Menschenjagd (Bo)

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    • Kapitel 115 - Roter Drache

      Bevor ich mich endlich wieder auf den Horizont stürze noch ein Kommentar zu deinem Kapitel, da ich dieses zuerst gelesen habe. So langsam wird es wieder richtig "schön" stressig bei allen FFs mitzuhalten, einfach nur klasse wie das Leben in diesen Bereich des Bords zurückkehrt. :)

      Lyca schrieb:

      Manchmal wünscht man sich ja das Hirn eines qoiis, aber dann bin ich mit meinem doch so ganz zufrieden, schätz ich mal.
      Lass das mal besser. ;) Ich würde hier viel lieber häufiger danebenliegen oder etwas vergessen, wenn ich mir dafür andere Dinge besser merken könnte zB. Namen :pinch: . Außerdem sind doch deine Ausführungen auch immer sehr gut. Du hast nur einen etwas anderen Blickwinkel und achtest mehr auf andere Dinge. :thumbup:


      Moria wollte/sollte also die Gelegenheit nutzen, etwas über Harley und/oder seine Geschäft(e)/-spartner herauszufinden, während Cathal zum einen für eine gute Show sorgt und andererseits Brains Freunde beschützt. Allerdings hat Stagman etwas dagegen und ist zusätzlich durch sein sehr starkes Rüstungshaki auch noch gegen Morias Teufelskräfte immun. Da hätte die Gute vielleicht noch etwas trainieren müssen, anstatt sich... mit ihrem Bruder zu beschäftigen. Aber wir haben schon früh gelernt, dass es nicht immer nur auf Stärke ankommt, sondern auch auf Glück und etwas Köpfchen. Den Moria schafft es Stagman aus den Fenster zu befördern, nachdem ihr Krills Rettungsspaltung zunächst das Entkommen ermöglicht hat. (Ich kann es nicht glauben, mein Rechtschreibprogramm kennt wirklich >Rettungsspaltung< 8| Ich war mir sicher diesen Begriff gerade erfunden zu haben XD. ) Aber damit ist Morias Glück für diesen Tag schon weitgehend aufgebraucht. Zuerst spaltet sich der Turm und die kann sich gerade noch mit letzter Kraft wieder hochziehen, nur um keine Minute später mit dem Rest des Turmes doch noch im Erd- oder Kellergeschoss zu landen. Das sie danach von ihrer Freundin gefunden wurde oder hat diese Moria sogar gerettet/aufgefangen, kann man auch nur bedingt als Glück bezeichnen, da ein solcher Charakter in solchen Situationen sicher sehr anstrengend ist. 8o

      Diese eben erwähnte Freundin und Mitstreiterin von Moria heißt Gráinne Mayread Bloom, und wird auch als »Bärin von Andarta« bezeichnet. Ich glaube ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich vermute, dass sie eine Zoan gegessen hat, welche es ihr erlaubt sich in einem Bären zu verwandeln. Diese erstaunliche ;) Erkenntnis ziehe ich nicht nur aus dem ersten Teil ihres Beinamens, sondern auch aus dem Zweiten.>> Andarta =„die einen Bären in sich hat“oder „große/mächtige Bärin“, siehe irisch art, walisisch arth) war vermutlich eine keltische Sieges- und Kriegsgöttin << entnommen aus Wikipedia.
      Mit ihr verstärkst du noch einmal die irischen/keltischen Bezüge von Ulysses kleiner Truppe und was soll ich sagen, ich liebe die Bloom jetzt schon. Ihre Art ist einfach herrlich gegensätzlich zu dem, was Moria gerade brauchen bzw verkraften kann^^. Einfach nur ein perfekter einstig für sie. Interessant ist natürlich auch die Randbemerkung zur Germa, was zeigt, dass Ulysses mit allen Geschäfte machen will oder zumindest versucht an Informationen zu kommen. Dabei wird ihn sicher hier die Klontechnik bzw. das damit verbundene Wissen interessiert haben, da es ihm gesundheitlich nicht gerade gut geht. Weiterhin zeigt sich, dass seine Untergebenen auch sonst relativ eigenwillig erscheinen, zumindest Bloom sieht es als guten Willen an, dass sie ihn überhaupt von ihrer Entscheidung SS aufzusuchen Informiert hat.

      Damit komme ich zum stolzen Papa Krill, der sich darüber freut, dass sein Ziehsohn Flint genauso viel Achtung vor dem Leben der Highsociety hat wie er. Nur das Flint mit Feuer arbeitet, während Krill selber Wasser bevorzugt, dürfte ihn etwas Stören. :-D
      Scherz bei Seite, ich denke eher, dass es Krill darum geht, dass Flint sich von seinem Ziel nicht mehr abbringen lässt und notfalls bereit ist bis zum äußersten zu gehen, er wird der Truppe um Cal immer ähnlicher. Flint hat mittlerweile große Teile seiner Blauäugigkeit verloren, wenn auch noch nicht alle und lässt sich auch von Goldfarn nicht austricksen. Die Vivre-Card ist natürlich Praktisch, wobei ich mich Frage, ob alle Gäste so eine hatten um dorthin zu finden oder ob Goldfam ein besonderer Gast war.

      Waterloo beginnt sich derweil sehr langsam von Morias Schlag zu erholen und scheint zunächst auch nicht wirklich zu registrieren, was im und mit dem Schloss geschehen ist. Nur das rauschende Wasser erscheint ihm im diesem Moment wie eine Einladung sein Leid zu beenden, denn besonders selbstsicher war er schon vor Morias Angriff nicht. Allerdings kann ihn Lorca gerade noch abfangen. In diesem Moment kommen auch Krill und Flint auf der Spur der Vivre-Card um die Ecke. Lorca vermutet in den Beiden die Schuldigen für den Zustand des Schlosses, aber Krill reklamiert alles Berechtigterweise für sich. Guter Mann, ähm Krake, ähm Meermann. XD. Die Folgende Auseinandersetzung scheint diesmal für Flint besser zu laufen als für Krill, aber da gibt es noch genug Wasser, welches am Abgrund vorbeischießt. ;)

      Derweil geht die OP... sagen wir eher Reparatur von Mercedes weiter. Iich glaube es war eine sehr gute Idee von Cal sich zu entfernen, sonst hätte keiner in diesem Raum überlebt. So wie O'Mara hier herumwurstelt hätte ihn Cal sicher nicht am Leben lassen können und dies wäre auch Mercedes Ende gewesen und dieses hätte Cal sicher nicht überlebt. Clementine wäre dann sicher irgendwie dazwischen geraten. Aber zum Glück ist so viel Mechanik einfacher zu reparieren und unempfindlicher als Fleisch und es gibt sogar Ersatzherzen, die Mercedes immer bei sich hat. Na dann gute Besserung. ;)

      Wo wir schon bei Besserung sind, Dr. Waldmanstraut scheint es auch wieder besser zu gehen, da war meine eingeklammerte Einschränkung im vorletzten Kommentar also Berechtigt, irgendwie hatte ich es im Gefühl, dass da noch etwas kommt :-D . Allerdings hast du damals auch bestätigt, dass dies das Ende von Dr. Waldmannstraut ist. Aber das Ende der Existenz Waldmannstraut, muss nicht das Ende der Person sein, man kann viele Namen und Rollen im Leben haben ;) . Der ganze Abschnitt hat mir einfach unglaublich gut gefallen, besonders die Beschreibung ihrer Heilung aus Blut, welches erst wieder aus dem Tiefen des Schlosses aufsteigen musste :thumbup: . Auch das wiederergreifen der Zigarette in Verbindung mit dem ablegen der letzten Klamottenreste der Psychiaterin war sehr schön symbolisch. Sie legt ihre Existenz als Irit ab und wird wieder zu dem was sie war/eigentlich ist.

      Nicht unerwähnt bleiben dar natürlich die Abwesenheit von Blut in ihrem Zimmer, was bedeutet, dass Ondine alles unbeschadet überstanden hat. Aber auch Harley wurde nicht mehr erwähnt, so dass wir davon ausgehen können, dass er auch wieder im Schloss unterwegs ist und Stagman dürfte seinen Sturz bei alle dem Rüstungshaki sicher auch überlebt haben. Also Zahl der relevanten Opfer derzeit Null, die drei KGJ und die Gäste zählen nicht. ^^

      Das war wieder ein wunderbares Kapitel! :thumbup:
      Ich weiß gar nicht was mir am besten gefallen hat, das Auftauchen von Bloom, Flints Verhandlungsgeschick oder doch das wiedererstehen aus Blut. Einfach nur klasse! :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 115 - Roter Drache

      Schreibe ich auch etwas zu deinem Kapitel, bevor mir die Gedanken dazu wieder entfließen.

      Ganz generell hat es mir gut gefallen und ich muss ja wirklich nicht mehr betonen, wie gut mir deine bildliche Darstellung gewisser Szenen immer wieder gefällt. Besonders die Szene von Irits Auferstehung hast du wieder toll in Szene gesetzt und gezeigt, was ich an deiner FF so gerne mag.

      Bevor ich mich mit Lob dem Kapitel widme, möchte ich mit etwas "Kritik" zu zwei inhaltlichen Aspekten des Kapitels beginnen:

      1. Gráinne: Ich kann mich dem Lob zu dem Charakter nur anschließen, aber mir fällt hier auf, dass du erneut zu dem Mittel greifst, dass jemand aus Ulysses Gruppe plötzlich in einer Endphase des Arcs eingreift und für Unterstützung sucht. Vielleicht fühle ich mich auch einfach zu sehr an Etain erinnert, die ja sowohl auf Caligula, als auch Princess Suie schließlich in den Arc eingegriffen hat.
      An sich finde ich das jetzt auch nicht weiter schlimm und ich habe mich mit der Gefolgschaft des Lords wohl ähnlich verhalten, aber ich wollte es dennoch mal angemerkt haben.

      2. Irit: Ihre Wiederauferstehung war genial und mein Hirn sprudelt vor Ideen und Möglichkeiten, aber genauso stört es mich, dass sie noch lebt. Ich hab irgendwo noch dunkel in Erinnerung, dass du in deinem Kommentar mal erwähnt hattest, dass du Irit so ausführlich gar nicht eingeplant und ihre Rolle lediglich ausgedehnt hast, weil dir die Szenen so gut gefallen haben. Daher war ich auch vollkommen damit einverstanden und fand es sogar gut, dass sie geschlachtet ihr Ende findet.
      Ich als alter Charakter-Retter sollte vielleicht auch an dieser Stelle nicht ganz so laut schreien, aber mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn Irit - egal ob neue Persönlichkeit oder nicht - totgeblieben wäre. Aber das ist nur meine Meinung.


      Abseits dieser zwei etwas kritischeren Anmerkungen, hat der Rest des Kapitels mich aber wieder vollends überzeugt. Sei es Flints aggressives Verhalten, welches im schönen Widerspruch zu seiner Hilflosigkeit gegen den Kaminmenschen steht, Krills offenbarte Zuneigung oder aber der Charakter Gráinne an sich.

      Ebenso freue ich mich auf Dionysia in Action, die mir von den weiblichen Untergebenen Harleys bisher am gefährlichsten und unberechenbarsten erscheint. Carla mal ausgeschlossen, aber dieser Charakter ist sowieso eine Klasse für sich.

      Stellt sich am Ende für mich die große Frage, von welcher Teufelsfrucht Irit gegessen haben könnte. Eine Blutfrucht würde sich im ersten Moment natürlich anbieten. Andererseits könnte es auch einfach sein, dass das Blut sich manifestiert hat, weil sie halt einfach mal zerfetzt wurde und ihr Blut im ganzen Raum verteilt war. Inwiefern der Drache und auch die metaphorische Beschreibung des Rauchens damit zu tun hat, bleibt für mich gerade noch höchst spekulativ. Fakt ist auf alle Fälle, dass es keine unmächtige Teufelsfrucht sein wird.

      Auch, wenn jetzt die Kritik ausführlicher geworden ist, als mein Lob für dein erneutes, tolles Kapitel, wollte ich auf diese zwei Punkte einfach eingehen. Diese stellen auch keinen Weltuntergang oder irgendeine Schwäche da, aber nachdem Draig und qoii mir auch die meisten positiven Aspekte schon aus dem Mund genommen haben, wollte ich zumindest etwas Produktives beisteuern.

      Ich freu mich schon auf nächste Woche und hoffe irgendwie, dass Irit noch auf eine Ondine trifft, die sich an der Psychiaterin für das unangenehme Gespräch "bedankt".
      ich will einfach, dass Irit stirbt. xD

    • Weiter geht’s mir dem Kapitel „Roter Drache“ und du spendierst uns eine bildgewaltige Rückkehr der Irit Waldmannstraut – oder wie immer sie sich nun nennen mag. Ich selbst bin auch noch recht unsicher, was ich von der Wiederauferstehung halten soll, bin aber auch gespannt, wie sie in Zukunft in die Story eingebracht wird. Als Anhängerin des Kultes um die Apokryphen könnte sie noch eine wichtige Rolle einnehmen. Die interessantere Frage ist für mich aber, warum sie überhaupt bei Harley war und inwieweit dieser interessant für den Kult war/ist. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob die Apokryphen eines von Harleys Büchern sind, oder ob sie dieses selbst mitgebracht hat. Ich meine es wäre seines gewesen. Es könnte sich also auch um Informationsbeschaffung halten und das Weiterleiten von Informationen, die dem Kult irgendwie verloren gegangen sein könnten. Bzw, da Harley eines der Bücher besitzt besteht die Möglichkeit, dass er um die Geheimnisse weiß und dem Kult sozusagen angehört hat, aber nicht so richtig. Vorallem hätte Waldmannstraut dann keine Maskerade aufsetzen müssen. Das Ziel des GK war ja Cal, soweit man das bisher beurteilen konnte.
      Ihr Tattoo stell ich mir übrigens ziemlich geil vor und es hat sicher eine Bedeutung und vielleicht ist sei eine menschliche Verkörperung der apokalyptischen Reiter, von denen in den Apokryphen die Rede war. Sie könnte also den Zweiten darstellen, da die Farbe Rot hervorgehoben wird. Der erste Reiter wäre dann in meiner Vorstellung Precious Armonika (ja... ich musste den Namen doch tatsächlich nachschlagen xD), die Irgendwo die Reinheit symbolisieren könnte und eben als weiße Gestalt auftritt. Der erste Reiter ist in der Bibel das Zeichen zum Beginn des Krieges und der zweite rote apokalyptische Reiter für den Tod und das Blut der Kriege. Vielleicht interpretiere ich hier aber auch zu viel hinein und der Kult hat einfach etwas mit Farben. Grüner König z.B. ^^

      Moira tat mir irgendwie Leid in diesem Kapitel. Nicht, weil sie fast gestorben wäre und gegen Stagman keine Chance hatte, aber nach solchen Momenten auf jemanden wie Grainne zu stoßen... Ich kann Moiras „Begeisterung“ nachvollziehen... und die Konversation der Umgang der Beiden wirkt freundschaftlich vertraut. ^^
      Ich bin noch nicht ganz sicher, was ich von der Bärin halten soll. Sie symbolisiert schon mal ein Tier und sie macht sich über die Germa lustig und hat einen von Sanjis Brüdern vermöbelt. Das sind schon mal drei sehr sehr große Pluspunkte :D
      Interessant natürlich die Frage, was Ulysses und seine Kumpanen von der Germa wollten/wollen. Zumindest scheint das scheitern einiges an den Plänen geändert zu haben.

      Flint indes bekommt einen kleinen Ausraster und ich muss sagen... Der Junge hat sich dank seiner Vorbilder doch 1-A entwickelt. Nett zu sehen, wie er sich seinen Freunden mehr und mehr angleicht und vorallem in Krill väterliche Impulse auslöst.

      Die Dame mit den Muttergefühlen (was eine Überleitung xD) wird indes von Onkel O'Mara zusammengeflickt. Schön, wenn einem ein halber Meter Dickdarm wieder zurück in den Bauch gestopft wird. Gut, dass sie immer Ersatzteile bei sich hat. Wäre das mal in echt so...
      Deine Beschreibungen haben zumindest mein Kopfkino auf ziemlich amüsierende Weise zum laufen gebracht. Danke dafür xD

      Lorca findet den psychisch verstörten Waterloo der gerade versucht sich in die Wellen zu stürzen. Gut, dass er überlebt hat, er ist mir immer noch sympathisch. Auch wenn ich eher unschlüssig bin, welche Rolle er noch spielen könnte. Er wirkt doch irgendwie verbraucht.
      Krill scheint sich gegen Lorca stellen zu wollen, aber wenn man seinen derzeitigen Zustand betrachtet ist die Idee wohl eher weniger gut, da seine Gegnerin noch bei voller Stärke sein dürfte. Außerdem kocht sie vor Eifersucht und könnte ein Ablassventil gut gebrauchen.


      Irgendwie habe ich das Kapitel unbeabsichtigt von hinten aufgerollt und dann dazwischengeschmissen, was mir noch einfiel... ich hoffe, ich habe nichts dadurch vergessen. :)
    • Hallo Leute!

      Mit etwas Verspätung, die diesmal mit den anstehenden Semesterprüfungen zu erklären ist, erscheint heute mein neues Kapitel mit einem Titel, den die meisten von euch wohl schon so oder so ähnlich vorhergesehen und erwartet haben. Ich präsentiere (mit einem Augenzwinkern) Kapitel 116 - Der große Harley. Diesmal einen Beitrag unter diesem hier zu finden. Viel Spaß beim Lesen. :)

      Außerdem kündige ich an, dass ich nächste Woche kein Kapitel veröffentlichen werde. Genauer gesagt würde ich mit mir erst wieder Mitte bis Ende Februar rechnen, da ich am 15.02. meine letzte Prüfung schreibe. Womöglich komme ich zwischendurch zum Schreiben, wahrscheinlich aber eher nicht. Dafür war ich in diesem Semester einfach zu faul und muss jetzt entsprechend ranklotzen. xD

      D. Draig

      D. Draig schrieb:

      Halli Hallo, da melde ich mal das erste mal seit einer grauen Zeit wieder zu Wort zum neuesten Kapitel "Roter Drache" oder wie ich es lieber nenne "Die Anklage des Thomas Harris gegen Bo wegen des Titels" , spaß beiseite kommen wir zum Kapitel.
      Ach, der soll sich nicht so haben. Der kann mir nichts nachweisen und das Patent zu roten Drachen hat er sicherlich auch nicht gekauft.^^

      D. Draig schrieb:

      Als erstes haben Moira die in Harleys Büro herumschnüffelt und unliebsam von Stagman, von dem man auch lange nichts gehört hat, unterbrochen. Der Kampf, wenn man das so nennen kann, dauerte leider nicht lange an und zeigt deutlich das Moira sich rein auf ihre TK verlässt und physisch wohl deutlich schwach, wobei es können ja nicht alle Physikalische Monster sein, die mit der bloßen Faust ganze Felsen zertrümmern. Wobei die ganzen Mukis von Stagman haben im auch nicht geholfen als er in die leere stürzte, wobei ich hoffe das er mit Hilfe seines Rüstungshakis den Sturz überlebt. Was Moira gesucht erfahren wir nicht, vielleicht ein paar wichtige Informationen, Dokumente über Harleys Klienten vielleicht?
      Nein, Moira ist definitiv kein physisches Monster. Cathal fungiert in dieser Hinsicht als ihr Leibwächter. Zwar kann sie sich durchaus verteidigen, wie das Beispiel Waterloo gezeigt hat, allerdings nutzt sie meist den Überraschungseffekt aus. Gerade bei einem Gegner wie Stagman, der über ein genügend starkes Haki verfügt, um ihre Teufelskräfte zu blocken, stößt Moira dann jedoch an ihre Grenzen.

      Und sie hat nach Informationen gesucht, ja. Wonach genau, das werdet ihr noch nicht erfahren. Aber irgendwann vielleicht... ;)

      D. Draig schrieb:

      Zurück in der Gegenwart stürzt die Honigblonde in den Abgrund, wird aber zufälligerweise, den "Plot" sein dank, gerettet und zwar von der liebreizenden Gráinne Mayread Bloom, einer meiner neuen Lieblings Charaktere dieses Arcs bis jetzt. Die gute ist ziemlich Schlagkräftig, im wahrsten Sinne des Wortes. Wie es scheint hat Ulyssis wohl versucht an die Waffen der Germa zukommen, um diese entweder weiterzuverkaufen oder für sich selbst, was leider nicht geklappt hat und zur Folge hatte das Gráinne einen der Vinsmoke Brüder verprügelte, bitte lass es Niji sein.
      Gráinne ist ein ziemlich cooler Charakter und im Vergleich zu Moira auch ein schlagkräftiger. Sie wird in diesem Arc noch eine entscheidende Rolle spielen und dessen Ausgang maßgeblich beeinflussen.

      D. Draig schrieb:

      Als nächstes kommen wir zur Flint und Krill. Flint zeigt sich mehr rücksichtsloser und gewalttätiger als den überlebenden Gästen droht diese beim lebendigen Leib zu verbrennen, dabei beobachtet Krill das und scheint so was wie Väterlichen Stolz zu entwickeln, ich hab schon immer gewusst das Krill das Zeug zum idealen Vater hat . Flint drohten den Gästen und verprügelt einen Korrupten Marine Offizier, alles im allen ein schönes Schauspiel.
      Ich habe schließlich versprochen, Flint in dieser Finalphase des Arcs endlich gekonnt in Szene zu setzen. Er wirkt jetzt getrieben, wo die Quelle all seiner Schmerzen und Entbehrungen so nahe ist, sodass ihm jedes Mittel recht ist, um auch sein Ziel zu erreichen. Ich denke, diese Entwicklung war fällig und in letzter Konsequenz auch logisch.

      D. Draig schrieb:

      Waterloo ist noch am leben und hat wohl die Hölle durchgemacht nach Moiras Behandlung mit ihrer "Träne", ich frag mich welche Frucht sie hat, die Gedächtniss-frucht fehlt ja weg (sei verflucht Oda). Diese stand kurz vor dem Suizid wäre nicht Lorca dazwischen gekommen, was wiederum zeigt wie sehr Waterloo sowie psychisch von Harley abhängen.
      Naja, es wird schon auf eine Art Gedächtnisfrucht hinauslaufen - allerdings wird sie anders aufgebaut sein und ein anderes "Motiv" bedienen als Puddings Kraft. Oda hat halt den technischen Aspekt des Films als Metapher gewählt, ich wähle das Bild der "Träne"; wie das letztlich aussehen wird, dürft ihr bald erfahren. ;)

      D. Draig schrieb:

      Und kommen wir Grande Finale des Kapitels. Trommelwirbel bitte, the Bitch is Back. Und wie es scheint hat sie von einer ziemlich seltsamen Frucht gegessen. Tja die gute Frau Doktor ist immer für eine Überraschung gut, wobei ich noch gern auf ihr Tattoo eingehen das einen Roten Drachen darstellt und du dich von "Roter Drache" von Thomas Harris, den Autor der Hannibel Bücher inspirieren ließt. Wenn so darüber nachdenke und die vorherigen Kapitel mit Frau Waldmannstraut so durch lese wirkt sie auf mich fast schon wie ein weiblicher Hannibal Lecter, gepaart mit den Kannibalischen Gewohnheiten um den Kult des Grünen Königs würde das sogar passen.
      Richtig. Ich habe ja schon damals im "Blick hinter die Kulissen"-Special nicht mit dem Fakt hinterm Berg gehalten, dass der Charakter die Serie "Hannibal" als große Inspirationsquelle hat. Daran wird sich jetzt auch nichts ändern. Die direkte Einbindung des roten Drachen ist da nur die Kirsche auf der Torte, wobei mein Charakter einen richtigen, mythologischen roten Drachen auf dem Rücken trägt und nicht den humanoiden biblischen Drachen von Blake.
      qoii

      qoii schrieb:

      Moria wollte/sollte also die Gelegenheit nutzen, etwas über Harley und/oder seine Geschäft(e)/-spartner herauszufinden, während Cathal zum einen für eine gute Show sorgt und andererseits Brains Freunde beschützt. Allerdings hat Stagman etwas dagegen und ist zusätzlich durch sein sehr starkes Rüstungshaki auch noch gegen Morias Teufelskräfte immun. Da hätte die Gute vielleicht noch etwas trainieren müssen, anstatt sich... mit ihrem Bruder zu beschäftigen. Aber wir haben schon früh gelernt, dass es nicht immer nur auf Stärke ankommt, sondern auch auf Glück und etwas Köpfchen. Den Moria schafft es Stagman aus den Fenster zu befördern, nachdem ihr Krills Rettungsspaltung zunächst das Entkommen ermöglicht hat. (Ich kann es nicht glauben, mein Rechtschreibprogramm kennt wirklich >Rettungsspaltung< Ich war mir sicher diesen Begriff gerade erfunden zu haben XD. ) Aber damit ist Morias Glück für diesen Tag schon weitgehend aufgebraucht. Zuerst spaltet sich der Turm und die kann sich gerade noch mit letzter Kraft wieder hochziehen, nur um keine Minute später mit dem Rest des Turmes doch noch im Erd- oder Kellergeschoss zu landen. Das sie danach von ihrer Freundin gefunden wurde oder hat diese Moria sogar gerettet/aufgefangen, kann man auch nur bedingt als Glück bezeichnen, da ein solcher Charakter in solchen Situationen sicher sehr anstrengend ist.
      Sagen wir einfach, dass Moira in der Regel nicht stark sein muss. Sie ist intelligent und besitzt andere Qualitäten, gerade in ihrem "natürlichen Lebensraum", den sie in Ulysses' Welt bekleidet. Cathal hingegen dürfte in diesem Arc mehr als einmal bewiesen haben, dass er in Punkto Kampfkraft und -geschick durchaus in der Lage ist, sich selbst und andere zu verteidigen. Dass sich die beiden getrennt haben, war definitiv nicht Teil des Plans und wahrscheinlich auch eine Entscheidung, die spätestens Moira in diesem Kapitel bereut hat. xD

      qoii schrieb:

      Diese eben erwähnte Freundin und Mitstreiterin von Moria heißt Gráinne Mayread Bloom, und wird auch als »Bärin von Andarta« bezeichnet. Ich glaube ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich vermute, dass sie eine Zoan gegessen hat, welche es ihr erlaubt sich in einem Bären zu verwandeln. Diese erstaunliche Erkenntnis ziehe ich nicht nur aus dem ersten Teil ihres Beinamens, sondern auch aus dem Zweiten.>> Andarta =„die einen Bären in sich hat“oder „große/mächtige Bärin“, siehe irisch art, walisisch arth) war vermutlich eine keltische Sieges- und Kriegsgöttin << entnommen aus Wikipedia.
      Mit ihr verstärkst du noch einmal die irischen/keltischen Bezüge von Ulysses kleiner Truppe und was soll ich sagen, ich liebe die Bloom jetzt schon. Ihre Art ist einfach herrlich gegensätzlich zu dem, was Moria gerade brauchen bzw verkraften kann^^. Einfach nur ein perfekter einstig für sie. Interessant ist natürlich auch die Randbemerkung zur Germa, was zeigt, dass Ulysses mit allen Geschäfte machen will oder zumindest versucht an Informationen zu kommen. Dabei wird ihn sicher hier die Klontechnik bzw. das damit verbundene Wissen interessiert haben, da es ihm gesundheitlich nicht gerade gut geht. Weiterhin zeigt sich, dass seine Untergebenen auch sonst relativ eigenwillig erscheinen, zumindest Bloom sieht es als guten Willen an, dass sie ihn überhaupt von ihrer Entscheidung SS aufzusuchen Informiert hat.
      Bloom ist ein eigenwilliger, nicht ganz leicht zu durchschauender Charakter und auch ein Charakter, der sich ganz hervorragend in die Gruppe um Ulysses integriert. Wie du sagtest: Sie sieht es als guten Willen an, Moira unter die Arme zu greifen und sie gerettet zu haben. Gleichzeitig ist sie aus freien Stücken im Schloss. Das zeigt irgendwo, dass sie trotz ihrer barschen Art ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu Moira pflegt, und auch das Verhältnis zu Ulysses sehr locker ist, immerhin hat sie diesen eher indirekt um "Erlaubnis" gebeten - warum, drüber darfst du gern spekulieren. ;)
      Was ich sagen will: Das Verhältnis innerhalb der Partei um Ulysses ist längst nicht so eindeutig, wie es bisher vielleicht scheint.

      qoii schrieb:

      Damit komme ich zum stolzen Papa Krill, der sich darüber freut, dass sein Ziehsohn Flint genauso viel Achtung vor dem Leben der Highsociety hat wie er. Nur das Flint mit Feuer arbeitet, während Krill selber Wasser bevorzugt, dürfte ihn etwas Stören.
      Scherz bei Seite, ich denke eher, dass es Krill darum geht, dass Flint sich von seinem Ziel nicht mehr abbringen lässt und notfalls bereit ist bis zum äußersten zu gehen, er wird der Truppe um Cal immer ähnlicher. Flint hat mittlerweile große Teile seiner Blauäugigkeit verloren, wenn auch noch nicht alle und lässt sich auch von Goldfarn nicht austricksen. Die Vivre-Card ist natürlich Praktisch, wobei ich mich Frage, ob alle Gäste so eine hatten um dorthin zu finden oder ob Goldfam ein besonderer Gast war.
      Nein. Tatsächlich haben nur spezielle Gäste eine Vivre-Card von Harley. Dazu gehört etwa Goldfarn, der - wie man an dessen Redewendung "Alter Knabe" erkennt - ein spezielleres Verhältnis zu Harley hat. Alles andere wäre wohl etwas grob fahrlässig.

      Flint ist wirklich viel brutaler und gewaltbereiter geworden. Während er im ersten Kapitel noch gefährliche Piraten angezündet hat, geht er nun einen ganzen Schritt weiter. Er baut in einem rasanten Tempo moralische und empathische Hemmungen ab. Ob das gut oder schlecht ist, dürft ihr entscheiden. ;)

      qoii schrieb:

      Waterloo beginnt sich derweil sehr langsam von Morias Schlag zu erholen und scheint zunächst auch nicht wirklich zu registrieren, was im und mit dem Schloss geschehen ist. Nur das rauschende Wasser erscheint ihm im diesem Moment wie eine Einladung sein Leid zu beenden, denn besonders selbstsicher war er schon vor Morias Angriff nicht. Allerdings kann ihn Lorca gerade noch abfangen. In diesem Moment kommen auch Krill und Flint auf der Spur der Vivre-Card um die Ecke. Lorca vermutet in den Beiden die Schuldigen für den Zustand des Schlosses, aber Krill reklamiert alles Berechtigterweise für sich. Guter Mann, ähm Krake, ähm Meermann. XD. Die Folgende Auseinandersetzung scheint diesmal für Flint besser zu laufen als für Krill, aber da gibt es noch genug Wasser, welches am Abgrund vorbeischießt.
      Waterloo ist ganz sicher kein stabiler Mensch. xD
      Moira hat in ihm ein perfektes Opfer gefunden. Wie es mit ihm und Flint weitergeht? Abwarten.
      Zumindest scheint dieser Kampf ausgeglichener als der Krills. Wasser ist zwar vorhanden, aber Lorca ist im Gegensatz zum Kraken noch fit und - Kiwi sei Dank - fuchsteufelswild. Das sind keine idealen Voraussetzungen für Krill. Absolut nicht.^^

      qoii schrieb:

      Derweil geht die OP... sagen wir eher Reparatur von Mercedes weiter. Iich glaube es war eine sehr gute Idee von Cal sich zu entfernen, sonst hätte keiner in diesem Raum überlebt. So wie O'Mara hier herumwurstelt hätte ihn Cal sicher nicht am Leben lassen können und dies wäre auch Mercedes Ende gewesen und dieses hätte Cal sicher nicht überlebt. Clementine wäre dann sicher irgendwie dazwischen geraten. Aber zum Glück ist so viel Mechanik einfacher zu reparieren und unempfindlicher als Fleisch und es gibt sogar Ersatzherzen, die Mercedes immer bei sich hat. Na dann gute Besserung.
      Naja, ist irgendwer sonderlich überrascht, dass O'Mara nu bedingt so wirkt, als wüsste er, was er tut?^^

      qoii schrieb:

      Wo wir schon bei Besserung sind, Dr. Waldmanstraut scheint es auch wieder besser zu gehen, da war meine eingeklammerte Einschränkung im vorletzten Kommentar also Berechtigt, irgendwie hatte ich es im Gefühl, dass da noch etwas kommt . Allerdings hast du damals auch bestätigt, dass dies das Ende von Dr. Waldmannstraut ist. Aber das Ende der Existenz Waldmannstraut, muss nicht das Ende der Person sein, man kann viele Namen und Rollen im Leben haben . Der ganze Abschnitt hat mir einfach unglaublich gut gefallen, besonders die Beschreibung ihrer Heilung aus Blut, welches erst wieder aus dem Tiefen des Schlosses aufsteigen musste . Auch das wiederergreifen der Zigarette in Verbindung mit dem ablegen der letzten Klamottenreste der Psychiaterin war sehr schön symbolisch. Sie legt ihre Existenz als Irit ab und wird wieder zu dem was sie war/eigentlich ist.
      Richtig. Dr. Irit Waldmannstraut ist tot. Die gesetzte, frostige Dame werdet ihr nie wiedersehen. Wer dort im Blut wiedergeboren wurde, werdet ihr noch in diesem Arc erfahren und ich verspreche euch, dass diese Person der Irit Waldmannstraut in nichts nachsteht. Sie ist nur...anders. ;)

      qoii schrieb:

      Nicht unerwähnt bleiben dar natürlich die Abwesenheit von Blut in ihrem Zimmer, was bedeutet, dass Ondine alles unbeschadet überstanden hat. Aber auch Harley wurde nicht mehr erwähnt, so dass wir davon ausgehen können, dass er auch wieder im Schloss unterwegs ist und Stagman dürfte seinen Sturz bei alle dem Rüstungshaki sicher auch überlebt haben. Also Zahl der relevanten Opfer derzeit Null, die drei KGJ und die Gäste zählen nicht. ^^
      Natürlich ist Ondine am Leben. Was für eine Frage. Dieses Kind ist viel zu seltsam, um sich von etwas so banalem wie einem einstürzenden Schloss umbringen zu lassen. Also echt. xD
      Vexor

      Vexor schrieb:

      Ganz generell hat es mir gut gefallen und ich muss ja wirklich nicht mehr betonen, wie gut mir deine bildliche Darstellung gewisser Szenen immer wieder gefällt. Besonders die Szene von Irits Auferstehung hast du wieder toll in Szene gesetzt und gezeigt, was ich an deiner FF so gerne mag.
      Ich bedanke mich. An diesem Absatz habe ich auch lange gesessen und war am Ende doch nicht ganz zufrieden. Aber wem erzähle ich das?^^

      Vexor schrieb:

      Bevor ich mich mit Lob dem Kapitel widme, möchte ich mit etwas "Kritik" zu zwei inhaltlichen Aspekten des Kapitels beginnen:
      Immer her damit. Habe ich ehrlich gesagt auch erwartet.^^

      Vexor schrieb:

      1. Gráinne: Ich kann mich dem Lob zu dem Charakter nur anschließen, aber mir fällt hier auf, dass du erneut zu dem Mittel greifst, dass jemand aus Ulysses Gruppe plötzlich in einer Endphase des Arcs eingreift und für Unterstützung sucht. Vielleicht fühle ich mich auch einfach zu sehr an Etain erinnert, die ja sowohl auf Caligula, als auch Princess Suie schließlich in den Arc eingegriffen hat.
      An sich finde ich das jetzt auch nicht weiter schlimm und ich habe mich mit der Gefolgschaft des Lords wohl ähnlich verhalten, aber ich wollte es dennoch mal angemerkt haben.
      Kann ich voll verstehen.
      Etwas relativieren möchte aber den Punkt mit Etain: Diese hatte nämlich relativ wenig Einfluss auf den zweiten und dritten Arc. Im zweiten Arc war sie nur eine Randfigur, die in seiner Mitte auftrat, kurz ein paar Szenen hatte und nie wirklich bedeutsam wurde. Lediglich ihr Versuch, die Kopfgeldjäger aufzuhalten, war wichtig. Denn ironischerweise ermöglichte sie ihnen damit die Flucht von der Insel, indem sie Ajas nach IS lockte.
      Im dritten Arc tauchte sie nur am Ende auf und - ich gestehe - diese Szene erinnert an Bloom. Anderseits hat sie auch "nur" einen zweiten kurzen Schlagabtausch zwischen O'Mara und Mulligan verhindert. Baudelaire wäre früher oder später sowieso ausgetauscht, also hat sie O'Mara lediglich ein paar Wunden mehr erspart. Natürlich ist die Situation ähnlich, aber ich schicke voraus, dass Bloom wissentlich stärker in diese Endphase des Arc eingreifen und kein Deus ex machina-Moment wird.
      Außerdem werde ich noch eine Szene einfließen lassen, in der gezeigt wird, das Bloom sogar bereits gewissermaßen angekündigt wurde - aber halt so, dass niemand von euch sie hat kommen sehen können.

      Wie gesagt, ich verstehe den Punkt und kann ihn auch nachvollziehen. Tatsächlich sollte Bloom in diesem Arc noch gar nicht vorkommen, jedoch musste sie ein gewaltiges Plothole stopfen, dass mir aufgefallen ist. Ich bitte daher, diesen leicht plötzlich erscheinenden Auftritt zu entschuldigen.^^

      Vexor schrieb:

      2. Irit: Ihre Wiederauferstehung war genial und mein Hirn sprudelt vor Ideen und Möglichkeiten, aber genauso stört es mich, dass sie noch lebt. Ich hab irgendwo noch dunkel in Erinnerung, dass du in deinem Kommentar mal erwähnt hattest, dass du Irit so ausführlich gar nicht eingeplant und ihre Rolle lediglich ausgedehnt hast, weil dir die Szenen so gut gefallen haben. Daher war ich auch vollkommen damit einverstanden und fand es sogar gut, dass sie geschlachtet ihr Ende findet.
      Ich als alter Charakter-Retter sollte vielleicht auch an dieser Stelle nicht ganz so laut schreien, aber mir persönlich hätte es besser gefallen, wenn Irit - egal ob neue Persönlichkeit oder nicht - totgeblieben wäre. Aber das ist nur meine Meinung.
      Ja, gut. Kann ich nachfühlen. Auch ich fand den Abgang für eine Frau, die alles und jeden kontrollieren will, mehr als passend. Allerdings war ihr Überleben und auch ihre Wiederauferstehung von Anbeginn an geplant. Ausgeweitet habe ich lediglich die Therapiesitzungen mit den einzelnen Personen, da mir diese gefallen haben. Der Charakter war von Anfang an geplant, also "beide" Charaktere. Ich sehe die Figur an dieser Stelle auch nicht als gerettet an, da sie nicht gerettet wurde. Sie ist lediglich nicht gestorben.^^

      Vexor schrieb:

      Ebenso freue ich mich auf Dionysia in Action, die mir von den weiblichen Untergebenen Harleys bisher am gefährlichsten und unberechenbarsten erscheint. Carla mal ausgeschlossen, aber dieser Charakter ist sowieso eine Klasse für sich.
      Richtig so. Von Carla abgesehen, die in einer anderen Liga spielt, ist Lorca Harleys gefährlichste Untergebene. Denn im Gegensatz zu Stagman, der auch ein Monster ist, lässt sich Lorca nur schwer kontrollieren. Bisher war sie Harley gegenüber loyal, da sie ihm genau wie Waterloo verfallen war. Aber jetzt? Jetzt hält sie nichts mehr bei Harley oder im Schloss, sodass es interessant zu verfolgen wird, wie sich eine so unberechenbare, so mächtige Persönlichkeit verhalten wird. Du kannst dich freuen, Lorca wird noch wichtig.^^

      Vexor schrieb:

      Stellt sich am Ende für mich die große Frage, von welcher Teufelsfrucht Irit gegessen haben könnte. Eine Blutfrucht würde sich im ersten Moment natürlich anbieten. Andererseits könnte es auch einfach sein, dass das Blut sich manifestiert hat, weil sie halt einfach mal zerfetzt wurde und ihr Blut im ganzen Raum verteilt war. Inwiefern der Drache und auch die metaphorische Beschreibung des Rauchens damit zu tun hat, bleibt für mich gerade noch höchst spekulativ. Fakt ist auf alle Fälle, dass es keine unmächtige Teufelsfrucht sein wird.
      Der Drache ist kein Hinweis auf ihre Teufelsfrucht, den Zahn ziehe ich dir gleich. Außerdem verrate ich dir, dass es sich um eine Logia handelt und du die Lösung schon genannt hat. Ist Anbetracht der Alternativen dürfte ich Lösung jetzt klar sein, oder?^^

      Vexor schrieb:

      Auch, wenn jetzt die Kritik ausführlicher geworden ist, als mein Lob für dein erneutes, tolles Kapitel, wollte ich auf diese zwei Punkte einfach eingehen. Diese stellen auch keinen Weltuntergang oder irgendeine Schwäche da, aber nachdem Draig und qoii mir auch die meisten positiven Aspekte schon aus dem Mund genommen haben, wollte ich zumindest etwas Produktives beisteuern.
      Ist gar kein Problem. Ich wusste, dass sowohl Blooms plötzlicher Auftritt und die Wiederauferstehung der "Jane Doe" geteilte Mengen provozieren könnten und verstehe das auch vollkommen. Ich hoffe einfach, beide Punkte etwas relativiert zu haben bzw. zumindest meine Sicht der Dinge darzustellen. Wie gesagt, Bloom war nicht immer in dieser Form geplant und Nicht-Irits Figur war nie wirklich tot. Daher...hoffe ich, dass du damit erst einmal leben kannst, bis sich beide Handlungsstränge weiter entspinnen. :)

      Vexor schrieb:

      Ich freu mich schon auf nächste Woche und hoffe irgendwie, dass Irit noch auf eine Ondine trifft, die sich an der Psychiaterin für das unangenehme Gespräch "bedankt".
      ich will einfach, dass Irit stirbt. xD
      Sag das nicht zu früh. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ich glaube, dass dir die neue Irit besser gefallen könnte, als du bisher glaubst. Ich sagte ja, dass Irit Waldmannstraut sterben wird - in diesem Punkt habe ich nicht gelogen. ;)
      Lyca

      Lyca schrieb:

      Weiter geht’s mir dem Kapitel „Roter Drache“ und du spendierst uns eine bildgewaltige Rückkehr der Irit Waldmannstraut – oder wie immer sie sich nun nennen mag. Ich selbst bin auch noch recht unsicher, was ich von der Wiederauferstehung halten soll, bin aber auch gespannt, wie sie in Zukunft in die Story eingebracht wird. Als Anhängerin des Kultes um die Apokryphen könnte sie noch eine wichtige Rolle einnehmen. Die interessantere Frage ist für mich aber, warum sie überhaupt bei Harley war und inwieweit dieser interessant für den Kult war/ist. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob die Apokryphen eines von Harleys Büchern sind, oder ob sie dieses selbst mitgebracht hat. Ich meine es wäre seines gewesen. Es könnte sich also auch um Informationsbeschaffung halten und das Weiterleiten von Informationen, die dem Kult irgendwie verloren gegangen sein könnten. Bzw, da Harley eines der Bücher besitzt besteht die Möglichkeit, dass er um die Geheimnisse weiß und dem Kult sozusagen angehört hat, aber nicht so richtig. Vorallem hätte Waldmannstraut dann keine Maskerade aufsetzen müssen. Das Ziel des GK war ja Cal, soweit man das bisher beurteilen konnte.
      Ihr Tattoo stell ich mir übrigens ziemlich geil vor und es hat sicher eine Bedeutung und vielleicht ist sei eine menschliche Verkörperung der apokalyptischen Reiter, von denen in den Apokryphen die Rede war. Sie könnte also den Zweiten darstellen, da die Farbe Rot hervorgehoben wird. Der erste Reiter wäre dann in meiner Vorstellung Precious Armonika (ja... ich musste den Namen doch tatsächlich nachschlagen xD), die Irgendwo die Reinheit symbolisieren könnte und eben als weiße Gestalt auftritt. Der erste Reiter ist in der Bibel das Zeichen zum Beginn des Krieges und der zweite rote apokalyptische Reiter für den Tod und das Blut der Kriege. Vielleicht interpretiere ich hier aber auch zu viel hinein und der Kult hat einfach etwas mit Farben. Grüner König z.B. ^^
      Ich kann mich zu diesem Teil natürlich nicht direkt äußern, aber deine Ideen sind schon nicht schlecht. Ob sie zutreffen? Wer weiß? ^^

      Lyca schrieb:

      Moira tat mir irgendwie Leid in diesem Kapitel. Nicht, weil sie fast gestorben wäre und gegen Stagman keine Chance hatte, aber nach solchen Momenten auf jemanden wie Grainne zu stoßen... Ich kann Moiras „Begeisterung“ nachvollziehen... und die Konversation der Umgang der Beiden wirkt freundschaftlich vertraut. ^^
      Ich bin noch nicht ganz sicher, was ich von der Bärin halten soll. Sie symbolisiert schon mal ein Tier und sie macht sich über die Germa lustig und hat einen von Sanjis Brüdern vermöbelt. Das sind schon mal drei sehr sehr große Pluspunkte :D
      Interessant natürlich die Frage, was Ulysses und seine Kumpanen von der Germa wollten/wollen. Zumindest scheint das scheitern einiges an den Plänen geändert zu haben.
      Sagen wir einfach, dass Bloom immer noch eine bessere Alternative ist als Mulligan, charakterlich aber ihre Macken hat. xD

      Die Geschäftsbeziehung zur Germa wird nur noch eine untergeordnete Rolle spielen und war eher als kleiner Sympathieaufhänger für Bloom gedacht. Erwähnung wird Sanjis Sippe aber dennoch erneut finden. Immerhin kann man nicht einfach einen der Prinzen verprügeln und dann ohne Konsequenzen davonkommen. ;)

      Lyca schrieb:

      Flint indes bekommt einen kleinen Ausraster und ich muss sagen... Der Junge hat sich dank seiner Vorbilder doch 1-A entwickelt. Nett zu sehen, wie er sich seinen Freunden mehr und mehr angleicht und vorallem in Krill väterliche Impulse auslöst.
      Ja, Flint wird langsam ein Mann. Ein wütender, getriebener, mit Feuer hantierender Mann, der einen Scheiß auf Moral und Gesetz gibt, solange es seinen Zielen dienlich ist. Ich bin ja so stolz auf ihn. xD

      Lyca schrieb:

      Die Dame mit den Muttergefühlen (was eine Überleitung xD) wird indes von Onkel O'Mara zusammengeflickt. Schön, wenn einem ein halber Meter Dickdarm wieder zurück in den Bauch gestopft wird. Gut, dass sie immer Ersatzteile bei sich hat. Wäre das mal in echt so...
      Deine Beschreibungen haben zumindest mein Kopfkino auf ziemlich amüsierende Weise zum laufen gebracht. Danke dafür xD
      Freut mich, war an dieser Stelle auch meine Hoffnung. Allzu oft bringe ich Humor ja nicht in meiner FF unter (hauptsächlich, weil ich darin so schlecht bin xD), aber an dieser Stelle hielt ich es mal für einen Versuch wert. Schön, dass es dir gefallen hat.^^

      Lyca schrieb:

      Lorca findet den psychisch verstörten Waterloo der gerade versucht sich in die Wellen zu stürzen. Gut, dass er überlebt hat, er ist mir immer noch sympathisch. Auch wenn ich eher unschlüssig bin, welche Rolle er noch spielen könnte. Er wirkt doch irgendwie verbraucht.
      Krill scheint sich gegen Lorca stellen zu wollen, aber wenn man seinen derzeitigen Zustand betrachtet ist die Idee wohl eher weniger gut, da seine Gegnerin noch bei voller Stärke sein dürfte. Außerdem kocht sie vor Eifersucht und könnte ein Ablassventil gut gebrauchen.
      Richtig. Für Krill ist die Scheiße am Dampfen. Flint kann vor Waterloo wegrennen, aber wie entkommt man einer Frau, die überall sein kann? Lorca ist eine der gefährlichsten Figuren in diesem Arc und es wird sich zeigen müssen, ob und wie Krill ihren Fängen entgehen kann. Ich verrate nichts. ;)


    • Kapitel 116 - ???

