Die Koralleninseln (DasReising)

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    • Kapitel 26 und Spezial-Special, dazu Antworten

      Hallo,
      da ist also schon wieder eine Woche um. Nachdem ihr direkt nach meinem neuen Kapitel geantwortet habt, musste ich armer Mensch also ein komplette Woche warten, bis ich euch antworten konnte. So springt man nicht mit harmlosen FF-Schreibern um. Aber Spaß beiseite: Ich freue mich immer über Kommentare. :thumbsup:
      So sehr, dass ich heute einfach mal ein überaus spezielles Spezial-Special veröffentlicht habe. Man könnte es auch Kapitel 28 nennen, da es dann doch noch Kapitellänge erreicht hat, aber es ist als Special für den neuen Arc/dieTatsache, dass meine FF über 25 Kapitel lang ist/einfach weil ich der Autor bin uns es kann, gedacht. Der eigentliche Grund ist tatsächlich, dass es mehr Raum in Anspruch nahm als gedacht, aber inhaltlich irgendwie nichts vorantreibt. Also heute zwei Texte. Jetzt aber zu den Kommentaren.

      Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Also zuerst Bo:
      Bo

      -Bo- schrieb:

      Spät schreibe ich, aber ich schreibe. Zu meiner Verteidigung, die eher Erklärung denn Rechtfertigung sein soll, habe ich nur zu sagen, dass mir meine neuen Kapitel unerwartet zu schaffen machen. Wie es halt so ist, alles schreibt sich wie von selbst - bis zu dem Punkt, an dem das vorbei ist. Sei es drum. Erst mein Kommentar, dann nehme ich meine FF erneut in Angriff. Vielleicht hilft so eine kleine Pause.^^

      Oh, Gott. Das kenne ich. Man geht in eine Szene und obwohl man weiß was passieren soll, will sich das einfach nicht in Worte fassen lassen. Er wirkt dann staksig und/oder ungelenk. Das sind immer die Kapitel die ich nicht leiden kann, wenn sie dann mal fertig sind. Hoffe du hast deine Blockade mittlerweile überwunden.

      -Bo- schrieb:

      Irgendwie erinnerte mich besonders diese Satz etwas an meinen eigenen Schreibstil, was nicht heißen soll, dass du dich an mir orientiert oder mich bewusst kopiert hast - das hast du nicht nötig. Ich wollte es nur mal erwähnen, weil mir die Szenerie um den Sturm wirklich sehr gut gefallen hat, stilistisch wie inhaltlich (die zahlreichen fehlenden Kommas und vereinzelten Flüchtigkeitsfehler ignoriere ich mal ).

      Schön, dass die Szene gefällt. Ursprünglich sah sie ganz anders aus, aber ich habe sie dann umgeschrieben, da sie zu unspektakulär war.
      Was die Kommata angeht, kann ich nur sagen, dass ich es versuche, aber einfach nicht kann. Habe jetzt schon mehrmals diverse Auflistungen von Kommaregeln durchgelesen, komme aber einfach nicht damit klar. Flüchtigkeitsfehler versuche ich durch Korrekturlesen zu minimieren, aber manchmal rutscht halt einer durch. Unter anderem weil ich weiß was da stehen soll und es deswegen so lese, egal ob es da steht oder nicht. Ich arbeite aber daran.

      -Bo- schrieb:

      Zurück zum Thema. Persönlich würde ich niemals so intensiv Handlungen auf Schiffen inszenieren, weil ich ein absoluter Bremsklotz in Bezug auf nautische Themen bin. Daher war der erste Teil des 24. Kapitels eine willkommene Abwechslung. Zwar kann ich nicht sagen, wie realistisch die Verhaltensweisen des Segels, der Masten usw. waren, aber Spaß gemacht hat es allemal.^^

      Ich weiß auch nicht ob das so alles korrekt war. Es kam mir nur wahrscheinlich vor und hat irgendwie einen verlockenden Ansatz zur Vertiefung von Magi gegeben.

      -Bo- schrieb:

      Zu Monkey D. Magi fehlen mir momentan die guten Ideen. Ist er vielleicht der Liebhaber des Kapitäns der bunten Piratenbande? Irgendwie macht er auf mich bisher den Eindruck einer Wild Card, was seine eigenen Aussagen auch noch stützen. Seine direkte Verwandtschaft mit Ruffy & Co. lasse ich auch erstmal noch unkommentiert, da du an dieser Baustelle entweder den Burj Khalifa oder einen Burger King hochziehen könntest. Alles in allem ein gelungener Auftritt des mysteriösen Teufelsfruchtnutzers, der jedoch noch wenig Spielraum für Spekulationen weckt.

      Ist er der Liebhaber der Kapitäns? Oder vielleicht doch der andere? Oder haben sie etwa gar nichts mit dieser Bande zu tun? Fragen über Fragen. Antworten kommen noch.
      Er ist eine Wild-Card. Einer der Gründe warum ich ihn hier einmal näher beleuchtet habe. Er ist eben kein Schutzengel, der spannenden Szenen am Ende noch die Spannung raubt, sondern wie ihr interessierter Beobachter, der den Vorteil hat hier und da eingreifen zu können, wenn ihm die Handlung nicht gefällt.
      Und es wird wohl eher ein Burger-King. Ich mache solche Verweise einfach gerne. Den ersten hat nur keiner bemerkt. :whistling:
      Ich habe ihm diesen Namen einfach gegeben, da er mein Lieblingscharakter aus der Geschichte ist und weil er von der Art her etwas Ruffy ähneln soll.

      -Bo- schrieb:

      Sie ist aufbrausend, besitzt einen starken Gerechtigkeitssinn und ist hart im Nehmen, was ihre künftige Rolle hoffentlich schon gegen das "Maid in Nöten" Klischee absichert. Derartigen Chauvinismus will ich bei der bis dato einzigen Hauptheldin nicht sehen, klar? Dann könnte ich mir gleich One Piece angucken…oh, wait…
      Maßlos unterlegen, aber mit dem Herz am rechten Fleck legt sie sich mit Magi an, dessen Kräfte entweder in Richtung Raum-/Naturmanipulation gehen oder einfach extrem hochtrainierte telekinetische Fähigkeiten darstellen. Vielleicht ist es auch die Ope-Ope-No-Mi? Man darf ja nicht vergessen, das wir uns in einer anderen Zeit befinden.

      Ja, das trifft dem Kopf auf den Hammer, oder so. :D
      Sie ist definitiv keine "Maid in Nöten", dafür kann sie selbst viel zu gut draufhauen. Eine Mercedes oder Brianna ist sie (zumindest nach meinen Infos) jedoch auch nicht.
      Ich stelle hier mal so klar, dass sie die Schwächste der Gruppe ist. Das heißt jedoch nicht, dass sie es nicht mit den meisten Menschen aufnehmen könnte.
      Lange Rede kurzer Sinn: Einen "Rettet Maggie"-Arc wird es nicht geben. ;)
      Zu Magis Frucht schreibe ich bei qoii mehr.

      -Bo- schrieb:

      Kapitel 25 geht andere Wege, zum ersten Mal wird es richtig brutal und blutig, ja beinahe düster. Des Weiteren war es ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Narration, quasi ein Modellbild dessen, was ich letztens in Members Thread versucht hatte zu simulieren. Szenenwechsel, um Spannung zu erzeugen usw. 1+ und ein Bienchen. Star des Kapitels war aber ohne jeden Zweifel die Vogelmaske, welche in dieser Rolle absolut aufging. Dass Ben ein Sadist ist, steht außer Frage, jedoch profitiert er auch von der Effizienz in Denken und Handeln, die du ihm zugestehst. Er weiß, was er tut. Auch, warum er es tut. Ein sich seiner selbst bewusster, intelligenter Soziopath ist der Alptraum jedes Gesetzeshüters und die wohl gefährlichste Bestie, die die Evolution hervorgebracht hat. Es erwärmt mir das Herz, eine solchen Charakter endlich auch in deiner FF vorzufinden.^^

      Ich habe die Idee tatsächlich von deinem Kommi bei Member. Ich fand sie gut zur Szene passend und habe sie deshalb gleich mal übernommen und tada: Das Experiment ist geglückt. Kapitel 25 ist vielleicht das Kapitel, dass ich am meisten leiden kann.
      Zu Ben gibt es nicht viel zu sagen. Er wird noch viel wichtiger werden und häufig auftreten, also lassen wir das Thema mal ruhen.

      PS: Das war klar, dass du Ben leiden kannst. Was hast du denn für eine Menschenkenntnis. xD


      Last, but not least: qoii
      qoii

      qoii schrieb:

      Die Schuldigen sind wohl eher Zeit und zeitweise Ideenlosigkeit zum Inhalt als das FFT, wobei die Ideenlosigkeit nichts über die Qualität des Kapitels aussagen soll. Aber als Entschädigung gibt es für dein fünfundzwanzigstes Kapitel meinen siebenhundertsten Kommentar.

      Da bin ich überglücklich und geehrt. Müsste mal nachschauen wieviele Kommentare ich habe. ?(

      qoii schrieb:

      Ich habe nur behauptet, dass ich sehr viel Finde, aber gewiss nicht alles. und darüber, ob es sich bei dem liebenswerten Old Imp um die bewusste Person handelt, bin ich mir noch nicht sicher.

      Jetzt hast du mich verwirrst. :|
      Dass du nicht jedes Detail findest war ja klar, aber ich dachte das wäre eindeutig. Na, egal. Ich werde keine weiteren Worte zu diesem Thema verlieren. :rolleyes:

      qoii schrieb:

      Wie Bo bereits geschrieben hat, hast du den Sturm richtig schön stilistisch dargestellt. Derzeit ist so gut wie bei jedem Kapitel eine Steigerung der sprachlichen Qualität zu verzeichnen. Du nimmst dir die Tipps und Hinweise besonders von Bo zu Herzen und versucht diese auch umzusetzen. Wobei du dich nicht nur auf seine Kommentare zu deinem FF beschränkst, sonder auch die aus anderen FFs beachtest.

      Jaja, ein richtiger Musterschüler bin ich. xD
      Nein, ich habe bei Bo schon näher beschrieben warum ich dieser Erzählweise gewählt habe. Und es macht mir und euch mehr Spaß, wenn ich mir Mühe gebe. :thumbsup:

      qoii schrieb:

      Bei dem irren Zauberer handelt es sich also um Monkey D. Magi, eine Person bei der alleine schon der Familienname gewisse Erwartungen und Ideen weckt. Allerdings will ich es hier Bo gleichtun und abwarten, was sich aus diesem Namen noch entwickeln wird. Es ist immer ein interessanter Schritt bekannte Namen zu verwenden, aber diese sind dann auch oft mit gewissen Assoziationen verbunden, welche sich letztendlich gut aber auch schlecht auswirken können.

      Da ich nicht glaube, dass du dich bei seinem Namen auf einen bekannten Fertiggewürzmischerproduzenten beziehst , wobei hier auch ein G fehlen würde, wird es sicher eher eine Anspielung auf seine Fähigkeiten sein, trotz des Fehlenden E . Bei Maggie, die sowohl das Fehlende G als auch das E hätte, fällt mir in diesem Zusammenhang auf, dass ich ihr A bis jetzt immer automatisch mehr als Ä gelesen habe.
      Aber genug der sinnlosen Wort und Buchstaben Spielereien.XD

      Ist mir gar nicht aufgefallen, dass es da eine Gewürzmischung gibt. Jetzt wo du es sagst ist es offensichtlich, aber der Name ist dann doch eher an sein Aussehen und seine Fähigkeiten angelehnt.
      Maggie spricht man tatsächlich Amerikanisch aus. Magi dagegen wird eben wie das Wort Magie ausgesprochen. Nur mit langem A. Also wie Maghi... Irgendwie so jedenfalls.

      qoii schrieb:

      Bei Magis Fähigkeiten habe ich zunächst an eine ziemlich gut trainierte Telekinese Frucht gedacht, auch wenn damit nicht unbedingt die Beendigung des Sturmes und das blockieren der Stimme erklärt werden könne. Wie Bo bereits geschrieben hat, könnte es deswegen eine Naturkraft sein, wobei mir dann eine besonders gut trainierte Wind oder Luftfrucht am wahrscheinlichsten erscheint. Damit könnte er die Konsistenz der Luft so weit verdichten, um darauf zu stehen oder ihre dicht partiell so verändern, dass durch Unter und Überdruck die Gegenstände schweben oder zu ihm zurück kommen. Natürlich könnte er auch einfach nur eine Magiefrucht haben .

      Zu der TF. Ihr beide geht in die richtige Richtung. So einfach wie mit einer omnipotenten Magiefrucht mache ich es mir nicht. Allerdings ist die Teufelsfrucht aus dem Gedankenexperiment entstanden, welches wohl die stärkste Teufelsfrucht sein könnte, wenn man etwas wie eine Todesfrucht mal außen vor lässt. Ob ich das Ziel erreicht habe weiß ich nicht, aber die Frucht ist variabel einsetzbar, wenn gut trainiert und definitiv extrem stark. Ich sage mal so viel: Einer von euch beiden hat die korrekte Frucht schon genannt. :thumbup:

      qoii schrieb:

      Womit ich dann zu seiner Zugehörigkeit kommen möchte. Hier bietet sich derzeit vor allem die bunte Piratenbande an, weil ein so seltsamer Vogel einfach zu dem Namen passen würde . Wenn dies stimmen sollte sehe ich ihn eher in einer höheren Position, da er über die ganze Arbeit klagt. Vielleicht ist er sogar der Kapitän, wobei hier sein Nachname wohl mehr mit rein spielt als ich zugeben möchte. Besonders seine Enttäuschung, als den Korallenmenschen sein Name nichts sagt, lässt darauf schleißen, dass eine sehr bekannte Person ist und einen solchen Vogel sehe ich einfach nicht in einer Marine die von einem Dämon geleitet wird.

      Er ist in einer höheren Position. Wie hoch wird in diesem Arc noch näher erläutert. Generell kann ich mich mit konkreten Infos über ihn gerade etwas bedeckter halten, da in diesem Arc sowieso einige Einzelheiten über ihn geklärt werden.

      qoii schrieb:

      Auch das es jetzt langsam etwas blutiger zur Sache geht, hat mir sehr gut gefallen. Zwar würde ich den Brandanschlag auf die Hauptinsel nicht gerade als Unblutig Bezeichnen, aber diesmal waren wir einfach viel näher dran.

      Ben ist genauso wie Old Imp und der Priester eine vielversprechender Charakter auf der Antagonistenseite. Zwar wird er wahrscheinlich nie auf Cal und Co. treffen, andern als die anderen beiden, dafür haben wir aber nun einen schön fiesen Kerl auf der Koralleninsel, der dort für die brutalen und blutigen Parts sorgt. Immerhin sollen die Inseln nicht unspektakulär und nebenbei von der Landkarte verschwinden ^^. Sonst kann ich mich eigentlich nur noch Bos Ausführungen zu Ben abschließen.

      Ja, der Anschlag war definitiv übler, aber wie du sagst: Hier war man näher dran.
      Ben ist schon ein sehr übler Kerl und wird so etwas wie der Hauptantagonist auf den Inseln. Unspektakulär werden deren letzte Momente nämlich nicht. Ob es wirklich Ben sein wird, der die Koralleninsel zerstört oder welche Rolle er dabei spielt, steht aber noch in den Sternen. Also meinen grauen Zellen. 8o
      Auch geht es hier um Coral und Co. und nicht um Cal und Co. Das ist die falsche FF! xD

      qoii schrieb:

      Besonders lustig fand ich die Wahl des Vornamens von einem der Wächter, du hast nämlich zufällig meinen Vornahmen genommen. Zwar hat der arme Kerl nicht Garde ein rühmliches gutes Ende gefunden und es war zufällig, aber gefreut hat es mich trotzdem irgendwie.

      Was die Wortgrenze angeht, ich glaube bei Bo und Vexor sind 3000 Wörter mittlerweile fast schon der Durchschnitt, wenn nicht die gar unterste Grenze bei Kapitel Längen. Also solche Längen sind vollkommen in Ordnung, da liegt es wohl er an dir was du alles im Kapitel erzählen möchtest.

      Ich weiß zugegeben nicht wer deinen Namen tragen könnte. Rio und Markot schließe ich eher aus und ich weiß nicht ob Bruno zu "deiner Zeit" (will sagen als du geboren wurdest) Modename war. Ich würde ihn aber auch ausschließen. Bleiben noch Peter und Benjamin. Peter ist immer gut, aber aus deiner Aussage schließe ich, dass es wohl doch eher Benjamin war. Soviel zu unnützen Schlussfolgerungen. :wacko:
      Ich die Woche über wieder festgestellt, dass 2000 Wörter einfach viel zu schnell erreicht sind. Insofern werden es jetzt wohl öfter eher mehr werden. Ist ja super, dass das so in Ordnung ist. :D


      Abschließend kann ich nur sagen, dass ich mich riesig über das Lob freue und hoffe, dass der neue Arc ankommen wird.
      Bis nächste Woche,
      DasReising.
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    • Kapitel 26 - Quadhar-Island & Spezial-Special - Zum glücklichen Piraten

      Ermöglicht durch die Gnadenfrist von einem Tag, komme ich doch noch dazu, einem Kommentar zu verfassen. Auch wenn ich gerade noch etwas ratlos bin, wie ich die Zeilen angemessen füllen soll.

      Ich weiß zugegeben nicht wer deinen Namen tragen könnte. Rio und Markot schließe ich eher aus und ich weiß nicht ob Bruno zu "deiner Zeit" (will sagen als du geboren wurdest) Modename war. Ich würde ihn aber auch ausschließen. Bleiben noch Peter und Benjamin. Peter ist immer gut, aber aus deiner Aussage schließe ich, dass es wohl doch eher Benjamin war.
      Gar nicht mal so schlecht, nur der letzte Schluss ich falsch, ich heiße Peter und nicht Benjamin. ^.^

      Nachdem wir im letzten Kapitel Zeuge aktuellen Geschehnisse auf der Koralleninsel geworden sind, haben unsere Helden Quadhar-Island erreicht. Eine Insel welche nur aus Bergen zu bestehen scheint und deswegen auch gut für einen Überlebenskampf geeignet ist. Genau die richtige Insel für ein abgehärtetes und kämpferischen Volk. Da für eine solche Bevölkerung die meisten Piraten kaum eine Bedrohung darstellen dürften, haben sie sich entschlossen ihre Staatsfinanzen aufzubessern, indem sie Piraten, gegen ordentliche Gebühren, eine zeitweise Aufenthaltsberechtigt ausstellen. Wie es zu erwarten war, ist Maggie über die Art der entrichteten Eintrittwaren nicht begeistert, aber was soll man auch andere von ihr erwarten, immerhin kennt sie ihre Wirkung zu genüge.

      Bei der Beschreibung der Inselbewohner und ihrer Kultur musste ich sofort an die Spartaner denken oder sagen wir besser die Spartaner, wie sie in dem Film 300 dargestellt werden. Auch die Namen der Inselbewohner deuten in die griechisch lateinische Richtung.

      Wie immer kommt bei dir der Humor nicht zu kurz, ob es nun das gefährliche Porzellanmonstern ist, die Operneinlage bei der rasanten Abfahrt oder die nötige Bürokratie bei der Einreise :D . Alles fügt sich wunderbar in das Gesamtkonzept deiner Geschichte ein und wirkt nicht aufgesetzt. Genauso wie die fast schon klischeehaften Szenen in der Bar, sie ist in ihrer leicht bis schwer übertriebenen Weise für deine Art zu erzählen einfach stimmig. :thumbup:

      Billi erfährt, was man sich schon von Anfang an hätte denken könne, ihr erster Gegner gehört direkt zur kämpferischen Elite der Insel und seine Familie dürfte sicher in die gleiche Kategorie fallen. Also sofern die Kraft der Korallenmenschen von Natur aus nicht denen der Inselbewohner gleichkommt, müssen sich Coral und Co. wirklich etwas einfallen lassen um heil und frei aus der Sache herauszukommen. Das Billi, trotz der ganzen Action, nichts von Sammies Kampf mitbekommt, passt auch wieder wunderbar zu deinem Humor und Sammie darf endlich mal zeigen was er kann. Kein Wunder dass ihm die Insel so gut gefällt, mal schauen ob er noch der gleichen Meinung ist, wenn er am Nachmittag mit einem ordentlichen Kater kämpfen muss. :)

      Die beiden Kapitel haben mir wieder sehr gut gefallen. Gefühlt sind meine Kommentare bei dir zwar noch nicht so gehaltvoll wie bei Bo und Vexor, trotzdem begeistert mich dein FF jedes mal aufs neue. Du bist auf einem sehr guten Weg! :thumbup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
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    • Kapitel 27 und Antwort an qoii

      Hallo,
      heute gibt es das Kapitel mal am Samstag und nicht wie sonst immer am Freitag. Das liegt einfach daran, dass ich die Woche über wenig Zeit und dann als ich eigentlich schreiben wollte von einer kleinen Schreibblockade erwischt wurde. Aber alles nicht so dramatisch.
      Zum Kapitel kann ich mich nur schon mal vorab für den geringen Storyfortschritt entschuldigen. Das versuche im im nächsten Kapitel aufzubessern. Jetzt aber zum qoii, der ja ähnlich wie Bo mit einer unkreativen Phase zu kämpfen haben scheint. Nicht das der FF-Bereich noch ausstirbt! D:

      qoii schrieb:

      Gar nicht mal so schlecht, nur der letzte Schluss ich falsch, ich heiße Peter und nicht Benjamin.

      Verdammt... da war ich so nah dran.

      qoii schrieb:

      Nachdem wir im letzten Kapitel Zeuge aktuellen Geschehnisse auf der Koralleninsel geworden sind, haben unsere Helden Quadhar-Island erreicht. Eine Insel welche nur aus Bergen zu bestehen scheint und deswegen auch gut für einen Überlebenskampf geeignet ist. Genau die richtige Insel für ein abgehärtetes und kämpferischen Volk. Da für eine solche Bevölkerung die meisten Piraten kaum eine Bedrohung darstellen dürften, haben sie sich entschlossen ihre Staatsfinanzen aufzubessern, indem sie Piraten, gegen ordentliche Gebühren, eine zeitweise Aufenthaltsberechtigt ausstellen. Wie es zu erwarten war, ist Maggie über die Art der entrichteten Eintrittwaren nicht begeistert, aber was soll man auch andere von ihr erwarten, immerhin kennt sie ihre Wirkung zu genüge.

      Genau. Wie ich bereits erwähnte steht Quadhar unter dem Schutz der bunten Piratenbande und von Magis Stärke haben wir ja schon ein bisschen was gesehen. Auch gibt es da noch einen anderen Charakter der für den Schutz der Insel verantwortlich ist. Dazu aber mehr in diesem und den folgenden Kapiteln.
      Ansonsten können sich die Quadheri aber auch gut selber helfen. Zu Maggie lässt sich nicht viel sagen, außer dass sie so etwas eben schlucken muss.

      qoii schrieb:

      Bei der Beschreibung der Inselbewohner und ihrer Kultur musste ich sofort an die Spartaner denken oder sagen wir besser die Spartaner, wie sie in dem Film 300 dargestellt werden. Auch die Namen der Inselbewohner deuten in die griechisch lateinische Richtung.

      Ja, die habe ich auch immer ein wenig im Hinterkopf. Im Endeffekt kann man aber auch sagen, dass sie ein bisschen von nordischen Völkern inspiriert sind.

      qoii schrieb:

      Wie immer kommt bei dir der Humor nicht zu kurz, ob es nun das gefährliche Porzellanmonstern ist, die Operneinlage bei der rasanten Abfahrt oder die nötige Bürokratie bei der Einreise . Alles fügt sich wunderbar in das Gesamtkonzept deiner Geschichte ein und wirkt nicht aufgesetzt. Genauso wie die fast schon klischeehaften Szenen in der Bar, sie ist in ihrer leicht bis schwer übertriebenen Weise für deine Art zu erzählen einfach stimmig.

      Schön, dass so etwas ankommt. Da freue ich mich besonders. Wenn ich nicht ein bisschen Humor einstreuen könnte, würde mir das Schreiben auch nur halb so viel Spaß machen. :D

      qoii schrieb:

      Billi erfährt, was man sich schon von Anfang an hätte denken könne, ihr erster Gegner gehört direkt zur kämpferischen Elite der Insel und seine Familie dürfte sicher in die gleiche Kategorie fallen. Also sofern die Kraft der Korallenmenschen von Natur aus nicht denen der Inselbewohner gleichkommt, müssen sich Coral und Co. wirklich etwas einfallen lassen um heil und frei aus der Sache herauszukommen. Das Billi, trotz der ganzen Action, nichts von Sammies Kampf mitbekommt, passt auch wieder wunderbar zu deinem Humor und Sammie darf endlich mal zeigen was er kann. Kein Wunder dass ihm die Insel so gut gefällt, mal schauen ob er noch der gleichen Meinung ist, wenn er am Nachmittag mit einem ordentlichen Kater kämpfen muss.

      Zu welcher Elite wird in diesem Kapitel noch mal deutlicher. Tatsächlich haben die Korallenmenschen einen enormen Vorteil, was ihre natürliche Physis und Widerstandsfähigkeit angeht. Ein normaler Korallenmensch der beschließt Pirat zu werden, sollte es ohne große Probleme auf 100M Kopfgeld bringen. Ein im Kampf ausgebildeter, der auch noch auf eine TF zurückgreifen kann, wie Coral, ist noch einmal einen ganzen Zacken gefährlicher. Ähnliches gilt jedoch für die Quadhar, denen die Stärke zwar nicht nur in die Wiege gelegt wird, die sich aber einfach antrainieren. Man darf also gespannt sein. :thumbsup:

      qoii schrieb:

      Die beiden Kapitel haben mir wieder sehr gut gefallen. Gefühlt sind meine Kommentare bei dir zwar noch nicht so gehaltvoll wie bei Bo und Vexor, trotzdem begeistert mich dein FF jedes mal aufs neue. Du bist auf einem sehr guten Weg!

      Tja, was freut einen Autoren mehr?
      Warum deine Kommentare hier nicht so gehaltvoll sind weiß ich nicht. Es mag einfach sein, dass ich seltener große Enthüllungen tätige und eher kleine, versteckte Hinweise liefere. Details halt. Auch ist meine Story halt ziemlich linear. Sei es, wie es sei. Ich freue mich über jeden Kommentar.

      LG, DasReising.
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    • Kapitel 27 - Die Arena

      Wie du bereits selbst angekündigt hast, ist der Storyfortschritt eher gering, aber trotzdem ist das Kapitel nicht langweilig. Die Insel und ihre Kultur werden weiter vertieft und auch dein feiner und schön eingestreuter Humor kommt wieder nicht zu kurz. Dieser gibt deinem FF einfach eine wunderbare eigene Note :thumbup: , ob es sich jetzt um Anspielungen wie >>Konterbier<< und Leonidas sexuelle Präferenzen nebst den darauf Folgenden Gedanken handelt oder so wunderbare Doppeldeutigkeiten wie >>Die Quadheri liebten es anscheinend ihren eigenen Luxus mit ihren Besucher zu teilen. <<, einfach wunderbar. :thumbsup:

      Die Insel wird von dir ziemlich gut dargestellt. Zwar fehlt noch ein klein wenig, bis zur der Qualität, welche Bos und Vexors Inselbeschreibungen mittlerweile auszeichnet, aber du bis schon auf einem sehr sehr guten Weg. Ich könnte jetzt noch nicht mal sagen, was genau noch fehlt, aber so ganz baut sich das geistige Bild bei mir noch nicht auf. Das ist aber mosern auf höchstem Niveau, immerhin ist dies erst deine zweite Insel.

      Die Bedeutung der Felle wurde und bereits erklärt, aber ich denke, dass auch die Ketten und Ohrringe eine Bedeutung haben. Da auch Pluton eine Halskette trägt und diese auf der Insel weniger anzutreffen ist, dachte ich zunächst, es könnte ein Rangzeichen sein. Also dass die Mitglieder der adeligen oder sagen wir besser mächtigeren Familien so ein Kette tragen. Dagegen spricht allerdings, dass es eine "Kultur der Stärke" ist und dies könnte gegen vererbbare Positionen sprechen. Dann ist mir aber etwas anderes eingefallen, in dieser Kultur müssen die Verlierer von Kämpfen dem Gewinner Dienen, also könnten die Kettenträger Personen sein die Untergebene Ohrringträger haben.

      Zum Schluss erfahren wir noch den richtigen Namen von Herakles, er heißt Leonidas,... warum erstaunt mich dieser Name eigentlich nicht? ;). Er ist nicht nur der Vater von Pluton, sondern auch der Ehegatte von Magie. Also entweder Pluton ist Adoptiert, Leonidas ist in zweiter Ehe verheiratet oder es gibt dort die Möglichkeit mehrere als einen Ehepartner zu haben. Auch ja Pluton könnte noch ein Bastard sein, im eigentlichen Sinne der Wortbedeutung natürlich.

      Wieder ein sehr schönes Kapitel, im nächsten wird es wohl zum Wettkampf kommen, sofern Leonidas nicht irgendetwas anders bestimmt. Immerhin scheint er wie Magi auch Interesse an den Aktionen und Plänen der Korallenmenschen zu haben. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
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    • Unerwartete Pause

      Hallo,
      jetzt wo schon die zweite Woche in Folge kein Kapitel kommt, will ich mich doch mal zu Wort melden.
      Und zwar habe ich mich ziemlich unerwartet in eine Sackgasse geschrieben bzw. leide momentan unter einer kleinen Schreibblockade. In Verbindung mit wenig Zeit ist das ziemlich toxisch.

      Eine Pause von einem Jahr wird es wohl nicht wieder geben, aber ich werde wohl noch mindestens noch ein, zwei Wochen brauchen, um ein wenig Abstand zu gewinnen. Dann komme ich wohl mit neuem Schwung wieder. Eine Antwort an qoii gibt es dann auch.

      LG, DasReising.
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    • Kapitel 28 und Antwort an qoii

      Hallo,
      so da bin ich wieder. Nach einer etwas längeren oder kürzeren Pause (je nachdem welches Maßstab man ansetzt), bin ich mit einem neuen Kapitel wieder da. Warum am Dienstag und nicht wie sonst immer am Freitag? Weil ich es kann. Ob dafür diesen Freitag was kommt weiß ich aber nicht.
      Jedenfalls bin ich mit dem heutigen Kapitel nicht hundertprozentig zufrieden, aber auch nach mehrmaligen Überarbeiten (eigentlich sollte es schon letzten Freitag kommen, da habt ihr euren Grund xD) wird es nicht besser. Also bleibt das jetzt so. Muss vielleicht erst wieder zu meiner alten Form zurückfinden. Es werden jedenfalls ein paar Einblicke in den Apparat Marine gewährt und auch bei unseren Freunden geht es weiter. Hoffe das Kapitel gefällt.
      Jetzt zu qoii:

      qoii schrieb:

      Wie du bereits selbst angekündigt hast, ist der Storyfortschritt eher gering, aber trotzdem ist das Kapitel nicht langweilig. Die Insel und ihre Kultur werden weiter vertieft und auch dein feiner und schön eingestreuter Humor kommt wieder nicht zu kurz. Dieser gibt deinem FF einfach eine wunderbare eigene Note , ob es sich jetzt um Anspielungen wie >>Konterbier<< und Leonidas sexuelle Präferenzen nebst den darauf Folgenden Gedanken handelt oder so wunderbare Doppeldeutigkeiten wie >>Die Quadheri liebten es anscheinend ihren eigenen Luxus mit ihren Besucher zu teilen. <<, einfach wunderbar.

      Immer wieder schön zu hören, dass sowas ankommt. :D
      Dieses Kapitel kommt der Humor etwas kurz, aber es geht halt auch nicht in jedem Kapitel. Wenn ich mich zu lustigen Szenen zwinge, dann geht es schief. Das muss spontan sein und Spaß machen, ansonsten wird das nichts.

      qoii schrieb:

      Die Insel wird von dir ziemlich gut dargestellt. Zwar fehlt noch ein klein wenig, bis zur der Qualität, welche Bos und Vexors Inselbeschreibungen mittlerweile auszeichnet, aber du bis schon auf einem sehr sehr guten Weg. Ich könnte jetzt noch nicht mal sagen, was genau noch fehlt, aber so ganz baut sich das geistige Bild bei mir noch nicht auf. Das ist aber mosern auf höchstem Niveau, immerhin ist dies erst deine zweite Insel.
      Ja, ich habe zwar eine ziemliche exakte Vorstellung von Quadhar, aber es fiel und fällt mir schwer es in Worte zu fassen. Man muss sich Klippen wie an den Küsten Großbritanniens oder Islands vorstellen, nur dass das Terrain dann nicht abflacht, sondern weiter ansteigt und zu einem Gebirge wird. Irgendwie so. Das muss ich jedenfalls noch üben.


      qoii schrieb:

      Die Bedeutung der Felle wurde und bereits erklärt, aber ich denke, dass auch die Ketten und Ohrringe eine Bedeutung haben. Da auch Pluton eine Halskette trägt und diese auf der Insel weniger anzutreffen ist, dachte ich zunächst, es könnte ein Rangzeichen sein. Also dass die Mitglieder der adeligen oder sagen wir besser mächtigeren Familien so ein Kette tragen. Dagegen spricht allerdings, dass es eine "Kultur der Stärke" ist und dies könnte gegen vererbbare Positionen sprechen. Dann ist mir aber etwas anderes eingefallen, in dieser Kultur müssen die Verlierer von Kämpfen dem Gewinner Dienen, also könnten die Kettenträger Personen sein die Untergebene Ohrringträger haben.

      Ja, ziemlich genau so. Das wird nochmal näher erklärt.
      Ganz grob sind die vergänglichen Zeichen, wie eine Halskette, Ränge die man verlieren kann, während ein Ohrring schon schwerer loszuwerden ist. Auch sind die Verhältnisse auf den Inseln momentan ziemlich klar, für so ein kriegerisches Volk, aber dazu später mehr.

      qoii schrieb:

      Zum Schluss erfahren wir noch den richtigen Namen von Herakles, er heißt Leonidas,... warum erstaunt mich dieser Name eigentlich nicht? . Er ist nicht nur der Vater von Pluton, sondern auch der Ehegatte von Magie. Also entweder Pluton ist Adoptiert, Leonidas ist in zweiter Ehe verheiratet oder es gibt dort die Möglichkeit mehrere als einen Ehepartner zu haben. Auch ja Pluton könnte noch ein Bastard sein, im eigentlichen Sinne der Wortbedeutung natürlich.

      Ich habe wirklich versucht einen anderen Namen zu finden, aber kaum einer klingt so männlich oder ist so männlich behaftet, wie Leonidas. :rolleyes:
      Darum wurde es Leonidas. Zu Plutons Vergangenheit gibt es nachher auch noch eine kurze Anekdote. Ist nichts Großartiges, aber mehr als dass er ein leibliches Sohn ist, will ich nicht verraten.

      qoii schrieb:

      Wieder ein sehr schönes Kapitel, im nächsten wird es wohl zum Wettkampf kommen, sofern Leonidas nicht irgendetwas anders bestimmt. Immerhin scheint er wie Magi auch Interesse an den Aktionen und Plänen der Korallenmenschen zu haben.

      Siehe aktuelles Kapitel.

      So, das war's auch schon wieder.
      Wie immer wünsche ich euch was und sei es Herpes. Hoffe, dass ich jetzt wieder zu meinem alten Rhythmus zurückfinde.
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      LG, DasReising.
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    • Kapitel 28 - Treffen der Admiräle

      Dreieinhalb Wochen sind eigentlich keine all zulange Pause. Allerdings kommen sie einem schon sehr lang vor, wenn auch alle anderen FF-Autoren zur gleichen Zeit in kreativen Schwierigkeiten stecken und der FF-Bereich dadurch praktisch ausgestorben ist. Zum Glück gab es ja noch das FFT, aus dem ich jetzt raus geflogen bin. Ob ich darüber enttäuscht sein soll weiß ich noch nicht, aber immerhin habe ich es bis in die zweite Runde geschafft.

      So kommen wir jetzt aber endlich zu deinem neusten Kapitel, in dem er Kampf zwischen Coral und Pluton beginnt. Leonidas freut sich schon über sein neues Klanmitglied, muss dann aber feststellen, dass es für Pluton doch nicht so einfach wird wie erwartet. Zum einen hat Coral seine TK und dazu auch noch ganz fiese Klebehandschuhe. Damit und mit seiner Kondition als Korallenmenschen, schafft er es erstaunlich gut, gegen Pluton zu bestehen. Allerdings ist Coral nicht der einzige mit einem TK-Bonus. Den Kampf hast du bis jetzt ziemlich interessant und dynamisch hinbekommen und da sich beide gerade erst mal aufgewärmt haben, kann man nicht nicht allzu viel über ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten spekulieren.

      Weiterhin muss ich dir zu Admiral Kalai ein riesen Lob aussprechen. Trotz seiner bisher verhältnismäßig wenigen Auftritte, umgibt ihn jetzt schon eine wunderbar böse und erschreckende Aura. Wie die ganze Führung der Marine vor ihm Angst hat, einfach wunderbar umgesetzt. Auch sonst entwickelt sich Admiral Kalai immer weiter zu einem wunderbaren Antagonisten oder sollte ich besser sagen, ein bedrohlicher Schatten im Hintergrund. Bis jetzt wirkt Admiral Kalai noch wie eine finsterere Version von Sakazuki, welche die absolute Gerechtigkeit verkörpert. Allerdings könnte ich mir durchaus vorstellen, dass er eine andere Linie verfolgt, die noch radikaler ist.

      Die Marine hat jedenfalls einen neuen Großadmiral und es bleibt abzuwarten, wie lange es dauert bis der Posten wieder frei wird. Das gleiche trifft auch auf den Posten des Admirals zu, denn irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Kalai gut auf die Fünf Weisen zu sprechen ist und auch nicht auf Marineangehörige die für sie Arbeiten.

      Wieder ein sehr interessantes Kapitel gerne (heute;)) mehr davon. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
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    • Kapitel 29 und Antwort an qoii

      Hallo,
      letzten Freitag habe ich nicht mehr ganz geschafft. Zwar hatte ich das Kapitel zu diesem Zeitpunkt schon fast fertig, weswegen ich auch angedeutet hatte, dass ich eventuell schon an dem Freitag ein neues Kapitel bringen würde, allerdings war ich nicht wirklich zufrieden damit. Dafür gibt es heute aber auch ein etwas längeres Kapitel. Ich hoffe es gefällt. Ich bin mit der Darstellung meiner Kampfszenen aktuell ja nicht nur zufrieden, aber ich stecke auch immer noch :thumbdown: in der Prüfungsphase. In einer Woche ist das dann aber vorbei und dann habe ich auch wieder mehr Zeit und schreibe nicht nur zum Ausgleich zum Lernen.
      Jedenfalls geht es endlich wieder auf die Koralleninseln! :thumbsup: Schön wenn die titelgebenden Inseln für mehrere Kapitel nicht vorkommen.
      Aber genug gelabert. Zu qoii!

      qoii schrieb:

      Dreieinhalb Wochen sind eigentlich keine all zulange Pause. Allerdings kommen sie einem schon sehr lang vor, wenn auch alle anderen FF-Autoren zur gleichen Zeit in kreativen Schwierigkeiten stecken und der FF-Bereich dadurch praktisch ausgestorben ist. Zum Glück gab es ja noch das FFT, aus dem ich jetzt raus geflogen bin. Ob ich darüber enttäuscht sein soll weiß ich noch nicht, aber immerhin habe ich es bis in die zweite Runde geschafft.

      Ja, der FF-Bereich ist gerade wirklich arm dran... Auch ärgere ich mich, dass ich beim FFT nicht dabeibleiben konnte, aber es hat einfach die Zeit gefehlt. Ich will jetzt zumindest in der finalen Phase wieder mitkommentieren. Auch gratuliere ich dir zur zweiten Runde! Du solltest selber auch mal eine FF schreiben. :P Ich wette das würde jeder der im FF-Bereich aktiv ist lesen.

      qoii schrieb:

      So kommen wir jetzt aber endlich zu deinem neusten Kapitel, in dem er Kampf zwischen Coral und Pluton beginnt. Leonidas freut sich schon über sein neues Klanmitglied, muss dann aber feststellen, dass es für Pluton doch nicht so einfach wird wie erwartet. Zum einen hat Coral seine TK und dazu auch noch ganz fiese Klebehandschuhe. Damit und mit seiner Kondition als Korallenmenschen, schafft er es erstaunlich gut, gegen Pluton zu bestehen. Allerdings ist Coral nicht der einzige mit einem TK-Bonus. Den Kampf hast du bis jetzt ziemlich interessant und dynamisch hinbekommen und da sich beide gerade erst mal aufgewärmt haben, kann man nicht nicht allzu viel über ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten spekulieren.

      Der Kampf geht im aktuellen Kapitel jedenfalls weiter. Schön das er dir gefällt. :D

      qoii schrieb:

      Weiterhin muss ich dir zu Admiral Kalai ein riesen Lob aussprechen. Trotz seiner bisher verhältnismäßig wenigen Auftritte, umgibt ihn jetzt schon eine wunderbar böse und erschreckende Aura. Wie die ganze Führung der Marine vor ihm Angst hat, einfach wunderbar umgesetzt. Auch sonst entwickelt sich Admiral Kalai immer weiter zu einem wunderbaren Antagonisten oder sollte ich besser sagen, ein bedrohlicher Schatten im Hintergrund. Bis jetzt wirkt Admiral Kalai noch wie eine finsterere Version von Sakazuki, welche die absolute Gerechtigkeit verkörpert. Allerdings könnte ich mir durchaus vorstellen, dass er eine andere Linie verfolgt, die noch radikaler ist.

