Menschenjagd (Bo)

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    • Zwei weitere Kapitel die ein paar Andeutungen erhalten, bisher aber mehr Fragen aufwerfen. ^^

      Der Flashback um die Ulysses Gruppierung hat insofern überrascht, dass es sich um Teenager handelte als sie sich von O'Mara getrennt haben. Es muss etwas sehr schwerwiegendes gewesen sein, dass sie ihm alle Erinnerungen genommen und ausgestoßen haben und es ihm bis heute nicht verzeihen konnten. Die Andeutungen bzgl Unabhängigkeitskampf und Liebe scheinen deutlich zu machen, dass das Mädchen zur anderen Seite gehört hat. Vielleicht hat O'Mara zu viele Einzelheiten der Gruppierung und ihrer Beweggründe verraten. Um welche es sich hier auch immer handeln mag.
      Hinzu kommt aber auch die Aussage Ulysses, dass sie O'Mara nicht mehr genug waren und nicht die gewünschten Ziele erreichten. Abgesehen von der Unabhängigkeit/Liebe scheint es noch einen persönlicheren Aspekt zu geben.
      Durch Cathal und besonders Moira kann man erkennen welchen Stand er in bei diesen hatte und noch immer hat. Vielleicht auch, weil sie irgendwie sehen, dass er es (womöglich) nicht absichtlich gemacht hat. Ggf hat er nicht nachgedacht oder sich zu etwas hinreißen lassen. Bewusst sowie Unbewusst. Was für die „Iren“ (wieso denke ich dabei immer an „Irre“? xD) Verrat war. Hier tippe ich allerdings noch sehr im Dunkeln. ^^ Moira sieht also warum sie es tun musste, aber auch warum er es getan hat. Hinzu kommt dann die Tatsache jemandem Leid zuzufügen den man als Familienmitglied/langjährigen Freund betrachtet. Ein ziemliches Wirrwarr das ziemlich interessant ist.

      Dabei fällt mir gerade der Absatz ein, als O'Mara in der Zelle mit Krill war. O'Maras schien zu dem Zeitpunkt frisch ausgestoßen zu sein. Ulysses und Co schienen nicht diejenigen gewesen zu sein, die ihn in die Zelle gesperrt haben. Ergo könnten es „die Anderen“ gewesen sein, an die O'Mara seine Freunde verraten hat.

      Ja... Ich weiß nicht recht was ich über Effie schreiben soll, da sie mich so~ sehr interessiert. Die Frau ist mir einfach egal. Sie kann gegen Cathal kämpfen, später wieder auftauchen oder was auch immer, derzeit finde ich andere Schauplätze und Personen einfach interessanter. Erwachte TF hin oder her. Legt sich vielleicht noch, mal sehen ^^

      Flint, den ich fast schon wieder vergessen hatte, ist seinem Gegner klar unterlegen. Versteh mich nicht falsch, es war klar, dass er immer noch recht schwach ist, zumindest im Vergleich zu den anderen, aber irgendwie stört es mich, dass er in diesem Arc bisher so grandios untergeht. Schließlich war er es, der die ganze Harley Sache angeleiert hat. Flint fällt da ganz schön hinten runter und hat somit nicht wirklich Relevanz. Außer als Auslöser für diesen netten Trip in die High-Society. Ich hoffe einfach, dass du bei ihm noch die Kurve bekommst ihn mehr einzubinden, außer einem Kampf mit dem Kaminmenschen und der kurzen Interaktion mit Harley und Luca.

      Harley, der gute alte Knabe, ist echt unbeschreiblich. Ich weiß nicht ob ich bei seinem Geschnulze mit Daisy würgen, lachen oder die Augen rollen soll. Vermutlich etwas von allem. Ich fand es einfach herrlich, wie das ganze Schloss im Chaos versinkt, er gerade gegen Krill gekämpft hat und plötzlich vor der unüberwindbaren Aufgabe steht sich die passende Kleidung auszusuchen. Zeigt auf sehr amüsante Art, wie abgehoben und weltfremd er ist.

      Daisy, Dionosia und Kako haben mir als Gespann gut gefallen. Sowas nennt man wohl Bitch-Fight. Und dann auch noch über Harley... ^^ Kako hat die Situation gut für sich genutzt und dabei erfahren wir auch gleich etwas über Daisys Mutter, die für Harley offensichtlich von Bedeutung war. Ganz gleich was er seiner Kleinen auch erzählen mag. Je nachdem welche Rolle sie gespielt hat erklärt sich wohl auch seine Bessenheit bzgl Kiwi.

      Carlas Interaktion mit Harley hat offen gelegt, wie genervt sie eigentlich von ihm ist. Sie scheint ihn eher abzuwerten, denn zu vergöttern wie die anderen Damen. Ihre Beweggründe mit Harley zusammen zu arbeiten interessieren mich doch sehr. Paradoxerweise muss ich hier an Robin und Sir Crocodile denken. Die Zwei mochten sich auch nicht wirklich. Wobei ich klare Unterschiede zwischen den beiden „Paaren“ sehe, die recht offensichtlich sein dürften.

      cinnamon schrieb:

      Bin gespannt wie du es da weiterlaufen lässt. Immerhin soll sie ja jetzt auf zu Shrimati und diese wohl erledigen.

      Ich glaube du hast hier etwas falsch verstanden. Es handelte sich zwar auch um Shrimati in dem aufgezeichneten Gespräch, aber Harleys Zorn dürfte eher Dr. Waldmannstraut gelten, sowie Moira Graham. ^^
      Carla wurde zumindest ausgesandt um Irit ins Spiegelzimmer zu schicken, damit er sich dort mit ihr befassen kann.
      Lorca wurde geschickt um Moira alle Knochen zu brechen. Von Shrimati war hier nicht die Rede. ^^

      Bobby vs Sol
      Ich bin nicht sicher ob bei Sol schon klar ist um welchen Mann es sich hier handelt. Ich kann mich nicht erinnern. Zumindest scheint sie mit ihm eine Art Liebesbeziehung gehabt zu haben.
      Bobby kennt ihren Vater... Mir fällt hier irgendwie nicht wirklich etwas ein. Ich habe keine Ahnung wo du mit dem Handlungsstrang hinwillst. Ich trinke einfach mal Tee und warte gemütlich ab. ^^

      Es war wie immer eine Freude die Kapitel zu lesen. :)
    • Hier wird es aber auch höchste Eisenbahn! Gerade wird man ja förmlich erschlagen von FF, so dass ich ein paar nicht mal mehr anfangen mag, da es zuviel wird, aber bei dir muss noch was kommen!

      Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, wir bekommen von dir etwas zu Flint. Man könnte ihn ja schon fast vergessen haben, den Auslöser der ganzen Aktion. Der arme Kerl hat es aber auch ziemlich schwer. Ausgerechnet gegen den eizigen Gegner zu kommen, der sich von seinen Feuerangiffen nicht beeindrucken lässt. Da er ja ohne seine Teufelskraft nicht soviel zu bieten hat, ist es kein Wunder, dass er Fersengeld gibt. Das kann ja auch nicht lange gut gehen und so versucht er sich zu verstecken. Anscheinend scheitert der Versuch an seinem Husten, auch wenn ich ja bei einem Kaliber wie Horst eine Entdeckung durch Observationshaki verstehen könnte. Kommt mir nur wegen der Parallele zu meienr FF in den Sinn. Das Ende lässt ja nichts gutes für Flint hoffen. Eingesperrt und dermaßen von glühenden Kohlen bedroht, scheint sein Ende wirklich gekommen. Selbst ein auftacuhender Cathal, der ja nun wirklich andere Sorgen hat, dürfte da Schwierigkeiten beim Heilen haben. Da ich mir aber den Tod von Flint hier nicht vorstellen kann (immerhin heißt du nicht George R.R. Martin), musst da irgendwas kommen. Keine Ahnung, was.
      Jedenfalls sprachlich genial. Wie man soviele verschiedene Wörter für eine Kaminbeschreibung finden kann und das so verpacken kann, dass würde ich gerne wissen xD

      Dann kommen wir zum nächsten Kampf, Bobby vs. Sol. Letztere hat den Kampf trotz des Wissens um ihre Unterlegenheit aufgenommen. Immerhin schafft sie es einen Treffer in den unangenehmsten Ort überhaupt zu landen. Leider reicht dies nicht aus, den sein pissgelbes(?!) Herz trifft sie nicht. Stattdessen landet sie ebenfalls in einer unsichtbaren Schlinge. Dann wird sie auch noch unsichtbar verknotet. Also kann Bobby auch dauerhaftes mit seiner Teufelskraft erschaffen? Ist ja richtig fies, durch unsichtbare Fesseln gehalten zu werden. Wie hart sind die denn?
      Im Sprung zum zweiten Teil mit Sol, erfahren wir, dass Bobby sie an ihren Vater ausliefern soll. Dieser muss wohl bei der Marine sein, immerhin hat Sol das als Ziel erwähnt. Mit dem Vater verbindet sie nichts gutes, allerdings hat das mit Sicherheit auch mit ihrer Mutter zu tun. Bin gespannt, was da vorgefallen ist und vor allem, um wen es sich bei ihrem Vater handelt. Sie ist ja ein geheimnisvoller Charakter. Mal sehen, was das jetzt noch an Relevanz für die Story zu bieten hat.
      Bevor ich es noch vergesse, wer war nochmal ihr Liebhaber? Sollte ich eigentlich wissen, aber zu lange her und so habe ich es vergessen ;(

      Harley geht inzwischen der einzig angebrachten Beschäftigungen in Krisensituationen nach, dem Ankleiden. Carla ist jedenfalls sichtlich angefressen, unter anderem von Harleys Umgang mit der Krise. Interessanterweise kommt sie mit Informationen über Shrimati. Von der konnte sie nichts in Erfahrung bringen. Sehr spannend, wer das bewirken kann und vor allem, warum? Was macht sie so wichtig? Nun, ich weiß es nicht, also hoffe ich, dass Carla bei ihrer erzwungenen weiteren Recherche noch was findet.

      Als Nächstes ist wieder der Schauplatz des Streites zwischen Daisy und Lorca dran. Da versagen die sprachlichen Mittel, also wird zur Gewalt gegriffen. Da Lorca aber im Vergleich zu Daisy kämpferisch fähig ist, hat Harleys Liebling Glück, dass der Schlossherr sich bequemt, endlich aufzutauchen. Der schickt Kako gleich ins Land der Träume, den Sinn für Sarkasmus und unangebrachte Witze besitzt er nicht. Schließlich muss er die Situation noch unter Kontrolle bringen. Ob er mit seiner Beteuerung, dass Lorca gelogen hat nun Recht hat, oder dies nur macht, um Daisy nicht zu verärgern ist mir nicht klar. Hängt vermutlich davon ab, wie Lorca einzuschätzen ist. Würde sie dabei lügen? Ich kann es gerade nicht beantworten.
      Egal, ob wahr oder falsch, es bringt ihm die Versöhnung und einen Kuss ein. Böser Harley!

      Dann nahen noch zwei weibliche Konfrontationen, denn was auch immer Irit getan hat, um in das Schloss zu gelangen, es muss bewusst gewesen sein. Ob sie da so einfach in die Falle tappen wird? Dazu noch Lorca, die Moira überprüfen soll. Da Lorca ja leicht streitsüchtig ist und Moira gerade Waterloo im Prinzip erledigt hat, ist eine Konfrontation nicht unwahrscheinlich.

      Wir haben nach wie vor so einige Schauplätze und die Spannung bleibt hoch. Ich freue mich auf die Fortsetzung, denn ich will so vieles wissen...
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • Kapitel 109: Soziapathen unter sich

      -Bo- schrieb:

      Reicht meine Markierung oder muss ich vor dir auf die Knie fallen, oh Kommentatoren-Gott? xD
      Man muss auch mal Glück und zufällig das richtige gehört haben. :D


      Gemein, aber auch ich muss zugeben, dass ich Flint fast schon vergessen habe und dass ist ziemlich schlecht, immerhin geht es in diesem Arc gegen seine Nemesis, Harley. Allerdings hat er mit Kauliz auch einen Gegner, der sich von seinem brennenden Öl überhaupt nicht beeindrucken lässt. Er nutzt es höchstens um seine eigenen Feuer zu schüren. Mit einem endgültigen Ende von Flint, rechen ich aber wie alle anderen bis jetzt noch nicht. Ähnlich wie bei Luca erwarte ich eher eine Weiterentwicklung seiner Kräfte, den Öl ist nicht gleich Öl. ;)

      Währenddessen schafft es auch Sol nicht lange gegen Coppola zu bestehen. Ich habe ihr größere Chanen zugerechnet, da Wespen eigentlich gute und schnelle Flieger sind, aber hier schlägt wohl die Erfahrung und der mehr oder minder beengte Raum Coppola zugute. In dem sich anschließenden Gespräche erfahren wir, dass Sols Vater relativ bekannt zu sein scheint und einen Posten bei der WR oder Marine hat. Da Coppola sagt er würde ihn kennen, würde ich eher auf die Marine tippen, da sie auch für die KG-Ausgabe verantwortlich sind. Weiterhin müsste sein Posten ziemlich hoch sein, da ich meine, dass auch Sol einen >only alive< Steckbrief hat bzw. bekannt ist, das jemand nach ihr Sucht, denn auch die Marineangehörigen hatten sie erkannt. Weiterhin erfahren wir, dass Sol ihren Vater nie richtig kennengelernt hat, da ihre Mutter ihn verlassen hat. Das sie (wahrscheinlich) Piratin geworden ist, würde ich den Ereignissen um ihren Vater nicht zurechnen. Weiterhin ist sie sicher, dass sie nicht mehr frei sein wird, sobald sie bei ihrem Vater bzw der Marine abgegeben wurde. Folgert sie dies aus dem Verhalten ihres Vaters, also geht sie davon aus, dass er sie einsperren wird, weil er es einfach macht oder hängt dies doch mit ihrem Piratenleben zusammen. Also dass die trotz der vermuteten Macht ihres Vaters ins ID muss oder Hausarrest bekommt. Je nachdem würde sich so auch der Kreis der möglichen Väter verändern. Zunächst fällt mir dazu natürlich Sakazuki ein, was aber vor allem an der Bonney Tochtertheorie liegt. Aber würde Sakazuki für seine Tochter so weit gehen, bzw. die Absolute Gerechtigkeit außer acht lassen... , zumindest das einsperren würde man ihm so oder so zutrauen. Wenn man aber bedenkt, dass deine Ereignisse vor dem aktuellen One Piece spielen, gäbe es noch Sengoku, zu dem die Aussagen von Coppola sehr gut passen könnten. Aber auch er kommt mir eigentlich nur in den Sinn, weil er in einem anderen FF ebenfalls eine Tochter hat... Sagen wir mal so, Sols Vater müsste auf jeden Fall sehr wichtig sein, ob wir ihn letztendlich aus One Piece kennen bleibt dann aber die Frage, da du dich mit mit Verweisen/Verbindungen zu Original sehr zurückhältst.

      Während in der Krypta alle um ihr überleben Kämpfen, nutzt Harley, der diese Unannehmlichkeit vorerst hinter sich hat, die Zeit sich neu Einzukleiden. Carla unterbricht ihn bei dieser Tätigkeit und geht relativ unbeeindruckt darüber hinweg, dass vor kurzem ein Großteil ihrer Gäste das Zeitliche gesegnet haben, denn es gibt wichtigeres und hier bin ich etwas verwirrt oder habe es irgendwie falsch verstanden. Carla erinnert Harley daran, dass sie bei ihren Nachforschungen nichts über Gamisha herausgefunden haben bzw. nichts, was sie zu eine Gefahr/Gegnerin machen würde. Ganz abgehen von der Frage, warum sie dann überhaupt eingeladen wurde, geht sie doch als Ärztin im Auftrag der Regierung in Krisengebiete um Humanitäre Hilfe zu leisten. Aber was mich am meisten verwirrt, ist warum Carla für diese fehlenden Informationen Irit Waldmannstraut verantwortlich macht, bzw. ihre Sitzung mit Dr. Clementine Coulomb. Ja dort hat Irit angedeutet, dass es Harleys letzte Party sein könnte, aber wo ist die direkte Verbindung, wo der Punkt der Carla dazu veranlasst hat, sich genau diese Sitzung anzuhören, welche stattfand als die Party schon lief.
      Warum auch immer, jetzt weiß Harly davon und will Dr. Waldmannstraut natürlich verhören, um zu erfahren, wie sie auf einen solchen Käse kommt. Carla wird geschickt sie um sie in Spiegelzimmer zu führen und dabei sollten wir nicht vergessen, dass Ondine auch noch bei ihr ist.

      Damit enden die Probleme das Hausherren aber nicht, da Lorce und Daisy mittlerweile zu körperlichen Auseinandersetzungen übergegangen sind. Hier zeigt sich wieder, wie sehr Harley seine untergebenen Damen im Griff hat, es genügen nur wenige Worte um die Situation fürs erste zu entschärfen und beide wieder unter Kontrolle zu bringen. Er schickt Lorca auf die Suche nach Moria, da sich ihr Begleiter und ihr Schatten nicht mehr bei ihm melden und erzählt Daisy was sie hören möchte. Warum glaube ich ihm seine Worte eigentlich nicht ? ;)
      Kako bezahlt seine gute Unterhaltung und die Informationen die ihm geboten wurden, mit einigen sehr schwerwiegenden Verletzungen, womit es derzeit so aussieht, als würde er keine sehr wichtige Rolle mehr spielen könne. Allerdings wissen wir nicht, welche Nehmerqualitäten oder TK er hat.

      Wie immer ein sehr schönes Kapitel, besonders über >harmonischen Singstimme einer menstruierenden Furi< habe ich mich mal wieder köstlich amüsiert, aber dazu ist wohl Sagenwissen von Nöten. :thumbsup:


      P.S. Mein neunhundertster Kommentar 8o
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Nein, es gibt immer noch kein neues Kapitel. Sorry.

      Ich möchte lediglich ankündigen, dass ich nun wohl ganz offiziell auf unbestimmte Zeit pausieren werde. Die ursprüngliche Verzögerung kam durch den Beginn meines neuen Semesters an der Uni zustande, in dessen Zuge sich auch privat einiges bei mir verändert hatte.
      Die letzten Tage kam jedoch kein Kapitel, da mein Großvater überraschend ins Krankenhaus eingeliefert werden musste und bis vor wenigen Stunden im Sterben lag. Nun, da er tot ist und ich den ersten Schub von Schock und Trauer verdaut habe, werde ich auf unbestimmte Zeit die Leine ziehen müssen. Persönlich kann ich nicht einschätzen, wann ich wieder schreiben werde. Vielleicht schon bald, um mich abzulenken, vielleicht erst in ein paar Wochen, sobald sämtliche Notwendigkeiten um Trauerfeier und Beerdigung erledigt sind. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass die FF weitergehen wird. Nur wann kann ich absolut nicht sagen.

      Danke für euer Verständnis.

      So Leute,

      nach längerer Pause gibt es eines meiner seltenen Double Feature: Kapitel 110 - Irezumi und Kapitel 111 - Yubitsume können direkt unter diesem Beitrag gelesen werden. Sie lassen sich dabei nicht nur thematisch schön als Einheit sehen, sondern bilden auch den Startschuss für die Finalphase des Arcs. Viel Spaß wünsche ich.

      cinnamon

      Der Part um Flint sollte auch nicht allzu ernst genommen werden, daher habe ich ihn auch etwas lockerer geschrieben. Der Husten-Prusten-Schnauben-Part sollte tatsächlich an die drei kleinen Schweinchen gemahnen. Flint ist einfach hoffnungslos unterlegen, allzu viel Ernst wollte ich daher nicht in die Situation packen. Der Junge stolpert nur von einer Katastrophe in die nächste. xD

      Und Dr. Waldmannstraut nicht zu vergessen. Um jene geht es in dem Gespräch zwischen Carla und Harley nämlich hauptsächlich. Shrimati diente nur als Überleitung, die Carla stutzig machen sollte. Was genau dahinter steckt, kann ich natürlich noch nicht verraten, aber umsonst habe ich diese Szene natürlich nicht gebracht. Der Arc wird noch so manche Überraschung bereithalten.

      Wie Luca auch schon sagte, setzt Harley Lorca auf Moira Graham an. Die wuselt immerhin auch noch irgendwo im Schloss herum. Shrimati befindet sich schließlich selbst in der Krypta, welche Harley als Grab für sämtliche seiner Feinde auserkoren hat. Zuletzt wurde Shrimati von Cathal niedergeschlagen.

      Davon abgesehen wird Lorca in diesem Arc noch ihren größeren Auftritt haben. Bisher musste sie immer etwas hintanstehen, aber das ändert sich auch noch. Die Staubfrau wurde von mir bis dato nicht umsonst als relativ übermächtig dargestellt.

      Rührend? Naja, ich weiß ja nicht so recht. xD
      Recht hast du aber, Kiwi und Harley sind jetzt komplett abgehoben. Dahinter steckt natürlich noch mehr, aber dazu hülle ich mich erstmal noch in Schweigen. Die Szene ist deshalb so wichtig, weil sie Harleys Charakter noch etwas ausbaut. Ist immerhin das erste Mal, dass er auch nur ansatzweise so etwas wie romantisch-liebevolle Gefühle für einen anderen Menschen zu empfinden scheint.

      Lyca

      Es gibt sehr, sehr viele Aspekte in dieser Geschichte. Mittlerweile dürfte klar sein, dass man O'Mara weder töten noch verletzen wollte, selbst heute verbietet Ulysses seinen Leuten jede Gewalt gegen O'Mara. Das zeigt deutlich, wie intensiv die Beziehung der Gruppe gewesen sein muss. Ihr Alter spielt da zudem noch hinein, schließlich deuten ihre Taten auf eine gewisse Reife hin. Wirklich viel kann ich nicht verraten, es sei aber versprochen, dass es an dieser Front noch in diesem Arc weitergehen wird.


      Wirrwarr trifft es ganz gut. Am Ende hoffe ich, ein absolutes Grau hinzubekommen, in dem weder Gut noch Böse existiert. Natürlich ist der Verrat relativ, aber ebenso die Strafe, welche verhängt wurde. Man sieht es deutlich: Noch heute hat Moira ein schlechtes Gewissen, obwohl sie ihre Tat für notwendig erachtet. Wie gesagt: Ein ziemliches Wirrwarr, dessen Einzelheiten längst nicht geklärt sind.^^



      Guter Ansatz, ich enthalte mich jedoch.


      Wenn es dich tröstet, einen narrativen Sinn und Zweck wird die Figur noch bekommen. Sie ist nicht einfach nur da, um andere Charaktere einen einen Ort zu binden und für zünftige Sexszenen zu sorgen. Da kommt noch was.^^




      Definitiv, sei unbesorgt. Ich denke, dass ich niemandem einen Spoiler reindrücke, wenn ich sage, dass es noch in diesem Arc zu einer Konfrontation zwischen Flint und Harley kommen muss und wird. Und dieser Moment wird selbstredend ein entscheidender sein. Gerade deshalb trat Flint innerhalb dieses Mittelteil des Arcs etwas zurück. Im Finale, welches bald eingeläutet wird, steht er dann allerdings ganz oben auf meiner Liste. Ich habe nicht vergessen, wessen Nemesis Harley ist. Flint bekommt seinen Auftritt und wird gewiss nicht enttäuschen.

      Darauf wird in diesem Arc noch eingegangen. Kiwi ist für Harley von Bedeutung, aber wohl etwas anders, als diese es gerne hätte. Abwarten.^^

      Absolut korrekt. Diese Szene sollte klar machen, wie zerrissen das Verhältnis zwischen Harley und Carla ist. Während Harley sämtliche Frauen um den Finger zu wickeln weiß, ist es ausgerechnet seine rechte Hand und engste Vertraute, die ihm seine Grenzen und Unzulänglichkeiten aufweist. Die Beziehung der beiden ist einseitig und ziemlich interessant. Und wird noch näher beleuchtet werden.
      In den neuen Kapiteln gibt es hierzu mehr Futter. Mal schauen, ob das schon Licht ins Dunkel bringt.^^
      Eldrail


      Zugeben bin ich mit Flints Rolle bisher eher mäßig zufrieden, was ich aber als notwendiges narratives Übel abtue. Er ist Horst in jeder Hinsicht unterlegen, umso interessanter dürfte da dann aber auch die Lösung dieses Dilemmas werden. Klar ist, dass Flint überleben wird (immerhin hat er in diesem Arc noch was zu tun). Nur das "Wie" ist die alles entscheidende Frage.

      Viele deiner Punkte werden mit den neuen Kapiteln geklärt bzw. etwas relativiert. Besonders Bobbys Teufelskräfte werden entschlüsselt.
      Sols Liebhaber kannst du gar nicht kennen, ebenso wenig ihren Vater. Beide wurden noch nicht von mir benannt. Im neuen Kapitel gibt es zu ersterem aber einige Andeutungen. Mal sehen, ob ihr ihn richtig erkennt. xD
      Dieser Sprung zu Shrimati war lediglich eine Überleitung zu Dr. Waldmannstraut. Carla hat jene nämlich in Verdacht, Informationen über Shrimati manipuliert und gefälscht zu haben, sodass Carla Shrimatis Verbindung zur CP0 nicht entdeckt hat. Carla vermutet, auch nach Abhören derer Gespräche, eine Spionin und/oder Verräterin in der Psychiaterin. Jedenfalls hat Carla keine Ahnung, mit wem sie es zu tun hat - und das macht ihr Angst.
      Ja, schon ziemlich pervers. Spätestens wenn man mit seiner eigenen Stieftochter...obwohl, er sieht in Daisy ja nicht wirklich Daisy, sondern eher sich selbst und...das macht es nicht besser, oder? xD
      Dieser Handlungsstrang hat mir viel Freude bereitet. Auch, weil er Lorca und Daisy mehr Konstanz gibt und deren Rollen etwas besser definiert. Gerade Daisy gibt einen ersten Einblick in Harleys Innenwelt, während Lorca ein schönes Beispiel für Harleys Einfluss auf seine Umwelt darstellt. Immerhin hat Lorca nun schon mehrfach bewiesen, eine der wohl mächtigsten Personen auf der ganzen Insel zu sein. Dennoch ist sie Harley absolut hörig. Das sagt alles, oder?

      Man sieht also, dass der Arc allmählich auf seinen Höhepunkt zumarschiert. Viele Konfrontationen, die auch zu Ergebnissen führen werden. Es wird ungemütlich. Also noch ungemütlicher. xD


      qoii


      Ja, das ist nicht sehr schön. Aber ich verspreche, hoch und heilig und mit Indianerehrenwort, dass er noch in diesem Arc jene Rolle einnimmt, die ihm auch zusteht. Es wird zu einer Konfrontation mit Harley kommen, Flint und seine Geschichte werden in Mittelpunkt stehen und ihr werdet erkennen, dass mittlerweile mehr in dem Rotschopf steckt als es sein bisheriger, eher mäßiger Auftritt in diesem Arc vermuten ließe. Ich setze da jetzt voll auf euer Vertrauen. xD

      Es ist eine Kombination aus verschiedenen Faktoren, die Sols Status rechtfertigen. Du bist auf dem richtigen Weg, lässt aber eine wichtige Variable außer Acht. Aber so wie ich dich kenne, wirst du diese nach den neuen Kapiteln als einer der ersten richtig erkennen. Viel Spaß wünsche ich schonmal. xD

      Sagen wir erstmal, dass Carla sehr intelligent ist und äußerst misstrauisch. Sie ist eine ebenso guter Manipulator wie Harley, nur dass ihre Fähigkeiten nicht auf Charme und Liebe sondern auf Kontrolle und Furcht setzen. Man erinnert sich, als sie im dritten Arc Renee zum Treffen mit Mulligan zwang. Oder auch Waterloo, der von Carla nach seiner Spannerei ordentlich zusammengestaucht wurde. Selbst Harley kann sich nicht immer gegen Carlas Tiraden erwehren.

      Dementsprechend gefällt sich Carla in der Rolle der Frau, die alles kontrolliert und über alles Bescheid weiß. Die Tatsache, dass sie Shrimatis Zugehörigkeit der CP0 nicht herausfinden konnte, machte sie stutzig - warum, das wird noch geklärt. Also stellte sie Überlegungen an: Und die einzige Variable, die sie im Schloss nicht kontrollieren kann, ist nunmal Irit. Natürlich weiß sie nicht, ob Irit etwas mit Shrimati zu schaffen hat. Aber Carla misstraut der Psychiaterin, wie sie allen misstraut, und die Audio-Aufnahmen belegen ihre Vermutung natürlich. Wenngleich sie noch immer nicht weiß, ob eine Verbindung zu Shrimati existiert. Aber Carla handelt eben nach der Maxime "Es gibt keine Zufälle".


      Oh, Kako wird noch eine wichtig Rolle spielen. Im Moment ist er ein Mittel, um Kiwi dichter an die Handlung zu bewegen. Aber er wird auch noch in anderer Hinsicht seine Bedeutung haben. Du sprichst die TF ja bereits selbst an...


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    • Kapitel 110 - 115

      Kapitel 110 - Irezumi

      Im feuchten Dunkel der eisigen, zugigen Höhle ertasteten die zittrigen Finger des alten Mannes die verrosteten, von Salz und Kälte ausgezehrten Gitterstäbe des Zellentraktes und führten in grauenhafter Erwartung den schmiedeeisernen Schlüssel in das schwarze, tiefe Schloss. Ein Knirschen, stumpf und brüchig wie splitternde Wirbel, knarzte durch die finsteren Steingänge und zerschellte an den scharfen Kanten des Felsens, bevor der archaische Mechanismus murrend nach- und den Weg des Greises freigab. Von plötzlicher Panik übermannt, riss jener das faltige Haupt zurück in die ihn belauernden Schatten, deren Schlünde des Sternenlicht verschluckt und den Mond zerfressen haben mussten. Kein fernes Glimmen beleuchtete die salzig-zugigen Winkel dieser bitterkalten Küstenhöhle, in denen nichts Menschliches hauste und nur der Tod wartete. Der Alte wurde sich seiner Situation wieder gewahr, wissend, dass er an diesem Ort sterben würde und dass es nichts mehr zu tun oder zu sagen galt, um dieses unvermeidliche Ende länger hinauszuzögern. Langsam und traurig, in der stoischen Manie des Sterbenden, fokussierte sich sein matter Blick und befahl den vielbelaufenen Füßen, durch die rostig-versickerten Gitterrahmen zu treten und die Angst in Leere zu verwandeln.

      Ameisenhöhlen, gegraben von größeren und gottloseren Wesenheiten, breiteten sich vor dem Greis zu endlosen Martyrien aus und zweigten in Gruben ab, die Knöchel und Rippen und Schreie brachen. Wer in dieser Dunkelheit stürzte, wer wankte, der verendete langsam und elendig.
      Sich das schüttere weiße Haar in den verschwitzten Nacken schmierend, zwang sich der Verzweifelte voran. Die Gewissheit des Todes ist eine Närrin, die die Hoffnung zu unterschätzen pflegt. Und die Kraft des Menschen, aus Vergangenem Mut zu schöpfen. So öffneten sich die bebenden Lippen des Alten, während er angsterfüllt durch das schwärzeste Schwarz watete, und summten die rührende Weise, welche ihn einst mit Mutters Segen in den sanften Schlummer gewiegt hatte. Doch Finsternis ließ keine Freude zu und keinen Frieden, der von Dauer gewesen wäre. Seichte Töne, die in der eisigen Höhlenluft klirrten wie gewetzte Messer; ihre beruhigende Botschaft zerschellte wie die Brandung.
      Nunmehr trostlos setzte der Greis seinen letzten Gang fort und weinte bitterlich, als er schließlich die gewaltige, mit grotesken Symbolen und Zeichen übersäte Stahltür in den Stein geschlagen fand. Der zweite, größere Schlüssel an seinem Gürtel fügte sich nach langem Zögern schließlich in das mächtige Schloss und drehte sich, schob sich durch die Scharniere und Stifte präzisester Handwerkskunst - bis ein monströses, dumpfes Dröhnen jedes klickende Ackern verstummen ließ. Wie ein metallener, aus seelenlosen Mäulern tobender Zyklop donnerten die stählernen Tore und spalteten die Finsternis. Ratternd, launisch, zornig. Dann war Stille - und der Alte glaubte, das Tor zur Hölle gefunden und aufgestoßen zu haben.
      Er wollte schreien, doch als er den Mund öffnete, riss ihm eine schwarze Macht die Zunge aus dem Rachen und den Rest seines erbärmlichen Daseins hinein in die Kuppel aus dunkelblauem Gold. Wild, gefesselt von unergründlichen Mächten, wirbelte der Greis herum und prallte gegen harte Ecken, unbeugsame Kanten und zerberstendes Felsgestein. Nasse, kalte Hände zogen ihn über die Höhlendecke, seine Haut zerfetzte wie Leinentücher. Die Schmerzen waren unfassbar - und ebenso war das Grauen, das sich in seinen Augen spiegelte. Sie sahen den Dämon, die Missgeburt, die nur Satan selbst mit einem hurenhaften Götzen gezeugt haben konnte, in gottlosen Ritualen aus gottlosen Zeiten. Tausend Arme, schlingen aus violetter Seide, die um ein augenloses, leeres Haupt wallten. Die Kreatur war nur eine Hülle, überströmt von Blut auf nacktem Fleisch, ohne eine feste Form zu befehligen. Sie war übernatürlich grotesk und bewegte sich durch die Dunkelheit, wie sich Kopffüßer durch die lichtleeren Tiefen schälen.
      Allmählich füllten sich die Lungen des Alten mit Gaumenblut, nachdem der Alb von ihm ab- und seiner Agonie überlassen hatte. Das Ungetüm, der blutige Schatten war frei. Der Greis hatte es vollbracht und dafür gebüßt. Die Schuld wurde beglichen, der Dämon entfesselt.

      Blitzschnell raste Krill durch die aufwirbelnden Fluten, umzingelt von halbmondförmigen Sicheln, die jedes ihn flankierende Hindernis wie Papier zerfetzten. Die blinden Augen sahen alles - und Rhys Malory wusste es. Im letzten Moment gelang es dem schwarzhaarigen Söldner, von der ihm Schutz bietenden Schmucksäule fortzuhechten, bevor die jaulenden Schnittwellen jeden Stein zu Staub zermalmten. Noch im Flug riss Rhys sein Wakizashi herum, rotierte die rasiermesserscharfe Klinge in fingerfertiger Geschicklichkeit und entließ seinerseits eine zuckende Schneise, die die haki-geschwärzte Brust des Krakenmannes erfasste und dessen langen Leib mit der Macht eines Sturms fortschleuderte. Auf den schwappenden Untiefen treibend, moserte Krill mit der eigenen Ineffizienz, bevor er sich mit der geschmeidigen Eleganz einer aufbäumenden Kobra wieder aus seinem nassen, lauwarmen Grab erhob. Er wischte sich die durchgeweichten violetten Strähnen zurecht, die einst seinen martialischen Iro geformt hatten, und verfiel in eine beunruhigende Apathie. In seinen blinden, weißen Augen glimmten blutige Striemen, doch kein Glanz entblößte schwächlichen Schmerz. Sein Katana hinter sich herschleifend, glitt der Meermann nach wenigen Augenblicken durch das trübe Wasser und forschte im schwarzen Sud angespülter Eindrücke und triefender Formen nach Rhys Malory, dem »Maniac«.
      Plötzlich Wellenschlag, das schlängelnde Schnattern einer zweiten Natter im Wasser - Krill war bereit. Ruhig wie ein Panther fuhr er herum und zerfetzte in einer scharfen Geraden Stein, Geröll und Architektur wie Butter; Rhys Malory aber verfehlte er um Meter. Geisterhaft tauchte der Schwarzhaarige vor dem Kraken auf, griff sich mit bloßen, hakischwarzen Fingern die Schneide des blau-glänzenden Katanas und warf Krill um die eigene Achse, bis der schädelspaltende Schlagring dessen Stolperschritt jäh und streng beendete. Der hämmernde Schmerz lähmte Krill, der zurücktaumelte und zwischen den pulsierenden Schlägen in seinen Nebenhöhlen zu denken versuchte. Geistesgegenwärtig zog er eine rauschende Wand zirkulierenden Wassers zwischen sich und seinem Widersacher hoch, bevor er sich flach und schwer wie ein Fels rücklings in die seichten Fluten platschen ließ. Vereint mit dem nassen Element trieb er unter Malorys Radar.
      »Scheiße«, fluchte eben jener aufgewühlt, vorsichtig durch den Sumpf zersplitterter Abendunterhaltungen und fauliger Fleischbrocken watend, und verkeilte sich unheilerwartend in sein Wakizashi. »Arschloch…Du kannst dich nicht verstecken!«
      Krill lächelte. Mit einer simplen Handbewegung ließ er sein Katana erzittern, wobei sich ein winziges Rinnsal im Becken aus Tränen und Chlor auftat, das entgegen dem schwappenden Wasser zu einem kleinen Bach heranwuchs und eine Bahn quer durch das Vestibül zog. Rauschend brach der Fluss in zwei Hälften und umrundete, plötzlich zu einer Stromschnelle durchbrechend, die gesamte Empfangshalle und schlug Wellen, die krachend ihre eigenen Bäuche fraßen.
      »Wichser«, schnaubte Malory launisch, bevor er sein Wakizashi in das Wasser zu seinen Füßen trieb wie in die Brust eines schlafenden Königs - und wie ein ebensolcher bäumte sich die Flut daraufhin auf und röchelte, hustete, spie Alkohol und Scherben und Galle, bis sie ihr Innerstes gänzlich hervorwürgte und Krill erbrach.
      »Hab dich!« Selbstzufrieden sprang Rhys auf, jagte eine gellende Schnittwelle mit der Präzision eines Skalpells durch die Luft und packte Krill, der den Angriff im freien Fall nur mit Mühe hatte blocken können, am Schlafittchen. Der Meermann vermochte nur halbherzig zuzuschlagen, doch die blauglitzernde Klinge prallte am schwarzlegierten Schädel Malorys ab, welcher sein Opfer daraufhin um die eigene Achse und mit der Wucht eines wütenden Gottes direkt in die Hölle schleuderte. Die Wasser peitschten, die Leichenteile zerplatzten und die marmornen Platten zerbarsten unter der knackenden Wirbelsäule des Meermannes, der in einer Trance aus Schmerz und Instinkt nach Luft, Zeit und Frieden japste. Seine blinden Augen füllten sich mit Chlor, als ihn die tanzenden Wassermassen unter sich begruben, und erblickten nur dunkle Schwärme leerer Fliegen, die in sinnlosen Formen durch die Leere schwirrten. Vibrationen, die surrten, als Rhys Malorys Hand vor Krills Gesicht durch die Oberfläche tauchte, und es an den violetten Haaren hinauszog.
      »Ist lange her«, murmelte Rhys gequält, als er die tote Gelassenheit an den Rändern der weißmilchigen Augen ablas wie vergilbende Schriftzeichen auf alten Pergamenten, »Diese Arroganz. Die war schon immer dein Problem gewesen. Deine kleinen Kunststücke beeindrucken mich nicht! Haben sie noch nie. Aber du bist wie dieser große Frosch, der in seinem Teich hockt und die kleinen, unbedeutenden Fliegen frisst. Und irgendwann kommt eine Hornisse angerauscht und fickt ihn in den Arsch. Dummer Frosch.«
      Krill reagierte nicht, sondern glotzte das angeschlagene Gesicht seines Gegenspielers nur müde und desinteressiert an, bis er schließlich die Geduld zu verlieren schien und Rhys direkt zwischen die kornblumenblauen Augen spuckte. »Du mich auch, Rhys.«
      »Dämliches Stück Scheiße«, fauchte Malory, tief einatmend, um die eigenen Dämonen zu besänftigen, und jagte Krill kurzerhand das polierte Wakizashi in die rechte Schulter. Wuttherapie der Mittelklasse, rote Tropfen auf roten Zahlen und nur eine Fleischwunde, doch von solch tiefem, altem Schmerz, dass sich Krill die Zunge blutig biss.
      Rhys grinste in jener süffisanten Nuance, die seine weichgemeißelten Gesichtszüge und markanten Kieferknochen in Falkenschnäbel verwandelte, und trat Krill gegen eine der massiven Stucksäulen, bevor er sich seines blauen Jacketts entledigte, um sich den herabtriefenden Speichel des Meermannes aus dem Gesicht zu wischen. Stoisch ließ er das abgetragene Sakko dann in die dreckigen Fluten fallen, während sich seine kornblumenblauen Augen über Krills mühselige Versuche amüsierten, alle acht Tentakeln auf dem Boden zu fixieren, ohne sich gegenseitig den sicheren Stand wegzuschlagen. Sein eigenes Element hatte sich gegen den Meermann gewandt, um einem neuen Meister zu dienen - und jener ließ an diesem Verrat keinen Zweifel, als er sein blutverschmiertes Wakizashi erneut erhob und die Wasser beugte.
      Wellen zogen wie kleine Haifischflossen ihre Bahnen um die braunen nassen Treter des Rhys Malory, als dieser seine Klinge tiefer und tiefer senkte, bis der im kaleidoskopischen Licht der Kronleuchter blitzende Stahl Krills bebendes Herz anvisierte.
      »Schließ die Augen«, flüsterte Rhys noch zynisch, dann drehte er die Schneide und brausende Türme schnalzenden Wassers stapelten sich auf, die wie Seeschlangen zischelten und an den schwarzen Locken vorbei auf Krill zu schnellten.

      Krypta: Luca Briatore & Cathal Donoghue vs. Effie Rappaport

      Lucas Staunen entstieg ihren weit aufgerissenen blauen Augen wie stählerner Dampf, in dem die formlose Gestalt des Cathal Donoghue wie die vage Erinnerung an eine unfassbare Heldentat zirkulierte.
      Das Shillelagh fest im Griff rannte er allein in die Armee geifernder Effies, welche den Braunhaarigen in einem See indigoblauer Iriden zu ertränken schienen. Doch Cathal wich weder zurück noch zögerte er, als der erste rasiermesserscharfe Stahl so nah war, dass er das abgewaschene Blut vergangener Opfer zu riechen glaubte. Elegant und akrobatisch duckte sich sein gestählter Körper, bog sich zurück wie eine Blume im Sturm, bevor sein massiver Lederslipper das Kinn der stolpernden Effie mit einem gezielten Tritt zerschmetterte. Kreischend flog der geschundene Körper in die Luft, während sich Cathal an den eigenen steinernen Bauchmuskeln emporzog und mit der Kraft und Effizienz einer Maschine den Schädel eines weiteren Klons mittels seines Schlagstocks in zwei Hälften schlug. Klatschend platschten Knochensplitter und Hirnmasse auf dem Boden auf, als Cathal bereits selbst in die Luft gesprungen war und den zuvor in die Höhe gekickten Doppelgänger der Effie Rappaport mit seinem Shillelagh in den Boden zu rammen, auf dem Weg drei weitere Effies mitreißend und beim Aufprall zerquetschend. Lächelnd besah sich Cathal die knackenden Knochen und blutenden Blicke, bevor plötzlich zwei Angreiferinnen aus den Rändern seiner dunkelblauen Augen sprangen und ihn noch im Flug zu enthaupten versuchten.
      »Sorry, ihr Süßen.«
      Mit den trainierten Beinen Schwung nehmend, rotierte Cathal just um die eigene Achse und mutierte zu einer lebenden Walze, aus der Fäuste und Schuhsolen wie Stacheln schossen. Binnen Augenblicken packte er das Schwert der linken Effie, wirbelte sie herum und versenkte die Klinge im Hals der rechten, bevor er beide zusammenschmetterte, um auf ihren Schädeln den Absprung in jene höheren Gefilde der Kuppel zu wagen, in denen er die echte, wahre, originale Effie vermutete. Jedoch sollte ihm dieser Triumph nicht vergönnt sein. Aus den Alkoven und Balkonen stürmten weitere Klone der kupferhaarigen Kopfgeldjägerin wie Pfeile, welche Cathal nicht abzuwehren vermochte, ohne die Orientierung zu verlieren und zurück gen blutverschmierten Boden zu stürzen. Im Fall sah er eine Effie, die sich in suizidaler Hartnäckigkeit über ihm positionierte und seinen Körper aufspießen würde, sobald er den Boden erreichte. Sie grinste diabolisch, als sie den Anflug einer Sorgenfalte auf dem herzschmelzenden Gesicht des Braunhaarigen ausmachte, nur um in der nächsten Sekunde selbst in Überraschung und Schock groteske Grimassen zu ziehen. Die Arme ausgebreitet, verlangsame Cathal seinen freien Fall und bekam so den Stiefel der Doppelgängerin zu fassen, zog sie zu sich heran und zertrümmerte ihren Kehlkopf mit einem punktierenden Faustschlag, bevor er ihren röchelnden Körper als Schutzwall gegen die nächste der unendlichen Effies zweckentfremdete und beide Frauen wie Abfall zu Boden stieß, um weich auf der Wirbelsäule des überlebenden Klons zu landen. Knackend barsten weitere Knochen unter seinen Füßen, als Cathal wie eine Sternschnuppe aufschlug und sich triumphierend aus einem Krater blutbesudelter, verkrüppelter Leiber erhob wie ein Reiter aus der Hölle. Gelassen wandte er sich zu Luca um, die vor Staunen und Ehrfurcht schwerer keuchte als er selbst, und schenkte ihr eines seiner kernigen, verschmitzten Lächeln.
      »Das ermüdet recht schnell, oder?«, schmunzelte er ungezwungen, worüber Luca nur geistlos zu nicken wusste. Cathal Donoghue erschien wie das bronzene Ehrenmonument eines Krieger aus Sagen, die den Schlachtfeldern auf den Lippen der Gebrochenen und Überlebenden entkommen waren. Er erschien als antiker Heros verwaschener Gemälde, die niemals sprachen, und so hatte die Blonde längst vergessen, einem atmenden Menschen in die Augen zu blicken. Cathals Kampfstil brodelte vor Leidenschaft und war doch kalt und effizient wie Eis.
      »Der gute Samariter ist also auch ein guter Kämpfer«, gackerte in dieser Sekunde eine der drei Effies, welche sich aus den Schatten der Alkoven schälten und manisch wie Straßenkatzen auf Cathal hinunter stierten.
      »Willst du aufgeben?«, fragte Cathal ernst, einen Schritt in der roten Soße toter Effies vortretend.
      »Öhm…«, dachte Effie gespielt angestrengt nach, den schmalen Finger gegen das kleine Kinn tippend, bevor sie mit einem Schnipsen sämtliche Leichen auflöste und Cathal in einem Meer aus rosigen Bläschen begrub, »Ich denke eher nicht.« Ihr Lächeln war das Lächeln des Teufels. »Ein definitives ›Nein‹, guter Samariter.«

      Dr. Waldmannstrauts Sprechzimmer

      »Gefühle machen uns menschlich. Wer keine Gefühle kennt, ist dennoch ein Mensch. Eine paradoxe Verquickung absonderlicher axiomatischer Evolutionsmechanismen, die uns zu unaussprechlichem Gräuel oder atemberaubender Schönheit zu treiben vermag.«
      Ondine glotzte die unnahbare Rothaarige aus ihren runden Smaragdaugen endlich wie das Kind an, welches sie sein sollte und verknotete sich die königsblauen Brauen in dem verzweifelten Versuch, die Worte der Psychiaterin zu entwirren. Das Spiel zwischen der Unschuld und der Intrige, der Kampf des roten Teufels gegen den blauen Engel, schien entschieden. Etwas rührte sich in Ondine, eine ungewisse Vorstellung von der Macht, die hinter den bernsteinbraunen Spiegeln Irits loderte wie ein brennendes Dorf im Krieg. Betreten und unnahbar wütend senkte das Mädchen ihr weißgemaltes Haupt und flüchtete sich in die groteske Welt der grimmigen Bildchen, die die schwarzen Lehren des Apokryphen mit Dämonenfratzen und unbeschreiblichen kosmischen Welten spickten. Kopflose Männer, die sich schreiende Frauen nahmen; grauenhafte Zwitterwese aus Mensch und Reptil, die sich in außerirdischen Schluchten und dunklen Löchern windeten; vier Reiter auf nachtbunten Pferdekreaturen, die alptraumhafte Karren mit heidnischen Ladungen durch fremdartige Landstriche zogen. Der Raum aus Tinte und Schrecken diente Ondine als persönliches Refugium vor den psychedelischen Nadelstichen der Irit Waldmannstraut, deren Blut beim Anblick des undurchsichtigen Kindes zunehmend in Wallung zu geraten schien. Längst hatte die Psychiaterin ihre vornehme Pose aus überschlagenen Beinen und verflochtenen Händen abgelegt und sich vornüber gebeugt, um den zarten Händchen beim Tanz über die Seiten zuschauen zu können.
      »Ondine?«, vereitelte ihre raue, dunkle Stimme schließlich die mentale Flucht des Mädchens, »Wie geht es dir jetzt?«
      Langsam erhob Ondine das Kinn, stolz und zuckerweich wie eine Puppe aus Porzellan, bevor sie aus fester Stimme und zitternder Kehle flötete:
      »Ich möchte nicht mehr mit dir reden. Es geht mir gut, wenn du still bist. Bitte sei still.«
      Schmunzelnd lehnte sich Irit in das schwarze Leder ihres Sessels zurück, wieder die langen, rasierten Beine übereinander schlagend und die eigene Überlegenheit auskostend. Endlich hatte sie das Kind durchschaut, welches ihre gesamte berufliche und ideelle Kompetenz gefährdet zu haben schien, und vermochte sich nun wieder in alter Stärke und düsterer Harmonie in ihrem dunkelvertäfelten Büro umzusehen. Endlich gehörte ihr Reich wieder ihr, die Königin saß auf dem ihr angestammten Thron und die akademische Welt konnte ihr Haupt friedlich zur Ruhe betten; Dr. Irit Waldmannstraut hatte das kleine Mädchen Ondine durchschaut.
      Ein Sieg, den Irit insgeheim feiern wollte, jedoch nicht konnte, denn ein energisches Hämmern am alten schweren Holz der Zimmertür erklärte jeden Anflug selbstgerechter Egozentrik just für beendet.
      Als sich Ondine kühl nach der Quelle des insistierenden Lärms umschaute, hatte sich die Psychiaterin bereits erhoben und stolzierte in ihrem schwarzen Kleid zur Türklinke. Kaum senkte sich jene, brach die Frau in Schwarz wie ein verirrter Habicht ins Zimmer.
      »Dr. Waldmannstraut«, stieß Carla schnell und konventionslos hervor, sich strategisch geschickt mitten im Sprechzimmer positionierend, »Harley verlangt nach Ihnen.«
      Irit verzog in mäßiger Überraschung die markant-starken roten Brauen, bevor sie zustimmend nickte. In jenem Sprachduktus, den sie sich für die unwürdigeren und einfältigeren ihrer Patienten angeeignet hatte, bemerkte sie nüchtern:
      »Ihrer Anwesenheit entnehme ich, dass Sie mich persönlich zu Ihm geleiten wollen?«
      Verächtlich schnaubend formten Carlas Rabenlippen ein strenges »Ja«, worauf Irit einen tiefen, beunruhigten Atemzug hinunterschluckte und sich gen Ausgang schob. Carla folgte ihr, im Gehen einen langen, unheilvollen Blick auf die arglos dasitzende Ondine werfend, als Irit dem Kind noch im Türrahmen riet:
      »Rühr dich nicht vom Fleck. Ich werde bald zurück sein.«
      »Richtig«, wiederholte Carla wenig liebenswürdig, »Wir sind bald zurück.«

      Vestibül: Krill vs. Rhys Malory

      Strömender Regen prasselte auf die triefend nassen Haarsträhnen des roten Meermannes, als der polierte Stahl seiner sagenumwobenen Klinge die angreifenden Wasserdrachen enthauptete, und ihre glasigen Mäuler an der goldverzierten Schmuckdecke des Vestibüls zerschellten. Vor seinen weißen Augen surrten die Tropfen wie leere Planeten, unbeweglich und unberührt im ewigen Kosmos der alles benetzenden Finsternis, die Krill seit dem Tage seiner jüngsten und unbefangensten Erinnerungen umhüllte wie die Mutter, die er niemals hatte kennen dürfen. Bilder reflektierten sich selbst in den schwebenden Wassern, tausend Spiegel einer Realität, die nur für Krill bestimmt war. Rhys Malory war kaum mehr als ein Gesicht von vielen, als sein Schlagring durch den rasselnden Schleier brach und das Wakizashi in Krills Kehle zu versenken suchte.
      Im Sog der dunklen Strömungen ließ sich der Blinde fallen und entging dem Schnitt mit gleichmütiger Erhabenheit, bevor sein Katana aus seinen Fingern in eine der Tentakel glitt, welche kurz darauf vorschnellte und Rhys’ Schädel fixierte. Entsetzte Grimassen schneidend windete sich der Schwarzhaarige durch die feuchte Luft und legte einen kuriosen Ausfallschritt hin, an dessen Ende ein sicherer Stand wartete - und eine seiner feinen Locken, die sanft zu Boden tänzelte. Die Klinge des Kraken hatte sein Leben nur um Millimeter verfehlt und Rhys spürte mit der stoischen Überspanntheit des modernen Vaters, dass die Abgeklärtheit aus seinen Gliedern zu entweichen begann wie aus dem rostigen alten Kessel, zu dem sein Körper geworden war. Zu viele Jahre des still hingenommenen Schmerzes und Zorns hatten sein Fleisch faulen lassen, während er selbst zähneknirschend durch die Welt malocht war, um in unbedankter Anonymität grauenvolle Dienste für grauenvolle Menschen zu verrichten. Von plötzlicher Wut übermannt bretterte Rhys seinen Schlagring in die undefinierbare Chlorsuppe zu seinen Füßen und verschwand in einer Fontane aufstoßenden Treibguts. Krill lokalisierte den Verwässerten zwar, reagierte jedoch zu spät:
      Rhys Malory fegte wie ein launischer Sturm über den Meermann hinweg, parierte dessen reflexhaften Schwerthieb und hämmerte die stahlverstärkte Rechte in die nunmehr offenliegende Seite seines Widersachers, wobei er dessen Rippenpartie und kurzzeitig auch sämtlichen Lebenswillen brach.
      Platschend schlug der rothäutige Körper des Kraken auf den Blut und Chlor würgenden Wellen auf -wirre Zuckungen vollführend und in einem Höllenkreis eigener Schmerzen treibend-, überließ Rhys Malory jedoch keinerlei Vorteil. Krill war verwundet, aber nicht tot und verpasste dem Schwarzhaarigen noch im Sturz eine klatschende Ohrfeige mit zwei seiner ausschlagenden Fangarme. Erschöpft torkelte Rhys zurück und stützte sich japsend am kümmerlichen Rest eines der großen, edlen Säulenornamente ab, während er benommen die vagen Umrisse des sich aufraffenden Kraken ins blaue Auge fasste.
      »Ich werde echt alt«, gluckste er mürrisch, rotverdreckte Zahnreihen offenbarend. Krill, der sich nur mühselig aufzurichten vermochte, nickte in seiner freudlosen, altbekannten Weise und blinzelte rote Schmerzen aus den weißtrüben Augen. Stumme Sekunden standen sich beide Männer gegenüber, ein Leben in den Herzen des jeweils anderen schlagen spürend, das ihnen diesen letzten Kampf als gottlose Pointe präsentierte. Ruhm ist Ruhm und Ehre Ehre; und am Ende der Nacht würde einer von ihnen nicht länger existieren, sondern als Exempel für nichts von alledem gestorben sein.
      Plötzlich knickten Malorys Knie in sich zusammen, und seine weißen Hände krallten sich in den polierten Stein, um nicht vom Gewicht des plötzlich aus seinem Rückgrat strömenden Blutes in die Tiefen gezogen zu werden. Der Schwarzhaarige begriff nicht, wann und wie Krill diesen Schnitt hatte setzen können, doch er brannte tief und zog eine saubere Schneise quer über den billigen Stoff des weißen Hemdes.
      »Sieh uns an«, keuchte er schwer atmend, während er seine braune Krawatte ungelenk löste »Nur Blut und Fleisch. Und Stahl…ein einziger Schwertarm.«
      »Lass dich ins Wasser sinken«, entgegnete Krill trocken, selbst die eigene Erschöpfung nur mäßig überspielend, »Und stirb. Der Tod ist akzeptabel, sobald man ihn erstmal akzeptiert.«
      »Wie die Ehe«, grunzte Malory sardonisch und hievte seinen zitternden Körper in eine halbwegs aufrechte Position zurück, bevor er sich den Überrest seines einstmals weißen Hemdes vom Leib riss, um sich mit ihm auch die bohrenden Stofffetzen wie Blutegel aus der Wunde zu ziehen. Sein Oberkörper, gealtert und doch in trainierter Härte schlank, erhob sich nunmehr wie ein Totem über das Vestibül und jagte Krill einen Schauer den Rücken hinab, der wie ein fleischfressendes Insekt in sein Mark kroch.
      Rhys Malory, der ›Maniac‹, präsentierte seine blutige und nur selten glanzvolle Geschichte in den verwitterten Farben und wellenden Tinten des körperumspannenden Irezumi, welches ihn als Sklave und Vollstrecker der »Oktave« brandmarkte und bloßstellte - doch Krill allein war es, dessen Rückgrat sich in diesem Augenblick unter den drohenden Mahnungen eines gewaltigen dunklen Erbes beugte.

