, die ich einfach nur noch Leid bin.

Das Wichtigste am Spiel ist sicherlich die Steuerung und diese ist eigentlich supergelungen. Es macht unglaublichen Spaß auf Gegner mit dem Schwert einzudreschen, der Zugriff auf die Items ist flott und alles steuert sich intuitiv. Skyward Sword ist das Spiel, welches die Wii voll und ganz ausschöpft. Sowohl von der Steuerung her als auch von der Technik, ich find die Optik ist echt klasse und es läuft flüssig, selbst wenn man von dutzenden Gegnern umschwarmt wird. Bei der Steuerung hatte ich nur zwei Probleme. Einmal gelingt mir das Zustechen nicht so einfach, wie ich will. Das ist bei einigen Gegnern und Bosskämpfen superkritisch, ich muss mich ziemlich konzentrieren, einen saubere Stechattacke hinzubekommen, was in der Hitze des Gefechts selten einwandfrei klappt. Deswegen habe ich oft fluchen müssen. Dann gibt es noch ein Minispiel, wo die Steuerung gerne versagt. Abgesehen davon ist dier Steuerung aber ein Traum und um ein Vielfaches solider als das, was jedes bisherige Wiispiel geboten hat. Ständiges Neukalibrieren und Neujustieren wie in Wii Sports Resort gibt es hier nicht. Und das Kämpfen macht den Großteil des Spaßfaktors im Spiel aus. Man fühlt sich einfach klasse, man fühlt sich mächtig und man hat richtig Bock, böse Monster zu verprügeln. Allein dafür lohnt sich der Kauf des Spiels eigentlich allemal.

Was mir am Spiel auch gut gefallen hat, ist, dass es nicht scheut, neue Ideen zu liefern. Das war ja ein großer Kritikpunkt an Twilight Princess, welches ja nur alte Ideen aufgewärmt hat. Sowas passiert einem hier nicht, das geht sogar soweit, dass es nur ein klassisches Zelda-Musikstück im Spiel gibt und zwar Zeldas Wiegenlied, alle anderen Lieder sind neu. Alle Umgebungen sind prinzipiell neu und von den alten Völkern sind nur drei Goronen übrig. Es gibt vier neue Völker, die alle ihren ganz eigenen Charme besitzen, besonders haben mir ja die Roboter gefallen, die waren einfach zum Schreien komisch. Oder es gibt keine Feenquellen, anstatt dessen kann man sich heilen, indem man sich irgendwo hinsetzt. Hört sich blöd an, funktioniert aber gut. Anstatt Hühnern gibt es fliegende Katzen, die nachts zu aggressiven Bestien werden. Das Spiel meidet gerne alte Zelda-Klischees und führt viele neue Ideen ein, welche wunderbar funktionieren. Und das gefällt.

Richtig gut gefallen hat mir auch das Dorf im Himmel, Skyloft. Kommt auf jeden Fall an die gute, alte Unruhstadt heran in Sachen Komplexität. Das Zeitsystem ist diesmal sehr simpel gehalten, man kann indem man schläft zwischen Tag und Nacht wechseln. Es gibt also keine fließende Zeit und auch keine komplexe Tagesabläufe. Das mag vielleicht enttäuschen, aber gerade weil es so simpel ist funktioniert es auch so gut. Und die Charaktere sind auch alle mit sehr viel Liebe zum Detail gestalten worden, die meisten sind wirklich schön skurril, jeder Charakter hat diesmal sein eigenes zuhause, welches seine Persönlichkeit wiederspiegelt. Und für jeden Charakter gibt es auch mindestens einen Sidequest. Man kann massig Zeit damit verbringen, Skyloft bei Tag und Nacht in seiner Fülle zu erforschen und den vielen Sidequests nachzugehen. Besonders hier merkt man auch die Detailverliebtheit des Spiels.

Sidequests sind definitiv auch nicht übel. Das System mit den Ressourcen und Käfern funktioniert gut und hat den Vorteil, dass es IMMER irgendwas irgendwo zu tun gibt. In jedem Ort im Spiel kann man prinzipiell irgendwie Schätze sammeln oder Insekten fangen. Man lässt sich da auch gerne ablenken. "Oh, ein blauer Vogel, die sind selten, den muss ich fangen." Das Zeug kann man dann nutzen, um Items und Tränke aufzurüsten. Das fällt aber ein bisschen flach, ich hätte mir zum Teil noch mehr Upgrades gewünscht, die vielleicht auch ein wenig schwieriger zu bekommen sind. Und die Upgrades für die Tränke sind wirklich erst ganz spät im Spiel nützlich und sinnvoll. Meistens fängt man die Insekten eher zum Spaß. Das mit der Abenteuertasche gefällt mir aber, man hat maximal nur 8 Plätze frei und muss hier schauen, wie man diese nutzt. Dafür stehen Flaschen, Schilde, Kapazitätupgrades wie zusätzliche Bombentaschen und Medaillons zur Verfügung. Letztere funktionieren wie die Ringe in den Oracle-Spielen, kommen da aber leider nicht heran, weil es nur sauwenige gibt. Die Medaillons sind so einer der Punkte, wo ich viel Potential sehe, was einfach gar nicht ausgeschöpft wurde. Aber insgesamt ist die Abenteuertasche ein nettes RPG-Element im Zelda-Stil. Und dann gibt es noch die Glückskristalle, die man dafür erhält, dass man den verschiedenen Personen im Spiel hilft. Einzelne davon sind aber nachts in Skyloft versteckt und es hat mir eine Menge Spaß gemacht, nach diesen zu suchen.