      Tatsächlich sollte ist Kankaku mehr an Sakazuki angelehnt als Kalai, allerdings haben sie beide Charakterzüge die stark von Sakazuki inspiriert sind. Kalai ist jedoch eher extremer, während Kankaku weniger extrem ist. Ansonsten mag ich Kalai auch sehr gerne und finde es fast schade, dass ihm in meiner FF keine größere Rolle zukommt. Vielleicht gibt es irgendwann mal ein Spin-Off... "Die nicht ganz so aufregenden Adventures eines komplett overpowerten Marineadmirals" oder so xD
      Nein, Kalai ist schon der Hauptantagonist, aber ich würde zu sehr spoilern wenn ich hier mehr auf seine zukünftige Rolle eingehe.

      qoii schrieb:

      Die Marine hat jedenfalls einen neuen Großadmiral und es bleibt abzuwarten, wie lange es dauert bis der Posten wieder frei wird. Das gleiche trifft auch auf den Posten des Admirals zu, denn irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Kalai gut auf die Fünf Weisen zu sprechen ist und auch nicht auf Marineangehörige die für sie Arbeiten.

      Oh, unterschätze den guten Silver mal nicht! Und falls das nicht klar geworden ist: Bei dem neu ernannten Admiral handelt es sich um die selbe Person, wie die die Old Imp losgeschickt hat.
      Jedenfalls ist Kalai eigentlich auf niemanden gut zu sprechen... Schon allein weil er die Fähigkeit zu sprechen nahezu verloren hat! Haha... ha, Ba-Dumm Tss!

      So, das war's für heute wieder. Bin wirklich gespannt auf Rückmeldung für das aktuelle Kapitel. Jetzt muss ich aber los und bei Member einen Kommentar verfassen, den ich ihm schon vor ein paar Wochen versprochen haben. :S
      Grüße, DR.
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    • Kapitel 29 - Der Sohn des Löwen

      Du solltest selber auch mal eine FF schreiben. Ich wette das würde jeder der im FF-Bereich aktiv ist lesen.
      Könnte durchaus hinkommen :D und ein paar grobe Ideen habe ich schon lange. Allerdings fehlt mir dazu noch der Antrieb und beim FFT habe ich noch einmal gemerkt, wie viel Zeit es bei mir in Anspruch nimmt, die ganzen Fehler auszumerzen, welche sich immer wieder einschleichen. Kannst dazu gerne mal meine Rückmeldung zur FFT Runde 2 Gruppe 3 lesen.

      Bei dem neu ernannten Admiral handelt es sich um die selbe Person, wie die die Old Imp losgeschickt hat.
      Jetzt weiß ich auch, warum es in meinem Kopf ganz ganz leise geklingelt hat,als die Narbe erwähnt wurde. Habe das schon auf eine falsche Verbindung zu Raizou geschoben. :pinch:

      Diesmal bin ich wieder etwas ratlos, was ich schreiben soll. Der Kampf war ziemlich gut. Pluton hat angegriffen, wie man es von einem Greifvogel erwarten würde, der seine Beute in einem Krater in die Enge getrieben hat. Ich kenne mich jetzt nicht genug mit Greifvögeln aus um zu sagen, ob ein Habicht wirklich so jagt, aber dass ist nur nebensächlich, immerhin ist er kein richtiger Habicht. Ich wüsste jetzt auch kaum, wie du den Kampf interessanter hättest gestalten können, den durch den Krater gab es eigentlich nur die Möglichkeit des Sturzfluges.

      Jetzt liegen beide Außerhalb der Arena und wir müssen abwarten, wer zuerst auf die Beine kommt, obwohl ich da storytechnisch schon einen Verdacht habe ;). Zunächst bin ich aber eigentlich davon ausgegangen, das Coral schon gewonnen hätte, da Pluton die Boden außerhalb der Arena berührt hat. Aber wenn ich genau Nachdenke, wurde so eine Regel nie genannt.

      Weiterhin gab es einen weiteren kleinen Hinweis auf Corals TK. Nach diesem Kapitel würde ich fürs erste vermuten, dass er die Konsistenz der Luft ändern kann. Denn anscheinend hat sie bei Pluton ihre Tragfähigkeit bzw. “Festigkeit“ verloren, während sie bei ihm so weit zugenommen hat, dass er langsamer Fällt. Dies würde auch die Schutzmauer beim großen Anschlag auf der Hauptinsel erklären, da er die Luft damals undurchdringbar gemacht hat. Er kann also bestimmen wie fest die Luft ist und somit auch, was sie tragen/durchdringen kann. Hoffentlich habe ich meine Idee einigermaßen verständlich ausgedrückt.

      Derweil geht es auf der Koralleninsel weiter dem endgültigen Untergang entgegen. Mit Craigs Tod, der ziemlich an Ace angelehnt ist, obwohl es diesmal die Feuerfrucht ist, welch für durchbohrte Körper sorgt, ist eine weitere gemäßigte Kraft verlorengegangen. Kankaku wird mit den Rebellen sicher kurzen Prozess machen wollen und dabei nicht auf die Zivilisten achten, was den Aufständischen weiteren Zulauf bescheren wird. Die Auseinandersetzung zwischen den beiden Führenden Köpfen des Militärs hast du sehr schön hinbekommen. Man erkennt warum Craig einen so hohen Posten bekommen hat und was er für ein guter Kämpfer war. Letztendlich hat sein Alter und der einfache Soldat den Ausschlag zu seiner Niederlage gegeben, wodurch er trotzdem zeigen konnte, dass er Kankaku ziemlich ebenbürtig war. Denn so wurde glaubhaft erklärt, warum Siehu der Meinung war, dass er ein gutes Gegengewicht bilden könnte.

      Wieder ein gutes Kapitel, auch wenn ich diesmal eher weniger dazu schreiben konnte und mir alles doch ziemlich Stichpunktartig vorkommt. Zumindest bin ich mir sicher, dass ich schon mal besser Formuliert habe. :whistling: Aber egal, ich freu mich jedenfalls schon auf das nächste Kapitel. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
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    • Mehrere Kapitel

      Okay, deine FF litt unter meiner kleinen Schaffenskrise wirklich enorm. Naja, was soll’s. Besser ein später Kommentar als gar keiner, oder? Kommen wir gleich zur Sache, bevor ich nochmal wochenlang nichts zustande bringe.^^

      Quadhar-Island erscheint mir als ein recht passender Platz, um eine kampfstarke Truppe auf die Beine zu stellen und vermutlich hast du uns mit Pluton bereits den ersten vorgestellt. Immerhin meinte Leo ja, wie sehr er sich darauf freue, einen Korallenmenschen in seiner Sippe zu haben, sobald Coral erstmal verloren hätte. Daher gehe ich mal davon aus, dass sich der Verlierer in den Dienst des Siegers stellt, sollte er den Kampf überleben. Kommt das hin?^^

      Pluton ist mir zwar noch relativ unsympathisch, aber das kann sich ja ändern. Oder halt nicht, einen wirklichen Unterschied macht es wohl nicht. Maggie z.B. kann ich auch noch nicht leiden, da sie mir zu sehr auf hysterische Schreisau gebürstet ist. Dieses ständige Zetern und Brüllen geht mir gehörig auf die Eier, besonders in der Szene mit Leo. Vielleicht kaschiert sie damit ihre Sorge oder die eigenen Unsicherheiten, aber muss sie dafür ständig so extrem ausrasten? Bitte schraube das etwas runter oder gib ihr in naher Zukunft etwas, um ihre Energie zu kanalisieren. Einen Kampf, etwa. Bitte. xD

      Einen kleinen Kritikpunkt habe ich bezüglich der Handlung, die mir etwas zu klischeehaft abläuft. Junger, unbesonnener Held läuft samt Truppe auf einer Kriegerinsel auf, legt sich dort unbewusst mit dem Sohn des Herrschers an und muss nun gemäß einer alten Tradition mit ihm kämpfen. War mir irgendwie zu stereotyp beim Lesen und ist es mir auch jetzt noch. Hier hätte ich mir etwas mehr Überraschung gewünscht.

      Positiv ist mir hingegen die Gestaltung der Insel aufgefallen. Sowohl die Idee der kargen Berglandschaft mit dem Skyrim-Nordmann-Flair als auch die Verweise zu 300 und der Seerosen-Kronen-Turnier-Sarlacc haben mir sofort gefallen. Übrigens nach Kalai als Darth Sidious schon deine zweite Star Wars-Anspielung. Absicht oder Zufall?^^
      Alles in allembietet Quadhar-Island eine sehr angenehme Kurzweil Ich fühle ich als Leser sehr wohl. ;)

      Dennoch findet die deutlich interessantere Handlung auf den Koralleninseln und im Marine-HQ statt. Craigs Tod war richtig stark inszeniert, samt heroischem "Ich leiste Widerstand" und allem drum und dran. Hat mir gefallen. Besonders seine schlussendliche Niederlage durch einen der namenlosen Soldaten, deren Anträge er zuvor noch lustlos abgesegnet hat, empfand ich einfach als ungemein passend. Einzig von Simon hätte ich vielleicht etwas mehr erwartet, aber man könnte ihm wohl zugute halten, dass es abseits von Craig wohl kaum Haki-Nutzer auf den KI gibt. Ein spannender Kampf und ein würdiges Ende für Craig, dem du in nur wenigen Szenen viel Herz hast geben können. Schöne Sache.^^

      Im Marine-HQ speist sich die Intensität natürlich hauptsächlich aus Kalai, wobei du hier einen gefährlichen Weg beschreitest, denke ich. Dessen Mord- und Todschlag-Politik ist offensichtlich ein offenes Geheimnis und dennoch mehr oder minder toleriert. Finde ich etwas extrem, zumal ich mich zu glauben weigere, dass Kalai stärker als die geballte Kraft des Rates samt zweier Admiräle gewesen wäre. Ich hoffe, du übertreibst es mit der Darstellung des alten Herren nicht zu sehr bzw. setzt die verbleibenden Offiziere nicht zu stark herab. Bisher lässt sich das alles noch verkraften, aber bitte mache aus Kalai keine Naturgewalt und aus Silver und Katarina bessere Konteradmiräle, rein auf Vergleichsbasis. So~ sehr reizt mich Kalai dann nämlich doch nicht, zumal sich sein Assistenten mordendes Image auch langsam abnutzt. Gerne mehr Intrigen und Ränke des Dämons, aber dieses "Alle haben im Kollektiv Angst vor Kalai" macht mir dann irgendwie doch keinen Spaß. xD

      Ja, zum Abschluss gibt es nur zu sagen, dass du in gewohnter Qualität lieferst, auch wenn die Handlung auf Quadhar-Island bisher etwas zu vorhersehbar und austauschbar ist. Dennoch Hut ab vor deiner Fantasie und den sonstigen Ideen. Eine (noch) längere FF von dir mit mehr Inseln und häufigeren Ortswechseln würde ich denke ich verschlingen. xD
      Aber bleiben wir erstmal bei den Koralleninseln. Dort spielt sich gerade immerhin die interessanteste Handlung ab und ich bin wirklich heiß darauf zu erfahren, wie sich die Situation im Bürokratie, Aufstand und Gesetzeshüter zuspitzt. Von dem anrückenden Krieg gegen die WR/Marine ganz zu schweigen. Ich freu mich drauf.^^


    • Ich habe ja auch noch eine FF...

      Hallo,
      ja, da kann ich mich bei Bo nur bedanken, dass er einen Kommentar geschrieben hat, denn ich hatte zugegeben schon fast vergessen/verdrängt, dass ich noch eine FF habe. Eine E-Mail die ich heute in bekommen habe, hat mir jedoch gezeigt, dass ich jetzt schon seit fast drei Wochen nichts mehr geschrieben habe. Das ärgert mich jetzt schon ein wenig.
      Eine Mischung aus Prüfungsstress, Unkreativität und einer neuen/alten Begeisterung bei anderen Hobbys haben dafür gesorgt, dass ich die guten Koralleninseln einfach in ihrer Word-Datei vergessen habe. Soll nicht wieder vorkommen.
      Ein Kapitel wird es heute nicht geben, sondern erst in den nächsten Tagen. Dafür gibt es jedoch eine Entschuldigung, gerade an qoii, den ich ganz schön lange auf seinem habe sitzen lassen und ein Lebenszeichen von mir gibt es auch. Ich will diese FF noch zu Ende bringen.

      Jetzt aber zu den Kommentaren:
      qoii

      qoii schrieb:

      Diesmal bin ich wieder etwas ratlos, was ich schreiben soll. Der Kampf war ziemlich gut. Pluton hat angegriffen, wie man es von einem Greifvogel erwarten würde, der seine Beute in einem Krater in die Enge getrieben hat. Ich kenne mich jetzt nicht genug mit Greifvögeln aus um zu sagen, ob ein Habicht wirklich so jagt, aber dass ist nur nebensächlich, immerhin ist er kein richtiger Habicht. Ich wüsste jetzt auch kaum, wie du den Kampf interessanter hättest gestalten können, den durch den Krater gab es eigentlich nur die Möglichkeit des Sturzfluges.

      Tja, irgendwas muss man ja machen. Tatsächlich jagt ein Habicht wirklich so und es wäre auch witzlos, wenn ein Mensch der sich in einen Vogel verwandeln könnte diese Art zu kämpfen nicht ausnutzen würde. Ich fand ja damals noch im Alabastia-Arc den Typen mit seiner Vogelfrucht ganz schön sinnlos und wollte zumindest etwas mehr herausholen als das.

      qoii schrieb:

      Jetzt liegen beide Außerhalb der Arena und wir müssen abwarten, wer zuerst auf die Beine kommt, obwohl ich da storytechnisch schon einen Verdacht habe . Zunächst bin ich aber eigentlich davon ausgegangen, das Coral schon gewonnen hätte, da Pluton die Boden außerhalb der Arena berührt hat. Aber wenn ich genau Nachdenke, wurde so eine Regel nie genannt.

      So eine Regel wurde gibt es tatsächlich nicht. Regeln sind ohnehin nichts als Spaßbremsen, wenn ich so darüber nachdenke. Zu deiner Vermutung sage ich mal nichts.

      qoii schrieb:

      Weiterhin gab es einen weiteren kleinen Hinweis auf Corals TK. Nach diesem Kapitel würde ich fürs erste vermuten, dass er die Konsistenz der Luft ändern kann. Denn anscheinend hat sie bei Pluton ihre Tragfähigkeit bzw. “Festigkeit“ verloren, während sie bei ihm so weit zugenommen hat, dass er langsamer Fällt. Dies würde auch die Schutzmauer beim großen Anschlag auf der Hauptinsel erklären, da er die Luft damals undurchdringbar gemacht hat. Er kann also bestimmen wie fest die Luft ist und somit auch, was sie tragen/durchdringen kann. Hoffentlich habe ich meine Idee einigermaßen verständlich ausgedrückt.

      Da bist du schon ganz nah dran. Tatsächlich werde ich nach diesem Kampf Corals Frucht mal näher erläutern. Also nur noch ein, zwei Kapitel, dann ist auch das Thema mal abgehakt.

      qoii schrieb:

      Derweil geht es auf der Koralleninsel weiter dem endgültigen Untergang entgegen. Mit Craigs Tod, der ziemlich an Ace angelehnt ist, obwohl es diesmal die Feuerfrucht ist, welch für durchbohrte Körper sorgt, ist eine weitere gemäßigte Kraft verlorengegangen. Kankaku wird mit den Rebellen sicher kurzen Prozess machen wollen und dabei nicht auf die Zivilisten achten, was den Aufständischen weiteren Zulauf bescheren wird. Die Auseinandersetzung zwischen den beiden Führenden Köpfen des Militärs hast du sehr schön hinbekommen. Man erkennt warum Craig einen so hohen Posten bekommen hat und was er für ein guter Kämpfer war. Letztendlich hat sein Alter und der einfache Soldat den Ausschlag zu seiner Niederlage gegeben, wodurch er trotzdem zeigen konnte, dass er Kankaku ziemlich ebenbürtig war. Denn so wurde glaubhaft erklärt, warum Siehu der Meinung war, dass er ein gutes Gegengewicht bilden könnte.

      Craigs Tod ist eigentlich an nichts angelehnt, aber die Ähnlichkeit ist nicht abzustreiten. Das mag daran liegen, dass ich mich sehr selten wirklich inspirieren lasse, sondern versuchte eigene Ideen umzusetzen. Dann stelle ich zwar später häufig fest, dass das gar nicht meine eigenen Idee waren, aber dafür ist es wenigstens eigenständig umgesetzt.
      Zum Kampf zwischen Kankaku und Craig verliere ich dann bei Bo noch ein paar Worte.
      Freut mich aber, dass dir der Kampf gefiel.


      Jetzt zu Bo. Dieser Abschnitt wird wohl deutlich länger ausfallen, da du eine Menge Probleme angesprochen hast, die mir zumindest teilweise auch schon selber aufgefallen waren. Jedenfalls kann ich deine Kritikpunkte nachvollziehen, möchte aber erläutern was ich mir da gedacht habe.
      -Bo-

      -Bo- schrieb:

      Okay, deine FF litt unter meiner kleinen Schaffenskrise wirklich enorm. Naja, was soll’s. Besser ein später Kommentar als gar keiner, oder? Kommen wir gleich zur Sache, bevor ich nochmal wochenlang nichts zustande bringe.^^

      Meine kleine Krise ging glaube ich ziemlich zeitgleich mit deiner los. Zumindest war ich schon mit den letzten zwei, drei Kapiteln von mir unzufrieden, bevor du angekündigt hast deine FF zu pausieren. Ein paar der Probleme die du weiter unten nennst, haben ihren Ursprung auch in eben diesen Problemkapiteln. Mir fehlt momentan diese Leichtigkeit beim Schreiben. Die Sätze kommen nicht flüssig, der Humor ist verschwunden und ich kann viele Szenen nicht so entwickeln, wie ich sie mir vorstelle, du kennst das bestimmt. Mehr dazu wie sich das auswirkt unten.
      Wenn das Schreiben dann keinen Spaß macht, reichen halt auch die kurzen Motivationsschüber durch Kommentare nicht mehr, um ein Kapitel fertigzustellen. :S

      -Bo- schrieb:

      Quadhar-Island erscheint mir als ein recht passender Platz, um eine kampfstarke Truppe auf die Beine zu stellen und vermutlich hast du uns mit Pluton bereits den ersten vorgestellt. Immerhin meinte Leo ja, wie sehr er sich darauf freue, einen Korallenmenschen in seiner Sippe zu haben, sobald Coral erstmal verloren hätte. Daher gehe ich mal davon aus, dass sich der Verlierer in den Dienst des Siegers stellt, sollte er den Kampf überleben. Kommt das hin?^^

      Das kommt hin. Hatte ich das nicht erwähnt? Ich dachte ich hätte Billie da mal was in den Mund gelegt... :evil:

      -Bo- schrieb:

      Pluton ist mir zwar noch relativ unsympathisch, aber das kann sich ja ändern. Oder halt nicht, einen wirklichen Unterschied macht es wohl nicht. Maggie z.B. kann ich auch noch nicht leiden, da sie mir zu sehr auf hysterische Schreisau gebürstet ist. Dieses ständige Zetern und Brüllen geht mir gehörig auf die Eier, besonders in der Szene mit Leo. Vielleicht kaschiert sie damit ihre Sorge oder die eigenen Unsicherheiten, aber muss sie dafür ständig so extrem ausrasten? Bitte schraube das etwas runter oder gib ihr in naher Zukunft etwas, um ihre Energie zu kanalisieren. Einen Kampf, etwa. Bitte. xD

      Keine Angst. Maggie bekommt ihren Kampf. Sie ist das primäre Opfer meiner Kreativitätskrise.
      Lustige Szenen wollen mir nicht mehr so von der Hand gehen und da habe ich mich eben erzwungenem Humor bedient und das ist einfach nicht lustig. Unter diese Kategorie fallen auch Maggies Wutausbrüche. Ich werde ihren Charakter zwar nicht mehr von Grund auf ändern, aber ich schaue mal was sich machen lässt. :S

      -Bo- schrieb:

      Einen kleinen Kritikpunkt habe ich bezüglich der Handlung, die mir etwas zu klischeehaft abläuft. Junger, unbesonnener Held läuft samt Truppe auf einer Kriegerinsel auf, legt sich dort unbewusst mit dem Sohn des Herrschers an und muss nun gemäß einer alten Tradition mit ihm kämpfen. War mir irgendwie zu stereotyp beim Lesen und ist es mir auch jetzt noch. Hier hätte ich mir etwas mehr Überraschung gewünscht.

      Zunächst zur Handlung. Das war ganz bewusst so klischeehaft gewählt. Ich wollte damit eine Art "Das war ja klar"-Moment erzeugen. Dabei ich auf dem schmalen Grat zwischen "Parodie von Erzählmustern" und "Stumpfes Befolgen von Erzählmustern" vielleicht etwas zuweit in Richtung Letzterem gewandert. Aber hier würde ich sagen ist das eine Geschmackssache. Es ist eben die Frage ob man etwas als bewährt oder als abgenutzt ansieht und ich bereue nicht wirklich die Entscheidung hier auf Bewährtes gesetzt zu haben. Und wie du ja selber sagst sind da auch noch die anderen Handlungsstränge.

      -Bo- schrieb:

      Positiv ist mir hingegen die Gestaltung der Insel aufgefallen. Sowohl die Idee der kargen Berglandschaft mit dem Skyrim-Nordmann-Flair als auch die Verweise zu 300 und der Seerosen-Kronen-Turnier-Sarlacc haben mir sofort gefallen. Übrigens nach Kalai als Darth Sidious schon deine zweite Star Wars-Anspielung. Absicht oder Zufall?^^
      Alles in allembietet Quadhar-Island eine sehr angenehme Kurzweil Ich fühle ich als Leser sehr wohl.

      Was in aller Welt ist ein Seerosen-Kronen-Turnier? ?(
      Ich habe es bei qoii kurz angesprochen: Jede Anspielung auf Star Wars ist komplett unabsichtlich. Ich bin großer Fan der Reihe, aber bei meiner FF orientiere ich mich an vielem. Nur nicht an Star Wars.
      Freut mich aber, dass die Insel sonst gefällt.

      -Bo- schrieb:

      Dennoch findet die deutlich interessantere Handlung auf den Koralleninseln und im Marine-HQ statt. Craigs Tod war richtig stark inszeniert, samt heroischem "Ich leiste Widerstand" und allem drum und dran. Hat mir gefallen. Besonders seine schlussendliche Niederlage durch einen der namenlosen Soldaten, deren Anträge er zuvor noch lustlos abgesegnet hat, empfand ich einfach als ungemein passend. Einzig von Simon hätte ich vielleicht etwas mehr erwartet, aber man könnte ihm wohl zugute halten, dass es abseits von Craig wohl kaum Haki-Nutzer auf den KI gibt. Ein spannender Kampf und ein würdiges Ende für Craig, dem du in nur wenigen Szenen viel Herz hast geben können. Schöne Sache.^^

      Da bin ich aber erleichtert, dass diese Szene bei euch beiden angekommen ist. Wäre schade gewesen, wenn nicht, da sie für die Handlung insgesamt sehr wichtig ist.
      Ansonsten ist das Kräfteverhältnis zwischen Kankaku und Craig nicht so knapp wie es in dem Kampf ausgesehen hat. Craig hat Kankaku auf dem falschen Fuß erwischt, war aber noch weit davon entfernt ihn zu besiegen, als es getötet wurde. Wie stark Kankaku wirklich ist wird in späteren Kämpfen mit ihm noch klar werden. Es wäre jedoch langweilig und Craig unwürdig gewesen, wenn Kankaku ihn einfach so weggehustet hätte.

      -Bo- schrieb:

      Im Marine-HQ speist sich die Intensität natürlich hauptsächlich aus Kalai, wobei du hier einen gefährlichen Weg beschreitest, denke ich. Dessen Mord- und Todschlag-Politik ist offensichtlich ein offenes Geheimnis und dennoch mehr oder minder toleriert. Finde ich etwas extrem, zumal ich mich zu glauben weigere, dass Kalai stärker als die geballte Kraft des Rates samt zweier Admiräle gewesen wäre. Ich hoffe, du übertreibst es mit der Darstellung des alten Herren nicht zu sehr bzw. setzt die verbleibenden Offiziere nicht zu stark herab. Bisher lässt sich das alles noch verkraften, aber bitte mache aus Kalai keine Naturgewalt und aus Silver und Katarina bessere Konteradmiräle, rein auf Vergleichsbasis. So~ sehr reizt mich Kalai dann nämlich doch nicht, zumal sich sein Assistenten mordendes Image auch langsam abnutzt. Gerne mehr Intrigen und Ränke des Dämons, aber dieses "Alle haben im Kollektiv Angst vor Kalai" macht mir dann irgendwie doch keinen Spaß. xD

      Kalai... ja der gute Kalai.
      Tatsächlich kann man die Anzahl Personen in meiner FF die es mit Kalai aufnehmen können an einer Hand abzählen. Zumindest im Moment. Das Problem das eine solche Person hat, habe ich versucht im Duell Kalai, Marius deutlich zu machen. Marius war zwar für eine gewisse Zeit überlegen, aber es ist alles andere als offensichtlich wie man Kalai töten soll. Die Funktionsweise seiner TF ist ein natürlicher Schutzmechanismus und die guten Marineadmiräle wissen genausowenig wie du oder qoii wie man Kalai töten könnte.
      Silver und Katarina gegen Kalai wäre jedenfalls ein sehr interessanter Kampf.
      Kalai als Strippenzieher wird erst gegen Ende der FF relevant.

      -Bo- schrieb:

      Ja, zum Abschluss gibt es nur zu sagen, dass du in gewohnter Qualität lieferst, auch wenn die Handlung auf Quadhar-Island bisher etwas zu vorhersehbar und austauschbar ist. Dennoch Hut ab vor deiner Fantasie und den sonstigen Ideen. Eine (noch) längere FF von dir mit mehr Inseln und häufigeren Ortswechseln würde ich denke ich verschlingen. xD
      Aber bleiben wir erstmal bei den Koralleninseln. Dort spielt sich gerade immerhin die interessanteste Handlung ab und ich bin wirklich heiß darauf zu erfahren, wie sich die Situation im Bürokratie, Aufstand und Gesetzeshüter zuspitzt. Von dem anrückenden Krieg gegen die WR/Marine ganz zu schweigen. Ich freu mich drauf.^^

      Ich hoffe ich konnte auf deine Kritikpunkte einigermaßen eingehen.
      Irgendwann ist auch diese FF vorbei und dann werde ich versuchen solche Fehler von Anfang an erst gar nicht zu machen. Manche Sachen können so nebenher halt nicht gelöst werden.
      Der Quadhar-Arc weiß hoffentlich noch zumindest ein, zwei Mal zu überraschen und ansonsten freue ich mich auch riesig darauf das Finale meiner FF zu schreiben. :D


      So das nächste Kapitel kommt dann die Tage.
      LG, DasReising. :thumbsup:
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain
    • Hab deine Geschichte aufgeholt. Wieso gerade deine? Keine Ahnung. Aber bereut hab ichs nicht.

      Ich will gerade kein Riesenfeedback schreiben, aber es gibt doch einige Punkte, die ich ansprechen will. Anfangen tu ich deshalb beim Schreibstil, weil der nun mal das Fundament einer Geschichte ist. Hierbei meine ich, eine ungemein positive Leistungskurve auszumachen. Gerade zu Beginn lief die Kommasetzung mehr als unrund und auch die Sprach an sich konnte mir selten Staunen abringen. Mittlerweile ist das anders, es gab bereits einige Orte und vor allem Charaktere, die du richtig klasse eingeführt hast. Dennoch unterlaufen dir auf formaler Ebene immer noch vermeidbare Fehler wie Wortwiederholungen, vergessene Buchstaben, seltener Rechtschreibfehler, etc. Hab aber das Gefühl, dass es sich fast ausschließlich um Flüchtigkeitsprobleme handelt, weshalb sie natürlich nicht kleinzureden sind, aber keinesfalls irgendwie den Spaß am Lesen erheblich ausbremsen.

      Eben wurds bereits im Kleinen angedeutet, und zwar finde ich deine Charaktere wirklich richtig klasse gemacht. Komischerweise trifft das in erster Linie nur auf die im Hintergrund zu. Du verleihst den Leuten durch ihre äußere Beschreibung, aber auch den geistigen Tick wunderbare Einzigartigkeit, wobei mir als absolut genial vor allem Siehu, Quentin Isma, Kalai und der Ben im Gedächtnis geblieben sind. Magi hatte zwar auch einen sehr schön inszenierten Auftritt auf dem Zug, konnte mich aber bei der zweiten Begegnung auf dem Schiff weniger überzeugen; Er wirkte auf mich ein wenig zu künstlich geheimnisvoll. Ich wünsche mir daher, dass du diese Handlungsstränge so wie bisher immer mal wieder mit einfließen lässt, sodass die Personen weiter ausreifen können. Kritik gibts dafür bei deinen Protagonisten. Nicht, dass ich sie per se nicht mag, aber mir fehlt da noch ein Stück weit der Tiefgang. Allen voran Maggie ist hart formuliert nicht mehr als ein Gepäckstück mit zwei Titten dran, die unseren Protagonisten erfreuen. Der ist wiederum - auch im Zusammenspiel mit Billie - gelungen. Der Altersunterschied kontrastiert hier finde ich sehr schön die verschiedenen Mentalitäten und sorgt für ein angenehmes Spannungsverhältnis. Ich frage mich aber, was er denn nu für Teufelskräfte hat und wieso er sie nicht von Beginn an gegen Pluton verwendet hat. Zuerst haben sie mich an die Barrierenfrucht erinnert, mittlerweile eher an irgendetwas in Richtung Dichte verändern, also von Vakuum bis Luft = begehbar.
      Wo wir bei Charakteren sind, möchte ich noch die Inselmarine erwähnen. Kankaku hat zwar die Feuerfrucht (müsste sie zumindest sein, denk ich), ist aber trotzdem irgendwie ein Lappen. Ich mein, dass er mit dem alten Craig alleine fertig wird, hätte ich mir schon erwartet. Wobei, wenn der auch noch mit Königshaki um die Ecke kommt ...ich weiß nicht, fand ich alles ein wenig merkwürdig.

      Weiter im Text, das Setting. Also insbesondere die Koralleninseln und die Zeit. Hier muss ich ein großes Lob aussprechen. Die Szenerie fand ich schon im Reiseführer im Prolog interessant und diese individuelle Note, die du damit der OnePiece-Welt verpasst, ist für meine Begriffe sehr angenehm und willkommen. Darüber hinaus nimmt dir das Setting in grauer Vorzeit ein Stück weit die Fesseln ab, da du dich an praktisch nichts halten musst. Du kannst Früchte neu verteilen, Inseln verändern (also zB das kommende Sabaody Archipel), aber trotzdem noch eine Verbindung zum Original herstellen - klasse. Das einzige, was halt etwas die Euphorie trübt, ist die Tatsache, dass das Ende der Koralleninseln nicht gerade unvorhersehbar ist. Entweder werden sie zerstört, hier würde ich btw auf eine fette Cnidariaexplosion hoffen, oder aber wechseln den Standort. Vielleicht per dickem Antriebslaser nach Fairy Verth. Was ist wohl wahrscheinlicher?

      Jo, also prinzipiell gefällt mir das Gesamtpaket sehr gut und ich bin schon gespannt, ob der Plan letztlich gelingt. Und auf mehr von den Nebencharakteren. Und aufs Ende der Inselgruppe. Man sieht, die FF weiß zu gefallen. Achja und beherzige auf jeden Fall Bos Bitte nach ausgewogenerem Balancing. Kann doch nicht angehen, dass Kalai den Rest der Marine alleine plattmacht.

      So, denn bis denn. Und wenn ich schon mal bei dir im Thread bin, darf ich dir wohl auch ganz unbeschwert mitteilen, dass meine eigene FF mit dem nächsten Kapitel das tut, was du dir gewünscht hast, nämlich auf eine zusammenhängende Handlung umsteigen. Meine Laune ist da wohl schon wieder geschwankt...was soll das eigentlich immer, ich bin doch keine Frau..

      Kapitel 30
      Unglaublich, da holt man gerade auf, kommentiert und schickt ab - zack neues Kapitel. Dann machen wir das jetzt noch mal kleinschrittiger hintendran, der Vollständigkeit halber.

      So, Kankaku sieht sich also vor der Machtergreifung. wie passend, dass bald Führergeb... das lassen wir lieber. Ich kann mir als Herrscher ehrlich gesagt nicht vorstellen, zumindest nicht ohne ein administratives Genie wie Siehu an der Seite. Er sollte sich gut überlegen, wie er das jetzt einfädelt, ohne am Ende selbst in Akten zu ersticken. Aber noch mal zur Person: Wie man es auch betrachtet, der Mann ist einfach ein Arsch mit starker Teufelskraft und schwacher Umgebung. Typisch dann seine Reaktion und logisch auch die Beförderung, Würde mich wundern, wenn hinter Raphael nicht mehr steckt als ein loyaler Fußsoldat.

      Sprung zu Bruno. Hätte ich im Leben nicht mehr mit gerechnet, aber gut. Ich bin vielleicht nicht ganz so foltervernarrt wie der gute Bo, aber unterhaltsam ists allemal. Ha, siehe da, es war tatsächlich ein Agent. Und Ben offenbart sogar strategisches Geschick, hätte ich ihm bei seinem vorherigen Auftritt nicht zugetraut. Aber ist mir nur lieb und recht, wenn er Milino weiter untergräbt. Außerdem möchte ich wetten, dass Bruno da irgendwie rauskommt und den beiden die Tour vermasselt. Wäre doch zu langweilig, wenn der Plan jetzt einfach so aufgeht, oder? Da stellt sich mir nur die Frage, wer die Heimatfront denn halten soll. Siehu ist dafür nicht der Mann, der König wäre es vielleicht, hat aber nicht die Mittel, die wiederum der Ränkeschmied Kankaku hat...eieiei, etwa ein Schulterschluss? Glaub ich nicht, aber man darf gespannt sein. In ferner Zukunft.
      Den folgenden Schwenk zu Bruno fand ich übrigens ein wenig überflüssig, da er eigentlich nur Aussichtslosigkeit und Schmerz vermittelte, aber keinerlei Storybelang zu haben schien. War auch streckenweise etwas zu umständlich geschrieben. Naja, war ja nur kurz

      Bei Siehu stellt sich hingegen ein willkommener Sinneswandel ein. Ich hatte mich schon gefragt, wann er endlich vom interessanten Statisten zum Handlungsträger reifen würde und diesen Punkt sehe ich nun in greifbarer Nähe.Wäre doch nur allzu schön, wenn es ihm gelänge durch welche Mittel auch immer, das Königreich zusammenzuschweißen. Oder zumindest eine der feindlichen Parteien eindrucksvoll zu besiegen.

      Letzter Absatz, letzter Kommentar: Ich bin enttäuscht von Coral. Den ersten größeren Kampf direkt zu vergeigen. Aber gut, ich glaube nicht, dass wir hier schon alles zu sehen bekommen haben. Würde mich sogar nicht wundern, wenn Pluton am Ende als nächster Begleiter dasteht. Vielleicht durch Magis einwirken.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Moxie ()

    • Kapitel 31 und Antwort an s4pk

      Hallo,
      so ich habe es tatsächlich geschafft das neue Kapitel noch bis heute fertigzustellen. Es ist irgendwie immer und länger und länger geworden, aber aktuell habe ich auch überall eine Menge zu erzählen. :wacko:
      Es ist ja immerhin Freitag, wenn auch mitten in der Nacht. Morgen habe ich keine Zeit, also Attacke.

      Ich habe also einen neuen Leser. Das sind ja mal schöne Neuigkeiten. Ich werde, obwohl es heute nur einen Kommentar gibt, die Antwort trotzdem in einen Spoilerkasten packen, da der Beitrag sonst unsinnig lang wird.

      Hier dürfen alle reingucken außer s4pk

      s4pk schrieb:

      Ich will gerade kein Riesenfeedback schreiben, aber es gibt doch einige Punkte, die ich ansprechen will. Anfangen tu ich deshalb beim Schreibstil, weil der nun mal das Fundament einer Geschichte ist. Hierbei meine ich, eine ungemein positive Leistungskurve auszumachen. Gerade zu Beginn lief die Kommasetzung mehr als unrund und auch die Sprach an sich konnte mir selten Staunen abringen. Mittlerweile ist das anders, es gab bereits einige Orte und vor allem Charaktere, die du richtig klasse eingeführt hast. Dennoch unterlaufen dir auf formaler Ebene immer noch vermeidbare Fehler wie Wortwiederholungen, vergessene Buchstaben, seltener Rechtschreibfehler, etc. Hab aber das Gefühl, dass es sich fast ausschließlich um Flüchtigkeitsprobleme handelt, weshalb sie natürlich nicht kleinzureden sind, aber keinesfalls irgendwie den Spaß am Lesen erheblich ausbremsen.

      Ja, der Schreibstil. Wie ich schon Bo und qoii erklärte, ist Kommasetzung (fast schon Punktierung im Allgemeinen) für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Ich habe es damals in der Schule nie gelernt, dann war ich zu faul und jetzt während des Mathestudiums fehlt irgendwie die Zeit Kommaregeln zu pauken. Nicht, dass ich es nicht versucht hätte, aber ich komme einfach nicht dahinter. Das tut mir Leid, wenn das beim Lesen stört, aber ich bitte darüber hinwegzusehen.
      Ansonsten scheinst du meinen Schreibstil ja nicht schlecht zu finden. Korrekturlesen tue ich, mehrmals, aber manche Sachen schleichen sich durch.
      Halten wir es kurz: Es ist wohl nicht FFT würdig und ich arbeite daran.

      s4pk schrieb:

      Eben wurds bereits im Kleinen angedeutet, und zwar finde ich deine Charaktere wirklich richtig klasse gemacht. Komischerweise trifft das in erster Linie nur auf die im Hintergrund zu. Du verleihst den Leuten durch ihre äußere Beschreibung, aber auch den geistigen Tick wunderbare Einzigartigkeit, wobei mir als absolut genial vor allem Siehu, Quentin Isma, Kalai und der Ben im Gedächtnis geblieben sind. Magi hatte zwar auch einen sehr schön inszenierten Auftritt auf dem Zug, konnte mich aber bei der zweiten Begegnung auf dem Schiff weniger überzeugen; Er wirkte auf mich ein wenig zu künstlich geheimnisvoll. Ich wünsche mir daher, dass du diese Handlungsstränge so wie bisher immer mal wieder mit einfließen lässt, sodass die Personen weiter ausreifen können. Kritik gibts dafür bei deinen Protagonisten. Nicht, dass ich sie per se nicht mag, aber mir fehlt da noch ein Stück weit der Tiefgang. Allen voran Maggie ist hart formuliert nicht mehr als ein Gepäckstück mit zwei Titten dran, die unseren Protagonisten erfreuen. Der ist wiederum - auch im Zusammenspiel mit Billie - gelungen. Der Altersunterschied kontrastiert hier finde ich sehr schön die verschiedenen Mentalitäten und sorgt für ein angenehmes Spannungsverhältnis. Ich frage mich aber, was er denn nu für Teufelskräfte hat und wieso er sie nicht von Beginn an gegen Pluton verwendet hat. Zuerst haben sie mich an die Barrierenfrucht erinnert, mittlerweile eher an irgendetwas in Richtung Dichte verändern, also von Vakuum bis Luft = begehbar.
      Wo wir bei Charakteren sind, möchte ich noch die Inselmarine erwähnen. Kankaku hat zwar die Feuerfrucht (müsste sie zumindest sein, denk ich), ist aber trotzdem irgendwie ein Lappen. Ich mein, dass er mit dem alten Craig alleine fertig wird, hätte ich mir schon erwartet. Wobei, wenn der auch noch mit Königshaki um die Ecke kommt ...ich weiß nicht, fand ich alles ein wenig merkwürdig.

      So, das sind ja eine Menge Punkte die du ansprichst. Fangen wir vorne an: Erstmal freue ich mich, dass dir meine Charaktere (größtenteils) gefallen. Wenn mein Schreibstil schon nicht der Hammer ist, so versuche ich doch hier zu punkten. Du kommst da mit den Nebencharakteren an einer sehr interessanten Sache an und zwar ist das wie folgt: Um zu verstehen warum meine Nebencharaktere "besser" sind als meine Hauptcharaktere muss man einen Blick auf die Geschichte dieser FF werfen. Dieses ist mein erstes, richtiges Schreibprojekt. Ich hatte schon eine FF hier im Board (such sie nicht, lohnt nicht), aber die war ein Reinfall und glaube ich auch nur fünf Kapitel lang. Danach habe ich mich hieran gesetzt und dementsprechend mit sehr geringer Erfahrung die Hauptcharaktere entworfen.
      Ich als Anfänger habe also einige Anfängerfehler gemacht. Maggie ist das große Opfer dieser Entwicklung. Ich bastle parallel beim Schreiben immer wieder an der Geschichte herum, weil ich mir nur einen sehr groben Handlungsablauf festgelegt habe. Also bringe ich hier und da neue Charaktere ein, die sorgfältiger designt sind, als Coral & Co. Zwar sind mir Kalai und Siehu, die es von Anfang an gab, sehr gut gelungen, aber das war wohl Anfängerglück. Es läuft darauf hinaus, dass meine frühen Charaktere mit einigen späteren einfach nicht mithalten können.
      So erstmal mal Luft holen und weiter im Text: Mal wieder zu Maggie. Ich arbeite daran. Ich versuche alles. Wirklich! Wenn sie am Ende dieses Arcs immer noch nur Ballast mit zwei Titten ist, dann lasse ich den Ballast vielleicht über Bord gehen. Mal sehen, aber das wäre echt schade.
      Das Coral und Billie zu gefallen wissen freut mich. Die Enthüllung von Corals TF kündige ich jetzt glaube ich schon seit fünf Kapiteln immer wieder an. Es kommt. Billie erklärt das noch und dann wird auch klar, dass er sie benutzt hat, bzw. warum es sie auch nicht benutzt hat. Du bist jedenfalls auch ganz dicht dran.
      Noch einmal kurz zum Kampf Kankaku vs. Craig. Hätte es dir besser gefallen, wenn Craig einfach so umgehustet worden wäre? Ich mochte Craig sehr gerne und wollte ihm einen würdigen Abgang verschaffen. Kankaku war weit davon entfernt besiegt zu werden und ist ein echtes Powerhouse. Er hat Craig unterschätzt und den Preis beinahe gezahlt, spielt aber eigentlich in einer ganz anderen Liga.

      s4pk schrieb:

      Weiter im Text, das Setting. Also insbesondere die Koralleninseln und die Zeit. Hier muss ich ein großes Lob aussprechen. Die Szenerie fand ich schon im Reiseführer im Prolog interessant und diese individuelle Note, die du damit der OnePiece-Welt verpasst, ist für meine Begriffe sehr angenehm und willkommen. Darüber hinaus nimmt dir das Setting in grauer Vorzeit ein Stück weit die Fesseln ab, da du dich an praktisch nichts halten musst. Du kannst Früchte neu verteilen, Inseln verändern (also zB das kommende Sabaody Archipel), aber trotzdem noch eine Verbindung zum Original herstellen - klasse. Das einzige, was halt etwas die Euphorie trübt, ist die Tatsache, dass das Ende der Koralleninseln nicht gerade unvorhersehbar ist. Entweder werden sie zerstört, hier würde ich btw auf eine fette Cnidariaexplosion hoffen, oder aber wechseln den Standort. Vielleicht per dickem Antriebslaser nach Fairy Verth. Was ist wohl wahrscheinlicher?