      Die Luft roch nach Ammoniak und verlausten Hunden, die durch den selben Dreck wateten wie er selbst, und hinterließ einen nachhaltigen Eindruck von Feuchtigkeit, Schweiß und säurehaltiger Spirituosen in den Nasenscheidewänden. Aus den hintersten Ecken und Winkeln der zugigen Gossenstadt, dieser salzzerfressenen Vision müder Fischmenschen und schamloser Weiber, drangen die murmelnden Laute oraler Befriedigung und fleischlichen Geschäfts an die zum Bersten gespannten Ohren des Kindes, als eine massive Pranke es plötzlich am Nacken packte und in eine abgelegene, fäkalienverseuchte Nische zerrte. Die blinden Augen formten im Dunkel der Welt die monströse Silhouette des Akira Tanaka und gaben sich dessen alltestamentarischem Griff devot hin. Wie ein Welpe wurde er so einige Meter weit mitgeschleift, bis er gnädigerweise zurück auf die harte, verfaulende Schlafstätte der Bettler und Ausgestoßenen geschleudert wurde.
      »Bleib«, befahl die dumpfe Stimme seines Herren barsch, worauf der kleine rote Meerjunge die Tentakelbeine verknotete und im Gestank verharrte, bis weitere Anweisungen die Grenzen seines Verstandes überwinden würden. Stattdessen erreichte jedoch ein eigenwilliger Geruch von Lavendel und gesalzenen Fischeiern die Wahrnehmung des apathischen Kindes, das plötzlich weiche Geräusche in einer Welt der Härte vernahm.
      »Immer eine Freude«, flötete die samtene Stimme und schmatzte aus vollen Lippen weitere kehlige Worte, die wie erstickt schienen. Sogleich setzte das brummige Stöhnen des dem Kinde vertrauten Herren ein, und ein glitschiges Würgen folgte ihm.
      »So ist’s gut, du kleine Schlampe«, lallte Akira Tanaka, dessen Lustgewinn durch die Anwesenheit seines kleinen Sohnes weder zu verebben noch überzulaufen schien, »Tiefer. Bis an den Rand. Ja! Genau so!«
      Der kleine Krill wartete brav und unbeteiligt auf den Höhepunkt, welcher schließlich nach 521 Atemzügen ein leidliches Grummeln seines Herren entfesselte.
      »Das habe ich gebraucht«, resümierte Akira Tanaka sittenlos-unbedarft, sich den stahlschwarzen Gürtel zuschnallend, und zwang die weißgeschuppte Prostituierten zum Schlucken, bevor er seinem Sohn befahl:
      »Und jetzt schlitz der Fotze den Wanst auf!«
      Das Schreien der Hure zuckte wie ein zischender Blitz über die maroden Dächer der Stadt hinweg, als sich der kleine Krakenjunge aus seinem Schneidersitz wie aus Stein befreite und ein Messer zückte, welches binnen eines Augenschlags in ihrem warmen Nabel versank. Zwischen Weinen und Sterben gefangen, sackte die Fischfrau in sich zusammen und fand die kalten kleinen Augen ihres Fürsten und Zuhälters, die eher gelangweilt denn gleichgültig über ihr Ende wachten.
      »Niemand bescheißt mich«, beantwortete er die Frage, welche ihren bebenden, noch mit seinem Samen benetzten Lippen nicht mehr zu entfliehen vermochte, und wandte sich selbstgerecht von ihr ab. Die Hure verendete allein, denn Akira Tanaka verließ den unscheinbaren Hinterhof eiligen Schritts und das blutbesudelte Kind folgte ihm.

      Krill atmete tief ein, und konnte seine alles durchdringenden Abscheu dennoch nicht kontrollieren. Rhys und seine bunten Tätowierungen standen für allen Frevel, den sich Krill einst aus dem Schicksal geschnitten hatte; jene grausame Abscheulichkeit, die er niemals hatte Vater nennen dürfen. Jene verkommene Schändung alter Bräuche, die sich auf Rhys’ menschlichem Körper eingraviert fand.
      Goldbunte Fischschuppen überwucherten in allen Farben des Regenbogens Malorys Oberkörper, untersetzt von drohenden Wellen, die seinen muskulösen Nacken hinabspülten und die endlosen Leiber der Aale benetzten, die aus seinem Stütz schlüpften, um sich an seinen Armen entlang gen Handflächen zu schlängeln. Silberne Krakenarme erwürgten in einem grotesken Rückenfresko ein -inmitten der seitlich schlängelten Schlangenfische- gewaltiges Schlachtschiff, während wilde Kirschblüten aus den Schultergelenken des Schwarzhaarigen in einen Schleier bunter Fische fielen, die in den harten Schluchten zwischen Rippenbögen und Bauchmuskeln ihre starren Bahnen zogen, umringt von schwarzen Augen mit Haifischzähnen. Rhys’ gestählte Brust panzerten goldene Schuppen; sein Herz, visualisiert durch eine einzelne Rose aus skurril ineinander verflochtenen Krebstieren, pumpte salziges Blut in jede Pore des tätowierten Körpers. Das Zeichen der Oktave, ihr sich über den gesamten Körper erstreckendes Brandmal aus Tinte und Farbe…wer sich dieses Lebens entledigen will, muss sich die Haut vom Leibe reißen.
      »Ich kann deine Angst an den Saugnäpfen deiner Tentakeln abzählen. Sie lehren dich immer noch das Fürchten«, gurrte Rhys und streckte den Oberkörper durch, dass sich die tätowierten Aale wanden und der Kraken das Schiff tiefer gen Stütz zerrte.
      »Bloß alte Farben auf alter Haut«, erwiderte Krill lasch, als er sein Katana zwischen seinen Mantel und den bloßen Rücken gleiten ließ.
      »Lügner«, lachte Rhys dreckig und sah argwöhnisch mit an, wie sich Krill mit einem simplen Handgriff die Kleidung vom Körper schnitt, sich entblätterte wie ein einbandloses Buch. Er bebte, spürte die wogende Tiefsee aus bunter Tinte, die seinen roten Oberkörper ertränkte. Gelbe Krakenarme, deren Saugnäpfe wie hundert blaue Augen starrten, räkelten sich um seinen Rücken, seine Brust, seinen Bauch. Jedes Auge schien zu flimmern, ultramarinblau wie kosmische Meere; und in ihrer Mitte eine einzelne rote Blume als Pupille. Eine Blüte für jedes Leben, das er genommen hatte.
      Kapitel 111 - Yubitsume

      Jeder Muskel in seinem Körper zitterte und spannte sich in asynchronen, spastischen Schüben, während Flint das verkohlte Fleisch seines rechten Arms durch die engen Nischen des unterirdischen Belüftungssystems zwängte. Er glaubte zu sterben, als ein scharfkantiger Steinvorsprung eine tiefe Schramme längs über seine pulsierend-brodelnde Wunde zog, aber eine gehässige Angst vor dem Tod hielt ihn am Leben. So robbte er tiefer und tiefer in das dunkle, kalte Labyrinth enger Tunnelgänge, als er ein kaum zu klassifizierenden Knistern vernahm. Während der Junge noch einzuordnen versuchte, welche neuerliche Grausamkeit des Schicksals nun in seinen Ohren schallte, brach plötzlich der massive Koloss aus rotem Backstein durch den Boden seines winzigen Verstecks und riss jenes binnen weniger Sekunden vollkommen nieder. In einer Wolke aus spitzen Steinen und alten Knochen krachte der blutende Körper des Rotschopfs in einen Berg vertrocknender Gerippe und schrie sich den verdrängten Schmerz ganzer Leben aus dem Hals.
      Entrückt über seinem Körper schwebend, der pochte und brannte und heulte, sah Flint die steinernd-flammende Gestalt des Kamingolems auf sich zu stampfen und sich die Feuerzungen nach seinem Tode leckend. Er spürte die darbende Hitze der kichernden Flammen, als sich der Moloch über ihm aufbaute, und war doch nicht in der Lage, auch nur einen Finger zu rühren. Seine teichblauen Augen verdampften, als die flammenschlagende Kaminfaust des Kopfgeldjägers seinen Schädel zu zerschmettern versuchte, und sein Herz schmiss sich wieder und abermals gegen seine Brust, als wollte es sich dem entsetzlichen Feuertod entziehen.
      Nur in letzter Sekunde rettete den Todgeweihten eine jähe Eingebung. Beherzt trat er gegen ein wackliges Türmchen brüchiger Geröllsteine, die sich zu einer kaum vertrauenswürdigen Säule aufgestapelt hatten, und brachte so einen größeren Teil des zerstörten Deckensystems zum Einsturz. Zornentbrannt entließ der feuersteinerne Golem ein heißschwarzes Brüllen stickigen Qualms, als die Schuttfelsen seine Schulter erfassten und niederrangen, unter sich begruben wie hunderte graue Engel.
      Flint rannte. Zurück durch die Gänge, über welche er vor wenigen Sekunden noch hinweggekrochen war und hechtete orientierungslos, aber mit Glückes Hilfe in jene Totenkammer, in welcher er seinen Kampfstab zurückgelassen hatte. Seine Augen leuchteten, als er das massive dunkle Holz wieder in den Händen hielt, und weiteten sich zu wässrigen Monden, als die knisternd-darbenden Fresslaute des backsteinroten Feuermenschen erneut in den Gängen echoten.
      Binnen eines Moments des Wahnsinns ersann sich Flint einen Plan, so sinnlos und tödlich, dass er nur funktionieren konnte, und kletterte über die verzierenden steinernen Lorbeerblätter des Türrahmens in Position.

      Krypta: Luca Briatore & Cathal Donoghue vs. Effie Rappaport

      Mit brachialer Gewalt brach Cathal das schmale Genick, bevor sein kräftiger Körper wie ein Rammback durch die Fluten kupferfarbenen Haares brauste und Schädel wie rohe Eier zerschmetterte. Geschickt wuchtete er sein Shillelagh in eine Kehle, welche im Zerplatzen noch einen kümmerlichen Laut des Sterbens von sich gab, als Cathal bereits sein nächstes Opfer mit einem gezielten Faustschlag besinnungslos prügelte und anschließend vornüber hechtete, um mit der Schuhsole voran das Knie einer dritten Effie zu verkrüppeln. Schreien und Klagen schwappte peitschend durch die Totenkuppel und zerrte an Lucas Nerven wie infernalisches Furiengeheul. Ihr Lebensretter schlachtete sich durch die Horden ewig gleicher Effie Rappaports, welche gackerten und starben und auferstanden, ohne jemals zu versiegen. Lediglich die glitzernden Schweißperlen, die die markant-harte Nase des Braunhaarigen hinab rannen wie klare Gebirgsbäche, zeugten vom noch immer strömenden Sog der Zeit, während Cathal ziellos und wahllos Gesichter zertrümmerte, Wirbelsäulen spaltete und Herzen zerquetschte.
      Angespannt suchten seine nachtblauen Augen im Chaos aus Gelächter und Nasen die wahre Effie, fanden jedoch stets nur eine weitere Doppelgängerin und ihr drohendes Schwert.
      »Das ist aussichtslos«, moserte er eher in sich selbst hinein, als dass er Luca einen Vorwurf machte, und hievte sein Shillelagh beinahe bockig in den Augapfel einer gestürzten Effie. »Briatore!«
      Luca erschrak. »Ja…?«
      »Halt sie mir für eine Sekunde vom Leib!«
      »Wa-?!« Noch bevor Luca hatte verarbeiten können, welch wahnwitziges Unterfangen Cathal in diesem Moment von ihr verlangte, packte der Braunhaarige einen Klon an den kupferfarbenen Haaren, wirbelte den kreischenden Körper um die Achse und warf ihn letztlich gegen seinesgleichen, um sich seine improvisierte Wegschneise zu bahnen. Sofort stürzten vier Versionen der Kopfgeldjägerin auf ihn zu, doch ein rasiermesserscharfer Streif schimmernd-gleißenden Lichtes glitt durch ihre glotzenden Schädel wie ein Blitz durch die Dunkelheit und sprenkelte Cathals erleichtertes Gesicht mit ihrem Blut.
      »Quitt«, zwinkerte Luca ihm erschöpft zu, bevor ihr silbrig waberndes Rapier eine weitere Salve tödlicher Silberblätter durch die Luft peitschte, um die manisch grinsende Armada strampelnder Effies auf Abstand zu halten. Lachend und keifend stürzten sich die Klone durch die glänzenden Schwaden in ihr Verderben, sackten wie fleischige, kopflose Säcke in sich zusammen, während Cathals dunkle Augen durch das rotbesudelte Schlachtfeld streiften wie Tiger.
      »Sie werden dümmer.«
      »Was?!«, keuchte Luca, atemlos die mittlerweile an hirnlose Wiedergänger erinnernden Frauen schnetzelnd.
      »Sie werden dümmer!«, brüllte Cathal triumphierend, als sollte jedes einzelne Ohr seine Worte hören, »Je mehr Doppelgänger sie produziert, desto-!«
      Mit einem leidenschaftslosen, harten Hieb verteilte er Knochenreste und Hirnmasse einer Effie über ihre Schwestern.
      »Jeder Klon kostet Konzentration! Deshalb werden sie dümmer. Seelenloser! Aber…!«
      »Zum Teufel!«, fauchte Luca am Ende ihrer Kräfte, »Was?!«
      »Keine Doppelgänger! Zwillinge!«
      »Zwillinge!?«
      Cathal antwortete nicht mehr. Kurzentschlossen warf er sich in die Flut um sich schlagender Effies, rang eine von ihnen zu Boden und nutzte das übergreifende Chaos, um sich inmitten der Scharen zu positionieren.
      »Halt den Atem an!«, hörte Luca noch über die schnatternden, gackernden Lippen der Klone hinweg tönen, kurz bevor Cathal die schwieligen Fäuste zusammenschlug und ein nebelweißes Gas aus jeder Pore seines bis zum Bersten gespannten Körpers sickerte.
      Die Hände vor Mund und Nase geschlagen wich Luca zurück, just bevor die kondensierende Suppe gen Kuppeldach entstieg und sich im Schall der hustenden, keuchenden Effies verlor.

      Krypta: Sol & Bobby Coppola

      Blut rann über die Lebenslinien seiner gepflegten Hände, tropfte auf den staubigen Kachelboden und schlug rote Rosen in das alte Gestein, während das röchelnde Rasseln seiner überquellenden Lunge schauerhaft in den Gängen widerhallte. Die braunen, schönen Augen Sols lauerten auf seinen Tod und geleiteten ihn durch diese letzten Momente, in denen er noch mehr war als die Summe seiner allmählich verendenden Sinne. Bilder köchelten wie heiße Blasen in seiner fiebrigen Stirn auf, um wieder zu zerplatzen und ihn allein zurückzulassen. Er fand sein schmerzverzerrtes Gesicht in der Schwärze gespiegelt, welche Sols verengte Pupillen unheilvoll ausatmeten, und erschrak über das zögerliche Lächeln auf seinen Lippen.
      »Wie lange…?«, keuchte er. Sol verzog die dunklen, langen Brauen.
      »Was ›Wie lange?‹, hm?«
      »Wie lange…hattest du meinen Tod geplant?«
      Lächelnd kniete sich die schöne Südländerin vor seinen zuckenden, an die Wand gelehnten Körper und durchbohrte sein Herz mit dem Blick einer Frau, die Gefühle wie Spielkarten auslegte.
      »Nicht lange. Deine Teufelskraft war schwer zu durchschauen.«
      »Mime-Mime-Frucht…«, husteten die Blutspritzer, die aus Bobbys Kehle spritzen.
      »Mir egal. Bis ich rausgefunden hatte, dass du jede deiner kleinen unsichtbaren Spielereien mit allen Details ›formen‹ musst…war dieser Abend eine einzige Hölle.«
      Bobby seufzte gequält auf. »Ja, einen Haken gibt’s immer…«
      »Die haargenau geformte Pistole, das ›Raffen‹ der unsichtbaren Fesseln, die Barriere, welche du wie ein beschissener Straßenkünstler gestikulieren musstest…irgendwann war’s mir klar - und hattest verloren. Ich musste nur noch rausfinden, wie du deine kleinen Tricks aufrecht erhältst. Mein Biss gab mir meine Antworten.«
      In einer sublimen Anwallung mitleidiger Schwäche tätschelte Sol das grüne Haar des Sterbenden, bevor sie die limettenfarbene Sonnenbrille abnahm und auf die eigene, zarte Nase setzte.
      »Steht dir sowieso viel besser als mir«, lachte Coppola ausgelaugt und Blut würgend, bevor er mit plötzlich ernsterer Miene hinzusetzte:
      »Du…schuldest mir noch etwas…«
      Angewidert von der blutigen, galligen Natur seines Todes erhob sich Sol wieder und starrte in katzenhafter Gleichgültigkeit auf ihn hinab, kalt und ehern wie eine der Heiligenstatue an den Wänden. »Tue ich das?«
      »Ich habe dich gefragt…«, ächzte Bobby, seine zittrigen Finger auf die eitrige Winde pressend, welche der Stachel der Wespe hinterlassen hatte, »Ich…bin neugierig…wie…wie ist er so?«
      Ein tiefes, wie der Schnee vergangener Winter rieselndes Seufzen verriet Sols Antwort, noch bevor sich ihre feinen Lippen zu sprechen anschickten. Das lichte Erinnern übermannte sie und trieb sie zurück in die dunkelsten, schönsten, atemberaubendsten, vergänglichsten Tage ihres Lebens.

      Jahre zuvor

      Der warme, weiche Sand perlte ihre dunkle Haut hinab und malte weiße Kunstwerke auf ihren nackten Körper, der sich fantastisch und dämonisch aus dem gleißenden Strand erhob wie eine lüsterne Göttin. Gedankenverloren streckte sie einen der schlanken, langen Arme aus und ließ die Finger durch die liebkosende Brise tänzeln, während Schweiß, Salz und Liebe in ihrem Schoß trockneten. Lange genoss die schöne Südländerin das Rauschen des grauen Meeres, welches den strahlend weißen Sund zu verschlingen versuchte, und horchte nach den entspannten Atemzügen ihres Liebsten, die sich wie ein verhallendes Echo in die Brandung warfen. Ein kleiner, vertrauter Moment der Ruhe und des Friedens, der nur ihnen gehörte; und sei es in seinem Traum, der ohne sie oder die Welt um sie herum auskam.
      Gefühlvoll räkelte sie ihren Po über den Sand, bevor sie ihren makellosen Körper herumwälzte und dicht an die starke Brust ihres Geliebten drängte. Sein Herz entsandte beruhigende Stöße in ihren Busen und entführte sie in einen Zustand vollkommener, paradiesischer Entspannung. Eine Hand zwischen seine Schenkel schiebend, dachte sie nach; modellierte in ihrem Geist eine Zukunft, so nah und fern, dass keine Schlacht sie je wieder trennen würde. Ein Leben, das ohne Gewalt und Schmerz und Opportunismus auskäme und allein durch das Lachen eines Kindes aufgerüttelt würde. Ihres Kindes.

      Zwei Monate später

      Apathisch fiel das schwarze Haar durch ihre Fingerspitzen, auf die schlaff herabhängenden Schultern, während das dumpfe Dämmerlicht des verglühenden Horizonts blutige Striemen durch die glänzenden Strähnen zog.
      Die feinen, aufregenden Züge der schönen jungen Frau schienen in die eigenen Erwartungen gestürzt zu sein und klebten ausgezehrt auf den markanten Schädelknochen. In ihren braunen Augen glimmte ein letzter Funken metallischer Energie, der mit der sinkenden Sonne im Meer ertrank. Erst als die Nacht das Licht bereits verschlungen hatte, öffnete sich die massive Tür gen Balkon und kostete der Schwarzhaarigen ein müdes Blinzeln.
      »Das Essen ist kalt«, konstatierte sie reserviert, noch bevor er sich betreten hatte setzen und eine Entschuldigung hervorkramen können, »Genau wie du.«
      Seine aufrichtigen, aber doch nur beiläufigen Ausflüchte nahm die junge Frau halbherzig hin, die spitzen Ellbogen zwischen leere Teller und erkaltete Köstlichkeiten gestemmt. »Ich frage mich, ob du weißt, dass du lügst«, hauchte sie erschöpft und bitter.
      »Verzeih mir«, raunte seine gebieterische, raue Stimme und setzte betont unterwürfig nach: »Du hast recht. Ich wollte nicht-«
      »Nicht was?« Ihr Mund formte Worte, derer ihre Zunge nicht mächtig schien, und schwere Tränen rollten über ihre dunklen Wangen in die zitternden Mundwinkel. »Nicht die Versprechen brechen, die du mir gegeben hast?! Nicht vergessen, was ich für dich getan habe!?«
      »Bitte…«
      »Nein!« Unwirsch barst ihr Körper auf und lauerte, halb über den Tisch gebeugt, auf eine Regung des Untröstlichen. »Du! Du warst es, der mich hierher gebracht hat! Der mir sagte, dass alles einen Sinn hätte! Ich…ich…«
      »Du bist schwanger.«
      »Was…?!«, stieß sie entgeistert heraus, blass wie die Insel, die sie umgab und behütete, »Woher…? Seit wann…«
      Er lächelte bedeutungsvoll, wie er immer zu lächeln pflegte, wenn er seine Anhänger um sich scharte oder Feinden den Krieg erklärte. Etwas in seinem Wesen begünstigte dieses tiefsinnige Lächeln und wandelte es in einen Akt der Liebe oder der Grausamkeit, ohne jemals mit einer von ihnen zu verschmelzen.
      »Seit eben«, sanft deutete sein stoischer Finger auf ihren flachen Bauch, den sie schützend und unbewusst mit einer Hand verdeckte. Ihr verdutzter Blick reflektierte seine eigene Überraschung und wurde zu etwas gänzlich anderem und unsagbar eindrucksvollerem: Einer Chance, die Vergangenheit und Gegenwart zu vereinen - um eine Zukunft zu errichten.

      Zurück in der Gegenwart

      »Er…« Genussvoll tänzelte Sols Zunge durch die Zahnreihen. »Ist ein großer Mann. Er kann…sehr zart sein. Warm und mitfühlend. Er verstand mich, wie niemand mich je verstanden hatte. Seine Nähe war wie eine kühle Brise an einem heißen, stickigen Tag.«
      Nickend und Galle spuckend nahm Bobby diese Antwort hin, hinter den Rändern ihrer witternden Nüstern andere, dunkle Episoden vermutend, und ächzte brüchig:
      »Wie willst du…hier…rauskommen…?«
      Sol grinste verstiegen und blickte auf den Sterbenden hinab, wie man auf Kinder oder Bettler hinabblickt, wenn sie eine unsagbar dumme Frage stellen oder einen Berry erflehen.
      »Ich habe dich getötet«, schnalzte ihre perfekte, lange Zunge, »Ich kriege das schon hin.«

      Vestibül: Krill vs. Rhys Malory

      Scheppernd brachen die Funken aus den polierten, feuchten Stahlklingen und durchzuckten unter ohrenbetäubendem Kreischen die chlorstinkende Luft, bevor sich Rhys und Krill wie Samurai voneinander trennten und in entgegengesetzte Richtungen auseinander stoben. In den Tätowierungen des jeweils anderen die selbe Geschichte nacherlebend, taktierten sie und mutmaßten; über jeden gegnerischen Schritt, jeden Hieb, jede Welle in den Haarsträhnen. Rhys setzte als erster zum Angriff an.
      Patschend stürzten seine braunbesohlten Treter durch die Fluten, bäumten sich auf und setzten zu einem endlosen Sprung an, an dessen Ende Krill den überwältigenden Einschlag des bekannten Schlagrings nur mit Mühe zu Blocken vermochte. Eine gewaltige Druckwelle, durch sein Katana zerteilt, brauste an seinem erschöpfen Haupt vorbei und zerschmetterte eine güldene Statue hinter ihm wie der Schrei eines Drachen. Augenblick stieß er Rhys von sich, bändigte eine Welle und zog sie an der freien Hand empor, wie eine Lanze in Rhys’ Brustkorb treibend. Doch sein Widersacher reagierte zu schnell, indem er sein Wakizashi und den Wasserspeer sauber und gerade aufschlitzte, sodass die Überreste zu beiden Seiten seiner schwarzen, nassen Locken vorbei glitten. Er spannte die Muskeln an, ließ die Aale auf seiner kunstvollen Haut tanzen, bevor er sein Kurzschwert mit beiden Händen umschloss und eine Schnittwelle entfesselte, der Krill nur auszuweichen wusste. Um kaum mehr als Millimeter verfehlte die wütende Schneise ihr Ziel, während Krill in die Wasser tauchte, vorschnellte und Rhys an den Knöcheln hineinzerrte. Gurgelnd schlug der Schwarzhaarige um sich, ertrinkend und schreiend und strampelnd, bis seine Rechte einen Fangarm zu fassen bekam und gen Mund führte. Krill brüllte, als sich die weißen Zähne in das empfindsame weiche Fleisch seiner Glieder bohrten, und ließ reflexhaft von seinem Widersacher ab, welcher ihm einen wuchtige Kinnhaken verpasste, bevor er sich prustend und keuchend aufrichte.
      »Verdammter Wichser!«, japste Rhys atemlos, »Das ist billig! Ganz billig! Pisser…«
      Krill starrte ihn leidenschaftslos an. In den blinden Pupillen sammelten sich unzählige Szenerien, die mit dem Tod endeten oder ihrer beider Leben ausgedörrt und brach zurückließen. Rhys vermochte die Wasser zu bezwingen, zu beugen und zu brechen; war Krill in Physis und Ausdauer noch immer überlegen. Die Jahre hatten ihn langsamer, doch nicht zahmer gemacht und Krill wusste, dass er diesen Kampf nicht gewinnen könnte, würde weiterhin auf seine eigene Stärke vertrauen. Lange beobachtete er Rhys, die bunt-geschuppten, mit Meeresgetieren und tiefen Schrecken übersäten Muskeln, während er sein Gesicht bekniete, nicht länger zu pochen und zu dröhnen wie ein krebskrankes Herz. Nur mit Mühe vermochte er die blutig geschlagenen Lippen zu öffnen, um zu flüstern:
      »Willst du dich von deiner Familie verabschieden?«
      Rhys, endlich wieder bei Kräften, grinste verwirrt und gehässig.
      »Bitte?«
      »Ich werde dich töten. Bald. Gleich. Jetzt«, erklärte Krill mit einer Nüchternheit, die grauenvoll und barmherzig zugleich erschien, »Rede mit deiner Familie. Teile einige letzte, liebende Worte mit ihnen.«
      Rhys Malory lachte nun lauter und bitterer auf, wie ein Spieler, der seinen letzten Zug macht und weiß, dass er alles verlieren wird.
      »Du kennst meine Familie nicht, das merkt man.« In seiner Stimme lag eine unruhige Sorge, die sich in seinen Augenringen sammelte, als er nachsetzte:
      »Danke für deine Nachsicht. Aber ich werde mit ihnen reden, sobald ich deinen blutenden Körper zur ›Nanami‹ zurückgeschleift habe.«
      »So sei es.«
      »›So~ sei es‹!«~, äffte Rhys Krill nach. »Wird dieses Getue nicht irgendwann anstrengend?«
      Der Meermann antwortete nicht mehr. Sein dünner Körper hatte sich in einem Zustand tiefer Einkehr verloren und wogte wie eine Welle in sanften maritimen Brisen. Das verheißende, begehrte Katana zitterte in seiner Hand, während Krill mit geschlossenen Augen die Welt zwischen die Grenzen seiner Schädeldecke fasste. Er gab sich der Kühle des verschmutzten Wasser hin, das seine Tentakel benetzte, roch den miefigen Dunst von Chlor und Blut, zählte den pumpenden Schmerz in seiner Schläfe zwischen den sich verlangsamen Pulsschlägen, die seinen Körper durchschlugen wie Projektile. Schloss Roßkosch -dieser zuckerhafte Wahn inmitten der eisigen Verderbnis, die Krill nicht zu durchdringen vermochte- reduzierte sich auf die synaptischen Verflechtungen, auf deren Streben die Sinneswahrnehmungen des Kraken balancierten. Harley, Flint, Luca, Rhys. Sie alle wurden zu Wasser, das in eine Form gepresst auf Entfesselung wartete. Würde er sie erlösen oder erretten, befreien oder verdammen? Krill wusste es nicht, als er die Schneide seines sagenumwobenen Katanas in der Handfläche drehte und der salzige Geruch des Lebens durch seine Nasenflügel strömte.

      Ein Leben zuvor

      Schmerz und Blut, der Geruch des roten Saftes waberte in nebligen Schwaden durch durch das schwarze Wasser und tauchte die Silhouette des Akira Tanaka in fleischige Himmel. Sein Vater, der schrie und tobte, die mächtigen Pranken mit Messern in die massive Tischplatte geschlagen; Krill, der seinen Platz am Kopf der Tafel eingenommen hatte, seinem Erzeuger gegenüber, während die toten Augen der aufgeschlitzten Fischmenschen die Seiten säumten und glotzten.
      »Ich habe sie getötet«, sprach der junge Krill kalt. Seine Stimme entsandte Kringel durch die Wasser und wirbelte das treibende Blut auf.
      »Du kleine, beschissene Missgeburt!«, brüllten Akira Tanakas graublaue Lippen schmerzverzerrt, »Du hinterhältiges, undankbares Aas! Du hast mir alles zu verdanken, du-!«
      Binnen eines Blinzelns war Krill aufgesprungen, über den Tisch geschossen und presste dem Oyabun der östlichen Strömungen die rasiermesserscharfe Klinge seines eigenen legendären Katanas gegen den fleischigen Hals, dass sich eine blutige Linie über seine klickende Kehle spannte.
      »Worte, denen keine Taten folgen…«, flüsterte sein Sohn monoton und freudlos. »Sind verschwendet. Nicht wahr, Vater?« Raubtierhaft näherte sich Krill dem Gesicht Tanakas, bis dieser seinen Atem zu schmecken glaubte. »Brich deine eigenen Regeln nicht für mich. Stirb in Würde…«
      »Kleiner Bastard!«, schrie Akira und riss eine seiner sechs gelblichen Kragenpranken unter unaussprechlichen Qualen aus der Tischplatte und grapschte zornentbrannt nach dem violetten Haarschopf seines Sohnes, fand jedoch nur eine rauchende Blutspur, die seiner eigenen Hand gen Dielenboden folgte.
      Krill genoss den Schrei, der der treibenden Hand des Oyabun hinterher jagte, und neigte sein gleichgültiges Haupt in verstörender Neugier.
      »Wie viele Männer…«, sprach er eindringlich und ruhig, während er manisch auf die blutweinende Klinge des Katana starrte, »Mussten wohl schon erleiden, was du in diesem Moment erleidest?«
      Akira Tanaka schwieg mit zusammengepressten Lippen und malmenden Zähnen, der handlose Arm baumelte schlaff an seinem wuchtigen Körper hinab. »Ich hätte dich eigenhändig töten sollen, du Monster!«
      »Ja«, erwiderte Krill, »Aber es ist zu spät. Und Reue unangebracht. Jetzt wirst du sterben. Ich nehme dir alles. Deine Macht, dein Leben…« Bedeutungsschwanger strich sein roter Finger über die Schneide des bläulichen, schimmernden Katana und folgte der meisterhaft geschliffenen Maserung wie auf Pilgerreise. »Und Yubitsume. Finde dein Gleichgewicht in dem Gedanken, dich selbst verschlungen zu haben.«
      Erneut spürte Akira Tanaka »Yubitsume« an seinem kräftigen Hals und starrte aus nahezu platzenden Augen in die blinde Leere, die Krills Seele war. Sein Sohn fokussierte an ihm vorbei, als das sagenumwobene Drachenschwert in der Kehle versank, gelbe Haut und blaues Fleisch trennend, und tiefer und tiefer Schnitt schnitt, bis die gurgelnden Sterbelaute des Fürsten verebbt waren und sein stumm schreiender Schädel in den sanften Strömungen der Tiefsee trieb.
      Sich von allem lösend, das ihn einst gefesselt und bezwungen hatte; einem Körper, einer schwarzen Seele, einem dunklen Erbe. Der Kopf der Schlange war endlich abgeschlagen, der ewige Kreis getrennt. Krill war frei und in Yubitsumes poliertem Stahl spiegelte sich der Mann, den er niemals zuvor hatte verstehen dürfen und niemals würde sehen können. Etwas in seinem Inneren regte sich, und es vermochte Rache oder Vergeltung oder Gleichmut zu sein; doch Krill fühlte nur das sanfte, wogende Dröhnen der menschenleeren Tiefe, in der der abgeschlagene Schädel seines Vater hinab in die Finsternis sank, und den süßen schwarzen Schmerz, der der Dunkelheit innewohnt.

      Zurück in der Gegenwart

      Das Wasser floss die Wände hinauf, kroch über das prunkvolle Deckenfresko des Vestibüls und ersäufte die Engel in ihren himmlischen Gefilden. Es widerstand der Gravitation und den Naturgesetzen und tropfte als Regen auf das entsetzte Gesicht des Rhys Malory, der wie ein Kind das drohende Gewitter über sich niederbrechen sah. Leichenteile trieben in diesem zeitlosen, der physischen Welt widerstrebenden Sog und schwebten in den wässrigen Winden, durch die fliegenden Flüsse und zeitlosen Bächen. Zitternde Beine tasteten nach einem Rückzug, als Rhys sich der Allgegenwärtigkeit des unnatürlichen Wasserlaufs bewusst wurde und erkannte, dass sich die Stromschnellen wie Netze über die Wände, Decken und Säulen spannten und sich hungrig in das massive Gestein fraßen. Er spürte die Vibrationen der platschenden Tropfen und das pulvrige Klagen der nachgebenden Gemäuer, deren Flehen und Betteln an den gewetzten Ohren ihres Peinigers jedoch wie Rauch verhallten. Krill ruhte inmitten eines schwebenden Tropfens in der Luft, als Zentrum dieser zeitlosen, gottlosen Flut fliegender Flüsse und gewichtsloser Strömungen, und umschloss den Griff des legendären Yubitsume mit den roten Fingern. Die Macht eines Drachenschwertes in den Händen eines würdigen Mannes vermochte Berge niederzumähen und Welten einzureißen, während das Schreien und Verzweifeln der Unwürdigen wie Staub unter seinen Füßen ist. Rhys hatte diese Macht einst erfahren dürfen, als er Fürst Akira Tanaka in den Kampf gefolgt war, doch Krill stieg aus dieser Erinnerung empor und übertraf jede Furcht, die den Söldner mit diesem fernen Tage noch verband.
      Krills Konzentration erstreckte sich bis in jeden Winkel des Schlosses und seine leeren Pupillen blickten aus unzählbaren Augen, die die Wassertropfen waren und der Schall, der sich in ihren rauschenden Bäuchen brach. Die Finsternis in seinem Geist wurde zu lichtlosem Glanz und die kühle Nässe umgab ihn wie eine Mutter. In dieser Sekunde war Krill ein Gott und er würde niederstrecken, wer nicht glaubte; und strafen, wer seine Strafe verdiente.
      Das Drachenschwert fest im Griff, glitten seine Tentakel durch das ihn beschützende Wasser, als stemmten sie sich gegen die sanft wogende Membran, und kringelten sich wie Spiralen ein.
      »Yubitsume…«, flüsterte er betend, »Yubitsume.«
      Seine Stimme rollte durch die Nässe und schlug sich als kanalisierter Wille gegen die weiche Wasserhülle.
      »Nein! Nein!« Rhys weigerte sich, seinen Tod hinzunehmen wie ein getretener Hund, und stürmte in einem rücksichtslosen Vorstoß auf die schwebende Entität prickelnder Wellen zu. Das Wakizashi zum Krieg erhoben und den Schlagring zum Hieb gezückt, sprang er empor, stieß einen Schrei aus und schleuderte eine reißende, wütende, kreischende Schneise purer entfesselter Energie durch die Wassermassen. In diesem Moment entließ Krill Yubitsume wieder aus der Scheide.

      Die Flüsse, die die Wände emporklommen und an der Decke kletterten, die Bäche und Stromschnellen, die sich in das kolossale Zuckerschloss fraßen und es auszehrten, die rauschenden, aus der Leere brechenden Regenfluten…vereinten sich, brandeten ineinander und überschlugen sich auf ihrem Weg in den Mittelpunkt des Seins, Rhys hilflosen Körper erfassend und seinen finalen Angriff in Luftblasen ertränkend. Kraftlos wirbelte er in den Strömungen und prallte gegen Steine und Leichen und Scherben, während sich seine Lungen mit Chlor und Blut füllten.
      Der Tod lauerte in den trüben Untiefen, als Krill wie in einem Akt göttlicher Gnade das blitzend-blaue Katana erhob und den Wassermassen Einhalt gebot. Murrende Welse schwappten an die Ränder des Vestibüls und überließen Rhys dem harten, langen Fall. Der Schwarzhaarige hörte und spürte seinen rechten Fuß brechend, noch bevor der treibende Schmerz sein Nervensystems erreicht hatte. Sein Verstand drehte sich und atmete heiser und sterblich.
      »Was jetzt…?«, keuchte er zwischen den Gallonen schmutzigen Wassers, das seine Lungen schubweise erbrachen, und linste aus brennenden Augen auf die anmutig schwebende achtarmige Gestalt über ihm.
      Krill erhob sich in seinem gleißenden Tropfen über die bekannte Welt. Er war hinabgetaucht in eine tiefere, losgelöste Form der Existenz und zu einer Präsenz geworden, die Meere spaltete und Plagen schickte. Und doch, dieser entsetzlichen Darbietung übermenschlicher Kräfte zum Trotz, vermochte Rhys Malory das Kommende nicht zu verarbeiten. Verstört beobachteten seine aufgerissenen kornblumenblauen Augen, wie sich die gen Wände gezwängten Wassermassen abermals aufbäumten und zu reißenden wilden Flüssen anschwollen, jedoch nun nur einen einzigen, urgewaltigen Malstrom bildeten, der sich wie eine sich selbst verschlingende Schlange durch das Vestibül bewegte. Rauschend und krachend zermalmte er Stein und Eisen, bis Krill seine Klinge senkte, Rhys aus den weißen blinden Augen vielsagend durchleuchtend, und das violette Haupt neigte - nicht Rhys, sondern ganz Schloss Roßkosch einen würdevollen, gerechten Tod gewährend. Yubitsume schwang wie der Herrscherblitz in Krills bestimmter Hand, dressierte den gefräßigen Malstrom und entfesselte einen jaulenden Sturm gellender Schnitte und donnernder Meeresschlünde, der Rhys Malorys Körper wie Papier zerfledderte und gegen die Grundpfeiler der erbebenden Gemäuer warf - bevor ebenjene in Stücke gerissen wurden und ganz Schloss Roßkosch unter einem entsetzlichen, über ganz Szcenia Sorovo hallenden Schmerzgebrüll zusammenbrach.
      Kapitel 112 - Alles neu; nichts bleibt

      Er gab sich der Kühle des verschmutzten Wassers hin, das seine Tentakel benetzte, roch den miefigen Dunst von Chlor und Blut, zählte den pumpenden Schmerz in seiner Schläfe zwischen den sich verlangsamen Pulsschlägen, die seinen Körper durchschlugen wie Projektile. Schloss Roßkosch -dieser zuckerhafte Wahn inmitten der eisigen Verderbnis, die Krill nicht zu durchdringen vermochte- reduzierte sich auf die synaptischen Verflechtungen, auf deren Streben die Sinneswahrnehmungen des Kraken balancierten. Harley, Flint, Luca, Rhys. Sie alle wurden zu Wasser, das in eine Form gepresst auf Entfesselung wartete. Würde er sie erlösen oder erretten, befreien oder verdammen? Krill wusste es nicht, als er die Schneide seines sagenumwobenen Katanas in der Handfläche drehte und der salzige Geruch des Lebens durch seine Nasenflügel strömte.

      Carla Griswolds schwarzlackierte Lippen glichen dem spitzen Schnabel einer Krähe, der aus schneeweißen Grübchen stach und erheitert an toten Mäusen pickte, während sie züngelte:
      »Ich hoffe, das Kind hat Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereitet?«
      »Keineswegs«, antwortete Irit Waldmannstraut in kalkuliert-höflicher Redlichkeit, an der Seite der Frau in Schwarz durch die prunkvollen Hallen des Schlosses stanzend, als trugen beide ein geheimes Wettrennen aus, »Das Mädchen bescherte mir sogar einen anregenden Abend, wie ich ihn bereits seit einiger Zeit vermisst habe.«
      Argwöhnisch schärften sich Carlas finstere Brauen. »Tatsächlich? Befriedigen wir Ihre Gier nach intellektueller Zerstreuung nicht ausreichend?«
      »Oh, machen Sie sich keine Vorwürfe, Carla«, sprach Irit derartig höflich, dass sich die Schwarzhaarige nur verhöhnt fühlen konnte, »Nur wenige Menschen sind interessant genug, um meinen Zwecken dienlich zu sein.«
      Frostig schweigend schlug Carla in diesem Moment in den rechten Gang ein und Irit, die nunmehr Mühe hatte, mit ihrer entrüsteten Führerin Schritt zu halten, stöckelte auf ihren unbequemen Absätzen hinterher.
      »Wozu die Eile? Werde ich so ungeduldig erwartet?«
      »Nein«, fauchte Carla launisch, bevor sie endlich den letzten Flur gen Spiegelzimmer betraten, »Ich habe Sie nur satt.«

      Krypta: Sol & Bobby Coppola

      Angespannt blickte sich Sol zu allen Seiten hin um, während der zu ihren Füßen an die Wand gelehnte Bobby Coppola Atemzüge tat, die wie Galle brodelten und nach schwarzem Blut rochen. Die Stille der Gruft erhob den Todeskampf des Kopfgeldjägers zu einem lautstarken Spektakel und ließ das Echo seiner Qualen wie Schmährufe in den Tunneln widerhallen.
      »Von wo sind wir gekommen?«, fragte sie ihn unterkühlt, ohne seinen lebenden Leichnam eines Blickes zu würdigen.
      »Rechts…dann links…an…der goldenen Büste vorbei…halt dich an den verzierten Ornamenten links, bevor…«, keuchte Bobby, der sich mit seinem Schicksal bereits vor langer Zeit abgefunden hatte. Schon in seiner frühen Jugend hatte er den Stachel der Weiblichkeit spüren und sich der Gewissheit geschlagen geben müssen, eines fernen und dunklen Tages von eben jenem niedergestreckt zu werden. Das schwache Geschlecht, für Bobby nie mehr gewesen als ein Paar Beine mit schönen Knien, hatte unweigerlich seine Rache bekommen müssen - und Bobby haderte nicht, denn Karma konnte ebenso lüstern sein wie eine syphilitische Hure und nicht weniger verhängnisvoll.
      »Wie komme ich raus?«, hörte er Sols Stimme in seinen belegten Ohren rasseln, »Wie hättest du die Krypta verlassen?«
      Bobby atmete tief und unter Schmerzen ein, bevor er schmunzelnd flüsterte:
      »Gar…nicht. Alle Ziele sollten sterben, dann…«
      »Und das hast du Harley geglaubt?« Verachtend rieb sich Sol das spitze Näschen.
      »Harley hat kein Interesse…an toten Kopfgeldjägern…«, erklärte der Grünhaarige, »Wäre…schlecht fürs Geschäft…«
      Schulterzuckend nahm Sol diesen Einwand hin, wie sie den unschönen, langsamen Tod ihres Häschers hinnahm, und wandte ihren schlanken, im roten Flamenco-Kleid flammenden Körper zum Gehen, als plötzlich eine dritte Stimme die vorzeitige Ruhe des Bobby Coolidge Coppola störte:
      »Ihr…!«
      Bobby konnte über die Zähigkeit des jungen Marineoffiziers nur staunen, als sich jener aus den weißgoldenen Schatten der Krypta schälte und auf seinen muskelbepackten Känguru-Beinen auf sie zusetzte. Finley Dwight-Bronson, mit würgenden Schnürmalen am Hals und Zorn in den glubschenden, hässlichen Augen, ballte die knorrigen Fäuste zum finalen Kampf und schien festentschlossen, Sol und Bobby jede Pore einzeln aus dem Leib zu prügeln.
      »Du…!«, wuchtete er seinen Zeigefinger auf die schöne Schwarzhaarige, deren Fluchtweg er versperrte, »Kommst mit mir! Und du!« Jetzt sah sich Coppola der unheilvollen, wenig gepflegten Fingerkuppe gegenüber, »Wirst jetzt noch beschissener verrecken als sowieso schon!«
      »Was auch immer«, schnalzte Coppola im Tode indifferent, während Sol zu zittern begann wie ein witterndes Säugetier. Jedem Hauch von Hoffnung folgte ein Sturm, der ihn fortwehte und Sol’s Leben zu einer endlosen Aneinanderreihung falscher Wünsche und unerfüllter Gebete machte. Sie hatte überlebt und doch nichts erreicht; keine Freiheit, kein Glück, keine Liebe. In ihrem Herzen keimte eine glühende Wut und beheizte ihre Stimme, als sie ausstieß:
      »Geh mir aus dem Weg, Bengel! Oder es ergeht dir wie ihm!«
      Die segelnden Ohren des jungen Offiziers wippten beim bösartigen Lachen Finleys auf und ab, bevor er ein knappes »Wohl kaum!« grunzte und mit einem Hechtsprung auf Sol zustürzte, den die junge Frau nicht zu parieren vermochte. Geschockt und überwältigt von der Geschwindigkeit des Känguru-Menschen riss sie reflexhaft die Arme vor das blasse Gesicht, kniff die Augen zusammen und wartete auf den bebenden Schlag, der jedoch nur als platter, dumpfer Schall in ihr Gesicht platschte. Verwirrt spalteten sich ihre Lider, um die unförmigen Gesichtszüge Finleys Zentimeter vor ihren Wimpern vorzufinden - zerbeult, blutig, gebrochen; zerschellt an einer unsichtbaren Wand aus verspäteter Männerehre.
      »Lauf…«, keuchte Bobby Coppola, der sich vor ihre Füße geworfen und mit letzten Kräften eine seiner pantomimischen Wände modelliert hatte, »Ich halte ihn auf!«
      Wie gelähmt folgten ihre braunen Augen dem zerborstenen Nasenrücken Finleys, der langsam und blutschmierend an der Wand hinab rutschte. Erst das erneute Insistieren Bobbys ließ sie die Kontrolle über ihren Körper wiedergewinnen:
      »Worauf wartest du?! Du…bist meine einzige Chance, nicht als…völliges Arschloch abzutreten! Also verschwinde endlich!!«

      Debütantinnenlounge

      Hypnotisierend klar wie Eis, dessen glatte Kanten im Licht der Sonne als gleißende Lanzen den Himmel spalten, spiegelten die weißblauen Augen Daisys zur Makellosigkeit heranreifendes Gesicht und fassten den roten, blumigen Kussmund wie einen Rubin in den geschliffenen Stahl ein. Die Lebenslinien des Mädchen wallten, während sie das ausladende Messer spielerisch durch ihre Finger gleiten, es Fetzen der beheizten Luft kosten und die rasiermesserscharfe Schneide bedächtig über ihre Fingerkuppen gleiten ließ, als wollte sie ihre eigene Unantastbarkeit herausfordern. Gefühlvoll liebkosten ihre kalten Augen das geschwungene Heft aus purem Gold, aus dem platinweiße Lilienblätter zu einem verschnörkelten Handschutz erblühten. Zweifellos eine Maßanfertigung und das erste von vielen kleinen und großen Geschenken, welches Harley seinem Liebling an diesem sehnsuchtsvollsten aller Tage offerieren würde. Die Sekunden quälten sich, die Zeiger der monströsen Standuhr über das Zifferblatt zu ziehen und in Kiwi wuchs das mörderisch-faszinierende Verlangen, dem bewusstlosen Kako das Messer in die Kehle zu stoßen.

