Horizon (Vexor)

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    • (Alice im) Hölleninferno

      [...]und danke vor allem an Bo, der meinen geschriebenen Wust da korrigieren musste.
      Ach, das Korrigieren ist doch kein Problem. Aber kannst du mir mal erklären, wie ich drei Kapitel in gewohnter Form kommentieren soll? Wo fange ich an, wie weit gehe ich, worauf gehe ich ein und was muss ich sofort aufs virtuelle Papier bringen, weil ich es sonst vergesse? DAS ist die Frage! xD

      Aber gut, ich starte einfach mal mit einer allgemeinen Bewertung dieses Flashbacks, der ja doch mehr zutage gefördert hat, als von mir erwartet. Natürlich kann man dir selten eine cineastische Ader abstreiten, aber diese drei Kapitel hätten auch gut aus Hollywood stammen können. Und ich meine jetzt nicht das neue, öde "Machen wir doch ein Sequel zum Sequel, bis die Leute den letzten grausigen Reboot ihres Lieblingsfilms vergessen haben und wir eine neue Filmlegende rebooten können, wobei das 'rebooten' für 'verstümmeln und ausschlachten' steht"-Hollywood, sondern das gute, alte "Lasst uns eine völlig überfüllte, unrealistische Handlung mit überzogenen Spannungsmomenten erdenken, in denen die Helden gut aussehen und alles irgendwie cool wirkt"-Hollywood, in dem es noch um echte (wenngleich seichte) Werte und Ideen ging. Ich meine, du hast eine City Noir, eine heiße Affäre (samt Sexszene), die durch eine schreckliche Katastrophe unterbrochen wird, welche für allgemeines Chaos sorgt, Charakterrückblenden, die währenddessen die Figuren näher bringen, Angst, Gewalt und mit Kol sogar den klassischen Nebencharakter, der gut aussieht und von dem man aufgrund seines Auftritt Großes erwartet, nur um am Ende feststellen zu müssen, dass er nicht viel mehr geleistet hat, als das weibliche Zielpublikum mit seinem sexy Hintern ins Kino zu locken. Alles in allem: Sollten die goldenen Zeiten der Filmfabrik je wiederkommen, musst du dort einfach als Drehbuchautor respektive Produzent respektive Regisseur respektive Kameramann (gegebenenfalls respektive Hauptdarsteller) anheuern. Kurz: Sollte es soweit sein, werde der nächste Ben Affleck. xD

      Gut, nach diesen vergeudeten 236 Wörtern muss ich wohl doch langsam zum Inhalt der Kapitel kommen...hm. Ich beginne einfach mal bei Frederick und Shallow, da das für mich ein Abwasch ist. Er ist der Sohn eines jähzornigen, alkoholkranken und natürlich auch gewalttätigen Pfaffen, sie das Mädchen der gehobenen Gesellschaft, die nur leider wenig mit dem Lebensstil ihrer Familie anfangen kann. Hach, lieb'voll schmachtend Herz. xD
      Mir persönlich haben die Rückblenden und kurzen Zeitsprünge zu den entscheidenden Phasen ihrer Beziehung zugesagt, wenngleich es mir aber auch egal gewesen wäre, wenn du sie weggelassen hättest. Sollten die beiden Charaktere im übergeordneten Kontext eine gewichtigere Rolle einnehmen als bisher ersichtlich, nehme ich das aber selbstverständlich zurück. ;)
      Du fügst in den Flashback allerdings nicht nur Clarissa sehr geschickt ein, sondern auch Charles Winchester und dessen Beziehung zum Rest der CO-Nebencharaktere. Er ist der Vater von Pentheus, vermutlich Schwager von dessen Tante Shallow und eine Art Gegenspieler für Kol und wahrscheinlich auch Frederick, da er nicht nur das Hölleninferno eingeleitet, sondern anscheinend auch eine ranghohe Position in der korrupten Oberriege der Stadt hat.

      Generell hast du durch diese drei Kapitel auf narrativ sehr clevere Weise sämtliche wichtigen Beziehungen und Verbindungen geklärt. Lediglich einer bleibt hier auf der Strecke und das bestimmt aus gutem Grund: Oswald, der seiner lieben Mutter die Entscheidung abnimmt, was diese ihm zu Weihnachten schenken soll. Wären doch nur alle Kinder so leicht zufriedenzustellen wie mit einer OP am mütterlichen Gehirn.^^
      Gleichzeitig deutest du aber auch eine kleine, mögliche Obsession für Shallow an, bei der ich mir allerdings nicht sicher bin, ob du sie auch noch ausarbeitest.

      Der nächste Punkt ist dann wohl das heitere Vollstreckerkommitee der werten Frau Mamá. Also, jetzt nicht Oswalds Mama sondern die Herzkönigin Mama. xD
      Denn mit diesem Kapitel denke ich, kann man all die lustigen Gestalten aus Alice im Wunderland zur Herzkönigin zuordnen, die damit wohl auch gleich Mama ist und mein bisheriges Bild der Triade verschiebt. Immerhin sind damit die Herzkönigin aka "Mama", der Lord aka "grimmiger Badass-Motherfucker im Hintergrund" und die fünf Weisen/Propheten/Wasauchimmer die Führung der Triade. Das würde allerdings qoiis durchaus schlüssige Theorie widerlegen, nach der wir einen dritten weltlichen Titel zu erwarten haben, den Zaren oder eher die Zarin, Ludmilla Maximova.
      Meine Theorie wäre daher, dass die Triade als Organisation tatsächlich -sollte qoiis Theorie korrekt sein- vom Lord, der Herzkönigin und dem/der Zar/in geleitet wird und diese die drei Mächte sind, die der Triade ihren Titel geben. Ein Zusammenschluss dreier Führer und derer Machtmittel zu einer gewaltigen Geheimorganisation im Schatten.
      Die Fünf Propheten wären demnach nur "Partner" der Triade, was die Spannung zwischen den Fraktionen erklären würde. Und dass ich bisher die Fünf Weisen für die Propheten halte, dürfte ja bekannt sein.^^

      Nach diesem Ausflug ins Land der unbestätigten Theorien nun aber zurück zu den Kapiteln.^^
      Die Bombe, welche Gryphius so galant ins Herz der Insel trägt, dürfte sicher auf dem Mist eines Wissenschaftlers gewachsen sein, der auf dem Symposium war. Nur wer? So wie ich das sehe, gäbe es da mehrere Kandidaten. Zum einen natürlich Dädalus, den ich in die Liste packe, weil er sowieso ein beinahe lächerliches Talent dafür hat, in alles verstrickt zu sein, das auch nur ansatzweise mit der Haupthandlung zu tun hat. xD
      Da halbatomare Massenvernichtungswaffen allerdings eher weniger in sein Fachgebiet fallen, gehe ich mal weiter und werfe die Namen Vegapunk und Ceasar C. in den Raum. Letzterer, weil er einfach ein krankhaftes Arschloch ist und in OP bereits bewiesen hat, dass er genozidale Bumm-Bumms ohne Gewissensbisse entwickelt, testet und verhökert, und Ersterer, weil Vegapunk einfach alles zuzutrauen ist. Zumal damit auch Sophie wunderbar in die Geschichte eingebunden werden könnte. Wer weiß, vielleicht stammt der entscheidende Teil der Formel sogar von unserem Wunderkind? Quasi Anfängerglück beim Experimentieren mit hochexplosiven Materialien? Wie das eben so ist, wenn man einen überbrodelnden IQ hat und der Onkel ein verrückter Wissenschaftler mit Zugang zu...naja...überbrodelnden Substanzen ist. xD
      Letzter Kandidat: Ludmilla Maximova. Immerhin ist sie eine Koryphäe auf dem Gebiet der Naturwissenschaften -was viele Fachbereiche miteinschließen könnte, von der Mikrobiologie hin zur Atomphysik- und zum anderen wissen wir bereits, dass sie Kontakt zum ominösen Dr. Pinel Sr. hatte, dessen Zugehörigkeit auch noch ungeklärt ist. Ausschließen würde ich sie insofern, dass ihr Fachgebiet ja die Neurobiologie zu sein schien und ich sie damit eher als Urheberin der Methodik ansehe, die aus Zoe das zuckersüße Sabberschnutchen ohne Willen und Emotionen machte, das auf den Namen Nephthys hört.
      Lange Rede, kurzer Sinn: Viele könnten die Bombe gebaut haben, meine Favoriten wären jedoch Vegapunk (+ eventuell Sophie) oder CC. Oder beide zusammen.^^

      Zurück zur Triade, allerdings zu den einzelnen Mitgliedern. Gryphius taucht wieder auf, was mich freut. Ich würde nämlich gern mehr von ihm sehen, weil er mir im ersten Arc doch recht unrühmlich abgegangen ist. Sicher, er wird bestimmt keine tragende Figur mehr werden, aber wenn ich mir einen windsurfenden Marc mit Dreizack im Luftkampf gegen einen Greif vorstelle, grinst mein innerer Fantasy-Fanboy über beide Ohren.^^
      Der Rest der Truppe ist dann wie ein Fiebertraum des großen L. Carroll.
      Dumpty taucht ohne Humpty auf, der verrückte Hutmacher Theophilus ist auch da und es gibt sogar einen Märzhasen bzw. das weiße Kaninchen. Genau konnte ich das nicht herauslesen. Oder war sogar Theophilus der mit den Hasenohren und vereint somit die Figur des Hutmachers und des Märzhasen in sich? Irgendwie habe ich hier die Übersicht verloren bei all der carroll'schen Merkwürdigkeit. xD
      Aber Alice, die Alice, Alice-Alice ist mir im Gedächtnis geblieben. Who the f*ck is Alice?!
      Wenn du hier tatsächlich eine Art dunkles Wunderland heraufbeschwören willst, so müsste Alice entgegen der Buchvorlage eine Sklavin der Herzkönigin sein, was sich mit der Aussage deckt, sie würde für diese literarische Freakshow kochen. Es würde einfach zu deiner Darstellung passen, den Spieß umzudrehen und Alice in deiner Version eben an der Herzkönig scheitern zu lassen. Cineastischer "Wunderland meets American Horror Story"-Flashback inklusive. ;)

      Aber um noch einmal auf das allgemeine System der Triade zurückzukommen, so stellt sich mir die Frage, wie groß die Triade bisher ist. Sagen wir einfach, dass all die Carroll-Inspirationen zu Mama Herzkönigin gehören und Wu sowie Katerina zum Lord, wo bleiben dann Genevieve, Finn, Oma Uralt, Di Sel und Luzifer? Muss man die Triade vielleicht nicht auf eine streng organisierte Struktur reduzieren, sondern als eine einzige Gemeinschaft, in der jedes "Mitglied" auf Befehl eines Oberhaupts agiert? Sprich: Lord befehligt auch die Wunderland-Freaks und die Herzkönigin könnte auch Katerina für ihre Zwecke einsetzen? Oder gibt es "besondere" Untergebene wie etwa Katerina, die nur auf Befehl des Lords aktiv wird und über den anderen steht, wie man an ihrer Interaktion mit Luzifer und später Genevieve erahnen könnte?
      Es ist wirklich noch sehr undurchsichtig, aber für mich steht eines fest: In der Triade haben sich Fronten bzw. Fraktionen gebildet, sei es aus einer intern gewollten Struktur heraus oder aus anderen, persönlich-ideologischen Gründen. Letzteres würde zumindest erklären, wieso Luzifer Angst vor dem Lord hat, obwohl er die Propheten/Weisen als ihm überstehende Instanz um Vergebung ersuchte.

      So~, Barcelo und Rebekah sind nun also bei Frederick und bekommen zu hören, was sie verdient haben zu hören. Schlimm genug, dass eine aus Schwerverbrechern bestehende Spezialeinheit der Weltregierung einfach so verschwinden kann, weil deren Sekretärin die einzige Informantin darstellte, aber dass die Marine dann auch noch besagte Informantin und nicht die Schwerverbrecher verfolgt, ist einfach die Krönung. Und von diesem Scheiß weiß Freddy noch nichtmal etwas. Barcelo und seine Truppe haben im Grunde gar keine Chance, hier auf einen grünen Zweig des Respekts zu kommen, weil ihre Vorgesetzten den blöden Busch längt abgefackelt haben. Eigentlich kann Barcelo nur eines tun, um den Stand der Marine in CO wieder zu erhöhen: Gemeinsam mit Frederick und Shallow als stadtbekannte Gesichter die Verschwörung der SALIGIA aufdecken und medienwirksam beenden. So wie ich das sehe, sind das nämlich eh die Personen, die hier mit den Todsünden aneinandergeraten.
      Barcelo samt Mannschaft suchen immerhin direkt nach Kaisa und werden es daher ohnehin auf kurz oder lang mit deren ehemaligen Kollegen zu tun bekommen, zumal Sophie bereits mit Silas in Kontakt gekommen ist, Frederick will seine Stadt vor den bösen Machenschaften der CP8-Agenten schützen und Shallow scheint es bereits mit Envy zutun zu bekommen.
      Ist doch schön, wenn alles zusammen passt. Fehlen nur noch Coliere und Urs, die sich bestimmt auch noch irgendwo in der Stadt herumtreiben. Übrigens sehr schön, dass ausgerechnet dieses Gegensatzpaar die letzten noch unbekannten Sünden stellt.^^

      Gut, damit dürfte ich jede Baustelle zumindest angeschnitten haben. xD
      Die Kapitel haben mir extrem gut gefallen, da du nicht nur die verschiedenen Beziehungen innerhalb des Gefüges der Arc-Figuren entwirrt, sondern auch noch mit kleinen, aber feinen Infos bezüglich der Triade gearbeitet und das alles in einen kinoreichen Handlungsstrang opulenten Ausmaßes gepackt hast. Wenn du dir irgendwelche konstruktive Kritik von meinem Kommentar erhofft hast, so muss ich dich leider enttäuschen. Aber nicht traurig sein, vielleicht finde ich ja das nächste mal etwas zu meckern. ;)
      Der Teil mit Sophie war natürlich blödsinnig. Hab die Zeiteinteilung vergessen.Totalausfall. Ersetzt sie einfach durch ihre Mutter oder so. xD


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von -Bo- ()

    • Hölleninferno I-III

      Statt ein Double kam ein Triple und lässt mein Hirn mal wieder arbeiten. Allerdings in einem solchen Wust, dass ich gerade gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Geschweige denn wie ich es ausdrücken will. Die Kapitel haben mir nämlich echt gut gefallen. Verstrickungen der einzelnen Personen, die Machenschaften der Triade, Rückblicke der Charaktere die ich super fand, Verrat von Charly der letztendlich dazu geführt hat, dass NDC untergegangen ist, Das Auftauchen von unseren Mörderzwillingen... Ich weiß gerade nicht wo ich mit meinem Text hinwill xD

      Pentheus ist der Sohn von Charly, der ein nemeischer Löwen-Fanboy ist, welcher seinen Vater umbringen will. Seine vorige Angst als er in die Wohnung kommt gilt bestimmt seinem Vater, allein wie Shallow schon auf seine ölige Sprachnachricht reagiert. Für den Jungen definitiv ein Vorteil, dass er bei seiner Tante untergekommen ist.
      Deren Beziehung zu Abberline aka „Wir wollen keine Beziehung aber eigentlich wollen wir doch eine, aber die Situation ist zu kompliziert“ sah ich am Anfang ja skeptisch entgegen, aber durch den FB hat sich das relativiert und die Zusammenhänge gefallen mir jetzt ganz gut. Mal davon abgesehen, dass McOre mir mittlerweile so sympathisch ist wie Freddie. Auch Oswalds Faszination bezüglich Shallow finde ich spannend. Was genau Envy jetzt wohl mit ihr vor hat... Irgendwie kann ich mir Folterung gut Vorstellen, ob psychisch, physisch oder beides sei jetzt mal dahin gestellt.

      Das Hölleninferno samt Kartenfiguren hat einen bombigen (muhaha) Effekt. Die Thematik um Alice im Wunderland ist jedenfalls nicht zu übersehen. Das wird einem mittlerweile ja regelrecht eingeprügelt xD
      Humpty Dumpty ist der „Master of Kartenfiguren“, was soll das für eine TF sein? Personifizierung der Spielkarten? Kann er auch noch andere Objekte in Soldaten verwandeln?
      Sowohl Theophilus als auch Orville sind netter zu den Todeszwillingen als es gewünscht ist. Ein Fakt den ich sehe, aber bei dem ich noch nicht weiß ob er etwas zu bedeuten hat. Er ist mir jedenfalls aufgefallen. Alice befand sich auch auf dem Schiff und muss Kartoffeln schälen. Scheint als wäre sie in dieser Geschichte nicht so glimpflich davon gekommen. Hat die Triade auch diese manipuliert oder hält sie als Sklave? Ich persönlich mochte Alice als Figur nicht sehr im Buch, mal sehen wie sie hier aufgebaut sein wird. Spannend wäre, wenn sie eine TF besitzt, das größer und kleiner werden durch magisches Essen/Trinken oder ähnliches. Wäre ein cooler Effekt. Das ist aber schon extrem schwammig und eine Überlegung ohne jeglichen Anhaltspunkt.
      Was genau die Triade in der Gegenwart des Geschehens zu suchen hat ist mir noch schleierhaft. Die endgültige Zerstörung CO's, weil diese überlebt haben? Aber warum erst jetzt? Das hätte man ja auch gleich erledigen können, als man fest stellte, dass einige überlebt haben. Ich habe einfach keine Ahnung was hier der Grund ist xD

      Abby hat sämtliche Informationen an Barcelo und Co KG gegeben die er hat. Tja... wie will die Marine sich da jetzt raus reden? Ich wage zu bezweifeln, dass Freddie auch nur ein Fünkchen Verständnis für diese aufbringen kann. Besonders, dass Shallow von Envy heimgesucht wurde wird ihn nicht besänftigen. Eine Zusammenarbeit würde ich allerdings nicht ausschließen, einfach weil sie sich gegenseitig brauchen um der Sache ein Ende zu bereiten.

      Trotz viel Text fällt mir mehr nicht ein. Gut, dass Bo schon vorgearbeitet und hat es noch qoii gibt... ;)
    • Hölleninferno I-III

      Mal wieder Dienstag und mal wieder höchste Zeit einen Kommentar zu verfassen, ich weiß überhaupt nicht warum mir das Anfangen in letzter Zeit etwas schwer Fällt. Die Kapitel sind sehr gut und sobald ich am schreiben bin läuft es auch, aber das Anfangen...

      Diesmal präsentierst du uns gleich drei Kapitel, in denen du fast alles um die Zerstörung der alten Hauptstadt und das vorherige Schicksal der CO Bewohner abhandelst. Ich werde mal versuche meine Gedanken dazu chronologisch Abzuhandeln.

      Die McOre sind also die ehemalige Gouverneursfamilie von NDC, ich weiß nicht wieso, aber diese Information hat mich doch ziemlich überrascht. Vielleicht einfach nur weil ich denke, dass es zu den ersten Erledigungen bei einer Unabhängigkeitserklärung gehört, die direkten Repräsentanten des alten Herrschers aus der Politik zu entfernen. Allerdings wirkt Shallow Vater durch seine Begeisterung /Ergriffenheit für seine neue Heimat doch eher so, als würde ihm ihr wohl am Herzen liegen. Deswegen könnte es also durchaus sein, dass er etwas mit der Unabhängigkeitserklärung zu tun hat.

      NDC ist die zwölfte Kolonie von DC und aus irgendeinem Grund meine ich mich zu erinnern, beim ersten durchlesen über einen Schiffsnamen Mayflower oder so ähnlich gestolpert zu sein, aber irgendwie finde ich den nicht mehr. Kann natürlich auch sein, dass sich in meinem Kopf eine Linie zwölf Kolonien → USA → wichtiges Schiff → Mayflower gebildet hat :D . Wie auch immer ich sehe in NDC teilweise parallelen zur US-Geschichte.

      Aber zurück zu den beteiligten Personen. Fredericks Vater scheint auch wichtig gewesen zu sein, da er die Insel geleitet hat als kein Gouverneur anwesend war. Wobei man sich doch fragt, was mit dem letzten passiert ist, war er der Herzkönigin vielleicht nicht mehr recht. Frederick scheint Shallow bzw. ihre ganze Familie aus irgendeinem Grund zu hassen. Zum einen könnte es daran liegen, dass sie einem Vater wieder die Macht abnehmen, aber da er kein gutes Verhältnis zu seinem Vater zu haben scheint bzw. ihn sein Vater immer prügelt glaube ich dies eher weniger. Aber vielleicht haben die Schläge mit der Ankündigung des neuen Gouverneurs zugenommen, da sein Vater mit dem Machtverlust nicht klarkam oder Frederick beneidet Shallow im ihre anscheinend intakte Familie. Wie auch immer, ich denke, dass diese (anfängliche) Abneigung bestimmt etwas mit dem Status der McOre zu tun hat.

      Die beiden Gouverneurstöchter Shallow und Clarissa haben sich dann in den nächsten neun Jahren ziemlich unterschiedliche entwickelt. Während Clarissa den eher klischeehaften Weg der leicht eingebildeten Herrschertochter eingeschlagen hat, folgt Shallow dem nicht minder klischeehaften Weg der anderen Tochter, die sich für Dinge interessiert, welche eher den Männern zugeschrieben werden. ;)

      Auch Oswald geht seinen Interessen nach und seziert mal eben seine eigene Mutter um an ihr Gehirn zu kommen. Also er die Reste entsorgen will, stößt er auf einen bewusstlosen Jungen, den er ins Haus bringt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich dabei im Frederick handelt, der von Carls zusammengeschlagen worden ist. Aber irgendwie bin ich misstrauisch, da ich Oswald durchaus zutrauen würde gleich sein nächstes Experiment zu starten, immerhin gibt es noch einen bei dem wir uns seiner wahren Identität noch nicht sicher sind. ;)

      Nun aber zum eigentlich wichtigsten Teil der Nacht der Explosion vor vier Jahren. Die teils etwas seltsam anmutende Beziehung zwischen Frederick und Shallow scheint damals schon einige Zeit zu laufen, da sie sonst sicher nicht Shallows Vater ins Spiel gebracht hätten. Hier wird auch nochmal explizit erwähnt, dass Frederick einen Sohn hat, aber von einer Frau wird nicht gesprochen, ist sie schon Tod oder... :whistling:

      Mit Kol haben wir zufällig jemanden, dessen Mutter verstorben ist, also könnte es sich bei ihm um Fredericks Sohn handeln. Durchaus wahrscheinlich, besonders da sich weder Frederick noch Shallow nach dieser einen Erwähnung weitere Gedanken um in machen, was darauf schließen lässt dass dieser sich um sich selbst kümmern kann. Weiterhin war da auch noch das Bild auf dem Schreibtisch welches Brianna aufgefallen ist. Zwar wüsste ich nicht direkt was ein Inspektor von NDC in Logtowen machen sollte, aber vielleicht ging es um Ermittlungen. Genauso wie sein (vermeintlicher) Vater versucht Kol so viele Leute wie Möglich zu retten und stößt dabei auch zufällig auf seinen späteren größten Fan Pentheus.

      Weiterhin erfahren wir, dass Clarissa anscheinen doch Charls Winchester heiraten durfte, obwohl ihr Vater anfangs dagegen war. Da weder sie noch der alte McOre in den aktuellen Geschehnissen aufgetaucht sind könnten beide durchaus in dieser Nacht gestorben sein oder sie haben dass unterirdische Leben psychisch oder physisch nicht verkraftet, denn sonst könnte ich mir kaum erklären warum Pentheus bei seiner Tante lebt. Warum er nicht bei seinem Vater ist dürfte ziemlich klar sein, Mister Winchester hat es durch den Abzug der Soldaten ermöglicht, dass es zu den Ereignisse kam und zumindest die führenden Leute der Stadt dürften die Wahrheit kennen. Die Akte die Brianna von Kol bekommen könnte übrigens genau diese Informationen enthalten, was in jener Nacht geschehen ist und warum es dazu kam.

      Auch ja und Oswald wird auch nochmal wichtig, es ist seine Idee die Bewohner in den Minen in Sicherheit zu bringen und dabei wird auch etwas geklärt was mich bisher etwas gewundert hat. Wie haben es die COer geschafft in nur vier Jahren eine solche Untergrundstadt aufzubauen, bzw. in einem Jahr, da schon vieles gestanden haben muss als Briuanna das erste mal dort war. Die Antwort ist erschrecken einfach, es gab damals schon eine Stadt, auch wenn es eher eine Bergarbeitersiedlung war. Bleibt also nur noch die Frage woher die ganzen Ausstellungstücke für das neue Museum gekommen sind, gab es ein unterirdisches Depot ;)

      Kommen wir nun zu den Untergebenen der Herzkönigin oder sollten wir sie sogar noch unter einem anderen Namen kennen. Ich glaube zwar nicht wirklich daran, aber die Beschreibung von Dumpty hat mich doch zu sehr an eine gewisse Gestalt erinnert, die wir bereits im Manga gesehen haben, Tamago. Wir können uns mittlerweile sicher sein, dass sich die meisten Untergebenen der Herzkönigin an "Alice im Wunderland" anlehnen, zumindest dem Namen nach. Auch was wir bis jetzt von Big Mum gesehen haben lässt an "Alice im Wunderland" denken, nicht zu vergessen, dass die Herzkönigin Mutter genannt wird... :whistling: . Natürlich kannst du (noch) deine eigene Wunderlanggruppierung schaffen, da von Big Mum noch kaum etwas bekannt ist, aber ich komme nicht umhin die Parallelen zu bemerken :D .
      Ist also die Herzkönigin auch die Kaiserin Big Mum? Grundsätzlich wäre dies möglich, ihr Herrschaftsgebiet liegt in der neuen Welt, sie wurde nach dem Einsatz der Bombe von der WR ausgeschlossen und wir wissen noch nicht, seit wann welcher Kaiser an der Macht ist. Die Körpergröße könnte noch ein Problem darstellen, aber wir wissen nicht welche Verjüngungsexperimente währen dem One Piece Zeitsprung schiefgegangen sind. Den Wahrheitsgehalt dieser Vermutungen wage ich nicht zu beziffern, aber wie es bei Verschwörungstheoretikern üblich ist, kann man die Fakten so lange drehen bis es irgendwie passt :pinch: .

      Aber zurück zu den Untergebenen der Herzkönigin. Ich bin mir trotz mehrfachen Durchlesens immer noch nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass die Karten/Papiersoldaten Dumptys Werk sind. Damit besitzt er eine ähnliche TF wie Dee (oder war es Dumm 8o ), während sie gezeichnete Dinge zum Leben erwecken kann sind es bei ihm gebastelte/ausgeschnittene Sachen oder andere Gegenstände aus Papier und Pappe. Unsere Lieblingszwillinge waren schon damals mit von der Partie und auch Theophilus war Anwesen, eben jener den sie wahrscheinlich gerade in CO treffen. Das Alice Kartoffeln schälen muss halte ich für weniger wichtig, eine "muss" so heißen und eine "muss" Kartoffeln schälen, zufällig ist es die selbe Person ;) , also noch kein Grund hier etwas hineinzudeuten. Gryphius betätigt sich als Paketbote und bringt die Bombe in die Stadt. Wobei ich mich gerade Frage, ob es nicht mehr Opfer gegeben hätte von Gryphius die Bombe einfach nur abgelegt hätte ohne das gleichzeitig die Papiersoldaten angegriffen hätte. Immerhin sind die Bewohner nur in die Minen geflüchtet, weil sie dort Schutz vor dem Angriff gesucht haben und nicht erst als Kol Shallow und Oswald von der Bombe erzählt hat.

      Womit wir bei den aktuellen Ereignissen angekommen sind. Charls Winchester hat es seinen Erfahrungen gelernt und traut den neuen Freunden des Bürgermeisters nicht, er hofft bei seiner Schwägerin auf unterstützen, womit sie aber trotz ihrer Ablehnung der CP-8 nicht einverstanden ist. Trotzdem hat sie es schon geschafft sich verdächtig zu machen, da sie Besuch von Envy bekommt. Wobei müsste Pentheus nicht auch noch in der Wohnung (gewesen) sein. Frederick erzählt derweil Barceló die Geschichte der Insel und hofft auf weitere Informationen über die CP-8, dumm nur das die Marine selber nicht weiß was diese vorhat und sie wenn ich micht recht entsinne er zufällig auf der selben Insel gelandet sind.


      Mal wieder das Gefühl, etwas wichtiges vergessen zu haben, aber was soll's, sonst werde ich heute überhaupt nicht mehr fertig. XD

      eventuell vorhandene Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen, aber meine Konzentration ist leider aufgebraucht.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 110 - 118

      110.Kapitel: Sondereinheit SALIGIA der Cipherpol No.8


      Die Stille, die sich in der schäbigen Hotelbar ausgebreitet hatte, in der schon alle Stühle hochgestellt waren und die nur nach Abberlines Eintreffen für sie noch einmal ihre Pforten geöffnet hatte, war greifbar. Barceló massierte sich die Schläfen, während er Gedanken, Formulierungen und Erinnerungen wie schwere Mühlsteine durch seinen Kopf wälzte. Er war sich bewusst, dass die Informationen, welche der Polizeiinspektor von Clockwork Orange besaß, mehr als vertraulich waren, aber die Geschichte des Mannes, die sein lückenhaftes Wissen über die Vorfälle und die Ergebnisse des Unabhängigkeitskriegs mit entsetzlichen Bildern geflickt hatte, ließ ihn an diesem Grundsatz rütteln. Er tauschte einen kurzen, aber vielsagenden Blick mit Rebekah aus. Seine engste Vertraute, deren Ratschlag er immer konsultierte, was nicht zuletzt daraus resultierte, dass sie den gleichen Rang wie er inne hatte, auch wenn sie ihm formal unterstellt war. Ihre kristallklaren Augen hielten seinem intensiven Blick stand und auf ihre vollen Lippen legten sich in wortloser Stille die Absolution, die er benötigt hatte, um den Außenstehenden in die internen Geheimnisse der Marine und Weltregierung einzuweihen. Nachdem er sich erneut geräuspert hatte, stand der Hüne von Mann auf und ging wortlos zu der leeren Bar, die im kalten Neonlicht einer spärlichen Beleuchtung abweisend glänzte und griff zu einer Flasche Bourbon. Er hatte seinen Marinemantel bereits abgelegt und trug nun nur noch den anthrazitfarbenen Anzug, den er meist bei offiziellen Aufträgen auswählte, auch wenn sein erschöpfter Körper sich nichts sehnlicheres als ein bequemes Outfit gewünscht hätte.
      „Mit Eis oder ohne?“, fragte er in die Runde, wobei ihm bewusst war, dass nicht nur Rebekahs und Lanzelots Blicke auf ihm ruhten, sondern auch der bohrende, teilweise vorwurfsvolle Blick des Polizeiinspektors, welchen der Vizeadmiral ihm auch nicht vorwerfen konnte. Die blonde Frau warf ihr seidengleiches Haar nach hinten, als würde sie damit die angespannte Stille vertreiben können.
      „Ohne Eis natürlich“, erwiderte sie mit ungewohnt lockerer Heiterkeit in der Stimme. Barceló war froh, dass der Schwertkämpfer seine Kameradin nicht perplex musterte, sondern mit strahlendem Lächeln, was für ihn allerdings schon deutlich genuiner war, das gleiche bestellte. Die Freundlichkeit ließ das Augenlid des Inspektors kurz und nervös zucken. Offensichtlich hatte er eine weniger freundliche Antwort erwartet. Irgendeinen Grund, bei dem er die Wut entfesseln konnte, die sich in ihm aufgestaut hatte. Der Vizeadmiral kannte diesen lodernden Schwelbrand, der in einem wüten konnte und der einen ganz langsam, in perfider Freude von innen verzerrt. Allerdings wusste er, dass es nur eine Möglichkeit war, diesen Zorn wie einen Dampfkessel zu entlassen und dabei wild um sich zu schlagen, alles auf seinem Weg zu verletzen und danach vor einem Scherbenmeer zu stehen, an dem man sich nur unweigerlich weiter verletzen konnte. Ein Teufelskreis, dem man nur schwer entkommen konnte. Barceló hatte selbst einst vor diesem Scherbenhaufen gestanden. Er hatte Rebekah an diesem Punkt gesehen, nachdem ihre eigene Mannschaft von Piraten abgeschlachtet worden war, aber er hatte auf die harte Art und Weise gelernt, dass es auch einen anderen Weg gab, um mit diesem Zorn umzugehen. Man durfte das Feuer nicht ungehindert schwelen lassen, aber ebenso wenig dürfte man die zarten Funken auf brachiale Weise ersticken. Man musste lernen, die Flammen zu zügeln, zu kontrollieren und am besten gelang dies, wenn man Menschen, die vor dem Spiegel stehen, der allmählich zu zerbersten droht, mit ehrlicher Freundlichkeit und einem offenen Meer begegnet. Außerdem konnte ein Glas guten Alkohols dabei auch nicht schaden.
      „Natürlich ohne! Wir sind ja keine Barbaren“, brummte Abberline und das Lächeln, welches sich auf den Lippen des Vizeadmirals daraufhin entfachte, wirkte ansteckend und der Polizeiinspektor erwiderte es aufrichtig, als Barceló ihm und den anderen ihr Getränk überreichte.
      „Zunächst muss ich eins klarstellen, ehe ich ins Detail gehen kann. Auf dieser Insel befindet sich keineswegs die komplette Abteilung der CP8, sondern nur eine Sondereinheit“, setzte der Schwarzhaarige an, aber wurde jäh von Abberline unterbrochen, der schon einen kräftigen Schluck des halbvollen Glases genommen hatte.
      „Die SALIGIA! Soweit ist es mir auch bewusst“.
      Barceló setzte ein besänftigendes Lächeln auf, wie es Väter normalerweise verwenden, um ihren Kindern etwas Kompliziertes zu erklären, das sie noch nicht verstehen konnten.
      „Wissen Sie denn auch, wie und zu welchem Zweck man die SALIGIA ins Leben gerufen hat?“, fuhr Barceló fort, wobei er die Antwort des Beamten nicht abwartete, sondern unbeirrt mit seiner tiefen, bassigen Stimme fortfuhr. „Sie ähnelt in vielerlei Hinsicht der Institution der Shichibukai, wobei es ein paar eklatante Unterschiede gibt. Während die Samurai per se autonom handeln dürfen, sofern sie sich an die Bedingungen ihrer Ernennung – Loyalität gegenüber der Regierung, keine feindlichen Handlungen gegen die Autorität der Weltregierung und Marine, sowie Unterstützung, sofern ihre Hilfe benötigt wird – halten. Im Gegenzug wird ihr Kopfgeld eingefroren und die Verfolgung durch die Marine wird eingestellt. Bei den sieben Mitgliedern der SALIGIA gestaltet sich der Fall ähnlich, weist aber deutliche Unterschiede auf. So ist die CP8-Einheit nicht der Marine unterstellt, sondern ausschließlich im Auftrag der Weltregierung unterwegs. Zudem sind es zwar alles Verbrecher, aber nicht alles Piraten. Der entscheidendste Unterschied besteht allerdings darin, dass sie eigentlich keinen freien Willen haben. Ihnen wurde von Professor Vegapunk ein Chip implantiert, der ihre Bewegungen überwachen lässt und die Möglichkeit gibt, sie zu liquidieren, falls sie gegen den Willen der Fünf Weisen handeln.“
      Abberline schluckte und stellte sein leeres Glas auf den Tisch, während die anderen beiden Mitglieder der Marine kaum einen Schluck genommen hatten. Er runzelte die Stirn, als müsste er das Gehörte erst einmal verarbeiten.
      „Und wieso sind sie dann hier? Was will die Weltregierung plötzlich auf Clockwork Orange? Die Kongregation und der Bürgermeister haben bisher jede Anfrage, der Weltregierung beizutreten abgelehnt. Sollen sie uns jetzt davon überzeugen?“
      Rebekah runzelte die Stirn, als sie das hörte und schüttelte den Kopf. Sie beugte sich vor, schlug die Beine übereinander, wobei ihr beiger Rock ein wenig nackte Haut oberhalb ihrer schweren Armeestiefel aufblitzen ließ.
      „Nein! Die CP8 ist ohne Autorisierung durch die Weltregierung hier. Vizeadmiral Barceló und wir sind deswegen hier, um sie und eine weitere Person ausfindig zu machen.“
      Nun war es wieder am Polizeiinspektor, auf verwunderte Weise die Augenbrauen zu heben und seinen analytischen Blick von der kühlen Blonden zum maskulinen Vizeadmiral wandern zu lassen.
      „Ich dachte, dass sie diesen...Chip implantiert bekommen haben? Wie kann es sein, dass sie dann noch leben und auf freiem Fuß sind?!“
      Die drei Marinesoldaten wechselten einen kurzen Blick, ehe Barceló sich räusperte und sein Glas leerte.
      „Das, mein Freund, ist wohl die große Preisfrage. Niemand hat gedacht, dass es möglich wäre, weswegen auch Vegapunks Enkelin bei diesem Auftrag dabei ist. Sie soll untersuchen, wer die Chips deaktiviert hat und auf welche Weise, nachdem wir sie eingefangen haben. Bei ihren Vorgängern ist das noch nie vorgekommen.“
      „Vorgänger?“
      „Oh, ist das vorher nicht klar geworden?“, räumte der Bärtige freundlich ein. „Die jetzige Konstellation der CP8 ist natürlich nicht die erste. Diese Sonderheit besteht schon seit vielen Jahren. Der Vertrag zwischen Regierung und den Kriminellen beinhaltet eine Klausel, dass nach geleisteter Wiedergutmachung ihrer Verbrechen eine Freiheit und Amnestie ihres Strafkatalogs erfolgt. Bisher ist dies aber nur selten vorgekommen. Meist sterben sie bei Aufträgen oder sterben beim Versuch, die Befehle zu verweigern oder zu fliehen.“
      „Okay...erzähl mir mehr von den sieben, die sich jetzt gerade hier befinden!“
      Barceló lehnte sich zurück und übergab Rebekah stumm das Wort, welche ein Bündel Steckbriefe, die teilweise schon älter waren, aus ihrer Manteltasche zog und Abberline vor die Füße legte.
      „Also...fangen wir an mit...“.

      ~ Das Lustschloss ~

      Die weiblichen Bediensteten, die seine Schwester mitgebracht hatte, öffneten ihm die breiten Flügeltüren und als er ins innere des Palastes blickte, welches sich in seinem beinahe unscheinbaren Kokon aus glattem Gestein versteckt hatte, wurden Erinnerungen geweckt, die wie ein unangenehmes Echo, ein kaum wahrnehmbarer und dennoch zermürbender Tinnitus, durch sein Gedächtnis waberten und seinen Geist malträtierten. Dennoch hatte er seine Fassung schnell wiedergewonnen, schenkte den beiden Damen ein trügerisches Engelslächeln und knöpfte den silber-grauen Mantel, der mit feinen Stickereien versehen war, bereits während des Gehens auf, um ihn dann in einer perfekten Mischung aus Arroganz und vornehmer Eleganz in die Arme der jungen Bediensteten zu werfen. Ihre braunen Augen waren leer, seelenlos, aber was wunderte ihn das noch? Er kannte die Kräfte seiner Schwester seit er ein kleines Kind war. Sie war schon immer perfekt darin gewesen, sich die Welt so zu schaffen, wie es ihr beliebte. Seine langen, schmalen Finger, an denen einzelne Siegelringe prangten, fuhren sich durchs volle, weißgoldene Haar, ehe Narcisse seufzend eines der vielen Wohnzimmer betrat. Doch anstatt seiner Schwester oder irgendeinen seiner Kameraden zu treffen, hörte er nur das schwere Atmen des Vielfraß', der seine langen Arme weit bis auf den Boden hängen ließ und dabei unvorteilhaft seinen Speichel auf den roten Seidenstoff der Federkissen absonderte wie ein schleimiges Insekt. Narcisses stechend blaue Augen, die einem perfekten Himmel an einem frühen Märztag glichen, funkelten auf, aber Järv schien seine Anwesenheit immer noch nicht zu bemerken. Aals ließ er sich in einem der Sessel nieder und schlug die Beine übereinander. Der graue Seidenstoff seines Anzugs raschelte dabei kaum hörbar, aber dennoch zuckten die Ohren des Langarmmenschen kurz auf und Narcisse hegte schon die irrationale Hoffnung, dass jener aufwachen würde. Jedoch entschied sich der ehemalige Pirat lieber dafür, sich grunzend umzudrehen, um den Anführer der SALIGIA nun sein wohl geformtes Hinterteil entgegenzustrecken. Der Weißblonde bedachte diese rüde Geste nur mit einem pikierten Verziehen seiner Lippen und schlug stattdessen die Zeitung auf, die er im Büro des Bürgermeisters dieser Stadt erhalten hatte. Seine Augen huschten in erstaunlicher Geschwindigkeit über die Schlagzeilen der heutigen Ausgabe, die sich immer noch – wie schon seit Tagen – mit dem Großen Krieg zwischen der Whitebeard-Bande und der Marine samt ihrer Verbündeten abspielen würde. Er hatte gerade die Sonderberichterstattung über die Machenschaften der anderen Kaiser, die sich bisher ungewöhnlich ruhig gezeigt hatten, überflogen, als jemand den Raum betrat.
      Envy wirkte gehetzt wie immer, wenn er sie zu Gesicht bekam, obwohl sie in dem schwarzen Nadelstreifen-Jumpsuit, der ihre schmale Hüfte und ihren wohl proportionierten Vorbau betonte, einfach umwerfend aussah. Narcisse bedachte sie mit einem freundlichen Lächeln, obwohl seine Augen wohl einen Moment zu sehr auf dem Ausschnitt, der sich fast bis zu ihrem Bauchnabel zog, hängen blieb, denn die ehemalige Diebin wandte sich ein wenig ab und ließ sich unwirsch auf Järvs Beine sinken, obwohl noch etliche Sitzgelegenheiten frei waren. Offensichtlich hatte sie sich erhofft, dass der Pirat aufwachen würde, denn als sich dieses Verhalten nicht einstellte, schob sie schmollend die Unterlippe nach vorne.
      „Warst du erfolgreich?“, wandte sich Narcisse unvermittelt an sie. Seine Stimme schien seinem Äußeren auf paradoxe Weise zu entsprechen und es zur selben Zeit hart zu kontrastieren. Narcisse vereinte für die Diebin schon immer zwei Seelen in seiner Brust. Einerseits hatte er das Aussehen eines Engels. Die fast schon femininen Züge seiner Lippen und die langen Wimpern, für die wohl jede Frau, einschließlich Envy, töten würden. Sein weißgoldenes Haar und die klaren Augen. All dies zeichnete das Bild eines unschuldigen Engels, eines puren Gentlemans und Philanthropen. Ein Bild, welches der Anführer der Sondereinheit SALIGIA auch gerne in die Welt trug. Doch auch, wenn Evny ihren Boss mit Sicherheit nicht so gut kannte wie beispielsweise seine Schwester Ëris, so hatte er ein Funkeln in den Augen und ab und an ein Lächeln auf den Mundlippen, welches ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. In diesen Momenten täuschte sein liebliches, beinahe zerbrechliches Äußeres nicht darüber hinweg, dass ein wilder Dämon in ihm zu wohnen schien. Eine regelrechte Bestie, die sich am ehesten in seiner Stimme zeigte, die meist so unterkühlt und nüchtern klang, dass es ihr am Liebsten das weiß-schwarze Haar aufgestellt hätte. Envy kaute auf ihren grün lackierten Nägeln herum, von denen der Lack eh schon fast abgeplatzt war, ehe sie seinen Blick mit so viel Selbstsicherheit wie möglich erwiderte.
      „Natürlich, Boss! Ich habe unseren Gast in einem der unzähligen Zimmer untergebracht!“, sprach sie, wobei sie den leisen Hauch von Furcht nicht in ihrer Stimme verstecken konnte.
      „Sehr gut! Lass ihr ausrichten, dass ich sie und unsere anderen Gäste morgen gerne zum Frühstück treffen möchte“, säuselte er in solcher Beiläufigkeit und mit solchem Charme, dass die junge Diebin ihm beinahe zu Füßen gefallen und dahingeschmolzen wäre, obwohl sie genau wusste, dass dies keine Bitte –weder an Sie noch für ihre Gäste- war, sondern eine Aufforderung, die unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen würde, welche wohl keiner der Beteiligten sich ausmalen konnte. „Wo sind eigentlich die anderen? Urs, Còlere, Silas und meine Schwester natürlich?“
      „Bin hier, Meister!“, dröhnte es im perfekten Timing aus dem Türrahmen und Envys rascher Blick verriet ihr, dass Silas den Raum betreten hatte. Zu ihrer und auch Narcisse’ Überraschung trug der Mann einen feinen, dunklen Anzug, was seine bleiche Gesichtsfarbe und das schlohweiße Haar auf angenehme Weise kontrastierte. Er ließ eine Münze in Gauklermanier durch seine knochigen, dürren Finger gleiten, ehe er sie in die Luft schnippte, um sie mitten im Fall abzufangen.
      „Sehr schön! Hast du dich um deine Zielpersonen gekümmert, Silas?“, wandte sich der Chef der SALIGIA in fachmännischem Tonfall zu ihm, während jener sich in demütiger Haltung gegen den Tisch lehnte und etwas mit seinen raubtierhaften, wilden rötlichen Augen musterte. Erst einen Moment später erkannte Envy, dass er auf das schwarz-silberne Koliere starrte, welches auf der nackten Haut zwischen ihren Brüsten ruhte. Ein wenig befangen legte sie die Hand darauf, aber zum Glück hatte Narcisse' Anwesenheit dafür gesorgt, dass Silas sich wieder ihm zuwandte.
      „Ja. Der Polizeiinspektor war käuflich, wie Sie vorhergesehen hatten, Meister!“, entgegnete er mit absolut ergebenem Tonfall, obwohl er die Worte mit viel spürbarem Hass zischte, der sich in den folgenden Worten noch zu überschlagen schien. „Seine Sündhaftigkeit sollte man ihm dreißigfach zurückzahlen...ihn Höllenquallen leiden lassen, während man ihn am Galgen an seinen eigenen Gedärmen aufknüpft“.
      „Das ist genug“, gebot Narcisse mit dem Heben einer Hand, die Silas beinahe auf die Knie gezogen hatte. Unterwürfig senkte er den Kopf, während Envy aufgestanden war und sich vor den Kamin gestellt hatte, in dessen Innerem ein kleines Feuer prasselte. Sie rieb sich die dünnen Arme, die von dem schwarzen Stoff bedeckt waren. Stille war eingekehrt und erst das Läuten der Glocken, eine Stunde vor Mitternacht, riss sie alle aus ihrer trügerischen Ruhe. Am lautesten meldete sich hierbei jedoch Järv zurück, der sich gähnend streckte und schmatzend aufrichtete, während er die getrockneten Speichelfäden aus seinen Mundwinkeln wischte.
      „Na? Was ist denn hier los?“, gähnte er ausgiebig, während er versuchte, das violette Haar ein wenig zu bändigen, dass von dem kurzen Nickerchen vollkommen wirr und zerzaust war. „Bossi, bevor ich's vergesse. Ëris-san hat sich gemeldet. Sie hat Dädalus und Kaisa in ihrer Gewalt. Sie sollte jeden Augenblick zurück sein.“
      Falls Narcisse sich über die Worte, die aus dem Mund des Piraten quollen, freute, schien er es nicht zu zeigen. Er nickte stumm, um zu signalisieren, dass er es zur Kenntnis genommen hatte, blieb dabei aber in die Zeitung vertieft. Neugierig ging Envy um seinen Sessel, um zu erkennen, welcher Artikel ihren Boss so faszinierte, als die weiblichen Bediensteten die Flügeltüren öffneten und Ëris in all ihrer strahlenden Schönheit in das pompöse Wohnzimmer spaziert kam. Mit neidischen Blick musterte die Diebin alles an ihrer Gefährtin. Ihre weiblichen Rundungen, ihre Sommersprossen, die ihre geballte Weiblichkeit auf ein perfektes kindlich-unschuldiges Niveau reduzierten, und ihre rotblonde Mähne, die in kreiselnden Naturlocken ihre hohen Wangenknochen, ihr leicht ovales Gesicht, ihr Schlüsselbein und schließlich ihren Busen umspielten. Der lange Saum ihres schneeweißen Kleides flatterte und sie machte auf dem Parkett kein einziges Geräusch, als sie barfuß darüber schwebte, Envy ein lächeln schenkte und ohne einen Moment des Zögerns zu dem Sessel trat, in dem Narcisse die Zeitung las. Sie ließ ihre Hände anzüglich von hinten über seinen Brustkorb gleiten, wobei ihre Hände fast bis zu seinen Hüften vorstießen und küsste ihren Bruder so inniglich, dass es Envy beinahe die Schamesröte ins Gesicht getrieben hätte. Järv hingegen, der sich aus irgendeiner seiner Teufelskraftöffnungen einen Schokoriegel gezogen hatte, schaute mit voyeuristischem Blick zu und hätte die beiden wohl auch noch lautstark angefeuert, wenn ihm der tadelnde, beinahe schon hasserfüllte Blick des Albinos nicht hart von der Seite getroffen hätte.
      „Es freut mich, dass du wieder da bist“, lächelte Narcisse mit einem solchen Übermaß an Wärme und Wohlwollen in der Stimme, welches die CP8-Agenten nur in der Interaktion mit seiner Schwester erlebten. Ëris hingegen ließ sich auf die Lehne nieder, schmiegte sich an Narcisse' muskulösen Brustkorb und spielte kokett mit den Spitzen ihrer Haare.
      „Ich hätte nicht gedacht, dass es so leicht wird. Kaisa war wirklich überrascht, dass ich dort aufgekreuzt bin“, flötete sie in beinahe schon gelangweiltem Tonfall.
      „Dann hat dieser Harlekin also mit allem Recht behalten und seinen Teil erfüllt! Ich habe auch den Braunhaarigen und das Mädchen in meine Gewalt gebracht“, schaltete sich Silas ein, der seinen Kopf immer noch ehrfürchtig gesenkt hatte, obwohl der Diebin seine messerscharfen, gierigen Blicke nicht entgingen, die beim Anblick von Ëris milchig-seidigen, nackten Beinen aufflammten, da sie jene zu gut von sich selbst kannte.
      „Damit ist nur noch Brianna im Spiel“, brachte Ëris den Gedanken zu Ende, küsste ihrem Bruder auf die Wange und sprang auf, um sich zu Järv zu gesellen, der mit traurigem Blick das Schokoladenpapier in das Kaminfeuer geworfen hatte.
      „Ich bezweifle immer noch, dass wir seine Hilfe gebraucht hätten“, fügte der Vielfraß daraufhin hinzu und ließ es zu, dass Ëris ihm mit einem elfenbeinfarbenen Kamm das Haar zurecht machte, wobei sie es nicht vermeiden konnte, ihn anzüglich zu liebkosen.
      „Hättest du deinen Job auf San Fardo damals nicht nur zur Hälfte erledigt, wäre das sowieso nicht nötig gewesen!“, fauchte Envy ein wenig gereizt, während sich ihre giftgrünen Nägel in den Polsterstoff des Sessels bohrten, hinter dem sie sich jetzt aufgebaut hatten. Jede Faser ihres Körpers wollte ebenfalls, dass die Hände der Rotblonden mit dieser Zuneigung durch ihr Haar fuhren.
      „Lass es, Envy! Wir haben nicht gewusst, dass das Blut die zweite Komponente ist, um die Prophezeiung zu lesen“, intervenierte Narcisse, der es wie kein zweiter verstand, zwischen den ungleichen Charakteren seiner Crew eine Balance zu finden, damit sie sich nicht jeden Moment gegenseitig an die Gurgel gingen. Normalerweise halfen ihm Urs und Colère dabei, aber sie schienen von ihren Ausflügen in die unterirdische Welt von Clockwork Orange noch nicht zurückgekehrt zu sein.
      „Außerdem wollte mein Bruder das rothaarige Flittchen schon immer mal kennen lernen“, formulierte Ëris mit solch kindlich-neidischer Abneigung und unverhohlenem Hass, dass Envy anerkennend die Augenbrauen hob. „Ich frage mich, ob sie so schön ist wie ihre Mutter?“
      Narcisse funkelte Ëris an und zum Erstaunen der anderen war das Engelsgemüt, mit welchem er seine Schwester bedachte, auf einmal verschwunden und das unberechenbare, dämonische in seiner ganzen Mimik und Gestik zurückgekehrt, sodass sogar das knisternde Feuer kurzzeitig zu flackern schien. Seine Schwester senkte augenblicklich das Gesicht und auch alle anderen blickten demütig zu Boden, während er sich erhob und die Zeitung geschickt zusammenfaltete.
      „Ihr solltet zu Bett gehen. Morgen ist ein großer Tag und den möchte ich mit einem gemeinsamen Frühstück beginnen - mit all unseren Gästen. Richtet das bitte Còlere und Urs noch aus. Wir sehen uns morgen“, sprach er zu ihnen und in seinem Tonfall hatte sich wieder die distanzierte Kühle eingestellt, die sie von ihm gewohnt waren.