      Kapitel 116 - Der große Harley

      Der Schleier lichtete sich, und die Finsternis und der Horror flohen vor dem gleißenden Licht. Mercedes sah nicht, sie spürte nur; spürte Strahlen grellen elektrischen Lichtes und die Wärme menschlicher Nähe, die sich um ihren Körper sammelte. Gesichter, spiralförmig und gespiegelt, blickten auf sie herab. Eine ungläubige Frauenstimme wisperte »Das ist doch unmöglich…«, doch vertraute Lippen flüsterten nur gleichmütig »Ich sagte es doch. Sie ist kein normaler Mensch.« und machten jedes weitere Wort bedeutungslos. Die Stille umhüllte Mercedes wie ein seidener Handschuh, alles tropfte und perlte - sanfter, kühler Morgentau - und tunkte ihre Wahrnehmungen in stummen Nebeldunst.
      Die Facettenaugen glühten. Verwundert, interessiert, glücklich. Eine Woge der Erleichterung und offenbarten Seufzer flutete Mercedes’ Geist und spülte den schmierigen Film fort, der aus Lichtern Blüten machte und die tumben Ohren verklebte. Sie war erwacht und erkannte O’Maras verhungerte Züge, die ihr ein schiefes, erschöpftes Grinsen offerierten wie Blumen beim ersten Rendezvous. Etwas regte sich in ihrer Brust und pulsierte wunderschön und lebendig - bis der Schmerz kam, der ihren Bauch aufschnitt und in Flammen steckte wie eine brennende Sichel. Sie wollte sich aufbäumen und schreien, aber die kalten Hände ihres alten Freundes hielten sie zurück.
      »Wenn du dich bewegst, reißt die Naht«, ermahnte O’Mara sie ruhig und lächelnd, »Dann kannst du dir einen anderen Idioten suchen, der deine fette Plauze wieder zusammenflickt.«
      Mercedes nickte brav wie ein Kind und ließ sich in die Schwere zurücksinken, die ihren Körper befallen hatte.
      »Hallo…O’Mara«, stieß sie leise und schwach aus, ganz die märchenhafte, aus magischem Schlafe erwachte Schönheit, und zurrte die Lippen unbeholfen in die Winkel ihres zarten Mundes, um ihrem Retter ein unbeholfnes Lächeln zu schenken. Ein Lächeln, so dachte O’Mara glucksend, das Kriege verhindern könnte…oder entfachen. Vermutlich führte Clementine Coulomb einen ähnlichen Gedanken mit sich, als sie verstohlen an den Operationstisch trat und sich in den plötzlich aufquellenden Augen ihrer einstigen Schülerin gespiegelt fand.
      »Strenggenommen…habe ich dich zusammengenäht«, wisperte die blonde Ärztin humorvoll und fügte flüsternd hinzu, während sich Mercedes noch im stummen Kampf mit den eigenen bebenden Lippen und hervortretenden Pupillen abmühte: »Bonjour, Mercedes…«
      Die Kopfgeldjägerin verstand nicht, wollte nicht verstehen. Denn sie glaubte nun, noch immer in ihrer alptraumhaften Gedankenwelt versumpft zu sein, hinabgesunken in eine tiefere, unheimlichere Trübnis ihres Verstandes, die sie mit den süßen Verzückungen von Erlösung und Sicherheit lockt, um im Moment ihrer wärmsten Erleichterung zu einem Hort der Qualen und Schrecknisse anzuschwellen, aus dem sie nie wieder entkommen würde. Clementine entdeckte den Terror in den heterochromen Iriden der Braunhaarigen und legte ihre Hand sanftmütig auf die ihrer Patientin.
      »Es ist alles gut«, surrte sie, »Ich bin es wirklich. Deine Freunde haben dich zu mir gebracht.«
      »Wo…« Wie ein verwundetes Tier reckte Mercedes den Kopf, um an der Ärztin vorbei den Raum zu sondieren. »Wo…bin ich…? Wie ist das…?«
      »Schloss Roßkosch«, antworte O’Mara grinsend und unübersehbar erschöpft. Er war ausgelaugt, müde und doch unendlich erleichtert, Mercedes Leben gerettet zu haben - aber früher oder später verlangt jeder aufgeschobene Nervenzusammenbruch seinen Tribut und O’Mara kannte seinen Preis.
      Zittrig stützte er seinen bleichen Oberkörper auf dem OP ab, während er Mercedes die umwälzenden Ereignisse schilderte, die sie unter den fähigen Händen ihrer alten Mentorin hatten erwachen lassen. Die Braunhaarige hörte gespannt zu, die ziehenden Schmerzen ihres Leibes ignorierend, und malte sich im Geiste aus, was O’Mara und Callaghan hautnah durchlitten haben mussten. In ihrer Brust stieg das allmächtige Bedürfnis auf, aufzuschnellen und die blonden Schöpfe ihrer Retter an ihren Busen zu drücken, um sie in Wärme und Dankbarkeit zu ersticken. Leben, das pure Leben sprudelte aus ihren Augen, ihren Nüstern, ihrem Bauchnabel und lichtete den Raum, bis sich ihr Blick wieder in die klamme Unruhe zurückzog und über die Frage zu argwöhnen begann, die sie zuvor so leichtfertig übergangen hatten:
      »Clementine…was tust du hier?«
      Ertappt zuckte die Ärztin zusammen, Skalpelle spülend. Ihre türkisfarbenen Augen schwenkten matt und freundlich herum, wie bemaltes Porzellan, und suchten nach fliegenden Worten. Aber die Stimme versagte ihr und blieb gänzlich im Hals stecken, als sich Mercedes plötzlich aufbäumte, O’Mara ein verzerrtes »Runter!« ins perplexe Gesicht brüllte und ihr Kanonenbein unter entsetzlichen, nervenzerfetzenden Schmerzen herumriss. Der brachiale Lärm barst die Wände hinauf und krachte auf den Boden zurück, bevor schwarzer Qualm den klingelnden Ohren rasselnde Taubheit einflößte. O’Mara, der keinen Meter von dem feuerspeienden Lauf der Prothese entfernt gewesen war, taumelte orientierungslos herum und machte im Dunst des Rauches eine brennende Gestalt aus, die am Ende eines gewaltigen grünen Meeres kauerte und raupenhafte, kriechende Gehversuche unternahm.
      »Was zum Teufel?!«, plärrte er aus Leibeskräften, um das Dröhnen in seinen Ohren zu übertönen - und las von Mercedes weit aufgerissenen, wellenden Lippen ein einzelnes, deutliches Wort ab: »Harley!«

      Schmerzmittel hatte Valentine Harley gesucht, um den nagenden Rückenwirbel zu zähmen, der in sein empfindsames Fleisch stach, und ein brennendes Geschoss hatte er sich eingefangen. Sein kokelnder Körper suhlte sich in dem warmen Gras, als Spitze einer gewaltigen glimmenden Schneise, die seinen prachtvollen Wintergarten in zwei Hälften teilte. Inmitten fleischfressender Schönheiten, dem gläsernen Himmel entgegen sprießender Farne und marmorweißer, flötenspielender Satyrn spuckte Harley einen Schwall Blut in das langsam fackelnde Gras und streifte sich zähneknirschend das brennende Schwarz seines sündhaften Jacketts vom Leib. Textilien im Wert einer kleinen Sommerresidenz zerbröselten unter seinen aufgeschürften Händen zu gemeiner Asche und der Hermelin konnte nichts tun, als bitter und zynisch aufzulachen. Vielleicht, so dachte sein verdrehter Verstand, könnten der Verlust seines Sakkos und die unausweichliche Flucht aus seinem Traumschloss genügen, um die Göttinnen des Karmas und der Rache gütlich zu stellen.
      »Ihr verlausten Kopfgeldjäger…«, fluchte er und zerrte seine Beine an den Schultern hinauf. In beinahe sarkastischer Gemächlichkeit stemmte er sich zurück auf die Füße und hieß die abgehungerte Silhouette mit ausgebreiteten Armen willkommen, die aus den Flammen des Wintergartens in seine Richtung schlurfte.
      »Ihr kommt zu spät«, spie er dreckig aus, »Die Party ist schon vorbei.«
      »Recht so«, erwiderte O’Mara lax und rieb seine Fingerknöchel ineinander, dass sie knirschten und knackten, »Dieser ganze Schickimicki-Fusel ist eh nicht so meins. Von Champagner bekomme ich nur Sodbrennen und du siehst aus wie einer, der nur dieses Blubberwasser säuft.«
      Harley grinste verquer und stöhnte:
      »Mein Gott! Noch ein Witzbold. Der Krake war schon so ein Komiker. Seid ihr alle so drauf?«
      »Du hast Krill getroffen?« Unter widerlichsten Geräuschen erlöste O’Mara seinen steifen Nacken und popelte sich Kanonenruß aus den Ohren. »Tja, also…wenn du ihn mochtest, wirst du mich lieben.«

      Mercedes’ weiße Zähne nagelten ihre Lippen zusammen, als Clementine die sterile Nadel ansetzte und ihre alte Schülerin wie eine im Streit zerrissene Puppe zu flicken begann.
      »Willst du wirklich kein Schmerzm-«
      »Nein.« Entschieden schüttelte Mercedes den Kopf und nahm die grenzenlosen Qualen hin, wie Mütter die Qualen der Geburt hinnehmen. »Ich muss einen klaren Kopf bewahren. Ich…war ihnen schon zu lange eine Last.«
      »Sie haben dich nicht als Last gesehen«, erwiderte Clementine konzentriert, während sie nähte, »Alles, was sie wollten, war, dich zu retten. Kommt er klar?« Verhalten deutete sie in Richtung der Flammen, deren knisternde Fressgeräusche bis in das abgeschiedene Krankenzimmer echoten. Mercedes nickte nur, da jedes gesprochene Wort bis in ihr Abdomen zog und Violinkonzerte mit ihren Gedärmen uraufführte.
      »Harley ist mächtig«, setzte Clementine dennoch wenig überzeugt nach, »Seine Kräfte sind zerstörerisch und seine Eitelkeit lässt ihn ziemlich viel Sport treiben, er…«
      »O’Mara«, keuchte Mercedes dermaßen ernst und kurzatmig, als wollte sie dieses Thema endgültig versiegeln, »kommt schon klar. Tut er immer…aber…jetzt sag mir…was du hier machst…mit Harley…!«
      »Diese Frage«, antwortete ihre Mentorin so vollkommen ehrlich, dass sich ein trauriges, reuiges Lächeln auf ihr rundes Gesicht stahl, nachdem sie einige Sekunden stummen Nähens über sich hatte hinwegziehen lassen, »Habe ich mir selbst schon gestellt. Eigentlich stelle ich sie mir jeden Tag.«
      Mercedes Haselnussbrauen erhoben sich in die glatte Stirn, fragend:
      »Und?«
      Clementine seufzte. »Ich rede mir ein, ich täte es, um Leben zu retten, aber…eigentlich bin ich auch nur eine Gefangene. Nachdem du…fort warst, statuierte der Vater dieses kleinen St. Nimmerleins ein Exempel. ›Gesetz zur Festigung und Stabilisierung von Ruhe und Ordnung‹ wurde es genannt und…«
      Mercedes knurrte, als Clementine den letzten sengenden Nadelstich in das empfindsame Fleisch trieb. »Und was?«
      »…und plötzlich war Gavroche zu stabil und gefestigt für jemanden wie mich

      11 Jahre zuvor, Gavroche, Princesse Suie

      Die Finger griffen, feucht und bebend, in die braunen ungezähmten Lockenstrudel und pressten das züngelnde Haupt tiefer in den zerfließenden, aromatischen Schoß. Die Zeit selbst träufelte aus der Finsternis des atemschwangeren Schlafzimmers und perlte glänzend über die schweißnassen Körper, die sich küssten und liebten und leckten und aufbäumten wie wiehernde Stuten; über sanft und moosig bewaldete Auen galoppierend. Clementine stöhnte und räkelte sich in den weißen, dampfenden Laken und stieß verzückte, schreckhafte Laute des Genusses aus, als gewitzte Finger ihre Brustwarzen liebkosten. Hart und fest schmeichelte das rosige Fleisch den knetenden Fingerkuppen und zuckte lüstern zusammen, als es zärtlich-forsch gekniffen wurde. Ungehemmt fuhr sich Clementine durch das offene, über das zerwühlte Kissen strahlende Blondhaar und versuchte vergebens, den spastischen Ausstößen ihrer Lenden gegen die süße, heiße Zunge zu widerstehen. Doch der Rausch nahm sie, wie jede Frau genommen werden will. In ekstatischer Entrückung verlor sie die Kontrolle über alles, was sie einst gewesen war und gab sich dem Sog dieses Höhepunktes hin, der ihre Glieder fleckig und müde und kribbelnd zurückließ.
      Nur langsam fand Clementine in die Realität zurück, als sie nackte Haut spürte, die sich über ihren Oberkörper schlängelte und schließlich jeden Zentimeter ihres Leibes okkupierte.
      Beatrix lächelte aus feuchten Lippen, den Finger noch immer tief in der Scham ihrer Geliebten vergraben, und gab jener einen Kuss, der ihrer beider Körpersäfte vereinte. Lange versanken sie in ihrer Zweisamkeit, verschlungen in den Schenkeln und Kurven der anderen, während das morgendliche Gavroche aus seinem traumlosen Schlafe erwachte, um Milchmänner und Bäcker aus ihren Häusern hinein in einen weiteren alltäglichen Tag zu treiben. Doch Clementine gedachte nicht, in ihre Praxis zurückzukehren und sich so der Wärme und Schwere des vollen, prallen Busens zu entziehen, der sie in zweifacher Hinsicht atemlos machte.
      »Ich nehme mir heute frei«, raunte sie gedämpft in die wilde braune Lockenpracht, die ihre Hand genussvoll kraulte.
      »Natürlich.« Beatrix’ rundes, mondblasses Gesicht grinste so rein und unschuldig, dass der Teufel höchstselbst errötet wäre, und übersäte Clementines Nacken mit schmatzenden Küssen. »Immerhin liegst du 3:2 vorn. Das können wir so wohl kaum stehen lassen…«
      Amüsiert riss Clementine Augen und Grübchen auf, packte Beatrix an der Schulter und wirbelte ihren nackten, kurvigen Leib entschieden herum, dass oben unten und Busen auf Busen lag.
      »Nein…«, wisperte sie lasziv und stahl ihre Hand unter Beatrix’ kraftvolles Gesäß. Sie genoss es, wenn die schöne Braunhaarige zwischen ihren Fingern zu Wachs zerrann. »Das können wir nun wirklich nicht so stehen lassen…«
      »Gut dann…wer Erster ist!«, quietschte Beatrix plötzlich schrill, barst auf und flog quer über das riesige weiße Bett, um Clementines Füßchen zu packen und zur Besinnungslosigkeit zu kitzeln. Die Übertölpelte weinte gackernde Tränen, schreiend:
      »Das ist nicht fair! Hör auf!«
      »Zwing mich doch!« Reaktionsschnell und kraftvoll zerrte Beatrix ihre Gespielin ans Bettende, um sie mit feuchten, heißen Küssen zu tapezieren.
      »Von wegen!«, feixte Clementine, griff zurück und warf die weiße, schwere Bettdecke über sich, ohne den eindringenden Mund besänftigen zu können. Wie eine Maus drang Beatrix platte, kleine Nase durch den Stoff und buddelte sich tief in Clementines weißes Refugium.
      Vereint und abgelenkt ahnten beide Frauen nicht, dass sich eine schwarze Gestalt an ihre Bettenburg geschlichen hatte und in dieser Sekunde - in der das quiekende Lachen und lustvolle Spiel der Liebenden die einzigen Laute waren, die das Stadthaus Clementines erfüllten - ein Gewehr auf sie richtete. Zu spät bemerkte Beatrix den Eindringling und zu hart traf sie der Schlag des metallenen Laufs.
      »Bex!?«, schrie Clementine entsetzt und stürzte samt Laken aus dem Bett, ihrer blutüberströmten fallenden Freundin hinterher.
      »Wer sind sie?!«, schnauzte sie den widerlich grinsenden Fremden an, einen hochgewachsenen Gendarm in gebügelter roter Uniform und blitzender Gürtelschnalle, dessen darbende Schakalsaugen lüstern und dreckig blinkten.
      »Wir haben einen Hinweis bekommen«, flötete er und besah sich den stickigen, dunstverhangenen Raum mit argwöhnischen, amüsierten Blicken, während seine Stiefelabsätze klickende Schüsse durch die diamantenen Flure jagten, »Dass hier sexuelle Abartigkeiten praktiziert würden. Von…« Seine Hose schwoll an, als er die nackten Frauen ausgiebig begaffte. »Von sexuell abartigen Subjekten.«
      Clementines Herz raste, bretterte gegen die Wände ihres pumpenden Leibes - und Beatrix spürte es. Das Blut beiseite wischend, das strömend aus ihrer Stirn quoll und über ihre zornvollen Wangen direkt auf ihren prallen Busen tropfte, erhob sie sich und stellte sich dem Gendarm splitterfasernackt und stolzer als Eva entgegen.
      »Sexuell abartig?« Ihre blutgefurchten Nüstern bebten. »Wir, sexuell abartig? Ihr seid es doch, die sich allmorgendlich von diesem verstockten Himmelsdrachen in den Arsch ficken lassen!«
      »Halt dein Lesbenmaul!«, brauste der Gendarm auf und richtete sein Gewehr aus, doch Beatrix packte binnen einer Millisekunde den Lauf und riss ihn entzwei wie Reisig.
      »Ihr seid diesen widerlichen Scheißkerlen so hörig! Huren, allesamt!«, redete sie sich in Rage, mit dem abgebrochenen Stück Lauf immer und immer wieder auf Beine, Füße und Genitalien des Überwältigten einschlagend, »Sexuell abartig!? IHR bückt euch für diese Menschenfresser, für diese Mörder und Päderasten! Für diesen rückgratlosen…stinkenden…Geierabschaum! Du feiges Stück Scheiße, du-!«
      »BEATRIX!«
      »WAS?!« Wie besessen fuhr die Braunhaarige herum und blickte in die vollkommen verstörten, angsterfüllten Augen Clementines. Die Frau, deren Bett sie zuvor geteilt hatte, sah panisch zu ihr hinauf; die zittrigen Hände fest in den Stoff des Lakens gehüllt, welches sie sich schützend vor den nackten Körper hielt. Beatrix verstand nicht, starrte nur ungläubig zurück, bis sich die schweren, roten Tropfen vom Lauf des zermalmten Gewehres lösten und platschend auf den weißdiamantenen Boden aufschlugen. Endlich senkte Beatrix ihren Blick und folgte den roten, schwarzgesprenkelten Linien und Regengüssen, die ihren weißen Körper in ein grauenvolles, abstraktes Gemälde aus menschlichen Farben verwandelten. Der blutbesudelte, mit Fleischresten verklebte Gewehrlauf fiel klirrend zu Boden und Beatrix zimtrote Augen schlugen nervöse Haken, als wollten sie einen Ausweg aus dem Alptraum erspähen.
      »Clementine…«, setzte sie an, doch jene bedeutete ihr mit manischen Gesten des Entsetzens, die Lippen für kein unbedachtes Wort zu öffnen. Plötzlich schien eine Kälte in das dunstige Zimmer zu kriechen und jeden Atemzug in Eis zu fangen.
      »Was…hast du getan…?«, bibberte Clementine schließlich, mit aller Kraft, die ihr Schock und Verwirrung zugestanden, »Und wie… hast du…?«
      »Ich-«
      Der Knall kam schnell und unverhofft - ebenso wie der Schuss, der Fensterscherben über Clementines Haupt ausregnete und Beatrix runden, schönen Schädel durchlöcherte. Die braunen, wilden Lockenberge flatterten in den Sturzwinden, bevor der kräftige Körper auf dem harten Edelgestein aufschlug, um sich nie wieder zu erheben.

      Clementine erinnerte sich nicht, ob sie sich das Leben aus dem Leib geschrien oder sich in grenzenlosem Entsetzen katatonisch selbst gelähmt hatte, doch erinnerte sie sich an ihr verzweifeltes Flehen und Fluchen und Kreischen, als die Männer der Gendarmerie das Stadthaus gestürmt und ihren kämpfenden Körper am stillen Leichnam ihrer Liebe vorbei aus dem Haus gezerrt hatten.

      Zurück in der Gegenwart

      »Sie haben mich in die Bastille gesperrt. Monatelang. Ohne Prozess, ohne Anklage. Ich glaube, sie haben mir den Mord an dem Gendarm angehängt. Niemand hat je ein Wort über Beatrix verloren. Niemand.«
      Mercedes hörte ihrer alten Mentorin zu, weil sie wusste, wie viel Trost ein geneigtes Ohr spenden konnte, und legte der Schluchzenden die Hand auf die zittrigen Finger.
      »Es tut mir so leid«, flüsterte sie. Clementine spürte, dass Mercedes aufrichtig war und lächelte matt. Selbst nach vielen Jahren des Schmerzes, der Angst und der Kälte waren die beiden Frauen noch Freundinnen. Vertraut und vereint in ihrer Entfremdung von einander und der Welt.
      »Eines Tages wurde ich verlegt«, fuhr Clementine schließlich fort, sich eine tränenverklebte blonde Strähne aus dem Gesicht kratzend, »Zumindest glaubte ich das. Ich glaubte, sie würden mich einfach hinrichten. Doch…ich landete auf einem Schiff, in einer wunderschönen Kajüte. Verziert mit Gold und Tand. Silberne Löffel, glänzende Bettlaken aus fliederfarbener Seide. Und aus ihrer Mitte ragte Harley wie ein…«
      »Engel«, schmunzelte Mercedes und dachte an ihren Engel - bedrohlich, grimmig und finster. Sie schwelgte in Erinnerungen, bis Clementine reuevoll flüsterte:
      »Welche Wahl hatte ich, als sein Angebot dankbar anzunehmen?«
      »Keine«, erwiderte Mercedes mitfühlend und verständnisvoll, die Hand der Blonden streichelnd, bis sich jene losriss.
      »Und nun du…«, entschied Clementine unwirsch, ihre eigene Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen, um die Schatten auf Mercedes’ Rücken ins Licht zu stoßen, »Verrätst du mir, wo dein Herz geblieben ist?«

      Ruinen von Schloss Roßkosch

      Callaghan durchwanderte die Stätte des Todes wie ihr König. Die Finsternis des drohenden Himmelsgewölbes schien sich in seine rauen Haarspitzen zu saugen, während das dumpfe Poltern seiner schweren Stiefelschritte Kriegstrommeln im Wind glich. Kein lebender Laut regte sich in der Dunkelheit der wirren, gebrochenen Flure und Hallen, die der Schwarzhaarige durchpflügte. Nur das leiernde Heulen des Windes echote in den ausgehöhlten Steinen und bedeutete Callaghan den Weg, tiefer und tiefer hinein in die Gedärme des Löwen.
      »Sei gegrüßt Gawain, der du ein König sein solltest…«
      Erschrocken riss Callaghan das grimmige Haupt herum. Nichts. Nur Leere, die aus verdorbenen Lippen stumme Worte in seine Ohren flüsterte. Argwöhnisch lauerte er in die Finsternis, doch die rauchige Stimme sollte ihre Zunge nicht erneut erheben. Und so marschierte er angespannt weiter, nicht ahnend, dass ihm eine rote Gestalt über das eingesackte Deckengewölbe folgte.

      Wintergarten: O’Mara vs. Harley

      Funkensalven flammten auf und entstiegen wie schreiende Glühwürmer den wütenden Tritten Valentine Harleys, dessen wirbelnde Bewegungen lichte Schlieren in die rotleuchtende Finsternis des kohlenden Wintergartens brannten. O’Maras schwarzlegierte Arme schützten seine moosgrünen Augen vor den blendenden Feuerwerkskörpern, doch seine wundgetretenen Füße verloren mit jedem sengenden Fußtritt an Sicherheit. Schließlich gelang es Harley mit einem zornerfüllten Kniestoß, die stahlharte Verteidigung des Kopfgeldjägers zu durchbrechen, schraubte sich um die eigene Achse und schmetterte O’Maras hilflos dreinschauendes Gesicht mit einem elektrisch-schreienden Fallrückzieher in den rauchschwarzen, aufbrechenden Gartenboden. In einem Krater des Schmerzes und der verbrannten Erde blieb der zerzauste blonde Schädel reglos liegen…und Valentine Harley streckte die Hand aus, um das jammervolle Geschöpf aus seiner verachtenswerten Existenz zu erlösen.
      »Du solltest dich glücklich schätzen«, raunte er bösartig, während die knisternden Vorboten eines quälenden, glanzvollen Todes aus seinen glühend-bunten Fingern strömten, »Ich bewahre dich vor der Bürde, deine Freunde sterben zu sehen. Schau mich an.« Sadistisch presste der Hausherr seinen funkend-heißen Fuß auf O’Maras Nacken und suchte Blickkontakt - sein Opfer sollte ihn erkennen, ihn anerkennen. Doch O’Mara schaute nicht auf. Gen Seite gedreht bedachte sein moosgrüner Blick den verbrannten Eingang zum Krankenzimmer, in dem Mercedes atmete, fühlte, existierte. Er hatte seine Schuldigkeit getan, Callaghans Vertrauen verdient. In diesem Wissen befreite er sich von der Pflicht des Lebens und nahm jeden krampfbrodelnden Stromschlag aus Harleys arroganter Sohle in sich auf.
      »Du Wurm!«, quengelte das große Kind in Harley, das seinen Willen nicht bekam, und stampfte den Kopfgeldjäger tiefer in den glimmenden Untergrund, »Sieh mich an!«
      »Wozu?«, grunzte O’Mara plötzlich und hob einen Arm in die Luft, die Hand zur Faust geballt und ein erheitertes, schiefes Grinsen im Gesicht, »Ich weiß schon, wie eine Hämorride aussieht!«
      Der Schmerz zuckte durch seinen Körper; die elektrischen Aale schlängelten sich seine Wirbelsäule hinab, folgten den Nervenflüssen in die zuckenden Extremitäten, bis sie die krampfende Faust erreichten und in purem Adrenalin zerkochten. O’Mara, der seinen Körper bis an die Grenzen des Todes und darüber hinaus trieb, um zu überleben, ließ seine Faust in das Erdreich krachen und entfesselte ein gewaltiges Beben, das Berge aus Stein und Staub aufrüttelte und Valentine Harleys leuchtende, schillernde Gestalt im Dreck erstickte. Den Überraschungseffekt nutzend, barst daraufhin O’Mara auf, zerrte den zurückfallenden Harley am Hemdkragen zu sich heran und brach dessen markante Nase mit einer Leichtigkeit, die den Kopfgeldjäger kurzzeitig selbst zu überraschen schien. Enthemmt und frei folgten seine schwarzgerüsteten Faustknöchel den Blutspritzern, wieder und wieder und wieder, bis Valentine Harley kaum mehr als eine blutige Maske trug. Doch schließlich verebbte der dröhnende Adrenalinrausch und O’Mara spürte, wie ihm die Macht entglitt, während Harley - schwer verwundet, aber nicht besiegt - erstarkte. Der Hermelin starb in einer gewaltigen, regenbogenfarbenen Explosion und wurde als bunt-flammender, elektrisch fauchender Phönix wiedergeboren, der durch die verbrannten Überreste des Wintergartens raste und sich im Steilflug auf den fortgeschleuderten O’Mara stürzte. Und in diesem Moment spürte jener die Strapazen der vorangegangenen Stunden, denn seine Beine gehorchten ihm nicht mehr. Sie hatten Wurzeln geschlagen, sich die Pause gestohlen, die er ihnen verwehrt hatte, und nahmen lieber den hereinbrechenden Schmerz hin, als auch nur eine weitere Sekunde zu kämpfen. Der Phönix kreischte, als er über O’Mara hereinbrach und den geschundenen, schweißgebadeten Körper mit sich riss. Hinaus aus dem Wintergarten, hinein in die zusammenfallenden Knochen des Schlosses.

      Garderobe, Vestibül

      Das Leben ist seltsam und verstiegen in seiner Unvorhersehbarkeit. Luca Briatore hatte diese Tatsache bereits vor langer Zeit akzeptieren müssen, was jedoch nicht bedeutete, dass sie nichts mehr überraschen könnte. Die Irrungen und Fügungen rekapitulierend, die sie in diese verfallenden hängenden Gärten aus Stoff und Fell gelenkt hatten, folgte sie den tippelnden Wanderstiefeln Effie Rappaports - und ignorierte die Tatsache, dass jene um Haaresbreite ihre Mörderin geworden wäre.
      »Uh~«, quietschte die exzentrische Kopfgeldjägerin mit riesigen, leuchtenden Augen, in deren Indigo sich die gewaltige Perversion eines schwarzen Fellmantels spiegelte, »Das steht mir bestimmt so~ gut.«
      Vergnügt warf sie sich das gewissenlose Nähwerk über die zarten Schultern, halb darin versinkend, und wirkte wie ein Kind, das sich in den mütterlichen Kleiderschrank geschlichen hatte.
      »Du siehst wie eine Puffmutter aus«, kommentierte Luca den schaurig-eigentümlichen Anblick, was Effie königlich zu amüsieren schien.
      »Du Schmeichlerin, du…Guck mal.« Effies kleine Wühlfinger buddelten einen sündhaften burgunderroten Mantel aus, der ganz hervorragend zu den nachtblauen, verdreckten Fetzen passte, die von Lucas Kleid übrig geblieben waren. Er flog Luca in die Hände, bevor diese auch nur Nicken konnte.
      »Dürfte deine Größe sein«, beschloss Effie und betrachtete zufrieden, wie sich der warme Edelstoff an Lucas gebräunten Körper schmiegte. Dank erwartete die Kopfgeldjägerin jedoch vergebens.
      »Hasst mich wohl immer noch, huh?«, fragte sie kühn und las die Antwort an Lucas zusammengepressten Schmolllippen ab, »Wieso denn? Ist es, weil ich dir das Gesicht runterschneiden wollte? Oder vielleicht…« Effie grinste spitzbübisch. »…weil du weißt, wessen Gesicht sich’s schon mal zwischen meinen Beinen bequem gemacht hat? Hm?«
      Luca schwieg verbissen, doch die riesenrunden Indigoaugen der schamlosen Kopfgeldjägerin schienen durch ihre Schädeldecke bis in ihr Gehirn zu starren und ihre Gefühle zu röntgen. Die Blonde musste kein Wort sagen und verriet Effie doch alles. Gegen ihren Willen musste sie fühlen, was sie selbst so oft in so vielen Menschen ausgelöst hatte - und sie schauderte, während Effie flötete:
      »Das sollte dich echt nicht stören. Ist sowas von nicht exklusiv, das mit mir und O’Mary.«
      »Ist mir scheißegal«, motzte Luca und ärgerte sich über die himmelschreiende Falschheit in ihrer Stimme. Ein Taubstummer hätte diese Lüge ertappt.
      »Jaja«, griente Effie und scharwenzelte neugierig um Lucas starren Körper, als betrachtete sie ein seltenes Kunstwerk; in jedem kleinen Schweißtropfen wie in einem Roman schmökernd.
      »Du bist sein Typ«, konstatierte sie und zwirbelte sich eine der schwarzen Strähnen aus den Kupferhaaren, ohne Luca auch nur für eine Sekunde aus den dunklen Augen zu lassen. Ihr entging nicht, dass sich die Nüstern der Caligulanerin kaum merklich weiteten, bevor jene bedrängt murmelte:
      »Aber er ist nicht mein Typ. Er ist widerlich und rücksichtslos. Ein gedankenloser Säufer.«
      »Ja«, erwiderte Effie selbstgefällig, »Na, und? Ich bin eine blutgeile Schlampe. Und du ein verzicktes Großmaul. Wir bekommen, was oder wen wir verdienen. Meinst du nicht?«
      Luca wusste nichts zu sagen. Doch das musste sie auch nicht, denn in diesem Moment schälte sich Sol aus dem Seitenflur, in dem sie vor wenigen Minuten einen Ausweg suchen wollte, und sprach sarkastisch:
      »Ich unterbreche den Mädelsabend ja nur ungern…aber könnten wir vielleicht erst mal einen Weg hieraus suchen, bevor wir uns gegenseitig die Haare flechten?«

      Schloss Roßkosch: O’Mara vs. Harley

      »Ihr…seid mir nicht gewachsen!«, schnaubte Harley zornentbrannt - halb Mensch, halb Leuchtfeuer. Brodelnde, zuckende Entladungen stießen wie lichtförmige Nadeln aus seinem Körper und schlugen bunte Funken in die diesige Staubluft der Ruinen. Der am Boden keuchende O’Mara hörte zu, müde und abgekämpft, während er Harley sondierte.
      »Ich bin außergewöhnlich! Das hier…! War mein Reich! Meine Vision!«, fuhr der Hermelin energisch fort, zog O’Mara an der Kehle empor und ließ einen schreienden Stromschlag durch dessen schlappen Körper fahren. »Ich bin ein gefährlicher Mann, ein großer Mann. Weißt du, wie mich meine Sklaven nennen?« O’Mara glotzte ihn kalt und leer an, worüber Harley grausig-verzerrt grinste. Sein wunderschönes Gesicht war einer blutigen, zerbeulten Fratze gewichen. »Sie nennen mich den ›Gelben Herren‹…und Angst kriecht in ihre Augen, wenn sie meinen Namen wispern!«
      O’Mara stöhnte - nicht vor Schmerz, sondern vor purer Verachtung. Aus seiner Kehle, die noch immer in den lodernden Pranken Harleys um Luft rang, kämpften sich geringschätzige, höhnische Worte, die auch Harleys sich zuschnürende Finger nicht zu unterbinden vermochten:
      »Natürlich…fürchten sie dich. Du bist ihnen…überlegen. Doch das…macht dich nicht zu…etwas besonderem…Jedes…« O’Mara röchelte, blutlächelnd. »Jedes Kind kann einen Ameisenhaufen niedertrampeln und sich für Gott halten!«
      Endlich fand der Kopfgeldjäger die Kraft, die schlaffen Arme hochzureißen, Harleys Handgelenk zu umgreifen und den Schwung aufzubringen, um dem Hermelin einen Kopfstoß zu verpassen, der dessen Schädel anbrach. Fassungslos und betäubt torkelte der Hausherr rückwärts, stolperte über einen Haufen Geröll und schlug sich den Hinterkopf auf, als er auf den rissigen Steinboden krachte.
      »Niemand von uns ist besonders«, spuckte O’Mara mit Blut und Speichel aus und versenkte seinen Fuß mit genüsslicher Wucht in den Nieren des Kauernden, »Niemand ist auserwählt. Wir werden geboren und wir sterben. Und dazwischen sind wir verbrauchte Luft. Nicht mehr und nicht weniger, du arrogantes Stück Scheiße.«
      Harley sah sich zwei Fäusten entgegen, die aus einer vibrierenden, zentralen Faust sprangen wie Zellen in der Mitose, er spürte die Hitze des Blutes, das unter der bebenden Haut wallte und schmeckte den metallischen Einstich von Blut auf seiner Zunge. Der Kopfgeldjäger würde seinen Schädel brechen, bis in sein Gehirn eindringen und jeden Gedanken zerquetschen. Er atmete tief ein - und wurde überrascht. Kurz vor dem breiigen Klumpen, der vor wenigen Minuten noch seine Nase gewesen war, hielt die schwarz-verchromte Faust inne; zitternd, unzufrieden.
      »Scheiße!« Angesäuert hielt sich O’Mara zurück, »Nein! Dich töte ich nicht. Ich werde dich dem Jungen zum Fraß vorwerfen. Und wenn er dich nicht tötet, wirst du in einer Zelle verrotten. Solange, bis du zu alt zum Kämpfen bist. Zu alt, um dich zu wehren. Die anderen Häftlinge werden deine zahnlose Fresse als Fickfotze missbrauchen. Und die Wärter werden dir nicht helfen. Sie werden dir deine Windeln durch die Gitterstäbe reichen, aber sie werden dir nicht helfen…und du wirst weinen, weil er als demente, misshandelte Knastschlampe endet…der große Valentine Harley!«
      Kapitel 117 - Teufel im Paradies

      »Ich hasse dich jetzt schon«, motzte O’Mara, während er sich hustend und blutend aus den zertrümmerten Überresten einer kolossalen Stützwand pulte, die sein sturer Schädel zuvor niedergerissen hatte. Die moosgrünen Augen des Blonden fixierten die blauverhangenen Züge des jungen Mannes saftlos und vermochten kaum, ihm vom Rest dieser seltsamen, schwarzpulsierenden Welt zu trennen, die wie eine Plage in die Realität einfiel. Torkelnd mühte O’Mara seinem geschundenen Körper einen Schritt ab, wobei er jedoch ungelenk stolperte und vornüber zu Boden klatschte.
      »Danke, Waterloo…Danke!«, hörte er die surrende Stimme Valentine Harleys in gewisser Entfernung säuseln, schwach und feige und selbst im Angesicht der Niederlage eitel wie Gottes verstoßener Sohn, »Du hast mich gerettet.«
      Thomas Waterloo hatte Flint verloren, aber seinen Geliebten gefunden - und vor einem erniedrigenden, unreinen Ende bewahrt. Mit einem Feuer im Herzen, dessen Funken seine großen, gutmütigen Augen in Brand setzten, streckte der Blauhaarige den reglosen O’Mara mit vernichtenden Blicken nieder, bevor er Valentine Harleys derangiertes Engelsgesicht mitleidig musterte.
      »Was haben sie mit dir gemacht?«, japste er untröstlich, verängstigt über den Gedanken, diesen Mann zu verlieren, »Wir müssen…«
      »Wir…«, seufzte Harley galant und würdevoll, dem zitternden Waterloo eine Hand auf die schmale Schulter legend, »Wir…müssen gar nichts. Ich muss in meine Gemächer gelangen. Dort liegt unsere Zukunft versteckt.«
      Waterloos rundes, naives Gesicht leuchtete wie ein Weihnachtsmorgen. »Unsere…Zukunft?«
      »Aber natürlich, alter Knabe. Aber natürlich. Du und ich.«
      Der Hermelin schenkte seinem treuen Vasall ein verzauberndes Lächeln, wie er sie bereits unzählige Male an weniger bedeutende Menschen verschenkt hatte, und tätschelte sanft die rotfiebrige Wange. »Alles wird wieder gut, wir müssen nur die Ruhe bewahren. Wo ist Carla?«
      »Ich weiß es nicht«, wisperte Waterloo noch immer liebestrunken, »Sie wollte…ich…ich habe keine Ahnung.«
      »Gut.« Harley schien wenig bekümmert, was Waterloo als einen Akt seiner Gunst auslegte. Aufgeregt hing er an den blutig geschlagenen Lippen seines Patrons, während dieser eindringlich sprach:
      »Ich sichere unsere Zukunft. Wir werden dieser Hölle entkommen, werden gehen und uns einen neuen Himmel schaffen. Wie zuvor, wir erheben uns aus der Asche…aber zuerst…« Sanft, aber zielstrebig lenkte er Waterloos Körper in Richtung des sich stöhnend aufraffenden O’Maras. »Zuerst musst du ihn töten. Halte ihn auf, er darf mir nicht folgen!«
      »Halt’s Maul…!«, knurrte O’Mara und blickte Waterloo direkt in die flimmernden Augen, »Waterloo, richtig? Hör mir zu…! Er manipuliert dich…will nur sich selbst retten! Und dich hetzt er mir auf den Hals wie 'nen verdammten Hund, den er von der Leine lässt…lass das nicht zu! Rette dich selbst und verschwinde aus diesem Schloss!«
      »Er lügt«, setzte Harley souverän dagegen, dem Blauhaarigen süß und sündig ins Ohr flüsternd: »Vertraue mir. Du konntest mir immer vertrauen. Ist es nicht so? Sie sind es, die uns vernichten wollen. Und nun geh - töte ihn. Er darf unser Glück nicht gefährden!«

      Westlicher Ballsaal

      Die ewige Wüste reckte ihre heißen, glühenden Finger nach ihm aus und hauchte den trockenen Odem verdursteter Landstriche und erstickter Lüfte in seine bebenden, blutgefluteten Nasenflügel. Sie setzte sich in seine Ohren, seine Nüstern, in das bebende Weiß seiner platzenden, rotumrandeten Augen. Die kratzende Gleichförmigkeit einer wasserlosen, todbringenden Welt brach über den Blinden herein und ertränkte ihn in schwärzester, rauer, brennender Blindheit. Er keuchte und hustete und gurgelte Blut, um sein Leben als Pfand für einen einzigen frischen, erhaltenden Atemzug feilzubieten; doch kein laues Lüftchen drang durch den gewaltigen Sarg aus Staub.
      Krill spürte die Flammen, die seine Lungen wie Lampions auffüllten und in seinen darbenden, würgenden Rachen aufstiegen, und er verlor sich in dem berstenden Schmerz dieses langsamen, qualvollen Sterbens, während sich Dionisia Lorca als geisterhafte Medusa um seinen im Staub versteinerten Körper schlängelte und höhnische Grabflüche zischelte.
      »Erst du, dann Harley! Glaubt ihr, ich wüsste nicht, was ihr tut? Ihr alle! Sterben sollt ihr, ersticken! So wie ich erstickt bin, als…mein Herz! Oh, mein Herz!«
      Von einer Woge des Hasses und ersehnter Rachegelüste übermannt, schleuderte die Staubfrau ihr Opfer quer durch den zerstörten, in sich selbst gestützten Ballsaal und verfolgte die Zuckungen des blutüberströmten Leibes, als er von der Wand klatschte wie ein nasser Waschlappen. Schnappatmend sog Krill Luft und Dreck in seine berstenden Lungen, sich windend wie ein Aal am Ufer.
      »Willst du sterben?«, fistelte die Stimme der manischen Lorca gespenstisch nah und doch entsetzlich fern; allgegenwärtig und diabolisch. »Willst du leben? Na?«
      Eine weitere flutende Faust stahlharter Staubschwärme erfasste Krill und warf ihn zurück, gegen das verkümmerte Gerippe einer verzieren Säule, die donnernd in sich zusammen krachte, um den Kraken unter sich zu begraben. Die Brocken lasteten tonnenschwer auf seiner roten, wunden Haut, doch Lorca wischte das massive Geröll mit einer simplen Handbewegung fort und packte Krills blindes Gesicht, um es mit dunstbraunen Fingern gegen die marmorne Zierwand zu pressen.
      »Willst du leben?«, wiederholte sie ihre Frage sardonisch, »Oder sterben? Na? Ich verrate dir ein Geheimnis…Das entscheidest du nicht mehr!«
      Krill verlor sämtliche Kontrolle und prallte wie ein roter Spielball durch die verwüsteten Hallen des Schlosses, deren staubiger Dunst beständig neue unsichtbare Hände erschuf, um seinen Geist zu malträtieren. Jede Faser seines Körper sträubte sich gegen den drohenden Verlust seines Bewusstseins, als ihn plötzlich eine weiche, warme Masse empfing wie der mütterliche Busen, dessen Wärme Krill nie erfahren hatte.

      Südöstliche Ruinen

      Lange horchte Callaghan in die Finsternis, während seine bebenden Nüstern den unterschwelligen Duft eines brennenden, in verborgenen Kerkern eingepferchten Traumes nachverfolgten, dessen rauchende Finger blutige Spuren im Wind hinterlassen hatten. Er fühlte die drohende Erinnerung in seiner Seele aufsteigen wie ein schwarzer Wal aus verwunschenen Fluten und verzog die grimmige Maske, die in sein Gesicht gemeißelt war, in beklommener Erregung.
      »Gawain, Gawain, Gawain…«, säuselte die unheilvolle Stimme plötzlich aus einem fremden Himmel, Callaghan aufscheuchend wie einen verängstigten Hund, »Was hast du nur angestellt?«
      Angstschweiß sammelte sich in den finsteren Falten seiner verkrampften Stirn, als er sich blass und getrieben umsah. Die schwarzen Augen glimmten auf, fanden jedoch nur Nacht und Kälte. Etwas rührte sich, Formen und Farben sickerten aus den verwüsteten Gewölben und krochen in Callaghans Nase, seine Lippen, seine Kehle; er erstickte an seinen Geistern.
      »Zeig dich!«, knurrte der Hüne wütend - über sich selbst und was immer ihn heimsuchte, »Zeig dich! Ich bin nicht…Ich rieche dich…«
      Starr neigte er das bärtige Haupt, erst abschätzend, dann drohend. »Ich spüre dich. Du bist hier!«
      Wieder trat nur die Stille Callaghan entgegen, doch er durchbrach sie mit schweren Schritten und harten Worten, die er dem Nachthimmel entgegen warf:
      »Du willst spielen? Ich bin nicht in Stimmung für Spiele. Ich rieche dich…ich…bin nicht…«
      »Wahnsinnig?«, schallte es jäh und hinterrücks in das Ohr des Kopfgeldjägers, der aufschrak und mit Leibeskräften herumfuhr. Seine Pranke erwischte körperliche Materie, traf jedoch kein Fleisch, sondern nur einen strömenden Regenguss dunklen Blutes, der aus dem Boden in die Finsternis hinauf tropfte. Angewidert wich der Schwarzhaarige einen Schritt zurück, bevor der vor seinen Stiefeln wogenden roten Flut jenes rothaarige Geschöpf entstieg, deren Spiegelbild in den schwarzen Augen Callaghan binnen Momenten zu Asche verbrannte. Die flammenden Höllen des Barghests entzündeten sich in Callaghans entsetzten Zügen und die rote Erscheinung vor ihm tat nichts, als seine Überraschung mit der selben geruhsamen Etikette zu genießen, mit sie auch ihre Zigarette genoss.
      »Lange nicht gesehen, Gawain. Fürchtest du die Möglichkeit, der Sohn deiner Mutter zu sein, so sehr?«, grüßte sie erst nach wenigen Sekunden und las die dunklen Fältchen in seinem harten Gesicht wie archaische Wortschriften.
      »Sie…!«, brummte Callaghan, während seine Anspannung in kalten Schweißperlen aus seinem Körper quoll.
      »Ich…«, lächelte die notorische Raucherin verstiegen.
      »Cassiopeia Triagast…«, erinnerte sich Callaghan düster.
      »Dr. Cassiopeia Triagast.«
      Callaghan schnaubte nur. »Was tun Sie hier?«
      Die Rothaarige grinste, was ihre bernsteinroten Augen katzenhaft und unnatürlich leuchten ließ. Elegant blies sie Rauch und Zeit in die Luft, bevor sie gelassen antwortete:
      »Arbeiten. Genau wie du.«
      »Genau wie ich?« Seine Lefzen zitterten. »Nicht wie ich. Ich erledige meine Jobs! Er ist frei. DeBráz ist frei.«
      Die roten Brauen in die gereifte Stirn ziehend, bewies Cassiopeia ihrem Gegenüber perfekte mimische Unschuld - und Callaghan vermochte nicht zu entscheiden, ob sie ihn täuschen oder küssen wollte. Nichts an dieser Frau, die er vor beinahe 30 Jahren erstmals kennengelernt hatte, schien natürlich; sie spielte ein Spiel mit sich selbst, das sie niemals verlor. Während Callaghan redete und von verbotenem Unheiligen und entfesseltem Bösen kündete, stolzierte Cassiopeia auf ihren hohen schwarzen Absätzen auf und nieder; gedankenversunken zuhörend, sich fahrig die lange blutfeurige Mähne raufend, die über die schwarzgegerbten Schultern ihrer rebellischen Lederjacke rollte und auf Höhe des wohlgeformten Gesäßes mit dem tiefroten Rot des Hosenkleides verschmolz, dessen erlesener Stoff jede Rundung formvollendete. Nachdem er geendet hatte, suchte Callaghan in ihrem markanten Gesicht einen Anker, an dem er ihre Aufrichtigkeit oder Verschlagenheit abschätzen könnte - und fand ihre starken dunkelroten Brauen, die sich wellenschlagend über ihre Augenlider erhoben.
      »DeBráz sollte nicht frei sein«, sagte sie schließlich eindrücklich, »Die Untersuchungen sind längst abgeschlossen. Ich selbst habe damals die Überführung ins Impel Down veranlasst, weil wir keine Verwendung mehr für ihn hatten.«
      »Und doch ist er frei«, brummte Callaghan zornig, »Frei und genauso wahnsinnig und gefährlich wie vor 13 Jahren.« Vorwurfsvoll riss er sich den dunkelgrauen Schal vom Hals und entblößte die blutigen Wunden, die der Grüne König in Mantel, Haut und Fleisch gerissen hatte wie eine tollwütige Bestie. Cassiopeia trat einen neugierigen Schritt näher, um das grausige Werk in seiner Gänze anerkennen zu können, und zuckte abermals nur verstiegen mit den vielseitigen Augenbrauen.
      »Nach 13 Jahren in dieser schwarzen Hölle…noch immer diese Kräfte? Beeindruckend.«
      »Beeindruckend? Das ist alles? Wieso zum Teufel ist er frei?!«, schnauzte Callaghan sie an, worauf ihm Cassiopeia ein bockiges »Was weiß ich!« entgegenwarf. Die Rothaarige verabscheute Situationen, die sie nicht kontrollieren konnte - und hasste Momente, in denen sie nicht alle Fäden an ihren Fingern abzuzählen wusste. Ihre markanten Lippen wölbten sich angewidert gen Nasenflügel, als sie sich das Bildnis des Grünen Königs ins Gedächtnis rief, dieses hassenswerte Scheusal aus verhungerten Knochen und verwachsenen Tumoren, bevor sich ihre gesamte Miene verkrampft entspannte. Mit verschränkten Armen und gerafften Schultern zog sich Cassiopeia in sich selbst zurück, nachdenkend und rekapitulierend, wer oder was die Flucht des Hungerdämons hätte bewerkstelligen können. Als sich ihre rostroten Brauen endlich akrobatisch in die Höhe reckten, zogen sie die blutdunklen Lippen mit sich:
      »Ich werde meine Vorgesetzte kontaktieren. Sie findet den Idioten, der diese Scheiße zu verantworten hat und zieht ihm die Haut vom Körper.«
      »Dann ist es also Zufall?«, stellte Callaghan misstrauisch und bedrohlich die Frage, die sich in seinem Kopf materialisiert hatte, seit er die Bernsteinaugen der Cassiopeia Triagast erblickt hatte. Er konnte der Frau in Rot nicht vertrauen, niemand konnte das. Dennoch gestattete er ihren zarten Händen, sich unter seinen argwöhnischen Blicken in die Innenseite der Lederjacke zu flüchten, um die nächste tödliche Ladung Tabak zu heranschaffen. Das Feuerzeug schnalzte und Cassiopeia schüttelte den Kopf, bevor sie Mund und Zigarette zum lodernden Kopf der Flamme reckte, murmelnd:
      »Zufall? Nein. Du und ich sind aus dem selben Grund hier: Valentine Harley. Was aber DeBráz angeht…« Atemschwanger blies sie den dunklen Qualm in die Ruinen und erhaschte durch seinen stickigen Schleier den Blick auf eine noch düstere, noch furchterregendere Version des schwarzhaarigen Kopfgeldjägers. Sie fragte sich, welchen Schmerz dieser Mann noch ertragen könnte, bevor er zusammenbräche wie das Schloss über ihren Köpfen; und sie glaubte die Antwort auf diese Frage an den Rändern der pechschwarzen Augen ablesen zu können, die aus ihr eine willkommene Beute zu machen schienen. »Du allein, Callaghan, verbindest Valentine Harley und Columban DeBráz.«
      »Harley hat ihn sicher nicht aus dem Impel Down geholt«, brummte Callaghan nüchtern, verstand die Rothaarige jedoch instinktiv. Sie beide wussten um die inneren Kräfte der Welt, die ganze Zeitalter zu nihilistischen Netzen verspinnen und Menschen wie Fliegen fangen. Diese Welt kennt keine Zufälle, nur die sich ewig in der Unendlichkeit verbündenden Mächte von Ursache und Wirkung, in deren Ränken die Menschheit seit Anbeginn ihrer Existenz um das nackte Überleben kämpft. Alles ist verflochten; und Callaghan und Cassiopeia hatten sich längst dem Unausweichlichen ergeben.
      »Wo ist Harley?«, fragte der Schwarzhaarige schließlich und beschließend in einem Tonfall, der Cassiopeia spüren ließ, dass er jede Lüge wittern und mit dem Tode bestrafen würde. Angst breitete sich plötzlich im Magen der Rothaarigen aus und stieg über ihre Speiseröhre hinauf, um sich als verschanzendes Zucken der Verachtung in die zitternden Mundwinkel zu verkriechen. Doch als Callaghan einen Schritt vortrat, zog Cassiopeia sich instinktiv um die gleiche Strecke zurück und fand sich zu ihrem gut versteckten Entsetzen an den klaffenden Lippenrand eines gewaltigen, hauchenden Abgrundes gedrängt, der ihren Rücken mit kalter Schwärze beleckte.
      »Er wird fliehen wollen«, erklärte sie dezent nervös und zündete sich die dritte Zigarette seit Beginn ihres Gespräches an.
      »Wohin?«
      »Wer weiß.« Langsam und schnalzend entzogen sich ihre hohen Absätze der Macht des finsteren Schlundes und trugen ihren Körper an Callaghans Seite, ihr mit jedem schlagenden Schritt mehr Schönheit und Sicherheit zu Füßen legend. »Aber er wird nicht ohne seine Geheimnisse gehen. Er gefällt sich in der Rolle des wichtigen Mannes…«, hauchte sie dem Kopfgeldjäger mit Sinnlichkeit und Zigarettenrauch ins Ohr, »…und wichtige Männer horten ihre Geheimnisse.«
      Dämonisch lächelnd sog Callaghan den Tabakdunst in seine bebenden Nüstern, bevor er sich ihrem schönen, markanten Gesicht zuwandte; sich auf ihr Spiel einließ. Er blickte auf sie hinab, wie der schwarze Wolf auf das rote Mädchen hinabblickt, und straffte die gefährlichen Lefzen.
      »Wo?«

      Ostgewölbe: O’Mara vs. Waterloo

      Ziellos prallten die Pupillen wie schwarze Gummibälle durch die grünen Augen, die pulsierend wuchsen und verdorrten, von Finsternis verschlungen und im Licht ertränkt wurden, die von hereinbrechenden Stürmen durchpflügt und von herabfallenden Sternen gelähmt wurden.
      O’Mara vermochte nicht, dem spektralen Farbenspiel des lichtumkränzten Valentine Harleys zu folgen, während er gleichzeitig Thomas Waterloos ratternd-dröhnende Fäuste abzuwehren versuchte, dessen kohlqualmender Körper auf knarzenden, schwebenden Schienen durch die Luft raste und Schläge wie Haltestopps verteilte. Die Geduld verlierend polterte O’Mara voran, dem grellen, von bunt-flackernden Lichtschlangen verschlungenen Harley entgegen und wuchtete seine schwarzgerüstete Faust in die brodelnde Wut explodierender Feuerwerkskörper, aus denen jedoch plötzlich der tobende Lokomotiven-Mensch schoss und dem Menschenjäger einen Kopfstoß verpasste, der dessen Brustkorb anbrach. Erstickend fiel O’Mara quer durch den Raum und alle Dimensionen, bis die Überreste einer tragenden Wand seinen Gezeitenflug jäh beendeten. Gefangen in einer Wand aus Schutt und Stein blieb O’Mara nichts, als den Einfall der Nacht in die blitzende, reißende Lichterflut zu beobachten, alles fressend und nichts übrig lassend - nicht einmal Valentine Harley.
      »Beschissener Budenzauber«, fluchte der Blonde und zwang sich zähneknirschend auf seine Beine, die ihn längst nur noch widerwillig trugen. In einem finalen Aufbäumen seiner Instinkte suchte er nach Waterloo, der unter den Sternen verheißungsvolle Bahnen zog und sinnbildlich nach Valentine Harley zu greifen schien. O’Mara fragte sich, welches Ziel das realistischere wäre, bevor er blutleer rief:
      »Wir müssen nicht kämpfen!«
      Waterloo vernahm seine Worte und antwortete mit einem sausenden Sturzpflug die Schienenrampe hinab, auf seinen rollenden Eisenfüßen die Kraft und Geschwindigkeit eines kleinen Meteors entfesselnd. Im letzten Moment gelang es O’Mara, die Arme vor das Gesicht zu schlagen und spürte nur wenige Augenblicke später, wie die verheerende Wut des Blauhaarigen gegen sein Fleisch krachte und ihn durch mehrere Mauerladungen Beton, Stein und Metall schmetterte.
      »Nicht kämpfen?!«, giftete Waterloo mit fiebrigen Wangen und zugespitzten, rasiermesserscharfen Brauen, »Ihr! Habt angefangen! Ihr wollt Valentine töten!«
      »Oh, erspar’s mir!« Zu Waterloos Entsetzen zerrte sich O’Mara an der eigenen genervten Stimme in die Höhe auf einen halbwegs sicheren Stand. Sein Körper war ein Schlachtfeld, aber seine Augen blitzten mit der aufmüpfigen, selbstgerechten Attitüde des Siegers auf, der die Geschichte schreibt. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Waterloo, sich selbst in diesen Augen zu erkennen, wie er sich so oft in Harleys silbernen Iriden erkannt hatte. Zumindest, bis O’Mara erneut den wundgeprügelten Mund aufmachte:
      »Weißt du was? Du bist so scheißerbärmlich. ›Bu~hu, ihr tut dem armen, kleinen Valentine weh! Ah, wie schrecklich!‹…Gott, das ist so jämmerlich. Tu dir 'nen Gefallen und grab dich endlich selbst ein. Denn du hast längst aufgehört zu leben und es nichtmal bemerkt.«
      »Du…!«, stotterte Waterloo mit unsicherer Stimme und ballte die sich bronzemetallisch einfärbenden Fäuste, »Was weißt du schon!? Du kennst ihn nicht! Du…!«
      »Er liebt dich nicht. Er liebt niemanden«, konterte O’Mara wütend, »und du bist entweder zu blind oder zu blöd…oder beides, um es zu begreifen. Dieser Mann liebt nur eine Person, und die bist nicht du. Sondern er selbst. Er hat dich zum Sterben zurückgelassen. Hat dich auf mich gehetzt, weil er weiß, dass ich dich dann töten muss. Glaubst du, du kannst mich besiegen? Wirklich? Ich habe deinen ach-so-perfekten Valentine besiegt! Was soll mich davon abhalten, dir winselndem Kläffer die verschissene Wirbelsäule aus dem Arsch zu ziehen?! Sag schon! Wie wichtig kannst du für Harley sein?!«
      »Aber…nein…ich«, stammelte Waterloo entgeistert und sank gedankenverloren auf die Knie. Sich die blaue Mähne zausend und die blasse Stirn in Gräben schlagend, starrte sein leerer Blick direkt durch O’Mara hindurch, der sich ihm humpelnd und selbstsicher näherte. Scheppernd und krachend stürzten die Träume und Hoffnungen Waterloos in sich zusammen und übertönten gar das einstürzende Schloss Roßkosch, in dessen vergoldeten Ornamenten und bunten Türmen er ein Jahrzehnt des Friedens, der Sehnsucht und vernarrten Wünsche hatte verlebt dürfen. Die innere und die äußere Welt des jungen Mannes zerfielen wie die Sandburgen, die er vor unwirklichen Dekaden an den verdreckten, stinkenden grauen Stränden seiner Heimat aus Teer und Ruß erbaut hatte; und Waterloo musste in dem plötzlichen Wissen schluchzen, dass er dem schwarzen Dunst nie wirklich entkommen war.
      »Komm schon.« Wie ein getretener kleiner Hund schaute Waterloo auf und glotzte verloren auf die blutige, geschwollene Hand, die sich ihm freundlich entgegenstreckte. O’Mara lächelte - verletzt, aber ehrlich und klar - und reichte dem Blauhaarigen die Hand samt einer neuen Chance.