      Einige Minuten zuvor

      Ein gekräuselter Faden heißen Speichels entspann sich zwischen den sich zaghaft voneinander lösenden Lippen und fiel in der sachten Weise der verzweifelt Liebenden zu Erden hinab, den Geschmack der Offenbarung und endlosen Gier auf dem roten Fleische zurücklassend wie ein warmer Regenschauer.
      »Valentine…«, hauchte Kiwi über diesen, ihren ersten, Kuss verzückt und öffnete die eisblauen Augen in der unschuldigen Ekstase, die nach mehr verlangte. Sofort. Doch Harley entzog sich ihr, verstiegen lächelnd, und leckte sich die Überreste ihrer Schminke von den Lippen. Seine schmalen Nüstern schienen geweitet, die Hände baumelten wie lederne weiße Lappen hinab und ihre Unschuld allein war es, die seinen zum Reißen gespannten Hosenbund vor der irritierten Kiwi verbarg.
      »Was…habe ich etwas…?«, stammelte das rothaarige Mädchen entgeistert, fand sich jedoch just wieder in Harleys starken Armen wieder, noch bevor sie den Satz hatten vollenden können. Die Bewegungen des Hermelins vermochte Kiwi nicht nachzuvollziehen, doch der Glanz seiner silbrigen Augen, welcher sich wie auf Marmor in seiner geraden Nase spiegelte, nahm ihr jede Angst vor ihrer eigenen Schwäche. Willig lieferte sie sich seinen tanzenden Lippen aus und fiel tiefer hinab in den Sog des Lebens, der Erregung, der absoluten und vervollkommneten Hingabe. Sie stöhnte auf, flog auf Winden und spürte nicht, wie die Hände ihres Ziehvaters ihren Körper auf die duftenden Polstermöbel der Lounge betteten.
      »Oh, Daisy«, vernahm sie seine geflüsterten Worte an ihrem Ohr und wagte nicht, die Augen zu öffnen und sich ihrer Fantasie zu entfremden, »Meine erblühte, perfekte Rose…«
      »Valentine…«, säuselte sie bebend und horchte - vergebens.
      Das blaue Eis ihrer Iriden blitzte durch die blassen Lieder und fand, auf dem Beistelltisch vor sich, nur ein schmuckvolles, mit weißen Schleifen und rosenrotem Papier ummanteltes Präsent. Dazu ein schmaler Brief, verziert von der ihr vertrauten Handschrift:

      Zeit vergeht
      Rosen blüh’n
      Männer sterben
      Frauen gehen
      Alles neu; nichts bleibt
      nur - wir zwei
      sind Ewigkeit

      Zurück in der Gegenwart

      Kako erwachte mit einem pelzigen Geschmack auf den weißen Zähnen und der beunruhigenden Gewissheit, in den Schlamassel eines Fremden geraten zu sein - ein Eindruck, den das Bild der mit einem zu langen, zu spitzen Messer hantierenden Göre meisterlich zu bestätigen wusste. Zähneknirschend spürte der Spieler an seinen vom Seestein abgeschnürten Handgelenken, wie ihm das Glück durch die blauen Finger rann und übte sich in methodischer Ruhe, während ein Dutzend Stimmen in seinem Kopf panisch aufkreischten.

      Krypta: Flint Rogers vs. Horst zu Tiefenberg-Kausitz

      Wie im Rausch krallten sich Flints weißgepresste Hände um den dunklen Kampfstab, welcher sich wie ein mittelalterliches Folterwerkzeug unter dem stählernen Gitterkinn des hünenhaften Kamingolems verkeilt hatte und den ziegelsteinernen Schädel auf diese groteske Weise zu bändigen versuchte. Flint purzelte als strahlender, schreiender Stern einer tödlichen Rodeo-Vorstellung auf den Schultern des backsteinroten Kolosses auf und ab, hin und her, und lotste das flammenspeiende Gattermaul von seinem empfindsamen Fleisch weg. Die zu glühenden Schlöten zementierten Arme des Kopfgeldjägers rieben sich an seiner eigenen monströsen Gestalt auf und vermochten nicht, dem störrischen Rotschopf die Haut vom Knochen zu schmelzen. Flint hatte einen Weg gefunden, diesen Kampf zu überleben - doch wie er ihn nun beenden sollte, konnte er trotz angestrengter Überlegung nicht ergründen. Sein famoser Plan, den Nacken des Kaminungeheuers als Sattel zu missbrauchen und den toten Winkel des Molochs auszunutzen, war aufgegangen und dennoch haltlos gegen die Macht des Horst zu Tiefenberg-Kausitz, als sich jener geistesgegenwärtig den Ränken des Teufels entzog und in Gottes Werk zurückverwandelte. Er griff über sich, packte Flint im Nacken und zerrte ihn vor seinen zornentbrannt lodernden Möbius-Schnauzbart, aus dessen gebieterischen Koteletten noch immer die Hitze der verglimmten Feuerschlünde strömte.
      »Okay…«, keuchte der Junge erschöpft und ausgelaugt, dem stoisch-manischen Magmablick des rotblonden Eisenherzers mit einem reinen, breiten Grinsen begegnend, »Wie wär’s? Du lässt mich runter, wir vergessen die Sache und ich…Ah!«
      Wie hydraulische Pressen zogen sich die Finger des Hünen um Flints Hals zusammen und quetschten knackende Schmerzensschreie aus den zarten Wirbelknochen, bis das leise Ächzen Flints in ein röchelndes, sterbendes Schweigen verebbte und der strampelnde Körper des Jungen gleich einem Gehängten erschlaffte.
      Horst zu Tiefenberg-Kausitz war eine brennende Festung, und aus ihren lodernden Fenstern quollen dunkle Rauchschwaden, als der zerschundene Leib des Jungen über die backsteinernen Zinnen geworfen wurde wie ein erlegtes Tier. Mit jedem martialischen Schritt meißelten sich die Ziegel des Teufels wieder schuppenhart über die breiten Schultern und grimmigen Gesichtszüge des Hünen, während Flint schlapper und schlapper in die Tiefe baumelte. Stampfend polterte der heißglühende Golem durch die engen Gänge und Flure der Totenstadt, deren weißgoldene Verzierungen und silberne Statuen in seiner feurigen Präsenz zu schmelzen schienen, und ahnte nichts, als seine vermeintliche Beute entschlossen die blauen Augen aufschlug.

      Krypta: Luca Briatore und Cathal Donoghue vs. Effie Rappaport

      »Was für eine brillante Idee«, keifte Luca sarkastisch und ausgebrannt, bevor ihr verspannter Körper herumfuhr und eine auf sie zu stolpernde Effie mit ihrem Rapier durchbohrte, »Wirklich! Scheißbrillant, diese seelenlosen Schlampen noch unberechenbarer zu machen!«
      Cathal, der sich und seinen Schlagstock mit der altbekannten Mischung aus Eleganz, methodischem Geschick und brachialer Gewalt durch die Horden sabbernder Doppelgängerinnen pflügte, stieß einen unnahbaren Ton aus, brach einhändig ein Genick und lachte gedämpft:
      »Zugegeben, ich hab’s nicht ganz zu Ende gedacht!«
      Gnadenlos effizient wuchtete er sein Shillelagh in den Schädel eines Klons, wirbelte herum und kickte sich seinen Weg zu Luca frei und zerschmetterte einen weiteren hirnlosen Schädel. »Aber merkst du’s nicht?«
      »Was?!« Luca war nicht länger zu Gesprächen aufgelegt, während sie sich vollkommen entkräftet und ausgelaugt gegen die Horden untoter Effies erwehrte. Cathals Eingebung, die Armee in ihrer Gänze unter starke, betäubende Schmerzmittel zu setzen, um ihren verbleibenden Sinne zu schwächen, hatte sich bereits als Bumerang erwiesen und die Klone zielloser, unberechenbarer und manischer gemacht, sodass Luca nicht länger gewillt war, weitere Ausführungen ihres selbsternannten Retters anzuhören. Jener dachte darüber jedoch gänzlich anders.
      »Es werden weniger! Wir…!« Knochensplitter und Gehirnmasse sprenkelten sein weißes Hemd, unter dessen blutiger Nässe sich die harten Bauchmuskeln wie stählerne Rillen abzeichneten, als er zuschlug. »Wir können sie auslöschen! Wo auch immer sie ist, sie hat kaum noch Kraft übrig!«

      Wenige Minuten zuvor

      Tage wie Rauchschwaden schwebten an der Nasenspitze der Blonden vorüber und zogen ihren Körper mit sich. Weiße Augen, weiße Felder, die unstete Berührung einer schmerzfreien, weichen Welt, welche in sich zusammenfiel, als eine fremde Macht salziges Gift in ihre Wunden streute.
      Von einem jähen Impuls des Ekels und der Übelkeit erfasst, bäumte sich Lucas schlanker Körper auf und hustete eine milchweiße Woge brodelnden Schleims aus, dem Cathals unrasiertes Gesicht nur reflexhaft auszuweichen wusste. Er empfing sie mit einem großmütigen Lächeln und streichelte ihr sanft über das sonnengelbe Haar.
      »Du hast etwas eingeatmet. Nur ein wenig. Bleib kurz liegen.«
      Benommen blinzelte Luca in die Leere, welche sich unter einem trüben Filter verzerrte und kantenlos rein wie Perlen schimmerte.
      »Was…hast du…?« Ihr Mund war trocken und in ihrem Rachen sammelte sich brennendes Öl.
      »Ein sehr starkes Schmerzmittel. In hohen Dosen…mehr als ein einfaches Schmerzmittel. Sieh…!«
      Geschmeidig nahm Cathal sich selbst und seine breite Schulter zurück, sodass Luca einen verschwommenen Blick auf die Armee der Effies ergatterte, die wie bezechte Nachtschwärmer taumelnd gegeneinander polterten, sich erbrachen und auf ihrem eigenen Innenleben ausrutschten. Luca unterband das Bedürfnis, es ihnen gleichzutun, und schluckte ihre Übelkeit tapfer hinunter. Beinahe stolz half Cathal ihr daraufhin auf die langen Beine.
      »Das dürfte genügen«, wisperte er mit Blick auf die geistlose Horde halblaut, Luca einen fragenden Blick abmühend.
      »Genügen?«
      »Darüber habe ich gelesen. Meine…Freunde und ich haben einige Zeit damit zugebracht, die Welt zu bereisen und mächtige Teufelsfrüchte einzusacken. Die Kraft deiner Freundin da stand ganz oben auf unserer Liste. Beinahe peinlich, dass es mir nicht sofort eingefallen ist…«
      Luca war ganz Ohr.
      »Die ›Einei-Einei-Frucht‹, eine ziemlich mächtige Paramecia. Zumindest in den richtigen Händen.«
      »Einei?«
      Cathal nickte, immer mit Blick auf die orientierungslosen Klone.
      »Wie in ›eineiige Zwillinge‹. Sie erschafft Doppelgänger, aber nicht nur das. Jeder Klon ist mit ihr auf einer mentalen Ebene verbunden. Ich denke, du hast vorhin Erfolg gehabt. Hast sie getötet. Aber…«
      »Aber…?«, wartete Luca mit verschränkten Armen und aufgeplusterten Wangen auf seine Ausführungen wie ein Kind auf Geschenke.
      »Diese mentale Verbindung…sie kann ihren Geist…ihre Seele, wenn man so will, in ihre Klone übertragen. Dadurch…«
      »Warte, das würde bedeuten…«
      »Ja. Jeder Klon ist eine identische Reproduktion ihrer Selbst, ein perfekter, lebensfähiger Organismus, dem nur das ausgereifte Bewusstsein fehlt.«
      »Das heißt, sie könnte irgendwo einen Klon postieren und in seinen Körper flüchten, sobald…?«
      »Richtig«, unterbrach Cathal sie höflich, während sich Effies »Zwillinge« zu koordinieren begannen wie Bienen im Schwarm, »Ich denke zwar, dass sie das nicht auf längere Entfernung durchhält, aber…im Grunde schon. Der ultimative Rückzugsplan, ein frischer Start.«
      »Das ist…irrsinnig«, hauchte Luca verstört, als das volle Ausmaß der Kräfte ihrer Widersacherin allmählich ihren Verstand mit unliebsamen Fragen und harten Antworten malträtierte.
      »Kein Irrsinn«, schmunzelte Cathal und bewegte sich langsam auf die erstarkenden Effies zu, »Nur die Art von Macht, die eine erweckte Teufelskraft gewährt. Da wird man fast neidisch, huh?«

      Zurück in der Gegenwart

      Selbstzufrieden zerrte der Braunhaarige eine Effie an den kupferfarbenen Strähnen zu sich, um sie als menschlichen Schutzschild zu missbrauchen, bevor er beide Klone mit einem Streich von den Beinen holte und ihre Kehlen zertrampelte. Seine Füße tanzten beinahe über die Steinböden der Krypta, umgeben von den aufsteigenden altrosa Blasenwolken der einstmals prachtvollen Streitmacht, die sich seifig-schillernd in himmlische Gefilde zu erheben suchten, jedoch am Kuppeldach zerplatzten.
      Erneut staunte Luca, und tat es noch, als sich der schaumige Rauch schließlich verzog und Cathal als alleinigen Triumphator entblößte.
      »Endlich. Hat ja lang genug gedauert.«
      »Du hättest sie auch einschläfern können«, witzelte Luca in bemühter Leichtigkeit, um ihre Bewunderung für den ruhmreichen Kämpfer zu überspielen, während Cathal mit einem Lächeln auf den Lippen und Schweißperlen auf der markanten Stirn an ihre Seite schlenderte.
      »Vorsicht«, entgegnete er charmant und schlagfertig, »Ich könnte dich immer noch dem Original ausliefern. Sie…« Ernst sondierten seine nachthimmelblauen Augen die Alkoven und Winkeltreppen der Gruft, deren Treppen und verschnörkelte Geländer wie Schlangenleiber am glänzenden Totengewölbe empor glitten. »…wird hier irgendwo…«
      Plötzlich zuckte der Nachhall eines Schalls durch die Kuppel und blies als warme Brise um Lucas römische, stolze Nase, noch bevor das scheppernde Bersten funkenschlagender Waffen die Stille zerfetzte. Effie glich einer schwarzen Katze, die sich von ihrem Vorsprung aus auf eine ahnungslose Maus zu stürzen versucht hatte, und presste ihr gewaltiges Ōdachi gegen das haki-schwarze Holz des Shillelagh, welches Cathal in dieser Sekunde das Leben gerettet hatte.
      »Guter Samariter«, züngelte sie - halb lüstern, halb boshaft, »Du nervst«.
      »Bin untröstlich«, keuchte der Braunhaarige knapp, lächelte matt und stieß die Kopfgeldjägerin von sich.
      Luca, ihr Rapier stoisch umklammernd, sah sich erneut der Frau gegenüber, deren Leben sie vor nicht allzu langer Zeit beendet zu haben glaubte, und zitterte unwillkürlich. Die Indigoaugen ihrer Widersacherin schienen noch größer, unendlicher und wahnsinniger als zuvor und in der Ruhe, mit der sich die Kupferhaarige eine ihrer gefärbten schwarzen Strähnen um den Finger wickelte, lag eine abschätzende Kaltblütigkeit, die selbst die Frau mit den eintausend Gesichtern frösteln ließ.
      »Du hast meine ›Schwestern‹ getötet«, raunte Effie psychotisch, »Das ist nicht nett. So behandelt man keine Lady.«
      »Lady?«, Cathal lachte laut auf, sich das Shillelagh auf die Schulter wuchtend, »Du bist keine Lady. Um’s mal mit den Worten eines guten Freundes von mir auszudrücken: ›Du bist nur eine geisteskranke Schlampe und musst umgelegt werden.‹«

      »Nein! Nein!« Rhys weigerte sich, seinen Tod hinzunehmen wie ein getretener Hund, und stürmte in einem rücksichtslosen Vorstoß auf die schwebende Entität prickelnder Wellen zu. Das Wakizashi zum Krieg erhoben und den Schlagring zum Hieb gezückt, sprang er empor, stieß einen Schrei aus und schleuderte eine reißende, wütende, kreischende Schneise purer entfesselter Energie durch die Wassermassen. In diesem Moment entließ Krill Yubitsume wieder aus der Scheide.

      Irit Waldmannstrauts bernsteinbraune Augen verfolgten die tastenden Absätze der Psychiaterin, die mit der geschmeidigen Vorsicht eines wilden Tieres durch die mit Spiegeln und silbernen Ornamenten geschuppten Flure schritt, lauernd und unschlüssig, ob sie Jägerin oder Beute war.
      In den kontrollierten Regungen der kleinen Fältchen, die sich an ihren Augenlidern und Mundwinkeln abzeichneten, las die studierte Therapeutin eine absonderliche Mischung aus Erregung, Furcht und marternder Gewissheit, die mit dem rasselnden Knirschen des alten Türschlosses in ihren Rücken gefahren war und sich bis in ihr wohlgeformtes Gesicht gefressen hatte. Teuflische kleine Schatten tanzten in den schlanken Furchen zwischen Wangen und Nase, während das Licht der diamantenen Kronleuchter weiß und kalt in den Spiegeln hockte und Irit anstarrte. Eine ungefähre Ahnung von der sensiblen Natur ihres Gastgebers trug die Rothaarige gelenkten Schritts voran, bis sie schließlich -in einem geozentrischen, archaischen Sockelkreis aus mannesgroßen Spiegeln und glasübersäten Tierstatuetten- Valentine Harley fand; in einem marmornen Sessel thronend und genießend. Seine Lippen schmunzelten zu allen Seiten, als die Psychiaterin in den gleißenden Hades eintrat, und in den silberblauen Augen funkelten die von der Decke tropfenden Diamanten.
      »Willkommen«, grüßte Harley silberzüngig und bedeutete eine einladende Geste, die Irit jedoch gewohnt unterkühlt auszuschlagen wusste. Sogleich merklich kühler fügte der Hausherr hinzu: »Schön, dass Sie es einrichten konnten.«
      »Ich hatte nicht das Gefühl, eine Wahl gehabt zu haben, Valentine…«, erwiderte Irit ruhig und schlenderte desinteressiert durch die unbehaglich im Raum verteilten Glasstatuetten, die zähnefletschende Affen und sich ewig aufbäumende Rösser nachbildeten. Sie musste ein Lächeln an den Gedanken verschwenden, ihre Patienten in ebenso gläserne, fahle Kreaturen zu verwandeln, konnte ihr Amüsement vor Harley jedoch verbergen. Noch bevor sie ihrem Arbeitgeber wieder vollkommen zugewandt war, hatte sich ihre Mimik in Salz gegossen. Der Blonde zeigte sich unbeeindruckt.
      »Dr. Waldmannstraut«, befühlte seine surrende Knabenstumme ihre unterdrückte Anspannung, »Erklären sie mir das.«
      Ohne ein weiteres Wort stellte er Carlas Abhörschnecke auf die steinerne Lehne seines Thrones und befreite die tiefe, rauchige Stimme der Psychiaterin, die von bevorstehendem Unheil und umwälzenden Gegebenheiten berichtete, welche Harley und alle seine Träume in Schutt und Finsternis auflösen würden. Der Hausherr beobachtete seine Therapeutin animalisch-beherrscht, während diese ihren eigenen Worten mit ausdrucksloser Lust lauschte und sich insgeheim über den Eindruck zu belustigen schien, den jene auf Harleys Brust hinterlassen hatten wie ein schmutziger Stiefel.
      »Da haben Sie mich wohl erwischt«, gestand Irit sinnigerweise sofort ein, was ohnehin nicht zu leugnen war, »Aber ich muss schon sagen…« Furchtlos tätschelten ihre schlanken, blassen Finger die polierte Schädeldecke eines stumm schreienden Affen. »Es ist sehr ungezogen, die Sitzungen zu bespitzeln. Äußerst ungezogen, Valentine.«
      Der Gemaßregelte zuckte bloß schelmisch mit den trainierten Schultern und verschanzte sich hinter einem Lächeln, das in einem Atemzug verführte und beleidigte. Schließlich gab er dem durchdringenden Blick der bernsteinroten Augen nach:
      »Carla tut in der Regel gut daran, jede Form von Anstand und Würde mit Füßen zu treten. Also, Dr. Waldmannstraut…« Langsam erhob er sich, breitete sich in seinem schwarzen Anzug wie ein Schatten gen Decke aus und entsandt winzige, zuckende Blitze aus seinen Fingerkuppen, die das Licht der Diamantenleuchter flackern und erzittern ließen. »Wer sind Sie? Und was wollen Sie?«
      Für einem Moment glaubte Irit, eine unheimliche weiße Woge samtenen Lichtes aus den Kronleuchtern entweichen zu sehen, die sich über neonblasse Schleier in Harleys silberne Augen zurückzogen, doch ihr geschärfter Verstand tat ihre Eingebung als Stress ab und befahl, heißes Adrenalin durch ihre Adern zu pumpen.
      »Harley, Sie sollten sich wieder setzen«, mahnte sie kühl, »Schonen Sie Ihre Nerven. Die Nacht ist alt und ihre Tränensäcke werfen bereits Falten.«
      »Unverschämtheit«, zischte Harley grinsend, suchte jedoch über die Schulter der Psychiaterin hinweg umgehend sein Spiegelbild. Ungeniert rollte Irit die feurigen Augen herum.
      »Meine Güte, welch unsicheres Bündel neurotischer Triebe. Als therapierte man einen Chihuahua.«
      »Wie bi-?!« Aufgebracht fuhr Harley zusammen, als sich die Rothaarige forsch an seinem Körper vorbeischob und in den marmornen Thron fallen ließ, der seit Jahren nur Harley selbst und der Frau in Schwarz vorbehalten war. Über die eigene Nachlässigkeit und Gereiztheit frotzelnd, verstaute Harley seine manikürten Hände in den schwarzen Hosentaschen und blickte erwartungsvoll auf die Undurchschaubare herab. Sich in seinen klaren Iriden spiegelnd, feixte Irit:
      »Valentine, Ihr Königreich wird fallen. Wie einst Ohara und Goa wird der Stein bersten und Ihre wohlgehüteten, naiven Träume werden brennen in den Feuern des Chaos und der Vernichtung. Spüren Sie es nicht?«
      »Spüren? Was spüren? Das Ziehen in meiner Brieftasche, weil ich eine Wahnsinnige für Therapiestunden bezahlt habe?«
      »Es gibt Mächte in dieser Welt«, fuhr die Rothaarige ungerührt fort und schlug selbstbewusst die langen, schlanken Beine übereinander, dass der schwarze Saum ihres Kleides flatterte, »Mächte, die abseits Ihrer Vorstellungskraft liegen. Wir, die wir die Wahrheit kennen, werden immer über Euresgleichen herrschen. Und ihr werdet nichts tun können, als auf das Ende zu warten.«
      »Tatsächlich?«, murmelte Harley und ballte die verhüllten Fäuste, während sich Dr. Irit Waldmannstraut in ihren Machtfantasien und manischen Drohgebärden verlor. Des Hermelins Ego drängte nach außen und verlangte nach einem Stoß, der Irits Herz spalten und Lippen für immer versiegeln sollte. Dessen gewahr werdend, hielt die Psychologin schließlich inne. Eine grausige Gleichgültigkeit, die die stoischen Züge und steifen Glieder mechanischer und kälter steifte als jemals zuvor, bemächtigte sich des würdevoll gereiften Körpers und zog ihr Haupt leicht in die linke Schulter, um Harley einen kurzen Moment absoluter Offenheit zu gewähren.
      »Valentine«, hauchte sie roh und ohne einen Bodensatz der kultivierten, melodischen Klangfarbe, die das elegante Wesen und gemäßigte Gemüt der Psychiaterin bisher bestimmt hatte, »Sie werden sterben. Es gibt kein zurück. Es hat bereits begonnen. Eine Maschine, größer und mächtiger als jedes As in Ihrem Ärmel, hat sich in Bewegung gesetzt und wird Sie niederwalzen. Lassen Sie es geschehen, oder ersticken Sie vorher an ihrem Stolz. Mir ist es gleich, Sie unreifer, egozentrischer kleiner Mann!«
      Wutentbrannt riss der unreife, egozentrische kleine Mann die Hände aus den Hosentaschen, holte zum Schlag aus und wuchtete die wie explodierende Sternschnuppen glühenden Fäuste in das manisch schmunzelnde Antlitz der rothaarigen Psychiaterin, kurz bevor ein unerträgliches Grollen alles Schreien vertilgte und die unzähligen Spiegel zerspringen ließ. Ein Hagelsturm scharfer Scherben prasselte auf Harley nieder, der von einer kreischenden Druckwelle seitlich erfasst, in den Orkan zerplatzender Tierskulpturen geschleudert und schließlich unter den zur Erden fallenden Diamantenleuchtern begraben wurde. Als würde er in den Schlund eines gigantischen Monsters gesaugt, kippte der Spiegelsaal in einen steilen Hang und rutschte, entsetzliche Laute ausstoßend, in eine untere Etage des kolossalen Schlosses. Harley stürzte mit ihm und prallte knacksenden Rückgrats auf einen hervorstehenden Stützpfeiler, mehrere Meter über einem aufklaffenden, schwarzen Graben, aus dem brandende, gurgelnde Geräusche ins Licht drängten. Staubverdreckt und von Schnittwunden traktiert windete er sich auf der schmalen steinernen Brücke, die seinen tiefen Sturz in die Finsternis verhütet hatte, und blinzelte Matt durch den dunstigen Schleier seiner verklebten Wimpern. Er glaubte, nie wieder einen klaren Gedanken fassen zu können, als ihm eine heiße Woge stinkender Sud in das verzerrte Gesicht schlug und aufzuspringen zwang. Der Stützpfeiler wankte gefährlich instabil, doch Harley kümmerte sich nur um die rote Suppe auf seinem Körper, an dem schwarze Brocken und schleimige Überreste perlten und andickten. Angewidert klopfte und schüttelte er Fleisch und Innereien von seinem Körper, bis sein besudelter Blick schließlich auf eine schattenhafte Kontur auf der gegenüberliegenden Seite des Grabens fiel. Ungläubig verengte er die verkrusteten Lider und erschauerte, dann wanderten seine Augen hinauf zu den Gefilden, aus denen er wie Luzifer gefallen war - und erspähte das zweite Bruchstück seines marmornen Königsthrons auf der obersten Kante, von unsichtbaren Mächten gespalten, auf dem noch immer Dr. Irit Waldmannstraut saß. Zumindest die zerstückelte Hälfte, die nicht auf Harley herabgeregnet war.
      Kapitel 113 - Das Maul des Löwen

      Flint erwachte unter der Last eines fiebrigen Traumes, der schwerer wiegte als die steinernen Brocken auf seiner Brust und tiefer in seinem Schädel brannte als der beißende Staub der einfallenden Krypta. Unter Schmerzen befreite er seinen wunden Körper aus seinem raukantigen Kokon und starrte geistesverloren in die Finsternis. Woran erinnerte er sich? Den backsteinernen Koloss und die drohenden, feuerspeienden Schlöte; das Öl und die gewaltige Flammenwut, die ihm entsprang; das wütende Lärmen des Kaminmonsters, als es auf der fackelnden Lache ausrutschte. Flint war mit seinem Häscher gefallen…doch ein ohrenvernichtendes Dröhnen betäubte jede Erinnerung, die darauf hätte folgen sollen. Vage Umrisse von herabstürzenden Deckengewölben und zersplitternden Gebeinen verschütteten die letzten Gedanken des Jungen, die das Geschehene rekonstruieren könnten, sodass ihm nun nichts blieb als nach seinem Kampfstab zu fischen und sich aufzurichten, Staub und Kopfschmerzen aus dem Leib zu stöhnen und planlos durch die teils verschütteten, teils aufgebrochenen Tunnel der einstmals schaurig-schöneren Totenstadt zu torkeln. Erst, als er bereits mehrere Meter auf seinen tapsenden Sohlen zurückgelegt hatte, bemerkte Flint eine tiefe Wunde, die sich seitlich über sein linkes Schienbein bis in den Oberschenkel zog - doch er unterdrückte den Schmerz, wie er die Angst vor der unendlichen Dunkelheit über sich und die Hoffnungslosigkeit in seinem schmelzenden Herzen unterdrückte. Einzig Valentine Harley zählte, den er in einem verfluchten Wachtraum unter den gefallenen Steinen gesehen hatte; hassenswert und falsch und selbstgefällig, mit goldenen Lorbeerblättern und Traubenreben umkränzt, aus denen diamantene Kolibris süßen Saft saugten. Die Wut nährte ein Ungetüm im Bauch des Jungen, das größer und bösartiger war als er selbst. Bereit, jeden Mann und jede Frau zu verschlingen, wagte sich nur jemand in seinen Weg.

      Sie taumelte durch ein Meer der gelben Wolken und atmete den pfirsichsüßen Duften des Sonnenlichts ein, das durch den schimmernden Dunst strahlte und die langen, gleißenden Finger nach ihr ausstreckte. Sie versuchte sich ihnen zu entziehen, um weitere, gesegnete Sekunden in dieser zitronenweichen Welt der Aromen und Farbspektren zu verweilen, doch die langen Finger verzerrten sich plötzlich zu bleichen Schlingen und zerrten der Verwunschenen Schultern aus dem flauschigen Rauch.
      »Verfluchte Scheiße!«, drangen wüste Beschimpfungen an die Ohren der kaum gänzlich Erwachten, die mit verschrumpelter Unlust die stahlblauen Augen aufschlug und Cathal Donoghue in einem Berg aus Geröll und Gold vorfand. Nur mühsam gewann Luca die Kontrolle über ihren Körper zurück, auf dem sich Schrammen und Platzwunden zu einem Stück moderner Körperkunst vereinten, und tapste unbeholfen auf den Braunhaarigen zu. Sie verstand nur langsam; jeder Schritt verflüchtigte den nebligen Schleier, der sie umgab und schärfte ihre Sinne für das staubwüste Chaos um sie herum. Über ihrem blonden Haupt klaffte eine gewaltige Schlucht in die Höhe, die ganz Schloss Roßkosch in zwei Hälften spaltete und bis in die Dacherker reichte, wo massive bronzene Glocken wenig vertrauenswürdig an eisernen Fäden bammelten.
      Lawinen aus goldenen Verzierungen und marmornen Dekorationen rauschten die Steilhänge hinab, welche sich aus oberen, in sich zusammengesackten Etagen aufgeschüttet haben mussten und Winterstürme brausten jaulend durch die niedergerungenen Gemäuer. Schloss Roßkosch schien geschlagen und im Sterben zu liegen.
      »Was…?«, stammelte Luca überwältigt, als sie an Cathals Seite trat und den grauen, sternlosen Winterhimmel über sich wogen sah.
      Doch Cathal antwortete nicht. Mechanisch und ebenso unwirsch wie Luca schüttelte er den Kopf, bat den dunklen Himmel fragenden Starrens um Antworten und schreckte nur matt auf, als sich unter seinen Sohlen ein bröckelnder Wald auftat, aus dem just eine blutende Hand brach. Vollkommen in lähmenden Gedanken versunken, stolperte Cathal zurück, Luca unbewusst an der Hand mit sich führend, und beobachtete die Felsgeburt der Effie Rappaport.
      »Was zur Hölle?!«, stieß die Kopfgeldjägerin an frischer Luft hervor und rieb sich Staub, Stein und Verwirrung aus den vollkommen zerzausten Haaren, »Was soll der Scheiß?!«
      Wortlos spannte Cathal die Faust um sein Shillelagh und postierte sich ernst zwischen Luca und Effie. Letztere konterte seine grimmige Miene jedoch mit einem schnellen Kopfschütteln.
      »Lass stecken, guter Samariter. Sieht nicht so aus, als würde ich noch bezahlt. Scheiße. Der ganze Mist umsonst. Ist das…der Himmel?! Was ist denn…?!«
      »Warte…!?«, unterbrach Luca die allgegenwärtige Verwirrung, um sich endlich wieder ihrem bevorzugten Themenbereich widmen zu können: sich selbst. »Du wolltest mich aufschlitzen! Und ihn, weil er dir im Weg war!«
      Cathal zog sich dezent zurück, um sich nach einem Ausweg aus der gewaltigen architektonischen Klamm umzusehen, während Effie und Luca über die Feinheiten von Moral, Geld und Ehrgeiz debattierten.
      »Alles gut, Zuckertitte«, hörte er Effie flöten, »Ich mach’s nur für Geld. Jetzt, wo das wohl echt mal sowas von vom Tisch ist, werd ich deine beste Freundin.«
      Ein zischendes Schnauben später fauchte Lucas widrige Stimme:
      »Für wie dumm hältst du mich? Bleib weg von mir! Und nenn mich noch einmal ›Zuckertitte‹ und ich-«
      »Psst, Zuckertitte! Der gute Samariter denkt nach. Nicht, dass wir ihn stören. Seine Muskeln schreien irgendwie: ›Ich kann denken und scheißen, aber nicht gleichzeitig‹.«
      »Der gute Samariter…«, brummelte Cathal gedankenverloren, aber eindringlich, und warf einen angewiderten nachtblauen Blick auf Effie, »heißt Cathal. Und wenn du weiter so eine Scheiße von dir gibst, mache ich dich mit einem Mann bekannt, den du lieben wirst. Hat eine Schwäche für so störrische kleine Biester wie dich…«
      Grinsend scharwenzelte Effie herum, die großen, indigodunklen Augen kreisend, und griente undurchschaubar. »Sollte das jetzt eine Drohung sein…?«
      »Gott…«, prustete Luca und ließ sich dramatisch—verzweifelt auf einen aus den Schutthaufen und Geröllbergen ragenden Esstisch fallen, »Das muss die Hölle sein.«

      Ein asbestartiger Gestank quoll aus den groben Rändern der zerquetschten und aufgebrochenen Gerippe, die die eingestürzten Wände der Gruft wie vergessene Opfer einer Tragödie stützten und vergebens darauf warteten, geborgen und der Welt zurückgebracht zu werden. Die Überreste ihrer leeren Augen und staubgewordenen Herzen waberten über den brüchigen, bröckelnden Steinboden und klammerten sich an die dunklen Füßchen der zitternden Shrimati, als sollten sie die braunen Knöchel in die Freiheit tragen. Die junge Ärztin humpelte allein und angstverzerrt durch die nach Tod und Verdammnis stinkende Ruinenstadt, verfolgt von dröhnenden Kopfschmerzen und schrecklichen schwarzen Visionen, die ihrer blutenden Platzwunde entstiegen und ihr gehässige Grimassen schnitten. Ihre trockenen Lippen wollten nach Hilfe schreien, doch das Echo ihrer Verzweiflung übertönte jeden entfliehenden Ruf.
      Über ihrem schwarzen, vom Staub und Schutt mattgefärbten Haupt bäumten sich urzeitliche Klippen auf und zerschmetterten in endlosen Schlünden, die in den tiefsten Tiefen der Krypta widerhallten und sie erbeben ließen. Schloss Roßkosch implodierte und Shrimati vermochte nicht, seinen Verfall aufzuhalten. Ihre Ohren vernahmen ein dumpfes Rauschen, splittrige, trockene Risse, die sich durch altes Mauerwerk fraßen wie Ratten; plötzlich ein lautes, brechendes Donnern und ihr Körper wurde von einer schattenhaften Masse in eine Einkerbung gestoßen, just bevor das herab krachende Deckengewölbe sie zerquetschen konnte. Benommen und halb taub grapschten ihre braunen Augen in die staubverhangenen Welten jenseits ihrer suchend-tastenden Finger, bis sie ein rotes, pulsierendes Wesen vorfand, welches sich in atemloser Rastlosigkeit erhob und wieder absenkte.
      »Geht es…geht es Ihnen gut?«, fragte Flint die exotische Schwarzhaarige und half ihr wenig schmeichelhaft auf die tattrigen Beine.
      »Ich…« Sekunden vergingen, bis Shrimati das volle Ausmaß des abgewendeten Unheils erkannte und die Kraft fand, ihrem Retter zu danken. Der Rotschopf wiegelte ab, sichtbar geschmeichelt und stolz, doch hektisch und getrieben.
      »Wir müssen hier weg!«, bestimmte er rasch und nahm die exotische Fremde bei der Hand.

      »Nein! Nein! Nein! Dieser verlogene Hurensohn! Ich reiß ihm die Eingeweide aus dem Leib! Ich nehme seine Gedärme und schnüre ihm damit die Weichteile ab! Ja! Dieser schmierige, hinterhältige Lackaffe! ich werde…?!«
      Lorca, die auf ihren staubrauchenden Füßen über die Klüfte und Schluchten des zusammenfallenden Schlosses schwebte wie die Rachegöttin in todbringender Lust, hielt plötzlich in ihrer lautstarken Tirade inne und glotzte schockrot in die tiefe, gähnende Leere eines schwarzen Grabens, der die Privatgemächer vom Rest des uralten Heiligtums trennte und und kalte Finsternis ausdünstete. Hatte sie bis vor wenigen Sekunden kaum mehr wahrgenommen als sich selbst und den grenzenlosen Hass des Verrats, so sensibilisierte sie sich schnell und jäh für die Schrecknisse, die über Schloss Roßkosch hereingebrochen waren wie eine naturgewaltige Heimsuchung. Der Staubfrau eröffnete sich ein dunkles Reich, dessen König die Kräfte eines Gottes besitzen musste, und das Schwarz spiegelte sich so bedrohlich nah in ihren erdbraunen Augen, dass sie aufschrak, als hinter ihr eine Stimme ertönte:
      »Lorca!« Perplex und starr rotierte sie wie eine rostige Mühle, während sich Carla ungelenk über einen schmalen, abgetragenen Vorsprung an der rissigen Wand entlang quetschte.
      »Oh«, platzte es ungerührt aus Lorca heraus, bevor sie sich in Staub auflöste, Carla mit dunstigen Händen erfasste und sacht auf sicheren Stand bettete.
      »Danke«, keuchte die Frau in Schwarz, »Keine der Wände trägt mehr. Alles fällt ineinander. Dieses Relikt ist ein verdammtes Kartenhaus und…Lorca?«
      Teilnahmslos, die Fäuste zu blutigen Klumpen zusammengepresst, starrte die sonnenbraune Staubfrau in den leeren, endlosen Abgrund und schien entschlossen, sich mit geschlossenen Augen und tränenroten Lidern hineinzustürzen.
      »Er…hat sie geküsst…Carla…«
      Mürrisch verzog Carla die rabenschwarzen, scharfgezogenen Brauen. »Was? Wovon redest du? Wir müssen…«
      »Harley! Und Kiwi! Ich habe sie…?!«
      Ein götterverdammendes Tosen flutete in dieser Sekunde das knirschende Schloss und spülte jedes Wort zusammen mit steinernen Schmuckornamenten und losem Beiwerk in den bedrückenden, finsteren Klamm. Carlas Herz trommelte gegen ihre bebende Brust, doch Lorca war in ihrer eigenen Welt gefangen, in der Harley und Kiwi mit ihren Gefühlen spielten wie Kinder mit gefangenen Käfern.
      »Dionisia!«, fuhr Carla sie darum stringent und an verpasste ihr eine schallende Ohrfeige, die selbst dem lauernden Spalt ein ehrfürchtiges Echoen abrang. Die Geschlagene hielt sich stoisch und ungläubig die wunde gebräunte Wange, während Carla vor ihren tumben Sinnen Grimassen zog und stressige Gesten wirbelte.
      »Verstanden?!« Die Fäuste in die Hüften gestemmt und die Nase zum Dolch verzogen, erwartete die Frau in Schwarz eine klare Antwort auf die wüsten Worte, die Lorca in ihrer Trance ausgeblendet hatte. Dennoch nickte jene kleinkindhaft und verzagte kurz, mauzend:
      »Was ist mit Valentine…?«
      »Ich hole ihn.« Carlas Stimme klang seltsam ungerührt und lagerte einen Ton über den anderen, als beuge sie sich einer dunklen Vorahnung wie eine Bogensehne, die sich im Wissen um den tödlichen Schuss spannt. »Und jetzt geh und such Waterloo! Wir verschwinden aus dieser verfluchten Todesfalle…«

      Der schwarze, von dunklen Wolken und gekringelten Schatten verwässerte Nachthimmel drang tief in die aufreißenden Pupillen des Jungen ein, als er das drohende Allmassiv über die zerfetzten Gewölbe des Schlosses ragen sah, und setzte sich als kalter Windhauch in seine brennenden Glieder, als Flint in den kolossalen Graben trat, der in Sekunden die geologischen Verwerfungen ganzer Jahrtausende hatte durchleiden müssen. Sein erstaunter Blick traf das nicht minder verderbte Gesicht Lucas, die mit verschränkten Armen und zitternden Nerven auf einem Berg von Geröll hockte, und ein beruhigendes Lächeln schlich sich auf beider Gesichter Lippen.
      »Unglaublich…«, hauchte die Blonde überwältigt und stolperte von ihrem wüsten Thron, um dem Rotschopf um den Hals zu fallen. Flint, überrascht über diese plötzliche Explosion ungeahnter Gefühlsduseligkeit in den Adern der eigentlich so eigenwilligen Blonden, genoss den Moment des Friedens dankbar und presste ihren schlanken, bebenden Körper fest an sich.
      »Was ist nur geschehen…«, schob die seichte Stimme der Shrimati Gamisha die Erleichterten jedoch bald wieder auseinander und setzte sich wie ein fragender Troll zwischen sie. Unwirsch torkelte die exotische Medizinerin in ihrem ramponierten goldenen Sari durch die verstümmelten Überreste der Kuppel, die einst die heiligen Prunkgräber unzähliger Büßer und Gepriesener beherbergt hatte, und drehte sich schwindelig im Kreis, bis ihr trommelnder Schädel den Halt verlor - und starke Arme ihren Fall wie Schwingen abfingen.
      »Vorsichtig«, mahnte Cathal mit schurkischer Liebenswürdigkeit und stützte sanft den Kopf, den er zuvor eingeschlagen hatte.
      »Du…«, zirpte Shrimati benommen und stieß sich wenig standfest von ihm ab, »Du…!«
      »Immer locker bleiben!«, mischte sich nun auch noch Effie Rappaport in diese illustre Zusammenkunft im Überleben vereinter Menschen ein, die einander wenig Gutes abverlangen konnten und noch weniger wünschten. »Wir haben hier alle mal echt andere Probleme. Also scheiß auf ihn und dich und…« Ihre gewaltigen Galaxie-Augen klafften zu endlosen Weiten auf und funkelten, als Flint in ihr dunkelwogendes Blickfeld gesogen wurde. »Hat’s Horstilein erwischt?«
      »Das Schloss hat ihn erwischt«, brummte Flint nüchtern.
      »Armer Kerl. Tja…«, feixte Effie taktlos, »Das Haus bekommt immer seinen Anteil.«
      »Wir müssen hier raus.« Ungeduldig suchten Cathals liliendunkle Augen nach einem Ausweg - einem Vorsprung, einer aus Schutt und Zerbrochenem geformten Treppe; einer Chance, dieser scharfkantigen Bergfurche inmitten der prunkvollen Ruinen Roßkoschs zu entkommen. »Halte durch Moira, ich bin…«
      »Junge«, unterbrach Effie Cathals Gedankenstränge und tippte Flint süffisant auf die Schultern, »Du solltest rennen.«
      Aufgeschreckt drehte Flint den Kopf - und erstickte beinahe an entsetzter Bestürzung, als sich die gewaltige Silhouette des Horst Tiefenberg-Kausitz in einem der aufgebrochenen Seitenarme in die gewaltige derangierte Kuppel abzeichnete. Sein gottesmächtiger Leib schleppte sich blutig und drecküberzogen in den architektonischen Canyon und das grausig von Niederschlag und Felsschutt gebrochene Gesicht bohrte die rotunterlaufenden Augen in die leichenblasse Front des Rotschopfs, der instinktiv die Flucht ergreifen wollte. Doch wohin?!
      »Horstilein!«, kreischte Effie schadenfroh, »Gut siehst du aus. Schmerz steht dir.«
      »Schweig, Göre!« waren die einzigen Worte, die den zitternden rotblonden Barthaaren des zorntrunkenen Hünen entwichen, bevor er sich die schwarze Weste vom Leib riss und das weinrote Hemd von den plötzlich um ein Unmenschliches anschwellenden Muskeln zerrissen wurde. Der dampfende Golem aus Fleisch und Hitze hinterließ rauchende Fußabdrücke im staubigen Boden.
      »Ach, komm schon…«, leichtsinnig tänzelnde Effie in seinen stoischen Kriegspfad, »Sieh dich um. Das Geld können wir vergessen. Lass den Jungen in Ru-!«
      Wie ein lästiges Insekt schnippte der monströse Unterarm die grazile Kopfgeldjägerin von sich, dass ihr Körper mit der Wucht eines fallenden Sterns durch die tragenden Überreste der Krypta geschleudert und von einer Woge Geröll erfasst wurde, die sie unter einem Schatz aus Erde und Gold begrub.
      »Niemand führt mich vor«, schnaubte der grimmige Kopfgeldjäger und marschierte mit feuernden Scheuklappen auf Flint zu, während sich seine gewaltigen Bauchmuskeln wie Ballone aufblähten und seine Brust, zum Zerbersten gespannt, pochte. Der Nachthimmel wurde vertrieben vom Licht, als die gewaltigste, Metalle und Steinbrocken zerschmelzende Flammenbrunst auf Flint niederbrach, deren gelblodernde Finger der Feuerteufel jemals hatte über seine Haut streichen spüren. Seine Tränen in den geblendeten Augen verkochten im Strom der verzehrenden Hitze, die Luft kroch spiraligen Schubs in den rasenden Flammensturm und selbst das ungleichmäßige Dröhnen des sterbenden Schlosses verbrannte im knisternden Zorn des Horst zu Tiefenberg-Kausitz. Flints Tod konnte nicht aufgehalten werden, das Fleisch würde von den jungen Knochen gebrannt und als Asche in die schwarzen Gestirne getragen werden. Das Meer aus Feuer ertränkte seine Hoffnungen, seine Erwartungen und in Blut geschriebene Vorsätze - doch nicht ihn selbst. Es zerschellte an einer sich aus dem Nichts auftürmenden Steilküste hellbraunen, sandigen Schlicks, der sich binnen Momenten zu einem massiven Erdwall aufrichtete und den beißenden Feuerdrachen erwürgte.
      Shrimati hatte einen grenzübertretenen Teil ihrer verbliebenen Macht aufgebracht, um den grausigen Tod nicht mitansehen zu müssen, vermochte den backsteinernen Tiefenberg-Kausitz jedoch nicht davon abzubringen, ihre Lehmfestung wie Sandbauten zu verwischen. Wieder ganz das kamingesichtige Ungetüm aus Gitterzähnen und Schlotpranken, brach er durch die Wand aus Erde und entließ einen Regen glühender Kohle aus seinen Armgebilden, dem Shrimati nur mit Flints reaktionsschneller Hilfe ausweichen konnte. Der Hüne wollte sofort eine weitere Salve Feuer ausspeien, als ein silbriger Peitschenhieb seinen Rücken traktierte.
      »Luca!«, brüllte Cathal, der ungeachtet des Chaos ein improvisiertes Treppengebilde in den geisterhaften Hängen des Bauwerks ausgemacht hatte und zu fliehen gedachte, »Dafür ist keine Zeit!«
      Die Blonde ignorierte seinen Rat. Wieder und abermals schlug ihre gleißende, silberzüngelnde Martinsschwalbe auf den Kopfgeldjäger ein; erfolg- und ergebnislos, dessen Aufmerksamkeit jedoch von Flint und Shrimati ablenkend.
      »Halt die Klappe und hilf mir!«, schrie sie den Braunhaarigen an, der stöhnte und gerade rechtzeitig an ihre Seite eilte, um einen meteoritenhaften Klumpen schwarzfackelnder Glut mit seinem haki-verstärkten Shillelagh abzuwehren und auf den Kaminmenschen zurückzuschleudern.
      »Verdammt!«, brummte Cathal, stieß vor und schlug das rotsteinige Monster mit einem gezielten Hieb von den Beinen, dass der massige Leib donnernd zu Boden krachte, »Wir haben keine Zeit für so eine Scheiße! Meine Schwester ist irgendwo da oben!«
      »Ich lasse Flint nicht einfach sterben!«, widersetzte sich Luca seiner Hand, die sie in höhere, sichere Gefilde zu zerren versuchte. Allmählich schnaubend ließ Cathal von ihr ab - während sich der Koloss aus Feuer und Stein langsam aufstützte - und wetterte:
      »Und ich kann dich nicht sterben lassen! Also komm jetzt!«
      Doch Luca weigerte sich; und Cathal bezahlte für ihren Starrsinn. Der flammende Golem baute sich als drohendes Felsmassiv hinter dem Abgelenkten auf und rammte seinen gesamten backsteinschweren Leib gegen den Braunhaarigen, dass dessen Knochen knackten und wild durch die Kuppel schlitterten. Bewusstlos blieb Cathal in meterweiter Entfernung liegen, und Luca stand dem Kopfgeldjäger nunmehr allein gegenüber; schief und schlecht grinsend.
      »Haben wir ein Problem miteinander…?«
      Eine zischende Feuersbrunst war die Antwort, welche aber erneut in einem Wall schlackernden Lehms verstummte. Shrimatis dunkle, exotische Haut schien die braune Masse beinahe auszuschwitzen. Reißende Flüsse des zähen Schlamms brachen aus ihrem vor Erschöpfung und Müdigkeit schwankenden Körper, bremsten den Koloss jedoch kaum aus, bis Flint hinterrücks und mit der ungestümen Wucht der Jugend auf den massiven Hinterkopf einschlug. Unwillkürlich verlagerte der Kopfgeldjäger seine Aufmerksamkeit, sodass Luca sich ihm blitzschnell nähern und ihre Martinsschwalbe in die wirbelnde Suppe zähen Lehms rammen konnte, die den Goliath zusehends wie ein Sarg umschloss. Gleißende Schwalbenschwänze strömten aus dem glänzenden Rapier und zogen grelle Schlieren durch den strudelnden Erdkokon, bis jener mit pulsierenden, leuchtend-schönen Silberadern durchzogen schien. Flint spie geistesgegenwärtig einen gewaltigen Strahl ölschillernder Flammen aus, die das provisorische Gefängnis trockneten und härteten, Horst zu Tiefenberg-Kausitz beinahe regungslos zurücklassend.
      Keuchend stolperten Luca, Shrimati und Flint von ihrem Werk zurück, welches den Hünen aller Mühen zum Trotz kaum länger als wenige Augenblicke zu halten vermögen würde, und entwarfen einen jämmerlichen Schlachtplan.
      »Wenn er ausbricht«, keuchte Flint wenig selbstsicher, »Muss ich auf seinen Rücken gelangen. Um mich abzuschütteln, muss er sich zurückverwandeln. Dann seid ihr dran.«
      »Toller Plan«, schniefte Luca sarkastisch, während Shrimati stumm und starr verharrte und nach einem unterschwelligen Grollen horchte, das wie ein fernes Wetterleuchten rumorte und sich als urtümliches, wölbendes Dröhnen durch die zerstörten Hallen und Alkoven des Schlosses wühlte. Sprudelnd, rauschend, bebend brandete es an den erzitternden Wänden und schlug zyklopisch gegen das rissige Gemäuer. Alles versteinerte, als sich ein reißender Wasserfall in das gespaltene Becken der Krypta ergoss und wie die Mähne eines Löwen schäumte, dessen brüllendes Maul alles Lebende zu verschlingen drohte.
      »Weg hier!«, hörte der konsternierte Flint die sich überschlagende Stimme Cathals, welche sich hektisch voran bewegte, bevor der Braunhaarige einen Stoß Wut ausspuckte, einen Haken schlug und Effie Rappaport aus ihrem steinernen Sarkophag schaufelte.
      Shrimati, deren Gehör in den Dschungeln ihrer Heimat geschult worden war, tödliches Flutwasser von fernen Flussläufen zu unterscheiden, erschuf unter ihren Füßen eine Plattform massigen Lehms und lotste alle auf die Scholle. »Schneller!«
      Flint, den einstürzenden Wassermassen so nah, dass er ihre kalten, nach Chlor und Fleisch stinkenden Barthaare in seinem Rücken spürte, schlitterte auf einer Ölschicht voran und erreichte Shrimatis irdene Rettung gerade rechtzeitig, um auf ihr in sichere Himmel getragen zu werden. Ruckartig stieg das Lehmkonstrukt wie ein Pilzbaum empor und schwankte bedrohlich, als sich die rasenden Ströme an dem braunen Stengel brachen. Ein Schrei erfüllte die Luft - aus dem Augenwinkel sahen Cathal und Flint die flatternden Arme der Luca Briatore am Rande der Lehmplatte, bevor die Blonde hintenüberfiel und die angstweißen Finger mit letzter, verzweifelter Kraft in das brüchige Erdgemisch bohrte. Entsetzlich baumelnd hing Luca über dem Abgrund, aus welchem sie sich erhoben, und beobachtete mit aufgerissenen Augen, wie die Sturmflut Horst zu Tiefenberg-Kausitz vom Antlitz dieser Welt spülte, just nachdem er sich aus seinem lehmsilbernen Kokon hatte befreien können.
      Als sie wieder aufsah, fand ihr flehender stahlblauer Blick Flint, der sich nach ihrer Hand reckte, sie zu greifen versuchte; doch zu spät. Luca fiel, stürzte den grapschenden Klauen der wellentürmenden Schlünde entgegen. In ihrem Herzen verwelkte der letzte Spross der Hoffnung, bevor sie die Augen schloss und mit ausgestreckten Gliedern auf den Tod wartete. Schreie drangen an ihre Ohren, Verwünschungen, Panik, bis das Rauschen des Wassers wie Sirenengeheul alles und jeden übertönte; den Lärm in Musik verwandelte.
      Plötzlich schlug Luca die sonnenbraunen Lider auf. Etwas hatte sie gepackt, im Flug ergriffen wie ein Adler sein Opfer reißt und zerrte sie mit sich hinauf. Beinahe hätte die Blonde aufgeschrien, als sich ihr Häscher als gewaltiges, widernatürliches Zwitterwesen aus Frau und Wespe entpuppte, hielt ihre angeekelte Kehle jedoch im Zaum. Die Insektengestalt überholte gar Shrimati und ihren dem tiefsten Untergrund entwachsenden Erdenpilz und setzte Luca behütet in das Erdgeschoss von Schloss Roßkosch, welches vor einigen Minuten wahrscheinlich noch eines der oberen Stockwerke dargestellt haben musste. Der Himmel und die Ränder des kolossalen Kraters schienen greifbarer als zuvor, aber in den hohlen Schluchten und abgesenkten Furchen lauerte ein knarrender, demolierender Tod.
      »Mein…du…? Danke…!«, japste Luca, die Totgeglaubte, und legte der wieder menschlichen Sol ihre kleine Hand auf die schlanke Schulter. »Du hast mir das Leben gerettet.«
      »Ja«, entgegnete Sol nur knapp und linste an Lucas Kopf vorbei, hinter welchem in diesem Moment die lehmbraune Plattform andockte. Die Schwarzhaarige warf einen kurzen, alles- und dabei doch nichtssagenden Blick auf die zusammengewürfelte Schar Überlebender, bevor sie sich wieder an Luca wandte, nonchalant fordernd:
      »Bring mich einfach hier raus. Dann sind wir quitt.«