      ~ West-City: Hotel Piccadilly~

      Rebekah schob Abberline immer den entsprechenden Steckbrief hin, als sie die verschiedenen Namen vorlas.
      „Wir haben hier ‚Diebische Elster’ Envy - Ehemaliges Kopfgeld 23.500.000 Berry.
      ‚Trunkenbold’ Urs – 38.000.000 Berry. Silas ‚der dreißig Judassilberlinge’ 134.000.000 Berry. ‚Blutbefleckte Magd’ Colère – 152.000.000 Berry. ‚Sukubus’ Ëris - 169.000.000 Berry. ‚Inselfresser’ Järv – 201.000.000. und ‚Falscher Prinz’ Narcisse – 222.000.000 Berry.“
      Der Polizeiinspektor war sich nicht sicher, wie lange er mit offenem Mund dagesessen und die Steckbriefe mit den schwindelerregend hohen Kopfgeldern betrachtet hatte, aber irgendwann gewann er seine Fassung zurück, lehnte sich zurück und ließ eine große Menge an Luft durch seine Lippen wandern, was ein pfeifend-zischendes Geräusch verursachte.
      „Ja, Shallow....da hattest du definitiv recht. Das ist zu viel für meine Jungs.“
      111.Kapitel: Blutige Botschaft


      Brianna blickte sich um und erschrak beinahe, als sie auf dem weichen Untergrund ein wenig einsank. Sie war auf einen Perserteppich getreten, der den Holzboden eines großen Zimmers mit wuchtigen Steinmauern bedeckte. Vor den hohen Buntglasfenstern hingen schwere Samtvorhänge. Staubpartikel tanzten im fahlen Mond- und Straßenlicht, das zwischen den Vorhängen hereinfiel.
      „Brianna?“.
      Kol tauchte hinter einem riesigen Gegenstand auf, der in weiße Tücher gehüllt war – möglicherweise ein Flügel.
      „Alles in Ordnung?“
      „Mir geht’s prima“, verkündete die Rothaarige und versuchte, einigermaßen vergnügt zu klingen, auch wenn sie sich mit dem Gedanken nicht so wirklich anfreunden konnte, dass sie in das Haus Charles Winchesters eingebrochen waren. Natürlich war dies nicht das erste Mal, dass sie sich unbemerkt und unerlaubt Zutritt zu einem Haus, einer Galerie oder dergleichen verschafft hatte. Jedoch hatte sie hier ein mulmiges Gefühl, welches sie nicht erklären konnte. Vielleicht lag es auch daran, dass sie soeben die Akte des Mannes überflogen hatte, der den Tod von mehreren hundert Menschen direkt zu verantworten hatte oder es lag eher an der gespenstischen Ruhe, welche Kol ausstrahle. Er war unglaublich fokussiert und kurz angebunden, auch wenn Brianna die Elektrizität spüren konnte, die sich unter seiner Haut sirrend ansammelte, bereit, jeden Moment wie ein Vulkan hervorzubrechen.
      „Scheint niemand da zu sein“, sprach Brianna weiter, nachdem ihr Begleiter stumm blieb. „Das Haus erinnert mich irgendwie an ein Märchen...auch wenn es hier ganz schön...“
      „Kalt ist?“, erwiderte Kol, der sich seinen Umhang zuknöpfte, doch die Kälte, die in dem Gebäude herrschte, hing nicht nur mit der Außentemperatur zusammen. Das Haus schien eine Eiseskälte zu verströmen, als hätte es innerhalb seiner Mauern nie Wärme und Licht und ein fröhliches Lachen gegeben. Der Braunhaarige griff nach einer der Laternen, die am Rand standen und zündete sie an, sodass sie sofort aufleuchtete. Das weiße Licht beschien sein Gesicht von unten, ließ die Schatten unter seinen Wangenknochen und die Vertiefungen an seinen Schläfen deutlich hervortreten.
      „Ich würde sagen, wir suchen das Haus ab und stellen Charles zur Rede, einverstanden?“, und auch wenn es eine Frage war, so verstand es Brianna als reine Aufführung, da Kol keinen Moment abwartete und sie aus dem Raum hinaus in einen langen Korridor mit Dutzenden von Spiegeln an den Wänden führte. Zahlreiche Türen gingen von dem dunklen Korridor ab. Manche von ihnen standen offen und gaben den Blick auf die dahinterliegenden Räume frei, die jedoch allesamt verlassen und ungenutzt wirkten wie das Arbeitszimmer, durch dessen Fenster sie eingestiegen waren. Beinahe gespenstisch leer, huschte es Brianna durch den Kopf, aber sie verwarf den Gedanken sofort wieder. Jeder Raum und jeder Winkel zeugten von Vernachlässigung und allmählich hatte Brianna das Gefühl, dass in dem Haus schon lange niemand mehr wohnen konnte, denn je weiter sie den Korridor abwanderten, desto staubiger wurden die Möbel. Manche waren bereits mit weißen Tüchern abgedeckt, auf denen sich eine graue Mischung aus Staub, Spinnweben und Mäusekot gelegt hatte. Die Schatzjägerin wollte schon etwas anmerken, aber Kol hatte seinen Schritt beschleunigt und seine ganze Körperhaltung verriet eine bissige Anspannung, sodass sie ihre Vermutung verwarf. Jedoch baute sich in ihrem Inneren immer mehr der Verdacht auf, dass hier schon seit Monaten niemand mehr lebte - vielleicht hatte Charles Winchester das Haus einfach dem Verfall überlassen und war nur gelegentlich hierher zurückgekehrt, um wie ein Geist durch dessen düstere Gänge zu irren.
      Endlich erreichten sie eine Tür am Ende des Korridors. Nachdem Kol sie mit der Schulter aufgestemmt hatte, trat er einen Schritt beiseite und lief Brianna als Erste eintreten. In Gedanken hatte sie sich auf einen weiteren schäbigen Raum eingestellt, aber ihre Phantasie wurde Lügen gestraft. Die Wänden waren von hohen Bücherregalen gesäumt und lange Leitern auf Laufrollen boten Zugang zu den obersten Regalböden. Die grünen Samtvorhänge neben den blaugrünen Fenstern wirkten wie mit einer schneeweißen Staubschicht überzogen, während das Mondlicht die Glasflächen wie farbigen Frost funkeln ließ. Jenseits der Fenster herrschte tiefe Dunkelheit.
      „Ich war in den letzten Wochen so oft in Bibliotheken. Ich kann es schon gar nicht mehr zählen“, schmunzelte Brianna im Flüsterton, obwohl sie nicht wusste, warum sie eigentlich so leise sprach. Der Besitzer des Hauses schien offensichtlich nicht hier zu sein, aber das große, leere Haus hatte etwas zutiefst Stilles, Regloses an sich. Kol schaute gedankenverloren an der Rothaarigen vorbei. Seine Augen waren beinahe dunkel verfärbt, als hätte sich ein Schleier darüber gelegt und einen Moment zuckte ein Muskel in seinem Gesicht. Eine Regung, die Brianna nicht wirklich einordnen konnte, aber da hatte Kol das Licht schon in die Höhe gehalten und durchquerte die Bibliothek. Auf der anderen Seite des Raumes angekommen, ging er vor einem Regel in die Hocke, inspizierte eine Bücherreihe und richtete sich wieder auf.
      „Was hast du da?“, versuchte sie das Gespräch wieder in Gang zu bringen und schulterzuckend ließ Kol das Buch wieder fallen.
      „Nichts besonderes. Ich bin nur neidisch hierauf. So viele Bücher, in so vielen Sprachen, die ich nicht beherrsche. Du weißt ja, dass mein Vater nicht gerade der größte Anhänger von Büchern war, auch wenn er selbst sich immer beschwert hat, dass mein Großvater ihm nie das Lesen beigebracht hat“, erklärte er und die tiefe Resignation in seiner Stimme ließ ihn frösteln. Behutsam legte sie eine Hand auf seine Schulter. Eine seltsame Woge von Mitleid und Schuldgefühlen huschte über Brianna hinweg. Ihr eigener Vater hatte ihr immer so viele Bücher geschenkt, wie er sich von seinem spärlichen Lohn als Gaukler hatte leisten können. Ihre Mutter hatte ihr und ihrem Bruder nach ihren gemeinsamen Auftritten immer vorgelesen, auch wenn sich die Müdigkeit auf ihre Stimme gelegt hatte wie Morgentau auf die Blätter, wodurch sie belegt und kratzig klang. Selbst als sie krank wurde und kaum noch Kraft hatte aufzustehen, hatte sie dies getan. Dann stiegen verschwommene Bilder wie giftiger Nebel von ihrer eigenen Tochter, die nur ein schemenhaftes, für Brianna vollkommen unbekanntes, fiktives Gesicht hatte, in ihr auf. Bilder von fremden Menschen, die mit ihrer Tochter im Bett lagen und Geschichten vorlasen. Ein plötzlicher Anfall von Hass auf das Universum und seine Ungerechtigkeit erfasste Brianna.
      „Du kannst es mit deinen eigenen Kindern besser machen!“
      „Brianna...“, setze Kol an und wollte bereits etwas sagen, ehe er angespannt den Kopf hob und die Ohren wie eine Raubkatze spitzte, die ein weit entferntes Geräusch wahrnahm.
      „Hörst du das auch?“
      Was soll ich hören?, wollte sie gerade fragen, hielt sich aber zurück. Denn im nächsten Moment bemerkte sie es ebenfalls: ein hohes Sirren und Knirschen, wie von einem Mechanismus, der sich in Bewegung setzte. Das Geräusch wurde immer lauter und schien aus dem Inneren der Mauer zu kommen. Unwillkürlich wich Brianna einen Schritt zurück – gerade noch rechtzeitig, ehe die Steine vor ihnen mit einem ächzenden, kreischenden Knarzen nach hinten schwangen. Dahinter kam eine Öffnung zum Vorschein – eine Art Tür, die grob in das Mauerwerk gehauen war. Das Licht von Kols Lampe fiel durch die Öffnung und gab den Blick auf eine Treppe frei, die in die Dunkelheit hinabführte.

      ~ South City: Cutters Pub ~

      „Wir hatten eine recht angenehme Reise mit Onkel Sel“, plauderte Tweedledee, während ihre Zwillingsschwester in ausgelassener Manier durch den leeren Pub stiefelte. Theophilus, der die beiden bei ihrer Ankunft freudestrahlend in die Arme genommen hatte, hantierte mittlerweile hinter dem schmutzigen Tresen und suchte in dem unübersichtlichen Wust aus diversen Alkoholflaschen nach etwas angemessenem, das er den beiden Kindern anbieten konnte. Während Tweedledum immer noch ihrer kindlichen Energie freien Lauf ließ, bedachte sie ihre Schwester mit einem abschätzigen Blick und baumelte mit den schwarzen Lackschuhen, in denen schneeweiße Strumpfhosen steckten, in der Luft.
      „Da hab ich doch was!!“, strahlte Theophilus über beide Ohren, wobei sich sein Mund zu einem beinahe grotesk anmutenden, breiten Grinsen verzog. „Darf ich den beiden entzückenden Fräulein hier ein Glas Orangensaft anbieten?“
      „Aber natürlich, Theophilus“, erwiderte Dee kokett, was auf Grund ihrer goldenen Korkenzieherlocken, ihres blauen Kleides, auf dem weiße Gänseblümchen sich häuften und ihrer grünen Schleife mindestens ebenso grotesk wie das Lächeln des Hutträgers zuvor wirkte. Mit einem kräftigen Sprung setzte ihr Zwilling an, landete auf dem Tresen und lächelte Theophilus an.
      „Für mich auch, bitte!“
      „Schwesterherz“, fauchte Tweedledee pikiert, aber der Hutmacher streckte seine Hand aus und hielt der wilderen der beiden Schwestern ein Glas hin.
      „Euer Wunsch ist mein Befehl!“, schmunzelte er, woraufhin Tweedledum den Platz neben ihrer Schwester einnahm. Beide schlürften sie aus ihrem Glas, während ihr Kamerad weiter an seinem Tee nippte.
      „Wo ist denn die Bedienung heute?“
      Theophilus hielt während des Trinkens inne und Dee hatte schon Angst, dass er sich verschluckt hatte, weil ihre Frage ihn erschreckt hatte, denn seine neongrünen Augen weiteten sich einen kurzen Augenblick, ehe der erstarrte Gesichtsausdruck wieder dem reinsten, aufgedrehten Strahlen wich.
      „Wie kommst du darauf, Liebes?“
      „Naja, es war niemand da, als wir hergekommen sind, aber die Stühle stehen noch unten und hier steht auch noch schmutziges Geschirr herum...“, zählte das blonde Mädchen auf, wobei sie die Punkte an ihren kleinen, niedlichen Fingern abzählte. Während sie sprach, breitete sich das Grinsen auf dem Gesicht des Hutmachers weiter aus und als sie zu Ende gesprochen hatte, hielt er ihr einen Zuckerwürfel vor die Nase.
      „Sehr gut! Dumpty-san wäre stolz auf dich“, verkündete er und beobachtete zufrieden, wie das Mädchen den Zuckerwürfel nahm und ihn sich auf die Zunge legte. „Zu deiner Frage: Die gute Frau habe ich nach hinten geschickt. Sie war schon so müde“, fügte er mit gedehntem Tonfall hinzu, aber während er sprach, lugte Tweedledum durch die Schwingtüren, die in die Küche führten und erkannte einen Teppich aus Blut, der langsam zu ihnen kroch wie eine letzte Woge des Lebens, die sich in ihrer blutroten Pracht durch Staub und Schmutz zu wühlen hatte, wie es das Schicksal so vieler Menschen war. Ein seliger Blick breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie kannte keine schönere Farbe als die frischen Blutes und oft hatte sie ihre kunstbegabte Schwester darum gebeten, ihr Bilder in genau dieser Farbe zu zeichnen.
      „Ich wusste gar nicht, dass unsere werte Frau Mamá mir euch als Hilfe geschickt hat!“
      Die beiden Mädchen beäugten sich spitzbübisch, als hätten sie etwas ausgefressen, was aber nur sie beide wussten, ehe sie sich mit kindlicher Naivität an Theophilus wandten.
      „Wir haben darum gebeten! Sie hat uns alle gefragt, wer dich begleiten will und da wir noch einen Außeneinsatz für Humpty Dumpty-sensei erfüllen sollten, um unsere Ausbildung abzuschließen, dachten wir, dass wir unseren Lieblingsonkel besuchen!“
      „Das ist ja zuckersüß von euch! Und lieber kommt ihr, als unsere Schreckschraube Alice oder der alte Griesgram Dumpty! Mit euch kann man so viel Spaß haben“, räumte er erleichtert ein und nachdem er seine Tasse Tee gelehrt hatte, beugte er sich verschwörerisch zu den beiden herunter und hielt beiden ein weiteres Stück Zucker entgegen. „Das bleibt aber unter uns, ja?“, zwinkerte er ihnen zu und instinktiv griffen die Mädchen danach, ehe sie gemeinsam die Bar verließen.

      Sie hatten gerade die Bar verlassen, als die Mädchen etwas entdeckten. Theophilus hatte es im ersten Moment für einen großen Haufen Müll oder Wäsche gehalten, aber im nächsten Moment strafte ihn das laute Schnarchen Lügen. Begeistert schlenderten sie zu dritt auf die massige Gestalt zu, die da an der Gassenmauer kauerte und dem Geruch nach ihren Rausch auszuschlafen schien. Tweedledum zog ihrer Schwester die Zeichenfeder aus dem Gürtel ihres Kleides und pikste den schlafenden in den rundlichen Bauch. Entsetzt quiekte ihre Schwester auf und wollte schon eine Schimpftirade auf ihren Zwilling abfeuern, als das Knäuel sich gähnend aufrichtete. Er kratzte sich am Bauch, wodurch sich unter den gut genährten Gliedern dennoch kräftige Muskelstränge abzeichneten und hob auf einmal den Kopf. Aus wässrigen, verschlafenen grün-grauen Augen blickte ihnen ein Mann entgegen, dessen gesamtes Äußeres irgendwie ungepflegt anmutete. Den zottligen Bart hatte er sich zu zwei Zöpfen geflochten und auf dem Kopf trug er eine Schiebermütze, die ein Emblem trug, welches Tweedledee schon irgendwo einmal gesehen hatte. Sie musste das Bedürfnis unterdrücken, ihren Zeichenblock herauszuholen und es abzuzeichnen. Die Gestalt kratzte sich den rotbraunen Bart und streckte sich, wobei die Mädchen erkannten, dass er mindestens über zweiter Meter groß war und sogar Theophilus mit seinem hohen Zylinder zu übertrumpfen schien, der immer noch hinter ihnen stand und sich auf seine brusthohe Schere gestützt hatte, die er immer auch als Gehstock benutzte.
      „Hab ich geschlafen?“, murmelte die Person und wandte sich dabei direkt an Theophilus, dessen neongrüne Augen den Fremden aber mit weniger Neugier als die Zwillinge betrachtete, sondern eher mit distanzierter Aufmerksamkeit.
      „Ja! Mitten in der Gasse. Das ist ziemlich eklig und du riechst auch ziemlich streng“, rümpften die Zwillinge fast synchron die Nasen, woraufhin der Hutmacher ein Kichern unterdrücken musste. Auch der Fremde schien sich nicht weiter daran zu stören und als er weitersprach, wandte er sich abermals an Theophilus.
      „Κannst du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?"
      "Das hängt zum größten Teil davon ab, wohin du möchtest", entgegnete er.
      "Ach, wohin ist mir eigentlich gleich...", brummte der Fremde.
      "Dann ist es auch egal, wie du weitergehst", erwiderte er.
      Daraufhin nickte der Fremde, erhob sich zu seiner vollen Größe und schlenderte die Gasse entlang. Die drei Vertreter der Herzkönigin musterten ihn nach fasziniert, ehe Theophilus sich räusperte.
      „Nun wird es aber Zeit für uns drei, in das warme Bett zu schlüpfen! Wir haben morgen einiges zu erledigen!“

      ~ North-City: Anwesen der Winchesters ~


      „Sollten wir hier wirklich herunter gehen?“, wandte Brianna sich an Kol, während sie an ihm vorbei in die klaffende Öffnung der Mauer starrte. Jener hob seine Fackel ein Stück, sodass der Lichtschein von den schwarzen Seitenflächen des Tunnels reflektiert wurde. Die Wände bestanden aus einem glatten dunklen Gestein, das Brianna auf die Schnelle nicht einordnen konnte und die Treppenstufen schimmerten, als wären sie feucht. Ein seltsamer Geruch schlug ihnen entgegen: muffig, modrig, mit einer merkwürdig metallischen Note, bei der sich der Rothaarigen sofort die Nackenhaare aufrichteten.
      „Was könnte sich da unten befinden?“, fragte sie nervös.
      „Keine Ahnung“, erwiderte Kol knapp und marschierte zur Treppe, ehe er prüfend einen Fuß auf die oberste Stufe stellte. Als sie standhielt, zuckte er mit den Achseln und machte sich an den Abstieg. Vorsichtig tastete er sich Stufe für Stufe hinab. Etwa auf der Hälfte der Treppe drehte er sich um und sah zu seiner Begleiterin hinauf.
      „Kommst du mit? Oder möchtest du lieber da oben auf mich warten?“
      Brianna schaute sich noch einmal schaudernd in der leeren Bibliothek um und folgte dem Kurator dann eilig. Die Stufen drehten sich in einer immer enger werdenden Spirale in die Tiefe, als befänden sie sich auf dem Weg durch die Gehäuse einer riesigen Meeresschnecke. Als sie den Fuß der Treppe erreichten, verstärkte sich der seltsame Geruch deutlich. Vor ihnen lag ein großer quadratischer Raum, an dessen Steinwänden sich breite Streifen von Feuchtigkeit niedergeschlagen hatten – neben anderen dunkleren Flecken. Sobald Kol einen Fuß von der letzten Treppenstufe auf den Boden setze, knirschte irgendetwas unter seinen Stiefeln und er und die Schatzjägerin schauten gleichzeitig nach unten.
      „Glas“, wisperte Brianna und war im selben Moment unsagbar froh, dass ihre Vermutung falsch war, denn instinktiv hatte sie auf Knochen getippt. Dennoch spürte Brianna wie es ihr die Kehle zuschnürte. „Lass uns umkehren.“
      Statt einer Antwort hob Kol die Hand mit der Fackel, die nun hell aufleuchtete und ein grelles Licht ausstrahle, das selbst die dunkelsten Ecken des Kellers ausleuchtete. Große Teil des Raums schienen leer, aber der hinterste Bereich war mit einem Tuch abgehängt. Irgendetwas befand sich dahinter.
      „Kol“, flüsterte die Schatzjägerin, deren Puls zu rasen begonnen hatte. „Was ist das?“
      Der Kurator schwieg, legte aber seine Hand auf den goldenen Griff seines Rapier. Brianna hatte gar nicht mitbekommen, dass er die Waffe gezückt hatte, die im Licht wie ein Schwert aus Eis schimmerte.
      „Kol, nicht“, stieß sie hervor, doch es war bereits zu spät. Entschlossen marschierte er auf das Tuch zu, hob es mit der Spitze seiner Klinge an und riss es mit einem Ruck beiseite. Der Stoff zerfiel zu einer Wolke aus Staub.
      Er taumelte zurück, wobei ihm die Laterne aus der Hand glitt. Als der grelle Lichtschein zu Boden fiel, konnte Brianna einen kurzen Blick auf sein Gesicht werfen. Es war kreidebleich und starr von Entsetzen. Die Rothaarige schnappte sich die Laterne, ehe sie ausgehen konnte und hielt sie hoch in die Luft, um herauszufinden, was ihn so erschüttert hatte. Zunächst erkannte sie die Gestalt eines Mannes. Ein Mann, der nur in wenige schmutzige, weiße Lumpen gehüllt und alle Viere von sich gestreckt auf dem Boden kauerte. An seinen Fuß- und Handgelenken saßen schwere Eisenfesseln, die mit massiven Metallkrampen im Steinboden verankert waren. Gewissheit darüber, ob er tot oder lebendig war, erlangte Brianna, als sie in sein Gesicht blickte, während bittere Gallenflüssigkeit in ihrer Kehle aufstieg. Die Laterne zitterte in ihrer Hand und das Licht warf tanzende Flecken auf den Gefangenen. Brianna sah ausgemergelte Arme und Beine, über und über mit Narben zahlloser Folterungen bedeckt. Sie blickte in sein totenschädelartiges Gesicht, mit schwarzen leeren Höhlen anstelle der Augäpfel. Sie konnte den Anblick einfach nicht ertragen, obwohl sie die Person nicht einmal kannte. Umso länger das Licht in sündiger Art und Weise auf den Körper strahlte, umso bizarrer setzte sich das Bild aus Narben, Wunden und Blut zusammen. Die Person, die ihn hier unten gefoltert hatte, hatte sich eine perverse Freude daran gemacht, denn neben offensichtlichen Verletzungen an Armen, Beinen, Brust und Rumpf, fanden sich auch verkrustete Schnittwunden, die aussahen, als hätte man den Körper benutzt, um darauf ‚Vier gewinnt’ oder ‚Schiffe versenken’ zu spielen. An anderer Stelle hatte man kurz vor dem Ansatz der Schamhaare ein Pentagramm in den flachen Bauch geritzt. Brianna wollte sich gerade zu Kol umdrehen, als sich ihr Blick auf eine Stelle am linken Arm des Mannes, den sie mittlerweile zweifelsohne für Charles Winchester hielt, denn so interpretierte sie Kols schnappartiges, entsetztes Keuchen, heftete. Er hörte das schlagartige Atmen ihres Begleiters, wodurch ihr bewusst wurde, dass er dieselbe Stelle untersuchte. Sie kniff die Augen zusammen, um die krakelige Handschrift zu entziffern, die vom Licht der schwankenden Laterne zusätzlich verzerrt wurde. Doch plötzlich weiteten sich ihre Augen panisch und sie stürzte zur Wand, ehe sich ihr Magen nach oben krümmte und sie sich inmitten des Kellers erbrach.

      ~ South-City: Arkham Asylum ~

      „Das Reden verstumme, das Lächeln entfliehe, denn dies ist der Ort, wo der Tod sich erfreut, beizustehen dem Leben“, rezitierte Oswald laut, nachdem er seinen Schirm in den dazugehörigen Ständer gestellt hatte und die Türen zu einem der Untersuchungsräume aufschwang. Der große, fensterlose Raum hatte Wände aus glattem, weißem Gestein. Daran waren Haken befestig, an denen silbernes Sezierbesteck hing, glänzende Skalpelle, hammerähnliche Objekte, Knochensägen und Rippenspreizer. In den offenen Regalen lagen weitere seltsame Gerätschaften. Riesige, korkenzieherartige Werkzeuge, Bögen aus einem schmirgelpapierähnlichen Material und Gefäße mit farbigen Flüssigkeiten, darunter auch ein Glasbehälter mit grünlich schimmerndem Inhalt, aus dem Dämpfe aufzusteigen schienen. In der Raummitte standen mehrere Reihen hoher Marmortische, die zum Großteil leer waren. Bei zweien der insgesamt drei besetzten Tische war nur eine menschliche Gestalt unter einem weißen Tuch zu erkennen, während auf dem dritten Tisch ein Leichnam lag, bei dem man das Tuch bis unter den Brustkorb zurückgeschlagen hatte. Der von der Taille an nackte Tote war eindeutig männlich. Summend ging Oswald zu einem der Waschbecken, schraubte den Hahn auf und hielt seine beinahe femininen Hände unter den kühlen Wasserstrahl. Sofort verfärbte sich das durchsichtige Wasser rötlich, ehe es im Abfluss versickerte. Es dauerte fast fünf Minuten, um sich das Blut von den Händen zu waschen, das sich schon gefräßig in seine Haut genistet hatte. Er drehte das Wasser ab und lauschte kurz den schallenden Rufen, Schreien oder auch dem Gelächter, welches sein Sanktuarium zu jeder Tages- und Nachtzeit zu erfüllen schien. Diese Geräusche all dieser Seelen, die er noch retten konnte, erzeugte bei dem Psychiater beinahe ein seliges Schaudern, das ihm eine Gänsehaut über Arme und Nacken trieb. Er wollte sich gerade dem Leichnam zuwenden, den er heute Morgen hier zurückgelassen hatte, als ein Klopfen die Stille der Leichenhalle durchriss. Irritiert runzelte Oswald die Stirn, denn normalerweise klopfte niemand mehr um diese Uhrzeit an seinen Toren und auch für das wenige Personal, welches er beschäftigte, war der Zutritt hier unten eigentlich untersagt. Mit dem Skalpell in der Hand watschelte er zur Tür und riss sie in einem Ruck auf. Der erste Schock verebbte augenblicklich und machte einer freudigen Überraschung Platz, als er die zierliche Frau im Türrahmen erblickte. Jene hatte ihre ebenholzschwarzen Haare mit einer Klammer zu einem strengen Knoten nach oben gebunden, während ihr restliches Outfit auf unstimmige Weise Perfektion ausstrahlte. Sie trug ein scharlachrotes Kostüm mit Schulterpolstern, das in einem extrem kurzen Faltenrock derselben Farbe mündete. Die langen, schlanken Beine wurden von ledernen, schwarzen Schnürstiefeln geziert, die ihr bis zur Mitte des Oberschenkels reichten. Unter ihrem spitz zulaufenden Kinn prangte eine rosafarbene Schleife, die den Anblick einer Domina aufs schärfste kontrastierte und relativierte. Über die untere Gesichtshälfte hatte sie eine Art dunkles Tuch gebunden, welches ihr bis zu den Wangenknochen und zur Nase reichte. Dennoch konnte Oswald erkennen, dass die Frau sein Lächeln erwiderte und mit Erregung in der Stimme flüsterte er: „Colère! Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich jemals wiedersehen würde!“

      ~ North-City: Anwesen der Winchesters ~

      Brianna wusste nicht mehr, wie sie aus dem muffigen Keller gekommen waren, aber sie atmete erleichtert auf, als sie durch den verborgenen Gang in die Bibliothek stolperte und beinahe auf dem staubigen Boden gelandet wäre, wenn Kol sie nicht im Sturz abgefangen hätte. An seinen markanten Gesichtszügen konnte sie erkennen, dass er ebenso geschockt war wie sie. Gemeinsam ließen sie sich auf den Boden sinken und schwiegen eine Weile, ehe Brianna die Stille um sie herum zerreißen wollte.
      „Wie kann das möglich sein? Warum hat er das getan?“
      Kol blickte sie an und der Schmerz in seinen lindgrünen Augen ließ sie schaudern.
      „Glaubst du...glaubst du, dass es der Harlekin war?“, flüsterte er mit einer Stimme, die Brianna an zerbrochenes Glas denken ließ. Dasselbe Glas wie am Boden des Kellers gelegen hatte.
      „Wer sonst sollte mir so eine Nachricht hinterlassen?“
      Du folgst den falschen Fährten, Brianna! Und jetzt verliere keine Zeit, denn jede Minute könnte denen, die du liebst, das Leben kosten...Fufufu

      Die blutigen Buchstaben auf dem Körper von Charles Winchester formten sich in ihrem Kopf, tanzten durch ihre Gedanken und ließen sie schwindeln. Sie raufte sich die Haare, während Kol sein Gesicht in seinen Händen vergrub.
      „Wie soll ich das Pentheus beibringen? Wie soll ich ihm beibringen, dass sein Vater tot ist?“, seufzte er, aber die Rothaarige konnte nichts mehr erwidern, denn ein gleißendes Licht durchzuckte die Dunkelheit und eine kräftige Stimme jagte durch die Bibliothek.
      „Keine Bewegung, COPD!! Hände dahin, wo ich sie sehen kann!“
      112.Kapitel: Nemëischer Löwe vs. Polizeiinspektor Abberline

      Würden manche Leute eine Leichenhalle als unpassenden Ort für ein Rendezvous oder ein Tässchen dampfenden Tees erachten, so kannten sie nicht Oswald Pinel, der die weiße Porzellantasse an die Lippen setzte und die dünnen Lippen mit dem grünen Tee benetzte. Colère saß ihm gegenüber, hatte die schlanken, in Leder gehüllten Beine überschlagen und musterte ihn stumm, während ihre Tasse dampfende Rauchkringel in den kühlen Raum entsandte. Das Bild gewann eine weitere bizarre Note, wenn man bedachte, dass die Leiche des jungen Mannes, den Oswald vor wenigen Minuten noch untersucht hatte, zwischen ihn lag. Der Psychiater stellte seine Tasse zurück und taxierte seine Gesprächspartnerin interessiert und mit einem leichten Schmunzeln um den Lippen, welches die schwarzen Augenringe hart kontrastierte.
      „Und was treibt dich wieder in die alte Heimat, Colère? Als dich der Polizeiinspektor damals festgenommen und der Marine übergeben hat, bin ich davon ausgegangen, dass ich dich niemals wiedersehen würde. Doch nun stehst du vor mir! Zwölf Jahre später und bist immer noch so schön, wie an dem Tag, an dem ich dich das erste Mal gesehen habe“, hallten seine Worte durch die leere Halle und erzeugten ein merkwürdiges Echo, als die Frau nicht zu antworten schien, aber Oswald schmunzelte nur weiter. Er las die Antwort aus den kleinen Muskelbewegungen um ihre Mundwinkel, aus den Falten, die sich wie Wellen vom ruhenden Strand ihrer Wimpern aus entfernten, aus den gleitenden Bewegungen ihrer Fingerspitzen über den Tassenrand und dem Funkeln in ihren Augen. Er nickte daraufhin, als hätte er aus diesen nonverbalen Gesten die Antwort abgeleitet, die er sich erhofft hatte, ehe sein Blick zu der Uhr wanderte, die nun kurz vor Mitternacht anzeigte. Er führte die Tasse ein weiteres Mal zum Mund, ehe er erneut das Wort ergriff, um die einseitige Unterhaltung nicht verebben zu lassen.
      „Ich werde mich um den Jungen kümmern, den du zu mir gebracht hast, Colère! So wie mein Vater sich damals um dich gekümmert hat. Manchmal...da hole ich seine alten Unterlagen heraus und betrachte die Fälle, die er im Sanatorium behandelt hat. All die Namen, all die Geschichten und all die armen Seelen, denen er Hoffnung geschenkt hat. Doch keine der vielen Ansammlungen von Buchstaben und Nummern hat mich jemals so berührt, wie deine Geschichte Colère. Auch heute, nach so vielen Jahren, kann ich mir deine Akte nicht anschauen, ohne dass ich zu Tränen gerührt bin.“
      Über Oswalds graue Augen legte sich ein wässriger Film und er streckte die Hand aus, um über Colères schneeweiße Haut zu streicheln, aber als er seine absurd langen Finger ausstreckte, um ihre Wange zu berühren, funkelte etwas in ihren Augen auf. Ein bedrohliches Flackern, gleich einem Warnschuss, der Oswald inne halten ließ und etwas betrübt ließ er seine Hand daraufhin wieder sinken und schloss sie um die allmählich abgekühlte Porzellantasse. Eine unangenehme Stille breitete sich aus und der Psychiater hätte vermutlich nicht einmal gemerkt, dass seine Besucherin aufgestanden und zur Tür gegangen wäre, wenn ihre Lederstiefel nicht so viel Lärm gemacht hätten, der wie das Donnern von Kanonenkugeln durch die Leichenhalle schallte. Mit der behandschuhten Hand auf dem Türknauf drehte sich Colère noch einmal um und in ihren Augen schimmerte gleichermaßen Trauer und Hass, der Oswald schaudern ließ. Er wollte noch etwas sagen, aber da hatte die Frau bereits schallend die Tür hinter sich zugezogen und ließ den Psychiater mit seinen düsteren Gedanken zurück. Er schüttelte das Haupt mit den fettigen, schwarzen Haaren, griff zu der Tasse, die seine Besucherin nicht angerührt hatte und stellte sie in das Waschbecken, in welchem das Blut wie das Rinnsal eines einsamen Flusses bereits eingetrocknet war. Mit geweiteten Augen fixierte Oswald es, ehe er unter einem befreienden Schrei, welcher halb Lachen, halb Schluchzen war, die Tasse mit voller Wucht in das Becken donnerte, wo es in hunderte Scherben zerbarst. Plötzlich zuckte er zurück, betrachtete sein Werk einen Augenblick mit neugieriger Distanz, als wäre er gerade erst hierher gekommen und hätte den Tathergang nicht gesehen, ehe er zu den gelben Handschuhen griff, um die Scherben aus dem Abfluss zu sammeln.

      ~ North-City: Das Anwesen der Winchesters ~

      „Keine Bewegung, COPD!! Hände dahin, wo ich sie sehen kann!“
      Brianna und Kol verkrampften schlagartig, als die Stimme des Mannes durch die leere Bibliothek schallte. Ein Lichtkegel erleuchtete sie von hinten, sodass ihre Schatten in bizarrer Weise und in langen Linien auf die Buchrücken geworfen wurden. Die Hand des Kurators wanderte fast unmerklich zu seinem Gesicht und aus den Augenwinkeln erkannte die rothaarige Schatzjägerin, dass sich wieder die golden glänzende Löwenmaske über seine Gesichtszüge gelegt hatte.
      „Habt ihr beide nicht gehört?!!“, brüllte der Mann erneut, woraufhin die beiden ihre Arme in die Lüfte streckten, aber der Vertreter des Clockwork Orange Police Department kam nicht näher auf sie zu, sondern hielt weiterhin das Licht und seine Waffe auf sie gerichtet, während seine markante Stimme durch den Raum schallte. „Was habt ihr hier zu suchen? Die Alarmanlage des Hauses wurde aktiviert!?“
      Die Zeit schien ewig zu vergehen und Brianna zermarterte ihr Hirn, wie sie die unglückliche Situation erklären könnte. Wie konnten sie dem Polizeiinspektor weiß machen, dass sie nichts mit dem Mord an Charles Winchester zu tun hatten? Wie konnten sie beweisen, dass sie nur hier gewesen waren, um ihn zur Rede zu stellen? Aber stimmte das? Hatte sie nicht gewusst, dass Kol mit der Absicht hergekommen war, um Charles eigenhändig das Leben zu nehmen? Und war es nicht ihre Schuld, dass der Mann jetzt tot war? Wäre sie nicht gewesen, so wäre der Harlekin niemals hierher gekommen. Dann hätte er niemals die Leute getötet und irgendeine Ahnung verriet ihr, dass Charles Winchester nicht das erste und auch nicht das letzte Opfer im perfiden Spiel des Harlekins war, in welches er Brianna und ihre Freunde verstrickt hatte.
      Die Rothaarige hatte die letzten Worte des Polizeiinspektors nicht mehr gehört, aber plötzlich bewegte sich Kol neben ihr, während er der Rothaarigen etwas zurief.
      „Verschwinde von hier! Wir treffen uns später!“
      Ehe sich die Schatzjägerin versehen konnte, hatte Kol sich über den Boden gerollt und das Rapier in der Hand, dessen Klinge aus dem aufgerissenen Maul eines brüllenden Löwen hervorzuschnellen schien wie eine giftige Viper. Der Polizeiinspektor feuerte einen Schuss ab, aber verfehlte den Kurator nur haarscharf, während Brianna den Luftzug noch spüren konnte, der ihre Erstarrung löste. Sie rappelte sich auf und wurde im nächsten Augenblick vom Licht der Taschenlampe geblendet, die immer noch auf die beiden gerichtet war. Fieberhaft überlegte sie, was sie tun konnte, aber sie war ohne Waffe hierhergekommen. Ihr Steckenpferd lehnte immer noch in Kols Wohnung und zudem huschten die Worte des Harlekins wieder durch ihren Kopf und plötzlich manifestierten sich abartige Bilder in ihrem Kopf, die ihre Freunde, ähnlich zugerichtet wie der Leichnam zuvor, zeigten, während der Harlekin sich schadenfreudig über sie lehnte und sein schales Lachen durch ihren Kopf geisterte wie eine Meute blutiger Hunde. Ein erneuter Schuss riss sie aus ihrer Trance, aber plötzlich flatterte Kols Mantel vor ihrem Gesicht, der mit der Klinge seines Rapiers die Kugel abgewehrt hatte. Er drehte sich nicht zu ihr um, aber er zischte ihr eindringlich zu.
      „Jetzt verschwinde schon!“
      Brianna nickte, verlor keine Zeit mehr und sprintete los. Der Polizeiinspektor drehte sich noch zu ihr um und wollte ihr etwas nachrufen, als ihn etwas am Kragen packte. Der Mann hinter der Löwenmaske lächelte ihm auffordernd zu und signalisierte ihm damit, dass er sich lieber auf ihn konzentrieren sollte.

      Brianna beschleunigte ihren Schritt, raste durch den Gang, den sie vorher mit einem beklemmenden Gefühl abgeschritten war, aber jetzt beherrschte sie eine Mischung aus Panik, Angst und Sorge. Sorge um Kol. Sorge um ihre Freunde, die vielleicht schon in den Fängen des Harlekins waren. Sie erreichte das Fenster, durch welches die beiden eine halbe Stunde zuvor eingestiegen waren und schwang sich elegant nach draußen. Sie weiß nicht, warum sie frische Nachtluft erwartet hätte, aber stattdessen stieg ihr der rußige Geruch nach Stadt und rostigem Metall in die Nase, als sie im Vorgarten des kleinen Anwesens landete, welches im Nordteil der unterirdischen Stadt zu finden war. Die Rothaarige strich sich ein paar Haare aus dem Gesicht, um sich zu orientieren, da sie einen kurzen Augenblick vollkommen überfordert war, welchen Weg sie nun überhaupt einschlagen sollte, aber da hörte sie ein brummiges Lachen hinter sich. Panisch wirbelte sie um ihre eigene Achse und erkannte einen riesigen Mann, der seinen Marinemantel um seinen muskulösen Oberkörper geschlungen hatte und mit verschränkten Armen an der Wand lehnte. Sein Gesicht lag im Halbdunkel, aber dennoch sprach er mit gelassener und tiefer Stimme.
      „Na, da hat Abberline doch tatsächlich eine entkommen lassen. Zum Glück sind wir mitgekommen, oder Rebekah?“
      Noch während er sprach, schlangen sich Arme um Briannas Körper und ihr stieg der zuckrige Duft von süßlichen Früchten in die Nase, als eine Frauenstimme scherzhaft erwiderte.
      „War ja zu erwarten, dass er unsere Hilfe braucht!“
      Er hob seinen Kopf und machte einen Schritt auf sie zu und als er ins Licht trat, erstarrte er und mit geweiteten Augen fixierte er die Rothaarige, die seinen Blick nur absolut fassungslos im eisernen Griff der Vizeadmirälin erwiderte.

      ~ North-City: Anwesen der Winchesters ~

      „Hier bin ich“, schmunzelte Kol dem Polizeiinspektor zu, welcher der Rothaarigen nur griesgrämig nachsah, ehe er herumwirbelte und den Vigilanten mit zu Schlitzen verengten Augen ansah. Er wollte seine Pistole wieder in Anschlag bringen, aber der Löwe war schneller. Sein Rapier mit dem Löwenkopf und irgendeine zähflüssige Substanz schnellten nach vorne, letztere wickelte sich um den Lauf der Pistole und umschloss sie vollständig. Beinahe angewidert ließ Abberline die Waffe fallen, ehe der Vigilant sie zu sich zog und in eine Ecke schleuderte, woraufhin sein Rapier wieder die normale Form und Beschaffenheit annahm. Ein wenig keck hob er den Zeigefinger, als würde er ein Kind tadeln wollen, ehe er mit rauer Stimme entgegnete.
      „Lassen wir das alberne Spielzeug und kämpfen lieber mit richtigen Waffen!“
      Der Polizeiinspektor schluckte seine Verwunderung herunter und ein jugendliches, aufmüpfiges Lächeln voller Selbstsicherheit legte sich auf sein faltiges Gesicht, während seine Hand zum Griff seines Degens wanderte und er ihn sirrend aus der Scheide zog.
      „Dann sollte dir wohl jemand gesagt haben, dass ich ein ziemlich guter Fechtmeister bin!“
      „Davon hab ich schon gehört“, presste Kol feixend hervor und irgendetwas an der Geste ließ Abberline stutzen, aber dann platzten schlagartig die angestaute Frustration, die Angst und die Verzweiflung der letzten Monate und Jahre aus ihm heraus. Er stürmte auf den Löwen zu, der sich ebenfalls mit gezücktem Rapier auf seinen Angriff vorbereitete. Abberline blieb kaum Zeit seinen Degen in Position zu bringen – er war doch schon stärker außer Form, als er zugeben wollte-, da setzte der Vigilant auch schon zum Sprung an. Er hatte schon zuvor gegen Verbrecher jeglichen Kalibers gekämpft, aber seine Schnelligkeit und Kraft war erstaunlich und es kam ihm bei jedem Schlagabtausch so vor, als würde er gegen einen heranbrausenden Tornado antreten. Rasch warf er sich zur Seite, rollte sich ab, kam wieder auf die Beine und trat eine fallende Leiter in Kols Richtung. Die Leiter hielt den Löwen gerade lange genug auf, dass Abberline einen Ausfallschritt nach vorne wagen und ihn mit der Klinge an der Schulter verletzten konnte, wobei die Kapuze vom Zugwind des Angriffs nach hinten gefegt wurde. Der Vigilant funkelte ihn durch die bedrohlich wirkende Maske an, schnellte nach vorne, während sich der dunkle Stoff seines Mantels mit noch dunklerem Blut vollsog. Blitzschnell wirbelte Abberline um die eigene Achse und schlug mit dem Degen nach Kol, der sich vom Boden abstieß und an ein Bucherregal sprang, an welchem er problemlos haften blieb, als könnte er sich an die Wand kleben. Außerhalb seiner Reichweite lachte er ein wenig spöttisch, aber der Polizeiinspektor war bereits zu einer der Treppen gestürmt, die auf die zweite Reihe der Bibliothek führten. Der Löwe jedoch war schneller. Leichtfüßig wich er zur Seite aus, wirbelte herum, drückte sich mit den Füßen von der Wand ab und sprang im selben Moment auf den Inspektor zu, als dieser die Stufen hinaufhechtete, sodass sie in der Luft zusammenprallten. Abberline brüllte auf und schlug wie wild nach ihm, doch der Vigilant hielt ihn am Arm fest – selbst als beide krachend auf dem Boden landeten und der Aufprall ihnen die Luft aus den Lungen presste. Sie rappelten sich auf und Abberline konnte gar nicht den Gedanken fassen, warum sein Gegenüber die Möglichkeit nicht genutzt hatte, ihn weiter zu verletzten, denn im nächsten Moment zog er an den weißen Tüchern, die im ganzen Raum ausgelegt waren, sodass Kol ins Wanken kam. Der Polizeiinspektor hechtete nach vorne mit gezogener Klinge, doch der Löwe rammte ihm den Ellbogen in den Mund, sodass seine Lippe aufplatzte. Rubinrotes Blut tropfte ihm daraufhin aus dem Mundwinkel. Ein brummender Ton und das entsetzte Quieken einer Frau ließ den Vigilanten aufhorchen, sodass Abberline sich mit dem Handrücken über die Lippen fahren konnte und höhnisch auflachte.
      „Ich kann mich vielleicht nicht mit dir messen, Löwe!! Die Leute halten dich für einen Helden, aber in Wahrheit bist du auch nur ein Verbrecher. Ein Dieb, ein Mörder! Aber ich bin nicht alleine hier und deine Komplizin wird nicht so leichtes Spiel haben wie du!“, presste er angestrengt hervor und Kol konnte sehen, wie sein Brustkorb sich vor Erschöpfung hob und senkte. Dennoch machte er sich Sorgen um Brianna, wollte sich in Bewegung setzen, aber Abberline stellte sich in seinen Weg, kreuzte ihn und attackierte ihn mit seinem gezogenen Degen, nachdem Kol seine Schusswaffe unbrauchbar gemacht hatte. Der Polizeiinspektor konnte unter der hochgeschlagenen Kapuze kein Gesicht erkennen und er konnte auch weder das Alter, noch irgendetwas erahnen, da der Vigilant sein dieses unter der goldenen Maske verborgen hatte. Ihm war nur bewusst, dass sich der Löwe unheimlich elegant und geschmeidig durch den Raum bewegte und seinen eigenen Angriffen mehr als geschickt ausweichen oder sie zumindest parieren konnte. Abberline holte zu einem Schlag aus, aber plötzlich war der Löwe verschwunden und einen Sekundenbruchteil später spürte er einen stechenden Schmerz im Rücken, sodass er herumwirbelte und erkannte, dass das Rapier seines Gegners ihm eine kleine Wunde mit der scharfkantigen Klinge zugefügt hatte. Abberline stürzte sich fauchend auf seinen Widersacher, der jedoch zur Seite sprang, sodass sein vergleichsweise grobschlächtiger Degen schadlos an ihm vorbeizischte. Der nemëische Löwe wirbelte herum und trat Abberline die Waffe aus der Hand, die klirrend über den Boden rollte, woraufhin der Polizeiinspektor zurückwich und beinahe auf den weißen Tüchern, die überall im Raum verteilt lagen, ausgerutscht wäre. Kol zückte das Rapier und hielt es Abberline direkt auf das Brustbein und die Klinge bohrte sich bereits in den Stoffes seines Hemdes, ehe der Löwe den Druck verringerte und betreten zur Seite blickte.
      „Worauf wartest du?!“, fauchte Abberline, der die Arme ausbreitete, um sich noch wehrloser zu präsentieren. „Was hält dich davon ab?!!“
      Kol blickte zu ihm und plötzlich steckte er das Rapier zur Seite und legte die Hand vors Gesicht. Der Polizeiinspektor blickte vollkommen sprachlos zu ihm auf, aber als er die Hand wieder senkte und die Maske klirrend zu Boden fallen ließ, stockte ihm einen Augenblick der Atem. Seine Augen waren panisch geweitet und nur das rasche Atmen der beiden Männer erfüllte den Raum.
      „Weil du mein Vater bist und ich deine Hilfe brauche!“
      113.Kapitel: Schatzjäger in Nöten


      Ëris saß in der freistehenden Badewanne und ließ den Schaum um ihre milchig weißen Knie tanzen, während sie ihr Haupt gemütlich gegen ein Handtuch gelehnt und die Augen geschlossen hatte. Ihre rotblonden Haare schwebten wie Algen auf der Wasseroberfläche und der weiße Schaum trieb zwischen ihnen wie schneebedeckte Gipfel. Ein Plattenspieler in der Ecke ließ klassische Musik laufen, während sie ihre schlanken Beine hob und sie sich mit einer blumig duftenden Lotion einrieb. Die Hitze stieg in kleinen Dampfsäulen hinauf, perlte an den kalten Fliesen ab und legte sich als wässriger Schleier über Wand, Boden und beschlagene Fenster. Summend stieg sie aus dem Bad, griff aber nicht nach einem der Badetücher, die in fein geordneten Stapeln auf einem gläsernen Tisch drapiert worden waren, sondern betrachtete sich im Spiegel, während das schaumige Wasser in kleinen Bächen an ihrem Körper hinabrann und auf den Boden tropfte. Fast sinnlich fuhr sie mit den langen Fingern über den beschlagenen Spiegeln und mit einem kecken Lächeln erkannte sie Narcisse, der mit verschränkten Armen im Türrahmen stand und sie in all ihrer nackten Schönheit betrachtete. Ihre weichen blauen Augen blitzen begierig auf und sofort machte sich ihr Bruder auf den Weg, trat an sie heran und schlang seine Arme um ihre nackten Körper. Seine schlanken Hände fuhren leidenschaftlich über ihre feuchte Haut, gruben sich in ihr Haar, während seine Lippen den Geschmack ihres Schaumbads von ihrem Hals küssten.
      „Colère und Urs sind heimgekehrt, Schwester“, hauchte er in sinnlicher Begierde, während er sich kräftiger an sie schmiegte und sie deutlich spüren konnte, wie die Lust in ihm aufwallte wie Lava in einem aktiven Vulkan. Sie gab sich völlig hin, schmolz wie flüssiges Gold in seinen Armen. Genoss seine Wärme, seine Nähe, seine Finger auf ihrer Haut, die über ihre Brüste, ihren Bauch und zwischen ihre Beine wanderten. Doch als er sie zu sich umdrehte und sie die fanatische Begierde in seinen eisblauen Augen sah, die sie mit jeder einzelnen Faser zu verschlingen schienen, legte sie die schlanken Finger auf seine weichen Lippen. Sie spürte wie die Berührung elektrische Stöße durch seinen Körper jagte und einen Moment genoss sie die Macht, die sie über ihn hatte. Die Dominanz über ihren Bruder, über seine Lust, die sich einzig und allein auf ihre äußeren Reize begründete, verlieh ihr ein berauschendes Gefühl. Während ihre Finger noch auf seinen Lippen ruhten, ihn dabei auf Distanz haltend, legte sie die andere Hand flach auf den schwarzen Seidenstoff seines Hemdes und ließ sie sinnlich über seinen Bauch wandern, wobei sie Muskelstränge unter ihren Handballen fühlte wie hügelige Erhebungen einer Landschaft. Ihre Fingerkuppen stießen auf die silberne Gürtelschnalle und ihre Blicke trafen sich. Ein Feuerwerk der Lust entbrannte zwischen ihnen, obwohl Ëris ihren Bruder immer noch auf Distanz hielt – oder vielleicht genau deswegen. Ruckartig schob sie ihre Hand weiter in seine Hose hinein, packte sein pulsierendes Glied und schenkte ihrem Bruder ein bezauberndes Lächeln. Jener konnte sich nicht mehr beherrschen, biss ihr zärtlich in den Finger und beugte sich zu ihr hinunter, was die Rotblonde allerdings erwartet hatte. Sie kannte ihren Bruder. Kannte den Hochmut, den er so gut zu kontrollieren glaubte. Sie krallte ihre Nägel in seinen Penis, was ihn nur rasender machte, aber dann stellte sie sich plötzlich auf die Zehennägel und hauchte ihm mit verführerischer Kühle in der Stimme ins Ohr.
      „Heute Nacht habe ich schon ein anderes Spielzeug, Bruderherz!“
      Sie spürte, wie die Lust unter ihren Händen erschlaffte und geschmeidig löste sie sich aus den perplexen Armen ihres Bruders, ehe sie zu einem durchsichtigen, schwarzen Seidenkleid griff, welches sie sich bereitgelegt hatte. Zufrieden schmunzelnd schwebte sie barfuß durch den Raum und drehte sich im Türrahmen noch einmal zu ihrem Bruder um, der immer noch an Ort und Stelle stand, wo sie ihn zurückgewiesen hatte. Er blickte zu ihr herüber und einen Augenblick schnürte sein Blick ihr die Kehle zu. In seinen Augen flackerte erkalteter Hass auf wie eine bedrohliche Bestie und Ëris war sich nicht sicher, ob sie es nicht zu weit getrieben hatte, aber im nächsten Moment hatte sich wieder ein engelsgleicher, beinahe schon gleichgültiger Ausdruck auf sein Gesicht gelegt, ehe er sich ohne ein weiteres Wort entfernte. Erleichtert seufzte die Agentin der SALIGIA auf und betrat das Schlafzimmer, welches sie bewohnte. Ein Feuer knisterte im Kamin und sofort stieg ihr der würzige Geruch nach Mann in die Nase, der eine zitronige Note mit sich führte. Sie tänzelte mit ausladenden, weiblichen Schritten zum Bett, wobei sie ihre Hüfte schwingen ließ und setzte sich auf den Rand des hohen Bettes. Mit sinnlicher Lust erfassten ihre blauen Augen den Mann, der nur in Unterwäsche bekleidet, schlummernd auf ihrem Bett leg. Seine Hände und Füße waren an den Bettrahmen gefesselt und Ëris schlüpfte, geschmeidig wie eine Katze, zu ihm ins Bett und schmiegte sich an seinen muskulösen Körper. Ihre Zungenspitze benetzte ihre Lippen, während sie sich zügeln musste, um das Spiel zu genießen, für welches sie ihn ausgewählt hatte. Ihre spitz gefeilten Fingernägel tänzelten über die massiven Erhebungen seines Bizeps, wanderten wie zwei Tänzerfiguren über die Konturen seines Schlüsselbeins und fuhren in Linien die Vertiefung seines Brustbeines im muskulösen Brustbereich hinab, sodass sie leuchtend rote Kratzstriemen hinterließen. Neugierig und erregend tastete sie die drei wulstigen Narben ab, die sich darüber erstreckten und somit das Bild der Symmetrie auf positive Weise durchkreuzten. Dennoch konnte sich Ëris nicht zurückhalten, rollte sich auf seinen Körper und spannte seine Hüftknochen zwischen ihren hellhäutigen Schenkeln ein, während sie ihre Hände an die Wangen seines kantigen Gesichtes legte. Ihre Fingerspitzen glitten weiter nach oben und verfingen sich im Dickicht der schokoladenbraunen Haare. Langsam senkte sie ihr Haupt hinab, sodass ihre Haare wie ein rotblonder Schleier um die beiden herabfiel und legte ihre Lippen auf seine. Sie schmeckten nach Salz und Zitrone. Als hätte der Kuss den schlafenden Mann zum Leben erweckt, schlug jener die Augen auf und seine meergrauen Augen weiteten sich beinahe panisch, als er Ëris erblickte. Jene schenkte ihm ein aufreizendes Lächeln und hauchte – wie bereits ihrem Bruder zuvor – eine Botschaft ins Ohr.
      „Ich werde sehr viel Spaß mit dir haben, Marc Wataru! Ich habe ja schon gehört, dass Rothaarige dein Typ sein sollen!“

      ~ Central-City: Onyx-Tower ~

      Kyu hatte aufgegeben sich zu wehren, dafür schmerzten seine Rippen viel zu sehr, aber immerhin waren die dröhnenden Kopfschmerzen nur noch zu einem sanften Wummern abgeklungen. Ein entferntes Pochen, welches man ignorieren konnte. Durch die Kapuze, die man ihnen übergestülpt hatte, konnte er nicht wirklich etwas wahrnehmen. Drake neben ihm, der von fünf Wachleuten gezogen wurde, die anscheinend Probleme mit seiner vergleichsweise glitschigen Haut hatten, schrie immer noch empört auf. Doch auch seine Schreie wurden von der Kapuze gedämpft. Die Wachleute schleiften sie durch eine scheinbar endlose Folge von Gängen, die sich labyrinthartig durch das Gebäude zu erstrecken schienen. Schließlich erreichten sie eine Treppe und Kyu spürte, wie sie Stufe für Stufe nach unten gezwungen wurden, während seine Füße verzweifelt nach Halt suchten. Allerdings raubten ihm die Seesteinhandschellen erstaunlich viel seiner Kräfte und in seinem menschlichen Körper kam er sich gleich zehnmal schwächer vor als in der Gestalt des Fuchsgeistes. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wo sie sich befanden. Er nahm lediglich einen dumpfen, muffigen Geruch um sich herum wahr, wie von feuchtem Gemäuer und merkte, dass die Luft mit jedem Schritt kälter und klammer wurde. Endlich blieben sie stehen. Dann ertönte ein knirschendes Geräusch, wie von Eisen auf Stein und einen Augenblick später erhielt Kyu einen kräftigen Stoß ins Rückgrat, der seine Knochen unangenehm knacksen ließ, sodass er nach vorne stürzte und hart mit den Knien auf den kalten Boden stürzte, da seine Hände ja nach hinten gefesselt waren. Gleichzeitig erklang ein lautes, metallisches Klirren, als fiele hinter ihm eine Tür ins Schloss, gefolgt vom hallenden Klacken schwerer Stiefel, die sich eilig entfernten. Wütend rappelte Drake sich auf, riss sich mit einer der Tentakeln die Kapuze vom Kopf und warf sie zu Boden. Das Gefühl der heißen, erstickenden Enge ließ schlagartig nach und er unterdrückte den Drang, nach Luft zu schnappen. Langsam sah er sich um. Sie befanden sich in einem quadratischen, kahlen Raum mit nackten, pechschwarzen, glatten Steinmauern und einem einzelnen vergitterten Fenster in der Wand über einer schmalen, unbequem aussehenden Pritsche. Hinter einem niedrigen Türdurchgang entdeckte er ein winziges Bad mit Waschbecken und Toilette. Auch die nach Westen ausgerichtete Wand der Zelle war vergittert – massive eisenartige Stäbe erstreckten sich vom Boden bis zur Decke und die Gittertür war mit einem Messingknauf ausgestattet. Obwohl Drake wusste, dass die Zellentür verschlossen sein musste, konnte er nicht anders, als schnurstracks darauf zuzumarschieren und nach dem Türknauf zu greifen. Doch als er ihn berührte, schoss ein brennender Schmerz durch seine Hand. Er schrie auf und riss den Arm zurück. Dünne, weiße Rauchfahnen stiegen von seiner versengten Handfläche auf – ein kompliziertes Muster hatte sich in seine Haut gebrannt.
      Der sengende Schmerz kroch ihm fieberheiß den Arm hinauf und Drake krümmte die Finger und schnappte keuchend nach Luft.
      „Was zum Teufel ist das?“, flüsterte er, obwohl er wusste, dass Kyu ihm darauf auch keine Antwort geben konnte.
      „Die Gitterstäbe sind unter Strom gesetzt“, sagte plötzlich eine Stimme.
      Ruckartig richteten sich die beiden auf, wobei der Meermann fast den Schmerz in seiner Hand vergaß.
      „Wer ist da? Wer spricht da?“, erkundigte sich Kyu, der jetzt alles für sein Fuchsgehör getan hätte.
      Es entstand eine lange Stille, die beide kurz daran zweifeln ließ, ob überhaupt jemand gesprochen hatte, doch schließlich führ die leicht heisere Stimme fort.
      „Ich bin in der Zelle neben euch, ihr Idioten. Besonders helle seid ihr ja offensichtlich nicht, oder?“, erwiderte die Frauenstimme in gehässigem Tonfall. Irgendwie erinnerte sie die Stimme an jemanden, aber er konnte sich nicht erinnern. Sie hatte etwas Altes an sich, wie ein knorriger Baum, in dessen kahle Krone der Wind greift, aber war im gleichen Moment scharf und schneidend wie frisch geschliffenes Metall. „Die Wachen haben vorher darüber diskutiert, wie man euch am besten einsperren könne. Also würde ich an eurer Stelle besser nicht versuchen, die Zellentür zu öffnen. Spar dir lieber deine Kräfte, bis ihr herausgefunden habt, wie euer Urteil ausfällt!“
      „Die können uns doch nicht einfach hier festhalten!“, protestierte Drake. „Wir haben absolut nichts verbrochen, als plötzlich dieser Kerl aufgetaucht ist und uns kurz und klein geschlagen hat!!“
      Die Entrüstung in der Stimme des ehemaligen Kopfgeldjägers trieb Kyu die Schamesröte ins Gesicht und er war froh, dass es in der Zelle so dunkel war, dass man offensichtlich nichts sehen konnte. Der Blonde war sich ziemlich sicher, dass Drake locker mit dem Polizeiinspektor klar gekommen wäre, wenn er ihn als Ballast nicht dabei gehabt hätte.
      „Man wird sich schon einen Grund ausdenken, um euch hier festzuhalten. Oder habt ihr geglaubt, dass dies das erste Mal wäre, dass man jemanden fälschlicherweise hier eingesperrt habt? Ihr könnt nichts weiter tun, als abwarten“, murrte die Frau, in deren Stimme weder Belustigung noch Bedauern mitschwang, sondern die einfach nüchtern und sachlich klang.
      „Wer sind Sie?“, fragte Kyu mit brechender Stimme. „Sind Sie auch unschuldig und hier eingesperrt?“
      Doch dieses Mal erhielt er keine Antwort. Er wiederholte seine Frage, aber ihre Zellennachbarin hatte offensichtlich beschlossen, nicht mehr zu reagieren. Die Rufe des Fuchsgeists verhallten in der Dunkelheit, ehe er sich erschöpft an der Wand niedersinken ließ.