      Die Geschichte in der Vergangenheit anzusiedeln war am Einfachsten und ließ am meisten Raum für eigene Ideen. Auch befreit es einen von Odas Vorgaben. Du hast das gut zusammengefasst. Schön, dass die Idee gefällt. :thumbsup:
      Zum Ende: Ich sag mal so: Ruffy wird ja aller Voraussicht nach auch das One Piece finden. Es gibt einfach Dinge die von vorne herein klar sind. Da liegt auch nicht der Fokus meiner FF. Wie so oft ist der Weg das Ziel. Ob die Koralleninseln nun explodieren, von einem Wal gefressen und oder zur Venus verfrachten werden, ist doch egal, oder?

      s4pk schrieb:

      o, also prinzipiell gefällt mir das Gesamtpaket sehr gut und ich bin schon gespannt, ob der Plan letztlich gelingt. Und auf mehr von den Nebencharakteren. Und aufs Ende der Inselgruppe. Man sieht, die FF weiß zu gefallen. Achja und beherzige auf jeden Fall Bos Bitte nach ausgewogenerem Balancing. Kann doch nicht angehen, dass Kalai den Rest der Marine alleine plattmacht.

      Lob ist die schönste Anerkennung, oder so. Ich freue mich jedenfalls immer darüber. :D
      Jetzt noch kurz zu Kalai: Ich gebe zu, ich habe es etwas übertrieben, aber man sollte es auch nicht untertreiben. Ich verweise noch mal auf meine Antwort an Bo: Das Hauptproblem ist, aus Gründen die noch geheim sind, wie schwer er zu töten ist. Er ist nicht unmöglich zu besiegen, aber einfach unglaublich mächtig. Ich werde schauen wie ich das regele. Danke für alle Kritik an dieser Stelle übrigens.

      s4pk schrieb:

      Unglaublich, da holt man gerade auf, kommentiert und schickt ab - zack neues Kapitel. Dann machen wir das jetzt noch mal kleinschrittiger hintendran, der Vollständigkeit halber.

      Ja, so bin ich. Hatte nicht mit deinem Kommentar gerechnet. War dementsprechend auch freudig überrascht.

      s4pk schrieb:

      So, Kankaku sieht sich also vor der Machtergreifung. wie passend, dass bald Führergeb... das lassen wir lieber. Ich kann mir als Herrscher ehrlich gesagt nicht vorstellen, zumindest nicht ohne ein administratives Genie wie Siehu an der Seite. Er sollte sich gut überlegen, wie er das jetzt einfädelt, ohne am Ende selbst in Akten zu ersticken. Aber noch mal zur Person: Wie man es auch betrachtet, der Mann ist einfach ein Arsch mit starker Teufelskraft und schwacher Umgebung. Typisch dann seine Reaktion und logisch auch die Beförderung, Würde mich wundern, wenn hinter Raphael nicht mehr steckt als ein loyaler Fußsoldat.

      Glaubst du Kankaku denkt so? Dieser Mann wird von ganz anderen Motiven getrieben. Ist übrigens interessant seinen Kommentar beim Lesen zu schreiben. Das muss ich auch mal probieren. 8o

      s4pk schrieb:

      Sprung zu Bruno. Hätte ich im Leben nicht mehr mit gerechnet, aber gut. Ich bin vielleicht nicht ganz so foltervernarrt wie der gute Bo, aber unterhaltsam ists allemal. Ha, siehe da, es war tatsächlich ein Agent. Und Ben offenbart sogar strategisches Geschick, hätte ich ihm bei seinem vorherigen Auftritt nicht zugetraut. Aber ist mir nur lieb und recht, wenn er Milino weiter untergräbt. Außerdem möchte ich wetten, dass Bruno da irgendwie rauskommt und den beiden die Tour vermasselt. Wäre doch zu langweilig, wenn der Plan jetzt einfach so aufgeht, oder? Da stellt sich mir nur die Frage, wer die Heimatfront denn halten soll. Siehu ist dafür nicht der Mann, der König wäre es vielleicht, hat aber nicht die Mittel, die wiederum der Ränkeschmied Kankaku hat...eieiei, etwa ein Schulterschluss? Glaub ich nicht, aber man darf gespannt sein. In ferner Zukunft.
      Den folgenden Schwenk zu Bruno fand ich übrigens ein wenig überflüssig, da er eigentlich nur Aussichtslosigkeit und Schmerz vermittelte, aber keinerlei Storybelang zu haben schien. War auch streckenweise etwas zu umständlich geschrieben. Naja, war ja nur kurz

      Ja, ich weiß nicht was ich mir bei der Bruno-Szene gedacht habe, aber sie war dann halt fertig und ich wollte sie nicht weglassen...
      Natürlich war Raphael ein Agent. Wie könnte er nicht :P
      Ben spielt jedenfalls sein eigenes Spiel. Eigentlich baue ich ja noch darauf, dass qoii mir die Arbeit abnimmt das Ganze zu enthüllen. Er ist jedenfalls niemandem auf den Koralleninseln treu ergeben.
      Ein Bündnis zwischen Kankaku und Siehu wäre ja mal interessant, was? Mal sehen ob es dazu kommt. Noch kennen die beiden ihre Feinde ja nicht wirklich. Du hast aber recht, es sieht langsam finster aus um die Koralleninseln. Bauen wir auf Coral und Co.

      s4pk schrieb:

      Bei Siehu stellt sich hingegen ein willkommener Sinneswandel ein. Ich hatte mich schon gefragt, wann er endlich vom interessanten Statisten zum Handlungsträger reifen würde und diesen Punkt sehe ich nun in greifbarer Nähe.Wäre doch nur allzu schön, wenn es ihm gelänge durch welche Mittel auch immer, das Königreich zusammenzuschweißen. Oder zumindest eine der feindlichen Parteien eindrucksvoll zu besiegen.

      Siehu ein Statist? Zwar als solcher konstruiert ist er meiner Meinung nach längst sowas wie ein Hauptcharakter. Aber vielleicht hat er jetzt ja endlich die Eier Kankaku und dem König mal so richtig die Meinung zu geigen. Wer weiß? :rolleyes:

      s4pk schrieb:

      Letzter Absatz, letzter Kommentar: Ich bin enttäuscht von Coral. Den ersten größeren Kampf direkt zu vergeigen. Aber gut, ich glaube nicht, dass wir hier schon alles zu sehen bekommen haben. Würde mich sogar nicht wundern, wenn Pluton am Ende als nächster Begleiter dasteht. Vielleicht durch Magis einwirken.

      Ach, sei nicht enttäuscht. Er ist ja fast noch ein Kind. Aber im Ernst: Ich habe lange an dieser Stelle rumüberlegt und würde gerne warten, ob sich da noch jemand anders zu äußert, bevor ich die Sache näher beleuchte. Seltsam, dass du Magi ansprichst...


      So! Das muss jetzt aber der längste Kommentar sein, den ich je geschrieben habe. Für Rechtschreib- und Grammatikfehler entschuldige ich mich nicht.
      Gute Nacht!
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain
    • Es folgt die Gleichzeitig-lesen-und-kommentieren-Methode.

      Billie scheint milde entsetzt über die Niederlage seines Partners. Er brüllt wie ein wildes Tier und hat ein Funkeln in den Augen, außerdem macht sein Gewehrwurf Schaden an der Insel. Hmmm, hat der am Ende doch noch ne Zoan oder sowas? Wohl nicht, aber etwas verwundert war ich über den Ausbruch. Da scheint einer normalerweise große Stücke auf Coral zu halten.
      Dann gehts rüber zu Maggie, die wohl reichlich aufgebracht und so gar nicht mehr die holde Weiblichkeit ist. Wundert mich, dass Pluton Corals Kampfverhalten als 'Spiel' enttarnt haben will, gegen Ende kam mir das schon recht ernst vor. Dass er angesichts seines Zustands aber ein wenig verschüchtert ist, ist schon nachvollziehbar. Ouch, und dann gehts auf die Bretter. Maggie ist wohl doch impulsiver als gedacht. Bin ja gespannt, wie sie denn kämpft, wenn es mal sein muss.
      Leo finde ich übrigens ziemlich sympathisch. Anfangs wirkte er noch ein Stück ernster, aber unsere Korallenmenschen haben ihn ja doch recht schnell auftauen lassen. Jedenfalls sind wir jetzt beim Dorfheiler, wo Coral bereits wach ist und auf dem Weg der Besserung. Klar, ist ja kein normaler Mensch. Und wie prophezeit, taucht auch Magi noch einmal auf. War irgendwie abzusehen, spätestens, als sich Leo als sein Gatte vorgestellt hat :pinch:
      Waaas Luft-Logia? Okay, das ist heftig. Am Ende ist er noch der Anführer von den Snakepiraten. Wo wir gerade bei denen sind, hab ich das richtig verstanden, dass die noch vor der Redline rumschippern und es in der ganzen Neuen Welt trotzdem keine stärkere Bande gibt? Die Spekulation trifft vermutlich wohl eher ins Leere, also wurscht. Magi ist jedenfalls Pirat und derart konkurrenzlos, dass er sich andere Möglichkeiten der Unterhaltung sucht. In Ordnung soweit, ziemlich interessant sogar. Frag mich nur, wen er irgendwann mal als Kontrahent vorgesetzt bekommt. Vom Powerlevel macht bisher imo nur Kalai Sinn.
      Billie hingegen scheint weiterhin darauf aus zu sein, alle Sympathien schnell wieder zu verschenken. Klar, Wut hin oder her, aber die Gunst von so einem wie Magi nimmt man doch mit, oder? Und den Gastgeber so anzuschnauzen ist auch gelinde gesagt mutig. Alles klar, Coral ist noch nicht weg vom Fenster, Maggie kann ihn retten. Ich hoffe, sie zeigt dabei auch kämpferische Fähigkeiten und holt keinen nakama-geboosteten Win a la Natsu oder wer auch immer. Jedenfalls wird sie hochmotiviert sein. Wird der Kampf dasselbe Setting haben?

      Absatz, Bruno. Er wird befreit. Wer hatte das noch mal gemutmaßt? Ha, ich wars. Irgendwie kann ich hier gar nicht zu viel zu sagen, außer dass mich wundert, wie sehr er sich über die Freiheit freut. Mag komisch klingen, aber gut vorstellbar wäre imo auch ein lebensmüder Bruno gewesen, der genug von den ganzen Qualen hat. Für die Story und das Königreich ist das so aber wohl zuträglicher, weil er vor Tatendrang gegen seine Peiniger demnach platzen müsste. Seine Retter hingegen kann ich noch irgendwie nicht richtig verordnen, ich weiß, dass sie schon mal vorkommen, aber so richtig klug bin ich da noch nicht draus geworden. Kann auch das Gedächtnis sein, ich kann mich nicht mal mehr an den Namen von dem anderen Retter neben Bart erinnern :whistling:

      Ab zum frischernannten Admiral Silver. Zunächst bekommen wir den mal näher vorgestellt. Klingt für mich erstmal ziemlich charismatisch, was man da so hört. Er hat also eine andere Admirälin einbestellt, um irgendwie seine Macht in der Marine zu festigen. Insbesondere eben gegen Kalai und gegen Weltregierungsfreunde. Zu Recht fragt er sich, warum so viele Deppen Kalai hinterhereifern. Ich würde ihn doch verabscheuen, wenn ich Rekrut wäre und meine Kameraden nach und nach von höchster Stelle 'verbraucht' werden würde. Aber nach Kalais Art zu urteilen, scheinen diese Leute so die Hardliner darzustellen.
      Muss auch noch eben ein paar Worte zu Katarinas verführerischer Art verlieren. Fand ich zwar eigenartig für ein Gespräch zwischen Admiral und Großadmiral, aber die kennen sich wohl auch nicht erst seit gestern und können das ab. War auf jeden Fall ganz lustig, weil dieses 'Nimm mich hier und jetzt' im Büro des Flottenadmirals ein klein wenig grotesk wird. Gut gemacht.
      Silver will also ein Bündnis schließen, um ein Gewaltmonopol innerhalb der eigenen Reihen zu erzwingen, bis irgendwann Kalai von uns geht. Kluger Plan und Katarina kommt mir bisher nicht vor wie jemand, der da zustimmt und dann hinterrücks Intrigen schmiedet. Man darf gespannt sein, wie sich dieses Bündnis jetzt im Einzelnen äußert.
    • Kapitel 30 - Für das Wohl der Koralleninseln & Kapitel 31 - Nach dem Kampf ist vor dem Kampf

      Da ist mir doch glatt ein Kapitel untergegangen :( .
      Na gut, dann kommentiere ich eben zwei zusammen und handeln wir die Personen der Reihe nach ab.

      Der (zukünftige) Militärdiktator und der Bürokrat
      Kankaku ist, wie die meisten militärischen Machthaber, der Überzeugen, dass sein Weg der einzig richtige ist, um sein Heimatland zu retten. Dafür müssen alle verweichlichten Elemente die sich gegen ihn stehen könnten beseitigt werden. Eins der ersten Oper war Craig und Kankaku wird sicher noch eine große Menge an anderen subversiven Elementen finden. Wobei die Revolutionäre sicher ganz schnell ganz oben auf seiner Liste stehen werden. Deswegen habe ich auch derzeit das Gefühl, dass Kankaku und Siehu sich doch auf eine Art zusammenarbeiten einigen könnten. Wie s4pk schon erwähnt hat, Kankaku ist kein Bürokrat und würde in den anfallenden Verwaltungsaufgaben sicher bald ersticken. Siehu hingegen kann die Verwaltung am laufen halten, was er in den letzten Jahren zu genüge bewiesen hat, wird aber gegen die Gewalt der Revolutionäre keine Chance haben. Weiterhin halte ich ihn für eine konservative Person, so dass ihm eine Herrschaft durch Kankaku mehr zusagen wird, als ein Sieg der Revolutionäre. Letztendlich würde er unter Kankaku sicher einiges seiner aktuellen Macht einbüßen, aber die Revolutionäre würden sicher seinen Tod bedeuten und auch das Ende der aktuellen Strukturen Koralleninsel. Unter Kankaku würde dagegen sicher "nur" die Freiheiten der Bürger eingeschränkt, etwas was die Verwaltungsarbeit zunächst erleichtern kann.
      Im Kurz: Ich gehe derzeit davon aus, dass Kankaku und Siehu (fürs erste) ein Zweckbündnis schließen werden, um den Aufständen her zu werden. Bis...siehe weiter unten.

      Die Revolutionäre, das Oper und die fünfte(n) Kolonne(n)

      Ben vertreibt sich derweil etwas die Zeit mit Bruno, wird allerdings von Revolutionsführer Milino dabei unterbrochen. Dieser ist ganz begeistert darüber, dass Kankaku Carig erledigt hat und welche Rolle dabei ihre Fünfte Kolonne Raphael gespielt hat. Dieser konnte nicht nur Kankaku davon überzeugen Carig zu erledigen, sonder durch seinen gezielten Schuss ist er in der Militärhierarchie weiter aufgestiegen und kann nun noch besser für sie Arbeiten. Was gibt es für Revolutionäre schöneres als ein Militär, dass brutal gegen die eigene Ziervielbevölkerung vorgeht, wobei der eigene Spitzel nicht nur die ganzen wichtigen Informationen weitergibt, sonder auch das eine oder andere Massaker organisiert. Ganz abgesehen von dem Misstrauen, welcher er zwischen den Führungskräften sähen kann, siehe Ende vermeintliches Bündnis Kankaku Siehu.
      Aber Raphael ist nicht die einzige fünfte Kolonne. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dies schon erwähnt zu haben, aber durch die Antwort auf s4pk Kommentar ist mir aufgefallen, dass ich es wohl vergessen habe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Teile der Revolutionäre, wenn nicht sogar alle Führungskräfte, eigentlich für Kalai arbeiten. Den Verdacht hatte ich, als auf der Marineernennungskonferenz erwähnt wurde, dass Kalai schon viel zu lange für seinen Plan braucht. Anfangs hätte ich ja auf Milino getippt, aber nach dem aktuellen Geschehnissen würde ich ihn doch eher für einen echten Revolutionär halten und die Rolle dieser fünften Kolonne eher Ben zuschreiben.
      Aber es könnte noch eine dritte geben, denn die Befreiung von Bruno gibt mir zu denken. Ben will ihn weiter Foltern und auch wenn Milino davon nicht begeistert ist, scheint er sich nicht groß darum zu kümmern. Sonst hätte er Ben einfach befohlen, ihn zu erledigen oder freizulassen, aber nicht selbst heimlich Leute geschickt um Bruno zu befreien. Denn es wurde bereits verraten, dass der eine Befreier Bart ist, also dürfte es sich bei dem zweiten um Flint handeln. Wem sie aber die Treue halten oder ob sie einfach nur begeisterte Revolutionäres sind, die mit Bens Taten nicht einverstanden sind, bleibt abzuwarten.

      Der Großadmiral, die Amazone, der Priester und der Dämon

      Großadmiral Silver versucht derweil ein Bündnis mit dem einzigen Admiral zu schließen, bei der er sicher weiß, dass dieser noch nicht gegen ihn steht. Das Gespräch der beiden hat mir sehr gut gefallen und die Situation der Marine ziemlich gut dargestellt. Bin schon sehr gespannt darauf, was die Beiden zusammen so erreichen können.
      Auf der einen gegnerischen Seite steht Figul, der hier das erste Mal auch als Hohepriester der heiligen Kirche vorgestellt wird. Sein erster Auftritt, als er Old Imp losschickte, ließ schon vermuten, dass er nicht nur Marineangehöriger ist, aber dass es weitere mächtige Organisationen gibt, in denen Marineangehörige Mitglied werden können, hat mich dann doch etwas überrascht. Deswegen denke ich jetzt auch, dass Old Imp nicht wie ich anfangs vermutete ein Marineangehöriger ist, sondern nur den Befehlen der heiligen Kirche untersteht, als so etwas wie ein Inquisitor.
      Auf der anderen Seite stehen die Anhänger des uralten Dämons Kalai. Von dem wir nicht nur erfahren, dass er durch seine Teufelskraft schwer zu töten ist. Sondern diese auch sein Leben auf beträchtliche Weise zu verlängern scheint, auch wenn es nicht unbedingt angenehm für ihn sein dürfte.
      Neben der Koralleninsel werden die Entwicklungen innerhalb der Marine derzeit sicher die Spannendsten sein.

      ...und der ganze Rest

      Gemein deine eigentlichen Hauptcharaktere einfach so als Rest zu bezeichnen, aber als mehr erscheinen sie mir gerade leider nicht. Die Ereignisse um sie sind gut beschrieben und es gibt kaum etwas zu motzen, aber das wirklich interessante passiert derzeit woanders. Anders als erwartet, schafft es doch Pluton als erster wieder auf die Beine zu kommen, aber nur um gleich wieder von Maggie K.O. Geschlagen zu werden...
      Ich weiß einfach noch nicht, was ich davon halten soll. Mich stört es nicht, dass nach einem solchen Kampf eine starke Ohrfeige reicht, um Pluton wieder auf die Bretter zu schicken, mich stört es, dass Maggie nun gegen ihn antreten muss. Mich stört es dabei nicht, dass sie eine Frau ist, mich stört es, dass sie (bis jetzt) eine einfache Erntearbeiterin von Land ist. Sie hat keine direkte Kampferfahrung, sie hat, so weit wir wissen, keine Teufelskraft. Sie ist einfach eine Person von Land, die immer schwere Arbeiten erledigen musste und deswegen einiges an Kraft hat. Aber jetzt soll sie gegen den stärksten Vertreter eines Volkes gewinnen, dessen ganze Kultur auf einem Überlebenskampf basiert. Einer Person mit Teufelskraft, der wer weiß schon wie viele Arena kämpfe gewonnen hat. Klar Coral hat das ganze am Anfang nicht ernst genommen, aber er konnte trotz Teufelskraft und wahrscheinlicher Kampfausbildung nur knapp eine Unentschieden erreichen, auch wenn er letztendlich verloren hat. Wenn Maggie jetzt so einfach gewinnt, kann ich die Quadhar als Kämpferkultur nicht mehr ernst nehmen. Klar die Korallenmenschen haben durch ihre Größe und Physiognomie einen Vorteil, aber dieser wird durch die Kampf und Überlebenskultur ausgeglichen. Ich sehe hier zwei Gegner, die sich körperlich mehr oder minder ebenbürtig sind, also zählen die Boni wie Kampferfahrung, Teufelskräfte und eventuell Waffen. Aber ich sehe derzeit noch einfach keinen Vorteil in Maggies Sensenwaffe, der ausreichen würde, ihr einen Sieg gegen einen erfahrenen Arenakämpfer mit Teufelskraft zu gewähren, hier wäre Sammie viel glaubhafter erschienen. Allerdings sollte ich vielleicht nicht zu viel mosern, bevor ich nicht das Ereignis in drei Tagen gesehen habe.

      Ansonsten erfahren wir noch, dass Monkey D. Magi. der Kapitän der Bunten Piratenbande ist und keine Magie-Frucht gegessen hat. Es ist die Luft-Logia, welche ihm seine ganzen Zaubertricks ermöglicht...
      OK...
      selber fliegen und schweben → genehmigt;
      fliegender Zug → genehmigt;
      alle Leute aus dem Zug verschwinden lassen → Unterdruck? → Kann man gelten lassen;
      einen Sturm auflösen → genehmigt;
      Leute aus dem Wasser fischen → möglich;
      für Ruhe sorgen ;) → genehmigt
      ... mehr fällt mir gerade nicht ein, als Frucht geht mit den gezeigten Kräften Konform → genehmigt.


      Man dass waren jetzt knappe zwei Word-Seiten, ich glaube das reicht ;) und mein Kopf qualmt auch, dabei wollte ich eigentlich nur einen kurzen Kommentar verfassen. 8o Ich liebe einfach solche Kapitel, die mein Hirn so richtig zum rattern bringen :).
      Gerne noch viel viel mehr davon. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 31 bis Soundso

      Hier werden ab sofort die neuen Kapitel gesammelt.

      Kapitel 31 - Nach dem Kampf ist vor dem Kampf

      Quadhar

      Die Quadheri brachen in lauten Jubel aus. Leo voran, der am lautesten seine Zufriedenheit verkündete, gingen sie auf Pluton zu, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte und ließen drei erschütterte Gestalten zurück.
      Billie rührte sich als Erstes: „Nein! Nein, nein, nein, nein, nein!“
      Mit jedem Nein hieb er sein Gewehr heftig in den Boden, was tiefe Kerben, sowohl auf der Waffe, als auch auf der Insel hinterließ. Sammie versuchte ihn zu beruhigen, obwohl es auch ihm danach gelüstete seiner Wut und Enttäuschung Luft zu machen, doch als er einen Schritt in Richtung Billie tat, stieß dieser einen Wutschrei wie ein wildes Tier aus und warf das schwere Gewehr, wie einen Speer nach ihm. Mordlust funkelte in seinen Augen. Sammie duckte sich zur Seite und es blieb in einem der gezackten Felsen stecken.
      „Billie! Was soll das!“, rief er jetzt auch wütend. Das Funkeln in dessen Augen verschwand und fassungsloses Entsetzen trat an seine Stelle. Schwer atmend, den Blick auf den Boden gerichtet, schritt er an Sammie vorbei und riss seine Waffe aus dem Felsen. Dann drehte er sich um und sah ihm direkt in die Augen: „Tut mir Leid. Ich habe die Beherrschung verloren. Ich hatte nur nicht gedacht, dass Coral verlieren könnte. Nicht wirklich…“
      Wieder senkte er den Blick und meinte niedergeschlagen, aber entschlossen: „Gleich morgen gehe ich und fordere diesen Pluton heraus. Maggie würdest du Coral holen?“
      Keine Antwort. Irritiert blickten die beiden Männer sich um.
      „Maggie?“
      Sammie entdeckte sie als Erstes.
      „Da hinten!“, stieß er Billie an und zeigte mit dem Finger auf die Frau, die entschlossen auf die Menge der Quadheri, welche gerade ihren Sieger feierten, zuschritt. Keiner nahm Notiz von ihr, solange bis sie zwei der Männer beiseite stieß und sich vor Pluton aufbaute. Dieser sah sie erschöpft an. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann jedoch wieder.
      Eine erstaunliche Aura ging von diesem Mädchen aus. Sie wirkte nicht im Entferntesten mehr hübsch. Voller Zorn funkelte sie den Einheimischen an, der sich wünschte sie würde woanders hinsehen. Es war nicht mehr diese gespielte, künstliche Wut, sondern etwas anderes. Ihm fiel jetzt sehr deutlich auf, dass diese Frau mehr als einen Kopf größer und mindestens so trainiert war wie er. Natürlich hatte er gerade einen solchen Gegner besiegt, doch das hier war etwas anderes. Dieser Junge hatte es für ein Spiel gehalten und zu spät realisiert, dass er verlor. Hier stand jemand vor ihm, der ihn vernichten wollte. Kurz fühlte er sich an seinen Kampf mit dem Wolf erinnert, dessen Fell jetzt um seine Hüfte gebunden war. Dieser Wolf hatte bis zum Tode gekämpft und ihn beinahe besiegt.
      Wieder öffnete er den Mund, doch bevor auch nur ein Laut seinen Mund verließ, wurde alles um ihn herum schwarz. Maggie hatte ihm eine Ohrfeige verpasst und den jungen Quadheri glatt ausgeknockt.
      Als Pluton erwachte, fiel sein Blick zuerst auf ein Grinsen. Ein Grinsen, so gewaltig, dass es nur seinem Vater gehören konnte.
      „Guck mal wer da aufgewacht ist!“, dröhnte es wie ein Schiffshorn an sein Ohr. Sein Kopf schmerzte und fast wurde er erneut ohnmächtig, doch es gelang ihm bei Bewusstsein zu bleiben.
      „Mein eigener Sohn! Ausgeknockt von einem Mädchen! Du wirst deinen Familiennamen ändern müssen“, lachte Leo ein bisschen zu laut für Plutons Geschmack. Er nahm seine Umgebung nun zum ersten Mal deutlich war. Dies war das Zimmer des Dorfheilers und soweit er sich entsinnen konnte, hatte er es noch nie zuvor aus dieser Perspektive gesehen. Sonst stand er an diesem Bett, anstatt darin zu liegen.
      Es war kaum von den anderen Zimmern im Dorf zu unterscheiden. Dasselbe Holz, dieselbe spärliche Einrichtung, nur standen hier und dort merkwürdige medizinische Gerätschaften herum, die eher wie Folterwerkzeuge aussahen.
      Es war ein kleiner Raum, nun aber hatte sich eine ganze Traube Menschen hier drin versammelt. Im anderen Bett sah er seinen Kontrahenten von vorher liegen. Er war bereits bei Bewusstsein und wurde, dem leicht hilfesuchenden Blick in seinen Augen nach, gerade von seiner Freundin zwangsgepflegt. Seine beiden Begleiter standen in einer Ecke des Raumes. Der mit den Schwertern schien leicht überfordert, während der im weißen Anzug wütende Blicke in Richtung seines Vaters schoss. Nein, nicht in Richtung seines Vaters. Jemand stand hinter ihm, er konnte ihn nur nicht sehen, da die pure Masse an Muskeln beinahe wie ein Raumtrenner fungierte.
      Jetzt trat sein Vater beiseite und gab den Blick frei auf eine Person die er schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte: Es war Monkey D. Magi.
      Der schwebte im Schneidersitz knapp einen Meter über dem Boden und freute sich sichtlich über den Scherz den Leo gerade zum Besten gegeben hatte.
      Magis Hundeaugen blickten ihn freundlich an: „Du hast also meinen Lieblingskorallenmenschen K.O. geschlagen? Gib’s zu! Das hast du nur getan, um mich zu ärgern!“
      Pluton hatte keine Ahnung wovon dieser Magi sprach. Als er ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er noch ein kleiner Junge gewesen und alles was er wusste war, dass dieser Mann der Kapitän der Piratenbande war, der sein Vater angehörte. Was hatte er hier zu suchen? Er öffnete den Mund, auch um sich zu verteidigen, doch Magi sprach einfach unbekümmert weiter.
      „Ich muss zugeben: Du hast dich gut geschlagen, auch wenn ich mehr vom Sohn von Leonidas de Tavros erwartet hätte, aber gut.“
      „Gib dem Jungen doch eine Chance! Er ist sechzehn!“, meine Leonidas nachsichtig. Magi nahm einen Schluck Tee und erwiderte hochnäsig: „Als ich sechzehn war, galt ich bereits als Schrecken der Weltmeere!“
      Langsam ging dieser Mann Pluton auf die Nerven. Nicht nur beleidigte er seine Ehre und die seines Vaters, sondern sein Vater musste sich auch noch dazu erniedrigen seinen Sohn zu verteidigen.
      Doch Leonidas lachte nur und meinte: „Als du sechzehn warst, verfügtest du bereits über die Macht der Ea Ea no Mi, also gib nicht so an!“
      Plutons Augen weiteten sich vor Entsetzen. Dieser Mann hatte die Ea Ea no Mi gegessen. Die Luft-Logia! Es fiel ihm schwer zu glauben, dass in dem zwar auffälligen, aber doch eher unscheinbarem Körper dieses Clowns eine solch schreckliche Macht schlummern sollte.
      „Na, und?“, schmollte der jetzt: „Dieser Junge verfügt doch auch über eine Teufelsfrucht.“
      Leo wollte etwas erwidern, doch Billie hieb so heftig mit der Faust gegen die Wand, dass die Holzdecke zitterte. Seit dieser Magi aus dem Nichts aufgetaucht war, hatte man nicht ein produktives Wort aus den Mündern dieser beiden Kasper kriegen können. Er hatte es so satt.
      Träge trieb Magi herum und sah zu Billie herüber: „Gute Güte, guter Mann. Lassen sie die Wand heil…“
      „Schnauze!“, fuhr der Schütze ihn an: „Wie geht es jetzt weiter? Was passiert mit Coral? Maggie hat Pluton herausgefordert? Wann findet der Kampf statt? Wenn ich jetzt nicht gleich eine Antwort bekomme, dann geschieht hier ein Unglück!“
      Maggie und Coral ließen sich gar nicht stören, schienen überhaupt nicht zu bemerken, dass über sie gesprochen wurde. Maggie versuchte gerade ihrem bockigen Patienten seine Medizin zu geben und diese Tätigkeit nahm die Aufmerksamkeit der beiden komplett in Anspruch.
      Sammie schob sich unauffällig weiter in die Ecke. Solche Unterhaltung überschritten seine Kompetenzen als Showkämpfer bei Weitem.
      Magi schien milde überrascht. Oder empört. Es war schwer zu sagen, da sein Gesicht entweder von dichtem, schwarzem Haar oder Schnurrbart verdeckt wurde. Was man aber definitiv sagen konnte war, dass der Schnauzer ein wenig auf und ab wippte.
      Schnell schaltete Leo sich dazwischen: „Es ist im Grunde ganz simpel. Coral kann kein Mitglied des Stammes werden, solange es möglich ist, dass Pluton aus dem Stamm austritt, auch wenn dies zwangsweise geschieht.“
      Besagter stieß einen lauten der Empörung darüber aus, dass sein Vater tatsächlich annahm, er könne gegen eine Frau verlieren, doch alle Anwesenden überhörten ihn: „Corals Schicksal ist an das von Pluton gebunden. Dementsprechend warten wir ein paar Tage – drei um genau zu sein – bis Pluton sich erholt hat und dann wird er sich seiner Herausforderin im Zweikampf stellen.“
      „Danke!“, entgegnete Billie gereizt, kaum als er geendigt hatte. Und ohne ein weiteres Wort wand er sich um und ging zur Tür: „Kommt wir gehen! Maggie! Sammie!“
      Sammie beeilte sich hinter ihm her zu gehen, doch Maggie ließ auf sich warten.
      „MAGGIE!“
      Noch gereizter als vorher drehte er sich um. Da war Maggie. Halb auf Coral liegend, der sich wild sträubte und zappelte. In der einen Hand einen Löffel, mit der anderen Hand drückte sie gegen Corals Wangen, um seinen Mund zu öffnen. Beide Ellbogen hatte sie auf dessen Brust gestemmt. Alle Anwesenden beobachteten das Schauspiel amüsiert. Dann mit einem Ruck versenkte Maggie den Löffel in Corals Mund und drückte seine Kiefer zusammen. Heftig atmend, aber zufrieden, stemmte sie sich hoch und ging, einen hustenden Coral zurücklassend, noch vor Sammie und Billie aus dem Zimmer.
      „Du weißt schon, dass er kein Schmerzmittel braucht, oder? Er ist ein Korallenmensch!“, stellte Sammie vorsichtig fest, doch Maggie schnaubte nur:
      „Ja! Aber das habe ich jetzt einfach gebraucht!“

      In der Lagerhalle

      Bruno erwachte in kompletter Dunkelheit. Jemand rüttelte und schüttelte ihn unsanft. Sofort wünschte er sich in seine Albträume zurück. Die waren zwar nicht weniger schrecklich, aber wenigstens nicht echt gewesen. Noch immer schmerzte jeder Zentimeter seines Körpers. Es war ein unerträgliches Gefühl. Als nächstes kehrte die Angst zurück.
      „Bitte…“, flüsterte er. Dann lauter: „Bitte, tun sie mir nich… hmpf!“
      Jemand presste ihm die Hand auf den Mund: „Still!“
      Verwundert sah Bruno die Person vor ihm an. Es war eine sehr dicke Person. Ihre Hand roch fürchterlich, doch das war egal. Es war nicht der Mann mit der Vogelmaske und das war alles was jetzt zählte. Er konnte den Kopf nicht bewegen und so drehte er die Augen so weit er konnte in den Schädel, um zu sehen was um ihn herum los war. Dort konnte er den Umriss einer zweiten Person, mit einer gewaltigen Zange in der Hand erkennen.
      Jetzt fühlte er auch das heftige Ruckeln an den Ketten, die seine Hände festhielten. Man war gekommen, um ihn zu retten! Unglaubliche Freude durchströmte ihn. Es war ein ekstatisches Gefühl. Besser als jede Droge, besser als alles was er je erlebt hatte.
      Ein lautes Stöhnen, dann ein leise gemurmelter Fluch und mit einem lauten Scheppern fielen Brunos Handschellen zu Boden. Er war frei!
      „Schnell! Nichts wie raus hier! Bart! Lass ihn los und komm!“
      Die Hand ließ ihn los und obwohl er seinen Rettern nicht dankbarer hätte sein können, war er doch froh, dass sie weg war.
      Gerade wollte er sich hochstemmen, da erhob sich ein Protestgeschrei in seinem Körper. Jede einzelne Faser protestierte. Es war als hätten seine Muskeln zum Generalstreik gerufen.
      „Los, schnell verdammt! Schnapp ihn dir und nichts wie raus hier!“, befahl der mit der Zange und schon spürte Bruno, wie zwei kräftige, jedoch übelriechende Hände ihn ergriffen und der eine Mann sich Brunos schlaffen Körper wie einen Sack über die Schultern warf. Es tat weh, war aber auszuhalten.
      „So und jetzt mach!“
      Sie setzten sich in Bewegung. Weg von dem Rohr, weg von den Handschellen, weg vom dem Ort an dem diese grausame Person sein Leben zum Albtraum gemacht hatte. Damit aber auch weg von Brunos toten Kameraden. Er konnte sie im Dunkeln nicht sehen und doch blieb sein trauriger Blick auf die Stelle gerichtet, an der sie, wie die Spielzeuge eines Wahnsinnigen aufgereiht, sitzen mussten. Bruno hätte ihnen salutiert, doch er war zu schwach. Stattdessen schwor er sich, sollte sich ihm jemals die Gelegenheit bieten, würde es sie rächen. Er würde dieses sadistische Schwein all den Schmerz spüren lassen, den er ihnen zugefügt hatte und dann, dann würde er ihn töten.
      Sie traten durch eine Tür und instinktiv atmete Bruno tief ein, nur um dann gleich heftig zu husten, denn außer der klaren, kalten Nachtluft, hatte er auch eine große Nase voll dem eingezogen, was da auf der Haut dieses Dicken verrottete. Es war unfassbar ekelhaft und so versuchte er sich abzulenken.
      Zwar blickte er zu Boden, doch wenn er den Kopf drehte, konnte er ein Stückchen des Himmels und der Sterne sehen. Wieder kam ihm die Gewissheit, dass er nicht in dieser widerlichen Lagerhalle würde sterben müssen. Ein wohliger Schauer durchfuhr seinen Körper. Aller Druck fiel von ihm ab, das Adrenalin, welches ihn wach hielt, verließ seinen Körper und ehe er sich versah, schlief Bruno, trotz der wenig sanften Art mit der sein Träger rannte, ein.