      In der Wildnis Szcenia Sorovos

      Weiße Schatten sprenkelten das höhlende Schwarz, das sich in den Berghang fräste und auf das Jaulen des Windes lauerte, um es in die Tiefen zu locken und im Dunkel seines Wanstes als verhallende Erinnerung zu verschlingen. Unheilvoll waberte ein eisiger Hauch des Winters in den darbenden Gängen und setzte sich feucht-schillernd am bloßliegenden Gestein ab. Blutige Kratzspuren und ein Geruch von Pulver und Schweiß, der sich wie eine Krankheit in den kalten Tunneln hielt, verrieten die Geschichte dieser unterirdischen Welt, die mit Willen und bloßen Händen in das Bergmassiv gemeißelt worden war; vor langer Zeit, als ein Menschenleben noch sich selbst gehörte und nicht dem Gold hörig war, dessen Gewicht es aufwog.
      Die weißen Schatten wirbelten auf, flockend und schwebend bäumten sie sich auf und flohen in Panik vor düsteren Kreaturen, die die Taiga überlebt hatten und mit Stimmen sprachen, die der Schnee nicht hatte zum Schweigen bringen können.
      »Hier rein…los!«, rief ein junger Mann, dessen Kehle das zerrüttete Timbre eines Greises hustete, »Das ist…besser…schätze ich…«
      »Diese Spuren…« Eine raue, mächtige Hand legte sich über das nackte Gestein des Mineneingangs und hinterließ die vage Präsenz wärmenden Fleisches, »Eine Mine…wir müssen weiter.«
      Stoisch wuchtete der größere, gebieterische Schatten die schwere Scheme in seinem Rücken höher in den muskelzuckenden Nacken und stampfte mit polternden, müden Schritten in die Schwärze des Berges. Der junge Greis folgte ihm, unbeholfen und schwankend über eine Bodenschwelle stolpernd, die in alter Zeit den Beginn einer alten Gleisanlage markiert hatte.
      »Dieser Teil der Mine muss vor Ewigkeiten still gelegt worden sein«, mutmaßte er, bevor seine Füße aufgeholt hatten, »Könnte noch ein weiter Weg sein, bis wir finden, was du gehört hast. Cal? Wo bist du?«
      »Hier«, lotste der Hüne den Blonden in einen Seitenarm, an dessen fernem Ende dunstiges elektrisches Licht eine beunruhigende Linie dreckiger Funken leitete, »Hier ist etwas. Oder jemand. Spürst du es?«
      »Nein. Aber ich habe in diesem Schneesturm auch nicht das ominöse Geräusch gehört, das uns hierher geführt hat. Ich vertrau dir also mal.«
      Ein Grunzen war Callaghans Antwort, und O’Mara gab sich damit zufrieden, während er hinter dem Schwarzhaarigen her trottete und mit besorgten Augen Mercedes’ erblassendes Gesicht in der Dunkelheit betrachtete.
      Kapitel 114 - Ich liebe sie

      Spastische Glühwürmer aus künstlichem Licht wiesen ihnen den kalten, zugigen Weg tiefer in den Berg und führten ihre schlotternden Füße über schienengeäderte Pfade und ausgetretene Buchten, in denen knöcherne Hände aus eingestürzten Gängen grapschten. Das Ächzen und Stöhnen, Weinen und Schreien unzähliger Leben spukte durch die Finsternis, diese Gestein durchdringende und das müßige Licht schwärzende Finsternis, und vibrierte in den lauernden Ohren Callaghans wie Schallwellen aus fremden, sensibleren Dimensionen. O’Mara, der Empathie mit den Knochensplittern aufbrachte, die er gelegentlich mit den Füßen aufwirbelte, verspürte das anwachsende Bedürfnis nach dem Klang einer Stimme, um das bohrende Schreien der verstummten Zungen zum Schweigen zu bringen und die Mine als das leere, verlassende Grab betrachten zu können, welches sie war.
      »Gleichmäßige Atmung…relativ regelmäßiger Puls«, lautete seine auf Halbwissen und naturgegebener Brillanz beruhende Diagnose, die er in der Bewegung von Mercedes’ Gesundheitszustand erstellt hatte. Callaghan schien sich nicht um seine Meinung zu scheren, sondern marschierte ebenso stoisch voran wie noch im eisverdammten Nadelwald, als das Gewicht des schwarzen Himmels ihre Körper metertief in den Schnee gepresst und weiße Stürme das Auge verblendet hatten. Beide Männer teilten den Wunsch, ihre Gefährtin zu retten, doch ihre Empfindungen spalteten sich und ihre Gefühle voneinander ab.
      »Er lebt«, murmelte Callaghan plötzlich, als sie in einen größeren, ausgefrästen Gang im Bergmassiv einbogen und über die stählernen Zeugnisse modernerer Schienensysteme stolperten, »DeBráz ist am Leben.«
      »Ja.« O’Mara beschleunigte seinen Schritt, um neben Callaghan herzulaufen. »Mercedes aber auch. Was wäre, hättest du ihn umgebracht? Du hättest die Kontrolle verloren. Das hätte niemandem geholfen.«
      »Nur den Menschen, die DeBráz in Zukunft töten wird.«
      »Diese Menschen interessieren mich nicht«, erwiderte O’Mara überraschend lax und moralisch gleichgültig, »Das hier…« Er deutete eine Geste, die ihn selbst, Callaghan und Mercedes in einen Kreis einschloss. »Das ist es, was für mich zählt. Und so sollte es dir auch gehen.«
      Die Finsternis spaltete sich, und das insistierende, knisternde Feuer einer Laterne markierte eine Weggabelung, die in Tod und Leben abzweigte, in Verzweiflung und Balsam. Callaghan und O’Mara wählten den Weg, der stärker begangen schien und liefen entlang der ausgetretenen Pfade schwer beladener Loren. O’Mara versuchte eben zu ergründen, welche Art von Erz diese Mine speiste, als Callaghans brüchige Lippen undeutliche, mulmig-befühlte Worte formten:
      »Wird sie leben, O’Mara?«
      Der Blonde wusste nicht, welche Antwort Callaghan erhoffte und ahnte, dass es nicht die Wahrheit war, welche in den schwarzen Tunneln als ihr Nachtlicht fungieren würde. Vielleicht gab es Hoffnung oder vielleicht würde Mercedes in dieser bitterkalten dunklen Höhle sterben. Intelligenz und Erfahrung sind grausam, wenn sie Hand in Hand einer fürchterlichen Ungewissheit entgegensehen.
      »Ich brauche chirurgisches Werkzeug«, seufzte O’Mara ernst, »Mercedes bunkert es in ihrem Körper, aber…«
      »Schon gut«, wies Callaghan seine Bemühungen ab, »Wir…finden dieses Schloss. Diese Mine…passt ins Muster, nicht wahr?«
      »Harley als Wächter einer Mine, in der nach Blutmetall geschürft wird? Ja. Ja, das passt.«
      »Wir sind nah. Das spüre ich.« Sanft griff Callaghans Pranke über die eigene Schulter und liebkoste Mercedes’ leblos herabhängenden Schopf, als streichle er einen sterbenden Hund. O’Mara, der nie die zärtliche Seite Callaghans hatte erleben dürfen - ein Privileg, welches selbst Mercedes kaum erahnen konnte - musste einen Moment zu lange zu irritiert dreingeblickt haben. Mit einem trübseligen Lächeln ließ Callaghan ihn wissen:
      »Ich liebe sie.«
      »Das weiß sie«, grinste O’Mara so aufmunternd er konnte und schien dankbar über das Vertrauen, welches Callaghan ihm entgegenbrachte. Sie waren Freunde und zum ersten Mal seit 14 Jahren glaubte der Blonde, einen Teil der Schuld wiedergutgemacht zu haben, die Callaghan ihm längst erlassen hatte.
      »Hörst du das?«, fragte jener plötzlich, nach weiteren, einer Ewigkeit gleichkommenden Minuten und verlangsamte seine schweren Schritte, um O’Maras menschlichen Ohren eine Chance zu geben. Tatsächlich vernahm nun auch der Blondkopf das wirre Getrappel verängstigter Füße, die sich unablässig in einem Punkt zu kanalisieren und niemals still zu stehen schienen.
      Sie näherten sich den irren, spitzen Lauten und die funzligen Laternen folgten ihnen, wurden strahlender und mutiger, je lauter das chaotische Tippeln der nervösen Füße wurde. Wortlos vertraute Callaghan plötzlich O’Mara die bewusstlose Mercedes an - obgleich jener das Gewicht der biomaschinellen Kopfgeldjägerin um ein Vielfaches unterschätzte und beinahe zusammenbrach - und lauschte angespannt dem melodienlosen Menuett verängstigter Zehenspitzen.
      Augenblicke später stieß er in die Finsternis, ein Hai in der Tiefsee, und verbiss die Pranke in einem kreischenden Beutetier.
      O’Mara fluchte und schleppte Mercedes mit sich selbst hinterher.
      »Cal! Scheiße! Wo bist du?«
      »Hier!«
      Der Schwarzhaarige hatte sich gegen die Wand gestemmt und schnaubte wie ein wildes Tier. Als O’Mara mit Mercedes bepackt nähertrat, entblößte der Hüne die zarte, kümmerlich zittrige Gestalt einer blonden, ansehnlichen Frau, die sich verstört in Callaghans Klauen windete.
      »Bitte!«, wisperte sie heiser vor Angst und Schock, »Ich…ich bin-N-nur eine Är-ärztin…bitte…«
      Unwillkürlich verzog Callaghan das steinerne, grimmige Gesicht und warf seinem Opfer einen eigentümlichen Blick zu, der Mordlust und Jubelfreude gleichermaßen bedeuten konnte. Seine bebenden Lippen spalteten sich bereits, als Clementine Coulombs türkisfarben flimmernde Augen an O’Maras Hungergesicht vorbei spähten und aufklafften, nachdem sie die schönen Züge der Mercedes Delacroix hinter dem Schleier des mattelektrischen Dämmerlichts aufleuchten sahen.
      »Nein…!«, konnte sie nur atemlos hervorbringen, Callaghans bedrohende Hand an ihrem Hals und die eigene Angst vollkommen vergessend, »Mercedes…? Das ist doch nicht…wie ist das möglich?!«

      Schloss Roßkosch

      »Wir müssen hier raus!«
      »Nicht ohne meine Schwester!«
      »Ich werde Harley suchen!«
      »Vielleicht sollten wir eine Liste erstellen und nach und nach…«
      »Was?!«

      Das eigene Leben mag von geringem Wert in den Augen jener sein, die ihre Existenz längst anderen, höheren Dingen und Maximen verschrieben haben. Jeder Atemzug dient nicht dem Erhalt der eigenen Lungen und ein Schritt führt nicht in die Sicherheit, sondern in Richtung des ersehnten, übergeordneten Zieles.
      Sol war nicht in der Lage, Flint oder Cathal ihr eigenes Dasein schmackhaft zu machen und verzweifelte an der Sturheit, mit welcher die beiden an ihren selbstmörderischen Plänen festhielten, während Shrimati eher ungeschickt zu vermitteln versuchte und Luca mit Effie auf einer herabgestürzten Badewanne saß und das Schauspiel verfolgte, umgeben vom beständig in sich zusammenfallenden Schloss Roßkosch.
      »Ich werde Harley stellen. Ist mir scheißegal, was du sagst. Oder was deine Schwester macht. Ich werde-«
      »Sterben«, prophezeite Sol, »Du wirst sterben. Mach dich nicht lächerlich!«
      »Vielleicht!«, stimmte Flint wütend zu, »Vielleicht sterbe ich, aber ich werde Harley stellen. Ich habe so viel gegeben, um jetzt hier zu sein! Ich werde mich nicht aufhalten lassen. Nicht von dir oder diesem verdammten Weltuntergang oder was auch immer hier gerade abgeht!«
      »Das ist die richtige Einstellung!«, feixte Effie und erhob sich feierlich von der Badewanne, um sich voller Tatendrang auf den Rotschopf zu stürzen. »Das bringt Glück«, schnalzte sie, grinsend über seinen kurzgeschorenen, mit Brandnarben versehrten Schädel reibend, bevor sich ihr zierlicher Körper an Luca und der Badewanne vorbei zum Gehen wandte - nur, um kurz darauf wieder innezuhalten und sich ernst umzudrehen, eine kupferrote und eine schwarze Haarsträhne ungeschickt miteinander verknotend.
      »Oh, und guter Samariter…«
      »Ja?«, hakte Cathal mit hochgezogenen Brauen und aufgestellten Barthaaren nach, »Was?«
      »Danke. Das meine ich ernst. Ich mag mein Leben und bin dankbar, dass du es gerettet hast, obwohl ich dich aufschlitzen wollte. Ich mag Menschen, die nicht nachtragend sind.«
      Cathal fand weniger versöhnliche Worte:
      »Jaja, du mich auch«, brummte er stolz, wofür Effie ihm jedoch nur die lange Zunge entgegenstreckte und endgültig von dannen zog; wohin auch immer.
      »Warte!« Kurzentschlossen folgte Sol der unberechenbaren Kopfgeldjägerin in die verwüsteten Gänge des einfallenden Schlosses, womit Luca, Flint, Shrimati und Cathal allein in der großen, ramponierten Halle zurückblieben, deren ursprünglicher Zweck kaum mehr nachzuvollziehen war.
      »Ich muss meine Schwester suchen. Luca…« Wieder reichte Cathal der Blonden die gegerbte Hand und wieder schlug Luca sein selbstloses Angebot aus. Die junge Frau verspürte eine plötzliche, heftige Abneigung gegen Cathal, seine Schwester und jeden anderen Menschen, der mit O’Maras Vergangenheit in Verbindung stand und die selbe Luft geatmet haben musste wie er; Mulligan.
      »Ich danke dir. Und deiner Schwester«, sprach sie daher so ehrlich wie kühl und tat gleichzeitig einige Schritte zurück, näher an Flint heran, »Aber ich habe mit euch nichts abzumachen. Lasst O’Mara in Frieden. Und mich.«
      Cathal grinste schön und makellos, sein markantes Gesicht wölbte sich wie eine eherne Maske. »So denn, Miss Briatore. Reisende soll man nicht aufhalten.« Langsam wandte er sich um, das Shillelagh wie einen Wanderstock schwingend, bevor er ein letztes Mal innehielt und sich mit den Worten verabschiedete:
      »Oh, und Luca? Solltest du Brian wiedersehen…richte ihm bitte aus, dass es uns leid tut…und er immer unser Freund sein wird.«
      »Wer ist ›uns‹?«, fragte Luca spitzfindig, kassierte jedoch nur ein überhebliches Schmunzeln. Cathal verschwand summend hinter einem zusammengefallenen Säulengewölbe und schien eine Leere zurückzulassen, die erst das schneidende Jaulen des Windes aufzufüllen vermochte.

      »Wer ist der Kerl?«, wollte Flint leicht verächtlich wissen, was Luca jedoch nicht zu kommentieren gedachte. Gedankenverloren ließ sie den stahlblauen Blick durch die hängenden Steingärten schweifen, welche sich wie gefrorene Wasserfälle in die Tiefe ergossen und zu Schuttungetümen aufbäumten, an denen der einstige Glanz des prachtvollen Schloss in Steinchen und Kieseln abperlte. Die klaustrophopisch-kaleidoskopische Szenerie erstickte in dichten Wolken staubigen Nebels, der selbst dem durch die Halden brausenden Wind trotzte, und ließ keinen Schluss über Beginn und Ende dieser Welt des Chaos zu.
      »Ihr solltet mitkommen«, riss Shrimati Luca jäh aus ihren Gedanken, »Wir können euch helfen. Kommt.«
      Skeptisch fasste Luca Flint am Arm. Ihr Vertrauen in die Menschen - sie selbst eingeschlossen - war für diesen Abend erschöpft.
      »Und wer ist nun ›wir‹? Die Weltregierung?«
      Sich auf die dunkelbraunen Lippen beißend, nickte die exotische Agentin und suchte nach Worten, die beruhigend waren und die Vorurteile ausräumten, welche ihre Arbeitgeber so verbissen kultivierten. »Du…« Ihre braunen Augen schenkten Flint einen warmen, lieblichen Moment der Dankbarkeit. »Du hast mein Leben gerettet. Ich möchte diese Schuld begleichen. Wirklich. Wenn ihr mir nur-«
      »Sind Lügen Lügen, wenn man nicht weiß, dass man lügt?«, unterbrach eine Flint und Luca wohlbekannte Stimme plötzlich die Beschwichtigungsversuche der Schwarzhaarigen und ließ sie schnell und euphorisch herumfahren. Aus dem Sog des dreckigen Dunstes schälte sie sich die hagere, hochgewachsene Gestalt Krills und glitt auf seinen roten Tentakeln wie auf Wolken in ihre Richtung; das Katana fest im Griff und den blinden weißen Blick auf Shrimatis saphirgeschmückte Stirn fixiert. Seine Freunde erschraken, als sie die gelben Tentakel-Tattoos erblickten, die sich über den roten Oberkörper des Meermenschen schlangen und mit zahllosen blauen Saugnäpfen glotzten. Niemand hatte je zuvor Krills altes, vergessenes Ich gesehen, doch er ließ es geschehen; band sich die Reste seines Mantels nur enger um die dürren Hüften und schlurfte weiter voran, Flints fragenden Brauen erklärend:
      »Menschen sind mehr als die Momente, die du mit ihnen durchlebst. Und sie-« Blitzartig entließ er sein Katana aus der Scheide und punktierte gestisch Schrimatis erschrocken gerümpftes Näschen. »-ist viel mehr. Ihr Blut wallt wie im Fieber. Sie hütet Geheimnisse und ist gierig, neue zu erfahren. Halte dich fern von ihr.«
      »Krill«, stanzte Luca zwischen den Kraken und Shrimati, »Was ist hier passiert. Diese Fluten…warst du das…?«
      Der Angesprochene nickte flüchtig. »Ihr lebt. Ich hatte gehofft, dass es so sein würde.«
      »Gehofft?!«, schallte es im Chor aus Flint und Luca heraus, beide wurden von Krill jedoch abermals geflissentlich ignoriert. Die milchweißen Augen des Schwertkämpfers lieferten sich ein erbittertes Duell mit Shrimatis dunklen, fremdländischen Gesichtszügen und taktierten jede Regung, als könnte ein Krieg gewonnen werden. Eine ungewisse Ahnung ließ ihn über die Schwarzhaarige argwöhnen, eine Ahnung, die über bloße Intuition hinausragte wie eine Klippe über den Horizont ragt, wenn der Himmel in sich zusammenstürzt.
      »Hör zu…«, haspelte Shrimati betont kleinlaut und hob die Hände, um keinerlei Bedrohung darzustellen, die einer Bewegung des blitzenden Katana wert gewesen wäre, »Ich…suche nur nach jemandem…bitte…ich…«
      »Dann geh!«, befahl Krill kalt wie Eis und verfolgte zufrieden, wie sich Shrimatis furchterfüllte Schritte im raunenden Gewirr der ineinander reibenden Schluchten und Furchen des gespaltenen Schlosses verloren.
      »Sie ist nett«, protestierte Flint.
      »Sie ist falsch«, entgegnete Krill und ließ endlich das drohende Katana sinken, wobei seine sehnigen Armmuskeln zuckten und den Schmerz verrieten, der sich wie ein parasitärer Fremdkörper durch den geschundenen Körper fraß. Die Schweißperlen, die der Stirn des Krakenmenschen entflohen, vervollkommneten das Bild eines Mannes, der in den letzten Stunden seines Lebens mehr hatte entbehren müssen als Lebenszeit und führten Flint eindringlich vor Augen, welch düsteren, brennenden Pfad sie alle seinetwegen beschritten.
      Er ballte die Fäuste zu weißen Knochenkugeln, wollte schreien und toben, schluckte seinen Hass und seine Schuld jedoch hinunter, um den Dämon zu nähren, der in seinem Inneren heranwuchs. Ein Dämon, der Feuer atmete und den Zorn verzehrte, den Flint für Harley empfand.
      »Weißt du, wo Harley ist?«, fragte der Rotschopf frei heraus und ebenso frei antwortete Krill:
      »Nein. Aber wir…« Die violetten Brauen gruben sich in die wimperlosen Lider des Meermannes, bevor er weitersprechen konnte. Der Schlagring des Rhys Malory hatte ihm einen bohrenden Kopfschmerz eingeprügelt, der sich als fleischfressender Tumor in seinem Hirn eingenistet haben musste. Die perfekte Welt des Allsehenden verdunkelte sich, wenn er zu sehen versuchte, und nur Schemen blieben ihm erhalten.
      »Krill?« Behutsam legte Luca, welche sich bisher seltsam bedeckt gehalten hatte, die Hände an Krills Schläfen und vollführte wärmende, reibende Bewegungen, die tief in den Schädel des Kraken zogen und zwickende Knoten lösten. Er wollte zurückweichen, die Berührung unterbinden, doch vermochte er nicht, sich dem wohltuenden Balsam menschlicher Güte und Heilkraft zu entziehen. Für einen kurzen Moment empfand Krill Frieden, bis plötzlich der Boden unter ihren Füßen aufklaffte, die Erde erbebte und der Himmel entzweiriss. Donnernde Hagelstürme krachenden Gesteins fielen hernieder und zerbombten die Nähe, welche Luca zuvor hatte aufbauen können. In zwei gewaltigen Schollen drifteten sie voneinander ab, Krill und Flint vereint, während Luca allein zurückblieb und hinter einer Wand grollender Findlinge verschüttet wurde.
      »Luca!« Entschlossen setzte Flint zu einem reflexhaften Weitsprung an, um die Klamm zu überwinden und die Blonde zu befreien, als deren Stimme widrig und scharf durch die Risse und Rillen im massiven Bruchstein stach:
      »Nein! Alles gut! Ich…ich…. Geht! Ich finde einen Ausweg…bringt das hier zu Ende und dann verschwinden wir aus dieser Todesfalle! Versucht nur, euch nicht umbringen zu lassen!«


      »Im Tode vereint. Die Schönheit dieses Moments lässt sich kaum mit Worten beschreiben, findest du nicht?«
      »Ich hab sogar zwei: Leck mich!«
      Grinsend wischte sich Enjolras das Blut aus den Mundwinkeln und drehte es in die kleinen, braunen Löckchen, welche sich in seiner grünblassen Stirn kräuselten. Mit übergeschlagenen Beinen und offenen Schultern saß er Mercedes gegenüber, in ihrem liebsten Café auf der Rue de Yves im Herzen eines dunklen Gavroches,. Sie nippten an ihren leeren, farblosen Tassen und schluckten nichts als Gefühle herunter, während sie tranken.
      »Und ich bin nicht tot«, bemerkte Mercedes nach diesem Moment unangenehmen Schweigens schnippisch, worüber Enjolras jedoch nur müde lächeln konnte. Selbst als Leiche, wurmzerfressen und ausgedörrt, schienen seine Lippen zu pulsieren und die Wärme eines Kusses wahrer Liebe zu verheißen. Wäre Mercedes jünger und verwundbarer gewesen, hätten ihr diese Lippen leicht die Welt versprechen können. Doch nun wandte sie sich ab, versank in der schwarzen Leere dieser alptraumhaften Stadt, die sie einst als Heimat betrachtet hatte, und blickte angewidert den durch die schwarzen Schluchten und toxischen Diamanten schlurfenden Widergängern nach, die sie bevölkerten. Blut und Eiter umfluteten die Wege und Gassen nahe des Cafés wie Burggräben und hielten die verfluchten untoten Horden standhafter Bürger und wohlbetuchter Adliger ab. Nur Enjolras war auserkoren, seine Vesper mit Mercedes zu teilen. Dessen war er sich bewusst, als er lachte und lachte, bis ein schleimiger Auswurf grauer Maden aus seinem Rachen quoll und auf seinen Teller platschte.
      »Oh, Mercedes Delacroix«, säuselte er dreckig und rollte eines der widerwärtigen Insekten zwischen Daumen und Mittelfinger, bevor er es genießend zurück in seinen Mund bugsierte, »Wie kurz muss sich die Ewigkeit an deiner Seite anfühlen…«

      »Sie hat mich nie erwähnt?«, fragte Clementine Coulomb ein wenig ungläubig, während sie Callaghan und O’Mara zügigen Schrittes durch die verschachtelten Minentunnel führte. Ihre Bewegungen waren schnell und von stoischer, getriebener Ruhe, wie sie erfahrenen Ärzten und intelligenten Mördern eigen ist.
      »Nein«, keuchte O’Mara, der nach den Strapazen der vorangegangenen Stunden Mühe hatte, mit der marschierenden Blonden mitzuhalten. Er spürte bereits, wie seine Hände zu zittern begannen, frostblau von der eisigen Höhlenluft und schweißnass vom lähmend-einsetzenden Tribut, den der Dämon Alkohol ihm abforderte. »Wir…« Ein beinahe verurteilender Blick traf Callaghans mürrisch dreinstarrendes Profil. »Es kam nie zur Sprache.«
      Clementine nickte unmerklich, bevor sie geistesabwesend in einen Gang einbog, an dessen Ende ein winziges stählernes Gatter unter einem massiven Vorhängeschloss ächzte.
      »Ich habe ihr alles beigebracht. Zumindest fast alles. Sie ist tatsächlich noch schöner geworden. Was ist mit ihrem Bein passiert?«, quasselte sie geistesabwesend, während sie einen alten Schlüssel aus ihrem weißen, dicken Ärztemantel fischte und das Tor entfesselte. Geschwind ließ sie Callaghan und O’Mara hindurch, einen Hauch des bewussten Erinnerns einfangend, den Mercedes selbst im Nahtod und nach vielen entbehrungsreichen Jahren noch heraufbeschwor. Clementine hatte die verstreichende Zeit nichts als winzige Fältchen und schlaflose Nächte eingebracht, doch Mercedes’ atemberaubendes Gesicht strahlte selbst als atmende Leiche noch schön wie ein Stern.
      »Hier entlang«, wies sie die Männer unwirsch voran, nachdem sie sich wieder gefangen hatte, und geleitete sie zu einem antiken Fahrstuhlschacht, dessen metallene Seile kaum einen vertrauenswürdigeren Eindruck machten als der Stahlkäfig, der auf Knopfdruck verräterische knirschende Geräusche von sich gab.
      Clementine las den skeptischen Blick der Kopfgeldjäger und versuchte, ihre Sorgen fortzuwischen:
      »Der Aufzug wird wöchentlich gewartet. Harley ist sehr um meine Sicherheit bemüht.«
      »Wieso?«, fragte Callaghan plötzlich und eindringlich, nachdem er die letzten Minuten beinahe hörbar geschwiegen hatte.
      »Weil ich seine Maschine am Laufen halte, auch wenn…« Ein letztes Mal blickten Clementine Coulombs türkisfarbene Augen in die Finsternis der Höhle, folgten den Schienen und Arbeitsspuren, die sich in einer menschenleeren Endlosigkeit verloren. »Auch wenn…einige ihrer Zahnräder mittlerweile fehlen.«

      Der Schall drang nicht durch die teerschwarze, sumpfige Luft, als das Geschoss im Wanst eines wandelnden fetten Leichnams einschlug und den eiternden Körper wie ein riesiges Insekt zersprengte. Sofort ritt Mercedes auf lautlosen Schritten durch die gelbgrünen Blutlachen, die als neongelbe Pfützen auf dem grauen Boden leuchteten, und brach als Orkan durch die Dunkelheit der verfluchten Alptraumwelt, in die sie gefallen war. Lidlose Augen glotzten ihr nach. Sie wirbelte herum, zerriss einen weiteren Widergänger mit bloßen Händen, stürzte voran, durch die Katakomben, tot und blass wie versiegende Tinte. Alles war falsch, furchterregend, finster und abscheulich anders. Die blauen Saphire des Arrondissement de Diligence erhoben sich wie gläserne Findlinge aus dem grauen Schlick der Straßen, die einstmals so vertrauten Häuserreihen erinnerten an heidnische Satanshügel aus schwarzem Fleisch und aus den glänzend-fluoreszierenden Pflanzenranken, die schlaff und tentakelhaft von der schwarzen Höhlendecke hingen, tropfte zäher Teer auf die blutnassen Straßen. Mercedes war in einer Hölle gefangen, aus der kein Engel sie zu erretten schien. In ihrem Kummer blieb ihr nur die Flucht, bis sie einen Ort erreichte, der vor langer Zeit Sicherheit bedeutet hatte.
      Sie stieß die alte Tür auf, auf welcher sich - in dieser gottlosen, untoten Paralleldimension der Monster und des Verfalls - obskure Zeichnungen von Augen und Insekten und weißen Frauen befanden und trat in den kleinen Wohnraum, in welchem sie einst gelernt und mit Émile Hausaufgaben gemacht hatte. Er war leer. Fahl und überfüllt von beißendem Gestank und geschmacklosen Wandbildern, die geschändete Frauenleiber und vergewaltigende Kreaturen zeigten. Nichts war mehr, alles versank in unmoralischer Unnatürlichkeit.
      »Mercedes…?« Hörte die Brünette plötzlich eine Stimme hinter sich und schleuderte das tränenrote Gesicht herum, um in die großen, jedoch pechschwarzen Augen ihres Bruders zu starren, an dessen jungem Hals eine gewaltige, übelerregende Ratte nagte.
      »Émile…!«, hauchte sie überwältigt, setzte ihr Kanonenbein voran und erreichte das Gesicht ihres kleinen, unschuldigen Bruders gerade rechtzeitig, um den weißen Rauch kühl und feucht zu spüren, in den sich der kleine Körper kreischend zersetzte, als zerfräße ihn Säure.
      Vollkommen aufgelöst schlug Mercedes die Hand vor das verzerrte Gesicht und stürzte zurück, stolperte über eine plastische Wölbung in der schwarzen, raumlosen Leere und schlug sich hart den Kopf auf. Sie spürte das Leben aus ihrer Schädeldecke entrinnen und musste die Wunde nicht betasten, um zu wissen, dass der selbe grüngelbe Eiter aus ihr triefte, wie er in den stumpfen Untoten auf den verwesenden Straßen floss. Sie wurde eins mit dieser falschen, unreinen Welt.

      Die versteckten Tore öffneten sich derart leise surrend, dass es selbst dem kleinen Mädchen auf der Leinwand entging, dessen Schädel der verdeckte Riegelmechanismus spaltete, um Clementine und die Kopfgeldjäger einzulassen. Der sterile Geruch von Desinfektionsmitteln, mit Rosenwasser gestreckt, empfing sie und füllte den großzügig und offen geschnittenen, modern eingerichteten Zimmerflügel bis in die hohen Decken aus. Clementine ignorierte die Scherben der aus den Regalen gepurzelten Fläschchen und Gläschen, zog nur die sonnenblumengelben Brauen in die runde Stirn und wunderte sich, ihr Refugium nach all dem Lärm und Beben nicht in weniger geordneten Zuständen vorzufinden.
      »Schnell«, befahl sie Callaghan per Fingerzeig, den schweren Körper der Mercedes Delacroix auf den Operationstisch zu bugsieren, der in einem Seitenschiff des loftartigen Raumes auf Fleisch wartete. Blumige Wandornamente in dezenten Pastelltönen und unaufgeregten Fliederfarben begleiteten den stoisch dreinschauenden Hünen, bis er seine Liebste schließlich auf den gepolsterten Stahltisch bettete.
      »Tentaphyl, Alphosomol und Opiosultat«, diktierte O’Mara der indes der Ärztin, während er sich kurz in dem asketischen Raum umsah und die penibel sortierten und klassifizierten Flaschen in ihren gläsernen Gefängnissen begutachtete, »Sieht ziemlich neuwertig aus das alles. Gehört es zum Schloss.«
      »Was? Nein«, erklärte Clementine unwirsch, während sie durch ihr Refugium raste und das Benötigte aus den Regalen zog, ohne den Blick von der langsam erlöschenden Mercedes abzuwenden, »Ein modernisierter Anbau direkt über den Minen. Ein Wintergarten verbindet uns mit dem Rest des Schlosses und- Was zum Teufel ist das?!«
      Entsetzt wich die blonde Ärztin zurück, als sich eine Art hydraulischer, siedender Schlauch aus Mercedes’ aufgeschlitzter Bauchhaut wühlte wie ein gewaltiger mechanischer Wurm, der zischend und fauchend nach Luft schnappte. O’Mara zeigte sich besorgt und fischte ein kleines, grünbeschriftetes Fläschchen aus einem der Regale, bevor er krächzte:
      »Verfickte Scheiße. Ein Teil des Zirkulationssystems. Dass der Schnitt so tief ging…«
      Callaghan warf ihm vernichtende Blicke zu, die allerdings hauptsächlich der eigenen Hilflosigkeit zu gelten schienen. Unfähig, die Sterbende eigenhändig zu retten, musste er auf die Hilfe einer Fremden vertrauen - und auf einen Mann, der sich bereits seit mehr als einem Jahrzehnt dem ehrgeizigen Unterfangen widmete, jede einzelne seiner Gehirnzellen im Alkohol zu ersäufen.
      »Ich brauche eine massive Zange, einen Rohrschlüssel und einen Lötkolben!«, zählte O’Mara gestresst auf, bevor er den Hals des ominösen Fläschchens an seine Lippen setzte.
      »Nicht!«, stieß Clementine perplex hervor, »Das…«
      In einem Zug pfiff sich O’Mara die Flasche in den Rachen. »…wird nach Augenoperationen verschrieben. Mein Gott…«
      Fassungslos tappte die Blonde an ihrem fragwürdigen Operationsassistenten vorbei und suchte zusammen, was auch immer den georderten Werkzeugen ähnelte - oder zweckentfremdet werden konnte.
      »O’Mara…?!«, brummte Callaghan, doch selbst ihn ignoriert der Blondkopf hartnäckig, während er wartete und abzuwägen schien, welches Vorgehen Mercedes’ Körper weniger schnell kollabieren lassen würde. Er dachte nach und vernahm beruhigt, wie das eingeflößte Mittel in seinen Adern pulsierte und das leichte, tattrige Zittern seiner kreidebleichen Hand allmählich erstickte, »Dann wollen wir mal…« Tief atmete er ein, stülpte sich die Handschuhe über die Finger und warf Callaghan, der wie ein entfremdeter Schatten in einer Ecke waberte, ein letztes, wenig überzeugendes Grinsen zu:
      »Schau besser weg. Ich stecke gleich tiefer in ihr, als jemals ein Mann zuvor…«

      Ungelenk wie eine Puppe, die von ihrem Spielmeister getrennt worden war, tapste Mercedes aus der verfaulenden Grotte und fand sich in einer fremden Welt wieder. Die Straße, sofern es eine Straße gewesen war, hatte sich in einen ehernen Pfad über wacklige Monolithen verwandelt, die in kosmischen Gefilden schwebten. Sie fühlte sich klein und schmächtig und spürte die Präsenz einer großen, sie beobachtenden Wesenheit hinter dem schwarzen Schleier.
      Etwas altes, mächtiges bahnte sich seinen Weg zu ihr, unaufhaltsam bohrte es sich in ihren Verstand, bis sie seiner gewahr wurde - und aufschrie. Callaghan - oder eine Perversion von ihm - thronte als Kopf eines scheußlichen, rotschwarzen Hundertfüßers aus Leichen und blutigen Gliedmaßen über der Finsternis und blickte auf Mercedes herab, wie Götter auf Sterbliche blicken mussten, wenn sie selbstsüchtige Gebete vernahmen. Narben zeugten von den Wunden, die Callaghans gigantischen Oberkörper mit dem eitrigen, galligen Schlangenleib aus toten Körpern verbanden, doch schien er keinen Schmerz zu fühlen; seine Augen waren rot und unmenschlich, zerstreut waberten sie durch die Dunkelheit.
      »Callaghan?!« Mercedes erkannte ihren Liebsten, fühlte ihn jedoch nicht. Ein Dämon ragte vor ihr empor, ein Dämon mit vertrautem Gesicht. Und plötzlich schrie Mercedes. Schrie auf, als die aus tausenden Gliedmaßen zusammengestückelten Hände aus einem Meer der Finsternis auftauchten wie scheußliche Seemonstren und einen blassen, abgetrennten Schädel an roten Haaren mit sich aus den kosmischen Tiefen zerrten.
      »Nein! Nein!« Wie gelähmt starrte sie den schwarzen Gott an, der ihrem Callaghan so ähnlich sah und doch allen Ekel, entsetzlichste Angst und betäubenden Schmerz aus ihrem Leib presste. Die Kreatur präsentierte den abgetrennten Schädel als heidnischen Tribut oder schwarzmythische Opfergabe oder als Strafe, die Mercedes brechen sollte. Und gebrochen sank jene auf die Knie.
      »Flint«, murmelte sie manisch, immer und immer wieder wie im Gebet, »Flint…bitte…Callaghan…nein…bitte…«

      »bitte…Callaghan…Flint…Flint! Callaghan…tu ihm…hilf…!«
      Entsetzt hingen alle Augenpaare an den bebenden, im Fieber gewellten Lippen und blinzelten einander an, als die beinahe Tote wieder in das Reich der stummen, lichtlosen Leblosigkeit zurücksank. Niemand konnte fassen, dass Mercedes’ Körper die Kraft gefunden hatte, klare - wenngleich wirre- Worte zu formen. Insbesondere O’Mara, der soeben den losen, zischenden Wasserschlauch zu fangen versucht hatte, schien sich der Lebendigkeit des Wesens auf dem Operationstisch plötzlich bewusst zu werden und eine unterschwellige, unwillkürliche Hemmung zu entwickeln. Clementine spürte sie, wie sie alles in ihrem OP spürte, und bereitete eine starke Narkose vor, die O’Mara jedoch vehement ablehnte:
      »Sie wird das nicht überleben. Der mechanische Teil ihres Körpers würde implodieren. Wir müssen…Scheiße…«
      »Flint!«, brüllte Mercedes plötzlich und bäumte sich ohne Bewusstsein auf, von abscheulichen Krämpfen geschüttelt, die Callaghan wahnsinnig werden ließen. Er wollte helfen, war jedoch zum Zusehen verdammt, und machte den ohnehin vollkommen aufgelösten O’Mara nervöser als einen frommen Sünder am letzten Tag.
      »Wir haben keine Zeit mehr!«, versuchte Clementine ihren notgedrungenen Assistenten zu fokussieren, »Die Wunde öffnet sich immer weiter. Sie wird verbluten. Wo setzen wir an?« O’Mara antwortete nicht. Wie besessen starrte er Callaghan an, mit Todesangst in den moosgrünen Augen im Angesicht eines Lebens, das seine Hände retten oder verdammen würden. Der Hüne erkannte und verstand, was O’Mara durchmachte, und tat etwas, das er später wohlmöglich bereuen würde:
      Er trat an den Operationstisch, gab Mercedes einen stillen Kuss auf die kalte Stirn - und verließ den Raum.
      »Wo…willst du hin…?«, fragte O’Mara ungläubig.
      »Den Job erledigen. Flint helfen, wie Mercedes es will. Und wenn ich wiederkomme, wirst du ihr Leben gerettet haben. Verstanden?«
      Der Blondkopf schien blasser als seine Patientin, bevor er ein schwachsinniges, verdattertes Nicken hervorkramte. Callaghan brachte das ultimative Opfer, um ihm die nötige Sicherheit zu geben, Mercedes zu retten: Er schenkte ihm Vertrauen und gab jegliche Kontrolle ab.
      »Wo ist Harley?«, fragte Callaghan, worauf Clementine jedoch keine Antwort wusste, und stiefelte von dannen. »Ich werde sie retten«, rief O’Mara dem grimmigen Schwarzhaarigen noch hinterher, bevor die Tür zum Wintergarten rasselnd ins Schloss fiel und nichts als das unregelmäßige Piepen des Herzmonitors zurückließ, das wie das Ticken Mercedes’ ablaufender Lebensuhr durch den Raum gellte.
      Kapitel 115 - Roter Drache

      Harleys Arbeitszimmer befand sich in einem der zuckerbunten Zwiebeltürme, hinter deren glasierten Fassaden der Herr Roßkoschs einen eindrucksvollen Ausblick über die Insel genossenen hatte, umgeben von hunderten Farben und köstlichen schaumigen Zuckerspiralen. Auch Moira Graham hatte diesen Ausblick genossen, als sie in den Schubladen und Aktenschränken ihres Gastgebers geschnüffelt hatte, bis Harleys getreuer Vasall ihre geheime Mission jäh vereitelt hatte. Wie Schrapnelle schossen die schwarzhölzernen Splitter nun an ihrem Gesicht vorbei und bohrten sich in die dunkle Kommode hinter ihr, bevor sie geistesgegenwärtig aufsprang und am zerstörten Schreibtisch vorbei gen Ausgang hetzte. Stagman, dessen monolithische Faust schwarz und glänzend den massiven Tisch wie Porzellan zerschmettert hatte, wuchtete seinen gewaltigen Körper herum, packte Moira Graham an den dunklen Honighaaren und zerrte sie wie ein störrisches Kind zurück.
      Sie schrie vor Schmerz, Angst und Empörung, vermochte sich dem unmenschlichen Griff des Hünen aber nicht zu entziehen. Seine Statur und Stärke, seine stoische Ruhe und das mächtige Rüstungshaki - dunkler und ausgeprägter als alles, was Moira jemals erlebt hatte - machten diesen Mann zu einer atmenden, geladenen Waffe, der die grazile Frau nichts entgegenzusetzen hatte. Ihre Kräfte, auf die sie so stolz war, verpufften wie Nebeldampf an der schwarzen Metallhaut des Molochs und ihre Schläge brachen nur ihre eigenen Knöchel.
      Seelenlos starrten Stagmans grüne Augen sie an, während sie an den Haaren gehalten über dem Boden baumelte, und observierten ihre schmerzverzerrten Gesichtszüge.
      »Lass mich los! Sofort!«, kreischte sie streng und laut und vergebens. Ihr Peiniger nahm ihre Schreie gleichgültig hin und klemmte sich ihren schlanken, weißen Körper wie ein verschnürtes Paket unter die muskelbepackten schwarzen Arme.
      »Grobschlächtiges Monster!«, fauchte Moira, mit den langen Beinen strampelnd, und versuchte sich aus seinem Quetschgriff zu winden. Erfolglos. Der Hüne bewegte sich ungerührt und drohend wie ein dunkler, loyaler Ritter voran, unter dessen Rüstung eine Maschine aus Fleisch ratterte. Moira spürte eine Unmenschlichkeit in ihrem Häscher, die ihr jede Hoffnung raubte, ihre physische Überlegenheit mit psychischem Geschick auszugleichen. Dennoch musste sie es versuchen, denn ihr Ausflug in Harley Arbeitszimmer war längst nicht abgeschlossen.
      »Du musst das nicht tun! Harley benutzt dich!«, appellierte sie an Stagman, »Er ist ein Egomane und Mörder! Bitte! Was ist er für dich, dass du ihm dienst?«
      Keine Antwort. Die grünen, leeren Augen Stagmans bohrten sich in die Tür, die die Spitze des Zuckerturms hinab führte. Er wollte soeben die fleischige schwarze Hand nach der Klinke ausstrecken, als ein ohrenbetäubendes Beben den gesamten Raum wie ein Vogelnest im Sturm wanken ließ. Von der plötzlichen Erschütterung übermannt taumelte Stagman zurück und lockerte seinen Griff, sodass Moira sich blitzartig aus der Umklammerung befreien, sich fortstoßen und an eines der unscheinbaren, bunt verglasten Fenster retten konnte. Stagman setzte ihr so schnell nach, wie es sein massiger Körper erlaubte und warf sich ihr entgegen, um den Fluchtwinkel einzuengen, durch den sie hätte entkommen können. Er war festentschlossen, den Auftrag seines Herren zu erfüllen und ahnte nicht, dass sich diese blinde Bereitschaft rächen würde. In letzter Sekunde duckte sich Moira Graham unter seinen schnellenden Ankerarmen hindurch, schlitterte durch seine torkelnden Beine und verpasste dem stählernen Gesäß einen harten, wenn auch wenig schmerzhaften Tritt, der seinem Körper den letzten kümmerlichen Rest an Gleichgewicht raubte. Seine Muskeln ruderten, den tiefen Sturz konnte Stagman aber nicht aufhalten. Klirrend barsten die Scheiben unter dem Gewicht seines Schädels, bevor Stagmans Leib folgte und mit der Stirn voran durch den Fensterrahmen brach. Seine Hand versuchte noch, hinter sich zu greifen und an das Dach zu krallen, doch die dicken, prallen Muskeln behinderten sich selbst. Und so schlitterte der Hüne unter den sturmgrauen Augen Moiras in die Schwärze der Nacht. Unzählige Meter dunkler Winterluft brausten um sein Haupt, das selbst im Angesicht des Todes keinen Laut ausstieß. Stumm und starr krachte Stagman durch das Dach des großen Seitenschiffs, bis der massive Marmorboden des herrschaftlichen Schlosses seinen tiefen Fall und den Sieg Moiras endgültig und unwiederbringlich beschloss.
      Atemlos schleppte sie sich an den alten, schweren und vollkommen zerstörten Schreibtisch zurück, an dem Valentine Harley seine Geheimnisse horten musste. Ihre Glieder schmerzten und zitterten, während sie nach alten Papieren und ledergebundenen Tagebüchern im zersplitterten Holz kramten - und sie hielten jäh inne, als ein lautes, unheilvolles Knacken durch den gesamten Turm jagte.

      Zurück in der Gegenwart

      Ihre panischen Schreie hallten durch die verlassenen, gebrochenen Gerippe des einstmals prachtvollen, mächtigen Schlosses und zerschellten hohl und ungehört an den rissigen Wänden, die wie rutschende Steilklüfte in ein tiefes, schwarzes Meer der Finsternis stürzten. Das Dach über ihrem Kopf war zusammen mit einem Großteil des weißen Bodens in ein endloses Loch gerissen worden, an dessen rauem Rand sich die blassen, blutenden Hände Moiras nun klammerten. Hoffnungslos erschöpft hing die Schöne über dem Abgrund, verzweifelte, entsetzte Tränen verzerrten ihre makellose Fassade und entblößten eine Unsicherheit, die Moira einst vergebens aus ihren Erinnerungen zu tilgen versucht hatte. Sie schrie nach Cathal, der sie jedoch nicht erhörte; und sie realisierte, welches Opfer die Sache ihnen allen abverlangte. Sie wollte nicht sterben, obwohl der jaulende Wind durch den bedrohlich wankenden Turm gackerte und sich hämisch über ihr elendiges Kämpfen und Leiden amüsierte. Mit aller Kraft stemmte sie das Gewicht ihres Oberkörpers über die Kante, ignorierte das höllische Brennen in ihren Armen und zerrte sich an den blutschmierenden Fingernägeln im Steinboden aufwärts. Einige Wirbel in ihrem Rücken knackten verdächtig, doch nach unendlichen Strapazen raffte sich der kraftlose Körper der Honigblonden auf und erreichte sicheren Boden.
      Grinsend und keuchend brach Moira in stumme Jubelschreie aus, die aus ihrer rasselnden Lunge direkt in ihre tanzenden Fingerspitzen ausschlugen, als plötzlich eine weitere Erschütterung durch das instabile Schloss jagte und den Turm samt Inventar und Überlebender zum Einsturz brachte. Moira fiel wie Stagman zuvor in die Endlichkeit der Nacht und keine behütenden Sterne geleiteten sie durch ihre letzten Augenblicke. Flackernde Fetzen alter Erinnerungen durchströmten ihren Geist wie Schwärme silbriger Fischchen; glückliche Tage mit ihrem Bruder, die klaustrophobische Hölle am Bett ihrer Mutter, Ulysses’ blutige Faust, die deren Leben beendete. Das Leben sprudelte aus Moiras Brust, während sie dem Tod entgegen stürzte. Eine einzelne Träne rollte über ihre Wange, perlte wie Morgentau ab und schwebte für eine Sekunde über Moira hinweg, ein ganzes Dasein spiegelnd.


