"Massaker"
Einst terrorisierten SIE die Bevölkerung, verübten unaussprechliche Gräueltaten. Unermessliches Leid wurde durch diese Vier verursacht...
Aufgabe: Wähle einen der Ex-Sträflinge und beschreibe eine Szene, die sich vor der Inhaftierung ins sechste Level des Impel Downs abspielte. Treibe die Grausamkeit auf die Spitze und lasse alle Angst, alle Urteile über jenen legendären Piraten als schreckliche Wahrheit erscheinen. Diese Handlung soll ungeschönt und unzensiert geschrieben werden. Die Neue Welt wurde uns als grausam und höllisch vorgestellt...
Zur Auswahl stehen:
- Avalo Pizarro
- Catharina Devon
- San-Juan Wolf
- Vasco Shot
Zeige, wie grausam und absolut berechtigt die Einkerkerung in Level 6 gewesen sein musste. Das Aufeinandertreffen mit der Marine / Regierung muss nicht zwingend thematisiert werden.
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Kriterien:
- Schreibstil
- Atmosphäre ➡ hatte man beim Lesen das Gefühl, dass dieses Szenario sprichwörtlich "grauenhaft" war? - Oder war es noch zu harmlos?
- Charakterdarstellung: Konnte die Darstellung des Charakters das einleitende Zitat von VA Strawberry bestätigen? - Oder hat er schlicht übertrieben?
Verbot: Keine Parodie!
Wortgrenzen: 850 [+5%]
Abgabefrist: Sonntag, 25. September - 19:00.
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Gemächlich glitt das enorme Kriegsschiff durch das vom Wind aufgepeitschte Wasser, während riesige Wellen an den Bug schlugen. An Deck stand Vizeadmiral Strawberry und blickte über die stürmische See, die sich unter dem dunklen, wolkenverhangenen Himmel erstreckte. Ohne eine Miene zu verziehen stellte sich der Offizier der Marine diesem Unwetter. Er wusste, auch wenn dies nur eine gewöhnliche Patrouillenfahrt war, dass er ständig auf der Hut sein musste. Schließlich gehörte dieses Gewässer zu der Neuen Welt, die die Grand Line in Sachen Gefährlichkeit um ein vielfaches in den Schatten stellte. Hier herrschte das Recht des Stärkeren und nur die fähigsten Marinesoldaten wurden hierher versetzt, um sich den Piraten entgegenzustellen. Am meisten hatten die Inselbewohner darunter zu leiden, die sich immer wieder Piratenangriffen ausgesetzt sahen. Sie waren der Grund, wieso sich Strawberry freiwillig für den Einsatz in der Neuen Welt gemeldet hatte. Sie zu beschützen hatte er sich zur Aufgabe gemacht. Der Vizeadmiral wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als einer seiner Unteroffiziere auf ihn zu eilte. „Das müssen sie sich unbedingt ansehen, Sir“, rief der junge Marinesoldat und reichte ihm ein Fernrohr. Beunruhigt sah Strawberry durch das Glas und erblickte am Horizont eine Insel, über der Rauch aufstieg. Er wusste nur zu gut, was das zu bedeuten hatte. „Alle Mann auf Gefechtsstation! Kurs hart steuerbord, wir müssen so schnell wie möglich zu dieser Insel“, hallte die Stimme des Vizeadmirals über das Deck. Wütend schlug er mit der Faust auf die Reling des Schiffes. Sie durften nicht schon wieder zu spät kommen.