      Dr. Coulombs Krankenzimmer

      Mercedes glaubte, einen Engel zu sehen, als die surrenden Türen gen Krankenzimmer leise aufklafften und dem strahlenden Glanz einer erhabenen weißen Gestalt wichen, deren wehende Flügel die Luft mit bauschender Seide und dem Duft frischer, süßer Brote erfüllten. War sie tot und merkte es nicht? Sprach sie mit Clementine, dem Geist ihrer vergessenen Jahre? Wohl kaum. Mercedes bezweifelte, dass es ein Abgesandter der himmlischen Gefilde sein würde, der sie auf ihre letzte Reise begleiten würde und tat gut daran; denn als sich die Türen wieder schlossen und das knisternde Licht des Notstromaggregats sich seine Vorherrschaft zurück erkämpfte, fiel der falsche Engel aus den weißen Wolken in das blutige Fleisch einer zerlumpten, unzweifelhaft menschlichen Frau. Sie stellte sich freundlich und erschöpft als Moira Graham vor und bedachte Clementine mit einem warmen Blick, der der Ärztin unwillkürliche Schauer über den Rücken jagte.
      »Ich freue mich, dass wir uns endlich persönlich kennenlernen«, sagte die Honigblonde und nötigte ihrem mindestens geprellten Handgelenk einen ächzenden Gruß ab. Ihr zerrissenes weißes Kleid, die blutigen Schürfwunden und anschwellenden schwarzen Flecken auf ihrer marmorweißen Haut erzählten eine Geschichte von Schmerz, Chaos und Überlebensglück - und somit nichts, was eine Mercedes Delacroix noch hätte imponieren können, weshalb die Kopfgeldjägerin sich einen nicht zu übersehenen Argwohn gegen das blasse Geschöpf in der staubigen Seide vorbehielt und misstrauisch fragte:
      »Was willst du?«
      »Von dir? Nichts«, erklärte Moira ehrlich, Mercedes ein sanftes Schmunzeln als Friedensgeschenk offerierend, »Ich weiß nicht einmal, wer du bist. Ich bin…« In geruhsamer Anmut zogen die sturmgrauen Wolken in ihren kühlen Iriden über die sonnenblonde Clementine hinweg, ihren blutbefleckten Arztmantel, die türkisfarbenen Augen, den verunsichert wallenden Mund. Plötzlich begann Moira mit einer Herzlichkeit und weichen Fröhlichkeit zu grinsen, die ihre hohen, starken Wannenknochen im Licht glänzen und ihr zuvor noch so distanziertes Gesicht versilbert erstrahlen ließ. Sie glühte beinahe vor Glück, als sie an Clementines Seite schritt - welche in dieser Sekunde weder Angst noch Irritation fühlte - und die vertraute Fremde mit der Kraft einer kompletten liebenden Familie umarmte. Clementine musste gegen den Drang ankämpfen, die Nähe zu erwidern und schien innerlich zerrissen, nachdem sich Moira schweren Herzens wieder von ihr gelöst hatte. Beide Schwingen der Schwanenkönigin ruhten auf Clementines Schultern und rahmten ihr Antlitz wie ein Gemälde ein, an dem sich Moira nicht sattsehen konnte.
      »Gott, wie viel ich schon von dir gehört habe«, lachte sie nach innen wie außen laut und ungehemmt, »Mir ist, als wären wir seit Jahren Freundinnen.«
      »I-ich…verstehe nicht…?«, stotterte die Angesprochene, wurde von Moira jedoch rasch wieder überwältigt:
      »Ich weiß, ich weiß. Ich…es tut mir leid. Ich werde alles erklären. Aber vorher muss ich wissen, wer sie i-.«
      Mercedes, die das tragikomische Schauspiel aus der distanzierten Nähe der angrenzenden Ruheliege verfolgt hatte, blitzte auf und hatte den Lauf ihrer Kanone an Moiras blasse Stirn geheftet, bevor jene auch nur in ihre Richtung hätte atmen können. Entsetzt und verschreckt riss die Bedrohte beide Hände in die Höhe, wie ein angegriffenes Beutetier in eine lähmende Schockstarre verfallend.
      »Du willst wissen, wer ich bin? Ich bin diejenige, die den Raum mit deinem Hirnschmalz tapeziert, wenn du uns nicht sofort sagst, was du willst und was hier vorgeht!«
      »Mercedes…«, wisperte die verstörte Clementine gedankenlos, in deren gemartertem Geiste sich ihr Arbeitszimmer mit der morgendlichen Feuchte vollsaugte, die Beatrix’ schöne, starke Hülle über Mercedes goss und jenen verfluchten Tag aus ihren nächtlichen Alpträumen riss, auf dass er als grässliche Einbildung ihre Tage vergiftete. Wieder fühlte sie sich verloren, wieder schien ein Moment des Glücks blutige Gewalt als Tribut einzufordern; und so, verloren in den scheußlichen Erinnerungen ihrer gepeinigten Seele, verstand Clementine den vernichtenden Blick ihrer einstigen Schülerin nicht, welcher umso düsterer wurde, desto heller und strahlender die Wangenknochen der Moira Graham aufloderten.
      »Mercedes?!«, stieß jene erquickt aus, »Die Mercedes etwa?!«
      »Bitte, was?« Überrumpelt schmiegte sich der Finger der Kopfgeldjägerin gefährlich tief in den todbringenden Abzug, den Moira längst vollkommen auszublenden schien.
      »Du bist O’Maras Mercedes, oder?«

      Ostgewölbe: O’Mara vs. Waterloo

      Wenn alles zerbricht, wenn sich Herzen und Seelen an den Grenzen ihrer Hoffnungen und Träume aufreiben wie sinkende Schiffe an schwarzen Riffen, wenn die dunkelsten Abgründe in unseren Köpfen aufklaffen und zu verschlingen drohen, was wir mit Tränen und Stolz haben aufbauen können, dann bleibt nur die Liebe; oder unendlicher, brennender Zorn. Manchmal ist Zorn alles, was bleibt. Flint spürte es, als er in die rotgeweinten Augen des blauhaarigen Mannes blickte, der sie in diese prachtvolle Hölle aus falschen Idealen und in Scherben zerborstenen Visionen gebracht hatte; er spürte seinen Schmerz und seine Verachtung, seine Enttäuschung und seine Verzweiflung. Einst waren sie gleich gewesen und in einer anderen Welt, in einem anderen Leben hätte zwischen ihnen eine Freundschaft erblühen können wie eine Blume, die aus frischer Asche gen Licht entwächst. Aber sie hatten nur dieses eine Leben und in diesem Leben hassten und liebten sie verschiedene Menschen. Menschen, von denen sie auf die eine oder andere Weise wussten, dass sie niemals wiederkehren würden.
      Zu spät hatte O’Mara Flint bemerkt, der um eine der Ecken gebogen und von Thomas Waterloo entdeckt worden war. Es hatte nur wenige, bruchstückhafte Fetzen einer Entscheidung gebraucht, um aus dem jungen, verletzten Blauhaarigen einen gebrochenen Mann zu machen, der sich gegen eine Chance und für das Feuer entschied. Waterloo verbrannte vor Rachsucht und gab sich ihr hin, während er auf Flint zusetzte und die Schuld für die Katastrophen der letzten Stunden ihm allein zuschrieb. Flint war es, der Harley gejagt hatte; der Harley unbedingt finden und stellen und vernichten wollte; er war es, der das Unheil über Schloss Roßkosch gebracht und ihren Traum zerstört hatte. In diesem Moment, in dem der Rotschopf aus dem Schatten trat, fand Waterloo seine persönliche, einzige Wahrheit und machte sich taub für die Stimmen, die an seine Vernunft appellierten. Eine von ihnen gehörte dem Mann, der ihn zuvor hatte retten wollen - und als sie ihn nicht erreichte, griff dessen Faust ein.
      Harte Augen leiteten O’Mara zu seinem Ziel, bevor er die königsblaue Mähne packte, zurück zerrte und mit blinder Gewaltsamkeit in den Boden schmetterte. Empathie, Mitleid und Barmherzigkeit waren aus dem Gesicht des Blonden verschwunden, als es sich dem sprachlosen Flint zuwendete und atemlos ächzte:
      »Harley war hier. Hab ihn ziemlich zugerichtet…«
      »Ihr…« Flint fand kaum Worte. »Ihr seid hier!«
      »Ja, ja. Callaghan sucht dich, aber ihr müsst euch beeilen. Harley will fliehen, du musst-!?«
      Löwenbrüllend brach sich Waterloo aus dem Griff des Kopfgeldjägers frei und schleuderte eine gewaltige, sich in der Luft spiralförmig ausdehnende Schienenverzweigung aus seinen wunden Fingerkuppen, deren metallenen Streben Flint nur dank eines reaktionsschnellen Seitenrolle um Haaresbreite entging.
      »Scheiße!«, fluchte O’Mara und brüllte dem gen Turmtreppen rennenden Jungen hinterher, den tobenden Waterloo mit Händen und Füßen an der Verfolgung hindernd:
      »Flint! Du musst Cal finden. Harley hat…er hat Logia-Kräfte!«
      »Danke!«, schallte es kämpferisch aus dem Treppengeländer, untersetzt vom hetzenden Trappeln den Tod jagender Füße, »Ich lass mir was einfallen!«
      O’Mara bewunderte den Optimismus des Rotschopfs, just bevor er seine eigene Unaufmerksamkeit verfluchte, als Thomas Waterloo eine wirbelnde Schiene unter ihrer beider Füße entstehen ließ, losraste und dem Kopfgeldjäger mit einem akrobatischen Salto den linken Arm brach.

      O’Maras erstickter Schrei kletterte die gespaltenen, lückenhaften Wendeltreppen hinauf und überholte Flints japsendes Keuchen mit Leichtigkeit, aber der Rotschopf zögerte für keine Sekunde. Er sah nicht zurück, da er fürchtete, in jedem Moment des Stillstands, des Haderns und Zauderns könnte ihn die gewaltige Angst übermannen, gegen die er seit Monaten ankämpfte. Solange er rannte und seine Füße mit aller Kraft gegen das eigene tödliche Schicksal stemmte, könnte er das lähmende Entsetzen und den Terror abhalten, die von jeder Pore seines Körpers Besitz ergreifen wollten. Weiter, immer weiter, höher und höher musste Flint das kakophonisch-sterbende Schloss erklimmen, und auf jeder Stufe ließ er einen Teil seiner Seele zurück, um Harley ein würdiger Gegner sein zu können.
      Endlich schlug die Vivre Card wieder aus. In Richtung eines abzweigenden Korridors weisend, an dem sich unscheinbare rote Türen wie zum Tode Verurteilte aufreihten, zitterte das kleine Blättchen unablässig, als verlangte es stärker denn je nach der Anwesenheit und Nähe seines Herren und Meisters. Flint atmete tief durch und lief Klinke um Klinke ab, um diesen - ihrer beider - Wunsch wahr zu machen. Als er glaubte, den Weg gefunden zu haben, trat er das im zerfurchten Stein verkeilte Holz mit Wut im Bauch und Schmerz auf den Lippen ein und fand sich - zu seiner eigenen Überraschung - in der Gesellschaft eines schönen, verstörten Mädchens wieder. Es raufte sich das kirschrote Haar und durchwanderte den vollkommen verwüsteten, von gebrochenen Steinsäulen und eingestürzten Wänden verschandelten Salon wie eine Katze im Gewitter, wirr betend, als wandelte sie auf den Spuren einer niemals in Erfüllung gehenden Prophezeiung. Die manischen Worte waberten durch die Luft und zischelten in schlangenhaften Zungen an Flints gespitzte Ohren, welche aus den zerbrochenen Silbensplittern jedoch kaum mehr als schleichend übergreifenden Wahnsinn abzuleiten vermochten:
      »Er wird kommen. Wird kommen…retten…wie Engel…so Erde…ich bin sein…alles neu…nichts…in Ewigkeit…Wir zwei…wird kommen…retten…«
      Flint versuchte abzuwägen, ob er das Mädchen dem gefräßigen Schloss überlassen oder eingreifen sollte - und entschied sich für die zweite Option, ohne seine erste Überlegung gänzlich zu verdrängen.
      »Hey…Mädchen.«
      »Harley?!« Quietschend wirbelte das junge Geschöpf herum und starrte Flint mit leidenschaftlicher Besessenheit an, bevor sich ihre verschrammte Miene in grenzenlose Ungläubigkeit zersetzte und den Jungen instinktiv zurückweichen ließ. Eine tiefe blutrote Furche zog sich quer über ihren verheulten Lidschatten und den gen Wangen quellenden Mascara, der ihr gesamtes Gesicht in ein zerlaufendes Ölgemälde verwandelte, und spaltete eines der eisblauen, strahlend-grellen Augen diagonal, dass es trüb und matschig in seiner Höhle triefte. Eine Übelkeit stieg in Flint auf, gegen die er machtlos schien. Wollte er sprechen, ertrank seine Stimme in Ekel.
      »Du bist nicht…Valentine…nein…«, stellte das kirschrote Mädchen indes zornig fest und umklammerte fester den Griff des wunderschön-verzierten Messers, dessen Existenz Flint erst jetzt zur Kenntnis nahm, da ihm jede Blickrichtung angenehmer erschien als jene, die in das zerfetzte Gesicht führte. Er schwieg vorsichtig und schob seinen Körper langsam aus dem Raum.
      »Nein! Du…!«, fauchte sie fassungslos und fieberhaft, »Du bist es…du hast alles…KAPUTT GEMACHT!«
      »Wie oft ich das heute schon gehört habe…«, murmelte Flint zynisch, worüber die Rothaarige den Verstand zu verlieren schien. Das prachtvolle Messer vibrierte in der kleinen, weißgepressten Handfläche und fokussierte sich gefährlich zielgerichtet auf Flints pumpendes Herz.
      »Das sollte mein Abend sein! MEINER! Aber IHR!!…ihr habt unser Leben ZERSTÖRT…DU!! hast ALLES ZERSTÖRT!«
      »Ihr dreht durch, weil Harley die Kontrolle verliert, und ich bin das Problem?«, grummelte Flint verächtlich und bereitete sich auf den Angriff des rothaarigen Mädchens vor, deren entstelltes Gesicht wie im Drogenrausch verzerrte Grimassen schnitt.
      »RUHE!!«, kreischte es, sich die eigenen Ohren zupressend und wild trampelnd, »Valentine wird kommen! Er rettet mich!!«
      »Harley rettet sich selbst. Oder siehst du ihn hier irgendwo!? Wacht doch auf, ihr alle! Wacht auf! Verflucht! Allmählich glaube ich, ich müsste das hier nicht für mich tun, sondern euch Irre.«
      »Nein…« Maliziös und getrieben von wahnhafter, rasender Leidenschaft baute sich das rothaarige Wesen vor Flint auf. Das Messer zitterte nicht mehr und die Hand, in der es ruhte, hob sich langsam und bewusst zum Takt eines gewissenlosen, enthemmten Herzens. »Du musst sterben«, fiepte das Mädchen leise und umnachtet, entrückt vom Leben und der Realität, bevor es sich wie vom Teufel besessen auf Flint stürzte, »Du musst sterben, damit Valentine und ich zusammen sein können. Weißt du es denn nicht? Er und ich. Wir zwei…niemand sonst…nur wir zwei…sind Ewigkeit…«

      Seide und Polyester, Chiffon und Baumwolle, Leder und Pelze pflasterten den letzten Weg des Friedhofs der verlorenen goldenen Jahre, auf dem Valentine Harley sein altes Leben feierlich zu Grabe trug. Seine verstreuten Uhren und Ringe umkränzten die Totenstätte wie metallene Blumenbouquets und jede aus der Form gefallene Krawatte war ein Trauerflor, der so bunt und so schillernd leuchtete wie das Leben, dessen Hinscheiden Harley betrauern musste. Der Hausherr hatte nur das Nötigste, Erlesenste, Auserwählte aus seinem alten Gemach gerettet und bedachte das Zurückgelassene mit dem Blick eines Vaters, der seine Kinder gegen eine neue, frischere Liebe eintauscht. Die eilig gepackte Tasche ruhte andächtig vor seinen schwarzledernen Füßen und verströmte die ehrwürdige Aura eines Tempelschreins, zu dessen Sockel die verdammten und verstoßenen Seelen dieser Welt niederknien und beten, für und um alles, was die Zukunft ihnen bereithält. Harley selbst kniete nicht. Er ankerte im Zentrum seines Refugiums, dessen Wände von wurzelhaften Rissen geschändet worden waren, die sich bis in die Decke reckten und sternförmige Blüten aus Sternenlicht und Dunkelheit gebildet hatten. Die goldene Blase war zerplatzt, der letzte Tanz getanzt und der Wind der Erneuerung wehte um die rasiermesserscharfe Nase des Hermelins, die neue Abenteuer an neuen, aufregenden Orten witterte. Ein letztes Mal durchblätterte er sein kleines, ledernes Tagebüchlein - die Manifestation seiner großen Erwartungen, heiligen Taten und ihm zustehenden Privilegien - bevor er es in der Innenseite seines goldverzierten schwarzen Kurzmantels verstaute und sich nach dem Griff seiner Tasche bückte. Auf halber Strecke hielt er jedoch inne und richtete wieder sich auf, lächelnd.
      »Das Paradies ist anscheinend kein Ort für die Ewigen«, raunte er, ohne sich zu Flint Rogers umzuwenden, der blutüberströmt das Gemach betreten hatte, »Sollte ich dich beglückwünschen? Oder dir applaudieren?«
      »Nein. Ich bin nicht wie du«, schallte es nur schal in Harleys Rücken, worüber der Blonde die silberblassen Augen verdrehte.
      »Nein. Natürlich nicht. Du brauchst keinen Applaus, die Zerstörung meines Heimes und die Schmerzen meiner Untergebenen sind dir Lustgewinn genug. Weißt du…« Noch immer gleichgültig gegenüber Flint und dem Blut, das dessen Finger hinabtröpfelte wie verschütteter Wein, flanierte der Hausherr an das andere Ende seines Gemachs und strich sanft über eine der imposanten Säulengebilde, die das Schloss noch nicht mit in den Tod gerissen hatte. »Weißt du, alter Knabe. Häuser wie dieses beherbergen viele Dämonen und manchmal…lassen Dämonen den Teufel herein. Bist du dieser Teufel?«
      Flint wollte antworten, doch Harley schnitt ihm selbstvergessen das Wort ab:
      »Welche Rolle spielt das schon. Was ist der Teufel. Nichts…Nur ein verstoßenes, verprelltes Kind in den Augen Gottes.«
      Schweigend verstrichen die Sekunden und Harley genoss diese Stille, die seines Sieges Vorbotin sein sollte - bis ein metallenes Klicken ihre stumme Botschaft übertönte. Endlich neugierig fuhr Harley auf seinen Herrenabsätzen herum, sah Flint direkt in das blutverschmierte, zornrote Angesicht…und erkannte zu spät, wessen Pistole sein Jäger auf ihn richtete. Die grellen Funkenschwärme umfingen Harley schnell, doch der Schall war schneller und schleuderte die meerblaue Kugel wie geflügelte Vergeltung durch das Zimmer. Die bunten Blitze des Gelben Herren erloschen und seine silbernen Augen verloren an Glanz, als sie entsetzt und verängstigt auf die trainierte Brust heruntersahen und der fleischigen Blume gewahr wurden, die auf dem reinen weißen Stoff erblühte. Fassungslos fiel Harley vor Flint auf die Knie.
      Kapitel 118 - Flint vs. Harley

      Ein Hauch von Traum lag in der Luft und waberte als stinkende, metallische Präsenz durch den totenstillen Raum, die die Wände und Böden surreal verzerrte und ins Groteske abstrahierte. Der rauchende Dunst quoll wie ein erwachter Geist aus dem schwarzen Lauf der heißen Pistole und schien bereit, Flint jeden Wunsch zu erfüllen, solange er nicht blinzelte. Bangend, der schwerverletzte, keuchende Valentine Harley und sein implodierendes Schloss könnten zusammen mit dem nebulösen Qualm des echoten Schusses im Wind zerfließen, starrte der Rotschopf mit aufgerissenen Augen und flatternden Lidern auf die durchlöcherte Brust dieses verhassten, grausamen Mannes. Er besah sich sein Werk mit wachen Augen, und doch schien nichts real. Bilder verschwammen unter den Rändern seines Sichtfeldes und das atemlose, rasselnde Stöhnen Harleys klimperte in Flints Ohren wie verhallende Musik. Hatte er es vollbracht? Hatte er Valentine Harley alias den Hermelin alias den Gelben Herren…niedergestreckt? Keine Macht der Welt hätte ihm eine Entscheidung über diese Frage entlocken können und nicht einmal seine Seele vermochte zu ermessen, welche zähe Dunkelheit sich aus den Untiefen seines trommelnden Herzens erhob und in seinen Verstand kroch. Der Blick des Jungen verfinsterte sich, als er den Hahn des Revolvers erneut spannte und näher an den Mann herantrat, der sein Leben vor Flint ausblutete, um eine alte Schuld zu tilgen.
      »Wie fühlt es sich an?«, fragte Flint kalt, »Hast du Angst?«
      Harley versuchte zu lächeln, doch jede Regung schien ihm Dolchstöße durch die Lungen zu jagen. Seine seidenen Muskeln krampften, während er um jedes seiner Wörter erbittert kämpfte:
      »Goldfarns Pistole…Hast du…den alten Mann umgebracht…?«
      »Was wäre wenn?«
      »Nichts.« Hustend klappte der Hermelin vor Flint auf die blutroten Handflächen ab, röchelnd und zuckend wie ein verwundetes Tier. Für einen Moment empfand Flint Unbehagen, aber die schmerzzerrüttete Stimme seiner Nemesis tötete diesen Impuls schlagartig ab:
      »Worauf wartest du…? Du bist am Ziel. Töte mich…oder…foltere mich…presse jede Antwort aus mir heraus, die…deinem erbärmlichen kleinen Leben einen Sinn…verleihen soll…«
      »Du hast den Tod verdient«, raunte Flint machttrunken und gierend nach Blut, »Du bist ein Monster.«
      »Und du der strahlende…Held, der das Monster erschlägt…?« Harleys silberne Augen blitzten auf, und Flint starrte mitleidslos zurück - bis Harley, vor Todesqualen geschüttelt, lachte und lachte und höhnische Echos durch die Ruinen jagte. Wütend wuchtete Flint seinen Stiefel gegen Harleys Kinn, dass jener hintenüberfiel und einige Meter über den Steinboden schlitterte.
      »Du bist der Held…«, feixte Harley voll bitterer Hoffnungslosigkeit und amüsiert im Tode, »Ich…habe mich auch…für einen Helden gehalten…damals…aber…soll ich dir ein Geheimnis verraten?«
      Flints rote Brauen wölbten sich, unbewusst die Form von Harleys gekräuselten Lippen imitierend, während jene sinnierten:
      »Es gibt…keine Helden…keine…holden Jungfrauen in Nöten…keine Monster. Nur Frauen und Männer, die an sie glauben wollen…und natürlich…«
      Stöhnend hievte Harley seinen schwer blutenden Oberkörper in eine schiefe Vertikale, bevor er die Hände zähneknirschend über seine Brust spannte. »Und natürlich kleine Idioten wie dich…die…mir eine Kugel in die Brust jagen und jedes beschissene Organ verfehlen.«
      Flint verstand zu spät. Entsetzt musste er mitansehen, wie Valentine Harleys Finger tief in der blutspuckenden Wunde verschwanden und nach der Kugel bohrten, die den Blonden hatte niederstrecken sollen. Schockiert feuerte Flint weitere Geschosse ab, die jedoch nur in Stein bissen. Harley war verschwunden, bis er blitzartig hinter Flint auftauchte und eine schwarzlegierte Fingerpistole formte, die die Schulter des Jungen durchstach. Sadistisch grinsend zog er den schreienden Rotschopf an der Wunde hinauf in die Luft. Jener schwang in Verzweiflung seinen Bō, doch sein Widersacher fing den dunklen Kampfstab ab und warf ihn gelassen von sich, bevor er sich wieder die Seesteinkugel aus der Brust zu popeln versuchte. Als er sich endlich von ihrem salzigen Fluch befreit hatte, schleuderte er sein Opfer wie dessen Waffe zuvor quer durch das Zimmer. Berstendes Holz empfing Flint, als er gegen das massive, leere Bücheregal bretterte und hart auf dem Boden aufschlug. Benommen nahm er Schatten war, die seinen Körper wie Schnitter umlagerten, kurz bevor er in weiter Ferne das quietschende Dröhnen eines gigantischen, umstürzenden Monuments vernahm. Erst im letzten Moment erkannte er die Gefahr und rettete sich krauchend vor der umfallenden Buchwand, die ihn zu zerquetschend drohte. Um Haaresbreite entkommen, war er jedoch nicht gerettet. Valentine Harleys staubverdreckte Ledermokassins schossen aus einer himmlischen Lichtsäule auf den Boden und schlugen prasselnde Funken, die Flints Gesicht versengten. Geblendet gelang es dem Jungen nicht, Harleys Schuhsohle auszuweichen, die seinen Magen zurück in Richtung Tür wuchtete - wo der Gelbe Herr bereits abermals auf sein Opfer wartete und dessen gurgelnde Kehle im Flug packte.
      »Du bist ein arroganter kleiner Bastard, nicht wahr?«, grinste die zerbeulte, geprügelte Fratze des einstigen Schönlings gehässig - und kassierte eine zähflüssige Ölsalve, die knapp über dem rechten Silberauge einschlug und wie ein Lauffeuer abbrannte; bunte Funken werfend, aus denen sich Harleys Auge knisternd und makellos wieder zusammensetzte. Flint baumelte halbtot und resigniert in der Leere, doch seinen Mittelfinger trug er mit dem Stolz einer Standarte in den Krieg. Harley indes schien zu brodeln, explodierte aber nicht. Beängstigend selbstkontrolliert hielt er den erstickenden Flint in der Luft fixiert und murmelte:
      »Du bist leichtsinnig und dumm. Deine ›Freunde‹…der Kraken und dieser degenerierte blonde Streuner…hätten es zu Ende bringen sollen. Doch das haben sie nicht. Sie haben dich mitten hineinspazieren lassen, ins Maul des Löwen. Das hätte dir eine Warnung sein sollen.«
      »Fick…dich!«
      »Wie vulgär«, verhöhnte Harley den Jungen, bevor er die blutgetränkte Seesteinkugel in dessen schwindendes Blickfeld erhob und zwischen Daumen und Zeigefinger spielerisch rollte.
      »Ich sollte dir das Maul stopfen!«
      Flint würgte und biss, strampelte und schlug, trat und presste die Lippen zusammen, doch Harleys schiere Kraft überwältigte ihn nach kurzem Kampf. Tief trieb der Hermelin die schwarzblaue Kugel in den bluteiternden Rachen des Rotschopfs, der sich zu schlucken weigerte, bis Harley Mund und Nase zudrückte und den vernichtenden Reflex so erzwang. Luft schnappend prallte Flint auf dem Boden auf, spürend, wie der salzige Seestein seine Speiseröhre hinab rutschte und das empfindsame Fleisch schwächte.
      »Bon appétit, alter Knabe«, spottete Harley und beugte sich wie ein maliziöser gefallener Engel über den kauernden, zitternden Körper, »Na, was nun? Wie war deine Frage vorhin noch an mich? ›Wie fühlt es sich an?‹…›Hast du Angst?‹. Antworte!«
      Der Rotschopf fluchte, wofür ihn ein gnadenloser Faustschlag bestrafte, der ihn in den schweren, alten Steinboden donnerte. Krachend barst der Marmor in brüllendem Lärm, Musik in Harleys Ohren, just bevor seine schreiende Kehle das zerstörerische Orchester störte. Entsetzt starrte er auf Flint hinab, der ein wundersames, blumenverschnörkeltes Messer gezückt und in die Pulsader des Hermelin getrieben hatte. Augenblicklich verschwand jede Spur von Genuss und Eitelkeit aus dessen silbernen Augen - und an ihre Stelle trat ein frostiges, strenges Flackern von Wut und Entsetzen.
      »Dieses Messer…«, wisperte er unerträglich eindringlich in das Ohr des leblosen Rotschopfs, während er sich zähneknirschend die Klinge aus dem Arm zog, »Woher hast du es?«
      »Das Mädchen…!«
      »Was…was hast du mit ihr gemacht?«
      »Was du…« Flint gab sich alle Mühe, nicht in seinem eigenen Blut zu ersaufen. »Was du…mit meiner Familie gemacht hast…ich habe sie abgeschlachtet und in Brand gesteckt!«
      »Nein! Du lügst!«, brüllte Harley zornentbrannt und zerrte Flint am Kragen durch den Raum, bevor er den roten Schopf mehrmals gegen eine massive Stucksäule schlug und anschließend auf Höhe der silbernen, bebenden Augen aufknüpfte.
      »Du lügst! Dazu bist du nicht fähig, du kleiner Dreckskerl. Sie ist auserwählt!«
      Flint reagierte nicht mehr. Sein Kopf hing tot und zerbrochen an dem blaugeschwärzten Nacken herab und schien taub für alle Flüche und Verwünschungen, die die aufgeplatzten Lippen Harleys in seine Ohren schrieen. Ungläubig, beinahe verständnislos glotzte der Blonde sein Opfer an, bevor er einen schreienden Stromschlag durch den schlaffen Körper jagte und ihn in den Schutt fallen ließ.
      »Jämmerliche Made«, monologisierte er gedankenvergessen, selbstverloren durch den Raum torkelnd, »Ein kleiner Bengel. Dumm und naiv und schwach. Sohn einer ungebildeten Thekendirne…und eines ehrlosen Deserteurs…Spross einer verlausten Sippschaft von Analphabeten und Viehtreibern…Erbe einer Handvoll stinkender Schweinetröge…Nimmt mir, was mir zusteht? Nimmt mir mein Vermächtnis?! Oh, hätte ich nur gewusst, wer du bist…gewusst, wer da vor mir steht, du unwürdige, verwilderte…!«
      »Was…hast du…mit meiner Familie…gemacht…?«
      Überrascht horchte Harley auf. Tränenverhangene Augen flehten ihn an, Augen, die jeden Stolz und jede Verachtung eingebüßt hatten. Verzweiflung und Trauer allein schienen Flint Rogers noch am Leben zu erhalten. Beinahe beeindruckt schlurfte Harley daher betont langsam, in dämonischer Geruhsamkeit, an die Wand, an der Flint lehnte, und thronte in eitler Selbstdarstellung über der qualmenden Masse aus Fleisch und Schmerz.
      »Ich hätte dich zerquetschen sollen, wie ich deine Eltern zerquetscht habe…Insekten unter meiner Schuhsohle, allesamt. Lässt man nur ein einziges übrig, kommt ein ganzer Schwarm zurück. Ihr seid wahrlich wie Ungeziefer, du und dein Vater.«

      11 Jahre zuvor, Neckwater Dixie

      Das Weiß strahlte wie ein Feenlicht durch die schwarzen Schwärme surrender Mücken, die über die feucht-modrigen Hölzer fluteten und das hohle, bauchige Quaken der Kröten erstickten. Das Weiß perlte, es färbte die Luft und sprenkelte das fahle Morgenlicht mit seidenem Schimmer. Das Weiß lebte, pulsierte, flimmerte in der aufkochenden Hitze des heranziehenden Tages; und aus seiner Mitte erhob sich das eitle Haupt des Valentine Harley und blickte verdrießlich über dieses versunkene Land, dessen fauliges Dasein seiner Anwesenheit nicht würdig war. Angewidert linste er auf seine einst milchfarbenen Mokassins herab, die mit jedem Schritt vom ausgewaschenen Sumpfland schmatzend verschluckt und wieder ausgespien wurden, ohne jemals gänzlich verschlungen zu werden.
      Schweißperlen rannen über seine porenlose Stirn und ließen sich nicht vertreiben, völlig gleich, wie oft Harley seinen schneehellen Borsalino lüftete und den stickigen Wind des Morasts durch das wallende, strohblonde Haar trieb. Die schwüle Nässe war allgegenwärtig und sog in jede Zelle des in Weiß gegossenen Mannes. Bog er um einen der schwarzen gähnenden Tümpel, kam sie ihm zuvor und kroch tropfend seinen trainierten Rücken hinab. Sie begleitete ihn, klebte an seinen Gliedern, ließ sich tragen, mitschleppen und hockte wie ein schleimiger Kobold auf seiner Schulter, als Valentine Harley sich den blutroten Krawattenknoten richtete und endlich an die Tür des kleinen, unauffälligen Farmhäuschens klopfte, das als giftiger Pilz braun und grün aus dem Sumpfland gesprossen sein musste.
      Während er nach eine Regung im Inneren horchte, analysierte der Blonde das umliegende Grundstück und fand die erquickende Gewissheit, jeden Zeugen vor über 15 Wegmeilen hinter sich gelassen zu haben. Blökende Kröten, die gerissenen Mückenplagen und das unbehagliche Schmatzen des morschen Gehölzes, welches sich aus den dunklen Dreckwassern wie flehende Finger reckte, waren die einzige Gesellschaft in diesem verlassen Teil des South Blue, in dessen Gärten nur zusammengebrochene Farmutensilien und selbstgebaute, wurmstichige Holzschuppen gediehen. Zufrieden wandte sich Harley der Tür zu, als er endlich Schritte hinter ihr vernahm, und übte sein beruhigendes Halbe-Zähne-Lächeln; sich im Geiste ein letztes Mal die unmittelbare Konversation urmodellierend. Alles würde perfekt sein, weil er längst die perfekten Worte einstudiert hatte - und wer auch immer diese Tür öffnete, würde seinem Charme erliegen, da jeder seinem Charme erliegt. Die Rechnung ging auf, weil er sämtliche Variablen zu kennen glaubte; und als sich die Tür einen Spaltbreit öffnete, ließ sich Valentine Harley vom Rausch seines Zaubers in den Sieg tragen.
      »Ich wünsche einen guten Morgen, Mrs. Rogers. Ich hoffe, ich habe Sie nicht geweckt?«
      Mrs. Rogers blieb stumm. Ihre mürrischen azurblauen Augen hätten sich nicht tiefer in ihre Höhlen verkriechen können - wenngleich ihre linienfeinen schwarzen Brauen den Fluchtweg gen Haaransatz vorzuziehen schienen - und die Tür verharrte eisern an ihrem Platz, als habe Mr. Rogers keinerlei Interesse an den vollendeten Wangenknochen und herzbrechenden Grübchen des vornehmen Besuchers.
      Im Gegenteil: Die junge Frau strafte Harley eines Blickes, den jener bisher nur aus den peinlichen Erzählungen seiner bemitleidenswert mediokren Kollegen und Bekannten aus dem Gentlemans Club gekannt hatte: Er erkannte den Blick einer Frau, der nicht gefiel, was sie sah. Über diese absolut unvorhersehbare Entwicklung ganz verlegen, vergaß Harley beinahe, seinen weißen Hut zu ziehen und sich betont devot vorzustellen:
      »Mein Name ist Valentine Hart. Ich arbeite für die Weltregierung.«
      »Ausweis?«, presste die Schwarzhaarige platt hervor, ohne die Tür auch nur einen Millimeter weiter zu öffnen. Seufzend zückte Harley seinen Dienstschein, geschickt und beiläufig mit der Fingerkuppe die letzten Buchstaben seines Namens überdeckend. »Zufrieden?«
      Keineswegs - Mrs. Rogers studierte das laminierte Papier mit an Paranoia grenzender Genauigkeit, das blaue Meer in ihren Augen unablässig zwischen den Buchstaben und Harleys erwartungsvollen Zügen hin und her schwappen lassend. Minuten schienen zu vergehen, in denen Harley in der Hitze schwitzte und sich gepresst benehmen musste, bis die zarte Hausherrin ein Nicken andeutete und die Tür mit der Kraft eines Mannes aufstemmte - und eine entsicherte Schrotflinte offenlegte.
      »Bitte um Entschuldigung, als Frau kann man in dieser gottverlassenen Gegend nicht vorsichtig genug sein«, waren die ersten halbwegs freundlichen Worte, die über ihre schmalen Lippen in die Freiheit entkamen, »Also? Wie kann ich helfen, Agent…Hart?«
      »Ich suche einen Mann«, erklärte jener geheimnistuerisch, um sich in gewichtiger Professionalität vorbeugen und der jungen Frau die Neugier aus dem Gesicht schnappen zu können, »Ihren Mann, Mrs. Rogers.«
      »Was wollen Sie von ihm?« Die Schwarzhaarige verschanzte sich schlagartig hinter einem bewaffnenden Lippenschürzen und - für Laien kaum zu bemerken - zog die Schrotflinte näher an ihren Körper. Harley begrüßte diesen Impuls, da er Verwundbarkeit und Schwäche blutete wie eine frische Wunde. Ohne es zu ahnen, hatte Mrs. Rogers den Haifisch angelockt.
      »Oh, bitte. Nur keine Sorgen«, gab sich jener alle Mühe, seine Zähne zu verbergen, »Ich suche ihn als Zeugen…haben Sie etwa…« Wieder beugte er sich leicht vor, kühner und atemschwanger flüsternd:
      »Haben Sie es denn noch nicht gehört?«
      »Was gehört?«
      »Sie haben ein weiteres Mädchen gefunden. In den Zuckerrohrfeldern bei ›Milton Rouge‹. Die Marine ermittelte erfolglos in den ersten beiden Fällen«, schnitzte sich Harley eine meisterhafte Lüge zurecht, die er mit den Funken Wahrheit eines Artikels würzte, welchen er am Abend zuvor in der lokalen Zeitung überflogen hatte. Drei tote Mädchen, missbraucht, verstümmelt, den Sümpfen zum Fraß vorgeworfen. Neckwater Dixie hatte seine Sensation und Valentine Harley einen unschlagbaren Vorwand, um Mrs. Rogers das Fürchten zu lehren.
      »Wir glauben, dass der Täter ein Trapper ist. Oder ein Jäger. Ein Einsiedler, der mit den Gesetzen und Regeln unserer zivilisierten Gesellschaft längst gebrochen hat und nun kaum gepflegter als ein wildes Tier in den Sümpfen haust.«
      »Wirklich?«, erwiderte Mrs. Rogers nur mäßig schockiert, »Und wie sollte mein Mann Ihnen bei Ihren Ermittlungen helfen können?«
      »Nun, Mrs. Rogers…« Abermals versuchte sich Harley an seinem Höschen befeuchtenden Lächeln; abermals ohne Erfolg. »Nun…ähm…wir glauben, dass Ihr Mann den Mörder gesehen hat. Auf einem seiner Jagdausflüge. Ihn vielleicht sogar kennt. Er ist ein wichtiger Zeuge…Ist er zugegen?«
      »Nein«, erklärte die Schwarzhaarige reserviert, »Er ist auf einem Jagdausflug mit all den anderen Mördern, die hier ihr Unwesen treiben.«
      »Wann erwarten Sie ihn zurück?«
      »Im Laufe des Morgens.«
      »Dürfte ich im Haus auf ihn warten? Diese Mücken sind-«
      »Wenn’s sein muss.«

      Valentine Harley erstrahlte wie eine weiße Lilie inmitten der braunen Holztöne, die das einsame Farmhäuschen dominierten und in das Innere eines gewaltigen ausgehöhlten Baumstumpfes verwandelten, zwischen dessen dunklen Winkeln und Erkern Kinder Schabernack treiben konnten oder von Monstern gefressen würden. Der Flur, kaum mehr als eine Schuhablage und zwei geschmacklose Zierkommoden, spaltete sich in eine rustikale Küche und das sperrige Wohnzimmer, dem es an allem fehlte, was ein Valentine Harley als lebensnotwendigen Luxus definierte. Seine Gastgeberin servierte lauwarmen Kaffee, kaum gehaltvoller oder erquickender als ihr ungeschminktes Gesicht, und pflanzte sich ausgespannt in den laubbraunen Sessel Harley gegenüber. Er überschlug seine Beine, sie präsentierte ihm breitbeinig die ausgewaschene Hosennaht und es schienen Zeitalter zwischen ihren Schuhspitzen zu klaffen.
      »Guter Kaffee«, mühte sich der Gast seine einstudierte Liebenswürdigkeit ab, ohne die burschikose Hausherrin zu irgendeiner Reaktion verleiten zu können. Hätte er sich nackt ausgezogen und auf dem Sofa gewälzt, Mrs. Rogers wäre stoisch geblieben. Diese und ähnlich Besorgnis erregende Gedanken verarbeitend, erschrak Harley beim Klang ihrer gedämpften, selbstbewussten Stimme beinahe:
      »Sind Sie allein?«
      »Bitte?«
      »Naja, seid ihr Typen nicht immer in Zweierpacks unterwegs?«
      »Nicht immer«, versicherte der Agent hochprofessionell und nippte ernüchtert an dem ebenso nüchternen Kaffee, der sich zu Harleys bevorzugten alabastischen Koffeinaromen verhielt wie Spülwasser zu Champagner. Dennoch trank er mit Leidenschaft, während Mrs. Rogers ihn über eine Kluft aus Argwohn und Geringschätzung hinweg musterte. Ihre meerblauen Augen funkelten im Glanz des durch die Fenster rieselnden Sonnenlichts und fluteten ungeniert über Harleys winterweißen Körper hinweg. Vermutlich projizierte ihr Geist soeben das Bild des durch die Sümpfe staksenden Schönlings auf ihre Iris, denn ein gehässiges Lächeln deutete sich in den Winkeln ihrer schmalen, harten Lippen an und verärgerte Harley maßlos.
      »Hübsch haben sie es hier…«, wollte er ihre Gedanken vertreiben und schien - erstmals - erfolgreich. Die Schwarzhaarige legte ihr Kinn kühl auf die Handfläche und ließ ihren Blick durch das Zimmer schweifen, als hätten seine Worte sie erst auf dessen Existenz aufmerksam gemacht.
      »Für jemanden wie Sie wohl kaum.«
      Die Lider enger um das Silber spannend, das seine polierten Augen verwahrten, fragte Harley entwaffnet:
      »Jemanden wie mich? Wie darf ich das verstehen?«
      »Jemand«, führte die junge Frau halbherzig aus, »Der in weißen Lederschuhen durch einen Sumpf wandert. Jemand, der meinen Kaffee für Getriebeöl hält und ihn sich trotzdem reinzwingt, weil er höflich sein will. Jemand…« Triumphierend versank ihr schlanker Rücken im braunen Polster. »Jemand, der mich für eine unscheinbare und farblose Hinterwäldlerin hält, die mit ihrem Hinterwäldler-Ehemann am Arsch der Welt lebt. Jemand, der alles geringschätzt, was ich mein Leben nenne.«
      Ertappt fuhr sich Harley durch das strohblonde Haar, ein sichelförmiges Grinsen schmetternd, das all seine Verwunderung und pure Arroganz offenbarte.
      »Bravo, Mrs. Rogers. Ich sollte sie mit nach Mary Joa nehmen und zum Profiler ausbilden lassen. Sie scheinen in den Menschen wie in Groschenromanen zu schmökern.«
      »Nennen Sie mich Milly«, flüsterte die Schwarzhaarige höhnisch, »Das machen wir Leute vom Lande so.«
      Harley lachte leise und ungehalten, bevor er sich galant sammelte und nun, gänzlich ohne vorangegangene Konventionen, ihren Körper mit Blicken liebkoste. Plötzlich erschien ihm die junge Frau nicht länger als bleiche, von Sonne und Sumpf angefressene Gebeine, sondern sie ragte wie ein steinernes Kunstmodell aus den braunen Stofffelsen; und Harley spielte mit imaginären Fingern an ihrem verwaschenen Jeanshemd, die die Knöpfe lösten und sanft über ihre flache Brust glitten, gen Bauchnabel tänzelten und jede hervorstechende Rippe einzeln abzählten. In eines anderen Mannes Heim begehrte Harley dessen Frau, allein um des Begehrens Willen, und zuckte über die plötzliche Rückkehr des in seinen Gedanken bereits gehörnten Gatten beinahe zusammen.
      »Endlich«, zischelte Milly und erhob sich gediegen, aber flott aus dem Sessel, um ihren Ehemann zu begrüßen - und vermutlich zu warnen. Harley konnte über seine Lehne hinweg in den Flur spähen und stellte fest, dass die vergangenen Jahre an Jonathan kaum Spuren hinterlassen hatten. Sein Körper, weder überragend groß noch vortrefflich wohlgeformt, war noch immer breit und auf Masse trainiert; sein rundes Gesicht sog die brennenden Strahlen der Sonne in sich auf und das weißblonde Bürstenhaar entzog sich - wie vor Jahren schon - jedem Kamm mit gerissenster Penetranz. Jonathan wirkte wie ein Gegner, den es nicht zu unterschätzen galt und Harley rang mit dem Gedanken, sich auf einen Kampf mit diesem kraftvollen Oberkörper einlassen zu müssen.
      Mit erwartungsfroher Zurückhaltung leerte er seinen rostigen Kaffee und schenkte dem Mann des Hauses ein friedvolles Nicken, als sich dieser in den Sessel fläzte.
      »Sie wollen mich befragen?«
      »In der Tat.« Gewandt stützte sich Harley vor, wieder im berufseigenen Modus Operandi, und faltete die Hände vor dem Gesicht. »Sie sind Jonathan Rogers?«
      »Zumindest sitze ich in seinem Sessel«, witzelte der Weißblonde, in dessen großen blassgrünen Augen mannigfache Emotionen brüteten, »Den Rest können Sie sich sicher selbst zusammenzählen, wenn sie Morde aufklären.«
      »Gewiss«, versicherte Harley und lehnte sich rasch wieder zurück, »Darin bin ich sogar ziemlich gut.«
      »Müssen Sie wohl sein, wenn sie hierher beordert wurden. Die armen Mädchen sollen übel zugerichtet worden sein.«
      »Wurden sie. Aber Sie und Ihre Frau können unbesorgt sein…Ich bin der Beste.«
      »Wirklich?«, grinste Jonathan mit unterdrückter Verachtung, die muskelbepackten Oberarme anspannend, »Ist das so?«
      Harley spiegelte die offenkundige Geringschätzung mühelos.
      »Sie glauben mir nicht?«
      »Ich glaube Ihnen, dass sie sich für den Besten halten.«
      »Wissen Sie, wie ich der Beste wurde?«
      Jonathan raffte die breiten Schultern; ein schmales, fragendes Schmunzeln vorschützend. »Sagen Sie’s mir.«
      »Man muss wie ein Mörder denken.«
      »Oder einer sein«, ertönte plötzlich die schnarrende Stimme Milly Rogers hinter Harley, begleitet vom darbenden Lauf der Schrotflinte, die sich in dessen strohblonde Strähnen bohrte. Irritiert lugte der Bedrohte hinter sich - bevor er das verächtliche Grinsen zurückhalten musste, welches sich über seine Lippen zu kämpfen versuchte.
      »Meine Frau«, ergriff nun Jonathan Rogers das Wort und schälte seinen massigen Leib langsam aus dem familienalten Sessel, »ist im Gegensatz zu mir ziemlich scharfsinnig. Also? Wer sind Sie und was wollen Sie? Außer eine Ladung Schrot ins Oberstübchen, versteht sich.«
      Seufzend fuhr Harley zusammen. Er blinzelte durch den Raum, hinauf zu den markigen, sonnenbraunen Zügen Jonathans und berechnete seine Chancen, hinter sich zu greifen und Milly die Waffe zu entreißen, bevor ihr Mann ihn erwischen könnte. Die Welt besteht aus Einsen und Nullen, aus Siegern und Verlierern, den Erwählten und dem erbärmlichen Rest. Erneut ging Harleys Rechnung auf, als er gespielt besiegt murmelte:
      »Bitte, bitte. Sie haben mich. Glückwunsch. Mein Name ist nicht Hart und ich untersuche keine Morde. Ich bin-«
      Ein Tritt gegen Jonathans Knie, ein wirbelnder Hieb gegen den Flintenlauf und zwei Ellbogenschläge später fand sich Harley im Besitz der Waffe wieder und baute sich bedrohlich über der zu Boden geschlagenen Milly auf. Benommen kniffen ihre blutunterlaufenen Augen gegen das Licht, das Harley wie ein göttlicher Schimmer umspielte, und verzerrten sich in verzweifelter Angst.
      »Wissen Sie, Milly…Rückblickend betrachtet«, feixte Harley bösartig, bevor er die Waffe auf die Nase des sich hastig aufrappelnden Jonathan richtete und abdrückte, »war Weiß tatsächlich eine schlechte Wahl.«

      Zurück in der Gegenwart

      Die lamentierenden Laute des Verfalls und der Verwüstung raunten aus weiter Ferne in die finsteren Ruinen des Refugiums, in dem Harley einst sich selbst und seiner eigenen Vollkommenheit gefrönt hatte, ungestört vom aufdringlichen Blick der Neider und Glücklosen und ihren widerwärtigen, gewöhnlichen Gesichtern. Flints Gesicht schien ebenso widerwärtig gewöhnlich, und doch loderte in den blassblauen Augen eine unnachgiebige Leidenschaft, die jeden Muskel im gebrochenen Körper des Jungen in Brand zu stecken schien. Ächzend, schluchzend stemmte er sich wie eine rostige Apparatur auf die wackelnden Beine und wischte sich die Schmerztränen von den feuerroten Wangen. Sein Zorn richtete sich gegen Harley, der unmittelbar und erhaben wie die goldene Statue zu Ehren eines falschen Gottes vor ihm aufragte.
      »Wieso sind es immer die Elenden, die ihr Leben am verzweifeltsten umklammern? Die verbissen halten, was längst hätte losgelassen werden sollen?«, gab sich der Hermelin seiner narzisstischen Philosophie hin und tätschelte Flints rasierten, blutüberströmten Schädel wie einen hässlichen Hund, »Dein Vater war genauso. Und deine Mutter. Sie waren nicht einmal dankbar, obwohl ich ihr wertloses Leben beendet habe.«
      Zornentbrannt starrte Flint auf, erhaschte jedoch nur den Blick auf Harleys gleißenden Handrücken, der wie ein fallender Stern hereinbrach und ihn meterweit durch den Raum schlug.
      »Diese winzige geschmacklose Hütte, die deine Mutter als Haus…als Heimat bezeichnet hat. Jämmerlich. Das hier!« Selbstverliebt drehte Harley eine Pirouette, auf das seine weit ausgebreiteten Arme ganz Schloss Roßkosch umarmten. »Das ist eine Heimat! Nein! WAR eine Heimat. Dank dir und deinen wilden Kampfhunden! Aber…ich werde dich dafür nicht verurteilen. Wer ständig hinter sich schaut, wird niemals den Silberstreif am Horizont erblicken.«
      Flint hörte die knirschenden Fußtritte Harleys über die zerrütteten Steinböden schreiten und suchte auf allen Vieren nach Rettung und Schutz. Vergebens. Harleys Mokassin brannte sich in die Niere des Rotschopfs und trat ihn gegen die nächstbeste Wand. Halbtot erbrach Flint Magensaft und Lebensblut, während Valentine Harleys geisteskranker Monolog durch seine Ohren raste wie das schrille Keifen der Sirenen:
      »Ich kann sie sehen, deine Rachsucht. Du wolltest vielleicht keine Rache, als du deine kleine Jagdgesellschaft gegründet hast…aber jetzt, jetzt trieft sie wie Gift aus deinen Zähnen. Schmeckst du sie? Die Wut? Spürst du, wie sie deinen Verstand zerfrisst? Ja, du suchst nach einer Lösung. Suchst nach einem Weg, mir doch noch den Todesstoß versetzen zu können, nachdem dich deine Köter so weit gebracht haben. Wie gern würdest du mich ausweiden. Mir jeden Zahn einzeln aus dem Kiefer reißen. Wie düster muss es in deinem Herzen aussehen, nun, da du mit der Wahrheit konfrontiert wurdest?« Schließlich stürzte sich Harley auf den würgenden, Blut speienden Flint und bohrte seine blitzknisternden, in bunten Funken zerfließenden Finger in die tiefe Wunde auf dessen Schulter. Er ergötzte sich an den schreienden Qualen und genoss jede schmerzkrampfende Zuckung, die den hoffnungslosen Körper durchstieß. »Menschen wie du…werden niemals! Niemals mit Menschen wie mir konkurrieren können! Du, dein Vater, deine Hure von Mutter! Ihr seid Maden, die im Dreck siechen und kaum zu hoffen wagen, den Blick emporrichten und mein Antlitz erblicken zu dürfen! Ich bin…!«
      Plötzlich verschluckte sich Harley an seiner eigenen Herrlichkeit, als ein klimperndes Gellen seine Tirade durchbrach. Er brauchte nur Sekunden, um die durch die schwarzen Blutlachen rollende Seestein-Kugel auszumachen - aber Flint ebenso. Ein letztes Aufbäumen kämpfte sich aus den Knochen des Rotschopfs und stieß den überrumpelten Harley von sich. Augenblicklich setzte der Blonde ihm nach, doch eine gewaltige Flut siedenden Öls entzündete eine Feuersbrunst, die Harleys Silberaugen einschmolz. Funkenflugs explodierte der Hermelin und verflüchtigte sich in einem bunt-glänzenden Feuerwerk, um am anderen Ende des verwüsteten Schlafgemachs erstarkt hervorzubrechen; und Flint Rogers, bewaffnet mit Kampfstab, in seine Richtung humpeln zu sehen. Seufzend nahm Harley den Gegenschlag des schwer verwundeten Jungen hin und fing dessen blindwütende Attacke erneut mit bloßen Händen ab.
      »Wann lernst du es endlich?«, fragte er sein Opfer hochmütig, das scheinbar geschlagen in den Schutt sackte - bevor es fauchte:
      »Und du?«
      Mittels einer simplen Handbewegung schraubte Flint ein Stück des Bōs ab und entblößte einen spitzen, schwarzblauen Pflock, den er Harley mit aller Kraft und Brutalität in die Wade rammte. Brüllend fuhr der Hermelin zusammen, beugte sich ungelenk nach der eiternden, flammenden Wunde und erstarrte, als Flint ihm den Lauf der altbekannten, Goldfarn’schen Pistole an die Nase setzte.
      »Ich nehme an…«, murmelte Harley schweißnass, »Die Spitze in meinem Bein ist aus Seestein…?«
      »Fahr zur Hölle!« Festentschlossen presste Flint den Abzug durch und erschrak vor einem Schuss, der nicht ertönte. Ein hohles, gackerndes Klicken drang aus dem drohenden Lauf und verhöhnte den jungen Rotschopf, der in seiner Verzweiflung wieder und wieder abdrückte; jedoch anstelle der so bitter ersehnten Kugel nur das erleichterte, keuchende Gelächter Valentine Harleys entfesselte.
      Kapitel 119 - Die Rache bin ich

      Mechanisch stolperte Flint rücklings und zog eine schillernde Wand wallenden Öls zwischen sich und den wie ein Bannstrahl gen Himmelszelt gleißenden Harley hoch, welche sich an einem wilden Funken entzündete und eine fauchende Stichflamme gebar. Den blutigen Pflock aus Seestein fest umklammernd, wartete der Junge zitternd und atemlos auf die Rache seiner Nemesis, die sich im Sternenlicht oder im kalten, gottlosen Weiß des Mondes versteckte oder in dem bibbernden Funkeln, das dieser in Flints wirr hetzende Augen träufelte. Die Stille war unerträglich, die Nacht ein Martyrium. Nur das eigene Keuchen und Beben drang an die Ohren des gemarterten Rotschopfs und fraß sich tief, tief in dessen Verstand. Ein Schatten im Augenwinkel verflüssigte sich wie zerlaufende Tinte und malte plötzlich die Silhouette Harleys in die Schwärze. Sofort stürzte Flint zur Seite und pfählte eine massive, tragende Wand. Er begriff nicht sofort. Die Erkenntnis übermannte ihn schleichend und hinterhältig wie der Wahnsinn, der von seinem Geist Besitz ergriff. Langsam, auf Zehenspitzen tastete sich Flint durch die Leere der Nacht in die Mitte des Raumes vor, konzentrische Bahnen drehend und in jeder Winterböe, die durch die zugigen, brachliegenden Turmerker des Schlosses spukte, das höhnische Gelächter Valentine Harleys hörend. Wie lange könnte er noch gegen die eigene Angst ankämpfen? Gegen die Stimme in seinem Kopf, die ihn anflehte und bekniete, doch endlich aus diesen verfluchten Ruinen zu verschwinden und nie wieder zurückzublicken? Wieder missbrauchten seine natürlichen Triebe und ideellen Erwartungen Flints Körper für ihren erbitterten Krieg, ohne Rücksicht auf Verluste zu nehmen. Dem Jungen blieb nur der Schmerz und die lähmende Gewissheit, diese Nacht nicht zu überleben.
      »Harley!«, brüllte er seinen Zorn und seine Verzweiflung hinaus in die schwarze, eisige Hölle, »Ich bin hier! Bring es zu Ende! Jetzt! sofort! Ich bin die Made, du der Stiefel! Worauf wartest du?!«
      »Meinen großen Auftritt, alter Knabe.«
      Atemlos wuchtete Flint den Pflock herum - und Harley entging ihm achselzuckend, bevor er ihn mit einem leichtfüßigen Knieschlag aus der eisweißen Hand des Jungen kickte. Tränen rollten über Flints Wangen, bevor er in trauriger Akzeptanz die Lider schloss und den weiß-glühenden, nagenden Stich spürte, der seinen Bauch durchbohrte und seine Wirbelsäule in Brand steckte. Blut und Galle spuckend sackte der Rotschopf zusammen, während Harley seine funkelnden Finger aus der blutschwappenden Wunde zog. Eitel im Sieg drückte er Flints tränenzerronnenes Kinn empor zu seiner leuchtenden, von durch die Luft zirkulierenden Feuerfunken umkränzten Gestalt und suhlte sich in der Angst, der Trauer und dem Hass, den die blassblauen Augen ausbluteten. Die Stimme des Gelben Herren knisterte wie die elektrischen Entladungen, die auf seiner Haut tänzelten, als er bedeutungsschwanger surrte:
      »In dieser Welt herrscht eine natürliche Ordnung, alter Knabe. Eine Gazelle wird den Löwen niemals verschlingen; und die Made kann nicht hoffen, sich über den Falken zu erheben. Salbe und öle dich ein letztes Mal in meinem Glanz, denn jetzt wirst du gefressen!«
      Geblendet, aber zu trotzig und stolz für jedes Blinzeln starrte der todgeweihte Flint hinauf und erzitterte vor der Macht des Hermelins, die sich als blitzende, Feuerzungen schlagende Engelsflügel aus dessen trainiertem Rückgrat entsponnen und mit jedem flammenden Schlag ein fauchend-berstendes Donnerrollen durch die Stille der Nacht brannten. Die strahlende Hand des falschen Engels ruhte auf Flints schweißnasser Stirn, vibrierend wie das allmächtige Hitzespiel der kohlenden Sommersonne. Plötzlich wich das Dunkel der Nacht dem zerreißenden, den Himmel sprengenden Licht und flößte Flint pures, sengendes Feuer ein. Der Junge schrie, während seine Tränen brodelten und die Härchen auf seiner Haut wie Papierfetzen loderten; während der wütende Feuersturm seinen Körper zerfetzte und ihm die Seele aus dem Leib lötete. Flints brüllender, entfesselter Todeskampf schwelte in entsetzlichen Schmerzen und Qualen, er bäumte sich auf und krampfte, weinte und schrie, tobte und schäumte blutigen Speichel aus. Und von grausamster Agonie zerfressen, betete er plötzlich zu der geflügelten Gestalt, sie möge ihn endlich erlösen. Keinen Augenblick länger vermochte Flint in dieser kochenden, siedenden Folterkammer aus Fleisch und Blut und Gedärmen zu ertragen. Er flehte um Gnade, gleichwohl er die Zufriedenheit und Lust in seinem Peiniger spürte. Flint war gleichgültig gegenüber seiner Familie, seinem Stolz, seinem Zorn. Gebrochen bettelte er Valentine Harley um Mitleid an, appellierte an die Menschlichkeit eines Mörders, der seine Eltern gemeuchelt und sein Geburtshaus niedergebrannt hatte. Der Schmerz schrie aus Flint, und die Pein. Gab es eine Hölle, deren Flammen unter der fassbaren Welt züngeln, so durchlebte sie Flint in diesen grausamen Augenblicken. Harleys gleißende Schwingen schlugen unentwegt, glühende Feuerfedern und kreischende Elektrizität aufpeitschend, bis ihr donnernder Flug binnen eines Wimpernschlages in einer dicken, dunklen Stille erstickte. Plötzlich erloschen die darbenden, blitzzuckenden Flammenbrünste in der Finsternis wie ausgebrannte Kohlen und zerrten die glühenden Brandeisen aus Flints Körper mit sich in die Dunkelheit, bevor eine belebende, schwarze Kühle ihren Platz einnahm. Sie kroch durch Harleys Beine, umschlang Flints Körper und vereinnahmte den gesamten Raum bis in das offenliegende Firmament in ihren unendlichen Schlünden. Die Schwärze war allgegenwärtig; und obwohl Flints Geist kaum mehr als trübe, zusammenhanglose Blickfetzen zu erhaschen vermochte, glaubte der Gebrandmarkte, eine gewaltige, bedrohliche Gestalt direkt hinter seinem geflügelten Peiniger dem schwarzen Dunst entsteigen zu sehen. Sengende rote Augen bohrten sich durch die sickernde Nachtluft, um sofort wieder in der Dunkelheit unterzutauchen, just bevor ein schauerliches, tiefes Grollen den gesamten Turm erbeben ließ. Etwas lauerte in den heraufgezogenen schwarzen Nebeln. Etwas Gottloses und Uraltes, dessen triefende dämonische Finsternis selbst Harleys gleißende Engelsschwingen nicht zu bannen vermochten. Kraftlos kippte Flints qualmender, ausgebrannter Körper schließlich hintenüber - doch noch im Fall wahrnehmend, wie riesige animalische Pranken Valentine Harley an den Flügeln packten und über ein höllenäugiges, zähnefletschendes Haupt warfen.