Der Himmelsozean selber fällt eher unspektakulär aus. Es ist alles sehr kompakt gehalten, d.h. man jetzt keine langen Reisezeiten wie in the Wind Waker. Aber meistens findet man auch nur paar Felsen mit ein, zwei Schatztruhen drauf, es gibt nur eine wirklich interessantere Insel, der Rest ist Felsen oder Minispiele.

Die drei Oberwelten - Wald, Vulkan und Wüste - gefallen mir auch alle sehr gut. Ich würde diese als drei riesige Spielplätze bezeichnen, das sind wirklich komplexere Landschaften, wo es viel zu tun und zu entdecken und jede Menge Action gibt. Das ist ein gigantischer Fortschritt gegenüber dem, was man in den anderen 3D-Zeldas meist als Oberwelt geboten bekommen hat.

Bei den Dungeons gab es aber leider keine Weiterentwicklung, meistens sind diese sogar recht schwach. Teilweise sind die Oberwelten bessere Dungeons als die Dungeons selber und das Ganze wirkt für mich wie ein Relikt aus Twilight Princess. Das Problem ist einfach, dass die Dungeons alle sehr klein und superlinear sind. Dungeons werden für mich erst richtig interessant, wenn man darin auch etwas rumirren kann. Aber genau wie in TP folgt man einen vorgegebenen Pfad, was einfach nur langweilig und eine Beleidigung für meine Intelligenz ist. Irgendwelche größeren Herausforderungen sind auch Fehlanzeige. Nur der letzte Dungeon, welcher ein sehr intelligentes Design bietet, konnte mich überzeugen. Der war richtig geil, aber wenn nur einer von sieben Dungeons wirklich was zu bieten hat, dann tut es mir Leid. Der zweite Platz geht für mich ohne Witz an den ersten Dungeon, weil man diesen im Laufe des Spiels nochmal besucht und dann einige Änderungen vorfindet, wie z.B. schwerere Gegner. Das fand ich supergelungen und hätte eigentlich gedacht, dass das vielleicht auch mit ein paar der anderen Dungeons betrieben wird. Ich bin mindesten fünfmal zurück in Dungeon 2, nur um zu gucken, ob sich nicht viellleicht doch noch was geändert hat. Aber wieder wurde ich enttäuscht.

Der Schwierigkeitsgrad im Spiel ist größtenteils eher ärmlich. Das Spiel beginnt schwer, da man sich erstmal an die neue Steuerung und das neue Kampfsystem gewöhnen muss. Ich bin sogar einmal im ersten Dungeon gestorben, weil ich mich bei einer SKulltula zu dämlich angestellt habe. xD Allerdings wird man besser und stärker, nur das Spiel hält nicht mit. Wenn ich in Dungeon 6 immer noch hauptsächlich nur gegen Bokoblins, Fledermäuse und Schleime kämpfe, dann läuft was falsch. Überhaupt scheinen das die drei einzigen Gegner im Spiel zu sein. Stärkere Gegner sind eher selten vertreten und das ist bei einem Spiel, welches großen Wert auf Schwertkampf setzt, unverzeihlich. Ich würde so gerne öfters gegen Stalfos kämpfen, aber die sind einfach nur seltene Minibosse. Wenn ich einen Stalfos sehe, löst das in mir einen Jubelschrei aus. "Endlich!!!" In anderen Zelda-Spielen sind Stalfos Standardgegner. Ritter gibt es gar keine. Am Ende des Spiels werden die stärkeren Gegner sogar noch seltener!!! Das Krasse ist, die finalen Bosskämpfe waren wirklich megaschwer. Was ich supergut finde, ich werde diese auch noch oft wiederholen und mich darin üben. Aber das war einfach ein Sprung von 0 auf 100, man war darauf gar nicht vorbereitet... Wie denn auch von paar Fledermäusen? Als man das Spiel durch hat, schaltet man dann den "Heldenmodus" frei und ich hatte hier sofort gehofft, dass man öfters auf schwerere Gegner trifft. Das würde meine Kritik eigentlich tilgen, aber Pustekuchen... man nimmt doppelten Schaden, es gibt keine Herzpflanzen mehr und das war's an Unterschieden. WTF, Nintendo? Wie schwer kann es sein, hier und da paar Skelette in die Dungeons zu setzen?! War das so viel Aufwand? Erst mich teasen mit einem 2nd Quest und dann wieder nichts bieten... das war wieder sowas, wo ich nur maßlos enttäuscht war. Und diese Enttäuschungen über Entscheidungen seitens Nintendo, die ich null verstehen oder nachvollziehen kann, ruinieren einfach das eigentlich doch überwiegend positive Gesamtbild des Spiels.