      ~ Central City: Lustschloss ~

      „Das hat doch keinen Sinn, Kaisa!“, raunte Dädalus und funkelte die Grünhaarige an, deren elegante Hochsteckfrisur mittlerweile auseinander gefallen war und deren Mähne sich wie ein Wasserfall über ihre Schultern erstreckte. Die stahlblauen Augen funkelten nur zurück, während sie weiter versuchte, die Schichten an Ketten zu lösen, mit denen sie beide an den bequemen Ohrensessel gefesselt waren. Der Wissenschaftler hingegen hatte sich seinem Schicksal ergeben und lockerte nur ein wenig seine dürren Handgelenk, während die Lampe ein bizarres Muster aus Schatten auf seine dunkle Haut warf.
      „Das ist nicht das erste Mal, dass ich gefangen genommen wurde. Ich glaube, dass das hier sogar ein kleines Jubiläum ist...Nummer zweihundertzweiundzwanzig, wenn ich großzügig zähle“, versuchte der Wissenschaftler die Stimmung weiter aufzulockern, da die Grünhaarige erstaunlich angespannt war. Dädalus war noch nie ein Meister darin gewesen, die Mimik und Gesten anderer Leute bis zur Perfektion zu lesen –ein Punkt, den Kuleha oftmals an ihm kritisiert hatte-, aber er war sich ziemlich sicher, dass Kaisa nicht nur angespannt, sondern regelrecht angsterfüllt war. Woraus sich diese Angst allerdings ergab, war ihm noch nicht wirklich bewusst. Er wollte bereits eine weitere Frage stellen, aber da öffnete sich die Tür und ein groß gewachsener Mann in einem silbrig glänzenden Anzug betrat den Raum. Sein weißgoldenes Haar schien im Schein der flackernden Lampe regelrecht zu brennen und sein Anzug war an manchen Stellen feucht, wenn Dädalus sich nicht täuschte. Seine Bewegungen waren fließend und wirkten weltmännisch, als er auf die beiden zu flanierte, als wäre es für ihn nichts außergewöhnliches, wenn zwei Menschen in seinem Gästezimmer an einen Sessel gefesselt waren. Er schenkte ihnen einen halbe Verbeugung, ehe er mit melodischer, tiefer Stimme zu sprechen begann. Irgendetwas an der Art und Weise, wie er redete, ließ Dädalus aufhorchen, aber er konnte seit der Begegnung mit der Frau auf der Benefizgala im Panthaemonium immer noch keinen klaren Gedanken fassen.
      „Ich wollte natürlich nicht unhöflich sein und meinen beiden Gästen hier noch eine geruhsame Nacht wünschen. Die Umstände, unter denen wir uns endlich kennen lernen, Monsieur de Lamarck und unser Wiedersehen Margaretha, oder sollte ich dich vielmehr Kaisa Hari nennen, tun mir natürlich leid! Der Rahmen ist wirklich nicht günstig, um eine Zusammenarbeit anzustreben, aber man könnte sagen, dass die Umstände mich zu diesen Maßnahmen gezwungen haben!“
      Er formulierte die Worte mit solchem Wohlklang und solcher Bestimmtheit, dass Dädalus einen Moment benötigte, um die Absurdität hinter ihnen zu verstehen. Stirnrunzelnd räusperte er sich, nachdem es Kaisa immer noch die Sprache verschlagen zu haben schien.
      „Zusammenarbeit? Schlechte Umstände? Da haben sie aber gehörig untertrieben!! Ich weiß ja nicht, aus welchem barbarischen Hinterwäldlerland sie kommen, aber normalerweise redet man mit den Menschen erst, ehe man sie fesselt, um dann mit ihnen kooperieren zu wollen“, echauffierte sich der Wissenschaftler und Narcisse, der bis zu diesem Zeitpunkt nur Augen für Kaisa gehabt hatte, drehte ihm mit zuckersüßem Lächeln den Kopf zu. Dennoch lag keine Freundlichkeit und nur ein zum Reißen gespannter Faden Geduld in seinem Gesicht, der sogar Dädalus schlagartig verstummen ließ. Als er erneut das Wort ergriff, schien sich aber keinerlei Ungeduld in seiner Stimme wiederzufinden. Er wirkte beinahe so, als würde er einem Kind einen komplizierten Sachverhalt erklären wollen.
      „Ich verstehe ihre Empörung, Monsieur de Lamarck. Dennoch denke ich, dass Margaretha, entschuldigen Sie, Kaisa...Ihnen mehr darüber berichten kann. Immerhin hat sie ja als meine Sekretärin gearbeitet“, flötete er freundlich, ehe er mit deutlich schärferem Tonfall fortfuhr. „War dies eigentlich, bevor die Weltregierung dich als ihren kläffenden Schoßhund angeheuert hat, oder danach?! Ich muss wirklich sagen, dass ich gleichermaßen enttäuscht wie beeindruckt war, Kaisa! Selten hat mich jemand so gut täuschen können wie du und als ich erfuhr, dass du von der CP9 abgezogen wurdest, um die Machenschaften unserer Truppe zu überwachen, da hab ich vor lauter Zorn meinem Lieblingsjagdhund eigenhändig den Hals umgedreht. Weißt du warum?“
      Die Worte hallten als unerwidertes Echo durch den Raum, aber Kaisa blickte stumm und starr in das Gesicht des Mannes, dabei einen undefinierten Punkt in seinem Gesicht fixierend. Dädalus hatte das Gefühl, dass er förmlich spüren konnte, wie der Geduldsfaden riss, noch bevor Narcisse zum Schlag ausholte und der Grünhaarigen schallend mitten ins Gesicht schlug. Der Wissenschaftler war sich nicht sicher, ob er es sich eingebildet hatte, aber er glaubte, dass er einen Knochen im Gesicht der Frau splittern hörte.
      „Ich habe gefragt, ob du weißt warum?!!“, brüllte er sie nun spuckend an, aber Kaisas stahlblaue Augen zuckten nicht einen Moment, während sie ihn wieder ausdruckslos musterte. Narcisse’ Hand wanderte zu seinen Lippen und er wischte sich einen Speichelfaden mit dem Handrücken beiseite, ehe er wieder komplett die Beherrschung erlangte. Er lächelte den beiden wieder zu, straffte die Schultern und wirkte wieder komplett in sich ruhend.
      „Nun gut! Ich wünsche euch beiden eine erholsame Nacht. Alles Weitere werden wir morgen besprechen!“
      Kaisa starrte ihm noch nach, bis die Tür sich hinter ihm schloss, ehe die Fassade aus Selbstsicherheit und Arroganz wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrach und die Grünhaarige schluchzend im weichen Polster des Sessels zu versinken schien. Dädalus unterdrückte den ersten Instinkt, etwas Tröstendes zu sagen, denn eine Frage hämmerte wie ein Presslufthammer durch seine Gedanken. Eine Gewissheit, welche die Wut in ihm hochkochen und ungeahnte Bahnen schlagen ließ. Als die Grünhaarige sich wieder erhob, erneut um Fassung ringend und ihn anstarrte, konnte er sie nicht mehr zügeln.
      „DU BIST MITGLIED DER CP9?!!“

      ~ South-City: Arkham Asylum ~

      Aloë war froh, dass sich der Nebel, der in ihren Gedanken gehangen hatte, allmählich lichtete und sie sogar in der Lage war, aufzustehen. Noch vor einer Stunde, als sie schweißgebadet aus dem Fiebertraum erwacht war, hatte sie sich bei dem Versuch aufzustehen beinahe übergeben. Auch wenn der süßliche Geruch, der ihr in die Nase stieg, sie kurzzeitig an dieser Überzeugung zweifeln ließ. Sie schlug die bernsteinfarbenen Augen auf und blickte auf eine kahle Decke, die von Wasser- und Schimmelflecken übersät war, ehe ihr hektischer Blick den Rest des kleinen Raums absuchte. Sie lag auf einem eisernen Bett und außer einem Stuhl, sowie einer flackernden Lampe, die wie ein blechernes Auge aus der Decke ragte, befand sich nichts in dem Raum. Während sie sich aufrichtete, drehte sich ihr Kopf und einen kurzen Moment fürchtete sie, dass ihr wieder schlecht werden und der Nebel zurückkehren würde, aber da hatte sie auch schon festen Stand unter den Füßen und zufrieden setzte sie einen Fuß vor den anderen, wobei sie fast gestolpert wäre, denn sie hatte nicht damit gerechnet, dass etwas ihren Schritt lenken würde. Doch ein Blick nach unten lieferte ihr handumdrehend die Erklärung. Zwischen ihren zarten Knöcheln war eine dünne Kette gespannt, die sie nur kleine Schritte machen ließ. Zu ihrer Erleichterung war sie allerdings nicht an das Bett gefesselt, sodass die Neugier sie aus ihrem kleinen Zimmer auf den Flur hinaus trieb. Das gesamte Gebäude erinnerte Aloë an alte viktorianische Herrenhäuser, die sie aus Geschichten ihrer Großeltern kannte, welche sie ihr und ihrer Zwillingsschwester stets vorgelesen hatten. Die Erinnerung an Zoë jagte einen kurzen Schauer über ihren Rücken. Ein seltsames Gefühl der Nähe an diesen Ort entflammte, welches sie sich nicht erklären konnte. Vorsichtig schlenderte sie vorbei an Räumen, deren Türen geschlossen waren. Nur manche standen offen und offenbarten dabei ebenfalls einen Anblick auf spärlich eingerichtete Zimmer, mit Metallpritschen, aber sie konnte keine Menschenseele ausmachen. Auch wenn Gelächter, Gesumme und ab und an kreischende Schreie durch das Anwesen jagten. Der Engel konnte sich gar nicht wirklich erklären, warum das ganze Szenario ihr nicht mehr Angst bereitete, aber irgendwie schienen all ihre Empfindungen gedämpft und sie stellte sich die Frage, ob dies vielleicht mit dem Nebel zusammenhing, der ihre Gedanken zuvor verhüllt hatte. Plötzlich erreichte sie eine Treppe und kalter Schauder huschte über ihre Extremitäten, die aus ihrem weißen Spitzenkleid hervorlugten. Sie beugte sich nach vorne, sodass ihre rauchblaue Haarpracht nach unten fiel und lugte in den offenen Raum, welcher zweifelsohne ein ehemaliges Wohnzimmer war. Dort prasselte ein Kaminfeuer und mehre Menschen unterschiedlichen Alters und Aussehens, teilweise in weiße Jacken gehüllt, die ihnen die Arme auf den Rücken festbanden, saßen dort im Kreis und gingen ihren Tätigkeiten nach. Als sie die knarzenden Dielen hinabstieg, beachtete keiner sie eines Blickes. Eine Frau saß im murmelnden Dialog mit sich selbst vertieft vor einer Staffelei, während ein Junge, dessen Wangenknochen wie spitze Felsen unter seiner Haut hervorstachen, damit beschäftigt war, Schach mit einem älteren Herren zu spielen, der selbst aber nur mit katatonischem Gesichtsausdruck dort saß und keinerlei Regung von sich gab. Ein kleines Ziehen in ihrem Magen verriet Aloë, dass sie allmählich einen klareren Kopf bekam, denn auf einmal bereiteten ihr die Anwesenden, die in manisch-depressiver Weise vor sich hin zu vegetieren schienen, Kopfschmerzen und in überwältigender Sehnsucht wünschte sie sich in die grünen Wälder des Schwarzen Waldes zurück. Sehnte sich nach dem streichelnden Sonnenlicht und der unheimlich klaren Luft, welche es nur tausende Meter über den Wolken zu geben schien. Als sie die Augen aufschlug, fiel ihr etwas auf. Etwas, dass die kindliche Neugier in ihr weckte. Dieselbe Neugier, die sie und César damals immer in den verbotenen Wald getrieben hatte. Ein Junge saß vor dem Kaminfeuer, welcher deutlich weniger abgemergelt wirkte als die anderen anwesenden. Er hatte ihr den Rücken zugekehrt, aber im nächsten Moment erkannte sie, warum er ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Diese Unachtsamkeit schob sie erneut auf die Verneblung, denn neben ihr schien er der einzige zu sein, dessen Schädel nicht kahl rasiert oder dessen Haare zumindest nicht raspelkurz waren. Das knisternde Feuer legte einen warmen Schein auf die schulterlangen, schwarzen Haare und wie in Trance schlenderte Aloë immer weiter auf ihn zu, bis sie soweit hinter ihm stehen konnte, dass sie nur die Hand hätte ausstrecken müssen, um ihn zu berühren. Als hätte er ihre Gedanken erraten, wirbelte er herum und trübe, braune Augen, die sie feindselig und mit derselben Faszination musterten, mit der auch sie ihn betrachtet hatte, blickten ihr entgegen. Sie schnappte nach Atem und wollte etwas erwidern, aber plötzlich schlangen sich starke Arme um sie und ein stählerner Griff packte sie am Kiefer, quetschte ihn auf, sodass Aloë einen Schmerzensschrei unterdrücken musste und presste ihr mit Gewalt etwas kleines, ovales in den Mund, welches sofort einen bitteren Nachgeschmack auf ihrer Zunge hinterließ. Sie sah nur noch, wie man auch den Jungen packte und die beiden Männer, die in weiße Ärztetracht gekleidet waren, sie zusammen nach oben schleiften. Während ihr bereits schummrig wurde, hörte sie die beiden eifrig und gedämpft miteinander streiten, als hätte man ihr Watte in die Ohren gestopft.
      „Meister Pinel, hat doch gesagt, dass der Engel nicht ihr Zimmer verlassen soll!“
      „Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich so schnell von dem Medikamentencocktail erholen würde!“, fauchte die andere Person.
      „Bring sie und den Jungen in ein Zimmer. Meister Pinel wird sich um die beiden Neuzugänge morgen kümmern!“

      ~ North-City: Vor dem Anwesen der Winchesters ~

      Die Rothaarige, immer noch im Griff der blonden Vizeadmirälin und der Hüne starrten sich einen weiteren Augenblick an, aber sagten beide kein Wort. Die Spannung, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte, raubte beiden jegliches Wort aus dem Mund, ehe es entweichen konnte. Drinnen hörte man etwas Zerbersten oder lautes Krachen, das konnte Brianna nicht genau sagen, aber zu paradox kam ihr die ganze Situation vor. Ihr machte es nicht mal etwas aus, dass ihr die Frau hinter ihr den Arm einquetschte. Entgeistert musterte sie den Mann, der immer noch so aussah wie in ihrer Erinnerung.
      „B-Barceló?“, entfleuchte es Brianna dann schlussendlich dennoch, obwohl ihr die Frage absolut dämlich vorkam, da sie sich hundertprozentig sicher war, dass es sich um ihn handelte. Doch seine Reaktion zeugte nicht von weniger Überraschung, denn er nickte nur mit halb geöffnetem Mund und glich damit einer nicht sehr belichteten Version seiner selbst. Es war die blonde Frau, welche mit der Zunge schnalzte und die Schatzjägerin etwas widerspenstig los ließ.
      „Ihr kennt euch?! Du kennst sie?“, durchschnitt ihre drängende Stimme die peinliche Stille und noch während Barceló erneut nickte, fuchtelte sie mit ihrem leuchtenden Schwert vor seiner Nase herum. „Und wage es ja nicht, wieder so minderbemittelt zu nicken. Ich weiß, dass du ganze Sätze beherrschst, Barceló!!“
      Da die Worte ihn während dieser Geste wie ein Kanonengewitter trafen, verstummte er und die Rothaarige war sich sicher, dass er noch im selben Moment errötet war. Da ihr erster Schock von ihr abgefallen war wie der erste Schnee des Jahres, räusperte sie sich und ergriff das Wort.
      „Ja! Wir beide kennen uns. Wir haben uns vor sechs Jahren....kennen gelernt“.
      Die letzten Worte sprach sie so gedehnt, dass die Blonde stumm in sich hineinkicherte und die Rothaarige hoffte, dass sie nicht sehen konnte, wie ihre zarten Wangenknochen die gleiche Farbe wie ihre Haare annahmen.
      114.Kapitel: Ein Brief an Fräulein Brianna Emily Grimm


      ~1516 Anno Maris – 6 Jahre zuvor – Eine Insel im South Blue ~

      Der Mann nickte dem Barmann eifrig zu, um ihm zu signalisieren, dass er ein weiteres Bier bestellen wollte. Jener verstand die Geste unaufgefordert und betätigte den Zapfhahn, woraufhin die goldgelbe Flüssigkeit in seinen Krug floss. Mit einer geschickten Handbewegung ließ er den Krug zu ihm herüberschlittern, ohne dabei auch nur einen kostbaren Tropfen zu verschütten oder die perlende Schaumkrone zu zerstören.
      „Lassen Sie es sich schmecken, Herr Flottillenadmiral“, spottete der untersetzte Mann, während er sich die feuchten Hände an seiner Schürze abputzte und sich mit einem verschmitzten Lächeln über den Tresen beugte.
      „Ach, halt doch die Klappe, Carlos“, wiegelte der bärtige Mann verlegen ab, wobei er das stolze Lächeln auf seinem Gesicht kaum verbergen konnte. Er fuhr sich dabei durch die ordentlich nach hinten gekämmten, pechschwarzen Haare, ehe ihm der Barmann schmunzelnd auf die breiten Schultern klopfte.
      „Wer hätte gedacht, dass du es mal soweit bringen würdest. Immerhin hab ich dich in der ersten Klasse immer vor den pöbelnden Fünftklässlern beschützen müssen“, feixte der Mann, woraufhin er sich im synchronen Rhythmus auf die Plauze klopfte. Der Flottillenadmiral schmunzelte, woraufhin sich feine Fältchen über sein kantiges Gesicht spannten und er war froh, dass er ein paar freie Tage mit seinem ältesten Freund verbringen konnte, dessen sonniges Gemüt schon immer ansteckend gewesen war.
      „Und stelle dir doch erst einmal vor, was für einen Erfolg du bei den Frauen haben wirst, wenn du in deiner neuen Uniform auftauchst“, fuhr Carlos fort, obwohl er noch immer am herzhaften Lachen war und sich sogar ein paar einzelne Tränen aus den Augen wischen musste. „Aber, Barceló, versprich mir eins, dass du mir ein paar von ihnen vorstellst. Okay?“
      „Einverstanden, mein alter Freund“, brummte der Marinesoldat und nahm einen kräftigen Schluck des kräftigen Bieres, als plötzlich die Türen der kleinen Taverne aufschwangen und Tageslicht in hellen Wogen in den dunklen Innenraum flutete. Alle Anwesenden, die hauptsächlich Einheimische des kleinen Dorfes waren, drehten sich zu der jungen Frau herum, die dort im Eingang stand und deren Haare im gleißenden Sonnenlicht zu brennen schienen. Carlos hob eine Augenbraue, als sie sich selbstsicher auf den Weg durch die Taverne machte und auf den freien Barhocker neben seinem Kindheitsfreund Platz nahm. Sie strich sich eine Strähne hinter das Ohr und lächelte dem Barmann zu. Während sie bestellte, erkannte Barceló, dass er ihm, mehr auffällig als subtil, mit zuckenden Augenbrauen eine stumme Botschaft vermittelte: Siehst du, was ich gemeint habe? Schon taucht das erste hübsche Mädchen auf!
      Der Fremden, die immer noch darauf wartete, dass Carlos sie bedienen würde, schien ihre wortlose Konversation ebenfalls nicht entgangen zu sein und mit einem neugierigen Gesichtsausdruck wandte sie sich dem Flottillenadmiral zu.
      „Kann ich Ihnen behilflich sein?“
      Ihre direkte Frage und die Verlegenheit ließen Barceló sofort erröten und prustend verschluckte er sich an seinem Bier, woraufhin Carlos in schallendes Gelächter ausbrach und der Rothaarigen ein feines Lächeln auf die vollen Lippen zauberte.

      ~ In der Gegenwart ~

      Abberline starrte den Mann vor ihm vollkommen fassungslos an. Obwohl jener seine goldene Maske fallen gelassen hatte, konnte er nicht aufhören den Vigilanten zu sehen, den er jetzt seit ein paar Jahren zu fassen versuchte. Er konnte nicht aufhören, einen Verbrecher zu sehen, der gegen das Gesetz gehandelt hatte und der seine eigenen Männer immer wieder in Gefahr gebracht hatte, um seine eigenen egoistischen Ziele zu erreichen. Doch dann verschwamm sein Blick und er hatte wieder diesen wissbegierigen Jungen vor sich, dessen vielseitige Interessen nur in einem Punkt mit seinen übereinstimmten: in der Fechtkunst! Dennoch schüttelte Abberline den Kopf und obwohl seine Stimme brüchig klang, sich sogar ein paar einzelne Tränen in seinen Augen gesammelt hatten, untermalte er die folgenden Worte mit einer symbolträchtigen Geste. Er zog sein Schwert.
      „Es tut mir Leid, aber einem Verbrecher wie dir gestatte ich nicht mehr länger, mich Vater zu nennen!“
      Kol schluckte, senkte das Haupt und griff daraufhin selbst zu seinem Rapier.
      „Ich befürchte, dass es damit besiegelt ist“, sprach er, aber bevor der Polizeiinspektor überhaupt etwas unternehmen konnte, verflüssigte sich die Klinge der Waffe seines Gegners wieder und die bronzefarbene Flüssigkeit nahm die Form eines Löwenkopfes an, die mit gefletschten Zähnen auf ihn zu schnellte. Bereit, die zähflüssigen Masse, die aus der Waffe seines Sohnes geschossen kam, zu parieren, hob er sein Schwert, aber es war keine Flüssigkeit mehr, die mit einem Klirren auf das Metall seines Degens traf, sondern das Löwenmaul hatte sich in fester Form um die Klinge seiner Waffe gelegt und sie damit unbrauchbar gemacht. Abberline war klar, dass er keine weiteren Versuche unternehmen musste, um seinem Sohn nachzueilen. Der Löwe war von vornherein ein Ablenkungsmanöver gewesen und der Polizeiinspektor konnte den nagenden Gedanken nicht abschütteln, dass er ihn vielleicht mit Absicht hatte entkommen lassen.

      ~ 1516 Anno Maris ~

      „Ich glaube, dass ich allmählich verschwinden sollte. Immerhin muss ich mein Schiff erwischen“, nuschelte die Rothaarige, die sich Barceló als Brianna Grimm vorgestellt hatte, ein wenig undeutlich, als der Marinesoldat ihr noch einen weiteren Drink bestellen wollte. Etwas enttäuscht hielt er inne und musterte sie mit standhaftem Blick, dem ihre meergrauen, endlos wirkenden Augen aber problemlos standhielten.
      „Oh...das...das ist sehr schade“, murmelte er daraufhin, was ihr unerklärlicherweise ein umwerfendes Lächeln auf die vollen Lippen zauberte.
      „Es war wirklich eine Freude, dich kennen zu lernen, Barceló. Ich hatte heute Abend wirklich eine Menge Spaß...so viel wie schon lange nicht mehr“, erwiderte sie etwas niedergeschlagen, sodass wieder diese Traurigkeit, die sich schon den ganzen Abend wie ein dunkles Wolkenband am Horizont vereinzelt zwischen ihr herzhaftes Lachen und vor den Glanz ihrer faszinierenden grauen Augen geschoben hatte, aufglimmte. Es war eine Düsternis, die Barceló nicht fassen konnte, die aber omnipräsent war und die Rothaarige zu beherrschen schien, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte.
      „Wer weiß....vielleicht sieht man sich ja mal wieder“, setzte der Schwarzhaarige an, um das Gespräch am Laufen zu halten und noch ein wenig mehr Zeit mit der Frau zu verbringen, die ihm in dieser kurzen Zeit so stark in ihren Bann gezogen hatte.
      „Das hoffe ich doch!“, schmunzelte sie, beugte sich vor und drückte ihm einen flüchtigen, unverfänglichen Kuss auf die Wangen, ehe sie nach ihrem Schal griff und ohne ein weiteres Wort aus der Bar marschierte. Barceló berührte seine Wange und er konnte den bohrenden Blick seines alten Freundes spüren, der ihn nur mit hochgezogenen Brauen und verächtlichem Gesichtsausdruck taxierte.
      „Ach, komm schon! Lauf ihr nach, du Idiot! Sonst tu ich es!!“
      „Das kann ich doch nicht so einfach machen“, wiegelte Barceló ab und hatte das Thema schon beinahe abgehackt und sich seinem Bier gewidmet, als ihm auffiel, dass sie ihre Tasche am Boden hatte liegen lassen.

      Sie hielt abrupt inne , als sie die Stimme hörte, die ihr nachrief, da sie blindlings einen Schritt zurückgewichen war und dabei fast über eine Kiste gestolpert wäre. Brianna streckte ihre Hand nach der Tasche aus, die ihr Barceló entgegen hielt. Jene rutschte allerdings zu Boden, als sie eine Hand ausstreckte, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, doch Barceló war bereits zur Stelle. Blitzschnell schoss er auf sie zu, fing sie auf und schob sie vor sich her, bis sie mit dem Rücken gegen die Ziegelmauer stieß. Dann schlang er beide Arme um sie und küsste sie stürmisch. Brianna wusste, dass sie ihn eigentlich von sich stoßen sollte - ihr Verstand sagte ihr, dass sei das einzig Vernünftige, aber kein anderer Teil ihres Körpers interessierte sich für diese Ansicht.
      Sie grub ihm die Finger in die Schultern, in das feuchte Gewebte seines T-Shirts, spürte die feste Struktur der darunterliegenden Muskeln und erwiderte seinen Kuss mit der geballten Verzweiflung der vergangenen Jahre. Dem Gefühl, als hätte man ihr einen Teil des Herzens aus der Brust gerissen und sie würde nie wieder frei atmen können.
      „Oh..“, stieß sie hervor, als Braceló sich kurz von ihr löste, um seine Hände ein wenig nach unten zu schieben und ihre Taille zu umfassen. Dann hob er sie hoch und sie schlang die schlanken Beine um seinen Hintern und drückte sich an ihn. Barceló senkte den Kopf ein wenig, damit er ihr ins Gesicht schauen konnte. Seine von dunklen, regennassen Wimpern gesäumten Augen schimmerten in einem unfassbaren Braunton mit goldenen Sprenklern. Brianna hielt es nicht länger aus. Sie löste ihre Hände von den Schultern, schob ihre Finger durch seine Gürtelschlaufen und zog ihn fester an sich. Und Barceló ließ sie widerstandslos gewähren, drückte seine Hände flach gegen die Mauer und presste seinen Körper an ihren, bis sie einander überall berührten – Brust, Hüften, Beine, wie Puzzleteile. Dann glitten seine Hände zu ihrer Taille und er küsste sie, lange und innig. Heiße Küsse, die Schauer durch ihren Körper jagten.
      Rastlos starrte Brianna ihn an. Ihre Herzen schlugen gemeinsam wie wild durch die dünne Lage feuchten Stoffs, der sie voneinander trennte. Und Brianna schien zu versinken im Gefühl seiner Lippen auf ihrem Mund, im strömenden Regen, der von ihren Wimpern tropfte, in der Wärme seiner Hände, die suchend über das nasse, zerknitterte Gewebe ihres dünnen Kleides glitten, das an ihrem Körper klebte. Tief in seiner Kehle stieß Braceló einen befriedigten Laut aus und grub dann seine Finger im dünnen Stoff ihrer Strumpfhose, welche riss, woraufhin Brianna ihre Hände unter den Saum seines durchnässten Oberteils schob und ihre Finger über die darunterliegende Haut wandern ließ. Die behaarte, warme Haut über seinem Brustkorb, die gerippte Bauchmuskulatur, die Narben auf seinem Rücken, die schräg verlaufende Hüftknochen über dem Bund seiner Jeans...
      Barceló beugte sich zu ihr hinab. Seine Lippen streiften ihre Wange, berührten sie nur ganz leicht und doch verursachte diese leise Berührung kleine elektrische Schauer, die sie am ganzen Körper erbeben ließen. „Wenn du willst, dass ich aufhöre, solltest du es jetzt sagen“, flüsterte er. Als Brianna noch immer schwieg, streifte er mit seinen Lippen über ihre Schläfen. „Oder jetzt“. Er folgte der Kontur ihrer Wangenknochen. „Oder jetzt“. Seine Lippen schwebten über den ihren. „Oder...“.
      Doch Brianna hatte bereits die Arme ausgestreckt und zog ihn zu sich heran, sodass der Rest seiner Worte in ihrem Mund unterging. Behutsam küsste er sie, sanft, aber Zärtlichkeit war nicht das, was sie wollte, nicht jetzt, nicht nach all dieser Zeit! Stürmisch packte sie ihn am Hemd und zog ihn fester an sich. Barceló stöhnte leise auf, der Laut kam tief aus seiner Kehle und dann schlang er die Arme um sie, presste sie an sich, küsste sie leidenschaftlich und rollte sich über sie. Sie konnte die Wärme seines Körpers durch ihren Mantel spüren, die Hitze, die er durch ihre und seine Kleidung abstrahlte. Ungeduldig zog sie ihm die Jacke aus und Momente später lag auch sein Hemd auf dem Boden. Ihre Finger erkundeten seinen Körper, während sein Mund ihren erkundete. Weiche Haut über schlanken Muskeln, Narben wie dünne Drahtschnüre. Vorsichtig berührte sie das sternförmige Mal an seiner Schulter. Es fühlte sich galt und flach an, als wäre es ein Teil seiner Haut, nicht erhaben wie seine übrigen Narben. Möglicherweise galten diese Spuren verheilter Wunden anderen Menschen als Unvollkommenheiten, doch Brianna sah das mit anderen Augen. Für sie waren sie ein historisches Zeugnis, tief in seinen Körper geritzt. Die Karte eines Lebens in endlosem Kampf.
      Mit bebenden Fingern fummelte Barceló an den Knöpfen ihres Umhangs herum. Brianna fand es so bemerkenswert, dass die kräftigen Hände dieses stattlichen Mannes auf einmal so zitterten. Mit einem kräftigen Ruck hatte er ihr den Mantel von den Armen gestreift und gemeinsam versanken sie in inniger Umarmung.

      ~ In der Gegenwart ~

      „Erde an Brianna“, schnippte es hastig vor ihrem Gesicht und sie wurde je aus ihrem Tagtraum gerissen, als sie die fuchtelnde Hand der blonden Vizeadmirälin sah, die sie mit undurchdringlichen Augen musterte. Die Rothaarige konnte nicht erahnen, ob Hass, Verwunderung, simple Neugier oder eine andere Emotion die kühle Fassade der Frau mit den honigblonden Haaren beherrschte. Sie alle saßen an einem runden Tisch in der Villa des Ermordeten, während man ihr Handschellen angelegt hatte. Noch immer waren sich Barceló und der Polizeiinspektor nicht darüber einig geworden, was man mit ihr anstellen sollte, nachdem Kol verschwunden war. Abberlines Kopf hatte die Tönung eines ungesunden Rots angenommen, während Barceló sich nicht minder echauffierte und sich die Haare raufte. Die einzige, die in sich zu ruhen schien, war Rebekah, die mit überschlagenen Beinen auf dem Tisch ruhte und Brianna nicht aus den Augen zu lassen schien.
      „Du sorgst ja für ziemlichen Ärger“, schmunzelte sie, als die beiden Männer in ihrer Diskussion in eine erneute Runde gingen. „Obwohl dein Freund da ja noch schlimmer war. Magst du uns nicht wenigstens verraten, wo er hingegangen ist? Ich glaube nicht, dass du den Mann umgebracht hast. Die Beweise im Keller sprechen aber eindeutig für deinen rapierschwingenden Löwenfreund.“
      Brianna funkelte die Angehörige der Marine mit feindseligem Blick an, was ihr Gegenüber aber anscheinend nur belustigend und amüsant fand.
      „Kol ist kein Mörder!!“
      „Dann warst es also doch du?“
      „NEIN! Wie oft soll ich das noch erklären? Der Mann war schon tot, als wir hier eingetroffen sind...“.
      „...und du musst jetzt wirklich los, weil ein ominöser Fremder – namens der Harlekin – deine Freunde bedroht. Ja wir haben die Botschaft gesehen, die man dir hinterlassen hat“, erwiderte Rebekah, die von der Unterhaltung, die sich immer nur im Kreis zu drehen schien, ebenso angeödet zu sein schien wie die Schatzjägerin selbst. Sie wollte gerade in ihren Ausführungen fortfahren, als etwas an der Fensterscheibe pickte. Alle Köpfe wandten sich um und erkannten den Vogel mit dem weiß-schwarz-bläulichen Gefieder, aber es war die Vizeadmirälin, die als erstes reagierte. In ihren Handflächen leuchtete etwas auf, was Brianna kurzzeitig den Blick vernebelte, ehe die Blondine es mit tödlicher Präzision auf das Fenster schleuderte. Das Glas zerbarst splitternd in mehrere Einzelteile und sofort hechtete sie dorthin, um mit voller Wut und Enttäuschung gegen die Wand zu schlagen, woraufhin sich vereinzelte Risse im Putz bildeten.
      „Hast du Envy schnappen können?“, fragte Barceló, der seinen Disput mit dem Polizeiinspektor schon beinahe vergessen hatte und erntete dabei aber nur einen spöttischen Kommentar seiner Kollegin.
      „Sieht es so aus?!“, setzte sie an, als ein kleiner Briefumschlag ihre Aufmerksamkeit erregte. Hastig fischte sie danach und konnte das schale Lachen nicht unterdrücken, als sie entzifferte, an wen er adressiert war. Ohne die Erlaubnis ihres Vorgesetzten oder des Polizeiinspektors abzuwarten, warf sie ihn Brianna in den Schoss, die in diesem Moment die Welt nicht mehr verstand. Als sie keine Anstalten machte den Brief aufzunehmen, verschaffte Rebekah ihr Klarheit.
      „Er ist an dich adressiert, Süße. Komm schon! Lies ihn!“

      Alle Augenpaare waren auf sie gerichtet, als sie den Brief aus dem Umschlag zog und die feinen Buchstaben, die dort mit Feder und Tinte hinterlassen wurden, laut zu lesen begann.

      „Sehr geehrtes Fräulein Brianna Emily Grimm,

      Sie kennen mich nicht und ich kann Ihre Enttäuschung und Erleichterung verstehen, die in diesem Moment zur selben Zeit in Ihnen toben müssen wie der Kampf der konkurrierenden Jahreszeiten. Dennoch weiß ich, warum Sie hier sind und wen Sie zu treffen gesuchen!
      Der ‚Harlekin’ lässt sie freundlichst Grüßen, aber bevor er Ihnen seine Aufwartung machen wird, haben Sie ein neues Ziel. Morgen zum Klang der Mittagsglocke möchte ich Sie im Panthaemonium treffen! Dort werden Sie auch Ihre Freunde wiedersehen.
      Selbstredend habe ich ein paar Bedingungen. Kommen Sie allein, denn für jeden ungebetenen Gast werde ich einen ihrer teuren Gefährten enthaupten lassen und vertrauen Sie mir, dass ich mein Wort halte.

      Ich freue mich schon, dass wir uns bald endlich persönlich treffen werden.
      In ungeduldiger Demut

      Narcisse Sinclair“
      .
      115.Kapitel: Frühstück bei den Sinclairs

      Der Wissenschaftler schreckte auf. Das Schluchzen einer Frau hatte ihn aus den düsteren Tälern seiner Träume gezogen oder hatte er überhaupt ein Auge zugetan? Er fühlte sich abgespannt und jeder einzelne seiner Muskeln schmerzte. Seine schwarzen Augen brannten und er hätte sich liebend gern den Kopf gekratzt, aber die Fesseln, mit denen er an den Sessel gekettet worden war, hinderten ihn daran. Sein Blick fokussierte sich und blitzschnell erkannte er, dass Kaisa nicht mehr neben ihm ruhte. Die Ketten lagen in unruhiger Ordnung auf dem Boden verstreut und wie ein rastloser Wanderer rasten die Gedanken durch seinen Kopf, formten sich zu Szenarien und obwohl er kein Wort mehr mit der grünhaarigen Frau geredet hatte, nachdem er die verstörende Wahrheit über sie erfahren hatte, versetzte ihm die Vorstellung, dass sie ohne ihn geflohen war, ohne noch einmal ein Wort des Abschieds zu hinterlassen, einen ungehörigen Stich. Doch gerade in diesem Moment, als er sich die Agentin bereits auf der Ikarus vorstellte, die sich ihren Weg durch die raue See der Neuen Welt bahnte, ertönte ein unscheinbares Geräusch. Es war mehr als ein Wimmern, aber weniger als ein Räuspern und sein Augenmerk richtete sich auf die zarte Blondine im Türrahmen, die ihn mit leerem Ausdruck im Gesicht musterte.
      „Meister Sinclair, erwartet Sie in wenigen Minuten zum Frühstück“, flötete es ohne jegliche Emotion aus den feinen Lippen der Frau, deren äußerliche Erscheinung den Wissenschaftler an eine zarte Blüte, verdammt zu verharrender Schönheit im Frost des herannahenden Winters, erinnerte.
      „Achja? Richten Sie ihrem ‚Meister’ doch dann bitte aus, dass ich eine Vier-Sterne-Einrichtung gebucht habe und ich den Sessel an seiner Stelle gegen eine Federkernmatratze austauschen würde. Mein Rücken fühlt sich an, als wäre der Seezug persönlich darüber gerollt“, schnaubte Dädalus verärgert und mit all dem triefenden Sarkasmus, den er nach der auslaugenden Nacht noch aufbringen konnte. Doch die Blume zeigte keinerlei Regung und der Dunkelhäutige war sich nicht einmal sicher, ob sie ihn überhaupt verstanden hatte. Stattdessen schlenderte sie zu ihm, überprüfte die Fesseln an seinen Fußgelenken und sperrte diejenigen auf, die seinen Oberkörper am Sessel fixiert hatten. Als sie sich über ihn beugte, erkannte Dädalus, dass sich ihre Pupillen vollkommen geweitet hatten. Die Iris – der Wissenschaftler vermutete, dass sie graue oder blaue Augen zuvor gehabt haben musste – war nur noch ein marginaler Streifen, kaum noch zu erkennen. Ein blasser, kalter Lichtstrahl am Ende einer verschlingenden Dunkelheit, der sein letztes Lebenslicht ausgehaucht zu haben schien. Am auffälligsten daran war jedoch nicht, dass sich die Schwärze der Pupille so weit ausgedehnt hatte, sondern dass sie gesprenkelt von dutzenden kleinen goldenen Punkten war. Ein Farbenteppich aus goldener Farbe, die sich wie die leuchtenden Sterne des Himmelszelts auf ihr kohlschwarzes Bett zur Ruh gelegt hatten.
      Was zum Teufel ist das?
      Doch der Wissenschaftler kam nicht dazu, sich weiter das Hirn darüber zu zermartern, denn der Griff der zarten Blume hatte sich abrupt wie ein Schraubstock um seine dünnen Arme gelegt und plötzlich war jegliche Zärtlichkeit aus ihrer Aura verschwunden und er kam sich vor, als wäre er nun in den Fängen einer Venusfliegenfalle.
      „Darf ich mir wenigstens noch einen frischen Anzug anziehen? Ich möchte Mister Sinclair ja nicht mit meinem ungepflegten Äußeren verärgern“, haspelte Dädalus hastig los, da er immer noch nicht herausgefunden hatte, was mit seiner grünhaarigen Begleiterin passiert war, aber die Bedienstete des Anführers der CP8 machte keine Anstalten seiner Bitte nachzukommen, oder auch nur irgendeine Regung zu zeigen, die klar machte, dass sich mehr als eine leere, fleischliche Hülle vor ihm befand. Mit zielstrebigem Schritt zerrte sie den Wissenschaftler aus dem kleinen Raum, durch die prachtvollen Gänge, die mit zahlreichen Gemälden, Wandteppichen und Rüstungen geschmückt waren, ehe sie ihn unsanft durch zwei Flügeltüren stieß, sodass er unbeholfen – auf Grund der beiden Fußfesseln – in den Speisesaal stolperte, wo sich bereits ein dutzend Augenpaare erwartungsvoll zu ihm herumdrehten. Jedoch war es nur eine Person, die seine Aufmerksamkeit erregte. Als er sie erblickte, biss er sich auf die Lippen, sodass er den rostigen Geschmack von Blut schmecken konnte. Seine Hände, die immer noch in Ketten gelegt waren, ballten sich zu Fäusten, sodass der weiße Knochen deutlich hervortrat. Er wusste, dass er die Augen abwenden sollte, aber er vermochte es nicht. Er konnte den Blick nicht von ihr abwenden. Auf der langen gläsernen Tafel, an der bestimmt zwanzig Menschen Platz gehabt hätten und die reichlich mit frischem Obst, duftendem Gebäck und Getränken gedeckt war, die bei Dädalus allesamt Übelkeit verursachten, hatte man eine Frau gelegt. Sie war vollkommen nackt und ihre weiße Haut war mit Blutflecken, blutenden, roten Striemen und anderen Wunden übersät. Tränen sammelten sich in Dädalus Augen. Tränen des Mitleids, Tränen des Zorns. Doch sie ließen das Bild verschwimmen. Verwässerten die Konturen der Frau, die er kannte. Trübten das Bild von weißer Haut, rötlichen Wunden und grünem Haar, zu einem Anblick, den er leichter ertragen konnte. Das Farbenspiel glich nun einer sattgrünen Wiese voller Margeriten und vereinzelten Mohnblumen. Jedoch sollte das Bild nicht lange anhalten, denn eine grausam perfide Stimme riss ihm den Schleiern von den Augen und mit erstickter Wut erblickte er Narcisse, der am Kopf der Tafel saß und dabei uneingeschränkten Blick auf Kaisas entstellten Körper besaß. Er hatte gerade genüsslich in ein Croissant gebissen und wischte sich jetzt die vereinzelten Brösel aus dem Gesicht, als er Dädalus auf einen Platz an den Seitenflügeln des Glastisches, direkt auf Höhe seiner Gefährtin, verwies.
      „Setzen Sie sich, Monsieur de Lamarck! Wir können mit dem Frühstück beginnen, meine Schwester und die übrigen Gäste werden uns bald Gesellschaft leisten“, ertönten seine warmen und wohlklingenden Worte, die sich jedoch wie ätzende Säure in Dädalus Ohren anfühlten. Der Wissenschaftler verharrten an Orte und Stelle, unfähig und unwillig sich zu bewegen, woraufhin Narcisse die Lider senkte. Es schien einen Moment, als atmete er tief ein, um sich zu beruhigen. Etwas zurückzuhalten, das aus ihm herauszubrechen drohte. Dädalus hatte sich sogar einen Augenblick dem wahnwitzigen Gedanken hingegeben, dass er ihn wieder hinfort schicken würde, aber stattdessen griff Narcisse zu dem Messer, das neben dem feinen Porzellan lag und noch mit den Resten der Marmelade beschmutzt war, mit der sich der Anführer der SALIGIA zuvor sein Gebäck geschmiert hatte, und schleuderte es mit zielsicherer Präzision auf den Wissenschaftler. Jener sah den Angriff kommen, duckte sich, sodass das Messer an ihm vorbeisurrte. Jedoch blieb das erwartete Klirren von Metall aus, welches auf den harten Marmorboden fiel, sondern ein glucksendes Gurgeln nahm stattdessen seinen Raum ein. Fassungslos wirbelte der Wissenschaftler herum und erkannte die Blondine, die ihn zuvor hierher begleitet hatte, wie sie sich an den Hals fasste. Schimmerndes Blut hatte sich über ihre Handflächen, ihren Hals und ihre weiße Bluse gelegt, wie der erste erdrückende Schnee des Winters, der über die zarte Blume hereingebrochen war. Noch immer zeigte sie keine Regung, als sie Blut spie und wie eine Puppe, deren Gestell man entfernt hatte, einfach in sich zusammensank. Ihr Kopf schlug hart auf dem Boden auf und das Geräusch des brechenden Schädelknochens ließ Dädalus erneut würgen. Das Blut breitete sich in rasanter Geschwindigkeit aus den beiden Wunden an Hals und Schädel aus. Zunächst ein kleines Rinnsal, dann ein plätscherndes Bächlein, welches zu einem reißenden Strom anschwillt und dann zu einer verheerenden Flutwelle wird, die sich ihren verzehrenden Weg über das weiße Land aus edlem Marmor sucht. Dennoch konnte Dädalus seinen Blick nicht von den starren, offenen Augen der Bediensteten abwenden. Mit ihrem letzten Atemzug wich auch das unnatürliche Gold aus ihren Pupillen. Die zarte Blume hatte die zermürbende Starre überwunden und dafür ihren Preis gezahlt.
      „Ich hoffe, dass wir jetzt endlich frühstücken können“, säuselte Narcisse, als wäre nichts weiter vorgefallen als eine lästige Wespe, die sich gierig über das Essen an einem sonnigen Septembernachmittag hermacht und säuberte sich den Mund mit der weißen Stoffserviette. Die vereinzelten Flecken der rötlichen Marmelade, die er sich dabei aus den Mundwinkeln wischte, erinnerten den Wissenschaftler so sehr an den blutgetränkten Boden, dass es ihn erschauern ließ, während er gehorsam Platz nahm.

      ~ Arkham Asylum ~


      Als Aloë dieses Mal erwachte, fühlte sie sich, als hätte man ihr mit einem Skalpell die Schädeldecke aufgeschnitten und kleine Nadeln in ihre innere Kopfhaut gepflanzt, die sich jetzt unaufhörlich in ihr Gehirn bohrten. Sofort schnellte ihre Hand an ihren Schädel und der Schock fuhr ihr tief ins Mark, als sie sich über die kahl rasierte Seite ihrer Haare fuhr. Jener legte sich aber wieder, als ihr klar wurde, dass dies die Stelle war, die sich selbst immer abrasierte. Das gewellte, rauchblaue Haar streichelte ihr im nächsten Moment in zärtlicher Erinnerung über die Schultern.
      „Hat ja ziemlich gedauert, bis du aufgewacht bist. Ich kann zwar die Sonne von hier unten nicht sehen, aber ich würde sagen, dass es schon nach zehn ist“, ertönte eine Stimme von einem schäbigen Lehnsessel, aus dem schon einige Federn sich gierig den Weg durch das Polster gefressen hatten. Der Junge, den sie am gestrigen Abend vor dem Kaminfeuer gesehen hatte, saß in lässiger Pose, die Beine auf ihrem Bettgestellt abgelegt, darin und spielte mit einem silbernen Gegenstand in seinen Händen, den der Engel von ihrem Blickwinkel nicht wirklich erahnen konnte. Sie richtete sich auf, wobei ihr der Schmerz durch Mark und Bein fuhr, sodass sie sich beinahe übergeben hätte.
      „Du solltest das nächste Mal wirklich darauf achten, dass du die Medikamente nicht schluckst. Die machen dich ziemlich Gaga im Kopf“, fuhr der Schwarzhaarige fort, wobei er seine letzten Worte mit der entsprechenden Handgeste untermalte. Ihre bernsteinfarbenen Augen taxierten ihn feindselig. Sie war sich nicht sicher, ob es zum Teil auch an ihren Kopfschmerzen lag, aber diese lässige und stellenweise auch beinahe schon aggressiv-feindselige Art des Jungen, der in etwa ihr Alter haben musste, ging ihr gehörig auf die Nerven.
      „Ach, und wie soll ich das bitte anstellen?!“, fauchte sie, während sie sich etwas zu schnell aus dem Bett schwang und ihre Füße auf dem Boden aufsetzte. Zumindest versuchte sie dies, denn im nächsten Moment knickten ihr die Beine weg, welche von den Medikamenten immer noch betäubt sein mussten, aber der Fremde reagierte blitzschnell. Er sprang aus dem Sessel auf und fing Aloë auf, ehe sie auf den staubigen Dielenboden aufschlagen konnte. Mit verschmitztem Lächeln hielt er sie in den Armen und streckte ihr die Zunge heraus. Vollkommen perplex musterte die Blauhaarige ihn und merkte, wie die Wut in ihr hochkochte, als sie verstand, dass er sich über sie lustig machte. Sie wollte sich gerade von ihm abstoßen und ihm etwas unwirsches an den Kopf schmeißen, als seine raue Stimme durch den Raum schallte.
      „Platziere die Tablette unter deiner Zunge und simuliere das Schlucken nur. Danach tust du einfach benommen und wenn die Ärzte weg sind, spuckst du sie aus. Somit hast du die Kontrolle und nicht sie!“
      Die Worte des Fremden hallten noch durch ihren Kopf, als sie beide Tumult von der Treppe vernahmen.
      „Schnell! Leg dich wieder in dein Bett! Sie sollten nicht merken, dass du schon wach bist!!“, zischte er und warf sie unsanft zurück aufs Bett, während er zum Sessel hinüber hechtete. Jemand hatte schon die Hand an den Türknauf gelegt, als er Aloë plötzlich den silbernen Gegenstand zuwarf, den er die ganze Zeit über in der Hand gehalten hatte. Mit einer flinken Handbewegung fing sie das Schmuckstück aus der Luft und war überrascht, dass es ihr Armband war, welches aus mehreren perlengroßen, silbernen Gliedern bestand, die allesamt verschiedene Gravuren und Muster hatten. Dennoch war sie nicht einmal mehr in der Lage ein Wort des Dankes auszusprechen, denn der Arzt, der sie gestern Nacht auf ihr Zimmer gebracht hatte, polterte bereits herein. Jedoch schien Aloë etwas an seinem Anblick zu stören. Etwas stieß ihre Erinnerung an. Ein entferntes Echo, aber sie hatte keine Zeit diesem Gedanken nachzugehen, denn sie spürte den mahnenden Blick des Jungen und schloss sofort die Augen, um sich schlafend zu stellen.
      „Du Bengel...Orônel, oder? Der Doktor möchte dich sehen!!“, keifte der Arzt und Aloë konnte nur erahnen, wie er mit festem Schritt zu dem Sessel marschierte und den Jungen am Arm packte, der sich anscheinend widerstandslos aus dem Raum zerren ließ. Die Tür schlug mit dröhnendem Echo hinter ihnen ins Schloss und Aloës zarte Hände hatten sich immer noch mit eisernem Griff um das Armband geklammert. Ihre Stimme bebte, als sie den Namen aussprach, den sie schon einmal gehört hatte.
      „Orônel....“.

      ~ Central City: Das Lustschloss ~

      Ëris fuhr sich mit dem glatten Kamm aus Elfenbein durch das rotblonde Haar, welches verwelkendem Herbstlaub glich, während ihre kristallklaren Augen starr auf den Spiegel gerichtet waren, durch welchen sie Marc betrachtete, der noch immer schlief. Mit anzüglicher Verzückung, die ihr eine wohlige Röte auf die feinen Wangenknochen trieb, betrachtete sie den Körper des Braunhaarigen, der entblößt auf dem Bauch lag, während er noch immer in seiner Traumwelt verharrte. Ihr Blick wanderte über die kleinen Einkerbungen oberhalb seines strammen Hinterns, seine Wirbelsäule hinauf und blieben an den muskulösen Schulterblättern hängen, zwischen denen etwas prangte, was sie regelrecht zu hypnotisieren schien. Sie kämmte noch immer ihre rechte Seite, aber ihre Augen tasteten jene Stelle ab und mit ihr entflammten all die alten Erinnerungen, die sie in ihren tiefsten Kammern verwahrt hatte. All die zermürbenden Echos an lüsternen Schreien, die dort in einsamer Manier verschallten und nur einen nach Galle und Bitterkeit schmeckenden Cocktail zurückließen, welcher sie von innen heraus zu verzehren schien. So abrupt die Agentin der SALIGIA auch in ihren düsteren Tagtraum gerutscht war, so rasch wurde sie auch wieder aus ihm gerissen, als Marc sich gähnend umdrehte. Die Verwirrung in den Augen ihrer Opfer – Männer, Frauen, Junge, Alte – am nächsten Morgen, wenn sie noch nicht wirklich realisiert hatten, was passiert war, verzückte Ëris jedes Mal aufs Neue. Es weckte eine kindliche Freunde in ihr, die sie ansonsten nur selten verspürte. Während sie zum blutroten Lippenstift griff, frohlockte ihre Stimme in höhnisch-anzüglichem Tonfall.
      „Guten Morgen, mein Hübscher. Hast du gut geschlafen?“
      Entgeistert musterte Marc sie und die Agentin konnte den Moment exakt abpassen, als die feine Fassade aus Müdigkeit und verschwommener Erinnerung zu bröckeln begann und schlussendlich in einem einzigen Scherbenmeer der lähmenden Ernüchterung zu Grunde ging.
      „Du warst nebenbei gesagt der Wahnsinn! Ich kann gut nachvollziehen, warum diese Schlampe Brianna dich geritten hat“, witzelte die Rotblonde und warf ihm durch den Spiegel einen Luftkuss zu, woraufhin Marcs Geduldsfaden endgültig riss. Er wollte sich aufrichten, aber merkte, dass er mit zwei Ketten an das Bett gefesselt war. Belustigt drehte sich Ëris um, deren schneeweißes Kleid eine kindliche Unschuld suggerierte, die sie wohl nie inne gehabt hatte. Sie war wie immer barfuß und hatte die milchig-weißen Beine übereinander geschlagen, ehe sie tadelnd den Finger hob.
      „Nanana! Versuch es erst gar nicht und spar dir deine Energie für später und die zweite Runde auf“, spottete sie und eilte mit überraschender Geschwindigkeit zu Marc herüber, ehe sie ihm seine Krawatte als Knebel verpasste, damit er sich nicht echauffieren konnte. Ihre Lippen schmiegten sich an seine Wange, genossen den stoppeligen Bartwuchs, der durch die Haut zu sprießen begann und hauchten ihm sehnsuchtsvolle Küsse ans Ohr, ehe sich ihre geflüsterten Worte wie paralysierendes Gift über seinen ganzen Körper legten.
      „Als ich gestern erfahren habe, wie gebrochen du bist, hat mich das nur noch schärfer gemacht, Marc Wataru! Wir werden weiterhin viel Spaß miteinander haben und ich freue mich schon darauf, das Gesicht dieser rothaarigen Hure zu sehen, wenn sie erkennt, dass ihr alles genommen wurde.“
      Mit diesen Worten, die einen sprach- und machtlosen Braunhaarigen zurückließen, hüpfte sie wie ein junges Reh vom Bett und ging wieder zu ihrer Schminkkommode. Der Koch konnte nicht sehen, was sie tat, aber im nächsten Moment spürte er ein brennendes Verlangen dorthin zu sehen und als er den goldenen Apfel erblickte, der sich nun dort befand, war es um ihn geschehen. Er vernahm nicht einmal mehr, wie Ëris mit dem flatternden Saum ihres langen Kleides aus ihren Gemächern verschwand.