      Büro von Großadmiral Silver

      Admiral Katarina trat ein. Sie war oft an diesem Ort gewesen, als Großadmiral Ping noch hier anzutreffen war. Sie sah sich in dem mit weißem Holz getäfelten Büro um. Es war ein persönlicher Wunsch von Ping gewesen, dass man in seinem Büro keinerlei Marmor verwenden durfte. Der Tod ihres Großadmirals, ihres Mentors, hatte sie schwer getroffen. Sie hatte ihn gemocht, den immer fröhlichen Mann mit der Glatze, in der sie sich beinahe hatte spiegeln können, wenn sie auf ihn herabsah. Er hatte sie vermutlich noch mehr gemocht. Er hatte jeden Einzelnen seiner Soldaten gemocht. Vermutlich wäre er für das Leben eines unbedeutenden Matrosen gestorben, doch das zwischen ihr und ihm war etwas Besonderes gewesen.
      Der Blick der Rothaarigen viel auf das Symbol der Marine, welches auf der Holzwand hinter dem imposanten Schreibtisch prangte. Darunter saß der neue Großadmiral Silver. Seine silbrigen Haare verschmolzen fast mit der Wand hinter ihm. Es war über alle Maße hübsch. Ein Musterschüler wie er im Buche stand und doch hatte er diese Art, die es einem unmöglichen machte, ihn zu beneiden oder gar zu verabscheuen. Trotz all der gottgegebenen Talente, einem großen Namen, dem tollen Aussehen und nicht zuletzt einer extrem mächtigen Teufelsfrucht, war er einfach ein ehrlicher Mensch, der immer zu seinem Wort stand.
      Unter ihm würde sich vieles ändern. Wenn auch das Meiste nicht durch seine Hand, sondern durch die Hände jener, die seine Macht nicht anerkennen würden. Er war zwar nicht weniger gerecht, aber nicht so gütig, wie sein Vorgänger. Neben Admiral Kalai war er wohl der stärkste Kämpfer den die Marine zu bieten hatte und der den sie vorzugsweise aussandte, wenn es irgendwo etwas von großer Bedeutung zu tun gab. Wenn er auch nur die Hälfte der Weisheit Pings besaß, dann war es ihm zuzutrauen, dass er die Marine durch diese schwere Krise führen konnte.
      Silver sah nun von seinen Aufzeichnungen auf und lächelte breit, als er Katarina im Türrahmen erblickte.
      „Ah, Admiral Katarina. Ich freue mich, dass sie so schnell kommen konnten.“
      Ohne auf eine Aufforderung zu warten, ließ sich Katarina auf einen Stuhl fallen, stemmte beide Ellenbogen auf den Tisch des Großadmirals, setzte ihr verführerischstes Lächeln auf und fragte herausfordernd: „Was gibt’s, Herr Großadmiral?“
      Kurz wirkte Silver leicht irritiert, seine freudige Miene flackerte, dann jedoch schien ihm einzufallen, wen er da vor sich hatte und er fing sich recht schnell.
      „Ihnen ist sicher klar warum ich sie habe rufen lassen?“
      Fragend sah er die hübsche Frau vor sich an, doch Katarina zog es vor, zuerst seine Sichtweise der Dinge zu hören. Ihr war natürlich klar was er wollte, doch das musste er sich erst verdienen. Nach einigen Sekunden des Schweigens räusperte sich Silver und fuhr fort: „Ihnen ist sicher aufgefallen, dass die Marine momentan große Schwierigkeiten hat. Die Bevölkerung verliert zunehmend das Vertrauen in uns. Dies liegt nicht zuletzt an diesem Kalai der tut und lässt was ihm gefällt. Ihm muss vor allem anderen Einhalt geboten werden. Und zu allem Überfluss mischt sich jetzt auch noch die Weltregierung in unsere Angelegenheiten ein, indem mir diesen Figul vor die Nase setzt.“
      Wieder hielt er inne, hoffend, dass Katarina irgendwas erwidern würde, doch die starrte ihn nur weiterhin an. Ihren rubinroten Augen bohrten sich in die Seinen. Rote Augen. Er wusste nicht, ob er so etwas jemals bei einer anderen Person gesehen hatte. Es verlieh ihr etwas Bedrohliches, aber zugleich machte es sie auch unglaublich sexy. Umso schwerer war es dieser Frau etwas entgegenzusetzen; gerade wenn man ein Mann war. Ohne Worte schien sie ihn anzustacheln: „Nimm mich! Na los! Du weißt du willst es! Genau hier, auf dem Tisch!“
      Verlangte es geradezu von ihm. Doch es war nur ein Test. Sie wollte nur sehen, ob er nur ein weiterer diesen schwachen Männer wäre. Es grenzte schon an ein Wunder, dass sie überhaupt hier war. Bis auf Großadmiral Ping hatte man sie selten in männlicher Begleitung gesehen und auch als sie noch Kapitänin gewesen war, hatte sie selten einen Befehl befolgt. Ping alleine war es zu verdanken, dass sie nicht bei einer von Kalais Säuberungsaktionen exekutiert worden war. Sie besaß mindestens so viel Grund wie jeder andere den Admiral zu hassen. Sie vertraute kaum jemandem und genau deswegen durfte er jetzt keine Schwäche zeigen, musste beweisen, dass er besser war als die anderen.
      „Admiral Katarina“, setzte er erneut an, hauptsächlich um Zeit zu schinden und seine Gedanken zu ordnen: „Viele Soldaten halten mir die Treue, aber bei Weitem nicht alle. Die Marine ist gegenwärtig in drei Lager unterteilt: Jene, die der Weltregierung blind folgen und vermutlich sogar froh sind, dass der Hohepriester der heiligen Kirche jetzt auch noch das Amt eines Admirals bekleidet. Solche, die Kalai für einen guten Anführer halten. Ich weiß nicht was in den Köpfen dieser Idioten vorgeht, aber es sind zu viele, um sie zu ignorieren. Sie folgen dem Stärksten, aus welchen Gründen auch immer und bilden ein großes Lager in der Marine. Dann gibt es noch die Soldaten, die der Marine treu ergeben sind. Sie folgten ihrem Großadmiral und haben jetzt ihre Anführer verloren. Ping ist tot und jetzt ist dieser weise, freundliche, gütige Mann, durch so einen Jungspund wie mich ersetzt worden. Es wird lange dauern bis sie mir folgen werden, wie sie ihm folgten, wenn sie es überhaupt jemals tun werden.“
      Katarina hatte ihr Lächeln abgelegt. Silver sprach genau ihre Gedanken aus und das beruhigte und beunruhigte sie zutiefst. Silver fuhr jetzt mit eindringlicher Stimme fort: „Katarina! Sie sind bekannt als Pings engste Vertraute. Seine Lieblingsschülerin. Er hat sie geliebt, wie seine eigene Tochter. Ich verlange nicht, dass sie mir die Treue schwören, aber ich bitte sie, sich mir öffentlich anzuschließen. Wir müssen das dritte Lager einen, ehe sie sich einem der anderen Lager anschließen. Wenn wir die Kontrolle über die meisten Soldaten wahren können, dann können wir Figul ausschließen, Kalai in Schach halten und eines glücklichen Tages“, Silver schloss die Augen und betete, dass dieser Tag bald kommen möge: „Eines glücklichen Tages wird er sterben. Er war schon Admiral als Ping geboren wurde, lange bevor man an uns überhaupt dachte. Ich bin der vierte Großadmiral den Kalai kommen sieht und ich werde nicht der Vierte sein, den er auch wieder gehen sieht. Er kann nicht ewig leben. Alles was wir solange tun müssen, ist die Marine zusammenzuhalten, dann können wir uns um die Einmischungen der Weltregierung kümmern.“
      Silver, der sich während seiner Rede immer weiter zu Katarina hin gebeugt hatte, ließ sich jetzt in seinen Sessel fallen und blickte die junge Frau unsicher an. Er wusste nicht, ob das genug gewesen war, um die starrsinnige Katarina zu überzeugen.
      Katarina ließ sich Zeit. Sie konnte diesem Mann noch nicht vertrauen und es würde lange dauern ehe sie es täte, aber er hatte diese energetische Art und Weise. Es schien ihm ernst zu sein, mit den Dingen, die er gesagt hatte und obwohl es ein Plan mit vielen, unübersehbaren Haken war, so schien er doch so etwas wie einen Plan zu haben. Zusammen mit dem Willen die Marine zu einen, konnte er einer der ganz Großen werden.
      Nach über einer Minute Schweigen hatte Kararina sich entschlossen, blickte Silver in die Augen und öffnete den Mund: „Admiral Silver“, fast unmerklich setzte sich der Angesprochene noch gerader hin. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
      „Admiral Silver, ich stehe hinter ihnen. Sie können auf mich zählen.“


      Kapitel 32 - Die Geschichte einer Revolution

      Auf Quadhar am nächsten Morgen

      Billie hatte schlechte Laune. Maggie war sich dieser Tatsache nie ganz bewusst gewesen, aber sie hatte Billie nie wirklich mit schlechter Laune erlebt. Sauer? Ja! Genervt? Man brauchte nur das Wort „Coral“ zu flüstern! Angespannt? Immer! Aber eigentlich war er ein besonnener, beherrschter Mensch. Manchmal ungeduldig, jedoch stets freundlich. Der Billie dagegen der vor ihr stand, hatte richtig schlechte Laune.
      Er hatte sie heute Morgen in aller Frühe aus dem Bett geworfen, Sammie hatte noch geschlafen, aber nur solange bis Billie ihn, erneut mit einem Eimer Wasser, aus dem Reich der Träume gerissen hatte. Danach waren sie hierher, etwas außerhalb der Stadt gekommen, um in Ruhe trainieren zu können.
      Nervös scharte sie mit den Füßen, während Billie sie mit strengen Blicken taxierte.
      „Also!“, fing er an, genau in dem Moment in dem Sammie zu einem langen, herzhaften Gähnen ansetzte. Bei dem Blick dem Billie ihm zuwarf, verstummte er jedoch rasch und sah herein, wie ein kleines Kind, das man beim Süßigkeitenklau erwischt hatte.
      „Alsooo“, begann Billie wieder und ließ den Blick immer noch auf Sammie ruhen, der genau in diesem Moment wieder den unwiderstehlichen Drang nach einem Gähnen in sich aufsteigen spürte: „Maggie hier hat sich ja glücklicherweise dazu bereit erklärt Coral zurückzuerobern. Das du dies ohne Rücksprache und aus rein altruistischen Motiven heraus getan hast, weiß ich natürlich zu schätzen, abeeer“, und dieser Aber war ein so großer Aber, dass man es wahrscheinlich vom Mond noch hätte sehen können. Maggie rüstete sich gerade für das Kommende, als Sammie dem Bedürfnis eines noch größeren Gähnens nachgeben musste. Billies Kopf schoss herum und starrte dem Gladiatoren ins Gesicht. Dieser hielt die Hand vor dem Mund, die Augen geschlossen, den Ausdruck tiefster Entspannung auf dem Gesicht. Dann öffnete er die Augen wieder.
      Viele Menschen hätten bei dem Gesichtsausdruck der sich ihm bot vermutlich das Weite gesucht, aber Sammie war, auch wenn man es ihm oft nicht anmerkte, aus einem ganz anderen Holz geschnitzt und hielt Billie solange stand, bis dieser sich wieder wegdrehte.
      „Jedenfalls“, ging es mit gezwungen ruhiger Stimme weiter: „Will ich, dass du jetzt ein paar Trainingskämpfe mit Sammie durchführst. Ich muss sehen woran wir bei dir sind.“
      Das war kein Problem für Maggie. Sie war auf Cnidaria aufgewachsen. Wer schwach war starb auf dieser Insel. Sie war stark genug gewesen sie zu verlassen. Wer versucht hatte sie auszurauben oder dachte man könne mit einem kleinen Mädchen, welches da ganz alleine bei Nacht durch die Straßen ging, tun und lassen was man wollte, der hatte sie kennengelernt. Sie wusste sich zu wehren und ein wenig freute sie sich sogar darauf ihre Fähigkeiten einmal gegen einen Gegner wie Sammie austesten zu können. Sie zog ihre Sense und sah ihren Herausforderer herausfordernd an.
      Sammie ging mit einer ganz anderen Einstellung an den Kampf heran. Seine oberste Prämisse war zunächst einmal Maggie nicht zu verletzen. Das wäre das Letzte was sie jetzt gebrauchen könnten. Kurz spielte er mit dem Gedanken beide seiner Waffen zu ziehen, beschloss dann aber er erst einmal bei einer zu belassen.
      Er wählte sein Lieblingsschwert und nahm Kampfhaltung ein. Maggie fackelte nicht lange und griff an. Eine schnelle Drehung um die eigene Achse und die Sense kam mit beachtlicher Schnelligkeit auf Sammie zugeschossen, doch der hatte sowas schon erwartet. Hier war er in seinem Element. Niemand konnte ihm im Schwertkampf was vormachen, auch dieser Billie nicht!
      Statt unter dem Schlag abzutauchen, entschied er sich dazu Maggies Stärke zu testen. Mit beiden Händen fing er den Schlag ab, der deutlich härter war als er erwartet hatte und wollte zum nächsten Angriff ansetzen, da kam die Klinge erneut auf ihn zugeschossen. Dieses Mal zielte Maggie auf seine Beine. Wieder fing er den Angriff ab, versuchte noch herauszufinden wo der Schwachpunkt in Maggies Strategie war.
      Flink tat er ein paar Schritte zurück und wich den jetzt immer schneller kommenden Angriffen der Blonden aus. Aus Sicht eines Schwertkämpfers war es ein sehr schöner Anblick. Ihre Fußarbeit war perfekt, wenn auch von einer sehr persönlichen, wilden Note. Ein konservativer Kämpfer, wie Sammie einer war, hätte es wohl anders gemacht, aber gegen die Art und Weise wie schnell sie sich im Kreis drehte, ihn dabei nur für Sekundenbruchteile aus den Augen ließ und ihre Angriffe immer heftiger und präziser auf ihn eintrommeln ließ, war nur wenig einzuwenden.
      Doch der Schwachpunkt war schnell gefunden. Der Gladiator trat einen großen Schritt auf seine Gegnerin zu, duckte sich unter dem geschwungenen Angriff flink weg und sprang sie mit seinem ganzen Körpergewicht an. Sie landeten mit Wucht auf dem steinigen Boden. Maggie ließ die Sense beinahe fallen und wollte sich aufrappeln, doch Sammie, der schon wieder stand, richtete seine Waffe auf ihre Kehle.
      „Tot.“
      Er streckte seine Hand aus, um ihr aufzuhelfen, doch Maggie ignorierte ihn. Sammie beschloss ihre Schwächen zu erläutern.
      „Du musst an deiner Verteidigung arbeiten. Sie existiert quasi nicht. Ein einfacher Konter und du liegst am Boden. Du kannst nicht erwarten einen Gegner, der nicht den geringsten Fehler gemacht hat, mit einer einfachen Stafette von Angriffen zu überwinden. Wenn er zurückweicht, stolpert, sich kaum noch auf den Beinen und die Waffe nicht mehr in der Hand halten kann, dann machst du ihn hiermit fertig. Doch soweit musst du ihn erst mal haben.“
      Maggie schnaubte nur, musste dann aber auch schon ihre Waffe hochreißen, um Sammie Angriff abzufangen. Der war sich sicher nun ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu besitzen und hielt munter drauf.
      „Du siehst“, und mit jedem Wort schlug er zu, ließ Maggie keine Möglichkeit zu Atem zu kommen: „Deine Verteidigung ist Murks“, Maggie kam jetzt kaum noch mit, ihr Gesicht war verzerrt vor Konzentration und Anstrengung. Sammie beschloss es zu beenden: „Links! Rechts! Und!“, und mit diesen Worten hieb er ihr die Waffe aus der Hand: „Tot!“
      Er blickte Billie fragend an. Er erwartete seine Einschätzung. Dieser kratzte sich am Kopf. Man konnte es ihm unter der Maske nicht ansehen, doch er war ehrlich beeindruckt, ob Sammies Leichtigkeit. Er hätte sich mit Maggie wohl deutlich schwerer getan.
      „Also“, versuchte er Zeit zu schinden: „Ich finde Maggie ist deutlich besser als ich dachte, auch wenn ich wünschte, du hättest Pluton herausgefordert.“

      Alcyonia

      Bruno wachte auf, mal wieder, und sofort entflammte ein Feuer verschiedenster Schmerzen überall auf seinem geschundenen Körper. Er konnte gar nicht genau benennen was ihm alles wehtat, doch etwas fühlte sich merkwürdig an. Es war nicht der Schmerz, sondern dass er fehlte. Er fehlte nicht überall, sondern nur an einer Stelle, doch er kam nicht dahinter was es seien könnte. Sein Verstand arbeitete langsam. Er hatte noch nicht einmal die Augen geöffnet, strengte sich an, doch seinem pochenden Kopf wollte einfach nicht klarwerden, was nicht stimmte. Dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag. Sein Bein!
      Er riss die Augen auf. Die Sonne, welche durch einen Spalt in den Gardinen seines Zimmers genau in seine Augen strahlte ignorierte er. Stattdessen riss er die Bettdecke, welche seinen Körper bedeckte beiseite. Sein Bein! Entsetzt starrte er auf seinen Unterkörper. Es war weg. Jemand hatte es abgeschnitten!
      Ohne, dass er es auch nur im Geringsten hätte verhindern können, entrang sich ein Schrei seiner Kehle. Es war der wohl schrecklichste Schrei, den er in den letzten Stunden von sich gegeben hatte. Sogar Ben hatte ihm ein solches Geräusch nicht entlocken können.
      Er schrie und schrie. Alles Entsetzen und alle Schmerzen die er hatte erdulden müssen, legte er in diesen einen Schrei. Er merkte kaum wie jemand in sein Zimmer gestürzt kam und ihm ein Kissen in den Mund stopfte, um ihn ruhig zu stellen.
      Es dauerte eine Weile bis er sich beruhigt hatte. Als er sich endlich heiser geschrien hatte, kam er langsam wieder zur Besinnung. Schnell erkannte er wo er war. Es war ein simpel eingerichtetes Zimmer. Neben dem Bett auf dem er lag, stand ein kleiner Nachttisch. Die Tür war am anderen Ende des Raumes. Links von ihr ein kleines, eingestaubtes Bücherregal. Das Fenster befand sich, verdeckt von grässlichen, blau-rot gepunkteten Vorhängen, über einem kleinen Tisch, mit zwei Stühlen. Anderes Mobiliar besaß der Raum nicht.
      Flint, der froh war, dass Bruno endlich Ruhe gegeben hatte, zog einen der Stühle ans Bett und ließ sich auf ihm nieder: „Na? Haben wir uns wieder beruhigt?“, meinte er freundlich, doch Bruno hatte nur eine Sache im Sinn.
      „Wo…“, krächzte er: „Wo?“
      Flint schien unangenehm berührt.
      „Ah, das…“, meine er und kratzte sich, die richten Worte suchend, am Hinterkopf. Eigentlich hatte er vorgehabt, ihm dieses kleine Detail schon schonend wie möglich zu vermitteln, doch dieser Plan war grandios ins Wasser gefallen.
      „Nun, deine Selbstheilung. Sie hätte längst einsetzen müssen, aber… Ich vermute dieser Bastard hat deine Nerven im Bein komplett zerstört. Auch war seine Waffe vielleicht mit einer Art Gift überzogen. Ich bin kein Arzt, ich weiß nicht woran es gelegen hat. Jedenfalls hatte die Wunde bereits angefangen zu faulen und…“, er musste tief Luft holen, denn Brunos entsetzter Gesichtsausdruck machte die Sache nicht gerade leichter: „Auf alle Fälle wäre es wohl so oder so verloren gewesen. Auf diese Weise konnte ich wenigstens noch dein Leben retten.“
      Bruno war am Ende. Er lag einfach nur da und starrte an die Decke. Flint wollte etwas sagen, doch er wusste nicht was. Er war schwer jemanden aufzumuntern, der nach Stunden der Folter und Angst feststellen muss, dass man ihm das Bein abgeschnitten hatte. Das Schweigen wurde immer dichter, bis Bruno es selber brach: „Warum?“
      „Wie bitte?“, schreckte Flint hoch, dessen Gedanken ihn ganz woanders hingebracht hatten.
      „Warum?“, wiederholte der Krüppel tonlos. Flint war sich nicht sicher wie diese Frage zu verstehen war, doch er nahm an, dass sein Patient ein Motiv für seine Taten haben wollte.
      Jetzt wo er so darüber nachdachte, konnte er sich selber kaum erklären. Es war eine Entscheidung aus dem Bauch heraus gewesen. Er hatte Mitleid mit dem Mann vor ihm gehabt, hatte ihn nicht länger in den Klauen dieser Bestie lassen können. Doch das würde wohl nicht als Grund ausreichen.
      Er beschloss die Wahrheit zu erzählen. Oder zumindest das, was er für die Wahrheit hielt und da er nicht wusste wie er starten sollte, entschied er sich für den Anfang.
      „Ich bin nicht hier aufgewachsen. Verstehst du? Ich stamme aus Cnidaria, aus einer armen Familie. Mein Vater musste stehlen, um mich und meine Mutter zu ernähren. Einmal haben sie ihn erwischt und erschossen. Keine Anklage, kein Verfahren. Sie haben ihn einfach erschossen. Meine Mutter hat das nie verwunden. Sie starb kurze Zeit nach ihm. Ich musste mich alleine als Taschendieb durchschlagen. Irgendwann wurde auch ich erwischt. Ich war erst zwölf und der Mann der mich erwischte war zwanzig. Der Name dieses Mannes war Milino Cerovic. Er hätte mich töten können. Das hätte niemanden interessiert, doch er ließ mich am Leben. Nahm mich in seine Bande auf. Es war ein ganzer Trupp von Jungs wie mir und Milino war der Anführer. Milino war schon immer ein großartiger Redner musst du wissen. Er überzeugte uns, dass das System korrupt und die Reichen zu arrogant und selbstsüchtig waren, um uns zu helfen. Das war natürlich genau das, was ich und die Anderen damals hören wollten und wir folgte ihm mit Freuden. Wir waren uns sicher, dass er uns in einer bessere Zukunft führen würde. Irgendwann sind wir dann runter von Cnidaria. Wir kamen hierher: Nach Alcyonia. Hier begann Milino weitere Leute zu rekrutieren, für eine Revolution, die wie er hoffte eines Tages kommen würde. Ich hatte nie denselben Glauben wie Milino und wenn ich mir manchmal unsere Revolution wünschte, dann sah sie ganz bestimmt nicht aus wie dieser Massaker. Nein.“
      Kurz hielt er inne. Jetzt kam der Teil wo es kompliziert wurde. Bruno sah noch immer zur Decke. Es war schwer zu sagen, ob er ihm wirklich zuhörte, doch es war auch nicht wichtig. Es tat vor allem gut, sich diese Sachen mal von der Seele zu reden.
      „Bald war unsere Gruppe fast hundert Mann stark. Wir waren eine eingeschworene Truppe. Ich würde uns nicht als Freunde oder gar Brüder bezeichnen, aber einige dieser Leute, allen voran Milino und Bart, den du gestern schon kennengelernt hast, würde ich als die engsten Freunde bezeichnen, die ich auf dieser Erde habe. Aber erzähl das Bart bloß nicht!“, grinste er, doch Bruno blieb emotionslos. Peinlich berührt, räusperte er sich und erzählte weiter: „Dann aber kam dieser Ben. Ich mochte ihn von Anfang an nicht. Ich weiß nicht wo er herkam, aber ein Korallenmensch ist er nicht. Er hat es geschafft Milinos Vertrauen zu gewinnen und seitdem ist er wie ausgewechselt. Milino ist kein schlechter Mensch, aber dieser Ben hat ihn zu einem gemacht. Er ist böse. Ein Monster. Wir haben nie gemordet. Doch unter diesem Ben fingen wir damit an. Milino wurde immer fanatischer. Erklärte uns, dass wir mit unserer laschen Art nicht weit kommen würden und dass wir die Mächtigen mit Gewalt stürzen müssten. Ich folgte ihm natürlich weiterhin, doch – es ist jetzt fast ein Jahr her – da stellte ich fest, dass von meinem Freund Milino nichts mehr übrig war. Er ist eine Marionette dieses sadistischen Bastards geworden. Um diese Zeit fingen wir mit den Anschlägen an. Ich begann zu Trinken, da ich es nicht ausgehalten habe. Dieses wahllose Töten. Das ist es nicht was ich will. Ich habe in meiner Kindheit zu viel Leid auf Cnidaria gesehen, um das Leben anderer Menschen so zu zerstören. Doch dieser Ben ist anders. Er genießt das Ganze und er hat Großteile unserer Organisation angesteckt. Die Wenigen von uns die nicht einer Meinung mit ihm sind, können nichts tun. Man würde uns einfach töten.“
      Einmal mehr hielt Flint inne. Was jetzt kam, war schlimm. Es kostete ihn große Überwindung darüber zu sprechen, doch er musste es tun, wenn auch nur die kleinste Hoffnung bestand, dass Bruno ihm glauben könnte, dann musste er es erzählen. Stockend setzte Flint seinen Bericht fort.
      „Einmal habe ich ihn beobachtet. Es war nach einem dieser Anschläge, hier auf Alcyonia. Ich sah wie er ein kleines Kind aus einem brennenden Haus trug. Er ließ ihn runter, auf die eigenen Beine und gerade als der Junge seinem Retter danken wollte, schlug er ihm mitten ins Gesicht. Dann stellte den Fuß auf den Hals des Jungen, der am Boden lag und um Gnade flehte und zertrümmerte dessen Hals. Dabei hat er nur gelacht.“
      Wieder schluckte Flint. Es war dieses Bild, welches ihn seit Monaten nicht losließ. Ein vielleicht Achtjähriger, der Blut spuckend, sein Leben erbrach und darüber dieser Mann, der sich über den Tod eines Kindes amüsierte.
      „Er ist ein Monster. Einer der abscheulichsten Art. Er schreckt vor nichts zurück. Du hast es selbst erlebt. Was auch immer dieses Schwein will, es ist bestimmt nicht das Wohl der Koralleninseln.“
      Bei den letzten Sätzen hatte Bruno aufgemerkt. Sie hatten etwas gemeinsam. Etwas das sie zusammenschweißte. Etwas das sie verband. Es war der Hass auf einen Mann. Der Hass auf den Mann, der ihre Leben zerstört hatte. Der ihnen alles genommen hatte. Ein Mann, nein, eine Kreatur, so grausam, dass Worte oder Taten es nicht beschreiben konnten.
      Flint blickte wieder Richtung Bett und sah, dass Bruno Augen nicht mehr auf die Decke, sondern auf ihn gerichtet waren. Hass brannte wie Feuer hinter seinen Pupillen. Seine Lebensgeister waren wieder erwacht. Er sprach. Sehr leise, sehr krächzend, aber er sprach und Flint verstand jedes in Verachtung getränktes Wort: „Ich will ihn vernichten!“, langsam sprach er weiter, schien jedes Wort des Schwures zu genießen: „Ich will ihn schreien sehen! Ich will hören wie er um den Tod bettelt! Und dann, wenn ihn aller Lebenswille verlassen hat, dann will ich die Welt von dieser widerlichen Existenz befreien!“
      Flint sah ihn an und ein müdes Lächeln stahl sich auf sein Gesicht: „Ich auch!“
      Auf Quadhar
      Die Sonne ging schon hinter den Bergen unter, als unsere drei Freunde sich auf den Rückweg machten. Maggie tat alles weh Sammie hatte zwar nicht hart zugeschlagen, aber oft. Billies Füße sprachen den dringenden Wunsch aus, das nächste Mal einen Stuhl mitzunehmen. Sammie fühlte sich gut. Er hatte schon ganz vergessen was für ein belebendes Gefühl es war ein Schwert in der Hand zu halten. Nichts war so schön wie ein guter Kampf, auch wenn er diesen heute nicht bekommen hatte. Ein schlechter Kampf war immer noch besser, als dieses ewige Gerede.
      Gegen Ende hatte Maggie erste Fortschritte gemacht und begonnen mehr auf ihre Verteidigung zu achten. Ihre Angriffstechnik war perfekt, doch unstrukturiert. Es stand zu befürchten, dass ein Krieger wie Pluton sie schnell auskontern würde.
      Als sie kaum noch etwas hatten sehen können, wurde der Beschluss gefasst Coral zu besuchen und mussten sie zum einen feststellen, dass Coral tief und fest schlief und dass sie zum anderen erneut nicht die Einzigen Besucher waren. Monkey D. Magi und Leonidas standen an Plutons Bett. Alle Beide hatten so ernste Mienen aufgesetzt, dass Sammie kurz dachte und auch ein klein wenig hoffte, Pluton wäre in seinem Bett gestorben. In Leos Fall ein furchteinflößender Anblick, während Magi nur so aussah, als ob sein Lieblingsteeservice kaputtgegangen wäre.
      Als Billie das Zimmer betrat, sah Magi auf: „Ah, meine lieben Freunde! Ihr kommt gerade recht. Wir haben euch etwas Wichtiges mitzuteilen.“
      Seine Stimme war nicht so fröhlich wie sonst, doch sie hatte nichts von ihrem melodischen Unterton eingebüßt, trotzdem war klar ersichtlich, dass die Sache ernst war. Billie verschränkte die Arme und wartete auf weitere Erklärungen, doch es war Leo der sprach.
      „Magi und ich werden Quadhar noch heute Nacht verlassen!“

      Im Marinehauptquartier, Büro des Großadmirals

      Admiral Kalai, Admiral Katarina und Admiral Figul saßen alle wortlos auf ihren Stühlen. Unter allen anderen Umständen hätte Großadmiral Silver sich lieber in einen Raum voll tobender Paviane gesperrt, als diese drei Individuen in einen Raum zu bringen, doch es ging nicht anders. Eine Katastrophe bahnte sich an und er brauchte alle drei Admiräle hier, um eine einheitliche Strategie auszuarbeiten. Wenn die Marine jetzt nicht so gut wie möglich eine Einheit bildete, dann konnten sie die Welt gleich der Anarchie übergeben. Angestrengt versuchte er nicht in Kalais tiefschwarze Augenhöhlen zu blicken und bemühte sich seinen Herzschlag zu verlangsamen. Er wusste genau, dass Figul diesen hören konnte und das machte ihn aus irgendeinem Grund nervös.
      „Meine Herren“, begann er und warf Katarina einen entschuldigenden Blick zu, doch diese war es schon gewohnt bei solchen Ansprachen ausgelassen zu werden: „Eine Katastrophe bahnt sich an, wenn sie nicht gar schon eingetreten ist.“
      Silver holte gerade Luft, als Admiral Figul sprach: „Sie sind sehr aufgeregt, Großadmiral.“
      Wie immer, wenn er Figuls Stimme hörte, lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Diese gleichgültige, tonlose, aalglatte Stimme. Es war als hätte man etwas Glitschiges in der Hand gehabt und obwohl man es bereits abgewischt hatte, blieb das Gefühl etwas auf der Haut zu haben. Figul sprach weiter: „Die Götter haben ihnen eine Schwere Verantwortung übertragen und jetzt ist etwas geschehen, etwas das weit außerhalb ihrer Macht steht…“
      Silver schnitt ihm das Wort ab, er wollte sich das nicht anhören: „Eben nicht! Und aus diesem Grund habe ich sie herbestellt. Die Snake-Piraten ziehen gegen das Hauptquartier der bunten Piratenbande.“
      Was so schnell ausgesprochen war, stellte in Wahrheit die vermutliche größte Bedrohung für die Weltregierung seit über hundert Jahren dar. Keiner seiner Untergebenen schien etwas dazu sagen zu wollen, also sprach er es selbst aus.
      „Snake beginnt einen Krieg. Einen Krieg zwischen Piraten und der Sieger dieses Krieges wird eine Streitmacht aus den meisten Piraten aller Blues und der Grandline formen können. Eine solche Streitmacht können wir nicht besiegen.“
      Immer noch keine Reaktion. Bei Kalai konnte man sich nie sicher sein, ob er nicht in den letzten Minuten gestorben war, auch wenn einem diese Freude stets verwehrt blieb. Figuls Gesicht konnte längst keine Emotionen mehr darstellen und Katarina sah ihn so böse an, dass er sich ernsthaft fragte, ob er sie persönlich beleidigt hatte. Bei diesem Anblick verließ ihn fast der Mut, doch er riss sich zusammen: „Meine Herren! Und meine Dame! Wir können nicht zulassen, dass dieser Krieg einen Sieger hervorbringt und wenn doch, dann müssen wir dieser Sieger sein! Admiral Kalai!“
      Und er starrte ihn direkt an! Starrte tief in diese Augenhöhlen und hoffte nichts in ihnen zu entdecken.
      „Ich weiß, sie sind mit der Eroberung der Koralleninseln betraut, doch diese Notsituation hat Vorrang. Sie sind der stärkste Kämpfer, den wir aufbringen können und ich brauche sie auf diesem Schlachtfeld. Sorgen sie dafür, dass es zu keinem Kampf kommt und wenn doch, dann halten sie dieses Piratenpack so lange hin, wie sie können. Ich werde dann mit der Hauptstreitmacht dazu stoßen. Irgendwelche Einwände?“
      Keiner der Anwesenden sprach ein Wort. Genauso gut hätte er einem Haufen Steine Anweisungen geben können. Dann erhob sich Admiral Figul: „Ich werde den heiligen die Situation und ihre Entscheidung erläutern. Mögen die Herren ihnen gnädig seien.“
      Und mit diesen Worten verließ er den Raum. Katarina folgte ihm, jedoch nicht ohne Silver ermutigend zuzunicken. Er deutete es so, dass sie seine Entscheidung gut hieß, das beruhigte ihn ungemein. Schließlich kamen zwei Rekruten herein und schoben Kalais Rollstuhl aus dem Zimmer. Silver war froh als er ihn nicht mehr sehen musste.
      Mit einem tiefen Seufzen sank in seinem Lehnstuhl nieder. Magi und Snake. Seit Jahren verhielten sie sich still, was an sich schon ein Wunder war. Natürlich blieben sie Piraten und gerade Snakes Gefolgsmänner waren für viel Leid überall auf der Welt verantwortlich, doch die Köpfe der Imperien hatten schon seit Jahren keinen Finger mehr gerührt.
      Als Großadmiral kannte er die beiden Individuen sehr gut, wenn auch hauptsächlich aus Berichten. Snake war er einmal persönlich begegnet. Hatte ihn vor vielleicht zehn Jahren einmal aus der Ferne dabei beobachtet, wie er einem Vizeadmiral den Kopf abgerissen oder vielmehr abgebissen hatte. Den Dokumenten zufolge konnte er sich in eine Schlange verwandeln. Oder hundert. Augenzeugenberichte gingen auseinander. Im Endeffekt war seine physische Kraft beängstigend. In Verbindung mit nicht vorhandenem Gewissen und einem dicken Batzen Aggressivität hatte man einen Berserker, der seinesgleichen suchte.
      Magi war anders. Während man Snake mit viel gutem Willen so etwas wie mangelhafte Kontrolle über seine Wut attestieren konnte, war Magi einfach verrückt. Die Berichte beschrieben ihn als fröhlichen, sympathischen, wenn auch arroganten Exzentriker, doch das war nur die eine Hälfte der Medaille. Berühmtheit erlangte er durch den Steelport Town Zwischenfall. Vor Jahren hatte er das Dokument zum ersten Mal gelesen. Es war eine Farce. Eine Verschleierung des totalen Versagens der Behörden im Angesicht eines entfesselten Piraten, den man monatelang ignoriert hatte. Es war damals gelungen ein Crewmitglied des gerade mal 15-Jährigen Magi zu fangen und zu exekutieren. Daraufhin hatte er ihm Alleingang gegen ein Marinebataillon besagte Stadt zerstört. Die Bilanz des Tages war verheerend. 1000 tote Marinesoldaten, 20.000 tote Zivilisten und ein Sachschaden von geschätzten 20 Milliarden Berry. Steelport Town wurde nie wieder aufgebaut.
      Beide waren sie die Anführer zweier Piratenbanden, welche die gesamte Welt der Piraten quasi unter sich aufgeteilt hatten. Es gab kaum ein Schiff, welches nicht unter ihrer Flagge segelte. Es war nur möglich sie unter Kontrolle zu halten, da sie einander verabscheuten. Bewegte sich der Eine, wäre der Andere nur zu erfreut ihm in die Parade zu fahren. Es war eine Pattsituation, doch Snake, dieser unbesonnene Idiot, hatte offenbar beschlossen einen Krieg vom Zaun zu brechen.
      Silver sah auf die Uhr. Es war bereits ein Uhr nachts. Morgen würde er Kalai bewaffnen und einer Gruppe empörter Vizeadmiräle erklären müssen, warum er gerade dem mehrmaligen Mitarbeiter des Monats gewählt hatte. Bei dem Gedanken wurde ihm ganz anders. Den Kopf voll von Dämonen, Schlangen und Anzugträgern zog er sich in seine privaten Gemächer zurück.


      Kapitel 33 - Die Wolke(n) des Krieges


      In der neuen Welt

      Die Nacht war sternenklar. Das Mondlicht spiegelte sich im klaren Wasser, kein Geräusch war zu hören. Es herrschte kaum Wind, bis auf eine sanfte Brise, welche die drei gewaltigen Kriegsschiffe, die hier auf einer Sandbank vor Anker lagen, sacht hin und her schaukelte.
      Die Schlachtkreuzer waren aus pechschwarzem Ebenholz gefertigt und stellenweise mit einem silbern glänzenden Metall verkleidet. Die Masten ragten so weit in die Höhe, dass man glauben könnte, sie wollten den Nachthimmel erstechen.
      Auf dem größten der drei Schiffe stand ein Thron. Auch dieser war aus demselben dunklen Holz gefertigt. Silberne Ornamente in der Form von Schlangen, welche sich den Stuhl hinaufwanden, verzierten ihn.
      Der Mann, der auf dem Thron saß, wirkte, als säße er zu Unrecht dort, so viel zu groß war das Prunkstück. Die Person war sehr schmächtig, fast kränklich. Der abgenutzte Stoff ihres weißen Hemdes saß lose auf den dünnen Armen und hing schlaff und ausgebeult die Brust herab. Die braune Hose war zu kurz und offenbarte schmale Knöchel. Die knochigen Füße steckten in ausgelatschten braunen Sandalen.
      Bei näherer Betrachtung fiel auf, dass die bleichen Hände, welche auf den Lehnen des Stuhls lagen, genau wie die Füße von feinen, ebenfalls weißen Schuppen überzogen waren. Nägel suchte man an Händen und Füßen vergebens.
      Auch das kalkweiße Gesicht, umringt von einem Vorhang aus glatten, schwarzen Haar, welches fast bis zur Hüfte reichte, war von Schuppen überzogen. Der Mann besaß keine Lippen, die Nase saß platt und länglich zwischen den hervorstehenden Wangenknochen, die Augen hatte er geschlossen, langsam und regelmäßig stieg sein Atem als Nebelwolke in die kühle Nachtluft. Er schien zu schlafen.
      Während sich sein Brustkorb langsam hob und senkte, näherte sich vollkommen lautlos ein weiterer Mann von hinten. Er trug einen dicken, braunen Fellmantel, es war eisig kalt in dieser Region der neuen Welt. Die einzige Wärme konnte man in den Vulkanen auf Magis Insel finden. Diese waren aber ein paar Seemeilen entfernt. Auf seinen Rücken hatte er einen gewaltigen Hammer geschnallt, in den diverse Opale und andere Schmucksteine eingelassen waren. Kaum hatte er den Thron umrundet, öffnete sein Kapitän eines seiner gelben Augen und starrte ihn kalt und durchdringend an.
      Karfunkel öffnete den Mund, um das Ganze schnell hinter sich zu bringen. Er wollte zurück zu seinen Kameraden im Inneren des Schiffes, wo man an warmen Öfen kühlen Wein trinken und sich die Mädchen aus einem Dorf, welches zufällig auf dem Weg gelegen hatte, ansehen und bei Bedarf auch anfassen konnte. Er war heilfroh, dass Snake sie nicht alle dazu zwang, hier draußen bei ihm zu stehen. Also fasste er sich kurz.
      „Wir haben eben einen Anruf erhalten. Kalai hat Marineford mit einer gewaltigen Streitmacht verlassen. Unsere Informanten können nichts Verlässliches sagen, aber es handelt sich um mindestens 10 Schiffe.“
      Snake schloss sein Auge wieder. Ohne ein Erwiderung abzuwarten, da er genau wusste, dass keine kommen würde, ging Karfunkel wieder unter Deck. Er hatte sich da eine kleine Brünette ausgeguckt und wollte nicht, dass ihm jemand zuvor kam.
      Kaum war sein erster Maat verschwunden, schob sich die lange, dünne Zunge des Kapitäns mit einem leisen Zischen aus seinem Mund und tastete in der Luft, als ob sie den fauligen Geschmack des Marineadmirals bereits wahrnehmen könnte. Dann zog sie sich wieder zurück und ein zufriedenes Lächeln, offenbarte spitze Fangzähne.