Die Bosse sind aber alle sehr geil, besonders an den Finalkämpfen werde ich noch lange meine Freude haben. Diese kamen vor allem seit Langem erstmals ohne doofe Gimmicks aus, ich find es immer dumm, wenn die Entwickler der Meinung sind, im Finalkampf muss jedes Feature noch einmal vorkommen, z.B. Wolf vs. Ganon. Aber nicht in Skyward Sword, die Finalkämpfe waren genau nach meinem Geschmack, großartig! Und zum Glück gibt es wie in OoT3D einen Boss Battle Modus, wo man jeden Boss jederzeit wiederholen kann. Coole Sache.

Von den Rätseln her ist das Spiel auch meist ein Witz. Es gab zwei größere Kopfnüsse im Spiel, das war's. Alles andere sind No-Brainer oder die Lösung wird einem sofort durch Fi oder irgendeinen anderen NPC verraten. Tolle Wurst. Am dümmsten fand ich das "Dowsing" (Aurasuche), also wo man das Schwert als Wünschelrute nutz. Anfangs ja ganz nützlich, aber später geht das einfach zu weit, weil man in keinster Weise irgendwie mal selber etwas suchen muss. Zum Beispiel gibt es Sidequests, wo irgendein Charakter irgendwas haben will. In allen anderen Zelda-Spielen müsste man hier nachdenken "wo habe ich das schon mal gesehen?" und sich selber auf die Suche machen. Hier nicht. Einfach dem Schwertsensor folgen und machen. Und das ist einfach nur dämlich, wozu überhaupt solche Quests einbauen, wenn ich null eigenen Hirnschmalz einbringen muss? Ich komm mir teilweise im Spiel vor wie ein Roboter, der nur macht und nicht selber denkt. Und das ist ganz, ganz mieses Spieldesign! In einem Spiel sollte es immer um Reaktion oder Entscheidung gehen. Mich in der Form zu lotsen ist ein No Go und sollte never ever wieder in Zelda vorkommen. Für das Suchen der Glückskristalle habe ich bewusst den Sensor nicht genutzt, weil es sonst mal gar keinen Spaß gemacht hätte!

Und da wären wir auch wieder beim alten Problem der Linearität... warruuuummmm?! Warum habe ich keine Freiheiten? Ich finde, das jeder Mitarbeiter im Zelda-Team das erste Zelda-Spiel nochmal durchspielen sollte! Einfach nur zum zu sehen, wieviel Spaß ein Spiel machen kann, wo ich selber entscheiden kann, wie und wo es weitergeht. Lineares Spieldesign ist einfach nur billig. Und die Story lässt nicht-lineare Parts problemlos zu. Auch ist es nicht so, dass die Items konstant genutzt werden. Den Laubbläser oder die Peitsche beispielsweise braucht man fast gar nicht, was ich gerade bei der doch sehr coolen Peitsche sehr schade fand. Aber wenn sie schon die Items kaum/nicht nutzen, dann gibt es auch keinen Grund, warum man die Dungeons nicht in beliebiger Reihenfolge spielen kann. Der zweite und dritte Teil des Spiels hätte völlig nicht-linear gemacht werden können, aber dennoch zwingt Nintendo einem auf einen linearen Kurs. Überhaupt muss sich Nintendo im nicht-linearen Spieldesign üben, das war früher mal einer der größten Stärken von Zelda (und auch Mario).

Die Story ist aber gut, mir gefällt vor allem, wie schnell und sehr einem die niedliche Zelda ans Herz wächst. Man bringt richtig Motivation mit, sie zu retten. Links Schwester in The Wind Waker oder Ilia in TP waren mir zum Beispiel völlig Schnuppe, die hätten genauso gut von Moblins vergewaltigt werden können, war mir egal. Aber Zelda in Skyward Sword ist echt gut gemacht und man bringt auch ein paar Emotionen mit ins Spiel. An der Story fand ich auch sehr gut, dass sich das Spiel gegen Ende hin etwas (wieder) getraut hat, was seit fast 20 Jahren in der Zelda-Reihe eher als Tabu schien. Ich will hier nichts spoilern, aber ich war sehr angetan, endlich mal eine Story, die auch in die Vollen geht und nicht irgendwie mit irgendwas wie dem Twilight Realm rumblödelt.

Ähm, ja, das war's von mir erstmal... wobei ich schon wieder wesentlich mehr geschrieben habe, als ich wollte... xD' Ich habe jetzt hier natürlich sehr viel Kritik geliefert. Von mir als langjährigen Zelda-Fan, der alles gespielt hat, ist das aber Kritik auf höchstem Niveau. Es ist auf jeden Fall DAS Spiel für die Wii, es macht sehr viel Spaß und hat jede Menge zu bieten. Und es ist auf jeden Fall auch ein gutes Zelda-Spiel, was sich nicht vor den beliebten N64-Titeln verstecken muss. Es hätte nur einfach noch viel mehr sein können, es gibt viel unausgeschöpftes Potential, was mich dann einfach ärgert.