      ~ * ~

      Järv schlug noch immer mit der flachen Hand auf den Tisch, während Silas neben ihm puterrot angelaufen war. Der Nutzer der Sog-Sog-Frucht hatte sich auch nach seinem fünfminütigen Lachanfall noch immer nicht eingekriegt, was weiterhin dafür sorgte, dass all das Essen des Frühstücksbuffets, welches er sich gierig in den Mund gestopft hatte, jetzt wieder über den Tisch verteilt wurde. Anscheinend schien es die anderen Mitglieder der SALIGIA weniger zu stören und nur Dädalus und die Frau mit dem lapislazuliblauen Haaren, die ihm noch nicht vorgestellt worden war, blickten sich angewidert an. Kaisa, die man erfreulicherweise immerhin harsch auf einen Stuhl gezehrt hatte, starrte nur mit leerem Blick an die Wand, obwohl sie auch dabei einen Grad an Würde ausstrahlte, die den Wissenschaftler zutiefst beeindruckte. Sie schien sich nicht darum zu scheren, dass sie nackt, mit Wunden übersät und aufs Abscheulichste gedemütigt worden war. Ein Umstand, der Narcisse zur Weißglut zu treiben schien, denn rote Äderchen hatten sich in seinen Augen gebildet und immer wieder wanderten seine blauen Augen zu der Grünhaarigen herüber, der es manchmal sogar gelang, seinen Blick mit Gleichgültigkeit zu erwidern.
      „Bossi...wer hätte gedacht, dass Silas nicht nur Analphabet ist, sondern auch Bilder nicht richtig erkennen kann. Sollen wir dir eine Brille kaufen?“, feixte der Langarmmensch immer noch, aber der Chef der SALIGIA kam nicht dazu, zu antworten, da im selben Moment Ëris hereinmarschiert kam. Sie hob nur kurz die Augenbrauen, als sie die Leiche der blonden Dienerin sah, raffte daraufhin ihr Kleid und stieg mit Eleganz über die Blutlache zu ihren Füßen, als hätte sie bloß eine lästige Pfütze zu überqueren.
      „Lass dich nicht aufziehen, Silas-Schätzchen“, schnurrte sie ihm ins Ohr und tätschelte ihm über die Schulter, was den Albino aber gar nicht beruhigen zu schien. Wutentbrannt rammte er Järv sein Messer in den Oberschenkel, der dies gar nicht wahrzunehmen schien, sondern beseelt durch diesen Wutausbrauch seines Kollegen nur weiter grunzend lachte. Envy schüttelte den Kopf, während Urs, dessen Augenlider schon wieder halb zugefallen waren, grinsen musste.
      „Ich dachte, Colère-san wäre diejenige, die ein dezentes Problem mit ihrer Impulskontrolle hatte?“, brummte der massige Mann, der kaum auf seinem Stuhl Platz zu haben schien und neben der schmalen Diebin und dem drahtigen Inselfresser noch muskulöser wirkte. Die Frau mit dem streng nach hinten gekämmten schwarzen Haaren, deren Mund noch immer von einem schwarzen Tuch verdeckt wurde, welches ihr bis zu Nase und Wangenknochen reichte und die teilnahmslos Kaffee mittels eines Strohhalms verzehrte, blickte nur unterkühlt zu dem Mitglied der SALIGIA-Einheit herüber. Ëris hatte derweil am anderen Ende der Tafel Platz genommen und saß nun über die ganze Länge des Glastisches verteilt ihrem Bruder gegenüber. Eifrig wanderten ihre Finger zu den rötlichen Erdbeeren, die vom Farbton perfekt zu ihrem Lippenstift passten und steckte sich eine in den Mund.
      „Es macht keinen Unterschied, ob er das falsche Mädchen mitgebracht hat oder nicht. Brianna wird, sofern sie meine Einladung annimmt, ihre Freunde, die in unserem Gewahrsam sind, wiedererhalten“, schaltete sich nun Narcisse ein, der mit einem goldenen Löffel Milch und Zucker in seinem schwarzen Kaffee verrührte. Bei der Erwähnung der Rothaarigen schnellten Dädalus und Kaisas Köpfe zu ihm herüber. Eine Geste, welche der Mann mit dem weißblonden Haar zwar zur Kenntnis nahm, aber nicht weiter würdigte, denn der andere Gast im Speisesaal regte sich plötzlich.
      „Und was wollt ihr dann von mir?! Ich habe nichts mit dieser Frau zu schaffen!“, schlug die Frau mit ihren gefesselten Händen auf den Tisch, sodass das Geschirr mächtig zu klirren begann und sich Colère beinahe verschluckt hätte. Ihre Stimme schallte mit solcher Vehemenz durch den Raum, dass sogar Järv in seinem Lachanfall inne hielt und sich alle Augenpaare auf die Frau mit dem blauen Haar richteten. Ein uneindeutiges Lächeln umspielte die feinen Mundwinkel von Narcisse, als er mit gelassener Stimme fortfuhr.
      „Wie könntest du auch, Shallow? Doch ich werde dich noch brauchen, wenn dies alles vorbei ist. Wie du sehen kannst, fühlen ich und meine verfluchten Gefährten uns in dieser unterirdischen Stadt sehr wohl. Wir alle gingen durch unsere persönliche Hölle und es war dein Vermächtnis, deine Ingenieurskunst, die ein unterirdisches Leben, nachdem die Hölle über euch hereingebrochen ist, möglich gemacht hat. Wir sind die eifrigen Motten, die nach jahrelanger Wanderung zur Ruhe kommen möchten und vom gleißenden Licht, vom giftigem Dampf und rostigem Metall dieser Stadt angelockt wurden. Hier fühlen wir uns wohl, hier wollen wir nisten. Aber zu diesem Zweck brauchen wir jemanden, der in unserem Interesse handelt. Wir brauchen jemanden, den die naiven Bürger und Bürgerinnen dieser unterirdischen Welt vertrauen und von allen Mitgliedern des Rates, der bisher die Geschicke dieser Stadt gelenkt hat, gibt es bald nur noch dich meine Liebe. Noch können wir die Nadel des unaufhaltsamen Schicksals für deine Kollegen natürlich
      in eine andere Richtung lenken, aber ich glaube, dass wir uns gut verstehen werden, Shallow McOre.“
      Die Gesichtszüge der Ingenieurin entgleisten, denn trotz der feinen Wortwahl, trotz der edlen Manieren und des weltmännischen Auftretens des Mannes, den sie schon zuvor in der Ratsversammlung sprechen gehört hatte und der alle anderen Mitglieder, außer sie, Abberline und Oswald, in seinen Bann gezogen hatte. Trotz all dieser Dinge, sah sie das dämonische hinter der hübschen Fassade. Ein listiger Wolf im Schafspelz, der bereits die anderen ahnungslosen Lämmer gerissen hatte. Sie schluckte schwer, als es ihr die Kehle zuschnürte und mit selbstsicherem Grinsen im Gesicht lehnte sich Narcisse zurück.
      „Ich habe auch nichts anderes von einem schlauen Mädchen wie dir erwartet“, schmunzelte er, ehe er sein Glas erhob, um einen Tost zu sprechen. Alle anderen Mitglieder der SALIGIA taten es ihm gleich, während Shallow, Kaisa und Dädalus ihnen mit perplexer Faszination zusahen.
      „Meine Freunde! Auf eine neue Ära! Auf eine neue Zukunft!“, ertönte es kraftvoll aus seiner Kehle, ehe es die anderen mit ähnlichem Pathos wiederholten.
      116.Kapitel: Arkham

      Mit schallendem Volumen tönte die Arie durch den Operationssaal und ließ Oswald zufrieden hin und her schaukeln, während er die Spritze in der Hand hielt. Er hatte die Augen geschlossen, ließ die Musik seinen Körper umtanzen und erst als die Sängerin zum hohen C ansetzte – ein Ton so hoch, so klar, dass er an einer kaum definierbaren Grenze zwischen künstlerischer Befriedigung und masochistischer Selbstqual lag -, besann er sich wieder auf seine Arbeit. Er tastete den kahl rasierten Schädeln ab. Spürte das warme Fleisch unter seinen Händen, die in ihr unnatürliches Gefängnis aus weißem Latex gesperrt waren, und zählte in routinierter Manier die Abstände ab, die er – ausgehend von den Schläfen des Patienten mittleren Alters – hinter sich zu bringen hatte. Der Patient unter ihm war handzahm wie ein zufriedenes Kätzchen, welches von ihrer Mutter grade erst den letzten köstlichen Tropfen warmer Milch getrunken hatte und nun in dämmriger Vorfreude wegschlummern wollte. Oswald genoss diese Idylle. Genoss diesen Zustand seiner Patienten. Diese Liminalität zwischen Wachen und Schlafen. Die feingliedrigen Finger tanzten spinnengleich über die weiße Kopfhaut, bis sie zielsicher und abrupt innehielten. Mit einem zufrieden Lächeln eines Fachmanns, der sich jeden Tag über die einfachen Erfolge seines täglichen Broterwerbs erfreut, setzte er die Nadelspitze an der Stelle ein. Der Plattenspieler wechselte mit nostalgischem Kratzen zur nächsten Oper. Dieses Mal gesungen von der bassigen Stimme eines Mannes und irgendetwas daran ließ Oswald innehalten. Ein Muskel in seinem Gesicht zuckte, während er in abstrakter Pose –die Spritze nur millimetertief in die Schädeldecke des Mannes eingeführt, Blutfäden, gleich dem Netz der zuvor noch eifrigen Spinne über dem weißen Fleisch verteilend– erstarrte. So schnell diese Gefühlsregung auch gekommen war, so schnell war sie auch wieder verflogen und die Haltung des Leiters der Irrenanstalt, Arkham Asylum, entspannte sich wieder. Als wäre nichts gewesen, drückte er die Spitze tiefer hinein und mit einer fließenden Bewegung injizierte er die grünliche Flüssigkeit. Seine Hände zitterten in ekstatischer Befriedigung, als er die Spritze aus der Schädeldecke seines Patienten zog und mit einem weißen Tuch die Blutflecken entfernte, die sich auf der kalkweißen Haut gebildet hatten. Betrachtete man die Stelle mit schnellem, ungeschultem Blick, so war nichts mehr davon zu sehen, dass der Nervenarzt sie vorher mit einer Spritze behandelt hatte. Zufrieden streckte sich Oswald, strich sich ein paar lästige Strähnen des schwarzen Haars aus dem Gesicht und humpelte im Pinguinschritt zu einem kleinen Tresen, auf dem neben silbern glänzenden Instrumenten auch ein Notizbuch aufgeschlagen lag. Mit krakeliger Handschrift ergänzte er ein paar Details der heutigen Sitzung mit seinem Patienten, ehe er zu einer Teleschnecke griff, die sich direkt neben dem Notizbuch befand. Er musste sich ein paar Mal räuspern, da die kühle Luft seines Labors sich wie ein Schleier auf seine Stimmbänder gelegt hatte. Hatte er schon wieder vergessen etwas zu trinken? Ehe er weiter darüber nachdenken konnte, räusperte sich schon eine Stimme am anderen Ende der Leitung. Eine piepsige Stimme, die Oswald immer wieder aufs Neue an eine Maus erinnerte. Unschuldig, klein, bedeutungslos, wie so viele Leben, die er im Laufe der Zeit kennengelernt hatte. Es gab nur wenige Menschen, die sich in seinem Leben auf paradoxe Weise eingenistet hatten. Nur wenige Seelen, die er nicht als hoffnungslose Fälle betrachtete oder Insekten, die ihn nur auf lästige Art und Weise umschwirrten. Fremde, deren Gegenwart man nach dem nächsten Wimpernschlag schon wieder vergessen hatte.
      „Was gibt es denn, ehrenwerter Pinel?“, fiepste die Stimme seiner Angestellten, die ihm als Krankenschwester und Mädchen für alles stets zur Seite stand.
      Florence. Patient 4458 hat seine Behandlung abgeschlossen. Würdest du ihn bitte zur Waterloo Gate Station begleiten und dann in die Freiheit entlassen? Phase Eins ist abgeschlossen“, erwiderte er monoton und sogar ein wenig gelangweilt. Als es an der Tür klopfte, überhörte er sogar die eifrigen Dankesbekundungen der Maus, die sich sofort an die Arbeit machen wollte. Ungeduldig forderte er den grobschlächtigen Mann herein, der einen Jugendlichen im Schwitzkasten hielt.
      „Boss, die Übergeschnappte hat gesagt, dass sie den Neuling haben möchten“, grunzte der Arzt, der sich nicht bewusst war, dass Florence ihn hören konnte und sich in ihrer kratzigen Stimme sofort darüber echauffierte. Pinel schloss die Augen, atmete einen Augenblick durch, um den lästigen Insekten um ihn herum nicht augenblicklich mit der Fliegenklatsche ein Ende zu bereiten und ließ mit einem freundlichen Grinsen auf den Lippen wieder Licht auf seine Netzhaut strahlen. Florence als auch den anderen Pfleger, der auf den Namen Doltish hörte, ignorierend, watschelte er zu dem Jungen herüber, den Colère am Abend zuvor in seine Anstalt gebracht hatte. Die wässrigen Augen musterten ihn voller Abscheu und in seinem ganzen Äußeren lag etwas animalisches, wildes und abgrundtief menschenverachtendes, das Oswald weiter zum Schmunzeln brachte und ihn irgendwie an ihn selbst erinnerte.
      „Wie ist dein Name?“, wandte sich der Arzt an seinen neuen Patienten, obwohl jener ihm durchaus bewusst war. Er wollte einfach nur das Eis brechen, denn dies gestaltete die Zusammenarbeit bei seinen Experimenten meistens einfacher.
      „Leck mich!“, fauchte Orônel zurück, der mittlerweile immerhin eingesehen hatte, dass es sinnlos war, sich gegen den eisernen Griff des Fleischbergs zur Wehr zu setzen. Oswald grinste immer breiter. War Florence mit ihrer bewundernden, nervigen Art eine unbedeutende Maus, Doltish mit seinem tölpelhaften, unterwürfigen Gestus ein fettleibiger Hund, der zu oft von seinem Herrchen geschlagen wurde, so war dieser Zeitgenosse eine Ratte. Eine Bestie, die im Schmutz, in der Verachtung groß geworden war und bereit war zuzubeißen, wenn man ihn in die Enge trieb. Und in genau diesem Punkt erkannte sich Oswald in höchster Identifikation wieder.
      „Wir werden sehr viel Spaß miteinander haben“, flüsterte er verschwörerisch und tätschelte ihm durch das dunkle, schulterlange Haar, woraufhin sich die Ratte jedoch in die Enge getrieben fühlte und dem Nervenarzt mitten ins Gesicht spuckte.
      „Du kannst mir keine Angst machen, du gestörter Pinguin!! Ich bin im Vorhof zur Hölle groß geworden!!“
      Das Unterlid Pinels zuckte nur einen kurzen Moment, ehe er zu dem weißen Tuch griff, welches er noch immer in seine Jackentasche gesteckt hatte und wischte sich den Speichel aus dem Gesicht. Jedoch war ihm dabei nicht bewusst, dass sich das Blut des Patienten, welches er zuvor gesäuberte hatte, nun mit dem durchsichtigen Speichel verband und somit zu einem grotesken Film aus rötlicher Farbe verband, die sich über Oswalds gesamtes Gesicht verteilte. Komplettiert wurde der Anblick dabei noch, als der Arzt in schallendes Gelächter ausbrach, welches sich im nie endenden Echo des hallenden Raums wiederholte.
      „Oh, ich möchte dir auch keine Angst machen, junger Freund. Ich bin hier, um dich zu heilen“, flötete er mit freundlicher Stimme, ehe sie schlagartig, wie ein Gewitter, umschlug, als er Doltish anbellte. „Bereite ihn vor! Ich werde mich noch heute um ihn kümmern!“
      Während Doltish ihren neuesten Patienten nach draußen zerrte, watschelte Oswald zurück zum Spiegel und als er sein Ebenbild dort erkannte –eine blutverschmierte, seltsam verzerrte Fratze -, brachen hysterische Belustigung und Tränen gleichermaßen aus dem schmächtigen Körper des Mannes hervor.

      ~ * ~

      Aloë saß mittlerweile am großen Tisch im stilvoll eingerichteten Wohnzimmer und befolgte immer noch den Rat des Jungen, den sie unter solch ungünstigen Umständen kennen gelernt hatte. Die Gedanken rasten durch ihren Schädel, als sie all die Informationen Puzzlestück für Puzzlestück zusammensetzte. Welch ironisches Schicksal hatte sie an diesen Ort und direkt in die Arme des Jungen geführt, für den sie mit ihren neu gewonnenen Freunden überhaupt erst auf die Insel gekommen war? Sie zwirbelte ihre Haare, als plötzlich jemand ihre Aufmerksamkeit erregte oder vielmehr auf sich zog. Wie alle Insassen –einschließlich ihr– war er in schwarz-weiß gestreifte Kleidung gehüllt und trug eine weiße Jacke locker über die Schultern gelegt, die man normalerweise nutzt, um fixiert zu werden. Die stoppeligen Ansätze seines grünen Haars schimmerten durch seine weiße Kopfhaut, die mehrere Narben aufweisen konnte. Er hatte sich auf einen Hocker gestellt und die Arme ausgebreitet, als wollte er die Aufmerksamkeit aller anderen damit auf sich ziehen. Dies gelang ihm auch problemlos, denn alle, die sich noch halbwegs unter Kontrolle hatten und von den schweren Medikamenten nicht vollkommen breitgeschlagen waren, nutzten die Gunst der Stunde und erfreuten sich über die Unterhaltung. Sogar der bebrillte Mann, der in eifriger Diskussion mit sich selbst in ein Schachspiel versunken gewesen war, wobei er in hektischer Manier die Stühle wechselte, um Zug und Gegenzug selbst ausführen zu können, reckte sein Kinn und betrachtete den Mann, der es auf den Stuhl geschafft hatte. Erst jetzt, nachdem sich seine Jünger um ihn gescharrt hatten und wie die Lämmer mit runden Augen zu ihm hinauf blinzelten, erkannte die Blauhaarige, woran sie der Mann erinnerte. Er hatte etwas vereinnahmendes, krankhaft charismatisches und wirkte mit der Zwangsjacke über den Schultern sogar ein wenig wie ein Kapitän. Ein Kapitän seiner eigenen gestörten Flotte.
      „Ladies und Gentlemen“, begann er mit übertriebenem Pathos, wirbelte von Seite zu Seite, was aber die anderen Insassen in vollkommene Ekstase und hysterische Begeisterung zu versetzen schien. „Willkommen zu der wöchentlichen Show, die Ihr Blut in Wallungen versetzen, Ihr Zwerchfell zum bersten und Ihre Augen aus ihren gemütlichen, runden Höhlen springen lassen wird!“.
      Die gesamte Meute brach in johlendes Gelächter aus, wobei einer, der mit einer Zwangsjacke fixiert war, aus Ermangelung einer Möglichkeit mit den Händen zu klatschen, einfach seinen Schädel mit solcher Frequenz und Vehemenz gegen die Tasten des Klaviers, an dem er saß, hämmerte, dass ihn das Blut bald in Strömen über das Gesicht rann und seine weißen Zähne mit blutroter Farbe tränkte. Mit fassungslosem Ausdruck fixierte Aloë den Mann, aber als der Showmacher wieder –ein Glucksen unterdrückend– das Wort ergriff, schwappte ihre Aufmerksamkeit wieder zu ihm herüber.
      „Wer ist alles bereit für einen neuen Zaubertrick?“
      Sofort schossen alle Hände in die Höhe. Einzig der Mann, der sich so eben den Schädel zertrümmert hatte und nun nur noch mit seligem, leerem Ausdruck an die Wand starrte, der Schachspieler und eine Frau, die mit geschmeidigen Bewegungen am Türrahmen lehnte und dabei einen erstaunlich klaren Eindruck machte, sowie der Engel enthielten sich, während die anderen die Arme in die Luft streckten, sich gegenseitig die Ellbogen in die Rippen und ins Gesicht schlugen, als würde der Redner Berry durch die Gegend schleudern. Der Grünhaarige ließ seinen hektischen Blick durch die Menge wandern, wobei zwischenzeitlich immer wieder ein halb diabolisches, halb amüsiertes Grinsen seine gespielt ernste Miene zerschnitt, bis er Aloë entdeckte, die es sich mit angewinkelten Beinen auf einem Lehnsessel neben dem Kamin gemütlich gemacht hatte.
      „Du!“, schallte es durch die Menge und plötzlich fixierte jedes einzelne Augenpaar des Raumes die blauhaarige Jugendliche, die nicht anders konnte als mit den Zeigefinger auf sich zu deuten.
      „Mich?“, entfleuchte es ihr entgeistert, woraufhin der Mann nickte, dabei in die Hände klatschte und sie eifrig zu sich herüberwinkte. Jedoch dachte das Mädchen gar nicht daran aufzustehen. Ihre Fingernägel krallten sich in das zerrissene Polster des Sessels und eine Gänsehaut legte sich über ihre Arme. Ihr Zögern rief giftige Blicke bei allen hervor, die sich in ihren Körper bohrten und ihre Nervosität noch steigerten. Als der Mann seufzend die Achseln zuckte, brach sich Erleichterung wie Wasser durch einen Staudamm. Ein Gefühl, welches nicht lange halten sollte, denn der Mann zwinkerte der Frau zu, die sich in unfassbarer Geschmeidigkeit von dem Türrahmen löste und auf sie zuschritt. Die Menge teilte sich sofort und ließ die Frau mit dem kahlrasierten Schädel passieren, während der Mann wieder das Wort ergriff. Jegliche aufgesetzte Freude war daraus gewichen und etwas düsteres hatte sich darüber gelegt. Etwas, das tief im Innersten Aloës ein Urgefühl von Bedrohung und Angst weckte.
      „Ich hätte vielleicht vorher erwähnen sollen, dass es keine Freiwilligen bei dieser Show gibt. Es macht mich traurig, wenn ich jemanden zwingen muss und dabei habe ich mir vorgenommen, nie wieder traurig zu sein. Also meine Hübsche, wollen wir nicht beide etwas Spaß haben und die ernste Miene sein lassen?“
      Aloës Ohren hatten die Worte noch vernommen, als sich die Frau bereits vor ihr aufgebaut hatten und sie gelbe, durchdringende Augen musterten, die den Worten des Mannes noch mehr Gewicht verleihen sollten. Als sich die Blauhaarige nicht bewegte, traten dicke Venen auf ihrer Stirn hervor und ihre Hand krallte sich um Aloës Arm, um sie aus dem Stuhl zu zerren.
      „Lass mich!“, keifte der Engel und versuchte, sich dem Griff der Frau zu entziehen, die sich aber nur in eleganter Drehung zu ihr umdrehte und fauchend mehrere spitze Zähne offenbarte, die Aloë allerdings nicht zurückschrecken ließen. Sie schloss nur die Auge und lächelte, als ein laues Lüftchen aus dem Kamin ihren Nacken kitzelte. Die Frau und auch die anderen Insassen des Arkham Asylum blinzelten irritiert, als das zuvor prasselnde Kaminfeuer mit einem Mal erlosch und die Frau von einer einzelnen Windböe erfasst wurde, die das rauchblaue Haar des Engels wie die Kronen der Laubbäume aufflattern ließ, und sie quer durch den Raum schleuderte. Sie krachte unter einem Jaulen gegen eine Vitrine, in der Geschirr aufbewahrt wurde, welches neben ihrem Kopf klirrend in tausend Scherben zerbarst. Alle verstummten und fokussierten mit schockierten, panischen Augen den Engel, der mit festem Stand vor dem erloschenen Kamin stand, ehe der Redner, der alles mit fasziniertem Interesse beobachtet hatte, in psychedelisches, schallendes Gelächter ausgebrochen war. Er klatschte wie wild in die Hände, wodurch mehrere Dutzend Spielkarten aus seinem Ärmel flogen, die sich wie unerwarteter Schneefall über die Häupter seiner begeisterten, sprachlosen Jünger legten.
      „Zum Teufel! Das war ein Zaubertrick“, gackerte er, immer noch hysterisch lachend, während ein paar der Wärter und Krankenschwestern in das Zimmer strömten, die von dem Tumult auf den Plan gerufen wurden und ihn vom Stuhl zerrten, ihm die Jacke von den Schultern rissen und irgendeine Flüssigkeit injizierten, die ihn aber nur mäßig ruhig zu stellen schienen. Die Frau, die Aloë auf die Bretter geschickt hatte, hatte sich in der Zwischenzeit aufgerappelt und fokussierte sie mit funkelndem Blick, den der Engel aber mit unerwarteter Selbstsicherheit erwiderte, ehe auch sie von den Wärtern abgeführt wurde. Die anderen Insassen, darunter auch der Mann, der sich den Schädel aufgeschlagen hatte, liefen derweil wie aufgescheuchte Hühner durch den Raum. Einzig und allein Aloë und der Schachspieler verblieben im Wohnzimmer und ehe sich die Blauhaarige, überwältigt von den Erlebnissen in der Irrenanstalt, wieder in den Sessel sinken lassen konnte, ertönte die Stimme des Mannes, welcher aber mehr zu sich selbst, als zu ihr zu sprechen schien.
      Schreit ohne Stimme, fliegt ohne Schwinge, beißt ohne Zahn, murmelt und pfeift - kein Mund hat's getan. Na kannst du es erraten?“

      ~ Midtown: Ein Café am Pumpkin Square ~

      Nervös trommelten die Finger der Rothaarigen auf die Tischplatte aus Schiefer, während sie durch die Sonnenbrille etwas in der Menschenmasse zu erkennen versuchte, die über den Platz wuselte, als wäre es ein ganz gewöhnlicher Tag. Obwohl, es war für diese Menschen hier auch ein gewöhnlicher Tag. Sie alle gingen ihren alltäglichen Geschäften nach, erledigten Einkäufe für ihre Liebsten, freuten sich auf den verheißungsvollen Glockenschlag der zwölf Uhr ankündigen und damit ihre Mittagspause einläuten würde. Doch bis dahin waren es noch lähmende dreißig Minuten. Dreißig Minuten, die Brianna wie Stunden vorkamen, während sie mit Barceló in diesem Café saß. Die Schatzjägerin hätte beinahe aufgeschrien, als seine weichen Hände sich auf ihre legten, um das Trommeln wie die Glut eines lodernden Feuers zu ersticken. Seine Berührung jagte wieder elektrische Schauer durch ihren Körper, auch wenn sie sich anders anfühlten. Anders, als an dem Tag, an dem sie sich das erste Mal gesehen hatten.
      „Es wird alles gut, Brianna!“, versicherte er ihr mit seiner tiefen Stimme. Eine Tonlage, in der sich ihre Nervosität und Angst tatsächlich zu verringern schien. Sie blickte ihm in seine braunen Augen und versuchte zu Lächeln. Sie wusste nicht, ob er es ihr abkaufte, aber immerhin ließ er ihre Hand los und leerte seinen Kaffeebecher. Erst in diesem Moment fiel ihr auf, dass sie ihr eigenes Getränk nicht einmal angerührt hatte. Lieblos wirbelte sie mit dem langen Löffel etwas Milch auf, aber sie hatte absolut keinen Appetit. Die bevorstehende Begegnung mit dem Mann, der nicht nur ihre Freunde in Gefangenschaft hielt, sondern auch noch mit einem Psychopathen wie dem Harlekin zusammenarbeitete, schnürte ihr die Kehle zu. Sie wollte gerade Luft holen, um etwas zu sagen, als Barceló, der in Zivilkleidung vor ihr saß und seinen Marinemantel abgelegt hatte, um weniger Aufmerksamkeit zu erregen –was bei seinem stattlichen Aussehen und der Körpergröße von knapp über zwei Metern in Briannas Augen zwar schwierig war– lächelte.
      „Ja, es wird alles gut gehen! Wir haben die Sache hier unten unter Kontrolle und ich habe Miçalcyk angewiesen, dass er an der Oberfläche patrouillieren soll. Sollte der Harlekin dennoch auftauchen, wird er an ihm nicht vorbei kommen!“, versuchte er sie mit denselben Worten wie bei den letzten drei Malen zu beruhigen, ehe er mit etwas angespannterer Tonlage fortfuhr. „Bist du sicher, dass du das auch hinkriegst? Narcisse ist ein Psychopath....“.
      Jetzt war es an Brianna zu lächeln und den Kopf kokett zur Seite zu legen.
      „Von dieser Sorte habe ich in letzter Zeit und in meinem Leben erstaunlich viele getroffen. Glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich das hinbekomme. Außerdem bin ich nicht allein. Mein Steckenpferd ist ja bei mir“, entgegnete sie bestimmt und tätschelte liebevoll die knöchernen Struktur des Hirschkopfes. Barceló schien zwar nicht wirklich überzeugt, aber ein Klingeln seiner Teleschnecke ließ seine Bedenken verpuffen, denn für ihn ging es hier um mehr als Brianna, ihre Freunde, sogar um mehr als die Verhaftung der SALIGIA. Er hatte versprochen, dass sie wohlbehalten zurückkehrt. Dass ihr kein Schaden zugefügt wird und jetzt hatte er sie direkt in die Arme einer Gruppierung voller Psychopathen getrieben. Erleichterung breitete sich auf den Gesichtern beider Café-Besucher aus, als ein leises Surren aus der Innentasche der weinroten Jacke des Vizeadmirals dröhnte.
      „Boss?“, haspelte eine Stimme, „wir sind startklar!“
      „Abberline und ich ebenfalls“, dröhnte eine Frauenstimme daraufhin aus dem Hörer. Offenbar hatte der Anrufer mehrere Empfänger angerufen, die nun allesamt miteinander kommunizierten. Feine Fältchen der Erleichterung und Freude bildeten sich um die dunklen Augen des Hünen, die Brianna einen Augenblick ablenkten, ehe seine tiefe Stimme fortfuhr.
      „Gut, ich werde hier –in der Nähe des Panthaemoniums bleiben– während Brianna sich mit Narcisse trifft. Wartet auf weitere Befehle von mir!“
      „Roger!“, dröhnte es von allen Beteiligten synchron aus dem Hörer und während der Vizeadmiral die Teleschnecke zurück in seine Tasche gleiten ließ, schlug die große Glocke, die sich zwischen den Wurzeln der Mangrove spannte, mit überwältigenden Echo an. Drei Mal holte sie zu ihrem kräftigen Klang aus, der Briannas Herz jedes Mal eine Sekunde aussetzen ließ. Als sie verstummte, schien auch die Welt um die Schatzjägerin herum einen Moment auszusetzen. Sie hatten nun noch eine Viertelstunde.
      117.Kapitel: Im goldenen Netz der Spinne

      Brianna atmete tief ein und aus. Sie schloss die meergrauen Augen, während sich ihre dünnen Finger um den hölzernen Stil ihres Steckenpferdes klammerten. Sie schottete sich ab. Ließ keinen einzelnen Ton der unterirdischen Stadt an sich heran, ignorierte die summenden Haufen an aspirierenden Organismen, die in geschäftiger Einsamkeit um sie herumwuselten. Ziele aufsuchten, welche die Rothaarige nicht kannte. Familien besuchten, die Brianna niemals kennen lernen würde. Sie war eine einsame Insel in einem Meer der Fremde. In einer rauen, lichtlosen See, die sie jederzeit zu verschlingen drohte, wenn sie die Augen öffnen würde. Ein Meer voller harmloser, emsiger Fische, aber auch bewohnt von arglistigen Raubtieren, deren kreidebleiche Kiefer bereits darauf warteten, die Rothaarige zu zermalmen. Und eines dieser Raubtiere würde sie nun direkt aufsuchen. Würde die Höhle des Löwen betreten, um das zurückzufordern, was das Ihrige war. Ein Haufen von Leuten, den sie ins Herz geschlossen hatte. Ein Ansammlung von Individuen, einstmals ebenfalls Inseln in einem Meer der Trostlosigkeit, Einsamkeit und Verzweiflung, aber gemeinsam, gemeinsam hatten sie es geschafft, mehr zu sein. Ja, diese Leute waren ihre Familie und sie würde nie wieder zulassen, dass man ihr ihre Familie wegnehmen würde. Diese Schuld würde sie sich nicht noch einmal auf sich laden. Dieses Mal würde sie dafür kämpfen und wenn es ihr eigenes Ende bedeuten würde.
      Der Glockenschlag, der die Mittagsstunde ankündigte, riss sie aus ihren Gedanken. Ebnete die Mauern, welche sie um sich herum hochgezogen hatte, um den Strom aus Fremden abzuwehren, lüftete die Schotts, welche die raue See fernhielten und das Wasser brach in tosender Gewalt über sie herein. Ihr Blick fokussierte den steinernen Bau direkt vor ihr. Das rundliche Gebäude, seltsam altertümlich und unpassend für eine Stadt, deren Fleisch und Seele aus rostigem Metall und bröckelnden Gestein zu bestehen schien. Ihre Fingernägel bohrten sich nun schon fast in das Holz ihres Gefährten, dessen leere Augenhöhlen zu glimmen begonnen hatten, als wollten auch sie Brianna Mut zusprechen. Ihr Kopf neigte sich zur Seite. Ihre Augen suchten die Gestalt, die dort in der Menschenmasse verschwunden war. Suchten den Marinesoldaten, der ihr versprochen hatte, dass er alles in seiner Macht stehende unternehmen würde, um der Rothaarigen ihre Familie zurückzugeben. Sie seufzte hörbar auf, als sie Barceló nicht in der Fülle aus Haut, Haaren und Stoff ausmachen konnte, aber sie wusste, dass er dort war und dass er sein Wort halten würde. Er war einer dieser wenigen Menschen, denen sie bedingungslos vertrauen konnte, obwohl sie ihn nicht einmal richtig kannte. Er strahlte jedoch etwas aus, dass sie eine Wärme spüren ließ, wie sie sie schon so lange nicht mehr gefühlt hatte. Eine Wärme der bedingungslosen Geborgenheit. Ein Gefühl, welches sie wohl zuletzt verspürt hatte, als sie mit ihren beiden Eltern am Lagerfeuer der Spielmannsleute gesessen und die Seiltänzer über den lodernden Flammen bei einer sternenklaren Nacht beobachtet hatte. Der letzte Glockenschlag ertönte und ohne darüber nachzudenken, lösten sich Briannas Stiefel von dem gepflasterten Boden und mit festem Schritt ging sie auf das Panthaemonium zu. Die Wurzeln der Mangrove hatten sich um die Kuppel aus grauen Gestein gewunden, beinahe so, als würden sie sie umarmen wollen, während das Lustschloss, bestehend aus seinem glatten, goldenen Gestein wie ein Pendel direkt über der Kuppel schwankte. Die Rothaarige hatte die Menschenmasse passiert, die sich ahnungslos ihren eigenen Problemen, Sorgen und Geschäften hingab, und befand sich nun direkt im Eingang des Gebäudes, welches der Kopf der SALIGIA für ihr gemeinsames Treffen ausgewählt hatte.

      Als sich ihre Augen an den Lichtunterschied gewöhnt hatten, stockte ihr der Atem, denn der äußere Eindruck des antiken Gebäudes hatte sie Lügen gestraft. Der Raum war fast vollkommen leer und keine einzige Menschenseele befand sich darin, aber über jeden einzelnen Winkel des Raumes hatte sich ein feingliedriges Netz, den winzigen Verästelungen eines Blattes oder Spinnennetzes gleichend, aus schimmernden Goldfäden gezogen. Sie spannten sich über den Boden, über den porösen Stein und füllten jedes Loch, jeden Spalt mit ihrer exquisiten Pracht. Brianna brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass alle Fäden am Loch in der Kuppel des runden Gebäudes zusammenliefen. Sie konnte sich nicht entschieden, ob bewunderndes Erstaunen oder Irritation darüber, dass der Absender des Briefs nicht anwesend war, dafür sorgten, dass sie fast unbemerkt in die Mitte des Raumes getreten war, in welcher sich der einzige Gegenstand befand, der sich im Panthaemonium ausfindig machen konnte. Es war eine viereckige Tafel aus purem Gold, die nur wenige Zentimeter Dicke aufweisen konnte. Der Schatzjägerin stockte der Atem beim Anblick diesen Schatzes. Sie selber konnte ihre vagen Umrisse im glänzenden Schein der Tafel ausmachen und ertappte sich dabei, dass sie dem heftige Drang widerstehen musste, einfach ihre Finger auszustrecken und das Gold zu berühren. Ihre Fingerkuppen hatten sich der Pracht schon fast genähert, als ein süffisantes Lachen erschallte. Brianna gefror das Blut in den Adern und abrupt wirbelte sie herum, aber sie konnte die Quelle der Stimme nicht ausmachen. Es schien, als würde sie von allen Seiten kommen, wie ein tosender Wind in einer engen Schlucht. Ein Echo, welches von den runden, vergoldeten Wänden hin und her geworfen wurde, um sie zu verwirren.
      „Es freut mich, dass du den Weg hierher gefunden hast“, sprach die Stimme weiter und schien an Briannas perplexer Verwunderung perfides Gefallen zu finden, denn die hohe Männerstimme triefte nur so vor Hohn und Spott. „So viele Jahre möchte ich dich nun schon persönlich kennen lernen, Brianna Emily Grimm!“
      Die Rothaarige kniff die Augen zusammen und hob ihr Steckenpferd. Die erste Welle des Schocks verebbte allmählich und diese unzügelbare Wut in ihr keimte wieder auf. Wut über dieses nie enden wollende Spielchen, welches jeder ihrer Widersacher, ja das ganze Leben seit dem Tod ihrer Eltern mit ihr spielen wollte.
      „I-ich bin deinen Forderungen gefolgt! Ich bin alleine hier! Wo sind meine Freunde?!“, keuchte Brianna, da sie immer noch nicht erkennen konnte, woher die Stimme rührte, doch auf ihre Frage erntete sie erneut das verhöhnende Gelächter, welches durch den Raum jagte. Die Wut züngelte sich in ihr hoch wie die zarten Flammen an einem frischen Holzscheit. Mit jedem weiteren Ton, der durch das Panthaemonium jagte, fraß sich der feurige Zorn durch das hölzerne Geäst ihrer Seele, stachelte sie an, bis die Worte in sprühenden Funken aus ihr heraus spieen.
      „Ich fordere sie zurück! Ich fordere den Fuchs, den Wissenschaftler, den kochenden Prinzen, die Tänzerin, den Engel und den Meermann auf der Stelle zurück!!“
      Ihre Worte schallten durch den Raum, jagten dem Gelächter des Mannes hinterher, aber schienen ihm nie wirklich Nahe zu kommen. Die ausbleibende Antwort schien kaltes Wasser auf ihre glühende Wut zu gießen, die zischend zu erlöschen drohte.
      „Ich frage mich, warum du dich mir nicht endlich offenbaren willst, wenn du dich schon so lange nach einem Treffen verzehrst!!“, keifte Brianna entschlossen zurück, doch ihre Worte verliefen sich in einem heiseren Echo, welches keinerlei Ähnlichkeit mit der majestätischen Stimmgewalt ihres Gegenübers hatte. Zudem wurde es vom schallenden Gelächter überschattet, wobei Brianna allmählich das Gefühl hatte, dass sie die Stimme verorten konnte. Die Quelle sprang zwar in erstaunlicher Geschwindigkeit hin und her, aber immerhin versuchte sie ihre Sinne darauf zu schärfen, ihr zu folgen.
      „Keine Sorge, meine Liebe, wir werden noch genügend Zeit miteinander verbringen und uns kennen lernen!“
      „Dann zeig dich endlich!!“
      „Ich möchte zunächst sicher gehen, dass keiner deiner Freunde auch nur auf die Idee kommt, unser gemeinsames Treffen zu stören. Weder dein Freund der Löwe, noch der Vizeadmiral“, scherzte er und noch ehe Brianna realisieren konnte, dass Narcisse bereits den Plan durchschaut hatte, den sie alle zusammen ausgeheckt hatten, erkannten ihre Augen etwas Unglaubliches. Das Licht im Panthaemonium wurde augenblicklich schwächer und während ihr erster Impuls noch darin bestand zur Decke zu schauen, wo sich das Loch allmählich zu schließen begann, hörte sie das Rauschen erst wenige Wimpernschläge später. Erst dachte sie, dass es Wasser wäre, aber dann schlug sie die Erkenntnis wie ein heftiger Magenschwinger und ein Blick zu Boden bestätigte sie. Die goldenen Fäden und ihre einzelnen Verästelungen zogen sich immer weiter zurück, als wären sie augenblicklich zum Leben erwacht. Sie wanderten in eiligen Bewegungen hinauf zur Kuppel, wie Wasser, dass in kleineren und größeren Rinnsalen zu seiner Quelle zurückfließt. Oben angekommen, schienen sie aber in unnatürlicher Art und Weise die Kuppel zu vervollständigen und das Loch zu schließen, welches sich nun als einstiger Fluchtweg in goldener, herablassender Vollkommenheit über ihr zusammenfügte.

      Zu lange verharrten ihre Augen auf der goldenen Scheibe, die sie paradoxerweise an einen missglückten Sonnenersatz in einer Stadt, in der jene niemals scheinen würde, erinnerte, dass sie ihrem anderen Fluchtweg keine Beachtung geschenkt hatte. Die offenen Portale, welche sie vorher mit so sicheren und mutigen Schritten durchquert hatte, erlebten dieselbe Transformation wie die Kuppel zuvor. Das Gold schien von ihnen magnetisch angezogen zu werden und bis auf die riesige Tafel, vor der die Rothaarige gestanden hatte, war nun fast jeder einzelne Tropfen Gold auf Wanderung, um das Panthaemonium hermetisch abzuriegeln. Sie zögerte keinen weiteren Moment mehr. Ihr Plan war gescheitert und sie war sich ziemlich sicher, dass Narcisse sie von Anfang an durchschaut hatte, sonst wäre er hier persönlich aufgetaucht. Mit sprintenden Bewegungen eilte sie auf das Tor zu, welches mit jeder Sekunde weiter von dem goldenen Schleier verriegelt wurde. Sie sah sich schon mit einem letzten Hechtsprung durch den winzigen Spalt gleiten, der jetzt nur noch übrig war, als sich etwas aus den goldenen Toren, die gerade im Entstehen waren, löste. Zunächst konnte Brianna es nicht erkennen, da sie zu sehr auf den Freiheit verheißenden Lichtspalt konzentriert war, aber als es sich um ihren Hals schloss, wurde es ihr bewusst. Und als das Licht erlosch und das offene Portal von golden schimmernden Platten verschlossen wurde, realisierte sie es. In diesem Moment, in dem der kalte, goldene Arm und die eiserne Hand, die sich um ihren Hals geschlossen hatte, und der aus den Toren zu ragen schien, als wäre er schon immer dort gewesen, menschlichem Fleisch und einer paradoxen Wärme wichen, wurde es ihr bewusst. Erst da erkannte sie ihren Fehler. Erkannte sie, dass alles, was sie in den letzten zwölf Stunden gemeinsam erarbeitet hatten, für die Katz gewesen war. Der Griff um ihren Hals lockerte sich, stieß sie nach hinten und ließ sie keuchend taumeln. Kein Echo mehr, welches dem Wind glich. Kein süffisantes Lachen und keine körperlose Stimme ertönten, als sie ihren geröteten, meergrauen Blick auf die Portale richtete, aus deren glänzendem Edelmetall sich etwas zu lösen schien. Der feste Stoff wandelte sich wieder in waberndes, nebulöses, fast flüssiges Metall und nach dem Arm schälte sich auch der restliche Teil eines menschlichen Körpers aus der Tür. Zunächst bloß eine goldene Statue, ohne rosafarbenes Fleisch, Falten und pulsierendes Blut in den Adern, materialisierte er sich schließlich vor ihr. Der Mann, der sie hierher gelockt hatte. Die goldene Legierung wich einem weißen Nadelstreifenanzug, feinen, aristokratischen Gesichtszügen, kristallblauen Augen und weißgoldenem Haar, welches auch in seiner fleischlichen Form ebenso künstlich aussah. Er schenkte ihr ein aufrichtiges Lächeln und verbeugte sich vor ihr.
      „Es ist mir wirklich eine Freude, Fräulein Grimm! Mein Name ist Narcisse Sinclair!“

      Brianna verstummte, blickte in sein Gesicht. Betrachtete die eleganten Bewegungen eines Mannes, der so nobel und weit gereist aussah, dass man die schlummernde Bestie hinter einer Fassade aus gutem Aussehen, Manieren und pompösen Kleidern kaum erkennen konnte. Aber Brianna hatte solche Männer schon früher gesehen. Egal, ob es die snobistischen Himmelsdrachenmenschen, Crowther Blackwood, Elijah Deveraux und all die anderen waren, denen sie in ihrem Leben bereits begegnet war. Denen sie bereits gegenüber gesessen war und die sich alle in einem wichtigen Punkt fundamental geirrt hatten. Sie war keine einfache Beute. Sie war keine hilflose Gazelle, keine armselige Makrele oder irgendein anderes Getier, welches sich den Raubtieren dieser Welt darbieten würde, sobald es in die Ecke getrieben wurde. Brianna war vielleicht in seine goldene Falle gestolpert, aber die weißblonde Spinne sollte sich bewusst sein, dass sie bis zu ihrem letzten Atemzug kämpfen würde, denn ihre Familie und ihre Tochter warteten immer noch auf sie.
      118.Kapitel: Zwölf Stunden zuvor


      ~ Zwölf Stunden zuvor – Central City: Onyx Tower ~

      Drake hatte es sich auf der eisernen Pritsche bequem gemacht, wobei er die muskulösen Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte. Sein schwarzes Ledersakko lag ordentlich über einem Stuhl zusammengefaltet. Sehnsuchtsvoll seufzte er auf, als der Glockenschlag zur Mitternacht ertönte – ein ungeahnt mächtiges Dröhnen in ihrem beklemmenden Gefängnis aus schwarzem Gestein. Die Spitzen seiner orange-grünlichen Tentakeln waren über die glatten Flächen der Zellenwände gefahren, die man in den Onyx geschlagen hatte. Der ehemalige Kopfgeldjäger hatte beinahe das Gefühl, als könnte er die einzelnen Hiebe der Mienenarbeiter, ihr erschöpftes Stöhnen beim erneuten Ausholen der Hacke, die Schweißtropfen, welche in lautloser Einsamkeit von der Nasenspitze der Männer und Frauen getropft waren, die in der Höllenhitze der unterirdischen Mienen jeden Tag gleichermaßen um ein weiteres Stück des kostbaren Edelmetalls und ihren letzten Atemzug kämpften, in seinen Ohren rauschen hören. Er ließ mehrere Tropfen Flüssigkeit, die sich als kleine Tropfen in den Nischen des schwarzen Gesteins gebildet hatten, durch die Lüfte und über seine aalglatte Haut tanzen, als schallendes Gelächter die gespenstische Ruhe zerriss, die sich nach dem Schlag zur Mitternachtsstunde gebildet hatte.
      „Ich hätte nicht gedacht, dass du mit dem nervtötenden Gesinge noch einmal aufhören würdest, Drake! Du hättest mir gleich sagen sollen, dass ich bloß bis Mitternacht warten muss, Kyu-kun!“, bellte die Frau aus der angrenzenden Zelle, woraufhin der blonde Fuchs ein Glucksen unterdrücken musste, der gerade dabei gewesen war, den kleinen Wasserfiguren, die der Meermann in filigraner Genauigkeit hatte tanzen lassen, zuzuschauen. Mit den Worten erstarben sie aber je und zerfielen wieder zu simpler Flüssigkeit, die von Salvadors Haut absorbiert wurde.
      „Hätte ich gewusst, dass ich dir damit eine Freude mache, hätte ich wohl nie damit aufgehört, Herleif! Aber vielen Dank für die Erinnerung!“, scherzte der Kopfgeldjäger in gespielt sarkastischem Tonfall und setzte bereits wieder dazu an, mit schallender Stimme ein Liedchen zu trällern, wie er es fast ununterbrochen getan hatte, seitdem sie von der Polizei Clockwork Oranges verhaftet worden waren. „Ich hätte die Ode an den Hunger oder die Ballade eines abgemagerten Fisches für dich!“
      „Du Vielfraß hast doch erst vor einer halben Stunde dein Abendessen verdrückt und glaub ja nicht, dass ich nicht mitbekommen hätte, dass du die halbe Portion des blonden Kerlchens auch noch aufgefressen hast!“, konterte die Frau bissig, wobei sie das ansteckende Lachen und das damit einhergehende Lächeln nur schwer verbergen konnte. Sowohl Kyu als auch der Meermann waren nicht in der Lage die Frau zu sehen, die in der Zelle neben der ihrigen inhaftiert war, aber vielleicht schweißte so eine Erfahrung einen ja auf besondere Art und Weise zusammen, denn sie wurden beide das Gefühl nicht los, als würden sie die Frau schon seit Jahren kennen.
      „Wenn du mich sehen könntest, wüsstest du auch, dass ich ungefähr doppelt so groß, breit und schwer wie dieser Hungerhaken eines fellbedeckten Menschen bin“, setzte Drake ein, aber Herleif fiel ihm bereits wieder ins Wort.
      „Allerdings hast du keine schweren Verletzungen, die grade am Abheilen sind. Übrigens Junge, wer ist auf die Idee gekommen, deine Wunden mit einer Mischung aus Salbei, Rosmarin und Teufelswurz zu behandeln?“
      Perplex wechselten die beiden Männer einen Blick, da sie sich nicht erklären konnten, wie die Frau von den Verletzungen aus dem Kampf mit Marie Deveraux wissen oder erahnten konnte, dass Dädalus den blonden Fuchs mit eben jener, von ihr beschriebenen Tinktur behandelt hatte. Das eintretende Schweigen nutzte Herleif mit einem gehauchten Lächeln aus, um die eingetretene Verwirrung aufzuklären, ehe Kyu die Worte „Woher?“ noch in seinen Gedanken formuliert hatte.
      „Ich habe einen...naja, sagen wir mal sechsten Sinn für solche Sachen. Wenn man auf Walhalla aufgewachsen ist, gibt es wohl keine pflanzliche Tinktur, kein Tonikum und kein Kraut, welches man nicht studiert und seine Wirkungsweise erforscht hätte.“
      Während die Worte in Kyus Kehle einen seltsamen Klos aus Verwunderung und Mitgefühl formten, der mit Bildern von Dädalus, seiner Frau Kuleha und seinem verunglückten Sohn Ikarus garniert war, platzte es aus Drakes unbefangenem Mund heraus:
      „Du bist eine Walküre?! Wie zum Teufel bist du hierher gekommen?“
      „Die gleiche Antwort, die mir ein gefräßiger Meermann von der Fischmenscheninsel wohl auch geben könnte!“, erwiderte sie locker.
      „Und zwar?“
      „Eine lange Geschichte!“

      ~ Central City: Das Lustschloss ~

      „Hör auf dich zu wehren!“, keifte Envy, die alle Not und Mühe hatte, um die widerspenstige Frau, der sie den Arm auf den Rücken gedreht hatte, unter Kontrolle zu halten und durch die langen Flure des Lustschlosses zu eskortieren. Sie war immerhin schon erleichtert, dass jene aufgehört hatte, permanent zu schreien. Sie hatte ihren dünnen, weißen Kaschmirschal als Knebel benutzen müssen, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu erregen, als sie die Blauhaarige aus ihrem Appartement entführt hatte.
      „Wir werden deinem Neffen schon nichts tun!!“, wiederholte die Agentin der CP8, deren schwarz-weißes Haar in einer wallenden Mähne bis zu ihrem wohlgeformten Hintern reichte, in gelangweiltem Tonfall zum wiederholten Male. Als die Frau immer noch nicht aufhören wollte, sich aus ihrem Griff zu befreien, fügte sie mit diabolischer Genugtuung hinzu: „Wenn du jetzt allerdings nicht still hältst, fliege ich persönlich zu ihm, kratz ihm die Augen heraus und werde ihm die Leber aus dem Körper hacken, während er sich unter Schmerzen windet und nach seiner Mama schreit! Verstanden?!“
      Die Agentin spürte, wie die Bewegungen ihrer Geisel auf einmal erschlafften, aber andererseits eine erstaunliche Anspannung von ihr ausging, die in einem zögerlichen Kopfnicken gipfelte, welches Envy zufrieden ihren Weg fortsetzen ließ.
      Nachdem sie das Ende des Ganges erreicht hatte, stieß die Agentin ihre Geisel, welche sie auf Befehl von Narcisse hatte entführen sollen, durch die breiten Flügeltüren in eines der unzähligen kleineren Zimmer des Lustschlosses, welches früher bestimmt einmal als Ankleidezimmer oder für das gehobenere Personal gedacht war, da die Wände mit einer hochwertigen Täfelung und das Zimmer sogar mit einem kleinen Kamin, welche im Moment aber nicht brannte, ausgestattet war.
      „Unser Meister erwartet dich morgen zum Frühstück. Er hat dir ein Kleid in den Schrank gehängt. Du solltest es besser anziehen. Er reagiert ziemlich...ungehalten, wenn man seinen Wünschen keine Folge leistet“, monologisierte die Nutzerin der Elster-Frucht und wollte sich schon grade wieder zum Gehen wenden, als ihr noch etwas einfiel. „Achja...versuche gar nicht erst zu fliehen. Meine Drohung, deinen Neffen betreffend, ist immer noch wirksam!“, flüsterten ihre giftgrünen Lippen, injizierten das lähmende Gift in die Adern ihres Gegenübers, während sie die Türen hinter sich klickend ins Schloss fallen ließ.

      Shallow zitterte am ganzen Körper. Sie verstand die Welt nicht mehr. Wie hatte es soweit kommen können? Vor einer guten Stunde war sie noch zusammen mit Frederick, den anderen wichtigen Persönlichkeiten der Stadt, dem Bürgermeister und diesem Neunankömmling in einem Zimmer gesessen und nun war sie dessen Gefangene? Das machte doch alles keinen Sinn. Auf einmal ärgerte sie sich selbst darüber, dass sie sich mit Abberline schon wieder hatte streiten müssen. Wieso konnte er nicht verstehen, dass sie die Eiserne Brigade geschaffen hatte, um ihm das Leben zu erleichtern? War ihm denn nicht bewusst, wie viele schlaflose Nächte sie schon durchlebt hatte, wenn er auf Streife in dieser Stadt war, die einem einzigen, großen Moloch an Kriminellen zu gleichen schien. Und jetzt zog diese Stadt weitere, größere Kriminelle an, wie ein paradoxes schwarzes Licht, welches blutsaugende Motten unter die Erde gelockt hatte. Seufzend ließ sie sich auf das kleine Bett sinken und ihre dunklen Augen wanderten durch den Raum. Ein Kamin, frische Schnittblumen, ein zweites Bett, auf dessen Nachttisch ein Radio stand und der Kleiderschrank, den ihre Entführerin bereits erwähnt hatte. Der Raum hatte kein Fenster und Shallow würde einen Teufel tun und durch die Flügeltüren gehen, durch welche sie zuvor gestoßen worden war. Zu groß war ihre Angst, dass die Frau ihre Drohungen war machen würde. Pentheus hatte schon zu viel verloren. Das Hölleninferno hatte schon seine Mutter genommen und sie würde einen Teufel tun und zulassen, dass er zu dem gestörten Soziopathen kam, der sich sein Vater schimpfte. Nein. Sie würde das hier überleben.
      Weiter kam sie in ihren Gedanken auch nicht, denn plötzlich machte sich jemand an ihren Türgriffen zu schaffen. Es schien fast so, als hätte jemand Schwierigkeiten, den richtigen Schlüssel zu finden und sie war sich nicht sicher, welche unergründliche Hoffnung in ihr aufkeimte, aber einen kurzen Moment sah sie Freddy vor sich, der zu ihrer Rettung geeilt war. Die Hoffnung erstarb mit solch brachialer Gewalt, als die Tore aufschwangen, dass Shallow sich mal wieder schmerzhaft bewusst wurde, dass Hoffnung, egal wie klein, zart und unschuldig sie auch war, einen ebenso aufbauen wie zu Grunde richten konnte. Der Albino, der ihren Raum betrat, führte ein Mädchen im Schwitzkasten, welches ihm sichtliche Schwierigkeiten bereitete und wohingegen die Blauhaarige wohl wie ein Unschuldsengel gewirkt haben musste. Unsanft warf er sie auf den Boden, aber das Mädchen hatte sich geschickt abgerollt und war schon wieder auf den Füßen, um sich auf ihn zu stürzen. Doch der Albino mit den weißen Haaren und dem wilden Blick zückte ein Schwert aus seinem Gürtel und richtete die Klinge auf das Mädchen.
      „Noch einen Schritt und ich zerfetze dir die Kehle, klar?“, keuchte er und erst jetzt erkannte die Ingenieurin, dass sein Arm blutete. Offensichtlich hatte das Mädchen ihm in ihrer Not in jenen gebissen.
      „Du hast kein Recht mich gefangen zu nehmen, Silas!! Die Marine wird meine Entführung rächen!“, keifte das Mädchen, wobei Shallow bei den Wort ‚Marine’ neugierig die Ohren spitzte.
      „Wie du meinst“, erwiderte der CP8-Agent schulterzuckend, offensichtlich erleichtert darüber, dass er das widerspenstige Mädchen doch noch unter Kontrolle gebracht hatte und hüpfte aus dem Raum, ehe die Situation wieder zu eskalieren drohte. Die Tür fiel donnernd ins Schloss und erst jetzt schien das Mädchen überhaupt wahrzunehmen, dass noch jemand anwesend war. Neugierig drehte sie sich zu Shallow um, während sie mit dem Ärmel über ihren Mund wischte, um Blut und Speichel fortzuwischen. Die Blauhaarige schenkte dem Mädchen ein aufmunterndes Lächeln und wollte sie aufheitern, aber da hatte sie ihr schon die Hand entgegengeschreckt.
      „Miss McOre, es freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen.“
      Perplex ergriff die Ingenieurin ihre Hand, schüttelte sie, obwohl ihr dutzende Fragen durch den Kopf geisterten. Woher wusste das Mädchen mit den lilafarbenen Haaren ihren Namen? Warum war sie nicht aufgebrachter, verängstigter oder weinte? Sie richtete jedoch nur ihre Brille und war schon dazu übergangen, mit analytischem Gestus den Raum zu erkunden.