      Auf Quadhar

      Es hatte begonnen zu regnen. Die kurze Häuserkette lag trostlos im Tal, nur hier und da war ein Fenster erleuchtet. Aus der dichten, schwarzen Wolkendecke prasselte unermüdlich eimerweise Wasser auf die Häupter der Anwesenden. Magi hatte den Sturm beschworen, da er angeblich dem Transport half. Sammie wusste nicht ganz wie das von Statten ging, war sich aber sicher, dass es dazu nicht vonnöten war, dass er hier im Regen stand und nass wurde. Sein dunkles Haar klebte klatschnass auf seinem Kopf. Er hasste dieses Gefühl. Mittlerweile war er komplett durchweicht. Auch Billie ging es nicht besser. Maggie hatte er gnädigerweise gestattet, drinnen auf sie zu warten. Ein Privileg welches Sammie auch gerne für sich beansprucht hätte, aber das ließ sich jetzt nicht mehr ändern, er war nass und konnte jetzt genauso gut abwarten was passierte.
      Magi und Leo verabschiedeten sich gerade von Pluton. Dieser konnte schon wieder ohne Probleme gehen und wurde gerade von seinem Vater umarmt. Es hatte heftige Proteste seinerseits gegeben, da er unbedingt helfen wollte die Snake-Piraten zu bekämpfen, doch Leo hatte es nicht erlaubt. Und so rang der Hüne noch die letzten, schwachen Proteste nieder. Magi sprach mit dem Mann der sie vor ein paar Tagen unten in den Höhlen der Insel empfangen hatte.
      Dieser war anscheinend ein hochrangiges Mitglied seiner Bande, zumindest schloss Sammie dies aus der Art und Weise wie sie sich unterhielten. Sie kamen jetzt beide zu ihnen herüber. Als Magi sprach, stelle Sammie überrascht, dass vom fröhlichen Magi nichts mehr übrig war. Seine Stimme hatte sich verhärtet, auch wirkte er abweisend.
      „Darf ich euch Sev Mard vorstellen? Es hat, solange Leo und ich nicht hier sind, das Kommando auf Quadhar. Wenn ihr irgendwelche Probleme habt, wendet euch an ihn. Er wird euch mit allem versorgen, was ihr benötigt, sobald ihr die Insel wieder verlasst.“
      Sammie zwang sich zu einem Lächeln, innerlich dachte er nicht anders über diese Person als Billie, dem man seine Meinung auch gut ansehen konnte.
      Mard lächelte nicht, sondern sah sie nur berechnend an, doch bevor die Situation unangenehm werden konnte, schritt Magi weiter zu Leo und ergriff dessen Schulter: „Meine Freunde, wir werden euch jetzt verlassen.“
      Es klang gehetzt, man merkte, dass er schnell weg wollte: „Ich wünsche uns allen viel Glück.“
      Kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen, löste er sich in Luft auf. Für eine Sekunde stand Leo noch da und sah sie alle traurig an, dann gab es einen lauten Knall und es riss ihn in die Luft, hinein in die Wolkendecke, wo sie ihn nicht mehr sehen konnten.
      Kaum war er verschwunden, wandte Pluton sich um. Seine harten Gesichtszüge lagen im Schatten, es verlieh ihm etwas Unheimliches.
      „Ich erwarte euch morgen Mittag an der Arena“, und noch ehe Billie oder Sammie etwas hätten erwidern können, war er an ihnen vorbei Richtung Ortsausgang geschritten, wo die Nacht ihn bald verschluckte.
      Sie sahen ihm noch kurz nach, dann fiel ihnen auf, dass sie ganz alleine hier draußen standen. Sev war ebenfalls verschwunden.
      „Komm“, zuckte Billie mit den Schultern: „Wir sehen nach wie es Coral geht.“
      Coral ging es gut. Er war putzmunter und unterhielt sich mit Maggie über den anstehenden Kampf. Als die beiden Männer eintraten, verstummten beide.
      Coral sah Billie schuldbewusst an. Seit seiner Niederlage hatten sie noch kein Wort miteinander gewechselt. Dafür hatte schlicht die Zeit gefehlt. Er erwartete eine gehörige Standpauke, wie es bei Billie üblich war, wenn Coral ihn enttäuschte, doch dieser hatte ganz andere Dinge im Kopf. Er griff sich einen Stuhl und fing ohne Umschweife an: „Wir sind jetzt seit drei Tagen hier und unseren Ziel noch keinen Schritt näher gekommen. Wir benötigen eine Crew, um nach Sabaody segeln zu können, dafür müssen wir endlich an einem dieser Turniere teilnehmen. Morgen findet eines statt. Im Prinzip kämpfen dort Einheimische, aber auch Piraten und andere Aussätzige, wie wir, gegeneinander und das unter den Gesetzen der Quadheri. Ich will eine Gruppe von Quadheri, ich traue keinem dieser Gesetzlosen.“
      Kurz hielt er inne und sah in die Runde. Coral schien tatsächlich interessiert an dem was er da erzählt, Sammie und Maggie schienen sich jedoch schon denken zu können, wo das hinführte: „Priorität hat momentan Coral wieder von dieser Insel zu kriegen. Dafür musst du“, und er sah Maggie direkt an: „Den Kampf morgen gewinnen. Wenn nicht, dann werde ich antreten“, er seufzte tief und sein Blick wanderte weiter zu Sammie: „Ich will, dass du morgen so viele von diesen Quadheri besiegst wie nur möglich. Nimm nicht die Stärksten, geh kein Risiko ein. Alles was wir brauchen sind vielleicht zehn Mann, die mit uns ein größeres Schiff bemannen.“
      Kurze Zeit später verließen sie das Krankenzimmer, dieses Mal mit Coral an ihrer Seite. Sammie hielt dies für den richtigen Moment eine Frage zu stellen, die ihn schon seit Längerem beschäftigte: „Du Billie?“, der Angesprochene wandte sich ihm zu: „Ja?“
      „Was für eine Teufelsfrucht benutzt Coral eigentlich? Wie hat er es geschafft Pluton abstürzen zu lassen?“
      „Ah, das… Ich glaube sie heißt Atsu Atsu no Mi oder so ähnlich. Er kann Dinge, die er berührt verdichten oder verdünnen. Er wird Pluton einfach die Luft unter den Flügeln weggenommen haben. Leider ist das Ganze wirkungslos gegenüber Menschen die Haki beherrschen und auch sonst mit großer Anstrengung verbunden. Pluton muss Rüstungshaki besitzen, sonst hätte Coral ihn vernichtet. Damit hatte ich zugegeben nicht gerechnet, in dem Alter ist das eine erstaunliche Leistung.“
      „Ah, ok“, entgegnete Sammie knapp: „Gut das wir darüber gesprochen haben.“

      Im Versammlungssaal der Marine

      Der gesamte Hohe Rat der Marine war anwesend. Nur Kalai und merkwürdigerweise Figul fehlten. Silver war das ganz recht. Die teils verständnislosen, teils wütenden Gesichter seiner Vizeadmiräle verrieten ihm, dass es so schon schwer genug werden würde, die Meisten von seiner Entscheidung zu überzeugen, auch ohne dass dieser Figul ihm ständig dazwischen redete.
      Er räusperte sich, dann begann er: „Mitglieder des Hohen Rates, ich habe euch hier einberufen, um“, weiter kam er nicht: „Was soll das, Silver!? Haben sie den Verstand verloren!?“
      Es war Michaelsen. Die Zornesröte war ihm ins Gesicht gestiegen.
      „Bitte, hören sie mir zu“, setzte Silver erneut an, doch Michaelsen unterbrach ihn wieder: „Sie haben Kalai mit einem Zehntel unserer Hauptstreitmacht losgeschickt! Ohne Rücksprache mit dem Rat. Sie haben sich allein auf Katarinas Urteil und diese Marionette der Weltregierung verlassen!“
      „Ich bitte sie erneut mich zuerst anzuhören, bevor sie voreilige Schlüsse ziehen“, Silver sprach sehr ruhig, doch Michaelsen hielt es kaum noch auf seinem Stuhl: „Voreilige Schlüsse? Das ist doch ein Witz! Wie können sie sich auf Admiral Kalai verlassen? Das ist Wahnsinn!“
      „VIZE-Admiral Michaelsen!“, Silver legte außerordentliche Betonung auf das Wort Vize: „Seien sie still und hören sie zu! Das ist ein Befehl!“
      Michaelsen schien gar nicht daran zu denken, stattdessen sprang er auf: „Ich werde mir sowas von ihnen nicht bieten lassen! Ich dachte sie wären ein Mann von Ehre, aber ich bekommen doch ernsthafte Zweifel! Diese Kreatur hat Vizeadmiral Filip ermordet und sie machen gemeinsame Sache mit ihm!?“
      Er wollte noch weitersprechen, doch Silver hatte genug: „Stellen sie meine Autorität in Frage?“
      Der Großadmiral stemmte sich hoch. Seine Fäuste hatte er auf die Tischplatte gestemmt: „Ich halte große Stücke auf sie, Michaelsen, doch ich werde nicht dulden, dass sie sich mir widersetzen!“
      Der Vizeadmiral war verstummt, seine Miene mäanderte zwischen respektvollem Widerwillen und offener Verachtung. Silver ließ sich zurück in seinen Sessel fallen. Dort wo eben noch seine Hände gewesen waren, befanden sich zwei kohlschwarze Brandflecken. Michaelsen sah aus, als ob er noch eine Menge zu sagen hätte, setzte sich jedoch zitternd vor Wut wieder.
      „Danke“, Silver sah in die Runde. Katarina hatte während der ganzen Auseinandersetzung kein Wort gesagt. Die Männer um sie herum hatten gemurmelt und hin und wieder ihre Zustimmung oder ihr Missfallen kundgetan. Jetzt sah der Großadmiral jedoch wie sie ihre Hand von ihrem Schwerknauf wegzog.
      „Ich sehe, dass viele von ihnen mit Michaelsen einer Meinung sind. Das ist ihr gutes Recht, doch hören sie mir zu. Kalai genießt, gerade in den unteren Offiziersrängen großes Ansehen, manchen denken die Marine bräuchte eine harte Hand. Ihn komplett auszuschließen, wäre ein großer Fehler, da wir ihn nicht ohne weiteres kontrollieren können. Auch ist er unser stärkster Kämpfer. Wenn jemand Magi oder Snake im Zweikampf besiegen kann, dann er. Oder wollen sie das Admiral Katarina und ich unser Glück versuchen?“
      Die Reaktion fiel aus wie erwartet. Zwar sahen einige, allen voran Michaelsen, immer noch skeptisch drein, aber viele hatte bereits nachdenklichere Mienen aufgesetzt. Das Dilemma war offensichtlich.
      „Wir können nicht zulassen, dass ein Pirat Kommandeur der größten Armee dieser Welt wird, das wäre eine Katastrophe für die Bevölkerung. Ebenso wenig können wir Kalai vertrauen, aber für den Moment sind wir ihn wenigstens los.“
      Silver sah noch in die Runde. Versuchte jeden seiner Untergebenen mindestens einmal anzusehen. Auf Michaelsen und Katarina verweilte sein Blick länger als auf allen anderen. Dies waren die Beiden, die er unbedingt auf seiner Seite brauchte.
      Der Vizeadmiral weigerte sich beharrlich ihm in die Augen zu sehen, doch Silver war sich sicher, dass er ihn zum Nachdenken gebracht hatte. Katarina sah wie immer gefühlskalt und emotionslos aus. In ihrem Gesicht zu lesen, war wie auf Sand zu segeln. Man kam irgendwie nicht richtig voran, doch Silver deutete es als gutes Zeichen. Was blieb ihm anderes übrig?
      Als seine Augen eine komplette Runde gedreht hatten, sprach er aus was alle hofften: „Vielleicht, mit ein bisschen Glück, haben sich all unsere Probleme in zwei Tagen gegenseitig umgebracht und wenn nicht, dann sollten wir zumindest um Einiges schlauer sein, als vorher.“

      Irgendwo

      Der Dunst war so dicht, dass man kaum einen Meter weit sehen konnte. Es war dicker, perlweißer Qualm, so schwer, dass man ihn auf der Haut spüren konnte. Durch die weißen Wände konnte man die dunklen Umrisse von exotischen, fremdartigen Gewächsen aller Art erkennen.
      Zwischen den Pflanzen saß ein Mann im Schneidersitz. Auf seinem Kopf trug er einen dicken Turban in allen Farben des Regenbogens unter dem zottige, schwarze Rastalocken, wie Wurzeln hervorsprossen. Unter den dicken, schwarzen Gläsern der runden Sonnenbrille blickten blutunterlaufene Augen aus dem haselnussbraunen Gesicht heraus ins Leere.
      „Aaaaaaaah….“, seufzte der Mann in den durch und durch regenbogenfarbenen Klamotten, öffnete, schwarze Zähne und die eine oder andere Lücke entblößend, den Mund und blies eine weitere große Rauchwolke zu den anderen.
      Erneut führte er die Pfeife zum Mund und nahm einen tiefen Zug. Wie nebenbei stieg ihm der Dampf träge aus den Ohren.
      Tatsächlich befand sich der Mann nicht in einem Raum, sondern im Freien. Sein Schiff, die „Purple Haze“, war dafür berühmt immer in einen dichten Schleier aus Nebel gehüllt zu sein, immerhin ritt ihr Kapitän dieses High jetzt schon seit 30 Jahren. Ein unangefochtener Rekord.
      Ein paar Meter weiter standen zwei seiner Männer und schnitten Blumen. Auch sie wirkten, gelinde gesagt, benebelt. Ihre Bewegung waren langsam und träge, die Gesichter tiefenentspannt. Gerade trat ein Dritter zu ihnen: „Eyyyy, Leuteee!“, kicherte er sie fröhlich an.
      „Jo, Bro! Was geeeht?“, erwiderte der eine gelassen.
      „Ich muss eeeuch was saaagen“, kam es sehr langsam zurück.
      „Was deeenn, Bro?“
      „Es geht um den Caaaptain! Ich muss ihm was seeeeehr Wichtiges saagen!“
      Die beiden Gärtner wirkten jetzt sehr interessiert. Ihre Münder verzogen sich von einem entspannten, zu einem aufgeregten Grinsen.
      „Na loos, spuck’s aus, Bro“, meinte der eine neugierig.
      „Momeeeent. Hetz mich nich‘….“, er schien sehr heftig nachzudenken, dann: „Ach, verdaaamt, ich hab’s vergessen!“, er zuckte mit den Schultern: „Na egal, so wichtig wird’s schon nicht sein.“
      Und er verschwand schlurfend wieder im Nebel.
      Der Captain schwebte immer noch auf Wolke Sieben. Er sah seinen Körper von oben und spürte die Präsenz vieler Menschen in seinem Umkreis. Menschen die nicht zu seiner Crew gehörten. Er flog hoch und höher, so hoch, dass er schon dachte er würde die Sonne berühren können, dann verließ er den Nebel und sah eine Insel. Er kannte diese Berge, das war Quadhar.
      Wieder stieß er einen langen Rauchschwall aus. Schwerer als die Luft die ihn umgab, sank er zu Boden, zusammen mit einem Gedanken: „Seltsam… es muss doch einen Grund geben warum wir hier sind.“


      Kapitel 34 - Der Krieg beginnt

      Auf Ractinia

      Von der einstigen Pracht Ractinias war nicht mehr viel übrig. Der Palast, ironischer und wahrscheinlich absichtlicher weise, war von allen Anschlägen unberührt geblieben, während die umliegenden Häuser in Trümmern lagen. Das Schloss in all seiner Schönheit erhob sich verächtlich aus dem Trümmerfeld, welches es umgab.
      Es war traurig, wie weit es mit den Koralleninseln gekommen war. Antiparia war im Dauerkrieg, obwohl es keinen Gegner gab. Ractinia war zerstört, Alcyonia in die Hände von Terroristen gefallen. Cnidaria war ohnehin ein hoffnungsloser Fall. Zerfressen von Armut und der Korruptheit der Autoritäten. Sogar auf Stolonia gab es immer wieder Anschläge. Nirgendwo war man mehr sicher.
      Die Straßen waren verlassen, kaum noch identifizierbar, wenn man ehrlich war. Ruine reihte sich an Ruine und was nicht dem Erdboden gleichgemacht worden war, war von Trümmern übersät. Dort wo ehemals das Bahnhofsgebäude erhoben hatte, warteten vier Personen.
      Die Stimmung war angespannt. Siehu, der König und ein paar Palastwachen standen an den Schienen, wo Kankaku in wenigen Minuten mit dem Zug eintreffen sollte. Siehu blickte seine wenigen Begleiter immer wieder skeptisch an. Am liebsten wäre er allein gekommen. Vier Leute die so unauffällig zivil gekleidet waren, dass es schon wieder auffällig wurde und an einem Bahnhof standen an dem aus mittlerweile bestimmt ein paar Dutzend Gründen, welche alle für sich genommen den Ausnahmezustand rechtfertigen würden, kein einziger Zug mehr fuhr, waren einfach ein ungewöhnlicher Anblick.
      Die wenigen Passanten die vorübergingen, hasteten jedoch an ihnen vorbei, ohne groß Notiz von der merkwürdigen Versammlung zu nehmen. Die zwei Wachen hatten die Hände permanent an ihren Waffen, die sie unter den schwarzen Mänteln verbargen. Als ob sie Kankaku auch nur für eine Sekunde aufhalten könnten. Sie blickten so unauffällig wie möglich, aufmerksam in alle Richtungen und hielten nach verdächtigen Personen Ausschau. Vermutlich hätten sie einen Attentäter jedoch nur erkannt, wenn er ein großes Schild, mit der Aufschrift „Attentäter“, schwingend, laut brüllend auf sie zu gerannt wäre.
      Der König war von der Idee in Zivil zu gehen überhaupt nicht angetan gewesen. Es war schon ein großes Stück Arbeit gewesen, ihm Kankakus baldiges Erscheinen als einfachen Höflichkeitsbesuch zu verkaufen. Er schien die Gefahr in der sie sich befanden gar nicht zu erkennen. Und so stand er da und zupfte an seinem Mantel hin und her und murrte, weil dieser ihm zu klein, zu groß oder einfach nur unbequem war. Siehu verdrehte genervt die Augen und sah wieder geradeaus.
      Dort tauchte soeben den Zug auf. Der Sekretär seufzte erleichtert, straffte die Schultern und trat näher an die Gleise. Eine Minute später waren die Lok und der eine Wagon den sie zog, im Bahnhof zum Stehen gekommen. Die Tür öffnete sich und Kankaku trat, begleitet von vier Soldaten, aus ihr heraus.
      Entweder hatte Siehu vergessen wie grimmig dieser Mann gucken konnte oder er hatte ihn einfach noch nie so gesehen, wie er ihn jetzt sah. Gerade öffnete er den Mund, um den ungebetenen Gast zu begrüßen, da schob sich sein König an ihm vorbei.
      „Mein lieber Kankaku! Wir haben uns so lange nicht gesehen. Was verschafft mir die Ehre dieses Besuchs?“
      Der Admiral war ehrlich überrascht. Erst schien er den König gar nicht zu erkennen, dann klärte sich seine Miene, nur um sich gleich darauf deutlich zu verdunkeln. Siehu griff schnell ein, bevor die Situation aus dem Ruder lief.
      „Ach, stimmt! Mir war ganz und gar entfallen den König über den Grund ihres Besuches zu informieren!“, gespielt schlug er sich vor die Stirn und sah Kankaku unter der Hand eindringlich an, so dass nur der Admiral seinen stummen Blick sehen konnte. Dieser begriff sofort, Siehu hatte niemandem von Craigs Tod erzählt. Tatsächlich war, sobald er wieder einen klaren Kopf bekam, eine der ersten Handlungen des Sekretärs gewesen, alle Informationskanäle nach Antiparia zu versiegeln, die Kankaku nicht bereits verschlossen hatte. Es war schon Ironie des Schicksals, wie sie von Craigs Tod vor drei Tagen an Hand in Hand auf dasselbe Ziel hingearbeitet hatten.
      „Ah! Natürlich!“, Kankaku räusperte sich leicht verlegen und fuhr fort: „Ich bin hier, um… um zu sehen, ob die Dinge langsam besser werden. Immerhin habe ich eine Menge Soldaten hier positioniert, um die Lage zu sichern.“
      Eine dreiste, für den König jedoch ausreichende Lüge. Gerade erst war Alcyonia in die Hände der Terroristen gefallen und auch sonst brauchte man sich nur umzusehen. Ractinia war ein verbrannter Schrottplatz. Es war nicht besser, sondern schlimmer geworden.
      Was folgte waren überaus unangenehme, langweilige 45 Minuten. Nach einer Weile begann Siehu sein übliches Programm abzuspulen. Er stimmte zu, wenn der König Zustimmung verlangte, nickte, wenn er nicken musste, trank seinen Tee, aß seine Korallen und mit der Zeit schaffte er es, den König in seinem Thronsaal abzuladen.
      Für Kankaku, der die redselige Art des Königs nicht so gewöhnt war, wie dessen Obersekretär, hatte weit mehr damit zu kämpfen, dessen eindringliche Fragen widerspruchsfrei zu beantworten und vergaß über all dem Gerede noch Siehu böse anzustarren.
      Dann war es endlich vorbei. Die Tür des Thronsaals fiel klickend ins Schloss. Bevor der Admiral auch nur ein Wort sagen konnte, huschte Siehu die Treppe herunter, in sein Büro. Kankaku trat ein und Siehu schloss die Tür. Sie waren allein. Endlich.

      Auf Alcyonia

      Sie saßen zu dritt an einem kleinen Tisch und besprachen ihre Taktik. Von alleine hätte Flint sich nie zu sowas aufraffen können und Bart wäre wohl nie auf eine solche Idee gekommen, aber Brunos neugewonnener Tatendrang spornte sie alle an.
      Da saßen sie also, zu dritt in dem kleinen Raum, in dem außer Tisch, Stühlen und einer kleinen Küchenzeile für nichts Platz war und besprachen die Ziele ihrer kleinen Verschwörung.
      „Am Wichtigsten ist, dass wir Kontakt zur Außenwelt herstellen“, meinte Bruno gerade: „Wenn es stimmt was Ben sagt, dann hat er jeden Soldaten auf Alcyonia getötet, bis auf mich.“
      Flint nickte: „Nach allem was ich weiß, gibt es da draußen noch zwei Leute, die der Revolution gefährlich werden können und das sind der Admiral Kankaku und ein gewisser Siehu. Sagt dir der Name was?“
      „Nein… Wer auch immer er ist, ein Soldat kann er nicht sein. Vielleicht ist er ein Vertrauter des Königs oder Anführer der Palastwache?“, sinnierte Bruno. Bart stand nur daneben und guckte verwirrt, Flint wusste jedoch schon worauf Bruno eigentlich hinauswollte: „ Wir müssen also Kontakt zu Kankaku herstellen. Wenn er weiß, dass er auf Alcyonia noch Verbündete hat, dann kann er bestimmt einen Plant entwerfen.“
      Bruno stimmte ihm zu: „Hast du hier eine Teleschnecke oder sowas? Es gibt eine Nummer für militärische Notfälle.“
      „Im Prinzip ja, aber es gibt da ein Problem. Ben lässt jede Teleschnecke auf Alcyonia überwachen. Er hat es komplett isoliert, es gibt keinen Weg zur Außenwelt Kontakt aufzunehmen, ohne dass er es bemerkt.“
      Bruno versank in tiefes Grübeln, auch Flint dachte angestrengt nach, doch ihm fiel nichts ein, was ihnen helfen könnte. Dann nach einigen Minuten des Grübelns, begann Flint langsam zu sprechen: „Vielleicht gibt es da doch etwas…“
      Bruno sah auf, auch Bart blickte seinen Kumpel interessiert an: „Milino muss eine anhörsichere Teleschnecke besitzen. Oder zumindest eine die man nicht zurückverfolgen kann.“
      „Du scheinst dir da nicht sehr sicher?“, warf Bruno fragend ein. Woraufhin Flint versuchte zu erklären: „Naja, es ist so: Milino ist ein sehr vorsichtiger Mensch und Ben sollte auch viel daran gelegen sein, nicht erwischt zu werden. Als ich noch alleine hier auf Alcyonia war, hatte ich häufig Kontakt mit ihnen und ich glaube einfach nicht, dass sie ein solche Risiko eingehen würden.“
      Bruno hatte begriffen: „Das heißt wir müssen in Milinos private Gemächer?“
      Flint nickte. Endlich hatten sie ein klares Ziel vor Augen.

      In Siehus Büro

      Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, öffnete Siehu den Mund, um etwas zu sagen, doch Kankaku zog seine Waffe und richtete sie auf das Gesicht des Sekretärs.
      „Geben sie mir einen guten Grund sie nicht hier und jetzt zu erschießen!“
      Hass und Wut lagen in seiner Stimme und auch sonst wirkte der stämmige Admiral um so viel beeindruckender, als der schmächtige Beamte. Die Reaktion Siehus fiel jedoch nicht so aus wie erwartet.
      Der Sekretär stand einfach da und sah ihn entschlossen an. Dann sprach er: „Ja, das könnten sie. Aber bevor sie das tun will ich, dass sie kurz nachdenken. Was würde es ihnen nützen? Wie sollte ich ihnen noch gefährlich werden? Craig ist tot, ihre Truppen stehen hinter ihnen und ich bin nur ein einfacher Beamter.“
      Siehu hielt kurz inne, um das sacken zu lassen. Kankaku sah schon nicht mehr so böse aus, sondern schien nun nachzudenken. Vor ein paar Tagen wäre Siehu noch auf die Knie gefallen und hätte um sein Leben gebettelt, doch das war der alte Siehu. Der Mann an der Teleschnecke hatte den alten Siehu getötet. Der Sekretär war nicht zu retten, aber vielleicht, vielleicht konnte er die Inseln noch retten. Doch das ging nur, wenn Kankaku ihm half.
      Er fuhr nun fort und mit jedem Wort wurde seine Stimme eindringlicher: „Doch ich kann ihnen von Nutzen sein. Sie glauben sie können die Inseln alleine regieren? Seien sie nicht albern! Ich gebe ihnen drei Tage und das Volk springt ihnen an die Kehle. Die Unzufriedenheit ist der Nährboden der Terroristen. Nehmen sie ihnen die Grundlage! Es mag sein, dass Ractinia und Alcyonia verloren sind, aber auf den anderen Inseln geht alles seinen gewohnten Gang. Sie wollen die Verwaltung alleine übernehmen? Kein Problem! Gerade in so schweren Zeiten wie diesen, sollte ein neuer Sekretär sich innerhalb kürzester Zeit einfinden…“
      Siehu wollte weitersprechen, doch Kankaku hob die Hand: „Halten sie endlich die Klappe!“
      Die Waffe wanderte zurück ins Holster, die Arme verschränkten sich: „Ich kann sie nicht leiden, ich verabscheue sie sogar. Ich halte sie für einen schleimigen Wurm, der sich all die Jahre hinter dem Rücken des Königs versteckt hat und nichts würde mir mehr Vergnügen bereiten, als ihr erbärmliches Leben hier und jetzt zu beenden!“
      Siehu sah ihn ungerührt an. Die Beleidigungen perlten ab an der blanken Fassade, die sein Bewusstsein jetzt darstellte.
      „Aber, sie haben recht. Also machen sie sich nützlich!“
      Kankaku machte auf dem Absatz kehrt und schlug die Tür hinter sich zu. Siehu schnaubte und setzte sich an seinen Schreibtisch.

      Nachts auf der „Purple Haze“

      Sie nannten ihn den „Piper“. Es sollte wohl eine Anspielung auf seine Angewohnheit sein, ständig an seiner Wasserpfeife zu hängen. Dabei gab es so viel mehr an ihm. Zum Beispiel war er begeistert von Joints aller Art, Zigarren und er hatte auch schon Kautabak versucht. Generell alles was man zusammenrollen und anzünden konnte…
      Während also sein Körper auf dem Schiff saß und über solch belanglose Dinge sinnierte, flog er über die Insel und suchte nach etwas. Einem Anhaltspunkt, einem Grund aus dem er hier sein könnte. Er sah viele Zelte, Wälder voller Tiere und schließlich entdeckte er ein Dorf.
      Es war sehr klein, nur wenige Häuser, kaum Menschen. Die Meisten davon hatten sich in einer Art Gasthaus versammelt, tranken, johlten und schlugen sich. Solche stumpfe Geschöpfe konnte er nicht gebrauchen. Schließlich fand er was er benötigte und machte es sich bequem. Er brauchte Informationen, denn warum auch immer er hier war, es war wichtig.

      Am Morgen auf Quadhar

      Maggie zitterte. Gestern Abend war sie noch komplett ruhig gewesen, doch heute Morgen war sie mit pochendem Herzen aufgewacht. Nach vollzogenem Eimerritual und einem lautstarken Frühstück bei Magnus, welches sie alle endgültig aufweckte, machten sie sich für den Kampf bereit. Im Laufe des Morgens hatte sich ihre Nervosität immer weiter gesteigert und mittlerweile war es kaum noch auszuhalten. Sie nahm alles um sich herum nur noch wie durch einen Schleier war.
      Coral, der von Magnus Milch probierte, Billie, der seinen lachenden Freund durch die Bar jagte, Sammie, der grinste und lautstark seine dritte Portion verlangte, Magnus, der hinter seinem Tresen stand und etwas von der besten Truppe, die ihm seit Jahren begegnet sei, brüllte. All das erreichte sie kaum. Maggie brachte nichts herunter und schließlich verließen sie die Bar und machten sich auf den Weg.
      Billie redete jetzt hektisch auf sie ein, versuchte eine Strategie zu entwickeln, doch Maggie bekam kaum etwas mit. Langsam und apathisch ging sie sich Richtung See. Nach kurzer Wegstrecke lehnte sich Sammie unauffällig zu Billie: „Was zur Hölle hat sie denn?“
      Billie runzelte ebenfalls die Stirn: „Ich habe keine Ahnung, aber das gefällt mir nicht. Wenn sie krank ist, welche Auswirkungen wird das haben?“
      Gerade überlegten sie was sie tun könnten, da kam ihnen jemand entgegen. Es war der Mann aus der bunten Piratenbande, Sev Mard.
      „Was will der denn hier?“, schaltete sich Coral dazwischen.
      „Ich weiß es nicht, ich traue diesem Kerl nicht“, zischte Billie zurück-
      Sevs Gesicht, unter der schwarzen Kapuze seines bis zum Boden reichenden Mantels, sah wütend aus, aber entschlossen. Je näher er kam, desto mehr konnte man erkennen. Seine Augen scannten permanent die Umgebung, sein Atem ging rasch. Es war als würde er etwas verfolgen. Dann richteten sich seine Augen auf Maggie, die ihn gar nicht zu bemerken schien. Ihr Blick ging ins Leere, der Mund stand halb offen, die Bewegungen waren schlaff, auch schlurfte sich noch immer Richtung See, obwohl ihre Begleiter längst halb gemacht hatten.
      Dann, bevor irgendwer hätte reagieren können, ging Sev auf sie zu, legte ihr die Hand auf die Stirn und Maggie brach bewusstlos zusammen. Sammie und Billie zogen ihre Waffen.

      Auf der „Purple Haze"

      Piper schlug die Augen auf. Es hatte ihn wie ein Stahlrohr am Kopf erwischt. Er war wieder in seinem Körper und obwohl er sich etwas schwummerig fühlte, jubilierte er innerlich. Der Rauch um ihn herum geriert in Wallungen, schien sich mit ihm zu freuen. Er wusste warum er hier war! Es war ihm wieder eingefallen! Magi, der Krieg, Snake und sein Plan!
      Der dichte Rauch, der den Piper umgab, breitete sich nun über das gesamte Schiff aus, verdrängte den seichten Neben in dem lag. Wie weiße Tentakel, schoben sich Gasfetzen um die Körper seiner Crewmitglieder, welche jetzt alle ihre aktuellen Tätigkeiten unterbrachen und ihre Messer, Klingen, Pistolen und Gewehre zogen. Er musste seine Mannschaft mobilisieren. Quadhar würde brennen!

      Auf Gentleman-Island

      Man müsste lange suchen, um eine Insel zu finden, deren klimatische Verhältnisse so interessant waren, wie die von Gentleman-Island. Neben ihrer Größe, besaß das Eiland noch eine weitere Besonderheit in Form der vier Vulkane, welche sich jeweils im Norden, Süden, Westen und Osten der Insel befanden. Diese Vulkane sorgten dafür, dass Gentleman-Island, bei dem sich eigentlich um eine Winterinsel handeln müsste, stetig mit Wärme versorgt wurde.
      Das wirklich Besondere an diesen Vulkanen war aber, dass sie nie zu gleichen Zeit aktiv waren. Die vulkanische Aktivität schien zu wandern und so waren manche Teile der Insel wärmer als andere. Dies hatte zur Folge, dass man auf der bunten Insel immer zu gleichen Zeit Sommer, Frühling, Herbst und Winter hatte. Je nachdem wo man sich gerade befand. Das Leben wanderte, in Form eines Laubwaldes, der Wärme hinterher.
      In der Mitte der Insel, dort wo es immer angenehm warm war, auch wenn sich Temperatur auf hundert Metern schnell man um 10 Grad ändern konnte, stand ein Schloss, welches aussah als wäre es direkt einem Märchen entsprungen. Erbaut in der Lieblingsfarbe des Schlossherren, einem knalligen Rosa, thronte es mit all seinen Zinnen und Türmchen in der Mitte der Insel und harrte der Zeiten die da kommen mochten.
      Auf der größten der zahlreichen Balkons, stand Monkey D. Magi zusammen mit Leo und blickte sorgenvoll in die Ferne.
      „Siehst du sie?“, fragte Magi traurig. Leo schüttelte den Kopf. Sein Observationshaki war stark genug, um die Präsenz eines Wesens wie Snake über mehrere Kilometer wahrzunehmen, doch er konnte nicht mit Gewissheit sagen, wo dieser sich gerade befand. Bei Magi war dies ganz anders. Seine Teufelsfrucht ermöglichte es ihm auch geringste Luftströmungen wahrzunehmen und so lag für ihn der komplette Ozean kilometerweit dar wie ein Buch, welches er nur zu lesen brauchte. Er fühlte Tausende von Körpern und die unbeschränkte Macht Snakes strahlte für ihn wie ein Leuchtfeuer, welches er nur einem Körper zuzuordnen brauchte. Die Macht der anderen Anwesenden einzuschätzen war schwer, da Snake über sie alle hinwegstrahlte und so konnte Magi zwar zählen wie viele Männer sich auf den Schiffen befanden, doch ihre Macht war für ihn unsichtbar.
      Es näherte sich aber noch ein weiteres Leuchtfeuer. Vor gut einer Stunde war es über dem Horizont erschienen und wurde jetzt schnell größer.
      „Admiral Kalai, er wird bald hier sein. Gehst du bitte und sagst es den anderen?“
      Leo nickte und ließ seinen Kapitän zurück, der weiterhin traurig übers Meer blickte.
      Magi konnte zehn Marineschiffe spüren, jedes mit mindestens 1000 Mann Besatzung. Snake konnte nicht hoffen diesen Kampf zu gewinnen. Er hatte vielleicht 4000 Leute dabei. Er musste umkehren. Es gab keine andere Möglichkeit…

      An Bord von Snakes Schiff

      Snake saß noch immer auf seinem Thron. Er hatte seit Stunden keinen Finger gerührt, wartend auf den einen Akteur der in seinem großen Theaterstück noch fehlte, doch jetzt konnte er ihn riechen. Wieder schoss die Zunge aus seinem Mund, tastete in der Luft. Dieser Geschmack von verdorbenem Fleisch, der tote Körper, der nach all den Jahren noch immer einen lebendigen Geist besaß. Snake war Kalai in seinem Leben einmal begegnet und seitdem hatte ihn dieser Gestank nicht mehr losgelassen. Nie hatte er etwas Vergleichbares wahrgenommen, etwas was gegen alle Regeln der Vernunft zu sein schien: Eine lebende Leiche! Und jetzt war sie hier, in greifbarer Nähe! Und doch konnte er nicht näher heran. Durfte nicht näher heran. Wie gerne würde er die Macht des Dämons aus der Nähe spüren. Mit eigenen Augen sehen wozu ein solches Monster fähig war. Doch dies war nicht der Tag dafür. Magi dieser unbedachte Tölpel hatte schon verloren, hatte sich zu lange auf seinem Ruf ausgeruht und vergessen, dass er noch immer Leute gab, die ihn besiegen konnten und jetzt war es geschehen! Hier und heute hatte er Magi besiegt und dann, sobald dieser Akt abgeschlossen war, dann kam der Krieg mit der Marine.
      Mit einem Ruck war er auf den Beinen. Seine Haltung war leicht gebückt, der Blick geradeaus gerichtet, die Arme angewinkelt, die Knie gebeugt. Er leckte sich über die Lippen. Karfunkel stand bereits hinter ihm und hob seinen Hammer. Das Sonnenlicht brach sich in den unzähligen Kristallen und strahlte in alle Richtungen. Dies war das verabredete Zeichen, Snakes Schiffe setzten sich in Bewegung.

      Auf Kalais Schiff

      „Admiral! Snakes Streitmacht setzt sich in Bewegung! Sollen wir eingreifen?“
      Es war ein junger Kapitän zur See, der gerufen hatte. Kalai hatte sich seinen Namen nie gemerkt. Es war der typische hoffnungsvolle Aufsteiger, dem sie alle schon eine Karriere als Admiral voraussagten, den sie dann jedoch schlussendlich auf der unbedeutenden Position eines Vizeadmirals abladen würden. Würden, denn es war ausgeschlossen, dass er den heutigen Tag überlebte.
      Kalai sagte nichts, harrte noch ein paar Minuten dem was da kommen mochte, dann als es keinen Zweifel mehr gab, als er offensichtlich wurde, dass Snake Magi angriff, gab er dem brennenden Gefühl in seiner Brust kurz nach.
      An sich machte es für ihn keine großen Unterschied, der Drang diese leblose Hülle zu verlassen wurde nur kurz stärker, dann aber hatte er es wieder unter Kontrolle. Von außen jedoch hatte man das Glimmen in seinen Augen eindeutig sehen können. Vizeadmiral Gratz, der hinter ihm stand, zog seine Waffe, mit ihm ein Dutzend weiterer und nach nicht einmal einer Minute, waren alle Offiziere, die ihm nicht treu ergeben waren, nicht mehr am Leben.
      Die Frontkanone gab einen Schuss ab und eine weitere Minute später waren sämtliche Marineschiffe unter seiner Kontrolle. Silver hatte ihm eine Armee gegeben und Kalai würde sie nutzen. Jeder vom Rang Kapitän oder höher, dem er nicht vertrauen konnte, war tot, der Rest nichts als zahme Lämmer, die sich vom Wolf treiben ließen, wie er lustig war.
      Kalai setzte Segel, jedoch nicht in die Schlacht, sondern in die andere Richtung. Sein Ziel lag jenseits der Red Line. Seit Jahren hatte er auf diesen Tag gewartet. Er segelte in Richtung der Koralleninseln.

      Auf Gentleman-Island

      Magi hatte alles mitverfolgt und seine Hoffnungen diesen Krieg zu verhindern, waren geschmolzen wie Eis in einem Vulkan. Zuerst waren etliche der größeren Lichter auf den Marineschiffen ausgegangen und dann hatte er über Luftströmungen hautnah miterlebt, wie Kalai seinen Putsch durchführte. Alles war er jetzt noch tun konnte, war den Marineschiffen hinterher zu gucken und den Admiral zu verfluchen, doch er hatte dringlichere Probleme.
      Er öffnete den Mund und als er sprach, war seine Stimme auf der ganzen Insel so deutlich zu hören, als stünde er direkt neben jedem seiner Untergebenen: „Ok, Jungs. Die Marine macht sich aus dem Staub und Snake greift an. Ich hoffe ihr seid bereit, sonst werden wir heute alle sterben. Ich und die anderen sind direkt neben euch, Viel Glück!“
      Es war eine lausige Ansprache, doch mehr brachte Magi nicht über die Lippen. Schon stürzte Leo durch die Tür hinter ihm wieder auf den Balkon. Magi ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen, stattdessen erhoben sie sich beide in die Luft und nach ein paar Sekunden standen sie und der Rest von Magis Piratenbande am Strand und erwarteten den Angriff.
      Jedes normale Schiff hätte von Magi einfach zerstört und auf den Grund des Meeres geschickt werden können, doch Seestein war auf diesen Schiffen verarbeitet und verhinderte, dass Magi die Luft um sie herum kontrollieren konnte. Er hätte das Meer manipulieren und so vielleicht einen schnellen Sieg erzwingen können, doch Snake war nicht so unvorsichtig, er musste so etwas bedacht haben, auch war sein Haki zu stark. Es limitierte seine Kräfte, war vermischt mit der Luft und behinderte ihn, so dass er seine mächtigste Waffe nicht auf Entfernung einsetzen konnte. Es blieb ihnen nichts anderes übrig als zu warten. An Land gab es keine Tricks mehr, an Land würde er sie alle vernichten.
      Snakes Angriff war aus dem Nichts gekommen, Magis Späher hatten versagt und so war ihm keine Zeit geblieben eine Armee aufzustellen. Seine Crew – zehn der stärksten Männer die man auf der Welt finden konnte – und gerade mal einhundert Mann, welche auf der Insel positioniert waren. Mehr konnte er nicht aufbringen. Es war eine kleine, aber schlagkräftige Truppe.
      Die Kriegsschiffe liefen nun auf Grund und eine Flut aus Menschen ergoss sich aus ihnen in das kniehohe Wasser und griff an.
      Die Angegriffenen warteten noch ein paar Minuten, bis die brüllenden, johlenden und Schlachtrufe skandierende Menge auf fünfzig Meter herangekommen war, dann befahl Magi den Angriff und verschwand. Er tauchte mitten in den feindlichen Einheiten auf und mindestens drei Dutzend Piraten um ihm herum zerstoben in blutige Fetzen.
      Snake stand immer noch an Deck und lächelte. Alles lief nach Plan.


