Daedalic Entertainment

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    • Daedalic Entertainment



      Daedalic Entertainment (DE) ist ein deutscher Spieleentwickler und Publisher aus Hamburg, der 2007 von Jan "Poki" Müller-Michaelis und Carsten Fichtelmann gegründet wurde. Bekannt dürfte der Namen dem ein oder anderen durch die Edna-Reihe sein. Von vielen werden DE als die offizieller Nachfolger von Lucas Arts angesehen, nicht nur wegen den durchweg skurrilen Charaktere, die handgezeichnete Grafik und den mitunter sehr schwarzen Humor aus, sondern auch wegen ihrer Liebe zum Detail und ihr Händchen für packende Stories.


      Spiele im Überblick

      Edna bricht aus



      Edna war das erste Spiel von DE und räumte gleich mal einen Sack voll Preise ab unteranderem den Deutscher Entwicklerpreis 2008 und den Lara-Award 2009.

      Story:
      Die ungewöhnliche Geschichte eines ungewöhnlichen Mädchens. Hauptfigur des Spiels ist Edna, die in einer Psychiatrie sitzt, obwohl sie doch gar nicht verrückt ist! So lautet zumindest die Diagnose ihres besten und einzigen Freundes Harvey, ein für sie lebendiger und zur Anarchie neigender Stoffhase. Das Ziel ist klar: Raus aus der Gummizelle! Doch das erweist sich als gar nicht so einfach. Nicht nur das der sadistische Anstaltsleiter Dr. Marcel etwas gegen diese Ausbruchspläne hat, nein, erschwerend hat Edna auch noch ihr komplettes Gedächtnis verloren.
      Durch diese Situation spielt „Edna bricht aus“ in zwei verschiedenen Ebenen. Einmal in der von den schrillsten Charakteren bevölkerten Psychiatrie und in Ednas Vergangenheit, in die sie durch Harveys Fähigkeit des Tempomorphens zurückkehren kann.

      Fazit:
      Man merkt das Edna bricht aus das erste Spiel des Hauses DE waren. Die Zeichnungen sind einfach gehalten, aber nicht ohne ihren ganz eigenen Charme zu versprühen. Zudem passt leicht krakelige Welt perfekt zu Edna und den anderen Figuren des Spiels. Obwohl die Story echt gradlinig erscheint wird durch die vielen Ebenen, seien es in der Psychiatrie oder in der Vergangenheit nie ein Gefühl des schlauchartigen erzeugt, was vor allem daher rührt das die Spielwelt durch geschicktes Backtracking größer erscheint als sie eigentlich ist. Zudem gibt es in der jeder Ecke versteckte Details, wie z.B. Anspielungen auf andere Point & Click Adventures zu finden. Was das Spiel aber wirklich zu einer Perle macht ist der Humor, der gerade wenn man den ganzen Plot bedenkt, sehr Situationsbezogen ist. Die Welt aus Sicht von Edna und Harvey ist um eigens abstrakter als man zunächst glaubt, was zu vielen merkwürdigen Begebenheiten und Gesprächen führt.


      Harveys neue Augen



      Story:
      Der zweite Teil der Edna Reihe, jedoch ist der Hauptcharakter Lilli, das bravste Mädchen der Welt, das in einer Klosterschule lebt. Wieder einmal geht es darum Dr. Marcel in die Schranken zu weisen und Edna, die sich in der Schule versteckt vor ihm zu schützen. Klingt nicht sonderlich spannend? Ihr werdet Staunen! Wie bei Edna bricht aus, zerlegt das Spiel genüsslich die Erwartungen des Spieler, seien sie an Lilli oder an die Spielumgebungen gerichtet. Besonders zu beachtet ist dabei der recht hohe Gewaltgrad des Spiels im ersten Teil, der einen fundamentalen Anteil am Flair des Spiels hat. Dadurch das Lilli von allen anderen Charakteren permanent am sprechen gehindert wird, übernimmt eine Off-Stimme die Aufgabe Lillis Gedanken und Gefühle dem Spieler mitzuteilen. Durch Lillis kindliche, fast schon naive Sicht auf die Dinge wird selbst dem schrecklichsten Ereignis die Grausamkeit genommen. Wer schon immer den Drang verspürte eine Klosterschule in Schutt und Asche zu legen hat hier sein Lieblingsspiel gefunden.

      Fazit:
      Leider verschenkt das Spiel im mittleren Teil sehr viel an Potenzial. Zwar werden neue Elemente eingebaut, wie z.B.: das lösen von inneren Blockade und die dadurch bedinge Reise in eine Fantasiewelt, jedoch sind die dazu gehörigen Rätsel stellenweise einfach zu simpel um den Spieler wirklich zu fordern. Was jedoch kein Hindernis sein sollte, den wie beim ersten Spiel ist der daedalic-typische Humor das Ah und Oh. Wo Edna im ersten Teil noch nervte, tritt an ihre Stelle Lilli, die erzwungenermaßen stumme Heldin. Man kann nicht anders als Sympathie für dieses Mädchen zu empfinden, das eigentlich alles nur richtig machen will und dabei eine Schneise der Zerstörung hinter sich her zieht. Insbesondere durch Lillis kindliche Unschuld, obwohl dem Spieler gleichzeitig die volle Tragweite der Ereignisse im Spiel bewusst ist, entsteht eine abstruse und gerade deswegen komische Situation nach der anderen. Verstärkt wird dieser Eindruck noch durch bewusst naive Zeichenweise des Spiels.