      ~ Midtown: Kols Appartement ~

      Kol, der die goldene Maske bereits wieder abgenommen hatte, zog sich unter einem letzten Kraftakt auf den Balkon und atmete tief aus. Er legte die Stirn gegen die kühlende Oberfläche der verglasten Fensterfront und versuchte sein Gefühlschaos zu ordnen. Wut, Traurigkeit, Enttäuschung, Scham. Er hatte zwar schon geahnt, dass sein Vater die Wahrheit über ihn nicht gut verkraften würde. Er erinnerte sich noch gut daran, wie er ihn mit fünfzehn erzählt hatte, dass er sich in einen Mitschüler verliebt habe. Als Reaktion hatte er den restlichen Tag nicht mit ihm geredet, um ihn am Abend zu versichern, dass es egal sei, ob er Männer oder Frauen liebe, dass er immer sein Sohn bleiben würde. Der Kurator wusste zwar, dass es naiv gewesen war, anzunehmen, dass sein Vater die Neuigkeit, dass er ein Vigilant war, der das Gesetz in die eigene Hand genommen hatte, ähnlich ‚gut’ verkraften würde. Immerhin hatte Frederick Abberline nicht viele Prinzipien, aber Gesetz und Recht waren schon immer die obersten Leitwerte gewesen. Sein Vater war nicht gläubig oder spirituell. Er hatte ihm nie Ammenmärchen von Weihnachtsmann, Feen oder Elfen erzählt. Jedoch hatte er ihm eingebläut, dass die einzige Wahrheit im Leben das Gesetz war. Recht und Ordnung würden Hand in Hand gehen. Nach diesem Grundsatz lebte sein Vater und daher kümmerte es ihn auch nicht, dass Kol mit seiner zweiten Identität als nemëischer Löwe genau diesen Grundsätzen, die sein Vater ihm gelehrt hatte, Folge leisten wollte. Denn für ihn persönlich bedeuteten Recht und Ordnung, dass man das Gesetz manchmal beugen oder brechen musste, um die Verbrecher zur Strecke bringen, die sich wie eine Seuche in ihrer Stadt ausgebreitet hatten. Dennoch hatte er gehofft, dass sein Vater das verstehen würde. Dass die Liebe zu seinem einzigen Sohn vielleicht stark genug wäre, um seine Grundsätze ein einziges Mal für ihn zu brechen.
      Kol schüttelte den Kopf. Es machte keinen Sinn, sich jetzt darüber den Geist zu zermartern. Er konnte auf die Hilfe seines Vaters nicht zählen. Er musste Kontakt mit Brianna aufnehmen, um ihren Freunden zu helfen. Er war sich nicht sicher, ob sie hatte entkommen können, während er mit seinen Vater gekämpft hatte. Er wollte sich schon wieder zum Sprung bereit machen, als das vertraute Klingeln der Teleschnecke durch den Stoff seines Mantels dröhnte. Hastig fischte er sie an die Oberfläche und nahm ab.
      „Hallo?“
      „Brianna? Bist du das?“, versicherte sich der Fechter, der unglaublich erleichtert darüber war, die Stimme der Rothaarige zu hören. „Es tut mir Leid, dass ich nicht zu dir aufgeschlossen habe, aber ich musste dort weg...mein Vater wollte...“, versuchte er sein plötzliches Verschwinden zu erklären, aber Brianna schnitt ihm das Wort ab. Sie wirkte seltsam reserviert und beherrscht, was Kol zunächst auf sich bezog, aber der weitere Gesprächsverlauf sollte ihre Stimmung noch ins rechte Licht rücken.
      „Das ist jetzt irrelevant! Du musst wieder zum Anwesen der Winchesters kommen und mir mein Steckenpferd bringen. Wir warten hier auf dich!“
      „Wir?! Ich verstehe nicht!“
      „Dein Vater hat mit der Marine zusammengearbeitet, denen ich dann auch in die Arme gelaufen bin.“
      „Mein Vater mit der Marine? Ist er noch bei euch?“, sprudelte es aus dem Kurator hervor.
      „Nein. Abberline ist ins Polizeirevier zurück. Die Lage hat sich verändert. Meine Freunde sind jetzt nicht mehr die einzigen Gefangenen von Narcisse. Ich erkläre dir alles andere, wenn du wieder hier bist, aber wir haben keine Zeit zu verlieren.“
      „Ich habe verstanden, Brianna! Ich bin so schnell wie möglich wieder bei euch!“
      „Danke!“, sprach die Schatzjägerin kurz angebunden und jetzt verstand der Kurator, dass sie die ganze Zeit über mit den Tränen gekämpft hatte. Die schamhafte Schuld fraß sich nun wie ein Geschwür durch seinen Magen, aber immerhin hatte seine abrupte Flucht einen Vorteil gehabt. Er war nun schon in seiner Wohnung, wo die Rothaarige das Steckenpferd bei ihrer überstürzten Abreise am früheren Abend zurückgelassen hatte. Leise schob er den Riegel zur Seite, öffnete das Glasfenster und betrat seine Wohnung, die vollkommen in Dunkel lag. Er musste gar nicht erst auf die aufgeräumte Küche blicken, denn er roch sofort seinen Geruch in der Wohnung. Schwere Steine legten sich in seinen Magen, als er zu dem offenen Schlafbereich seiner Wohnung linste, wo sich eine Gestalt unter den schwarzen Satinlaken abzeichnete. Das fahle Licht der Mangrove, welches durch das kleine Dachfenster fiel, tauchte seine rosa Locken in einen magischen Glanz, der Kol schmerzhaft lächeln ließ. Einen kurzen Moment musste er den Drang unterdrücken, sich einfach zu Pentheus zu legen, sich an ihn zu schmiegen und seinen Duft einzuatmen. Er hätte nie gedacht, dass sich der Neunzehnjährige so schnell in sein Herz schleichen würde. Doch Pentheus musste warten. Er ergriff das Steckenpferd und verließ, ohne einen weiteren Blick auf den Schlafenden zu werfen, die Wohnung, um Narcisse zur Strecke zu bringen. Eine letzte Nacht als nemëischer Löwe, um diese Stadt wieder sicher zu machen. Sicher fürs seine Bewohner, seinen Vater und Pentheus.

      ~ Central City: Onyx Tower – Polizeistation ~

      Inspektor Abberline hatte die Flasche Bourbon, die er zuvor mit Shallow zur Hälfte getrunken hatte, in fast einem einzigen Zug geleert. Der Sex mit ihr kam ihm wie ein anderes Leben vor. Es war, bevor sie gestritten hatten, bevor der Vizeadmiral ihm eröffnet hatte, dass eine Horde an gesuchten Kriminellen seine Stadt übernehmen wollte und schlussendlich bevor sein Sohn ihm das Herz aus der Brust gerissen hatte, als er ihm eröffnet hatte, dass er der Vigilant war, dem er nun schon seit Monaten hinter Gittern bringen wollte. Sein Problem mit dem Löwen war nicht einmal gewesen, dass er seine Taten nicht guthieß. Er konnte jedoch nicht gutheißen, wofür er stand. Selbstjustiz war keine Lösung und er hätte gedacht, dass er Kol dies in dessen Kindheit und Jugend vermittelt hatte. Selbst wenn der nemëische Löwe nur das Gute im Sinn hätte, aber was für eine Botschaft sandte das an die anderen Bewohner Liberty Bourbons? Für Abberline war die Antwort ganz klar, es war Anarchie. Die Frau, die von ihrem Mann geschlagen wurde, würde nicht mehr zur Polizei gehen, sondern das Küchenmesser das nächste Mal gegen ihren Ehemann richten und so selbst zur Verbrecherin werden. Der Mann, der seinen Job zu Unrecht verlor, könnte dazu inspiriert werden, Rache an seinem Arbeitgeber zu nehmen oder vielleicht sogar an der ganzen Firma. Es war nur ein schmaler Grad zwischen gerechter Selbstjustiz und einem persönlichen, irrationalen Rachefeldzug. Um dieses Dilemma zu vermeiden, gab es die Polizei. Damit seine Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht das Blut anderer Menschen an ihren Händen haben mussten, egal wie gerechtfertigt ihre Motive auch sein mochten. Das Klingeln der Teleschnecke riss ihn aus seinen mürben Gedanken, aber er konnte sich schon vorstellen, wer auf seiner dienstlichen Nummer anrufen würde und um ehrlich zu sein, hatte er keine Lust mit den Marinesoldaten zu telefonieren, die sich vermutlich wunderten, wo er abgeblieben war. Zufrieden stellte er fest, dass der Alkohol bereits Wirkung zeigte, als er sich auf seinen Schreibtischstuhl niederließ. Er rieb sich die Schläfen, fuhr sich über den kratzigen Drei-Tage-Bart und ging die neuen Akten durch, welche sich auf seinem Tisch angesammelt hatten. Ein flüchtiger Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass es bereits kurz nach ein Uhr Nachts war, aber er wusste ebenso gut, dass er jetzt sowieso kein Auge zu machen konnte. Seine Gedanken schweiften wieder zu der Offenbarung ab, die sein Sohn heute gestanden hatte und Abberline zermarterte sich das Gehirn, ob es nicht vielleicht doch Anzeichen gegeben hätte, die er einfach nur übersehen hatte wollen. Im Nachhinein war es natürlich immer einfach zu sagen, dass man sie doch hatte sehen müssen. Beispielsweise, dass Kol meistens müde und abgespannt gewesen war, als hätte er Tage lang nicht richtig geschlafen oder dass er in den letzten Monaten stark an Muskeln zugelegt hatte. Jedoch hatte Abberline beides eher auf eine neue Liebschaft seines Sohnes bezogen, die er seinem Vater nur nicht hatte offenbaren wollte. Der Polizeiinspektor musste bei dem Gedanken, dass er damit gar nicht so falsch lag, sogar ein wenig schmunzeln. Nur war Kols Liebschaft eben kein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern sein Alter Ego...der nemëische Löwe. Müde und zermürbt von Alkohol und den Ereignissen des heutigen Tages, streckte er sein Rückgrat durch, als sein Blick an der obersten Akte hängen blieb, welche die Zellenbelegung des Gefängnisses im Onyx-Tower dokumentierte. Doch er konnte sich nicht weitere Gedanken darüber machen, denn das Klingeln der Teleschnecke meldete sich erneut, obwohl sich Frederick Abberline nicht einmal sicher darüber war, ob sie das vielleicht nicht doch schon die ganze Zeit über getan hatte und er den Ton einfach nur ausgeblendet hatte. Brummend griff er zum Hörer und war erstaunt darüber, dass sich seine Stimme genauso miserabel anhörte, wie er sich fühlte.
      „Ja?“
      „Verdammt Abberline! Wo waren Sie die ganze Zeit?! Schwingen Sie ihren Arsch wieder hierher! Wir brauchen ihre Hilfe!“
      Die Stimme der blonden Vizeadmirälin, die sich ihm als Rebekah vorgestellt hatte, klang ganz anders als seine eigene. Sie war klar und scharf wie ein Jagdmesser und ebenso tödlich, bereit einem Wild die Eingeweide herauszuschneiden. Ihre Bestimmtheit schien die Resignation seines Körpers und Geistes auf einmal fortzuwehen. Zumal er kein Interesse daran hatte, dass sich die Blonde tatsächlich über seine Eingeweide hermachte, weswegen er nur knapp und deutlich etwas antwortete.
      „Ich bin auf dem Weg!“


      Hier geht es mit Kapitel 119 weiter! :)


      Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von Vex ()

    • Antwort auf Fanpost & 110.Kapitel erschienen

      Ich entschuldige mich für ein paar technische Störung, weswegen das Kapitel nicht schon gestern erscheinen konnte.

      Naja wir werden es alles überleben :D :D

      Da ich heute mal nichts zu quatschen haben und eure Kommentare so ausführlich waren, geht es gleich einmal los:

      @OB

      OneBrunou schrieb:


      Na toll ... Da hab ich mich gerade wieder mühsam auf den aktuellen Stand gelesen und was machst du? Haust erst mal drei Kapitel raus! Es ist fast so als wolltest du, dass ich bei dir wieder in Rückstand gerate ... Dein Pech nur (oder meinetwegen auch Glück ^^), dass ich heute auf der Arbeit ungefähr so motiviert bin wie Zorro es ist, sofern es nicht gerade ums Kämpfen oder Trainieren geht :D

      Sagt der König der Double- und Triplefeatures :P

      OneBrunou schrieb:

      Aber gut, widme ich mich mal dem Inhalt ... Dazu muss ich sagen, dass ich aus den Passagen mit Shall und ihrer Schwester, als sie zum ersten Mal Fuß auf die Insel gesetzt hatten, nicht so ganz schlau geworden bin. Sollte damit der Gegensatz zwischen Abberline und Charles gepusht werden, die in jungen Jahren wohl gerne mal aneinander geraten sind?

      Damit sollte gleich mehreres bedient werden: Einerseits Shals Schwester eingeführt werden, aufgezeigt werden, dass die McOres Gouverneure sind und das erste Treffen von Shal und Abberline ;)

      OneBrunou schrieb:


      Für mich haben diese Rückblenden in der Rückblende nämlich nur von dem bedeutenden Hölleninferno abgelenkt, dessen Inszenierung dir wirklich sehr gut gelungen ist! Wie alle Betroffenen Charaktere, insbesondere wie Kol und Abberline uns das Schreckensszenario aus verschiedenen Blickwinkeln heraus geschildert haben und beide ihr möglichstes taten, um Schlimmeres zu verhindern. Damit ist also jetzt endlich geklärt was vor vier Jahren geschehen ist und wieso sich Kol wohl auch für die Maske entschieden hat. Und natürlich auch wieso er es auf Winchester abgesehen hat - Weil dieser beim damaligen Angriff die Wachen abgezogen hat und damit einen maßgeblichen Anteil am Leid des Landes geleistet hat. Diesbezüglich stell ich mir jetzt allerdings doch die Frage woher Kol diese Information wohl haben mag ... Stand das in der Akte, die er und Brianna geborgen hatten? Aber er suchte doch explizit nach der Akte von Charles, oder schmeiß ich da jetzt wieder was durcheinander.

      So viel kann ich verraten, da es im 111.Kapitel dann eh klar wird: Ja die Akte beweist, dass Charles maßgeblich daran Schuld war, dass New Duchess Court überfallen und abgebrannt werden konnte ;)

      OneBrunou schrieb:


      Wie auch immer: Besonders interessant fand ich vor allem noch, bezüglich des Rückblicks, die Zwillinge. Hier haben wir womöglich nun auch die Antwort auf die Frage bezüglich der Ursache ihres, mehr oder minder, sadistischen Auftretens ... Sie wurden schon von kleinauf entsprechend erzogen und damit eben gezielt konditioniert.

      Richtig. Lernen am Modell :D

      OneBrunou schrieb:

      Was ist mit Bane? Scarecrow? Dem Riddler? Mr. Freeze? Red Hood (für den würde ich dich echt hart feiern ^^) usw. Kommt da noch mehr, worauf sich der Hardcore-Nerd in mir freuen darf? :P

      Da du hier mit einem Hardcore-Nerd sprichst, kommt noch mehr und ich kann verraten, dass wir uns auf noch mehr Marvel/DC-Anleihen freuen dürfen, wobei es natürlich dann nicht immer im so passenden Rahmen wie Clockwork Orange passiert, aber immerhin Vertreter der Charaktere, die du genannt hast ^^

      @Bo

      -Bo- schrieb:


      Aber gut, ich starte einfach mal mit einer allgemeinen Bewertung dieses Flashbacks, der ja doch mehr zutage gefördert hat, als von mir erwartet. Natürlich kann man dir selten eine cineastische Ader abstreiten, aber diese drei Kapitel hätten auch gut aus Hollywood stammen können. Und ich meine jetzt nicht das neue, öde "Machen wir doch ein Sequel zum Sequel, bis die Leute den letzten grausigen Reboot ihres Lieblingsfilms vergessen haben und wir eine neue Filmlegende rebooten können, wobei das 'rebooten' für 'verstümmeln und ausschlachten' steht"-Hollywood, sondern das gute, alte "Lasst uns eine völlig überfüllte, unrealistische Handlung mit überzogenen Spannungsmomenten erdenken, in denen die Helden gut aussehen und alles irgendwie cool wirkt"-Hollywood, in dem es noch um echte (wenngleich seichte) Werte und Ideen ging. Ich meine, du hast eine City Noir, eine heiße Affäre (samt Sexszene), die durch eine schreckliche Katastrophe unterbrochen wird, welche für allgemeines Chaos sorgt, Charakterrückblenden, die währenddessen die Figuren näher bringen, Angst, Gewalt und mit Kol sogar den klassischen Nebencharakter, der gut aussieht und von dem man aufgrund seines Auftritt Großes erwartet, nur um am Ende feststellen zu müssen, dass er nicht viel mehr geleistet hat, als das weibliche Zielpublikum mit seinem sexy Hintern ins Kino zu locken. Alles in allem: Sollten die goldenen Zeiten der Filmfabrik je wiederkommen, musst du dort einfach als Drehbuchautor respektive Produzent respektive Regisseur respektive Kameramann (gegebenenfalls respektive Hauptdarsteller) anheuern. Kurz: Sollte es soweit sein, werde der nächste Ben Affleck. xD

      Ich nehme das Mal als Kompliment, da ich mir nicht sicher bin, ob es eins war. Positiv und optimistisch bleiben xD
      Ja die cineastische Ader konnte ich da einfach nicht zurückhalten und ich dachte, dass das vielleicht mal ein Kompromiss ist mit dem auch qoii leben kann..also Zerstörung und Tod, die schon geschehen sind. Da ist die Entrüstung vielleicht nicht so groß :P

      -Bo- schrieb:

      Gut, nach diesen vergeudeten 236 Wörtern muss ich wohl doch langsam zum Inhalt der Kapitel kommen...hm. Ich beginne einfach mal bei Frederick und Shallow, da das für mich ein Abwasch ist. Er ist der Sohn eines jähzornigen, alkoholkranken und natürlich auch gewalttätigen Pfaffen, sie das Mädchen der gehobenen Gesellschaft, die nur leider wenig mit dem Lebensstil ihrer Familie anfangen kann. Hach, lieb'voll schmachtend Herz. xD
      Mir persönlich haben die Rückblenden und kurzen Zeitsprünge zu den entscheidenden Phasen ihrer Beziehung zugesagt, wenngleich es mir aber auch egal gewesen wäre, wenn du sie weggelassen hättest. Sollten die beiden Charaktere im übergeordneten Kontext eine gewichtigere Rolle einnehmen als bisher ersichtlich, nehme ich das aber selbstverständlich zurück. ;)
      Du fügst in den Flashback allerdings nicht nur Clarissa sehr geschickt ein, sondern auch Charles Winchester und dessen Beziehung zum Rest der CO-Nebencharaktere. Er ist der Vater von Pentheus, vermutlich Schwager von dessen Tante Shallow und eine Art Gegenspieler für Kol und wahrscheinlich auch Frederick, da er nicht nur das Hölleninferno eingeleitet, sondern anscheinend auch eine ranghohe Position in der korrupten Oberriege der Stadt hat.

      Wichtig ist relativ. Ich werde immer mal wieder versuchen Charaktere aus vergangenen Arcs einzuflechten (siehe Paola und Orônel). Bei Chasetown wird das auch der Fall sein und San Fardos Charaktere sind in diesem Arc eh fast komplett vertreten (sofern nicht tot^^-> Das Problem ereilt ja auch alle Charaktere des Aurora Archipels :D).
      Also sie werden keine neuen Antagonisten, aber sie bleiben im Geschehen ;)

      -Bo- schrieb:


      Generell hast du durch diese drei Kapitel auf narrativ sehr clevere Weise sämtliche wichtigen Beziehungen und Verbindungen geklärt. Lediglich einer bleibt hier auf der Strecke und das bestimmt aus gutem Grund: Oswald, der seiner lieben Mutter die Entscheidung abnimmt, was diese ihm zu Weihnachten schenken soll. Wären doch nur alle Kinder so leicht zufriedenzustellen wie mit einer OP am mütterlichen Gehirn.^^
      Gleichzeitig deutest du aber auch eine kleine, mögliche Obsession für Shallow an, bei der ich mir allerdings nicht sicher bin, ob du sie auch noch ausarbeitest.

      Ich bin ganz ehrlich: Nein werde ich nicht. Es wird eine kleine Obsession, Schwärmerei bleiben und in einer meiner frühere Pläne für diesen Arc war da auch mehr geplant. Allerdings muss ich meine Sachen hier mal alle ordnen und das werde ich nicht weiter ausbauen.
      Ansonsten hast du Recht: Oswald ist (bewusst) isoliert. Wir wissen, dass er Frederick bewundert und Shallow mag und generell mit der Stadt verbunden ist. Er hält sich allerdings bisher bedeckt. Die nächsten Kapitel werden ihn aber nun auch an den Ort navigieren bzw. jenen enthüllen, damit sich das Bild immer mehr vervollständigen dürfte. (Das habe ich im aktuellen Kapitel ja mit der CP8 auch gemacht).

      -Bo- schrieb:


      Der nächste Punkt ist dann wohl das heitere Vollstreckerkommitee der werten Frau Mamá. Also, jetzt nicht Oswalds Mama sondern die Herzkönigin Mama. xD
      Denn mit diesem Kapitel denke ich, kann man all die lustigen Gestalten aus Alice im Wunderland zur Herzkönigin zuordnen, die damit wohl auch gleich Mama ist und mein bisheriges Bild der Triade verschiebt. Immerhin sind damit die Herzkönigin aka "Mama", der Lord aka "grimmiger Badass-Motherfucker im Hintergrund" und die fünf Weisen/Propheten/Wasauchimmer die Führung der Triade. Das würde allerdings qoiis durchaus schlüssige Theorie widerlegen, nach der wir einen dritten weltlichen Titel zu erwarten haben, den Zaren oder eher die Zarin, Ludmilla Maximova.
      Meine Theorie wäre daher, dass die Triade als Organisation tatsächlich -sollte qoiis Theorie korrekt sein- vom Lord, der Herzkönigin und dem/der Zar/in geleitet wird und diese die drei Mächte sind, die der Triade ihren Titel geben. Ein Zusammenschluss dreier Führer und derer Machtmittel zu einer gewaltigen Geheimorganisation im Schatten.
      Die Fünf Propheten wären demnach nur "Partner" der Triade, was die Spannung zwischen den Fraktionen erklären würde. Und dass ich bisher die Fünf Weisen für die Propheten halte, dürfte ja bekannt sein.^^

      Ich werfe eine Antwort in dem Raum, die dir nicht viel bringt: Eine eurer Theorien ist richtig und vielleicht auch eine Kombination davon xD

      -Bo- schrieb:

      Nach diesem Ausflug ins Land der unbestätigten Theorien nun aber zurück zu den Kapiteln.^^
      Die Bombe, welche Gryphius so galant ins Herz der Insel trägt, dürfte sicher auf dem Mist eines Wissenschaftlers gewachsen sein, der auf dem Symposium war. Nur wer? So wie ich das sehe, gäbe es da mehrere Kandidaten. Zum einen natürlich Dädalus, den ich in die Liste packe, weil er sowieso ein beinahe lächerliches Talent dafür hat, in alles verstrickt zu sein, das auch nur ansatzweise mit der Haupthandlung zu tun hat. xD
      Da halbatomare Massenvernichtungswaffen allerdings eher weniger in sein Fachgebiet fallen, gehe ich mal weiter und werfe die Namen Vegapunk und Ceasar C. in den Raum. Letzterer, weil er einfach ein krankhaftes Arschloch ist und in OP bereits bewiesen hat, dass er genozidale Bumm-Bumms ohne Gewissensbisse entwickelt, testet und verhökert, und Ersterer, weil Vegapunk einfach alles zuzutrauen ist. Zumal damit auch Sophie wunderbar in die Geschichte eingebunden werden könnte. Wer weiß, vielleicht stammt der entscheidende Teil der Formel sogar von unserem Wunderkind? Quasi Anfängerglück beim Experimentieren mit hochexplosiven Materialien? Wie das eben so ist, wenn man einen überbrodelnden IQ hat und der Onkel ein verrückter Wissenschaftler mit Zugang zu...naja...überbrodelnden Substanzen ist. xD
      Letzter Kandidat: Ludmilla Maximova. Immerhin ist sie eine Koryphäe auf dem Gebiet der Naturwissenschaften -was viele Fachbereiche miteinschließen könnte, von der Mikrobiologie hin zur Atomphysik- und zum anderen wissen wir bereits, dass sie Kontakt zum ominösen Dr. Pinel Sr. hatte, dessen Zugehörigkeit auch noch ungeklärt ist. Ausschließen würde ich sie insofern, dass ihr Fachgebiet ja die Neurobiologie zu sein schien und ich sie damit eher als Urheberin der Methodik ansehe, die aus Zoe das zuckersüße Sabberschnutchen ohne Willen und Emotionen machte, das auf den Namen Nephthys hört.
      Lange Rede, kurzer Sinn: Viele könnten die Bombe gebaut haben, meine Favoriten wären jedoch Vegapunk (+ eventuell Sophie) oder CC. Oder beide zusammen.^^

      Die Bombe wird noch eine relevante Rolle spielen. Mehr verrate ich dazu mal nicht.

      -Bo- schrieb:

      Zurück zur Triade, allerdings zu den einzelnen Mitgliedern. Gryphius taucht wieder auf, was mich freut. Ich würde nämlich gern mehr von ihm sehen, weil er mir im ersten Arc doch recht unrühmlich abgegangen ist. Sicher, er wird bestimmt keine tragende Figur mehr werden, aber wenn ich mir einen windsurfenden Marc mit Dreizack im Luftkampf gegen einen Greif vorstelle, grinst mein innerer Fantasy-Fanboy über beide Ohren.^^
      Der Rest der Truppe ist dann wie ein Fiebertraum des großen L. Carroll.
      Dumpty taucht ohne Humpty auf, der verrückte Hutmacher Theophilus ist auch da und es gibt sogar einen Märzhasen bzw. das weiße Kaninchen. Genau konnte ich das nicht herauslesen. Oder war sogar Theophilus der mit den Hasenohren und vereint somit die Figur des Hutmachers und des Märzhasen in sich? Irgendwie habe ich hier die Übersicht verloren bei all der carroll'schen Merkwürdigkeit. xD
      Aber Alice, die Alice, Alice-Alice ist mir im Gedächtnis geblieben. Who the f*ck is Alice?!
      Wenn du hier tatsächlich eine Art dunkles Wunderland heraufbeschwören willst, so müsste Alice entgegen der Buchvorlage eine Sklavin der Herzkönigin sein, was sich mit der Aussage deckt, sie würde für diese literarische Freakshow kochen. Es würde einfach zu deiner Darstellung passen, den Spieß umzudrehen und Alice in deiner Version eben an der Herzkönig scheitern zu lassen. Cineastischer "Wunderland meets American Horror Story"-Flashback inklusive. ;)

      Da möchte ich noch nicht so viel verraten, da sich ja vieles noch im Laufe des Arcs zeigen wird. Zu Gryphius hast du Recht: Der war schon immer geplant und ein Kampf mit Marc würde sich natürlich anbieten.
      Für alle Fans von Alice im Wunderland und jeglicher verqueren Madness-Variante, die es davon gibt, kann ich schon einmal Hoffnung machen. Diese Welt und eine Konfrontation mit unseren Protagonisten wird nach diesem Arc in greifbare Nähe rücken. Wie genau? Das ist für euch noch Zukunftsmusik :D

      -Bo- schrieb:


      Aber um noch einmal auf das allgemeine System der Triade zurückzukommen, so stellt sich mir die Frage, wie groß die Triade bisher ist. Sagen wir einfach, dass all die Carroll-Inspirationen zu Mama Herzkönigin gehören und Wu sowie Katerina zum Lord, wo bleiben dann Genevieve, Finn, Oma Uralt, Di Sel und Luzifer? Muss man die Triade vielleicht nicht auf eine streng organisierte Struktur reduzieren, sondern als eine einzige Gemeinschaft, in der jedes "Mitglied" auf Befehl eines Oberhaupts agiert? Sprich: Lord befehligt auch die Wunderland-Freaks und die Herzkönigin könnte auch Katerina für ihre Zwecke einsetzen? Oder gibt es "besondere" Untergebene wie etwa Katerina, die nur auf Befehl des Lords aktiv wird und über den anderen steht, wie man an ihrer Interaktion mit Luzifer und später Genevieve erahnen könnte?
      Es ist wirklich noch sehr undurchsichtig, aber für mich steht eines fest: In der Triade haben sich Fronten bzw. Fraktionen gebildet, sei es aus einer intern gewollten Struktur heraus oder aus anderen, persönlich-ideologischen Gründen. Letzteres würde zumindest erklären, wieso Luzifer Angst vor dem Lord hat, obwohl er die Propheten/Weisen als ihm überstehende Instanz um Vergebung ersuchte.

      Gute Frage. Damals auf Chasetown waren die Zwillinge und der Schwarze Mönch gemeinsam unterwegs. Luzifer ist aber kein Mitglied von Mamá....ach ich kann nicht mehr dazu sagen, als zu viel zu verraten. Zum Ende es Arcs wird es hier ein paar aufklärende Kapitel geben. Versprochen! :)

      -Bo- schrieb:


      So~, Barcelo und Rebekah sind nun also bei Frederick und bekommen zu hören, was sie verdient haben zu hören. Schlimm genug, dass eine aus Schwerverbrechern bestehende Spezialeinheit der Weltregierung einfach so verschwinden kann, weil deren Sekretärin die einzige Informantin darstellte, aber dass die Marine dann auch noch besagte Informantin und nicht die Schwerverbrecher verfolgt, ist einfach die Krönung. Und von diesem Scheiß weiß Freddy noch nichtmal etwas. Barcelo und seine Truppe haben im Grunde gar keine Chance, hier auf einen grünen Zweig des Respekts zu kommen, weil ihre Vorgesetzten den blöden Busch längt abgefackelt haben. Eigentlich kann Barcelo nur eines tun, um den Stand der Marine in CO wieder zu erhöhen: Gemeinsam mit Frederick und Shallow als stadtbekannte Gesichter die Verschwörung der SALIGIA aufdecken und medienwirksam beenden. So wie ich das sehe, sind das nämlich eh die Personen, die hier mit den Todsünden aneinandergeraten.
      Barcelo samt Mannschaft suchen immerhin direkt nach Kaisa und werden es daher ohnehin auf kurz oder lang mit deren ehemaligen Kollegen zu tun bekommen, zumal Sophie bereits mit Silas in Kontakt gekommen ist, Frederick will seine Stadt vor den bösen Machenschaften der CP8-Agenten schützen und Shallow scheint es bereits mit Envy zutun zu bekommen.
      Ist doch schön, wenn alles zusammen passt. Fehlen nur noch Coliere und Urs, die sich bestimmt auch noch irgendwo in der Stadt herumtreiben. Übrigens sehr schön, dass ausgerechnet dieses Gegensatzpaar die letzten noch unbekannten Sünden stellt.^^

      Ja das ist wohl so ganz richtig. Sie symbolisieren ein wenig Fujitora oder Smoker...sie haben die Scheiße vor Ort, werden dafür gehasst, können aber auch nichts dafür :D

      -Bo- schrieb:


      Gut, damit dürfte ich jede Baustelle zumindest angeschnitten haben. xD
      Die Kapitel haben mir extrem gut gefallen, da du nicht nur die verschiedenen Beziehungen innerhalb des Gefüges der Arc-Figuren entwirrt, sondern auch noch mit kleinen, aber feinen Infos bezüglich der Triade gearbeitet und das alles in einen kinoreichen Handlungsstrang opulenten Ausmaßes gepackt hast. Wenn du dir irgendwelche konstruktive Kritik von meinem Kommentar erhofft hast, so muss ich dich leider enttäuschen. Aber nicht traurig sein, vielleicht finde ich ja das nächste mal etwas zu meckern. ;)

      Nun gut. Dann nehme ich unkonsstruktive Kritik einfach mal so hin und freue mich, dass die Kapitel gefallen haben! Das zählt aus deinem Mund für mich gleich noch einmal doppelt so viel :)

      @Lyca

      Lyca schrieb:


      Statt ein Double kam ein Triple und lässt mein Hirn mal wieder arbeiten. Allerdings in einem solchen Wust, dass ich gerade gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Geschweige denn wie ich es ausdrücken will. Die Kapitel haben mir nämlich echt gut gefallen. Verstrickungen der einzelnen Personen, die Machenschaften der Triade, Rückblicke der Charaktere die ich super fand, Verrat von Charly der letztendlich dazu geführt hat, dass NDC untergegangen ist, Das Auftauchen von unseren Mörderzwillingen... Ich weiß gerade nicht wo ich mit meinem Text hinwill xD

      Ein Navigationssystem für unser Faultier xD

      Lyca schrieb:


      Pentheus ist der Sohn von Charly, der ein nemeischer Löwen-Fanboy ist, welcher seinen Vater umbringen will. Seine vorige Angst als er in die Wohnung kommt gilt bestimmt seinem Vater, allein wie Shallow schon auf seine ölige Sprachnachricht reagiert. Für den Jungen definitiv ein Vorteil, dass er bei seiner Tante untergekommen ist.
      Deren Beziehung zu Abberline aka „Wir wollen keine Beziehung aber eigentlich wollen wir doch eine, aber die Situation ist zu kompliziert“ sah ich am Anfang ja skeptisch entgegen, aber durch den FB hat sich das relativiert und die Zusammenhänge gefallen mir jetzt ganz gut. Mal davon abgesehen, dass McOre mir mittlerweile so sympathisch ist wie Freddie. Auch Oswalds Faszination bezüglich Shallow finde ich spannend. Was genau Envy jetzt wohl mit ihr vor hat... Irgendwie kann ich mir Folterung gut Vorstellen, ob psychisch, physisch oder beides sei jetzt mal dahin gestellt.

      Bo und ich haben euch ja schon ziemlich negativ beeinflusst, wenn man schon fast selbstverständlich so etwas erwartet. Kann ich es ausschließen? Ich kann zumindest versprechen, dass es nicht so kommt, wie ihr erwartet :D

      Lyca schrieb:

      Das Hölleninferno samt Kartenfiguren hat einen bombigen (muhaha) Effekt. Die Thematik um Alice im Wunderland ist jedenfalls nicht zu übersehen. Das wird einem mittlerweile ja regelrecht eingeprügelt xD
      Humpty Dumpty ist der „Master of Kartenfiguren“, was soll das für eine TF sein? Personifizierung der Spielkarten? Kann er auch noch andere Objekte in Soldaten verwandeln?
      Sowohl Theophilus als auch Orville sind netter zu den Todeszwillingen als es gewünscht ist. Ein Fakt den ich sehe, aber bei dem ich noch nicht weiß ob er etwas zu bedeuten hat. Er ist mir jedenfalls aufgefallen. Alice befand sich auch auf dem Schiff und muss Kartoffeln schälen. Scheint als wäre sie in dieser Geschichte nicht so glimpflich davon gekommen. Hat die Triade auch diese manipuliert oder hält sie als Sklave? Ich persönlich mochte Alice als Figur nicht sehr im Buch, mal sehen wie sie hier aufgebaut sein wird. Spannend wäre, wenn sie eine TF besitzt, das größer und kleiner werden durch magisches Essen/Trinken oder ähnliches. Wäre ein cooler Effekt. Das ist aber schon extrem schwammig und eine Überlegung ohne jeglichen Anhaltspunkt.
      Was genau die Triade in der Gegenwart des Geschehens zu suchen hat ist mir noch schleierhaft. Die endgültige Zerstörung CO's, weil diese überlebt haben? Aber warum erst jetzt? Das hätte man ja auch gleich erledigen können, als man fest stellte, dass einige überlebt haben. Ich habe einfach keine Ahnung was hier der Grund ist xD

      Kannst du eigentlich auch noch gar nicht wissen. Also du könntest, aber dann müsstest du schon wahnsinnig genau gelesen haben und das neue Kapitel gibt eigentlich erst den entscheidenden Hinweis ;)
      Alice...ihr werdet Freude an dieser Figur haben :D :D

      Lyca schrieb:


      Abby hat sämtliche Informationen an Barcelo und Co KG gegeben die er hat. Tja... wie will die Marine sich da jetzt raus reden? Ich wage zu bezweifeln, dass Freddie auch nur ein Fünkchen Verständnis für diese aufbringen kann. Besonders, dass Shallow von Envy heimgesucht wurde wird ihn nicht besänftigen. Eine Zusammenarbeit würde ich allerdings nicht ausschließen, einfach weil sie sich gegenseitig brauchen um der Sache ein Ende zu bereiten.

      Sie haben die richtigen Argumente, aber das wirst du im aktuellen Kapitel dann besser nachvollziehen können :)

      @qoii

      qoii schrieb:

      Mal wieder Dienstag und mal wieder höchste Zeit einen Kommentar zu verfassen, ich weiß überhaupt nicht warum mir das Anfangen in letzter Zeit etwas schwer Fällt. Die Kapitel sind sehr gut und sobald ich am schreiben bin läuft es auch, aber das Anfangen...

      Das kenn ich und wenn wir Autoren unsere kreativen Lauphasen haben, dürft ihr kommentatoren das erst recht ;)

      qoii schrieb:


      Die McOre sind also die ehemalige Gouverneursfamilie von NDC, ich weiß nicht wieso, aber diese Information hat mich doch ziemlich überrascht. Vielleicht einfach nur weil ich denke, dass es zu den ersten Erledigungen bei einer Unabhängigkeitserklärung gehört, die direkten Repräsentanten des alten Herrschers aus der Politik zu entfernen. Allerdings wirkt Shallow Vater durch seine Begeisterung /Ergriffenheit für seine neue Heimat doch eher so, als würde ihm ihr wohl am Herzen liegen. Deswegen könnte es also durchaus sein, dass er etwas mit der Unabhängigkeitserklärung zu tun hat.

      Mal schauen, ob ich das noch irgendwo einbauen kann. Der Unabhängigkeitskrieg ist nur indirekt relevant für die Hauptgeschichte, aber ich wollte da schon noch ein paar Szenen schreiben...und gerade fällt mir auch ein, wann ich das tun kann ;)

      qoii schrieb:


      NDC ist die zwölfte Kolonie von DC und aus irgendeinem Grund meine ich mich zu erinnern, beim ersten durchlesen über einen Schiffsnamen Mayflower oder so ähnlich gestolpert zu sein, aber irgendwie finde ich den nicht mehr. Kann natürlich auch sein, dass sich in meinem Kopf eine Linie zwölf Kolonien → USA → wichtiges Schiff → Mayflower gebildet hat :D . Wie auch immer ich sehe in NDC teilweise parallelen zur US-Geschichte.

      Genau, während ich Clockwork Orange eher an London angelehnt habe, so ist Liberty Bourbon/New Duchess Court ein Interpretation der US-Geschichte gewesen. Sehr richtig erkannt. ;)

      qoii schrieb:


      Aber zurück zu den beteiligten Personen. Fredericks Vater scheint auch wichtig gewesen zu sein, da er die Insel geleitet hat als kein Gouverneur anwesend war. Wobei man sich doch fragt, was mit dem letzten passiert ist, war er der Herzkönigin vielleicht nicht mehr recht. Frederick scheint Shallow bzw. ihre ganze Familie aus irgendeinem Grund zu hassen. Zum einen könnte es daran liegen, dass sie einem Vater wieder die Macht abnehmen, aber da er kein gutes Verhältnis zu seinem Vater zu haben scheint bzw. ihn sein Vater immer prügelt glaube ich dies eher weniger. Aber vielleicht haben die Schläge mit der Ankündigung des neuen Gouverneurs zugenommen, da sein Vater mit dem Machtverlust nicht klarkam oder Frederick beneidet Shallow im ihre anscheinend intakte Familie. Wie auch immer, ich denke, dass diese (anfängliche) Abneigung bestimmt etwas mit dem Status der McOre zu tun hat.

      Der letzte ist an einer Krankheit erkrankt und gestorben (hab ich glaub ich geschrieben, bin mir aber selbst nicht sicher). Warum Abberline die McOres hasst? Wird noch aufgeklärt werden. Deine Ideen sind aber ziemlich gut.

      qoii schrieb:


      Auch Oswald geht seinen Interessen nach und seziert mal eben seine eigene Mutter um an ihr Gehirn zu kommen. Also er die Reste entsorgen will, stößt er auf einen bewusstlosen Jungen, den er ins Haus bringt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich dabei im Frederick handelt, der von Carls zusammengeschlagen worden ist. Aber irgendwie bin ich misstrauisch, da ich Oswald durchaus zutrauen würde gleich sein nächstes Experiment zu starten, immerhin gibt es noch einen bei dem wir uns seiner wahren Identität noch nicht sicher sind. ;)

      Doch es handelt sich um Abberline ;)

      qoii schrieb:


      Mit Kol haben wir zufällig jemanden, dessen Mutter verstorben ist, also könnte es sich bei ihm um Fredericks Sohn handeln. Durchaus wahrscheinlich, besonders da sich weder Frederick noch Shallow nach dieser einen Erwähnung weitere Gedanken um in machen, was darauf schließen lässt dass dieser sich um sich selbst kümmern kann. Weiterhin war da auch noch das Bild auf dem Schreibtisch welches Brianna aufgefallen ist. Zwar wüsste ich nicht direkt was ein Inspektor von NDC in Logtowen machen sollte, aber vielleicht ging es um Ermittlungen. Genauso wie sein (vermeintlicher) Vater versucht Kol so viele Leute wie Möglich zu retten und stößt dabei auch zufällig auf seinen späteren größten Fan Pentheus.

      Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht xDD Und wer sagt, dass Kol auf Loguetown die Wahrheit gesagt hat, wo er deiner Meinung nach doch der Harlekin ist? Fragen über Fragen xD :P

      qoii schrieb:


      Auch ja und Oswald wird auch nochmal wichtig, es ist seine Idee die Bewohner in den Minen in Sicherheit zu bringen und dabei wird auch etwas geklärt was mich bisher etwas gewundert hat. Wie haben es die COer geschafft in nur vier Jahren eine solche Untergrundstadt aufzubauen, bzw. in einem Jahr, da schon vieles gestanden haben muss als Briuanna das erste mal dort war. Die Antwort ist erschrecken einfach, es gab damals schon eine Stadt, auch wenn es eher eine Bergarbeitersiedlung war. Bleibt also nur noch die Frage woher die ganzen Ausstellungstücke für das neue Museum gekommen sind, gab es ein unterirdisches Depot ;)

      Ich wusste, dass das noch kommen wird und dazu habe ich auch noch eine Antwort auf Lager ;)

      qoii schrieb:

      Kommen wir nun zu den Untergebenen der Herzkönigin oder sollten wir sie sogar noch unter einem anderen Namen kennen. Ich glaube zwar nicht wirklich daran, aber die Beschreibung von Dumpty hat mich doch zu sehr an eine gewisse Gestalt erinnert, die wir bereits im Manga gesehen haben, Tamago. Wir können uns mittlerweile sicher sein, dass sich die meisten Untergebenen der Herzkönigin an "Alice im Wunderland" anlehnen, zumindest dem Namen nach. Auch was wir bis jetzt von Big Mum gesehen haben lässt an "Alice im Wunderland" denken, nicht zu vergessen, dass die Herzkönigin Mutter genannt wird... :whistling: . Natürlich kannst du (noch) deine eigene Wunderlanggruppierung schaffen, da von Big Mum noch kaum etwas bekannt ist, aber ich komme nicht umhin die Parallelen zu bemerken :D .
      Ist also die Herzkönigin auch die Kaiserin Big Mum? Grundsätzlich wäre dies möglich, ihr Herrschaftsgebiet liegt in der neuen Welt, sie wurde nach dem Einsatz der Bombe von der WR ausgeschlossen und wir wissen noch nicht, seit wann welcher Kaiser an der Macht ist. Die Körpergröße könnte noch ein Problem darstellen, aber wir wissen nicht welche Verjüngungsexperimente währen dem One Piece Zeitsprung schiefgegangen sind. Den Wahrheitsgehalt dieser Vermutungen wage ich nicht zu beziffern, aber wie es bei Verschwörungstheoretikern üblich ist, kann man die Fakten so lange drehen bis es irgendwie passt :pinch: .

      Ja die Parallelen zu Big Mum sind ähnlich, aber sie ist dennoch nicht die gleiche Person. Ich liebe Alice im Wunderland einfach zu sehr, als dass ich Oda die Interpretation dieser Welt allein überlassen kann. Die Dopplung muss mir einfach verziehen werden ;)

      qoii schrieb:


      Aber zurück zu den Untergebenen der Herzkönigin. Ich bin mir trotz mehrfachen Durchlesens immer noch nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass die Karten/Papiersoldaten Dumptys Werk sind. Damit besitzt er eine ähnliche TF wie Dee (oder war es Dumm 8o ), während sie gezeichnete Dinge zum Leben erwecken kann sind es bei ihm gebastelte/ausgeschnittene Sachen oder andere Gegenstände aus Papier und Pappe. Unsere Lieblingszwillinge waren schon damals mit von der Partie und auch Theophilus war Anwesen, eben jener den sie wahrscheinlich gerade in CO treffen. Das Alice Kartoffeln schälen muss halte ich für weniger wichtig, eine "muss" so heißen und eine "muss" Kartoffeln schälen, zufällig ist es die selbe Person ;) , also noch kein Grund hier etwas hineinzudeuten. Gryphius betätigt sich als Paketbote und bringt die Bombe in die Stadt. Wobei ich mich gerade Frage, ob es nicht mehr Opfer gegeben hätte von Gryphius die Bombe einfach nur abgelegt hätte ohne das gleichzeitig die Papiersoldaten angegriffen hätte. Immerhin sind die Bewohner nur in die Minen geflüchtet, weil sie dort Schutz vor dem Angriff gesucht haben und nicht erst als Kol Shallow und Oswald von der Bombe erzählt hat.

      Ach frage bei einer gestörten Königin doch nicht nach Logik xD
      Die Papiersoldaten sind Dumptys Werk, ja :)

      qoii schrieb:


      Womit wir bei den aktuellen Ereignissen angekommen sind. Charls Winchester hat es seinen Erfahrungen gelernt und traut den neuen Freunden des Bürgermeisters nicht, er hofft bei seiner Schwägerin auf unterstützen, womit sie aber trotz ihrer Ablehnung der CP-8 nicht einverstanden ist. Trotzdem hat sie es schon geschafft sich verdächtig zu machen, da sie Besuch von Envy bekommt. Wobei müsste Pentheus nicht auch noch in der Wohnung (gewesen) sein. Frederick erzählt derweil Barceló die Geschichte der Insel und hofft auf weitere Informationen über die CP-8, dumm nur das die Marine selber nicht weiß was diese vorhat und sie wenn ich micht recht entsinne er zufällig auf der selben Insel gelandet sind.

      DU meinst die Marine? Nein die ist nicht zufällig nach Clockwork Orange geschickt worden.

      qoii schrieb:


      Mal wieder das Gefühl, etwas wichtiges vergessen zu haben, aber was soll's, sonst werde ich heute überhaupt nicht mehr fertig. XD

      War alles abgedeckt und dazu auch nich extrem ausführlich. Tut mir eher Leid, dass ich auf vieles nicht eingegangen bin, was einfach richtig zusammengefasst oder geschlussfoglert wurde! :)


      Viel Vergnügen. Neues Kapitel befindet sich eins über mir :)

    • 110.Kapitel: Sondereinheit SALIGIA der Cipherpol No.8

      So, nachdem ich deinen astreinen Erscheinungsrhythmus verdaddelt habe, kann ich wenigstens der Erste sein, der dein Kapitel kommentiert.^^

      Es geht also in diesem Kapitel um die SALIGIA, die momentan die wohl coolsten deiner Antagonisten stellt. Ich meine, klar, Katerina und Co. sind schon klasse, aber die sieben Todsünden machen allein schon aufgrund der doch recht geilen Thematik mehr her. Gibt schon Gründe, warum der Film "Sieben" so erfolgreich war. xD

      Keine Ahnung, inwiefern du es beabsichtigt hast oder nicht, aber für mich macht Narcisse im Moment noch nicht den Eindruck, der Sünde des Hochmuts angemessen zu sein. Hättest du die Verteilung der Sünden zuvor nicht bekanntgegeben, so hätte ich bisher eher den Zorn in unserem Schönling personifiziert gesehen. Die Aussage über seine zwei Gesichter, die Bosheit und Wildheit, die manchmal die kühle, distanzierte Persönlichkeit kontrastiert, der vermeintlich lauernde Dämon...
      Hochmut hingegen kann man bei Narcisse hingegen eher wenig erkennen, ganz im Gegenteil, seinem Team gegenüber scheint er ein bestimmter, aber doch recht umgänglicher Boss zu sein, der sich in feinster Ruffy Manier zu ihnen gesellt und keinen Sonderstatus einzunehmen gedenkt, es sei denn, die Situation verlangt es. Dass er sich meist unnahbar und abgeklärt zeigt, muss nun nicht unbedingt ein Zeichen von Hochmut sein. Zumindest einen Thron hätte ich schon erwartet. xD
      Umso interessanter macht es den Charakter aber, da ich mir momentan nur schwer vorstellen kann, wie sich seine Sünde äußern wird. Möglich, dass er die Hochmut auch nur im Kampf zeigt oder als Teil seiner zweiten, dämonischen Persönlichkeit. Würde meiner Meinung nach Sinn ergeben, wenn sein zweites Ich, vor dem sich alle fürchten, seine Sünde ist.
      Eine weitere Frage wäre, wie alt Narcisse eigentlich ist. Immerhin schien er Briannas Mutter zu kennen, wenngleich er zu diesem Zeitpunkt auch ein Kind gewesen sein könnte. Oder Jugendlicher.

      Weiter geht's und ich komme zu meiner zweitliebsten Sünde, Ëris. Ihren Beiname "Sukubus" genieße ich noch mit Vorsicht. Ganz einfach, weil ich mich bereits bei Aloes Nymphen-Frucht auf die Fresse gepackt habe. xD
      Ein Sukkubus ist eine Art Dämon, immer weiblich und dem Nachtalb nicht unähnlich. Je nach Mythologie und Quelle infiziert er seine männlichen Opfer mit Alpträumen und stiehlt darauf ihren Samen. Immer noch besser als das männliche Gegenstück Inkubus, der die schlafenden Frauen mal eben direkt begattet. xD
      Aber handelt es sich bei der Lust um eine Nutzerin der kryptiden Zoan? Generell würde es passen, allerdings wüsste ich nicht, wie du die Kräfte auslegen würdest. Die beiden Bediensteten scheinen ihrer Persönlichkeit beraubt worden zu sein, zumindest nach außen hin. Kaisa hingegen wurde von einem goldenen Strudel verschlungen. Meine Theorie wäre, dass es Ëris möglich ist, Trugbilder heraufzubeschwören oder sich in den Kopf des Opfers einzunisten -ganz wie es ein Sukkubus tut- und dort Albträume entstehen lässt. Und während der Geist, der Verstand in diesem Albtraum gefangen ist, wird die fleischliche Hülle zum hirnlosen Sklaven des Sukkubus, Ëris.
      Das wäre zumindest meine Theorie, die sowohl Kaisas Gefangennahme als auch die zombiehaften Diener abdeckt. Wie das allerdings mit dem goldenen Apfel zusammenhängt, kann ich auch nicht sagen. Leider. xD

      Wenn ich schon dabei bin, kann ich mich auch gleich zu der...Geschwisterliebe äußern. Nennen wir es mal so. xD
      Ich habe es ja schon einmal gesagt, eine inzestuöse Beziehung zwischen Narcisse und Ëris fände ich nicht schlecht. Ist ein Tabu, ist eine Hausnummer, aber mein Gott. Du hast in deinem letzten Arc eine Insel mit Millionen von Einwohnern vernichtet, da wirkt so ein bisschen Inzest doch wie Chanukka im Juli.^^
      Mal abgesehen davon, dass es auch gut zur Sünde des Hochmuts passen würde, nur eine Person seiner eigenen Blutlinie, quasi aus seinem Fleisch und Blut, als würdig zu erachten, sich sexuell mit ihm zu vereinen bzw. seiner "wert zu sein".

      Silas ist auch so ein Kandidat für eine genauere Betrachtung, da sein Wesen gleichzeitig passend und widersprüchlich zu seiner Sünde zu sein scheint. Einerseits ist er ohne Zweifel gierig, er verzerrt sich nach Envys Schmuck, nach Ëris' Körper usw., verurteilt jedoch gleichzeitig die Geldgier und Käuflichkeit des Polizeiinspektors (ist hier Beef gemeint oder der Boss von Abberline?) aufs Schärfste. Natürlich habe ich auch hier meine Theorie.^^
      Ich könnte mir gut vorstellen, dass Silas seine eigene Sünde nicht nur erkennt, sondern sich dafür auch verurteilt. Er hasst die Gier der Menschen, kann seine eigene jedoch nicht zügeln. Somit ist er vielleicht das einzige Mitglied der SALIGIA, dass seine Sünde tatsächlich als ebensolche erachtet und von Schuld geplagt wird, ohne sich selbst läutern zu können. Würde mich nicht überraschen, wenn er auch der einzige wäre, der tatsächlich freiwillig bzw. "gern" für die Regierung gearbeitet hat, um "Buße" zu tun, sich von seiner Sünde mit jedem Auftrag rein zu waschen, wohlwissend, dass ihn seine unwiderstehliche Gier wieder beschmutzen wird. Und so demütig, wie er gegenüber Narcisse agiert, hat mittlerweile vielleicht ebendieser die Rolle der WR für Silas übernommen. Ich denke nämlich schon, dass der Albino dem Hochmut relativ treu ergeben ist.
      Übrigens halte ich ihn zudem für eine teufelsfruchtfreie Sünde.^^

      Über die anderen gibt es nicht viel zu sagen, außer, dass du uns Urs und Colere noch immer vorenthältst. Allmählich empfinde ich das beinahe als auffällig. Das ganze erinnerte mich fast schon an Oda, der uns damals eine detaillierte Übersicht über alle bekannten Samurai gab - mit Ausnahme des "Kerls, der eben besprochen wurde". xD
      Aber wir erhalten immerhin erste Hinweise auf die beiden. Bei Colere riecht alles nach einer Hintergrundgeschichte, die du entweder in die abgedrehte oder tragische Richtung steuern könntest oder eine ungesunde, abgefuckte Mischung aus beiden Möglichkeiten. Wenn die "Blutbefleckte Magd" zwischen demütiger, frommer Gehorsamkeit und manisch-jähzorniger Naturgewalt schwanken würde, hätte das schon einen gewissen Unterhaltungswert. Kann mir gut vorstellen, dass sie die Familie, für die sie einst arbeitete, im Ausbruch ihres Zorns abgeschlachtet und so ihren Beinamen erhalten hat.
      Bei Urs bin ich gespannt, wie du Trägheit definierst. Einerseits ist sein Beiname "Trunkenbold" aussagekräftig, andererseits kann man Alkoholismus natürlich unterschiedlich interpretieren. Ich will nur darauf hinaus, ob du Trägheit hier mit "Bequemlichkeit und Faulheit" besetzt oder mit der ursprünglichen Bedeutung dieser Sünde, der "Trägheit des Herzens und der Seele" - Müßiggang, Melancholie, Depression. Momentan tendiere ich zur ersten Variante. Einfach, weil die zweite Option ein hohes Maß an Charaktertiefe bedeuten würde, welche viel Handlungsraum zur Entfaltung bräuchte und ich mir nicht sicher bin, ob Urs eine solch große Rolle einnimmt. Ich wage es noch zu bezweifeln.^^

      Ich wage außerdem zu bezweifeln, dass die Kopfgelder viel über die Stärke der einzelnen Mitglieder aussagen. Einfach, weil sich ein Kopfgeld aus Variablen zusammensetzt, die über die reine Kampfkraft hinausgehen. Eine Envy halte ich schon für das schwächste Mitglied der Truppe, da sich ihre Fertigkeiten eher auf das Stehlen, die Heimlichkeit und Spionage beschränken. Bereits im ersten Arc schien sie wenig kampferprobt, suchte auch nicht die direkte Konfrontation. Momentan würde ich sie als wahrscheinlichsten Kandidaten für eine erste Kraftdemonstration seitens Brianna sehen. Immerhin trafen die beiden bereits im ersten Arc aufeinander und früher oder später muss deine Protagonistin ja auch mal einen Kampf gewinnen. Richtig gewinnen, meine ich. Crane zähle ich hier nur bedingt mit rein, da er ja...gestürzt ist und überlebt hat.^^

      Auch Urs halte ich irgendwie für stärker, als seine 38 Mio Berry vermuten lassen. Allerdings kann es auch sein, dass du die SALIGIA bewusst so breit fächerst, um sowohl Gegner für Barcelo und Co. als auch für deine Protagonisten zu schaffen.
      Sagen wir einfach, Järv ist die zweitmächtigste Sünde, wie es sein Kopfgeld in Aussicht stellt. Im Kampf gegen Kaisa hatte er weitgehend die Nase vorn, gleichzeitig würde das aber auch bedeuten, dass Kaisa gegen den Rest der SALIGIA gute Chancen hätte. Am schwersten dürfte eh Narcisse auszuschalten sein, weshalb spätestens bei ihm wohl Barcelos Crew eingreifen muss und wird. Wobei ich glaube bzw. hoffe, dass du mind. eine Sünde in die nächsten Arcs rettest. Einfach, weil du bisher immer einen Antagonisten gerettet hast. Es sei denn, die Sünden sollen wirklich als erste Partei fallen, die nach der Prophezeiung (für die man Briannas Blut bzw. das Blut der Cigno braucht, ich hab's doch gewusst! xD) sucht.