Als der Marinetrupp endlich das Ufer der Insel erreichte, bot sich ihnen ein Anblick, der ihnen das Blut in den Adern gefrieren ließ. Die Behausungen der Einwohner waren bis auf die Grundfesten niedergebrannt, es war ein Bild der Zerstörung und des Chaos. Die Straßen waren gepflastert mit Leichen. Es müssen hunderte gewesen sein, die dem Angriff zum Opfer gefallen sind. Frauen, die vergewaltigt worden waren und denen daraufhin die Kehle durchtrennt worden waren, Kinder, deren kleine Köpfe mit stumpfen Gegenständen zertrümmert worden waren, alte Menschen, deren verrenkte Körper auf eine grauenvolle Misshandlung schließen ließen. Und über all dem hing der beinahe unerträgliche Gestank von verbranntem Fleisch, Verwesung und Tod. Entsetzen machte sich unter den Marinesoldaten breit und auch Vizeadmiral Strawberry, ders onst so ruhig und beherrscht auftrat, musste sichtlich kämpfen, um seine Fassung zu bewahren. Auch wenn er Tag für Tag Zeuge von furchtbaren Abscheulichkeiten war, so war er doch nie mit einem solch grausamen Gemetzel konfrontiert worden. „Los Männer! Ihr macht euch auf die Suche nach Überlebenden. Und kontaktiert umgehend das Marinehauptquartier. Wir brauchen dringend Verstärkung.“ Nach und nach lösten sich die Soldaten aus der Starre und begannen durch das knietiefe Wasser in Richtung der Insel zu waten.
Während die übrigen Soldaten in den Trümmern der Stadt nach den wenigen Menschen suchten, die das Massaker überstanden hatten, begab sich Strawberry mit einer kleinen Truppe auf den Weg, um die Verantwortlichen zu stellen. Er wusste, dass er nichts mehr für alle die tun konnte, die bei diesem Angriff ums Leben gekommen sind, doch wollte er um jeden Preis verhindern, dass sich das Geschehene wiederholen würde. Nachdem sie sich einen Weg durch die zerstörte Stadt gebahnt hatten, gelangten sie schließlich in das Hafenviertel. Auch hier hatte das Feuer um sich gegriffen, vor ausgebrannten Häusern hatte das Blut vieler Leichen das Pflaster der Straße rot gefärbt. Plötzlich begann Vizeadmiral Strawberrys Herz zu rasen. Zwischen kleinen Fischerbooten ragten die gewaltigen Masten eines Schlachtschiffes empor. „Catharina Devon“, zischte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, nachdem er einen Blick auf die Fahne des Schiffes geworfen hatte.
Als Strawberry mit seinen Männern den Hafen erreicht hatte, erblickte er sie. Mit einem gehässigen Grinsen im Gesicht schaute sie ihm unverwandt in die Augen, eingehüllt in einen schwarzen, blutgetränkten Mantel, in ihrer Hand ein mit Widerhaken besetzter Speer. Hinter ihr stand, bis an die Zähne bewaffnet, ihre ihr treu ergebene Mannschaft. Voller Entsetzen musste der Vizeadmiral feststellen, dass sich eine kleine Gruppe Personen in der Gewalt der berüchtigten Piratin befand, überwiegend Frauen und Kinder. Als einer seiner Unteroffiziere sein Gewehr hob, um das Feuer zu eröffnen, hielt Strawberry ihn zurück. „Wir dürfen auf keinen Fall angreifen, wenn auch nur die geringste Hoffnung besteht, dass die Gefangenen am Leben bleiben.“
Unvermittelt drehte sich die berüchtigte Piratin um und rammte einer der Geiseln, einer jungen Frau, den Speer in den Bauch. Ein heißer Schrei hallte über den Platz, der den Marinesoldaten durch Mark und Bein ging. Mit einem schmatzenden Geräusch zog Catharina Devon den Speer aus dem krampfhaft zuckenden Körper, wobei die Widerhaken den Bauch der Frau zerfetzten. Daraufhin stieß die Piratin den Speer in den Hals, durch die Mundhöhle bis ins Gehirn, wo die eiserne Spitze an der Rückseite des Schädels wieder austrat. In einer sich immer weiter ausbreitenden Lache aus Blut blieb der Körper der Frau reglos liegen, die Augen starr gen Himmel gerichtet. „Wenn ihr in einer Minute immer noch da seid, ergeht es dem Rest der Gefangenen genauso!“
Erschüttert von der brutalen Hinrichtung, die sich gerade vor seinen Augen abgespielt hatte, zog sich Vizeadmiral Strawberry langsam zurück. Er wusste, dass er es alleine nicht mit ihr und ihrer Bande aufnehmen konnte. Doch er schwor sich, dass, sollte sie jemals von der Marine gefasst werden, er alles dafür geben wird, dass dieses Monster niemals wieder das Licht der Welt erblickt.