      Kapitel 35 - Kiffer und Schlangen

      Auf Quadhar

      Maggies schlaffer Körper war kaum auf dem steinigen Boden aufgeschlagen, da hob Sev Mard beschwichtigend die Arme und sprach Billie und Sammie direkt an: „Hören sie mir zu!“
      Die beiden Männer hielten inne, doch Billie zielte noch immer auf den Kopf des Piraten.
      „Wenn ich ihnen schaden wollte, dann hätte ich mich wohl kaum ungeschickter anstellen können, oder?“
      Sammie ließ seine Schwerter langsam sinken, stand jedoch immer noch unter Spannung. Was sollte das? Warum hielt er Maggie von ihrem Kampf ab? Billie, der noch nicht überzeugt schien, sprach aus was Sammie dachte: „Was haben sie vor? Was haben sie mit ihr gemacht?“
      „Ich habe ihr vermutlich das Leben gerettet. Ach was… uns allen!“, kam es ruhig, aber eindringlich zurück. Nichts war mehr von der arroganten Art übrig, die er bei ihrer Ankunft oder Magis Abreise gezeigt hatte. Er schien sich ernsthaft Sorgen zu machen und wurde jetzt lauter: „Das ist jedoch alles umsonst, wenn sie jetzt nicht aufhören mich als Feind zu betrachten und mitkommen!“
      Billie schien noch immer nicht überzeugt, doch Sammie steckte seine Klingen wieder weg. Coral ging jetzt an beiden vorbei, direkt auf Mard und Maggie zu. Nach ein paar schnellen Schritten hatte er die Distanz zwischen ihnen überbrückt und beugte sich herunter zu Maggie. Mard stand noch immer ungerührt da, er tat keinerlei Anstalten Coral zu attackieren.
      Billie ließ nun ebenfalls das Gewehr sinken und Mard atmete erleichtert auf: „Nun kommen sie schon! Ich erkläre ihnen alles unterwegs.“
      Sie liefen los. Mard und Billie voran, dahinter Coral, der sich die immer noch bewusstlose Maggie über die Schultern geworfen hatte. Sammie bildete das Schlusslicht.
      „Das war eine Teufelsfrucht. Ich habe ihre Spur bis zu ihr verfolgt“, im Laufen deutete er auf Maggie: „Der Ursprung ist ein Mann, den man den Piper nennt. Was genau das für eine Frucht ist weiß keiner, er wahrscheinlich am Allerwenigsten, doch sie erlaubt es ihm andere Gegenstände und Personen zu kontrollieren. Dieses Mädchen muss einen starken Willen haben, sonst wäre sie jetzt tot und wir alle säßen knietief in der Scheiße.“
      Billie hatte still zugehört und sich aufs grimmig gucken beschränkt, jetzt aber bohrte er weiter nach: „Wer ist dieser Piper und warum hat er Maggie angegriffen?“
      „Ich habe keine Ahnung“, brachte Mard keuchend heraus: „Er müsste eigentlich tausende Seemeilen entfernt sein und an Snakes Seite gegen Magi kämpfen. Stattdessen ist er hier. Das ergibt keinen Sinn.“
      Sie waren einem Pfad aus dem Dorf heraus in die Berge gefolgt, dort warteten, zwischen vielen Tipis und größeren Zelten, welche alle auf einer Lichtung standen, vielleicht hundert Quadheri, alle mit Speeren, Bögen oder Äxten bewaffnet. Sie alle trugen Wolfs- oder Bärenfelle. Es schien sich um die stärksten Kämpfer der Insel zu handeln. Es waren kaum Frauen darunter, diese waren aber von den Männern kaum zu unterscheiden.
      Einer der Größten trat nur vor und sprach Mard ärgerlich in einer Billie fremden Sprache an. Er fuchtelte mit seinem Speer ärgerlich in Richtung der Korallenmensch und schien ganz eindeutig sein Missfallen über die Anwesenheit der nicht Stammeszugehörigen in den heiligen Bergen zu äußern und erntete dafür zustimmendes Gemurre, doch Mard fauchte nur auf derselben Sprache zurück und der Große trat einigermaßen schockiert zurück in die Reihen der Kämpfer.
      „Gibt es ein Problem mit unserer Anwesenheit?“, fragte Billie abweisend.
      „Nichts was sich nicht mit euren Genitalien lösen ließe. Entweder händigt ihr mir sie jetzt also aus oder gebt euch damit zufrieden, dass wir hier nicht alle glücklich machen können!“, fuhr Mard ihn an. Er starrte angestrengt in den Himmel.
      Coral, der die ganze Zeit die Truppe der Quadheri gemustert hatte, fiel als Erstes auf wonach er suchte. Pluton war nicht anwesend.
      Billie wollte gerade vorschlagen, wo er den Quadheri seine Genitalien hinstecken könnte, doch soweit kam es nicht, denn in diesem Moment kam fiel der Schatten eines gewaltigen Habichts auf sie.
      Er schoss im Sturzflug auf sie hinab, breitete im letzten Moment die Flügel aus und noch bevor er auf dem Boden aufgeschlagen war, hatte Pluton seine menschliche Gestalt angenommen und begann hastig auf Mard einzureden. Erneut war es diese fremde Sprache, doch bevor irgendwer sich wundern konnte was gesagt worden war, wandte Mard sich um und begann zu erklären: „Pluton hat im Südwesten der Insel einen merkwürdigen Nebel entdeckt. Das müssen sie sein.“
      Es gab keine Zeit zum Antworten, denn wieder drehte der Mann in Schwarz sich um und sah die Quadheri direkt an. Er zog einen Ast eines weißen Baumes irgendwo aus seinem Mantel, rief etwas, was selbst in der ohnehin schon aggressiven Sprache des Bergvolkes, überaus wütend klang und brach den Stockr in zwei Hälften.
      Die Menge stieß ein Brüllen aus und ehe man sich versah, waren die Quadheri, allesamt überaus behände auf dem steinigen Boden, in Richtung Südwesten verschwunden.
      „Lasst das Mädchen hier!“, befahl Mard: „Sie ist nirgendwo sicherer, als an diesem Ort. Jeder Quadheri würde eher sterben, als das er einen Feind diese Stätte betreten ließe. Ich baue auf eure Hilfe. Zeigen wir diesem Kiffer, dass er die falsche Insel angegriffen hat!“
      Billie lachte. Dieser Mann hatte offenbar keine Ahnung von der Regeneration eines Korallenmenschen: „Maggie hierzulassen wird nicht nötig sein. Sie ist soeben wieder aufgewacht.“

      Auf Gentleman-Island

      Es war ein Gemetzel. Nach kurzer Zeit war das Wasser der Bucht rötlich gefärbt. Leo, noch größer und gewaltiger als sonst, den Körper mit dichtem Fell überzogen, tobte durch die Reihen der Angreifer und zerfetzte alles was sich ihm in den Weg stellte. Ein weiteres Mitglied von Magis Truppe verschwand immer wieder mit einem Mitglied der Snake Bande, nur um dann alleine wieder aufzutauchen und auch die anderen Piraten taten ihr Bestes, um die Zahl der Gegner zu reduzieren.
      Der Schlimmste von allen, war jedoch Magi. Er fegte umher wie ein Wirbelsturm und hinterließ eine blutige Spur, wo immer er lang kam. Einen Menschen zu töten, war eine seiner leichtesten Übungen. Er konnte Adern und Organe platzen lassen, Körper mit Unter- und Überdruck zerstören oder sie schlichtweg wie Puppen durch die Luft wirbeln und doch, obwohl sie ganz eindeutig zu gewinnen schienen, war er sich sicher, dass dies zu einfach ging.
      Normalerweise verbrachte er große Teile einer Schlacht damit die Individuen, welche über starkes Haki verfügten, zu lokalisieren und dann gesondert zu vernichten. Doch es gab keine. Sie alle schienen geschützt durch das übermächtige Haki ihres Anführers und doch waren sie allesamt unfähige Fußsoldaten, auch stand Snake noch immer auf seinem Schiff und machte keinerlei Anstalten einzugreifen. Etwas stimmte nicht.
      Leo tauchte hinter ihm auf, das Fell war verschwunden. Blut klebte überall an seinen Händen und um seinen Mund herum, doch auch er wurde von denselben Sorgen getrieben.
      „Magi! Magi!“, er versuchte sich über den Lärm der Schlacht Gehör zu verschaffen. Überall waren Schreie, Klingen die aufeinander schlugen, Schüsse und nicht zuletzt das Rauschen des Windes und der Wellen, doch Magi bemerkte ihn.
      „Du siehst es auch?“, Magi war unruhig. Snake musste diesen Angriff lange vorbereitet haben und jetzt rührte er keinen Finger, sondern schien unbekümmert seine Niederlag zu zelebrieren.
      Leo nickte: „Was sollen wir tun? Es hat keinen Sinn diese Leute weiter abzuschlachten, ich sehe weit und breit keinen echten Gegner, außer diesen beiden auf dem Schiff!“
      Magi sah wieder zu Snake herauf, der wie eine Statue über die Schlacht wachte, unbewegt, scheinbar unberührt, doch mit einem bösartigen Lächeln auf dem Lippen. Hinter ihm stand Karfunkel und schwang spielerisch seinen Hammer, während er sich im Kreis drehte. Anscheinend stellte er sich vor selber an dem Krieg beteiligt zu sein, anstatt nur dort oben zu warten.
      „Ich versteh das nicht!“, stellte Magi nach kurzem Nachdenken fest, dann: „Komm! Wir schnappen uns diese Beiden, dann finden wir heraus was hier vor sich geht.“
      Leo nickte wieder und sie beide erhoben sich in die Luft.
      Oben auf dem schwarzen Schiff wurde Karfunkel soeben in seinem Tanz unterbrochen. Etwas vibrierte in seiner Brust. Es war eine kleine Teleschnecke. Der Mann, der nun nicht mehr seinen braunen Fellmantel, sondern eine rötliche Rüstung trug in die, ähnlich wie bei seinem Hammer, überall Opale und Schmucksteine eingelassen waren, ging ran.
      „Hallo…? Aha, ja… Ok… Na das ließ sich wohl nicht vermeiden. Gut… alles klar ich sag’s ihm!“, und legte wieder auf.
      „Jo, Snake!“, der Angesprochene reagierte nicht, doch Karfunkel sprach einfach weiter: „Die Aktion war ein voller Erfolg. Ich denke wir können gehen.“
      Snake drehte sich um und sah gerade noch, wie Magi, Leo hinter seinem Vize auftauchten. Karfunkel bemerkte es auch und wirbelte herum, den Hammer fest mit beiden Händen umklammert.
      Magi sah unfassbar wütend aus. Er funkelte Snake an, als ob er noch nie etwas dermaßen Abscheuliches gesehen hätte. Dieser blieb ganz ruhig und stellte sich neben Karfunkel, dann sprach er zum ersten Mal, das Gesicht zu einem spöttischen Lächeln verzogen: „Monkey D. Magi!“

      Auf Quadhar

      Mard runzelte die Stirn und besah Maggie kritisch: „Seid ihr sicher, dass sie schon wieder kämpfen kann? Sie war immerhin ohnmächtig.“
      Billie schüttelte den Kopf: „Es geht ihr gut!“, daraufhin zuckte der schwarze Mann die Schultern und meinte nur: „Na gut.“
      Sev sah in die Richtung in der die Quadheri verschwunden waren: „Unsere übereifrigen Freunde haben einen großen Vorsprung. Es wäre töricht sie alleine gegen einen so starken Gegner kämpfen zu lassen. Wollen wir uns nicht dazu gesellen?“
      „Wieso nicht?“, erwiderte Sammie und wollte losgehen, doch Mard lächelte nur: „Bleiben sie hier. Ich habe bessere Mittel und Wege uns von A nach B zu befördern.“
      Mard öffnete seine Handfläche. In der Mitte schwebte eine kleine, schwarze Kugel: „Das hier ist ein Blackroom“, erklärte er auf die fragenden Blicke hin: „Durch so einen seid ihr bei eurer Ankunft auch gefahren. Die Sache ist kompliziert, aber grundsätzlich ist es so, dass ich alles ich den Blackroom mitsamt Inhalt bewegen kann. Also hereinspaziert.“
      Die Kugel wurde größer und mit einem Mal hatte sie alle Anwesenden verschluckt. Es gab ein paar Sekunden vollkommene Schwärze, dann fanden sie sich auf einmal am Fuße eines Berges wieder, nicht weit von einer steilen Klippe entfernt, hinter der es nur Meer gab. In ein paar hundert Metern sahen sie einen merkwürdigen Nebel, des sich fast unmerklich die Felswand hinaufschob. Nicht weit entfernt hörten sie die Kriegsschreie der Quadheri.
      An der Felswand
      Wie Affen kletterten er und seine Leute die Felswand hinauf. Genauer gesagt: Sein Körper und seine Leute. Er selbst schwebte hoch über ihnen und beobachtete das Geschehen. In geringer Entfernung konnte er Sev Mard erkennen. Der schwarze Mann. Das war ein unvorhergesehenes Hindernis. Eigentlich hatten sie erwartet, dass Mard mit Magi in den Krieg ziehen würde, doch hier war er. Das verkomplizierte die Sache immens. Nicht nur war jetzt jemand auf der Insel, der ihm ernsthaft Widerstand leisten konnte, sondern er hatte sich auch noch unvorsichtigerweise von ihm entdecken lassen und so sein Überraschungsmoment verloren.
      Tief unter ihm nahm sein Körper einen ausgiebigen Zug aus seiner Wasserpfeife. Ein herrliches Gefühl. Die lähmende Wirkung des Krauts durchfuhr ihn, trennte ihn weiter von seiner physischen Erscheinung und schärfte seine anderen Sinne. Im Nordosten sah er eine ganze Horde dieser Wilden antrampeln. Das konnte haarig werden, aber noch hatte er alles im Griff.
      Mard, Billie, Sammie, Coral und Maggie standen noch immer in sicherer Entfernung zum Nebel.
      „Was ist das für ein Zeug?“, wollte Billie wissen.
      „Schwer zu sagen“, brummte ihr Begleiter: „Er umgibt sich immer mit diesem Nebel. Manchmal ist er gewöhnlicher Wasserdampf, manchmal Senfgas. Er und seine Crew haben über die Jahre ein paar erstaunlicher Resistenzen entwickelt, aber ich vermute, dass es ein einfaches Rauschmittel sein wird.“
      Billie spähte mit zusammengekniffenen Augen in die dicke Suppe, welche sich noch immer träge an der Wand hochschob. Dann zog er sein Gewehr, zielte und schoss.
      Nichts geschah, außer dass der Nebel ein wenig durchgewirbelt wurde. Hoch über ihnen geriet der Piper jedoch in Aufruhr. Jemand hatte geschossen und was noch viel schlimmer war: Er hatte getroffen. Das sollte eigentlich nicht möglich sein.
      „Verschwenden sie nicht ihre Munition“, meinte Mard skeptisch, doch Billie grunzte nur, zielte und schoss erneut. Eine Leiche fiel unten aus dem Nebel und Billie brummte zufrieden, während Mard anerkennend nickte.
      Umso wütender fiel die Reaktion des Pipers aus. Wie konnte er es wagen? Sein Körper nahm nun einen noch tieferen Zug aus seiner Pfeife und blies seinen gesamten Lungeninhalt in die Gegend. Der Nebel schwoll an und wurde dichter.
      „Er hat dich bemerkt“, stellte Sammie fest: „Kannst du noch mehr sehen?“
      Billie schüttelte nur den Kopf.
      „Na, dann müssen wir wohl näher ran.“
      Oben atmete der Piper auf. Seine Leute begannen jetzt auf das Plateau zu klettern und die Quadheri waren noch einige Meter entfernt. Der Kampf konnte beginnen.
      Die Quadheri stürmten ohne viel Federlesen in den Nebel hinein, auf der Suche nach etwas, das man bekämpfen konnte. Mard wollte ihnen gerade folgen, doch Billie hielt ihn zurück. Ihm gefiel das überhaupt nicht.
      Pluton hatte den Nebel ebenfalls betreten. Es war als fiele man in ein Glas Milch. Der Rauch raubte einem alle Sinne. Man konnte nichts sehen, außer dichten, weißen Qualm, der in der Nase brannte und kein Geräusch durchließ. Auch lag das Gas schwer auf der Haut. Mal fühlte sich langsam und träge, während die Droge sich in die Lunge und von dort ins Gehirn schob. Pluton war auch der Erste der erkannte, dass sie einen schrecklichen Fehler gemacht hatten. Er schrie, dass sie alle schnell verschwinden sollten, doch er konnte seine eigene Stimme nicht hören. Er wollte herumwirbeln, wegrennen, doch der Dunst ließ ihn nicht los. Kein Licht erreichte seine Augen, kein Geräusch seine Ohren. Panik ergriff ihn. Er brüllte und schlug um sich, stolperte, verlor das Gleichgewicht und fiel hin. Dann musste er zu seinem Entsetzen erkennen, dass er nicht mehr aufstehen konnte, der Nebel war zu schwer. Wie eine Schildkröte auf dem Rücken lag er da, unfähig sich auch nur einen Zentimeter zu rühren. Man hatte sie in eine Falle gelockt. Langsam verlor er das Bewusstsein.
      Oben betrachtete der Piper zufrieden sein Werk. Es wäre unmöglich gewesen von jedem Quadheri bei Bewusstsein Besitz zu ergreifen, doch er hatte ihre Kampfeslust so weit anstacheln können, dass jegliche Vorsicht vergessen und der Nebel einfach betreten wurde. Sie waren so gut wie tot. Alles was jetzt noch fehlte, waren Mard und seine vier Begleiter. Doch er würde sie zerquetschen. Nicht mehr lange und auch der Geist des letzten Quadheri würde sich ihm ergeben, dann wären die Übrigen eins zu fünfzig in der Unterzahl.
      Unten in der Nebelwand, lächelte sein Körper müde, glatter hätte es kaum laufen können.
      Die Korallenmenschen und Mard standen immer noch ein paar Dutzend Meter von der Nebelbank entfernt, unsicher ob sie eingreifen sollten. Mard zitterte vor Wut und Nervosität. Auch Billie und Sammie hatten mittlerweile begriffen, dass irgendwer den Nebel schon wieder hätte verlassen müssen, wenn darin wirklich ein Kampf stattfände. Maggie wippte hibbelig von einem Bein auf das andere und ließ die Sense kreisen, auch ihr gefiel das nicht. Coral hingegen verstand nicht wirklich warum sich reingingen und wollte gerade danach fragen, da lichtete sich der Dunst auf einmal und offenbarte das Werk des Pipers.
      Die Quadheri standen jetzt alle auf, doch sie griffen die Piraten um sie herum nicht an, stattdessen setzten sie sich zusammen mit den Männern des Pipers schlurfend in Bewegung. Ihr Ziel war nicht schwer zu erkennen.
      Über ihnen entschloss der Piper widerwillig, dass er in seine physische Gestalt zurückkehren müsse, da sie sonst ohne den Nebel zu verwundbar wäre.
      „Wer von denen ist der Piper?“, erkundigte sich Billie, während sie langsam zurückwichen, unschlüssig welche Strategie hier angebracht war.
      „Siehst du den mit den schwarzen Rastalocken? Der aussieht wie ein laufender Regenbogen? Der ist es!“, erwiderte Mard, dem jetzt der Schweiß auf der Stirn stand. Er wollte die Quadheri nicht angreifen, doch er war sich sicher, dass diese im Hinblick auf ihn nicht so zurückhaltend sein würden.
      Billie zielte und schoss, doch der Piper duckte sich überraschend schnell weg.
      „Mist! Coral, Sammie, Maggie? Wärt ihr so nett?“, ihre Gegner waren nun auf wenige Meter an sie herangekommen.
      Sammie zog nun auch sein zweites Schwert, Maggie ließ ihre Sense kreisen und Coral streife seine Handschuhe über. Es ging los.
      Mard begriff ziemlich schnell was Billie vorhatte. Der Plan sah vor, dass er, Mard, gegen den Piper kämpfen sollte, während sie ihm die anderen vom Hals hielten. Grundsätzlich ein guter Plan, mit nur einem kleinen Fehler. Er konnte den Piper nicht besiegen. Doch irgendjemand musste ihn ablenken, da die Quadheri unter seiner Kontrolle standen.
      Mard erzeugte also einen Blackroom um sich herum und einen Moment später stand er direkt vor dem Piper, der ihn aus tiefrot unterlaufenen Augen hämisch anblickte. Mard zog sein Schwert und schlug ohne lange zu zögern zu.
      Unterdessen war die Auseinandersetzung Korallenmenschen gegen Piper-Piraten im vollen Gange. Die vom Piper kontrollierten Menschen waren träge und nicht so schnell wie ihre Gegner und doch waren sie extrem stark und hatten einen großen Vorteil: Sie schienen keinerlei Schmerz oder Angst zu spüren. Sie gingen rücksichtslos und ohne Sorge um ihr eigenes Leben vor, was sie sehr schwer ausrechenbar machte.
      Hieraus ergaben sich vielerlei Probleme, welche sie mehr als einmal innerhalb der ersten fünf Minuten beinahe ihr Leben gekostet hätten. Einer der Quadheri zum Beispiel hatte sich aus dem Kampfgetümmel gelöst, war wie ein Berserker auf Billie zugestürmt und obwohl dieser ihm ins Bein, die Schulter und sogar die Brust schoss, benötigte es einen gezielten Kopfschuss, um den Angreifer endgültig zum Stehen zu bringen.
      Sammie hatte einem Piraten den Arm abgehackt, sich im Glauben seinen Gegner geschlagen zu haben abgewandt, nur um aus dem Augenwinkel zu sehen, dass er erneut angegriffen wurde.
      Corals Schläge und Tritte waren häufig solange wirkungslos, bis er fatale Verletzungen zufügte oder den Kopf attackierte.
      Auch Maggie hatte Probleme. Es waren einfach zu viele Gegner. Man wusste nie wohin man sich wenden sollte und nie wann ein Gegner wirklich geschlagen.
      Die Tatsache, dass man töten musste, um sicher zu sein, dass ein Gegner nicht mehr aufstand, war das Schlimmste, wenn man bedachte wieviele der Männer unter dem Einfluss ihres Anführers standen und vermutlich gar nicht kämpfen wollten.
      Auch bei Mard lief es nicht gut. Der Piper war, so harmlos, abwesend und träge er auch aussehen mochte, ein extrem schneller, gefährlicher Kämpfer. Jedem Schwertangriff von Magis Gefolgsmann wurde mit Leichtigkeit ausgewichen und etliche Blessuren und wie er vermutete eine gebrochene Rippe, zeugten von den vielen Schlägen, die der Mann in Schwarz bereits hatte einstecken müssen.
      Wieder schlug er zu, zielte auf den Kopf, doch der Piper wich dem Hieb mit spielender Leichtigkeit aus und versenkte seinerseits einen Fausthieb im Gesicht seines Gegners. Der stolperte rückwärts und konnte sich nur zur Seite werfen, um nicht noch einen Schlag zu kassieren.
      Da lag er jetzt. Die Gestalt des Pipers ragte triumphierend über ihm auf: „Was ist? Ist das alles was die bunte Piratenbande zu bieten hat?“
      Mard wollte antworten, stattdessen aber spuckte er nur eine große Menge Blut. Ihm tat alles weh. Ein Stein hatte sich beim Aufschlag in seinen Rücken gebohrt, seine Nase war gebrochen, die Lippen aufgesprungen und bei jedem Atemzug schmerzte seine gebrochene Rippe heftig.
      Einen letzten Trick hatte er noch. Mit aller Mühe stemmte er sich hoch und erzeugte hinter vorgehaltener Hand einen Darkroom. Der Piper versperrte ihm den Blick auf das Kampfgetümmel und so konnte er nur einen seiner Verbündeten sehen. Es war der Junge, der gegen Pluton verloren hatte. Er schickte den Darkroom los und sprang dann auf den Piper zu, der ihn lässig wieder zurückschlug, jedoch für einen kurzen Moment nicht auf das achtete, was hinter ihm geschah.
      Mehr Zeit hatte Coral nicht benötigt, der nun mit beiden Füßen voraus, dem Piper in den Rücken krachte. Dieser stieß einen erstickten Schmerzensschrei aus und ließ seine Pfeife fallen. Sie krachten auf den Boden und Coral, der beide Knie in den Rücken seines Gegners presste, zertrümmerte beinahe dessen Brustkorb. Als nächstes wollte er den Kopf des Pipers packen, doch der umklammerte sein Handgelenk und warf ihn einfach von sich runter.
      Coral flog vielleicht zwei Meter weit und rollte sich ab. Hastig rappelte der Mann in den bunten Klamotten sich auf und sah seinen neuen Gegner mit weit aufgerissenen Augen an. Er war fuchsteufelswild.
      „Du kleiner Bastard! Na warte! Ich mach dich fertig!“, nichts war mehr von seiner mystischen, gelassenen Art übrig. Seine blutunterlaufenen Augen quollen aus dem vor Zorn verzerrten Gesicht. Er würde ihn totschlagen und dann waren seine lästigen Freunde dran!

      Auf Snakes Schiff

      Leo lief er eiskalt den Rücken herunter. Nie zuvor hatte er diese Stimme gehört und ihm fiel nichts Vergleichbares ein. Es war kaum mehr als ein Flüstern, ein Zischeln und doch traf es sie von allen Seiten so laut wie ein Schrei, brachte ihre Eingeweide zum Erzittern und hinterließ ein ekelhaftes Fiepen in den Ohren.
      „Der große Fürst der neuen Welt. Der stärkste Mann der Welt. Es ist mir eine Ehre dich so kurz vor deinem Untergang noch einmal in deiner ganzen Pracht zu erleben!“
      All das trug er ruhig und stoisch vor, mit dieser schneidenden Stimme, welche nichts hinterließ, als den Drang möglichst schnell das Weite zu suchen. Leos ganzer Körper verkrampfte sich. Was hatte die Schlange getan? War er wahnsinnig? Die Schlacht verlief schon jetzt zu ihren Gunsten und doch stand er da, siegessicher wie ein General der soeben den Kommandeur der feindlichen Streitmacht erschossen hatte.
      „Also“, er verbeugte sich tief und lupfte dabei einen imaginären Hut: „Wenn ich mich dann verabschieden darf? Meine Arbeit hier ist getan!“
      Wie auf Kommando brach Karfunkel einen gelblichen Stein aus seiner Rüstung, warf ihn hoch in die Luft und holte mit seinem Hammer aus, dann schlug er zu. Der Stein zersprang in tausend Stücke, es gab einen grellen Lichtblitz und die beiden Piraten waren verschwunden.


      Kapitel 36 - Plan B

      Liebe Leser, ich muss mich hier leider einmal kurz als Autor an euch wenden. Und zwar geht es um Folgendes: Ich habe in den letzten Kapiteln einen blöden Fehler gemacht. Sämtliche Ereignisse auf Quadhar finden etliche Stunden vor denen auf Gentleman-Island statt. Warum das wichtig ist, werdet ihr bald sehen. Ich entschuldige mich für den Fehler und muss das jetzt leider so im Nachhinein korrigieren, da das Geschehen sonst keinen Sinn mehr ergibt.

      Auf Quadhar

      Der Piper rauchte vor Zorn. Wortwörtlich. Dicker Qualm stieg aus seinem Mund, der Nase und den Ohren, sank langsam gen Boden und bildete dort eine dunkelgraue, unheilverheißende Wolke, auch schob der Mann sich unauffällig in Richtung seiner Pfeife, die einige Meter von ihm entfernt lag.
      Coral, der mittlerweile verstanden hatte wie der Piper kämpfte, beschloss es nicht weiter kommen zu lassen und stürmte auf ihn los. Ein Schlag und der Piper musste feststellen, dass Corals Hiebe deutlich mehr Wumms besaßen, als die von Mard. Kurz konnte er noch gegen halten, dann riss es ihn von den Füßen.
      Schmerzhaft schlug er auf und musste sich auch schon wegrollen. Einen Augenblick später schlug Corals Fuß an der Stelle ein, wo eben noch sein Kopf gewesen war. Mit einem Satz war er wieder auf den Beinen. Ein weiterer wütender Schwinger, doch diesmal war er vorbereitet. Er würde die Stärke seines Gegners gegen ihn einsetzen. Er packte den Arm mit beiden Händen und es gelang ihm gerade so den Angreifer an sich vorbeisegeln zu lassen, obwohl er beinahe selbst das Gleichgewicht verlor.
      „Diese Kraft! Was war das für ein Junge? Selbst für einen Quadheri waren seine Angriffe fast übermenschlich stark, auch war er größer als die meisten Menschen die er kannte und dazu kam noch diese merkwürdige Hautfarbe…“, fragte sich der Piper, der noch nie einen Korallenmenschen gesehen hatte, als er sich auf seine Pfeife warf, doch er war zu voreilig gewesen.
      Gerade als er die Finger schon schließen wollte, packte ihn etwas am Fuß.
      „Scheiße!“, ging ihm gerade noch durch den Kopf, da schwang Coral ihn auch schon wie eine Peitsche durch die Luft. Den Kopf voran krachte der Piper der Länge nach in den Boden, so dass er beinahe die Besinnung verlor. Noch hielt die betäubende Wirkung der Droge an und er spürte kaum Schmerz, doch es war klar, dass dieser Treffer gesessen hatte. Wenn der Schmerz einsetzte war es vorbei. Er brauchte seine Pfeife! Coral wollte das Spielchen gleich nochmal in die andere Richtung spielen, doch der Piper kam ihm zuvor, indem er ihm heftig gegen das Armgelenk trat. Es knackte. Coral fluchte vor Wut und der Piper krabbelte hastig rückwärts. Ein erster Etappensieg, doch er musste an seine Pfeife. Ohne sie war er diesem Jungen ausgeliefert. Es war nicht nur der Schmerz. Ohne sie konnte er keinen Rauch erzeugen und ohne Rauch konnte er keine Befehle erteilen, doch zwischen ihm und seiner Waffe stand ein Gegner, den er so nicht überwinden konnte.
      Gerade renkte Coral seinen Arm wieder ein. Es knackte widerlich und erneut fluchte er heftig, doch jetzt war der Arm wieder beweglich.
      Coral schnaubte wie ein Stier und ging auf den Piper los. Der zog nun ein silbern glänzendes, gebogenes Kurzschwert aus seinem Gewand, welches einen menschlichen Oberarmknochen als Griff besaß. Die Klinge war mit Gift überzogen. Ein Treffer und der Kampf wäre vorbei.
      Der Piper ging leicht in die Knie, wartete auf den ersten Angriff, doch Coral blieb zwei Meter vor ihm stehen und anstatt anzugreifen, angestrengt verzerrte er das Gesicht, als ob ihm schlecht wäre. Unsicher wippte der Piper hin und her. Was hatte dieser Typ jetzt schon wieder vor? Er sah aus als ob ihn ein Aal in den Hintern gebissen hätte.
      Dann geschah etwas Seltsames. Der linke Fuß des Pipers, der bis eben noch auf solidem Stein gestanden hatte, brach ein und sofort schloss sich der Fels um ihn. Er war gefangen. Fassungslos starrte der Piper seinen Körper herab, der Druck verstärkte sich und der Fels färbte sich langsam schwarz. Eine Teufelsfrucht, der Junge besaß eine Teufelsfrucht. Jetzt fiel es ihm schlagartig wieder ein. Im Kopf des Mädchens hatte er eine Andeutung gefunden, doch damals war ihm diese Tatsache unwichtig erschienen.
      Coral ließ dem Piper keine Zeit seinen Fehler zu bereuen, nutzte dessen temporäre Abgelenktheit aus und schlug zu. Das Observationshaki des Pipers schlug Alarm, doch er war zu langsam. Mit voller Wucht traf ihn die Faust ins Gesicht. Er konnte nicht umfallen und so absorbierte sein Kopf die komplette Wucht des Schlages. Sein halbes Gebiss verabschiedete sich, auch war seine Nase bedenklich verbogen und aus dem heftigen Stechen, welches den Schleier, zerschnitt der seine Gefühle abschirmte, schloss der Piper, dass sein Schädel gebrochen war.
      Schon kämpfte er mit der Ohnmacht, konnte sich kaum noch auf den Beinen halten, da hallte ein lauter Ruf vom Schlachtruf zu ihnen herüber.
      Es war Billie, der mit aller Kraft Corals Namen schrie.
      Der Angesprochene wirbelte herum und riss entsetzt die Augen auf: Seine Freunde waren in Schwierigkeiten!
      Sammie stand der Schweiß auf der Stirn. Sie waren an den Rand der Klippe gedrängt worden und gelang ihm nur mit Mühe, die immer neuen Angriffswellen der Quadheri, die jetzt den größten Teil der noch verbliebenen Gegner stellten, abzuwehren. Tiefe Schnitte an der rechten Wade, dem linken Oberarm und eine Stichwunde im Bauch waren Überbleibsel von Verzweiflungstaten, welche alle dem Ziel galten nicht von der Felswand geschleudert zu werden. Sogar Billie hatte auf den Nahkampf wechseln müssen und stand direkt neben ihm. Er sah noch schlimmer aus, als Sammie sich fühlte.
      Bis eben hatten sie die Lage noch einigermaßen im Griff gehabt, doch vor ein paar Sekunden war Maggie, welche sich bis eben noch gut hatte halten können, von ihnen abgeschnitten worden. Sie stand alleine bestimmt zehn Meter von ihnen entfernt, umringt von Feinden und würde vermutlich in wenigen Minuten überwältigt werden. Sie brauchten Coral hier, auch wenn dies hieß, dass sie dem Piper nicht weiter zusetzen konnten.
      Coral zögerte kurz, war einen Blick auf den Piper, der sich bereits befreit hatte und, obwohl heftig angeschlagen, nicht so aussah, als ob er bald erledigt wäre und beschloss, dass seine Freunde momentan Priorität hatten.. Ein Fehler. Sein Gegner wiederum konnte sein Glück kaum fassen. Eben hatte er kaum noch zu hoffen gewagt und jetzt kam ihm eine Art göttliche Fügung zur Hilfe. Er musste seinen Fuß befreien und dann brauchte er seine Pfeife. Schnell hechtete er auf seine Pfeife zu und nahm einen tiefen Zug. Ein herrliches Gefühl! Der Schmerz verschwand und die Fesseln seines Körpers, welche seinen Geist umschlungen, lockerten sich. Nur noch ein paar Sekunden, dann wäre der Kontakt zu den Untergebenen wieder hergestellt.
      Um Maggie war er derweil sehr übel bestellt. Egal wohin sie sich wand, um einen Angriff abzuwehren, immer sprang sie ein neuer Feind von hinten an, so dass sie nicht nachsetzen konnte.
      Mit dem Stab ihrer Sense stieß sie den Speer eines Quadheri beiseite, seine Deckung war weit offen, doch sie konnte nicht angreifen. Ein Blitzen hinter ihrem Rücken zwang sie sich umzudrehen und den Angriff eines Piraten abzuwehren. Ein Schwert von links, dem sie nur mit Mühe ausweichen konnte, dann kam auch schon der nächste Angriff wieder von hinten. Das Problem an den Kontrollierten war, dass sie nicht auf Distanz zu halten war. Schmerzen, Angst vor Verletzungen und Sorge um ihr eigenes Leben, all das fremd für die willenlosen Puppen des Pipers. Sie griffen an, sobald sich auch nur die kleinste Möglichkeit ergab.
      Coral hielt sich nicht lange mit einem Schlachtplan auf, sondern stieß rücksichtlos alles aus dem Weg, welches seinen Pfad kreuzen wollte. Dies war riskant, doch es funktionierte. Keiner der Angriffe traf den Korallenmenschen. Ein letztes Mal hieb er im Laufen auf einen Piraten ein und rammte den nächsten Quadheri mit der Schultern weg, dann stand er auch schon direkt neben Maggie. Er hatte es geschafft.
      Ein paar Meter weiter seufzte Billie erleichtert, doch Sammie fing erst jetzt an sich richtig Sorgen zu machen. Er hatte ein angeborenes Talent Kämpfe und Kampfhandlungen einzuschätzen. In der Arena war dies immer das gewesen, was in von den anderen Kämpfer abgesetzt hatte. Diese Fähigkeit ermöglichte es ihm seine Schritte sorgfältig zu planen und so einen oder mehrere Gegner einfach auszutricksen. Dies funktionierte freilich nur gegen wenige Gegner und nicht beinahe hundert, wie in diesem Fall, doch er kam nicht umhin festzustellen, dass der Kampf kippte.
      Sie hatten die Kontrolle verloren. Das feindliche Mastermind war wieder ungestört und obwohl sie schon bestimmt hundert besiegt hatten, warteten noch einmal so viele. Geschwächt zwar, durch die Gedankenkontrolle des Pipers, doch noch immer gefährlich. Sie mussten weg von dieser Klippe.
      Auch der Piper überdachte gerade seine Situation. So etwas wie vorhin durfte ihm nicht noch einmal passieren. Das waren keine normalen Menschen. Sie waren schneller und stärker als er. Er benötigte Leibwächter. Schnell stellte er Kontakt zu dem Rest seiner Truppe her. Nach nicht einmal einer Minute hatte er sich vier Leute ausgeguckt, welche er lieber hier, als dort hinten haben wollte.
      Seinen Vizekapitän, Marley, einen seiner stärksten Kämpfer, Hendrix, der ebenfalls mit mehr Kraft als Verstand gesegnet war, einen überaus großen und muskulösen Quadheri, dessen Namen er zwar in seinem Kopf fand, aber unmöglich aussprechen konnte und den Jungen von dem er wusste, dass er der Sohn Leos war. Auf sein Signal hin setzten sich diese vier und Bewegung und verließen das Kampfgeschehen. Das sollte fürs Erste genügen.
      „Billie?“, brachte Sammie zwischen zwei Hieben heraus.
      „Was? Merkst du nicht, dass ich etwas beschäftigt bin?“, erwiderte dieser ärgerlich, als er gerade einem Gegner mit dem Gewehrkolben den Schädel zertrümmerte.
      „Was ist eigentlich der Plan B?“, presste Sammie zwischen den Zähnen hervor, als er angestrengt versuchte eines seiner Schwerter aus der Leiche vor ihm zu ziehen, damit er zwei parallele Angriffe abblocken konnte.
      „Wir hatten einen Plan A?“, ein Schuss, ein Toter, das Gewehr drehte sich in den Händen und ein wuchtiger Hieb mit dem Kolben riss einen Quadheri in den Abgrund.
      „Raffiniert!“, musste Sammie zugeben, als er wieder mal feststellte, dass er nicht sehr weit zurückweichen konnte. Es war ein wahrer Glücksfall, dass selbst die größten Quadheri bestimmt einen Kopf kleiner waren als er, sonst hätten sie ihn wohl mit purer Masse in den Abgrund gestoßen.
      Was beide nicht wissen konnten, war das Mard sehr wohl einen Plan B besaß und nur nie dazu gekommen war, ihnen diesen mitzuteilen.
      Ein paar Minuten vorher im Dorf
      „OK LEUTE! GENUG GESOFFEN! DIE STUNDE IST UM! MARD BRAUCHT UNSERE HILFE!“, ertönte das engelsgleiche Läuten, welches nur ein Kunstbanause als bloße Stimme verkennen könnte, aus dem übergroßen Mund von Magnus, dem Schankwirt.
      Was folgte, war das Kampfgeheul einer Bar voll Quadheri.
      Mard hatte die Anwesenheit des Pipers nur zufällig entdeckt und sehr wenig Zeit gehabt eine Gruppe von Kriegern zu versammeln. Dementsprechend hatte er Magnus damit beauftragt mehr Leute zusammenzutrommeln und ihm gegebenenfalls zu folgen. Eben diese Truppe war hatte sich nun vor wenigen Minuten in Bewegung gesetzt, hatte es geschafft sowohl der Aufmerksamkeit unserer Helden, als auch der des Pipers zu entgehen und brach nun aus dem Unterholz hervor.
      Zuerst wollte der Piper seinen Augen nicht trauen, dann verfluchte er erneut diesen Jungen. Mit seiner Pfeife wäre dies niemals seiner Aufmerksamkeit entgangen. Der Kampf verlief nicht zu seinen Gunsten. In jeder anderen Situation hätte er die Flucht ergriffen, doch Snake würde ihn umbringen, wenn er von diesem Disaster erfuhr. Es hatte keinen Zweck, er musste weitermachen. Dies waren ausschließlich Quadheri, mal sehen wie sie damit klarkamen ihre Freunde und Verwandten zu bekämpfen!
      Coral lag gerade auf dem Boden, verwickelt im Kampf mit einem besonders zähen Piraten, die Hände um seinen Hals geklammert, während Maggie ihm den Rücken freihielt, als die Piraten und Quadheri sich ihrem neuen Ziel zuwandten.
      Ein Ruck und das Genick seines Gegners war gebrochen, er sprang auf und sah sich nach einem neuen Gegner um, doch es war keiner mehr da.
      „Was ist denn jetzt los?“, keuchte er, während er sich hektisch um die eigene Achse drehte.
      „Er ist dieser Barmann“, erwiderte Maggie, nicht minder schwer atmend: „Und er hat Verstärkung dabei.“
      Sie fasste sich an die Seite und zog scharf die Luft ein. Ein tiefer Schnitt zog sich quer von ihrer Hüfte, über den Rücken, bis hin zur Schulter.
      „Geht es euch gut?“, meldete sich Sammie besorgt von hinten.
      „Du kannst fragen“, lachte Coral, dem es tatsächlich noch am besten ging: „Schau dich doch mal selbst an!“
      Sammie sah fürchterlich aus. Er hatte mit Abstand die meisten Gegner getötet und war vermutlich der Einzige Grund aus dem sie diesen Kampf lebend überstanden hatten, doch er selbst glich einer großen Portion Hackfleisch.
      Wunden übersäten den gesamten Körper, eine schlimmer als die andere. Die wenigen Fetzen die noch von seinen Klamotten übrig waren, hingen in blutgetränkt von seinem Leib.
      „Ach, das“, sah Sammie an sich herab, unschlüssig wo er eigentlich hingucken sollte, bei näherer Betrachtung gab es dort eine ganze Menge Ach das’: „Das geht schon. Maggie kannst du kämpfen?“
      „Klar“, äußerte die Angesprochene sich kämpferisch, auch wenn ihr ganzer Rücken höllisch brannte. Sie sah Sammie an, er musste unglaubliche Schmerzen haben, doch er verbarg es ganz gut.
      „Wo ist Billie?“, hackte sie nach.
      Billie war, sobald er konnte, losgerannt, um Magnus die Lage zu erläutern.
      „Da hinten“, nickte Sammie zu ihm herüber, dann: „Lass uns hier nicht lange rumtrödeln, die Quadheri sind in der Unterzahl und wir müssen dieser Rastalocke endlich eine auf die Mütze geben. Billie kommt garantiert gleich hinterher.“
      Die Rastalocke war mit der Entwicklung der Ereignisse ganz und gar nicht einverstanden. Dieser Junge und zwei seiner Freunde schienen es ganz eindeutig auf ihn abgesehen zu haben. Auch hatten die Quadheri nicht ansatzweise so große Hemmungen gegen ihre Stammesmitglieder vorzugehen, wie er gehofft hatte.
      Schnell entließ er seine beiden Gefolgsmänner aus der Trance. Sie waren deutlich stärker, wenn sie bei vollem Bewusstsein kämpften! Sollten sie doch kommen, diesmal würde er sie alle vernichten!