      Flint und Krill erschienen den verängstigten, armseligen Überbleibseln der vormals so strahlenden, so unbeschwerten Schar feierwütiger Günstlinge und reicher Genusssüchtiger wie bedrohliche Erzengel, die sich aus der Dunkelheit der zerrütteten Flure kristallisierten und den Tod im Schloss verwahrten wie eine Seuche. Harleys überlebende Gäste zitterten, einige blutüberströmt und andere fürchterlich verrenkt, kauerten in vermeintlich stabilen Ecken und lauschten nach neuerlichen Schrecken in der nervenzerrüttenden Stille. Nur wenige hatten die Grauen der vergangenen Ereignisse überstanden und noch weniger schienen sich in der Lage zu befinden, durch das verwüstete Chaos des Schlosses zu entkommen, welches sie auf der Suche nach Nervenkitzel und Alkohol leichtfertig und freiwillig betreten hatten.
      Krill zögerte keinen Moment und zückte Yubitsume, um keine Sekunde eines Zweifels aufkommen zu lassen, auf welcher Seite sie standen - und welche Seite den Tod mit sich brachte.
      »Wo ist Harley?!«, fragte Flint lautstark und wütend und marschierte festentschlossen auf die tattrige Menschenmasse zu. Er blickte in ihre fahlen, bleichen Gesichter und erkannte in ihnen einige der verzerrten, über Lucas Todeskampf lachenden Fratzen. Die Genugtuung quoll wie ein heimtückisches Gift aus seinen Lippen und ließ ihn zu unaussprechlichen Maßnahmen greifen, als die zuvor noch gackernden, selbstgerecht aufgerissenen Münder nun kleinlaut verschlossen blieben.
      Unter den Schreien der Überlebenden spie Flint einen Regen flimmernden Öls aus und knipste drohend seinen Feuerzeug-Daumen an, wiederholend:
      »Wo. Ist. Harley?!«
      Krill rührte keinen Muskel, als Flint sich den Gästen weiter näherte. Er ließ geschehen, was auch immer geschehen würde - was Flint geschehen lassen wollte. Der Rotschopf führte seine flammende Hand dichter über die schillernde Lache und verschanzte seine Unsicherheit hinter einer Maske aus Zorn und Ungeduld. Erst jetzt schienen sich einige der Überlebenden zu besinnen, da sie die Instabilität des Jungen bemerkten, und murmelten leise, unsaubere Worte über den letzten ihnen bekannten Aufenthaltsortes des Hermelins. Kaum einer war dem Hausherren an diesem Abend persönlich begegnet und niemand hatte an ihn gedacht, seit die monströse Flutwelle über die Götterstiege hereingebrochen war und das lärmende Kämpfen zweier wilder Krieger die Hauptpforten des Schlosses zertrümmert hatte. Seufzend und noch immer unzufrieden beugte sich Flint nun so nah über den schillernden See, dass sich zwischen Öl und Flamme bereits spiralförmige Brechungen in der chemischen Luft entspannen, die alle Gäste aufschreien liesen, bevor eine gesetzte, wohlakzentuierte Stimme plötzlich jede unbedachte Tat verhütete:
      »Wollen wir nicht vernünftig bleiben, alter Knabe?«
      Flottillenadmiral Wassili Goldfarn schälte sich in seinem
      blassbraunen Dreireiher wie ein zerbrochenes, blutiges Dotter tropfendes Ei aus der verstörten Menschenmenge und zwirbelte sich den rotbefleckten Schnauzbart, als könne diese simple Geste nicht nur ihn selbst, sondern auch den reaktionären Brandteufel beruhigen. Mit der Erfahrung des Alters setzte er einen weißbeschuhten Schritt vor den anderen und suchte nach der Nähe Flints.
      »Ich weiß, diese Situation ist ungewöhnlich. Und ich weiß…« Kurz vor Flint hielten seine Stimme und Füße für eine effektvolle Pause inne. »…weiß, dass dieser Abend für dich und deine…Gefährten nicht optimal verlief. Dennoch-«
      »Dennoch halten Sie die Klappe!«, schnauzte Flint Goldfarn an, spuckte ihm eine Salve Öl in das rotbäckig-beleibte Gesicht und rammte sein Knie in die empfindlichste Stelle des Flottillenadmirals. Prustendes, keuchendes Stöhnen ließen den mächtigen Schnauzbart wie Espenlaub erzittern, während der wohlgenährte Körper als eierschalenfarbener Sack zu Boden sackte. Dort empfing ihn ein weiterer brachialer Tritt in die Nieren.
      »Hältst du mich für bescheuert?!«, fuhr Flint Wassili Goldfarn an und fuhrwerkte mit groben Händen einen verzierten, perlmuttweißen Revolver aus dem Jackett des Geschlagenen, »Gerissenes Spiel, du alter Bastard! Ihr!« Feuereifernd richtete Flint die handgefertigte Waffe auf die Stirn einer hübschen, schwarze Mascara-Tränen heulenden Dame in vorderster Reihe. »Wo ist Harley?! Wo ist sein Arbeitszimmer und Bett oder was auch immer?! Der Erste, der mir einen Tipp gibt, wird vielleicht nicht erschossen!«
      Die Masse schrie und jammerte und bibberte, den mit der Pistole herumfuchtelnden Wahnsinnigen um Gnade anflehend, während Krill sich im Hintergrund dieser beklemmenden Szenerie ein verstiegenes, stolzes Lächeln nicht verkneifen konnte. Zufrieden besah er sich das Werk der vergangenen Monate, dieses Konstrukt sozialer Einflüsse und isolierter Konditionierung, und musste sich eines ernsthaften, beinahe väterlichen Impulses erwehren. Der Meermann entwickelte freundschaftliche Gefühle für den jungen Flint Rogers und überlegte kurz, ob er den Finger vom Abzug lotsen oder fester an den Lauf pressen sollte. Hätte er eine Münze gehabt, wäre die Entscheidung wohl dem Zufall überlassen worden.
      »Flint«, langsam tatschten die Tentakel des Kraken auf den manischen Rotschopf zu, eine von ihnen deutete auf den kauernden, schmerzgeschüttelten Goldfarn, »Linke Hosentasche.«
      Flint zauderte keine Sekunde. Barsch vergrub er seine Hand in der Hose des stumm fluchenden Offiziers und zerrte ein kleines, unscheinbares Faltkärtchen heraus.
      »Eine ›Vivre-Card‹«, erklärte Krill unaufgeregt dem aufgeregten Flint, »Ich wette, sie führt zu Harley.«
      »Warum sollte…ich…so eine…haben…?«, protestierte Goldfarn ertappt, handelte sich jedoch nur einen stumpfen Schlag von Krills Schwertschneide ein.
      »Wer weiß, alter Knabe?«, erwiderte Krill doppelbödig und glitt selbstgefällig an dem alten Fötus vorbei, der sich auf den rissigen Fliesen windete. Flint tauchte einige unwirsche Blicke mit Goldfarn, den restlichen Überlebenden und Krills Hinterkopf aus, bevor er sich Goldfarns altmodische Pistole an den Gürteln klemmte und dem Kraken rasch folgte.


      »Moira. Moira. Aufwachen…Das ganze Schloss stürzt zusammen und die Törtchen sind alle. Zeit zu ge~hen…!«
      Moira Graham lamentierte lethargisch, als sie die sturmdurchwühlten grauen Augen aufschlug und dösig in das mollige Gesicht blickte, dessen rosig-runde Wangen, dumpf leuchtende Braunaugen und verräterische Grübchen sie bis in den Tod zu verfolgen schienen. Im Halbschlaf beobachtete sie die wippenden Bewegungen der buschigen brünetten Zöpfe, die wie flauschige Fellbälle auf dem runden Schädel auf und ab hüpften, während ein kleiner, voller Mund unablässig auf die Benommene einredete.
      »Kannst du mich hören? Geht es, Moira? Erkennst du mich?«, waren die ersten Worte, die die Honigblonde erfassen konnte und sie nickte, wie ein kleines Kind seiner Mutter zunickt, um jene höflich aus dem Spielzimmer zu vertreiben. Doch die tiefen, braunen Augen durchschauten den Trick und verengten sich mandelklein, um kritische Empörung auf Moiras armes, gewölbtes Gesicht herniedergehen zu lassen.
      »Moira. Wieso tust du mir das an?«, fragte das Pummelchen und stemmte die kleinen, knolligen Fäuste in die wohlgebauten Hüften, »Glotzt mich an wie ein Rindvieh. Komm, lächle doch mal. Für mich.«
      Moira - sie wusste selbst nicht, welcher Wahnsinn von ihr Besitz ergriffen hatte - tat wie gebeten und schenkte Gráinne Mayread Bloom, der »Bärin von Andarta«, ein schmales, schwachsinniges Lächeln. Die Angelächelte grinste zurück, herablassend und selbstgefällig, bevor sie der liegenden Moira ungelenk in eine halbvertikale Position verhalf und begann, über dieses und jenes zu plaudern, als stürzte das Schloss nicht unter ihren Füßen zusammen. Moira ließ die knubbeligen Finger und tratschenden Worte Blooms abwesend über sich ergehen. Erschüttert über die bloße Anwesenheit ihrer alten Freundin und Mitstreiterin versuchte sie hartnäckig und irritiert, die fehlenden Bruchstücke der letzten Minuten zusammenzusetzen. Erfolglos.
      »Bloom…? Wie bist du…hierher…?«, stammelte sie sinn- und orientierungslos, womit sie die quasselnde Braunhaarige zumindest aus dem Redefluss zu drängen schien. Für eine Sekunde verdunkelte sich das pausbäckige Gesicht Blooms, bevor es wieder aufklarte und Moira einen fragwürdigen Kuss auf die Stirn drückte, der einen erdbeerroten Schatten der bewussten Lippen hinterließ.
      »Och, arme kleine Moira«, raspelte die »Bärin« süßlich und tätschelte sich die buschigen, dicken Zöpfe zurecht, »Habe ich dich auf den Kopf fallen lassen? Oder bist du schwindsüchtig? Armes, kleines, dünnes Ding. Nein, Hör zu!« Wie aufgezogen erhob sich Gráinne - Moira mit dem geschmacklosen Violett ihres gescheckten, taillierten Bloomer-Kostüms blendend, dessen intensivleuchtende Pracht nur durch einen dunkelbraunen Pardessus gebändigt werden konnte - und tippte selbstgefällig gegen die Spitze ihrer schwarzen Lackschuhe, unter denen seltsame ballartige Sohlen verstohlen unter dem Gewicht der molligen Braunhaarigen wippten.
      »Die haben dich gerettet. Das Geschäft mit dieser Psycho-Sippe war zwar ein echter Reinfall, aber du weißt ja, wie ich immer was rausschlage. Jedenfalls…«
      »Ja…warte. Was?« Endlich fand Moira sich selbst im Gewirr ihrer Kopfschmerzen und Schwindelanfälle wieder, woraufhin sie sich entschieden, wenn auch etwas wacklig, auf die langen Beine stellte und Bloom in alter, aristokratischer Ehrwürdigkeit in die mattbraunen Augen blickte. »Das Geschäft mit der Germa ist geplatzt?«
      »Wie ein mit Nadeln gefüllter Luftballon«, erwiderte Gráinne kokett, »Die ganze Familie ist nicht ganz dicht. Als wären Oma und Mama eine Person gewesen, wenn du verstehst, was ich meine…«
      »Und sie haben dir trotzdem…Schuhe geschenkt?«
      Bloom lachte leise und gehässig auf:
      »Quatsch. Bist du dumm? Ich habe sie entwendet. Meine Abreise war von…überstürzter Natur.«
      Seufzend legte Moira den Kopf zur Seite und verschränkte die schlanken Arme vor der zarten Brust, bevor sie dezent urteilend fragte:
      »Und wieso musstest du überstürzt abreisen?«
      »Weil ich keine missgebildeten Augenbrauen habe«, witzelte Bloom, erntete jedoch keinen Lacher ihrer Freundin. »Weil ich einen der Prinzen vermöbelt habe. Irgendwie.«
      »Was?! Welchen?«
      »Woher soll ich das wissen? Die sehen doch alle gleich aus. Vielleicht war’s auch die Prinzessin, ist bei denen echt schwer zu sagen.«
      Seufzend suchte Moira soeben eine Antwort, die ihre Retterin nicht verletzen oder erbosen würde, als jene bereits wieder die rosige Zunge in den fleischigen Backen tanzen ließ:
      »Jedenfalls - da hast du mich ja unterbrochen, weil du keinen Funken Anstand mehr zu haben scheinst - jedenfalls hatte ich dann noch genügend Zeit, um einen Abstecher hierher zu machen. Ulysses fand die Idee klasse. Anscheinend hat ihn O’Rourke schon den ganzen Tag genervt.«
      »Den ganzen…Tag?«, setzte Moira das Offensichtliche zusammen, »Heißt, du warst schon auf dem Weg hierher, als du Ulysses ›gefragt‹ hast?«
      »Natürlich.« Selbstzufrieden zurrte sich Bloom den Gürtel ihres Mantels enger um die kurvenreiche Taille. »War reine Höflichkeit, dass ich überhaupt gefragt habe. Und siehe da - Gut, dass ich hier bin. Du warst am Arsch und Cathal…wo ist der eigentlich? Ist er mittlerweile komplett in deine Frauenteile eingezogen?«
      »Keinerlei Schamgefühl.«
      »Was ist ein Schamgefühl?«
      Angewidert schnappte Moira nach Luft, bevor sie an sich hinabsah, um Gráinne nicht anschauen zu müssen, deren diverse Vorzüge und liebenswerte Eigenheiten nur allzu oft unter dem grobschlächtigen, selbstzufriedenen Berg verschüttet wurden, der die »Bärin« die meiste Zeit des Tages war. Allein Ulysses fand jederzeit einen Zugang in den weichen, verletzlichen Kern der Braunhaarigen - eine Gabe, für die Moira den launischen Lockenkopf nicht beneidete.
      »Wie bist du hier reingekommen?«, fragte sie schließlich, worauf Gráinne nur einen höhnischen, lachartigen Laut zwischen Zunge und Lippen auspresste und flötete:
      »Du weißt doch, dass ich überall reinkomme. Oder bist du doch auf den Kopf gefallen? Du kommst mir irgendwie langsamer vor als sonst. Jedenfalls…«
      »Ja?«
      »Unterbrich mich doch nicht immer! Jedenfalls…«
      »Entschuldigung.«
      »Macht dir das Spaß?!«
      Moira grinste verschmitzt, während sich Bloom wie eine wütende lilafarbene Glucke aufplusterte. Beide Frauen schwiegen einander passiv-aggressiv an, bis Moira ihrer Freundin schließlich mit einem Zucken ihrer royalen honigblonden Brauen das Sprechen gestattete.
      »Je-den-falls…!«, schnaubte Gráinne, unübersehbar verärgert und stolz, »…hat sich der Plan sowieso geändert. Du und Cathal da unten habt ein neues Ziel. Du dickfälliges Stück, du.«


      Starr und formlos rauschte Thomas Waterloos Gesicht unter seinen leeren Augen vorbei, abgerieben und getragen von den tosenden Fluten, die ganz Schloss Roßkosch durchströmten wie Wildwasser und mitrissen, was in dieser Welt keinen festen Platz hatte. Waterloo beobachtete, wie unzählbare Visionen seiner Selbst im Wasser aufgingen, zerrissen wurden und sich dem schallenden Sog der Wellen hingaben, während sein Körper steif auf seinem Vorsprung neben schrägen Statuetten und schief hängenden Heiligengemälden verharrte. Eine unsichtbare Kraft hielt ihn über den Flüssen, doch eine lautlose Stimme flüsterte ihm schaurige Gedanken ein. Würde er springen, könnte er erfahren, wonach er sich so sehr sehnte: Der Gewissheit, dass er seinen Platz gefunden hatte. Er wäre fest verankert, würde er gerettet werden. Würde Harley ihn retten - und wenn nicht, welchen Platz könnte ein Thomas Waterloo in dieser Welt sonst schon einnehmen?
      Beinahe unbewusst hob sich Waterloos Lederschuh vom Boden, baumelte verdächtig nahe über dem Rand des Vorsprungs, unter dem das drohende Wasser sausend seine ewige Bahn zog. Er wollte es wagen, die Stimme befeuerte seine existentielle Neugier und alles, was sich einst bewegte, verging im goldenen Rauch einer verheißungsvollen Aussicht auf Rettung. Gerade fasste sich Waterloo ein Herz und setzte zum Sprung in das tödliche Nass an, als ihn die staubige Wucht der Dionisia Lorca erfasste und aus der Gefahrenzone zerrte.
      »Was zum Teufel?!«, fuhr sie ihn an - halb Staub, halb Furie - und hämmerte ihren spindeldürren Zeigefinger auf seine bebende Brust, »Wolltest du-?! Wolltest du etwa…?!«
      »Ich…weiß es nicht!«, platzte Waterloo mit tränenfeuchten grünen Augen heraus, »Ich…da war diese Frau. Graham. Und sie hat mich…eine Träne und in dieser Träne hat sie…habe ich Dinge gesehen. Alte Dinge, neue Dinge. Sie hat mich durch die Hölle geschickt und dann wachte ich auf und überall war Wasser und ich dachte, dass-«
      Eine klatschende Ohrfeige beendete die stumpfe, hysterische Fieberrede des Blauhaarigen und zeichnete einen brennenden Abdruck in dessen aufgelöstes, erbarmungswürdiges Gesicht. Lorca schien keine Geduld für die verletzliche Natur des jungen Mannes aufzubringen und versuchte gar nicht erst, dessen Leiden näher als eine keusche Armlänge an sich herankommen zu lassen.
      »Du reißt dich jetzt zusammen! Das Schloss stürzt ein!«
      »Das…ja«, endlich wieder ansatzweise klaren Verstandes begann Waterloo, sich die blaue Mähne zu zerzausen und wunderte:
      »Was ist eigentlich passiert? Und wo ist Harley.«
      »Der…« Lorca unterdrückte den Drang, dem armen Waterloo für die simple Erwähnung dieses Namens die Hoden aus den Nasenlöchern zu ziehen. »Carla kümmert sich um ihn.«
      »Nicht, wenn wir das verhindern können.«
      Perplex verdrehten Lorca und Waterloo die Hälse und staunten, als sie den jungen Rotschopf erblickten, hinter dem sich die hagere, schlaksige Gestalt des Krakenmenschen Krill unheilschwanger in den Schatten abzeichnete.
      »E-er l-lebt«, stotterte Waterloo sichtlich erschüttert, sich erneut die azurblaue Haarmähne kratzend, während Lorca wie eine Klapperschlange zischelte und sich, gleich einer Kobra, in einer Wolke aus dichtem Staub gen Decke erhob.
      »Ihr! Ihr habt alles zerstört!«
      »Ehre wem Ehre gebührt«, merkte Krill trocken an, »Das war ich allein.«

      Dr. Coulombs Krankenzimmer

      Mit der Gewissenhaftigkeit eines Ingenieurs und der Leidenschaft eines zurückgebliebenen Schwarzbrenners stopfte O’Mara einen halben Meter Dickdarm in Mercedes’ aufgestülptes Abdomen zurück, während Clementine Coulomb Leibeskräfte aufbrachte, um einen handgroßen hydraulischen Rotor in einer fleischigen Senke zu positionieren, die in keinem Anatomiebuch der modernen Welt zu finden ist. Ihr chirurgischer Assistent hatte längst die Leitung dieser grotesken und - in ethischer, praktischer und philosophischer Hinsicht- tabulosen Operation übernommen und zweckentfremdete die Doktorin hauptsächlich als bessere Klemme, um schrottreife Apparaturen an Ort und Stelle zu fixieren oder innere Organe vom Hinaus-Purzeln abzuhalten.
      »Wenn das hier rein kommt…«, hörte sie den blonden Schlachter leise und bedeutungsschwanger vor sich hin brabbeln, »…dann kommt dieses Teil dahin und das…ist dann das…ha! Hab dich!«
      Wie ein kleines Kind, das das langerwartete Spielzeug aus einem Geschenkkarton fischt, zog Brian O’Mara plötzlich ein bronzebraunes Mobile ineinandergreifender Streben, Zahnräder und Schläuche aus Mercedes’ aufgeschlitztem Leib und hielt es stolz gegen das weiße Licht der OP-Leuchte.
      »Danach habe ich gesucht. Das Dynamo-Mobile. Weißt du, was das ist?«, stellte er die rhetorische Frage scheinbar an sich selbst, um sie sogleich zu beantworten:
      »Mercedes’ ›Herz‹. Der Knotenpunkt ihrer Lebenskraft. Faszinierendes Teil.« In hohem Bogen pfefferte er es in den nahe gelegenen Mülleimer, bevor er Clementine auftrug:
      »Dahinten, in ihrem Rucksack-« Er fuchtelte mit seiner blutgetränkten behandschuhten Hand wild umher. »-dahinten ist mindestens ein weiteres Teil davon drin. Bring’s bitte her.«
      In einer Mischung aus chirurgischer Abgeklärtheit und stoischer Entrückung schlurfte Dr. Clementine Coulomb zu dem schweren ledernen Tornister, förderte eines der herzgroßen "Mobiles" zutage und warf es dem blutbesudelten Blonden zu. Grinsend bedankte er sich, bevor er Mercedes’ neues Herz mit zweifelhaftem Geschick in ihren Brustkorb korkte.

      Schloss Roßkosch

      In einer schlitternden Bremseinlage, die seinen blassen Körper eher ungelenk um eine Ecke bugsierte, hechtete Flint in einen verwüsteten Seitenflur und stürzte voran, als er das krachende Lärmen des Thomas Waterloo vernahm, der die Kurve verfehlt und vollen Karachos in die gerade zu liegende Wand gerauscht sein musste. Die fluchenden Schreie des Blauhaarigen galoppierten an Flint vorbei, während er hakenschlagend durch die ruinenhaften Gänge und Flure des vormals so prächtigen, so perfekten Schlosses rutschte. Das Öl unter seinen Füßen trug ihn seinem Ziel entgegen und Waterloo, der ihm angeschlagen nachsetzte, glitschte aus und klatschte der Rückenlänge nach auf den harten, bröckelnden Marmorboden.

      Gurgelnde Laute zwängten sich kleinlaut und verängstigt aus der knirschenden Kehle des Krakenmenschen, der in der Wolke dichten Staubes erstickte. Die dunstigen Hände Lorcas schnürten sich wie eiserne Schlingen um den roten Hals und bekämpften das panische Schlucken und Würgen des zuckenden Leibes.
      »Ihr werdet hier alle sterben!«, raunte Lorcas keifende Stimme geisterhaft und manisch durch den braunen, ätzenden Staub und hallte unheilschwanger durch die Ruinen, »Ich töte euch alle!«


      Tropfen. Der marmorne Thron weinte blutrote Tränen, die in die unendliche schwarze Leere hinabfielen und ungehört in den wilden, chlorhaltigen Fluss des Vergessen platschten. Tropfen, die als kleine Rinnsale aus dem gebrochenen Gestein sickerten wie unheilige Offenbarungen eines toten Leibes. Die natürliche, perlenweiche Maserung des erhabenen Throns wurde überflutet und unrein gewaschen, infiziert mit Fleisch und heißen Säften. Der Körper der Psychiaterin, halbiert und filetiert wie ein Zuchtlachs, hing schlaff und schlackend in den zerborstenen Trümmern, ihrer Organe und ihres Odems beraubt; das bernsteinfarbene Auge in ihrem zerfetzten Schädel glotzte, alles spiegelnd und nichts sehend, in einen verlassenen Punkt in den Schatten. Tropfen. Der blutrote Thron weinte nicht länger vergangenen Momenten nach. Ein Tropfen umspielte ihn, der aus den Tiefen aufgestiegen war und um das zerbrochenen Gestein schwebte - und tausende kleine rote Perlen glänzenden Blutes erhoben sich mit ihm. Wie purpurne Luftballons schwebten sie aus dem schwarzen Schlund, schwirrten um die gespaltene Lehne, an welcher blass und lauwarm der zerfetzte Leib klebte. Etwas schreckte die melodisch kreisenden, lauernden Tropfen roten Lebenssaftes nun auf, sie stoben auseinander, wirbelten herum wie Krähen im Sturzflug, rasten gen Himmelszelt und vereinten sich über dem rostbraunen, gesplitterten Schädel zu einer gewaltigen, gallertartigen Masse intensivsten Blutrots. Plötzlich blinzelte das bernsteinfarbene Auge und der Blutsee flutete den marmornen Thron. Alles versank im Menschenrot, bis sich aus der aufschäumenden, platschenden Lache eine Kontur schälte - rein, schlank, kurvig. Ein menschlicher Körper, über den sich endlose Ströme klaren Blutes ergossen.
      Aus unscheinbaren Wellen im scharlachfarbenen Meer entwuchsen lange, rostrote Haarsträhnen, die über schlanke Schultern fielen und nach einem apfelrunden, sich wölbenden Gesäß reckten; schwarze Wimpern stachen wie sich erhebende Schwingen gegen den Strom, und Beine, so lang und seidig wie Rosshaar, spalteten den treibenden roten Wasserfall.
      Die Frau, die dieses Schloss seit so vielen Monaten als Irit Waldmannstraut durchschritten hatte, wurde aus glänzenden Bächen reinen Blutes wiedergeboren und streckte sich als lichte, feuerrote Nymphe dem schwarzen Himmelszelt der wintergebeutelten Insel entgegen. Die Glut ihrer Bernsteinaugen schien heißer und das Lächeln auf den blutroten Lippen verdorbener, als sie ihren barfüßigen Körper, den die zersplitterten Fetzen ihres schwarzen Kleides kaum zu zähmen vermochten, durch die geborstenen Überreste Roßkoschs lenkte. Sie hinterließ blutige, zehngliedrige Abdrücke auf den geschundenen Hallenböden dessen, was einst ein Paradies der Dekadenz und prunkvollen Geltungssucht gewesen war, bevor sich die purpurnen Spuren in den Ritzen und Schollen der aufgeschlagenen, kantigen Steinflure verloren.
      Die Eule aus schwarzem Holz lag tot und mit gestutztem Flügelwerk im Schutt; das Siegel in den Verstand der prominenten Verbrecher, die Tür zum Allerheiligsten der Dr. Irit Waldmannstraut, lag zerstückelt und brach vor dem Rahmen. Zur Verwunderung der Rothaarigen hatte das Sprechzimmer selbst kaum mehr als den anfallenden Kollateralschaden über sich ergehen lassen müssen. Einige der Wandleuchter waren glasklirrend zu Boden gestürzt, der Kamin schien implodiert und die zahllosen Buchwände hatten Tinte und Papier erbrochen. Gleichgültig - und nicht ohne eine vergnügliche Spur narzisstischer Genugtuung - durchwatete die Halbnackte das Meer ihrer vergangenen Monate, das schäumend und knisternd um ihre nackten Füße schwappte, bevor ihr Blick auf die noch immer aufgeschlagenen Seiten der Apokryphen fiel. Sie wandte sich jedoch rasch wieder ab, da es dem gottlosen Machwerk ohne grüne unschuldige Leseaugen an Wirkung fehlte. Bei diesem Gedanken suchte die Rothaarige nach Blutspuren und war nicht überrascht, als sie keine fand. Sofort justierten sich ihre Bernsteinaugen neu und geleiteten ihre blassen, blanken Finger in eine winzige Kerbe am leergewürgten Bücherregal; nicht zu entdecken für jene, die nichts zu suchen wüssten. Ein sachter Druck der zeigenden Fingerkuppe genügte, und die schwarze Rückwand gab ächzend nach und einen tiefen, geheimen Hohlraum preis, in dem ein rotbrauner Handkoffer seit den ersten Tagen seiner Besitzerin im Schloss ausharrte. Sanfte Berührungen konnte er nicht erwarten, als jene ihn endlich aus seinem Versteck befreite und zügig öffnete, um eine taillierte, nebelschwarze Wildlederjacke aus seinem Bauch zu ziehen. Zufrieden schmunzelnd hielt die Rostrothaarige das sündenteure Stück hoch, mit der freien Hand ein kleines feuergoldenes Etui aus einer Innentasche fischend. Nun evolvierte das Schmunzeln zu einem seligen Grinsen und die schwarze Lederjacke landete mit Effet auf dem Bein eines umgestürzten Sessels, während sich das Etui klickend spaltete und entblößte, wonach die Wiedergeborene so sehr verlangte: Eine Packung Herbert-West-Zigaretten und ein Feuerzeug, auf dem gravierte Lettern einer »Cassy« ihre Liebe gestanden. Die schwarzen Wimpern klimperten, als die dunkelroten Lippen das Papier liebkosten, den Moment herbeisehnend, in dem der stickige Rausch des Tabaks den Raum in heilbringende Verdammnis lullen würde. Endlich entfesselte die gasheiße Flamme des Feuerzeugs den Rauch, der zusammen mit Erinnerungen und jedem Gedanken an eine gesundende Lunge fortgeblasen werden durfte, und die Rostrothaarige genoss ihn, wie alles Schädliche genossen wird. Sie rauchte ihr Gewissen auf und straffte die Schultern, um die letzten Fetzen des schwarzen Abendkleides vom Körper perlen zu lassen. Nach all den Monaten, die sich hingezogen und geräkelt hatten wie sieben Katzenleben, war sie frei. Der Rauch der Freiheit quoll aus ihren bebenden Nasenlöchern und nach Gezeiten des Schlafes erhob sich auf ihrem bis in den letzten, kurvigen Winkel tätowierten Rücken, aus einem Meer schwarzer Flammen, mit ausgebreiteten Flügeln, gewetzten Klauen und eisigen blauen Augen, ein großer roter Drache.

      Kapitel 116



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    • Kapitel 110 - Irezumi & Kapitel 111 - Yubitsume

      Ich freue mich sehr, dass es bei dir wieder weitergeht und das gleich mit einen Doppelkapitel. Wobei es von der Länge gefühlt eher zweieinhalb bis drei Kapitel waren. ^.^ Es wird vielleicht etwas dauern, bis ich bei dir wieder in meinen alten Modus bin, bzw. die ganzen Verbindungen und möglichen Handlungsstränge wieder im Kopf habe.

      Im ersten Teil, kann es eigentlich nur um den Kult des Grünen Königs gehen. Hatte der nochmal einen Namen? Jedenfalls scheint vor langer Zeit eine der dunklen Kreaturen dieses Kultes, in einer Höhle eingeschlossen worden zu sein. Jetzt wurde dieses Monster von einem alten Mann befreit, der dabei sein Leben verloren hat. Bei ihm dürfte es sich, genauso wie beim Wendigo, um einen der Jünger dieses Kultes handeln und er hat den Auftrag bekommen diese Bestie zu befreien. Wahrscheinlich sogar vom Grünen König selber, weil ich mir sehr gut vorstellen kann, dass das Auftreten dieser Bestie zu den Zeichen gehört, auf die der Grüne König wartet bzw herbeiführen will. Ähnlich wie die Befreiung vom Barghest bzw. der Bestie von Compeyson in Cal.

      Den Hauptteil deiner beiden Kapitel widmest du dem Kampf zwischen Krill und Rhys, der alleine schon ein Kapitel sehr gut füllen würde. Zu meiner Verwunderung beherrscht auch Rhys das Wasserbändigen, obwohl er meiner Erinnerung nach ein hundertprozentiger Mensch ist. Zwar wurde es in One Piece noch nicht Ausgeschlossen, dass auch Menschen diese Fähigkeiten erlernen können, aber gesehenen haben wir bis jetzt noch keinen. Eine weitere Überraschung ist, dass auch Rhys Teil der Oktave war, da ich bis jetzt von einer reinen Fischmenschengruppierung ausgegangen bin. Zwar wird am Ende von Kapitel 110 vom >Zeichen der Triade< gesprochen, aber ich denke mal, dass die Oktave aus acht Fraktionen/Gruppierungen/Armeen/Zweigen/Verbünden/Ebenen oder was auch immer bestand/besteht und das Tattoo Rhys als der Dritten angehörig kennzeichnet. Etwas unsicher bin ich mir im Bezug auf seine derzeitige Zugehörigkeit, da ich nicht mehr weiß, wie der Status der Oktave ist. Die meiste Zeit klingt es so, als würde die Oktave nicht mehr existieren bzw. Rhys nicht mehr Mitglied sein. Allerdings spricht er davon, Krills Leiche zu Nanami zu schleifen. Aufgrund der möglichen Namensbedeutungen; Nami ist enthalten, aber auch sieben; ja es gibt viele Möglichkeiten; kann ich mir hierunter durchaus eine Anführerin aus den Reihen der Oktave vorstellen, der Rhys immer noch Dient/ Dienen muss. Wie auch immer sein jetziger Status ist, früher schien Rhys ein begeistertes Mitglied der Oktave gewesen zu sein, da er unter anderem Zusammen mit Krills Vater in die Schlacht gezogen ist. Soweit ich mich erinnere, gab es bis jetzt keinen wirklich Hinweis auf diese Verbindung. Zwar wusste Rhys über Krills Herkunft und besonders sein Schwer beschied, aber dies galt auch für Carla.

      Womit ich mich Yubitsume zuwenden möchte. Ich bin mir nicht sicher, ob es schon erwähnt wurde, dass es sich hierbei um ein Drachenschwert handelt, aber überrascht hat es mich nicht. Seine besondere Fähigkeit scheint es zu sein, dass es seinem Träger noch mehr macht über das Wasser gibt, als viele Fischmenschen ehe schon haben. Krill, der ohnehin schon eine gute Wasserkontrolle hat, wird damit zu einer wasserbeherrschenden Gottheit. Er kann das Wasser frei bis ins letzte kontrollieren und zerfetzt Rhys so nicht nur bis ins kleinste, sondern bringt gleich das ganze Schloss zum Einsturz. Krill scheint ein großes Vertrauen in seine anwesenden Freunde zu haben. Zwar befinden sich die Meisten in den Katakomben, welche einen solchen Einsturz durchaus überstehen könnten, aber zumindest Ondine dürfte sich noch Oberirdisch aufhalten. Allerdings sie hat schon so einiges Überlebt und ihre Kräfte dürften in einem solchen Fall durchaus nützlich sein. Wenn ich mich recht entsinne, hat Krill einen der vorherigen Nutzer sogar gekannt und dürfte deswegen einiges über die Fähigkeiten wissen. Eine Sache ist mir nur kritisch aufgefallen, im Text klingt es so, als würde Krill die Farben der Tattoos sehen bzw. wahrnehmen können, aber Farben müsste er mit seiner Feuchtigkeitswahrnehmen doch eigentlich nicht einordnen können.

      Damit komme ich zu nächsten Gespann, Luca Briatore & Cathal Donoghue vs. Effie Rappaport. Cathal veranstaltet mit seinen Shillelagh ein wahres Schlachtfest, anders kann man es eigentlich nicht beschreiben. Allerdings fällt mir auch hier eine Kleinigkeit auf, während bei Lucas Kampf, sich die Doppelgänger immer direkt in Seifenblasen aufgelöst haben, wenn sie tödlich getroffen wurden, klingt es hier so, als würden ihre Leichen(teile) länger herumliegen. Ja, die Körper werden regelrecht zerschmettert und Knochen, Blut und Hirn fliegen fröhlich durch die Gegend. Wüsste ich es nicht besser und würde Auszüge aus beiden Kämpfen lesen, in der keine Namen enthalten sind, würde ich wahrscheinlich von zwei Unterschiedlichen TF ausgehen, die einen ähnlichen Effekt haben.

      Letztendlich hast du dich für die Zwillingsfrucht entscheidenden, zumindest wenn Cathal recht hat. Sofern ich es verstehe, kann sie eine unbegrenzte Zahl von Doppelgängern/Zwillingen erzeugen, welche alle eigenständig handeln und agieren können. Allerdings werden sie immer dümmer, sofern man in kurzer Zeit sehr viele von ihnen Nachproduzieren muss. Dadurch ist noch immer nicht geklärt, warum einige einige Leiche länger liegenbleiben/existieren können als andere, aber ich würde mal vermuten, dass nur das Original die TK und neue Schwestern produzieren kann, weswegen Effie auch auf der Insel sein muss.

      Cathal kann zwar ohne größere Probleme jede Effie zu Mus verarbeiten, aber die schiere Menge macht ihn doch irgendwann müde, weswegen er letztendlich auf seine TK zurückgreift. Er hatte die Arznei oder war es die Medinzin-Frucht ?( , jedenfalls eine die gute stärkende Säftchen produzieren konnte. Wie ich damals schon geschrieben haben, können Medikamente aber nicht nur zur Heilung, sondern auch zu Schädigung eingesetzt werden und dies dürfte gerade geschehen. Denn was auch immer Cathal hier ausdünstet, es macht die Zwillinge nicht fitter und kampftauglicher, sondern scheint sie zu schwächen bzw behindern.

      Als nächstes hätten wir dann Ondine und Dr. Waldmannstraut, wo die Psychiaterin es geschafft zu haben scheint, das unnahbare Mädchen zu knacken. Jedenfalls wirkt Ondine jetzt etwas verunsichert und versucht sich mit den Apokryphen abzulenken, was zeigt, dass sie einfach nicht normal ist. :D Die Apokryphen sollten jeden normalen Menschen mehr aus dem Konzept bringen als ein Gespräch mit Irit, obwohl dies auch keine Erholung sein dürfte. XD Bevor wir aber durch Irit mehr über Ondines Psyche und Leben erfahren, kommt uns Carla in die Quere und holt Irit für das Gespräch mit Harley ab. Mit der Aussage, dass sie bald zurück sind und Ondine in diesem Zimmer bleiben soll, verschwinden die beiden Frauen. Na, ob Ondine es schafft dort ruhig zu warten, auch wenn ihr kein zusammenstürzendes Schloss in die quere kommen würde, also ich weiß nicht. ;)

      Damit wenden wir uns dem anderen "Kind" der Gruppe zu. Während Luca wenigstens noch etwas gegen Effie ausrichten konnte, sieht Flint absolut kein Land gegen seinen Gegner. Er hat sich bis jetzt nur weitere Verletzungen und besonders Verbrennungen zugezogen, die einen Kampf immer weiter erschweren. Seine neuste Idee könnte etwas mit dem Verstopfen des Schornsteins zu tun haben, da er sich einen höheren Stand sucht. Da er aber davor mit dem umstoßen einer Säule und einer einstürzenden Decke einen kleinen Erfolg feiern konnte, dürften seine Pläne eher in diese Richtung gehen. Was wird der Kleine erstaunt sein, wenn gleich das ganze Schloss mit runterkommt. XD

      Als letztes gibt es dann noch Sol und Bobby Coppola, bei denen sich die Situation in wenigen Augenblicken komplett gewendet zu haben scheint. Hier gibt es im Bezug auf Sols Vorgeschichte die meisten Lücken in meiner Erinnerung, weswegen ich sowohl meinen letzten Kommentar als auch das letzte Kapitel unter diesem Gesichtspunkt noch einmal überflogen habe.

      Es scheint zwei Personen zu geben, die an ihr Interesse haben. Zum einen ihr Vater, den sie kaum kennengelernt hat und dann ihren Geliebten/Mann oder wie auch immer man seinen Status bezeichnen möchte. Chopper scheint beide zu kennen bzw. ihren Vater kennt er persönlich. Ob sich diese beiden Personen kennen oder mögen ist dagegen noch nicht klar. Während ich ihren Vater immer noch fest der Marine zurechne, bin ich mir bei ihrem Geliebten nicht so sicher. Er scheint ein großer Anführer zu sein, aber er arbeitet auch sehr viel, bzw. ist selten (pünktlich) zu Hause. Vielleicht könnte man durchaus davon ausgehen, dass er ein Feind der WR ist, würde ihren Status irgendwie nochmal herausstellen, wenn sie für beide Seiten, auch als Druckmittel wichtig wäre. Weiterhin scheint sie trotz allem ihren Geliebten noch positive Gefühle entgegen zu bringen. Was mit ihrem Kind ist wissen wir noch nicht, aber ich könnte mir sowohl vorstellen, dass es schon Tod ist, als auch dass es noch eine wichtige Rolle spielen wird. Besonders aufgefallen ist mir noch die gute Beobachtungsgabe des Geliebten, da er nach einer einzigen Geste wusste, dass sie Schwanger ist.

      Auch ja da war noch was mit Bobby, der nun auch sein Ende gefunden hat. Wobei es mich schon etwas erstaunt, dass er ihren Stachel vergessen zu haben scheint. Immerhin wurden ihr keine Seesteinhandschellen angelegt, weswegen immer die Gefahr bestand, dass sie sich noch einmal verhandelt und ein so großer Stachel ist definitiv tödlich. Die Einschränkung seiner Frucht war gut gewählt und durchaus nachvollziehbar, wobei ich mir noch etwas unsicher bin, wo sich genau die Grenze >des jeden Detail formen< befindet. Nur das Äußere oder doch mehr, immerhin war seine Pistole geladen und funktionierte, wobei ich mir das Gesten, jedes Details einer Pistole nachzuzeichnen, doch etwas kompliziert in der praktischen Umsetzung vorstelle. Aber eigentlich ist die Einschränkung wie gesagt gut und logisch gesetzt, um in nicht zu mächtig zu machen, also passt schon. :thumbup:

      Puh das war mal wieder viel Text und am Ende ging mir etwas die Puste aus. Allgemein hat mit alles wieder wunderbar gefallen, die Kämpfe waren sehr schön und bildlich gut Umgesetzt. Der eine künstlerisch, ästhetisch der Andre bildlich brutal. Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht in deine Welt einzutauchen und ich freue mich schon auf dein nächstes Kapitel. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 110 & 111

      Sehr schön, mal wieder etwas von dir lesen. ^^
      Ich denke, ich werde mich auch erstmal wieder zurechtfinden müssen, aber ich habe ja das Glück, nicht die Masse an Ffs zu verfolgen. Trotzdem musste ich mich gerade in die ersten Absätze zweimal einlesen um die Schachtelsätze, die ich mittlerweile zu schätzen weiß, in mein Hirn aufzunehmen xD

      Ich fange heute mal nicht direkt mit dem Geschehen sondern mit den Kapitelnamen an.
      Irezumis wurden in Japan für Ausgestoßene und Prostituierte, oder auch Straftäter genutzt um diese zu Brandmarken. Besonders in der Jakuza ein Zeichen der lebenslangen Zugehörigkeit. Yubitsume ist das Abschneiden der Fingerkuppen als Zeichen der Wiedergutmachung bzw auch der Bestrafung. Ebenfalls etwas, das die Jakuza handhabt. Dass die Oktave quasi die Jakuza in deiner FF ist, wissen wir ja bereits. Da frag ich mich, wie viele Fingerkuppen von Yubitsume wohl bereits abgeschnippelt wurden... ^^

      Im ersten Teil handelt es sich wohl um einen FB, womöglich, wie der GK entfesselt oder von seinen Ketten befreit wurde. Es könnte auch eine andere Kreatur sein, aber irgendwie klang es für mich nach dem GK. Fragt sich, wer diese Ketten angelegt hat. Du meintest mal, dass diese Geschichte vor den Geschehnissen um das verlorene Jahrhundert in OP liegt. Der Kult war also schon mal in Aktion und muss von Irgendwem unterbunden oder verhindert worden sein. Und wie ist das so bei gewissen Kulten? Richtig. Zur Freilassung muss ein Opfer gebracht werden. Mehr oder minder freiwillig. Ein älterer Herr gibt sich hier als Opfer hin. Die Beschreibung seiner Angst, das Summen in diesen kalten und beängstigendem Gang... Da kann ich wieder mehr mit anfangen, wie mit abgerissenen Körperteilen... ^^ Irgendwie erscheint es mir wichtig, dass die Zunge herausgerissen wurde, wobei das auch nur als Mittel zum Zweck gedient haben wird, das Opfer verstummen zu lassen. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass man die quälenden Schreie nicht genießen würde. Sei es nur der GK oder ein anderes süßes Haustier aus dem Shub-al Coza Kult. Schreie bringen das Blut doch viel mehr in Wallung, so lohnt sich ja die ganze Folter kaum. Das muss der Täter doch genießen und sich dran aufgeilen. Irgendwie passt das für mich nicht und ich merke gerade, dass ich mich an der Zunge total aufhänge und wende mich daher mal davon ab... xD
      Die Tür zur Zelle zeigt Symbole und Zeichen, vermutlich der der Apokryphen, die die Stelle markieren sollen um den Ort des GK zu kennzeichnen. Oder sie sollen das Biest drinnen halten und wurden, von denen die es eingepfercht haben (Ich werde PETA kontaktieren!), als Art Warnung angebracht. Oder so ähnlich.
      Den ganzen Kram finde ich recht spannend, vorallem die Sache mit der Zunge. Ich will eine Erklärung!

      Ja... weg von den Zungen widme ich mich mal den anderen Dingen zu. Und zwar dem Kampf von Cathal, Luca und Effie. Wobei Luca hier überwiegend mit offenem Mund zuschaut. ^^
      Cathal kämpft mit einem Shillelagh – einer Art Stock bzw Knüppel, ein Irische Waffe, wie google mir verraten hat. Hatten wir das schon mal? Vermutlich, ich kann mich nicht mehr so genau erinnern...
      Cathal hat kämpferisch mehr drauf als seine TF es zuerst vermuten lässt, ansonsten wäre er bei Ulysses aber auch nicht allzu gut aufgehoben. Er kann zwar kämpfen, aber gegen eine unendliche Zahl an Effies kann auch er nichts ausrichten, solange er nicht herausfindet, wer die echte Effie ist. Doch da scheint er nun eine Art Lösung gefunden zu haben. Auch wenn ich sie noch nicht so ganz verstehe. Die Klone werden dümmer, bzw. nennt er sie nun Zwillinge. Sie kann die Konzentration nicht mehr so gut halten und die Klone handeln nicht mehr mit Sinn und Verstand. Soweit verstanden, aber wie will er erkennen, wer hier dumm und wer schlau ist? Das „Gas“ könnte die Lösung sein, denn die echte Effie dürfte noch intelligent genug sein, dem Gas auszuweichen, oder es zumindest zu versuchen. Und die anderen Effies sind zu dumm um darauf zu kommen? Das wäre eine so dämlich einfache Lösung... xD

      Ondine indes lässt sich doch tatsächlich von Irit verunsichern und wird von ihr durchschaut. Die Gute hat ihr Weltbild also wieder hergestellt. Jetzt will ich aber auch wissen, zu welchen Schlussfolgerungen sie gekommen ist. Aber Nein, Cala kommt, womit wir ja schon rechnen durften. Echt eine Frechheit! Trotz Dr. Waldmannstrauts gerade errungen Sieges spürt sie, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist.
      Ondine bleibt mit dem Buch der Apokryphen zurück und irgendwie bleibt bei mir der Verdacht, dass die Kleine eben jenes einstecken wird und die Kopfgeldjäger so zu einigen Informationen kommen.
      Anhand der nicht ganz so jugendfreien Bilder, sie Ondine sich hier anschaut, kann man erfahren, welche anderen Kreaturen zu dem Kult gehören und denen wir womöglich früher oder später begegnen werden. Kopflose Männer, Zwitterwesen aus Mensch und Reptil, die Apokalyptischen Reiter (zumindest klingt „vier Reiter auf nachtbunten Pferdekreaturen...“ sehr danach). Klingt doch nach 'ner tollen Party.

      Flint ist weiterhin sehr unterlegen, scheint sich jedoch mittlerweile einen Plan zurecht gelegt zu haben. Mal sehen. ^^

      Der Kampf zwischen Bobby und Sol geht zu Ende. Bobby ist besiegt und zu seiner FF fällt mir jetzt auch irgendwie nichts ein. Vor seinem Tod, möchte er von Sol noch wissen, wie der Geliebte so war/ist. Warum interessiert sich Bobby überhaupt dafür? Prinzipiell kann ihm das doch vollkommen egal sein.
      Nunja, wir erfahren, dass Sol mit ihrem Geliebten zusammen gewohnt hat und schwanger war. Was aus dem Baby geworden ist, erfahren wir hier noch nicht.

      Den Hauptteil habe ich mir mal für den Schluss aufgehoben.
      Der Kampf zwischen Krill und Rhys klingt einfach gewaltig. Zu Beginn hat es mich sehr verwirrt, dass Rhys anscheinend das Wasser bändigen, oder zumindest blockieren/aufhalten, kann. Damit hatte ich nicht gerechnet, da er nun mal ein Mensch ist.
      Er war Teil der Oktave und da diese in acht Gruppen aufgeteilt wurde, würde ich vermuten, dass Rhys zur siebten Strömung gehört hat. Einfach, weil Nanami wohl etwas mit der sieben zu tun hat und Krill dorthin gebracht werden soll. Gleichzeitig wurde Malory aber auch als „Sklave“ oder „Vollstrecker“ beschrieben, was mich in der Zugehörigkeitsfrage doch verunsichert.
      Jetzt aber mal zu den Tattoos. Sie klingen zwar ziemlich abgefahren, aber wie geht das? Wenn Krill dieses wahrnehmen kann, hätte er das doch schon wahrnehmen müssen, als Rhys sein Oberteil noch anhatte. Und wie genau nimmt er das überhaupt wahr? Dass seine Fähigkeiten ausgeprägt sind wissen wir, aber er kann sogar Farbe auf Haut erkennen? Ich stehe vor einem Rästel
      Krill wird mit Yubitsume fast Gottgleich. Der Kampf hat sich vorher schon genial gelesen, aber der Schluss hat noch einen drauf gesetzt. Die Wassermassen gehorchen ihm auf eine Weise... da dürfte jeder TF Nutzer haushoch unterlegen sein. Er ist mittlerweile so mächtig, dass ich mich Frage, wer ihn besiegen könnte. Zumindest solange Wasser in der Nähe ist. Bzw hinterlässt es auch die Frage, wie stark die Oberhäupter der acht Strömungen der Oktave sind.

      Im Flashback lässt du dann auch einige Informationen über Krill springen. Sehr schön. Wobei schön angesichts der Vergangenheit irgendwie wie ein Hohn klingt. Trotzdem weiß ich gerade absolut nicht, was ich dazu schreiben soll. Dass Krill seinen Vater umgebracht hat, war bereits bekannt. Nur eben nicht die genauen Umstände. Sein nicht gerade bilderbuchhafter Vater hat seinen Sohn weder Menschlichkeit noch Wärme beigebracht und ihn als Marionette zum Töten benutzt. Die Oktave klingt ziemlich krank. Ihre Beweggründe und Ziele kennen wir bisher ja nicht.