„I see the bad moon arising, I see trouble on the way.“
Maria zischte Andrew wütend an und brachte ihn so zum verstummen.
„Das ist jetzt nicht die Zeit für deinen Galgenhumor“, meinte die junge Marinekapitänin.
Durch die Bäume konnte sie die leuchtende Mondsichel erkennen, welche den Pfad vor ihnen erleuchtete.
„Denkst du die Geschichten stimmen?“, murmelte ein Marinesoldat hinter ihr.
„Badet sie wirklich im Blut von Jungfrauen um ewig jung zu bleiben?“
„Ich habe gehört, dass sie Menschen wie Tiere jagt und dann quält.“
„Und ich habe gehört sie lebt in einem Lebkuchenhaus und isst Kinder“, fauchte Maria die Soldaten hinter ihr an.
„Glaubt nicht alles, was man erzählt. Catharina Devon ist eine miese Mörderin und wir werden sie zur Strecke bringen. Konzentriert euch auf eure Aufgabe und lasst euch nicht von irrationaler Angst leiten.“
Man konnte den Schein des Feuers schon von weitem erkennen. Carmine stand in Flammen und es gab nichts mehr, was sie für die Bevölkerung des Dorfes hätten tun können. Als sie das erste Mal das ganze Ausmaß des Massakers sah, blieb selbst der erfahrenen Marineoffizierin die Spucke weg. Die Sichelmondjägerin Catharina Devon war für ihre Grausamkeit bekannt und gefürchtet. Von vielen wurde sie als Hexe bezeichnet und die wildesten Geschichten rankten sich um ihre Existenz. Maria hatte dies immer als lächerliche Erfindungen abgetan, doch jetzt wo sie im Zentrum des kleinen Dorfes stand, war sie sich nicht mehr so sicher. Von der Täterin fehlte jede Spur, doch es bestand kein Zweifel, dass sie hier war. Der Geruch von verbranntem sowie verrottendem Fleisch vermischte sich mit dem metallischen Geruch von Blut zu einer ekelerregenden Mischung. Im Zentrum des Dorfes war eine lange Reihe von Holzkreuzen aufgestellt worden. Daran hatte man die Männer festgenagelt, bei lebendigem Leib angezündet oder an ihren Gedärmen aufgehängt. Maria schluckte.
„Holt sie runter“, meinte sie mit belegter Stimme.
Als sie sich umsah, merkte sie, dass die gesamten Häuserwände mit Blut und Körperteilen vollgespritzt waren.
„Das war ein verdammtes Massaker“, keuchte die junge Marineoffizierin.
„Oh ja das war es“, meinte eine schrille Frauenstimme.
Blitzschnell wirbelten die Marinesoldaten herum, doch für einen von ihnen war es bereits zu spät. Catharina Devon zerteilte den Mann in der Mitte. Sein Blut spritzte auf die Kleidung seiner Kameraden, welche von einer Schockstarre erfasst waren. Sie trug einen langen schwarzen Umhang, welcher mit Blutflecken übersät war. Mit ihrer Stangenwaffe, deren Klinge wie ein Halbmond geformt war, ihrem grausamen Lächeln und der langen dünnen Nase, sah sie wahrhaft wie eine Hexe aus. Maria schluckte und zog ihr Schwert.