      Ja, die SALIGIA ist schon eine interessante Gruppierung. Ich freue mich auf Urs, Colere und deine weiteren Kapitel.^^


    • 110.Kapitel: Sondereinheit SALIGIA der Cipherpol No.8

      Man man man wo ist schon wieder die Zeit geblieben und dabei hast du uns doch ein so schönen und interessantes Kapitel über die SALIGIA geliefert. ^.^

      Die WR bzw. besser CP8 ist also schlauer als die Shichibukai-Abteilung und baut ihren Mitgliedern eine Sicherung ein. Wobei eigentlich nicht, die Samurai werden als noch freie Piraten angeworben, die eine "kleinere" Bedrohung sind und die SALIGIA wird sich aus bereits gefangengenommenen Verbrechern/Piraten zusammensetzten, die eine alternative zu (lebenslanger) Haft oder Tod geboten bekommen. Trotzdem dürften die SALIGIA treuer sein als die Shichibukai, … sofern die Chips funktionieren. ;)

      Da die Chips (erstaunlicherweise) nicht so funktionieren wie sie sollen, ist Vegapunk Nichte direkt mal mitgekommen um zu klären woran dies liegt. Dabei tauchen zwei Fragen auf.
      Zum einen meine ich mich zu erinnern, dass Sophie die Tochter von Vegapunk Nichte ist und somit wäre er Großonkel und nicht Opa (Danke allwissende Müllhalde :P ).
      Zum anderen ist da Sophies Aufgabe sich die Chips direkt anzuschauen. Bis jetzt wirkte es eher so, als sei Team Barceló ausgewählt worden, weil es aus guten Kämpfern besteht, welcher der SALIGIA etwas entgegensetzten können. Aber Sophie ist nicht zufällig in der Gruppe, sondern mit einem festen Auftrag und dafür, dass sie einfach nur mitgeschickt wurde sind alle zu vertraut miteinander. Daraus ließe sich schließen, dass Team Barceló vor allem ausgewählt wurde weil Sophie zu dieser (Spezial-)Truppe gehört und nicht (nur) weil der Kapitän nebst Mannschaft gegen die SALIGIA bestehen könnte.

      Wie Bo es so schon vorgemacht hat, möchte ich nun auch etwas auf die einzelnen Süden eingehen.

      Anders als Bo kann ich bei Narcisse schon etwas mehr erkennen, was ich als "Hochmut" interpretieren würde. Beginnen wir mit seinem Beinamen, ‚Falscher Prinz’ Narcisse. Dieser hat an sich schon eine schöne Doppeldeutigkeit, er könnte so hochmütig sein, sich selbst als Prinz zu bezeichnen und deswegen ein falscher Prinz sein. Andererseits wurde er in Envys Wahrnehmung als perfekter man und (Märchen-)Prinz beschrieben, der er aber Charakterlich überhaupt nicht ist.
      Seien dunkle Seite scheint immer dann zum Vorschein zu kommen, wenn einer gegen seinen Willen handelt oder ihm sonst wie in die Quere kommt. Also sobald etwas nicht nach seinem Willen läuft bekommt der Gegner seinen Zorn zu spüren, sobald jemand es wagt gegen seinen Willen zu handeln. Er scheint in seinen Augen so etwas wie der Mittelpunkt zu sein der alles richtig macht und für den alles Perfekt laufen muss, er hat immer recht, er ist immer im recht. Zumindest würde ich sein handeln unter dem Wissen das er Hochmut repräsentiert so einschätzen. Es wurde ja auch angedeutet, dass der Vorschlag mit allen "Gästen" gemeinsam zu Essen kein wirklicher Vorschlag war, sondern ein (freundlich formulierter) Befehl.
      Ganz abgesehen von Narcisse Namenspatron, der sich in sein eigenes Spiegelbild verleibte und dem Narzissmus seinen Namen gab. Hochmut und zum teil auch Narzissmus sorgen dafür, dass man eine übersteigerte Meinung von sich selbst hat und sich als wichtiger klüger besser usw. als andere Erachtet. Natürlich kann man dann zu den anderen dummen Leuten freundlich sein, solange sie dem eignen willen folge leisten.

      Bei Sukubus’ Ëris bin ich mir fast sicher, dass und mit dem Beinnamen auch gleich die entsprechende Teufelsfrucht (kryptiden Zoan) mitgeteilt wurde. Zwar Teile ich Bos bedenken durchaus und seine Nachforschungen über die klassischen Mythengestalt des Sukubus stimmen mit meinem Wissen überein. Allerdings erinnere ich mich auch, dass in irgendwelchen Romanen, Filmen oder was auch immer Sukubus teils auch etwas modifizierte Fähigkeiten bekommen haben. Ich weiß absolut nicht mehr wo, aber ich erinnere mich durchaus am Geschichten in denen z.B. eine Art Gedankenkontrolle zu den Fähigkeiten eines Sukubus gehörte. Ich würde Eris Fähigkeiten unter anderem wie Folgt interpretieren.
      Sie kann Menschen die Seele aussaugen/unterdrücken oder wie auch immer man das Formulieren möchte. Zumindest wirken die beiden Diener so, als hätten sie keinen freien Willen mehr und durch die leeren Augen kam mir sofort der Gedenke, >da ist keiner mehr zu Hause<, also der Geist/Seele/Verstand ist nicht mehr vorhanden. Sie reagieren voll und ganz auf die Wünsche Befehle ihrer Herrin. Damit komme ich auch zu dem goldenen Strudel in dem Kaiser ertrunken ist, dass habe ich als die bildliche Umsetzung der Übernehme angesehen, also der Verstand ertrinkt/verschwindet darin. Ähnlich wie bei Bo stört dann aber der Goldene Apfel. XD

      Probleme habe ich Silas ‚der dreißig Judassilberlinge bzw, besser gesagt mit seinem Beinamen, mir war zwar klar, worauf du dich hier beziehst aber... sagen wir einfach ich fand den Beinnamen nicht so schön griffig wie die anderen :D . Denn so gesehen passt er eigentlich für die Gier ziemlich gut und enthält auch die (Reue/Selbst-)Verachtung, welche Silas für die Gier der anderen zeigt, in wie weit er sich selbst für seine Gier verachtet wissen wir noch nicht.

      Die Blutbefleckte Magd’ Colère, eine cholerische Magd die wahrscheinlich gerne mal oder zumindest einmal ihre Herren erschlagen hatXD. Wieder ein Name, der selbsterklärend ist, zumindest bis wir mal (endlich) ein paar weitere Informationen über sie bekommen. Auch zu ‚Trunkenbold’ Urs, können wir bis jetzt nichts genaueres sagen.

      Die Mitglieder der SALIGIA waren in den letzten Kapiteln sehr fleißig und haben einige Personen eingesammelt. Envy hat sich Shallow gekümmert, aber da sie nur von einem Gast spricht dürfte Pentheus nicht dabei sein. Ob er die Wohnung rechtzeitig verlassen hatte, niederschlagen wurde oder vielleicht sogar Tod ist wissen wir noch nicht, aber ich würde am ehesten davon Ausgehen dass er mit zurückgelassen wurde, sofern ihn Envy überhaupt entdeckt hat. Eris hat sich um Kaiser und Dädalus gekümmert, aber Silas war am fleißigsten. Er hat Drake und Kyu durch die Polizei festnehmen lassen, wobei die Frage bleibt ob sie ebenfalls im Palast sind oder im eigentlichen Gefängnis von CO. Weiterhin hat er Marc und das Mädchen ebenfalls eingesammelt, hierbei habe ich mir zunächst die Frage gestellt, ob er Sophie mit Aleo verwechselt hat, da bisher ausschließlich Briannas Truppe auf er Sammelliste stand. Allerdings gab es die Fotos und Sophie dürfte von der Barceló Truppe die gefährlichste sein, da sie sich mit dem Chips auskennt. Weiterhin war sie auch am einfachsten zu erwischen, da Barceló, Rebekah und Lanzelot bei Abberlin sind und die beiden anderen dürften trotz ihrer Streitigkeiten zusammen auch schwer von einem Kämpfer zu besiegen sein. Wobei man nicht vergessen sollte das Urs und Colere von ihrem Aufträgen noch nicht zurück sind, dabei kann es sich von Beschattung/Informationsbeschaffung über Besorgungen bis ihn zum einsammeln von weiteren Zielpersonen um alles handeln.

      Weiterhin erfahren wir dass die SALIGA mit dem Harlekin zusammenarbeitet, zumindest hat dieser alle relevanten Informationen besorgt. Aber zu welcher Fraktion die einen und der andere letztendlich gehören wissen wir immer noch nicht. Wobei ich erinnere mich da sehr sehr dunkel an die Verzweiflung/ den Unmut der fünf Weisen dass Brianna sich nicht mehr gemeldet hat und die Idee jemand anderen zusätzlich zu beauftragen, war das nicht der Harlekin?

      Wie auch immer, auch die SALIGA oder besser derjenige der den Chip deaktivieren konnte, ist an der Entschlüsselung der Prophezeiung interessiert, genauso wie (Teile) der/die Triade. Also könnten sie SALIGA für eine der Triade Fraktionen arbeiten, mit dem falschen Prinz ist sogar ein Herrschertitel anwesend :whistling: ..., aber das würde die schöne Zaren-Idee ausschließen :( ... Ach was weiß ich, es gibt mal wieder zu viele Möglichkeiten, ich denke nur, dass wir eine zusammenarbeitet zwischen der Herzkönigin und der SALIGA definitiv ausschließen können. ^.^

      Um die bewusste Prophezeiung zu entschlüsseln braucht man also den Stein den Järv besorgt hat und Briannas Blut, Blut im direkten oder im Übertragenen Sinne. Auch ja, Narcisse und Eris scheinen Briannas Mutter gekannt zu haben, könnten die Beiden vielleicht sogar etwas mit der Auslöschung von Briannas Familie zu tun zu habe. Eris wirkt zumindest ziemlich eifersüchtig über Narcisse Interesse an Brianna bzw. ihrer Mutter zu sein.

      Wie geht es jetzt weiter, fast alle Mitglieder von Brianna sind eingefangen worden und der Harlekin ist noch nicht mal selbst aktiv geworden, aber wenn mein Verdacht stimmt ist dieser ehe gerade anders Beschäftigt ;) . Dafür verdichten sich die ersten Hinweise auf eine Teamarbeit Brianna, Barceló-Trupp und Abberlin, immerhin wurde mindestens jeweils einer ihrer Liebsten von der SALIGA eingesammelt und einige Mitglieder waren mal Kollegen oder beginnen gerade sich anzufreunden.

      Wieder mal ein sehr informatives und spannendes Kapitel, welches sehr zu spekulieren Einlädt und dabei habe ich mich sogar noch zurückgehalten und einiges was Bo bereits angesprochen hat nicht mehr erwähnt. Ich freue mich schon sehr darauf zu erfahren wie es weitergeht. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & 111.Kapitel erschienen

      So meine Lieben. Es ist schon wieder Dienstag und deswegen gibt es von mir auch ein neues Kapitel! :)

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Keine Ahnung, inwiefern du es beabsichtigt hast oder nicht, aber für mich macht Narcisse im Moment noch nicht den Eindruck, der Sünde des Hochmuts angemessen zu sein. Hättest du die Verteilung der Sünden zuvor nicht bekanntgegeben, so hätte ich bisher eher den Zorn in unserem Schönling personifiziert gesehen. Die Aussage über seine zwei Gesichter, die Bosheit und Wildheit, die manchmal die kühle, distanzierte Persönlichkeit kontrastiert, der vermeintlich lauernde Dämon...
      Hochmut hingegen kann man bei Narcisse hingegen eher wenig erkennen, ganz im Gegenteil, seinem Team gegenüber scheint er ein bestimmter, aber doch recht umgänglicher Boss zu sein, der sich in feinster Ruffy Manier zu ihnen gesellt und keinen Sonderstatus einzunehmen gedenkt, es sei denn, die Situation verlangt es. Dass er sich meist unnahbar und abgeklärt zeigt, muss nun nicht unbedingt ein Zeichen von Hochmut sein. Zumindest einen Thron hätte ich schon erwartet. xD
      Umso interessanter macht es den Charakter aber, da ich mir momentan nur schwer vorstellen kann, wie sich seine Sünde äußern wird. Möglich, dass er die Hochmut auch nur im Kampf zeigt oder als Teil seiner zweiten, dämonischen Persönlichkeit. Würde meiner Meinung nach Sinn ergeben, wenn sein zweites Ich, vor dem sich alle fürchten, seine Sünde ist.
      Eine weitere Frage wäre, wie alt Narcisse eigentlich ist. Immerhin schien er Briannas Mutter zu kennen, wenngleich er zu diesem Zeitpunkt auch ein Kind gewesen sein könnte. Oder Jugendlicher.

      Der Hochmut für Silas ist natürlich von mir nicht ohne Grund gewählt und ich kann teilweise auf qoiis Ausführungen verweisen, die schon einmal in die richtige Richtung gehen.
      Ich habe nicht alle Todsünden so überspitzt gezeichnet, wie es vielleicht bei Järv und Ëris zutrifft. Wie du ja bereits später geschrieben hast, haben wir beispielsweise mit Silas jemand, der sich seiner sündhaften Triebe durchaus bewusst ist und jene bei sich selbst und anderen verachtet. Envy ist beispielsweise da so ein Zwischenwesen, da ihr ihre Eifersucht nicht immer klar ist und Ëris stellt überhaupt nicht in Frage, dass mit ihr etwas nicht in Ordnung wäre.
      Bei Narcisse habe ich das komplexer angelegt und ich hoffe einfach, dass du mir da vertraust. Die SALIGIA sind die Charaktere, die ich als erstes Als Antagonisten für meine Geschichte entworfen habe. Ich habe also entsprechend lange an ihren Charakteren und Fähigkeiten geformt. Da kommt auch noch einiges :)

      -Bo- schrieb:


      Weiter geht's und ich komme zu meiner zweitliebsten Sünde, Ëris. Ihren Beiname "Sukubus" genieße ich noch mit Vorsicht. Ganz einfach, weil ich mich bereits bei Aloes Nymphen-Frucht auf die Fresse gepackt habe. xD
      Ein Sukkubus ist eine Art Dämon, immer weiblich und dem Nachtalb nicht unähnlich. Je nach Mythologie und Quelle infiziert er seine männlichen Opfer mit Alpträumen und stiehlt darauf ihren Samen. Immer noch besser als das männliche Gegenstück Inkubus, der die schlafenden Frauen mal eben direkt begattet. xD
      Aber handelt es sich bei der Lust um eine Nutzerin der kryptiden Zoan? Generell würde es passen, allerdings wüsste ich nicht, wie du die Kräfte auslegen würdest. Die beiden Bediensteten scheinen ihrer Persönlichkeit beraubt worden zu sein, zumindest nach außen hin. Kaisa hingegen wurde von einem goldenen Strudel verschlungen. Meine Theorie wäre, dass es Ëris möglich ist, Trugbilder heraufzubeschwören oder sich in den Kopf des Opfers einzunisten -ganz wie es ein Sukkubus tut- und dort Albträume entstehen lässt. Und während der Geist, der Verstand in diesem Albtraum gefangen ist, wird die fleischliche Hülle zum hirnlosen Sklaven des Sukkubus, Ëris.
      Das wäre zumindest meine Theorie, die sowohl Kaisas Gefangennahme als auch die zombiehaften Diener abdeckt. Wie das allerdings mit dem goldenen Apfel zusammenhängt, kann ich auch nicht sagen. Leider. xD

      Ich sagte ja bei Ëris-Teufelskraft habe ich mal etwas um Drei Ecken Gedacht. Deine Ausführungen zum Sukkubus und Ëris Epithet sind also vollkommen richtig. Ob und wie das mit ihrer TF zusammen hängt? Da musst du abwarten :D

      -Bo- schrieb:


      Wenn ich schon dabei bin, kann ich mich auch gleich zu der...Geschwisterliebe äußern. Nennen wir es mal so. xD
      Ich habe es ja schon einmal gesagt, eine inzestuöse Beziehung zwischen Narcisse und Ëris fände ich nicht schlecht. Ist ein Tabu, ist eine Hausnummer, aber mein Gott. Du hast in deinem letzten Arc eine Insel mit Millionen von Einwohnern vernichtet, da wirkt so ein bisschen Inzest doch wie Chanukka im Juli.^^
      Mal abgesehen davon, dass es auch gut zur Sünde des Hochmuts passen würde, nur eine Person seiner eigenen Blutlinie, quasi aus seinem Fleisch und Blut, als würdig zu erachten, sich sexuell mit ihm zu vereinen bzw. seiner "wert zu sein".

      :whistling:

      -Bo- schrieb:


      Silas ist auch so ein Kandidat für eine genauere Betrachtung, da sein Wesen gleichzeitig passend und widersprüchlich zu seiner Sünde zu sein scheint. Einerseits ist er ohne Zweifel gierig, er verzerrt sich nach Envys Schmuck, nach Ëris' Körper usw., verurteilt jedoch gleichzeitig die Geldgier und Käuflichkeit des Polizeiinspektors (ist hier Beef gemeint oder der Boss von Abberline?) aufs Schärfste. Natürlich habe ich auch hier meine Theorie.^^
      Ich könnte mir gut vorstellen, dass Silas seine eigene Sünde nicht nur erkennt, sondern sich dafür auch verurteilt. Er hasst die Gier der Menschen, kann seine eigene jedoch nicht zügeln. Somit ist er vielleicht das einzige Mitglied der SALIGIA, dass seine Sünde tatsächlich als ebensolche erachtet und von Schuld geplagt wird, ohne sich selbst läutern zu können. Würde mich nicht überraschen, wenn er auch der einzige wäre, der tatsächlich freiwillig bzw. "gern" für die Regierung gearbeitet hat, um "Buße" zu tun, sich von seiner Sünde mit jedem Auftrag rein zu waschen, wohlwissend, dass ihn seine unwiderstehliche Gier wieder beschmutzen wird. Und so demütig, wie er gegenüber Narcisse agiert, hat mittlerweile vielleicht ebendieser die Rolle der WR für Silas übernommen. Ich denke nämlich schon, dass der Albino dem Hochmut relativ treu ergeben ist.
      Übrigens halte ich ihn zudem für eine teufelsfruchtfreie Sünde.^^

      Fast perfekte und exzellente Ausführungen. Da kann ich nicht mehr viel hinzufügen. Im übrigen war Beef gemeint ;)

      -Bo- schrieb:

      Über die anderen gibt es nicht viel zu sagen, außer, dass du uns Urs und Colere noch immer vorenthältst. Allmählich empfinde ich das beinahe als auffällig. Das ganze erinnerte mich fast schon an Oda, der uns damals eine detaillierte Übersicht über alle bekannten Samurai gab - mit Ausnahme des "Kerls, der eben besprochen wurde". xD
      Aber wir erhalten immerhin erste Hinweise auf die beiden. Bei Colere riecht alles nach einer Hintergrundgeschichte, die du entweder in die abgedrehte oder tragische Richtung steuern könntest oder eine ungesunde, abgefuckte Mischung aus beiden Möglichkeiten. Wenn die "Blutbefleckte Magd" zwischen demütiger, frommer Gehorsamkeit und manisch-jähzorniger Naturgewalt schwanken würde, hätte das schon einen gewissen Unterhaltungswert. Kann mir gut vorstellen, dass sie die Familie, für die sie einst arbeitete, im Ausbruch ihres Zorns abgeschlachtet und so ihren Beinamen erhalten hat.
      Bei Urs bin ich gespannt, wie du Trägheit definierst. Einerseits ist sein Beiname "Trunkenbold" aussagekräftig, andererseits kann man Alkoholismus natürlich unterschiedlich interpretieren. Ich will nur darauf hinaus, ob du Trägheit hier mit "Bequemlichkeit und Faulheit" besetzt oder mit der ursprünglichen Bedeutung dieser Sünde, der "Trägheit des Herzens und der Seele" - Müßiggang, Melancholie, Depression. Momentan tendiere ich zur ersten Variante. Einfach, weil die zweite Option ein hohes Maß an Charaktertiefe bedeuten würde, welche viel Handlungsraum zur Entfaltung bräuchte und ich mir nicht sicher bin, ob Urs eine solch große Rolle einnimmt. Ich wage es noch zu bezweifeln.^^

      Auch hier steckt viel Wahres drinnen. Zu Urs kannst du dir ja im heutigen Kapitel selbst ein Bild machen ;)

      -Bo- schrieb:


      Ich wage außerdem zu bezweifeln, dass die Kopfgelder viel über die Stärke der einzelnen Mitglieder aussagen. Einfach, weil sich ein Kopfgeld aus Variablen zusammensetzt, die über die reine Kampfkraft hinausgehen. Eine Envy halte ich schon für das schwächste Mitglied der Truppe, da sich ihre Fertigkeiten eher auf das Stehlen, die Heimlichkeit und Spionage beschränken. Bereits im ersten Arc schien sie wenig kampferprobt, suchte auch nicht die direkte Konfrontation. Momentan würde ich sie als wahrscheinlichsten Kandidaten für eine erste Kraftdemonstration seitens Brianna sehen. Immerhin trafen die beiden bereits im ersten Arc aufeinander und früher oder später muss deine Protagonistin ja auch mal einen Kampf gewinnen. Richtig gewinnen, meine ich. Crane zähle ich hier nur bedingt mit rein, da er ja...gestürzt ist und überlebt hat.^^

      Richtig. Die Kopfgelder sind Orientierungen ja und die Kämpfe werden nicht unbedingt so verlaufen, wie du/ihr es euch vorstellt oder vielleicht in der Hinsicht auch nicht euren Geschmack treffen. So kann man Envy aus kämpferischer Hinsicht sicherlich als das Schwächste hinstellen, während die Spitze bestimmt umkämpft ist zwischen drei Personen, deren Name ich aber nicht verrate :P

      -Bo- schrieb:


      Ja, die SALIGIA ist schon eine interessante Gruppierung. Ich freue mich auf Urs, Colere und deine weiteren Kapitel.^^

      Dann bist du da ja ein wenig auf deine Kosten gekommen :D

      @qoii

      qoii schrieb:


      Die WR bzw. besser CP8 ist also schlauer als die Shichibukai-Abteilung und baut ihren Mitgliedern eine Sicherung ein. Wobei eigentlich nicht, die Samurai werden als noch freie Piraten angeworben, die eine "kleinere" Bedrohung sind und die SALIGIA wird sich aus bereits gefangengenommenen Verbrechern/Piraten zusammensetzten, die eine alternative zu (lebenslanger) Haft oder Tod geboten bekommen. Trotzdem dürften die SALIGIA treuer sein als die Shichibukai, … sofern die Chips funktionieren. ;)

      Genau ich wollte halt nicht einfach einen reinen Abklatsch der Shichibukai einbauen und der größte Unterschied ist ja eher der, dass die Piraten, die zum Samurai ernannt werden, ja eine prinzipielle Wahl haben. Die anderen zwar auch, aber die Alternative ist recht trostlos. Genauso hat die Weltregierung eigentlich Kontrolle über die CP8, was bei den Shichibukai eigentlich kaum der Fall ist.

      qoii schrieb:


      Da die Chips (erstaunlicherweise) nicht so funktionieren wie sie sollen, ist Vegapunk Nichte direkt mal mitgekommen um zu klären woran dies liegt. Dabei tauchen zwei Fragen auf.
      Zum einen meine ich mich zu erinnern, dass Sophie die Tochter von Vegapunk Nichte ist und somit wäre er Großonkel und nicht Opa (Danke allwissende Müllhalde :P ).
      Zum anderen ist da Sophies Aufgabe sich die Chips direkt anzuschauen. Bis jetzt wirkte es eher so, als sei Team Barceló ausgewählt worden, weil es aus guten Kämpfern besteht, welcher der SALIGIA etwas entgegensetzten können. Aber Sophie ist nicht zufällig in der Gruppe, sondern mit einem festen Auftrag und dafür, dass sie einfach nur mitgeschickt wurde sind alle zu vertraut miteinander. Daraus ließe sich schließen, dass Team Barceló vor allem ausgewählt wurde weil Sophie zu dieser (Spezial-)Truppe gehört und nicht (nur) weil der Kapitän nebst Mannschaft gegen die SALIGIA bestehen könnte.

      Mea maxima culpa. Da habe ich mich doch glattweg in dem einen Flashback-Kapitel mit den Begrifflichkeiten vertan. Sophie ist Vegapunks Urenkelin. Das Mädchen aus dem Flashback des Symposiums war seine Enklein. Gut, dass das noch einmal aufgetaucht ist und du das bemerkt hast, das war mein Fehler!

      qoii schrieb:

      Anders als Bo kann ich bei Narcisse schon etwas mehr erkennen, was ich als "Hochmut" interpretieren würde. Beginnen wir mit seinem Beinamen, ‚Falscher Prinz’ Narcisse. Dieser hat an sich schon eine schöne Doppeldeutigkeit, er könnte so hochmütig sein, sich selbst als Prinz zu bezeichnen und deswegen ein falscher Prinz sein. Andererseits wurde er in Envys Wahrnehmung als perfekter man und (Märchen-)Prinz beschrieben, der er aber Charakterlich überhaupt nicht ist.
      Seien dunkle Seite scheint immer dann zum Vorschein zu kommen, wenn einer gegen seinen Willen handelt oder ihm sonst wie in die Quere kommt. Also sobald etwas nicht nach seinem Willen läuft bekommt der Gegner seinen Zorn zu spüren, sobald jemand es wagt gegen seinen Willen zu handeln. Er scheint in seinen Augen so etwas wie der Mittelpunkt zu sein der alles richtig macht und für den alles Perfekt laufen muss, er hat immer recht, er ist immer im recht. Zumindest würde ich sein handeln unter dem Wissen das er Hochmut repräsentiert so einschätzen. Es wurde ja auch angedeutet, dass der Vorschlag mit allen "Gästen" gemeinsam zu Essen kein wirklicher Vorschlag war, sondern ein (freundlich formulierter) Befehl.
      Ganz abgesehen von Narcisse Namenspatron, der sich in sein eigenes Spiegelbild verleibte und dem Narzissmus seinen Namen gab. Hochmut und zum teil auch Narzissmus sorgen dafür, dass man eine übersteigerte Meinung von sich selbst hat und sich als wichtiger klüger besser usw. als andere Erachtet. Natürlich kann man dann zu den anderen dummen Leuten freundlich sein, solange sie dem eignen willen folge leisten.

      Ziemlich richtig. Details natürlich nicht, aber die kannst du ja nicht wissen. Geht in die richtige Richtung!

      qoii schrieb:

      Bei Sukubus’ Ëris bin ich mir fast sicher, dass und mit dem Beinnamen auch gleich die entsprechende Teufelsfrucht (kryptiden Zoan) mitgeteilt wurde. Zwar Teile ich Bos bedenken durchaus und seine Nachforschungen über die klassischen Mythengestalt des Sukubus stimmen mit meinem Wissen überein. Allerdings erinnere ich mich auch, dass in irgendwelchen Romanen, Filmen oder was auch immer Sukubus teils auch etwas modifizierte Fähigkeiten bekommen haben. Ich weiß absolut nicht mehr wo, aber ich erinnere mich durchaus am Geschichten in denen z.B. eine Art Gedankenkontrolle zu den Fähigkeiten eines Sukubus gehörte. Ich würde Eris Fähigkeiten unter anderem wie Folgt interpretieren.
      Sie kann Menschen die Seele aussaugen/unterdrücken oder wie auch immer man das Formulieren möchte. Zumindest wirken die beiden Diener so, als hätten sie keinen freien Willen mehr und durch die leeren Augen kam mir sofort der Gedenke, >da ist keiner mehr zu Hause<, also der Geist/Seele/Verstand ist nicht mehr vorhanden. Sie reagieren voll und ganz auf die Wünsche Befehle ihrer Herrin. Damit komme ich auch zu dem goldenen Strudel in dem Kaiser ertrunken ist, dass habe ich als die bildliche Umsetzung der Übernehme angesehen, also der Verstand ertrinkt/verschwindet darin. Ähnlich wie bei Bo stört dann aber der Goldene Apfel. XD

      Dieser Apfel...xD

      qoii schrieb:


      Probleme habe ich Silas ‚der dreißig Judassilberlinge bzw, besser gesagt mit seinem Beinamen, mir war zwar klar, worauf du dich hier beziehst aber... sagen wir einfach ich fand den Beinnamen nicht so schön griffig wie die anderen :D . Denn so gesehen passt er eigentlich für die Gier ziemlich gut und enthält auch die (Reue/Selbst-)Verachtung, welche Silas für die Gier der anderen zeigt, in wie weit er sich selbst für seine Gier verachtet wissen wir noch nicht.

      Ich wollte hier einfach mal mit einer anderen Art von Beinamen spielen und nicht immer nur einen Titel vor den Namen setzen ;)

      qoii schrieb:

      Die Mitglieder der SALIGIA waren in den letzten Kapiteln sehr fleißig und haben einige Personen eingesammelt. Envy hat sich Shallow gekümmert, aber da sie nur von einem Gast spricht dürfte Pentheus nicht dabei sein. Ob er die Wohnung rechtzeitig verlassen hatte, niederschlagen wurde oder vielleicht sogar Tod ist wissen wir noch nicht, aber ich würde am ehesten davon Ausgehen dass er mit zurückgelassen wurde, sofern ihn Envy überhaupt entdeckt hat. Eris hat sich um Kaiser und Dädalus gekümmert, aber Silas war am fleißigsten. Er hat Drake und Kyu durch die Polizei festnehmen lassen, wobei die Frage bleibt ob sie ebenfalls im Palast sind oder im eigentlichen Gefängnis von CO. Weiterhin hat er Marc und das Mädchen ebenfalls eingesammelt, hierbei habe ich mir zunächst die Frage gestellt, ob er Sophie mit Aleo verwechselt hat, da bisher ausschließlich Briannas Truppe auf er Sammelliste stand. Allerdings gab es die Fotos und Sophie dürfte von der Barceló Truppe die gefährlichste sein, da sie sich mit dem Chips auskennt. Weiterhin war sie auch am einfachsten zu erwischen, da Barceló, Rebekah und Lanzelot bei Abberlin sind und die beiden anderen dürften trotz ihrer Streitigkeiten zusammen auch schwer von einem Kämpfer zu besiegen sein. Wobei man nicht vergessen sollte das Urs und Colere von ihrem Aufträgen noch nicht zurück sind, dabei kann es sich von Beschattung/Informationsbeschaffung über Besorgungen bis ihn zum einsammeln von weiteren Zielpersonen um alles handeln.

      Ja in der Tat waren sie fleißig. Warum diejenigen entführt wurden, die entführt worden sind, wird sich noch zeigen. Hat alles so seine (logischen) Gründe ;)

      qoii schrieb:


      Wie geht es jetzt weiter, fast alle Mitglieder von Brianna sind eingefangen worden und der Harlekin ist noch nicht mal selbst aktiv geworden, aber wenn mein Verdacht stimmt ist dieser ehe gerade anders Beschäftigt ;) . Dafür verdichten sich die ersten Hinweise auf eine Teamarbeit Brianna, Barceló-Trupp und Abberlin, immerhin wurde mindestens jeweils einer ihrer Liebsten von der SALIGA eingesammelt und einige Mitglieder waren mal Kollegen oder beginnen gerade sich anzufreunden.

      Diese Verbindung scheint schon ziemlich eindeutig, oder auch nicht? Dieses und nächstes Kapitel gibt Aufschluss darüber ;)

      qoii schrieb:


      Wieder mal ein sehr informatives und spannendes Kapitel, welches sehr zu spekulieren Einlädt und dabei habe ich mich sogar noch zurückgehalten und einiges was Bo bereits angesprochen hat nicht mehr erwähnt. Ich freue mich schon sehr darauf zu erfahren wie es weitergeht. ^.^

      Ich bedanke mich erst einmal für die ausführlichen Kommentare bei dir und auch Bo! Schön, dass hier wieder viel gefunden wurde!


      Nächste Woche wird es dann noch ein Doppel-Kapitel geben, ehe ich ja für vier Wochen pausieren muss. Damit ist aber dann auch die einleitende Phase des Arcs abgeschlossen und ich kann mich dann auf die mittlere/finale Phase konzentrieren! :)

      Viel Vergnügen! :thumbsup:

    • 111.Kapitel: Blutige Botschaft

      Gut, da mein neues Kapitel nun endlich online ist, kann ich mich ganz dem deinen widmen. ;)

      Ich beginne diesmal unchronologisch mit dem Harlekin oder besser mit dem, was der Harlekin Brianna hinterlassen hat.
      Ich kann hier nicht viel machen, als dir wirklich mal ein Lob für deine inszenatorischen Fertigkeiten auszusprechen. Die Spannungskurve lag konstant hoch, schwang sich geometrisch akkurat in die Höhe, als die Geheimtür entdeckt und das düstere Gewölbe erforscht wurde und mündete dann in einem grandios-verstörenden Bild. Hut ab. Eine Horror- oder zumindest Thriller-FF von dir hätte sich auch einen Reiz. :)
      Um Charles Winchester tut es mir nun weniger leid, wenngleich ich auch nicht sagen würde, dass er es verdient hat. Ausgleichende Gerechtigkeit ist gut und schön, aber ich bezweifle, dass er seinen Fehler und die damit einhergehende Zerstörung der Oberwelt nicht bereut hat. Er mochte ein Arsch gewesen sein, aber so ein Ende hätte ich ihm dennoch nicht gewünscht. Allerdings stört es mich auch nicht, was aber eher meinem eigenen Hang zur Blutlektüre zuzuschreiben ist. xD
      Dein Harlekin zeichnet sich für mich übrigens durch die Tugenden aus, die DCs Joker so gefährlich machen: Er ist manisch, intelligent, absolut neurotisch und in seinem Wahnsinn methodisch. Gleichzeitig denke ich aber, dass er auch im Chaos so richtig aufblühen und improvisieren könnte. Immerhin ist das auch eine herausragende Eigenschaft von Brianna, in Extremsituationen verhältnismäßig cool bleiben. ODER der Eindruck trübt und hinter dem kalkulierten Chaos des Harlekins steckt ein Mensch, der alles plant und durchdreht, wenn etwas unerwartetes geschieht. Momentan bin ich mir nichts sicher, was mir besser gefallen würde, da beides seinen Reiz hätte.
      Jedenfalls ist der Harlekin momentan DAS narrative Schmiermittel in diesem Arc. Er lockte die Protagonisten nach CO, wo er einen Pakt mit der SALIGIA eingegangen ist, welche wiederum die Stadt in ihre sündigen Fittiche gebracht haben. Und ja, das war meine Überleitung zu...

      ...deiner CP8-Einheit.^^
      Denn du komplettierst endlich das Gesamtbild, indem du uns Colere und Urs vorstellst. Die Sünde der Trägheit erinnerte mich ganz spontan an eine ulkige Mischung aus Balu (Disney's Dschungelbuch) und dem typischen abgehalfterten Seemann, der sich in einer heruntergewirtschafteten Bar in Schulden säuft und andere Gäste mit abenteuerlichen Geschichten über seine Zeit auf hoher See zuschwallt. Nur, dass die Sünde der Trägheit im Allgemeinen abgeklärter wirkt. Zwar scheint ihm egal zu sein, wohin er geht und was er tut, aber ich bezweifle, dass er so vollkommen lethargisch und gleichgültig bleiben wird. Beinahe, als würde Urs in sich ruhen.
      Colere hingegen macht einen netten Eindruck. Also falls man eine abgedrehte Verschmelzung aus Vertretungslehrerin und Domina nett findet.^^
      Nach ihrem Design schoss mir sofort in den Kopf, dass sie als Domina eine Magd gespielt hat und einen ihrer Kunden im Zornrausch (ausgelöst durch was auch immer) zu Tode gepeitscht/geprügelt/stimuliert hat. xD
      Außerdem macht mir Colere den Eindruck, eine der Personen zu sein, die Oswalds Forschungen verstehen, sprich, sie könnte eine Biologin oder Ärztin oder...Leichenbestatterin sein. Irgendetwas, das sie mit Kenntnissen und Wissen über den menschlichen Körper ausstattet. Ist als Domina ja auch kein Nachteil.^^
      Ich halte sie jedenfalls für hochgradig gefährlich, wenn sie mit Oswald bereits zu tun hatte und noch lebt. Vielleicht ist sie eines seiner Experimente? Er hat ihr Hirn etwas durchgemixt und jetzt hat sie Probleme mit der Impulsbeherrschung, sodass aus der feinen, lächelnden Hausmagd die "Blutige Magd" wurde? Wohlmöglich hat sie sogar Oswalds Familie (Minus Mutter natürlich) abgeschlachtet und deshalb begrüßt Oswald sie so freudig. xD

      Bei den Zwillingen und Theophilus gibt es diesmal wenig interessantes. Gut, Alice scheint eine Meise zu haben und der scheinbare Lehrer und Ausbilder Dumpty ist nicht sehr beliebt, aber ansonsten? Die einzige Frage wäre vielleicht, welchen Außeneinsatz die Todesgören abschließen sollen. Hat er etwas mit Brianna und/oder der Prophezeiung zu tun? Wäre nicht unwahrscheinlich. Zudem ist auffällig, das Theophilus schnell sein muss. Immerhin war die Bedienung in der Bar noch am Leben, als die Mädchen zur Tür rein kamen. Der Hutmacher hatte also bloß Sekunden, um Barbara(?) ins Hinterzimmer zu bugsieren und dort abzuschlachten. Kein gutes Zeichen für unsere stärketechnisch mediokre Protagonistentruppe.^^

      Leider fällt mir heute nicht mehr ein. Der Teil um Kol und Brianna war filmreif, die Charaktereinführungen haben mir gut gefallen und die Todeszwillinge jagen mir immer noch eine Heidenangst ein. xD Ruhig mehr davon! :)


    • 111.Kapitel: Blutige Botschaft

      Auch ich muss dir erst mal ein riesen Lob dafür aussprechen wie die die Stimmung und Situation im Hause Winchester aufgebaut hast :thumbsup: . Es stimmte einfach alles, die schummerige Stimmung, ein Gefühl das irgendetwas nicht so ist wie es sein sollte und dann der grausige Fund.

      Neben der steigenden Spannung öffnete sich bei mir gleich ein Katalog von Auffälligkeiten, welche definitiv angesprochen werden müssen. Beginnen wir am besten mit dem ganzen Eindruck des Hauses, welches eher verlassen wirkt, als würde dort scheint langem keiner mehr Leben. Zum Teil kann man dies natürlich dadurch erklären, dass Charls hier alleine zu Leben scheint. Seine Frau ist wenn ich mich recht entsinne Tod und sein Sohn lebt bei seiner Tante. Er könnte auch noch eine andere Wohnung besitzen und das Familienanwesen nur gelegentlich aufsuchen. Allerdings wirkt die Beschreibung seiner Leiche, sofern es seine ist, da Kol es noch nicht bestätigt hat, so als sei diese schon längere Zeit in diesem Keller. Die Leiche ist abgemagert und hat Narben zahlloser Folterungen, was nicht gerade auf eine erst kürzlich erfolgten Umzug in den Keller schließen lässt. Allerdings wissen wir auch nicht, wie sehr er sich hat gehen lassen, nachdem was an der Oberfläche passiert ist. Dagegen würde nur sprechen, dass er bisher weiterhin am aktiven Politwesen der Stadt teilgenommen hat und Mitglied des Rates gewesen zu sein scheint. Wenn er sich dermaßen dem Alkohol, der Verwahrlosung und eventuell dem Selbstverletzenden verhalten hingegeben hätte, wäre er sicher nicht lange Teil des Rates geblieben. Also sollte es Charls sein, wird er definit nicht er heute dort gelandet sein, allerdings wer hat den bei Shallow auf den Anrufbeantworter gesprochen. Er sprach von aktuellen Ereignissen und ich denke schon das Shallow die stimme ihres Schwager erkennen kann. Also ist die Leiche vielleicht doch nicht Charls.

      Abgesehen davon, bleibt die Frage was es mit den ganzen Glasscherben auf sich hat. Ist hier der geheime Weinkeller das Hauses zu Bruch gegangen, aber was ist dann mit dem Wein gesehenen und überhaupt, warum ist das Tuch welches den Keller abtrennte so instabile dass es bei der Berührung zu Staub zerfällt. Wer hat dafür gesorgt, dass sie die Geheimtür im richtigen Moment öffnet. Jede menge Merkwürdigkeiten um die Leiche im Keller, wobei wir uns in einem fast sicher sein können, der Harlekin hat irgendetwas damit zu tun. Wenn er es nicht selber war, dann muss er jemanden damit beauftragt haben und Kol ist entweder ein sehr guter Schauspieler oder er ist wirklich nicht der Harlekin. Aus irgendwelche Gründen will ich ihn immer noch nicht von der Verdächtigenliste streichen. Immerhin hätte er, als er in die Bibliothek gelaufen ist, den Mechanismus aktivieren können, bevor Brianna aufholt und das er etwas hört was Brianna zunächst nicht mitbekommt wirkt in der Situation auch einfach verdächtig.

      Nun ist ein Mitglied der COPD im Anwesen aufgetaucht, aber warum, was hat ihn dorthin gelockt. Ein dezenter Hinweis des Harlekin bzw. der SALIGA, eine Alarmanlage oder ist Abberlin irgendwie auf die Idee gekommen Charls zu Fragen, ob er auch diesmal etwas mit dem Auftauchen von feindlichen Kräften zu tun hat.

      Daneben bekommen wir auch endlich die beiden letzten Sünden zu sehen, Trunkenbold’ Urs ist ziemlich groß und dick, scheint aber trotzdem aufgrund der beschriebenen Muskeln ziemlich stark zu sein. Die Schiebermütze trägt ein Symbol welches Dee irgendwie bekannt vorkommt und das sie gleich kopieren möchte. Grundsätzlich würde sich dafür bei einem CP-8 Agenten das Symbol der WR anbieten, aber diese müsste Dee eigentlich erkennen können und so spektakulärer sieht es eigentlich auch nicht aus. Also vielleicht doch ein anderes, vielleicht sogar ein Hinweis auf seine ehmalige Tätigkeit bevor er der SALIGA beigetreten ist. Bei Mützen mit Emblem fallen mir spontan noch die Wächter in Impel Down, zusätzlich ist deren Zeichen schon etwas interessanter als das Kreuz der WR und bekannt dürfte es auch sein. Also ist Urs ein ehemaliger Wächter der wegen Faulheit und Trunkenheit in Dienst suspendiert oder verurteilt wurde. Möglich wäre es :whistling: besonders da viele der starken männlichen Führungskräfte in ID ziemlich groß waren. ;)
      Im gegesatzt dazu fällt mir bei Colère nichts gescheites ein. :(

      Ganz abgesehen von den aktuellen Ereignissen regt sich in mir immer mehr eine andere Frage: Was stand von CO schon bevor die ganze Stadtbevölkerung dorthin fliehen musste. Es wirkt alles einfach zu gut aufgebaut und teils auch schon zu alt, um in den letzten vier Jahren von Leuten errichtet worden zu sein, die wirklich nichts bis auf ihr Leben und die Kleider am Leib retten konnten. Woher kommt die ganze Einrichtung, woher die Bibliothek, die Dinge für das Museum, die Zeit mehre Gebäude nach alten Plänen wieder aufzubauen, die Entwickelung von Stadtvierteln mit ihrem eigenen Flair. Alles wirkt einfach so, als sei zumindest ein Teil schon lange vor der Flucht dort gewesen. Wir wissen zwar schon, dass es früher dort eine Bergarbeiter Siedlung gegeben hat und die Herzkönigin dort ein Erholungs-/Kurschloss errichten ließ. Aber... nun ja... auf mich wirkt es immer mehr wie eine mit der Zeit gealterte Großstadt, wie eben London an die du CO auch angelehnt hast. Aber wenn es diese Stadt oder sagen wir vielleicht besser den unterirdischen Stadtteil der ehemaligen Hauptstadt von NDC geben hat, warum reden dann Oswald und Shallow immer noch von den alten Minenschächten und nicht einfach von CO bzw. der Unterstadt.

      Das muss mal wieder reichen, ist mal wieder viel mehr geworden als ich am Anfang gedacht hätte, was aber mal wieder zeigt wie sehr deine Kapitel meine Gedanken in Schwung bringen ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & Doublefeature erschienen & Ankündigung

      So es ist soweit. Mein Terminplan ist zum Bersten voll und ich bin froh, dass ich meinen Charakter + die Kommentare für Bo schon halb fertig habe!

      Letztes Doublefeature vor einer kleinen Sommerpause, welches fast in die finale Phase des Arcs überleitet, da ich mich entschieden habe nochmal etwas umzustellen.

      Zu euren Kommentaren:

      @Bo

      -Bo- schrieb:


      Ich beginne diesmal unchronologisch mit dem Harlekin oder besser mit dem, was der Harlekin Brianna hinterlassen hat.
      Ich kann hier nicht viel machen, als dir wirklich mal ein Lob für deine inszenatorischen Fertigkeiten auszusprechen. Die Spannungskurve lag konstant hoch, schwang sich geometrisch akkurat in die Höhe, als die Geheimtür entdeckt und das düstere Gewölbe erforscht wurde und mündete dann in einem grandios-verstörenden Bild. Hut ab. Eine Horror- oder zumindest Thriller-FF von dir hätte sich auch einen Reiz. :)

      Vielen Dank! Ja ich erfreue mich auch dieser Thematik und Literatur (wohl ein Grund, warum ich deine düstere Story so sehr schätze) und ich kann mit Freunden auf den nächsten Arc verweisen, der wohl vollkommen in dieses Szenario springen wird ;)

      -Bo- schrieb:


      Um Charles Winchester tut es mir nun weniger leid, wenngleich ich auch nicht sagen würde, dass er es verdient hat. Ausgleichende Gerechtigkeit ist gut und schön, aber ich bezweifle, dass er seinen Fehler und die damit einhergehende Zerstörung der Oberwelt nicht bereut hat. Er mochte ein Arsch gewesen sein, aber so ein Ende hätte ich ihm dennoch nicht gewünscht. Allerdings stört es mich auch nicht, was aber eher meinem eigenen Hang zur Blutlektüre zuzuschreiben ist. xD
      Dein Harlekin zeichnet sich für mich übrigens durch die Tugenden aus, die DCs Joker so gefährlich machen: Er ist manisch, intelligent, absolut neurotisch und in seinem Wahnsinn methodisch. Gleichzeitig denke ich aber, dass er auch im Chaos so richtig aufblühen und improvisieren könnte. Immerhin ist das auch eine herausragende Eigenschaft von Brianna, in Extremsituationen verhältnismäßig cool bleiben. ODER der Eindruck trübt und hinter dem kalkulierten Chaos des Harlekins steckt ein Mensch, der alles plant und durchdreht, wenn etwas unerwartetes geschieht. Momentan bin ich mir nichts sicher, was mir besser gefallen würde, da beides seinen Reiz hätte.
      Jedenfalls ist der Harlekin momentan DAS narrative Schmiermittel in diesem Arc. Er lockte die Protagonisten nach CO, wo er einen Pakt mit der SALIGIA eingegangen ist, welche wiederum die Stadt in ihre sündigen Fittiche gebracht haben. Und ja, das war meine Überleitung zu...

      Tja der Harlekin ist schon ein Mastermin à la Joker oder? Und das obwohl er noch nicht einmal aktiv in das Geschehen eingegriffen hat :D
      Über seinen Charakter möchte ich noch gar nicht viel verraten, denn schließlich ist alles möglich. Das ist das Gute an einem Psychopathen, denn er ist so gestört, dass man nicht mal als Autor wirklich mit ihm planen kann. Manchmal entwickelt er schon ein regelrechtes Eigenleben :D
      Ja Charles...ich habe ja eine Vielzahl an Haupt- und Nebencharakteren in diesem Arc und durch den Flashback in soweit charakterisiert, dass ich ihn hier ohne schlechtes Gewissen sterben lassen konnte, ohne dabei das gleiche "Problem" wie bei Ravi im Kalkutta-Flashback zu haben ;)

      -Bo- schrieb:


      Denn du komplettierst endlich das Gesamtbild, indem du uns Colere und Urs vorstellst. Die Sünde der Trägheit erinnerte mich ganz spontan an eine ulkige Mischung aus Balu (Disney's Dschungelbuch) und dem typischen abgehalfterten Seemann, der sich in einer heruntergewirtschafteten Bar in Schulden säuft und andere Gäste mit abenteuerlichen Geschichten über seine Zeit auf hoher See zuschwallt. Nur, dass die Sünde der Trägheit im Allgemeinen abgeklärter wirkt. Zwar scheint ihm egal zu sein, wohin er geht und was er tut, aber ich bezweifle, dass er so vollkommen lethargisch und gleichgültig bleiben wird. Beinahe, als würde Urs in sich ruhen.

      An Balu habe ich zwar nicht gedacht, aber die Mischung/Beschreibung ist ziemlich gut, muss ich sagen. Damit sollte sich auch deine Frage vom letzten Mal beantwortet haben. Ich versuche beide "Klischees" der Trägheit (des Herzens) einzubauen. Einerseits eine Lethargie und andererseits einfach eine Faulheit/Müdigkeit ;)

      -Bo- schrieb:

      Colere hingegen macht einen netten Eindruck. Also falls man eine abgedrehte Verschmelzung aus Vertretungslehrerin und Domina nett findet.^^
      Nach ihrem Design schoss mir sofort in den Kopf, dass sie als Domina eine Magd gespielt hat und einen ihrer Kunden im Zornrausch (ausgelöst durch was auch immer) zu Tode gepeitscht/geprügelt/stimuliert hat. xD
      Außerdem macht mir Colere den Eindruck, eine der Personen zu sein, die Oswalds Forschungen verstehen, sprich, sie könnte eine Biologin oder Ärztin oder...Leichenbestatterin sein. Irgendetwas, das sie mit Kenntnissen und Wissen über den menschlichen Körper ausstattet. Ist als Domina ja auch kein Nachteil.^^
      Ich halte sie jedenfalls für hochgradig gefährlich, wenn sie mit Oswald bereits zu tun hatte und noch lebt. Vielleicht ist sie eines seiner Experimente? Er hat ihr Hirn etwas durchgemixt und jetzt hat sie Probleme mit der Impulsbeherrschung, sodass aus der feinen, lächelnden Hausmagd die "Blutige Magd" wurde? Wohlmöglich hat sie sogar Oswalds Familie (Minus Mutter natürlich) abgeschlachtet und deshalb begrüßt Oswald sie so freudig. xD

      An dieser Stelle kann ich schon einmal verraten, dass uns jedes Mitglied der CP8 noch einen (Mini)Flashback erhalten wird, in der die Hintergrundgeschichte ein wenig aufgedeckt wird. Deine Gedanken zu Colère sind aber schon einmal gar nicht schlecht ;)

      -Bo- schrieb:


      Bei den Zwillingen und Theophilus gibt es diesmal wenig interessantes. Gut, Alice scheint eine Meise zu haben und der scheinbare Lehrer und Ausbilder Dumpty ist nicht sehr beliebt, aber ansonsten? Die einzige Frage wäre vielleicht, welchen Außeneinsatz die Todesgören abschließen sollen. Hat er etwas mit Brianna und/oder der Prophezeiung zu tun? Wäre nicht unwahrscheinlich. Zudem ist auffällig, das Theophilus schnell sein muss. Immerhin war die Bedienung in der Bar noch am Leben, als die Mädchen zur Tür rein kamen. Der Hutmacher hatte also bloß Sekunden, um Barbara(?) ins Hinterzimmer zu bugsieren und dort abzuschlachten. Kein gutes Zeichen für unsere stärketechnisch mediokre Protagonistentruppe.^^

      Eigentlich wollte ich ja noch zeigen, was er mit ihr angestellt hat, aber ich glaube, dass hebe ich mir als kurze Rückblende für einen späteren Zeitpunkt auf :D

      -Bo- schrieb:



      Leider fällt mir heute nicht mehr ein. Der Teil um Kol und Brianna war filmreif, die Charaktereinführungen haben mir gut gefallen und die Todeszwillinge jagen mir immer noch eine Heidenangst ein. xD Ruhig mehr davon! :)

      Vielen Dank für das große Lob! :)

      @qoii

      qoii schrieb:

      Auch ich muss dir erst mal ein riesen Lob dafür aussprechen wie die die Stimmung und Situation im Hause Winchester aufgebaut hast :thumbsup: . Es stimmte einfach alles, die schummerige Stimmung, ein Gefühl das irgendetwas nicht so ist wie es sein sollte und dann der grausige Fund.

      So eine Stelle wollte ich schon immer einmal schreiben, von daher bin ich froh, dass es gut angekommen ist :)

      qoii schrieb:

      Neben der steigenden Spannung öffnete sich bei mir gleich ein Katalog von Auffälligkeiten, welche definitiv angesprochen werden müssen. Beginnen wir am besten mit dem ganzen Eindruck des Hauses, welches eher verlassen wirkt, als würde dort scheint langem keiner mehr Leben. Zum Teil kann man dies natürlich dadurch erklären, dass Charls hier alleine zu Leben scheint. Seine Frau ist wenn ich mich recht entsinne Tod und sein Sohn lebt bei seiner Tante. Er könnte auch noch eine andere Wohnung besitzen und das Familienanwesen nur gelegentlich aufsuchen. Allerdings wirkt die Beschreibung seiner Leiche, sofern es seine ist, da Kol es noch nicht bestätigt hat, so als sei diese schon längere Zeit in diesem Keller. Die Leiche ist abgemagert und hat Narben zahlloser Folterungen, was nicht gerade auf eine erst kürzlich erfolgten Umzug in den Keller schließen lässt. Allerdings wissen wir auch nicht, wie sehr er sich hat gehen lassen, nachdem was an der Oberfläche passiert ist. Dagegen würde nur sprechen, dass er bisher weiterhin am aktiven Politwesen der Stadt teilgenommen hat und Mitglied des Rates gewesen zu sein scheint. Wenn er sich dermaßen dem Alkohol, der Verwahrlosung und eventuell dem Selbstverletzenden verhalten hingegeben hätte, wäre er sicher nicht lange Teil des Rates geblieben. Also sollte es Charls sein, wird er definit nicht er heute dort gelandet sein, allerdings wer hat den bei Shallow auf den Anrufbeantworter gesprochen. Er sprach von aktuellen Ereignissen und ich denke schon das Shallow die stimme ihres Schwager erkennen kann. Also ist die Leiche vielleicht doch nicht Charls.