      Die zwei Kapitel waren wieder super und ich freue mich auf Weitere. Allerdings erst nach meinem Urlaub. ^^
    • Hallo liebe Leser,

      Kapitel 112 ist endlich fertiggestellt und kann an alter Stelle unter dem Titel "Alles neu; nichts bleibt" gelesen werden. Ich versuche, ab jetzt endlich wieder in einen wöchentlichen Veröffentlichungsrhythmus zu rutschen. Auch wenn es nicht den Anschein macht, würde ich diesen Arc allmählich ganz gerne abschließen. Das nächste Kapitel ist jedenfalls schon i Arbeit und wird hoffentlich spätestens nächsten Sonntag erscheinen. :)

      Bevor es jetzt an die Kommentare geht, möchte ich noch einen Fehler meinerseits richtigstellen, auf den mich qoii gestoßen hat:

      qoii schrieb:

      Zwar wird am Ende von Kapitel 110 vom >Zeichen der Triade< gesprochen, aber ich denke mal, dass die Oktave aus acht Fraktionen/Gruppierungen/Armeen/Zweigen/Verbünden/Ebenen oder was auch immer bestand/besteht und das Tattoo Rhys als der Dritten angehörig kennzeichnet.
      Es sollte natürlich "Zeichen der Oktave" heißen. Die Triade (chinesische Mafia) existiert zwar und war mein Vorbild für den Namen meiner Verbrecherorganisation, welche bekanntlich ansonsten auf den Yakuza beruht, hat in meiner FF aber nichts zu suchen. Es gibt keine Triade, weder als Netzwerk noch als Arm meiner Oktave. Ist auch bereits im Kapitel korrigiert. Ich hoffe, ich habe euch nicht allzu sehr verwirrt. :)

      qoii

      qoii schrieb:

      Im ersten Teil, kann es eigentlich nur um den Kult des Grünen Königs gehen. Hatte der nochmal einen Namen? Jedenfalls scheint vor langer Zeit eine der dunklen Kreaturen dieses Kultes, in einer Höhle eingeschlossen worden zu sein. Jetzt wurde dieses Monster von einem alten Mann befreit, der dabei sein Leben verloren hat. Bei ihm dürfte es sich, genauso wie beim Wendigo, um einen der Jünger dieses Kultes handeln und er hat den Auftrag bekommen diese Bestie zu befreien. Wahrscheinlich sogar vom Grünen König selber, weil ich mir sehr gut vorstellen kann, dass das Auftreten dieser Bestie zu den Zeichen gehört, auf die der Grüne König wartet bzw herbeiführen will. Ähnlich wie die Befreiung vom Barghest bzw. der Bestie von Compeyson in Cal.
      Ja...jain. Ich enthalte mich mal und überlasse dich noch etwas deinen Ideen und Gedanken. Sagen wir einfach mal, dass diese Szene nicht grundlos in diesem Kapitel gezeigt wurde. ;)

      qoii schrieb:

      Den Hauptteil deiner beiden Kapitel widmest du dem Kampf zwischen Krill und Rhys, der alleine schon ein Kapitel sehr gut füllen würde. Zu meiner Verwunderung beherrscht auch Rhys das Wasserbändigen, obwohl er meiner Erinnerung nach ein hundertprozentiger Mensch ist. Zwar wurde es in One Piece noch nicht Ausgeschlossen, dass auch Menschen diese Fähigkeiten erlernen können, aber gesehenen haben wir bis jetzt noch keinen. Eine weitere Überraschung ist, dass auch Rhys Teil der Oktave war, da ich bis jetzt von einer reinen Fischmenschengruppierung ausgegangen bin. Zwar wird am Ende von Kapitel 110 vom >Zeichen der Triade< gesprochen, aber ich denke mal, dass die Oktave aus acht Fraktionen/Gruppierungen/Armeen/Zweigen/Verbünden/Ebenen oder was auch immer bestand/besteht und das Tattoo Rhys als der Dritten angehörig kennzeichnet. Etwas unsicher bin ich mir im Bezug auf seine derzeitige Zugehörigkeit, da ich nicht mehr weiß, wie der Status der Oktave ist. Die meiste Zeit klingt es so, als würde die Oktave nicht mehr existieren bzw. Rhys nicht mehr Mitglied sein. Allerdings spricht er davon, Krills Leiche zu Nanami zu schleifen. Aufgrund der möglichen Namensbedeutungen; Nami ist enthalten, aber auch sieben; ja es gibt viele Möglichkeiten; kann ich mir hierunter durchaus eine Anführerin aus den Reihen der Oktave vorstellen, der Rhys immer noch Dient/ Dienen muss. Wie auch immer sein jetziger Status ist, früher schien Rhys ein begeistertes Mitglied der Oktave gewesen zu sein, da er unter anderem Zusammen mit Krills Vater in die Schlacht gezogen ist. Soweit ich mich erinnere, gab es bis jetzt keinen wirklich Hinweis auf diese Verbindung. Zwar wusste Rhys über Krills Herkunft und besonders sein Schwer beschied, aber dies galt auch für Carla.
      Ich schicke mal voraus, dass Rhys nicht genau die gleichen Fähigkeiten besitzt wie ein Fischmensch. Dieser Eindruck wird zwar erweckt, ist jedoch nicht vollkommen richtig. Es wird noch eine abschließende Szene geben, die Rhys' Kräfte genügend und hoffentlich zufriedenstellend erklärt.
      Allerdings kann nach unserem Wissensstand auch ein Mensch das Fischmenschenkarate erlernen. Denk nur mal an Koala in der Revolutionsarmee, die im DR-Arc als "Trainerin des Fischmenschenkarate" vorgestellt wurde. :)

      Die Oktave existiert noch, jedoch längst nicht mehr in alter Pracht. Interne Machtkämpfe verkrüppeln die Organisation. Aus diesem Grund sollte Rhys auch Krill und das Schwert heranschaffen - wer den Verräter tötet und Yubitsume in seine Gewalt bringt, könnte sich symbolisch zum Herrscher aufschwingen. Rhys war also im Auftrag mind. eines verbleibenden Oyabun unterwegs. Quasi zur Ehre der Oktave, auch wenn ihn das nicht wirklich gekümmert haben dürfte.^^

      qoii schrieb:

      Womit ich mich Yubitsume zuwenden möchte. Ich bin mir nicht sicher, ob es schon erwähnt wurde, dass es sich hierbei um ein Drachenschwert handelt, aber überrascht hat es mich nicht. Seine besondere Fähigkeit scheint es zu sein, dass es seinem Träger noch mehr macht über das Wasser gibt, als viele Fischmenschen ehe schon haben. Krill, der ohnehin schon eine gute Wasserkontrolle hat, wird damit zu einer wasserbeherrschenden Gottheit. Er kann das Wasser frei bis ins letzte kontrollieren und zerfetzt Rhys so nicht nur bis ins kleinste, sondern bringt gleich das ganze Schloss zum Einsturz. Krill scheint ein großes Vertrauen in seine anwesenden Freunde zu haben. Zwar befinden sich die Meisten in den Katakomben, welche einen solchen Einsturz durchaus überstehen könnten, aber zumindest Ondine dürfte sich noch Oberirdisch aufhalten. Allerdings sie hat schon so einiges Überlebt und ihre Kräfte dürften in einem solchen Fall durchaus nützlich sein. Wenn ich mich recht entsinne, hat Krill einen der vorherigen Nutzer sogar gekannt und dürfte deswegen einiges über die Fähigkeiten wissen. Eine Sache ist mir nur kritisch aufgefallen, im Text klingt es so, als würde Krill die Farben der Tattoos sehen bzw. wahrnehmen können, aber Farben müsste er mit seiner Feuchtigkeitswahrnehmen doch eigentlich nicht einordnen können.
      Dass es sich bei Krills Schwert um ein Drachenschwert handelte, müsste schon erwähnt worden sein. Im letzten Arc, glaube ich. Bin mir da aber nicht ganz sicher. Erwähnt wurde es aber definitiv. Recht hast du, dass Yubitsume erst in den Händen eines Fisch-/Meermenschen seine wahre Kraft entfesseln kann. Wie du sagtest, Krill besitzt nahezu gottgleiche Kräfte. Jedoch verlassen ihn diese relativ schnell, sobald ihm das Wasser ausgeht oder er das Schwert verliert. Also auch eine sehr zweischneidige Angelegenheit.

      Das mit den Tätowierungen hätte ich zugegebenermaßen besser schreiben können. Krill hat sie wahrgenommen und dann hat, zur genaueren Beschreibung, der Erzähler übernommen. Kam vielleicht falsch rüber. Krill kann natürlich keine Farben wahrnehmen, sondern nur die Konturen und Intensität (hell/dunkel) der Tattoos, je nachdem, wie viel Tinte für eine Stelle verwendet wurde. Farben gingen dann doch viel zu weit.

      Ansonsten ist Krill halt Krill. Mal eben das ganze Schloss zerschnetzeln, um alle zu retten. Großes Vertrauen ist da fast noch untertrieben. xD

      qoii schrieb:

      Damit komme ich zu nächsten Gespann, Luca Briatore & Cathal Donoghue vs. Effie Rappaport. Cathal veranstaltet mit seinen Shillelagh ein wahres Schlachtfest, anders kann man es eigentlich nicht beschreiben. Allerdings fällt mir auch hier eine Kleinigkeit auf, während bei Lucas Kampf, sich die Doppelgänger immer direkt in Seifenblasen aufgelöst haben, wenn sie tödlich getroffen wurden, klingt es hier so, als würden ihre Leichen(teile) länger herumliegen. Ja, die Körper werden regelrecht zerschmettert und Knochen, Blut und Hirn fliegen fröhlich durch die Gegend. Wüsste ich es nicht besser und würde Auszüge aus beiden Kämpfen lesen, in der keine Namen enthalten sind, würde ich wahrscheinlich von zwei Unterschiedlichen TF ausgehen, die einen ähnlichen Effekt haben.Letztendlich hast du dich für die Zwillingsfrucht entscheidenden, zumindest wenn Cathal recht hat. Sofern ich es verstehe, kann sie eine unbegrenzte Zahl von Doppelgängern/Zwillingen erzeugen, welche alle eigenständig handeln und agieren können. Allerdings werden sie immer dümmer, sofern man in kurzer Zeit sehr viele von ihnen Nachproduzieren muss. Dadurch ist noch immer nicht geklärt, warum einige einige Leiche länger liegenbleiben/existieren können als andere, aber ich würde mal vermuten, dass nur das Original die TK und neue Schwestern produzieren kann, weswegen Effie auch auf der Insel sein muss.
      Effie kann selbst steuern, wann die "getöteten" Körper zerplatzen. So konnte sie etwa Luca ihren Tod vorgaukeln, indem sie den Klon nicht sofort in Blasen auflöste. Indem sie die Doppelgänger im Kampf gegen Cathal nicht sofort verschwinden lässt, muss er sich durch ein Meer aus Körpern und Blut kämpfen, was natürlich immer eher widrige und nachteilige Umstände sind. Kurz: Effie bestimmt, wann ihre Schöpfungen wieder verschwinden.

      qoii schrieb:

      Letztendlich hast du dich für die Zwillingsfrucht entscheidenden, zumindest wenn Cathal recht hat. Sofern ich es verstehe, kann sie eine unbegrenzte Zahl von Doppelgängern/Zwillingen erzeugen, welche alle eigenständig handeln und agieren können. Allerdings werden sie immer dümmer, sofern man in kurzer Zeit sehr viele von ihnen Nachproduzieren muss. Dadurch ist noch immer nicht geklärt, warum einige einige Leiche länger liegenbleiben/existieren können als andere, aber ich würde mal vermuten, dass nur das Original die TK und neue Schwestern produzieren kann, weswegen Effie auch auf der Insel sein muss.
      Alles richtig. Im neuen Kapitel gibt es auch die finale Erklärung zu ihren Kräften und die wohl mächtigste Seite dieser Frucht wird offenbart - und damit auch, wieso ich die Frucht gerade an die Zwillingsthematik angelehnt habe. Effie enttäuscht nicht, denke ich. ;)

      qoii schrieb:

      Cathal kann zwar ohne größere Probleme jede Effie zu Mus verarbeiten, aber die schiere Menge macht ihn doch irgendwann müde, weswegen er letztendlich auf seine TK zurückgreift. Er hatte die Arznei oder war es die Medinzin-Frucht , jedenfalls eine die gute stärkende Säftchen produzieren konnte. Wie ich damals schon geschrieben haben, können Medikamente aber nicht nur zur Heilung, sondern auch zu Schädigung eingesetzt werden und dies dürfte gerade geschehen. Denn was auch immer Cathal hier ausdünstet, es macht die Zwillinge nicht fitter und kampftauglicher, sondern scheint sie zu schwächen bzw behindern.
      Fast, die Pharma-Frucht. Läuft aber ungefähr auf's gleiche hinaus. Ansonsten hast du hier den richtigen Riecher.^^

      qoii schrieb:

      Als nächstes hätten wir dann Ondine und Dr. Waldmannstraut, wo die Psychiaterin es geschafft zu haben scheint, das unnahbare Mädchen zu knacken. Jedenfalls wirkt Ondine jetzt etwas verunsichert und versucht sich mit den Apokryphen abzulenken, was zeigt, dass sie einfach nicht normal ist. :D Die Apokryphen sollten jeden normalen Menschen mehr aus dem Konzept bringen als ein Gespräch mit Irit, obwohl dies auch keine Erholung sein dürfte. XD Bevor wir aber durch Irit mehr über Ondines Psyche und Leben erfahren, kommt uns Carla in die Quere und holt Irit für das Gespräch mit Harley ab. Mit der Aussage, dass sie bald zurück sind und Ondine in diesem Zimmer bleiben soll, verschwinden die beiden Frauen. Na, ob Ondine es schafft dort ruhig zu warten, auch wenn ihr kein zusammenstürzendes Schloss in die quere kommen würde, also ich weiß nicht.
      Ja, sagen wir einfach...es gibt Komplikationen. xD
      Ondine ist gewiss nicht normal. Sonst hätte Krill wohl kaum solch ein Interesse an dem Mädchen. Der Meermann gibt sich doch nicht mit normalen Dingen ab.^^

      qoii schrieb:

      Damit wenden wir uns dem anderen "Kind" der Gruppe zu. Während Luca wenigstens noch etwas gegen Effie ausrichten konnte, sieht Flint absolut kein Land gegen seinen Gegner. Er hat sich bis jetzt nur weitere Verletzungen und besonders Verbrennungen zugezogen, die einen Kampf immer weiter erschweren. Seine neuste Idee könnte etwas mit dem Verstopfen des Schornsteins zu tun haben, da er sich einen höheren Stand sucht. Da er aber davor mit dem umstoßen einer Säule und einer einstürzenden Decke einen kleinen Erfolg feiern konnte, dürften seine Pläne eher in diese Richtung gehen. Was wird der Kleine erstaunt sein, wenn gleich das ganze Schloss mit runterkommt. XD
      To be continued...^^

      qoii schrieb:

      Es scheint zwei Personen zu geben, die an ihr Interesse haben. Zum einen ihr Vater, den sie kaum kennengelernt hat und dann ihren Geliebten/Mann oder wie auch immer man seinen Status bezeichnen möchte. Chopper scheint beide zu kennen bzw. ihren Vater kennt er persönlich. Ob sich diese beiden Personen kennen oder mögen ist dagegen noch nicht klar. Während ich ihren Vater immer noch fest der Marine zurechne, bin ich mir bei ihrem Geliebten nicht so sicher. Er scheint ein großer Anführer zu sein, aber er arbeitet auch sehr viel, bzw. ist selten (pünktlich) zu Hause. Vielleicht könnte man durchaus davon ausgehen, dass er ein Feind der WR ist, würde ihren Status irgendwie nochmal herausstellen, wenn sie für beide Seiten, auch als Druckmittel wichtig wäre. Weiterhin scheint sie trotz allem ihren Geliebten noch positive Gefühle entgegen zu bringen. Was mit ihrem Kind ist wissen wir noch nicht, aber ich könnte mir sowohl vorstellen, dass es schon Tod ist, als auch dass es noch eine wichtige Rolle spielen wird. Besonders aufgefallen ist mir noch die gute Beobachtungsgabe des Geliebten, da er nach einer einzigen Geste wusste, dass sie Schwanger ist.
      Recht hast du, sowohl mit deinen Ausführungen zum Vater als auch zum Geliebten. Sol ist eine spannende Figur und wird, auf die ein oder andere Weise, noch in der Geschichte wichtig werden. Ich möchte die große Überraschung aber nicht verderben, deshalb halte ich jetzt meine Klappe. ;)

      qoii schrieb:

      Auch ja da war noch was mit Bobby, der nun auch sein Ende gefunden hat. Wobei es mich schon etwas erstaunt, dass er ihren Stachel vergessen zu haben scheint. Immerhin wurden ihr keine Seesteinhandschellen angelegt, weswegen immer die Gefahr bestand, dass sie sich noch einmal verhandelt und ein so großer Stachel ist definitiv tödlich. Die Einschränkung seiner Frucht war gut gewählt und durchaus nachvollziehbar, wobei ich mir noch etwas unsicher bin, wo sich genau die Grenze >des jeden Detail formen< befindet. Nur das Äußere oder doch mehr, immerhin war seine Pistole geladen und funktionierte, wobei ich mir das Gesten, jedes Details einer Pistole nachzuzeichnen, doch etwas kompliziert in der praktischen Umsetzung vorstelle. Aber eigentlich ist die Einschränkung wie gesagt gut und logisch gesetzt, um in nicht zu mächtig zu machen, also passt schon.
      Naja, so~ kompliziert nicht. Zeige- und Mittelfinger bilden den Lauf, der Daumen wird als Hahn "gespannt" und der Ringfinger betätigt dann den Abzug. Mit etwas Geschick und viel Übung sehr effektiv und nicht mehr so schwierig. Andere Gesten sind da schon schwieriger, was diese vermeintlich übermächtige Frucht sehr einschränkt. Und so soll es ja auch sein. Er musste das unsichtbare Band etwas erst gestisch "aufwickeln", zudem könnte er nicht einfach die Faust ballen und damit einen anderen Menschen erwürgen. Er muss immer etwas modellieren, wie ein Pantomime mit einer Box, einer Wand, einem Seil etc.

      Bobby hat Sol schlichtweg zu früh aufgegeben. Er glaubte, sie habe sich mit ihrem Schicksal arrangiert. Damit lag er falsch.
      Lyca


      Lyca schrieb:

      Ich fange heute mal nicht direkt mit dem Geschehen sondern mit den Kapitelnamen an.
      Irezumis wurden in Japan für Ausgestoßene und Prostituierte, oder auch Straftäter genutzt um diese zu Brandmarken. Besonders in der Jakuza ein Zeichen der lebenslangen Zugehörigkeit. Yubitsume ist das Abschneiden der Fingerkuppen als Zeichen der Wiedergutmachung bzw auch der Bestrafung. Ebenfalls etwas, das die Jakuza handhabt. Dass die Oktave quasi die Jakuza in deiner FF ist, wissen wir ja bereits. Da frag ich mich, wie viele Fingerkuppen von Yubitsume wohl bereits abgeschnippelt wurden... ^^
      Sehr viele.^^

      Lyca schrieb:

      Im ersten Teil handelt es sich wohl um einen FB, womöglich, wie der GK entfesselt oder von seinen Ketten befreit wurde. Es könnte auch eine andere Kreatur sein, aber irgendwie klang es für mich nach dem GK. Fragt sich, wer diese Ketten angelegt hat. Du meintest mal, dass diese Geschichte vor den Geschehnissen um das verlorene Jahrhundert in OP liegt. Der Kult war also schon mal in Aktion und muss von Irgendwem unterbunden oder verhindert worden sein. Und wie ist das so bei gewissen Kulten? Richtig. Zur Freilassung muss ein Opfer gebracht werden. Mehr oder minder freiwillig. Ein älterer Herr gibt sich hier als Opfer hin. Die Beschreibung seiner Angst, das Summen in diesen kalten und beängstigendem Gang... Da kann ich wieder mehr mit anfangen, wie mit abgerissenen Körperteilen... ^^ Irgendwie erscheint es mir wichtig, dass die Zunge herausgerissen wurde, wobei das auch nur als Mittel zum Zweck gedient haben wird, das Opfer verstummen zu lassen. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass man die quälenden Schreie nicht genießen würde. Sei es nur der GK oder ein anderes süßes Haustier aus dem Shub-al Coza Kult. Schreie bringen das Blut doch viel mehr in Wallung, so lohnt sich ja die ganze Folter kaum. Das muss der Täter doch genießen und sich dran aufgeilen. Irgendwie passt das für mich nicht und ich merke gerade, dass ich mich an der Zunge total aufhänge und wende mich daher mal davon ab... xD
      Die Tür zur Zelle zeigt Symbole und Zeichen, vermutlich der der Apokryphen, die die Stelle markieren sollen um den Ort des GK zu kennzeichnen. Oder sie sollen das Biest drinnen halten und wurden, von denen die es eingepfercht haben (Ich werde PETA kontaktieren!), als Art Warnung angebracht. Oder so ähnlich.
      Den ganzen Kram finde ich recht spannend, vorallem die Sache mit der Zunge. Ich will eine Erklärung!
      Ach, ich kann leider keine Erklärungen liefern. Irgendwie liegt ihr richtig, gleichzeitig aber auch total falsch. Und ich kann noch nichts verraten, egal wie gern ich auch würde. xD

      Lyca schrieb:

      Ja... weg von den Zungen widme ich mich mal den anderen Dingen zu. Und zwar dem Kampf von Cathal, Luca und Effie. Wobei Luca hier überwiegend mit offenem Mund zuschaut. ^^
      Cathal kämpft mit einem Shillelagh – einer Art Stock bzw Knüppel, ein Irische Waffe, wie google mir verraten hat. Hatten wir das schon mal? Vermutlich, ich kann mich nicht mehr so genau erinnern...
      Cathal hat kämpferisch mehr drauf als seine TF es zuerst vermuten lässt, ansonsten wäre er bei Ulysses aber auch nicht allzu gut aufgehoben. Er kann zwar kämpfen, aber gegen eine unendliche Zahl an Effies kann auch er nichts ausrichten, solange er nicht herausfindet, wer die echte Effie ist. Doch da scheint er nun eine Art Lösung gefunden zu haben. Auch wenn ich sie noch nicht so ganz verstehe. Die Klone werden dümmer, bzw. nennt er sie nun Zwillinge. Sie kann die Konzentration nicht mehr so gut halten und die Klone handeln nicht mehr mit Sinn und Verstand. Soweit verstanden, aber wie will er erkennen, wer hier dumm und wer schlau ist? Das „Gas“ könnte die Lösung sein, denn die echte Effie dürfte noch intelligent genug sein, dem Gas auszuweichen, oder es zumindest zu versuchen. Und die anderen Effies sind zu dumm um darauf zu kommen? Das wäre eine so dämlich einfache Lösung... xD
      Cathal ist ein sehr starker und abgeklärter Kämpfer und bildet damit das Gegenstück zu Moira, die...nicht gerade eine Kämpfernatur ist. Dementsprechend leichtfertig schlachtet sich Cathal auch durch die Effie-Horde, welche gleichzeitig immer schwächer wird. Cathals Plan ist tatsächlich einfach, aber zielführend. Mehr oder weniger. Das zeigt sich im neuen Kapitel.^^

      Lyca schrieb:

      Ondine indes lässt sich doch tatsächlich von Irit verunsichern und wird von ihr durchschaut. Die Gute hat ihr Weltbild also wieder hergestellt. Jetzt will ich aber auch wissen, zu welchen Schlussfolgerungen sie gekommen ist. Aber Nein, Cala kommt, womit wir ja schon rechnen durften. Echt eine Frechheit! Trotz Dr. Waldmannstrauts gerade errungen Sieges spürt sie, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist.
      Ondine bleibt mit dem Buch der Apokryphen zurück und irgendwie bleibt bei mir der Verdacht, dass die Kleine eben jenes einstecken wird und die Kopfgeldjäger so zu einigen Informationen kommen.
      Anhand der nicht ganz so jugendfreien Bilder, sie Ondine sich hier anschaut, kann man erfahren, welche anderen Kreaturen zu dem Kult gehören und denen wir womöglich früher oder später begegnen werden. Kopflose Männer, Zwitterwesen aus Mensch und Reptil, die Apokalyptischen Reiter (zumindest klingt „vier Reiter auf nachtbunten Pferdekreaturen...“ sehr danach). Klingt doch nach 'ner tollen Party.
      Ja, die Apokryphen halten ganz viel Spaß bereit und werden noch sehr ausführlich aufgedröselt werden. Die vier Reiter, deren Vorbilder du richtig benannt hast, wurden sogar schon erwähnt. Du darfst dich noch auf ganz viel verdrehte Alptraumreligion freuen. xD

      Irits mulmiges Gefühl ist indes mehr als berechtigt. Aber ich denke, das war wohl klar. Oder?^^

      Lyca schrieb:

      Der Kampf zwischen Bobby und Sol geht zu Ende. Bobby ist besiegt und zu seiner FF fällt mir jetzt auch irgendwie nichts ein. Vor seinem Tod, möchte er von Sol noch wissen, wie der Geliebte so war/ist. Warum interessiert sich Bobby überhaupt dafür? Prinzipiell kann ihm das doch vollkommen egal sein.
      Nunja, wir erfahren, dass Sol mit ihrem Geliebten zusammen gewohnt hat und schwanger war. Was aus dem Baby geworden ist, erfahren wir hier noch nicht.
      Warum sich Bobby dafür interessiert wird sicherlich einleuchtender, sobald ich euch den Geliebten präsentiere. Dann dürfte alles klar sein. ;)

      Lyca schrieb:

      Den Hauptteil habe ich mir mal für den Schluss aufgehoben.
      Der Kampf zwischen Krill und Rhys klingt einfach gewaltig. Zu Beginn hat es mich sehr verwirrt, dass Rhys anscheinend das Wasser bändigen, oder zumindest blockieren/aufhalten, kann. Damit hatte ich nicht gerechnet, da er nun mal ein Mensch ist.
      Er war Teil der Oktave und da diese in acht Gruppen aufgeteilt wurde, würde ich vermuten, dass Rhys zur siebten Strömung gehört hat. Einfach, weil Nanami wohl etwas mit der sieben zu tun hat und Krill dorthin gebracht werden soll. Gleichzeitig wurde Malory aber auch als „Sklave“ oder „Vollstrecker“ beschrieben, was mich in der Zugehörigkeitsfrage doch verunsichert.
      Jetzt aber mal zu den Tattoos. Sie klingen zwar ziemlich abgefahren, aber wie geht das? Wenn Krill dieses wahrnehmen kann, hätte er das doch schon wahrnehmen müssen, als Rhys sein Oberteil noch anhatte. Und wie genau nimmt er das überhaupt wahr? Dass seine Fähigkeiten ausgeprägt sind wissen wir, aber er kann sogar Farbe auf Haut erkennen? Ich stehe vor einem Rästel
      Krill wird mit Yubitsume fast Gottgleich. Der Kampf hat sich vorher schon genial gelesen, aber der Schluss hat noch einen drauf gesetzt. Die Wassermassen gehorchen ihm auf eine Weise... da dürfte jeder TF Nutzer haushoch unterlegen sein. Er ist mittlerweile so mächtig, dass ich mich Frage, wer ihn besiegen könnte. Zumindest solange Wasser in der Nähe ist. Bzw hinterlässt es auch die Frage, wie stark die Oberhäupter der acht Strömungen der Oktave sind.
      Krill hätte die Tattoos prinzipiell schon vorher wahrnehmen können, hat sich aber erst auf sie konzentriert, als Rhys seinen zerfetzten Anzug auszog. Krill kann selektieren, was er "sehen" will und was nicht. Andernfalls würde er gewiss wahnsinnig werden, bei all den Eindrücken. Farbe kann er indes nicht erkennen, hier setzte der Erzähler ein. War etwas unglücklich von mir inszeniert. Gebe ich zu.

      Krill ist mächtig, ja. Aber du gibst hier auch schon eine genaue Schwäche an. Krill braucht, um seine gottgleichen Kräfte zu erlangen, (viel) Wasser und sein Schwert. Ohne einen dieser Faktoren, besonders ohne sein Schwert, wäre er längst nicht so stark. Unter diesem Aspekt betrachtet ist Krill etwa Cal und O'Mara klar unterlegen, die ihre Stärke aus sich selbst beziehen. Rein körperlich ist Krill nämlich wesentlich schwächer als seine Gefährten. Jedoch ist er schneller und -im Vollbesitz seiner Kräfte- ein absolutes Monster. Allerdings gilt das für O'Mara und Mercedes ebenso, wie kommende Arcs zeigen werden. Und Cal...ist eh eine Nummer für sich. ;)


      Lyca schrieb:

      Im Flashback lässt du dann auch einige Informationen über Krill springen. Sehr schön. Wobei schön angesichts der Vergangenheit irgendwie wie ein Hohn klingt. Trotzdem weiß ich gerade absolut nicht, was ich dazu schreiben soll. Dass Krill seinen Vater umgebracht hat, war bereits bekannt. Nur eben nicht die genauen Umstände. Sein nicht gerade bilderbuchhafter Vater hat seinen Sohn weder Menschlichkeit noch Wärme beigebracht und ihn als Marionette zum Töten benutzt. Die Oktave klingt ziemlich krank. Ihre Beweggründe und Ziele kennen wir bisher ja nicht.
      An Krills Kindheit ist weniger die Oktave als sein Vater selbst schuld...aber ja, krank ist das richtige Wort. Krills Vergangenheit ist eine Sache für sich. Krill ist nicht umsonst so, wie er eben ist.^^


    • Kapitel 112: Alles neu;nichts bleibt

      So eine stille im FF-Bereich ist meiner Motivation zu kommentieren wirklich nicht zuträglich :(

      Mit der Fischmenschenkarate hast du natürlich Recht, aber bei mir hatte sich diese Kampfkunst gedanklich von der Fähigkeit der Wasserkontrolle getrennt. Weswegen ich das Erste als erlernbar, das Zweite aber als natürliche und exklusive angeborene Fähigkeit dieser Rasse abgespeichert hatte.

      Die kursiv geschriebenen Absätze sind inhaltlich aus den letzten Kapiteln entnommen und sollen uns wahrscheinlich bei der zeitlichen Einordnung helfen.

      Wie du uns bereits versprochen hast, scheint die Todesrate der benamten Personen in diesem Kapitel relativ hoch zu werden. Das Erste Opfer bei dem wir uns seines Ablebens (fast) sicher sein können, scheint aber jemand zu sein, mit dem die Meisten oder zumindest ich nicht unbedingt gerechnet haben. Dr. Waldmannstraut, die eigentlich nur ein mehr oder minder unangenehmes Gespräch mit dem Hausherren haben sollte, fällt als ersten Krills "Rettungsaktion" zum Opfer und wird von dem einstürzenden Schloss, bzw. dem ganzen Glas im Spiegelsaal ins Stücke geschnitten. Davor hat sie aber noch Gelegenheit, ein paar weitere Andeutungen zu ihrer Aussage über Harleys Sturz zu machen. Daraus lässt sich ziemlich endgültig schließen, dass sie zu dem Anhängern des Grünen Königs bzw. seiner Religion gehört. Zwar war dies schon fast klar, da sie sich ständig mit der Ausgabe der Apokryphen beschäftigt hat, aber jetzt ist es wohl bestätigt. Sie könnte damit auch die Informationsquelle für den DeBráz gewesen sein, im Bezug auf Cals (baldige) Anwesenheit auf der Insel. Wahrscheinlich hat sie deswegen auch mit Harleys Sturz gerechnet, da DeBráz sein neues Haustier sicher als weiteres grünes Zeichen auf die illustrierte Festgesellschaft losgelassen hätte. Sehr gut gefallen hat mir auch, wie sich Irit in den Spiegeln selbst analysiert hat, genauso wie sie es mit jedem anderen macht. Auch ist hier noch einmal schön raus gearbeitet worden, wie sie Harley auf ihre Art kontrollieren/manipulieren konnte, bzw mit ihm gespielt hat. Besonders diese kleine Bemerkung über sein Aussehen, welches sofort von ihm überprüft werden musste.

      In der Krypta dauert das (gefühlte) Sterben von Boddy länger als ich erwartet habe. Nachdem sie sich im letzten Kapitel kurz über die beidem wichtigsten Männer im Sols Leben unterhalten haben, hat er immer noch genug Leben in sich, um ihr mitzuteilen, dass es keinen Ausgang gibt, bzw. dieser erste bekanntgegeben wird, wenn alle (feindlichen) Ziele tot sind, wenn überhaupt. Wie aufs Stichwort, taucht auch gleich ein weiterer Feind auf, den ich schon wieder vergessen hatte. Finley macht direkt dort weiter, wo er das Letzte mal unterbrochen wurde, er springt Sol an, um sie außer Gefecht zu setzten. Aber auch diesmal kommt ihm Boddy dazwischen. Nicht mit einem Seil und einer Schlinge sonder einer sehr stabilen Wand, die seine Gesicht ziemlich deformiert hat. Wie lange dies in letztendlich wieder aufhalten wird bleibt abzuwarten, aber zumindest hat Sol die Gelegenheit zu entkommen.

      Derweil erfreut sich Kiwi ihrer Erinnerungen des ebene Geschehenes und ihres neuen Messer, während Kako das Gefühl hat nun endgültig zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.

      Flint versucht derweil die Schwäche von Horsts Verwandlung auszunutzen, was ihm auch sehr gut gelingt. Respekt dafür, dass er trotz seiner extrem lebensbedrohlichen Situation genug Verstand bewahren konnte, diese Schwäche zu erkennen. Allerdings klappt dies nicht lange, das sich Horst einfach zurückverwandelt, um an die nervige Klette auf seinem Rücken zu kommen. Woraufhin Flint so ziemlich den letzten Kniff anwendet, der ihm bleibt. Er stellt sich in richtigen Moment Tot und hofft, dass Horst nicht endgültig sicher gehen will. Flint hat diesmal Glück, Horst schmeißt sich die vermeintliche Leiche über die verwandelten Schultern und macht sich auf die Suche nach weiteren Opfern, während Flint nun Zeit hat über weitere Strategien nachzudenken.

      Zu guter Letzt, schauen wir auch nochmal bei Luca, Cathal Effi vorbei. Wie versprochen Erfahren wir noch etwas zu Effis Kräften, wobei die wichtigste Information ist, dass man in der erwachten Form seinen Geist in jeden Zwilling übertragen kann, um ihn zum Hauptkörper zu machen. Was, wie Cathal richtig bemerkt hat, sehr praktisch sein kann. Es ist für mich immer noch nicht ganz klar, in wieweit sich die Zwillinge vom Original unterscheiden, was aber letztendlich nicht unbedingt von die komplett erklärt/ausgefüllt werden muss. Dabei geht es besonders darum, was das Original eigentlich ausmacht, wie sind die Zwillinge (geistig) anders. Es ist schon deutlich geworden, dass die Zwillinge nicht mehr so intelligent sind, wenn zu viele hintereinander erzeugt werden müssen, aber nehmen wir mal an, es gibt nur drei, also insgesamt vier Effis. Wer von diesen ist das Original und wie kann ein Außenstehender bzw. die vier selber dies Feststellen. Wenn es am Ende ein Original gibt, dass seinen Geist/Seele übertragen kann, muss es einen Unterschied geben. Ansonsten währen alle Zwillinge im Prinzip Originale, sofern es natürlich nicht zu viele werden.

      Cathal Plan ist nur teilweise Aufgegangen, die benebelten Zwillinge sind nicht wirklich ungefährlicher geworden, aber sein fleißiges Abschlachten zeigt langsam Wirkung. Die Zwillinge werden nicht nur dümmer, sondern auch weniger. Effi hat keine Kraft mehr neue zu erzeugen und muss jetzt persönlich eingreifen, womit ich für mich wieder bei der Frage ankomme, was macht das Original aus. Cathal hat schon viele ihrer Schwestern abgeschlachtet, auch als sie noch "klüger" waren. Wieso glaubt Effi, dass sie ihm gewachsen ist und zieht sich nicht zurück? Ist sie einfach nur verrückt und kann nicht mehr klar denken, eventuell beeinflusst durch das Schmerzmittel oder die vielen erzeugten Zwillinge oder setzt sie einfach darauf, dass Cathal schon zu Erschöpft ist, um es noch einmal mit einer geistig fitten Schwertkämpferin aufzunehmen. Ihr verhalten erscheint mir in diesem Moment kaum so durchdacht wie bisher, auch wenn sie immer noch einen Zwilling in der Hinterhand haben könnte.

      Die letzte ziemlich interessante Information ist, dass Ulysses Gruppierung nach bestimmten Teufelskräften gesucht hat. Dies Bedeuten nicht nur, dass sie eine Exemplar des >Buches der Teufelsfrüchte< besitzen müssen, sondern auch, dass sie sich sehr viele Gedanken über die körperlichen/ geistigen Fähigkeiten ihrer einzelnen Mitglieder, in Verbindung dem möglichen Teufelskräften gemacht haben. Sprich die TK dürfen noch besser zu den einzelnen Personen passen, als bei vielen anderen, sofern sie natürlich an die gewünschten Früchte gekommen sind. Die Zwillingsfrucht wäre in Cathals Händen sicher sehr mächtig geworden, während Moria damit eher weniger Anfangen könnte. Sprich die einzelnen TK sind, unter Berücksichtigung der zu Verfügung gestandenen TF und der für ihre Ziele benötigten Fähigkeiten, bestens unter den Mitgliedern verteilt worden. Die Chamäleon-Frucht würde sich beispielsweise sehr gut für Spionagetätigkeiten eignen, während Morias Kräfte mehr der weiteren Informationsbeschaffung und Vernebelung dienen. Auch Cathals Pharmaziekräfte können sowohl im Kampf als auch für die Verbündeten sehr praktisch ein, auch wenn ich behaupten würde, dass diese nicht die allererste Wahl für ihn gewesen ist.

      Ist mal wieder einiges an Text geworden. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass nicht alles so gehaltvoll war wie sonst, besonders bei denen wo wir nur kurz vorbeigeschaut haben.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Irgendwie fällt es mir diesmal so schwer, etwas zu dem Kapitel zu schreiben. Ich hab nicht so ganz rein gefunden, was aber wohl an dem Weihnachtskram etc liegt. Jedenfalls geh ich davon aus. Ich versuch mal trotzdem etwas auf's virtuelle Papier zu bringen.

      Mich hat es auch ziemlich überrascht, dass Bobby noch so lange gelebt hat. Ich dachte er würde den Löffel früher abgeben und nicht nicht vorhandene Wegbeschreibungen nach draußen von sich geben. Zumindest kriegt er es auf die Reihe, seine Mörderin zu retten. Karma ist schon seltsam, was? Sol irrt nun auch mehr oder weniger durch das Schloß.

      Carla fand ich in der Auseinandersetzung mit Irit ziemlich witzig. Nach dem Motto „Ich hab keinen Bock mehr auf dich, du Schlampe!“ zieht sie von dannen. Krill schafft es auch ganz überraschend Irit zu töten und erfüllt somit nicht nur Carlas, sondern auch Harleys tiefsten Wunsch. Da dachte Krill sich wohl „In your face Harley!“ und zerteilt die Psychologin so, dass Harley eine schöne Portion ins Gesicht bekommt. Lecker.
      Vor ihrem Ableben lässt sie ihre Maske fallen und sie weiß genau, wie sie Harley zu handhaben hat. Die Eitelkeit und Aufgeblasenheit des Hermelins ist eben seine größte Schwäche, ihre aber wohl auch.
      Doch warum wurde ausgerechnet Irit das erste Opfer Krills? Ist mir noch etwas schleierhaft. Hat er mitbekommen, dass sie mit Ondine gesprochen hat, oder dachte er, es wäre Harley der dort sitzt, da es sein Thron ist? Im ersten Absatz stand ja auch, dass Krill sich selbst nicht sicher ist, was er genau mit wem tun wird. Bleibt also die Frage, ob Irit bewusst als erstes Opfer gewählt wurde und wenn ja, warum. Wobei seine Aktionen nicht immer einen tieferen Sinn haben, zumindest für Außenstehende.

      Damit komme ich zum Kitsch-Teil des Kapitels. „Dezent“ überspitzter Romantik stehe ich noch skeptischer Gegenüber als normaler Romantik und das heißt schon was xD Allein das Gedicht... also ich wäre schneller in die Flucht geschlagen als er blinzeln könnte. Ist ja widerlich. Wie kann man sowas mögen? So'n Bullshit. Also sorry.
      äh... ja. Der holde Hausherr lässt seine Angebetete zurück und lässt sie Kako bewachen, dem nun Seesteinfesseln angelegt wurden. Bin gespannt, wie er sich da wieder befreien wird.

      Flint beweist etwas Intelligenz und springt dem Kaminmenschen in den Nacken. Da der Plan nicht so ganz funktioniert stellt er sich eben tot um sich etwas Neues auszudenken.

      Letzter Punkt auf meiner kleinen Liste sind Effie, Cathal und Luca. Cathals Plan scheint zumindest zum Teil aufzugehen und Lucas Bewunderung steigt weiter. Am Ende wird unser Brian noch eifersüchtig auf Lucas Bewunderung gegenüber seinem Kindheitsfreund. Nicht, dass diese irgendwohin führen würde. Wir kennen ja seine Neigung.
      Effie wird deutlich schwächer und dank Cathal erfahren wir, dass sie die Einei-Frucht gegessen hat. Klingt spannend, besonders, da sie erwacht ist und die volle Kraft nutzen kann. Es ist schon doof, dass sie sich selbst immer in einen der Zwillinge versetzen kann. Das macht es unglaublich schwer sie zu besiegen.

      Mehr fällt mir jetzt auch nicht mehr ein, wobei ich nicht den Eindruck habe, etwas sinnvolles auf die Reihe gebracht zu haben.

      Ich wünsche ein schönes Weihnachtsfest und ein paar entspannte Tage und natürlich einen guten Rutsch ins neue Jahr. Möge dieses Jahr bald zu Ende sein und viele neue Kapitel (und Zeit diese zu kommentieren) bringen. :thumbsup:
    • Ho Ho Ho,

      pünktlich zum ausklingenden 1. Weihnachtsfeiertag lege ich euch noch schnell Kapitel 113 unter den Christbaum. Alle, die kein Weihnachten feiern, dürfen aber auch mitlesen.^^
      Das neue Kapitel trägt den Titel "Das Maul des Löwen" und ist an alter Stelle zu finden. Ob es das letzte Kapitel in diesem Jahr ist, kann ich leider nicht genau sagen. Vielleicht küsst mich während meiner freien Zeit die Muse, oder ich liege nur besoffen und/oder verkatert in einer Ecke und esse kalten Rotkohl aus meinem Nikolaus-Stiefel. Lasst euch überraschen. xD

      Und nun natürlich noch einige Worte an meine treuen Kommentatoren (Ihr seid die Besten!). :)

      qoii

      qoii schrieb:

      Mit der Fischmenschenkarate hast du natürlich Recht, aber bei mir hatte sich diese Kampfkunst gedanklich von der Fähigkeit der Wasserkontrolle getrennt. Weswegen ich das Erste als erlernbar, das Zweite aber als natürliche und exklusive angeborene Fähigkeit dieser Rasse abgespeichert hatte.
      Ja, gut. Wir wissen tatsächlich noch nicht, inwiefern das Karate und die Kontrolle des Wassers zusammenhängen...stimmt. Aber ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass das zusammenhängt. Ich deklariere es mal als künstlerische Freiheit und Weiterführung von Odas Idee, welche er bisher noch nicht gänzlich geklärt hat. Ich hoffe mal, ich falle damit nicht auf die Schnauze. xD

      qoii schrieb:

      Die kursiv geschriebenen Absätze sind inhaltlich aus den letzten Kapiteln entnommen und sollen uns wahrscheinlich bei der zeitlichen Einordnung helfen.
      Genau. :)

      qoii schrieb:

      Wie du uns bereits versprochen hast, scheint die Todesrate der benamten Personen in diesem Kapitel relativ hoch zu werden. Das Erste Opfer bei dem wir uns seines Ablebens (fast) sicher sein können, scheint aber jemand zu sein, mit dem die Meisten oder zumindest ich nicht unbedingt gerechnet haben. Dr. Waldmannstraut, die eigentlich nur ein mehr oder minder unangenehmes Gespräch mit dem Hausherren haben sollte, fällt als ersten Krills "Rettungsaktion" zum Opfer und wird von dem einstürzenden Schloss, bzw. dem ganzen Glas im Spiegelsaal ins Stücke geschnitten. Davor hat sie aber noch Gelegenheit, ein paar weitere Andeutungen zu ihrer Aussage über Harleys Sturz zu machen. Daraus lässt sich ziemlich endgültig schließen, dass sie zu dem Anhängern des Grünen Königs bzw. seiner Religion gehört. Zwar war dies schon fast klar, da sie sich ständig mit der Ausgabe der Apokryphen beschäftigt hat, aber jetzt ist es wohl bestätigt. Sie könnte damit auch die Informationsquelle für den DeBráz gewesen sein, im Bezug auf Cals (baldige) Anwesenheit auf der Insel. Wahrscheinlich hat sie deswegen auch mit Harleys Sturz gerechnet, da DeBráz sein neues Haustier sicher als weiteres grünes Zeichen auf die illustrierte Festgesellschaft losgelassen hätte. Sehr gut gefallen hat mir auch, wie sich Irit in den Spiegeln selbst analysiert hat, genauso wie sie es mit jedem anderen macht. Auch ist hier noch einmal schön raus gearbeitet worden, wie sie Harley auf ihre Art kontrollieren/manipulieren konnte, bzw mit ihm gespielt hat. Besonders diese kleine Bemerkung über sein Aussehen, welches sofort von ihm überprüft werden musste.
      Ich hatte ja schon indirekt angekündigt, dass Irit euch nicht länger mit Therapiestunden wird beehren können.^^
      Irits letzte Wort werden einen Sinn ergeben und du hast schon ein paar interessante Punkte angesprochen. Mir haben die letzten Zeilen mit der Psychiaterin jedenfalls viel Spaß beim Schreiben bereitet und ich werde sie vermissen. Möge sie in Frieden ruhen.^^

      qoii schrieb:

      In der Krypta dauert das (gefühlte) Sterben von Boddy länger als ich erwartet habe. Nachdem sie sich im letzten Kapitel kurz über die beidem wichtigsten Männer im Sols Leben unterhalten haben, hat er immer noch genug Leben in sich, um ihr mitzuteilen, dass es keinen Ausgang gibt, bzw. dieser erste bekanntgegeben wird, wenn alle (feindlichen) Ziele tot sind, wenn überhaupt. Wie aufs Stichwort, taucht auch gleich ein weiterer Feind auf, den ich schon wieder vergessen hatte. Finley macht direkt dort weiter, wo er das Letzte mal unterbrochen wurde, er springt Sol an, um sie außer Gefecht zu setzten. Aber auch diesmal kommt ihm Boddy dazwischen. Nicht mit einem Seil und einer Schlinge sonder einer sehr stabilen Wand, die seine Gesicht ziemlich deformiert hat. Wie lange dies in letztendlich wieder aufhalten wird bleibt abzuwarten, aber zumindest hat Sol die Gelegenheit zu entkommen.
      Okay, Bobby stirbt langsam. Aber er ist auch ein Kopfgeldjäger in der neuen Welt und ein zäher Hund. Zu schwach, um den Ort lebendig zu verlassen, aber immerhin kann er noch eine letzte gute Tat vollbringen. Soll es ihm vergönnt sein. ;)

      qoii schrieb:

      Derweil erfreut sich Kiwi ihrer Erinnerungen des ebene Geschehenes und ihres neuen Messer, während Kako das Gefühl hat nun endgültig zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.
      Kako wird bald merken, was seine Anwesenheit im Schloss tatsächlich ausmacht. Dann wird ihm erstmal der Arsch auf Grundeis gehen. xD

      qoii schrieb:

      Flint versucht derweil die Schwäche von Horsts Verwandlung auszunutzen, was ihm auch sehr gut gelingt. Respekt dafür, dass er trotz seiner extrem lebensbedrohlichen Situation genug Verstand bewahren konnte, diese Schwäche zu erkennen. Allerdings klappt dies nicht lange, das sich Horst einfach zurückverwandelt, um an die nervige Klette auf seinem Rücken zu kommen. Woraufhin Flint so ziemlich den letzten Kniff anwendet, der ihm bleibt. Er stellt sich in richtigen Moment Tot und hofft, dass Horst nicht endgültig sicher gehen will. Flint hat diesmal Glück, Horst schmeißt sich die vermeintliche Leiche über die verwandelten Schultern und macht sich auf die Suche nach weiteren Opfern, während Flint nun Zeit hat über weitere Strategien nachzudenken.
      Flint beweist Verstand, aber Verstand allein recht eben nicht immer, um in der Neuen Welt zu bestehen. Das neue Kapitel wird zeigen, wie sich Flint letztlich aus seiner Misere befreien wird - und wenngleich ihr vielleicht nicht gänzlich zufrieden sein werdet, so dürfte diese Lösung authentischer sein als andere. Hoffe ich. :)

      qoii schrieb:

      Zu guter Letzt, schauen wir auch nochmal bei Luca, Cathal Effi vorbei. Wie versprochen Erfahren wir noch etwas zu Effis Kräften, wobei die wichtigste Information ist, dass man in der erwachten Form seinen Geist in jeden Zwilling übertragen kann, um ihn zum Hauptkörper zu machen. Was, wie Cathal richtig bemerkt hat, sehr praktisch sein kann. Es ist für mich immer noch nicht ganz klar, in wieweit sich die Zwillinge vom Original unterscheiden, was aber letztendlich nicht unbedingt von die komplett erklärt/ausgefüllt werden muss. Dabei geht es besonders darum, was das Original eigentlich ausmacht, wie sind die Zwillinge (geistig) anders. Es ist schon deutlich geworden, dass die Zwillinge nicht mehr so intelligent sind, wenn zu viele hintereinander erzeugt werden müssen, aber nehmen wir mal an, es gibt nur drei, also insgesamt vier Effis. Wer von diesen ist das Original und wie kann ein Außenstehender bzw. die vier selber dies Feststellen. Wenn es am Ende ein Original gibt, dass seinen Geist/Seele übertragen kann, muss es einen Unterschied geben. Ansonsten währen alle Zwillinge im Prinzip Originale, sofern es natürlich nicht zu viele werden.
      Nun, jeder Zwilling ist eine exakte Kopie. Zumindest körperlich. Nun darf man sich die Frage stellen, was einen Menschen menschlich macht. Die Klone/Zwillinge sind nur Kopien, die die Emotionen und das Gemüt des Originals kopieren. Sie haben keinen eigenen Willen, sondern folgen den telepathischen Befehlen des Originals. Dieses Original ist intelligenter als die Kopien, da diese erst telepathisch "aktiviert" werden bzw. ein Bewusstsein eingeflößt bekommen müssen. Etwas wie stille Post. Zudem ist nur das Original in der Lage, neue Klone zu erschaffen. Eigentlich kann Effie also ihre "Menschlichkeit" transferieren, was auch immer dieser abstrakte Begriff zu bedeuten hat. ;)

      qoii schrieb:

      Cathal Plan ist nur teilweise Aufgegangen, die benebelten Zwillinge sind nicht wirklich ungefährlicher geworden, aber sein fleißiges Abschlachten zeigt langsam Wirkung. Die Zwillinge werden nicht nur dümmer, sondern auch weniger. Effi hat keine Kraft mehr neue zu erzeugen und muss jetzt persönlich eingreifen, womit ich für mich wieder bei der Frage ankomme, was macht das Original aus. Cathal hat schon viele ihrer Schwestern abgeschlachtet, auch als sie noch "klüger" waren. Wieso glaubt Effi, dass sie ihm gewachsen ist und zieht sich nicht zurück? Ist sie einfach nur verrückt und kann nicht mehr klar denken, eventuell beeinflusst durch das Schmerzmittel oder die vielen erzeugten Zwillinge oder setzt sie einfach darauf, dass Cathal schon zu Erschöpft ist, um es noch einmal mit einer geistig fitten Schwertkämpferin aufzunehmen. Ihr verhalten erscheint mir in diesem Moment kaum so durchdacht wie bisher, auch wenn sie immer noch einen Zwilling in der Hinterhand haben könnte.
      Wie oben erwähnt, ist Effie schneller, verfügt über schärfere Reflexe und ist intelligenter. Außerdem würde es sie nach all dem Aufwand mehr Energie kosten, neue Klone zu erschaffen, als selbst einzugreifen. Ihre Kraft ähnelt in dieser Hinsicht der von Law, da auch diese stark auf die physische Kraft und Ausdauer geht. Vielleicht glaubt sie, Cathal gewachsen zu sein? Oder will mit ihm spielen, bis sie genug Reserven gesammelt hat? Sie ist clever und ziemlich durchtrieben.^^

      qoii schrieb:

      Die letzte ziemlich interessante Information ist, dass Ulysses Gruppierung nach bestimmten Teufelskräften gesucht hat. Dies Bedeuten nicht nur, dass sie eine Exemplar des >Buches der Teufelsfrüchte< besitzen müssen, sondern auch, dass sie sich sehr viele Gedanken über die körperlichen/ geistigen Fähigkeiten ihrer einzelnen Mitglieder, in Verbindung dem möglichen Teufelskräften gemacht haben. Sprich die TK dürfen noch besser zu den einzelnen Personen passen, als bei vielen anderen, sofern sie natürlich an die gewünschten Früchte gekommen sind. Die Zwillingsfrucht wäre in Cathals Händen sicher sehr mächtig geworden, während Moria damit eher weniger Anfangen könnte. Sprich die einzelnen TK sind, unter Berücksichtigung der zu Verfügung gestandenen TF und der für ihre Ziele benötigten Fähigkeiten, bestens unter den Mitgliedern verteilt worden. Die Chamäleon-Frucht würde sich beispielsweise sehr gut für Spionagetätigkeiten eignen, während Morias Kräfte mehr der weiteren Informationsbeschaffung und Vernebelung dienen. Auch Cathals Pharmaziekräfte können sowohl im Kampf als auch für die Verbündeten sehr praktisch ein, auch wenn ich behaupten würde, dass diese nicht die allererste Wahl für ihn gewesen ist.
      Eine Randinformation, aber eine wichtige. :)
      Tatsächlich dürft ihr euch auf viele interessante (und teilweise ziemlich seltsame) Teufelskräfte freuen. Hier habe ich mich etwas an der Flamingo-Familie orientiert, in der ebenso viele skurrile TFs vertreten waren. Allerdings werden bei mir alle Nutzer genügend Screentime erhalten, versprochen. ;)

      Oh, und Cathal wäre mit der Einei-Frucht eine furchteinflößende Ein-Mann-Armee, die ganze Inseln erobern könnte.^^


      Lyca




      Lyca schrieb:

      Mich hat es auch ziemlich überrascht, dass Bobby noch so lange gelebt hat. Ich dachte er würde den Löffel früher abgeben und nicht nicht vorhandene Wegbeschreibungen nach draußen von sich geben. Zumindest kriegt er es auf die Reihe, seine Mörderin zu retten. Karma ist schon seltsam, was? Sol irrt nun auch mehr oder weniger durch das Schloß.
      Dachte ich mir auch. Bobby, der Misogyn und Schurke rettet Sol das Leben. Ironisch, nech? xD


      Lyca schrieb:

      Carla fand ich in der Auseinandersetzung mit Irit ziemlich witzig. Nach dem Motto „Ich hab keinen Bock mehr auf dich, du Schlampe!“ zieht sie von dannen. Krill schafft es auch ganz überraschend Irit zu töten und erfüllt somit nicht nur Carlas, sondern auch Harleys tiefsten Wunsch. Da dachte Krill sich wohl „In your face Harley!“ und zerteilt die Psychologin so, dass Harley eine schöne Portion ins Gesicht bekommt. Lecker.
      Vor ihrem Ableben lässt sie ihre Maske fallen und sie weiß genau, wie sie Harley zu handhaben hat. Die Eitelkeit und Aufgeblasenheit des Hermelins ist eben seine größte Schwäche, ihre aber wohl auch.
      Doch warum wurde ausgerechnet Irit das erste Opfer Krills? Ist mir noch etwas schleierhaft. Hat er mitbekommen, dass sie mit Ondine gesprochen hat, oder dachte er, es wäre Harley der dort sitzt, da es sein Thron ist? Im ersten Absatz stand ja auch, dass Krill sich selbst nicht sicher ist, was er genau mit wem tun wird. Bleibt also die Frage, ob Irit bewusst als erstes Opfer gewählt wurde und wenn ja, warum. Wobei seine Aktionen nicht immer einen tieferen Sinn haben, zumindest für Außenstehende.
      Carla ist einfach bombastisch. Ich arbeite so gerne mit dieser Figur, dass ich mich vor dem Zeitpunkt fürchte, sie aus der Geschichte bannen zu müssen. Gerade in Situationen, in denen sie ihre unausstehliche, arrogante Attitüde voll ausspielen kann, macht mir dieser Charakter so viel Spaß, dass ich Seiten füllen könnte.^^

      Wie auch immer. Krill hat Irit nicht "ausgewählt". Zwar weiß Krill, wer ungefähr wo ist, allerdings hat er kein Wissen darüber hinaus. Seine gewaltige Attacke hat das gesamte Schloss erfasst, die Folgen dessen kann er jedoch nicht kontrollieren. Wie ein Meteorit, der irgendwo einschlägt. Irits Ableben war also purer Zufall, was den Tod der so kontrollierten, pedantischen Psychiaterin fast schon komisch macht. Finde ich. xD


      Lyca schrieb:

      Damit komme ich zum Kitsch-Teil des Kapitels. „Dezent“ überspitzter Romantik stehe ich noch skeptischer Gegenüber als normaler Romantik und das heißt schon was xD Allein das Gedicht... also ich wäre schneller in die Flucht geschlagen als er blinzeln könnte. Ist ja widerlich. Wie kann man sowas mögen? So'n Bullshit. Also sorry.
      äh... ja. Der holde Hausherr lässt seine Angebetete zurück und lässt sie Kako bewachen, dem nun Seesteinfesseln angelegt wurden. Bin gespannt, wie er sich da wieder befreien wird.
      Aber es passt doch zu Harley, oder?^^
      Außerdem ist Kiwi 16 Jahre alt, hat nie eine Beziehung gehabt, keine sexuellen Erfahrungen. Großgezogen von einem Mann, der sich selbst und eine Traumwelt kultiviert. Ist es da verwunderlich, dass Kiwi diesen märchenhaften Kitsch so genießt? Zumal sie klar im Mittelpunkt der Leidenschaft steht, was ihrem Ego definitiv schmeichelt. ;)


      Lyca schrieb:

      Letzter Punkt auf meiner kleinen Liste sind Effie, Cathal und Luca. Cathals Plan scheint zumindest zum Teil aufzugehen und Lucas Bewunderung steigt weiter. Am Ende wird unser Brian noch eifersüchtig auf Lucas Bewunderung gegenüber seinem Kindheitsfreund. Nicht, dass diese irgendwohin führen würde. Wir kennen ja seine Neigung.