      Auf Alcyonia

      Flint konnte noch immer nicht ganz fassen, was er da tat. Ihr Plan war hastig zusammenschludert worden und mit der Durchführung hatten sie nicht lange warten wollen.
      Im Großen und Ganzen waren sie der ursprünglichen Idee treu geblieben. Rein in Milinos Büro. Teleschnecke nehmen und nichts wie raus. Grundsätzlich erstmal einfach. Grundsätzlich.
      Die Feinheiten oder eher die Feinheit, war dass er, als relativ ranghohes Mitglied der Revolution, einen Gefangenen, Bruno, so nah wie möglich an Milinos private Gemächer eskortierte, wie nur möglich. Ab da wurden die Dinge dann haarig, denn weiter waren sie bei ihrer Ausarbeitung nicht gekommen.
      Sie waren mittlerweile ziemlich nah dran. Milino hatte sich im alten Wachgebäude neben dem eingestürzten Wachturm niedergelassen. Es war ein schmuckloses Gebäude. In einem tristen Grau war es ganz im Stil der Militärgebäude der Koralleninseln gehalten. Im Inneren fanden sich jedoch zahlreiche Räumlichkeiten, wie Waffenkammern, Konferenzräume und Zellen, kurz: Alles was ein Hauptquartier benötigte. Millino hatte sich im hinteren Teil, in den ehemaligen Zimmern des Kommandeurs niedergelassen.
      Langsam gingen sie auf den Eingang zu. Flint, der Bruno, welcher mittlerweile eine improvisierte, steife Prothese besaß, vor sich herschob, voran, Bart trottete hinterher. Flints Mund war wie ausgetrocknet, es wollte sich über die Lippen lecken, doch es half nichts. Zuerst hatte er Bart dalassen wollen, doch falls etwas schief ging und sie nicht zurück in sein Haus konnten, war Bart auf sich allein gestellt und das konnte er nicht zulassen. Also hatten sie ihn mitgenommen.
      Nun begann der riskanteste Teil der Operation. Sie mussten in das Gebäude rein. Flint schritt nun zügig aus, teils weil er nervös war, teils weil es Bruno so immer wieder unwirsch vor sich her schubsen konnte, was nicht schwer war, da Bruno mit dem Ding kaum laufen konnte und so der Eindruck von Wächter und Gefangenem verstärkt wurde. An der Tür wurden sie von einem Wachmann aufgehalten. Es war ein ehemals guter Freund von Flint. Ferdinand war ebenfalls eines der ganz alten Mitglieder von Milinos Bande und schon auf Cnidaria dabei gewesen.
      „Halt!“
      Flint gehorchte und blieb stehen.
      „Was soll das werden, Flint?“, Ferdinands Stimme war steif und abweisend. Er war einer der ersten gewesen, die dem unheilvollen Einfluss von Ben unterlagen.
      „Ich soll diesen Gefangenen in die örtlichen Zellen überführen“, krächzte Flint. Er konnte kaum sprechen und täuschte hastig einen Hustenanfall vor, als ob er krank wäre.
      „Tut mir Leid“, räusperte er sich, nachdem der falsche Anfall abgeklungen war, jetzt mit tatsächlich festerer Stimme: „Mir geht es in letzter Zeit nicht so gut. Jedenfalls soll dieser Mann“, mit der Spitze seines Gewehrs stieß er Bruno unsanft in den Rücken: „In den Zellentrakt gesperrt werden. Ben möchte ihn verhören.“
      Skeptisch schaute Ferdinand auf den Gefangenen herab: „Dem hat man aber übel mitgespielt“, stellte er mit Blick auf die zahlreichen Wunden und das amputierte Bein fest.
      „Ist ein zäher Bursche“, meinte Flint so beiläufig wie möglich: „Ben hat ihm schon ein paar Mal zugesetzt, möchte aber nicht jedes Mal den weiten Weg gehen.“
      „Hmm…“, angestrengt runzelte Ferdinand die Stirn, dann: „Wenn ich mich nicht irre, dann hat Ben glaube ich sogar irgendsowas angedeutet, von einem Gefangenen der heute hergebracht werden soll.“
      Flints Augen weiteten sich fast unmerklich, konnte pures Glück ihnen zum Erfolg verhelfen?
      „Naja, ich denke es schadet nichts, wenn ich dich reinlasse, aber mach keinen Scheiß!“
      Ferdinand trat beiseite und Flint, dem der Schweiß auf der Stirn stand, trat dicht gefolgt von Bart ein.
      Flint war noch nie hier gewesen, doch während seiner Zeit auf Alcyonia hatte er einiges über den Grundriss des Gebäudes in Erfahrung gebracht, da es bei der Übernahme der Insel eine zentrale Rolle spielte. Es wusste also genau wo es lang ging.
      Schnell, aber nicht zu schnell, gingen sie durch die vielen, verschlungenen Gänge, ständig betend, dass ihnen keiner über den Weg lief. Bruno und Flint trauten sich nicht auch nur ein Wort zu wechseln, denn hinter jeder Ecke konnte ein neugieriges Paar Ohren lauern, so dass jedes falsche Wort ihren Untergang bedeuten würde.
      Noch eine Biegung, dann wäre links von ihnen ein Korridor, durch den sie den Eingang zu Milinos privaten Räumen schon sehen konnten. Stumm hieß Flint seine beiden Begleiter zu warten und ging zügig, als ob er ein Ziel und zu tun hätte, am Gang vorbei, so dass er unauffällig einen Blick hineinwerfen konnte. Niemand da.
      Schnell drehte er um und hieß den anderen beiden ihm nachzukommen. Bruno humpelte los. Auf einmal kam Flint das leise Pochen seines Korallenbeins unglaublich laut vor. Man musste sie doch durch das ganze Gebäude hören können. Bestimmt würde gleich jemand kommen, um nachzusehen wer da diesen infernalischen Lärm verursachte, doch es kam keiner.
      Unbemerkt erreichte Bruno die Tür, Bart, der ihn stützte, direkt hinter ihm. Flint hatte sich bereits daran gemacht das Schloss zu knacken. Er hatte das schon hundert Mal gemacht, doch noch nie hatten ihm dabei so sehr die Hände gezittert. Der Grund aus dem er solche Angst hatte, besaß einen Namen. Ben.
      Flint hatte keineswegs vergessen wie schlimm Ben Bruno zugerichtet hatte und ebenso wenig hatte er vergessen was Ben damals mit dem Kind getan hatte. Er wollte und konnte sich gar nicht vorstellen, was dieses Monster mit ihnen tun würde, wenn man sie hier fände.
      Er wischte sich mit der Hand über die klatschnasse Stirn, hatte aber nur das Gefühl eine identische Menge Schweiß von seinem Handrücken mit seiner Stirn zu tauschen.
      Das Schloss wollte und wollte nicht aufgehen.
      „Komm schon… komm schon. Sei ein liebes Schloss…“, murmelte Flint, während er angestrengt versuchte seine Hände zu koordinieren. Dann gab es ein leises Klicken und die Tür schwang auf.
      Flint seufzte erlöst und erhob sich: „Los, schnell, rein da!“
      Bart quetschte sich durch die Tür, gleich danach hinkte Bruno rein und zuletzt kam Flint, der sich noch einmal nervös umsah und dann die Tür hinter ihnen schloss.
      Kurz geschah gar nichts. Alle drei standen sie da, angestrengt lauschend. Bruno erwartete jeden Moment das Heulen einer Alarmanlage, gefolgt von einer Armee von Wachmännern, welche sie alle erschießen würden, doch nichts passierte. Als sich nach einer Minute noch immer nichts getan hatte, entschied Flint, dass sie weiter mussten. Je länger sie hier blieben, desto größer wurde die Chance, dass sie erwischt wurden.
      Sie huschten durch Milinos Gemächer. Sie sahen nicht groß anders aus, als der Rest des Gebäudes. Dieselben grauen Wände, derselbe glatte Boden. Sie gingen durch etwas, was aussah wie ein Wohnzimmer, weil es eine ausgesessene Couch und eine Videoschnecke besaß, vorbei an einer einfachen Militärküche und fanden sich schließlich in Milinos Büro wieder.
      Es war ebenso spärlich eingerichtet, wie die restlichen Räumlichkeiten. Milino verabscheute Komfort, er hatte immer gesagt, man würde weich von sowas. So befanden sich in dem, genau wie alle anderen Zimmer, fensterlosen Raum ein Regal voller Bücher, ein alter Sessel, ein Stuhl für Besucher und zwischen beiden ein fast leerer Schreibtisch.
      Auf ihm lagen zwei, drei Zettel, ein Lampe und eine Pistole. Daneben stand sie: Eine große, weiße Teleschnecke. Sie hatten gefunden wonach sie suchten!
      Sofort griff Flint begierig zu und stopfte die Teleschnecke in einen Rucksack, den sie extra mitgebracht hatten.
      „Ok!“, Flint erkannte seine Stimme gar nicht wieder. Es war ein heiseres Fiepen. Er hatte entsetzlichen Durst, auch zitterten seine Hände nun immer stärker. Wieder ein Räuspern, dann: „Wir haben was wir wollen. Nichts wie weg!“
      Sie gingen denselben Weg, den sie gekommen waren, zurück durch Milinos Gemächer. Bis sie vor der Tür standen. Flint schluckte heftig, wer wusste schon was hinter diesem dünnen Stück Raumtrenner auf sie wartete. Er sah nach links, dort war Bart, der noch verschwitzter aussah als sonst und nervös hin und her wippte, nach rechts, dort war Bruno, der ihm auffordernd zunickte.
      Die Tür öffnete sich. Der Gang war leer. Abermals bedankte sich Flint bei allen Göttern die er kannte für ihr Glück. Dann bedankte er sich noch bei allen die er nicht kannte, falls einer von ihnen über sie wachte.
      So leise wie möglich ließ es die Tür ins Schloss fallen. Jetzt mussten sie nur wieder raus. Nur weg von hier. Im Gänsemarsch verließen sie den Korridor. Um die eine Ecke, um die andere. Dann noch eine Abzweigung und…!
      Flints Herz gefror zu Eis. Vielleicht zehn Meter vor ihnen stand Milino und unterhielt sich mit einem Mann, dessen Gesicht von einer Vogelmaske bedeckt wurde.
      Flint konnte sich nicht rühren, jeder seiner Muskeln war in Schockstarre gefangen. Hinter ihm kam Bruno um die Ecke und in diesem Moment sah Ben auf. Er schaute Bruno genau ins Gesicht und zog seine Waffe.


      Kapitel 37 - Lauf

      Alcyonia

      Flint hatte keine Ahnung was er tat. Etwas in seinem Gehirn hatte Klick gemacht und auf Autopilot umgestellt. Er machte auf dem Absatz kehrt und wollte weglaufen, merkte gar nicht, dass Milino sich stirnrunzelnd umdrehte, um zu schauen was Ben so aufbrachte, er realisierte nicht, dass Bart ein ängstliches Quieken ausstieß und erst als ihm ein heftiger Tritt am Schienbein traf, kam er wieder zu Bewusstsein.
      Flint zog zischend die Luft ein. Sein ganzer Körper war mit Adrenalin geflutet, doch er konnte wieder klar denken. Es war Bruno gewesen, der ihn getreten hatte. Er hielt eine Pistole in Händen, es musste die von Milinos Schreibtisch sein und hatte sie genau auf Ben gerichtet.
      Die Fronten hätten nicht unterschiedlicher sein können. Auf der einen Seite Bruno, der die Pistole mit beiden Händen umklammerte, als wäre sie sein Leben, den Lauf zitternd in Richtung Feind gerichtet, flankiert von Flint, der nicht wagte sich umzudrehen und stattdessen kreideweiß über die Schulter blickte und Bart, in dessen Mopsgesicht die bleiche Todesangst gestiegen war.
      Auf der anderen Seite Ben und Milino. Milino sah einfach nur verwirrt, aber auch wütend aus. Ben strahlte das pure Selbstbewusstsein aus. Er rief nicht nach Verstärkung, sondern hielt seine Waffe lässig mit einer Hand und mit der anderen riss er sich die Maske vom Gesicht. Die giftgrünen Augen richteten sich beinahe vorfreudig auf ihre Beute.
      „Bruno!“, begrüßte er sie im heiteren Plauderton, der einem das Mark in den Knochen gefrieren ließ. Der Angesprochene zitterte jetzt noch heftiger, ließ die Waffe jedoch nicht sinken.
      „Du schuldest mir noch was. Schon vergessen?“, der schmale Mund verzog sich zu einem hässlichen Grinsen und offenbarte perlweiße Zähne, welche in dem ein wenig gelblichen Gesicht schimmerten wie Edelstein: „Ich war sehr verletzt, als du plötzlich abgehauen bist. Hat dir meine Gesellschaft nicht zugesagt?“
      Bruno keuchte heftig, schien wie gelähmt, doch etwas anderes hatte Flints Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ben kam näher. Unauffällig, wie nebenbei, jedoch Schritt für Schritt, kam er näher. Immer wenn er sprach, wenn die unheimliche Aura seiner Worte die Aufmerksamkeit aller im Korridor auf sich zog, verkürzte er den Abstand zwischen ihnen.
      „Du enttäuschst mich, Bruno. Ich hatte mehr von dir erwartet. Ein bisschen mehr Kampfgeist“, da! Schon wieder! Kaum hatte er angefangen zu reden, hatte er begonnen zu gehen und Bruno schien es nicht zu bemerken.
      „Du stehst da, wie ein Kaninchen vor der Schlange und hältst mir diese Pistole ins Gesicht“, Ben schien siegessicher, gestikulierte mit der eigenen Pistolen, bemühte sich noch nicht einmal sie gerade zu halten oder überhaupt auf Bruno zu zielen.
      Flint wurde jetzt immer panischer. Was sollte er tun? Bruno schien wie eingefroren, zitterte noch nicht einmal mehr. Die Waffe schwebte in der Luft, gehalten von einer Statue, die nicht einmal mehr wie ein lebendes Wesen erschien.
      „Du hast nicht den Mut dazu. Ich habe nicht einmal zehn Minuten gebraucht, dann hatte ich euch alle gebrochen. Ihr hättet mir alles erzählt, nur damit ich aufhöre. Kannst du sie schreien hören? Deine Kameraden? Deine Freunde, wie sie die letzten Momente ihres jämmerlichen Lebens voller Angst verbringen? Wie sie hoffen ein Engel stiege vom Himmel herab, um sie zu retten und wie sich diese Hoffnung auflöst? Zerstört durch eine einzige Fingerbewegung?“
      Flint wollte etwas tun, doch was? Bruno war im Bann dieser grünen Augen, schien wie hypnotisiert. Flint drehte sich langsam um, überlegte ob er Ben angreifen konnte, ob er sich jemals verzeihen könnte, wenn er nun weglief. Und gerade als er dachte, er könnte die Panik in seinem Körper nicht mehr kontrollieren, bahnte sich die Verzweiflung einen Weg und alle angestauten Emotionen brachen mit einem einzigen Wort aus ihm heraus: „BRUNO!“
      Bruno schoss. Ben war getroffen.

      Quadhar

      Der Piper sah sie ganz deutlich. Der Junge und seine drei Freunde kamen auf ihn zu. Sie wollten ihn erledigen, doch das würde er nicht zulassen. Dieses Mal war er vorbereitet, er würde keinen von ihnen erneut unterschätzen.
      „Welchen willst du?“, erkundigte sich Billie, bei Sammie, während sie langsam näher kamen.
      „Ich denke ich nehme den mit dem Afro“, erwiderte Sammie, während er versuchte die Stärke der Gegner einzuschätzen.
      „Ok, dann nehme ich die zweite Rastalocke. Coral, Maggie? Ich mochte, dass ihr euch die Quadheri vornehmt!“
      Die Angesprochenen nickten. Einige Meter weiter zogen ihre Feinde nun die Waffen. Der Quadheri besaß, wie Pluton, einen Speer, der mit dem Afro, zog einen langen Krummsäbel, sein Kumpan zwei Streitäxte.
      Und schon ging es los. Beschattet vom Kampflärm der ächzenden, brüllenden und stampfenden Quadheri, gingen die acht Gegner aufeinander los.
      Coral erreichte seinen Gegner als erstes. Es war der bullig gebaute Quadheri, den Coral als Gegner gewählt hatte. Dieser verlor keine Zeit, sondern stieß sofort mit seinem Speer zu. Coral, der nicht mit einer so schnellen Attacke gerechnet hatte, hechtete zur Seite, doch wieder stach der Quadheri nach ihm. Dieses Mal war Coral vorbereitet und packte den Speer fest mit beiden Händen, doch der Quadheri hob ich einfach in die Luft und ließ ihn über sich hinwegsausen.
      Coral ließ den Speer los und schlug schmerzhaft auf. Hastig versuchte er auf die Beine zu kommen, konnte der nächsten Attacke jedoch nur entgehen, indem er sich erneut auf den Boden warf. Flink krabbelte er rückwärts und griff sich unbemerkt einen Stein. Noch immer krabbelnd nahm er den faustgroßen Brocken in die seine und drückte zu. Innerhalt weniger Sekunden wurde der Klumpen zu einer murmelgroßen, silbrig schimmernden Sphäre komprimiert. Schnell warf er sie nach dem Quadheri, der gerade seinen nächsten Angriff starten wollte. Dies war vielleicht nicht die feine Art, aber effektiv.
      Der stämmige Mann machte sich nicht einmal die Mühe dem Geschoss auszuweichen, welches ihn an der Schulter traf. Die verdichtete Masse des Steins riss ihn seitlich von den Füßen. Er konnte die es zwar nicht spüren, doch der Treffer hatte ein blutiges Loch in seine Schulter gerissen.
      Mittlerweile war auch Sammie im Kampf mit seinem Gegner vertieft und konnte nicht verhehlen, dass es brenzlig wurde. Aus technischer Sicht, war ihm sein Gegner nicht gewachsen und zu jeder anderen Zeit hätte er ihn vermutlich innerhalb weniger Minuten getötet, doch dies war nicht jede andere Zeit. Sein Körper war ein Wrack und der Gladiator kam nicht drum herum sich einzugestehen, dass die zahlreichen Schnitte, Schusswunden, Blutergüsse und anderen Blessuren jetzt ihren Tribut zollten.
      Seine Reaktionszeit war zu lang. Jede Bewegung kostete ihn enorme Willenskraft und dies ging auf die Effizienz. Auch war dieser Pirat definitiv kein Anfänger. Die Schläge kamen präzise, schnell und jedes Mal, wenn die Klingen gegeneinander schlugen, schrien Sammies Muskeln auf. Er musste diesen Kampf schnell zu Ende bringen, sonst würde er nicht lange durchhalten.
      Billie stellte nur ein paar Meter weiter erneut fest, dass er ein lausiger Nahkämpfer war. Die Äxte seines Feindes stellten eine primitive, aber entschieden zu wirkungsvolle Waffe dar und so konnte er nur das Gewehr hochreißen, um den Schlag abzublocken und dann tänzelnd zurückweichen. Der Afro, mit dem Namen Marley, besaß einen sehr einfach gestrickten Kampfstil, der hauptsächlich aus Grunzen, Spucken und viel Herumgefuchtel bestand. Das Problem waren die Äxte, welche bei einem Treffer zweifellos fatale Wunden hinterlassen würden.
      Billie entschloss sich schließlich, seinen Gegner machen zu lassen und zu warten, bis Coral, Sammie oder Maggie ihre Gegner überwältigt hatten. Er sah sich momentan nicht in akuter Gefahr, konnte einen solchen Kontrahenten jedoch auch nicht ohne weiteres überwinden.
      Maggie war übermotiviert in ihren Kampf gegangen und bezahlte nun den Preis. Sie hatte den Quadheri schnell überwältigen und dann diesen abartigen Piper in Stücke reißen wollen, doch Pluton war, trotz der Trance, ein überaus gefährlicher Gegner. Sowohl Speer, als auch Sense wirbelten herum und schienen sich kaum zu berühren, hatten nur den Schwinger der jeweils anderen Waffe als Ziel. So sprangen die Kämpfer um einander herum, darauf bedacht keinen Fehler zu machen und den anderen, sollte er auch nur einen falschen Schritt tun, sofort zu bestrafen.
      Derweil rang der Piper mit sich selbst. Er hatte es verbockt. Die Schlacht kippte. Seine Hauptstreitmacht wurde gerade von ihren Landsmännern vernichtet, welche entgegen seiner Erwartung nicht die geringste Zurückhaltung zeigten. Fast jeder aus seiner Piratencrew war tot und er selbst wurde nur noch von ein paar Marionetten vom sicheren Tod abgeschirmt. Zu allem Überfluss war er auch schon hinter dem Zeitplan. Jede Sekunde konnte Magi hier aufkreuzen und ihn in Stücke reißen und das galt es unbedingt zu vermeiden. Was sollte er tun? Seinem letzten Verteidigungswall helfen und den Quadheri erneut eine Falle stellen? Fliehen? Oder abwarten, ob ihm nicht doch noch ein Wunder zur Hilfe käme?
      Keine der Möglichkeiten war sehr verlockend. Egal wie man es drehte und wendete, er steckte in Schwierigkeiten. Sehr großen Schwierigkeiten.
      Coral gewann in seinem Kampf nun schnell die Oberhand. Die Verletzung seines Gegners machte ihm extrem zu schaffen. Obwohl er keinen Schmerz spürte, war seine linke Seite nun angreifbar und Coral nutzte diesen Vorteil erbarmungslos aus.
      Wieder griff er die linke Seite an. Sein Ziel war es den Quadheri außer Gefecht zu setzen, da er ihn, wenn es sich vermeiden ließ, nicht töten wollte. Und so hatte er das linke Bein als Schwachpunkt ausgemacht. Würde es ihm gelingen dieses zu brechen oder auszukugeln, dann wäre sein Gegner keine Gefahr mehr.
      Mit der linken Faust schlug er zu, der Quadheri blockte ab, stach mit dem Speer zu, Coral duckte sich auf allen Vieren weg und nutzte die Gelegenheit einen heftigen Tritt gegen das Kniegelenk zu setzen. Dies hatte nicht die erhoffte Wirkung. Der Korallenmensch hatte die Stärke des Hünen unterschätzt. Dieser hob ihn nun einfach mit dem linken Arm hoch und obwohl Coral so stark er konnte an der Pranke um seinen Hals zehrte, konnte er den Griff nicht lösen.
      Gerade wollte der Riese zustechen, da gelang es seinem Opfer die Füße gegen dessen Schultern zu stemmen und sich mit aller Kraft von ihm wegzudrücken. Es gelang und Coral stürzte keuchend zu Boden.
      Doch jetzt stand der Quadheri über ihm, wollte ihn erneut aufspießen, Coral rollte sich zur Seite, doch er war zu langsam. Ein furchtbares Brennen breitete sich von seiner Hüftgegend rasch aus. Coral sprang, getragen von einem Adrenalinstoß, auf die Beine und betastete sofort seine Seite. Der nun blutige Speer des Quadheri hatte eine tiefe Fleischwunde hinterlassen.
      Wieder kam die Spitze der mörderischen Waffe angeschossen, Coral wich stolpernd aus, wurde jedoch kurz darauf vom wirbelnden, stumpfen Ende am Kopf getroffen und fiel orientierungslos zu Boden.
      Billie sah es als Erster und stieß einen Alarmschrei aus, doch keiner befand sich in Reichweite. Sammie war im Kampf mit Hendrix vertieft, Maggie konnte sich Pluton nur mit Mühe vom Hals halten und er selbst konnte nicht sich gegen diesen nervigen Marley nicht eine Atempause gönnen.
      Billie versuchte mit zunehmender Unruhe Distanz zwischen sich und seinen Gegner zu bringen, doch er konnte den rotierenden Armen seines Feindes nicht entkommen. Es war zum verrückt werden. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen wie der Quadheri mit dem Speer ausholte, während Coral noch immer keine Anstalten machte auszuweichen, dann schoss der Speer hinab und durchbohrte Corals Körper.

      Auf Alcyonia

      Für einen kurzen Moment schien Ben wie gelähmt und starrte fassungslos an die Stelle, wo die Kugel seinen Körper durchstoßen hatte. Blut breitete sich rasch aus. Tropfte auf den Boden und färbte das schwarze Gewand dunkelrot. Dann wandten sich seine giftgrünen Augen Bruno zu.
      Flint hatte gedacht, dass Ben nicht mehr Gefahr ausstrahlen könnte, als er es ohnehin schon tat, doch jetzt wurde er eines Besseren belehrt. Es war als hätte man das Gittertor zu einer Raubtierzelle geöffnet. Zwar immer tödlich und angsteinflößend, doch bis eben noch ungefährlich, wenn man genügend Abstand hielt. Doch etwas in Bens Augen hatte sich verändert. Es war das Spielerische, das Gelassene, es war verschwunden. Sein ganzes Gehabe war von ihm abgefallen und kalter Mordlust gewichen. Dann öffnete sich sein Mund ließ ein entsetzliches Geräusch hören. Leise wie ein Flüstern, doch bedrohlicher als alles was er ihnen je gesagt hatte: „Ich bring dich um…“, dann lauter: „Ich bring dich um!“
      Im nächsten Moment rannten sie. Flint konnte sich nicht entsinnen jemals so schnell gerannt zu sein. Seine Beine trugen ihm um die Biegung hinter ihnen und weiter den Korridor entlang. Um die nächste Biegung und wieder eine Biegung. Bart hatte sich Bruno über die Schultern geworfen und Flint begann gerade sich zu fragen, wo er eigentlich hinlief, da hörte er aus den Gängen hinter ihnen ein merkwürdig surrendes, zischendes Geräusch, welches ihr Stöhnen und Keuchen, das Trampeln ihrer Füße, das Quietschen der Schuhsohlen übertönte und immer näher kam, immer lauter wurde.
      Er konnte nicht anders, er drehte sich um und zwar keinen Augenblick zu früh. An der nächsten Biegung hinter ihnen sah er Ben, in seitlicher Schräglage schwebend in der Luft, Blut spritzte in alle Richtungen, doch nur für den Bruchteil einer Sekunde, dann war er wieder verschwunden. Als nächstes stürzte Bart zu Boden, seine Fußgelenke waren beinahe durchtrennt worden. Sofort danach erschien Ben mit eben jenem surrenden Geräusch aus dem Nichts. Er hielt sein Messer in der Hand, den Blick fest auf seine Beute gerichtet.
      Noch bevor Bart und Bruno auf dem Boden aufgeschlagen waren, hatte Bruno ein einziges Wort gerufen. Doch es war viel mehr als ein Wort, es war Angst, Verzweiflung, Schmerz und Wunsch zugleich.
      „Lauf.“
      Und Flint lief. Griff sich die Tasche und lief. Nie hatte er verstanden, wie er es getan hatte. Wie er hatte weglaufen können, die Schreie seiner Freunde in den Ohren, während Bens Messer sie, begleitet vom wahnsinnigen Gackern seines Besitzers, immer und immer wieder durchbohrte, bis der letzte Rest Leben aus ihnen gewichen war.
      Doch Flint war gelaufen. Und er war entkommen. Ein Fenster hatte seine Flucht ermöglicht. Doch die Schreie von Bart und Bruno hatten ihn nie wieder losgelassen.


      Kapitel 38 - Der Nebel lichtet sich

      Maggie war im Tunnel. Sie bekam nichts von dem mit was um sie herum geschah. Für sie existierte nur Pluton, alles andere war nebensächlich. Tagelang hatte sie auf diesen Kampf hingefiebert, sich zum Äußersten verausgabt, nur um dem überheblichen Quadheri eins auszuwischen und jetzt wo der Kampf endlich begonnen hatte, konnte sie nicht anders als dem Nervenkitzel zu erliegen, obwohl die Situation ganz anders war als ursprünglich angenommen.
      Es war ihr Kampf, ein Duell zweiter Kontrahenten, Mann gegen Frau und nichts würde sie davon abhalten Pluton zu vernichten. Sie konnte nicht anders als vor erregter Freude zu grinsen, trotz der grausigen Umstände.
      Wieder ließ sie die Sense wirbeln, versuchte einen Ausfall, doch der Quadheri war zu schnell. Speer und Sense krachten aufeinander und ebenso schnell wie sie sich getroffen hatten, ließen sie voneinander ab, nur um Sekundenbruchteile später erneut die Konfrontation zu suchen. Maggies Finte ging ins Leere, doch auch Plutons Konter traf nur Luft. Der dunkelhäutige Junge duckte sich unter dem Sensenblatt weg, wich mit einem Satz nach hinten aus und warf seinen Speer nach seiner Gegnerin.
      Diese hatte damit nicht gerechnet und musste sich zur Seite werfen. Eine Hechtrolle und sie war wieder auf den Beinen, doch in der Zwischenzeit hatte Pluton seine Waffe aus dem Boden gezogen und ging bereits wieder zum Angriff über. Zwei schnelle Stöße, doch wieder traf er nicht. Maggie tänzelte um ihn herum und rammte die stumpfe Seite ihrer Waffe in den Nacken des Quadheri. Jeder normale Gegner wäre unter den Schmerzen zusammengebrochen, doch die Marionette des Pipers spürte nichts.
      Grunzend wie ein Stier schoss Pluton herum und nutzte Maggies offene Deckung schamlos aus. Zwar war die Distanz zwischen den Kämpfenden zu gering für einen Speerstoß, doch ein hinterhältiger Faustschlag fand den Weg in Maggies Niere. Keuchend wich sie zurück und verfluchte ihre Unbedachtheit.
      Pluton versuchte nun Kapital aus seinem Vorteil zu schlagen und griff weiter aggressiv an. Er stach zu, Maggie wich aus, doch schon hatte er eine halbe Drehung um sie herum durchgeführt und griff sie von hinten an. Wieder entkam Maggie dem Stoß und schlug ihrerseits mit der Sense zu. Der Junge duckte sich weg und trat einen Schritt nach vorne, um erneut anzugreifen, doch darauf hatte Maggie gewartet, sie nahm ihre Sense mit beiden Händen und machte Anstalten seinen Speer mit dem Schaft ihrer Waffe herunterzudrücken.
      Ihr Gegner zog den Speer nun zurück, doch Maggie war ihm einen Schritt voraus. Rasch riss sie die Arme nach oben und ließ sich nach vorne fallen. Sie beide krachten zu Boden. Maggie saß nun auf Pluton, mit den Knien drückte sie seine Arme zu Boden, ihre Waffe presste sie mit aller Kraft auf seine Luftröhre.
      Der Quadheri war stärker als sie gedacht hatte. Er warf sich wild hin und her, brüllte und tobte, doch er konnte die deutlich größere Frau nicht abwerfen. Langsam wurde sein Widerstand schwächer, sein Gesicht lief blau an, Schaum quoll zwischen den Lippen hervor, seine Glieder zuckten unkontrolliert. Aus blutunterlaufenen Augen stierten ihr purer Hass entgegen und obwohl Maggie ebenfalls stöhnte und keuchte als wäre sie einen Marathon gelaufen, war sie siegessicher.
      Das nächste was sie wahrnahm, war wie etwas ihren gesamten Körper vibrieren ließ. Eine Art Impuls, nicht zu sehen, aber deutlich zu spüren. Er durchdrang nicht nur ihren Körper, sondern auch ihr Geist schien durch den merkwürdigen Angriff aufgewühlt. Kurz hatte sie das Gefühl ohnmächtig zu werden, doch dann war es vorbei. Alles was blieb waren leichte Kopfschmerzen. Auch Pluton schien es gespürt zu haben, obwohl er unter der Kontrolle des Pipers stand. Was war geschehen?

      Wenige Augenblicke vorher

      Sammie hatte seinen Kampf mittlerweile im Griff. Klar, er verlor, aber er verlor wenigstens sehenden Auges und nicht wie ein Trottel der gegen einen Baum lief. Nein, er war der stolze Ritter, hoch zu Ross, welcher den Ast kommen sah und zutiefst wünschte er hatte keinen so steifen Hals, denn dann hätte er einfach ausweichen können. So jedoch war er gezwungen seinem Schicksal ins Auge zu blicken und musste sich seelisch und moralisch auf seine schmerzhafte Demütigung einstellen.
      Einfach gesagt war nicht sein Gegner das Problem, sondern er selbst. Sein Körper stand kurz vor dem Zusammenbruch. Die zahlreichen Wunden, Beulen und andere Verletzungen zollten ihren Tribut, die Grenzen seiner Belastbarkeit waren erreicht. Das Gefühl gegen einen Feind zu verlieren, mit dem er in besserer Verfassung den Boden gewischt hätte, war bestenfalls frustrierend.
      Die Angriffe seines Gegenübers waren gut gesetzt und heftig geschlagen, es fehlte ihnen aber an Raffinesse. Man konnte sie leicht abblocken oder ablenken, doch zurückschlagen? Dafür fehlte ihm schlicht die Kraft. Sein Gegner war gut, nur nicht überragend und das genügte. Dafür konnte Sammie aber ganz unbekümmert warten, bis sich auch seine letzten Kraftreserven schließlich erschöpften und dabei die Aussicht genießen, vielleicht kam ihm ja jemand zur Hilfe.
      Danach sah es aber freilich nicht aus. Coral war soeben überwältigt worden. Der bullige Quadheri stand über ihm und schon hatte er ihn erbarmungslos aufgespießt. Kein schöner Anblick, viel unschöner war jedoch was als Nächstes geschah.
      Billie flippte komplett aus. Das alleine hätte man noch verkraften können, doch dass er auf Corals Gegner zielte, schoss und dann einen Volltreffer von Marleys Äxten kassierte, wollte Sammie nicht so recht gefallen. Billie brach zusammen, Blut quoll aus seiner Brust und Marley ließ triumphierendes Gelächter hören. Doch immerhin hatte Billie Erfolg gehabt, Corals Gegner war tot.
      Sammie konnte noch einen kurzen Blick auf Coral erhaschen, wie er sich aufsetzte und die Augen entsetzt aufriss, als er seinen Freund geschlagen sah. Dann spürte Sammie wie eine unsichtbare Kraft seinen gesamten Körper traf, sein Bewusstsein wie ein Bus überrollte und alles wurde Schwarz.

      Entsetzt betrachtete der Piper das Schauspiel welches sich ihm bot. Gerade noch hatte er innerlich jubiliert, der Junge war geschlagen und auch sein Freund war tot, doch dann brachen fühlte er sich, als ob ihm eine Windböe ins Gesicht schlug und als nächstes waren fast alle Männer auf dem Schlachtfeld ohnmächtig. Nur er selbst, das Mädchen, der Junge und ein besonders großer Einheimischer mit dichtem, schwarzem Bart standen noch. Es schien unmöglich, doch die Schlacht war vorbei.
      Fassungslos besah der Junkie die Katastrophe, sein Blick fiel auf den blauen Jungen und ein eiskalter Schauer lief ihm den Rücken herunter. Er hätte nicht beschreiben können was es war, doch etwas tief in den hellblauen Augen jagte ihm unbeschreibliche Angst ein. Etwas Unmenschliches lag in ihnen. Eine Kraft, zerstörerisch wie ein Tsunami und doch unscheinbar wie eine kleine Welle.
      Die Aura des Blickes ließ ihn zusammenbrechen. Das war’s! Er war raus! Ehe irgendjemand ein Wort sagen oder einen Finger rühren konnte, griff der Piper in eine seiner Taschen und warf eine handtellergroße Kugel mit aller Kraft auf den Boden. Rauch breitete sich mit rasender Geschwindigkeit aus und als sich die letzte Wolke verzogen hatte, war vom Piper nichts mehr zu sehen.

      Am selben Abend

      Sammie erwachte. Sein ganzer Körper tat weh und sein Schädel brummte, als würde ein Elefant auf ihm Tango tanzen. Kurz fragte er sich, ob ihn wohl ein Zug überrollt hatte, dann fiel ihm alles wieder ein. Der Piper, Coral, Billie!
      Sofort saß Sammie kerzengerade im Bett. Aber es war gar kein Bett, es war auch nicht steiniger Boden auf dem er da lag. Es war ein Holztisch. Er kam ihm bekannt vor, doch er konnte nicht so sehr sagen woher. Für die Erörterung dieser durchaus interessanten Frage blieb ihm jedoch keine Zeit, denn die Antwort kam in Form eines infernalischen Donnergrollens, welches wohl selbst in der Hölle Angst und Schrecken ausgelöst hätte.
      So kam es zumindest Sammie vor, dessen ohnehin schon geschundener Schädel jetzt endgültig in tausend Stücke zu springen schien. Er brauchte einen Moment, um zu verstehen, dass er Worte waren, die ihn hier malträtierten.
      „NA? DRINK GEFÄLLIG!?“
      Diese Stimme konnte nur einem Mann gehören. Magnus Tuba, der seinem Namen in diesem Moment alle Ehre machte.
      Sammie blinzelte verständnislos, helle Lichter tanzten vor seinen Augen und er brauchte eine ganze Weile, bis er die Szenerie vor ihm vollends verstand. Dort saßen sie alle, fast alle. Coral, welcher aussah wie ein Verband auf Beinen, der jedoch müde lächelte. Er hielt Maggie, welche in ganz ähnlichem Zustand war, im Arm. Beide hielten sie ein kleines Gläschen mit blutroter Flüssigkeit in den Händen.
      Neben ihnen saß Sev Mard. Tiefe Sorgenfalten im Gesicht. Auch ihn hatte man wohl tüchtig verarztet müssen und wie ein Wächter mit Bart stand Magnus über allem. Genau genommen schob er sich gerade um den Tresen herum, in der Hand ein Gläschen welches mit derselben Flüssigkeit gefüllt war, wie die Gläser der beiden Korallenmenschen.
      Schon war er bei ihm und zwang ihn das Gebräu herunterzuschlucken. Sammie hatte am Liebsten abgelehnt, doch er war nicht wirklich in der Verfassung dazu. Die Wirkung war erstaunlich, erst fühlte er nichts, dann stand sein Rachen in Flammen. Er wäre seitlich vom Tisch gerollt, hätte der Hüne ihn nicht aufgefangen.
      Da hing er wie ein Sack Kartoffeln in den Pranken des Halbriesen und hustete und prustete, dass er dachte seine Lunge müsste ihm zum Mund herauskommen. Magnus lachte vergnügt: „JA, LASS ES RAUS! NUR RAUS DAMIT! 110% PROZENTIGER WHISKEY, DAS BRINGT SOGAR EINEN SEEKÖNIG WIEDER AUF TRAB!“
      Es dauerte bestimmt eine Minute bis Sammie sich wieder beruhigt hatte, doch als der Husten langsam nachließ, fühlte er sich tatsächlich ein wenig besser. Das Sprechen tat zwar weh, aber seine Kräfte schienen wiederzukehren.
      „Was ist…?“, versuchte er gerade eine Frage zu formulieren, doch Mard kam ihm zuvor.
      „Königshaki!“, meinte er in einem Tonfall der schwer zu deuten war. Er schien verärgert, aber auch dankbar, erleichtert und traurig zugleich.
      „Was?“, krächzte Sammie zurück, sorgsam darauf bedacht nicht noch einen Hustenanfall zu bekommen.
      „Dein Freund hier beherrscht Königshaki. Oder sagen wir er besitzt es. Es schien ein Unfall gewesen zu sein, wenn auch ein Unfall zu unseren Gunsten.“
      Sammie verstand kein Wort. Er hatte noch nie von etwas wie Königshaki gehört. Er wusste um Rüstungs- und Observationshaki und beherrschte beides bis zu einem gewissen Grad. Aber Königshaki?
      Weitere Fragen sparte er sich, das konnte ihm immer noch jemand erklären, wenn sein Kopf sich wieder anfühlte wie ein Kopf. Es gab nun Wichtigeres zu besprechen.
      „Billie…?“, begann er erneut und diesmal war es Coral der ihm das Wort abschnitt.
      „Er wird durchkommen. Der Treffer war verheerend, aber nicht tödlich. Tatsächlich war er schon bei Bewusstsein und wir haben abgemacht, dass wir morgen abreisen. Wir müssen weiter.“
      All dies spulte er mechanisch ab. Es war offensichtlich, dass er nicht reden wollte. Für kurze Zeit schwiegen sie alle, dann schlug Mard vor, dass es das Beste wäre zu Bett zu gehen und morgen die Feinheiten zu bereden. Erleichtert stimmte Sammie ihm zu und keine fünf Minuten später lag er in seinem Bett, in tiefem Schlaf versunken.


      Kapitel 39 - Nachspiel

      Am nächsten Morgen im Marinehauptquartier, Büro des Großadmirals

      Katarina trat ein, sofort war ihr klar, dass etwas Fürchterliches geschehen sein musste. Silver saß an seinem Schreibtisch, das aschfahle Gesicht in den Händen vergraben. Mit einem leisen Klicken schloss sie die Tür, Silver sah auf. Seine Augen waren blutunterlaufen, die langen, silbrigen Haare ungeordnet, sie glänzten nicht wie sonst immer, sondern waren matt und stumpf, was ihm das Aussehen eines alten Mannes verlieh, seine Uniform saß schlecht, auch hatte er sich diesen Morgen nicht rasiert. Offenbar hatte er die Nacht durchgemacht, um jede Nachricht der Schlacht sofort zu erhalten. Kurz blieb Katarina im Türrahmen stehen, unschlüssig ob sie einfach Platz nehmen oder den Anstand wahren sollte, doch Silver war zuvorkommend wie eh und je.
      „Setzen sie sich, Katarina, setzen sie sich“, er klang heiser und kränklich. Es war fast schon abstoßend den Musterschüler der Marine, das Karriereideal schlechthin, in so einem Zustand zu sehen. Doch Katarina sagte kein Wort, sondern ließ sich einfach auf dem Stuhl für Besucher fallen und sah Silver herausfordernd an.
      Dieser schob ihr nun wortlos einen kleinen Stapel Zettel zu. Mit gerunzelter Stirn las die Rothaarige sich alles durch, dann legte sie die Zettel wieder zurück und sprach zum ersten Mal: „Was jetzt?“
      Es war kein Vorwurf oder Spott, jedoch auch kein Mitleid in ihrer Stimme. Die Frage war nüchtern und direkt gestellt. Silver sah sie kurz an, ließ der Blick über ihre wohlgeformten Gesichtszüge gleiten. Der schmale Mund, die kleine Nase, ihre rubinroten Augen, welche die Farbe ihrer langen, um ihre breiten, aber dennoch anmutigen Schultern, wallenden Haare besaßen. Sie war einfach umwerfend schön und er konnte nicht anders als sie um die Kaltschnäuzigkeit mit der sie die Nachricht aufnahm zu bewundern. Ihn selber hatte die Hiobsbotschaft wie eine Kanonenkugel getroffen und die ganze Nacht war an Schlaf nicht zu denken gewesen, während er fieberhaft versuchte sich eine Strategie zurechtzulegen.
      Es war vermutlich das Schlimmste was hätte passieren können. Kalai war desertiert und hatte eine gewaltige Streitmacht hinter sich. Sein nächstes Ziel waren die Koralleninseln und wenn er sie tatsächlich eroberte, was gar nicht mal so unwahrscheinlich war – Wenn er seinen Spionen trauen konnte, hatte es dort eben erst einen Militärputsch gegeben und generell befand sich die Nation in einem katastrophalen Zustand – dann stünde ihm eine unvergleichlich mächtige Waffe zur Verfügung.
      Und als wäre das noch nicht genug, hatte Snake die gesamte Welt an der Nase herumgeführt. Ein Krieg als Finte. Er hatte nie vorgehabt sich mit Magi zu messen, stattdessen sammelte er dessen mächtigste Streitkräfte an einem Punkt und eroberte die wichtigsten von Magis Inseln mit seinen eigenen Kapitänen. Damit hatte er Magi an den Rande der Bedeutungslosigkeit gedrängt, indem er seine Ressourcen, Streitkräfte und Einrichtungen allesamt unter seine Kontrolle brachte.
      Nun war er der mächtigste Pirat der Welt. Vermutlich mächtig genug, um einen Krieg mit der Marine zu beginnen, eine beängstigende Vorstellung, gerade wenn man bedachte, dass diese soeben einen ihrer Admiräle verloren hatte und ebenso uneins, wie zerstritten war.
      Kurz: Das Desaster war perfekt.
      „Ich weiß es nicht“, erwiderte der Großadmiral niedergeschlagen.
      „Wer weiß noch davon?“, erkundigte sich die Offizierin.
      „Niemand, außer ein paar Spionen, aber morgen findet ein Treffen des Marinerates statt. Sie müssen es von mir erfahren, bevor irgendwelche Gerüchte aufkommen.“
      Katarina drückte durch ein kurzes Nicken ihre Zustimmung aus.
      „Sie wissen doch hoffentlich was sie jetzt tun müssen? Sie können Kalai und Snake nicht alleine bekämpfen, sie brauchen noch immer die Unterstützung der Marine. Kalai spielt keine Rolle mehr, sie müssen die Gegner von Figul vereinen.“
      „Und wie soll ich das anstellen? Die Weltregierung wird mir wieder einen ihrer Strohmänner als Admiral vorsetzen und mein Einfluss wird weiter schwinden.“
      Die Verzweiflung stand dem Großadmiral ins Gesicht geschrieben. Es schien nicht so, als ob er in der Lage wäre eine der mitreißenden Reden zu halten, welche ihm sein hohes Amt überhaupt erst eingebracht hatten. Seine ganze Überzeugungskraft - das wohl Inspirierendste an ihm – war verschwunden.
      Katarina dachte lange nach über das was sie als Nächstes sagte. Sie wusste, dass Silver ein Gegner der allgegenwärtigen Machtübernahme der Weltregierung war und doch war ihr Vorschlag ein Wagnis, welches von einem amtierenden Großadmiral als Hochverrat interpretiert werden musste. Nach einigen Sekunden des Grübelns, beschloss sie jedoch, dass es mal jemand auf den Punkt bringen musste. Katarina setzte ihr trotzigstes Gesicht auf und meinte so gelassen aber eindringlich wie nur möglich:
      „Dann widersetzen sie sich der Weltregierung und wählen sie einen eigenen Admiral. Es wird Zeit, dass jemand diesen eingebildeten Hochadligen die Stirn bietet und ihnen zeigt, dass die Marine mehr ist, als eine Kriegsmaschine, welche die Weltregierung nach Lust und Laune herumkommandieren kann.“
      Silver sah sie ungläubig an, dann schüttelte er den Kopf: „Einem solchen Vorschlag würde der Rat nie zustimmen, schon gar nicht unter einem Großadmiral der bereits die größte Katastrophe seit mehr als fünfzig Jahren herbeigeführt hat.“
      Katarina seufzte, vielleicht hatte sie Silver überschätzt. Ein Rückschlag und er verkroch sich in der Ecke wie ein kleines Kind. Das war vermutlich der Preis für ein Leben, welches man nur als eine einzige Erfolgsstory bezeichnen konnte, diese heftige Niederlage traf ihn wohl schwerer als andere.
      Nichtsdestotrotz war Katarina enttäuscht, sie hatte sich in seinen Bann ziehen lassen, geglaubt er wäre tatsächlich so unfehlbar und unbesiegbar wie alle sagten, doch das durfte jetzt keine Rolle spielen. Die Welt stand am Abgrund und wenn der Großadmiral der Marine jetzt aufgab, konnten sie genauso gut einfach Snake die Verantwortung übertragen.
      „Der Rat hasst die Weltregierung. Bis auf ein paar verklärte Fanatiker, allen voran dieser Figul, doch der Rest des Rates steht hinter zwei Personen: Ihnen und…?“, erwartungsvoll betrachtete sie den Großadmiral, doch der starrte sie nur fragend an.
      Am liebsten hätte sie ihm eine schallende Ohrfeige verpasst. Normalerweise machten Männer wie Silver doch innerhalb von Sekunden das Alphatier ausfindig, welches ihnen ihren Posten streitig machen konnte. So schwer war das doch wirklich nicht!
      „Michaelsen!“, schrie sie fast, es lag doch auf der Hand: „Ernennen sie Michaelsen zum Admiral! Seit Jahren ist er der zweite Mann hinter Ping und nur die Weltregierung ist dafür verantwortlich, dass er noch nicht Großadmiral ist. Ziehen sie ihn auf ihre Seite, dann haben sie ein Chance die Weltregierung auszubooten.“
      Erst jetzt merkte sie, dass sie sich von ihrem Stuhl erhoben und weit über den Tisch gebeugt hatte. Mit einem verlegenen Räuspern fiel sie zurück in ihren Stuhl. Silver sah etwas perplex aus, doch er nickte. Das Feuer in seinen Augen war wieder erwacht. Katarina schöpfte neue Hoffnung.