      Der teuflische Engel wirbelte durch Zeit und Raum, bis ein dumpfer Schmerz gegen seine Schulter schmetterte und seinen Fall abbremste. Kalter Marmor schmiegte sich an Harleys kauernde Glieder, schien ihn küssen und umarmen und liebkosen zu wollen, aber der Hermelin widerstand Morpheus’ Verlockungen und stieß sein Gemach von sich wie eine lästig gewordene Affäre. Eine erhabene Lichtsäule formend, die ihn wie Schwärme brennender Motten umgab, leuchtete er in die Finsternis und ihre endlosen, unergründlichen Schrecken. Sein goldenes, schillerndes Domizil war längst der Zerstörung des Krieges anheim gefallen - doch diese schwarze Seuche, welche ihn würgend und ächzend zurückließ, würde er ausbrennen wie ein eitriges Geschwür. Die Finsternis hatte keinen Platz in Harleys weißgoldenem Reich aus Licht und Zuckerwolken. Furchtlos wagten seine edlen Ledersohlen einen edelmutigen Schritt in das unfassbare, erdrückende Totenland.
      Die Finsternis schien zu wogen; triefend und gärend wie der zähe Speichel eines lauernden Tieres, welches zum Fressen aus seiner Höhle gekommen war. Wenn Harley die Augen schloss, konnte er das Herz des Monsters spüren. Spüren, wie es gegen die Wände einer mächtigen Brust trommelte und Stoßgebete in den Konventen und Mündern der Verängstigten ansammelte. Lächelnd klimperte Harley mit den Wimpern, bevor er die Lider absenkte und horchte.
      »Ich nehme an, du bist der letzte Trumpf im Blatt des Bengels?«, gurrte er nach einigen Sekunden in das undurchdringliche Gewirr wabernder Schatten, »Wollen wir durchzählen?« Sarkastisch erhob er die glänzend-blinkenden Feuerfinger, wie ein Kind abzählend:
      »Erst der Kraken, der mein Schloss geflutet hat…dann die kleine Schlampe - deine Schlampe, wie ich hörte - die mich mit einem brennenden Geschoss begrüßte…und natürlich dieser unerträgliche blonde Landstreicher. Das dürften sie alle gewesen sein, hm? Die Kopfgeldjäger. Deine Kopfgeldjäger. Also musst du wohl-!?«
      Ein brausender Sturm aus dem Dunkel der Nacht wuchtete Harley von den Beinen, riss seine funkend-berstende Gestalt mit sich und barst ihn gegen die zerklüfteten Mauern seiner in Eis und Tod zermalmten Vision. Hilflos grapschten Harleys elektrisierten Finger nach den urgewaltigen Klauen, die seine Kehle aufknüpften, doch der grollende Barghest fraß das hitzezuckende Licht mit wütendem Hunger. Harley kämpfte vergebens gegen dieses übermächtige Monstrum an, welches seinen Körper wie eine Puppe zerquetschte und mit einer Stimme übermannte, die aus einem tiefen, steinernen Abgrund zu grollen schien:
      »Kopfgeldjäger…? Nein. Ich bin die Rache, kleiner Mann!«


      Blut und Alkohol rannen über die sehnigen Arme, flossen in die winzigen Fingerfältchen, spülten über die weichen Ränder hinweg und tropften in feinen, im matten Mondlicht dunkel schillernden Perlen von den wunden Kinderfingern. Ihr platschendes Echo störte die spärliche Nachtruhe der alten Bar, worüber die zerborstenen Tische und Stühle knarzend schimpften - und ihn verantwortlich machten, Brian O’Mara. Ihn, der er hätte ihr Beschützer sein sollen und jämmerlich versagt hatte. Erst am Morgen, der in kaum mehr als drei unsäglichen Stunden die Sonne aus ihrem Schlaf reißen und das Land mit einem weiteren Arbeitstag aus den Betten peitschen würde, mochte sich der bisher angerichtete Schaden gänzlich ermessen lassen; doch selbst die maskierende Nacht konnte Brian nicht vor der Gewissheit verstecken, dass Laura ihn mit seinen eigenen herausgerissenen Armen und Beinen zu Tode prügeln würde.
      Schnapsgetränkte Scherben blutend, schwankte der leichenblasse blonde Junge durch die Kadaver zerbrochener Tischplatten und gen Dachbalken spießender Stuhlbeine, wobei er sich zähneknirschend Glas und Holzsplitter aus dem Hinterkopf pulte.
      »Gib doch einfach auf«, riet ihm der schurkenhafte Eindringling plötzlich und schenkte ihm einen mitleidigen Blick aus den schönen nachtblauen Augen.
      »Schnauze!« Mit Wut und Thekenstaub im Bauch torkelte der Blondkopf voran, sich ungelenk an den Tischgebeinen in Richtung des furchtbaren Jünglings zerrend. »Sehe ich etwa aus, als hätte ich schon genug?!«
      Der muskulöse Braunhaarige musterte das blaugeschlagene, blutige Gesicht, die mit Schnitten und Schürfwunden übersäten Glieder, den ausgerenkten, schlaff herabhängenden Arm - und konstatierte ehrlich:
      »Ich…Ich kann’s dir echt nicht sagen. Egal. Hör zu, Kleiner…«
      »Schnauze! Sag ich!«, brüllte O’Mara und stürzte auf seinen älteren, reiferen und um eine Kopflänge größeren Widersacher zu. Der Schlag kam schnell, jedoch vorhersehbar und landete in der kräftigen Handfläche des Braunhaarigen.
      »Lass uns reden. Ich bin Cathal-«
      »Fotze!«
      Der ausgekugelte Arm wurde zum Morgenstern und schlug direkt in das markante Tal, welches die charmanten Lippen des Einbrechers von seinem herrschaftlichen Kinn trennte. Augenscheinlich perplex und von der Wucht des Angriffs überwältigt, rauschte Cathal durch den stickigen Kneipendunst und krachte in die splittrigen Überreste der massiven Schnapsanrichte, in welche er zuvor noch Brian O’Mara geschleudert hatte. Nun war er es, der sich in einer Lache aus hochprozentigem Blut und zerfetzenden Scherben quälte, während sich sein selbsternannter Erzfeind triumphierend näherte.
      »Diese Bar ist Kriegsgebiet, sobald an der Tür ›GESCHLOSSEN‹ steht!«, brodelte der Junge hochrot, die blutverschmierten Fäuste weiß quetschend, »Mir ist scheißegal, wer du bist! Und wenn du Hendrix Cromwell persönlich wärst! Niemand bricht hier ungestraft ein, solange ich da bin!«

      Die brotlose Kunst des Gaffens ist eine der ersten großen Tugenden, die junge Soldaten in den frühen Monaten ihres Drills zu beherzigen beginnen - und Cathal Donoghue war vom allerersten Tage an ein überaus pflichtbewusster Getreuer des Militärs gewesen.
      Nur halbherzig wog er seine Möglichkeiten ab, bevor er sich mit verschränkten Armen und schmunzelnden Schurkenlippen an den brachliegenden Busen einer kopflosen Musenstatue lehnte und die blutigen Spuren auf Wänden, Böden und Schutthaufen bis in die Vergangenheit verfolgte. Das letzte Mal, als er den Verräter gesehen hatte, war dieser als blutiger, geprügelter Brei durch Ulysses’ Finger geronnen; und nun, da sie sich nach fast zwei Jahrzehnten wieder begegneten, fand Cathal erneut kaum mehr als eine zur Besinnungslosigkeit zermalmte Masse gebrochener Knochen und gequetschter Muskeln vor. Vielleicht, so dachte sich der Braunhaarige zynisch, war das die wahre Bestimmung seines einstigen Freundes. Vielleicht umarmte er den Schmerz und verstieß den Rest, so wie er sie einst verstoßen hatte, um den Schmerz empfangen zu können. Nicht ohne Genugtuung beobachtete Cathal O’Maras verzweifelten Widerstand gegen den schnelleren und gesünderen Blauhaarigen, dessen trainierter Körper auf schwebenden Schienen durch die Halle ratterte und wie Kometen niederschlug.
      Waterloo brach mit der Gewalt eines Seezugs durch die Verteidigung O’Maras, riss den abgehungerten Leib mit sich und warf ihn zornentbrannt in ein bedrohlich aufklaffendes Riff zerborstener Steinstreben. Ein jammervolles Keuchen schleppte sich an Cathals Ohren, erreichte jedoch nicht sein Herz. Der Braunhaarige war nicht gewillt, den Leidenskampf des Verräters schnell zu beenden. Er lächelte gar, als er den Zugmenschen schreien hörte:
      »Du! Du wirst BÜßEN! Du hast Valentine verletzt! Du wolltest ihn töten!«
      »Schluss mit der Scheiße!« Gebannt hing Cathal an O’Maras Stimme, die über die Jahre rauer und bitterer, doch nicht leiser geworden war. »Du kotzt mich an! Dein Zorn, deine Verachtung! Richte sie gegen Harley, auf ihn bist du wütend! Er hat dich hier zum Sterben zurückgelassen! Wenn ich dich nicht erwische, dann holt dich das Schloss. Harley flieht und du verreckst hier allein und ungeliebt und hilflos! Das ist deine Zukunft! Nicht Harley, der dich leidenschaftlich in den Arsch fickt. Sieh es ein…und hör auf, mir die Schuld an deinem scheißerbärmlichen Leben zu geben.«
      Doch Waterloo gab O’Mara die Schuld an seinem Leben, welches die letzten Stunden zu Scherben zerschlagen hatten. Sein Hass, seine Enttäuschung und seine Wut über Harley, sich selbst und die verschwendeten Jahre im goldenen Käfig brausten wie Stürme durch seinen Körper und wirbelten die Fäuste des Blauhaarigen ungezügelt umher. Waterloo wusste, dass Harley seine Liebe nicht verdiente. Doch wer, wenn nicht Harley, verdiente sie? In seiner Verzweiflung und Trauer ließ er sich von den Stürmen seines Herzens mitreißen und hetzte O’Mara festentschlossen entgegen. Eine schmale Schiene entsprang seiner linken Handfläche, schnalzte in einer verqueren Horizontalen durch die zerstörte Halle und zischte nur wenige Zentimeter an O’Maras zerzaustem Haar vorbei in die dahinter liegende Wand.
      »Daneben«, bemerkte der Blonde kühl, sichtlich gerädert und offenkundig entnervt. Seine moosgrünen Augen fassten den akrobatischen Waterloo mit analytischen Blicken wie in ein Okular, jeden Muskel und Knochen im Körper des Zugmenschen methodisch sezierend, um seine Bewegungen vorhersehen und verhüten zu können. Waterloo gedachte jedoch nicht, den Blonden seinen Gedanken zu überlassen. Wie O’Mara zuvor seine Seele gebrochen hatte, würde Waterloo nun ihn brechen. Klackend entstiegen winzige, über Stahlstreben verbundene, rotierende Eisenbahnräder dem Unterarm des Blauhaarigen, die in die zuvor abgefeuerte Schiene einrasteten und augenblicklich abfuhren. Waterloos Faust flog mit sich überschlagenden Geschwindigkeiten an der Bahnlinie entlang, den restlichen Waterloo eher mitzerrend als befördernd, und erwischte O’Maras gebrochene Nase, bevor der Kopfgeldjäger hätte reagieren können. Ungebremst krachte er durch ganze Armeen verstümmelter Steinstatuetten und schlug nur wenige Meter vom schaulustigen Cathal entfernt in den Marmorboden ein. Der Braunhaarige spielte mit dem Gedanken, endlich einzugreifen und O’Mara vor weiteren Schmerzen zu bewahren, doch die noch immer nicht verwundenen Risse in seinem Ego hielten ihn zurück. Tatsächlich imponierte Waterloos Spitzfindigkeit dem Soldaten, sodass jener den Zornigen für den Moment gewähren ließ.
      »Wer ist jetzt ›scheißerbärmlich‹, heh?!«
      »Du. Immer noch!«, ächzte der bröckelnde, rumorende Krater und spie Brian O’Mara samt Schuhsohlen und Rippenbrüchen aus, worüber nicht nur Waterloo die Brauen straffte. Ein weiteres Schmunzeln spaltete Cathals rauen schwarzen Bart, bevor er sich endgültig vom Zuschauer zum Darsteller beförderte und einen entschiedenen Schritt voran setzte. O’Mara hatte seine Schuldigkeit getan und bewiesen, was er zu beweisen hatte. Soeben wollte der Krieger sein Shillelagh zücken und die Stimme erheben, als er eine Veränderung an seinem einstigen Gefährten bemerkte, die ihn erstarren ließ. Der gebrochene Arm des Blondkopfs, vor dem Aufprall noch schlaff und nutzlos, schien zu beben. Wie eine gewaltige Muskelviper schlängelte sich das Fleisch unter der durchgeschwitzten Haut gen Handballen, an dem sich eine ekelerregende, pulsierende Beule bildete. Angewidert ersetzte Cathal seinen entschiedenen Schritt durch instinktive Vorsicht, nachdem er O’Mara gedämpft fluchen gehört hatte:
      »Es reicht. Ich hab’s versucht. Wirklich. Aber jetzt…« Unter sichtbaren Höllenqualen und zum Entsetzen aller Augenpaare packte O’Maras freie Hand die aufquellende Beule und knetete sie, wodurch sich der gebrochene Arm grotesk verformte. Fleisch schien zu schmatzen, zu wandern und zu verknorpeln, bevor O’Mara schmerzverzerrt murmelte: »Tut mir leid, aber…das überlebst du nicht.«
      »W-was…was überlebe ich nicht…?«, fragte Waterloo wie ein Kind, das den väterlichen Gürtel fürchtete, »Was…ist das? Was…?!« Seine runden Gesichtszüge verzerrten sich beim Anblick der absonderlichen, pulsierenden Tumore, die in O’Maras Arm anschwollen und wieder abflachten. »Was…was zur Hölle bist du?!«
      O’Mara wollte antworten, doch eine fremde und undeutliche Stimme kam ihm zuvor. Verdutzt über das unverständliche Brabbeln glotzten er und Waterloo sich an, bis die großen Augen des Blauhaarigen eine Idee verrieten und seine Hand in die Hosentasche schoss.
      »J-ja…?«, fiepte er zögerlich in die hervorgekramte rabenschwarze Teleschnecke, den mutierten Arm seines Widersachers weiterhin voller Ekel anstierend.
      »Waterloo, Lorca. Carla hier!« Die markant-scharfe Stimme der Frau in Schwarz okkupierte die gesamte, zugige Ruinenhalle, »Wir verlassen dieses Schloss. Plan B. Ihr wisst, was zu tun ist?«
      »Wo ist Harley?!«, fragte Waterloo aufgeregt, wobei ihn die keifende Dionisia am anderen Ende der Schalte überrollte:
      »Ich finde ihn und reiße ihm das Herz raus und…!«
      »Ich weiß, wo er ist«, intervenierte Carla todernst wie eine Mutter, die ihre Kinder maßregelte, »Und ich weiß, was zu tun ist. Haltet euch an den Plan. Und beeilt euch!«
      Klickend verstummte die schwarze Teleschnecke und ließ Waterloo mit sich selbst und dutzenden plärrenden Gedankengängen zurück, die im Inneren seines Schädels ein heilloses Chaos stifteten. Für einen kurzen Augenblick wechselte er einen vielsagenden, unruhigen Blick mit O’Mara, stierte auf dessen angeschwollenen Arm und lächelte bekümmert. Seine Lippen öffneten sich, fanden jedoch keine Worte. Tiefverloren sauste Waterloo auf einer seiner unzähligen verschnörkelten Schienenbahnen vom Schlachtfeld.

      Westlicher Ballsaal

      »Es…hat aufgehört…?«
      »Sie ist weg.«
      Der erdbraune Kokon brach wie ein erblühender Krokos auf und schüttete das dunkle Glänzen der wolkenverhangenen Sterne über Krill und Shrimati aus, die in seinem Inneren unsicheren Schutz vor den alltestamentarischen Mordgelüsten Dionisia Lorcas gefunden hatten. Erschöpft sackten die Knie der jungen Regierungsagentin in die lehmige Lache.
      »Diese Frau…Lorca…«, japste sie entkräftet, »Cassie hat untertrieben. Sogar sehr…«
      »Wer ist Cassie?«, fragte Krill kühl, sich an seinem Katana in die Höhe stützend. Shrimati zögerte, betrachtete den Kraken mit dem braunen Blick der ungewissen Vorahnung, bevor sie sich letztlich der Überlegenheit des Kopfgeldjägers ergab und antwortete:
      »Cassiopeia Triagast. Wir haben sie bei Harley eingeschleust. Ihr kennt sie.«
      »Ja.«
      Ihrerseits überrascht über die vollkommene Abwesenheit von Überraschung im Gesicht des Blinden, kämpfte sich Shrimati auf die wundgeschürften Beine und fragte skeptisch:
      »Was tun wir jetzt?«
      »Triagast finden. Das willst du doch.«
      Die Agentin nickte, woraufhin sich Krill langsam in Bewegung setzte.
      »Dein Name ist Shrimati, richtig?«, wandte er sich plötzlich um, als sie ihm folgen wollte. Wieder brachte die Schwarzhaarige nur ein Nicken zustande, das keine Zweifel an ihrer unbewussten Furcht vor den weißen Augen und strengen Zügen des roten Meermannes ließ.
      Er spürte ihr Unbehagen wie schwarze Spinnen, die aus ihrer Kopfhaut krabbelten und über ihre schlanken Schultern rieselten, weshalb er sich zu einem drastischen Schritt entschied: Er schenkte ihr eines seiner seltenen, angedeuteten Lächeln.
      »Du hast mir das Leben gerettet.«
      »Kann schon sein. Wir sitzen doch alle im selben Boot, nicht?«
      »Vermutlich. Danke.«

      Harleys Turm

      Der brennende Orkan bunt-fluoreszierender Explosionen, berstender Stichflammen und durch den schwarzen Nachthimmel verästelnder Kettenblitze brandete über die eingestürzten Ränder des farbenfrohen Zwiebelturmes und bäumte sich wie der Leib einer gewaltigen, südländischen Schlangengottheit über Schloss Roßkosch auf. Das eisverdammte weiße Brachland der Winterinsel verbrannte im schillernden Glanze des kreischenden Lindwurms, der Feuerbälle spuckte und mit elektrischen Krallen die Sterne niedermähte. Lodernd, züngelnd stieß das Ungetüm einen markerschütternden Schrei aus, der gleißende Feuerwerkskörper in die Luft würgte und auf den bröckelnden Zwiebelturm niedergehen ließ. Erderschütternde Druckwellen, die Schloss Roßkosch zermürbten und die gesamte Insel verängstigten, donnerten durch die Finsternis.
      »Ich bin Valentine Harley!«, jaulte eine verzerrte Stimme aus dem Auge des wunderschönen, tödlichen Tornados aus Licht und Feuer, »Ich bin der Gott, dem diese Insel ihre Kinder opfert! Wer bist du?! Nur ein Mann, der sich gegen die Allmacht auflehnt!«
      Der Gelbe Herr war einer himmlischen Gestalt gewichen, deren brennende, von blitzenden Daunen und bunt-flammenden Federn geformten Schwingen den gesamten Raum ausfüllten und mit jedem sausenden Flügelschlag eine weitere Woge lodernder Sturmböen über die Winterinsel jagten. »Hörst du mich, Callaghan?!«, schrie er im Machtwahn ausgezehrt, »Auf dieser Insel…bin ich Gott!«
      Plötzlich hielt Harley inne. Eine eisige, bleckend-feuchte Kälte kroch seinen Nacken hinauf und ließ die funkelnde Haut frösteln. Entsetzt wandte er das erleuchtete, glänzende Haupt und starrte in die höllenroten Augen des Barghests, unter denen eisweiße Reißzähne pure Kälte sabberten. Blitzschnell flog Harley herum, doch die Pranken der schwarzen Bestie rissen den lichten Engel zu Boden und verkeilten sich tief in seinem elektrisierend-kokelnden Fleisch.
      Der Hermelin brüllte schmerzbleich und entsandte einen heißen Mahlstrom berstender Lichtblitze, die sich durch das schwarze Fell des gewaltigen Hundes fressen und ihn verzehren sollten. Stattdessen fiel die Finsternis, die aus den Gliedern des Ungetüms strömte, über die darbenden Funken her und zermalmte sie in seinen unendlichen dunklen Mäulern.
      »Du bist ein Gott?!«, grollte die dämonische Stimme der Bestie in Harleys Ohren, »Welche Macht hat Gott über die Ungläubigen?«
      »Verdammter…!« Harley explodierte in einem leuchtenden Reigen bunten Feuerwerks und wollte als funkelnde Sternschnuppe in den Nachthimmel entfliehen, bevor ihn die Wucht des Barghests erfasste und gegen eine der wenigen noch tragenden Wände seines Refugiums schmetterte. Der edle Stein barst und Harley, seiner scharfen Sinne beraubt, wäre in den klaffenden Abgrund gestürzt, hätte ihn die haki-dunkle Hand Callaghans nicht an der Kehle gepackt. Wie sehr wünschte sich der Hermelin, er wäre gefallen.
      »Du bist kein Gott«, brummte der Hüne, in dessen kohlenschwarzen Augen weder Zorn noch Hass schwelte; der Kopfgeldjäger schien müde und gleichgültig. »Du bist nur ein Mann. Ein ›Funkenmensch‹. Nicht mehr als das.«
      Gurgelnd und röchelnd, aber nicht gebrochen starrte Harley hinauf.
      »Ja«, deutete Callaghan seinen angsterfüllten Blick, »Ich weiß, was du bist. Die ›Knister-Knister-Frucht‹ verleiht dir Macht. Du? Du bist nur ein Narr in einem teuren Anzug.«
      Angewidert warf Callaghan den Hermelin zurück in den Raum, direkt neben den qualmenden, von den schwarzen Nebeln geschützten Flint. Harley versuchte, in einem erbärmlichen Anflug von Würdelosigkeit vor seinem Häscher davon zu kriechen und fand sich nur jäh unter dessen massiver Stiefelsohle fixiert. Seine Rippen brachen, seine Wirbel schrieen - und Harley flehte:
      »Bitte…mit dir…und mir…wir könnten gemeinsam…so viel erreichen! Wir könnten die Welt…erobern…denk…nur mal…drüber nach!«
      Nur seicht musste Callaghan den Druck auf den empfindsamen Rücken verlagern, um Harley aufschreien und anschließend zum Schweigen zu zwingen. Die schmackhaften, so exquisiten Worte Harleys schienen dem Schwarzhaarige wie bitteres Gift aufzustoßen. Er verzog die schmalen, blassen Lippen in verabscheuendem Überdruss und brummte:
      »Nein. Dein Leben endet hier, kleiner Mann. Diese Welt regiert eine Grundordnung. Die Starken fressen die Schwachen. Du bist meiner nicht ebenbürtig…« Langsam beugte sich Callaghan hinab, mit dem Hacken gezielt einen Wirbelknochen Harleys ausrenkend. Das Schreien des Gelben Herren hallte durch die Ruinen von Schloss Roßkosch und schien sich doch Callaghans dumpf dröhnender Stimme zu beugen:
      »Die Finsternis wird das Licht immer verschlingen!«

      Der Griff der eiskalten, schwarzen Fingerkuppen raste wie ein Schrapnell durch Harleys Knochenmark und spaltete seine blutigen Lippen mit brachialer Gewalt. Sein Nacken versuchte, gegen die urgewaltigen Pranken anzukämpfen, sein gesprengter Wirbel aber wandte sich gegen ihn. Festentschlossen umklammerte Callaghan das trainierte Genick des Hermelin; er würde es brechen und so seine Rache bekommen. Die Monate des Jagens, des Witterns und Suchens waren vorbei. Vielleicht würde er Frieden finden, vielleicht könnte er diesen Teil seines Lebens endlich aufgeben und mit Mercedes in den aufziehenden Sonnenuntergang entgleiten. Von diesem Gedanken beseelt, bohrten sich seine Finger in Harleys widerstrebenden Kiefer, packten den wimmernden Schädel und wollten soeben den Tod aus der leeren Hülle des Valentine Harleys freibrechen, als die Stimme des just erwachten Flints einen Augenblick der Unruhe heraufbeschwor:
      »Ca…Callaghan?«
      Nur für den Bruchteil eines Moments hielt der Hüne inne - und Harley nutzte ihn. Ein Blizzard aus Funken ummantelte den Gelben Herren und schleuderte Callaghan durch die Luft. Fluchend schlug der Hüne auf, beide Füße fest in den Boden rammend, und suchte in den wirren Feuerfunken Valentine Harley. Dessen Kräfte mochten noch nicht erloschen sein, doch sein Körper war gebrochen. Binnen Augenblicken spürte der Jäger seine Beute auf - kaum mehr als kriechendes, flüchtendes Ungeziefer - und wollte sie niederstrecken, als Harley sich plötzlich umschaute und maliziös grinste. Zu spät bemerkte Callaghan die erhobene Faust des Hermelins, aus der ein versengender Strom bunt-knisternder Entladungen peitschte und Flint zu zerfetzen drohte. Instinktiv warf der Hüne seinen urgewaltigen Körper vor den benommenen, halb toten Jungen und ließ den glühenden Hieb über sich ergehen, der eine zuckende, fauchende Wunde längs über die stählernen Muskeln bis in das Rückenfleisch schlitzte.
      Harley lachte und breitete die flammenden Engelsschwingen aus, um auf ihnen die Unendlichkeit zu bereisen; nicht ahnend, dass Callaghan sich bereits aufgerafft hatte. Die Jagd war noch nicht vorbei. Brüllend streckte der Schwarzhaarige den sich emporschwingenden Harley nieder, wuchtete ihn in den Marmorboden des Gemachs und schleuderte einen wilden Schwinger, dem Harley weder Feuer noch Blitz hätte entgegensetzen können. Der donnernde Faustschlag spaltete das markante, nur mäßig mit Haki legierte Antlitz des Valentine Harley und mit ihm die gesamte, ehrfürchtig in den Himmel ragende Turmruine. Harley, Callaghan und Flint stürzten in die Finsternis. Dem Kopfgeldjäger gelang es im letzten Moment, Flint zu ergreifen und fest an sich zu pressen, bevor der reglose Körper an einem Vorsprung zerschellen konnte. Erneut war es Callaghans massiver Rücken, der dem Rotschopf das Leben rettete. Nur aus den blutunterlaufenen Augenwinkeln vermochte Callaghan anschließend, den tieferen Sturz Harleys zu verfolgen, bevor eine totenstille Schwärze seine Lider überflutete.


      »Der erste Affe, der seinen Daumen entdeckt hat, griff sich einen Stein und schlug seinem Bruder wegen einer verdammten Banane den Schädel ein. Und heute sitzen wir hier. Das ist die Geschichte.«
      Aufgeschreckt von Erinnerungen an schwarzen Schnee und theatralische Opernarien, erwachte Valentine Harley in der Dunkelheit. Weit, weit über seinem gebrochenen Haupt funkelten die weißen Sterne und gewährten der Insel ihr reines, unschuldiges Licht. Geplagt von Schmerzen und Schwindelattacken, gepeinigt von den Dämonen vergangener Versäumnisse, versuchte sich der Hermelin nach ihrem Glanze zu recken; doch sein Körper schien zu einem Dasein in Finsternis verdammt. Die eingebrochenen Ruinen seines Turmes erhoben sich wie die ausgehöhlten Wände eines tiefen Lochs über Harley, der das Licht der Sterne sehen, doch niemals würde spüren können. Der Hermelin fühlte sich verflucht und allein, bevor eine tiefe dunkle Stimme seine Einsamkeit vertrieb:
      »Du bist tief gefallen. Aus dem Himmel, direkt vor meine Füße.«
      Benommen blickte Harley auf, wie ein Schwachsinniger nur verzerrte Kanten und schlangengrüne Augen wahrnehmend. Erst nach unzähligen naiven Sekunden vermochte er, das ihm geltende rabenschwarze Lächeln mit einem Namen zu verbinden:
      »C…Carla…Gott sei Dank…«
      »Ja«, raunte die Frau in Schwarz und beugte sich anmutig zu ihm herab, »Ich habe dich gesucht.«
      »Wir müssen gehen!«, stammelte der Schwerverletzte aufgebracht. Der Hochmut war aus seinem Antlitz geflohen, Arroganz und Eitelkeit im Gepäck. »W-wir…Callaghan ist…irgendwo…wir müssen fliehen…! Plan…B! Wir-«
      Sanft legte Carla ihren schwarzlackierten Finger auf Harleys blutige, aufgesprungene Lippen und zischelte mit spitzer Zunge beruhigende Worte:
      »Ich weiß. Ich weiß. Alles ist vorbereitet.« Ihre milchblassen Arme, die wie Engelsschwingen gegen die Finsternis glühten, glitten sanft um seinen Körper, ihn stützend und rettend vor der ewigen Agonie des Dämmerlichts. Harley roch den betörenden Duft ihres tiefschwarzen Haares und die verlockende Wärme des weißen Fleisches, das ihn langsam umschlang. Ihre dunklen Lippen - so nah, dass sie die seinen hätten küssen können - formten die polierten Klauen einer Krähe. Harley fühlte sich geborgen, bis Carla in seine Manteltasche griff und sich ihm jäh entzog.
      »Carla…was?« Irritiert starrte er zur seiner rechten Hand hinauf, die mit selbstzufriedenen Blicken durch das kleine Büchlein seiner gesammelten Gedanken, Wünsche, Hoffnungen, Träume und Notizen schmökerte, ohne seine kümmerliche Gestalt eines einzigen grünen Blickes zu würdigen. Carlas mildes Gesicht schien vergiftet und die Wärme war Eis gewichen.
      »Du hast es versaut, Valentine. Wirklich versaut.«
      »Carla?!« Entsetzt versuchte der Hermelin, gegen seine Leiden anzukämpfen und sich aufzurichten, doch ein massiver Griff hielt seine Arme fest umklammert. Schmerzgeschüttelt drehte er den Kopf und wurde der dunklen Ketten gewahr, die ihn an eine massive, unverwüstliche Säule puren Goldes fesselten. »Was…was soll das?! Mach mich los!«
      Carla lachte nur. »Nein, ich denke eher nicht.«
      »Carla!« Harleys Unglaube verbrannte in brodelnder, schwelender Wut. »Du machst mich jetzt los! Was ist das für ein Spiel?!«
      »Spiel?«, wiederholte die Schwarzhaarige mit hochgezogenen Brauen und gehässig gekräuselten Lippen, »Das ist kein Spiel. Es ist ein Geschäft. Ist dir der Unterschied noch geläufig, nach all den Jahren des Überflusses und der Ekstase?« Geschmeidig lehnte sie sich in ihrem schwarzen Netzkleid vor, gerade weit genug, dass sie Harleys Nasenspitze mit der ihren hätte berühren können. »Ich habe dich verkauft.«
      »Nein! Das…«, Harleys kehlige Worte überschlugen sich tattrig, »Das-das…das würdest du nicht! Ich bin doch…wir…Du und ich…!?«
      »Du und ich?«, hauchte Carla bösartig, »Was?«
      »Wir…waren…sind besonders!«
      »Natürlich«, schmunzelte die Frau in Schwarz, »So besonders, wie du und Lorca etwas Besonderes waren. Oder du und der arme Waterloo. Oder du und…Renée. Erinnerst du dich an sie? Du hast ihr die Welt versprochen, hast sie in den Tod geschickt und nie wieder ein Wort über sie verloren. So besonders war sie für dich. Also bitte.« Verachtend wandte sich Carla von ihrem einstigen Patron ab. »Erspar mir deine verlogenen Liebesschwüre. Sie haben mich nie berührt.«
      »Carla! Du wirst mich nicht hier lassen! Hörst du mich?!«, brauste Harley auf, gegen die Katten schlagend wie ein tollwütiges Tier. Carla genoss das Schauspiel, sadistisch und zufrieden, bevor sie züngelte:
      »Du hättest nur auf mich hören müssen. Hättest weniger Spielchen spielen und dich auf das Geschäft konzentrieren müssen. Du bist stumpf geworden und schwach. Dieses Netz…« Sardonisch besah sich Carla die Überreste des goldenen Käfigs, hinter dessen Gitter sie sich einst freiwillig begeben hatte, und seufzte bitter. »Dieses Netz habe ich dir gesponnen. Ich war es. Ich bin die Spinne. Und du, du dummer kleiner Junge, hast nicht gemerkt, wie du zur fetten Fliege wurdest.«
      »Carla«, schnaubte Harley mit dem Tod in den silbernen Münzaugen, »Sobald ich hier rauskomme, werde ich-«
      »Sobald?«, höhnte Carla zum klackernden Echo ihrer fliehenden Absätze, »Du meinst wohl: Falls du hier rauskommst.«
      »Carla!«, brüllte Harley ihr nach, entfesselt an seinen Ketten zerrend und zurrend und wütender als Gott, »Komm sofort zurück, du undankbare Schlampe! Ich habe dir alles gegeben!«
      Augenblicklich hielt die Frau in Schwarz inne, um einen letzten, verhängnisvollen Blick auf den Gelben Herren zu werfen. Betrübt legte sie die weiße Hand auf die bebende Brust, der verbotenen Melodie des eigenen Herzens lauschend.
      »Das hast du. Und du wirst immer einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen einnehmen«, seufzte sie traurig-schmachtend, bevor ihr schwarzgeschminktes Gesicht aus seiner theatralischen Maske brach und Harley mit einem schneidenden, breiten Grinsen zur Hölle schickte.
      »Carla!? Carla!«, jagten die verzweifelten, zornigen, tobsüchtigen Tiraden Valentines ihr nach, »Du verlogene Hure! Komm sofort zurück! Ich befehle es! Ich bin Valentine Harley, du verdankst mir alles! Ich habe dich zu dem gemacht, was du bist! Hörst du mich, du Miststück?! Carla?! CARLA!!«
      Kapitel 120 - Wesen aus Wasser und Licht

      Schubartig pumpten die roten Stränge das wogende Fleisch durch die engen Kanäle aus Blut und Knochen, trieben es zurück in ihre irdene Hülle und ketteten die befreiten Massen in die fragilen Netze und Geflechte menschlichen Gewebes, die altern und verfallen und gegen den Tod ankämpfen. Japsend fiel O’Mara in den Schutt, das Blut und den Staub, während das moosige Grün seiner Augen die vibrierenden Pupillen überwucherte und ihm die Sicht abschnitt. Ein See sprudelnder Schmerzen schwappte gegen seine Brust und ertränkte seine scheppernden Lungen. Er kämpfte gegen die brennenden Wellen an, stemmte sich gegen die strömenden Wasser und vermochte doch nicht, der endlosen Flut zu trotzen. Auf jede Welle folgte eine weitere, und O’Mara war zu müde, um länger zu kämpfen. Stillschweigend ergab er sich den schäumenden Wogen und empfing den letzten, platschenden Stoß mit einem Lächeln.
      Der Schmerz überrollte ihn, spülte über ihn hinweg, durch ihn hindurch und warf den Geschlagenen zu Boden. O’Mara spürte den Sog der Erde und erwartete die Kälte des Grabes, dessen erdige Ewigkeit ihm jedoch verwehrt blieb. Zwei kraftvolle Arme hievten ihn aus der Totenmulde und klopften sanft auf die ausgedienten Schultern.
      »Ach, Brian«, hörte der Blonde eine klare, markige Stimme aus der Ferne heran galoppieren, »Warum wusste ich nur, dass ich dich genau so vorfinden würde? Damals wie heute, du bist ein hoffnungsloser Kerl.«
      Mit den starken Armen noch immer O’Maras Nacken stützend, ging Cathal Donoghue vor seinem einstigen Kameraden auf die Knie und presste die Lippen aufeinander. Was war zu sagen, nach so vielen Jahren des Ungesagten und Verschwiegenen? Was war zu tun, wenn ein totgeglaubtes Leben seine knöcherne Hand ausstreckt, um nach der Gegenwart zu greifen? Cathal wollte seinem Instinkt vertrauen, doch sein Herz konnte O’Maras Verrat nicht vergessen.
      »Ich-«
      Blutspuckend polterte Cathals überrumpelter Körper einige Meter durch die verwüsteten Gewölbe, bevor er O’Maras üblen Magenschlag verarbeiten und sich fangen konnte. Sich die schmerzenden Gedärme reibend, stemmte der Braunhaarige die Schuhsohlen gegen den geschundenen Marmorboden.
      »Scheiße!« Der Schlag seines einstigen Weggefährten wühlte wie ein brennender Maulwurf in seinen Innereien. »Du beschissener…«
      »Halt einfach die Schnauze«, unterbrach ihn O’Mara schroff. Nur mühsam raffte er die wackelnden, bedrohlich zitternden Beine und hustete sich den Schmerz aus Lungen, Knochen und Zellen. »Du gehörst zu ihnen, nicht wahr?«
      »Ja«, keuchte Cathal, »Du verdammtes Arschloch. Wir wollen dir helfen.«
      O’Mara feixte ein empörtes Zähnegrinsen. »Ach, wirklich? Das fällt mir nach Gavroche etwas schwer zu glauben. Dieser…Mulligan hat mich angegriffen. Er hat sich an Luca vergangenen. Also entschuldige, wenn ich dir diese Scheiße nicht abkaufe!«
      »Hör zu…«, erwiderte Cathal ruhig und ehrlich, die Hände beschwichtigend vor der Brust kreuzend, »Mein Name ist Cathal. Wir waren Freunde, und das hier fällt mir genauso schwer wie dir.«
      »Ich heul gleich«, rotzte O’Mara geringschätzig, worüber Cathal beinahe die Beherrschung verlor.
      »Sehe ich aus, als wolle ich dich töten?! Glaub mir, du verräterischer arroganter Kotzbrocken! Ich würde dir gern die Scheiße aus deinem selbstgerechten Arsch prügeln wie Ulysses damals! Du hast es verdient! Du…« Unwirsch fuhr er sich durch das kurze braune Haar. »Bitte, Brian. Hör mich an.«
      »Weil du ›Bitte‹ gesagt hast. Ich höre.«
      Cathal seufzte. »Du und deine Leute, ihr seid hier in eine Nummer reingeraten, die ihr nicht überblicken könnt. Dieser Flint hat in ein Wespennest gestochen und ihr Vollidioten habt ihm munter dabei geholfen. Isola Caligula war ärgerlich, in Gavroche wurdet ihr lästig und jetzt…«
      »Jetzt was?«
      »Jetzt ist allmählich ein Punkt erreicht, an dem wir euch nicht mehr beschützen können.«
      »Beschützen?«, polterte O’Mara entsetzt, »So definierst du also, was ihr bisher so getrieben habt? Versucht’s das nächste Mal ohne die versuchte Vergewaltigung, vielleicht klappt’s dann besser!«
      »Du aufgeblasener…!« Enthemmt wie eine gelöste Reißleine marschierte Cathal auf O’Mara zu, wich dessen wütendem Haken mit erfahrener Geschmeidigkeit aus und schlug den Blonden mit bloßen Fäusten zu Boden. »Du hast doch keine Ahnung, was wir für dich getan haben! Mulligan ist ein Schwein, ja. Aber wir sind nicht so! Wir wollen dir helfen. Verfluchte Scheiße, ich habe heute mein Leben für deine teure Luca riskiert, weil du sie in diese Todesfalle hast laufen lassen! Also sag mir nicht, ich würde nichts für dich tun! Für dich, Brian! Ich schulde dir nichts und trotzdem helfe ich dir! Und weißt du auch warum?!«
      »Damit du mir jetzt diese selbstgerechte Rede halten kannst?«
      »Nein.« Trotzig hievte der Braunhaarige seinen alten Freund auf die Beine. »Weil wir Familie sind, du herablassender Arsch.«

      »Wohin gehen wir?«, fragte der halbtote Kopfgeldjäger, als Cathal ihn unter den Armen packte und mit sich zog.
      »Ich suche jemanden, der hier entlanggekommen sein muss. Eine Frau. Etwa in unserem Alter, wunderschön, anmutig und mit einem milchweißen Körper gesegnet, den man von Kopf bis Fuß ablecken möchte. Hast du sie gesehen?«
      »Klar. Beim Schönheitswettbewerb im dritten Stock«, japste O’Mara und bemühte sich, den nächsten Schritt geradeaus zu setzen. Sein Körper ergab sich mit jedem weiteren zurückgelegten Zentimeter den Strapazen der vergangenen Stunden. Cathal schleppte ihn eher, als dass er ihn stützte und schnaubte vor aufgestautem Ärger.
      »Ich hatte fast vergessen, wie unausstehlich du bist. Verglichen mit dir ist Ulysses ein verdammter Honigkuchen.«
      »Bin untröstlich. Woher weißt du, dass deine Freundin hier entlang ist?«
      »Ich weiß es einfach. Ein Bruder spürt solche Dinge.«
      »Aha. Warte…was?!«

      Krankenzimmer

      Eine weitere Wunde, die zu einer Narbe werden würde. Eine weitere Nacht, die sie nicht würde vergessen können. Mercedes atmete tief ein, sog die kalte Nachtluft durch die rauen Lungenflügel und blies den warmen Winterrauch durch die aufgeplusterten Nasenflügel in die Sterne, deren teilnahmsloses Licht hinter den gesplitterten Fenstern niemandem galt und die Auserkorenen wie Miserablen gleichermaßen berührte. Auf ihrer sterilen Liege fühlte sich die schöne Kopfgeldjägerin den gleißenden Leuchtpunkten im Himmel ferner und fremder als jemals zuvor, seit sie wie ein Tier aus ihrer Höhle getrieben und zur Bestie dressiert worden war. Schloss Roßkosch zerfiel und vielleicht, dachte Mercedes kühl, könnte die Welt mit ihm zerfallen. Vielleicht, nur vielleicht wäre die Vergessenheit nicht der schlimmste Platz im Kosmos.
      »Du wirst ihm seine Erinnerungen zurückgeben«, sprach sie dennoch freundlich, aber streng und forderte Moira mit eisernen Blicken zu einem Nicken auf, welches die Honigblonde ihr jedoch nicht zugestand. Verlegen griff die weiße Hand in den zarten Nacken, Zeit schindend und nach Worten schürfend. Moira wollte antworten, wusste aber nicht wie.
      »Das kann ich nicht«, gestand sie letztlich, »Nicht hier. Nicht jetzt.«
      »Wieso nicht?« Frostig lehnte sich Mercedes vor, tapfer die wilden Hunde verscheuchend, die ihren Bauchnabel zerfleischten. »Du hast sie ihm genommen, also gib sie ihm zurück. O’Mara verdient seine Erinnerungen.«
      »Da wäre ich mir nicht so sicher. Nicht alle Erinnerungen sind gute Erinnerungen. Und Brian hat…viele, viele grausame Erinnerungen in seinem Leben angesammelt. Seine Kindheit war voller Gewalt und Schmerz…und Verzweiflung. Wäre es nicht vielleicht barmherziger, ihn-?«
      »Nein«, unterbrach Mercedes sie so bestimmt, wie die Kopfgeldjägerin einst ihren kleinen Bruder zu Broccoli und Schneckensoße gezwungen hatte; wie sie ihn an seinem ersten Schultag im Klassenraum hatte absetzen und seine Tränen hatte verdrängen müssen; wie sie jede Nacht sein blutverschmiertes Gesicht aus ihren Gedanken tilgen musste, das leer und verzerrt auf den diamantenen Straßen der Rue de Olympique aufschlug. Mercedes wusste um die Bürde von schmerzhaften Erinnerungen, die sich tiefer und tiefer in Herzen und Seelen fressen, sich wie Parasiten einnisten und an der Zeit fett fressen, statt ihr anheim zu fallen. Wunden mögen heilen, doch die Narben bleiben und zieren Körper wie Mahnmale an die Vergangenheit, aus der Menschen gestärkt oder gebrochen hervorgehen können. O’Mara verdiente seine Narben; und seine Chance, sich zu erheben oder zu zerbrechen.
      »O’Mara leidet«, begann Mercedes leise und geruhsam zu sprechen, während sich in ihren Lungen eine Windhose zusammenbraute und in die Freiheit drängte, »Er leidet mit jedem Tag, an dem er sich von sich selbst und seinen eigenen Erinnerungen verraten und verlassen fühlt. Er weiß nicht, wer oder was er ist. Wie ein mutterloses Kind tastet er sich durch eine Welt, die er nicht versteht - nicht verstehen kann, weil er seinen Platz auf ihr nicht kennt. Du stehst hier und maßt dir an, über Barmherzigkeit und Verzweiflung zu reden, ohne O’Mara zu kennen. Der Junge, den du einst gekannt haben mochtest, er existiert nicht mehr. Brian, oder wie ihr ihn genannt habt, ist tot. Mein Freund O’Mara aber lebt - und er leidet. Er leidet, weil ihr ihm genommen habt, wer er war. Und ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um ihm Frieden zu schenken. Wenn das bedeutet, dass ich ihn in die Schlangengrube stoßen und ihn mit seinen finstersten Seiten und dunkelsten Abgründen konfrontieren muss, dann werde ich das tun und ihm hinterher springen. Ich werde an seiner Seite stehen und mit ihm in die Finsternis blicken. Im Gegensatz zu euch, werde ich ihn nicht verlassen!«
      Die Stille, die sich über den Raum gelegt hatte, schien greifbar wie ein schweres, feuchtes Tuch und nahm Moira die Luft. Überwältigt von dem Schmerz und der Ehrlichkeit in den glanzvollen Augen der Kopfgeldjägerin, senkte sie unter der Last des nassen Schleiers ihr honigblondes Haupt und klimperte eine salzige Träne aus den langen Wimpern.
      »Du hast recht. Es tut mir leid«, hauchte sie beschämt; nicht wagend, Mercedes anzublicken. Moira fühlte ihre eigene Selbstgefälligkeit aus ihren Poren quellen, sie fühlte den Hass der Jahre, der sie endlich eingeholt hatte und nun wie ein tollwütiger Schakal niederriss. Ihre Hand, nur zitterndes Fleisch über klackernden Knochen, glitt ihre gerötete Wange hinauf und empfing die herabfallende Träne mit trauriger Eleganz. Mercedes sah, ohne zu verstehen, als die salzige Perle gleich einer Murmel über die Fingerkuppe kreiselte und kleine, kugelnde Kunststücke im matten Licht des Notstromaggregats vollführte. Sie zerfiel nicht, benetzte nicht die weiße Haut, sondern rotierte gläsern und verzaubernd über die Ränder des manikürten Nagels und kreiste schwerelos um eine magische Achse.
      »Ich bin froh, dass O’Mara euch gefunden hat«, wisperte Moira stimmlos, kaum gleichgültiger gegenüber ihrer salzigen Schöpfung als die hypnotisierte Mercedes, »Sein Leben war nicht einfach. Ich…wir haben damals geglaubt, ihm die beste aller schlechten Alternativen zu bieten.« Ein unnahbares Lächeln, dem weder Angst noch Verbitterung anzuhaften vermochte, konterte Mercedes’ aufgescheuchten Blick, bevor Moira die Hand erhob und die verwunschene Träne als klaren Tropfen hinab gleiten ließ. Wie ein seltenes Juwel hielt die Honigblonde ihre salzige Trauer gegen das schwache elektrische Licht und beobachtete die winzigen Risse, die sich in dem durchsichtigen Gemisch aus Wasser und Reue bildeten.
      »Augen sind die Fenster zur Seele, nicht wahr?«, monologisierte sie geistesabwesend, Mercedes einen Einblick in die unergründliche Tiefe ihrer Gedanken gewährend, »Schmerz, Glück, Hoffnung, Liebe, Verrat, Zorn…unsere Augen projizieren Bilder, die sich vergessen lassen oder einbrennen wie Blitze auf Sand. Wir können ihnen nicht entkommen. Den Bildern, den Eindrücken und all den kleinen und großen Gefühlen, die wir mit ihnen verbinden. Es ist eine flüchtige Sache, das Sehen, die uns so viel Leid oder Freude geben kann.« Sachte führte Moira den atemberaubenden Tropfen vor Mercedes’ wiesengrünes Auge, um diesem die Schönheit und Anmut einer einzigen Sekunde zu offerieren. »Wir sind Wesen aus Wasser und Licht…und manchmal sammelt sich ein ganzes Leben in einer einzigen Träne.«


      »Er fehlt mir«, sage ich und bemerke, wie dumm und seicht meine Worte klingen. Warum habe ich den Mund geöffnet? Weil ich die Stille nicht länger ertragen wollte. Ich bin nicht wie er. Ulysses kann mit der Stille leben, er schätzt sie, wie ich Gesellschaft schätze. Wir sind so unterschiedlich. Seine Augen, grell und grün und gelb und stechend. Wie grünes Gold. Toxisch, unheimlich, unvergesslich. Doch sein Blick…so dunkel, so betrübt. Er antwortet nicht. Warum sollte er auch? Ich glaube, er hat seine Stimme noch nie um ihrer selbst Willen gebraucht. Denn so würde er die Stille töten, die er so sehr liebt. Ich muss in seine Augen schauen, die mir Geschichten erzählen. Grauenvolle, traurige, kummervolle Geschichten. Ich wünschte, ich hätte niemals in diese verfluchte Frucht gebissen. Meine Lippen öffnen sich. Er sieht mich an und diese Augen…wie sie brennen. Meine Zunge. Vertrocknet. Ulysses kommt mir zuvor:
      »Wir fehlen ihm nicht«.
      Langsam schließen sich seine Augen, hinter deren zittrigen Lidern die gleißenden Morgensonnen strahlen. Wenn man genau hinsieht, kann man sie sehen. Durchdringend. Die Iris, die glänzende, flammende, goldene, grüne Iris. Ich fühle mich behaglicher, wenn er die Augen schließt. Ich fühle, wie die atomare Hitze schwindet. Wasser und Licht, das pulsiert und strahlt. Radioaktiv.
      »Ja, er wird uns nie vermissen. Dafür habe ich gesorgt«, höre ich meine Stimme schnattern. Halb taktlos, halb unbeholfen. Es war eine lange Nacht. Ich kann ihre Sekunden an den Fältchen in Ulysses’ dunklen Augenringen abzählen. Ulysses, du musst schlafen! Habe ich das laut gesagt? Nein. Mein Schädel-
      »Wie geht es dir?«
      »Ich fühle mich wie ein Monster«, gestehe ich ehrlich, ohne nachzudenken. Ulysses, der Ehrlichkeit aus Leuten austreibt wie Dämonen, versucht zu lächeln. Ich kann es ihm ansehen, möchte ihn ermutigen und weiß nicht wie. Ein trauriger Tag für einen traurigen Menschen - und mich, die einen Freund verraten und ihm alles genommen hat. Alles.
      »Du bist kein Monster, Moira.« Seine raue Hand, zu klein für sein Alter, legt sich über meine Wange. Ich weiß, wie sehr er es hasst. Die Berührung, die Intimität, die Verbundenheit. Vertrauen, umgestülpt und pervertiert und missbraucht. Ich sehe es in seinen Augen, den Fenstern zu seiner schwarzen, giftgrünen Seele. Meine Kräfte…ich möchte sie nicht mehr. Dieser Schmerz, diese Angst. Ulysses, bitte schließe deine Augen. Bitte! Er wendet sich ab, seine wohltuende Hand lässt meine Wange allein in den Schatten zurück. Plötzlich möchte ich sie zurückhalten, doch er braucht Abstand. Wir…wollen Brian zurückhaben und niemand bekommt, was er will. So sitzen wir hier. Über den grünen Wiesen und Feldern der wilden Mähre. Wie wir so oft hier gesessen und die Schönheit unserer Heimat bewundert haben. Die Sonne strahlt über dem Grün, das mich an diesem Tag an das furchtbare gelbe Grün in Ulysses’ Augen erinnert. Ich kann mich nicht von diesem Schmerz lösen. Ulysses neben mir, er ist noch da. Die grüne Pracht der wilden Mähre Saoirse Láire* behütet uns, wie sie uns immer behütet hat. Trotzdem fühle ich mich allein und verloren. Ich fühle…alles.