      Für Cathal gibt es nur seine Schwester, ohne Zweifel. Das kann man nun bewerten wie man will. xD




      Lyca schrieb:

      Effie wird deutlich schwächer und dank Cathal erfahren wir, dass sie die Einei-Frucht gegessen hat. Klingt spannend, besonders, da sie erwacht ist und die volle Kraft nutzen kann. Es ist schon doof, dass sie sich selbst immer in einen der Zwillinge versetzen kann. Das macht es unglaublich schwer sie zu besiegen.
      Sie ist schließlich nicht ohne Grund eine gefürchtete und erfolgreiche Kopfgeldjägerin in der neuen Welt. Das ist ein hartes Pflaster. Außerdem muss sie ja etwas besonderes sein, sonst würde O'Mara sicher keine Freundschaft+ mit ihr pflegen.^^



      So, abschließend euch allen ein frohes Rest-Weihnachtsfest und vorsichtshalber auch schon einen guten Rutsch ins neue Jahr! :)


    • Kapitel 113 Das Maul des Löwen

      Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, weswegen es höchste Zeit wird, noch die letzten FF Kommentare aufzuarbeiten.

      Wobei dieser Kommentar sicher mal etwas kürzer werden wird, da es hauptsächlich darum geht, wie die Überlebenden nach Krills "Rettungsaktion" wieder zusammenfinden. Also eher weniger etwas zum Spekulieren, wobei es schon erstaunlich ist, dass es bis jetzt nur ein Einsturzopfer gibt und es den anderen Verhältnismäßig gutzugehen scheint. Zunächst ist zu bemerken, dass es anscheinend unter den Katakomben noch weiteren Raum gibt, in welches die Reste des Schlosses stürzen, rieseln und rutschen können. Dabei könnte es sich zwar um die Mienen handeln, aber derzeit gehe ich eher von anderen Höhlen und Hohlräumen aus.

      Von unserem Protagonisten hat bis jetzt jeder Überlebt, auch wenn es für einzelne immer mal wieder ziemlich knapp war. Auch Effi geht es weitgehend gut und da sie ein Profi ist, erkennt sie sofort, dass es kein Geld geben wird und deswegen ein weiterer Kampf vollkommen sinnlos ist. Anders sieht dies Horst, dem Flint einfach zu sehr auf den steinernen glühenden Sack gegangen ist, um einfach von ihm abzulassen. Er kann nur mit den vereinten verbleiben Kräften der überlebenden Beute und sehr viel "zufällig" (Krill?) vorbeirauschenden Wassers (vorerst) aus dem Verkehr gezogen werden.

      Währenddessen sammelt auch die ToHeLa ihre Überlebenden ein. Während Carla sich auf die Suche nach Harley machen will, soll Larca Waterloo ausfindig machen. Womit dann auf jeden Fall noch Kiwi und wenn ich mich recht entsinne, noch ein anderes Mitglied fehlen würde. Larca hat sich übrigens nicht an Harleys Befehl gehalten und die ganze Szene zwischen ihm und Kiwi heimlich beobachtet, was sie dermaßen aus der Fassung gebraucht hat, dass sie einige Zeit benötigte um überhaupt zu bemerken, was mit dem Schloss gesehenen ist.

      Auf Seiten der Protagonisten bleibt nur noch zu klären, wie Moria und Ondine die ganze Sache überstanden haben, da ich bei Krill einfach mal davon ausgehe, dass er weiß, wie man etwas einstürzen lässt, ohne Selber zu schaden zu kommen. ;)

      Am Ende schauen wir dann noch einen kurzem bei Cal, O'Mara und Mercedes, die ,wie ich vor langer Zeit vermutet haben, die Mienen erreicht haben.

      Auch wenn das jetzt alles etwas platt und kurz klingt, hast du es wunderbar geschafft, die Stimmung der Überlebenden in den weiter kollabierenden Trümmern des Schlosses wiederzugeben, genauso wie das Schloss selber.

      Damit möchte ich es auch für dieses Jahr bei dir belassen und hoffe, dass es im neuen genauso klasse weitergeht wie bisher. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Neues Jahr, neue Energie.
      Lange Pause von deiner Seite und dann traurigerweise eine längere Pause von meiner Seite. Aber jetzt bin ich wieder dabei und kann sagen, dass ich nach wie vor begeistert von deiner FF bin. Ich werde jetzt nicht zu jedem verpassten Kapitel etwas schreiben, sondern eher so ein allgemeineres Feedback geben.
      Du hast einige Kämpfe abgeschlossen und zwar logisch beendet. So stellt man sich Kopfgeldjäger vor, die wirklich nur für Geld arbeiten. Hat mich unerwartet erwischt, doch ich kann Effies Entscheidung gut nachvollziehen. Dadurch ist sie auch nicht dauerhaft aus der Geschichte, was in Anbetracht der von dir investierten Zeit in sie auch gut ist. Die Frucht war überraschend, ist jedoch sehr kreativ und somit sehr passend, denn Oda ist ja auch ein Meister im Entwickeln abgefahrener Fähigkeiten.
      Die Entwicklungen um Krill, Rhys und Harley sind auch gut gelöst, ebenso wie Flints Rettung (dazu später). Dazu wurde bereits viel von qoii geschrieben, dem würde ich mich anschließen. Jetzt naht bestimmt auch mal die Zeit, wo Harleys Frucht aufgelöst wird, man htte ja gehofft, dies wäre in dem Kampf mit Krill der Fall.
      Während Harleys Träume und Hoffnungen gemeinsam mit dem Schloss in sich zusammenbrechen, kommt aber auch der Schocker schlechthin. Irit wird indirekt von Krill zerschnitten. Das sie jetzt einfach so aus dem Nichts stirbt war nicht zu erwarten. Damit ist eine geheimnisvolle Person aus dem Geschäft, die mit Sicherheit Verbindung zum Kult hatte, denn wieso sonst besitzt man die Apokryphen?

      Jetzt aber zum aktuellen Kapitel.
      Flint ist nun nicht gerade unbeschadet aus dem Duell mit Horst herausgegangen, das hindert ihn aber keinesfalls daran, sofort wieder voller Rachegedanken den Kampf mit Harley zu suchen. Mut hat er ja, aber seine Chancen sehe ich doch eher in einem Kampf zusammen mit seinen Verbündeten. Diese finden sich auch alle bei ihm ein (oder besser gesagt, er findet sie). Gut, Effie ist wohl kaum eine Verbündete, aber zumindestens auch kein Gegner mehr.

      Lorca hat ja auch gewisse psychische Probleme. Aber ihre Beleidigungen und Drohungen fand ich wirklich beeindruckend xD Bemerkt nicht, dass das Schloss zusammenstürzt und selbst als sie es bemerkt, gibt es ja wichtige Angelegenheiten. Faszinierender Charakter, insbesondere, da sie wirklich mächtig ist. Geistig verwirrte Personen mit solchen Kräften sind immer gefährlich. Da wird unsere Gruppe bestimmt noch ein Problem mit haben. Ihre Obsession von Harley lässt vermuten, dass sie gemeinsam mit ihm untergehen wird. Mal schauen, wo du sie mit Carla hin bringst. Im Prinzip hast du da ja freie Wahl. Man kann auf alle Personen treffen, also lasse ich mich überraschen.

      Die Gruppe aus den verbleibenden Personen mit Namen in der Krypta sieht sich vor dem Verlassen dann doch noch mit dem wütenden Kamin konfrontiert. Der weiß zu beeindrucken, denn obwohl er es mit Cathal, Luca, Shrimati und Flint aufnimmt, gelingt es erst den von Krill freigestezten Wassermassen ihn zu erledigen. Fraglich bleibt, ob das Wasser Salzwasser ist. Eventuell ist Horst so jetzt ertrunken, oder es wird nicht allzu lange dauern, dann werden wir ihn wiedersehen. Ich bin gespannt, wie die Überlebenden weitermachen. Was Effies Pläne sind vermag ich nicht zu deuten. Für sie sehe ich die Möglichkeit, ein bisschen was zusammen zu raffen und zu verschwinden oder sie bleibt und sieht sich alles an. Shrimati ist sowieso zu undurchsichtig, als dass man ihre Pläne erraten kann und Cathal ist zwar ein Helfer, aber ob er jetzt wirklich Flint in seiner Jagd auf Harley unterstützt? Du hast alle Möglichkeiten in dem von dir erzeugten Chaos.

      Zum Abschluss sehen wir die andere Hälfte der Kopfgeldjäger. Auch diese glänzen durch unheimliche Überlebenskünste. Schwer zu töten sind sie alle. Aber aller Logik folgend sollte es zumindestens Mercedes nicht von alleine überleben können. Immerhin sind sie in der Mine vor dem Wetter geschützt. Zudem gibt es da noch das "ominöse Geräusch". So hat Cal die Mine überhaupt erst gefunden. Der Verursacher scheint auch anwesend zu sein, wenn Cal jemanden spüren kann. Da ich keinen Sinn sehe, den Weg zur Mine zu weisen, außer den dreiein zu helfen, vermute ich die Rettung in der unbekannten Person. Wer das sein mag weiß ich nicht, ich wüsste jedenfalls niemanden.

      Das Finale des Arcs rückt näher und so langsam rückt alles enger zusammen. Im Schloss geht es zwar drunter und rüber, jedoch sind die meisten Handlungstragenden in einem kleiner werdenden Bereich und viele Kämpfe sind bereits beendet. Die Spannung bleibt hoch, denn auch wenn es deutlich besser für die Protgonisten aussieht als noch vor einiger Zeit, so ist Harley keinesfalls zur Strecke gebracht. In der Wildnis hingegen scheint es in diesem Arc nur noch darum zu gehen, zu überleben. Es müsste ja eine Wunderheilung geben, damit sie es schaffen noch rechtzeitig und kampfbereit im Schloss eintreffen. So etwas sehe ich überhaupt nicht, also können auch mal andere glänzen.

      Es war wieder eine Freude die Kapitel zu lesen und ich bin froh, dass du wieder schreibst!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • Ja ich bin wieder da...ja machen wir es kurz...es war eh schon viel zu lange.

      Ich möchte mich auch nicht zu allen Kapiteln im Detail äußern. Einerseits könnte ich das Ganze sowieso nicht mehr auseinandersortieren und andererseits habe ich leider auch gar nicht so viel Zeit, um die Kapitel zu würdigen.

      Im Großen und Ganzen muss ich aber sagen, dass mir die letzten 5-6 Kapitel sehr gut gefallen haben und ich deutlich besser als vermutet wieder in deine Geschichte eintauchen konnte. Gerade dieser Arc strotzt nur so vor Personen und ich hatte leider schon die Befürchtung, dass ich mich im Gewirr aus Namen und Schauplätzen nicht zurecht finden würde, aber zum Glück hat Krill mit seiner ersten Welle bereits ein paar Namen aus dem Gefecht genommen, weswegen es besser ging als erwartet.

      Die Kämpfe haben mir gut gefallen, allen voran natürlich die Auseinandersetzung zwischen Krill und Rhys, der mir besser gefallen konnte, als ich ihn in Erinnerung behalten habe. Die ganze Sache mit der Oktave war dann leider einer der Teile, die ich gar nicht mehr im Kopf hatte. Vielleicht könntest du uns am Ende da noch einmal eine kleine Übersicht samt Beschreibung gönnen? Ich weiß ich bin nicht besser, aber hier kommen noch diese japanisch anmutenden Namen dazu, die ich mir generell immer schlechter merken kann, als westliche.

      Effies erwachte Zwillingsfrucht machte Luca und Cathal (guter Charakter btw.) ganz schön zu schaffen. Ihren Sinneswandel fand ich in Ordnung, hätte mir natürlich einen Bitchfights bis zum blutigen Tode gewünscht, aber man kann ja nicht alles haben xD

      An der eigentlich Hauptfront dieses Arcs ging es zwar auf dem Papier ordentlich voran, aber ich muss leider sagen, dass Harley immer noch hinter meinen Erwartungen zurücksteht. Ich denke, dass der Fokus auf ihn jetzt kommen wird, allein deswegen, weil Callaghan mittlerweile angekommen ist, aber am Ende ist das ja auch mein Problem. Bisher glänzt der Lebemann halt nicht so sehr, wie ich mir das gewünscht habe und die Beziehung zu Kiwi ruft bei mir leider keine so großen Wallungen hervor wie bei Dyonisia.

      Im Großen und Ganzen: tolle Kapitel, tolle Entwicklungen und ich hab richtig gemerkt, wie der Bereich mir her gefehlt hat. An der Kürze meines Kommentars merkt man aber auch, dass ich auch ganz schön eingerostet bin. Ab den aktuellen Kapiteln kannst du wieder mehr von mir erwarten, mein Guter!

      Also weiter so und ich bin froh, wieder da zu sein!

    • So Leute,

      das erste Kapitel im neuen Jahr ist da. Und dann trägt es auch noch den schönen Titel "!ch liebe sie". Hach, da kann 2017 ja nur unschlagbar toll-wunderbar-zauberhaft werden. xD

      qoii

      qoii schrieb:

      Wobei dieser Kommentar sicher mal etwas kürzer werden wird, da es hauptsächlich darum geht, wie die Überlebenden nach Krills "Rettungsaktion" wieder zusammenfinden. Also eher weniger etwas zum Spekulieren, wobei es schon erstaunlich ist, dass es bis jetzt nur ein Einsturzopfer gibt und es den anderen Verhältnismäßig gutzugehen scheint. Zunächst ist zu bemerken, dass es anscheinend unter den Katakomben noch weiteren Raum gibt, in welches die Reste des Schlosses stürzen, rieseln und rutschen können. Dabei könnte es sich zwar um die Mienen handeln, aber derzeit gehe ich eher von anderen Höhlen und Hohlräumen aus.
      Dieser Raum ist tatsächlich nur eine weitere Ebene der Krypta. Krill hat praktisch in einer großen Vertikalen alles gespalten, also auch das Erdreich. Die Krypta des Schlosses geht wesentlich tiefer als die Figuren bisher gesehen haben. Man kann sich allerdings bestimmt vorstellen, dass es da unten nur noch übler stinkt und noch mehr Tote rumliegen. xD

      qoii schrieb:

      Von unserem Protagonisten hat bis jetzt jeder Überlebt, auch wenn es für einzelne immer mal wieder ziemlich knapp war. Auch Effi geht es weitgehend gut und da sie ein Profi ist, erkennt sie sofort, dass es kein Geld geben wird und deswegen ein weiterer Kampf vollkommen sinnlos ist. Anders sieht dies Horst, dem Flint einfach zu sehr auf den steinernen glühenden Sack gegangen ist, um einfach von ihm abzulassen. Er kann nur mit den vereinten verbleiben Kräften der überlebenden Beute und sehr viel "zufällig" (Krill?) vorbeirauschenden Wassers (vorerst) aus dem Verkehr gezogen werden.
      Naja, das ist halt die Logik des Plots. Wichtige Figuren überleben halt. Ich nenne nur mal den Rocket Man, der nach seinem Crash auf Enies Lobby Schrott war, während alle Insassen unversehrt geblieben sind.^^
      Das Wasser kam zufällig, ja. Dürfte im neuen Kapitel deutlich werden.

      qoii schrieb:

      Währenddessen sammelt auch die ToHeLa ihre Überlebenden ein. Während Carla sich auf die Suche nach Harley machen will, soll Larca Waterloo ausfindig machen. Womit dann auf jeden Fall noch Kiwi und wenn ich mich recht entsinne, noch ein anderes Mitglied fehlen würde. Larca hat sich übrigens nicht an Harleys Befehl gehalten und die ganze Szene zwischen ihm und Kiwi heimlich beobachtet, was sie dermaßen aus der Fassung gebraucht hat, dass sie einige Zeit benötigte um überhaupt zu bemerken, was mit dem Schloss gesehenen ist.
      Richtig. Das fehlende Mitglied ist Stagman, Harleys stummer Diener und eigentlich Leibwächter. Dieser wurde zuletzt hinter Moira hergeschickt, sodass du dir ausmalen kannst, in welchem Zusammenhang wir ihn wiedersehen werden. ;)

      qoii schrieb:

      Auf Seiten der Protagonisten bleibt nur noch zu klären, wie Moria und Ondine die ganze Sache überstanden haben, da ich bei Krill einfach mal davon ausgehe, dass er weiß, wie man etwas einstürzen lässt, ohne Selber zu schaden zu kommen.
      Siehe oben. Ich hülle mich ansonsten in Schweigen.^^

      qoii schrieb:

      Am Ende schauen wir dann noch einen kurzem bei Cal, O'Mara und Mercedes, die ,wie ich vor langer Zeit vermutet haben, die Mienen erreicht haben.
      Ja, du Fuchs du. Das hattest du schon vor Ewigkeiten prophezeit. xD
      Eldrail

      Eldrail schrieb:

      Du hast einige Kämpfe abgeschlossen und zwar logisch beendet. So stellt man sich Kopfgeldjäger vor, die wirklich nur für Geld arbeiten. Hat mich unerwartet erwischt, doch ich kann Effies Entscheidung gut nachvollziehen. Dadurch ist sie auch nicht dauerhaft aus der Geschichte, was in Anbetracht der von dir investierten Zeit in sie auch gut ist. Die Frucht war überraschend, ist jedoch sehr kreativ und somit sehr passend, denn Oda ist ja auch ein Meister im Entwickeln abgefahrener Fähigkeiten.

      Ich sagte ja, dass Effie nicht nur als Vehikel fungieren wird, um Luca und Cathal an einen Ort zu binden. Ihr kommt in meiner Geschichte noch eine tragender Rolle zu. Man darf gespannt sein. Ich mag den Charakter auch ganz gerne, vermutlich, weil ich die Frucht so geil finde. xD

      Eldrail schrieb:

      Die Entwicklungen um Krill, Rhys und Harley sind auch gut gelöst, ebenso wie Flints Rettung (dazu später). Dazu wurde bereits viel von qoii geschrieben, dem würde ich mich anschließen. Jetzt naht bestimmt auch mal die Zeit, wo Harleys Frucht aufgelöst wird, man htte ja gehofft, dies wäre in dem Kampf mit Krill der Fall.
      Theoretisch mache ich um die Frucht kein wirkliches Geheimnis. Ich finde sie persönlich nicht einmal besonders spannend. Praktisch suche ich aber immer nach einer Gelegenheit, die Infos zu Kräften, Früchten etc. passend und nicht so gestelzt in die Geschichte einzubauen. Ich finde diese endlosen Sprachblasen in Mangas immer etwas dämlich, wenn dann ewige Kommentare vom Schurken oder sonst wem kommen. Ich versuche irgendwie, das halbwegs flüssig einzubauen. Bisher fehlte mir das. Sobald ich eine Idee habe, werde ich mein Wissen mit euch teilen.^^

      Eldrail schrieb:

      Während Harleys Träume und Hoffnungen gemeinsam mit dem Schloss in sich zusammenbrechen, kommt aber auch der Schocker schlechthin. Irit wird indirekt von Krill zerschnitten. Das sie jetzt einfach so aus dem Nichts stirbt war nicht zu erwarten. Damit ist eine geheimnisvolle Person aus dem Geschäft, die mit Sicherheit Verbindung zum Kult hatte, denn wieso sonst besitzt man die Apokryphen?
      Ich hatte auch gehofft, dass euch die Szene wenigstens etwas schockt oder zumindest überrascht. Vielleicht kein Game of Thrones, aber immerhin starb Irit auf einem Thron. xD

      Eldrail schrieb:

      Flint ist nun nicht gerade unbeschadet aus dem Duell mit Horst herausgegangen, das hindert ihn aber keinesfalls daran, sofort wieder voller Rachegedanken den Kampf mit Harley zu suchen. Mut hat er ja, aber seine Chancen sehe ich doch eher in einem Kampf zusammen mit seinen Verbündeten. Diese finden sich auch alle bei ihm ein (oder besser gesagt, er findet sie). Gut, Effie ist wohl kaum eine Verbündete, aber zumindestens auch kein Gegner mehr.
      Zumindest kommt jetzt die Zeit, in der Flint glänzen kann. Tatsächlich wurde er bisher nur so stiefmütterlich behandelt, um ihn jetzt voll aufdrehen zu lassen. Es wird langsam Zeit, dass er für seine Mühen und Entbehrungen belohnt wird. Auf welche Art und Weise auch immer. ;)

      Eldrail schrieb:

      Lorca hat ja auch gewisse psychische Probleme. Aber ihre Beleidigungen und Drohungen fand ich wirklich beeindruckend xD Bemerkt nicht, dass das Schloss zusammenstürzt und selbst als sie es bemerkt, gibt es ja wichtige Angelegenheiten. Faszinierender Charakter, insbesondere, da sie wirklich mächtig ist. Geistig verwirrte Personen mit solchen Kräften sind immer gefährlich. Da wird unsere Gruppe bestimmt noch ein Problem mit haben. Ihre Obsession von Harley lässt vermuten, dass sie gemeinsam mit ihm untergehen wird. Mal schauen, wo du sie mit Carla hin bringst. Im Prinzip hast du da ja freie Wahl. Man kann auf alle Personen treffen, also lasse ich mich überraschen.
      Lorca ist definitiv einer der mächtigsten Charaktere, der in diesem Arc durchs Schloss spaziert. Ihr kleiner psychischer und emotionaler Knacks helfen da natürlich nicht sonderlich. Sie ist wirklich gefährlich. Wie es mit ihr enden wird lasse ich aber selbstverständlich noch offen.^^

      Eldrail schrieb:

      Die Gruppe aus den verbleibenden Personen mit Namen in der Krypta sieht sich vor dem Verlassen dann doch noch mit dem wütenden Kamin konfrontiert. Der weiß zu beeindrucken, denn obwohl er es mit Cathal, Luca, Shrimati und Flint aufnimmt, gelingt es erst den von Krill freigestezten Wassermassen ihn zu erledigen. Fraglich bleibt, ob das Wasser Salzwasser ist. Eventuell ist Horst so jetzt ertrunken, oder es wird nicht allzu lange dauern, dann werden wir ihn wiedersehen. Ich bin gespannt, wie die Überlebenden weitermachen. Was Effies Pläne sind vermag ich nicht zu deuten. Für sie sehe ich die Möglichkeit, ein bisschen was zusammen zu raffen und zu verschwinden oder sie bleibt und sieht sich alles an. Shrimati ist sowieso zu undurchsichtig, als dass man ihre Pläne erraten kann und Cathal ist zwar ein Helfer, aber ob er jetzt wirklich Flint in seiner Jagd auf Harley unterstützt? Du hast alle Möglichkeiten in dem von dir erzeugten Chaos.
      Ja, das habe ich.^^
      Allerdings kann man nun natürlich nicht davon ausgehen, dass sich jedermann Flints Ziel verschreibt. Obwohl sicherlich jeder wütend auf Harley ist, werden wohl die wenigsten länger als nötig in der Todesfalle verbringen wollen, zu der Schloss Roßkosch geworden ist. Es wird sich noch herausstellen müssen, auf wen sich Flint letzten Endes verlassen kann.


      Eldrail schrieb:

      Zum Abschluss sehen wir die andere Hälfte der Kopfgeldjäger. Auch diese glänzen durch unheimliche Überlebenskünste. Schwer zu töten sind sie alle. Aber aller Logik folgend sollte es zumindestens Mercedes nicht von alleine überleben können. Immerhin sind sie in der Mine vor dem Wetter geschützt. Zudem gibt es da noch das "ominöse Geräusch". So hat Cal die Mine überhaupt erst gefunden. Der Verursacher scheint auch anwesend zu sein, wenn Cal jemanden spüren kann. Da ich keinen Sinn sehe, den Weg zur Mine zu weisen, außer den dreiein zu helfen, vermute ich die Rettung in der unbekannten Person. Wer das sein mag weiß ich nicht, ich wüsste jedenfalls niemanden.
      Och, das ominöse Geräusch ist gar nicht so ominös. Es ist auch mehr Lärm als Geräusch gewesen. Fällt dir etwas ein, das in den letzten Kapiteln so viel Lärm gemacht haben könnte? Kleiner Tipp: Krill hatte damit zu tun.^^

      Eldrail schrieb:

      Das Finale des Arcs rückt näher und so langsam rückt alles enger zusammen. Im Schloss geht es zwar drunter und rüber, jedoch sind die meisten Handlungstragenden in einem kleiner werdenden Bereich und viele Kämpfe sind bereits beendet. Die Spannung bleibt hoch, denn auch wenn es deutlich besser für die Protgonisten aussieht als noch vor einiger Zeit, so ist Harley keinesfalls zur Strecke gebracht. In der Wildnis hingegen scheint es in diesem Arc nur noch darum zu gehen, zu überleben. Es müsste ja eine Wunderheilung geben, damit sie es schaffen noch rechtzeitig und kampfbereit im Schloss eintreffen. So etwas sehe ich überhaupt nicht, also können auch mal andere glänzen.
      Nicht nur Harley ist noch nicht besiegt. Ebenso wenig sein innerer Kreis (Lorca, Carla, Waterloo & Stagman). Es sind noch ein paar Punkte abzuarbeiten, darunter selbstredend der Showdown zwischen Flint und Harley. Der Arc bleibt bis zum Schluss spannend, das wage ich zu versprechen. ;)
      Vexor


      Vexor schrieb:

      Im Großen und Ganzen muss ich aber sagen, dass mir die letzten 5-6 Kapitel sehr gut gefallen haben und ich deutlich besser als vermutet wieder in deine Geschichte eintauchen konnte. Gerade dieser Arc strotzt nur so vor Personen und ich hatte leider schon die Befürchtung, dass ich mich im Gewirr aus Namen und Schauplätzen nicht zurecht finden würde, aber zum Glück hat Krill mit seiner ersten Welle bereits ein paar Namen aus dem Gefecht genommen, weswegen es besser ging als erwartet.
      Da hatte ich auch so meine Sorgen. Ich denke aber, dass der Zeitpunkt deiner Auszeit insofern passte, dass du quasi wieder in die Endphase des Arcs eingestiegen bist. Viele Figuren sind bereits postiert und die Spreu wurde vom Weizen getrennt. Ich denke, wärest du nach den chaotischen "Theater"-Kapiteln eingestiegen, hätte das schlimmere Kopfschmerzen bereitet. ;)

      Vexor schrieb:

      Die Kämpfe haben mir gut gefallen, allen voran natürlich die Auseinandersetzung zwischen Krill und Rhys, der mir besser gefallen konnte, als ich ihn in Erinnerung behalten habe. Die ganze Sache mit der Oktave war dann leider einer der Teile, die ich gar nicht mehr im Kopf hatte. Vielleicht könntest du uns am Ende da noch einmal eine kleine Übersicht samt Beschreibung gönnen? Ich weiß ich bin nicht besser, aber hier kommen noch diese japanisch anmutenden Namen dazu, die ich mir generell immer schlechter merken kann, als westliche.
      Da bin ich ja froh, dass Rhys in deiner Gunst noch gestiegen ist. Wenn ich schon einen ersten fordernden Gegner für Krill kreiere (von Harley abgesehen), dann soll der auch gut ankommen. xD

      Das mit der Oktave werde ich dann gegebenenfalls noch einmal in einem Schema hochladen. Wichtig ist für den Moment, dass es mehrere "Clans" gibt und Krills Vater ein Oberhaupt eines Clans war. Krill tötete ihn und nahm sein Schwert, Yubitsume. Rhys wurde nun von mindestens einem anderen Clanoberhaupt beauftragt, den Verräter Krill und das Schwert endlich ausfindig zu machen und zurück zu bringen.

      Vexor schrieb:

      Effies erwachte Zwillingsfrucht machte Luca und Cathal (guter Charakter btw.) ganz schön zu schaffen. Ihren Sinneswandel fand ich in Ordnung, hätte mir natürlich einen Bitchfights bis zum blutigen Tode gewünscht, aber man kann ja nicht alles haben xD
      Hätte ich dir auch gerne gegönnt, nur leider erfüllt Effie noch einen anderen Zweck in meiner Geschichte und darf deshalb nicht so einfach von Luca abgeschlachtet werden. Da müssen halt Kompromisse gemacht werden, egal wie gern ich auch die Bikinis und den Aufblaspool voll Schlamm rausgeholt hätte. xD

      Vexor schrieb:

      An der eigentlich Hauptfront dieses Arcs ging es zwar auf dem Papier ordentlich voran, aber ich muss leider sagen, dass Harley immer noch hinter meinen Erwartungen zurücksteht. Ich denke, dass der Fokus auf ihn jetzt kommen wird, allein deswegen, weil Callaghan mittlerweile angekommen ist, aber am Ende ist das ja auch mein Problem. Bisher glänzt der Lebemann halt nicht so sehr, wie ich mir das gewünscht habe und die Beziehung zu Kiwi ruft bei mir leider keine so großen Wallungen hervor wie bei Dyonisia.
      Das werde ich dann erstmal so akzeptieren müssen und hoffe, dass Harley vielleicht doch noch etwas interessanter für dich wird. Vielleicht liegt das Problem auch darin, dass du Harley eher als eine Art Mastermind sehen wolltest? Ist jetzt nur eine Vermutung.^^
      Der Fokus wird sich jetzt jedenfalls wirklich verlagern und dann werden wir sehen, ob er dich vielleicht nicht doch noch abholen kann. :)

      Vexor schrieb:

      Im Großen und Ganzen: tolle Kapitel, tolle Entwicklungen und ich hab richtig gemerkt, wie der Bereich mir her gefehlt hat. An der Kürze meines Kommentars merkt man aber auch, dass ich auch ganz schön eingerostet bin. Ab den aktuellen Kapiteln kannst du wieder mehr von mir erwarten, mein Guter!

      Freut mich, dass dir die Kapitel gefallen haben. Und es is schön, dich wieder hier begrüßen zu dürfen. Du hast uns und dem Bereich gefehlt.^^


      Vexor schrieb:

      Also weiter so und ich bin froh, wieder da zu sein!
      Dito! ;)


    • Kapitel 114 - Ich liebe sie

      »Ich liebe sie«

      Hätte ich wetten muss, ob so ein Kapitelname jemals in deiner FF auftaucht, hätte ich wohl gutes Geld verloren oder meine Haare spätestens zu diesem Zeitpunkt wachsen lassen müssen. Bevor ich auf dein Kapitel eingehen möchte, noch zu einer kleinen Stelle deiner Rückmeldung, die mir tatsächlich die Augen geöffnet hat:


      -Bo- schrieb:

      Das werde ich dann erstmal so akzeptieren müssen und hoffe, dass Harley vielleicht doch noch etwas interessanter für dich wird. Vielleicht liegt das Problem auch darin, dass du Harley eher als eine Art Mastermind sehen wolltest? Ist jetzt nur eine Vermutung.^^
      Der Fokus wird sich jetzt jedenfalls wirklich verlagern und dann werden wir sehen, ob er dich vielleicht nicht doch noch abholen kann.
      Ich muss sagen, dass dies vielleicht der große Knackpunkt sein kann. Allerdings muss ich sagen, dass meine Erwartungshaltungen in dieser Hinsicht von dir - zumindest meinem Empfinden nach - auch ein wenig in diese Richtung geschürt wurden.
      Ein Mann, der einen ganzen Ballabend plant, ein Theaterstück entwirft, in dem die Kopfgeldjäger zu Tode kommen sollen. Ein Mann, der dies alles plant, kann wohl durchaus in die Kategorie 'Mastermind' gesteckt werden, oder?
      Er hat sich zumindest mehr Mühe gegeben als Flamingo, der das Kolosseum ja mehr halbherzig als ehrgeizig inszeniert hat.
      Wenn du natürlich sagt, dass Harley für dich weniger dieses Mastermind ist, als ich bisher in ihm gesehen (oder gesucht) habe, dann stimmt mich seine Rolle bisher durchaus versöhnlicher.
      Aber um dies klarzustellen: Ich mag Harley und empfinde seinen Charakter bisher als stark inszeniert, er erfüllt nur vollends die hohen Erwartungen, die ich an ihn hatte. Das kann aber sicherlich noch kommen.^^

      Und damit komme ich zu deinem neuen Kapitel, welches ich gleich verschlungen habe. Schön, wenn das alte FF-Fieber wieder lodert.
      Zunächst möchte ich auf die kurze Szene eingehen, die du uns noch im Schloß Roßkosch gönnst und zeigt, wie es den Überlebenden so gut. Während sich Flint, Cathal und Co. nicht einigen können, ob sie fliehen, Harley ans Leder oder Moira finden wollen, gesellt sich in letzter Konsequenz Krill in alt bekannter Ruhe und Gelassenheit zurück zur Gruppe.
      Effie nimmst du voraus aus dem Spiel, indem sie sich aus dem Staub macht, wobei deine Andeutungen in den Kommentaren mich schon fiebern lassen, welche Rolle sie und Sol noch spielen werden. Ich persönlich gehe zumindest stark davon aus, dass sie noch im Bezug auf die Flucht der Kopfgeldjäger von der Insel eine größere Funktion einnehmen werden. Wo ich so darüber nachdenke, was ist eigentlich aus dem Gold-Vizeadmiral (Ajas?) geworden. War der nicht auch auf den Weg hierher? Tut mir Leid, dass liegt schon etwas zurück und ich hab gerade keine Möglichkeit nachzusehen, aber wäre ja durchaus eine Möglichkeit Effie und Sol weiterhin zu beschäftigen. Aber abwarten, am Ende kommt es sowieso immer anders, als man denkt. (Außer man heißt qoii).

      Shrimati hat laut Krill Dreck am Stecken. Ob das in einer Welt voller grauer Charaktere jetzt besonders ist, weiß ich nicht, aber es sollte einen Leser deiner FF eigentlich nicht überraschen. Ich frage mich, wann wir den letzten Herzensguten Charakter bei dir gesehen haben? Meist enden die nämlich gefoltert, misshandelt oder tot. Ein Schicksal, welches die Regierungsbeamtin bisher ja vermeiden konnte, aber vielleicht hat Krill auch nur einen schlechten Tag ;)

      Kommen wir dabei lieber zu den anderen Kopfgeldjägern, die sich um die verletzte Mercedes kümmern müssen. Ungewöhnlich emotional deinerseits, zumindest was die Gefühlsoffenbarungen und Entscheidungen Callaghans angehen und dabei auch gut inszeniert. Bemerkenswert, dass qoii damals schon vorhergesehen hat, dass Clementine auf dieser Insel einen weiteren Auftritt feiern wird, auch wenn mir immer noch die logische Erklärung fehlt, warum es gerade die entscheidende Ärztin aus Mercedes Vergangenheit in Harleys Fänge verschlagen hat. Ein Zufall wäre mit Sicherheit übertrieben und argh konstruiert. Eine logische Erklärung möchte mir auf die Schnelle allerdings auch nicht einfallen, muss es zum Glück aber auch nicht. Die Auflösung interessiert mich. Sie scheint auf jeden Fall nicht überrascht darüber zu sein, Mercedes auf dieser Insel zu sehen. Ist ja nicht gerade eine Zufallsbegegnung an der Schlange zum Riesenrad auf dem Sabaody Archipel; ebensowenig, dass sie verletzt und in Begleitung zweier...naja nennen wir sie mal zwielichtiger Personen ist.

      Dass O'Mara derjenige ist, der sich um die mechanische Instandsetzung Mercedes kümmert, hat mich ein wenig überrascht, weswegen ich den Absatz zweimal lesen musste, da ich kurz das Gefühl hatte, eine eingeführte Person überlesen zu haben. Wurde das schon einmal angedeutet? Wenn ja, muss mir das wohl entfallen sein.
      Die beiden flicken Mercedes buchstäblich wieder zusammen, wohingegen Cal sich entscheidet, Mercedes fieberwahninduzierten Befehlen Folge zu leisten und O'Maras Handwerk zu erleichtern, wenn nicht die kritischen Augen er Angehörigen bei der Operation anwesend sind.

      Die Fieberträume der Braunhaarigen führen sie zurück nach Princess Suie und konfrontieren sie mit den Verstorbenen. Was der Traum am Ende zu bedeuten hat, der auch Flint involviert ist mir allerdings ein Rätsel. Erst dachte ich, dass das unmenschliche Wesen Flint war, aber dann war der Rotschopf ja in Gefahr, weswegen ich auf meinen ersten Instinkt vertraue und glaube, dass Mercedes hier bereits die Bestie von Compeyson in Form des Barghets gesehen hat.

      Alles in allem schönes Kapitel, welches zumindest Cal endlich in die Haupthandlung um Harley und Flint zu holen scheint. Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!

    • Kapitel 114- Ich liebe sie.

      In der Hoffnung endlich mal aus meinem Kommentatorentief zu kommen, fange ich einfach bei dir an, immerhin verfolge ich dein FF schon mit am längsten. :)

      Bo schrieb:

      Naja, das ist halt die Logik des Plots.
      Natürlich hast du mit dieser Bemerkung recht. Ursprünglich hatte ich in meinem Kommentar noch eine Randbemerkung, dass ich vor dem Verfassen einige Folgen >everything ist wrong withe....< geschaut habe und beim lesen die ganze Zeit diese leicht ironische Stimme im Hinterkopf hatte, welche auf alles hinwies, was ein wenig unlogisch ist. Diesen "Fehler" habe ich übrigens schon wieder begangen, mal schauen was daraus wird. XD

      Ja ich habe vor langer Zeit vermutet, dass Clementine Coulombs die sein wird, welche Mercedes zusammenflicken wird, weil es für mich der einzig logische Grunde war, sie in diesem Schloss auftauchen zu lassen. Besonders wenn man bedenkt, was für ein Verhältnis zwischen ihr und Mercedes angedeutet wurde. Im PS FB zwar nur oberflächlich, im Gespräch mit Dr. Waldmanstraut sehr deutlich, zumindest wenn man Clementines Prinzessin als Mercedes interpretiert/erkennt. Neben der von Vexor wieder eingebrachten Frage, >wie< sie dort hingekommen ist, habe ich mir auch (mehr auf der Metaebene) die Frage nach dem >warum< gestellt. Harley hätte sich jede Ärztin bekommen können, aber du Bo, hast ihm ausgerechnet Clementine gegeben. So gab es für mich eigentlich keine andere Möglichkeit, als dass sie das Leben ihrer besten und liebsten Schülerin versuchen wird zu retten.

      Weiterhin können wir so auch noch einige Informationen über Mercedes Vergangenheit erhalten, nachdem es zu diesem Vorfall in PS gekommen ist, bei dem Mercedes Bruder starb. Clementine wird vielleicht etwas wissen, aber sie wird sicher sehr an dem späteren Schicksal von Mercedes sehr interessiert sein, immerhin scheint sie nichts von ihrer umgebauten Form zu wissen.

      Wie sich bei Harley landen konnte, ist natürlich auch noch fraglich. Allerdings wissen wir schon, dass Harley geschäftliche Verbindungen nach PS hatte und diese scheinen nicht allzu schlecht gewesen zu sein. Immerhin sind die Cal und Co durch ihre Verfolgung Harleys dort gelandet. Clementine wird nach dem Vorfall mit Mercedes sicher nicht einfach dort weitergemacht haben, wo sie vorher dran war. In dem Gespräch mit Waldmanstraut wurde in meinen Augen ziemlich deutlich gesagt, dass sie Mercedes Schicksal ziemlich mitgenommen hat. Und diese Freundin von Clementine, deren Name ich vergessen habe, muss auch noch eine Rolle spielen.

      Aber zurück zu eigentlichen Story. Während Cal mit O'Mara und Mercedes durch die Mienen versucht das Schloss zu erreichen, scheint Clementine in die andere Richtung unterwegs gewesen zu sein. Das einstürzende Schloss oder schon das Chaos durch Krills Kampf mit Rhys, scheinen sie doch bewogen zu haben, das Weite zu suchen. Anders als die Andeutungen und Warnung von Waldmanstraut. Im Gegensatz zu Vexor denke ich schon, dass sie überrascht ist Mercedes zu sehen, aber sie ist in meiner Wahrnehmung zu sehr Ärztin, um sich, in seiner so lebensbedrohlichen Situation für ihre Patientin, davon beeinflussen zu lassen. Jetzt zählt es erst mal, sie möglichst schnell auf einen OP-Tisch zu bekommen, dann kann man sich weitere Gedenken machen. Wobei sie schon genug abgelenkt zu sein scheint immerhin reagiert sie relativ gering erstaunt auf den Zustand ihres Refugiums und Mercedes Besonderheiten. Die eine Deutung ist natürlich die von Vexor, sie weiß über alles Bescheid, es könnte aber genauso gut sein, dass sie unter einer Art Schock steht, derzeit "nur/mehr" als Ärztin funktioniert und alles andern nicht so wirklich wahrnimmt verarbeitet.

      Das O'Mara hier als Mercedes Mechaniker auftritt, erstaunt mich erstaunlich wenig. Irgendwie ist er die einzige logische Wahl, die Mercedes übriggebliebenen ist, wenn sie mal Hilfe gebraucht hat. Krill dürfte sich dafür nicht gerade eigenen und auch Cal kann ich mir nur schwer in einer solchen Situation vorstellen. Weiterhin ist O'Mara trotz seinen Alkoholproblems immer noch der intelligentest der ganzen Truppe, zumindest was Wissen und Kenntnisse angeht. Er ist von allen schlechten Möglichkeiten die beste Wahl.

      Da Cal nichts machen kann um Mercedes zu helfen und merkt, das seine Anwesenheit für O'Mara eher störend ist, nimmt schweren Herzen die Gelegenheit war zu Verschwinden, nachdem Mercedes in ihrem Todestraum darum gebeten hat, Flint zu helfen.

      Mercedes Todestraum, ist ein in solchen Situationen gern gewähltes Mittel von Autoren, zumindest ist es mir in verscheiden Arten schon beengtet. Entweder man beengtet Personen die einen wichtig waren und diese sorgen nach einer kleinen Unterhalten dafür, dass man sich doch wieder dem Leben zuwendet, da die Toten Freunde auf einen warten werden oder klar geworden ist, dass das Leben noch so viel zu bieten hat oder der Tod wird als Albtraum dargestellte, gegen dem an ankämpfen muss. Bei Mercedes hast du das zweite Gewählt, sie wird von Enjolras und auch PS ist sehr Albtraumhaft aufgebaut. Am Ende sieht sie nochmal ihren Toten Bruder, um gleich darauf mit dem Tod derjenigen Person konfrontiert zu werden, der so etwas wie der Ersatz geworden ist. Die Person, die irgendwie dem Toten ähnelt, den man nicht Retten konnte. Am interessantesten ist hierbei vielleicht, dass dieses Monster eine Mischung aus DeBráz und dem außer Kontrolle geratenen Cal ist. Im Prinzip das, was gewesen wäre, wenn DeBráz erreicht hätte, was er mit dem Tödlichen angriff auf sie erhoffte.

      Derweil teilt sich der kleine Club der Elysium überlebenden auf. Effie und mit ihr Sol machen sich auf den Weg, das Schloss zu verlassen, da es für sie keinen Grund gibt dort zu verweilen. Sie haben niemanden den sie noch Suchen oder Vernichten müssen. Auch ich freue mich, wenn die Beiden wieder auftauchen. Wobei ich es derzeit eher bezweifele, dass es noch diesen Arc geschehen wird. Falls Harley wirklich fällt, gibt es noch einiges um DeBráz, was aufgeklärt und aufgearbeitet werden muss und ich kann mit durchaus vorstellen, das dabei Sol noch eine Rolle spielen wird. Dafür wurde das Geheimnis um ihren Namen, ihren Vater und ihren Liebhaber einfach zu groß aufgebaut, wobei mir gerade einfällt, dass es bei dir ja auch noch die drei Abteilungen der CP-0 gibt, welche auch noch eine Verbindung zu ihr haben könnten.

      Cathal verabschiedet sich auch, da er seine Schwester suchen will. Wobei ich mich außerhalb des Plots schon frage, warum sie nicht gemeinsam suchen können. Immerhin sind sowohl Moria als auch Harley irgendwo in diesem einstürzenden Schloss und es dürfte ziemlich egal sein, wo man langläuft. Sobald der eine Gefunden hat, was er sucht kann der andere immer noch alleine Weiterziehen, sprich wenn sie zuerst auf Harley treffen, kann Cathal trotzdem weiter auf die Suche nach seiner Schwester gehen oder umgekehrt.

      Shrimati hingegen möchte Flint und Luca helfen, wird aber von Krill daran gehindert, der in ihr irgendetwas erkennt, dem man nicht trauen kann. Interessant ist dabei für mich besonders seine Formulierung »Sind Lügen Lügen, wenn man nicht weiß, dass man lügt?« Was meint er damit, wird Shrimati von irgendetwas kontrolliert, von dem sie nichts weiß oder weiß Krill etwas über sie oder ihre Auftraggeber, welches Shrimati selber nicht bekannt ist. Was ist die Lüge und warum weiß sie (angeblich) nicht, dass es eine Lüge ist. Aber vor allem wen sucht sie (angeblich). So viele dürften eigentlich nicht mehr übrig sein, zumindest an benannten Personen fällt mir spontan nur Kako ein, sofern es unter der ToLaHe keine Doppelagenten, Gedankenkontrollierte oder Unwissende gibt. Wobei letzteres eigentlich nur auf Kiwi zutreffen könnte. Ach ja Clementine wäre auch noch eine Möglichkeit.