      Deponia



      Story:
      Du alte Memme, denkst du hast Probleme,
      nur weil etwas Abwasch die Spüle verstopft.


      Nein darüber kann man sich als durchschnittlicher Depnonianer nun wirklich nicht den Kopf zerbrechen, immerhin besteht ganz Deponia aus Müll, Müll und noch mehr Müll. Hier möchte man nicht begraben sein. Klar das man den Wunsch des Hauptcharakters und wandelnder Naturkatastrophe Rufus, diesen Planeten so schnell wie möglich zu verlassen und ins paradiesische Elysium zu gelangen, verstehen kann. Bei einem dieser Fluchtversuche gelingt es Rufus das Elysaniermädchen Goal vom Himmel zu holen und ihr Gehirnimplantat zu beschädigen. Selbstlos wie Rufus ist, setzt er alles daran Goal zu ihrem Verlobten zurück zu bringen und das ohne auf Lohn zu bestehen - von ner Belohnung mal abgesehen.

      Fazit:
      Rufus kann man mit Fug und Recht als klügsten, besten, saustärksten und lässigsten Helden der Videospielgeschichte betrachten, wären da nicht die ganzen unglücklichen Umstände, peinlichen Pannen und misslichen Missgeschicken die Rufus Genialität und Einfallsreichtum in einem Licht der Trotteligkeit dastehen lassen und ihm nebenbei den Hass und die Verachtung aller weiteren Charakter im Spiel einbringen. Dieser Umstand gepaart mit Rufus Ego von der Größe der Sonne macht ihn als Hauptcharakter nahezu perfekt. Das Spiel lebt hauptsächlich von seinen Charakteren und den Rätseln. Diese nicht immer mit simpler Logik zu lösen, sondern verlangen vom Spiel die verquere Denkweise einiger Charaktere anzunehmen um auf die Lösung zu kommen. Auch muss man auf Details achten und den ein oder anderen Dialogs nochmals hören.
      Im Gegensatz zur Edna-Reihe ist der Zeichenstil um einiges erwachsener und ausgefeilter, die Figuren klarer gezeichnet. Auch der Held ist nun kein kleines Mädchen mehr sondern ein Mann, der sich mit typischen Problemen eines Erwachsenen wie z.B. seiner sarkastischen Ex-Freundin herumschlagen muss.

      Chaos auf Deponia



      Story:
      Gerade einmal neun Monate nach DEs ersten Streich stand die Fortsetzung der Deponia-Trilogie schon in den Startlöchern. Die Story kommt einem erstaunlich bekannt vor. Wieder einmal gelingt es Rufus Goal vom Himmel zu holen. Diesmal wird Ihr Gehirnimplantat allerdings so schwer beschädigt das eine umfassende Operation nötig ist. Und wo auch immer Rufus ist, ist einen Katastrophe nicht weit und so wird Goals Bewusstsein in drei Teile gespalten. Nun bedarf des Rufus ganzen Charme um Goal zu einer weiteren Operation zu überreden. Nebenbei muss man sich auch noch dem Organon im Auge behalten, da dieser etwas Großes im Schilde führt.

      Fazit:
      Die Story von Chaos auf Deponia ist im Endeffekt eine Parodie auf das Ende des ersten Teils, das, wie Poki im Intro bemerkt, eh keinem gefallen hat. Spieltechnisch unterschiedet es sich kaum von seinem Vorgänger, jedoch wurde die Location gewechselt und man lernt nun einen Ort kennen der in Deponia I nur kurz gestreift wurde: Den schwimmenden Schwarzmarkt, Tummelplatz für professionelle Schnick-Schnack-Schnuck-Spieler, der verstörtesten Kneipentoilette der Welt und Hauptstützpunkt der Rebellen und des unorganisierten Verbrechens. Man sieht hier wimmelt es von schrägen Gestalten und es ist auch deutlich mehr los als im verschlafenen Städtchen Kuvak aus dem ersten Teil. Seien es aufregende Schnabeltierbatakka-Kämpfe oder geheime Treffen im Untergrund, in Chaos auf Deponia taucht man tiefer in die eigenartige Welt des Planeten ein. Zudem darf man sich auf Gastauftritte von Poki und einer LP-Legende freuen.
      Wem die Story von Deponia I noch zu gradlinig war, kann sich schon mal auf ein paar faustdicke Überraschungen einstellen.
      It's astounding. Time is fleeting. Madness takes its toll...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Captain-Kid ()