      Ich hatte mir schon gedacht, dass du darauf kommen wirst und ich habe eine Erklärung parat, die ich dir aber zum jetztigen Zeitpunkt natürlich noch nicht geben kann. Ich verspreche dir aber, dass wir noch darauf zu sprechen kommen werden ;)

      qoii schrieb:


      Abgesehen davon, bleibt die Frage was es mit den ganzen Glasscherben auf sich hat. Ist hier der geheime Weinkeller das Hauses zu Bruch gegangen, aber was ist dann mit dem Wein gesehenen und überhaupt, warum ist das Tuch welches den Keller abtrennte so instabile dass es bei der Berührung zu Staub zerfällt. Wer hat dafür gesorgt, dass sie die Geheimtür im richtigen Moment öffnet. Jede menge Merkwürdigkeiten um die Leiche im Keller, wobei wir uns in einem fast sicher sein können, der Harlekin hat irgendetwas damit zu tun. Wenn er es nicht selber war, dann muss er jemanden damit beauftragt haben und Kol ist entweder ein sehr guter Schauspieler oder er ist wirklich nicht der Harlekin. Aus irgendwelche Gründen will ich ihn immer noch nicht von der Verdächtigenliste streichen. Immerhin hätte er, als er in die Bibliothek gelaufen ist, den Mechanismus aktivieren können, bevor Brianna aufholt und das er etwas hört was Brianna zunächst nicht mitbekommt wirkt in der Situation auch einfach verdächtig.

      War es denn überhaupt Glas? Immerhin war es dunkel und dann überschlug sich alles? Muahaha.
      Ja verdächtig, aber warum kommt Oswald dann erst in die Leichenhalle und muss sich vor seiner Tätigkeit an den Leichen das Blut von den Händen waschen? Vielleicht ist es ja auch Shallow oder Dädalus? Fragen über Fragen :P

      qoii schrieb:

      Daneben bekommen wir auch endlich die beiden letzten Sünden zu sehen, Trunkenbold’ Urs ist ziemlich groß und dick, scheint aber trotzdem aufgrund der beschriebenen Muskeln ziemlich stark zu sein. Die Schiebermütze trägt ein Symbol welches Dee irgendwie bekannt vorkommt und das sie gleich kopieren möchte. Grundsätzlich würde sich dafür bei einem CP-8 Agenten das Symbol der WR anbieten, aber diese müsste Dee eigentlich erkennen können und so spektakulärer sieht es eigentlich auch nicht aus. Also vielleicht doch ein anderes, vielleicht sogar ein Hinweis auf seine ehmalige Tätigkeit bevor er der SALIGA beigetreten ist. Bei Mützen mit Emblem fallen mir spontan noch die Wächter in Impel Down, zusätzlich ist deren Zeichen schon etwas interessanter als das Kreuz der WR und bekannt dürfte es auch sein. Also ist Urs ein ehemaliger Wächter der wegen Faulheit und Trunkenheit in Dienst suspendiert oder verurteilt wurde. Möglich wäre es :whistling: besonders da viele der starken männlichen Führungskräfte in ID ziemlich groß waren. ;)

      Du verdammter Hundling. Du machst deinem Titel wieder einmal alle Ehre :thumbsup: :thumbsup:

      qoii schrieb:


      Ganz abgesehen von den aktuellen Ereignissen regt sich in mir immer mehr eine andere Frage: Was stand von CO schon bevor die ganze Stadtbevölkerung dorthin fliehen musste. Es wirkt alles einfach zu gut aufgebaut und teils auch schon zu alt, um in den letzten vier Jahren von Leuten errichtet worden zu sein, die wirklich nichts bis auf ihr Leben und die Kleider am Leib retten konnten. Woher kommt die ganze Einrichtung, woher die Bibliothek, die Dinge für das Museum, die Zeit mehre Gebäude nach alten Plänen wieder aufzubauen, die Entwickelung von Stadtvierteln mit ihrem eigenen Flair. Alles wirkt einfach so, als sei zumindest ein Teil schon lange vor der Flucht dort gewesen. Wir wissen zwar schon, dass es früher dort eine Bergarbeiter Siedlung gegeben hat und die Herzkönigin dort ein Erholungs-/Kurschloss errichten ließ. Aber... nun ja... auf mich wirkt es immer mehr wie eine mit der Zeit gealterte Großstadt, wie eben London an die du CO auch angelehnt hast. Aber wenn es diese Stadt oder sagen wir vielleicht besser den unterirdischen Stadtteil der ehemaligen Hauptstadt von NDC geben hat, warum reden dann Oswald und Shallow immer noch von den alten Minenschächten und nicht einfach von CO bzw. der Unterstadt.

      Also ein wenig kann ich davon noch eingehen, da ich nicht wirklich weiß, inwiefern sich das im rasch folgenden Handlungsverlauf noch ergeben wird. Die Stadt ist natürlich älter als vier Jahre, aber erst nach dem Angriff auf die Oberfläche hat man die Leute zwangsumgesiedelt.
      Zu deiner anderen Frage: Wie man ja an Brianna und Co., sowie den Predigern gesehen hat, ist es oben ja nicht kontaminiert wie damals auf Punk Hazard. Man kann dort oben ja schon noch gehen, atmen und Dinge nach unten transportieren. Es ist halt einfach nicht mehr Lebenswert oder sagen wir so, die gewachsene Siedlung (entstanden aus Bergarbeitersiedlungen) in der Unterwelt ist wesentlich lebenswerter als die oberirdische, ehemalige Heimat!

      qoii schrieb:


      Das muss mal wieder reichen, ist mal wieder viel mehr geworden als ich am Anfang gedacht hätte, was aber mal wieder zeigt wie sehr deine Kapitel meine Gedanken in Schwung bringen ^.^

      Das liest man doch immer gern!


      Ja genau das war es erst einmal. Dann möchte ich mich - mit einer gleich folgenden Ankündigung/Bitte - erst einmal verabschieden und als kleinen Teaser ankündigen, dass sich das nächste Kapitel um ein Flashback-Kapitel von Brianna handeln wird, welches dann als Abschluss der mittleren Phase des Arcs gilt und die Handlung endgültig ins Rollen bringen wird. Ich verrate auch gleich, dass dort ein paar interessante Fragen beantwortet werden, die schon ziemlich lange im Raum stehen! ;)

      Ankündigung


      Ja Leute, damit ihr in der Pause auch noch was zu tun habt, plagiiere ich heute mal im großen Stil und zwar Bos kleine Charakter-Aktion, da sie sich für meinen kommenden Arc regelrecht anbietet, da es dort ziemlich skurril-düster-psychotisch-bunt zugehen wird ;)
      Ich brauche für diesen Arc allerdings noch einen Haufen Charaktere und zwar jeglicher Art. Vom netten Sidekick, zu verschlagenen Charakteren, die jeglicher Herkunft, Art, Rasse, Geschlecht, etc. entstammen können. Egal ob Zivilist, Pirat, Kopfgeldjäger, Menschenhändler und auch egal, ob Kämpfer oder nicht.
      Lasst euren Ideen freien Lauf und ich denke aus der Beschreibung und paar Andeutungen zu einer gewissen durchgeknallten Person, die schon thematisiert wurde, könnte man ableiten in welche wundersame Welt es meine Protagonisten verschlagen könnte ;)

      Ihr könnt euch Zeit lassen und auch gerne mehrere Charaktere einsenden! Mehr gibt es nicht zu sagen, ich freue mich auf eure Ideen und wünsche euch eine schöne Zeit! :thumbup:


      P.S.: Gilt natürlich auch für alle stillen Leser oder Leute, die sich zufällig hierher verirrt haben ;)


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    • Horizon - Bis(s) zum Pausenende

      Zwar ist es noch etwas hin, bis das neue Kapitel erscheint und dieser Kommentar hier fällig ist, aber bevor ich es noch komplett verschwitze oder mir am Ende die Zeit fehlt, nutze ich doch mal den günstigen Moment und lasse schonmal meine Gedanken zu den letzten beiden Kapiteln hier ab.^^

      Ich beginne bei Colère und Oswald, da an dieser Front nur wenig Ergiebiges passiert. Colère war tatsächlich einmal Insassin im Arkham Asylum, allerdings wird nicht so recht ersichtlich, ob sie bereits zuvor eine Ratsche hatte oder dies erst eine Nebenwirkung der Handanlegung Pinel Sr.'s war. Da sie von der Polizei festgenommen und der Marine übergeben worden ist, könnte man aber wohl ausschließen, dass sie ihre schlimmsten Ausbrüche als Insassin hatte. Es sei denn, sie wäre diejenige gewesen, die den alten Pinel Sr. seine eigene Medizin zu kosten gegeben hätte. Wenn sie den Anstaltsleiter selbst umbringt und danach Amok läuft, ist die Entscheidungsgewalt sicher nicht mehr in die Hände des Arkham Asylum zu legen.^^
      Sprich, die von Oswald angedeutete traumatische Vergangenheit hat sie erst ins Ayslum verfrachtet, aber für ihren Titel als Sünde hat sie hauptsächlich danach geackert.

      Das würde auch erklären, wieso Oswald sie so "gern hat". Immerhin hätte sie dann seinen Vater, den amtierenden Anstaltsleiter aus dem Weg geräumt und somit seine Karriere frühzeitig gestartet. Da kann man schonmal dankbar sein. Und so deute ich Oswalds doch recht seltsam-emotionales Verhalten. Wobei das Wort "Emotion" bei Oswald wohl mit Vorsicht zu genießen ist. Besonders die letzte Szene, der entfesselte Schrei und das darauf folgende Besinnen und in sich Zurückziehen sind eigentlich DIE Indikatoren für eine sehr starke psychopathische Tendenz Oswalds. Gut, ok. Dass er nicht der einfühlsamste oder normal-denkendste Mensch ist, ist wohl klarer als klar. Aber nach diesen ganzen Episoden, die wir mit dem Guten verbringen durften, stellt er sich als wirklich gefährlich heraus: Keine Empathie oder wirkliches Mitgefühl, offensichtlich unterentwickeltes oder unterkühltes Gefühlsleben, kein passendes Gespür für gesellschaftliche Normen und generell unpassendes/anormal wirkendes Sozialverhalten, impulsartige Wutausbrüche und das starke Bedürfnis nach Kontrolle, wenn man sich seinen Beruf einmal anschaut.
      Dass Medizin und Psychologie ihm gefallen, weil sie ihm Macht über andere geben, ist dann nur noch Formsache, oder?^^
      Selbst wenn du Oswald hier und da noch eine fühlende Seite mitgeben solltest (was aber irgendwie ziemlich verquer nach seiner bisherigen Darstellung wäre), bleibt er eigentlich das Musterbeispiel eines psychopathischen Manipulators zurück und ich will verdammt sein, wenn dieser Mann nicht wesentlich durchtriebener ist, als ganz Clockwork Orange glaubt.^^

      Weiter im Text, Brianna und Barcelo kennen sich. Und "kennen" impliziert hier, dass sie sich auch nackt gesehen haben, es sei denn, du trollst uns hier.^^
      Aber momentan schaut es halt danach auch, dass zwischen ihnen etwas lief. Die Frage ist nur, ob und -wenn ja- wie sich das auf die Entwicklung der Handlung auswirken wird. Stellt Barcelo seinen Beruf über alles oder hört er auf seinen Instinkt und lässt Brianna (vorläufig) laufen? So oder so wird es spannend, zumal Rebekah da sicher auch noch ein Wörtchen mitzureden hat, wenngleich Barcelo am Ende wohl einfach am längeren Hebel sitzt. Und nein, ich meine nicht den langen Hebel in seiner Hose. Huehuehue.^^

      Einen kleinen Kritikpunkt muss ich aber anbringen: Wieso zuckelt Brianna ständig ohne ihr Steckenpferd los? In San Fardo konnte ich das ja noch verstehen, immerhin ging's da nach Dresscode, aber jetzt in dieser Situation? Der Harlekin läuft frei in CO herum, Kol bittet sie um irgendeinen suspekten Gefallen und sie lässt das Steckenpferd in seiner Wohnung? Selbst wenn ihr Aufbruch gelinde gesagt überstürzt war, so wundere ich mich, dass sie das Ding ständig aus der Hand legt. Immerhin ist sie ohne es -wie sie in bisher jedem Arc feststellen musste- weitgehend aufgeschmissen und grade in diesem Arc, in dem sie gegen ihren bisher vielleicht gefährlichsten Widersacher antreten muss, stört mich das irgendwie. Kann sie das Ding nicht wie jeder andere Charakter mit riesigen Waffen einfach auf den Rücken schnallen? Selbst Zorro schleppt ständig seine drei(!) Schwerter mit sich rum.^^

      Zurück zum Thema und apropos Kol (der wohl tatsächlich eine Art Klebe-Frucht gegessen hat, welchem Typus diese auch immer angehört) : Er ist Abberlines Sohn, womit qoii mal wieder recht behalten hat. xD
      Gut, ist für mich jetzt nicht DIE Enthüllung im WTF-Stil, aber schaden kann ein Verbündeter in der unterirdischen Stadt sicher nicht. Zumal Brianna dann auch Kyu und Drake schneller aus dem Knast bekommen könnte, als diese bisher ahnen. Immerhin schaukeln die beiden im Moment nur ihre tierischen Eier und unterhalten sich mit einer geheimnisvollen Fremden, die nun wirklich jeder sein kann. Ist es Shallow McOre oder eine komplett neue Figur?
      Shallow war immerhin zuletzt in den Fängen der Sünde des Neids und da die SALIGIA mittlerweile gemeinsame Sache mit Beef und damit dem COPD macht...dann könnte es allerdings auch Sophie sein, da diese ebenfalls von der SALIGIA verschleppt wurde. Schwer zu sagen, diese passiv-aggressive Ironie der Insassin passt sowohl zu Shallow als auch dem Wunderkind. xD
      Um aber nochmal auf Abberline zurückzukommen, mit Beef wäre dann wohl auch ein passender Gegenspieler für ihn gefunden. Die SALILIGA dürfte nämlich allumfassend eine Nummer zu groß für den Inspektor sein und rein um der Symbolik Willen wäre es ein sehr interessanter Kampf: Der letzte saubere Cop, der gegen die SALIGUA vorgeht, gegen den korrupten Cop, der deren Plan noch vorantrieb.

      Narziss und Ëris, das Traumpaar schlechthin. Naja, sie sind Geschwister, er ein narzisstischer Psycho und sie eine nymphomanische Sadistin - aber welches Paar ist schon perfekt?
      Der erste Teil mit Ëris hatte fast schon Ecchi-Charakter und ich habe mir ab und an ausgemalt, wie unser alter Meisterperverser Mashima diese Szene grafisch zu Papier gebracht hätte, aber der zweite Teil mit Narziss war trotzdem wesentlich interessanter. Denn es entblößt sich allmählich (neben Ëris natürlich), wieso Narziss die Sünde des Hochmuts ist. Anscheinend kann der Schönling nicht viel damit anfangen, wenn jemand seine Autorität untergräbt oder -allgemeiner gesprochen- ihn dumm dastehen lässt und seine Größe nicht anerkennt. Das gilt zwar für viele Menschen, aber die meisten dieser Menschen brechen ihrem gegenüber nicht gleich den Kiefer.^^
      Narziss, den ich ja bisher eher skeptisch beäugte, ist sein eigener Weltnabel und alles, was dieses Selbstbild ins Wanken bringt, löst in ihm einen Impuls aus, der sich bisher nur verhalten gezeigt hat.
      Seine Schwester, die ihn zugunsten eines anderen Mannes (Marc, dieser bedauernswerte Glückspilz xD) verschmäht; Kaisa, die ihn jahrelang getäuscht und vorgeführt hat; Järv, der sein Erscheinen nicht gebührend gewürdigt hat; seine Einheit, die ihm nicht aufmerksam genug zuhört...All diese Dinge stören Narziss, natürlich nicht alle gleichrangig stark, aber sie stören ihn, kratzen an seinen Nerven, kitzeln die innere Bestie ein Stück weit hervor - fordern seine Arroganz und Selbstverliebtheit heraus.
      Ich freue mich auf den Tag, an dem dieser Impuls in voller Gänze ausbricht, denn was Kaisa da zu spüren bekam, war sicher nur ein Ansatz dessen, was in der Sünde des Hochmuts schlummert. Eine verstörende Vorstellung, die mich sehr reizt.^^

      Zu guter Letzt ist Aloe wie erwartet im Arkham Asylum gelandet. Bisher ist die interessanteste Frage hier, wer denn der Junge ist, der wohl zu ihrem Komplizin werden wird, wenn es ans Befreien geht. Mein Tipp ist klar Pentheus, denn er bleibt nicht nur als einziger übrig, sondern ist auch der einzige bisher vorgestellte Charakter, der noch als "Junge" durchgehen würde. ;)
      Und warum ist sie dort? Ich würde sagen, dass es Colere war, die sie dorthin verfrachtet hat, was auch die Anwesenheit der Sünde des Zorns bei Oswald erklärt.

      Zusammenfassend zwei sehr interessante und spannende Kapitel, wobei das letzte natürlich den klassischen, fiesen Cliffhanger vor der Pause darstellt.^^
      Für die Protagonisten sieht es nicht gut aus und die SALIGIA scheint jeden in der Hand zu haben. Ich bin schon gespannt darauf, dass es weitergeht und wir endlich erfahren werden, wie der Plan der Sünden eigentlich aussieht. Denn wenn uns James Bonds Widersacher eines gelehrt haben, dann, dass es keinen besseren Zeitpunkt gibt, seinen genialen Masterplan detailgenau zu verkünden, als direkt vor den vermeintlich hilflosen Helden. xD


    • Kapitel 110 – 113

      Jetzt ist du fast schon wieder zurück, dabei wollte ich schon letzte Woche etwas schreiben, aber ich bin ja noch in der Zeit ^^ Auf ins (nicht vorhandene) Getümmel!

      Der Spannungsaufbau zur Leichenfindung Charles Winchesters hatte das perfekte Feeling eines Gruselfilms/Buches. Glaube ich. OK ich habe wenig Ahnung, da ich solche Bücher eher seltener lese... xD Der Harlekin hat gute Arbeit geleistet die beiden in Angst zu versetzen. Da er von der Prophezeihung weiß und mit SALIGIA zusammen arbeitet muss er zu einer Gruppierung gehören. Fragt sich nur zu welcher. Klar er hilft SALIGIA aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er direkt für sie arbeitet. Die Triade passt aber auch nicht unbedingt. Oder vielleicht doch der neue Sekretär von Narcisse? Ich kanns mir noch nicht vorstellen, aber als vollkommen autonom agierend sehe ich ihn nicht. Irgendwoher muss er ja die Informationen über Brianna haben, auch damals schon in Kalkutta. Möglich, dass er und die CP8 damals schon Kontakt hatten, aber irgendwas stört mich an dem Gedanken. Klar, die Regierung könnt es auch sein, aber die hat die Kontrolle über Narcisse und Co verloren...

      Ich finde es ein wenig merkwürdig, dass Kol sich bei der Sichtung der Leiche fragt, wie er die Sache Pentheus beibringen soll, dabei wollte er Charles doch selbst umbringen. Diese Aussage hat mich stutzen lassen.
      Freddie ist Kols Vater, Informationen die wir uns schon zurecht gelegt hatten und daher war das keine Überraschung mehr. Bleibt die Frage was an dieser Front passiert, da nun Abby und Kol zusammen arbeiten werden und Barcelo und Brianna sich auch „kennen“ (Dazu gleich mehr). Wenn die Beiden jetzt vor den Hütern der Gerechtigkeit ihre Unschuld darlegen können und die Verwandschaft mit in die Bresche springt, ist die Zusammenarbeit einfach nur logisch. Einzig Rebekah wäre hier im Weg, wird aber bestimmt von Barcelo umgestimmt. Schließlich haben alle das selbe Ziel, auch wenn sie es noch nicht wissen ;) Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Barcelo weiß wie wichtig Brianna in diesem ganzen Chaos ist.

      Jetzt muss ich noch etwas zu Brianna und Barcelo loswerden, was eher weniger ernst gemeint ist, aber der Gedanke schoss mir durch den Kopf xD
      Die Zwei haben sich „Kennen gelernt“ wird das hier zu einer Art Soap? XD Narzisse und Eris als Inzuchtpaar, sie begehrt Marc (ok eig jeden), Brianna und Barcelo, Kaisa und Eris, Brianna und Marc, Freddie und Shallow, Brianna und Kol, Kol und seine „große Liebe“, Pinel hat Interesse an Shallow, Pinel und Colere, Narcisse und Kaisa, Briannas Mutter und Narcisse, Kyu und Aloe... ok ein paar sind weniger ernst gemeint, oder vielleicht auch nicht? xD Seit SALIGIA und besonders Eris sich offenbart haben tut sich aber auch sehr viel in diesem Genre.
      Tja... Barcelo und seine Manneskraft scheint Brianna ja kennen gelernt zu haben... außer du erlaubst dir mit uns einen Scherz. ^^
      Wie gesagt, nicht wirklich ernst gemeint, aber ich fand die Sache doch äußert witzig :P

      Aloe ist bei Oswald Pinel gelandet und da sie einem Jungen begegnet gehe ich davon aus, dass er es Pentheus ist den Colere vorbei gebracht hat. Schließlich haben die Zwei darüber geredet. Shallow wurde allerdings von Envy überrascht und nicht von Colere. Handelt es sich hier also um Pentheus oder jemand ganz anderen? Ich tendiere zu Charles Sohn, schließlich bleibt er noch übrig. Warum Aloe dorthin verfrachtet wurde erschließt sich mir noch nicht ganz, außer dass sie eine Gehirnwäsche wie ihre Schwester bekommt und am Ende auch noch umbenannt wird. ;)

      Colere und Oswald kennen sich, was ich als ziemlich bedenklich einstufe. Bo hat ja schon eine sehr treffende Charakteranalyse geschrieben. Wie ich das verstanden habe hat Colere sich in den letzten 12 Jahren äußerlich nicht verändert. Kann daran liegen, dass manche Menschen einfach nicht so altern, oder Oswald wollte ihr schmeicheln. Es könnte auch etwas anderes dahinter stecken, aber das wäre die reinste Spekulation (was wir hier ja so selten betreiben xD). Jedenfalls wurde sie vom Senior behandelt, was, wie man unschwer erkennen kann, Früchte getragen hat xD Anscheinend war sie nur dort um den Jungen abzugeben und sich von Pinel belabern zu lassen.

      Eris sorgt derweil für einige sexuelle Aktivitäten der Männer deiner FF. Ich muss zugeben, dass ich mich köstlich über Narcisse amüsiere, auch wenn Eris ihr Verhalten ihm gegenüber wohl noch bereuen wird. Marc ist ihr indes ausgeliefert, soll er mir leid tun oder soll ich ihn beglückwünschen? ;) Sukkubus war ja von einem hier erwähnt ein Fabelwesen welches Männer die Samen klaut und sich so selbst schwängert. Vielleicht braucht man ja auch Marcs Blut für die Prophezeiung... ^^

      Mittlerweile hat die CP8 zu jeder Gruppierung deiner FF mehr oder minder großen Kontakt. Da Theophilius und die Todeszwillinge Urs nicht als solchen erkennen, gehe ich davon aus, dass die Triade und SALIGIA keinen Kontakt zueinander hegen, auch wenn sie alle an die Prophezeiung kommen wollen. Vielleicht ist Urs aber auch nur den Triademitgliedern begegnet die von einer Zusammenarbeit nichts wissen, da Theophilius in die Machenschaften nicht vollkommen eingeweiht sein wird. Die Frage bleibt immerhin noch offen, wie die Chips von Vegapunk ausgeschaltet werden konnten.

      Kyu und Drake sind in einer Zelle gefangen mit einer Frau als Nachbarin, die Kyu meint irgendwoher zu kennen. Da er weder Sophie noch Shallow kennt täuscht er sich entweder oder eine weitere Person taucht noch auf. Ich tendiere aber eher zu eine der beiden Damen.

      Kaisa heißt eigentlich Margaretha... und hat als Sekretärin für Narcisse gearbeitet. Zur Namensänderung schweige ich mal geflissentlich und werfe dir vorwurfsvolle Blicke zu. Könnte aber auch die Todeszwillinge auf dich hetzen... Muss ich noch abwägen.
      Jedenfalls muss sie einiges an wichtigen Informationen haben die auch für Briannas Truppe wichtig sein dürften.

      Ich würde gerne noch einiges zur CP8 schreiben, aber da wurde schon so gute Arbeit geleistet, dass ich mich kurz fasse und einfach mal sage, dass sie mir als Antagonisten immer mehr zusagen. Wie die Sünden sich gegenseitig entzündeln, miteinander agieren und zusammen wirken... ziemlich spannend zu lesen. ^^

      Eigentlich hätte ich noch mehr zu schreiben, aber irgendwo muss ich mal Schluss machen, sonst komme ich nie zum Ende. ;)

      Beim Durchlesen von qoiis Kommentar, bezüglich der Haarfarbe, ist mir doch noch ein Junge eingefallen der es sein könnte und zwar war er der Grund für die Reise nach CO. Na ich denke es könnte daher auch Oronel sein. ;) Aloe kennt ihn nicht, daher konnte sie ihn auch nicht erkennen. Generell sollte er aber schon länger auf der Insel sein, aber vielleicht jetzt erst bei Pinel?

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    • 112.Kapitel: Nemëischer Löwe vs. Polizeiinspektor Abberline & 113.Kapitel: Schatzjäger in Nöten

      Dies ist eins der wenigen male, wo ich am Anfang absolut keine Ahnung habe, was ich schreiben soll, besonders da Bo und Lyca schon so ziemlich alles ausführlich und gut behandelt haben. Ich werde einfach mal Anfangen, die paar Punkte herauszugreifen die mir noch aufgefallen sind und schauen was sich so entwickelt

      Colère und Pinel kennen sich, wobei es so scheint als hätte Senior an ihr herumgewerkelt. Da sie Mitglied der SALIGIA ist und vorher verhaftet wurde, scheint die Bahnadlung nur teilweise von Erfolg gekrönt gewesen zu sein. Sonst.... Oh da kommt der erste spontane Gedanke XD. Ich bin lese gerade den Roman "Clockwork Ornage", auf deine Empfehlung hin und weil ich vielleicht so die eine oder andere Anspielung entdecke. Anscheinend hat es sich schon gelohnt, zumindest habe ich jetzt eine Idee, auf die ich ohne CO nicht gekommen wäre ;). Es könnte doch sein, dass Colère schon vorher sehr aggressiv war und eine ähnliche Therapie wie Alex bekommen hat oder dass es durch die Therapie bei ihr einen Trigger gibt, der sie ausflippen lässt. Jedenfalls könnte so was wie die Behandlung von Alex in CO, Pinel durchaus begeistern und wenn die Therapie nicht ganz funktioniert hat oder es irgendwelche "unbeabsichtigten" Nebenwirkungen gibt, wie bei Alex mit der Musik, hätten wir einen wirklich interessanten Charakter, der sich gut in die Seltsamkeiten der SALIGIA passen würde. Gut... was wollte ich vorher eigentlich sagen... auch ja Colere hat einen neuen Patienten mitgebracht und auch mir ist da zunächst Pentheus eingefallen. Allerdings hat mich irgendetwas an der Person gestört, auf die Aleo getroffen ist. Ich habe nachgesehen und die Haarfarbe dieser Person, stimmt nicht mit der überein, auf die Kyu und Drake getroffen sind, zumindest wenn ich mich nicht verlesen habe. Also ist einer der Beiden nicht Pentheus, aber wer ist es dann oder hat Colere jemand Andern abgegeben und überhaupt wie ist Aleo bei Pinel gelandet. Das letzte was wir von ihr wissen ist, dass sie in Chinatown oder was es Zigeuner-/Magie-/oder sonst was Towen in eine Art Ritual hineingeplatzt ist.

      Eine Überraschung ist für mich, dass Kol anscheinend ziemlich gut fechten kann. Wobei, gibt in der Literatur nicht noch einen anderen bekannten maskierten Helden mit Degen ;). Egal, jedenfalls bin ich nochl Überraschter darüber, dass auch Abberline fechten beherrscht, auch wenn er nicht mehr so gut ist wie er wahrscheinlich einmal war. Aprpop früher, jetzt fällt mir auch wieder ein, dass er während des FBs auch irgendwas in die Richtung gezeigt hat... Zurück zum Thema, Kol besiegt seinen Vater, braucht aber sein Hilfe um irgendetwas zu erreichen. Will er mit ihm zusammen den Harlekin jagen und Briannas Freunde retten, denn von der SALIGIA weiß er ja noch gar nichts.

      Derweil läuft Brianna Barcelo und Rebekah in die Arme. Barcelo erkennt sie wieder und es deutet sich an, dass sie sich bereits einmal "erkannt" haben, im biblischen Sinne des Wortes ;) . (Mein Gott was für ein schlechter Witz, dabei fand ich die Idee am Anfang so gut :S .) Jedenfalls haben unsere Helden nun schon den zweiten Bekannten innerhalb der Marine, was die Chancen der Zusammenarbeit weiter erhört. Wobei ich auch noch auf die Begegnung zwischen Sophie und Dädalus gespannt bin, da Dädalus in der wissenschaftlichen Welt nicht unbekannt ist und Sophie dürfte sich, durch ihren Großvater, dort auch ziemlich gut auskennen.

      Kyu und Drake sitzen im Knast und sind damit fürs erste die einzigen die nicht direkt Gast der SALIGIA sind, da ich denke dass sowohl Sophie als auch Shallow im Lustschloss untergebracht sind. Bei Sophie bin ich mir wegen Marc sehr sicher und bei Shallow fast. Wobei es durchaus sein könnte, dass Kyu als er das letzte mal in CO, war auf Shallow getroffen ist und deshalb die Stimme wiedererkannt hat.

      Wo wir schon bei Marc sind, dieser scheint die feindlich gesinnten Frauen geradezu anzuziehen :D . Diesmal ist es Eris, das letzte mal war es Abeille, wer wird es im nächsten Arc sein ;). Weiterhin können beide Frauen irgendwie die Gedanken bzw, das Verhalten manipulieren. Ich weiß aber trotzdem nicht, ob ich Marc für die aktuelle Situation wirklich bemitleiden soll. Immerhin hat Eris ihn ihrem Bruder vorgezogen, oder brauchte sie nur mal ein neues Spielzeug... wie weit ist eigentlich Sophie gerade von den Beiden...*sabber... lassen wir das besser, solche Gedanken gehören er zu Dillans FF. :whistling:

      Ähm ja... dann Fehlen noch Dädalus und Kaisa, die Besuch von Narziss bekommen. Dieser ist überhaupt nicht davon begeistert, dass seine ehemalige Sekretärin eine CP-9 Agentin ist, oder war oder war sie eigentlich eine feindliche Agentin in der CP-9, die zur CP-8 geschickt wurde, um die SALIGIA heimlich zu überwachen oder..., bei ihr gibt es einfach immer noch zu viele Möglichkeiten zu wem sie eigentlich gehört. Immerhin steht noch eine mögliche Verbindung, zum möglichen dritten Triade Anführer, dem möglichen Zaren im Raum. Wie gesagt, bei ihr ist noch zu viel Möglich XDDD. Jedenfalls hat sie ziemliche Angst vor Narziss und Dädalus ist ziemlich wütend darüber, dass sie zu mit der CP-9 in Verbindung gebracht wurde.

      Man man man, warum mache ich mir bei dir eigentlich überhaupt sorgen, einen Kommentar zusammen zu bekommen. XD
      Ich hoffe du hast einen schönen Urlaub gehabt und konntest dich gut erholen.
      Ich bin schon ganz gespannt darauf, was du uns als nächstes präsentierst. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & Doublefeature erschienen

      Die Pause ist vorbei und ich kehre für den besseren Einstieg, gleich mal mit einem Doublefeature zurück.
      Das hat natürlich auch den Grund, dass das erste Kapitel - sagen wir mal. - ..ein notwendiges "Übel" ist - auch wenn das ein wenig harsch klingt - und das zweite Kapitel denk ich deutlich interessanter ist.

      Das war es dann aber auch erst einmal mit den Doppelkapiteln, da ich dann erst einmal wieder zu meinem einwöchigen Rhythmus zurückkehren möchte und ich bald etwas mehr eingespannt sein werde...schreibtechnisch und so..*räusper**zwinker**hust, hust*! :D

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Ich beginne bei Colère und Oswald, da an dieser Front nur wenig Ergiebiges passiert. Colère war tatsächlich einmal Insassin im Arkham Asylum, allerdings wird nicht so recht ersichtlich, ob sie bereits zuvor eine Ratsche hatte oder dies erst eine Nebenwirkung der Handanlegung Pinel Sr.'s war. Da sie von der Polizei festgenommen und der Marine übergeben worden ist, könnte man aber wohl ausschließen, dass sie ihre schlimmsten Ausbrüche als Insassin hatte. Es sei denn, sie wäre diejenige gewesen, die den alten Pinel Sr. seine eigene Medizin zu kosten gegeben hätte. Wenn sie den Anstaltsleiter selbst umbringt und danach Amok läuft, ist die Entscheidungsgewalt sicher nicht mehr in die Hände des Arkham Asylum zu legen.^^
      Sprich, die von Oswald angedeutete traumatische Vergangenheit hat sie erst ins Ayslum verfrachtet, aber für ihren Titel als Sünde hat sie hauptsächlich danach geackert.

      Ich verspreche schon einmal so viel, dass wir zu allen Mitgliedern der SALIGIA mehr oder weniger einen Flashback bekommen werden, der ein wenig klärt, warum sie so sind, wie sie teilweise sind ;)
      (Was auch ein Grund ist, warum ich Oswald bisher in den Flashbacks eher noch zurückgehalten habe, da er noch einen gemeinsamen mit Colère erhalten wird^^)

      -Bo- schrieb:

      Selbst wenn du Oswald hier und da noch eine fühlende Seite mitgeben solltest (was aber irgendwie ziemlich verquer nach seiner bisherigen Darstellung wäre), bleibt er eigentlich das Musterbeispiel eines psychopathischen Manipulators zurück und ich will verdammt sein, wenn dieser Mann nicht wesentlich durchtriebener ist, als ganz Clockwork Orange glaubt.^^

      Vielleicht oder ich stelle ihn schlussendlich als arme Seele dar, die auch nur Opfer der Umstände war? Abwarten, abwarten, abwarten :D

      -Bo- schrieb:


      Weiter im Text, Brianna und Barcelo kennen sich. Und "kennen" impliziert hier, dass sie sich auch nackt gesehen haben, es sei denn, du trollst uns hier.^^
      Aber momentan schaut es halt danach auch, dass zwischen ihnen etwas lief. Die Frage ist nur, ob und -wenn ja- wie sich das auf die Entwicklung der Handlung auswirken wird. Stellt Barcelo seinen Beruf über alles oder hört er auf seinen Instinkt und lässt Brianna (vorläufig) laufen? So oder so wird es spannend, zumal Rebekah da sicher auch noch ein Wörtchen mitzureden hat, wenngleich Barcelo am Ende wohl einfach am längeren Hebel sitzt. Und nein, ich meine nicht den langen Hebel in seiner Hose. Huehuehue.^^

      Neues Kapitel lesen. Vielleicht habe ich ja einen Mittelweg gefunden?^^

      -Bo- schrieb:

      Einen kleinen Kritikpunkt muss ich aber anbringen: Wieso zuckelt Brianna ständig ohne ihr Steckenpferd los? In San Fardo konnte ich das ja noch verstehen, immerhin ging's da nach Dresscode, aber jetzt in dieser Situation? Der Harlekin läuft frei in CO herum, Kol bittet sie um irgendeinen suspekten Gefallen und sie lässt das Steckenpferd in seiner Wohnung? Selbst wenn ihr Aufbruch gelinde gesagt überstürzt war, so wundere ich mich, dass sie das Ding ständig aus der Hand legt. Immerhin ist sie ohne es -wie sie in bisher jedem Arc feststellen musste- weitgehend aufgeschmissen und grade in diesem Arc, in dem sie gegen ihren bisher vielleicht gefährlichsten Widersacher antreten muss, stört mich das irgendwie. Kann sie das Ding nicht wie jeder andere Charakter mit riesigen Waffen einfach auf den Rücken schnallen? Selbst Zorro schleppt ständig seine drei(!) Schwerter mit sich rum.^^

      Sie wird! Sie wird es lernen. Nach diesem Arc, aber das war notwendig, denn sie hatte es ja bis zu Kol dabei, aber da hat sie ja einfach so mitgenommen. Absicht?! :P

      -Bo- schrieb:

      Zurück zum Thema und apropos Kol (der wohl tatsächlich eine Art Klebe-Frucht gegessen hat, welchem Typus diese auch immer angehört) : Er ist Abberlines Sohn, womit qoii mal wieder recht behalten hat. xD
      Gut, ist für mich jetzt nicht DIE Enthüllung im WTF-Stil, aber schaden kann ein Verbündeter in der unterirdischen Stadt sicher nicht. Zumal Brianna dann auch Kyu und Drake schneller aus dem Knast bekommen könnte, als diese bisher ahnen. Immerhin schaukeln die beiden im Moment nur ihre tierischen Eier und unterhalten sich mit einer geheimnisvollen Fremden, die nun wirklich jeder sein kann. Ist es Shallow McOre oder eine komplett neue Figur?
      Shallow war immerhin zuletzt in den Fängen der Sünde des Neids und da die SALIGIA mittlerweile gemeinsame Sache mit Beef und damit dem COPD macht...dann könnte es allerdings auch Sophie sein, da diese ebenfalls von der SALIGIA verschleppt wurde. Schwer zu sagen, diese passiv-aggressive Ironie der Insassin passt sowohl zu Shallow als auch dem Wunderkind. xD
      Um aber nochmal auf Abberline zurückzukommen, mit Beef wäre dann wohl auch ein passender Gegenspieler für ihn gefunden. Die SALILIGA dürfte nämlich allumfassend eine Nummer zu groß für den Inspektor sein und rein um der Symbolik Willen wäre es ein sehr interessanter Kampf: Der letzte saubere Cop, der gegen die SALIGUA vorgeht, gegen den korrupten Cop, der deren Plan noch vorantrieb.

      Ich denke, dass ich da deinen Geschmack treffen werde, wenn ich mir Baudelaire so anschaue ;)
      Die Insassin in der Zelle? Ich weiß ja nicht, ob ihr sie kennt. Mehr zu ihr im nächsten Kapitel ;)

      -Bo- schrieb:

      Narziss und Ëris, das Traumpaar schlechthin. Naja, sie sind Geschwister, er ein narzisstischer Psycho und sie eine nymphomanische Sadistin - aber welches Paar ist schon perfekt?
      Der erste Teil mit Ëris hatte fast schon Ecchi-Charakter und ich habe mir ab und an ausgemalt, wie unser alter Meisterperverser Mashima diese Szene grafisch zu Papier gebracht hätte, aber der zweite Teil mit Narziss war trotzdem wesentlich interessanter. Denn es entblößt sich allmählich (neben Ëris natürlich), wieso Narziss die Sünde des Hochmuts ist. Anscheinend kann der Schönling nicht viel damit anfangen, wenn jemand seine Autorität untergräbt oder -allgemeiner gesprochen- ihn dumm dastehen lässt und seine Größe nicht anerkennt. Das gilt zwar für viele Menschen, aber die meisten dieser Menschen brechen ihrem gegenüber nicht gleich den Kiefer.^^
      Narziss, den ich ja bisher eher skeptisch beäugte, ist sein eigener Weltnabel und alles, was dieses Selbstbild ins Wanken bringt, löst in ihm einen Impuls aus, der sich bisher nur verhalten gezeigt hat.
      Seine Schwester, die ihn zugunsten eines anderen Mannes (Marc, dieser bedauernswerte Glückspilz xD) verschmäht; Kaisa, die ihn jahrelang getäuscht und vorgeführt hat; Järv, der sein Erscheinen nicht gebührend gewürdigt hat; seine Einheit, die ihm nicht aufmerksam genug zuhört...All diese Dinge stören Narziss, natürlich nicht alle gleichrangig stark, aber sie stören ihn, kratzen an seinen Nerven, kitzeln die innere Bestie ein Stück weit hervor - fordern seine Arroganz und Selbstverliebtheit heraus.
      Ich freue mich auf den Tag, an dem dieser Impuls in voller Gänze ausbricht, denn was Kaisa da zu spüren bekam, war sicher nur ein Ansatz dessen, was in der Sünde des Hochmuts schlummert. Eine verstörende Vorstellung, die mich sehr reizt.^^

      Ich hatte mir schon gedacht, dass dir Narcisse gefallen wird. Er und seine Schwester sind auf jeden Fall Charaktere, die ich schon sehr lange in meinem Kopf modelliere und die mir auch sehr ans Herz gewachsen sind. Ja der Arc ist generell etwas sexlastig, aber wie Lyca gestern so schön in Skype geschrieben hat: Mit der Todsünde der Wollust hat man das auch erwarten müssen xD

      -Bo- schrieb:

      Zu guter Letzt ist Aloe wie erwartet im Arkham Asylum gelandet. Bisher ist die interessanteste Frage hier, wer denn der Junge ist, der wohl zu ihrem Komplizin werden wird, wenn es ans Befreien geht. Mein Tipp ist klar Pentheus, denn er bleibt nicht nur als einziger übrig, sondern ist auch der einzige bisher vorgestellte Charakter, der noch als "Junge" durchgehen würde. ;)
      Und warum ist sie dort? Ich würde sagen, dass es Colere war, die sie dorthin verfrachtet hat, was auch die Anwesenheit der Sünde des Zorns bei Oswald erklärt.

      Das werde ich demnächst aufklären, aber gerade ist nebensächlich warum sie dort ist. Ihr solltet euch lieber Sorgen darum machen, dass sie dort ist :D

      -Bo- schrieb:


      Zusammenfassend zwei sehr interessante und spannende Kapitel, wobei das letzte natürlich den klassischen, fiesen Cliffhanger vor der Pause darstellt.^^
      Für die Protagonisten sieht es nicht gut aus und die SALIGIA scheint jeden in der Hand zu haben. Ich bin schon gespannt darauf, dass es weitergeht und wir endlich erfahren werden, wie der Plan der Sünden eigentlich aussieht. Denn wenn uns James Bonds Widersacher eines gelehrt haben, dann, dass es keinen besseren Zeitpunkt gibt, seinen genialen Masterplan detailgenau zu verkünden, als direkt vor den vermeintlich hilflosen Helden. xD

      Schauen wir mal :D

      @Lyca

      Lyca schrieb:


      Der Spannungsaufbau zur Leichenfindung Charles Winchesters hatte das perfekte Feeling eines Gruselfilms/Buches. Glaube ich. OK ich habe wenig Ahnung, da ich solche Bücher eher seltener lese... xD Der Harlekin hat gute Arbeit geleistet die beiden in Angst zu versetzen. Da er von der Prophezeihung weiß und mit SALIGIA zusammen arbeitet muss er zu einer Gruppierung gehören. Fragt sich nur zu welcher. Klar er hilft SALIGIA aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er direkt für sie arbeitet. Die Triade passt aber auch nicht unbedingt. Oder vielleicht doch der neue Sekretär von Narcisse? Ich kanns mir noch nicht vorstellen, aber als vollkommen autonom agierend sehe ich ihn nicht. Irgendwoher muss er ja die Informationen über Brianna haben, auch damals schon in Kalkutta. Möglich, dass er und die CP8 damals schon Kontakt hatten, aber irgendwas stört mich an dem Gedanken. Klar, die Regierung könnt es auch sein, aber die hat die Kontrolle über Narcisse und Co verloren.

      Eigentlich - außer, dass war nur in meinem Kopf diese Szene - hab ich schon geschrieben, wer den Harlekin schlussendlich angeheuert hat und auch schon offenbart, mit wem er auf CO zusammenarbeitet^^

      Lyca schrieb:

      Ich finde es ein wenig merkwürdig, dass Kol sich bei der Sichtung der Leiche fragt, wie er die Sache Pentheus beibringen soll, dabei wollte er Charles doch selbst umbringen. Diese Aussage hat mich stutzen lassen.
      Freddie ist Kols Vater, Informationen die wir uns schon zurecht gelegt hatten und daher war das keine Überraschung mehr. Bleibt die Frage was an dieser Front passiert, da nun Abby und Kol zusammen arbeiten werden und Barcelo und Brianna sich auch „kennen“ (Dazu gleich mehr). Wenn die Beiden jetzt vor den Hütern der Gerechtigkeit ihre Unschuld darlegen können und die Verwandschaft mit in die Bresche springt, ist die Zusammenarbeit einfach nur logisch. Einzig Rebekah wäre hier im Weg, wird aber bestimmt von Barcelo umgestimmt. Schließlich haben alle das selbe Ziel, auch wenn sie es noch nicht wissen ;) Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Barcelo weiß wie wichtig Brianna in diesem ganzen Chaos ist.

      Du wirst sehen, ob es tatsächlich so einfach ist^^

      Lyca schrieb:


      Jetzt muss ich noch etwas zu Brianna und Barcelo loswerden, was eher weniger ernst gemeint ist, aber der Gedanke schoss mir durch den Kopf xD
      Die Zwei haben sich „Kennen gelernt“ wird das hier zu einer Art Soap? XD Narzisse und Eris als Inzuchtpaar, sie begehrt Marc (ok eig jeden), Brianna und Barcelo, Kaisa und Eris, Brianna und Marc, Freddie und Shallow, Brianna und Kol, Kol und seine „große Liebe“, Pinel hat Interesse an Shallow, Pinel und Colere, Narcisse und Kaisa, Briannas Mutter und Narcisse, Kyu und Aloe... ok ein paar sind weniger ernst gemeint, oder vielleicht auch nicht? xD Seit SALIGIA und besonders Eris sich offenbart haben tut sich aber auch sehr viel in diesem Genre.
      Tja... Barcelo und seine Manneskraft scheint Brianna ja kennen gelernt zu haben... außer du erlaubst dir mit uns einen Scherz. ^^
      Wie gesagt, nicht wirklich ernst gemeint, aber ich fand die Sache doch äußert witzig :P

      Darüber haben wir schon geredet. Das emotionale Drama ist in diesen Arc minimal höher als sonst. Ich werde es mit genügend Action ausgleichen. Versprochen! XD

      Lyca schrieb:


      Mittlerweile hat die CP8 zu jeder Gruppierung deiner FF mehr oder minder großen Kontakt. Da Theophilius und die Todeszwillinge Urs nicht als solchen erkennen, gehe ich davon aus, dass die Triade und SALIGIA keinen Kontakt zueinander hegen, auch wenn sie alle an die Prophezeiung kommen wollen. Vielleicht ist Urs aber auch nur den Triademitgliedern begegnet die von einer Zusammenarbeit nichts wissen, da Theophilius in die Machenschaften nicht vollkommen eingeweiht sein wird. Die Frage bleibt immerhin noch offen, wie die Chips von Vegapunk ausgeschaltet werden konnten.

      Eine sehr gute Frage. Die wird natürlich noch aufgeklärt werden. Auch wenn es erst einmal eine nebensächlichere Angelegenheit sein wird ;)

      Lyca schrieb:


      Kyu und Drake sind in einer Zelle gefangen mit einer Frau als Nachbarin, die Kyu meint irgendwoher zu kennen. Da er weder Sophie noch Shallow kennt täuscht er sich entweder oder eine weitere Person taucht noch auf. Ich tendiere aber eher zu eine der beiden Damen.

      Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.

      Lyca schrieb:


      Kaisa heißt eigentlich Margaretha... und hat als Sekretärin für Narcisse gearbeitet. Zur Namensänderung schweige ich mal geflissentlich und werfe dir vorwurfsvolle Blicke zu. Könnte aber auch die Todeszwillinge auf dich hetzen... Muss ich noch abwägen.
      Jedenfalls muss sie einiges an wichtigen Informationen haben die auch für Briannas Truppe wichtig sein dürften.

      Verwirrung habe ich ja schon in Skype versucht zu entkräften. Margaretha war ihr Spitzname/Deckname als sie als Sekretärin gearbeitet hat und eine weitere Hommage an Mata Hari, deren Nachname sich Kaisa mit der berühmten Agentin teilt. Deren bürgerlicher Name war Margaretha. Deswegen habe ich diesen Namen gewählt ;)

      Lyca schrieb:

      Beim Durchlesen von qoiis Kommentar, bezüglich der Haarfarbe, ist mir doch noch ein Junge eingefallen der es sein könnte und zwar war er der Grund für die Reise nach CO. Na ich denke es könnte daher auch Oronel sein. ;) Aloe kennt ihn nicht, daher konnte sie ihn auch nicht erkennen. Generell sollte er aber schon länger auf der Insel sein, aber vielleicht jetzt erst bei Pinel?

      Neues Kapitel lesen. Da klärt sich auf, wer der Fremde ist ;)

      @qoii

      qoii schrieb:

      Colère und Pinel kennen sich, wobei es so scheint als hätte Senior an ihr herumgewerkelt. Da sie Mitglied der SALIGIA ist und vorher verhaftet wurde, scheint die Bahnadlung nur teilweise von Erfolg gekrönt gewesen zu sein. Sonst.... Oh da kommt der erste spontane Gedanke XD. Ich bin lese gerade den Roman "Clockwork Ornage", auf deine Empfehlung hin und weil ich vielleicht so die eine oder andere Anspielung entdecke. Anscheinend hat es sich schon gelohnt, zumindest habe ich jetzt eine Idee, auf die ich ohne CO nicht gekommen wäre ;). Es könnte doch sein, dass Colère schon vorher sehr aggressiv war und eine ähnliche Therapie wie Alex bekommen hat oder dass es durch die Therapie bei ihr einen Trigger gibt, der sie ausflippen lässt. Jedenfalls könnte so was wie die Behandlung von Alex in CO, Pinel durchaus begeistern und wenn die Therapie nicht ganz funktioniert hat oder es irgendwelche "unbeabsichtigten" Nebenwirkungen gibt, wie bei Alex mit der Musik, hätten wir einen wirklich interessanten Charakter, der sich gut in die Seltsamkeiten der SALIGIA passen würde. Gut... was wollte ich vorher eigentlich sagen... auch ja Colere hat einen neuen Patienten mitgebracht und auch mir ist da zunächst Pentheus eingefallen. Allerdings hat mich irgendetwas an der Person gestört, auf die Aleo getroffen ist. Ich habe nachgesehen und die Haarfarbe dieser Person, stimmt nicht mit der überein, auf die Kyu und Drake getroffen sind, zumindest wenn ich mich nicht verlesen habe. Also ist einer der Beiden nicht Pentheus, aber wer ist es dann oder hat Colere jemand Andern abgegeben und überhaupt wie ist Aleo bei Pinel gelandet. Das letzte was wir von ihr wissen ist, dass sie in Chinatown oder was es Zigeuner-/Magie-/oder sonst was Towen in eine Art Ritual hineingeplatzt ist.

      ....Kein Kommentar :P :P

      qoii schrieb:

      Eine Überraschung ist für mich, dass Kol anscheinend ziemlich gut fechten kann. Wobei, gibt in der Literatur nicht noch einen anderen bekannten maskierten Helden mit Degen ;). Egal, jedenfalls bin ich nochl Überraschter darüber, dass auch Abberline fechten beherrscht, auch wenn er nicht mehr so gut ist wie er wahrscheinlich einmal war. Aprpop früher, jetzt fällt mir auch wieder ein, dass er während des FBs auch irgendwas in die Richtung gezeigt hat... Zurück zum Thema, Kol besiegt seinen Vater, braucht aber sein Hilfe um irgendetwas zu erreichen. Will er mit ihm zusammen den Harlekin jagen und Briannas Freunde retten, denn von der SALIGIA weiß er ja noch gar nichts.

      Ja das war der Plan :D

      qoii schrieb:


      Derweil läuft Brianna Barcelo und Rebekah in die Arme. Barcelo erkennt sie wieder und es deutet sich an, dass sie sich bereits einmal "erkannt" haben, im biblischen Sinne des Wortes ;) . (Mein Gott was für ein schlechter Witz, dabei fand ich die Idee am Anfang so gut :S .) Jedenfalls haben unsere Helden nun schon den zweiten Bekannten innerhalb der Marine, was die Chancen der Zusammenarbeit weiter erhört. Wobei ich auch noch auf die Begegnung zwischen Sophie und Dädalus gespannt bin, da Dädalus in der wissenschaftlichen Welt nicht unbekannt ist und Sophie dürfte sich, durch ihren Großvater, dort auch ziemlich gut auskennen.

      Ja eine Szene, auf die man sich schon einmal freuen kann ;)

      qoii schrieb:


      Kyu und Drake sitzen im Knast und sind damit fürs erste die einzigen die nicht direkt Gast der SALIGIA sind, da ich denke dass sowohl Sophie als auch Shallow im Lustschloss untergebracht sind. Bei Sophie bin ich mir wegen Marc sehr sicher und bei Shallow fast. Wobei es durchaus sein könnte, dass Kyu als er das letzte mal in CO, war auf Shallow getroffen ist und deshalb die Stimme wiedererkannt hat.

      Vielleicht. Vielleicht auch nicht :D

      qoii schrieb:


      Ähm ja... dann Fehlen noch Dädalus und Kaisa, die Besuch von Narziss bekommen. Dieser ist überhaupt nicht davon begeistert, dass seine ehemalige Sekretärin eine CP-9 Agentin ist, oder war oder war sie eigentlich eine feindliche Agentin in der CP-9, die zur CP-8 geschickt wurde, um die SALIGIA heimlich zu überwachen oder..., bei ihr gibt es einfach immer noch zu viele Möglichkeiten zu wem sie eigentlich gehört. Immerhin steht noch eine mögliche Verbindung, zum möglichen dritten Triade Anführer, dem möglichen Zaren im Raum. Wie gesagt, bei ihr ist noch zu viel Möglich XDDD. Jedenfalls hat sie ziemliche Angst vor Narziss und Dädalus ist ziemlich wütend darüber, dass sie zu mit der CP-9 in Verbindung gebracht wurde.

      Kaisas Zugehörigkeit? Oh dieses Pferd werde ich noch ein wenig reiten. Das ist noch ausgeruht :P

      qoii schrieb:


      Man man man, warum mache ich mir bei dir eigentlich überhaupt sorgen, einen Kommentar zusammen zu bekommen. XD
      Ich hoffe du hast einen schönen Urlaub gehabt und konntest dich gut erholen.
      Ich bin schon ganz gespannt darauf, was du uns als nächstes präsentierst. ^.^

      Ich hoffe, dass ich die Erwartungen erfüllen kann :)


      So vielen Dank für die tollen Kommentare und Entschuldigung für meine knappen, und vagen Rückmeldungen, aber wir sind in einer Phase, wo jedes Wort zu viel ein Spoiler wäre :D

      Nächstes Kapitel erscheint voraussichtlich Dienstag! :)

    • Kapitel 114 & 115

      Vexor schrieb:

      Eigentlich - außer, dass war nur in meinem Kopf diese Szene - hab ich schon geschrieben, wer den Harlekin schlussendlich angeheuert hat und auch schon offenbart, mit wem er auf CO zusammenarbeitet^^

      Deswegen schrieb ich ja, dass ich mich frage, ob er DAMALS auch schon Kontakt zur SALIGIA hatte, also auf Kalkutta. Da wusste er ja schon von Brianna und der Prophezeihung. Dass er jetzt mit der CP8 zusammen arbe­itet ist mir klar. Oder du meintest etwas Anderes und ich habs vollkommen überlesen und nicht gepeilt.

      Barcelo musste früher vor den Fünftklässlern gerettet werden, wenn das nicht mal ein interessanter Fakt ist xD Außerdem hat er einen goldenen Schimmer in den Augen und das ohne Eris zutun ;) Genau dort in dieser Bar haben die zwei sich vor 6 Jahren kennen gelernt. Barcelo ist gleich von ihr vereinnahmt und sie von ihm auch... Eine weitere heiße Sexszene folgt :D Interessant­ fand ich beim lesen die Beschreibung des sternförmigen Mals auf seiner Schulter. Kein Zeichen der Marine... Ich denke da ja gleich an ein Schutzsymbol gegen Dämonen. Allerdings kann ich damit noch überhaupt nichts anfangen... Wird im Hinterkopf abgespeichert und archiviert.
      Abby kann nicht akzeptieren, dass Kol angeblich einer von den Guten ist und will gegen ihn kämpfen. Allerdings wird der Kampf erstmal unterbrochen und Kol macht sich aus dem Staub ohne Brianna zu helfen. Wo zur Hölle der wohl hin ist... Pentheus?
      Der Brief an Brianna dürfte sie damit der Wahrheit bezeugen, da er genau das aussagt was sie schon berichtet hat. Ich bin gespannt wie das Treffen ablaufen wird und wie Barcelo und Co + Freddie eingreifen werden.

      Breakfast at Tiffanys ähhh Sinlcairs House...