      Wie es zu erwarten war, sind Flint und Luca von Krills Rettungsaktion nicht gerade begeistert. Wobei dieser sich erstaunlicherweise immer noch keine Sorgen um Ondine zu machen scheint. Letztendlich wird Luca wieder von den beiden anderen Getrennt, mal schauen was du noch mit ihr alleine vorhast.

      Das erste Kapitel dieses Jahres hat mit wieder sehr gut gefallen, wir nähern uns mit großen Schritten dem Arcfinale und es bleibt die große Frage. Wird Harley in seinem eigenen Territorium fallen oder nicht? Irgendwie die gleiche Frage, welche wir uns zum aktuellen Manga-Arc stellen. ;)
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
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      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 113. Das Maul des Löwen + 114. Ich liebe sie

      -Bo- schrieb:

      Aber es passt doch zu Harley, oder?^^
      Außerdem ist Kiwi 16 Jahre alt, hat nie eine Beziehung gehabt, keine sexuellen Erfahrungen. Großgezogen von einem Mann, der sich selbst und eine Traumwelt kultiviert. Ist es da verwunderlich, dass Kiwi diesen märchenhaften Kitsch so genießt? Zumal sie klar im Mittelpunkt der Leidenschaft steht, was ihrem Ego definitiv schmeichelt.
      Ich verstehe das natürlich und ich finde die Charakterdarstellung auch nicht per se schlecht. Eine Geschichte lebt von unterschiedlichen Persönlichkeiten. Gemeint war auch eher mein Empfinden. Ich persönlich kann damit nicht so wirklich was anfangen. Ich bin höchstens überfordert und verstört, würde mir jemand so ein Zeug vordichten. :P In so einer Blase habe ich aber auch irgendwo nie gelebt.
      Ich mag es, wenn ich Abneigungen gewissen Charakteren gegenüber entwickel. Das macht für mich eine gute Geschichte aus. ^^




      Die letzten Kapitel hatten es wieder ins sich. Die einzelnen Personen gingen zusammen und stoben kurz darauf wieder auseinander. Einerseits hätte ich weitere Interaktionen befürwortet, andererseits muss die Story ja auch weiter gehen.

      Flint hat mich etwas verwirrt. Im einen Moment sieht er Harley und zwei Absätze später taucht er bei Shrimati auf. Irgendwie hab ich es so verstanden, dass er zornentbrannt auf Harley stürzen wollte. Plötzlich steht er bei der Agentin. Einerseits habe ich das Gefühl, es einfach nur falsch gelesen zu haben, andererseits bin ich mir gerade unsicher. Klär mich bitte auf xD

      Nun denn. Überraschenderweise konnte ich mich für Effie in den letzten zwei Kapiteln um einiges mehr erwärmen. Das Gespräch zwischen ihr und Luca, sowie ihre Interaktion mit den Anderen, hat mich schon sehr amüsiert. Ihre bissige Art steht der von Luca wohl in nichts, oder kaum etwas, nach. Vorallem, als Luca und Effie sich doch tatsächlich über Moral und Anstand streiten. Ich würde mal behaupten, dass Beide so ihre Kerben im Holz haben. Ich musste definitiv schmunzeln. Vielleicht werden die Zwei irgendwann ja doch noch (Zuckertitten-)Freunde.
      Dann aber ein andermal, denn Effie macht sich kurz darauf wieder auf den Weg und Sol geht kurzentschlossen mit. Ich bin gespannt, was die beiden Damen noch für eine Rolle spielen werden. ^^

      Cathal tritt auch seinen eigenen Weg an. Ob die Trennung jetzt notwendig war sei mal dahin gestellt, doch anhand von Lucas kühler Reaktion denke ich auch, dass sie die Trennung nicht so schlecht fand. Zwischendurch hatte man den Eindruck, sie hätte sich für ihn etwas erwärmt, doch gerade eine Luca vergisst nicht. Gerade was einen Mulligan betrifft.

      Krill stößt endlich auf die mittlerweile schrumpfende Gruppe. Er spürt, dass etwas mit Shrimati nicht stimmt und hat wieder einige kryptische und schlaue Sätze parat. Wichtig ist für mich hier der Fakt, dass Flint ihr das Leben gerettet hat. Sie steht also in seiner Schuld und so oft wie sie es erwähnt hat... nun ich denke diese Tatsache könnte noch eine mehr oder weniger wichtige Rolle spielen.
      Da Luca nun auch von Flint getrennt wurde, bleibt diesem nur Krill um Harley zu suchen und wer wäre das besser geeignet als ebenjener?

      Ich mach noch nen kurzen Schwenker zur Traloha bevor ich mich, dem für mich, wichtigeren Teil widme.
      Die gute Carla. So sehr es dir gefällt über sie zu schreiben, so sehr gefällt es mir etwas über sie zu lesen. Ich hab sie ziemlich gefeiert, als sie Dionosia eine Backpfeife verpasst hat. Vorallem, da Lorca nicht mal realisiert, dass gerade das GESAMTE Schloss zusammenstürzt. Harley und seine Kiwi sind wichtiger. ^^ Da Carla die Fähigkeit besitzt in kritischen Situationen logisch zu denken, versucht sie alle Mitglieder der Gruppe zu sammeln um zu fliehen. Von Kiwi war da nicht die Rede. Bin gespannt, was mit der Kleinen nun passieren wird. Sollte Harley fallen, bleibt auch die Frage, was mit den Anderen passiert. Ich könnte mir Carla als Nachfolgerin sehr gut vorstellen. Sie hätte definitiv das Zeug dazu und ich würde es einfach gerne sehen... xD
      Fehlen allerdings noch Waterloo und Stagman. Waterloo wurde von Moira ins psychische Aus geschickt und auch Stagman war hinter Moira her. hm... wem könnte die Traloha bloß begegnen? xD

      Damit komme ich zum letzten Teil, den ich einfach super fand.
      Cal und Brian. Während sie in dieser Mine umherirren und fast sowas wie reden. Brian ist in manchen Situation einfach liebenswürdig... „Allein das hier zählt, die anderen interessieren mich nicht!“ ein einfacher und doch so wirkungsvoller Satz. Cal ist ohnehin schon emotional so aufgewühlt, dass er seine Gefühle sogar zulassen und dann auch noch äußern kann.
      Ich fand die Interaktion einfach sehr schön und sie hat mich dazu gebracht noch mehr mit Cal und O'Mara als Menschen anfangen zu können. Allein die Tatsache, dass Cal die sterbende Mercedes O'Mara überlasst bedeutet viel.

      Manchmal wünscht man sich ja das Hirn eines qoiis, aber dann bin ich mit meinem doch so ganz zufrieden, schätz ich mal. ;)
      Clementine trifft auf das Trio und erkennt sofort ihre alte Schülerin und macht das, wofür Ärzte in solchen Situation eingeführt werden. Versuchen zu retten, was zu retten geht. Sie kümmert sich um den menschlichen Teil ihres Körpers. O'Mara übernimmt den mechanischen Teil. Es wurde ja bereits angedeutet, dass er sich mit einigen Ihrer Mechanismen auskennt. Ich erinnere hier an die Spritzen die O'Mara irgendwo aus ihrem Bein (?) holte um die Blutung vorerst etwas zu stoppen.

      Mercedes selbst ist in verschiedenen Fieberträumen gefangen. Einmal in der Vergangenheit mit Enjorlas. Bei dem zweiten Fiebertraum bin ich mir unsicher, ob es sich quasi um die Gegenwart handelt, da sie in Ihrer jetzigen „Körperform“ im alten Haus steht und den Tod Emiles erkennt. Ich tippe eher auf eine Art der Vergangenheit.
      Den letzten Fiebertraum finde ich recht spannend. Cal scheint mit dem GK verschmolzen zu sein. Die Angst vor der möglichen Zukunf, Angst vor dem Mischwesen, weil es Cal selbst verschlungen hat. Für mich liest es sich so, dass dieses Flint in seiner Gewalt hat und sie daher seinen Namen schreit. Im Traum will sie ihn also vor „Cal“ beschützen.
      Im Fiebertraum schreit sie zwar nach Flint, aber von Cal wird es so empfunden, dass sie möchte, dass er den Auftrag zu Ende führt und macht sich auf den Weg.

      Die zwischenmenschlichen Aspekte haben mir hier wieder gut gefallen (der Rest auch ^^). Nicht nur Brian und Cal, Cal und Mercedes, auch Krill, der bei Lucas Berührung so etwas wie Frieden empfindet. Der Nebensatz kam für mich doch recht unerwartet. Krill mag zwar keine Gefühle zeigen, aber eine gewisse Zuneigung seinen Gefährten gegenüber kann man ihm nicht abstreiten. So unnahbar er auch ist und es selbst vielleicht nicht wahr haben möchte.

      Super Kapitel, derzeit habe ich zumindest das Gefühl wieder in der Story zu sein. Sehr schön. ^^
    • So Leute,

      Kapitel 115 ist an alter Stelle unter dem Titel »Roter Drache« erschienen und wartet mit ein paar Hinweisen und Überraschungen auf. Viel Spaß wünsche ich. :)

      Vexor


      Vexor schrieb:

      »Ich liebe sie«

      Hätte ich wetten muss, ob so ein Kapitelname jemals in deiner FF auftaucht, hätte ich wohl gutes Geld verloren oder meine Haare spätestens zu diesem Zeitpunkt wachsen lassen müssen.
      Du konntest auch nicht wirklich damit rechnen, dass das Herz des alten Callaghan nun ausgerechnet in der eiskalten, schwarzen Winterhölle des Arcs schmilzt. Da hätte bestimmt fast jeder Geld verloren, der nicht qoii heißt. ;)

      Vexor schrieb:

      Ich muss sagen, dass dies vielleicht der große Knackpunkt sein kann. Allerdings muss ich sagen, dass meine Erwartungshaltungen in dieser Hinsicht von dir - zumindest meinem Empfinden nach - auch ein wenig in diese Richtung geschürt wurden.
      Ein Mann, der einen ganzen Ballabend plant, ein Theaterstück entwirft, in dem die Kopfgeldjäger zu Tode kommen sollen. Ein Mann, der dies alles plant, kann wohl durchaus in die Kategorie 'Mastermind' gesteckt werden, oder?
      Er hat sich zumindest mehr Mühe gegeben als Flamingo, der das Kolosseum ja mehr halbherzig als ehrgeizig inszeniert hat.
      Natürlich ist Harley ein Mastermind. Er ist ein charismatischer Psychopath, ein Narzisst und Filou mit Einfluss, einem Ruf und Geld. Jemand wie er ist zwangsläufig ein Mastermind, da gebe ich dir recht und deshalb habe ich Harley auch als solchen aufgebaut. Und sein Plan war auch wirklich gut. Kopfgeldjäger arrangieren, die die eigenen Häscher in einer großangelegten Hetzjagd, einem blutigen Schauspiel töten, um damit im selben Atemzug noch eine Horde einflussreicher Gäste und Speichellecker zu beeindrucken und zu begeistern? In der Theorie war das alles klasse und auch die Umsetzung hätte nicht scheitern müssen, wenn Harley nicht so verdammt leichtsinnig wäre. Das ist seine größte Schwäche. Nicht die (innerhalb gewisser Grenzen vertretbare) Arroganz, nicht die Geltungssucht oder die Eitelkeit. Es ist seine Leichtsinnigkeit. Krill kam frei, weil Harley Rhys freie Hand gelassen hat, statt Nägel mit Köpfen zu machen. Luca lebt noch, weil er Moiras Wunsch entgegen besseren Wissens erfüllen wollte. Harley gibt die Zügel zu leicht aus der Hand, sobald er sich seiner Sache zu sicher wird. Bisher hat Carla diese Eigenart ausgleichen können, doch an diesem Abend waren ihr die Hände gebunden, da sie in das Theater nicht eingreifen konnte, durfte. Harley hat alles perfekt geplant - bis sich die Aufmerksamkeit von ihm weg auf das Treiben verlagerte (was dir auch aufgefallen ist) und es ihm daher zu langweilig wurde. An diesem Punkt ließ er den Abend schleifen und bekam in Form des aufdrehenden Krill die Quittung.

      Vexor schrieb:

      Wenn du natürlich sagt, dass Harley für dich weniger dieses Mastermind ist, als ich bisher in ihm gesehen (oder gesucht) habe, dann stimmt mich seine Rolle bisher durchaus versöhnlicher.
      Aber um dies klarzustellen: Ich mag Harley und empfinde seinen Charakter bisher als stark inszeniert, er erfüllt nur vollends die hohen Erwartungen, die ich an ihn hatte. Das kann aber sicherlich noch kommen.^^
      Doch, doch. Harley ist gewiss von mir als Mastermind aufgebaut worden und stellt einen dar, siehe meine Ausführung oben. Gleichzeitig sind mit Parteien wie der CP0, Rexroth, der Fraktion um Ulysses jedoch auch neue, weniger leicht einzuschätzende Größen hinzugekommen, die alle auf eine gewisse Weise mit Harley zusammenhängen und diesen zum Teil auch einengen. Harley ließ Moira etwa bisher alles durchgehen, weil diese als Vertreterin für Ulysses agiert. Harley wird gewiss noch seine Momente kriegen und liegt längst nicht so tief unter den Rädern, wie es gerade den Anschein macht. Aber seine Fassade bröckelt und das soll auch so sein. Nichtsdestotrotz ist er intelligent, durchtrieben und viel zu selbstverliebt, um sich einfach so geschlagen zu geben - darauf kannst du dich verlassen. ;)

      Vexor schrieb:

      Und damit komme ich zu deinem neuen Kapitel, welches ich gleich verschlungen habe. Schön, wenn das alte FF-Fieber wieder lodert.
      Zunächst möchte ich auf die kurze Szene eingehen, die du uns noch im Schloß Roßkosch gönnst und zeigt, wie es den Überlebenden so gut. Während sich Flint, Cathal und Co. nicht einigen können, ob sie fliehen, Harley ans Leder oder Moira finden wollen, gesellt sich in letzter Konsequenz Krill in alt bekannter Ruhe und Gelassenheit zurück zur Gruppe.
      Effie nimmst du voraus aus dem Spiel, indem sie sich aus dem Staub macht, wobei deine Andeutungen in den Kommentaren mich schon fiebern lassen, welche Rolle sie und Sol noch spielen werden. Ich persönlich gehe zumindest stark davon aus, dass sie noch im Bezug auf die Flucht der Kopfgeldjäger von der Insel eine größere Funktion einnehmen werden. Wo ich so darüber nachdenke, was ist eigentlich aus dem Gold-Vizeadmiral (Ajas?) geworden. War der nicht auch auf den Weg hierher? Tut mir Leid, dass liegt schon etwas zurück und ich hab gerade keine Möglichkeit nachzusehen, aber wäre ja durchaus eine Möglichkeit Effie und Sol weiterhin zu beschäftigen. Aber abwarten, am Ende kommt es sowieso immer anders, als man denkt. (Außer man heißt qoii).
      Ajas wurde auf Isola Caligula von Garp eingesammelt und schipperte zuletzt auf dessen Schiff rum, wo er auch auf den Känguru-Menschen Finley traf, der »in den Urlaub« fuhr. Du kannst dir ausmalen, wie es mit ihm weitergehen könnte.^^

      Effie und Sol nehmen noch eine Rolle ein, die der einen ist dabei bezeichnender als die der anderen. Du wirst sie aber nicht zum letzten Mal gesehen haben. Beide werden noch wichtig.

      Vexor schrieb:

      Shrimati hat laut Krill Dreck am Stecken. Ob das in einer Welt voller grauer Charaktere jetzt besonders ist, weiß ich nicht, aber es sollte einen Leser deiner FF eigentlich nicht überraschen. Ich frage mich, wann wir den letzten Herzensguten Charakter bei dir gesehen haben? Meist enden die nämlich gefoltert, misshandelt oder tot. Ein Schicksal, welches die Regierungsbeamtin bisher ja vermeiden konnte, aber vielleicht hat Krill auch nur einen schlechten Tag
      Shrimati ist kein so~ grauer Charakter. Eigentlich würde ich sie fast als guten Menschen bezeichnen, aber auch nur fast. Krill ahnt, was Shrimati selbst nicht wirklich weiß, weshalb man der Ärztin eigentlich keinen wirklichen Vorwurf machen kann. Aber Krill wäre nicht Krill ohne seine charmante, ausgeglichene Wesensart. xD

      Vexor schrieb:

      Kommen wir dabei lieber zu den anderen Kopfgeldjägern, die sich um die verletzte Mercedes kümmern müssen. Ungewöhnlich emotional deinerseits, zumindest was die Gefühlsoffenbarungen und Entscheidungen Callaghans angehen und dabei auch gut inszeniert. Bemerkenswert, dass qoii damals schon vorhergesehen hat, dass Clementine auf dieser Insel einen weiteren Auftritt feiern wird, auch wenn mir immer noch die logische Erklärung fehlt, warum es gerade die entscheidende Ärztin aus Mercedes Vergangenheit in Harleys Fänge verschlagen hat. Ein Zufall wäre mit Sicherheit übertrieben und argh konstruiert. Eine logische Erklärung möchte mir auf die Schnelle allerdings auch nicht einfallen, muss es zum Glück aber auch nicht. Die Auflösung interessiert mich. Sie scheint auf jeden Fall nicht überrascht darüber zu sein, Mercedes auf dieser Insel zu sehen. Ist ja nicht gerade eine Zufallsbegegnung an der Schlange zum Riesenrad auf dem Sabaody Archipel; ebensowenig, dass sie verletzt und in Begleitung zweier...naja nennen wir sie mal zwielichtiger Personen ist.
      Nein, es ist kein Zufall. Es gibt eine klare, wenngleich ziemlich schicksalhafte Verbindung zwischen Clementine und Harley, welche ihren Aufenthalt auf der Insel erklärt. Vielleicht erscheint es am Ende etwas konstruiert, ist aber von mir so tatsächlich gewollt. Die Thematik des gewaltigen, ineinander verflochtenen Netzes aus Ursache, Folge und Wirkung tauchte ja bereits einige Male in meiner FF auf und wird auch hier wieder zum Tragen kommen. Dieser Punkt wird in diesem Arc aber noch beleuchtet und - so glaube ich - von euch auch enträtselt werden. Darum werde ich kein großes Geheimnis machen, auch wenn ich euch nichts unter die Nase reiben werde.^^

      Bezüglich Clementines ruhiger Reaktion würde ich mal an qoii verweisen, der das ganz gut erklärt hat. Clementine ist vollblütige Ärztin und will zuerst ein Leben retten, bevor sie Fragen stellt. Vielleicht gefährlich, aber da es um Mercedes' Leben geht wohl auch verständlich.

      Vexor schrieb:

      Dass O'Mara derjenige ist, der sich um die mechanische Instandsetzung Mercedes kümmert, hat mich ein wenig überrascht, weswegen ich den Absatz zweimal lesen musste, da ich kurz das Gefühl hatte, eine eingeführte Person überlesen zu haben. Wurde das schon einmal angedeutet? Wenn ja, muss mir das wohl entfallen sein.
      Die beiden flicken Mercedes buchstäblich wieder zusammen, wohingegen Cal sich entscheidet, Mercedes fieberwahninduzierten Befehlen Folge zu leisten und O'Maras Handwerk zu erleichtern, wenn nicht die kritischen Augen er Angehörigen bei der Operation anwesend sind.
      O'Mara ist - wenn er mal nicht bis zum Arsch im Alk steht - ein Genie. Dieser Zug schimmerte zwar bisher nicht hin und wieder durch, wenn der Blonde mal nicht besoffen und/oder verkatert war, aber von allen Menschen weiß er wohl (abgesehen von Mercedes selbst natürlich) am besten über Mercedes Körper und Funktionsweisen Bescheid. Mercedes hat ihn einst "angelernt", was auch noch in der FF Erwähnung finden wird, und vertraut ihm in derartigen Situationen ihr Leben an.

      Vexor schrieb:

      Die Fieberträume der Braunhaarigen führen sie zurück nach Princess Suie und konfrontieren sie mit den Verstorbenen. Was der Traum am Ende zu bedeuten hat, der auch Flint involviert ist mir allerdings ein Rätsel. Erst dachte ich, dass das unmenschliche Wesen Flint war, aber dann war der Rotschopf ja in Gefahr, weswegen ich auf meinen ersten Instinkt vertraue und glaube, dass Mercedes hier bereits die Bestie von Compeyson in Form des Barghets gesehen hat.
      Mercedes hat eine alptraumhafte Zusammenfassung ihrer älteren und jüngeren panischen, grausigen, angsterfüllten, schmerzlichen Erinnerungen und Erlebnisse durchlebt. Ein Best Of ihrer Traumata, wenn man so will. Deshalb vereinen sich Aspekte des letzten Arcs etwa mit den Symbolismen der Apokryphen. Was die letzte Szene allerdings zu bedeuten hat...werde ich natürlich noch nicht verraten. Dein Gedanke ist aber schon nicht verkehrt: Mercedes' hat eine ungewisse Ahnung, was Callaghan und dessen Beziehung zum Grünen König angeht. Daher die symbolische "Verschmelzung" der beiden zu diesem Monster am Ende.

      Vexor schrieb:

      Alles in allem schönes Kapitel, welches zumindest Cal endlich in die Haupthandlung um Harley und Flint zu holen scheint. Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!
      Ja, endlich rückt das Ende näher. Die anvisierte 120 wird es wohl nicht beenden, dafür ist's noch zu viel wichtiger Stoff, den ich auch nicht durchprügeln will, aber in maximal 10 Kapiteln dürften wir uns endlich im neuen Arc befinden. :)
      qoii


      qoii schrieb:

      Natürlich hast du mit dieser Bemerkung recht. Ursprünglich hatte ich in meinem Kommentar noch eine Randbemerkung, dass ich vor dem Verfassen einige Folgen >everything ist wrong withe....< geschaut habe und beim lesen die ganze Zeit diese leicht ironische Stimme im Hinterkopf hatte, welche auf alles hinwies, was ein wenig unlogisch ist. Diesen "Fehler" habe ich übrigens schon wieder begangen, mal schauen was daraus wird. XD
      Naja, was heißt unlogisch. Im Rahmen der Handlung ist es logisch, dass die wichtigen Figuren überleben. xD
      Das ist für mich diese Abenteuer-Genre, dass die Helden in die unmöglichsten, gefährlichsten und ausweglosesten Situationen geraten und es am Ende doch schaffen, durch puren Willen, besondere Fähigkeiten, Intelligenz und/oder schieres Glück zu überleben. Das macht mMn auch One Piece aus und möchte ich in meiner FF, egal wie weit sich diese mittlerweile auch vom Original entfernt hat, nicht missen. Natürlich innerhalb gesichtswahrender Grenzen.^^

      qoii schrieb:

      Ja ich habe vor langer Zeit vermutet, dass Clementine Coulombs die sein wird, welche Mercedes zusammenflicken wird, weil es für mich der einzig logische Grunde war, sie in diesem Schloss auftauchen zu lassen. Besonders wenn man bedenkt, was für ein Verhältnis zwischen ihr und Mercedes angedeutet wurde. Im PS FB zwar nur oberflächlich, im Gespräch mit Dr. Waldmanstraut sehr deutlich, zumindest wenn man Clementines Prinzessin als Mercedes interpretiert/erkennt. Neben der von Vexor wieder eingebrachten Frage, >wie< sie dort hingekommen ist, habe ich mir auch (mehr auf der Metaebene) die Frage nach dem >warum< gestellt. Harley hätte sich jede Ärztin bekommen können, aber du Bo, hast ihm ausgerechnet Clementine gegeben. So gab es für mich eigentlich keine andere Möglichkeit, als dass sie das Leben ihrer besten und liebsten Schülerin versuchen wird zu retten.
      Es gibt eine logische Verbindung, oder eher Verflechtung, zwischen Clementine und Harley, die ihre Arbeit auf SS erklärt und rechtfertigt. Ob euch diese gefällt, bleibt abzuwarten. Gewissermaßen erscheint sie willkürlich, wurde von mir aber auch so aufgebaut. Ich rate zum Abwarten und Tee trinken.^^

      qoii schrieb:

      Weiterhin können wir so auch noch einige Informationen über Mercedes Vergangenheit erhalten, nachdem es zu diesem Vorfall in PS gekommen ist, bei dem Mercedes Bruder starb. Clementine wird vielleicht etwas wissen, aber sie wird sicher sehr an dem späteren Schicksal von Mercedes sehr interessiert sein, immerhin scheint sie nichts von ihrer umgebauten Form zu wissen.
      Es wird noch ein paar Ausflüge in die Vergangenheit geben, aber ob diese auch zeigen, was ihr wollt...lasse ich mal lieber noch offen. ;)

      qoii schrieb:

      Wie sich bei Harley landen konnte, ist natürlich auch noch fraglich. Allerdings wissen wir schon, dass Harley geschäftliche Verbindungen nach PS hatte und diese scheinen nicht allzu schlecht gewesen zu sein. Immerhin sind die Cal und Co durch ihre Verfolgung Harleys dort gelandet. Clementine wird nach dem Vorfall mit Mercedes sicher nicht einfach dort weitergemacht haben, wo sie vorher dran war. In dem Gespräch mit Waldmanstraut wurde in meinen Augen ziemlich deutlich gesagt, dass sie Mercedes Schicksal ziemlich mitgenommen hat. Und diese Freundin von Clementine, deren Name ich vergessen habe, muss auch noch eine Rolle spielen.
      Siehe oben. Mehr kann und will ich momentan nicht sagen, da sonst jedes Wort schnell ein Wort zuviel sein könnte.^^

      qoii schrieb:

      Aber zurück zu eigentlichen Story. Während Cal mit O'Mara und Mercedes durch die Mienen versucht das Schloss zu erreichen, scheint Clementine in die andere Richtung unterwegs gewesen zu sein. Das einstürzende Schloss oder schon das Chaos durch Krills Kampf mit Rhys, scheinen sie doch bewogen zu haben, das Weite zu suchen. Anders als die Andeutungen und Warnung von Waldmanstraut. Im Gegensatz zu Vexor denke ich schon, dass sie überrascht ist Mercedes zu sehen, aber sie ist in meiner Wahrnehmung zu sehr Ärztin, um sich, in seiner so lebensbedrohlichen Situation für ihre Patientin, davon beeinflussen zu lassen. Jetzt zählt es erst mal, sie möglichst schnell auf einen OP-Tisch zu bekommen, dann kann man sich weitere Gedenken machen. Wobei sie schon genug abgelenkt zu sein scheint immerhin reagiert sie relativ gering erstaunt auf den Zustand ihres Refugiums und Mercedes Besonderheiten. Die eine Deutung ist natürlich die von Vexor, sie weiß über alles Bescheid, es könnte aber genauso gut sein, dass sie unter einer Art Schock steht, derzeit "nur/mehr" als Ärztin funktioniert und alles andern nicht so wirklich wahrnimmt verarbeitet.
      Richtig. Clementine ist eine hochfunktionelle Ärztin und würde kein Leben - insbesondere nicht das Leben einer ihr bekannten Person - riskieren, weil sie sich von einer Situation übermannen oder schockieren ließe. Sie setzt ganz professionell Mercedes Leben als oberste Priorität an, alles weitere folgt später, sobald diese außer Lebensgefahr ist. Ein funktionaler Charakterzug. Dass Clementine ihren Job liebt und ihr ihre Patienten auch am Herzen liegen, wurde ja bereits im Gespräch mit Irit deutlich und nun noch einmal, da sie sich trotz der Warnung noch immer im Schloss aufhält und in den Minen sogar noch den Arbeitern gesehen hat.

      qoii schrieb:

      Das O'Mara hier als Mercedes Mechaniker auftritt, erstaunt mich erstaunlich wenig. Irgendwie ist er die einzige logische Wahl, die Mercedes übriggebliebenen ist, wenn sie mal Hilfe gebraucht hat. Krill dürfte sich dafür nicht gerade eigenen und auch Cal kann ich mir nur schwer in einer solchen Situation vorstellen. Weiterhin ist O'Mara trotz seinen Alkoholproblems immer noch der intelligentest der ganzen Truppe, zumindest was Wissen und Kenntnisse angeht. Er ist von allen schlechten Möglichkeiten die beste Wahl.
      Richtig gemerkt. Ich werde O'Mara nun auch verstärkt als das inszenieren, was er ist: Ein Genie, dass seinen brillanten Verstand mit Alkohol betäubt. Dementsprechend geht er mit der Situation noch am pragmatischsten um, da sein Gehirn einfach viel schneller und rasanter denkt, berechnet, bewertet. Dazu kommt noch sein abnormes Wissen, welches er nur spärlich durchschimmern lässt. Aber es ist da und wartet geduldig, bis es gebraucht wird.^^

      qoii schrieb:

      Da Cal nichts machen kann um Mercedes zu helfen und merkt, das seine Anwesenheit für O'Mara eher störend ist, nimmt schweren Herzen die Gelegenheit war zu Verschwinden, nachdem Mercedes in ihrem Todestraum darum gebeten hat, Flint zu helfen.
      Wobei Mercedes in ihrem Traum natürlich etwas ganz anderes gemeint hat. xD

      qoii schrieb:

      Mercedes Todestraum, ist ein in solchen Situationen gern gewähltes Mittel von Autoren, zumindest ist es mir in verscheiden Arten schon beengtet. Entweder man beengtet Personen die einen wichtig waren und diese sorgen nach einer kleinen Unterhalten dafür, dass man sich doch wieder dem Leben zuwendet, da die Toten Freunde auf einen warten werden oder klar geworden ist, dass das Leben noch so viel zu bieten hat oder der Tod wird als Albtraum dargestellte, gegen dem an ankämpfen muss. Bei Mercedes hast du das zweite Gewählt, sie wird von Enjolras und auch PS ist sehr Albtraumhaft aufgebaut. Am Ende sieht sie nochmal ihren Toten Bruder, um gleich darauf mit dem Tod derjenigen Person konfrontiert zu werden, der so etwas wie der Ersatz geworden ist. Die Person, die irgendwie dem Toten ähnelt, den man nicht Retten konnte. Am interessantesten ist hierbei vielleicht, dass dieses Monster eine Mischung aus DeBráz und dem außer Kontrolle geratenen Cal ist. Im Prinzip das, was gewesen wäre, wenn DeBráz erreicht hätte, was er mit dem Tödlichen angriff auf sie erhoffte.
      Ihre kleine "Traumsequenz", in der sie mit einer verstorbenen Person spricht, hatte sie ja gewissermaßen schon in den Nebeln der Taiga. Dort sprach sie mit ihrem toten Bruder, auch wenn es in dieser Szene noch keine Nahtoderfahrung war. Wollte das so kurz hintereinander nicht noch einmal bringen, zumal mir solche alptraumhaften Episoden beim Schreiben immer großen Spaß bereiten. Win/Win.^^
      Bezeichnendes Thema des Fieberwahns sind die verschiedenen schmerzhaften Station, die Mercedes jüngst durchschreiten musste. Erst sieht sie sich mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert, "rächt" ihren Bruder, findet gewissermaßen einen teilweisen Frieden, nur um sofort mit Callaghans Nemesis konfrontiert zu werden. Ihre eigene Vergangenheit und die Erfahrungen mit dem Grünen König verschmelzen zu einem Horrortrip der Superlative. Das Ende ist dann natürlich extra dafür gedacht, euch spekulieren zu lassen. ;)

      qoii schrieb:

      Derweil teilt sich der kleine Club der Elysium überlebenden auf. Effie und mit ihr Sol machen sich auf den Weg, das Schloss zu verlassen, da es für sie keinen Grund gibt dort zu verweilen. Sie haben niemanden den sie noch Suchen oder Vernichten müssen. Auch ich freue mich, wenn die Beiden wieder auftauchen. Wobei ich es derzeit eher bezweifele, dass es noch diesen Arc geschehen wird. Falls Harley wirklich fällt, gibt es noch einiges um DeBráz, was aufgeklärt und aufgearbeitet werden muss und ich kann mit durchaus vorstellen, das dabei Sol noch eine Rolle spielen wird. Dafür wurde das Geheimnis um ihren Namen, ihren Vater und ihren Liebhaber einfach zu groß aufgebaut, wobei mir gerade einfällt, dass es bei dir ja auch noch die drei Abteilungen der CP-0 gibt, welche auch noch eine Verbindung zu ihr haben könnten.
      Ich kann dir zwar nicht sagen, wie es mit Sol und Effie weitergeht, verspreche aber, dass die beiden noch wichtig werden. Das war's aber auch von mir.^^

      qoii schrieb:

      Cathal verabschiedet sich auch, da er seine Schwester suchen will. Wobei ich mich außerhalb des Plots schon frage, warum sie nicht gemeinsam suchen können. Immerhin sind sowohl Moria als auch Harley irgendwo in diesem einstürzenden Schloss und es dürfte ziemlich egal sein, wo man langläuft. Sobald der eine Gefunden hat, was er sucht kann der andere immer noch alleine Weiterziehen, sprich wenn sie zuerst auf Harley treffen, kann Cathal trotzdem weiter auf die Suche nach seiner Schwester gehen oder umgekehrt.
      Luca fühlt sich in Cathals Gegenwart nicht mehr wohl. Jetzt, wo ihr Leben gerettet ist, empfindet sie nur eine Abneigung gegen Cathal und seine Schwester, da diese als Teil von O'Maras Vergangenheit auch mit Ulysses und Mulligan zu tun haben. Für beide hat Luca bekanntlich nicht viel übrig, wobei ihre Erfahrungen mit Mulligan natürlich am schwersten wiegen. Sie will mit Cathal und seine Schwester nichts zu tun haben, denn jeder Schritt in diese Richtung hat ihr bisher nur Schmerz eingebracht.

      qoii schrieb:

      Shrimati hingegen möchte Flint und Luca helfen, wird aber von Krill daran gehindert, der in ihr irgendetwas erkennt, dem man nicht trauen kann. Interessant ist dabei für mich besonders seine Formulierung »Sind Lügen Lügen, wenn man nicht weiß, dass man lügt?« Was meint er damit, wird Shrimati von irgendetwas kontrolliert, von dem sie nichts weiß oder weiß Krill etwas über sie oder ihre Auftraggeber, welches Shrimati selber nicht bekannt ist. Was ist die Lüge und warum weiß sie (angeblich) nicht, dass es eine Lüge ist. Aber vor allem wen sucht sie (angeblich). So viele dürften eigentlich nicht mehr übrig sein, zumindest an benannten Personen fällt mir spontan nur Kako ein, sofern es unter der ToLaHe keine Doppelagenten, Gedankenkontrollierte oder Unwissende gibt. Wobei letzteres eigentlich nur auf Kiwi zutreffen könnte. Ach ja Clementine wäre auch noch eine Möglichkeit.
      Viele gute und sinnige Gedanken, die ich dir natürlich nicht austreiben werde. xD
      Shrimati ist eigentlich kein schlechter Charakter, jedoch hat Krill mit seiner Vorahnung auch nicht unrecht. Fakt ist, dass hinter Shrimati mehr steckt als die Frau, die Flint für ihre Rettung danken will. Auch wenn ihr selbst das vielleicht nicht bewusst ist. Kryptisch genug?^^

      qoii schrieb:

      Wie es zu erwarten war, sind Flint und Luca von Krills Rettungsaktion nicht gerade begeistert. Wobei dieser sich erstaunlicherweise immer noch keine Sorgen um Ondine zu machen scheint. Letztendlich wird Luca wieder von den beiden anderen Getrennt, mal schauen was du noch mit ihr alleine vorhast.
      Einiges.^^

      qoii schrieb:

      Das erste Kapitel dieses Jahres hat mit wieder sehr gut gefallen, wir nähern uns mit großen Schritten dem Arcfinale und es bleibt die große Frage. Wird Harley in seinem eigenen Territorium fallen oder nicht? Irgendwie die gleiche Frage, welche wir uns zum aktuellen Manga-Arc stellen.
      Witzig, oder? Ist mir letztens auch so aufgefallen. xD

      Lyca

      Lyca schrieb:

      Ich verstehe das natürlich und ich finde die Charakterdarstellung auch nicht per se schlecht. Eine Geschichte lebt von unterschiedlichen Persönlichkeiten. Gemeint war auch eher mein Empfinden. Ich persönlich kann damit nicht so wirklich was anfangen. Ich bin höchstens überfordert und verstört, würde mir jemand so ein Zeug vordichten. In so einer Blase habe ich aber auch irgendwo nie gelebt.
      Ich mag es, wenn ich Abneigungen gewissen Charakteren gegenüber entwickel. Das macht für mich eine gute Geschichte aus. ^^
      Habe ich auch so aufgefasst, keine Sorge.^^

      Lyca schrieb:

      Die letzten Kapitel hatten es wieder ins sich. Die einzelnen Personen gingen zusammen und stoben kurz darauf wieder auseinander. Einerseits hätte ich weitere Interaktionen befürwortet, andererseits muss die Story ja auch weiter gehen.
      Mein ursprüngliches Ziel, den Arc mit Kapitel 120 zu beenden, hat sich längst verschoben, jedoch möchte ich nicht noch bis in den Sommer an diesem Arc sitzen. Daher musste die Handlung etwas gestrafft und die Interaktionen der Handelnden etwas reduziert werden. Das heißt natürlich nicht, dass ich wichtige Stellen auslasse oder kürze - nur, dass ich das "Rundherum" etwas minimiere. Ich denke, damit können alle sehr gut leben, zumal die meisten Charaktere nicht aus der Welt sind. Jedenfalls noch nicht.^^

      Lyca schrieb:

      Flint hat mich etwas verwirrt. Im einen Moment sieht er Harley und zwei Absätze später taucht er bei Shrimati auf. Irgendwie hab ich es so verstanden, dass er zornentbrannt auf Harley stürzen wollte. Plötzlich steht er bei der Agentin. Einerseits habe ich das Gefühl, es einfach nur falsch gelesen zu haben, andererseits bin ich mir gerade unsicher. Klär mich bitte auf xD
      Flint hat Harley in einem Traum gesehen, als er von den zusammenstürzenden Gewölben fast erschlagen wurde. Er wurde bewusstlos und hatte dann einen meiner berühmt-berüchtigten Fieberträume, den ich euch jedoch aus Zeitgründen dieses Mal erspart habe. Ihr habt die Kurzform bekommen. Es war nur ein Traum, aus dem Flint mit neuem Zorn und neuer Energie erwacht ist. Danach irrt er dann durch die kollabierende Krypta und rettet Shrimati. :)

      Lyca schrieb:

      Nun denn. Überraschenderweise konnte ich mich für Effie in den letzten zwei Kapiteln um einiges mehr erwärmen. Das Gespräch zwischen ihr und Luca, sowie ihre Interaktion mit den Anderen, hat mich schon sehr amüsiert. Ihre bissige Art steht der von Luca wohl in nichts, oder kaum etwas, nach. Vorallem, als Luca und Effie sich doch tatsächlich über Moral und Anstand streiten. Ich würde mal behaupten, dass Beide so ihre Kerben im Holz haben. Ich musste definitiv schmunzeln. Vielleicht werden die Zwei irgendwann ja doch noch (Zuckertitten-)Freunde.
      Dann aber ein andermal, denn Effie macht sich kurz darauf wieder auf den Weg und Sol geht kurzentschlossen mit. Ich bin gespannt, was die beiden Damen noch für eine Rolle spielen werden. ^^
      Wie schön, dass dir Effie gefällt. Ich habe ja damals schon gesagt, dass ihr Charakter nicht ganz so eindimensional ist, wie es anfangs den Eindruck machte. Du darfst gespannt sein, wie es mit ihr weitergeht und ob sie dich nicht vielleicht sogar noch ein weiteres Mal überraschen kann. Ich hoffe auf's Beste. xD

      Lyca schrieb:

      Cathal tritt auch seinen eigenen Weg an. Ob die Trennung jetzt notwendig war sei mal dahin gestellt, doch anhand von Lucas kühler Reaktion denke ich auch, dass sie die Trennung nicht so schlecht fand. Zwischendurch hatte man den Eindruck, sie hätte sich für ihn etwas erwärmt, doch gerade eine Luca vergisst nicht. Gerade was einen Mulligan betrifft.
      Hast du genau erkannt. Luca verbindet mit Cathal jetzt, wo sie Ruhe hat, Mulligan und all die Schmerzen, die sie bisher wegen O'Maras Vergangenheit erdulden musste. Sie möchte diese Angelegenheit von sich schieben. Sie ist Cathal dankbar und findet ihn selbst ganz sympathisch, jedoch fürchtet und hasst sie seinen "Rattenschwanz", den er hinter sich her zieht.

      Lyca schrieb:

      Krill stößt endlich auf die mittlerweile schrumpfende Gruppe. Er spürt, dass etwas mit Shrimati nicht stimmt und hat wieder einige kryptische und schlaue Sätze parat. Wichtig ist für mich hier der Fakt, dass Flint ihr das Leben gerettet hat. Sie steht also in seiner Schuld und so oft wie sie es erwähnt hat... nun ich denke diese Tatsache könnte noch eine mehr oder weniger wichtige Rolle spielen.
      Da Luca nun auch von Flint getrennt wurde, bleibt diesem nur Krill um Harley zu suchen und wer wäre das besser geeignet als ebenjener?
      Wobei Krill leider im Moment etwas angeschlagen ist. Seine allumfassende Mikro-Sicht litt unter dem Kampf mit Rhys sehr. Er wird Harley usw. also nicht so leicht finden können wie bisher. Flint hat es also nicht ganz so leicht, wie es bisher den Anschein macht.
      Zu Shrimati enthalte ich mich, sage nur, dass Krill nicht ganz unrecht hat.^^

      Lyca schrieb:

      Ich mach noch nen kurzen Schwenker zur Traloha bevor ich mich, dem für mich, wichtigeren Teil widme.
      Die gute Carla. So sehr es dir gefällt über sie zu schreiben, so sehr gefällt es mir etwas über sie zu lesen. Ich hab sie ziemlich gefeiert, als sie Dionosia eine Backpfeife verpasst hat. Vorallem, da Lorca nicht mal realisiert, dass gerade das GESAMTE Schloss zusammenstürzt. Harley und seine Kiwi sind wichtiger. ^^ Da Carla die Fähigkeit besitzt in kritischen Situationen logisch zu denken, versucht sie alle Mitglieder der Gruppe zu sammeln um zu fliehen. Von Kiwi war da nicht die Rede. Bin gespannt, was mit der Kleinen nun passieren wird. Sollte Harley fallen, bleibt auch die Frage, was mit den Anderen passiert. Ich könnte mir Carla als Nachfolgerin sehr gut vorstellen. Sie hätte definitiv das Zeug dazu und ich würde es einfach gerne sehen... xD
      Fehlen allerdings noch Waterloo und Stagman. Waterloo wurde von Moira ins psychische Aus geschickt und auch Stagman war hinter Moira her. hm... wem könnte die Traloha bloß begegnen? xD
      Ja, Carla ist einer meiner Lieblingscharaktere und wie ich finde auch zurecht. Auch sie wird in diesem Arc noch sehr wichtig werden und speziell am Ende handlungsbestimmend sein. Was das bedeutet, lasse ich offen, aber ihre Karten sind noch nicht vollständig ausgespielt. Wie du sagst: Sie denkt logisch. Das könnte sie retten oder ins Verderben stürzen. Das muss sich zeigen. ;)

      Die beiden letztgenannten tauchen schon im neuen Kapitel wieder auf.

      Lyca schrieb:

      Damit komme ich zum letzten Teil, den ich einfach super fand.
      Cal und Brian. Während sie in dieser Mine umherirren und fast sowas wie reden. Brian ist in manchen Situation einfach liebenswürdig... „Allein das hier zählt, die anderen interessieren mich nicht!“ ein einfacher und doch so wirkungsvoller Satz. Cal ist ohnehin schon emotional so aufgewühlt, dass er seine Gefühle sogar zulassen und dann auch noch äußern kann.
      Ich fand die Interaktion einfach sehr schön und sie hat mich dazu gebracht noch mehr mit Cal und O'Mara als Menschen anfangen zu können. Allein die Tatsache, dass Cal die sterbende Mercedes O'Mara überlasst bedeutet viel.
      Das freut mich. Diese Szene habe ich auch ziemlich oft umgeschrieben, um diesen Spagat zwischen "Kitsch" und "Emotion" einigermaßen hinzukriegen.^^
      Callaghan und O'Mara nähern sich in dieser Szene einander an, obwohl sie recht unterschiedlich und mit den Eigenarten des jeweils anderen nicht immer einverstanden sind. Hier setzt dann auch die Spiegelung ein: während sich Krill und Cal immer weiter zu entfernen scheinen, reift die Beziehung zwischen Cal und O'Mara. Ein weiterer Grund, warum ich diese Szene unbedingt bringen wollte.

      Lyca schrieb:

      Manchmal wünscht man sich ja das Hirn eines qoiis, aber dann bin ich mit meinem doch so ganz zufrieden, schätz ich mal.
      Clementine trifft auf das Trio und erkennt sofort ihre alte Schülerin und macht das, wofür Ärzte in solchen Situation eingeführt werden. Versuchen zu retten, was zu retten geht. Sie kümmert sich um den menschlichen Teil ihres Körpers. O'Mara übernimmt den mechanischen Teil. Es wurde ja bereits angedeutet, dass er sich mit einigen Ihrer Mechanismen auskennt. Ich erinnere hier an die Spritzen die O'Mara irgendwo aus ihrem Bein (?) holte um die Blutung vorerst etwas zu stoppen.
      Genau. Gut, dass du dir die Szene gemerkt hast. Vermutlich habe ich damals auch an euch appelliert, sie nicht zu vergessen. xD

      Lyca schrieb:

      Mercedes selbst ist in verschiedenen Fieberträumen gefangen. Einmal in der Vergangenheit mit Enjorlas. Bei dem zweiten Fiebertraum bin ich mir unsicher, ob es sich quasi um die Gegenwart handelt, da sie in Ihrer jetzigen „Körperform“ im alten Haus steht und den Tod Emiles erkennt. Ich tippe eher auf eine Art der Vergangenheit.
      Den letzten Fiebertraum finde ich recht spannend. Cal scheint mit dem GK verschmolzen zu sein. Die Angst vor der möglichen Zukunf, Angst vor dem Mischwesen, weil es Cal selbst verschlungen hat. Für mich liest es sich so, dass dieses Flint in seiner Gewalt hat und sie daher seinen Namen schreit. Im Traum will sie ihn also vor „Cal“ beschützen.
      Im Fiebertraum schreit sie zwar nach Flint, aber von Cal wird es so empfunden, dass sie möchte, dass er den Auftrag zu Ende führt und macht sich auf den Weg.
      Genau. Mercedes erlebt einen Cocktail der Angst, Angst vor ihrer eigenen und Callaghans Vergangenheit, vor der Gegenwart und der möglichen Zukunft. Diese Ängste und die erlebten Traumata verschmelzen zu einer kruden, grausigen Alptraumwelt, in der sie gefangen ist. Zu Flint hast du alles wichtige und richtige gesagt. Callaghan interpretiert Mercedes' Worte falsch, was aber letztendlich für den Rotschopf besser ist.^^

      Lyca schrieb:

      Die zwischenmenschlichen Aspekte haben mir hier wieder gut gefallen (der Rest auch ^^). Nicht nur Brian und Cal, Cal und Mercedes, auch Krill, der bei Lucas Berührung so etwas wie Frieden empfindet. Der Nebensatz kam für mich doch recht unerwartet. Krill mag zwar keine Gefühle zeigen, aber eine gewisse Zuneigung seinen Gefährten gegenüber kann man ihm nicht abstreiten. So unnahbar er auch ist und es selbst vielleicht nicht wahr haben möchte.
      Krill ist natürlich ein fühlendes Wesen, auch wenn er vielleicht anders empfindet als die meisten anderen Menschen. Die Situation ist jetzt aber insofern besonders, dass Krill zum ersten Mal seit langr Zeit richtig einstecken musste. Rhys hat ihn übel zugerichtet und seine "Allsicht" beschädigt, sodass Krill gewissermaßen ein bisschen "blinder" und damit auch verwundbarer ist. Von den anderen schmerzhaften Verletzungen ganz zu schweigen. Einen bessere Zeitpunkt, um die fühlende Seite des Kraken zumindest anzudeuten, käme mir da erstmal nicht in den Sinn. Gut erkannt. :)


    • Kapitel 115 - Roter Drache

      Halli Hallo, da melde ich mal das erste mal seit einer grauen Zeit wieder zu Wort zum neuesten Kapitel "Roter Drache" oder wie ich es lieber nenne "Die Anklage des Thomas Harris gegen Bo wegen des Titels" :P , spaß beiseite kommen wir zum Kapitel.

      Als erstes haben Moira die in Harleys Büro herumschnüffelt und unliebsam von Stagman, von dem man auch lange nichts gehört hat, unterbrochen. Der Kampf, wenn man das so nennen kann, dauerte leider nicht lange an und zeigt deutlich das Moira sich rein auf ihre TK verlässt und physisch wohl deutlich schwach, wobei es können ja nicht alle Physikalische Monster sein, die mit der bloßen Faust ganze Felsen zertrümmern. Wobei die ganzen Mukis von Stagman haben im auch nicht geholfen als er in die leere stürzte, wobei ich hoffe das er mit Hilfe seines Rüstungshakis den Sturz überlebt. Was Moira gesucht erfahren wir nicht, vielleicht ein paar wichtige Informationen, Dokumente über Harleys Klienten vielleicht?

      Zurück in der Gegenwart stürzt die Honigblonde in den Abgrund, wird aber zufälligerweise, den "Plot" sein dank, gerettet und zwar von der liebreizenden Gráinne Mayread Bloom, einer meiner neuen Lieblings Charaktere dieses Arcs bis jetzt. Die gute ist ziemlich Schlagkräftig, im wahrsten Sinne des Wortes. Wie es scheint hat Ulyssis wohl versucht an die Waffen der Germa zukommen, um diese entweder weiterzuverkaufen oder für sich selbst, was leider nicht geklappt hat und zur Folge hatte das Gráinne einen der Vinsmoke Brüder verprügelte, bitte lass es Niji sein. :thumbsup:

      Als nächstes kommen wir zur Flint und Krill. Flint zeigt sich mehr rücksichtsloser und gewalttätiger als den überlebenden Gästen droht diese beim lebendigen Leib zu verbrennen, dabei beobachtet Krill das und scheint so was wie Väterlichen Stolz zu entwickeln, ich hab schon immer gewusst das Krill das Zeug zum idealen Vater hat ;) . Flint drohten den Gästen und verprügelt einen Korrupten Marine Offizier, alles im allen ein schönes Schauspiel.

      Waterloo ist noch am leben und hat wohl die Hölle durchgemacht nach Moiras Behandlung mit ihrer "Träne", ich frag mich welche Frucht sie hat, die Gedächtniss-frucht fehlt ja weg (sei verflucht Oda). Diese stand kurz vor dem Suizid wäre nicht Lorca dazwischen gekommen, was wiederum zeigt wie sehr Waterloo sowie psychisch von Harley abhängen.

      Und kommen wir Grande Finale des Kapitels. Trommelwirbel bitte, the Bitch is Back. Und wie es scheint hat sie von einer ziemlich seltsamen Frucht gegessen. Tja die gute Frau Doktor ist immer für eine Überraschung gut, wobei ich noch gern auf ihr Tattoo eingehen das einen Roten Drachen darstellt und du dich von "Roter Drache" von Thomas Harris, den Autor der Hannibel Bücher inspirieren ließt. Wenn so darüber nachdenke und die vorherigen Kapitel mit Frau Waldmannstraut so durch lese wirkt sie auf mich fast schon wie ein weiblicher Hannibal Lecter, gepaart mit den Kannibalischen Gewohnheiten um den Kult des Grünen Königs würde das sogar passen.

      War wieder ein hervorragendes Kapitel und ich versuche es mal wieder damit hier öfters zu kommentieren. ^.^