      Nur ein Blinzeln später fand sich Mercedes in ihrem fleischigen Gefängnis aus Blut und Metall wieder, gekettet an die Schmerzen, die über ihren Bauchnabel in ihre Glieder ausstrahlten. Ihre verwirrten Augen flatterten wie rastlose Vogelschwärme durch den Raum und suchten nach den grünen Wiesen und fernen, warmen Auen ihres vergangenen Lebens. Plötzlich war sie wieder Mercedes Delacroix und ihre Erinnerungen waren die Erinnerungen an eine vertraute Vergangenheit.
      »Was…was war das?«, fragte sie die geduldig wartende Moira, welche mit sanften Lippen und feuchten Wangen beruhigend-klingelnde Worte summte:
      »Das war meine Gabe. Ein treuer Freund machte mir vor langer Zeit ein kostbares Geschenk, die ›Zähre-Zähre-Frucht‹. Tränen, Mercedes, sind Emotionen und Erinnerungen. Augen sind Fenster, Pupillen Schatztruhen. Ich kann hindurchsehen, ich kann sie öffnen - und ich kann dir ein Echo meiner Macht zuflüstern.«
      »Ich…« Mercedes vermochte nicht, ihre Gefühlswelt zu beruhigen. Ein Teil von ihr schien noch in den saftig grünen Gräsern zu sitzen und melancholische Worte über gebrochene Menschen zu säuseln. Sie hatte Schuld und Reue gefühlt, aber auch die gewisse Ahnung von dringender Notwendigkeit, die in einer Bestimmung mündet. Moira hatte der Kopfgeldjägerin den Schatten einer Erinnerung offenbart, welche sie nun teilten. Über diese Erkenntnis verunsichert, murmelte Mercedes:
      »Wieso…hast du mir das gezeigt?«
      »Wieso?«, wiederholte Moira überrascht, »Weißt du es denn nicht? Ich wollte dir beweisen, dass wir Brian - O’Mara - geliebt haben. Und dass wir ihn noch immer lieben. Was wir damals tun mussten, mussten wir tun. Aber wir haben getrauert, getrauert, als hätten wir ihm ein Messer durch die Brust gerammt. Wir…ich…habe ihm alles genommen. Du solltest wissen, wie untröstlich ich deswegen bin. O’Mara war mein Freund und ich wünschte, wir hätten niemals so weit gehen müssen.«
      »Wenn du so untröstlich bist«, erwiderte Mercedes gefasster, »Dann gib ihm seine Erinnerungen zurück. Was immer er getan hat, spielt doch längst keine Rolle mehr, oder?«
      Betrübt schüttelte Moira den Kopf, so heftig und demütig, dass ihre blonde Krone aus ihrem Sockel fiel und honigweich auf die weißen Schultern purzelte. »Es ist nicht so einfach.«
      »Wieso nicht?«, hakte Mercedes nach und zuckte zusammen, als eine weitere Stimme in ihre Frage einstimmte. Ertappt wandten sich beide Frauen um und erblickten Brian O’Mara, der - auf stählerne Muskeln gestützt - in den Raum taumelte. Sein Körper war gebrochen, sein Geist ein Schlachtfeld und in seinen moosgrünen Augen lauerten alte Löwen auf leichte Beute. Der Blonde wusste, dass seine Beine ihn kaum mehr zu tragen vermochten und er wusste auch, wie unausweichlich der Fall wäre. Dennoch fiel er unverhofft hart, als ihn Cathal wie einen Seesack fortstieß, um seine Schwester in die starken Arme zu schließen.
      »Moira!«
      »Bruder!«
      In inniger Zweisamkeit vereint vergaßen die Geschwister den wie einen Karpfen zuckenden O’Mara und die aufgewühlte Mercedes; den Blick ihrer Liebe suchend, bevor sich die dürstenden Lippen trafen und fremde Zungen verschlangen. Mercedes, die nur unweit der erotisch-romantischen Liebelei auf ihrer Pritsche saß, verzog angewidert das Gesicht und beorderte mimisch O’Mara herbei, der sich ihr halb krauchend, halb stolpernd näherte. Selten hatten die beiden Kopfgeldjäger schlechter ausgesehen, und nie waren ihnen ihre Schmerzen derart gleichgültig gewesen. Wie verflucht beobachteten sie das bloßliegende Liebesspiel der Geschwister, reckten die Hälse synchron mit den akrobatischen Verrenkungen der ineinander verwachsenden Münder und fragten sich, ob sie aus eigener Perversion oder sensationswütiger Neugier unfähig waren, sich von diesem absonderlichen Anblick abzuwenden.
      »Sind sie wirklich…?«, stammelte Mercedes nach beinahe 30 verstrichenen und unbeschreiblich unbehaglichen Sekunden, worüber O’Mara bloß die blutverkrusteten Brauen kraus zog.
      »Ich weiß es nicht…ich will’s auch gar nicht wissen, denke ich.«
      Erneut versuchten sich die Gaffer abzuwenden, erneut scheiterten sie kläglich. Cathal und Moira, die in einer anderen Welt ein perfektes und beneidenswertes Paar abgegeben hätten, verloren sich zunehmend im Nimbus ihrer eigenen heißen Glieder und feuchten Zungenschwüre, bis eine der kleinen Türen des Krankenzimmers aufklaffte und Clementine samt eines schweren, eilig gepackten Koffers einließ. Verwirrt sondierten ihre türkisfarbenen Augen den Raum, das Traumpärchen und die peinlich gerührten Kopfgeldjäger.
      »Hab ich…was verpasst?«
      »Kaum«, log Moira bemüht galant, nachdem sie sich endlich aus den kraftvollen Armen und forschenden Fingern ihres Bruders hatte lösen können, »Clementine, das ist Cathal. Mein Bruder.«
      »Bruder…?«
      »Ja, aber das ist jetzt nicht wichtig. Wichtig ist…« Elegant entschwebte ihr weißer, schlanker Körper dem Dunstkreis Cathals und landete sanft vor O’Maras zerbeulten Füßen. »Dass wir uns wiedersehen. Hallo, Brian. Erkennst du mich?«
      »Du…«, brummte O’Mara mit dem Gesicht eines Mannes, der die letzten Jahre seines Lebens als Tier in der Wildnis gehaust hatte, »Du…ich…Milch und Honig, der Geruch von Zucker und Sirup und…« Atemlos sackte O’Mara in sich zusammen, kapitulierend vor den Kräften des Verfalls und der Gewalt. In seinen letzten Momenten in der Welt der Schmerzen spürte er weder Angst noch Kälte, sondern die warmen, zarten Hände der Moira Graham, die ihn stützten.
      »Oh, Brian«, rauschte ihre malerische Stimme wie das salzige Wasser der See an seine Ohren, »Ich habe dich immer beneidet, um diese Gabe…und ich habe sie gehasst, als ich dir alles nehmen musste. Deine Intelligenz, deine…Sinne. Ich war nicht stark genug…deshalb musstest du so leiden…ich möchte es wieder gut machen…«
      »Dann…gib mir…«, begann O’Mara brüchig, wurde jedoch von Cathals rauem Bass überrollt:
      »Das geht nicht.«
      »Ich habe deine Erinnerungen nicht«, raunte Moira reumütig, eine Träne aus ihrem Augenlid fischend wie einen Stern aus dem Himmel, »Ich konnte sie einfach nicht ertragen…«
      »Was?!«, hörte O’Mara Mercedes fluchen und versuchte mit zitternden Nasenflügeln und tattrigen Händen, die Brünette zu beschwichtigen. Nur mäßig beruhigt, folgte Mercedes seinem Wunsch und ließ Moira fortfahren:
      »Wir haben deine Erinnerungen aufbewahrt. Sie befinden sich im Besitz des einzigen Menschen, der sie…ertragen konnte. Er hat sich deinen Schmerz aufgebürdet.«
      »W…W-wer…?«
      »Ulysses«, antwortete Cathal kalt, während Moira die kleine Hand über O’Maras Gesicht ausstreckte. Der Blonde blinzelte gegen ihre blassen Finger und verkniff die müden Augen vor einem Funkeln, dessen kaleidoskopischer Glanz wie ein effekthaschender Spiegeltrick durch den Raum zu blitzen schien. Reflexhaft zuckten seine Lider zusammen, doch die herabfallende Träne war schneller und spülte O’Maras Geist die Vergangenheit.


      Der warme Geruch alter Hölzer und frischen Bieres nimmt den geneigten Besucher an den Händen und führt ihn tiefer in das schummrige Dämmerlicht der alten Bar, die still und geheimnisvoll zwischen einem erfolglosen Herrenausstatter und den verlassenen Überresten einer ausgebrannten Kerzengießerei mit hartem Whiskey und leichten Preisen wirbt. Dunkelgrüne Vorhänge und mattelektrische Stehlampen schmiegen sich an die dunkelbraunen Tische, den schwarzlackierten Tresen, das verwaschene Gestühl. Unzählige Augen starren mich an, die den Gesichtern großer Patrioten und nationalistischer Aufrührer Glanz und Ausdruck verleihen. Ich erkenne die Portraits der wortgewandten Woolley-Brüder, das erhabene Konterfeil des legendären Thomas O’Dalle und die schillernde Silhouette der Gracie Mac Deara, die in der »Nacht der Hoffnungen« 46 fountische Männer tötete und noch im Sterben ihrem Vergewaltiger und Mörder seine Männlichkeit abschnitt. Sie und so viele weitere Heroen und Amazonen unserer Geschichte starren mich an, die vergessenen Denker und verkannten Visionäre. Ihre Gemälde künden von Ehre und Tapferkeit; von Aufopferung und dem Lächeln großer Männer und Frauen, die noch im Grabe das Lied der Wilden Mähre sangen, bevor der letzte Nagel in das wurmstichige Holz gerammt wurde. Welch wunderschöner, unheimlicher, melancholischer Ort dieser Pub doch war. Bis an den Rand aufgefüllt mit alten Geschichten und beißenden Spirituosen, befreit von der Cromwell’schen Geißel und losgelöst von den teeschlürfenden Besatzern. Laura O’Rourke muss eine fantastische Frau sein. Ich genieße den Weg durch die Tischreihen, erwidere das begrüßende Nicken der Betrunkenen und Verdammten, schenke der progressiven Damenrunde in ihren kurzen Kleidern und schwarzgeschminkten Augen ein anerkennendes Lächeln. Ein schöner Ort für die Hassenden und Träumenden, und doch ein zugleich so trauriger Ort für die Kinder des Grüns.
      »Entschuldigung?«
      Das pummelige Barmädchen, kaum jünger als ich es bin, schaut gedankenverloren von ihrem dreckigen Putzlappen auf. Zwei große, azurblaue Augen blinzeln mich an und verraten eine unsichere Persönlichkeit, die hinter weichem weißen Fleisch bibbert. Dieses Geschöpf passt in dieses Lokal, wahrlich. Das seidige orange-flammende Haar, die dezenten Sommersprossen und unscheinbaren Nasenflügel. Ihre gelbroten Brauen tänzeln, während sie unbeholfen wispert:
      »Willkommen im ›Cailín's‹*, der ältesten Bar der ganzen Insel. Was darf's sein?«
      »Ich habe hier eine Verabredung mit jemandem«, antworte ich mit sanfter Stimme, um diese hinreißend-schüchterne Kreatur nicht zu verschrecken. Sie erinnert mich an eine satte Knospe. Irgendwann wird sie erblühen und schöner strahlen als wir alle.
      »Wen wollen sie denn treffen?«, fragt sie gehemmt und leise, beinahe vorsichtig und streift mit verstohlenen azurblauen Blicken durch die Reihen der versoffenen Überbleibsel großer Taten und mächtiger Worte. Sie scheint ratlos, weshalb ich sie schnell errette:
      »Ich suche Ulysses McKenna. Er erwartet mich, denke ich.«
      Lese ich…Überraschung in ihrem vollen, milchweichen Gesicht? Nein. Angst, Schock, Erregung? Zitternd deutet sie auf eine der hinteren Bankreihen, die in einer abgeschlagenen Ecke der großzügig geschnittenen Schenke tiefgrüne Polster und schwarze Tischplatten verheißen. Ich folge ihrem nervösen Finger, folge ihrem verstörten Ausdruck - und gelange zu einem abgehungerten, knapp 13-jährigen Jungen in löchrigen Hemdsärmeln, der in ein dickes Buch mit komplizierten Wörtern und langen Sätzen versunken scheint. Seine moosgrünen Augen rennen über das Papier, seine dürren Finger blättern beinahe durch die eng beschriebenen Seiten. Er wurde mir anders beschrieben, vollkommen anders. Ich sage »Hallo«, er schaut auf…gelangweilt. Das strähnige blonde Haar fällt matt in seine Stirn, durchwühlt die fade Blutleere seiner Haut. Ich lächle. Er schnaubt:
      »Was?«
      »Ich suche Ulysses.«
      »Und ich suche eine billige Hure ohne Filzläuse. Bist du eine?«
      Perplex über diese unerhörte Antwort aus dem Mund dieses Jungen, schüttele ich den Kopf - vermutlich entrüsteter, als es meinem Auftritt dienlich ist, denn der unausstehliche Bengel wendet sich grummelnd ab.
      »Dann verpiss dich gefälligst, bevor dir hier die Fotze bis zum Kinn aufgerissen wird.«
      Mir dämmert, wen ich hier vor mir habe. Vor ihm wurde ich gewarnt.
      »Mein Name ist Moira«, gebe ich mich dennoch höflich. Auch wenn ich keinerlei Höflichkeit zu erwarten habe. Etikette ist Etikette, ich stamme nicht aus diesem sündigen Hoolahara und werde es zeigen.
      »Ich sagte, du sollst dich verpissen!«, rotzt er und durchbohrt meinen Schädel mit vernichtenden Blicken. Willst mich wohl einschüchtern, hm? Brian O’Mara, der tollwütige Fuchs von Hoolahara. Eine sonderbare Ehre, die mir da zuteil wird.
      »Und ich sagte, ich suche Ulysses. Ulysses McKenna. Ich soll ihn hier treffen.« Mich verschreckst du nicht.
      »Was willst du von Ulysses?«
      »Das geht nur ihn und mich etwas an, Brian«, wagen meine Lippen zu surren. Ich habe gewiss keine Angst vor einem kleinen Jungen in Shorts. Lächerlich. Seine Augen flimmern, das grüne Moos wächst über die schwarzen Ränder der Pupillen. Wie ein bockiges Kind erhebt er sich von seiner Bank.
      »Fick dich. Ich und Ulysses sind eine Person. Du redest mit ihm, also redest du auch mit mir. Oder gar nicht. Was willst du von uns?«
      Seufzend überlege ich, mich einfach zu setzen. Aber wozu? Brian O’Mara, der Genius im Land der Schläger und Schafböcke, wäre zu stur und zu überheblich, um mir auch nur einen Moment lang zuzuhören. Selbstsicherheit ist eine Tugend, Arroganz eine Schwäche. So, wie du es mir beigebracht hast, Cathal, werde ich diesem Bengel entgegentreten.
      »Ich habe eine Verabredung mit Ulysses McKenna. Nicht mit dir. Also bring mich zu ihm, oder sonst…«
      »Sonst was?«, raunt Brian bösartig und funkelt mich herausfordernd an. Wollte er sich wirklich mit mir prügeln? Wie barbarisch - und wie typisch für das Shamrock County.
      »Brian…« Eine vertraute Stimme, zart und rein. Ah, die Knospe. Sie scheint noch verletzlicher als zuvor. Junge Liebe ist eine grausame Sache, nicht wahr?
      »Alles gut, Étaín.«
      Wie ruhig und samtig die Stimme des Fuchses klingen kann. Unverhofft. Schön. Étaín errötet, ich schmunzele.
      »Ulysses…erwartet sie…«
      Meine Brauen heben sich, gegen meinen Willen. Überrascht mich das so sehr? Meine Beine staksen mechanisch, wieso? Mein Herz rast, wieso? Zumindest entkomme ich diesem unerträglichen Brian O’Mara, der mich leise mit Flüchen belegt. Blöde Schlampe, dreckige Hure. Welch charmanter kleiner Kerl. Die pummelige Rothaarige - Étaín, glaube ich - führt mich gen Hinterausgang. Nur eine unscheinbare, mattgrüne Tür, die sich kaum von der dunkelhölzernen Täfelung abhebt. Ihre dickliche weiße Hand öffnet sie, deutet mich hindurch und schließt sie hinter mir. Ich stehe in einem dunklen, von den Straßen nicht einsehbaren Hinterhof. Perfekt. Verdammt.
      »Ulysses…?«, tastet sich meine Stimme durch die Dunkelheit und berührt das tiefe, unheilvolle Grollen eines gewaltigen Tieres. Ich weiche jäh zurück, als sich seine Augen blitzend und braun im Zwielicht abzeichnen. Ein riesiger Hund, schwarz und rötlich zottelig, trabt wie ein Wolf auf mich zu. Ich bemerke zu spät, dass er mich seinem Rudel entgegen treibt. Plötzlich, eine feuchte Hitze in meinem Rücken. Dutzende dieser verlausten Biester umzingeln mich, sind überall, knurrend und Zähne fletschend. Sie nähern sich. Die Tür?! Verschlossen! Nein! Ein Pfiff, der durch die Dunkelheit schießt und die Monster aufschreckt. Wimmernd und mit eingezogenem Schwanz ziehen sie sich zurück, kriechen an meinem Körper vorbei in einen wabernden Schatten. Was sehe ich? Einen Menschen…in der Schwärze. Ich sehe einen Jungen, der aus dem dunklen Winkel tritt. Die Hunde, wahrhaft gewaltige Ungeheuer, folgen ihm treu und unterwürfig. Ulysses McKenna, der scheue Hund von Hoolahara…zu meinen Diensten?
      Er war weder ein sonderlich großer noch hübscher Junge. Dicke dunkelblonde Lockenstrudel wirbeln chaotisch auf seinem runden Schädel und quirlen über die mürrisch gefaltete Stirn und launischen blonden Brauen, um sich über den Ohren wie auftürmende Wellen zu erheben und entfernt an die gekräuselten Hörner eines Widders zu erinnern. Sein breites, sperriges Gesicht ist jung für sein Alter, die stechend gelbgrünen, giftigen Augen dafür vergreist. Wütend und verschroben. Ein untersetzter, bulliger Junge in kariertem Flanell und Altherrenhosen. Ich versuche, nicht auf seine Lippen zu achten, die sich kaum merklich spannen. Hinter ihnen müssen die schiefen, verwahrlosten Zähne liegen, vor denen ich gewarnt wurde. Starre sie niemals an, Moira. Niemals. Tief einatmen, einen Schritt vortreten. Die Hand zum Gruß erheben.
      »Ulysses? Ich freue mich, dass wir uns endlich persönlich kennenlernen!«
      Seine radioaktiven Augen brennen durch die schummrige Dunkelheit des Hinterhofs, mustern meine Hand, schnellen in mein Gesicht. Unheimlich und wunderschön.
      »Ja…Ich freue mich auch«, nuschelt er betont freundlich. Vermutlich gibt sich seine Zunge größte Mühe, einigermaßen klare Worte durch seine verlotterten Zähne zu bugsieren. Getrieben ergreift er meine Hand, fühlt sich sichtlich unwohl. Ich verkürze die Begrüßung, wofür er dankbar scheint. Die gewaltigen Hunde observieren uns, jede meiner Bewegungen ist ihnen offenbar zuwider. Mutig, Moira. Mutig. Rede!
      »Wollen wir gleich zum geschäftlichen Teil kommen?«
      »Das liegt bei Ihnen«, murmelt er halblaut. Seine Stimme hat einen beruhigend dunklen Klang, wie die tiefe Ruhe eines alten Waldes.
      »Bitte, nenn mich Moira. Wir sind doch längst nicht so alt.«
      »Okay…Moira. Ich hoffe…« Seine Oberlippe scheint sich an einem hervorstehenden Schneidezahn zu verfangen. Blut tropft seinen Mundwinkel hinab, was ich zu ignorieren vorgebe. Ebenso wie er. »Ich hoffe, Brian hat Sie nicht…zu sehr aufgeregt? Er kann sehr unhöflich sein, wenn er sich bedroht fühlt…«
      »Bin ich denn eine Bedrohung?«, grinse ich. Mein Lachen hallt durch die Hintergassen. Charmant. Ulysses ist sympathischer als erwartet. Wahrlich, wie ein scheuer Hund.
      »Sie sind…ähm…du bist eine Veränderung«, grummelt er und wischt sich mit dem Handrücken das Blut von den Lippen, »Brian ist zu intelligent, um Veränderungen nicht als…naja, als Bedrohung zu betrachten.«
      »Aber diese Veränderung ist nötig«, argumentiere ich.
      Ulysses nickt. »Ja. Das weiß er auch. Keine Sorge. Wir stehen hinter euch.«

      *Saoirse: Aussprache
      *Láire: Aussprache wie (Trafalgar^^) Law + re, Lawrhe (Betonung auf a-Laut)

      * Cailín: Aussprache "Colleen"

      Kapitel 121 - Der Herold des Bastardkönigs

      Ein Hauch von Fluch rasselte wie das siechende Keuchen einer schwarzen sterbenden Lunge durch die zerborstenen Steinhallen und eingestürzten Flure des Zuckerschlosses, welches in seinen letzten Stunden den Winterwinden der eisverdammten Insel erlag. Über Hunderte von Jahren hatte es als Manifest des menschlichen Willens gedient, Gott zu verehren, um seinen leeren Thron auf Erden zu besteigen; doch nun schwand der heilige Schein der elektrischen Engel und die schweren Schneeflocken fraßen sich in ihre Gedärme.
      Carla schlitterte auf ihren hohen, schwarzen Absätzen unkontrolliert durch die verschneiten Gänge und krallte sich mit Mühe und Not an allem fest, was einen sicheren Stand verhieß: Einem gebrochenen Säulenfuß, einer gefallenen Badewanne, dem runden, weichen Busen eines pummligen Fräuleins um die Dreißig.
      Erschrocken wich die Schwarzhaarige zurück, hintenüberfallend, und stakste orientierungslos an die gegenüberliegende Wand des kleinen Salons, in dem sich das gackernde Lachen der »Bärin von Andarta« seltsam verzerrt in den bloßliegenden Nachthimmel stahl.
      Gráinne fand in den schlangengrünen Augen Carlas eine urtümliche, instinktive Angst und veranlasste ihre kleinen, vollen Lippen zu einem unschuldigen Schmunzeln. Vielleicht, um das Eis zu brechen; vielleicht, um Carla in trügerischer Sicherheit zu wiegen.
      »Du bist Carla Griswold«, stellte Bloom gelassen fest und zurrte sich den Gürtel ihres dunkelbraunen Pardessus enger um die kurvenreiche, etwas aus der Form gefallene Taille.
      »Und du bist die ›Bärin von Andarta‹, Gráinne Bloom«, entgegnete Carla argwöhnisch, während sie sich wie eine schwarze Katze an die Wand presste. Ihr missfiel die Anwesenheit dieser Frau, die in den grünen Landen den Ruf einer lebenden Legende innehatte und mit Taten zu prahlen wusste, die eines antiken Heros würdig gewesen wären. Diesen Gedankengang unter den rabenschwarzen Strähnen vermutend, kramte Bloom einen Batzen Stolz hervor, bevor sie keck grinsend fragte:
      »Wollen wir kämpfen?« Carla schien überrumpelt, was Gráinne gütlich stellte. »’Kay, dann nicht. Wäre eh kein fairer Kampf geworden.«
      »Unterschiedliche Gewichtsklassen?«
      »Wie bitte?!« Sich zu einer gewaltigen, violetten Henne aufplusternd, richtete sich Bloom brausend das Bloomer-Kostüm, als stürze sie sich in eine Barschlägerei. Diesmal begegnete die Frau in Schwarz dem drohenden Zeigefinger jedoch mit kalkulierter Geisteskühle.
      »Du willst Harley, nehme ich an?«
      Gráinne hielt schnaubend inne. »Vielleicht. Weißt du, wo er ist?«
      »Ich weiß, wo er sein könnte.«
      »Und ich weiß, wo dein Kopf gleich sein könnte«, blubberte die Bärin patzig, »Nämlich zwei Fuß tief in deinem Arsch. Also spuck’s aus! Wo ist er?«
      Carla lächelte verstiegen und flanierte wie eine diebische Krähe vor der Braunhaarigen auf und nieder. Sie spürte, dass ihr an diesem Abend kein Leid widerfahren würde, solange sie ihre Trümpfe zur rechten Zeit ausspielte; und Harley war selbst nach all den Jahren noch immer das versteckte As in ihrem Ärmel. Als Bloom ungeduldig zu werden schien, konstatierte Carla schließlich:
      »Du willst Harley, ich will eine Zukunft. Wir könnten einander helfen.«
      »Was ich will«, schnalzte Bloom forsch, »Ist ein Liebhaber mit Pferdeschwengel und dir das Grinsen aus dem Gesicht zu prügeln. Zahn für Zahn. Also reiz mich nicht.«
      »Wollt ihr ihn lebend?«
      Gráinnes bebender Schmollmund, zusammengepresst und mürrisch wie das Gebiss einer alten Jungfer, gab Carla ihre Antworten. Die Frau in Schwarz verengte die schlangenhaften grünen Augen, verzog die schwarzen Lippen zu geschmeidigen Rabenklauen und wisperte, im dunklen Einklang mit den heulenden Winden dieser kalten, einsamen Nacht:
      »Ich kann ihn euch liefern, aber…Harley hat sich längst verloren in seinem Stil, seinem Luxus und seinen…erlesenen Gästen. Sein ganzes Netz ist ihm entglitten. Er ist nur noch eine Fliege, die sich für die Spinne hält.«
      »Deswegen sind wir hier«, bemerkte Bloom unbeeindruckt, was wiederum Carla nicht zu beeindrucken schien. Beide Frauen waren einander nun so nah, dass sie die pulsierenden Äderchen in den Augen der anderen spüren konnten, und duellierten sich im Geiste bis zum blutigen Ende.
      Carla setzte zum Stoß an. »Ich will mit ›Limerick‹ sprechen.«
      »Das willst du nicht«, versicherte Bloom ernst, ohne die Frau in Schwarz überzeugen zu können. Die leichenweiße Wange Carlas strich sanft über das kleine, runde Ohr der Bärin, bevor die sündenschwarzen Lippen atemschwanger raunten:
      »Ich weiß, was ich will. Ich will leben

      Zurück in der Gegenwart

      Kriege enden, wenn gebrochene Männer ihrer Niederlagen überdrüssig werden und sich in die Zerstörung fallen lassen, die sie über die Welt gebracht haben. Valentine Harley mochte sich sein Scheitern nicht eingestehen, doch in seinem blutbesudelten Gesicht war die erbarmungslose Geschichte der verlorenen Schlacht eingebrannt und der Krater, in dem er hockte, kündete von seinem tiefen Sturz in die Hölle der Versager und Geschundenen.
      Wie viele kleine und große, junge und alte Männer hatte Bloom bereits an diesem Scheideweg des Schicksals gesehen? Wie vielen hatte sie ihre Hand gereicht und wie viele eingefallene Schultern getätschelt, bevor sie sie für ihre Schwäche und Ignoranz hatte büßen lassen? Sie näherte sich Harley, wie man sich einem Leichnam nähert - mit Respekt und dem ungewissen Irrglauben, der Leib könnte sich aufbäumen und unter die Lebenden mischen wollen.
      »Dein Penis ist Schuld, weißt du?«, merkte die Braunhaarige beiläufig an, als Harley endlich aus seiner egozentrischen Träumerei aufschreckte und ihr Erscheinen bemerkte, »Ihr Männer seid alle gleich. Ständig müsst ihr etwas aufspießen. Töten, um des Sieges Willen oder Kämpfen, um eure Feinde auf den Knien zu sehen. Dieser prickelnde Drang, die Hose aufzuknöpfen und eure kleinen Dolche in Fleisch zu stoßen. Umso länger ich mit Männern wie dir zu tun habe, desto klarer wird mir, dass euer ganzes Leben ein großer verzweifelter Pisswettbewerb ist. Ich meine, dieses Schloss hier?« Wie eine dicke Märchenfee drehte Bloom eine grazile Pirouette. »Goldene Säulen überall und diese bunten, hohen Türme? Ich bitte dich. Typische Überkompensation, wenn du mich fragst. Stell dir nur mal vor, wir Frauen würden überall riesige Vaginas aufbauen.«
      Ein widriges Knirschen unterband in diesem Moment den erbaulichen Monolog Gráinnes und verlagerte die Aufmerksamkeit der Bärin auf den schwerverletzten Valentine Harley, der unter schwindelerregenden Schmerzen den ausgerenkten Nacken gestreckt hatte. Die silberklaren Augen des Hermelins leuchteten wie Monde aus dem blutig-dunklen Gesicht und beschienen Blooms errötende Pausbacken. In diesem Moment erkannte er sie - was Bloom durchaus ehrte.

      Reflexartig riss Harley seine Augen auf, in deren silbernem Glanz das Licht der diamantenen Kronleuchter weißgolden aufschimmerte, und blinzelte gegen das Bedürfnis an, einen allumfassenden Kurzschluss durch das gesamte Schloss zu jagen.
      »Wo ist Goldfarn?«, fragte er schlaftrunken in die geschrumpfte Runde vor sich. Carla und Dionisia hingen lustlos wie Traumfänger auf den bequemen Polstersitzen; personifiziertes Gähnen.
      »Wieder in der Menge. Versucht, die Escorts von den Schlampen zu trennen«, sagte Carla gleichgültig, sich an den hochauflösenden Bildern von Luca Briatores Todeskampf erfreuend.
      »Aha.« Harley quetschte sich die Müdigkeit aus den strohblonden Brauen, als drückte er einen unliebsamen Pickel aus, bevor sich seine Aufmerksamkeit auf ein molliges Fräulein verlagerte, deren buschige braune Zöpfe wie Bärentatzen aus dem Sud der Feiernden und Sadistischen emporragten. Für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke, sie nickte dem Hausherren flüchtig zu - und verschwand so schnell wieder in der Masse fantastisch verrenkter Leiber, dass Harley bezweifelte, tatsächlich aus seinem Sekundenschlaf erwacht zu sein. Realität und Traum verschmolzen mit jeder schlaflosen, drogenbesessenen Nacht weiter zu dem Golem, dessen Gesicht jedes Gesicht und immer zum Hinschauen geneigt war. So wie Harley ein Gesicht zum Hinschauen hatte, welches er nun gen Lorca richtete.

      »Was bist du nicht für’n hübscher Kerl«, stellte Bloom spontan fest und beugte sich hinab, um seine grüngeschwollenen Wangen zu kneifen, »Ich meine, das ganze Blut und die Verletzungen und so weiter…und trotzdem siehst du immer noch bedeutend besser aus als alle Männer, die ich je rangelassen habe. Das ist deprimierend.«
      »Niemand ist deprimierender als ich, glaub mir«, murmelte Harley plötzlich aus einer Kehle, die in Selbstmitleid ertrank. Der Stolz, der seine markanten Kieferknochen und erhabenen Wangen seit den Tagen der Geschlechtsreife vergoldet hatte, war wie ein falscher Zauber abgeblättert und hatte eine tiefe Kerbe hinterlassen, in der ein gebrochener Mann kauerte. Bloom wurde gar mitleidig im Angesicht dieses atemberaubenden Verlierers, den seine Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit in einen hinreißenden Sünder verwandelten. Verzückt schürzte sie die kleinen, vollen Lippen:
      »Och, armes kleines Baby. Nun sei mal nicht so streng mit dir.« Schwungvoll zog sie sich an ihren prallen Brüsten in die Luft, nachdem sie Harleys Wange gepatscht hatte. »Du hast vielleicht nichts mehr, wofür es sich zu leben lohnt, aber wenn es dich tröstet…«
      Annähernd erwartungsvoll blickte Harley empor, nur um erneut tief zu fallen.
      »…Wenn’s dich tröstet, du hattest auch keine Chance. Ich meine, komm schon. Hast du echt geglaubt, hier als strahlender Sieger vom Schlachtfeld zu ziehen? Mit Trompeten und Fanfaren und Callaghans Schädel auf deinem Speer? Der Kerl ist wie eine göttliche Heimsuchung. Mit Feuer und Finsternis und allem drum und dran. Du müsstest mal die Akte sehen, die die Regierung angelegt hat. Liest sich wie eine religiöse Offenbarung über das Ende aller Tage. Übrigens…« Gekonnt fischte sie einen kleinen schwarzen Schlüssel aus ihrem üppigen Dekolleté. »Wir müssen langsam los. Dein tolles Schloss macht’s nicht mehr lange.«

      Eingestürztes Dachgewölbe

      Durch die dunkelste Nacht, durch die spitzen Riffe des geborstenen Holzes, durch die toten Leiber gebrochener Deckenstühle jaulte der Wind und schmiegte sich an das sanfte Zwitschern einer Stimme, die mit unschuldiger Zunge süße Worte wisperte.

      ~Jean Petit qui danse~
      ~Jean Petit qui danse ~
      ~De son doigt il danse~
      ~De son doigt il danse~
      ~De son doigt, doigt, doigt~
      ~De son doigt, doigt, doigt~

      In einem anderen Leben, in einem Leben der Liebe und des trauten Glücks, hätte Cassiopeia Triagast in diesen Lauten Frieden und Balsam finden können. An Tagen, die vom Duft warmer Plätzchen und roter Rosen erfüllt wären und nicht im diesigen Dunst fahlen Tabaks oszillierten wie abgehalfterte Drogenfantasien. In Stunden, die mit Kinderlachen und Gute-Nacht-Geschichten ausklingen. In dieser ihrer Welt aber schwelte die Zigarette und brannte ein tiefes Loch in die Dunkelheit des zu Boden gekrachten Dachstuhls, durch dessen bedrohlich knarzende Überreste die Rothaarige in dieser Sekunde watete. Den beißenden Rauch wie ein offenes Feuer hinter sich her ziehend, schritt sie durch das Leichenfeld aus Holz, Stein und Schnee. Der liebliche Gesang geleitete sie.

      ~De sa main il danse~
      ~De sa main main main~
      ~De son doigt doigt doigt~
      ~Ainsi danse Jean Petit~

      Cassiopeia erreichte die fliegende Festung der Unschuld mit kalter Entzückung und überraschten Bernsteinaugen, in deren feurigem Glanz die gewaltigen Ruinenbrocken wie absonderliche Meteore schwebten. Einen gewaltigen fliegenden Steinkreis formend, rotierten die Überreste des Dachwerks gleich Monden um einen surrenden Kern, dessen blaues Strahlen nur selten durch die aufgebrochenen Risse schimmerte und augenblicklich wieder verschwand. Langsam und vorsichtig näherte sich Cassiopeia diesem luftigen Fort und suchte nach einer Möglichkeit, die unaufhaltsame Bahn der kreisenden Steinmonumente zu unterbinden. Soeben triefte eine schmale, zähe Schliere schwarzen Blutes aus ihrem Zeigefinger, als sich die Festung jäh verformte und wie ein Sarkophag aufklaffte, um sich als kolossale steinerne Riesenpranken um den kleinen, verletzlichen Körper der Ondine LeMaire zu schlingen. Große, reine Smaragde glotzten kalt und einsam durch Cassiopeia hindurch und jagten der abgebrühten Rothaarigen einen rasenden, unwillkürlichen Schauer durch die Glieder. Das tropfende Blut zog sich in ihre Adern zurück - und gefror gleichsam mit dem tiefroten Lächeln auf den gewundenen Lippen.
      »Was bist du nur…?«, fragte sie Ondine, sich selbst und jede geneigte Instanz über und unter dieser Welt, bevor sie einen wagemutigen Schritt auf das überwältigende Geschöpf zusetzte und die Hand nach diesem geheimnisvollen Kind im Zentrum des künstlichen Kosmos ausstreckte, »Komm. Du bist jetzt sicher. Wir bringen dich hier raus.«
      Tröstende Worte, die die schneeweißen Pausbacken der kleinen Ondine jedoch nicht zu erwärmen vermochten. Fromm, aber bestimmt schüttelte das Kind die königsblaue Mähne und wies die zyklopischen Felspranken mit einer simplen Geste ihrer winzigen Händchen an, sich drohend zu ihren Seiten aufzubauen. Das kleine Mädchen erhob die monolithischen schwebenden Fäuste und schien festentschlossen, diese urgewaltigen Waffen gegen jede Bedrohung einzusetzen.
      »Ich mag dich nicht«, konstatierte sie schnell und ehrlich, wie nur Kinder schnell und ehrlich sein können, »Du hast mich gepiesackt und geärgert. Geh weg.«
      »Die Frau, die dich bedrängt hat, war nur eine Rolle, die ich spielen musste. Ich bin gewissermaßen Schauspielerin. So wie du.«
      »Geh weg. Ich bin keine…Schau-Spie-Le-Rin.«
      »Und ob«, bekräftigte Cassiopeia gelassen, sich eine weitere Zigarette anzündend und Ondine über die glühende Flamme hinweg röntgend, »Du spielst mir vor, keine Angst vor mir zu haben. Du hast Angst. Hättest mich aber fast getäuscht, kleine Ondine.«
      Die kleine Ondine schien ungehalten. Auf ihrer weißen, hohen Stirn wölbten sich unzufriedene Fältchen und das tiefe Blau ihrer markanten Augenbrauen versank in murmelnden Schatten, die unheilvolles Dunkel in die einstmals glanzvollen grünen Iriden bluteten. Die Unschuld schien aus Ondines kleinem Körper geflohen zu sein, und nur Zorn und Trotz blieben zurück.
      »Ich will, dass du gehst!«, keifte der winzige Mund und befahl den riesigen Pranken des Golems, über Cassiopeias Haupt niederzugehen wie die allmächtigen Hände eines erzürnten Gottes. Die Rothaarige akzeptierte die niederberstenden Findlinge, aufgereiht und ineinander gesetzt wie lebendige Puzzles, und ließ den Untergang geschehen. Platschend fügte sich ihr Körper dem donnernden Steinschlag und rann als zerquetschte, bluttriefende Suppe durch die bröckelnden Fältchen der dröhnenden Hände. Ondine blieb stoisch und mürrisch, während sich Cassiopeia aus den Fluten des Blutes erhob wie eine Sirene, surrend:
      »Fühlst du dich jetzt besser?«
      »Nein!«, bockte Ondine, »Du bist noch hier!«
      »Und ich werde nicht gehen. Du bist viel zu interessant.«
      »Du hättest aber gehen sollen«, wisperte Ondine plötzlich, mit einem gänzlich veränderten Ausdruck auf dem runden, nunmehr leicht geröteten Gesichtchen. Mit der geisterhaften Aura, die das schneidende Heulen des Windes gefrieren ließ und das Fundament des Schlosses tiefer im eisigen Schnee zu versenken schien, hauchte sie plötzlich leise und maliziös:
      »Ich hab dir doch gesagt, er findet dich.«
      Einem Moment der Verwirrung folgte die Sekunde des Schreckens, bevor sich Ondine wieder in ihren zerrütteten Palast aus Geröll murmelte und Cassiopeia als blutrote Woge der gewaltigen, aber ungezielten Schnittwelle entging, welche sie zu enthaupten versuchte. Strudelnd rollte der rote Strom die Wände hinauf, sich gleich einem fließenden Stalaktiten in einem wirbelnden Tropfen vereinend und von den Überresten des eingestürzten Daches triefend - direkt vor die Tentakel des aufgewühlten Meermannes, der die Agentin hatte töten wollen. Krill setzte Yubitsume erneut an, doch Haki-schwarze Finger griffen nach dem polierten, blutgetränkten Stahl und unterbanden den zweiten Vorstoß des Kraken. Ein undurchschaubares Lächeln spiegelte sich wie eine blutrote Mondsichel im blinden Weiß seiner allsehenden Augen.
      »Erwischt«, gestand sich Cassiopeia selbstironisch ein, während Krill die schmalen Lippen verzog.
      »Halte dich fern von ihr.«
      Schmunzelnd entließ die Rothaarige Krills Klinge aus ihrer Gewalt, als sich Shrimati aus den Schatten hinter dem Meermann schälte und ein erquicktes »CASSIE!« quietschte.
      »Vertagen wir das«, schlug Cassiopeia nonchalant vor, worauf Krill atemlos abrückte und der unaufhaltsamen Shrimati den Weg ebnete, um ihre Kollegin in eine überbordende Umarmung kerkern zu können.
      »Shi-Shi«, keuchte Cassiopeia unangenehm berührt, sich mehr schlecht als recht des ungezügelten Klammergriffs der jungen Frau erwehrend, »Wie schön, dass du überlebt hast.«
      Schockiert wich Shrimati zurück - zu Cassiopeias Misere jedoch noch immer ihre Schultern gepackt - und haspelte entrüstet:
      »Nat-t—türlich bin ich noch am Leben. Was für eine Frage…aber ich bin für dich durch die Hölle gegangen. Soll ich mal durchzählen, wie oft ich beinahe über die Klinge gehopst bin?«
      »Nicht nötig. Seien wir einfach froh, es beide geschafft zu haben«, erwiderte Cassiopeia sanft und schob sich möglichst beiläufig, aber doch zielstrebig aus dem aufdringlichen Griff ihrer Kollegin. Die Psychiaterin hasste Körperkontakt, der ihr aufgedrängt wurde; und sie hasste fremde Körper, die sich ohne irgendeine Aussicht auf einen Orgasmus gegen den ihren pressten.
      Sie windete sich aus der Verantwortung, so etwas wie ein Mensch zu sein und fokussierte Krill, der in ihrem Rücken mit Ondine stumme, blinde und taube Ränke schmiedete. Das Spiegelbild des lächelnden Mädchens versilberte die weißen Augen des Kopfgeldjägers und das Lächeln der kleinen, weichen Lippen war des Lächeln des Teufels.
      »Sie ist faszinierend«, teilte Cassiopeia ihre Gedanken mit dem Kraken, ohne Ondine auch nur einen Blick zuzugestehen, »Wie habt ihr euch gefunden?«
      »Wir fanden uns an einem Ort, der diesem nicht unähnlich ist«, antwortete Krill ehrlich und zugleich kryptisch, kaum verstiegener als die tiefgrünen Augen Ondines, »In einem Gefängnis aus Lügen und Stolz.«
      »Was?«, schnalzten Shrimatis exotische Lippen verwirrt, vermochten die Aufmerksamkeit des Kraken jedoch nicht auf sich zu lenken. In diesem Moment existierten nur zwei Menschen in der schwarzen, nassen Welt des geheimnisvollen Meermannes: Ondine, die er um jeden Preis zu schützen suchte, und Cassiopeia Triagast - die Frau, die sich seinem Mantra wie eine Dämonin entzog. Krills Geist wetzte sich an den Ecken und Kanten ab, die Cassiopeias makellos gereifte Haut so perfekt zu verbergen wusste. Die roten Brauen der Undurchschaubaren spannten sich, als Krill ungewohnt direkt und bedrohlich flüsterte:
      »Ondine untersteht meinem Schutz. Belästige sie, berühre sie, tue auch nur einen Atemzug in ihre Richtung - und ich schneide dir das Herz raus!«
      »Ich verstehe«, erwiderte Cassiopeia frostig, während Shrimati bibbernde Angstperlen schwitzte und der Wind in Erwartung einer Katastrophe aus dem Dachstuhl in die Nachtluft flüchtete. Die gespenstische Stille fraß Seelen, bevor ein gewaltiges Dröhnen das gesamte Schloss erbeben ließ und jedes weitere Wort zermalmte.
      »Wir sollten gehen«, bemerkte Krill, worauf Ondines zartes Händchen seine langgliedrigen Finger umfasste.
      »Das sollten wir wohl«, flüsterte Cassiopeia; undefinierbare Hintergedanken in den Untiefen ihres roten Verstandes wie Fäden verknotend, bis Shrimati sich angsterfüllt an die Schulter ihrer Kollegin schmiegte und ihr so jeden Nerv tötete.

      Krater

      »Was ist das für ein Gefühl?«, fragte Bloom den vor Schmerz und Winterkälte zitternden Hermelin, der, seiner Pracht und seines Pelzes beraubt, geschunden und in Ketten gelegt zu ihren Füßen kauerte. Tief schaute sie in das strahlende Silber seiner trostlosen Augen, während sie sich gemächlich niedersinken ließ und gurrte:
      »Von der Person verraten zu werden, der man am meisten vertraut…Es tut weh, nicht wahr? Ich kenne dieses Gefühl. Aber wie fühlt es sich für dich an? Fühlst du Hass, oder Trauer? Verzweiflung oder Zorn? Verachtung oder Einsamkeit?«
      »Mach mich los«, ächzte Harley schelmisch, »Und ich sage es dir.«
      »Nicht so voreilig«, rügte Bloom mit erhobenem Wurstfinger, »Kein Fummeln beim ersten Date. Ich bin nicht nur hier, weil das Sternenlicht meinen Kurven so schmeichelt.«
      Harley verstand nicht - seine bohrenden Kopfschmerzen ließen ihn nicht verstehen - bis Gráinne die runde Handfläche öffnete und ein ominöses Mal offenbarte, das im Dunkel der Nacht fluoreszierte wie exotische Anemonen im Mondlicht. Nur träge gelang es Harleys gebeutelten Nerven, das mythische Zeichen in seiner Gänze zu jenem Ehrfurcht gebietenden Tier zusammenzusetzen, dessen verfluchtes Abbild auch die verhasste Teleschnecke in Harleys Arbeitszimmer geziert hatte. Der Schädel des machtvoll gehörnten Schafbocks, der Harleys schreckliches Bündnis mit dem gnadenlosen »Limerick« symbolisierte, leuchtete in den neongrellen Farben eines grausigen Regenbogens auf Blooms Handfläche.
      »Was…ist das? Was…bist du?«
      »Ich bin wie du. Vom Teufel geküsst. Es braucht nicht mehr als einen Bissen, der so verhängnisvoll ist wie…naja, ein guter Kuss. Oder ein charmantes Wort. Ich aß als Mensch und wurde zu etwas gänzlich…anderem. Ich wurde zum Herold, Schätzchen.«
      »Wessen…«. Harleys wundgeplatzte Lippen eiterten Speichel und Blut. »…wessen Herold?«
      Lächelnd erwiderte Bloom:
      »Ich bin der Herold des Bastardkönigs, Dummerchen. Und nun sei ein braves Lamm und lass dich vom Bock besteigen. Lehn dich vor und denk an grünes saftiges Gras.«
      »Nein…was…was hast du mit mir vor?!«, japste Harley verzweifelt, während sich das glühende Konterfeil des Schafbocks seiner geschwollenen Stirn näherte.
      »Ich nehme dir die Angst. Und den freien Willen«, feixte Bloom, »Aber nichts ist umsonst, huh?«
      »Nein!«, fauchte Harley tretend und schlagend und kettenrasselnd. Fruchtlos gegen das Unvermeidliche ankämpfend wie ein Lamm auf der Schlachtbank. Bloom wurde ungeduldig.
      »Jetzt sei kein-?!«
      Plötzlich spürte sie martialische Finger, die sich durch das buschige Fell ihrer kugelrunden Zöpfe pflügten, das weiche Braun packten und ihren voluminösen Körper hochrissen. Nun war sie es, die wie ein hilfloses Tier strampelte, bevor eine massive schwarze Faust ihre Lippen spaltete. Blutsprudelnd krachte die Bärin von Andarta in einen gewaltigen Geröllhaufen, der einst Harleys Schlafzimmer gewesen war.
      »Stagman!«, feierte der Verzweifelte den unerwarteten Auftritt seines erztreuen Leibwächters wie die Wiederauferstehung eines Heilands, »Gott sei Dank! Schnell, mach mich los! Die Fette hat einen Schlüssel für die-«
      »Die FETTE?!«, donnerte es augenblicklich durch die zugigen Überreste des Schlosses und brandete über die gesamte Insel hinweg, »Ich hab mich wohl verhört!«
      Gráinne Mayread Bloom barst wie ein Wal aus den steinernen Fluten, die sie verschlungen hatten, und stampfte zornentbrannt auf den riesenhaften Stagman zu, dessen schwarze monolithische Gestalt wie ein Berg in den Nachthimmel ragte. Der stumme Hüne zeigte keinerlei Angst, wie ein dunkler Ritter verschanzte er jede Regung hinter seiner ehernen Maskerade, löste lediglich den breiten Kragen seines derangierten Smokings. Bloom hingegen kochte. Sie zitterte, bauschte die Haare und ballte die kleinen Fäuste zu schwarzglänzenden Granaten.
      »Scheiße!«, wütete sie entfesselt, »Ihr verfluchten Drecksfotzen! Das hat man davon! Fett!? Ich bin nicht fett, du rückgratloser kleiner Schlappschwanz! Ich bin kräftig gebaut! Dicke Knochen, du Hurensohn! Du!« Ihr wuchtiger Zeigefinger schleuderte vernichtende Gesten gegen die urgewaltige Brust des stoischen Stagman. »Wie kannst du es wagen, meine Haare mit deinen Wichsgriffeln anzutatschen?! Das reicht! Schluss! Du bist tot! Und du!« Nun durchlöcherte der drohende Finger wieder Harleys Stirn. »Du bist Ulysses’ sabbernder Sklave, wenn ich mit dir fertig bin! Locker schonmal die Arschbacken, ich schieb dir meine Faust so tief hinten rein, dass du mich »Daddy« nennst!«

      Kompromisslos flog Bloom auf ihren verputzten Germa-Tretern quer durch die verwüstete Ruine, wuchtete ihre schwarzlegierte Stirn wie einen Rammbock gegen den Schritt des riesenhaften Hünen und erwartete einen jaulenden Schmerzensschrei, der jedoch ausblieb. Verwirrt drehte sie eine luftige Spirale und lugte an dem Monolithen empor, der selbst auf dem zweiten Blick kaum als Mensch zu erkennen war. Schwarze Augen, schwarze Muskeln, schwarze krause Haarspitzen; glänzend und stählern wie eine Statue aus purem schwarzen Stahl. Ihre ballartigen Schuhsohlen gegen den mächtigen Schenkel ihres Widersachers stemmend, suchte die Bärin den Rückzug und fluchte, als Stagman ihr diesen verwehrte. Abermals griff seine zyklopische Fingerwulst in ihrer braunes Haar, vereinnahmte ihren gesamten Schädel und schmetterte ihn erbarmungslos in den zerberstenden Bernsteinboden. Blut und Schuttsplitter schossen wie Schrapnelle durch die Luft, an denen sich das schadenfrohe Gelächter Valentine Harleys akrobatisch entlang hangelte. Niemand hatte es je geschafft, sich der Gewalt und rohen Stärke seines Leibwächters zu widersetzen. Niemand. Beinahe mechanisch setzte sich der »Schwarze Ritter« Stagman in Bewegung, um Blooms Schlüssel an sich zu nehmen und seinen Herren aus seinen Fesseln zu befreien. Als sein Opfer ein letztes Mal aufsah, brauste die eherne Faust erneut in dessen weiches Gesicht und erstickte jeden zweiten Versuch. Die Bärin von Andarta verschüttete unter den monumentalen Fäusten, unfähig, sich der gnadenlosen Übermacht des brachialen Molochs zu erwehren. Selbst sie, die in ihrer Heimat eine stolze Kriegerin und gefeierte Heldin war, würde nur ein weiteres Mahnmal dieses Mannes werden, der die Frevler für die Sünde bestrafte, sich einem erwählten Wesen in den Weg zu stellen; sich Valentine Harley zu nähern und ihn zu bedrohen, zu schinden und seiner Bestimmung zu berauben. Eine Erkenntnis, die auch Bloom dämmerte, kurz bevor sie sich knackender Knochen und rasselnden Atemzügen zum Trotz seitlich aus dem Grabe rollte, in das Stagman sie geworfen hatte.
      »Wo hast du ihn her?«, fragte sie den kichernden Harley mit einem falschen, blutverschmierten Lächeln.
      »Er war ein Geschenk.«
      Bloom zuckte verständig die Schultern. »Kann er gut küssen?«
      Ein Knieschlag, der eine sausende Druckwelle durch Schloss Roßkosch schleuderte und Harleys Lippen zerquetschte, donnerte gegen Stagmans Schienbein und ließ den Giganten zu Boden sinken, wo ihn Blooms schwarzglänzender Ellbogen von den Beinen riss. Schutt und Steine und ganze Brocken massiver Architektonik zerrte Stagmans urtümlicher Leib mit sich, als er eine tiefe Schneise durch das halbe Gewölbe schlug. Entsetzt suchten Harleys Augen in der aufwallenden Suppe aus Staub und Finsternis nach einem Lebenszeichen seines Vasallen, fanden jedoch nur die drohende Silhouette eines grotesken, klobigen Konstrukts aus braunen Schatten und grünen Funken. Die Lider verengend, leuchtete sein silberner Blick durch das stickige Chaos - und erkannte in Horror die Bärin von Andarta, aus deren Rücken sich ein riesiges, mit Kriegsäxten und Schlachthämmern bewährtes Wappenschild wie der massive Panzer eines riesigen Käfers erhob, auf dessen grünem Stahl das Konterfeil des verhassten weißen Schafbocks giftgelbe Blicke schmetterte.
      »Sagte ich es nicht?«, keuchte Bloom, sich reckend und streckend und Harleys angsterfüllten Gesichtsausdruck süffisant auskostend, »Ich bin der Herold des Bastardkönigs, und ich reise unter seinem Schutz!«
      Mit einem eifrigen Quietschen bugsierten die Sohlen der Germa Gráinne vor die zerbeulte Visage des geschlagenen Ritters, der knarzend und scheppernd wie ein gebrochener Golem im Geröll versank. Die stählernen Muskeln bebten, als sich sein monströser Leib aufzurichten versuchte; und ein Scheppern gellte durch die verwüsteten Hallen, nachdem Bloom den schwarzen Schädel an den Nasenflügeln gepackt hatte und über ihr Haupt pfefferte.
      Fassungslos verfolgte Harley Gráinnes unbändigen Gewaltmarsch, während Stagman gedämpfte, jammervolle Laute ausstieß und - von Schmerz und Schock benebelt - im Staub und Geröll nach seiner abgerissenen Nase suchte. Er fand sie nicht. Gráinne Bloom allein trat in sein zerbeultes Sichtfeld und reckte ihren wurstigen Mittelfinger auf Augenhöhe.
      »Das muss wehtun«, schnalzte sie gehässig, »Aber was weiß ich schon, bin ja nur die ›Fette‹…«
      Zornentbrannt hievte Stagman seinen urgewaltigen schwarzen Körper auf die Beine, holte zum alles zerfetzenden, den Himmel zerberstenden Schlag aus und schleuderte ihn wie einen Herrscherblitz gegen die kleine platte Nase der Bärin von Andarta; die die dröhnende Faust erwartet hatte und die kleine Hand erhob. Zu spät erkannte der Hüne, dass sich aus den Lebenslinien seiner Widersacherin ein Schemen schälte, der sich absurd in einem unheilvollen, metallischen Grün verformte, aus dem just zwei toxische, giftgoldene Augen brannten. Stagmans brachiale Faust traf nicht auf die weiche Handfläche Gráinnes, sondern raste gegen die sture Stirn eines schnaubenden, gehörnten Schafbocks - und zerschellte wie ein Schiff an einem Riff. Die Finger brachen, Knöchel splitterten, flogen zu allen Seiten an Stagmans ausgezehrten grünen Augen vorbei, bevor seine Handfläche, seine Elle, Sehnen und Speiche ihnen nachfolgten. Der kraftvolle, muskelbepackte Arm des Molochs platzte in unzählige blutende, fleischige Brocken und sprenkelte die schwarze Nachtluft menschenrot. Krachend schlug der Gigant wenige Meter neben Harley in die Überreste des Schlosses, einarmig und verblutend, nachdem er mit der Macht eines Meteors durch die Ruine gesaust war. Der Hausherr schien erstarrt, bis Bloom abermals vor ihm auftauchte und nicht länger zögerte, das Mal auf ihrer Hand gegen Harleys markante Stirn zu pressen.
      »Ich bin der Herold des Bastardkönigs«, surrte ihre vollmundige Stimme im heidnischen Singsang.
      »Du bist der Herold des Bastardkönigs…«, wiederholte Harley berauscht und ausdrucksleer, bevor ein grelles grünes Licht über seine Augen kroch wie ein dämonischer Parasit, um hinter den silbernen Iriden in sein Hirn zu krabbeln. Zufrieden setzte Bloom fort:
      »Und ich spreche für ihn.«
      »Dein Wort ist sein Wort«, skandierte der Unterworfene mechanisch.
      »Du wirst meinen Befehlen gehorchen, denn ich bin der Bote deines Herren!«
      »Eurem Befehl werde ich gehorchen, denn Treue schulde ich meinem Herren…«
      »Sehr schön«, feixte Bloom, fischte den kleinen Schlüssel aus ihrem üppigen Dekolleté und löste die massiven Fesseln des Valentine Harley, der sich manisch-glotzend auf die verstauchten Beine raffte und die Dunkelheit fixierte; mit den wunden Fingern das grüne Mal des Schafbocks betastend, das sich in seine Stirn gebrannt hatte, und blind einen Befehl erwartend.