„Ich werde dich heute zur Strecke bringen Sichelmondjägerin. Du hast zu viel Leid verursacht. Du hast ganze Inseln ausgelöscht. Hast Kinder vor den Augen ihrer Eltern gefoltert und getötet.“
Sie biss die Zähne zusammen.
„Es endet hier!“
„Solch eine Stärke! Dein Blut eignet sich perfekt für mein allmonatliches Bad unter dem Sichelmond.“
Catharina wirbelte mit ihrer Stangenwaffe und trennte mehrere Arme von ihren Körpern. Maria kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich nur auf ihre Gegnerin. Sie preschte an ihren Männern vorbei. Vorbei an den schreienden Verwundeten und denjenigen, welche erste Hilfe leisteten. Blut spritzte auf ihre Kleidung, doch sie ignorierte es. Funkensprühend prallten die Klingen der beiden Frauen aufeinander. Maria versuchte Catharina mit einem Fegetritt von den den Beinen zu holen, doch die Piratin reagierte schneller und sprang. Blitzschnell drehte die Marineoffizierin ihre Klinge und stach zu. Sie durchbohrte ihre Gegnerin und schleuderte sie zu Boden. Lächelnd stellte sie sich über Catharina. Diese schien jedoch überhaupt nicht verwundet. Mit einem kalten Grinsen rammte die Piratin der Marineoffizierin ihre Füße in die Magengrube, woraufhin diese zurücktaumelte.
„Unter dem Licht der kalten Mondsichel scheint vieles anders, als es ist“, meinte Catharina Devon grinsend und stand auf. Marias Blick wurde zur Sichel gezogen, welche strahlend am Firmament stand. Sie blinzelte kurz und befand sich plötzlich gefesselt am Boden. Die ganze Szenerie hatte sich verändert. Sie befand sich noch immer auf dem Dorfplatz und die Gekreuzigten waren noch immer zu sehen, doch von ihren Männern fehlte jede Spur. Sie versuchte aufzustehen, doch jede Bewegung wurde durch die Fesseln unmöglich gemacht. Ein metallischer Geruch drang an ihre Nase und sie rollte sich zur Seite. Nur um im selben Moment keuchend zurück auf den Rücken zu rollen. Andrews Leiche lag mit ausgehöhlten Augen neben ihr. Jetzt bemerkte sie auch die Leichen ihrer gesamten Crew, welche überall um sie herum lagen. Gegen die Angst ihres bevorstehenden Todes ankämpfend, versuchte die Marineoffizierin sich zu befreien, doch es war vergebens.
„Du bist wach?“
Catharinas grausame Stimme ertönte hinter ihr. Sie konnte die langsamen Schritte neben sich stoppen hören und blickte in das kalte Grinsen der Piratin.
„Illusionen sind schon etwas Schönes. Nicht?“ Sie packte die junge Marineoffizierin an den Haaren und zog sie auf die Beine. Maria blickte auf und obwohl sie sich geschworen hatte keine Furcht zu zeigen, weinte sie vor Angst. Sie sah wie Catharina die Augen und das Herz Andrews in einen blubbernden Topf warf, doch was sie am meisten ängstigte, war ihr bevorstehendes Schicksal, welches sie ebenfalls sehen konnte. Über einer Wanne hatte die Piratin junge Frauen Kopfüber zum ausbluten aufgehängt. Die Gliedmaßen der Frauen waren abgetrennt worden und an ihren schmerzverzerrten Gesichtern konnte Maria sehen, dass sie während des gesamten Ausblutens am Leben gewesen waren. Die junge Marineoffizierin brach nun vollends in Tränen aus. Sie wollte noch nicht sterben. Schluchzend kippte sie vornüber. Die Menschen, Catharina und ihre Soldaten. All dies war jetzt unwichtig. Alles was sie wollte, war nicht zu sterben.
Das letzte was Maria Princeton sah bevor sie kopfüber nach oben gerissen wurde, war die silberne Sichel des Mondes, welche strahlend am Firmament stand.