      Immerhin scheint das Essen inclusive zu sein, bei der Vorstellung sollte das auch drin sein. Nicht das man noch sagt die Sinclairs seien schlechte Gastgeber. Recht ungerührt liegt Kaisa gefoltert auf dem Tisch, ihre Reaktion deutet darauf hin, dass sie schon sehr viel Schlimmeres erlebt hat. Der Zorn des Hochmuts wird sich sicherlich noch weiter bei ihr austoben wollen. Dädalus darf derweil die von Eris vereinnahmte Mitarbeiterin betrachten. Woher die goldenen Sprenkler kommen dürfte klar sein, auch wenn der Grund des Goldes immer noch im Verborgenen liegt. Generell frage ich mich, warum die Antagonistinnen die Macht Menschen zu manipulieren besitzen. Abeille, Genevieve, Eris... Das wird langsam auffällig xD Der Apfel... ich hatte so den Gedankengang, dass dieser eines der nicht lebenden Gegenstände ist die Vegapunk mit einer TF versehen hat. Denn erst als Marc den Apfel sieht ist er wieder wie betäubt. Und außerdem hat der Apfel ja per se erstmal nicht mit der Sünde der Wolllust zu tun, scheint sie aber zu begünstigen... hm... Die Zwei scheinen in der Nacht jedenfalls Spaß gehabt zu haben... ;) Eris ist schon ein Miststück, aber irgendwie ist sie mir sympathisch... bzw auf jedenfall sehr unterhaltend was sie so abzieht. Marc wird mal wieder manipuliert, vielleicht kann Dädalus ja etwas erfinden um ihn immun zu machen, aber irgendwie wäre das auch nur halb so unterhaltend xD Und er kommt ja auch so auf seine Kosten.. :whistling:
      Wie jeder Superschurke das eben so tut, Narciss eröffnet seine Pläne vor versammelter Mannschaft. Naja das Grobe, aber der Rest wird schon noch kommen. Warum die SALIGIA sich ausgerechnet CO ausgesucht haben, nur weil es unterirdisch ist? Ob Shallow sich so gerne benutzen lässt... Einschätzen tue ich sie so nicht, aber mit genügend Druckmittel knickt ja jeder ein und irgendwo ist ja auch noch Pentheus unterwegs und wird noch ein Rolle einnehmen. Ob als Druckmittel oder Sonstiges. Vielleicht spielt die Prophezeiung und Brianna eine Rolle in CO selbst, warum sollte man sie sonst so dringend brauchen. Oder Narciss lügt und sie wollen sich nicht wirklich dort einnisten. Trotzdem, auch die Triade ist ja vor Ort... hm... Eine unterirdische Erfindung die dort beim Symposium versteckt wurde? Ich habe keine Ahnung...
      Shallow wurde für Aloe gehalten... Envy kann einfach nichts, dass Aloe eine Jugendliche ist hätte sie wissen sollen. Ich mein klar, blaue Haare, aber sie hätte sich mal besser informieren sollen. Vollkommen unfähig die Frau!

      Aloe und Orônel (ich hatte recht, muhahaha) sind im Arkham Asylum gefangen und freunden sich schnell an. Wenn man das so nennen kann xD Im Gegensatz zu ihm, weiß sie sogar wer er ist. Was genau jetzt mit ihr gemacht wird, ich bin echt gespannt... Envy ist bisher nicht zum Bankett aufgetaucht, oder ich habe sie überlesen. Ich gehe davon aus, dass sie als Strafe für ihre Verwechslung jetzt nach Aloe suchen darf.

      Die Kapitel waren mal wieder super, freut mich, dass es wieder weiter geht! Das Frühstück bei den Sinclairs empfinde ich als wirklich sehr unterhaltend. Auch wenn ich es nicht so ausdrücken kann wie Bo der es immer schafft soetwas in Worte zu fassen... ^^ Ich freu mich schon wenn alle Mitglieder der SALIGIA in einem Raum sind. Jedenfalls hoffe ich darauf. Sie sind die Gruppierung die mich derzeit am meisten in den Bann schlägt. Mehr davon!
    • Halten wir also fest, dass neben ihrer allgemein tragischen Vergangenheit, fesselnden Schönheit und mürrischen Persönlichkeit, die mal heiter und mal zäh ihre inneren Wunden zu kaschieren versucht, die Schatzjägerin Brianna Emily Grimm und die Kopfgeldjägerin Mercedes Delacroix noch etwas gemeinsam haben: Beide trieb ihre traurige Verdammnis irgendwie in die Hände schwarzhaariger, bärtiger Hünen, die sofort fasziniert von den Damen sind. Also wenn das mal nicht für zwei Autorenseelen spricht, die starke Frauenfiguren nicht ohne eine grimmige Verquickung von Romantik, Sex und bedeutungsschwangerer Finsternis schreiben können oder wollen, dann weiß ich auch nicht. xD

      Aber von dieser verblüffenden Ähnlichkeit mal abgesehen, gefiel mir besonders die spezifische Erwähnung besagter Düsternis, die Brianna umhüllt und die sie derart aufzehrt, dass es selbst dem halbbesoffenen Barcelo auffällt. Das mag jetzt blöd klingen, aber für eine junge Frau (fast noch ein Mädchen) mit der Vergangenheit, die du ihr auferlegt hast, war mir Brianna besonders in den ersten Kapiteln viel zu gut drauf. xD
      1516 traf sie Barcelo, ihre Tochter verlor sie ein Jahr zuvor - folgte darauf eine exzessive Phase tiefer alkoholischer Promiskuität?
      Apropos, bereits im Flashback mit Kol war unser Lieblings-Redhead voll wie Charlie Sheen vor der Entdeckung des Kokains, woraus ich mal schließe, dass sie schon immer anfällig für den Dämon Trunkenheit war. Damals nur zum Feiern, nach dem schlimmsten Tag ihres Lebens als Betäubungsmittel. Es half vermutlich, dass Kyu irgendwann eine Art Ersatzkind wurde, für das Brianna stark sein musste und nicht ständig traurig und selbstvergessen durch die Bargeschichte tingeln und frischgebackene Marineoffiziere vernaschen konnte. Übrigens dürfte sie den Fuchs in nicht allzu langer Zeit nach diesem leidenschaftlichen One Night Stand getroffen haben. Auf dieses erste Kennenlernen freue ich mich ohnehin schon.

      Auch wenn du diesen Teil sicher als leidig empfunden hast, gefiel er mir doch sehr gut. Nicht, weil sonderlich große narrative oder inszenatorische Überraschungen geboten wurden, aber weil du uns Brianna endlich mal als eine Frau am Rande ihres seelischen Fassungsvermögens zeigst. Die Arme war (/ist) sowas von hinüber -verständlicherweise- und ich bin froh, dass du uns das direkt zeigst.

      Abberline, Abberline? Was halte ich von ihm? Eigentlich hätte ich ihn eher für den Typ Mensch gehalten, der weniger auf seine polizeiliche Ehrenpolitik und eher für seinen Sohn plädiert. Da bleibt einem nur die Frage, was zwischen Vater und Sohn vorgefallen ist, dass der Detective hier eine doch recht schnelle und vermeintlich endgültige Entscheidung trifft. Geht es vielleicht ganz plump um Kols Sexualität? Die besten Männer haben oft die dümmsten Prinzipien und ein Zerwürfnis der beiden aus einem derartigen Grund würde auch gut zu der Noir-Atmosphäre passen, die du heraufbeschwörst. Alte Sitten, alte Werte und alte Schule halt, denen Abberline hier nachhängt.
      Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob er nicht schon früher den Verdacht gehegt haben könnte, dass Kol der Vigilant ist. Schwer zu beurteilen.
      Jedenfalls ist Kol erstmal weg und auch in mir keimt der Verdacht auf, dass er Brianna nur benutzt. Immerhin hat er sie noch nicht direkt um den besagten Gefallen gebeten - was, wenn genau das sein Gefallen war? Sie als Ablenkungsmanöver zu benutzen, sollte etwas schiefgehen? Kol ist noch ein pures Mysterium. Am Ende ist er sogar der Harlekin und seine beiden Masken verhüllen zwei Persönlichkeiten. xD

      Kommen wir -bevor es zum Hausgemachten á la Sinclair geht- noch kurz zu Rebekah, die für mich in ihren Szenen ein wenig an Schärfe gewinnt. Sie agiert nicht nur abgeklärter als von mir vermutet, sondern wirkt auch deutlich unbefangener für eine Frau, die von dem Verlust ihrer früheren Mannschaft getrieben wird. Hätte ich so nicht erwartet, besonders wenn man bedenkt, dass bereits Barcelo eher der gemäßigteren Abteilung der Marine anzugehören scheint. Sicher, beim Erscheinen Envys drehte die Blonde kurz auf (und zeigte eine Teufelskraft?), aber im Großen und Ganzen blieb sie doch erstaunlich cool. Wer hätte es gedacht?^^

      Nun aber, die Sünden und ihr Bankett der theatralischen Abscheulichkeit.
      Ich entziehe mich der Mutmaßung um Ëris' Teufelskräfte, da ich meiner letzten Deutung rund um das Sukkubus-Thema nicht viel hinzufügen kann. Lediglich der Apfel bringt mich wieder zum Stutzen. Die Sünde der Lust scheint ihn mal mit sich zu tragen, mal lässt sie ihn irgendwo stehen. Was ist dieser Apfel bzw. welche Bedeutung wohnt ihm inne? Ist es immer der selbe Apfel? Fängt sie in ihm die Seelen ihrer Opfer oder stellt er eine Art Götze dar, dem die Opfer verfallen? Oder beherbergt der Apfel selbst das, was auch immer die Lust ihrem Opfer nimmt? Hat jedes Opfer seinen eigenen Apfel? Ich weiß es nicht und bin schon sehr erpicht zu erfahren, wie du diese Teufelsfrucht aufzulösen gedenkst. Die Allegorie von Apfel und Lust bzw. Verführung ist absolut klar, aber wie du all das in eine konsequente Kraft bringen willst? Keine Ahnung.^^

      Zum Rest des Kapitels serviere ich mal ein warmes Stück Theorien-Kuchen: Ich traue Narziss noch nicht so ganz. Er will sich CO unter den Nagel reißen? Wozu dann die Prophezeiung und Brianna? Ist es vielleicht so, dass Narziss und sein Grüppchen für jemanden arbeiten, der hinter der Rothaarigen und der Prophezeiung (und Horizon) her ist - und als Gegenleistung CO erhält? Und -spinnen wir diesen Gedanken weiter- ist es nicht vielleicht auch so, dass man Barcelo und seine Einheit nur zum Schein hinter der SALIGIA hergeschickt hat? Meine vermutlich falsche Theorie wäre, dass die Sünden nie aufgehört haben, für die 5 Weisen zu arbeiten und, genau wie der Harlekin, Brianna Schritt für Schritt auf die Fittiche schauen? Denn mir ist aufgefallen, wie unnötig dieses ganze Intermezzo in San Fardo erscheint. Brianna hat die Prophezeiung nie gesehen, weiß nichtmal von ihr und ist doch da, wo sie nun ist. Vielleicht ist Brianna der Schlüssel zu Horizon, nur sie kann es finden - doch von der Prophezeiung darf sie nichts erfahren, weil sie den Auftrag sonst niemals zu Ende bringen würde (Stichwort: Bluttribut).
      Die Weisen heuern Brianna an, um Horizon zu finden und den Harlekin und die SALIGIA, um den Rest zu besorgen. Der Harlekin hat Brianna nicht getötet, Luzifer und Genevieve durften Brianna nicht töten und auch Järv hatte in SF kein Interesse an Brianna, sondern nur an der Prophezeiung, die mit der Rothaarigen in Verbindung zu stehen scheint. Die SALIGIA scheint ihren Auftrag fast erfüllt zu haben und somit ihrer Belohnung, CO, nahe zu sein. Deshalb wirken die Aktivitäten der Sünden auch so verquer. Sie schließen auf der einen Seite noch ihre Mission ab, während sie auf der anderen Seite bereits ihre Belohnung auf die Übernahme vorbereiten. CO ist ein düsteres Dreckloch, aber auch ein Sündenpfuhl sondergleichen voller Korruption und leicht zu verschaffender Zerstreuung - ein Paradies der Sünden für die Sünden. Rein theoretisch.^^
      Was der Harlekin für seine Dienste erhält...müsste sich noch zeigen. Aber ich denke, dass es hier persönlicher werden dürfte.
      Puh. Wer glaubt noch, dass ich mal wieder mit Vollgas gegen die Wand gerast bin?^^

      Zum Rest kommen lediglich ein paar Gedanken von Autor zu Autor. Man möge es mir nach dieser fetten Ideen-Torte verzeihen, die ich hier aufgetischt habe. ;)
      Das Frühstück war mal wieder toll inszeniert und hatte etwas Exploitatives, aber auch Hochwertiges. Ein bisschen wie eine bodenständigere Mischung aus Quentin Tarantino und Martin Scorsese.^^
      Etwas schade fand ich zwar, dass man Kaisa nicht für die komplette Dauer des Frühstücks als Tischdekoration behalten hat, aber man kann bekanntlich nicht alles haben. Zumal in meiner Version Narziss' Messer auch nicht im Hals der Dienerin, sondern im Bein Kaisas gelandet wäre. Jedem das seine. Das ist wie Fisch und Fleisch. Nur das Fisch hier für eine düstere Gore-Fantasie steht und Fleisch für eine andere...wo war ich?^^
      Wenn Brianna dort auftaucht...was passiert dann? Ich denke, Barcelo und Rebekah werden sie unterstützen, doch wie wird der Arc dann enden? Kämpfe sind unausweichlich, nur leider sind viele potenzielle Kämpfer momentan außer Gefecht gesetzt oder dümpeln in Sub-Plots herum, die sie in Beschlag nehmen. Ähnlich wie du dich zu Beginn meines mittlerweile ausklingenden Arcs fragtest, wie das Pacing aussehen wird, frage ich mich allmählich, mit welchen Zügen du die Figuren in die Finalbahnen lenken willst. Zumal ich in diesem Arc stärker als ohnehin schon das Gefühl habe, dass es Tote geben wird - Aber diesmal werden es Tote sein, die man weder erwartet noch so schnell vergessen wird. Auf welcher Seite auch immer.

      Zu Aloe und Oronel äußere ich mich diesmal nicht, einfach weil es hier nichts gab, das mir besonders aufgefallen wäre. Der ehemalige Gossenjunge ist kein Stück umgänglicher geworden, das Engelsmädchen mausert sich langsam zur emotionalen Identifikationsfigur für den Leser, nachdem Brianna selbst immer tiefer in die Brutalität und Finsternis der Handlung getrieben wird, und das Arkham Asylum bleibt ein Ort des gepflegten "WTF!", womit meine Gedanken zu diesem Handlungsstrang auch schon abgearbeitet wären. :)

      Wieder ein recht langer Kommentar meinerseits, der aber nur die Qualität der Kapitel widerspiegelt. Du setzt in diesem Arc wirklich sehr stark auf eine launische, düstere Atmosphäre, was nicht nur meinen (unübersehbaren^^) Nerv trifft, sondern auch deinen Figuren ganz hervorragend steht. Besonders Brianna und Marc sind wie geschaffen für diese trübsinnige, blutige Noir-Stimmung und ich will einfach mehr davon sehen. Mehr von den extravaganten Sünden, mehr von den zynischen Bewohnern der unterirdischen Stadt und mehr von Brianna und ihrer Rolle in diesem Spiel, dessen Regeln sie erst zu spielen lernen muss. Kurz: Lass uns nicht zu lange auf das neue Kapitel warten!^^


    • 114.Kapitel: Ein Brief an Fräulein Brianna Emily Grimm & 115.Kapitel: Frühstück bei den Sinclairs

      Wird langsam Zeit noch die aktuellen FF-Kapitel aufzuarbeiten, bevor ich ab Montag für sechs Tage nach Berlin fliege ^.^ .
      Außerdem sind mir mal wieder Lyca und Bo zuvorgekommen, das hat man davon, wenn man den ganzen Tag nicht bei der Sachen bleibt.

      Bezüglich Harlekins anheuerung. Mir geistert da noch irgendeine Szene durch den Kopf, in der die 5 Weisen diskutieren, ob sie Brianna noch trauen können oder nicht und sich schließlich dazu entscheiden jemanden zu beauftragen ihr zu Folgen bzw. ebenfalls nach dem Horizont zu suchen. Diese Person sollte auf den Gebiet der Schatzjagt ebenfalls sehr erfolgreich sein, wenn nicht sogar noch besser als Brianna. Allerdings kann ich die Textstelle einfach nicht mehr finden. :pinch:

      Abberline ist ein guter Polizist, der sich zunächst nicht durch die Verwandtschaft zu einen Verbrecher beeinflussen lässt und ihn trotzdem festnehmen will. Kol entkommt ihm aber und scheint dabei eine weitere Fähigkeit seiner Teufelsfrucht einzusetzen. Er erschafft eine bronzefarbene zähflüssige Masse, die in Form eines Löwenkopfes auf seinen Vater zufliegt und bei der Berührung mit seiner Klinge fest wird, um diese zu Blockieren. Bei den Stichwörtern zähflüssig, fest, bronzefarben, und klebrig fällt mir zunächst Harz (Bäume) ein, aber es gibt auch sicher noch andere Stoffe die diese Eigenschaften haben. Das er für mich immer noch der Hauptverdächtige ist, wenn es um die Person des Harlekins geht, brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen. Immerhin macht er sich jetzt aus dem Staub und lässt Brianna vorerst in den Händen des Gesetztes zurück, genau dort wo Envy kurze Zeit später auftaucht. :whistling:

      Bei Barcelo Sternenmahl bin ich noch ziemlich ratlos, die einzigen Sterne an die ich mich derzeit erinnere, sind die fünf Sterne für die Propheten der Triade oder waren das Punkte? Wie auch immer, ich sage schon mal voraus, dass diesen Mahl noch wichtig werden wird auch wenn es kein Blitz ist ;) . Zu dem Gold in seinen Augen fällt mir gerade nichts ein, es sei den Eris war in der nähe und wollte sich ihn eigentlich schnappen oder hoffe auf eine unterhaltsame Show. Sein treffen mit Brianna fand übrigens im zweiten Jahr nach dem Mitsommernachtfest statt.

      Brianna wird nun von den dreien Verhört, oder besser gesagt nur von Rebekah, da sich die beiden Herren darüber streiten, wie mit ihr weiter zu verfahren sei. Zum Glück kommt Envy vorbei und sorgt für Ablenkung indem sie einen Brief von ihrem Boss vorbeibringt. Rebekah erzeugt etwas ihn ihrer Hand und wirft es auf Envy, weswegen sie auch eine TF haben dürfte. Der Brief zusammen mit der Botin dürften jetzt alle Anwesenden davon überzeugen, dass die vorerst zusammenarbeiten sollten.

      Eris und der Goldene Apfel. Auch wenn es noch schwierig ist, diese Frucht ihrer Sünde bzw. ihren Fähigkeiten zuzuordnen gibt es einen Punkt an ihr, der geradezu nach einem Goldnen Apfel schreit. Ihr Name, Eris die griechische Göttin der Zwietracht, mit ihrem berühmten (goldenen) Zankapfel. (nachzuhören in der aktuellen Folge des Troja Alert). Aber natürlich steht ein Apfel auch für Fruchtbarkeit, Leben und Tod usw. (Ach hört euch einfach alle Folgen vom Troja Alert an XD ). Auffällig ist natürlich die erscheinende Seelenlosigkeit bei all ihren Opfern und Marcs verhalten suggeriert, dass dies etwas mit dem oder den goldenen Äpfeln zu tun hat. Nur erschafft sie die Äpfel und fängt damit die Seelen ein oder sind die Äpfel die entzogenen Seelen oder oder oder.

      Ihr dunkeln Erinnerungen bei Anblick vom Marcs Rücken, bzw. dem darauf befindlichen Brandmal lassen darauf schließen, dass sie eventuell ein ähnliches Schicksal wie die Piratenkaiserin hat oder zumindest sehr lange in dieser Stadt lebte.

      Die Frühstückssituation war einfach grandios. Von der Art wie Narcisse meinte sich an Kaiser rechen zu können, über seine kurzen Aussetzer mit dem Messer bis hin zu dem Verhalten der einzelnen Sünden. Man merkt richtig schön was für ein schräger Haufen sie sind und wie wenig sie eigentlich Zusammen passen und mit einander zu tun haben wollen. Trotzdem sind sie in ihrer schrägen Gesamtheit eine ausgezeichnete Gruppierung und ergänzen sich wunderbar. Sie passen auf eine wunderbare weise nicht zusammen und bilden doch eine sehr gute Gemeinschaft, noch besser als die Shichibukai, von denen wir leider viel zu wenig gemeinsame Sitationen erlebt haben.

      Auffällig ist, das Sophie fehlt, die von Silias zusammen mit Marc eingesammelt worden ist und von ihm wahrscheinlich für Aleo gehalten wurde. Ich habe zwar gerade keine Ahnung mehr ob sich die Beiden überhaupt ähnlich sehen, aber Sophie war bei Mark und jetzt ist sie weg. In diesem Zusammenhang möchte ich mich übrigens darüber beschweren, dass du den Mark, Eris, Sophie Teil in meinem letzten Kommentar ignoriert hat X( . Aber zurück zu Thema, da auch Drake und Kyu fehlen, könnte es durchaus ein, dass sie die Frau in der Nachtbarzelle der Beiden war. Allerdings würde dies nicht erklären, warum sie bzw. Kyu und Drake wo anders Untergebracht sind und auch nicht warum keiner der drei beim Frühstück dabei ist.

      Weiterhin bleibt dann aber auch noch die Frage wer Aleo bei Pinel abgegeben hat, denn die Sünden scheine nichts über ihren Aufenthaltsort zu wissen, den sonst haben sie alle vom Team Brianna beisammen.

      Ich bin zwar noch nicht wirklich mit meinem Kommentar zufrieden, aber wenn ich den jetzt nicht abschicke werde ich nie fertig, vielleicht editiere ich morgen noch etwas. :)
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & 116.Kapitel erschienen

      Es ist wie versprochen Dienstag und damit erscheint ein neues Kapitel! :)

      @Lyca

      Lyca schrieb:

      Barcelo musste früher vor den Fünftklässlern gerettet werden, wenn das nicht mal ein interessanter Fakt ist xD Außerdem hat er einen goldenen Schimmer in den Augen und das ohne Eris zutun ;) Genau dort in dieser Bar haben die zwei sich vor 6 Jahren kennen gelernt. Barcelo ist gleich von ihr vereinnahmt und sie von ihm auch... Eine weitere heiße Sexszene folgt :D Interessant­ fand ich beim lesen die Beschreibung des sternförmigen Mals auf seiner Schulter. Kein Zeichen der Marine... Ich denke da ja gleich an ein Schutzsymbol gegen Dämonen. Allerdings kann ich damit noch überhaupt nichts anfangen... Wird im Hinterkopf abgespeichert und archiviert.
      Abby kann nicht akzeptieren, dass Kol angeblich einer von den Guten ist und will gegen ihn kämpfen. Allerdings wird der Kampf erstmal unterbrochen und Kol macht sich aus dem Staub ohne Brianna zu helfen. Wo zur Hölle der wohl hin ist... Pentheus?
      Der Brief an Brianna dürfte sie damit der Wahrheit bezeugen, da er genau das aussagt was sie schon berichtet hat. Ich bin gespannt wie das Treffen ablaufen wird und wie Barcelo und Co + Freddie eingreifen werden.

      Ich habe im Kapitelverbund (115/116/117) mal mit einem narrativen Kniff operiert. Die Auflösung wie Briannas Misere entkommt, wird also nachgeliefert, obwohl das Ergebnis, dass sie entkommt schon geliefert ist. Mal schauen, ob das so funktioniert, wie ich mir das gedacht habe :D
      Zum Mal auf Barcelós Schulter: Es ist nicht ohne Grund da und ich habe es nicht nur als äußerliches Gimmick erwähnt ;)

      Lyca schrieb:

      Breakfast at Tiffanys ähhh Sinlcairs House...

      Die Analogie zu Breakfast at Tiffanys hat also gefruchtet. Klischeehaft, dass es eine Frau erkannt hat, aber immerhin :D

      Lyca schrieb:

      Generell frage ich mich, warum die Antagonistinnen die Macht Menschen zu manipulieren besitzen. Abeille, Genevieve, Eris... Das wird langsam auffällig

      Hinterfragen wir das psychologisch mal lieber nicht. Anscheinend habe ich ein tief gestörtes Problem mit manipulativen Frauen xD (Da könnten ein paar Gefühle gegenüber meiner Exfreundin miteingeflossen sein :D)

      Lyca schrieb:

      Der Apfel... ich hatte so den Gedankengang, dass dieser eines der nicht lebenden Gegenstände ist die Vegapunk mit einer TF versehen hat. Denn erst als Marc den Apfel sieht ist er wieder wie betäubt. Und außerdem hat der Apfel ja per se erstmal nicht mit der Sünde der Wolllust zu tun, scheint sie aber zu begünstigen... hm... Die Zwei scheinen in der Nacht jedenfalls Spaß gehabt zu haben... ;) Eris ist schon ein Miststück, aber irgendwie ist sie mir sympathisch... bzw auf jedenfall sehr unterhaltend was sie so abzieht. Marc wird mal wieder manipuliert, vielleicht kann Dädalus ja etwas erfinden um ihn immun zu machen, aber irgendwie wäre das auch nur halb so unterhaltend xD Und er kommt ja auch so auf seine Kosten.. :whistling:

      Es "freut" mich, dass Ëris nicht nur bei dem männlichen Teil der Leserschaft gut ankommt, sondern auch bei den Frauen. Ich hatte schon die Befürchtung, dass mir hier jemand auf die Barrikaden geht, aber andererseits serviert sie euch Einblicke in erotische Beschreibungen von Männern...win win situation oder so :P

      Lyca schrieb:


      Wie jeder Superschurke das eben so tut, Narciss eröffnet seine Pläne vor versammelter Mannschaft. Naja das Grobe, aber der Rest wird schon noch kommen. Warum die SALIGIA sich ausgerechnet CO ausgesucht haben, nur weil es unterirdisch ist? Ob Shallow sich so gerne benutzen lässt... Einschätzen tue ich sie so nicht, aber mit genügend Druckmittel knickt ja jeder ein und irgendwo ist ja auch noch Pentheus unterwegs und wird noch ein Rolle einnehmen. Ob als Druckmittel oder Sonstiges. Vielleicht spielt die Prophezeiung und Brianna eine Rolle in CO selbst, warum sollte man sie sonst so dringend brauchen. Oder Narciss lügt und sie wollen sich nicht wirklich dort einnisten. Trotzdem, auch die Triade ist ja vor Ort... hm... Eine unterirdische Erfindung die dort beim Symposium versteckt wurde? Ich habe keine Ahnung...

      Kannst du auch nicht. Es wird in ein paar Kapiteln zumindest etwas an Klarheit gewinnen^^

      Lyca schrieb:

      Shallow wurde für Aloe gehalten... Envy kann einfach nichts, dass Aloe eine Jugendliche ist hätte sie wissen sollen. Ich mein klar, blaue Haare, aber sie hätte sich mal besser informieren sollen. Vollkommen unfähig die Frau!

      Das hast du ein wenig falsch gelesen. Järv macht sich über Silas lustig, der die falsche Person mitgebracht hat. Es wurde als nicht Shallow für Aloë gehalten, sondern Sophie (die Marinesoldatin, die zusammen mit Marc im Casino war). :)

      Lyca schrieb:


      Aloe und Orônel (ich hatte recht, muhahaha) sind im Arkham Asylum gefangen und freunden sich schnell an. Wenn man das so nennen kann xD Im Gegensatz zu ihm, weiß sie sogar wer er ist. Was genau jetzt mit ihr gemacht wird, ich bin echt gespannt... Envy ist bisher nicht zum Bankett aufgetaucht, oder ich habe sie überlesen. Ich gehe davon aus, dass sie als Strafe für ihre Verwechslung jetzt nach Aloe suchen darf.

      Envy war auch anwesend, obwohl ich gerade nicht sicher bin, ob ich sie namentlich erwähnt habe.

      Lyca schrieb:


      Die Kapitel waren mal wieder super, freut mich, dass es wieder weiter geht! Das Frühstück bei den Sinclairs empfinde ich als wirklich sehr unterhaltend. Auch wenn ich es nicht so ausdrücken kann wie Bo der es immer schafft soetwas in Worte zu fassen... ^^ Ich freu mich schon wenn alle Mitglieder der SALIGIA in einem Raum sind. Jedenfalls hoffe ich darauf. Sie sind die Gruppierung die mich derzeit am meisten in den Bann schlägt. Mehr davon!

      Mehr von der SALIGIA? Wirst du bekommen xD

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Halten wir also fest, dass neben ihrer allgemein tragischen Vergangenheit, fesselnden Schönheit und mürrischen Persönlichkeit, die mal heiter und mal zäh ihre inneren Wunden zu kaschieren versucht, die Schatzjägerin Brianna Emily Grimm und die Kopfgeldjägerin Mercedes Delacroix noch etwas gemeinsam haben: Beide trieb ihre traurige Verdammnis irgendwie in die Hände schwarzhaariger, bärtiger Hünen, die sofort fasziniert von den Damen sind. Also wenn das mal nicht für zwei Autorenseelen spricht, die starke Frauenfiguren nicht ohne eine grimmige Verquickung von Romantik, Sex und bedeutungsschwangerer Finsternis schreiben können oder wollen, dann weiß ich auch nicht. xD

      Ja Mercedes und Brianna. Zwei Frauen vom gleichen Schlag und sie werden sich vielleicht noch ähnlicher, als du vermuten magst ;)

      -Bo- schrieb:

      Aber von dieser verblüffenden Ähnlichkeit mal abgesehen, gefiel mir besonders die spezifische Erwähnung besagter Düsternis, die Brianna umhüllt und die sie derart aufzehrt, dass es selbst dem halbbesoffenen Barcelo auffällt. Das mag jetzt blöd klingen, aber für eine junge Frau (fast noch ein Mädchen) mit der Vergangenheit, die du ihr auferlegt hast, war mir Brianna besonders in den ersten Kapiteln viel zu gut drauf. xD
      1516 traf sie Barcelo, ihre Tochter verlor sie ein Jahr zuvor - folgte darauf eine exzessive Phase tiefer alkoholischer Promiskuität?
      Apropos, bereits im Flashback mit Kol war unser Lieblings-Redhead voll wie Charlie Sheen vor der Entdeckung des Kokains, woraus ich mal schließe, dass sie schon immer anfällig für den Dämon Trunkenheit war. Damals nur zum Feiern, nach dem schlimmsten Tag ihres Lebens als Betäubungsmittel. Es half vermutlich, dass Kyu irgendwann eine Art Ersatzkind wurde, für das Brianna stark sein musste und nicht ständig traurig und selbstvergessen durch die Bargeschichte tingeln und frischgebackene Marineoffiziere vernaschen konnte. Übrigens dürfte sie den Fuchs in nicht allzu langer Zeit nach diesem leidenschaftlichen One Night Stand getroffen haben. Auf dieses erste Kennenlernen freue ich mich ohnehin schon.

      Ich möchte so etwas auf jeden Fall andeuten. Denn du hast Recht, dass Brianna eine düstere Seite hat. Eine Düsternis, die in dem Moment, in dem die Fünf Weisen ihr die Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihrer Tochter zurückgegeben hat, wieder etwas gemildert wurde. Warten wir mal ab, wie lange die Hoffnung noch scheinen kann ;)
      Bisher hat man Brianna (bis auf einen kurzen Flashback) auch noch nicht wirklich in der Zeit nach dem Mittsommerfest und vor Beginn der Story gesehen. Du hast Recht, dass das Treffen mit Kyu kurz nach der Liebesnacht mit Barceló war. Aus dieser Zeit werde ich noch ein paar Dinge zeigen, da dies die bis dato dunkelste Zeit war, denn Kyu hat ihr Leben verändert ;)
      Sehr schön beobachtet/analysiert :thumbup:

      -Bo- schrieb:


      Auch wenn du diesen Teil sicher als leidig empfunden hast, gefiel er mir doch sehr gut. Nicht, weil sonderlich große narrative oder inszenatorische Überraschungen geboten wurden, aber weil du uns Brianna endlich mal als eine Frau am Rande ihres seelischen Fassungsvermögens zeigst. Die Arme war (/ist) sowas von hinüber -verständlicherweise- und ich bin froh, dass du uns das direkt zeigst.

      Hahah. Ja das ist sie^^

      -Bo- schrieb:


      Abberline, Abberline? Was halte ich von ihm? Eigentlich hätte ich ihn eher für den Typ Mensch gehalten, der weniger auf seine polizeiliche Ehrenpolitik und eher für seinen Sohn plädiert. Da bleibt einem nur die Frage, was zwischen Vater und Sohn vorgefallen ist, dass der Detective hier eine doch recht schnelle und vermeintlich endgültige Entscheidung trifft. Geht es vielleicht ganz plump um Kols Sexualität? Die besten Männer haben oft die dümmsten Prinzipien und ein Zerwürfnis der beiden aus einem derartigen Grund würde auch gut zu der Noir-Atmosphäre passen, die du heraufbeschwörst. Alte Sitten, alte Werte und alte Schule halt, denen Abberline hier nachhängt.
      Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob er nicht schon früher den Verdacht gehegt haben könnte, dass Kol der Vigilant ist. Schwer zu beurteilen.
      Jedenfalls ist Kol erstmal weg und auch in mir keimt der Verdacht auf, dass er Brianna nur benutzt. Immerhin hat er sie noch nicht direkt um den besagten Gefallen gebeten - was, wenn genau das sein Gefallen war? Sie als Ablenkungsmanöver zu benutzen, sollte etwas schiefgehen? Kol ist noch ein pures Mysterium. Am Ende ist er sogar der Harlekin und seine beiden Masken verhüllen zwei Persönlichkeiten. xD

      Da bist du auf einer sehr guten Spur. Abberline ist eine ebenso gebrochene und düstere Figur, wie alle anderen Charaktere in Clockwork Orange. Die Beziehung zu Kol werde ich aber noch deutlicher in den Fokus rücken.Die habe ich bisher ja mit Absicht noch etwas bedeckt behalten ;)

      -Bo- schrieb:


      Kommen wir -bevor es zum Hausgemachten á la Sinclair geht- noch kurz zu Rebekah, die für mich in ihren Szenen ein wenig an Schärfe gewinnt. Sie agiert nicht nur abgeklärter als von mir vermutet, sondern wirkt auch deutlich unbefangener für eine Frau, die von dem Verlust ihrer früheren Mannschaft getrieben wird. Hätte ich so nicht erwartet, besonders wenn man bedenkt, dass bereits Barcelo eher der gemäßigteren Abteilung der Marine anzugehören scheint. Sicher, beim Erscheinen Envys drehte die Blonde kurz auf (und zeigte eine Teufelskraft?), aber im Großen und Ganzen blieb sie doch erstaunlich cool. Wer hätte es gedacht?^^

      Das müsstest du für mich ein wenig erläutern. Hättest du sie mehr durchgeknallt und weniger forsch/Direkt erwartet oder inwiefern?

      -Bo- schrieb:

      Nun aber, die Sünden und ihr Bankett der theatralischen Abscheulichkeit.
      Ich entziehe mich der Mutmaßung um Ëris' Teufelskräfte, da ich meiner letzten Deutung rund um das Sukkubus-Thema nicht viel hinzufügen kann. Lediglich der Apfel bringt mich wieder zum Stutzen. Die Sünde der Lust scheint ihn mal mit sich zu tragen, mal lässt sie ihn irgendwo stehen. Was ist dieser Apfel bzw. welche Bedeutung wohnt ihm inne? Ist es immer der selbe Apfel? Fängt sie in ihm die Seelen ihrer Opfer oder stellt er eine Art Götze dar, dem die Opfer verfallen? Oder beherbergt der Apfel selbst das, was auch immer die Lust ihrem Opfer nimmt? Hat jedes Opfer seinen eigenen Apfel? Ich weiß es nicht und bin schon sehr erpicht zu erfahren, wie du diese Teufelsfrucht aufzulösen gedenkst. Die Allegorie von Apfel und Lust bzw. Verführung ist absolut klar, aber wie du all das in eine konsequente Kraft bringen willst? Keine Ahnung.^^

      Ach dieser Apfel. Je mehr Theorien ihr aufstellt, desto später möchte ich das ganze auflösen :P

      -Bo- schrieb:

      Zum Rest des Kapitels serviere ich mal ein warmes Stück Theorien-Kuchen: Ich traue Narziss noch nicht so ganz. Er will sich CO unter den Nagel reißen? Wozu dann die Prophezeiung und Brianna? Ist es vielleicht so, dass Narziss und sein Grüppchen für jemanden arbeiten, der hinter der Rothaarigen und der Prophezeiung (und Horizon) her ist - und als Gegenleistung CO erhält? Und -spinnen wir diesen Gedanken weiter- ist es nicht vielleicht auch so, dass man Barcelo und seine Einheit nur zum Schein hinter der SALIGIA hergeschickt hat? Meine vermutlich falsche Theorie wäre, dass die Sünden nie aufgehört haben, für die 5 Weisen zu arbeiten und, genau wie der Harlekin, Brianna Schritt für Schritt auf die Fittiche schauen? Denn mir ist aufgefallen, wie unnötig dieses ganze Intermezzo in San Fardo erscheint. Brianna hat die Prophezeiung nie gesehen, weiß nichtmal von ihr und ist doch da, wo sie nun ist. Vielleicht ist Brianna der Schlüssel zu Horizon, nur sie kann es finden - doch von der Prophezeiung darf sie nichts erfahren, weil sie den Auftrag sonst niemals zu Ende bringen würde (Stichwort: Bluttribut).
      Die Weisen heuern Brianna an, um Horizon zu finden und den Harlekin und die SALIGIA, um den Rest zu besorgen. Der Harlekin hat Brianna nicht getötet, Luzifer und Genevieve durften Brianna nicht töten und auch Järv hatte in SF kein Interesse an Brianna, sondern nur an der Prophezeiung, die mit der Rothaarigen in Verbindung zu stehen scheint. Die SALIGIA scheint ihren Auftrag fast erfüllt zu haben und somit ihrer Belohnung, CO, nahe zu sein. Deshalb wirken die Aktivitäten der Sünden auch so verquer. Sie schließen auf der einen Seite noch ihre Mission ab, während sie auf der anderen Seite bereits ihre Belohnung auf die Übernahme vorbereiten. CO ist ein düsteres Dreckloch, aber auch ein Sündenpfuhl sondergleichen voller Korruption und leicht zu verschaffender Zerstreuung - ein Paradies der Sünden für die Sünden. Rein theoretisch.^^
      Was der Harlekin für seine Dienste erhält...müsste sich noch zeigen. Aber ich denke, dass es hier persönlicher werden dürfte.
      Puh. Wer glaubt noch, dass ich mal wieder mit Vollgas gegen die Wand gerast bin?^^

      Ein paar Dinge sind absolut richtig, ein paar Dinge führen wohl zu einer zerbeulten Motorhaube, um deine Metapher zu bedienen.
      Du musst die Gruppierungen nur bedenken. Die SALIGIA hat bis dato nichts mit der Triade (Genevieve, Luzifer) zu tun, sondern ist eine eigenständige Abteilung der Weltregierung.
      Mehr kann ich gerade nicht sagen, aber ich verweise auf ein paar Kapitel in der Zukunft, wo ein wichtiger Baustein enthült wird ;)

      -Bo- schrieb:

      Etwas schade fand ich zwar, dass man Kaisa nicht für die komplette Dauer des Frühstücks als Tischdekoration behalten hat, aber man kann bekanntlich nicht alles haben. Zumal in meiner Version Narziss' Messer auch nicht im Hals der Dienerin, sondern im Bein Kaisas gelandet wäre. Jedem das seine. Das ist wie Fisch und Fleisch. Nur das Fisch hier für eine düstere Gore-Fantasie steht und Fleisch für eine andere...wo war ich?^^

      Ich musste so lachen, als ich das gelesen habe und weißt du wieso? In meiner ersten Version blieb Kaisa bis zum Schluss auf dem Tisch liegen und das Messer landete in ihrem Bein...oder sagen wir zwischen ihren Beinen, wenn du verstehst, was ich meine ;) Allerdings war mir die Szene mit der Bediensteten wichtig, in Bezug auf die Augen.
      Kaisa habe ich dann vom Tisch verbannt, weil ich die Unterhaltung von Shallow mit Narcisse sonst irgendwie unpassend gefunden hätte. War einfach eine Bauchentscheidung, aber im ersten Plan war es sogar so. Manchmal sind zwei Autoren auch nur zwei Dumme mit dem selben Gedanken :P

      -Bo- schrieb:

      Wenn Brianna dort auftaucht...was passiert dann? Ich denke, Barcelo und Rebekah werden sie unterstützen, doch wie wird der Arc dann enden? Kämpfe sind unausweichlich, nur leider sind viele potenzielle Kämpfer momentan außer Gefecht gesetzt oder dümpeln in Sub-Plots herum, die sie in Beschlag nehmen. Ähnlich wie du dich zu Beginn meines mittlerweile ausklingenden Arcs fragtest, wie das Pacing aussehen wird, frage ich mich allmählich, mit welchen Zügen du die Figuren in die Finalbahnen lenken willst. Zumal ich in diesem Arc stärker als ohnehin schon das Gefühl habe, dass es Tote geben wird - Aber diesmal werden es Tote sein, die man weder erwartet noch so schnell vergessen wird. Auf welcher Seite auch immer.

      Ich frage mich das auch :D
      Allerdings nähern wir uns dem Finale in großen Schritten und es wird ales klappen...zumindest wenn der Plan in meinem Kopf aufgeht xD
      Tote? Ach...naja...wer weiß...vielleicht^^

      -Bo- schrieb:


      Zu Aloe und Oronel äußere ich mich diesmal nicht, einfach weil es hier nichts gab, das mir besonders aufgefallen wäre. Der ehemalige Gossenjunge ist kein Stück umgänglicher geworden, das Engelsmädchen mausert sich langsam zur emotionalen Identifikationsfigur für den Leser, nachdem Brianna selbst immer tiefer in die Brutalität und Finsternis der Handlung getrieben wird, und das Arkham Asylum bleibt ein Ort des gepflegten "WTF!", womit meine Gedanken zu diesem Handlungsstrang auch schon abgearbeitet wären. :)

      Ja schön ausgedrückt. Vielleicht nähre ich dein WTF mit dem heutigen Kapitel ja noch ein wenig :D

      -Bo- schrieb:


      Wieder ein recht langer Kommentar meinerseits, der aber nur die Qualität der Kapitel widerspiegelt. Du setzt in diesem Arc wirklich sehr stark auf eine launische, düstere Atmosphäre, was nicht nur meinen (unübersehbaren^^) Nerv trifft, sondern auch deinen Figuren ganz hervorragend steht. Besonders Brianna und Marc sind wie geschaffen für diese trübsinnige, blutige Noir-Stimmung und ich will einfach mehr davon sehen. Mehr von den extravaganten Sünden, mehr von den zynischen Bewohnern der unterirdischen Stadt und mehr von Brianna und ihrer Rolle in diesem Spiel, dessen Regeln sie erst zu spielen lernen muss. Kurz: Lass uns nicht zu lange auf das neue Kapitel warten!^^

      Freut mich wirklich, dass es dir so gut gefällt und ich denke, dass ich noch einiges in Planung habe, was deinen Geschmack treffen könnte ;)

      @qoii

      qoii schrieb:

      Bezüglich Harlekins anheuerung. Mir geistert da noch irgendeine Szene durch den Kopf, in der die 5 Weisen diskutieren, ob sie Brianna noch trauen können oder nicht und sich schließlich dazu entscheiden jemanden zu beauftragen ihr zu Folgen bzw. ebenfalls nach dem Horizont zu suchen. Diese Person sollte auf den Gebiet der Schatzjagt ebenfalls sehr erfolgreich sein, wenn nicht sogar noch besser als Brianna. Allerdings kann ich die Textstelle einfach nicht mehr finden. :pinch:

      Ja das ist korrekt. Kapitel 90, letzter Absatz!

      qoii schrieb:


      Abberline ist ein guter Polizist, der sich zunächst nicht durch die Verwandtschaft zu einen Verbrecher beeinflussen lässt und ihn trotzdem festnehmen will. Kol entkommt ihm aber und scheint dabei eine weitere Fähigkeit seiner Teufelsfrucht einzusetzen. Er erschafft eine bronzefarbene zähflüssige Masse, die in Form eines Löwenkopfes auf seinen Vater zufliegt und bei der Berührung mit seiner Klinge fest wird, um diese zu Blockieren. Bei den Stichwörtern zähflüssig, fest, bronzefarben, und klebrig fällt mir zunächst Harz (Bäume) ein, aber es gibt auch sicher noch andere Stoffe die diese Eigenschaften haben. Das er für mich immer noch der Hauptverdächtige ist, wenn es um die Person des Harlekins geht, brauche ich wohl nicht mehr zu erwähnen. Immerhin macht er sich jetzt aus dem Staub und lässt Brianna vorerst in den Händen des Gesetztes zurück, genau dort wo Envy kurze Zeit später auftaucht. :whistling:

      Auflösung um die Teufelsfrüchte folgt bald, aber du bist auf einem sehr, sehr guten Weg ;)

      qoii schrieb:

      Bei Barcelo Sternenmahl bin ich noch ziemlich ratlos, die einzigen Sterne an die ich mich derzeit erinnere, sind die fünf Sterne für die Propheten der Triade oder waren das Punkte? Wie auch immer, ich sage schon mal voraus, dass diesen Mahl noch wichtig werden wird auch wenn es kein Blitz ist ;) . Zu dem Gold in seinen Augen fällt mir gerade nichts ein, es sei den Eris war in der nähe und wollte sich ihn eigentlich schnappen oder hoffe auf eine unterhaltsame Show. Sein treffen mit Brianna fand übrigens im zweiten Jahr nach dem Mitsommernachtfest statt.

      Nein das waren Punkte. Einen Reim auf dieses Symbol könnt ihr euch (noch) nicht machen ;)

      qoii schrieb:

      Brianna wird nun von den dreien Verhört, oder besser gesagt nur von Rebekah, da sich die beiden Herren darüber streiten, wie mit ihr weiter zu verfahren sei. Zum Glück kommt Envy vorbei und sorgt für Ablenkung indem sie einen Brief von ihrem Boss vorbeibringt. Rebekah erzeugt etwas ihn ihrer Hand und wirft es auf Envy, weswegen sie auch eine TF haben dürfte. Der Brief zusammen mit der Botin dürften jetzt alle Anwesenden davon überzeugen, dass die vorerst zusammenarbeiten sollten.

      Vermutlich. Auflösung erhaltet ihr im nächsten Kapitel ;)

      qoii schrieb:

      Eris und der Goldene Apfel. Auch wenn es noch schwierig ist, diese Frucht ihrer Sünde bzw. ihren Fähigkeiten zuzuordnen gibt es einen Punkt an ihr, der geradezu nach einem Goldnen Apfel schreit. Ihr Name, Eris die griechische Göttin der Zwietracht, mit ihrem berühmten (goldenen) Zankapfel. (nachzuhören in der aktuellen Folge des Troja Alert). Aber natürlich steht ein Apfel auch für Fruchtbarkeit, Leben und Tod usw. (Ach hört euch einfach alle Folgen vom Troja Alert an XD ). Auffällig ist natürlich die erscheinende Seelenlosigkeit bei all ihren Opfern und Marcs verhalten suggeriert, dass dies etwas mit dem oder den goldenen Äpfeln zu tun hat. Nur erschafft sie die Äpfel und fängt damit die Seelen ein oder sind die Äpfel die entzogenen Seelen oder oder oder.

      Ich bin sehr froh, dass endlich mal jemand darauf gekommen ist. Ich habe schon viel, viel früher damit gerechnet. Diese Verbindung ist schon einmal hergestellt. Der Sprung zur Teufelskraf tist eigentlich nicht mehr schwer, aber ich habe mir hier ein paar Freiheiten (vgl. Violas oder Sugars Teufelskräfte) à la Oda erlaubt, was das Fähigkeitenspektrum dieser Frucht betrifft ;)

      qoii schrieb:


      Ihr dunkeln Erinnerungen bei Anblick vom Marcs Rücken, bzw. dem darauf befindlichen Brandmal lassen darauf schließen, dass sie eventuell ein ähnliches Schicksal wie die Piratenkaiserin hat oder zumindest sehr lange in dieser Stadt lebte.

      Die Frage ist doch eher, woher hat Marc dieses Brandmal?

      qoii schrieb:

      Die Frühstückssituation war einfach grandios. Von der Art wie Narcisse meinte sich an Kaiser rechen zu können, über seine kurzen Aussetzer mit dem Messer bis hin zu dem Verhalten der einzelnen Sünden. Man merkt richtig schön was für ein schräger Haufen sie sind und wie wenig sie eigentlich Zusammen passen und mit einander zu tun haben wollen. Trotzdem sind sie in ihrer schrägen Gesamtheit eine ausgezeichnete Gruppierung und ergänzen sich wunderbar. Sie passen auf eine wunderbare weise nicht zusammen und bilden doch eine sehr gute Gemeinschaft, noch besser als die Shichibukai, von denen wir leider viel zu wenig gemeinsame Sitationen erlebt haben.

      Ja das ist genau richtig. ich werde noch auf ein paar Situationen setzen, die sie alle gemeinsam zeigen ;)

      qoii schrieb:


      Auffällig ist, das Sophie fehlt, die von Silias zusammen mit Marc eingesammelt worden ist und von ihm wahrscheinlich für Aleo gehalten wurde. Ich habe zwar gerade keine Ahnung mehr ob sich die Beiden überhaupt ähnlich sehen, aber Sophie war bei Mark und jetzt ist sie weg. In diesem Zusammenhang möchte ich mich übrigens darüber beschweren, dass du den Mark, Eris, Sophie Teil in meinem letzten Kommentar ignoriert hat X( . Aber zurück zu Thema, da auch Drake und Kyu fehlen, könnte es durchaus ein, dass sie die Frau in der Nachtbarzelle der Beiden war. Allerdings würde dies nicht erklären, warum sie bzw. Kyu und Drake wo anders Untergebracht sind und auch nicht warum keiner der drei beim Frühstück dabei ist.

      Sophie wurde mit Marc von Silas ins Lutschloss gebracht. Warum sie nicht am Frühstück teilgenommen hat, werde ich noch aufzeigen.Tut mir Leid, dass ich deine pervesen Fantasien übergangen habe, oder meintest du eine Theorie? Wenn ja dann tut es mir Leid. :/

      qoii schrieb:


      Weiterhin bleibt dann aber auch noch die Frage wer Aleo bei Pinel abgegeben hat, denn die Sünden scheine nichts über ihren Aufenthaltsort zu wissen, den sonst haben sie alle vom Team Brianna beisammen.

      Das Puzzleteil wird noch ein wenig auf sich warten lassen ;)


      Vielen Dank für eure tollen Kommentare! Ich wünsche viel Vergnügen beim neuen Kapitel, welches Sonntag erscheinen wird! ;)

    • 116.Kapitel: Arkham

      Ich frage mich wirklich, was Oswald bei seiner Behandlungsmethode "studiert" hat. Der Kerl ist wohl eher Neurobiologe als denn Psychologe, wenn er die meisten seiner Patienten entweder mit Medikamenten oder Eingriffen am Gehirn behandelt. Mit einer wirklichen psychiatrischen Therapie hat das Arkham Asylum bisher wirklich nichts zu tun.^^
      Aber es gab natürlich Zeiten, als sich diese Wissenschaft "Nervenheilkunde" nannte und nicht zwischen tatsächlicher Hilfe und unsinniger Folter zu unterscheiden wusste. Insofern skizzierst du hier ein sehr plastisches und authentisches Bild einer "Irrenanstalt" des ausgehenden 19. bzw. angehenden 20. Jahrhunderts, auch wenn sich mir als Fachmann in Spe alle Nackenhaare beim Lesen aufstellen. xD

      Leider fehlt es mir abseits der Figur Oswalds schwer, irgendwas sinniges zu diesem Abschnitt zu finden. Aloe muss sich für mich noch als Protagonist beweisen, auch wenn mir ihre leicht rotzig-stolze Art gefällt, die sie sich ständig aufsetzt, obwohl sie innerlich schreien dürfte. xD
      Mit Florence und Doltish (ebenfalls ehemalige Experimente Patienten Oswalds?)haben wir zudem zwei Figuren, die eine Art Endgegner für Aloe (und Oronel?) darstellen könnten. Auch wenn beide nur dämliche Handlanger des begnadeten Dr. Pinel Jr. sind, könnten sie für zwei Kinder durchaus gefährlich werden, wenngleich Aloe bereits bewiesen hat, dass sie sich wehren kann. Nun muss sie nur aufpassen, dass sie kein Seestein umgelegt bekommt, sollte jemand ihre Kräfte als solche erkennen. Aber zugunsten einer Spannungskurve wäre es wohl nur logisch, wenn man ihre (durchaus omnipotente) Macht aussetzen würde.

      Zurück zu Oswald. Mit dem neuen Kapitel kam in mir der Gedanke auf, dass so mancher seiner Patienten nach seiner Behandlung bekloppter ist als vorher. Die Gründe für eine Einweisung in damalige "Nervenheilanstalten" (hier einen ironischen Ton auf -heil- legen, bitte) waren immerhin mannigfaltig und man musste nicht unbedingt psychisch gestört sein, um eingewiesen zu werden. Von Homosexualität bis hin zu unliebsamen Persönlichkeitsmerkmalen konnte damals alles von den lieben Verwandten oder dem Staat angeführt werden, um einen in ein Asylum zu verfrachten - und wenn dann da ein Spritzen und Skalpelle schwingender Oswald wartet...hat man wohl wenig zu lachen. Oder zu viel, je nach "Therapiemaßnahme".^^
      Du setzt aber auch andere Akzente, wie die Episode, in der Oswald beim Klang der Männerarie innehält. Geht es hier um seinen Vater? Freud sagt sicher ja, ich sage vielleicht. Wir können zumindest festhalten, dass es zwischen Senior und Junior viele Konflikte und Abnormitäten gab und gewiss einiges davon im Sohnemann lebendig geblieben ist. Jeder ist zu einem großen Teil ein Resultat seiner Kindheit.

      Zu den einzelnen Figuren im Asylum weiß ich leider weniger zu schreiben. Wer hier noch wie wichtig wird kann ich schwer beurteilen, ebenso wer wirklich wie geistesgestört ist. Sollte es zu einem Ausbruch kommen, werden daran aber sicher ein paar Mitpatienten ihren Anteil haben.


      Brianna und der tolle Barcelo stehen indes kurz vor der Ausführung einer genialen Teamarbeit, die wohl so manchen Kampf heraufbeschwören wird. Mit einem Teil der Marine, Abberline und Brianna samt Steckenpferd stehen die Chancen immerhin nicht schlecht, dass man einzelne Sünden in Aktion erleben darf. Hervorzuheben sind dabei für mich Zorn, Wollust und Hochmut. Colere und Narcisse interessieren mich um ihrer (angedeuteten) Fähigkeiten Willen und Ëris soll endlich ihr Geheimnis enthüllen. Ich will endlich wissen, wie ihre Kraft funktioniert! xD
      Generell hoffe ich, dass der Plan aufgeht und die SALIGIA tatsächlich auch mal einstecken muss. In welcher Form auch immer.

      Zu guter Letzt noch die Frage, welche "sie" Barcelo um jeden Preis wohlbehalten zurückbringen muss. Hier fallen mir spontan nur Kaisa und Sophie ein, nur kann ich mich nicht entscheiden, wer gemeint ist. Sollte es keine unbekannte Drittperson sein.^^
      Kaisa ist immerhin eines der Ziele des CO-Aufenthalts der Marines, sie ist wahrscheinlich ein wandelndes Porneglyph und dürfte so manche wichtige Info über Allesmögliche in ihrem grünbehaarten Schädel verwahren. Allerdings passt das nicht wirklich zu der Info, Barcelo habe sie in die Hände von Psychopathen getrieben. Immerhin war Kaisa selbst lange undercover als deren Sekretärin tätig.
      Sophie ergibt hier mehr Sinn, da sie als Enkelin des größten Genies der Welt und Wunderkind einen enormen Wert für die Regierung besitzt. Allerdings weiß ich nicht genau, ob Barcelo überhaupt von Sophies Entführung weiß. Wie auch immer, eine von beiden ist es sicher, wenn du uns nicht grade trollst und es sich um jene Frau handelt, die grade ein nettes Pläuschchen mit Kyu und Drake hält. Immerhin ist deren Identität auch noch nicht enthüllt. ;)

      Abschließend lässt sich nur sagen, dass dieses Kapitel sowohl Übergang- als auch Einleitungskapitel fungiert hat, wenn man sich beide Szenen betrachtet und mir gut gefallen hat. Das Arkham Asylum ist ein von dir hervorragend inszeniertes Sinnbild für die dunkle, dreckige Formwerdung einer vergleichsweise jungen Wissenschaft, der Part um Brianna bietet die gewisse Spannung und durch die Abwesenheit von Kyu und Drake bekommt man wieder Interesse an deren Verbleib. Weiter so! :)