      * Ondines Lied: »Jean Petit qui danse«


      Kapitel 122 - 125



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    • Kapitel 116 - Der große Harley

      Da hat es doch glatt wieder ein Buch geschafft mich vom Kommentieren abzuhalten. Nun ist das Buch ausgelesen und ich kann mich deinen nicht mehr ganz so neuen Kapitel zuwenden. ;)

      Mercedes kommt wieder zu sich, aber die entspannte Situation wird von einen Schmerz gepeinigten Harley gestört. Mercedes reagiert zum Glück schnell und ihr Bein ist noch geladen. Während Clementine sie nun erneut zusammenflicken muss, übernimmt O' Mara den Kampf. Den er für seine Erschöpfung, Verletzungen und Ausgelaugtheit sehr souverän führt. Zwar ist auch Harley durch seine Auseinandersetzung mit Krill etwas angeschlagen, aber wenn ich auf den Ausgang gewettet hätte, wäre ich jetzt um einiges Ärmer.^^ Der Kampf war wieder sehr schön in Szene gesetzt, war spannend und hat mir sehr gut gefallen, aber irgendwie fehlt mir leider gerade die Energie, mich damit genauer schriftlich auseinanderzusetzen. Jedenfalls scheint Harley besiegt und müsste eigentlich nur noch Flint übergeben werden. Allerdings ist noch eine ziemlich ausgeruhte Carla auf der Suche nach Harley und ich halte es durchaus für möglich, dass sie für den angeschlagenen O'Mara am Ende doch zu viel ist. Andererseits ist auch Flint zielstrebig auf dem Weg zu Harley und er bringt eine ziemlich aufgebrachte Dampflok mit, welche sich wunderbar zum Evakuieren eignen dürfte.

      Während O'Mara sich mit Harley beschäftigt, erfahren wir was Clementine auf PS Wiederanfahren ist. Beatrix Rolle war dann doch eine ganz andere, als ich vermutet habe. Auch wenn ich soweit richtig lag, dass sie der Grund ist, warum Clementine bei Harley gelandet ist XD. Weiterhin muss mit diesen Informationen auch meine Vermutung, dass Mercedes "die Prinzessin2 ist in Frage gestellt werden, da ich mir bei der Verteilung der Haarfarben nicht mehr sicher bin. Jedenfalls haben mich die Ereignisse ziemlich überrascht, aber wahrscheinlich nur, weil ich >die Insel der Dame< in solchen Belangen für Toleranter gehalten habe, was das jetzt auch immer über mich aussagt.^^ Nun habe ich die Hoffnung auch noch etwas konkretes zu Mercedes weiterem Schicksal zu Erfahren. Wobei ich die Formulierung »Verrätst du mir, wo dein Herz geblieben ist?« wunderschön doppeldeutig finde, wenn man bedenkt, an wen Mercedes kurz davor gedacht hat. Auch der Vergleich zwischen Harley und Cal als hellem und als dunklem Engel welche jeweils ein der beiden Frauen "gerettet" hat, gefällt mit irgendwie sehr gut.

      Cal wird von einer flüsternden Stimme Gawain genannt, während der durch das Schloss durchwandert. Gawain ist ein Name eines Ritters aus den Artuslegenden und gilt (in manchen) als Ritter der Tafelrunde. Die Artuslegenden gehören zum Englischen bzw. eher Walisischen noch besser Britischer Sagenkreis und das Zeichen für Wales bzw. auf ihrer Flagge ist ein Roter Drache, die Legende dazu spare ich mir mal. Einem roten Drachen sind wir vor kurzem schon begegnet, auf dem Rücken der ehemaligen Dr. Waldmannstraut, weswegen ich mal vermuten würde, dass diese Stimme zu ihr gehört.

      Die Interaktionen zwischen Effi und Luca hat mir auch wunderbar gefallen. Da haben sich wirklich zwei gefunden, wobei Luca derzeit nicht gegen Effi ankommt. :-D

      Auch wenn es mal ein kürzerer Kommentar geworden ist, hat mir das Kapitel wieder sehr gut gefallen. Zwar scheint der Hauptgegner besiegt, aber sehr viele seiner Untergebenen sind noch auf den Beinen, so dass sich noch einiges an der Gesamtsituation andern kann. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 116 - Der große Harley

      So Kapitel schon vor Tagen gelesen und allmählich verblasst die Erinnerung, weswegen ich mich mal ans Kommentieren mache.

      Du wirst Lachen. Obwohl ich deiner Vorlage durchaus bewusst bin, hat es mich doch überrascht, dass du das Kapitel so genannt hast. Bzw. überrascht nicht, da ich es gar nicht auf den Schirm hatte. Also es war keine Überraschung, aber nicht weil ich es erwartet habe, sondern weil ich es nicht erwartet habe? War das jetzt klar? Ich glaub nicht. Zumindest finde ich es verwirrend xD

      Fangen wir aber gleich bei unserem Namensgeber für diesen Kapitel an und was soll ich sagen? Ich kauf dir nicht ab, dass Harley besiegt sein soll. Das wäre irgendwie ein Anti-Klimax? Harley, von dem du uns in dieser Phase des Arcs noch mehr versprochen hast, soll einfach so in einem - für deine Verhältnisse - kurzen Absatz abgefrühstückt werden? Nachdem weder Flint noch Callaghan Finger an den großen Arcboss legen konnten?
      Das bezweifle ich. Wär das One Piece und du Oda würde ich davon ausgehen, dass es sich hier um einen Doppelgänger handelt, den Harley losgeschickt hat, während der Hermelin selbst im stillen Kämmerlein seine Wunden leckt, oder sich etwas anderes von Kiwi lecken lässt, aber so? Würde mich zumindest wundern und du hättest einen Stein bei mir im Brett, weil das mal ein ganz anderes Szenario wäre, aber gleichermaßen wäre es irgendwie...seltsam, wenn du verstehst, was ich meine?
      Ich gehe also entweder mit einem Doppelgänger oder einen anderen Effekt seiner Frucht, oder spekuliere einfach darauf, dass Harley gleich zurückschlagen wird und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. O'Mara fehlt zwar auch noch der kämpferische Glanzmoment in diesem Arc, aber persönlich wäre er jetzt eh der Letzte, bei dem ich gesagt hätte, dass er noch beweisen muss, was er drauf hat. Krill hat seine "Defizite" in diesem Bereich durch deine beeindruckenden Kämpfe ja bereits ausgeglichen und bei unserem Saufkopf bestand da eh nie ein Zweifel.
      Ganz im Allgemeinen fand ich den Kampf aber wirklich sehr, sehr schön..also auf stilistischer Ebene. Da möchte ich gar nicht viel dazuschreiben, außer, dass du jeden Zweifel, den du in diesem Bereich hattest, nach den beiden letzten Arcs endgültig ad Acta legen kannst. Plastisch und blumig zugleich, nicht immer leicht zu folgen, aber ein wahres Feuerwerk im Kopf entfachend. Toll!

      Das Wiedersehen von Mercedes und Coloumb bereitet mir da schon größere Zahnschmerzen. Die Erklärung mit der medizinischen Distanz hab ich verstanden, habe ich auch verstanden, als es nur um die Ärztin ging, aber diese Szene erscheint mir weiterhin nicht wirklich authentisch. Vielleicht ist es auch zwischen deinen Ausführungen einfach verloren gegangen oder ich lese es nicht zwischen den Zeilen, aber mir fehlen hier deutlichere Emotionen seitens beider Frauen: Wo ist die Fassungslosigkeit? Die Neugier? Die Freude? Oder auch das Misstrauen? Wenn Mercedes schon so nüchtern reagieren soll, hätte ich unser Braunhaarigen ein viel höheres Misstrauen auf Grund dieses "Zufalls" attestiert.
      Kann sein, dass du das noch einfließen lassen wirst, aber wenn es schon so eine "sterile" Unterhaltungsszene gibt, die ja offensichtlich trotz Operation in einem nüchternen, abgeklärten Rahmen stattfindet, dann fehlt es mir hier ein wenig an Authentizität. Vielleicht seh ich das auch zu kritisch, denn deine Befürchtung, dass ich Coloumbs Aufenthalt auf SS prinzipiell als zu konstruiert erachte, kann ich indes relativieren. Es ist ein Zufall, ja. Aber den gibt es im wahren Leben auch. Es ist mir diese Nüchternheit zwischen den beiden Frauen, die mir nicht zusagt und das heißt nicht, dass ich jetzt große Tränen, Taschentuchberge und Rotznasen brauche, aber mir fehlt es generell an Emotion. Seitens Coloumb verstehe ich es, seitens Mercedes nicht.
      Coloumbs Flashback war kurz und knackig und da möchte ich nicht viel dazusagen. Nachdem ich mich dem anderen Spektrum an homoerotischen Sexszenen gewidmet habe und noch widmen werde, kostest du mal die feminine Seite dessen aus. War schön zu lesen^^

      Zur Stelle mit Callaghan hat qoii ja schon wieder einmal detektivische Meisterarbeit geleistet. Da möchte ich gar nicht mehr sagen, auch wenn ich es interessant fände, wenn es Callaghan tatsächlich mit Carla zu tun bekommt. Einerseits hab ich einen Faible für Frauen, die gegen Männer Kämpfer und andererseits habe ich einen Faible...nunja für Carla, weswegen mir ein Kampf, bei dem sich ans Limit gehen muss, durchaus entgegenfiebere.

      Auf der anderen Seite ist aus unserem weiblichen Duo - Sol und Effie - wieder ein Trio geworden, dem sich Luca angeschlossen hat. Hab ich was verpasst, oder wurde diese unorthodoxe Union bereits erwähnt? Zumindest war doch mein letzter Stand, dass die Decke runtergekommen ist und Luca isoliert hat. Ist sie den beiden Damen dann nachgerannt und hat sich mit ihnen zusammengetan, oder hab ich was überlesen?
      Nichtsdestotrotz sagt mir diesen Bündel an Frauenpower durchaus zu. Ich frag mich allerdings, auf was für Schwierigkeiten sich noch stoßen werden. Es gibt ja per se noch ein paar Kaliber, die aus dem Weg geräumt werden müssen, mal abgesehen von der Tatsache, dass man generell einen Ausweg aus den Ruinen finden muss, aber dennoch. Ein unerwarteter aber erfreulicher Handlungsstrang, der sich da ergibt. Zumal wir hier drei unterschiedliche Frauenfiguren haben, die aber an sich sehr gut harmonieren dürften.

      Ja das wars dann auch von mir. Ein tolles Kapitel, welches mir wieder sehr viel Lesefreude bereitet hat. Insgesamt fühlt sich dein Arc zwar in der Endphase an, aber ich bin doch gespannt, wie du die zahllosen Fädchen noch zusammenführen oder zumindest auflösen wird, denn obwohl diese Endstimmung bei mir beim Lesen aufkommt, wäre ich dieses Mal vollkommen blank, wie das Ganze tatsächlich ausgehen wird.
      Alles wird wohl mit der einzig wichtigen Frage fallen, die noch im Raum steht: Wird Harley auf dieser Insel noch besiegt und aus dem Verkehr gezogen werden, oder nicht?

      Bis zum nächsten Mal :)

    • Ich meld mich dann auch noch mal zu Wort. ^^

      Mercedes back-to-the-living people Moment hatte erst einen schönen Zug, der sich dann erstmal in Schmerz und der Begegnung mit Harley relativiert. Du gönnst deinen Protagonisten aber auch keine rein schönen Momente. Du bist so gemein.
      So betrachtet war die Situation recht interessant. Während O'Mara und Harley kurz vor'm krepieren stehen, unterhalten sich die zwei Freundinnen über ihre Lebensgeschichte und Clementine verarztet weiter. ^^ Wobei eigentlich auch Mercedes eher so halb lebendig ist. Hier präsentierst du uns den Grund, warum die Ärztin bei dem Hermelin aufgenommen wurde. Für mich ist aber noch offen, warum er ausgerechnet sie ausgewählt hat. Einfach weil sie Ärztin ist, er das gebrauchen kann und sie gerade da war. Ich habe den Eindruck, dass er es braucht Menschen zu retten, um sie so an sich zu ketten, weil diese nur aus Dankbarkeit bei ihm bleiben. Selbige Situation hatten wir ja schon bei Waterloo. Interessanterweise sind auch beide Homosexuell. Ist mir beim Lesen einfach aufgefallen. Keine Ahnung ob das Absicht war.

      Irgendwie war es das Kapitel der Damen. Also in gewisser Hinsicht. Zwei alte Freundinnen treffen aufeinander und später dann die Haare flechtenden Mädels. Hat mir sehr gut gefallen. Das Trio besteht aus ziemlich eigenwilligen und interessanten Frauen die etwas drauf haben. Ich freue mich hier auf weitere Gespräche.
      Ich bin aber auch verwirrt, wann genau Luca zu den Beiden gestoßen ist. ^^

      Erschreckenderweise fällt mir zu Harley und O'Mara gerade so gar nichts ein, was mich gerade überfordert. War alles gut, ob es das jetzt wirklich war... da bin ich auch noch skeptisch aber im Hirn herrscht diesbezüglich gerade Leere. Mach ich's also getreu dem Motto: „Mut zur Lücke“... Nimms mir nicht übel xD

      Generell fällt mir gerade nichts mehr ein. So viel zu dem Thema „Hey, heute fühle ich mich dazu in der Lage einen längeren Kommentar zu verfassen!“. :whistling:
    • Hallo Leute,

      ich weiß...aus dem 15. Februar ist der 27. geworden. Aber irgendwie tat ich mich mit diesem wichtigen Kapitel etwas schwer, zumal ich ein paar kosmetische Eingriffe vorgenommen und einiges an Fett entfernt habe. Ursprünglich sollte der Inhalt des neuen Kapitels nämlich 2 Kapitel füllen, welche jeweils um die 4000 Wörter lang gewesen wären. Wirkte bei der Planung längst nicht so speckig wie in der Praxis. Letztlich habe ich mich entschlossen, die Inhalte dynamischer zu verteilen, zu kürzen und um des Plots Willen komprimierter zu gestalten, sodass aus den 8000 Wörtern für zwei Kapitel nun ein Kapitel mit ~5000 Wörtern wurde. Das ist zwar immer noch ziemlich heftig, aber in Anbetracht der Handlung hoffentlich zu verkraften. Nächstes Mal geht's dann wieder in normaleren Wortmengen weiter. :)

      qoii

      qoii schrieb:

      Mercedes kommt wieder zu sich, aber die entspannte Situation wird von einen Schmerz gepeinigten Harley gestört. Mercedes reagiert zum Glück schnell und ihr Bein ist noch geladen. Während Clementine sie nun erneut zusammenflicken muss, übernimmt O' Mara den Kampf. Den er für seine Erschöpfung, Verletzungen und Ausgelaugtheit sehr souverän führt. Zwar ist auch Harley durch seine Auseinandersetzung mit Krill etwas angeschlagen, aber wenn ich auf den Ausgang gewettet hätte, wäre ich jetzt um einiges Ärmer.^^ Der Kampf war wieder sehr schön in Szene gesetzt, war spannend und hat mir sehr gut gefallen, aber irgendwie fehlt mir leider gerade die Energie, mich damit genauer schriftlich auseinanderzusetzen. Jedenfalls scheint Harley besiegt und müsste eigentlich nur noch Flint übergeben werden. Allerdings ist noch eine ziemlich ausgeruhte Carla auf der Suche nach Harley und ich halte es durchaus für möglich, dass sie für den angeschlagenen O'Mara am Ende doch zu viel ist. Andererseits ist auch Flint zielstrebig auf dem Weg zu Harley und er bringt eine ziemlich aufgebrachte Dampflok mit, welche sich wunderbar zum Evakuieren eignen dürfte.
      Viele Ideen, viele Möglichkeiten...und wie es weitergeht, erfährst du im neuen Kapitel.^^

      qoii schrieb:

      Während O'Mara sich mit Harley beschäftigt, erfahren wir was Clementine auf PS Wiederanfahren ist. Beatrix Rolle war dann doch eine ganz andere, als ich vermutet habe. Auch wenn ich soweit richtig lag, dass sie der Grund ist, warum Clementine bei Harley gelandet ist XD. Weiterhin muss mit diesen Informationen auch meine Vermutung, dass Mercedes "die Prinzessin2 ist in Frage gestellt werden, da ich mir bei der Verteilung der Haarfarben nicht mehr sicher bin. Jedenfalls haben mich die Ereignisse ziemlich überrascht, aber wahrscheinlich nur, weil ich >die Insel der Dame< in solchen Belangen für Toleranter gehalten habe, was das jetzt auch immer über mich aussagt.^^ Nun habe ich die Hoffnung auch noch etwas konkretes zu Mercedes weiterem Schicksal zu Erfahren. Wobei ich die Formulierung »Verrätst du mir, wo dein Herz geblieben ist?« wunderschön doppeldeutig finde, wenn man bedenkt, an wen Mercedes kurz davor gedacht hat. Auch der Vergleich zwischen Harley und Cal als hellem und als dunklem Engel welche jeweils ein der beiden Frauen "gerettet" hat, gefällt mit irgendwie sehr gut.
      PS war auch sehr tolerant, bis die Himmelsdrachen nach Enjolras verkorkstem Bittstellen Stärke und Macht beweisen wollten und der Insel ihre antiquierten Moralansichten aufdrängten. Diese gelten zum Zeitpunkt der Haupthandlung nicht mehr, waren allerdings ein paar Jahre in Kraft.

      Interessant fand und finde ich deine Gedanken zu Beatrix - und ja, sie ist die angesprochene Prinzessin, von der Clementine träumt. Weiterführende Hinweise verkneife ich mir an dieser Stelle. ;)

      qoii schrieb:

      Cal wird von einer flüsternden Stimme Gawain genannt, während der durch das Schloss durchwandert. Gawain ist ein Name eines Ritters aus den Artuslegenden und gilt (in manchen) als Ritter der Tafelrunde. Die Artuslegenden gehören zum Englischen bzw. eher Walisischen noch besser Britischer Sagenkreis und das Zeichen für Wales bzw. auf ihrer Flagge ist ein Roter Drache, die Legende dazu spare ich mir mal. Einem roten Drachen sind wir vor kurzem schon begegnet, auf dem Rücken der ehemaligen Dr. Waldmannstraut, weswegen ich mal vermuten würde, dass diese Stimme zu ihr gehört.
      Alles richtig, schön recherchiert. Da bekannt ist, dass ich gern Inspiration aus verschiedenen Kulturkreisen schöpfe, kann ich wohl vorausschicken, dass ich Callaghans Geschichte mit dem von dir benannten verknüpfe. Auch bezüglich der Artuslegende stimme ich dir zu, muss mich nur leider aus nachvollziehbaren Gründen in Schweigen hüllen.^^

      qoii schrieb:

      Die Interaktionen zwischen Effi und Luca hat mir auch wunderbar gefallen. Da haben sich wirklich zwei gefunden, wobei Luca derzeit nicht gegen Effi ankommt.
      Aber auch nur, weil Effie Lucas wunden Punkt gefunden hat: O'Mara. Eine eitle Person wie Luca hegt Gefühle für einen Mann wie O'Mara, ohne sich diese eingestehen zu wollen? Das ist doch wie ein rohes Ei für die Füchsin Effie.^^
      Vexor

      Vexor schrieb:

      Du wirst Lachen. Obwohl ich deiner Vorlage durchaus bewusst bin, hat es mich doch überrascht, dass du das Kapitel so genannt hast. Bzw. überrascht nicht, da ich es gar nicht auf den Schirm hatte. Also es war keine Überraschung, aber nicht weil ich es erwartet habe, sondern weil ich es nicht erwartet habe? War das jetzt klar? Ich glaub nicht. Zumindest finde ich es verwirrend xD
      Ja, ich verstehe es. Auch wenn du viele Zeilen gebraucht hast, um es zu erklären. xD

      Vexor schrieb:

      Fangen wir aber gleich bei unserem Namensgeber für diesen Kapitel an und was soll ich sagen? Ich kauf dir nicht ab, dass Harley besiegt sein soll. Das wäre irgendwie ein Anti-Klimax? Harley, von dem du uns in dieser Phase des Arcs noch mehr versprochen hast, soll einfach so in einem - für deine Verhältnisse - kurzen Absatz abgefrühstückt werden? Nachdem weder Flint noch Callaghan Finger an den großen Arcboss legen konnten?
      Das bezweifle ich. Wär das One Piece und du Oda würde ich davon ausgehen, dass es sich hier um einen Doppelgänger handelt, den Harley losgeschickt hat, während der Hermelin selbst im stillen Kämmerlein seine Wunden leckt, oder sich etwas anderes von Kiwi lecken lässt, aber so? Würde mich zumindest wundern und du hättest einen Stein bei mir im Brett, weil das mal ein ganz anderes Szenario wäre, aber gleichermaßen wäre es irgendwie...seltsam, wenn du verstehst, was ich meine?
      Nein, also einen Doppelgänger kannst du kategorisch ausschließen. Diese exzessive Nutzung von Klonen, die im Rahmen der jeweiligen Teufelsfrucht auch nur mäßig Sinn machen, finde ich bei Oda schon lahm. Da brauche ich die Teile nicht auch noch in meiner eigenen FF.

      Wie es mit Harley weitergeht, zeigt schon das neue Kapitel. Ich denke, die Entwicklung dürfte dir zusagen. Zumindest relativiert es deine Gedanken zum derzeitigen Stand der Dinge. ;)

      Vexor schrieb:

      Ich gehe also entweder mit einem Doppelgänger oder einen anderen Effekt seiner Frucht, oder spekuliere einfach darauf, dass Harley gleich zurückschlagen wird und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. O'Mara fehlt zwar auch noch der kämpferische Glanzmoment in diesem Arc, aber persönlich wäre er jetzt eh der Letzte, bei dem ich gesagt hätte, dass er noch beweisen muss, was er drauf hat. Krill hat seine "Defizite" in diesem Bereich durch deine beeindruckenden Kämpfe ja bereits ausgeglichen und bei unserem Saufkopf bestand da eh nie ein Zweifel.
      Ganz im Allgemeinen fand ich den Kampf aber wirklich sehr, sehr schön..also auf stilistischer Ebene. Da möchte ich gar nicht viel dazuschreiben, außer, dass du jeden Zweifel, den du in diesem Bereich hattest, nach den beiden letzten Arcs endgültig ad Acta legen kannst. Plastisch und blumig zugleich, nicht immer leicht zu folgen, aber ein wahres Feuerwerk im Kopf entfachend. Toll!
      Natürlich hat O'Mara schon mehr als einmal seinen Wert bewiesen, jedoch wollte ich ihm in diesem Arc wenigstens einen On-Screen-Kampf gönnen. Harley als Gegner ist dann eher eine Konsequenz der Notwendigkeit, immerhin stellt O'Mara wohl eine der kampfstärksten Parteien, die momentan im Schloss noch steht. Außerdem mochte ich den Gedanken, Harley gegen jeden der Kopfgeldjäger ins Feld zu schicken. Luca stellte sich seinem Todestanz, Krill versetzte ihm den ersten Stich und selbst die verletzte Mercedes landete einen Überraschungstreffer. Daran kannst du wohl auch ablesen, wie es weitergeht...bezüglich Flint und so. ;)

      Vexor schrieb:

      Das Wiedersehen von Mercedes und Coloumb bereitet mir da schon größere Zahnschmerzen. Die Erklärung mit der medizinischen Distanz hab ich verstanden, habe ich auch verstanden, als es nur um die Ärztin ging, aber diese Szene erscheint mir weiterhin nicht wirklich authentisch. Vielleicht ist es auch zwischen deinen Ausführungen einfach verloren gegangen oder ich lese es nicht zwischen den Zeilen, aber mir fehlen hier deutlichere Emotionen seitens beider Frauen: Wo ist die Fassungslosigkeit? Die Neugier? Die Freude? Oder auch das Misstrauen? Wenn Mercedes schon so nüchtern reagieren soll, hätte ich unser Braunhaarigen ein viel höheres Misstrauen auf Grund dieses "Zufalls" attestiert.
      Kann sein, dass du das noch einfließen lassen wirst, aber wenn es schon so eine "sterile" Unterhaltungsszene gibt, die ja offensichtlich trotz Operation in einem nüchternen, abgeklärten Rahmen stattfindet, dann fehlt es mir hier ein wenig an Authentizität. Vielleicht seh ich das auch zu kritisch, denn deine Befürchtung, dass ich Coloumbs Aufenthalt auf SS prinzipiell als zu konstruiert erachte, kann ich indes relativieren. Es ist ein Zufall, ja. Aber den gibt es im wahren Leben auch. Es ist mir diese Nüchternheit zwischen den beiden Frauen, die mir nicht zusagt und das heißt nicht, dass ich jetzt große Tränen, Taschentuchberge und Rotznasen brauche, aber mir fehlt es generell an Emotion. Seitens Coloumb verstehe ich es, seitens Mercedes nicht.
      Coloumbs Flashback war kurz und knackig und da möchte ich nicht viel dazusagen. Nachdem ich mich dem anderen Spektrum an homoerotischen Sexszenen gewidmet habe und noch widmen werde, kostest du mal die feminine Seite dessen aus. War schön zu lesen^^
      Naja, ehrlich gesagt habe ich die Situation bewusst so "unterkühlt" beschrieben. Vielleicht unterscheiden wir uns in dieser Hinsicht einfach charakterlich, sodass unsere Wahrnehmung hier schlichtweg anders ist, aber ich wäre in Mercedes und Clementines Situation nicht so emotional, wie du es beschrieben hast bzw. inszenieren würdest.
      Diese vorsichtige Distanz; der leicht betretene und freundschaftliche, jedoch zugleich etwas entfremde Ton des Gesprächs; all das empfand ich als wesentlich authentischer als die beiden Frauen, die sich überemotional in Fassungslosigkeit und Freudenstürme stürzen. Die Situation ist verwirrend, Mercedes knapp dem Tode entgangen und die Begegnung der beiden doch ebenso überraschend und freudig wie seltsam. Beide Seiten freuen sich gewiss, stehen sich noch immer nahe, haben jedoch auch ganz verschiedene Wege begangen und treffen sich nun vollkommen unerwartet, zu einem angespannten Zeitpunkt. Ganz bewusst habe ich die beiden dargestellt, wie ich sie eben dargestellt habe - auch, um Mercedes Entwicklung offenzulegen. Vor dem letzten Arc hätte sie gewiss heftiger auf Clementine reagiert, die ein entscheidender Teil ihres alten Lebens ist. Doch Mercedes ist gereift, hat mit diesem Teil ihres Lebens weitestgehend Frieden geschlossen. Clementine ist ebenso überfordert, hat jedoch auch ihr eigenes Päckchen zu tragen. Die beiden haben sich seit über 10 Jahren nicht gesehen. Unter diesem Gesichtspunkt empfinde ich meine Darstellung als durchaus authentisch - aber hier können, wie gesagt, auch schlichte charakterliche Unterschiede die Wahrnehmung beeinflussen. Nehme ich daher wohlwollend zur Kenntnis, verweise aber trotzdem auf meine Erklärung. :)

      Vexor schrieb:

      Zur Stelle mit Callaghan hat qoii ja schon wieder einmal detektivische Meisterarbeit geleistet. Da möchte ich gar nicht mehr sagen, auch wenn ich es interessant fände, wenn es Callaghan tatsächlich mit Carla zu tun bekommt. Einerseits hab ich einen Faible für Frauen, die gegen Männer Kämpfer und andererseits habe ich einen Faible...nunja für Carla, weswegen mir ein Kampf, bei dem sich ans Limit gehen muss, durchaus entgegenfiebere.
      Dazu mehr im neuen Kapitel. Und als Appetithappen verrate ich dir, dass es noch zu mindestens einem "großen" Mann vs. Frau in meiner FF kommen wird. Darauf kannst du gespannt sein.^^

      Vexor schrieb:

      Auf der anderen Seite ist aus unserem weiblichen Duo - Sol und Effie - wieder ein Trio geworden, dem sich Luca angeschlossen hat. Hab ich was verpasst, oder wurde diese unorthodoxe Union bereits erwähnt? Zumindest war doch mein letzter Stand, dass die Decke runtergekommen ist und Luca isoliert hat. Ist sie den beiden Damen dann nachgerannt und hat sich mit ihnen zusammengetan, oder hab ich was überlesen?
      Nichtsdestotrotz sagt mir diesen Bündel an Frauenpower durchaus zu. Ich frag mich allerdings, auf was für Schwierigkeiten sich noch stoßen werden. Es gibt ja per se noch ein paar Kaliber, die aus dem Weg geräumt werden müssen, mal abgesehen von der Tatsache, dass man generell einen Ausweg aus den Ruinen finden muss, aber dennoch. Ein unerwarteter aber erfreulicher Handlungsstrang, der sich da ergibt. Zumal wir hier drei unterschiedliche Frauenfiguren haben, die aber an sich sehr gut harmonieren dürften.
      Nö, du hast nichts verpasst. Luca wurde von Krill und Flint getrennt, weshalb sie den Weg von Effie und Sol genommen, diese eingeholt und sich ihnen angeschlossen hat. Fand ich jetzt im Detail nicht so erwähnenswert. Die drei Frauen werden auch maßgeblich zum Ende des Arcs betragen und einen entscheidenen Anteil leisten. Wie genau das aussehen wird, verrate ich aber logischerweise nicht.^^

      Vexor schrieb:

      Ja das wars dann auch von mir. Ein tolles Kapitel, welches mir wieder sehr viel Lesefreude bereitet hat. Insgesamt fühlt sich dein Arc zwar in der Endphase an, aber ich bin doch gespannt, wie du die zahllosen Fädchen noch zusammenführen oder zumindest auflösen wird, denn obwohl diese Endstimmung bei mir beim Lesen aufkommt, wäre ich dieses Mal vollkommen blank, wie das Ganze tatsächlich ausgehen wird.
      Alles wird wohl mit der einzig wichtigen Frage fallen, die noch im Raum steht: Wird Harley auf dieser Insel noch besiegt und aus dem Verkehr gezogen werden, oder nicht?
      Ich auch, um ehrlich zu sein. xD
      Nein, das Ergebnis und das Ende des Arcs stehen fest und auch der Weg dorthin. Die Frage wird nur sein, wie ich diesen inszeniere, da ich allmählich merke, dass der Arc viel umfangreicher ist, als ich es erwartet hätte. Gerade die Schlussphase gestaltete sich auf PS wesentlich hurtiger, was dieser Arc irgendwie nicht hergibt. Aber daraus lernt man. Der nächste Arc wird dann eben gleich größer angesetzt oder detaillierter geplant, um vorab bessere Prognosen treffen zu können. Mal schauen, wozu ich mich durchringen kann.^^
      Lycar

      Lyca schrieb:

      Mercedes back-to-the-living people Moment hatte erst einen schönen Zug, der sich dann erstmal in Schmerz und der Begegnung mit Harley relativiert. Du gönnst deinen Protagonisten aber auch keine rein schönen Momente. Du bist so gemein.
      So betrachtet war die Situation recht interessant. Während O'Mara und Harley kurz vor'm krepieren stehen, unterhalten sich die zwei Freundinnen über ihre Lebensgeschichte und Clementine verarztet weiter. ^^ Wobei eigentlich auch Mercedes eher so halb lebendig ist. Hier präsentierst du uns den Grund, warum die Ärztin bei dem Hermelin aufgenommen wurde. Für mich ist aber noch offen, warum er ausgerechnet sie ausgewählt hat. Einfach weil sie Ärztin ist, er das gebrauchen kann und sie gerade da war. Ich habe den Eindruck, dass er es braucht Menschen zu retten, um sie so an sich zu ketten, weil diese nur aus Dankbarkeit bei ihm bleiben. Selbige Situation hatten wir ja schon bei Waterloo. Interessanterweise sind auch beide Homosexuell. Ist mir beim Lesen einfach aufgefallen. Keine Ahnung ob das Absicht war.
      Richtig. Einerseits zieht Harley verletzliche Gemüter an bzw. bindet diese an sich. Er präsentiert sich als Retter, treibt hilflose Menschen in eine Art komplexe Abhängigkeitsbeziehung aus Dankbarkeit und Schuld, welche er durch seinen Charme und sein Charisma jedoch als Freundschaft oder Liebe zu verschleiern weiß. Andere Menschen wiederum verfallen Harley einfach. Etwa Kiwi, die von Harley jahrelang manipuliert wurde, und Lorca - wobei jene sich jetzt umso verratener fühlt.

      Bei Clementine liegt nun erstere Situation vor, Waterloo hingegen ist gleich in doppelter Hinsicht an Harley gebunden. So oder so schafft sich Harley seine Getreuen und versteht es, sie zu seinen Zwecken zu gebrauchen.

      Lyca schrieb:

      Irgendwie war es das Kapitel der Damen. Also in gewisser Hinsicht. Zwei alte Freundinnen treffen aufeinander und später dann die Haare flechtenden Mädels. Hat mir sehr gut gefallen. Das Trio besteht aus ziemlich eigenwilligen und interessanten Frauen die etwas drauf haben. Ich freue mich hier auf weitere Gespräche.
      Ich bin aber auch verwirrt, wann genau Luca zu den Beiden gestoßen ist. ^^
      Diesen Sprung habe ich gewagt, weil ich es als nicht wichtig erachtet habe, wie und wann Luca sie eingeholt hat. Das Ergebnis wirkte wesentlich interessanter.^^

      Lyca schrieb:

      Erschreckenderweise fällt mir zu Harley und O'Mara gerade so gar nichts ein, was mich gerade überfordert. War alles gut, ob es das jetzt wirklich war... da bin ich auch noch skeptisch aber im Hirn herrscht diesbezüglich gerade Leere. Mach ich's also getreu dem Motto: „Mut zur Lücke“... Nimms mir nicht übel xD
      Kein Problem. Ich bin für jeden Kommentar dankbar. Vielleicht läuft's im neuen Kapitel wieder besser. :)


    • Kapitel 117 Teufel im Paradies

      So Zeit mich mal wieder meiner Hauptarbeit im Bord zu widmen. :)

      Letztendlich ist es also Waterloo, der Harley aus seiner misslichen Lage befreit. Allerdings nutzt Harley nicht die Gelegenheit, sich per Expresszug möglichst schnell aus dem Staub zu machen, besonders da O'Mara in seinem zustand sicher nicht mehr mithalten könnte. Stattdessen schickt Harley Waterloo selber in den Kampf, um sich aus dem Staub bzw. zu seinen Schätzen aufmachen zu können. Obwohl O'Mara eigentlich schon seit seinem Kampf mit dem Grünen König körperlich am Ende sein müsste, schafft er es trotzdem gegen Waterloo zu bestehen und ihn letztendlich zu besiegen. Gibt es eigentlich noch einen heilen Knochen im O'Maras Körper, viel dürft eigentlich nicht mehr übrig sein^^. Zusätzlich schafft es O'Mara fast, Waterloo davon zu überzeugen, sich von Harley abzuwenden, wobei dabei sicher auch Morias Vorarbeit hilfreich gewesen ist. Leider kommt, wie so oft im Leben, genau im falschen Moment die falsche Person um die Ecke. Waterloo scheint die Wahrheit gerade realisieren zu können, als Flint vorbeikommt und Waterloo erkennt in ihm zurecht die Person, welche für die ganze Situation verantwortlich ist. Hätte Flint nicht mit seiner jagt auf Harley begonnen, wäre all dies nie geschehen. Wobei wenn Harley nicht, was auch immer, in Flints Elternhaus angestellt hätte, wäre es auch nie zu dieser Situation gekommen.^^

      Flint jedenfalls befolgt O'Maras Rat und heftet sich direkt an Harleys Versen. Dabei trifft er auf Kiwi, die schon nicht mehr ganz so sicher scheint, dass Harley sie abholen wird. Im Gegenteil, wie alle anderen von Harleys Untergebenen, abgesehen von Carla, ist sie kurz vor dem Durchdrehen oder wohl eher schon weit darüber hinaus. Dadurch zeigt sich, wie gut Harley alle unter seiner Kontrolle hatte. Sobald diese wegfällt wissen sie nicht mehr, was zu tun ist, bzw. bisher lebten sie in einer von Harley kontrollierten und gelenkten Welt und diese ist mit dem Schloss in sich zusammengefallen. Ihre Welt ist sprichwörtlich auseinandergefallen, weswegen alle die Selbstkontrolle verlieren. Ich bekomme es gerade nicht so ganz in Worte gefasst, aber ich denke es ist klar, was ich meine. :)

      Ähnlich wie Waterloo scheint auch Kiwi in ihrem unkontrollierten Wüten nicht gerade erfolgreich zu sein. Flint taucht zwar blutüberströmt bei Harley auf, aber es ist nicht klar, ob es auch sein Blut ist. Harley wollte sich wie erwartet mit seinem größten Schätzen aus dem Staub machen und versucht immernoch Flint mit seiner alten, bisher erfolgreichen, Masche/Art zu verunsichern und so zu umgehen. Leider hat sich dieser mittlerweile eine Pistole besorgt, welche sehr erfolgreich bei Harley zu wirken scheint, zumindest hat der Schuss getroffen und ihn (tödlich) verwundet. Aber wessen Pistole ist es? Die letzte besondere Pistole an die ich mich erinnre, war die große Knarre von Sol. Allerdings kann es natürlich auch Harleys eigene Pistole sein, bin mir gerade überhaupt nicht mehr sicher, ob er mal mit einer gezeigt wurde. Aber auch so ist es für eine Person wie Harley sicher recht praktisch/sicher/nötig ein paar Seesteinkugeln nebst Pistole im Haus zu haben.

      Währenddessen bekommen Clementine und Mercedes unerwarteten Besuch von Moria, welche Clementien mit genau der selben Herzlichkeit begrüßt, wie vorher … weiß nicht mehr XD jedenfalls irgendjemand aus der KGJ Truppe oder war es Cathal und Luca. Wie auch immer, ich habe sofort das Gefühl gehabt, dass sie in Clementine jemanden sieht, der zu ihrer Familie gehört bzw. zu jemandem gehört, der zu ihrer Familie gehört, wie die anderen KGJ zu O'Mara. Aber welche Verbindung könnte es da geben, falls es überhaupt eine gibt und die Ulysses-Fraktion nicht nur eine neuen Ärztin Anwerben will. Machen wir es kurz, da du in deiner letzten Antwort angedeutet hast, dass Beatrix noch einmal wichtig wird, könnte ich es mir durchaus vorstellen, dass sie irgendwie mit Ulysses in Verbindung stand, auch wenn die ganze restliche Truppe eher zu einer jüngeren Generation zu gehören scheint. Dann wäre noch zu bemerken, dass die gute Bloom nicht mehr bei Moria zu sein scheint, da ich nicht glaube, dass sie sich bei einem solchen Auftritt von Moria einfach so im Hintergrund halten könnte.

      Als letztes bleibt dann noch Cal, der auf die EX-Waldmannstraut trifft, die er sogar kennt. Ihr richtiger Name ist (anscheinend) Cassiopeia Triagast. Neben der Tatsache, dass sie anscheinend eine Kettenrauchern ist, klingt es so, als würde sie für die Regierung arbeiten, da sie DeBráz Verlegung ins ID veranlasst hat. Ich würde jetzt mal vermuten, dass sie bei für die Regierung auch als Psychiaterin Begutachterin tätig ist, aber wie man sieht nimmt sie auch undercover Aufträge an. Weiterhin kennt sie Cal anscheinend schon länger, weit vor dem Zeitpunkt, als dieser das erste mal auf den Grünen König getroffen ist. Zusätzlich weiß sie auch etwas über Cals Mutter, wobei es so klingt, als wäre diese auch keine normale Person gewesen. Deswegen würde ich es auch in Betracht ziehen, dass Gawain Cals eigentlicher Name ist. Alles hängt davon ab, in wieweit Triagast mit dem Kult des Grünen Königs in Verbindung steht. Als Waldmannstraut wirkte sie eher als Anhängerin, durch ihre Aussagen hier, könnte man auch vermuten, dass sie kein aktives Mitglied ist, sich aber grundsätzlich für den Kult interessiert, so wie man sich heute für die Religion des antiken Griechenlands interessieren kann. Insgesamt ist sie bzw. ihre Hinter- und Beweggründe einfach noch zu rätselhaft, um eine klarere Aussage über sie treffen zu können, denn möglich ist vieles. :-D

      Damit muss es auch mal wieder reichen, wenn ich jede mögliche Spur anspreche, werde ich heute nicht mehr fertig. Das Kapitel war wiedermal sehr interessant und ich habe das Gefühl, dass die Kürzung sinnvoll gewesen sein könnte. Zumindest denke ich im Nachhinein, dass noch mehr Füllung zu viel gewesen wäre, allerdings weiß man nie was ich bei den beiden einzelnen Kapitel dazu gesagt hätte. :-D
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Lange ist es her, aber mir ist aufgefallen, dass ich dann doch nicht viel nachlesen musste. Das Monsterkapitel hatte es aber in sich.

      O'Mara und Waterloo:
      Zu Beginn wird Harley durch Waterloo gerettet. Gab es irgendein Anzeichen dafür, dass dieser auf dem Weg dorthin war? Kommt mir hier aktuell leicht so vor, als ob sich zufällig alle Charaktere treffen, wie es gerade sein soll, aber gut, ich kann es verstehen^^
      Jedenfalls kann Harley selbst mit polierter Fresse seinen Charme noch ausspielen. Erstaunlich, wie er es schafft, dass sich jeder so einzigartig fühlt und denkt, er wäre für Harley wichtig. Gerade das ist seine Stärke, aber andererseits ist es auch ein Problem, denn alles läuft nur richtig mit ihm und wenn man es wie O'Mara schafft, angebrachte Zweifel zu erzeugen, kann alles wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzen.
      Aber zuvor schafft es O'Mara doch noch tatsächlich, Waterloo zu besiegen, bzw. die Oberhand zu gewinnen. Wie kann er überhaupt noch stehen? Nun, gerade hier wird im Moment oft über die Schmerzgrenze hinausgegangen und die Limitierungen des Körpers besiegt. Mit Vorbildern wie Whitebeard oder Doflamingo, die sich übermäßig lange auf den Beinen hielten oder auch einem Akainu, der nach Whitebeards stärksten Angriffen noch kämpfen konnte, sind diese Begrenzungen aber sowieso nicht so richtig festgelegt. Stört mich rein von der Logik her, da ich aber ein Fan von solchen Situationen bin, bin ich letztlich doch eher erfreut.
      Wo wir aber auch gerade von Zufällen sprechen: Flint kommt ja perfekt unpassend vorbei. Wobei mir jetzt auch nicht klar gewesen wäre, was Waterloo eigentlich getan hätte ohne Flints Auftauchen. Jedenfalls kann er ja Waterloo O'Mara überlassen und stattdessen Harley suchen, dessen Fähigkeiten jetzt schon als Logiakräfte eingestuft werden. Da komme ich mir so langsam ja blöd vor, dass es immer noch nicht Klick macht...
      Nach Flints Verschwinden bricht jetzt auch noch O'Maras linker Arm. Irgendwann ist aber doch auch mal Schluss, oder? Es könnte ja ein Callaghan kommen, falls dieser die richtigen Informationen bekommt und wieder vorbeikommt, ansonsten muss O'Mara ja schon bald einen auf Erza machen xD

      Krill und Lorca:
      Krill bekommt auch keine Ruhe und dann auch noch gleich eine richtig angepisste Lorca als Gegner. Da ist er ja schon regelrecht am Krepieren und wirkt nur nicht tot, weil Lorca am Antagonisten-Syndrom des zuviel labern krankt. Passt aber zu ihrer verqueren Psyche, also ist das völlig in Ordnung. Fraglich bleibt nur, wie Krill da lebend rauskommt. Das Ende lässt vermuten, dass er dies nicht aus eigener Kraft schafft. Diese weiche Masse könnte von Shrimati kommen und ihm die nötige Zeit verschaffen, sich vom Staub zu befreien und einen eigenen Angriff zu starten.

      Callaghan und Dr. Waldmannstraut Cassiopeia Triagast:
      Cal - oder sollte man ihn jetzt Gawain nennen? - begegnet Dr. Triagast, die anscheinen wahre Identität von Dr. Waldmannstraut. Diese scheint aber für die Regierung zu arbeiten, was mich jetzt ernsthaft überrascht. Vor allem diese andere Persönlichkeit verstehe ich nicht. Sollte sie Harley infiltrieren? Aber warum dann diese enge Verbindung mit dem Kult und ihre bisher völlige Untätigkeit? Dazu kennt sie noch Cal und nennt ihn anders. Was meine Kenntnisse von Heldensagen angeht, bin ich etwas eingerostet, jedenfalls habe ich zwar von Gawain gelesen, könnte jetzt aber nicht anfangen daraus Rücschlüsse ziehen. Jedenfalls würde ich erwarten, dass dies nicht nur rein zufällig als Name gewählt wurde.

      Fakt ist aber, dass sie Cal jetzt ein paar Antworten geben sollte, damit dieser wieder die richtige Richtung findet. Da bin ich sehr gespannt, wie sich Dr. Triagast entwickelt bzw. was genau sie ist und machen/machen sollte.


      Mercedes und Moira:

      Mercedes ist wieder zurück und nicht mehr bewusstlos. Da kann man ja vor lauter Freude wieder anfangen Kanonen auf andere Menschen zu richten^^

      Warum auch immer, Moira hat zu Dr. Coloumb und Mercedes gefunden, was wohl nicht geplant war, immerin will sie ja auch nichts. Mercedes kennt sie jedenfalls vom Namen her, Clementine in Anbetracht der Begrüßung aber auch, jedenfalls wirkt das nach einer höheren Wichtigkeit der Ärztin. Kann man so noch nicht viel zu sagen, aber ein paar Informationen können da noch rausspringen.


      Flint und Harley:

      Der letzte im Bunde der Kopfgeldjäger hat es in diesem Kapitel endlich (wieder) zu Harley geschafft. Auf dem Weg dorthin trifft er aber erstmal Kiwi, die wohl einen Zusammenbruch hat. Nicht zurecht brandmarkt sie ihn als Verursacher all ihrer Probleme und greift ihn an. Flint ist zwar verletzt und nicht der größte Kämpfer, aber Kiwi ist bislang nicht gerade als Kämpferin in Erscheinung getreten. Dazu kommt noch, dass Flint bei Harley auftaucht, also muss er gewonnen haben. Wie ist nicht so klar. Das Blut an ihm könnte von Kiwi stammen, die er getötet oder schwer verletzt hat. Alternativ könnte sie ihn aber auch noch verletzt haben, aber nicht so schwer, dass Flint ernsthaft aufgehalten wird. Ob Kiwi so abtritt?

      Nja, egal wie, er steht jedenfalls vor Harley. Dieser wollte sich eigentlich davonmachen und alle seine Leute im Stich lassen, doch daraus wird nichts. Insebsondere nicht, nach seiner sträflichen Unterschätzung von Flint. Der hat nämlich eine Pistole, die Seesteingeschosse enthält. Von wo er die hat, ich weiß es nicht. Aber Harley ist getroffen und zwar schwer, eventuell tödlich. Mal schauen, ob er nochmal was machen kann oder ob er jetzt einfach stirbt.


      Mengenmäßig war es ganz klar ausreichend wüde ich sagen. Spaß hat das Kapitel gemacht und die Vorfreude ist groß, denn jetzt wird es nicht mehr lange dauern zum endgültigen Fall des Hermelins!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • Weißt du, würdest du nicht schon zu Beginn schreiben „Das Kapitel hat ca 5000 Wörter“ hätte ich vielleicht mehr Motivation das Kapitel zu lesen. Das klingt erst mal nach so viel, dass man sich im ersten Moment einrollen und weinen möchte, weil die Zahl so hoch erscheint, auch wenn es beim Lesen dann im Enddefekt nicht so schlimm ist. xD

      Das Gespräch Harley/Waterloo hat so manipulative Züge, dass es mich erschreckt, wie sehr Waterloo darauf anspringt. Man möchte dem armen Kerl eine Backpfeife geben und eine Standpauke halten, die dankenswerterweise dann O'Mara übernimmt. Allerdings kommt Flint genau dann um die Ecke. Der Junge hat ein Timing, man sollte ihm dafür einen Preis verleihen. Schade eigentlich, aber es zeigt erneut auf eindrucksvolle Weise wie emotional abhängig Waterloo von Harley ist, wie bei Kiwi und Lorca.

      Die ist jedoch gerade mit Krill beschäftigt und einer wütenden, verletzten Frau sollte man sich in solchen Momenten eher nicht entgegen stellen. Gibt nur hässliche Narben.
      Ihre Kräfte sind, wie schon angekündigt, enorm und ihre diabolische Art gefällt mir hier so gut, dass ich mir wünschen würde, dass sie Ihren Gegner zerquetscht und jedes letzte Tröpfchen Blut zu Staub zerfallen lässt. Allerdings ist ihr Gegenüber Krill und sein Ableben würde ich doch eher als kontraproduktiv verstehen, zumal ich ihn halt auch mag. Ich hätte nichts dagegen würde sie Harley vernichten. Hab doch mal Verständnis Flint. Hätte doch mehr Stil, wenn Harley durch einen seiner Angebeteten fallen würde. Meinetwegen auch die ganze TraLoHa Truppe zusammen. (Nimm die Kugel zurück! Ich will ein Scar-wird-von-seinen-untergebenen-Hyänen-zerfleischt-Szenario!!!!)

      Callaghan trifft auf Cassiopeia, die anscheinend die ehemalige Dr. Waldmannstraut ist, die sogar wirklich eine Ärztin. Ich erinnere mich, dass ihr eigentlicher Name im Zusammenhang mit den CP Einheiten genannt wurde und nach einer kleinen Suche, lässt diese sich bei der Einheit Leviatan von Lorelai einordnen. Für diese führte sie zu dem damaligen Zeitpunkt einen Auftrag aus. Jetzt wissen wir auch welchen.
      Außerdem hat sie die Überführung des GL nach ID veranlasst und ihn ausgequetscht. Sie gefällt mir in der neuen Rolle und vorallem im Gespräch mit Callaghan. Man kann die Anspannung förmlich spüren.
      Zusätzlich dann auch spannend, dass sie Cals Mutter kennt. Fragt sich ob in welcher Gruppierung diese war. Marine, KGJ, Piratin etc.

      Moira trifft im Krankenzimmer ein. Wieder so eine Frauenkombi mit der ich nicht gerechnet habe, aber die mir gefällt. Sehr amüsant, wie schnell sie Clementine für sich einnimmt und Mercedes misstrauisch wie immer reagiert. Vollkommen gerechtfertigt natürlich. „O'Maras Mercedes“ verstehe ich jetzt eher Freundschaftlich, auch wenn es anders klingt. Die haben haben ja eine ziemlich tiefe Freundschaft und Moira würde wohl auch Cal als „O'Maras Callaghan“ bezeichnen. Im ersten Moment war ich allerdings etwas verwirrt xD Was genau Ulysses mit Clementine vorhat würde ich allerdings auch gerne wissen. ^^

      Unser Timing Profi trifft auf Kiwi, die alleine und entstellt am vereinbarten Ort auf einen Harley wartet, der längst dabei ist zu fliehen. Hatte sie nicht irgendwie einen Gefangenen Namens Kako? Wo ist der abgeblieben? Sie wird beim Anblick Flints rasend vor Wut und Verzweiflung. Ähnlich wie Lorca und Waterloo. Für alle bricht eine Welt zusammen. Nur hat sie im Gegensatz zur Staubfrau keine sonderlich hervorstechenden Kräfte ,die ihr dabei helfen könnten die Wut auszuleben.
      Zum Schluss des 5000-Wörter-Kapitels treffen Harley und Flint aufeinander und es scheint als habe Flint Kiwi entweder umgebracht oder zumindest besiegt und eine Waffe mit Seesteinkugeln trifft ihn in die Brust. Wo kommt das Teil her?

      So das war's von meiner Seite. Vielleicht zähle ich nächstes Mal die Wörter sogar ganz genau nach und werde sie dir theatralisch vorhalten, obwohl sie mir nicht wirklich etwas ausmachen. Mal sehen. :-D

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    • Guten Morgen Leute,

      Kapitel 118 ist da und trägt den ebenso simplen wie aussagekräftigen Titel "Flint vs. Harley". Ja, nach fast 120 Kapiteln ist der große Moment endlich gekommen. Wer hätte es gedacht? Viel Spaß.^^

      qoii

      qoii schrieb:

      Letztendlich ist es also Waterloo, der Harley aus seiner misslichen Lage befreit. Allerdings nutzt Harley nicht die Gelegenheit, sich per Expresszug möglichst schnell aus dem Staub zu machen, besonders da O'Mara in seinem zustand sicher nicht mehr mithalten könnte. Stattdessen schickt Harley Waterloo selber in den Kampf, um sich aus dem Staub bzw. zu seinen Schätzen aufmachen zu können. Obwohl O'Mara eigentlich schon seit seinem Kampf mit dem Grünen König körperlich am Ende sein müsste, schafft er es trotzdem gegen Waterloo zu bestehen und ihn letztendlich zu besiegen. Gibt es eigentlich noch einen heilen Knochen im O'Maras Körper, viel dürft eigentlich nicht mehr übrig sein^^. Zusätzlich schafft es O'Mara fast, Waterloo davon zu überzeugen, sich von Harley abzuwenden, wobei dabei sicher auch Morias Vorarbeit hilfreich gewesen ist. Leider kommt, wie so oft im Leben, genau im falschen Moment die falsche Person um die Ecke. Waterloo scheint die Wahrheit gerade realisieren zu können, als Flint vorbeikommt und Waterloo erkennt in ihm zurecht die Person, welche für die ganze Situation verantwortlich ist. Hätte Flint nicht mit seiner jagt auf Harley begonnen, wäre all dies nie geschehen. Wobei wenn Harley nicht, was auch immer, in Flints Elternhaus angestellt hätte, wäre es auch nie zu dieser Situation gekommen.^^
      Naja, O'Mara ist eigentlich ja kein normaler Mensch mehr. Er empfindet Schmerz anders, er kann weit über seine körperliche Belastungsgrenze hinausgehen und trotz zahlreicher Verletzungen noch immer Bärenkräfte mobilisieren. Verwundet zu werden ist praktisch ein entscheidender Aspekt seines Kampfstils, wie der Kampf gegen Baudelaire bereits zeigte. Allerdings hast du natürlich recht. Früher oder später macht auch O'Mara schlapp. Für diesen Arc ist sein Zenit auch fast erreicht. Viel wird er nicht mehr reißen können.^^

      qoii schrieb:

      Flint jedenfalls befolgt O'Maras Rat und heftet sich direkt an Harleys Versen. Dabei trifft er auf Kiwi, die schon nicht mehr ganz so sicher scheint, dass Harley sie abholen wird. Im Gegenteil, wie alle anderen von Harleys Untergebenen, abgesehen von Carla, ist sie kurz vor dem Durchdrehen oder wohl eher schon weit darüber hinaus. Dadurch zeigt sich, wie gut Harley alle unter seiner Kontrolle hatte. Sobald diese wegfällt wissen sie nicht mehr, was zu tun ist, bzw. bisher lebten sie in einer von Harley kontrollierten und gelenkten Welt und diese ist mit dem Schloss in sich zusammengefallen. Ihre Welt ist sprichwörtlich auseinandergefallen, weswegen alle die Selbstkontrolle verlieren. Ich bekomme es gerade nicht so ganz in Worte gefasst, aber ich denke es ist klar, was ich meine.
      Richtig. Harley hat sie alle in eine ausweglose emotionale, psychische und mentale Abhängigkeit getrieben. Er ist der Anker und sobald er verschwindet, befinden sich alle auf einem verhängnisvollen Schiff im Sturm. Zusammen mit Harleys Refugium stürzen auch die Leben seiner Untergebenen in sich zusammen - von Carla abgesehen, die aber auch ein anderes Verhältnis zu ihm hat.

      qoii schrieb:

      Ähnlich wie Waterloo scheint auch Kiwi in ihrem unkontrollierten Wüten nicht gerade erfolgreich zu sein. Flint taucht zwar blutüberströmt bei Harley auf, aber es ist nicht klar, ob es auch sein Blut ist. Harley wollte sich wie erwartet mit seinem größten Schätzen aus dem Staub machen und versucht immernoch Flint mit seiner alten, bisher erfolgreichen, Masche/Art zu verunsichern und so zu umgehen. Leider hat sich dieser mittlerweile eine Pistole besorgt, welche sehr erfolgreich bei Harley zu wirken scheint, zumindest hat der Schuss getroffen und ihn (tödlich) verwundet. Aber wessen Pistole ist es? Die letzte besondere Pistole an die ich mich erinnre, war die große Knarre von Sol. Allerdings kann es natürlich auch Harleys eigene Pistole sein, bin mir gerade überhaupt nicht mehr sicher, ob er mal mit einer gezeigt wurde. Aber auch so ist es für eine Person wie Harley sicher recht praktisch/sicher/nötig ein paar Seesteinkugeln nebst Pistole im Haus zu haben.
      Nein, die Pistole gehört nicht Sol. Das Kapitel klärt, woher Flint das Ding hat und dann dürfte es euch auch wieder einfallen. Denke ich. Ist noch gar nicht so lange her. xD

      qoii schrieb:

      Währenddessen bekommen Clementine und Mercedes unerwarteten Besuch von Moria, welche Clementien mit genau der selben Herzlichkeit begrüßt, wie vorher … weiß nicht mehr XD jedenfalls irgendjemand aus der KGJ Truppe oder war es Cathal und Luca. Wie auch immer, ich habe sofort das Gefühl gehabt, dass sie in Clementine jemanden sieht, der zu ihrer Familie gehört bzw. zu jemandem gehört, der zu ihrer Familie gehört, wie die anderen KGJ zu O'Mara. Aber welche Verbindung könnte es da geben, falls es überhaupt eine gibt und die Ulysses-Fraktion nicht nur eine neuen Ärztin Anwerben will. Machen wir es kurz, da du in deiner letzten Antwort angedeutet hast, dass Beatrix noch einmal wichtig wird, könnte ich es mir durchaus vorstellen, dass sie irgendwie mit Ulysses in Verbindung stand, auch wenn die ganze restliche Truppe eher zu einer jüngeren Generation zu gehören scheint. Dann wäre noch zu bemerken, dass die gute Bloom nicht mehr bei Moria zu sein scheint, da ich nicht glaube, dass sie sich bei einem solchen Auftritt von Moria einfach so im Hintergrund halten könnte.
      Viel kann ich hierzu natürlich nicht sagen, aber du beweist wieder den richtigen Riecher: Genau wie Luca zuvor, scheint auch Clementine von Bedeutung für Moira und Cathal zu sein. Die Frage ist nur, wieso? Immerhin hat Clementine nichts mit O'Mara am Hut. ;)

      qoii schrieb:

      Als letztes bleibt dann noch Cal, der auf die EX-Waldmannstraut trifft, die er sogar kennt. Ihr richtiger Name ist (anscheinend) Cassiopeia Triagast. Neben der Tatsache, dass sie anscheinend eine Kettenrauchern ist, klingt es so, als würde sie für die Regierung arbeiten, da sie DeBráz Verlegung ins ID veranlasst hat. Ich würde jetzt mal vermuten, dass sie bei für die Regierung auch als Psychiaterin Begutachterin tätig ist, aber wie man sieht nimmt sie auch undercover Aufträge an. Weiterhin kennt sie Cal anscheinend schon länger, weit vor dem Zeitpunkt, als dieser das erste mal auf den Grünen König getroffen ist. Zusätzlich weiß sie auch etwas über Cals Mutter, wobei es so klingt, als wäre diese auch keine normale Person gewesen. Deswegen würde ich es auch in Betracht ziehen, dass Gawain Cals eigentlicher Name ist. Alles hängt davon ab, in wieweit Triagast mit dem Kult des Grünen Königs in Verbindung steht. Als Waldmannstraut wirkte sie eher als Anhängerin, durch ihre Aussagen hier, könnte man auch vermuten, dass sie kein aktives Mitglied ist, sich aber grundsätzlich für den Kult interessiert, so wie man sich heute für die Religion des antiken Griechenlands interessieren kann. Insgesamt ist sie bzw. ihre Hinter- und Beweggründe einfach noch zu rätselhaft, um eine klarere Aussage über sie treffen zu können, denn möglich ist vieles.
      Sagen wir einfach, dass der Charakter Cassiopeia Triagast vielseitig ist und der Geschichte in vielen Szenen, Situationen und Entwicklungen erhalten bleiben wird. Dieser Auftritt deutet es bereits an: Sie weiß etwas über Callaghans Vergangenheit, steht irgendwie mit den Ereignissen um den Grünen König in Verbindung und ist zudem in die jüngsten Ereignisse im Schloss involviert. Irgendwie tanzt die Gute auf sehr, sehr vielen Hochzeiten.^^
      Eldrail

      Eldrail schrieb:

      Zu Beginn wird Harley durch Waterloo gerettet. Gab es irgendein Anzeichen dafür, dass dieser auf dem Weg dorthin war? Kommt mir hier aktuell leicht so vor, als ob sich zufällig alle Charaktere treffen, wie es gerade sein soll, aber gut, ich kann es verstehen^^
      Jedenfalls kann Harley selbst mit polierter Fresse seinen Charme noch ausspielen. Erstaunlich, wie er es schafft, dass sich jeder so einzigartig fühlt und denkt, er wäre für Harley wichtig. Gerade das ist seine Stärke, aber andererseits ist es auch ein Problem, denn alles läuft nur richtig mit ihm und wenn man es wie O'Mara schafft, angebrachte Zweifel zu erzeugen, kann alles wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzen.
      Waterloo hat zuletzt Flint verfolgt, welcher mithilfe der Vivre Card zu Harley gelangen wollte. Letztlich hat Waterloo den Jungen verloren, doch dieser hatte ihn quasi schon fast zu Harley selbst geführt. Dass Waterloo letztlich vor Flint bei O'Mara und Harley ankam, ist Zufall und seiner Teufelskraft geschuldet, die ihn schneller macht als Flint.

      Eldrail schrieb:

      Aber zuvor schafft es O'Mara doch noch tatsächlich, Waterloo zu besiegen, bzw. die Oberhand zu gewinnen. Wie kann er überhaupt noch stehen? Nun, gerade hier wird im Moment oft über die Schmerzgrenze hinausgegangen und die Limitierungen des Körpers besiegt. Mit Vorbildern wie Whitebeard oder Doflamingo, die sich übermäßig lange auf den Beinen hielten oder auch einem Akainu, der nach Whitebeards stärksten Angriffen noch kämpfen konnte, sind diese Begrenzungen aber sowieso nicht so richtig festgelegt. Stört mich rein von der Logik her, da ich aber ein Fan von solchen Situationen bin, bin ich letztlich doch eher erfreut.
      Wo wir aber auch gerade von Zufällen sprechen: Flint kommt ja perfekt unpassend vorbei. Wobei mir jetzt auch nicht klar gewesen wäre, was Waterloo eigentlich getan hätte ohne Flints Auftauchen. Jedenfalls kann er ja Waterloo O'Mara überlassen und stattdessen Harley suchen, dessen Fähigkeiten jetzt schon als Logiakräfte eingestuft werden. Da komme ich mir so langsam ja blöd vor, dass es immer noch nicht Klick macht...
      Nach Flints Verschwinden bricht jetzt auch noch O'Maras linker Arm. Irgendwann ist aber doch auch mal Schluss, oder? Es könnte ja ein Callaghan kommen, falls dieser die richtigen Informationen bekommt und wieder vorbeikommt, ansonsten muss O'Mara ja schon bald einen auf Erza machen xD
      Ich zitiere mich hier einfach mal selbst: "Naja, O'Mara ist eigentlich ja kein normaler Mensch mehr. Er empfindet Schmerz anders, er kann weit über seine körperliche Belastungsgrenze hinausgehen und trotz zahlreicher Verletzungen noch immer Bärenkräfte mobilisieren. Verwundet zu werden ist praktisch ein entscheidender Aspekt seines Kampfstils, wie der Kampf gegen Baudelaire bereits zeigte. Allerdings hast du natürlich recht. Früher oder später macht auch O'Mara schlapp. Für diesen Arc ist sein Zenit auch fast erreicht. Viel wird er nicht mehr reißen können.^^"

      Außerdem ist diese Darstellung bewusst gewählt, damit sie die momentane Situation von Krill kontrastiert. O'Mara ist ein Typ Kämpfer, der immer auf die Schnauze bekommt und hoffen muss, mehr auszuteilen als er einsteckt. So funktioniert er. Als Boxer muss er immer in den Nahkampf, muss immer einkassieren, um zu gewinnen. Ich wage zu behaupten, dass O'Mara der zäheste und ausdauerndste unter den Kopfgeldjägern ist und diese Eigenschaft sollte noch mal verdeutlicht werden.

      Eldrail schrieb:

      Krill bekommt auch keine Ruhe und dann auch noch gleich eine richtig angepisste Lorca als Gegner. Da ist er ja schon regelrecht am Krepieren und wirkt nur nicht tot, weil Lorca am Antagonisten-Syndrom des zuviel labern krankt. Passt aber zu ihrer verqueren Psyche, also ist das völlig in Ordnung. Fraglich bleibt nur, wie Krill da lebend rauskommt. Das Ende lässt vermuten, dass er dies nicht aus eigener Kraft schafft. Diese weiche Masse könnte von Shrimati kommen und ihm die nötige Zeit verschaffen, sich vom Staub zu befreien und einen eigenen Angriff zu starten.
      Hier zeigt sich der Unterschied zu O'Mara. Obwohl Krill im Kampf gegen Rhys eigentlich vergleichsweise wenig abbekommen hat (für O'Mara-Standards) ist er ziemlich am Ende. Krill ist wie eine gläserne Kanone, die mit Atombomben schießt. Eine gewaltige Zerstörungsmaschine, an die man jedoch nur nahe genug herankommen muss. Eigentlich hat Krill mit seinen Wasserkünsten die besten Vorraussetzungen von allen Beteiligten, Lorca und ihren Staub zu bekämpfen - aber leider ist sein Körper hinüber, da eben lange nicht so zäh wie O'Mara ist.

      Eldrail schrieb:

      Cal - oder sollte man ihn jetzt Gawain nennen? - begegnet Dr. Triagast, die anscheinen wahre Identität von Dr. Waldmannstraut. Diese scheint aber für die Regierung zu arbeiten, was mich jetzt ernsthaft überrascht. Vor allem diese andere Persönlichkeit verstehe ich nicht. Sollte sie Harley infiltrieren? Aber warum dann diese enge Verbindung mit dem Kult und ihre bisher völlige Untätigkeit? Dazu kennt sie noch Cal und nennt ihn anders. Was meine Kenntnisse von Heldensagen angeht, bin ich etwas eingerostet, jedenfalls habe ich zwar von Gawain gelesen, könnte jetzt aber nicht anfangen daraus Rücschlüsse ziehen. Jedenfalls würde ich erwarten, dass dies nicht nur rein zufällig als Name gewählt wurde.

      Fakt ist aber, dass sie Cal jetzt ein paar Antworten geben sollte, damit dieser wieder die richtige Richtung findet. Da bin ich sehr gespannt, wie sich Dr. Triagast entwickelt bzw. was genau sie ist und machen/machen sollte.
      Fragen über Fragen, die sich aber schon im Laufe des nächsten Arcs klären werden. Die ungewöhnliche Einführung des Charakters mag verwirrend sein, aber löst sich relativ schnell auf. Lyca hat ja schon genannt, wem Cassiopeia zugeordnet werden kann: Lorelei Greenaway und der CP0-Einheit Leviathan. Zum Rest der Szene muss ich leider schweigen. ;)

      Eldrail schrieb:

      Mercedes ist wieder zurück und nicht mehr bewusstlos. Da kann man ja vor lauter Freude wieder anfangen Kanonen auf andere Menschen zu richten^^

      Warum auch immer, Moira hat zu Dr. Coloumb und Mercedes gefunden, was wohl nicht geplant war, immerin will sie ja auch nichts. Mercedes kennt sie jedenfalls vom Namen her, Clementine in Anbetracht der Begrüßung aber auch, jedenfalls wirkt das nach einer höheren Wichtigkeit der Ärztin. Kann man so noch nicht viel zu sagen, aber ein paar Informationen können da noch rausspringen.
      Werden auch noch rausspringen. Der Arc ist schließlich noch nicht vorbei.^^

      Eldrail schrieb:

      Der letzte im Bunde der Kopfgeldjäger hat es in diesem Kapitel endlich (wieder) zu Harley geschafft. Auf dem Weg dorthin trifft er aber erstmal Kiwi, die wohl einen Zusammenbruch hat. Nicht zurecht brandmarkt sie ihn als Verursacher all ihrer Probleme und greift ihn an. Flint ist zwar verletzt und nicht der größte Kämpfer, aber Kiwi ist bislang nicht gerade als Kämpferin in Erscheinung getreten. Dazu kommt noch, dass Flint bei Harley auftaucht, also muss er gewonnen haben. Wie ist nicht so klar. Das Blut an ihm könnte von Kiwi stammen, die er getötet oder schwer verletzt hat. Alternativ könnte sie ihn aber auch noch verletzt haben, aber nicht so schwer, dass Flint ernsthaft aufgehalten wird. Ob Kiwi so abtritt?
      Ich enthalte mich. Spoilergefahr. xD

      Eldrail schrieb:

      Nja, egal wie, er steht jedenfalls vor Harley. Dieser wollte sich eigentlich davonmachen und alle seine Leute im Stich lassen, doch daraus wird nichts. Insebsondere nicht, nach seiner sträflichen Unterschätzung von Flint. Der hat nämlich eine Pistole, die Seesteingeschosse enthält. Von wo er die hat, ich weiß es nicht. Aber Harley ist getroffen und zwar schwer, eventuell tödlich. Mal schauen, ob er nochmal was machen kann oder ob er jetzt einfach stirbt.
      Wo er die Pistole herhat? Wird geklärt. Ob Harley einfach so stirbt? Das neue Kapitel gibt Antworten.^^
      Lyca

      Lyca schrieb:

      Weißt du, würdest du nicht schon zu Beginn schreiben „Das Kapitel hat ca 5000 Wörter“ hätte ich vielleicht mehr Motivation das Kapitel zu lesen. Das klingt erst mal nach so viel, dass man sich im ersten Moment einrollen und weinen möchte, weil die Zahl so hoch erscheint, auch wenn es beim Lesen dann im Enddefekt nicht so schlimm ist. xD
      Ja, okay. Ab jetzt bleibt die Wortzahl der Kapitel ein streng gehütetes Geheimnis. Ich hätte vielleicht auch erwähnen können, dass ~5000 Wörter "nur" 500-1000 Wörter mehr sind als üblich, aber gut. xD

      Lyca schrieb:

      Das Gespräch Harley/Waterloo hat so manipulative Züge, dass es mich erschreckt, wie sehr Waterloo darauf anspringt. Man möchte dem armen Kerl eine Backpfeife geben und eine Standpauke halten, die dankenswerterweise dann O'Mara übernimmt. Allerdings kommt Flint genau dann um die Ecke. Der Junge hat ein Timing, man sollte ihm dafür einen Preis verleihen. Schade eigentlich, aber es zeigt erneut auf eindrucksvolle Weise wie emotional abhängig Waterloo von Harley ist, wie bei Kiwi und Lorca.
      Ja, für Waterloo kommt wohl jede Hilfe zu spät. Er war aber auch von Beginn an als jemand beschrieben worden, der Harley um jeden Preis gefallen will, während Lorca etwa stets die eigene Exzentrik und Neurosen vorschieben konnte. Waterloo hingegen wollte nur Harley für sich gewinnen. Wohin das führt, sieht man ja.

      Lyca schrieb:

      Die ist jedoch gerade mit Krill beschäftigt und einer wütenden, verletzten Frau sollte man sich in solchen Momenten eher nicht entgegen stellen. Gibt nur hässliche Narben.
      Ihre Kräfte sind, wie schon angekündigt, enorm und ihre diabolische Art gefällt mir hier so gut, dass ich mir wünschen würde, dass sie Ihren Gegner zerquetscht und jedes letzte Tröpfchen Blut zu Staub zerfallen lässt. Allerdings ist ihr Gegenüber Krill und sein Ableben würde ich doch eher als kontraproduktiv verstehen, zumal ich ihn halt auch mag. Ich hätte nichts dagegen würde sie Harley vernichten. Hab doch mal Verständnis Flint. Hätte doch mehr Stil, wenn Harley durch einen seiner Angebeteten fallen würde. Meinetwegen auch die ganze TraLoHa Truppe zusammen. (Nimm die Kugel zurück! Ich will ein Scar-wird-von-seinen-untergebenen-Hyänen-zerfleischt-Szenario!!!!)
      Ehrlich gesagt hatte ich ein ähnliches Szenario auch mal im Sinn. Allerdings hätte ich das nicht mit dem Rest der Handlung vereinbaren und Flint gleichzeitig seine nötige Konfrontation bieten können, ohne größere Teile meines Planes über den Haufen zu werfen. Aber warte mal ab, wie es mit Harley weitergeht. Vielleicht sagt dir meine schlussendliche Lösung ja auch zu.^^

      Lyca schrieb:

      Callaghan trifft auf Cassiopeia, die anscheinend die ehemalige Dr. Waldmannstraut ist, die sogar wirklich eine Ärztin. Ich erinnere mich, dass ihr eigentlicher Name im Zusammenhang mit den CP Einheiten genannt wurde und nach einer kleinen Suche, lässt diese sich bei der Einheit Leviatan von Lorelai einordnen. Für diese führte sie zu dem damaligen Zeitpunkt einen Auftrag aus. Jetzt wissen wir auch welchen.
      Außerdem hat sie die Überführung des GL nach ID veranlasst und ihn ausgequetscht. Sie gefällt mir in der neuen Rolle und vorallem im Gespräch mit Callaghan. Man kann die Anspannung förmlich spüren.
      Zusätzlich dann auch spannend, dass sie Cals Mutter kennt. Fragt sich ob in welcher Gruppierung diese war. Marine, KGJ, Piratin etc.
      Korrekt. Danke fürs Recherchieren. Cassiopeia wird an vielen Punkten Handlung - Gegenwart und Vergangenheit - wichtige Rollen einnehmen und mehr als einmal beweisen, dass ihre umständliche Einführung dem Charakter mehr als gerecht wird. Sie ist wichtig und ich hoffe, dass ich die Figur gut rüberbringen kann und sie euch auch gefällt. Wäre sonst...Mist. xD

      Lyca schrieb:

      Moira trifft im Krankenzimmer ein. Wieder so eine Frauenkombi mit der ich nicht gerechnet habe, aber die mir gefällt. Sehr amüsant, wie schnell sie Clementine für sich einnimmt und Mercedes misstrauisch wie immer reagiert. Vollkommen gerechtfertigt natürlich. „O'Maras Mercedes“ verstehe ich jetzt eher Freundschaftlich, auch wenn es anders klingt. Die haben haben ja eine ziemlich tiefe Freundschaft und Moira würde wohl auch Cal als „O'Maras Callaghan“ bezeichnen. Im ersten Moment war ich allerdings etwas verwirrt xD Was genau Ulysses mit Clementine vorhat würde ich allerdings auch gerne wissen. ^^
      Ja, natürlich nur im Sinne von "befreundet mit...". Alles andere wäre wohl der Supergau. xD
      Moira formuliert hier recht unglücklich, was aber auch ihrer Euphorie geschuldet ist. Die Gute ist eben nicht das kaltherzige Ding, das viele zu Beginn des Arcs noch in ihr sehen wollten. Im Grunde ist sie sehr sensibel und gütig. Das sollte diese Szene unter anderem auch zeigen. Clementine springt immerhin sofort auf sie an. Mercedes...eher weniger.^^

      Lyca schrieb:

      Unser Timing Profi trifft auf Kiwi, die alleine und entstellt am vereinbarten Ort auf einen Harley wartet, der längst dabei ist zu fliehen. Hatte sie nicht irgendwie einen Gefangenen Namens Kako? Wo ist der abgeblieben? Sie wird beim Anblick Flints rasend vor Wut und Verzweiflung. Ähnlich wie Lorca und Waterloo. Für alle bricht eine Welt zusammen. Nur hat sie im Gegensatz zur Staubfrau keine sonderlich hervorstechenden Kräfte ,die ihr dabei helfen könnten die Wut auszuleben.
      Zum Schluss des 5000-Wörter-Kapitels treffen Harley und Flint aufeinander und es scheint als habe Flint Kiwi entweder umgebracht oder zumindest besiegt und eine Waffe mit Seesteinkugeln trifft ihn in die Brust. Wo kommt das Teil her?
      Zur Pistole wird im aktuellen Kapitel alles gesagt. Aber was mit Kiwi passiert ist...


    • Ja, man mag es kaum glauben xD
      Dann wollen wir mal sehen, was so alles passiert.

      Gut, Harley ist offensichtlich noch nicht tot. Dazu kommt aber noch, dass er tatsächlich sogar quasi überhaupt nicht schwerwiegend verletzt wurde. Nun, man kann ja auch mal schlecht schießen. Dann sollte Flint aber nicht die dicke Lippe riskieren. Er macht genau den typischen böse Buben Fehler und labert wieder herum, anstatt einfach den Job zu beenden. Wobei mir nicht mal klar wäre, ob er wirklich Erfolg gehabt hätte. Sein Zögern und Auskosten ist allerdings auch nur zu verständlich, bedenkt man, wie lange er Harley jetzt bereits jagt.

      Man mag es kaum glauben, aber Harley dreht den Spieß um, nur um einfach den identischen Fehler zu begehen. Nun, auch er ist ja jemand, dem ein solches Verhalten wie auf den Leib geschneidert ist. Jedenfalls bekommt Harley so die Gelegenheit, eine unschöne Entdeckung zu machen. Offenbar hat Flint auch richtig ausgeteilt. Sollte er nicht gelogen haben, hat er sich ja zum brutalen Killer gemausert. Interessant ist hier, dass Kiwi anscheinend für Harley wichtig ist. Er, der zwar alle seine Leute um den Finger wickelt, aber letztlich nur den eigenen Vorteil im Sinn hat, ist wirklich getroffen von Kiwis Tod. Es klang durch, dass Kiwi seine Nachfolgerin werden sollte, wenn er sie als sein Vermächtnis bezeichnet. Was genau sie dafür qualifizieren soll weiß ich zwar nicht, aber bestimmt gibt es einen Grund.

      Die Pistole ist von Goldfarn. Es ist mir nebulös noch im Hinterkopf geblieben, aber habe ich nicht mit gerechnet und hat mir jetzt auch Anhieb noch nicht den Aha-Effekt gegeben. Ist auch schon länger her könnte man als Entschuldigung heranziehen. Naja, gelöst ist gelöst.

      Dann erfahren wir, o Wunder, etwas über das Schicksal von Flints Eltern. Offen ist jetzt, ob irgendetwas davon bei Flint ankommt oder es sich nur um eine für den Leser gedachte Rückblende handelt. In dieser sucht Harley - warum auch immer - Flints Eltern auf. Der schon damals für die Weltregierung arbeitende Charmeur kommt mit seiner Art hier nicht weiter. Dazu versucht er auch noch seinen Namen zu verbergen. Also können die beiden nicht einfach nur irgendwelche Sumpfbewohner sein. Wobei ich jetzt nicht genau weiß, ob wir bereits schonmal etwas über Flints Eltern gehört haben. Jedenfalls werden sie trotz ihrer vorbereitenden Maßnahmen relativ mühelos von Harley getötet. Dieser ganze Abschnitt war aber erstaunlich ironisch gehalten. Der im weißen Anzug durch den Sumpf spazierende Harley, der seine Wahl dann mit diesem super One-Liner am Ende bedauert. Die ganze Unterhaltung zwischen Milly und Harley. Kam bei mir sehr gut an, lockert es die doch ziemlich düstere Stimmung auf.

      Zurück in der Gegenwart sorgt Harley erneut für Probleme. Versenkt er erst noch die Seesteinkugel in Flints Inneren, malträtiert er ihn jetzt dermaßen, dass dieser sie wieder auswürgt. Die Gelegenheit nutzt Flint, um mit der Seesteinspitze seines Bos Harley festzunageln. Gut vorbereitet ist er ja, immerhin das kann man ihm lassen. Leider hat er nicht Kugeln gezählt und hat jetzt einen gewissen Mangel an eben diesen. Somit bekommt Harley wieder mal eine Chance. Ich kann mir viele Szenarien vorstellen, wie es weiter geht. Flint gewint irgendwie doch (Seesteinspitze vom Kampfstab), es kommt jemand anderes vorbei, Harley macht den Abgang, wer weiß es schon (außer dir natürlich^^). Harleys Arroganz war bislang der einzige Grund, weswegen Flint überhaupt noch lebt und Treffer austeilen durfte. Jetzt ist Harley zwar angeschlagen, aber sollte seine Lektion wohl gelernt haben. Ich bin mir keinesfalls sicher, ob Flint rein physisch übrhaupt noch mithalten kann, aber wer weiß, Rache beflügelt ihn ja vielleicht.

      Ich fands gut und freue mich auf die Fortsetzung!
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      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
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    • Hallöchen :D

      Die meisten User werden sich wohl wundern, was ich in diesem Bereich des Forums verloren habe und in der Tat ist dies wohl mein erster Beitrag im FanFiction Bereich. Ich bin auch bei weitem keine Leseratte, die letzten Jahre hat sich das mehr oder weniger auf Lehr-&Sachbücher sowie natürlich Manga beschränkt. Doch wie es der Zufall so will, liege ich seit einer Woche krank im Bett und nach 3 Tagen TV braucht man auch einfach mal ein wenig Abwechslung, damit die grauen Zellen nicht völlig verkümmern. Jedenfalls war ich für den Gang zur Bücherei erstens zu platt und zweitens auch viel zu faul, da dachte ich, ich statte den hiesigen Autoren mal einen Besuch ab, wurde ich doch vor Jahren in einer ähnlichen Situation hier bestens unterhalten. An der Stelle noch ein kurzes Shoutout an, man möge mir die Fremdwerbung verzeihen, Dillian, Panda-lee und le Roux, ich habs damals leider verpasst unter euren Werken zu kommentieren, vielleicht sieht das ja noch wer.

      Wie auch immer, ich war etwas überrascht wie sehr sich dieser Bereich doch, im positiven, gewandelt hat. Die angepinnten Threads sind für Neueinsteiger wie mich eine ungeheure Hilfe, konnte ich mir doch recht schnell einen groben Überblick über die aktiv geführten Fanfictions verschaffen und dann auch direkt mit dem Lesen loslegen. Die ersten beiden Arcs hatte ich dann auch innerhalb von 2 Tagen bis gestern Abend verschlungen und eigentlich wollte ich anschließend direkt ein kleines Resumee verfassen, die Leselust hatte mich aber schon gepackt und ich musste einfach noch den nächsten Arc anreißen :D

      Nun aber genug von meinem Geschwafel und kommen wir zum eigentlichen Thema, der Menschenjagd. Inhaltlich wird hier wahrscheinlich nicht viel neues stehen, bin ich doch erst bei Kapitel ~47/48 angelangt, aber es ist vielleicht auch für den Autor ganz interessant die Meinung von jemandem zu lesen, der sich noch nicht durch x Werke geackert und hier zig Posts verfasst hat. Außerdem stand irgendwo geschrieben, dass man sich um jeden neuen Leser und jede kritische Stimme freut und ich wollte diesen ungeheuren Aufwand diesmal auch mit (mindestens einem) Post würdigen xD
      Ich weiß nicht genau, wie ich das ganze am besten anfangen kann, also beginne ich wohl damit, was mir beim Lesen zu Beginn immer am wichtigsten ist. Das mag jetzt vielleicht eigenartig klingen, aber es sind die Namen der Charaktere. Noch vor der Story, der Szenerie, dem Setting, der Charakterentwicklung usw. sind es die Namen. Gefallen mir diese nicht, verliere ich schnell die Lust am lesen und diese sind hier wirklich ausgezeichnet gewählt. Sehr einprägsam, erfrischend ungewöhnlich aber nicht zu schrill und abgedreht, egal ob Protagonisten, Antagonisten oder Statisten, ich dachte mir immer "Yes - Das passt !". Zum Setting brauche ich ja nicht viel sagen, die Op-Welt lieben wir alle, sonst wären wir wohl nicht hier, deshalb mach ich gleich mit der Szenerie weiter. Ich fand es beeindruckend wie gut du diese dem Leser beschreiben, ja beinahe vor Augen führen konntest. Am besten gefiel mir der unterirdische Schwarzmarkt im zweiten Arc, da stand ich in Gedanken wirklich mittendrin, als sich Flint und Mercedes mit den beiden Medici gekloppt haben. Teilweise war ich von den ausführlichen Darstellungen beinahe ein wenig genervt, was jetzt negativ klingt, aber ich war so gebannt von der Story, dass ich so schnell wie möglich in der Handlung weiterkommen wollte und mich weniger um die prunkvolle Gestaltung irgendwelcher Gärten und Alleen geschert habe xD Das ist aber eher meiner eigenen Ungeduld geschuldet und solltest du auf jeden Fall so beibehalten, verleiht es doch jeder Szene das gewisse Etwas und auch wenn man davon vielleicht vorerst genervt ist, dankt man es dir doch später wenns dann endlich wieder zur Sache geht, ich kann da nur immer wieder auf den Schwarzmarkt verweisen.
      Was die Charaktere angeht, so hattest du mich wie gesagt schon mit ihren Namen am Haken ^^ Vor allem aber ihre Backgrounds interessieren mich brennend. Bisher wurde in der Gruppe ja mehr oder weniger Stillschweigen darüber vereinbart und das Thema deshalb nur angerissen, aber O'Maras Vergangenheit interessiert mich mindestens so sehr wie Flints Verbindung zu Harley. Auch die Flashbacks die wir bekommen sind sehr geil, am meisten hat mich wohl der von Michelangelo Machiavelli gepackt. Bis zu seinem Rückblick wollte ich ihn einfach nur tot sehen, am Ende war ich aber doch traurig wie er dann hingerichtet wurde. Ich finde es aber gut, dass hier Nägel mit Köpfen gemacht werden und, im Gegensatz zu One Piece, auch nicht davor zurück geschreckt wird, Charaktere teils unnötig blutrünstig niederzustrecken. Bei der Ankunft von Lorca und Waterloo vor der Hinrichtung Machiavellis, als sie den Farmer und seinen Sohn (Alberto ?) hinrichten, da war ich doch seeehr angepisst von der Blutrünstigkeit der Beiden. Aber auch unsere Protagonistengruppe fackelt nicht lange, da werden ein paar lästige Piraten mal eben im vorbeigehen enthauptet, verstümmelt und brutal zusammengeschlagen, gefällt mir sehr gut und passt einfach in diese Welt voller Piraten, Kopfgeldjäger und Verbrecher. Wenn ich an den Charakteren etwas kritisch sehen müsste, wäre das, dass gefühlt jeder wichtigere Charakter auf die ein oder andere Weise eine kleine Intelligenzbestie zu sein scheint. Mir gefallen solche Charaktere zwar prinzipiell, dieser instinktgesteuerte "Kopf durch die Wand" - Typus fehlt mir aber ein bisschen. Wir haben zwar Cal, aber der ist mir für so eine Rolle zu berechnend und kalt, glänzt auch ab und an mit einem besserwisserischen Spruch. Von Flint erwarte ich mir eine Entwicklung in vielleicht diese Richtung. Bisher war er dafür noch zu schwach, mit seinem neuen Feuerzeug-Daumen kommt da eventuell mehr. Allgemein hoffe ich, dass er in diesem Arc mehr in den Vordergrund rückt. Um mit den Monstern mithalten zu können, bedarf es jedenfalls einer deutlichen Entwicklung seinerseits, bisher war er ja eher ein Klotz am Bein und musste gefühlt nach jedem halbwegs vernünftigen Gegner von Mercedes zusammengeflickt werden.

      Zum Schluss möchte ich mich noch dem Schreibstil widmen. Im Prinzip wusste ich ja was mich ca erwartet, lese ich deine Beiträge im Forum sonst regelmäßig, aber hier scheinst du doch nochmal eine Schippe drauf gelegt zu haben. Sehr angenehm und detailliert, phasenweise auch echt anspruchsvoll, was mir aber durchaus gefällt. Und hier kommen wir auch zu meinem einzigen wirklichen Kritikpunkt. Und zwar scheinst du in deinem Repartoir wohl einige "Lieblingswörter" zu haben. Wenn man immer nur das neuste Kapitel mit einem gewissen Abstand zum vorherigen liest, mag das wahrscheinlich nicht so auffallen, wenn man sich aber durch 20 am stück pflügt hat das bei mir schon für das ein oder andere Schmunzeln gesorgt :D Am meisten hat sich mir wohl das Wort "flanieren" eingeprägt, da musste ich doch ein, zwei mal Grinsen, "eitriges Blut" oder zu Beginn auch "pumpen" wenn jemand durch die Gegend geprügelt wurde. Aber das ist nicht weiter schlimm, es ist mir nur aufgefallen ^^


      Jedenfalls, um das ganze hier auch mal zum Abschluss zu bringen bevor mein Handyakku den Geist aufgibt und ich umsonst in die Tasten gehauen habe, ich denke es wurde ziemlich klar, dass ich echt begeistert von der Geschichte bin. Großes Lob an dich, das ist bisher wirklich ein qualitativ sehr hochwertiges Leseerlebnis und ich bin unfassbar gespannt wie sich die zahlreich angeteaserten Verbindungen schlussendlich auflösen werden. Gottseidank habe ich noch über die Hälfte vor mir, es wird jetzt wohl auf der Insel des Lichts richtig zu Sache gehen. Am meisten gespannt bin ich auf Flints Entwicklung und Lucas Rolle in der Gruppe, wird sie doch augenscheinlich eher geduldet als willkommen geheißen. Ansonsten kann ich nur sagen: Weiter so !
      Zum Schluss noch eine kurze Frage: Wie weit fortgeschritten ist die Handlung bisher ? Hast du schon einen ungefähren Plan wie viele Kapitel das Werk haben soll und auf welchem Stand wir aktuell sind ?


      Sala


      P.S. Das hatte ich noch vergessen zu erwähnen. Für die plötzlichen Szenenwechsel habe ich dich teilweise verflucht, die bringen eine unglaubliche Spannung in die Geschichte. Sind einfach immer an den, zumindest aus Lesersicht, ungünstigsten Stellen platziert ;D
      Stefan Bellof - Legend
    • Kapitel 118 Flint vs Harley

      @SaLaMaNDeR Willkommen beim kleinen aber feinen Kreis der FF-Kommentatoren. :) Wie ich deinem Kommentar entnehme, hat sich die Arbeit, welche ich mir mit dem FF Übersichtsthread gemacht habe schon gelohnt. Wir würden uns freuen, wenn du uns noch lange erhalten bleibst und uns weiterhin an deiner Meinung zu(m) FF(s) und später den einzelnen Kapitel teilhaben lässt. Wie du dich richtig erinnerst, ist jede Rückmeldung sehr willkommen ^.^ .

      Ab hier herrscht wieder Spoilergefahr!
      Wer hätte gedacht, dass ich das mal in eimem FF-Kommentar sagen könnte^^

      Wie wir eigentlich ziemlich sicher erwarten konnten, lässt sich Harley nicht von einer Seesteinkugel aufhalten. Wobei auch Flints ziemlich häufig abwesendes Glück seinen Beitrag geleistet hat, es ist schon eine kleine Kunst jemanden in die Brust zu schießen und nichts allzu wichtiges zu treffen^^. Das Goldfarn eine Pistole hatte, ist mir ausnahmsweise mal komplett entfallen. :whistling: Genauso wie ich noch nicht mal nach der Erinnerung daran sagen könnte, ob Flint wusste, dass diese Seesteinkugeln enthält.

      Harley ist jedenfalls noch fit genug gegen Flint anzukommen, bis er sich die Seesteinkugeln selber entfernt hat und wieder auf das volle Potenzial seiner Kräfte zurückgreifen kann. Trotzdem ist er über die gesamte Situation mehr als angepisst, weswegen er den gleichen Fehler macht wie Flint davor, er will seinen Gegner für das ganze Leid, was ihm widerfahren, ist Leiden lassen. Dazu kommt er auch auf die Idee Flint genau die Kugel schlucken zu lassen, mit der dieser ihn selbst eigentlich erledigen wollte, um ihm so den Rest zu geben. Eine ziemlich fiese Sache, da für Flint kaum eine Möglichkeit besteht die Kugel wieder loszuwerden.

      Trotz all des Zusammenbruches um ihn her, hat Harley immer noch seine Selbstbeherrschung verloren oder vielleicht passt der begriff Hybris besser. Diese bekommt aber einen entscheidenden Knacks, als der das Messer erkennt, welches sich nun in Flints Besitz befindet. Kiwi war wohl doch etwas mehr für ihn, als der Rest seiner Untergebenen. Sagen wir einfach, sie war seine Lieblingshündin mit dem er noch vieles vorhatte, letztendlich sollte sie anscheinend in seine Fußstapfen treten und seine Organisation übernehmen, wie dieses aber letztendlich funktioniert hätte, wage ich aufgrund ihrer Reaktion auf das fehlen Harleys zu bezweifeln. Ob Flint sie jetzt wirklich abgeschlachtet hat, wage ich auch zu bezweifeln. Zwar kann sie durchaus Tod sein, aber entweder hat Flint sich nur verteidigt oder sie ist in ihr eigenes Messer gestürzt. Flint hat vor allem im richtigen Moment erkannt, wie er Harley doch noch einmal verletzten/leiden lassen kann.

      In seiner Hybris macht Harley wieder den selben Fehler, welchen er Flint vorher vorgeworfen hat. Er will ihn weiter leiden lassen und erledigt ihn nicht einfach, weswegen Flint ebenfalls noch einmal eine Gelegenheit zu Gegenschlag bekommt. Fast schon lustig ist dabei, dass Harley dies Flint selbst ermöglicht, indem er ihn so lange in die Magengegend tritt, bis dieser die Seesteinkugel wieder ausspuckt. Aber Harleys Selbstüberschätzung geht noch weiter, indem er die Möglichkeit ausschließt, dass Flint noch ein Ass im Ärmel hat. Der Seestein in seinem Kampfstab war, im Nachhinein fast schon zu erwarten oder sagen wir besser, in mir bleibt das Gefühl zurück, dass ich dies schon erwartet habe.

      Zu dem FB weiß ich jetzt nicht so viel zu sagen, er war sehr gut und interessant dargestellt, trotzdem kann ich jetzt nicht so viel neues daraus ziehen. Sofern ich mich recht entsinne, wussten wir schon das Flints Vater etwas mit Harley oder war es der WR zu tun hatte und deswegen von ihm getötet wurde. Das Flints Mutter ihn teilweise durchschauen kann, halte ich derzeit auch nicht für so wichtig. Allerdings scheint sie einer der wenigen zu sein, die seinem Scharm auch nicht ansatzweise erliegen. Interessant wäre vielleicht noch, dass wir jetzt wohl ziemlich sicher ausschließen können, dass Kiwi irgendwie mit Flint im Zusammenhang steht, was wir zwischendruch aufgrund ihrer Haarfarben vermutet haben.

      Diesmal ist es ein kürzerer Kommentar geworden, da es im allgemeinen um das Wechselspiel zwischen Flint und Harley gegangen ist. Dieses hast du sehr schön umgesetzt und besonders Harley konnte ich noch einmal richtig schön Inszenieren. Mal schauen wie es demnächst weitergeht, noch ist keiner von beiden wirklich am Ende und es laufen noch einige andere Gestalten durch das Schloss, welche die Waage in die eine oder andere Richtung kippen lassen können. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • So nach einer kurzen Auszeit, melde ich mich auch hier wieder zurück.

      Im Nachhinein bin ich sogar froh, dass ich beide Kapitel in einem Rutsch lesen konnte, da mir die Dynamik in der Auseinandersetzung zwischen Flint und Harley durchaus sehr zugesagt hat. Inhaltlich gibt es nach den zahlreichen Kommentaren und den kampflastigeren Kapitel zwar für mich nicht so viel neues zu entdecken, aber ich versuche mich dennoch mal an den Stationen abzuarbeiten.

      Als erstes empfinde ich wirklich größtes Mitleid mit dem armen Waterloo. Von Harley manipuliert, von Moira psychisch gefoltert, steht er jetzt vor dem Trümmerhaufen seiner Träume, Wünsche und Sehnsüchte; und muss sich dann unfreiwillig eingestehen, dass ihm all seine Loyalität, all seine Liebe zu Harley schließlich gar nichts bringen wird oder nicht auf Gegenseitigkeit beruht.
      Ich bin mir nicht sicher, wie ich zu der Kaltherzigkeit Harleys stehen will. Vielleicht hab ich hier zu sehr Flamingo in ihm gesehen, der seine Untergebenen - trotz aller Manipulation - dennoch geliebt und respektiert hat. Zumindest habe ich das ganze immer so wahr genommen. Dass Harley ein narzistischer Gockel ist, war mir zwar schon klar, aber ich hab ihm mehr zugetraut, was seine Untergebenen angeht. Aber vermutlich empfindet er dies wirklich nur - wenn überhaupt - für Carla, deren besondere Beziehung du ja in deinen Kommentarantworten noch einmal hervorgehoben hast.
      Am liebsten würd ich Waterloo in die Arme nehmen und ihn schütteln, dass der Kampf keinen Sinn mehr hat. Andererseits ist der (vermeintliche) Tod auch das bessere Schicksal für ihn. Was bleibt denn für ihn noch in einer Welt, in der die Sonne namens Harley nicht mehr strahlt?

      Dionysia reagiert auf die plötzliche Dunkelheit einfach mal mit Hass und Gewalt. (Entschuldige meine Gedächtnislücken, aber war sie es, die Kiwi so zugerichtet hat?)
      Ich bin auf die Auseinandersetzung zwischen den beiden sehr gespannt, wobei ich mir vorstellen kann, dass hier vielleicht noch jemand anderes einschreitet. Eigentlich wäre Krill ihr ja haushoch überlegen, aber die Karten stehen halt nicht für jeden Spieler immer gleich günstig.

      Zur Szene um Celementine, Mercedes und Moira will mir momentan gar nichts wirkliches einfallen. Deine Hinweise, dass Celementine in irgendeiner (unbewussten) Verbindung zu Moira steht, helfen mir in dieser Hinsicht auch nicht weiter. Da bleibe ich einfach mal gespannt, in welche Richtung dieses Frauentrio ziehen wird. Genug Verletzte gibt es ja mittlerweile zum einsammeln. Da ist es ja nur allzu praktisch, dass man neben Cathal nun auch Clementine an Board hat.

      Cassiopeia (hach ich hab vergessen, dass du den Namen schon mal erwähnt hast, muss ich einen Charakter mal wieder umbenennen..du und Oda...verflucht seid ihr! xD) trifft auf Callaghan und die bedeutungsschwangere Unterhaltung beginnt.
      Die Verbindung der beiden kommt unerwartet, ihr neuer Charakter gefällt mir, mit ihrer Auferstehung hab ich mich mittlerweile zähneknirschend abgefunden, einen Reim auf ihre Worte kann ich mir nicht machen. Interessant finde ich die Verstickungen mit dem Grünen König, dass sie massgeblichen Anteil daran hatte, dass dieser in ID landet, und wer holt ihn da wieder raus? Myzete als Rexroths Untergebene steht damit in Opposition zu Cassiopeia als Untergebene Loreleys. Doch irgendwie hab ich das Gefühl, dass die drei Spezialeinheiten der CP0 ihr eigenes Spielchen spielen und am Ende stärker zusammenarbeiten, als es den Anschein hat.

      Damit bleibt wohl nur noch die Baustelle Flint vs. Harley:
      Die Auseinandersetzung gefällt mir und erfüllt auf jeden Fall den Anspruch, den dieser lang vorbereitete Konflikt haben sollte, vor allem wenn man sich das Stärkeungleichgewicht zwischen den beiden Charakteren ins Gedächtnis ruft, leistest du hier auf jeden Fall gute Arbeit.
      Wie es weitergehen wird, bleibt völlig offen. Ich treue Flint zu, dass er Harley stoppen kann, auch wenn dieser nicht durch Seestein geschwächt wurde. Andererseits kann ich mir immer noch vorstellen, wie Callaghan den Kampf übernimmt. Angeschlagen ist Harley, Logia-Heilkräfte hin oder her (btw. was zur Hölle hat er denn jetzt für eine Teufelskraft? Die Funkenfrucht? Die Lichtfrucht?^^), ebenso wie Callaghan und Flint. Ein gemeinsamer Kampf hätte auch etwas für sich. Das überlasse ich einfach mal dir.

      Beim Flashback möchte ich mich qoii anschließen. Nett geschrieben, ein wenig Charakter für die blasse Eltern unseres Protagonisten, aber die Relevanz entgeht mir noch. Warum ist Harley explizit hinter den Rogers her? Warum die ganze Farce, wenn er sie schließlich umbringen will? Und warum war Kiwi auserwählt? Ich glaube immer noch, dass da eine Verbindung herrscht^^

      Joa...in diesem Sinne, bis zum nächsten Mal :)

    • Kapitel 119

      Hallo treue Leser und Kommentatoren,

      Kapitel 119 ist fertiggestellt und kann an alter Stelle gelesen werden. Die Antworten auf eure Kommentare gibt es natürlich auch noch. :)

      Eldrail

      Eldrail schrieb:

      Gut, Harley ist offensichtlich noch nicht tot. Dazu kommt aber noch, dass er tatsächlich sogar quasi überhaupt nicht schwerwiegend verletzt wurde. Nun, man kann ja auch mal schlecht schießen. Dann sollte Flint aber nicht die dicke Lippe riskieren. Er macht genau den typischen böse Buben Fehler und labert wieder herum, anstatt einfach den Job zu beenden. Wobei mir nicht mal klar wäre, ob er wirklich Erfolg gehabt hätte. Sein Zögern und Auskosten ist allerdings auch nur zu verständlich, bedenkt man, wie lange er Harley jetzt bereits jagt.
      Dachte ich mir auch. Außerdem hat Harley sich recht geschickt angestellt, meisterhaft den sterbenden Schwan gespielt und Flint so in Sicherheit gewiegt. Für diese billigen Tricks ist er sich nicht zu schade, wodurch Flint sich wiederum hat übertölpeln lassen. Dafür möchte man den Jungen zwar am liebsten Ohrfeigen, aber was soll man machen?^^
      Außerdem wollte Flint ja ursprünglich noch Informationen aus Harley herauspressen, was er in seinem Blutrausch aber auch irgendwie vergessen hat. xD

      Eldrail schrieb:

      Man mag es kaum glauben, aber Harley dreht den Spieß um, nur um einfach den identischen Fehler zu begehen. Nun, auch er ist ja jemand, dem ein solches Verhalten wie auf den Leib geschneidert ist. Jedenfalls bekommt Harley so die Gelegenheit, eine unschöne Entdeckung zu machen. Offenbar hat Flint auch richtig ausgeteilt. Sollte er nicht gelogen haben, hat er sich ja zum brutalen Killer gemausert. Interessant ist hier, dass Kiwi anscheinend für Harley wichtig ist. Er, der zwar alle seine Leute um den Finger wickelt, aber letztlich nur den eigenen Vorteil im Sinn hat, ist wirklich getroffen von Kiwis Tod. Es klang durch, dass Kiwi seine Nachfolgerin werden sollte, wenn er sie als sein Vermächtnis bezeichnet. Was genau sie dafür qualifizieren soll weiß ich zwar nicht, aber bestimmt gibt es einen Grund.
      Wobei dieses übersteigerte Ego zu Harley einfach passt. Hier hätte ich es beinahe unglaubwürdig gefunden, wenn Harley nicht lang und breit über seine eigene Überlegenheit schwadroniert hätte, statt Flint konsequent zu vernichten. Tatsächlich lief alles nach Plan, bis Kiwi zur Sprache kam. Ob es so abgelaufen ist, wie Flint gesagt hat? Oder wollte er Harley nur aus der Reserve locken? Ich verrate noch nichts. ;)

      Eldrail schrieb:

      Die Pistole ist von Goldfarn. Es ist mir nebulös noch im Hinterkopf geblieben, aber habe ich nicht mit gerechnet und hat mir jetzt auch Anhieb noch nicht den Aha-Effekt gegeben. Ist auch schon länger her könnte man als Entschuldigung heranziehen. Naja, gelöst ist gelöst.
      Gelöst ist gelöst. Goldfarn wird noch eine Rolle spielen, sobald Harleys Vergangenheit beleuchtet wird. Ist also nicht schlimm, wenn er dir mit seiner kleinen Rolle bisher noch nicht im Gedächtnis geblieben ist. :)

      Eldrail schrieb:

      Dann erfahren wir, o Wunder, etwas über das Schicksal von Flints Eltern. Offen ist jetzt, ob irgendetwas davon bei Flint ankommt oder es sich nur um eine für den Leser gedachte Rückblende handelt. In dieser sucht Harley - warum auch immer - Flints Eltern auf. Der schon damals für die Weltregierung arbeitende Charmeur kommt mit seiner Art hier nicht weiter. Dazu versucht er auch noch seinen Namen zu verbergen. Also können die beiden nicht einfach nur irgendwelche Sumpfbewohner sein. Wobei ich jetzt nicht genau weiß, ob wir bereits schonmal etwas über Flints Eltern gehört haben. Jedenfalls werden sie trotz ihrer vorbereitenden Maßnahmen relativ mühelos von Harley getötet. Dieser ganze Abschnitt war aber erstaunlich ironisch gehalten. Der im weißen Anzug durch den Sumpf spazierende Harley, der seine Wahl dann mit diesem super One-Liner am Ende bedauert. Die ganze Unterhaltung zwischen Milly und Harley. Kam bei mir sehr gut an, lockert es die doch ziemlich düstere Stimmung auf.
      Über Flints Eltern gab es hier und da mal Hinweise, in Person sind sie allerdings noch nicht aufgetreten, feierten also in diesem Kapitel ihr Debüt. Was es mit ihnen auf sich hat, kann ich selbstredend noch nicht verraten. Ich kann aber sagen, dass Harley seine Gründe hatte.
      Der ganze Abschnitt sollte sich tatsächlich vom Rest des Kapitels abheben, gleichzeitig aber auch Milly und (ein wenig) Jonathan einführen. Freut mich, dass dir dieser Eindruck auch vermittelt wurde. Gerade Milly wollte ich nicht als dieses typische Südstaaten-Muttchen darstellen, welches sich ja eigentlich angeboten hätte.

      Eldrail schrieb:

      Zurück in der Gegenwart sorgt Harley erneut für Probleme. Versenkt er erst noch die Seesteinkugel in Flints Inneren, malträtiert er ihn jetzt dermaßen, dass dieser sie wieder auswürgt. Die Gelegenheit nutzt Flint, um mit der Seesteinspitze seines Bos Harley festzunageln. Gut vorbereitet ist er ja, immerhin das kann man ihm lassen. Leider hat er nicht Kugeln gezählt und hat jetzt einen gewissen Mangel an eben diesen. Somit bekommt Harley wieder mal eine Chance. Ich kann mir viele Szenarien vorstellen, wie es weiter geht. Flint gewint irgendwie doch (Seesteinspitze vom Kampfstab), es kommt jemand anderes vorbei, Harley macht den Abgang, wer weiß es schon (außer dir natürlich^^). Harleys Arroganz war bislang der einzige Grund, weswegen Flint überhaupt noch lebt und Treffer austeilen durfte. Jetzt ist Harley zwar angeschlagen, aber sollte seine Lektion wohl gelernt haben. Ich bin mir keinesfalls sicher, ob Flint rein physisch übrhaupt noch mithalten kann, aber wer weiß, Rache beflügelt ihn ja vielleicht.
      Flint kann mit Harley definitiv nicht mithalten. Der Hermelin ist ihm in allen Belangen überlegen. Wie du sagtest: Einzig Harleys Arroganz hält Flint noch am Leben. Würde Harley nicht wie eine Katze mit ihrer Beute spielen, wäre die ganze Geschichte längst gegessen. Aber, aber.^^
      SaLaMaNDeR

      SaLaMaNDeR schrieb:

      Die meisten User werden sich wohl wundern, was ich in diesem Bereich des Forums verloren habe und in der Tat ist dies wohl mein erster Beitrag im FanFiction Bereich. Ich bin auch bei weitem keine Leseratte, die letzten Jahre hat sich das mehr oder weniger auf Lehr-&Sachbücher sowie natürlich Manga beschränkt. Doch wie es der Zufall so will, liege ich seit einer Woche krank im Bett und nach 3 Tagen TV braucht man auch einfach mal ein wenig Abwechslung, damit die grauen Zellen nicht völlig verkümmern.
      Herzlich willkommen im FF-Bereich. qoii hat dich zwar schon begrüßt, aber wir sehen hier so selten neue Gesichter, da lohnt sich das.^^
      Freut mich sehr, dass du - wenn auch aus weniger schönen Gründen - hierher gefunden hast. Ich hoffe, du hast dich mittlerweile wieder einigermaßen erholt? :)

      SaLaMaNDeR schrieb:

      Jedenfalls war ich für den Gang zur Bücherei erstens zu platt und zweitens auch viel zu faul, da dachte ich, ich statte den hiesigen Autoren mal einen Besuch ab, wurde ich doch vor Jahren in einer ähnlichen Situation hier bestens unterhalten. An der Stelle noch ein kurzes Shoutout an, man möge mir die Fremdwerbung verzeihen, Dillian, Panda-lee und le Roux, ich habs damals leider verpasst unter euren Werken zu kommentieren, vielleicht sieht das ja noch wer.
      Vielleicht. Ich weiß gar nicht, was aus der "alten Garde" geworden ist. Mittlerweile ist hier eher eine neue Generation am Werkeln. Vielleicht weiß Blink mehr, der ja jüngst zurückgekehrt ist.^^

      SaLaMaNDeR schrieb:

      Wie auch immer, ich war etwas überrascht wie sehr sich dieser Bereich doch, im positiven, gewandelt hat. Die angepinnten Threads sind für Neueinsteiger wie mich eine ungeheure Hilfe, konnte ich mir doch recht schnell einen groben Überblick über die aktiv geführten Fanfictions verschaffen und dann auch direkt mit dem Lesen loslegen. Die ersten beiden Arcs hatte ich dann auch innerhalb von 2 Tagen bis gestern Abend verschlungen und eigentlich wollte ich anschließend direkt ein kleines Resumee verfassen, die Leselust hatte mich aber schon gepackt und ich musste einfach noch den nächsten Arc anreißen :D
      Die bessere Übersicht ist unter anderem qoii zu verdanken, der sich die Mühe gemacht und alle FFs gesammelt und geordnet hat sowie regelmäßige Aktualisierungen vornimmt. Ziel war es wirklich, neue Leute in diesen Teil des Boards zu locken und den Einstieg zu erleichtern. Schön, dass das funktioniert. Und umso schöner natürlich, dass sich meine FF bei der knallharten Konkurrenz durchsetzen konnte. :D

      SaLaMaNDeR schrieb:

      Nun aber genug von meinem Geschwafel und kommen wir zum eigentlichen Thema, der Menschenjagd. Inhaltlich wird hier wahrscheinlich nicht viel neues stehen, bin ich doch erst bei Kapitel ~47/48 angelangt, aber es ist vielleicht auch für den Autor ganz interessant die Meinung von jemandem zu lesen, der sich noch nicht durch x Werke geackert und hier zig Posts verfasst hat. Außerdem stand irgendwo geschrieben, dass man sich um jeden neuen Leser und jede kritische Stimme freut und ich wollte diesen ungeheuren Aufwand diesmal auch mit (mindestens einem) Post würdigen xD
      Das macht gar nichts. Wir sind hier für jeden Kommentar dankbar und es ist immer besonders toll, einen neuen Leser zu haben, der sich auch mal äußert. Die stillen Leser sind natürlich auch wichtig, aber allein aus Motivationsgründen ist ein weiterer Kommentator immer super. Umso mehr Beiträge verfasst werden, desto prominenter wird der Bereich auch. Vielleicht merken dann mehr Leute, dass der FF-Bereich wirklich eine Wandlung vollzogen hat und qualitativ hochwertig ist. Typische Fanboy-Lektüren, die sich über Zorros Sixpack einen runterholen, sucht man hier glücklicherweise vergebens.^^

      SaLaMaNDeR schrieb:

      Ich weiß nicht genau, wie ich das ganze am besten anfangen kann, also beginne ich wohl damit, was mir beim Lesen zu Beginn immer am wichtigsten ist. Das mag jetzt vielleicht eigenartig klingen, aber es sind die Namen der Charaktere. Noch vor der Story, der Szenerie, dem Setting, der Charakterentwicklung usw. sind es die Namen. Gefallen mir diese nicht, verliere ich schnell die Lust am lesen und diese sind hier wirklich ausgezeichnet gewählt. Sehr einprägsam, erfrischend ungewöhnlich aber nicht zu schrill und abgedreht, egal ob Protagonisten, Antagonisten oder Statisten, ich dachte mir immer "Yes - Das passt !".
      Namen sind mir auch wichtig. Zwar steckt nicht hinter jedem Namen eine besondere Bedeutung, die bis ins kleinste Detail analysiert und interpretiert werden kann (da haben und hatten wir hier andere Spezialisten), aber ich gebe mir bei der Benennung schon Mühe. Besonders den "kulturellen Hintergrund" der Figur stimme ich gerne ab, sodass im zweiten Arc eben die italienischen Namen dominierten, während der dritte Arc sehr französisch wird. Dabei setze ich aber hauptsächlich auf Namen, die wirklich existieren. Diese kruden Wortschöpfungen, die man in Mangas oder der Fantasy-Literatur oft findet, kann ich auch nicht leiden. xD

      SaLaMaNDeR schrieb:

      Zum Setting brauche ich ja nicht viel sagen, die Op-Welt lieben wir alle, sonst wären wir wohl nicht hier, deshalb mach ich gleich mit der Szenerie weiter. Ich fand es beeindruckend wie gut du diese dem Leser beschreiben, ja beinahe vor Augen führen konntest. Am besten gefiel mir der unterirdische Schwarzmarkt im zweiten Arc, da stand ich in Gedanken wirklich mittendrin, als sich Flint und Mercedes mit den beiden Medici gekloppt haben. Teilweise war ich von den ausführlichen Darstellungen beinahe ein wenig genervt, was jetzt negativ klingt, aber ich war so gebannt von der Story, dass ich so schnell wie möglich in der Handlung weiterkommen wollte und mich weniger um die prunkvolle Gestaltung irgendwelcher Gärten und Alleen geschert habe xD Das ist aber eher meiner eigenen Ungeduld geschuldet und solltest du auf jeden Fall so beibehalten, verleiht es doch jeder Szene das gewisse Etwas und auch wenn man davon vielleicht vorerst genervt ist, dankt man es dir doch später wenns dann endlich wieder zur Sache geht, ich kann da nur immer wieder auf den Schwarzmarkt verweisen.
      Ja, hier können sich die Geister scheiden. Ich persönlich liebe es, Dinge zu beschreiben und dem Leser ein möglichst naturnahes, plastisches Bild zu vermitteln. Andere Autoren lassen lieber die Handlung und Charaktere für sich sprechen, das Drumherum ist dementsprechend reduziert. Kann man sich nun drüber streiten, aber wie du sagst: Eine gute Beschreibung erlaubt dem Leser, tiefer in die Welt einzutauchen und im Idealfall ist man gedanklich mittendrin. Klar, ab und an übertreibe ich etwas. Aber da versuche ich mich mittlerweile schon zu mäßigen.^^

      SaLaMaNDeR schrieb:

      Was die Charaktere angeht, so hattest du mich wie gesagt schon mit ihren Namen am Haken ^^ Vor allem aber ihre Backgrounds interessieren mich brennend. Bisher wurde in der Gruppe ja mehr oder weniger Stillschweigen darüber vereinbart und das Thema deshalb nur angerissen, aber O'Maras Vergangenheit interessiert mich mindestens so sehr wie Flints Verbindung zu Harley. Auch die Flashbacks die wir bekommen sind sehr geil, am meisten hat mich wohl der von Michelangelo Machiavelli gepackt. Bis zu seinem Rückblick wollte ich ihn einfach nur tot sehen, am Ende war ich aber doch traurig wie er dann hingerichtet wurde. Ich finde es aber gut, dass hier Nägel mit Köpfen gemacht werden und, im Gegensatz zu One Piece, auch nicht davor zurück geschreckt wird, Charaktere teils unnötig blutrünstig niederzustrecken. Bei der Ankunft von Lorca und Waterloo vor der Hinrichtung Machiavellis, als sie den Farmer und seinen Sohn (Alberto ?) hinrichten, da war ich doch seeehr angepisst von der Blutrünstigkeit der Beiden. Aber auch unsere Protagonistengruppe fackelt nicht lange, da werden ein paar lästige Piraten mal eben im vorbeigehen enthauptet, verstümmelt und brutal zusammengeschlagen, gefällt mir sehr gut und passt einfach in diese Welt voller Piraten, Kopfgeldjäger und Verbrecher.
      Die Charaktere sind auch das Herzstück meiner FF. Meiner Meinung nach fällt jede gute Geschichte mit ihren Figuren, weshalb jede wichtigere Figur bei mir stets mehrere Facetten hat. Selbst bei den Machiavelli-Geschwistern hat es - dem Rückblick sei Dank - noch geklappt. Und desto weiter die Geschichte voranschreitet, umso facettenreicher werden die Charaktere. Das verspreche ich schon. Ebenfalls kann ich vorwegnehmen, dass kein Charakter vergessen wird. Jede der wichtigen Figuren hat eine ausgeklügelte Hintergrundgeschichte, die ich auch erzählen werde. Niemand entkommt. ;)

      In Sachen Brutalität wird es noch blutiger. Generell soll meine FF ein bisschen One Piece für die Generation Game of Thrones sein, weshalb meine Charaktere auch wesentlich ernster gehalten sind als Odas. Blut, Gewalt, Düsternis - da gehört der Tod einfach mit dazu. Seien es die Kopfgeldjäger, welche aus Berufsgründen lieber kurzen Prozess machen, oder eben die Schurken. Jeder will leben, niemand geht unnötige Risiken ein. Die Szene mit Waterloo und Lorca ist da vielleicht ein etwas unglückliches Beispiel. Hier sollte wirklich nur gezeigt werden, wie psychotisch Lorca eigentlich ist. Waterloo ist eigentlich kein so schlechter Kerl, nur unter dem Pantoffel. xD

      SaLaMaNDeR schrieb:

      Wenn ich an den Charakteren etwas kritisch sehen müsste, wäre das, dass gefühlt jeder wichtigere Charakter auf die ein oder andere Weise eine kleine Intelligenzbestie zu sein scheint. Mir gefallen solche Charaktere zwar prinzipiell, dieser instinktgesteuerte "Kopf durch die Wand" - Typus fehlt mir aber ein bisschen. Wir haben zwar Cal, aber der ist mir für so eine Rolle zu berechnend und kalt, glänzt auch ab und an mit einem besserwisserischen Spruch. Von Flint erwarte ich mir eine Entwicklung in vielleicht diese Richtung. Bisher war er dafür noch zu schwach, mit seinem neuen Feuerzeug-Daumen kommt da eventuell mehr.
      Das liegt wohl daran, dass sich meine FF in sehr gefährlichen und dunklen Sphären bewegt. Die Kopfgeldjäger jagen eher Hochkaräter. Also schon die obersten Riegen der OP-Welt. Ab einem gewissen Punkt braucht man da eine gewisse Intelligenz, um überleben zu können. Auf die Antagonisten trifft das selbe zu: Sie alle sind Verbrecher, die sich an undurchsichtigen und korrupten Geschäften beteiligen. Intelligenz und Verschlagenheit sichern das Fortbestehen. Naivität oder blinder Aktionismus führen eher ins Grab. Dennoch wird es natürlich Figuren geben, die impulsiver und "dümmer" sind. Einer von diesen - ein echtes Prachtexemplar - erwartet dich schon im dritten Arc.

      Wobei ich jetzt nicht alle Figuren als Intelligenzbestien bezeichnen würde. O'Mara ist ein Genie, ja. Ansonsten sind Callaghan, Mercedes und Krill nicht übermäßig brillant. Intelligent, natürlich. Vielleicht etwas intelligenter als der Durchschnittsmensch. Aber ein echter Genius ist wirklich nur O'Mara mit seinem Monster-IQ.^^

      SaLaMaNDeR schrieb:

      Allgemein hoffe ich, dass er in diesem Arc mehr in den Vordergrund rückt. Um mit den Monstern mithalten zu können, bedarf es jedenfalls einer deutlichen Entwicklung seinerseits, bisher war er ja eher ein Klotz am Bein und musste gefühlt nach jedem halbwegs vernünftigen Gegner von Mercedes zusammengeflickt werden.
      Flint macht eine gewaltige Entwicklung durch. Nicht nur physisch, sondern besonders auch charakterlich. Gerade weil er sich ändern muss, wird er sich ändern. Da kannst du gern großes erwarten. Nur nicht unbedingt binnen weniger Kapitel. Ein solcher Wandel will schließlich vorbereitet werden. ;)

      SaLaMaNDeR schrieb:

      Zum Schluss möchte ich mich noch dem Schreibstil widmen. Im Prinzip wusste ich ja was mich ca erwartet, lese ich deine Beiträge im Forum sonst regelmäßig, aber hier scheinst du doch nochmal eine Schippe drauf gelegt zu haben. Sehr angenehm und detailliert, phasenweise auch echt anspruchsvoll, was mir aber durchaus gefällt. Und hier kommen wir auch zu meinem einzigen wirklichen Kritikpunkt. Und zwar scheinst du in deinem Repartoir wohl einige "Lieblingswörter" zu haben. Wenn man immer nur das neuste Kapitel mit einem gewissen Abstand zum vorherigen liest, mag das wahrscheinlich nicht so auffallen, wenn man sich aber durch 20 am stück pflügt hat das bei mir schon für das ein oder andere Schmunzeln gesorgt :D Am meisten hat sich mir wohl das Wort "flanieren" eingeprägt, da musste ich doch ein, zwei mal Grinsen, "eitriges Blut" oder zu Beginn auch "pumpen" wenn jemand durch die Gegend geprügelt wurde. Aber das ist nicht weiter schlimm, es ist mir nur aufgefallen ^^
      Zum Punkt "Lieblingswörter" kann ich sagen, dass sich mein Stil über die FF hinweg entwickelt hat. Gerade der zweite Arc, den du jetzt hinter dir hast, war für mich ein gewisser Wendepunkt. Der Stil wurde ausschweifender und detaillierter, ich widmete mich längeren Sätzen und komplexeren Konstruktionen. Da passierte es dann auch, dass ich einzelne Wörter, die mir gefielen bzw. die ich als "aussagekräftig" empfand, übersteigert oft einsetzte. Kann deinen Kritikpunkt also wirklich gut nachvollziehen, zumal er damals auch öfters bemängelt wurde. Ich glaube bzw. hoffe, dass ich mir diese Marotte mittlerweile austreiben konnte. Zwar gibt es wahrscheinlich noch immer Wendungen und Wörter, die ich oft gebrauche (gerade was Aspekte des Schmerzes, Ekels und der Verzweiflung angeht, habe ich so meine Favoriten), aber eigentlich achte ich längst besser darauf. Sollte dir im weiteren Verlauf deines Lesens etwas auffallen, weise mich bitte darauf hin. Sowas ist mir verdammt wichtig. :)

      SaLaMaNDeR schrieb:

      Jedenfalls, um das ganze hier auch mal zum Abschluss zu bringen bevor mein Handyakku den Geist aufgibt und ich umsonst in die Tasten gehauen habe, ich denke es wurde ziemlich klar, dass ich echt begeistert von der Geschichte bin. Großes Lob an dich, das ist bisher wirklich ein qualitativ sehr hochwertiges Leseerlebnis und ich bin unfassbar gespannt wie sich die zahlreich angeteaserten Verbindungen schlussendlich auflösen werden. Gottseidank habe ich noch über die Hälfte vor mir, es wird jetzt wohl auf der Insel des Lichts richtig zu Sache gehen. Am meisten gespannt bin ich auf Flints Entwicklung und Lucas Rolle in der Gruppe, wird sie doch augenscheinlich eher geduldet als willkommen geheißen. Ansonsten kann ich nur sagen: Weiter so !
      Der dritte Arc fokussiert sich stärker auf den Personen und wird emotionaler. Gleichzeitig ist er aber auch entscheidend für die Marschroute, die eingeschlagen wird. Du darfst also gespannt sein und ich hoffe, auch weiterhin die Qualität halten zu können. Freut mich, dass dir meine Geschichte so gut gefällt. Das verschafft wieder zusätzliche Motivation, noch besser zu schreiben und die Handlung noch packender zu gestalten. Danke! :)

      SaLaMaNDeR schrieb:

      Zum Schluss noch eine kurze Frage: Wie weit fortgeschritten ist die Handlung bisher ? Hast du schon einen ungefähren Plan wie viele Kapitel das Werk haben soll und auf welchem Stand wir aktuell sind ?
      Also geplant habe ich die Handlung komplett. Zwar füge ich Details und genauere Abläufe eher "spontan" nach einer Blaupause hinzu, die grobe Handlung samt relevanten Fixpunkten, Daten und Entwicklungen ist aber ausgefertigt. Nach bisheriger Planung werden es 8 Arcs, welche in der Größe jedoch variieren dürften. Der aktuelle Arc ist ziemlich gewaltig, die kommenden Arcs V und VI sollten aber nicht so langwierig sein. Wie viele Kapitel es am Ende werden, wage ich nicht zu sagen. Ich würde aber schon mit ca. 300 Kapiteln rechnen. Es stehen einfach zu viele Punkte an, die - gerade bei meinem ausufernden Schreibstil - ihren Platz und ihre Zeit brauchen werden. Hoffen wir mal, dass sich meine Pläne realisieren lassen.

      SaLaMaNDeR schrieb:

      P.S. Das hatte ich noch vergessen zu erwähnen. Für die plötzlichen Szenenwechsel habe ich dich teilweise verflucht, die bringen eine unglaubliche Spannung in die Geschichte. Sind einfach immer an den, zumindest aus Lesersicht, ungünstigsten Stellen platziert ;D
      Ja, das wurde hier schon öfter angesprochen. Leider muss ich dir sagen, dass die meisten Autoren hier nicht viel gnädiger sind. Wir lieben es halt, den Leser leiden zu lassen. Muhaha.^^
      qoii


      qoii schrieb:

      Wie wir eigentlich ziemlich sicher erwarten konnten, lässt sich Harley nicht von einer Seesteinkugel aufhalten. Wobei auch Flints ziemlich häufig abwesendes Glück seinen Beitrag geleistet hat, es ist schon eine kleine Kunst jemanden in die Brust zu schießen und nichts allzu wichtiges zu treffen^^. Das Goldfarn eine Pistole hatte, ist mir ausnahmsweise mal komplett entfallen. Genauso wie ich noch nicht mal nach der Erinnerung daran sagen könnte, ob Flint wusste, dass diese Seesteinkugeln enthält.
      Man kann ja nicht alles wissen. Ein bisschen Spaß müsst ihr mir schon noch gönnen. ^^
      Du kannst davon ausgehen, dass Flint irgendwie herausgefunden hat, dass die Pistole Seesteinkugeln enthält. Sonst hätte er sie nicht so siegesgewiss gegen Harley eingesetzt. Ist nur so eine Szene, die man, meiner Meinung nach, auslassen kann. Sie hätte die Überraschung verdorben und wäre auch nicht wirklich zielführend gewesen. Nur Flint, der sagt: "Oh, Seestein. Cool." xD

      qoii schrieb:

      Harley ist jedenfalls noch fit genug gegen Flint anzukommen, bis er sich die Seesteinkugeln selber entfernt hat und wieder auf das volle Potenzial seiner Kräfte zurückgreifen kann. Trotzdem ist er über die gesamte Situation mehr als angepisst, weswegen er den gleichen Fehler macht wie Flint davor, er will seinen Gegner für das ganze Leid, was ihm widerfahren, ist Leiden lassen. Dazu kommt er auch auf die Idee Flint genau die Kugel schlucken zu lassen, mit der dieser ihn selbst eigentlich erledigen wollte, um ihm so den Rest zu geben. Eine ziemlich fiese Sache, da für Flint kaum eine Möglichkeit besteht die Kugel wieder loszuwerden.
      Ich hatte überlegt, wie ich den Kampf möglichst facettenreich gestalten könnte, eben weil die Unterschiede zwischen den Kontrahenten so groß waren. Die Idee mit der Kugel, die erst Harley und dann Flint matt setzt, gefiel mir letztlich am besten. Ist halt nicht immer einfach einen so unausgeglichenen Kampf zu inszenieren. Insbesondere, wenn der Kampf durchaus ein Kapitel und gewisse Erwartungen füllen sollte. ;)

      qoii schrieb:

      Trotz all des Zusammenbruches um ihn her, hat Harley immer noch seine Selbstbeherrschung verloren oder vielleicht passt der begriff Hybris besser. Diese bekommt aber einen entscheidenden Knacks, als der das Messer erkennt, welches sich nun in Flints Besitz befindet. Kiwi war wohl doch etwas mehr für ihn, als der Rest seiner Untergebenen. Sagen wir einfach, sie war seine Lieblingshündin mit dem er noch vieles vorhatte, letztendlich sollte sie anscheinend in seine Fußstapfen treten und seine Organisation übernehmen, wie dieses aber letztendlich funktioniert hätte, wage ich aufgrund ihrer Reaktion auf das fehlen Harleys zu bezweifeln. Ob Flint sie jetzt wirklich abgeschlachtet hat, wage ich auch zu bezweifeln. Zwar kann sie durchaus Tod sein, aber entweder hat Flint sich nur verteidigt oder sie ist in ihr eigenes Messer gestürzt. Flint hat vor allem im richtigen Moment erkannt, wie er Harley doch noch einmal verletzten/leiden lassen kann.
      Zu Kiwi sage ich mal noch nichts. Vielleicht hat Flint gelogen, um Harley aus der Reserve zu locken. Vielleicht hat er die Wahrheit gesagt - oder sie etwas gebeugt. Ich hülle mich noch in Schweigen, löse die Geschichte aber in absehbarer Zeit auf.^^

      qoii schrieb:

      In seiner Hybris macht Harley wieder den selben Fehler, welchen er Flint vorher vorgeworfen hat. Er will ihn weiter leiden lassen und erledigt ihn nicht einfach, weswegen Flint ebenfalls noch einmal eine Gelegenheit zu Gegenschlag bekommt. Fast schon lustig ist dabei, dass Harley dies Flint selbst ermöglicht, indem er ihn so lange in die Magengegend tritt, bis dieser die Seesteinkugel wieder ausspuckt. Aber Harleys Selbstüberschätzung geht noch weiter, indem er die Möglichkeit ausschließt, dass Flint noch ein Ass im Ärmel hat. Der Seestein in seinem Kampfstab war, im Nachhinein fast schon zu erwarten oder sagen wir besser, in mir bleibt das Gefühl zurück, dass ich dies schon erwartet habe.
      Der Kampfstab musste ja noch eine tiefergehende Bedeutung haben, nicht?^^
      Wirklich anfreunden konnte ich mich nie wirklich mit dieser Waffe, zumindest nicht in Flints Händen, jedoch bot sie doch am ehesten das Potenzial für so manche Überraschung, ohne es allzu offensichtlich werden zu lassen.

      qoii schrieb:

      Zu dem FB weiß ich jetzt nicht so viel zu sagen, er war sehr gut und interessant dargestellt, trotzdem kann ich jetzt nicht so viel neues daraus ziehen. Sofern ich mich recht entsinne, wussten wir schon das Flints Vater etwas mit Harley oder war es der WR zu tun hatte und deswegen von ihm getötet wurde. Das Flints Mutter ihn teilweise durchschauen kann, halte ich derzeit auch nicht für so wichtig. Allerdings scheint sie einer der wenigen zu sein, die seinem Scharm auch nicht ansatzweise erliegen. Interessant wäre vielleicht noch, dass wir jetzt wohl ziemlich sicher ausschließen können, dass Kiwi irgendwie mit Flint im Zusammenhang steht, was wir zwischendruch aufgrund ihrer Haarfarben vermutet haben.
      Flints Eltern werden noch ihre Rolle in der Geschichte spielen, hauptsächlich natürlich Jonathan als Ursache für den Mist, den Flint durchleiden muss. Wie genau diese ganze Sache zu verstehen ist, wird sich noch aufklären - und dann wird auch die Marschroute klar, die Flint beschreiten muss. Es ist längst noch nicht alles erzählt, was es zu erzählen gibt. ;)

      qoii schrieb:

      Diesmal ist es ein kürzerer Kommentar geworden, da es im allgemeinen um das Wechselspiel zwischen Flint und Harley gegangen ist. Dieses hast du sehr schön umgesetzt und besonders Harley konnte ich noch einmal richtig schön Inszenieren. Mal schauen wie es demnächst weitergeht, noch ist keiner von beiden wirklich am Ende und es laufen noch einige andere Gestalten durch das Schloss, welche die Waage in die eine oder andere Richtung kippen lassen können.
      Ich verweise auf das neue Kapitel, welches...sagen wir mal...einige interessante Entwicklungen anstoßen dürfte.^^
      Vexor


      Vexor schrieb:

      Im Nachhinein bin ich sogar froh, dass ich beide Kapitel in einem Rutsch lesen konnte, da mir die Dynamik in der Auseinandersetzung zwischen Flint und Harley durchaus sehr zugesagt hat. Inhaltlich gibt es nach den zahlreichen Kommentaren und den kampflastigeren Kapitel zwar für mich nicht so viel neues zu entdecken, aber ich versuche mich dennoch mal an den Stationen abzuarbeiten.
      Dachte ich mir auch. Wäre ich motivierter und nicht so uninspiriert gewesen, hätte ich die Kapitel auch lieber als Double veröffentlicht. Aber das ist bei meinen momentanen Schreibhemmungen irgendwie nicht drin. Wenigstens konntest du den Effekt genießen.^^

      Vexor schrieb:

      Als erstes empfinde ich wirklich größtes Mitleid mit dem armen Waterloo. Von Harley manipuliert, von Moira psychisch gefoltert, steht er jetzt vor dem Trümmerhaufen seiner Träume, Wünsche und Sehnsüchte; und muss sich dann unfreiwillig eingestehen, dass ihm all seine Loyalität, all seine Liebe zu Harley schließlich gar nichts bringen wird oder nicht auf Gegenseitigkeit beruht.
      Ich bin mir nicht sicher, wie ich zu der Kaltherzigkeit Harleys stehen will. Vielleicht hab ich hier zu sehr Flamingo in ihm gesehen, der seine Untergebenen - trotz aller Manipulation - dennoch geliebt und respektiert hat. Zumindest habe ich das ganze immer so wahr genommen. Dass Harley ein narzistischer Gockel ist, war mir zwar schon klar, aber ich hab ihm mehr zugetraut, was seine Untergebenen angeht. Aber vermutlich empfindet er dies wirklich nur - wenn überhaupt - für Carla, deren besondere Beziehung du ja in deinen Kommentarantworten noch einmal hervorgehoben hast.
      Am liebsten würd ich Waterloo in die Arme nehmen und ihn schütteln, dass der Kampf keinen Sinn mehr hat. Andererseits ist der (vermeintliche) Tod auch das bessere Schicksal für ihn. Was bleibt denn für ihn noch in einer Welt, in der die Sonne namens Harley nicht mehr strahlt?
      Ja, Waterloo. Der Kerl ist arm dran und kann einem wirklich nur leid tun. Er ist kein schlechter Mensch, sondern wird von schlechten Menschen zu bösen Dingen verleitet. Vielleicht ist er naiv, aber kann man ihm das - nach allen Erlebnissen, die ihn geformt haben - verübeln? Harley hat ihm gegeben, was er sich so sehr ersehnt hat. Zumindest fast.^^
      Was diesen angeht, so habe ich natürlich bewusst das Bild eines Mannes gezeichnet, der sich selbst über alle anderen stellt und doch etwas für die Menschen empfindet, die ihm nahestehen. Ich wollte, dass sich dieser Eindruck auftut, damit der Leser zumindest ansatzweise die Lage seiner Untergebenen nachvollziehen kann. Tatsächlich empfindet Harley keine Liebe für sie, nur für sich selbst. In dieser Beziehung war ich radikal und konsequent. Er ist ein Narzisst, dessen Sonne für ihn aufgeht und untergeht. Eine Ausnahme bildet tatsächlich nur Carla, die ihm wirklich etwas bedeutet. Natürlich liebt er sie nicht, aber ihre Beziehung ist spezieller.

      Vexor schrieb:

      Dionysia reagiert auf die plötzliche Dunkelheit einfach mal mit Hass und Gewalt. (Entschuldige meine Gedächtnislücken, aber war sie es, die Kiwi so zugerichtet hat?)
      Ich bin auf die Auseinandersetzung zwischen den beiden sehr gespannt, wobei ich mir vorstellen kann, dass hier vielleicht noch jemand anderes einschreitet. Eigentlich wäre Krill ihr ja haushoch überlegen, aber die Karten stehen halt nicht für jeden Spieler immer gleich günstig.
      Nein, Lorca hat Kiwi nicht so zugerichtet, das war das einstürzende Schloss bzw. Krill. Hätte Lorca sie erwischt, wäre Kiwi Matsch.^^

      Vexor schrieb:

      Zur Szene um Celementine, Mercedes und Moira will mir momentan gar nichts wirkliches einfallen. Deine Hinweise, dass Celementine in irgendeiner (unbewussten) Verbindung zu Moira steht, helfen mir in dieser Hinsicht auch nicht weiter. Da bleibe ich einfach mal gespannt, in welche Richtung dieses Frauentrio ziehen wird. Genug Verletzte gibt es ja mittlerweile zum einsammeln. Da ist es ja nur allzu praktisch, dass man neben Cathal nun auch Clementine an Board hat.
      Kann man so sagen. Viel mehr möchte ich auch gar nicht verraten. Jedes Wort wäre ein Wort zuviel. Vielleicht wird die Verbindung in ein paar Kapiteln deutlich, vielleicht löst sich auch erst im nächsten Arc der Knoten. Wir werden sehen. ;)

      Vexor schrieb:

      Cassiopeia (hach ich hab vergessen, dass du den Namen schon mal erwähnt hast, muss ich einen Charakter mal wieder umbenennen..du und Oda...verflucht seid ihr! xD) trifft auf Callaghan und die bedeutungsschwangere Unterhaltung beginnt.
      Die Verbindung der beiden kommt unerwartet, ihr neuer Charakter gefällt mir, mit ihrer Auferstehung hab ich mich mittlerweile zähneknirschend abgefunden, einen Reim auf ihre Worte kann ich mir nicht machen. Interessant finde ich die Verstickungen mit dem Grünen König, dass sie massgeblichen Anteil daran hatte, dass dieser in ID landet, und wer holt ihn da wieder raus? Myzete als Rexroths Untergebene steht damit in Opposition zu Cassiopeia als Untergebene Loreleys. Doch irgendwie hab ich das Gefühl, dass die drei Spezialeinheiten der CP0 ihr eigenes Spielchen spielen und am Ende stärker zusammenarbeiten, als es den Anschein hat.
      Nun sei mal nicht so. Du hast mir den Namen "Viktoria" weggeschnappt, den ich auch schon für meinen nächsten Arc eingeplant hatte. Es ist ein Geben und ein Nehmen, ohne Gnade. xD

      Ich hoffe, dass dir der Charakter noch sympathisch wird. Mir persönlich gefällt er besser als Dr. Waldmannstraut und ich bin eigentlich zuversichtlich, dass ihr das ähnlich sehen werdet. Dafür müsst ihr Cassiopeia nur erst einmal besser kennenlernen - wozu ich euch schon ziemlich bald Gelegenheit geben werde. Sagen wir einfach, dass mich Cassiopeia in so mancher Hinsicht an Kaisa denken lässt.^^

      Vexor schrieb:

      Damit bleibt wohl nur noch die Baustelle Flint vs. Harley:
      Die Auseinandersetzung gefällt mir und erfüllt auf jeden Fall den Anspruch, den dieser lang vorbereitete Konflikt haben sollte, vor allem wenn man sich das Stärkeungleichgewicht zwischen den beiden Charakteren ins Gedächtnis ruft, leistest du hier auf jeden Fall gute Arbeit.
      Wie es weitergehen wird, bleibt völlig offen. Ich treue Flint zu, dass er Harley stoppen kann, auch wenn dieser nicht durch Seestein geschwächt wurde. Andererseits kann ich mir immer noch vorstellen, wie Callaghan den Kampf übernimmt. Angeschlagen ist Harley, Logia-Heilkräfte hin oder her (btw. was zur Hölle hat er denn jetzt für eine Teufelskraft? Die Funkenfrucht? Die Lichtfrucht?^^), ebenso wie Callaghan und Flint. Ein gemeinsamer Kampf hätte auch etwas für sich. Das überlasse ich einfach mal dir.
      Freut mich, dass dir der Kampf gefällt. Ist halt nicht wirklich leicht, so einen unausgeglichenen Zweikampf aufzuziehen. :)
      Wie es weitergeht, erfahrt ihr schon im neuen Kapitel. Und übrigens: Du hast die Lösung gefunden. Im neuen Kapitel wird Harleys Teufelsfrucht endlich offiziell enthüllt und du darfst dir auf die Schulter klopfen. Glückwunsch.^^

      Vexor schrieb:

      Beim Flashback möchte ich mich qoii anschließen. Nett geschrieben, ein wenig Charakter für die blasse Eltern unseres Protagonisten, aber die Relevanz entgeht mir noch. Warum ist Harley explizit hinter den Rogers her? Warum die ganze Farce, wenn er sie schließlich umbringen will? Und warum war Kiwi auserwählt? Ich glaube immer noch, dass da eine Verbindung herrscht^^
      Die Relevanz war, die Situation anzuschneiden. Klar, das große Ganze fehlt noch. Aber jedes Puzzle beginnt mit einem Stück. ;)


    • Kapitel 119

      Damn! Daaa~amn!

      Mein lieber Bo,

      ich sitze hier und ich bin sprachlos :D
      Vielleicht möchte ich dieses Kapitel gleich vorweg als eines der Kapitel betiteln, die mir von dir am besten gefallen haben. Nicht unbedingt von der Wortgewalt (, die gewohnt wie immer auf einem sehr hohen Niveau war), sondern einfach wegen dieses Cliffhangers, den wohl niemand so erwarten hätte können.
      Ich sagte ja bereits mehrfach, dass das Ende dieses Arcs nicht so wirklich vorhersehbar war und als Callaghan in den ganzen Konflikt zwischen Flint und Harley eingegriffen hat, war ich zwar zufrieden, weil es einfach die - vermeintlich - logische Konsequenz war, aber dieser Ausgang setzt dem ganzen wohl die Krone aus. Ein narrativer Schachzug, den ich so nie erwartet hätte und der mir wirklich zugesagt hat. Der Arc ging ja relativ lange, hatte auch ein paar ungewollte Pausen drinnen, weswegen ich gerade noch einmal die Lust verspüre, ihn von vorne zu sehen, ob Carlas Verrat abzusehen war und ob es Anzeichen dafür gab.
      Deine Kapitel strotzen natürlich meist für tausend kleiner Andeutungen, die meistens, wenn überhaupt, nur qoii in ihrem Gesamtbild erahnen kann, aber mit der neuen Perspektive würde es mich interessieren, ob es dafür schon Indizien gab oder ob es uns einfach genauso kalt erwischen sollte, wie es Harley erwischt hat.
      Beide Varianten hätten durchaus ihren Reiz, aber falls ersteres einträfe, wäre es toll, wenn du vielleicht ein paar Stellen nennen könntest, sofern du sie noch so genau benennen kannst. Zumindest ist das für mich immer recht spannend, wenn ich einen Krimi lese, dessen Auflösung mich völlig off guard erwischt, den Hinweisen noch einmal auf die Spur zu gehen.

      Generell schockiert mich Carlas Verrat aber positiv, hätte man es der treuen Anhängerin des Hermelins wohl niemals zugetraut. Waterloo nach dem Zusammenstoß mit Moira sicherlich, vielleicht auch Lorca nach der Sache mit Kiwi...allen anderen Partygästen ohne mit der Wimper zu zocken, aber gerade Carla? Eine Wendung, die mir im übrigen viel, viel besser gefällt als die Reinkarnation von Waldmannstraut.
      Doch die Frage, die sich jetzt natürlich stellt, an wen hat sie Harley verkauft und zu welchen Bedingungen und was macht Carla aus der Angelegenheit?
      Spontant kommt mir natürlich die Marine in den Sinn und zwar aus zwei Gründen: Einerseits erwähntest du in einer der Antworten, dass Goldfarn noch eine Rolle einnehmen wird, andererseits mussten mich die Goldenen Säulen an einen gewissen Vizeadmiral denken lassen, den ich unerklärlicherweise immer gerne in der Story behalten bzw. sehen würde.
      Dann haben wir natürlich noch die Gruppierung rund um Ulysses, die man aber meines Erachtens ausklammern kann, da sie ja mehrfach betont tatsächlich nur hinter O'Mara her gewesen zu sein schienen.
      Dann bleibt natürlich noch die CP-0 rund um Cassiopeia, deren Name nicht ohne Grund in diesem Kapitel fiel und, wo dunkel ein paar interessante Szenen zwischen Waldmannstraut und Carla in meinem Gedächtnis aufflackeren, deren Inhalt ich zwar gerade nicht wirklich entschlüsseln kann, aber die beiden Frauen waren sich ja nicht gerade grün; aber ist das nicht meistens der Beginn einer wunderbaren Freundschaft? (Achja als kleine Ergänzung zu deinem Kommentar: Mir ist Cassiopeia als eigenständiger Charakter durchaus sympathisch und trifft optisch und charakterlich bisher meinen Geschmack. Ihre "origin-Story", wenn man es so nennen darf, sagt mir einfach nur nicht so zu. Aber das wird sich denke ich schon noch legen).
      Zu guter Letzt haben wir noch den Grünen König. Warum dieser auf der Insel ist/war, ist ja immer noch nicht ausreichend geklärt worden, nachdem du - sofern ich mich nicht täusche -, aber bereits sagtest, dass Harley nichts mit seiner Anwesenheit zu tun hat, könnte es durchaus sein, dass er dahintersteckt.
      Nichtsdestotrotz muss man sich bei allen Parteien natürlich weiterhin nach dem Motiv fragen, welches natürlich am eindeutigsten für Marine und Cipherpol beantworten lässt. Für die anderen Gruppierungen eher weniger, außer sie wollen sich des Erbes bedienen, welches Harley in Form von Strukturen, Einfluss und Macht zurücklässt. Wobei ich hier ehrlich gesagt immer noch Carla sehe, die sich den Platz des Hermelins sichern wird. Der gelbe Herr übergibt an die schwarze Dame, der Hermelin an die Krähe. Fände ich zumindest passend und würde auch erklären, warum sie das kleine Büchlein an sich genommen hat, ehe sie Harley zum verrotten in der Dunkelheit zurücklässt.

      Daran anschließend was ist mit Waterloo und Lorca? Wussten sie bereits, was auf sie wartet, als Carla von Plan-B sprach? Ich bezweifle, dass die beiden einem Verrat an Harley billigen würden, geschweige denn in die Konspiration Carlas eingeweiht waren. Da Carla sogar mit Harley so rücksichtslos umging, erwarte ich eher, dass sie die beiden auch an denjenigen verkauft hat, dem sie auch den Kopf des Hermelins auf einen goldenen Tablett serviert hat.
      Schön im übrigen, wie Carla - nach dem Kapitel wohl meine Lieblingsantognistin deiner Geschichte - auch noch einmal Reneé erwähnt hat. Eine Frau, die nicht nur Harley, sondern auch ich vergessen habe, was den Vorwurf umso treffender machte in meinen Augen.

      Der Kampf Waterloo vs. O'Mara scheint ja nun abgebrochen zu sein und ich muss mal eine Frage stellen, die entweder schon beantwortet wurde, und demnach total dämlich ist, oder dann vielleicht doch gar nicht so dumm. O'Mara hat aber von keiner Teufelsfrucht gegessen oder? Ich musste unweigerlich an Urogues bisher unaufgelöstes Aufpumpen auf dem Sabaody Archipel denken, oder ist es eher als eine Art "Gorilla-Arme" von Zoro zu verstehen?
      Beide Varianten finde ich für O'Maras Kampfstil passend, auch wenn ich jedes Mal wieder denke, dass ich dieses "Umso härter ich geschlagen werde, desto stärker kann ich austeilen" irgendwoher kenne, aber ich ums Verrecken keine Lösung finden kann.
      Sollte der Konflikt nicht zu Ende gebracht werden, so glaube ich O'Mara erst einmal, dass Waterloo wirklich keine Chance gehabt hätte. Ein Sieg des blonden Saufkopfs war in dieser Hinsicht eh nur reine Formsache und mich interessiert eh vielmehr, was für ein Schicksal den Blauhaarigen erwartet, wenn er auf Carla und einen fehlenden Harley trifft.
      Der Mini-Flashback von Cathal und O'Mara fördert einen neuen Namen zu Tage und zwar Hendrix Cromwell. Bestimmt wieder ein Name aus dem irischen Kontext oder zumindest per se britisch besetzt. Hendrix bzw. Hendricks eine schottische Gin-Marke und Cromwell als grausamer Beherrscher und Regent Englands. Tja wer versteckt sich hinter diesem bürgerlichen Namen? Einen Indiz hab ich nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass es der eigentliche Name von Ulysses ist. Der Name Laura fällt in diesem Zusammenhang auch zum ersten Mal und klingt in diesem Zusammenhang und im Vergleich zu den anderen gewählten Namen, beinahe generisch und "langweilig". Ich bin gespannt, was es hier noch auf sich hat. Lucky guess meinerseits: Entweder eine Verwandte oder eine Geliebte von O'Mara.

      Darüber hinaus gab es dann noch eine Szene zwischen Crill und Shrimati, die dann noch einmal die bereits entschlüsselte Verbindung zur CP-0 klarstellt. Wobei ich mich hier jetzt frage, ob die Lehmfrau auch für Rexroth arbeitet oder für die normale CP0, als keine der drei Sonderabteilungen? Die Verwendung des Wortes "wir" kann in diesem Zusammenhang natürlich irreführend sein. Ich glaube aber nicht, dass sie für Rexroth arbeitet. Andererseits würde das das Misstrauen erklären, welches Krill ihr gegenüber vor einigen Kapitel gehegt hat.
      Hier scheint der Kampf mit Dionysia ebenfalls beendet zu sein. Interessant, dass du uns keinen Kampf zu Ende gehen hast lassen. Zumindest keinen von Harleys direkten Untergebenen. Entweder kommt da noch was, du sparst dir die Antagonisten für einen anderen Zeitpunkt, wobei ich zumindest bei Waterloo kein großes Potential mehr sehe, ihn interessanter darzustellen als er gerade ist, oder es wird einfach mal ein unkonventionnelles Arcende, was ich aber keineswegs negativ bewerten würde.

      Dann widme ich zu guter Letzt noch dem Kampf zwischen Harley, Flint und Callaghan. Die Knister-Knister-Frucht, durch die Harley zum Funkenmenschen wurde, bereitet Flint verständlicherweise extreme Schwierigkeiten. Was hat der Junge in diesem Arc aber nicht schon alles hinter sich gebracht? Kein Wunder, dass er dem übermächtigen Gegner nicht gewachsen zu sein scheint und Callaghans Eingreifen war eine narrative wie logische Notwendigkeit. Der bildliche Gegensatz zwischen verdorbenem, glühenden Engel und im Grund strahlenden Teufel, hat mir sehr gut gefallen. Ebenso, dass Callaghan kurzen Prozess mit dem Hermelin macht; oder zumindest machen wollte. Eine Frage, die mir zwar etwas peinlich ist, aber es liegt nun ja doch schon mehrere Monate, beziehungsweise Jahre zurück. Was war eigentlich noch einmal die eigentliche Motivation Callaghans sich Harley vorzuknöpfen? Es fing ja als einfache Erpressung durch Flint an, nachdem das Schiff der Kopfgeldjäger abgefeuert wurde, entwickelte sich dann durch Machiavelli zu einem persönlicher konnotierten Konflikt, aber dann zwischen Princess Suie und dem Zuckerschloss verschwimmt ein wenig meine Erinnerung. Ich habe schon irgendwo schwach im Gedächtnis, dass es noch eine weitere Triebfeder zum Stoppen von Harley gab, welche Flints persönliche Rache überschattet hat, aber es mag mir beim besten Willen nicht mehr deutlich einfallen.
      Vielleicht kannst ja du oder einer der anderen hier noch einmal Licht ins Dunkel bringen.

      Der Kampf war auf jeden Fall wieder sehr schön geschrieben. Nicht zu kurz, aber auch nicht zu blumig-abschweifend, dass man den Faden verloren hätte. Aber zu deinem Schreibstil muss ich ja eigentlich nichts mehr sagen.

      So irgendwie ist der Kommentar immer noch so kurz, aber mir fällt allmählich dann kein Detail mehr ein, auf welches ich eingehen musste.
      Wirklich ein wahnsinnig spannendes und tolles Kapitel, welches du uns da fortgesetzt hat, welches aber wirklich erst durch den finalen Twist eine Qualität gewonnen hat, die es herausstehen lässt. Ich bin geflasht und kann die weitere Aufklärung nun schon gar nicht mehr erwarten.

    • Kapitel 119: Die Rache bin ich

      Was für ein umwerfendes Kapitel, mit einer wunderbaren nicht erwarteten Wendung am Schluss. :thumbsup:

      Vexor hat sich schon sehr gute Gedanken darüber gemacht, an wen Carla Harley hätte verkaufen können, denen ich weitgehend nur zustimmen kann. Allerdings stellt sich mir noch die Frage, ob dies wirklich der Fall ist und dies liegt nicht nur daran, dass ich bisher keinen Hinweis darauf wahrgenommen habe. ;) Jedenfalls könnte ich mir genauso gut vorstellen, dass Carla einfach nur die Gelegenheit nutzt, die sich ihr biete. Sie wurde uns als diejenige vorgestellt, die Harleys Geschäfte derzeit mehr oder minder leitet, sprich sie wäre grundsätzlich dazu in der Lage, alles zu übernehmen, aber der Chef steht dem noch im weg. Weiterhin hatte Harley bis jetzt eine unangefochtene Machtposition innerhalb seiner Organisation und auch der (Unter-)Welt. Jetzt hat er all dies Verloren, nicht nur, dass sein Refugium zerstört wurde und dabei ein Großteil seiner Geschäftspartner und Verbindungen draufgegangen ist. Er selbst ist auch körperliche am Ende und dies komplett. Seine Verletzungen werden als so schwerwiegend beschrieben, dass er noch nicht mal alleine auf die Beine kommen kann und es könnte sogar dauerhaft sein, immerhin bist du sehr auf das verletzen der Wirbel eingegangen. Einfach gesagt, der große Harley ist keine macht Gefahr mehr, nur noch ein hilfloses Häufchen elend. Anders ausgedrückt, die beste Gelegenheit für Nummer zwei, Nummer eins zu werden. Es könnte also durchaus sein, dass Carla hier einfach eine Gelegenheit gesehen hat, Harley loszuwerden, etwas auf das sie vielleicht schon lange lauert. Immerhin hat sie sich oft genug über seine Art mit Gegner zu spielen und seine Prunksucht beklagt. Die goldene Säule muss nicht unbedingt auf einen gewissen Marineangehörigen hindeuten, sonder könnte auch zur normalen Ausstattung von Harleys Schloss gehören, genauso wie die (wahrscheinlichen) Seesteinketten. Carla müsste nur erzählen, dass Harley von Cal getötet worden ist und Waterloo und Lorca würden es ihr höchstwahrscheinlich glauben.

      Für eine schon länger geplante Auslieferung/verkauf, beruht Harleys derzeitiger hilfloser Zustand einfach auf zu vielen Zufällen, um so oder so ähnlich geplant worden zu sein. Letztendlich liegt es mehr oder minder nur daran, dass Krill entkommen und einen Großteil der Gäste ertränkt hat und etwas an der Intervention von Moria, welche die Überlebenschancen der in der Gruft erhöht hat.

      Der Kampf zwischen Cal und Harley war einfach klasse, ein wunderes Spiel mit den Attributen der Beiden, gleißendes Licht und verschlingende Dunkelheit. Ich bin mir gerade auch überhaupt nicht mehr sicher, wie stark Cals verschlingender Dunkelheitseffekt bisher zu tragen kam. Es wurde zwar erwähnt, das seine Verwandlung Dunkelheit verströmt, aber dass diese so ersticken, verschlingen und schützend ist, war mir nicht (mehr) so bewusst. Trotzdem entstanden bei mir dazu sofort wunderbare Bilder, von einer wabernden Dunkelheit, aus der Cal immer wieder zuschlägt und die langsam aber sicher, Harleys Licht immer weiter erstickt.




      Das erste Aufeinandertreffen von Cathal und O'Mara ist nicht gerade friedlich verlaufen. O'Mara scheint damit beauftragt gewesen zu sein, eine Bar zu bewachen, in die Cathal aus irgendwelchen Gründen eingebrochen ist. Die größte Frage ist dabei, ob dies gesehenen ist, bevor O'Mara auf Ulysses getroffen ist oder danach, denn dadurch entscheidet sich, wer wen letztendlich angeworben hat. Ich meine mich daran zu erinnern, dass Ulysses und O'Mara schon sehr lange Freunde waren und aus armen Verhältnissen kamen. Irgendwie meine ich mich auch daran zu erinnere, dass sie Straßenkinder waren, da könnte ich aber auch etwas durcheinander schmeißen. Jedenfalls hatte ich Cathal und Moria, aufgrund ihres Auftretens bisher einer höheren Schicht angerechnet, sodass diese beiden erst später auf O'Mara und Ulysses getroffen sind. Allerdings macht Cathal hier schon den Eindruck eines professionelleren Kämpfers und wirkt auch nicht so, als wäre er zu Spaß oder in böser Absicht in die Kneipe eingedrungen. >»Lass uns reden. Ich bin Cathal-« < wirkt für mich eher so, als gäbe es einen ganz bestimmten Grund für sein dort sein. Kurz, Cathal wirkt hier schon viel mehr wie ein Rebell/Revolutionär, welcher der einfachen Bevölkerung (O'Mara) grundsätzlich nicht schaden möchte.

      Weiterhin setzt bei dem von O'Mara erwähnten Hendrix Cromwell wieder meine Interpretationsspirale ein. Oliver Cromwell war, wie Vexor schon erwähnt hat, ein englischer Politiker, der eine Zeitlang England als Lordprotektor regierte, nachdem er und seine Partei den König abgesetzt und geköpft haben. Je nach Auslegung war er ein Retter, der die Rechte des Parlaments dauerhaft gestärkt hat oder ein gewissenloser und brutaler Diktator. Feststeht jedenfalls, dass er gegen den Katholizismus in Irland mit harter Hand vorgegangen ist, weswegen sein Ruf dort besonders schlecht ist und Ulysses und Co sind bei dir Irland zugerechnet. Deswegen würde ich sagen, dass Hendrix Cromwell die Person ist, die das Land bzw. die Bevölkerung von O'Mara unterdrückt. Die Person gegen den, der von dir bereits angedeutete, Freiheitskampf läuft. So wie sich O'Mara ausdrückt, scheint es mir eher so zu sein, dass er noch nicht mal die Person, welche das Land regiert, Nachts in die Bar lassen würde und nicht als hätte er per se etwas gegen diesen Hendrix Cromwell, also dass er ihn gestürzt sehen will. Weswegen ich jetzt mehr dazu tendiere, dass O'Mara erst später auf Ulysses getroffen ist.

      So sehr Cathal daran interessiert zu sein schien O'Maras Freunde zu beschützen und unterstützen, bei der Person selbst hält sich sein Interesse daran in Grenzen. Er schaut lieber noch eine weile zu, wie O'Mara endgültig zu Brei geschlagen wird. Als der dann doch beschließt einzugreifen, nachdem O'Mara nochmal seine unmenschlichen Nehmerqualitäten bewiesen hat, hält ihn doch wieder etwas davon ab.

      O'Maras Arm verhält sich merkwürdig, bzw. dieser mach irgendetwas merkwürdiges mit seinem Arm. So wie ich es verstehe, sammelt er das gesamt Fleisch in seinen Fingern und bildet damit eine Art Sack, den man sicher sehr gut zum schlagen gebrauchen kann. Da Cathal dies unbekannt zu sein scheint, muss O'Mara dies nach ihrer Trennung entwickelt haben. Sofern ich mich recht entsinne, ist er im Gefängnis einer Versuchsanstalt das erste mal auf Krill oder Cal getroffen, sodass dieses Verhalten durchaus folge von Experimenten an ihm sein könnten. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass seine Schmerzunempfindlichkeit eine Folge dieser Versuche ist, aber schon in dem FB gegen Cathal, scheint O'Mara ziemlich wenig Schmerzen zu verspüren. Ganz anders in diesem Moment, das Umorganisieren in seinem Arm beschert ihm Höllenqualen, was bei seiner Nehmerqualitäten/Schmerzunempfindlichkeit schon etwas aussagt. Leider wird Waterloo bevor diese Geheimwaffe zum Einsatz kommt zum Treffpunkt beordert, weswegen wir nichts weiter erfahren.

      Wie bereits erwähnt, ein wunderbares Kapitel besonders in Bezug auf Cal, Flint, Harley. Auch wenn es mehr auf der bitte von Mercedes beruht, Cal macht alles um Flint zu beschützen, vielleicht wächst er ihm auch langsam ans Herz. ^^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

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