      Quadhar

      Die Stimmung war beschissen. Es ließ nicht anders ausdrücken. Magi war in den frühen Morgenstunden zusammen mit Leo und einem finster dreinblickenden Opa erschienen, dessen Übellaunigkeit, nur von seiner Wortkargheit übertroffen wurde. Nachdem er seine Niederlage erläutert, dem Opa die Verantwortung übertragen und sich bei Coral und Co. für ihre Hilfe bedankt hatte, hatte er sich auch schon wieder davon gemacht.
      Die Quadheri waren in tiefer Trauer versunken. Mehr als die Hälfte ihrer Krieger war gefallen, die andere Hälfte schwer verwundet. Trotzdem musste man jede Sekunde mit einem Angriff von Snakes Streitkräften rechnen, da Quadhar neben Gentleman Island die letzte bedeutende Insel darstellte, die Magi geblieben war, so dass an Ruhe überhaupt nicht zu denken war. Der alte Mann den Magi mitgebracht hatte, trug den Namen Thorbjorn und war anscheinend einer der stärksten Kämpfer in Magis Bande. Man hatte ihn zusammen mit Leo zur Verteidigung der Insel abgestellt, doch wenn es hart auf hart kam konnte man für nichts garantieren.
      All dies war für Coral und seine Freund jedoch von nur geringer Bedeutung. Die Nachricht welche für sie zählte, war das ein Billie wohlbekannter Marineadmiral gegen die Koralleninseln segelte und sie ihre Mission deswegen schnell fortsetzen mussten.
      Da sie bei der Rettung der Insel eine entscheidende Rolle gespielt hatten, war er für die Quadheri eine Sache der Ehre gewesen ihnen zu helfen. Und so war schon kurz nach Mittag ein relativ großes Schiff mit dem Namen „Coral und Co.KG“ hergerichtet, welches über 10 Quadheri als Besatzung verfügte, darunter Pluton. Kaum war der Piper verschwunden, waren auch seine Opfer wieder zu Bewusstsein gekommen und Pluton hatte seine Niederlage gegen Maggie eingestehen müssen.
      „Was glaubst du ist mit dem Piper geschehen?“, meinte Billie, während er ein Fass mit Vorräten auf das Deck rollte.
      „VERMUTLICH VON EINEM BERGLÖWEN GEFRESSEN!“, mutmaßte Magnus: „DA DRAUSSEN IST EINIGES DEM MAN LIEBER NICHT ÜBER DEN WEG LAUFEN MÖCHTE!“, setzte er den Gedankengang fort.
      „Aha“, meinte Billie skeptisch: „Und du bist sicher, dass dieses Schiff durchhält? Es sieht ziemlich abgetakelt aus.“
      „IHR WOLLT NACH SABAODY?“, erkundigte sich Magnus noch einmal.
      „Ja, in die Nähe. Eine Insel namens Dereja, dort gibt es eine Treppe welche die Grandline hinaufführt, ab da sind es nur noch wenige Kilometer bis nach Mary Joa. Danach werden wir wohl kein Schiff mehr brauchen. Zwischendurch machen wir wahrscheinlich halt auf einer der Inseln auf dem Weg.“
      Magnus nickte zustimmend, während Billie eine letzte Kiste in den Lagerraum des Schiffes wuchtete, wo sie von Sammie entgegengenommen wurde. Die Vorbereitungen waren abgeschlossen, sie mussten abreisen.
      Es war alles andere als ein großes Ereignis. Sie standen tief unter der Oberfläche in einer der Höhlen, wo sie angekommen waren. Bei ihnen waren nur Leo, Sev Mard, Magnus und die Quadheri welche sie begleiten würden.
      „Dann heißt es jetzt wohl Abschied nehmen“, eröffnete Billie etwas förmlich und gab Mard steif die Hand. Dieser hatte eine klare Meinung zu ihrer Unternehmung und konnte nicht anders, als sie noch einmal zum Ausdruck zu bringen: „Geht nicht! Ihr bringt euch alle um“, sein Griff war hart wie Stahl und er ließ Billies Hand zunächst nicht los, doch dieser wollte das nicht hören und riss sich los.
      Sev Mard hatte ihnen das Angebot unterbreitet sich der bunten Piratenbande anzuschließen, doch die Gruppe hatte ausgeschlagen. Sie waren fest entschlossen die Sache zu Ende zu bringen, was blieb ihnen noch anderes übrig?
      Unterdessen hatte Sammie den Fehler gemacht sich von Magnus zu verabschieden. Der Händedruck war zwar schlimm, doch aushaltbar, wenn man darauf stand seine Finger für Wochen nicht gebrauchen zu können. Viel schlimmer war die folgende Umarmung.
      Seitdem Sammie in seinen Arenatagen einmal einen Showkampf gegen einen Oktopusnilpferd überlebt hatte, hatte er sich eingebildet zu wissen, wie es sei von gigantischen, muskulösen Extremitäten zerquetscht zu werden, doch er hatte falsch gelegen. Die Schmerzen waren unbeschreiblich. Sein ganzes Leben sollte er mit Grauen an diesen einen Moment zurückdenken, an dem sein Brustkorb, umschlungen von braungebrannten Muskelschlangen, den Druck eines Büffels der mit voller Wucht gegen einen Bison krachte standhielt. Auch Maggie sollte noch lange an ihren Lachkrampf zurückdenken, während Sammie verzweifelt nach Luft schnappte.
      Coral hatte sich nebenbei Pluton gegriffen und fing an mit ihm das Schiff zu bewundern. Er schien ihn mittlerweile als eine Art Freund zu betrachten, was diesen sichtlich verwunderte. Und dann war es schließlich soweit.
      Billie konnte die Insel gar nicht schnell genug verlassen und so ging es dann ganz schnell. Noch ein zwei Worte des Abschieds und schon waren sie unterwegs, durch eine Höhle, hinaus auf das Meer, weiter zur nächsten Station ihrer Reise.

      Nur wenige Kilometer entfernt

      Mit einem Schrei der Verzweiflung rammte er das Messer in den Kopf des Ungetüms, welches ihn auf seine Hörner genommen hatte. Dann zog er es wieder heraus, nur um erneut zuzustechen. Wieder und wieder und wieder und dann endlich, brach der Eber mit einem Grunzen zusammen.
      Vollkommen erschöpft blieb der Piper im Gras liegen. Dann rappelte er sich auf, obwohl jeder Zentimeter seines Körpers schmerzte, sein Bein war vom Eber durchbohrt, im Bauch hatte er eine tiefe Fleischwunde. Jede Bewegung brannte, als ob er von glühenden Speeren gepeinigt wurde. Seine Kleider zerfetzt, das Gesicht zerkratzt, humpelte er durchs Unterholz. Ein normaler Mensch wäre schon längst tot, doch er war kein normaler Mensch. Der Wille zu leben und der Durst nach Rache trieben ihn voran. Er würde sie für diese Demütigung bezahlen lassen.
      Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr. War das wieder eines dieser Tiere? Er wandte den Kopf, um zu sehen womit er es zu tun hatte, doch da war nichts. Mit einem unguten Gefühl sah der Piper wieder geradeaus und rannte genau in ein Dornengebüsch. Die messerscharfen Nadeln schnitten durch seine Klamotten und drangen unter seine Haut.
      Der Piper jaulte auf vor Schmerz, stolperte zurück und fiel wieder hin. Sie würden bezahlen! Jeder der ihn diese Situation gebracht hatte, alle jene, welche die Dreistigkeit besessen hatte sich ihm zu wiedersetzen und ganz besonders jene, die es wagten über ihn zu lachen.
      „Ruhe!“, brüllte der Piper, während er sich erneut aufrappelte, doch das Gelächter ging weiter, hallte von den Bäumen wieder, verspottete jede Sekunde seiner Misere. Wild hieb der Piper um sich, er würde sie alle töten, qualvoll ins Jenseits verbannen, auf das sie es nie wieder wagen würden ihn zu verhöhnen. Die Lianen der Bäume griffen nach ihm, zerrten an seinen Armen, seinen Beinen, umschlungen ihn und warfen ihn zu Boden. Panisch schlug der Piper mit dem Messer nach allem was sich bewegte. Erst als er mit dem Kopf gegen einen Baumstamm stieß und der klare Schmerz durch sein Gehirn schoss, kam er wieder zur Besinnung. Er musste sich beruhigen, seine Kräfte sparen, wenn er hier jemals wieder rauskommen wollte.
      Wenn doch nur dieses Gelächter aufhören würde. Das schrille Gackern zerstörte seine Konzentration und verstärkte seine Angst nur noch. Gerade wollte der Piper aufstehen, da fiel ihm auf was hier eigentlich geschah. Wer lachte da? Der Wald war menschenleer und doch erzitterten die Blätter vor dröhnender Ausgelassenheit. Kaum hatte er dies bemerkt, hörte es auch schon auf. Es war mucksmäuschenstill. Der Wind hatte aufgehört zu pfeifen, die Insekten aufgehört zu zirpen und die Vögel konnten nicht mehr singen. Sie alle waren verstummt, untergegangen mit dem Gelächter.
      Panisch drehte der Piper sich im Kreis, er hatte Angst in dieser Stille und doch wollte er nicht, dass das Gelächter wieder anfing. Sein Blick fiel auf etwas, welches im Halbschatten der Bäume stand. Es war unmöglich zu erkennen was es war, er musste näher heran. Zögerlich machte der Piper einen Schritt nach vorne. Nichts geschah. Dann noch einen, er wusste nicht wie, doch auf einmal stand er genau davor, obwohl er eben noch mehrere Meter entfernt gewesen war. Es war ein Kind.


      Kapitel 40 - Angst

      Das Kind war ein Junge. Höchstens acht Jahre alt, gekleidet in einen schwarzen Anzug mit roter Krawatte sah es ihn aus braunen Augen, welche unter einem ebenfalls braunen Haarschopf hervorlugten, freundlich an. Unsicher streckte der Piper die Hand aus, er wollte das Kind berühren, doch bevor seine Fingerspitzen das braune Haar erreichten verschwand es.
      Die unterschiedlichsten Emotionen machten sich in ihm breit. Eine Mischung aus Angst, Verwirrung, aber auch Neugier. Was zur Hölle ging hier vor? Unsicheren Schrittes wand der Piper sich zum Gehen. Er musste hier weg und obwohl es ihn unendlich anstrengte, schleppte der Mann sich voran. Er kam jedoch nicht weit. Nach vielleicht drei Schritten schoss ihm ein stechender Schmerz durch das Herz. Mit einem lauten Keuchen griff der Piper sich an die Brust und fiel zu Boden.
      Das Stechen war ebenso schnell verschwunden wie es gekommen war und doch blieb ein ungutes Gefühl zurück. Es sollte dieser Moment sein kurz nachdem man sich den Zeh gestoßen hatte, der Moment in dem der Schmerz langsam nachließ und sich ein warmes Gefühl ob dieser Wohltat im Körper ausbreitete. Dieser Moment blieb aus. Der Schmerz verschwand und ließ den Piper mit dem Wissen zurück, dass etwas Unnatürliches passiert war. Etwas das Konsequenzen haben würde.
      Sein Kopf begann zu pulsieren. Wie Sturmwellen schlug sein Blut mit jedem Herzschlag gegen seine Schädeldecke. Der Druck in seinem Kopf wurde immer schlimmer, so eine Tortur hatte er noch nie erlebt. Gerade als er den Kopf hochriss und einen stummen Schmerzensschrei ausstieß, nahm der Druck ab und ließ den Piper zitternd und keuchend zusammengerollt wie ein Kind auf dem Boden zurück, die Augenlider fest zusammengepresst.
      Was war mit ihm Geschehen? Dies konnten keine Begleiterscheinungen eines Deliriums sein, er war geschult solchen Dingen zu widerstehen. Hatte man ihn vergiftet? Und wenn ja womit und wie? Seine Frucht gab ihm Immunität gegen jegliche pflanzlichen Gifte, sofern er dies wollte. Es war beunruhigend. Zum tausendsten Mal, wie es ihm vorkam, zwang sich der Piper zum Aufstehen. Für ein paar Sekunden stand er da, schwankend, dann öffnete er die Augen.
      Für fast eine Minute begriff er gar nicht was er da sah. Dann drang es langsam zu ihm durch: Der Wald war verschwunden. Nein, nicht verschwunden. Er war auseinandergebrochen. Die Realität schien in Stücke geschlagen.
      Er befand sich in einem Raum der sich jeder näheren Definition entzog, Nebel, der zugleich undurchdringlich und doch kaum vorhanden schien, hing in der Luft. Es war unmöglich zu sagen wo sich die Wände befanden, wenn es überhaupt welche gab. Alles waberte, Schlieren von Bildern zogen an ihm vorbei, ob nah oder fern konnte er nicht sagen. Auch war es ihm nicht möglich zu erkennen was sie zeigten. Er meinte Figuren aus seiner Vergangenheit zu erkennen, Orte an denen er schon gewesen war, Dinge die er getan hatte, doch zu Manchem hatte er keinerlei Bezug.
      In diesem Wirrwarr von Farben und Schwärze trieben Teile des Waldes umher, wie kleine Inseln. Bruchstücke der Erde auf denen noch Bäume, Büsche und Gräser standen. Sie waren nicht scharf abgeschnitten oder umrandet, sondern brutal auseinandergerissen.
      Noch während der Piper versuchte zu verstehen wo er sich befand tauchte in dem Wirrwarr von Sein und Nichtsein eine gewaltige Gestalt auf. Eine unnatürliche Furcht ergriff den Piper. Was war das und wo kam es her? Wars hatte es hier verloren? Und wie war er hierhergekommen? Er wich hastig zurück an den Rand seiner kleinen Insel, soweit wie er konnte ohne in das unendliche Meer des Chaos zu stürzen, welches sich unter ihm befand.
      Was auch immer es war, es erschien ihm menschlich, zwar riesenhaft und grotesk, aber menschlich. Panik breitete sich immer weiter in ihm aus und dann, entstieg die Gestalt dem Nebel und ein wahnsinniges Kichern stieß von allen Seiten auf den vor Angst erstarrten Piper nieder.

      Alcyonia

      Es regnete. Wasser drang durch die Risse in den Wänden des Kellers in dem Flint sich verkrochen hatte, tropfte auf seinen braunen Haarschopf und sammelte sich in einer Pfütze auf dem Boden in deren Mitte die vor Kälte zitternde Teleschnecke lag.
      Diese verfluchte Teleschnecke. Am liebsten hätte Flint sie zerschlagen, doch dann wäre der Tod seiner Freunde umsonst gewesen. Er strich sich die Flüssigkeit aus den Augen, unsicher ob es Tränen oder Regenwasser war und sah sich in dem modrigen Loch um in dem er hockte. Noch nie war er so tief gesunken. Hungrig, gejagt und von allen Freunden verlassen, ganz allein. Eine lähmende Hoffnungslosigkeit machte sich in ihm breit.
      Die ganze Nacht war er gerannt und irgendwann als er nicht mehr rennen konnte und der Regen seine Klamotten komplett durchnässt hatte, war ihm diese Ruine aufgefallen. Das Haus war wohl mal Opfer eines Anschlags gewesen. Kaum mehr als der Grundriss der Mauern war noch zu erkennen, aber es besaß einen Keller. Einen kalten, undichten, von Ratten infizierten Keller zwar, aber einen Keller. Flint hoffte inständig, dass man ihn hier nicht finden würde.
      Wie weiter? Laut Plan hätten sie nun Kontakt zu einem gewissen Siehu aufgenommen, ein hochrangiger Beamter im Palast auf Ractinia. Doch nun gab es kein Sie mehr und mit Bruno und Bart war sein gesamter Antrieb gestorben. Jahrelang hatte er sich hinter einer Wand aus Zynismus und Alkohol versteckt, so getan als ob ihm niemand etwas bedeute, am allerwenigsten Bart, doch nun wo niemand mehr übrig war auf den er sich verlassen konnte, blieb ihm nichts übrig als einzugestehen, dass er es alleine nicht schaffte.
      Er wollte nicht länger kämpfen, nicht länger in Angst leben. Eines stand fest: Wenn er tatsächlich die Behörden verständigte, sich mit dem Militär verbündete, dann würden sie ihn zwingen hierzubleiben. Hier auf einer Insel mit diesem Verrückten. Noch eine Begegnung mit Ben würde er nicht überleben weder physisch, noch psychisch, er versuchte ihn zu hassen, doch das wäre eine Lüge.
      Er hatte Angst. Ben war der Sieger, hatte seine kleine Gruppe zerschlagen und mit ihr seine geistige Gesundheit. Wie sollte er ein solches Trauma verarbeiten? Wenn er die Augen schloss sah er nur das lange, schmale Gesicht vor sich, mit diesen unnatürlich grünen Augen, den Mund zu einem perversen Lächeln verzogen, während er einem Unschuldigen das Leben nahm. Das war mehr als er verkraften konnte. Während seiner Zeit bei Milino waren ihm viele Verbrecher und sogar einige Mörder untergekommen, doch dieser Ben war anders. Böse bis in den Kern, verkommen, abgestumpft und dabei so gefährlich. Dieser Mann war zu viel für ihn, er konnte nicht mehr.
      Mit einem wütenden Aufschrei schlug er die Teleschnecke beiseite, mit einem schmerzvollen Seufzer schlug sie gegen die Kellerwand. Ihr Panzer war gesprungen, erst jetzt viel ihm auf, dass er ja noch die Waffe in der Hand hielt. Sie blitzte verführerisch in einem Streifen Mondlicht der sich durch ein Loch in der Decke ins Flints nasses Grab bahnte.
      Es wäre so einfach, eine kleine Handbewegung und alle könnten ihn gerne mal haben. Es war eine Überlegung wert, immerhin hatte er es noch nie ausprobiert. Er richtete die Pistole auf sein Gesicht, sah in die tiefe Schwärze des Laufes. Nichtssein. Konnte es wirklich besser sein als das Sein, egal wie schlimm das Sein war?
      Unvermittelt musste Flint lachen. Was war aus ihm geworden? Mit einem resignierten Stöhnen senkte er die Waffe, griff nach der Teleschnecke und fing an die Nummer zu wählen die Bruno ihm gegeben hatte.

      Büro von Großadmiral Silver, der nächste Morgen

      Er hatte das Treffen so früh angesetzt in der Hoffnung, dass Admiral Figul vielleicht nicht erscheinen würde, doch natürlich war es anders gekommen. Als er sein Büro erreichte war der Mann in der langen gelben Robe bereits dort und wartete vor der Tür. Sein Morgengruß wurde auf die übliche kalte, teilnahmslose Weise erwidert. Unangenehm lange drei Minuten später erschien dann auch Katarina. Wie sie es schaffte um sechs Uhr morgens so gut auszusehen war ihm ein Rätsel, doch er nahm es dankbar hin, denn jetzt hatte er eine Ausrede nicht ständig Figuls widerliche Narbe anzustarren.
      Schließlich erschien Vizeadmiral Michaelsen. Auf die Minute genau fünf Minuten zu spät trottete er durch die Tür hinein und sah dabei so grimmig aus wie eh und je. Seine langen, schwarzen Haare wirkten wie Pech, welches seine stämmigen Schultern hinabfloss. Seit neuestem ließ er sich einen imposanten Schnurrbart stehen was ihn noch älter als ohnehin schon aussehen ließ.
      Seine braunen Augen wanderten durch den Raum. Ruhten auf Katarina die sich in einem bequemen Sessel in der Ecke gelümmelt hatte und blitzten verächtlich als sie Figul erblickten, der neben der Tür vor einem Bücherregal stand, wie eine Statue, die Hände in den tiefen seines Umhangs verborgen, das gigantische Schwert auf dem Rücken. Dann fixierten sie sich auf Silver.
      „Sie haben mich rufen lassen, Großadmiral?“
      Das letzte Wort klang beinahe wie eine Beleidigung. Seit ihrer Auseinandersetzung über Kalai war die Beziehung zwischen ihnen stark angespannt, auch war Silver sicher, dass er über die Ereignisse der letzten Nacht bereits Bescheid wusste. Er entschied sich trotzdem den Seitenhieb zu ignorieren.
      „Ja, das ist korrekt. Wie sie bestimmt schon wissen, ist Admiral Kalai sozusagen… desertiert und…“
      „Sie haben ihn mit einem Zehntel unserer Streitmacht ziehen lassen!“, unterbrach Michaelsen ihn wütend: „Ich habe ihnen von Anfang an gesagt, dass man diesem Monster nicht trauen kann, aber sie, sie mussten ihm ja die Koralleninseln auf dem Präsentierteller servieren! Ist ihnen klar war passiert, wenn er dort eine Militärdiktatur errichtet?“
      Michaelsen war außer sich, doch Silver ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er musste jetzt ruhig bleiben. Auch freute er sich viel zu sehr auf die Reaktion Figuls auf das was er gleich sagen würde.
      „Sie haben Recht. Ich habe mich geirrt.“
      „Ja! Das können sie aber laut sagen!“, fiel Michaelsen ihm ins Wort, doch Silver hob die Hand und er verstummte.
      „Bitte lassen Sie mich ausreden.“
      Erneut musste er seinen Stolz herunterschlucken. Vor ein paar Jahren hatte er noch geglaubt, dass man in einer Führungsposition es nicht mehr allen würde Recht machen müssen. Wie sehr er sich geirrt hatte.
      „Ja, ich habe mich geirrt, ja, sie hatten Recht. Sie sind der erfahrenste Vizeadmiral der Marine. Sie waren schon ein Kriegsheld, da galt ich noch als vielversprechender Offizier.“
      Michaelsen blieb stumm, er schien zu ahnen wo dies hinführte, doch es war unmöglich zu sagen, ob es ihm gefiel oder nicht. Silver legte sich die Worte noch einmal zurecht und fuhr fort.
      „Und gerade deswegen vertraue ich in diesen unruhigen Kriegszeiten auf ihre Erfahrung und ihr Urteil. Vizeadmiral Michaelsen, Kraft des mir verliehenen Amtes ernenne ich sie hiermit zum Admiral der Marine.“
      Schweigen.
      Wären ihre Augen nicht geöffnet, so hätte Silver geschworen Katarina sei in den letzten Minuten eingeschlafen, es war irritierend wie sie ihn zunächst beinahe genötigt hatte sich der Weltregierung zu widersetzen, aber jetzt komplettes Desinteresse zeigte. Michaelsen rührte sich nicht. Er war zwar ein offener Gegner der Weltregierung, doch auch ihm war die Tragweite dieser Entscheidung bewusst. Figul blieb wie immer komplett ungerührt. Silvers Augen huschten unruhig von Admiral zu Admiral. Wieso konnte nicht eine dieser Personen normal sein?
      Michaelsen sprach schließlich als Erster.
      „Und wenn ich mich weigere?“
      Wieder eine Herausforderung, er wollte seine Entschlossenheit testen. Katarinas Blick wanderte fast unmerklich zum Großadmiral, doch es gab nichts zu testen. Silvers Beschluss stand fest.
      „Das war keine Bitte“, stellte er mit deutlicher Härte klar. Michaelsen antwortete zunächst nicht, schien seine Optionen abzuwägen.
      „Nun“, brummte er schließlich: „Dann bleibt mir ja wohl nichts anderes übrig als anzunehmen.“
      Silver fiel ein Stein vom Herzen. Das machte die Sache leichter.
      „Sie können gehen. Den Rest besprechen wir später bei der Ratsversammlung.“
      Michaelsen deutete mit einem Kopfnicken so etwas wie eine Verbeugung an und verließ den Raum. Katarina erhob sich, wollte gehen, doch verweilte im Türrahmen. Figul hatte sich nicht einen Zentimeter bewegt.
      Silver sah auf: „Sie können gehen, Katarina.“
      Er tat unbekümmert, doch er hatte so etwas schon erwartet. Figul, ebenso fanatisch wie gefährlich, würde die Entscheidung zweifellos nicht einfach so hinnehmen.
      Katarina sah ihm direkt in die Augen und Silver versuchte sich sicher und selbstbewusst zu geben. Schließlich verließ auch die rothaarige Frau den Raum und schloss die Tür hinter sich, doch Silver wusste, dass sie genau hinter der Tür wartete, vermutlich bereit für das Schlimmste.
      „Kann ich ihnen noch irgendwie helfen, Admiral Figul?“, meinte Silver nun und sah Selbigen direkt an.
      Als Antwort senkte sich ein unnatürlicher Druck auf das Büro des Großadmirals. Die Waffen an den Wänden klapperten, die Schreibtischplatte bekam Risse und Staub rieselte von der Decke, als das gesamte Büro zu wackeln begann. Jeder normale Mensch wäre ohnmächtig zusammengebrochen, doch Silver war kein normaler Mensch.
      „Was auch sie da tun, ich muss sie damit bitten aufzuhören.“, meinte Silver nun mit einem bedrohlichen Unterton und gerade als er sein eigenes Königshaki nutzen wollte, um der Verwüstung seines Büros entgegenzuwirken, schien Figul die Kontrolle über sich wiederzufinden.
      „Sie haben kein Recht dazu“, zum ersten Mal war seine Stimme nicht ton- und teilnahmslos, sondern kalt und zittrig, voll unterdrückter Wut; Silver war nicht sicher ob ihm das gefiel.
      „Die Ernennung eines neuen Admirals obliegt der obersten Autorität. Die Fünf Weisen…“
      „Haben damit nicht das Geringste zu tun“, unterbrach Silver ihn. Diese Statuten beziehen sich auf die Marine, nicht die Weltregierung und in der Marine, bin Ich“, er betone das Wort, um keinerlei Missverständnisse über sein Position zuzulassen: „die oberste Autorität, nicht die Fünf Weisen. Und wenn sie sich so etwas noch einmal erlauben, dann werde ich noch einmal über ihre Stellung nachdenken.“
      Unvermittelt wandte Figul sich zum Gehen, doch im Türrahmen blieb er noch einmal stehen: „Das werden sie noch bereuen!“
      Und mit diesen Worten verließ auch der letzte Admiral das Büro und ließ einen Großadmiral zurück, der nicht umhin konnte sich zu fragen, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte. In sechs Stunden hatte er eine Ratsversammlung einberufen, dann würde sich zeigen was er an diesem Morgen erreicht hatte.

      Während er noch einmal den Bericht der vergangenen Nacht las, dachte er zurück an eine einfachere Zeit, eine Zeit bevor er der Marine beigetreten war. Wahrscheinlich wäre es das Beste gewesen Farmer zu werden. Das hatte zumindest seine Mutter immer gesagt und seine Mutter hatte bisher noch jedes Mal Recht behalten.
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain

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    • Kapitel 32 und Antwort an Sapk und qoii

      Hallo,
      es ist wieder Freitag und mein alter Kapitelpost ist voll. 200.000 Zeichen sind erreicht, neue Kapitel finden sich über diesem Post.
      Mit dem neuen Kapitel so mäßig zufrieden. Mit knapp 3.900 Wörtern ist es glaube ich mein bisher Längstes und trotzdem wirkt das Erzählte irgendwie hektisch auf mich. Nun ja, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wünsche viel Spaß. :thumbsup:

      Jetzt zu den Kommis:
      s4pk

      s4pk schrieb:

      Billie scheint milde entsetzt über die Niederlage seines Partners. Er brüllt wie ein wildes Tier und hat ein Funkeln in den Augen, außerdem macht sein Gewehrwurf Schaden an der Insel. Hmmm, hat der am Ende doch noch ne Zoan oder sowas? Wohl nicht, aber etwas verwundert war ich über den Ausbruch. Da scheint einer normalerweise große Stücke auf Coral zu halten.
      Dann gehts rüber zu Maggie, die wohl reichlich aufgebracht und so gar nicht mehr die holde Weiblichkeit ist. Wundert mich, dass Pluton Corals Kampfverhalten als 'Spiel' enttarnt haben will, gegen Ende kam mir das schon recht ernst vor. Dass er angesichts seines Zustands aber ein wenig verschüchtert ist, ist schon nachvollziehbar. Ouch, und dann gehts auf die Bretter. Maggie ist wohl doch impulsiver als gedacht. Bin ja gespannt, wie sie denn kämpft, wenn es mal sein muss.
      Leo finde ich übrigens ziemlich sympathisch. Anfangs wirkte er noch ein Stück ernster, aber unsere Korallenmenschen haben ihn ja doch recht schnell auftauen lassen. Jedenfalls sind wir jetzt beim Dorfheiler, wo Coral bereits wach ist und auf dem Weg der Besserung. Klar, ist ja kein normaler Mensch. Und wie prophezeit, taucht auch Magi noch einmal auf. War irgendwie abzusehen, spätestens, als sich Leo als sein Gatte vorgestellt hat
      Waaas Luft-Logia? Okay, das ist heftig. Am Ende ist er noch der Anführer von den Snakepiraten. Wo wir gerade bei denen sind, hab ich das richtig verstanden, dass die noch vor der Redline rumschippern und es in der ganzen Neuen Welt trotzdem keine stärkere Bande gibt? Die Spekulation trifft vermutlich wohl eher ins Leere, also wurscht. Magi ist jedenfalls Pirat und derart konkurrenzlos, dass er sich andere Möglichkeiten der Unterhaltung sucht. In Ordnung soweit, ziemlich interessant sogar. Frag mich nur, wen er irgendwann mal als Kontrahent vorgesetzt bekommt. Vom Powerlevel macht bisher imo nur Kalai Sinn.
      Billie hingegen scheint weiterhin darauf aus zu sein, alle Sympathien schnell wieder zu verschenken. Klar, Wut hin oder her, aber die Gunst von so einem wie Magi nimmt man doch mit, oder? Und den Gastgeber so anzuschnauzen ist auch gelinde gesagt mutig. Alles klar, Coral ist noch nicht weg vom Fenster, Maggie kann ihn retten. Ich hoffe, sie zeigt dabei auch kämpferische Fähigkeiten und holt keinen nakama-geboosteten Win a la Natsu oder wer auch immer. Jedenfalls wird sie hochmotiviert sein. Wird der Kampf dasselbe Setting haben?

      Billie hält sehr viel auf Coral, auch kommt hierbei wohl eine gute Portion Ärger und Sorge dazu. Eine Zoan hat er nicht.
      Maggies Auftritt fand ich schwer zu gestalten, aber es ist ja einigermaßen rübergekommen. Und wie könnte Maggie noch impulsiver sein? 8|
      Ich finde Leo auch sympathisch. :D Noch sympathischer als Magi. Leo ist einfach ein netter Kerl.
      Ja, die Luft-Logia.Und ja das soll heftig sein. An dieser Stelle sollte ich mal die Verwirrung mit den Banden klären, auch wenn es in diesem Kapitel nochmal klarer wird. Magi ist Kapitän der bunten Piratenbande und Leo eines seiner Crewmitglieder. Die Snake-Piraten sind eine andere Bande die noch nie in Erscheinung getreten ist, außer in Form eines Untergebenen im Craig-FB. Und sie sind schon längst in der Neuen Welt. Es gibt weltweit nur eine Piratenbande die vom Level her vergleichbar ist und die steht in diesem Absatz. Ansonsten ist Magi Kalai-Level, da hast du recht.
      Natürlich ist Coral nicht weg vom Fenster. xD Wobei... wäre mal eine interessante Wendung der Ereignisse... Zum Kampf Maggie vs. Pluton sage ich noch nichts.

      s4pk schrieb:

      Absatz, Bruno. Er wird befreit. Wer hatte das noch mal gemutmaßt? Ha, ich wars. Irgendwie kann ich hier gar nicht zu viel zu sagen, außer dass mich wundert, wie sehr er sich über die Freiheit freut. Mag komisch klingen, aber gut vorstellbar wäre imo auch ein lebensmüder Bruno gewesen, der genug von den ganzen Qualen hat. Für die Story und das Königreich ist das so aber wohl zuträglicher, weil er vor Tatendrang gegen seine Peiniger demnach platzen müsste. Seine Retter hingegen kann ich noch irgendwie nicht richtig verordnen, ich weiß, dass sie schon mal vorkommen, aber so richtig klug bin ich da noch nicht draus geworden. Kann auch das Gedächtnis sein, ich kann mich nicht mal mehr an den Namen von dem anderen Retter neben Bart erinnern

      Ja, Bruno wird befreit. Wäre schade um ihn, wenn nicht. Wäre fast so sinnlos für die Story wie ein lebensmüder Bruno. Auf alle deine anderen Frage gehe ich im Kapitel ein.

      s4pk schrieb:

      Ab zum frischernannten Admiral Silver. Zunächst bekommen wir den mal näher vorgestellt. Klingt für mich erstmal ziemlich charismatisch, was man da so hört. Er hat also eine andere Admirälin einbestellt, um irgendwie seine Macht in der Marine zu festigen. Insbesondere eben gegen Kalai und gegen Weltregierungsfreunde. Zu Recht fragt er sich, warum so viele Deppen Kalai hinterhereifern. Ich würde ihn doch verabscheuen, wenn ich Rekrut wäre und meine Kameraden nach und nach von höchster Stelle 'verbraucht' werden würde. Aber nach Kalais Art zu urteilen, scheinen diese Leute so die Hardliner darzustellen.
      Muss auch noch eben ein paar Worte zu Katarinas verführerischer Art verlieren. Fand ich zwar eigenartig für ein Gespräch zwischen Admiral und Großadmiral, aber die kennen sich wohl auch nicht erst seit gestern und können das ab. War auf jeden Fall ganz lustig, weil dieses 'Nimm mich hier und jetzt' im Büro des Flottenadmirals ein klein wenig grotesk wird. Gut gemacht.
      Silver will also ein Bündnis schließen, um ein Gewaltmonopol innerhalb der eigenen Reihen zu erzwingen, bis irgendwann Kalai von uns geht. Kluger Plan und Katarina kommt mir bisher nicht vor wie jemand, der da zustimmt und dann hinterrücks Intrigen schmiedet. Man darf gespannt sein, wie sich dieses Bündnis jetzt im Einzelnen äußert.

      Leute die Kalai folgen teilen seine Ansichten. Kalai erhält nur Rekruten welche sich durch irgendwelche Verfehlungen schuldig gemacht haben. Hart, aber fair in den Augen mancher Leute. Auch gibt es durchaus Menschen die denken, dass ein Anführer gefürchtet werden muss. Es sind also tatsächlich Hardliner und Ähnliches.
      Zu Katarina sage ich nichts.


      Jetzt zu qoii's Monsterkommentar. Los geht's :D
      qoii

      qoii schrieb:

      Der (zukünftige) Militärdiktator und der Bürokrat
      Kankaku ist, wie die meisten militärischen Machthaber, der Überzeugen, dass sein Weg der einzig richtige ist, um sein Heimatland zu retten. Dafür müssen alle verweichlichten Elemente die sich gegen ihn stehen könnten beseitigt werden. Eins der ersten Oper war Craig und Kankaku wird sicher noch eine große Menge an anderen subversiven Elementen finden. Wobei die Revolutionäre sicher ganz schnell ganz oben auf seiner Liste stehen werden. Deswegen habe ich auch derzeit das Gefühl, dass Kankaku und Siehu sich doch auf eine Art zusammenarbeiten einigen könnten. Wie s4pk schon erwähnt hat, Kankaku ist kein Bürokrat und würde in den anfallenden Verwaltungsaufgaben sicher bald ersticken. Siehu hingegen kann die Verwaltung am laufen halten, was er in den letzten Jahren zu genüge bewiesen hat, wird aber gegen die Gewalt der Revolutionäre keine Chance haben. Weiterhin halte ich ihn für eine konservative Person, so dass ihm eine Herrschaft durch Kankaku mehr zusagen wird, als ein Sieg der Revolutionäre. Letztendlich würde er unter Kankaku sicher einiges seiner aktuellen Macht einbüßen, aber die Revolutionäre würden sicher seinen Tod bedeuten und auch das Ende der aktuellen Strukturen Koralleninsel. Unter Kankaku würde dagegen sicher "nur" die Freiheiten der Bürger eingeschränkt, etwas was die Verwaltungsarbeit zunächst erleichtern kann.
      Im Kurz: Ich gehe derzeit davon aus, dass Kankaku und Siehu (fürs erste) ein Zweckbündnis schließen werden, um den Aufständen her zu werden. Bis...siehe weiter unten.

      Ein Bündnis zwischen Siehu und Kalai? Das kann ja heiter werden. Ich stelle mir romantische Filmabende und Spaziergänge in den Sonnenuntergang vor oder so. Vielleicht auch gemeinsames Kochen? Die können sich ja gut leiden. es steht jedenfalls in den Sternen wer den Dreikampf Siehu vs. Kankaku vs. Ben für sich entscheiden kann.

      qoii schrieb:

      Die Revolutionäre, das Oper und die fünfte(n) Kolonne(n)
      Ben vertreibt sich derweil etwas die Zeit mit Bruno, wird allerdings von Revolutionsführer Milino dabei unterbrochen. Dieser ist ganz begeistert darüber, dass Kankaku Carig erledigt hat und welche Rolle dabei ihre Fünfte Kolonne Raphael gespielt hat. Dieser konnte nicht nur Kankaku davon überzeugen Carig zu erledigen, sonder durch seinen gezielten Schuss ist er in der Militärhierarchie weiter aufgestiegen und kann nun noch besser für sie Arbeiten. Was gibt es für Revolutionäre schöneres als ein Militär, dass brutal gegen die eigene Ziervielbevölkerung vorgeht, wobei der eigene Spitzel nicht nur die ganzen wichtigen Informationen weitergibt, sonder auch das eine oder andere Massaker organisiert. Ganz abgesehen von dem Misstrauen, welcher er zwischen den Führungskräften sähen kann, siehe Ende vermeintliches Bündnis Kankaku Siehu.
      Aber Raphael ist nicht die einzige fünfte Kolonne. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dies schon erwähnt zu haben, aber durch die Antwort auf s4pk Kommentar ist mir aufgefallen, dass ich es wohl vergessen habe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Teile der Revolutionäre, wenn nicht sogar alle Führungskräfte, eigentlich für Kalai arbeiten. Den Verdacht hatte ich, als auf der Marineernennungskonferenz erwähnt wurde, dass Kalai schon viel zu lange für seinen Plan braucht. Anfangs hätte ich ja auf Milino getippt, aber nach dem aktuellen Geschehnissen würde ich ihn doch eher für einen echten Revolutionär halten und die Rolle dieser fünften Kolonne eher Ben zuschreiben.
      Aber es könnte noch eine dritte geben, denn die Befreiung von Bruno gibt mir zu denken. Ben will ihn weiter Foltern und auch wenn Milino davon nicht begeistert ist, scheint er sich nicht groß darum zu kümmern. Sonst hätte er Ben einfach befohlen, ihn zu erledigen oder freizulassen, aber nicht selbst heimlich Leute geschickt um Bruno zu befreien. Denn es wurde bereits verraten, dass der eine Befreier Bart ist, also dürfte es sich bei dem zweiten um Flint handeln. Wem sie aber die Treue halten oder ob sie einfach nur begeisterte Revolutionäres sind, die mit Bens Taten nicht einverstanden sind, bleibt abzuwarten.

      Nachdem ich erstmal googeln musste, was eine Fünfte Kolonne ist, kann ich nun sagen: Ja! Zu was auch immer. Raphael macht jedenfalls ausgezeichnete Arbeit.
      In diesem Absatz mutmaßt du eine ganze Menge richtiger Dinge. Zuerst: Ben ist der Spion. Ich habe es hier und da bereits angedeutet und falls es an diesem Punkt noch nicht offensichtlich ist. Ben ist der Spion. Aber ist er wirklich ein Spion Kalais? Oder gibt es da noch andere Interessenten?
      Flint ist natürlich Brunos Retter, wie in diesem Kapitel nochmal klar wird. Auch die Frage nach dem Warum wird beantwortet.

      qoii schrieb:

      Der Großadmiral, die Amazone, der Priester und der Dämon
      Großadmiral Silver versucht derweil ein Bündnis mit dem einzigen Admiral zu schließen, bei der er sicher weiß, dass dieser noch nicht gegen ihn steht. Das Gespräch der beiden hat mir sehr gut gefallen und die Situation der Marine ziemlich gut dargestellt. Bin schon sehr gespannt darauf, was die Beiden zusammen so erreichen können.
      Auf der einen gegnerischen Seite steht Figul, der hier das erste Mal auch als Hohepriester der heiligen Kirche vorgestellt wird. Sein erster Auftritt, als er Old Imp losschickte, ließ schon vermuten, dass er nicht nur Marineangehöriger ist, aber dass es weitere mächtige Organisationen gibt, in denen Marineangehörige Mitglied werden können, hat mich dann doch etwas überrascht. Deswegen denke ich jetzt auch, dass Old Imp nicht wie ich anfangs vermutete ein Marineangehöriger ist, sondern nur den Befehlen der heiligen Kirche untersteht, als so etwas wie ein Inquisitor.
      Auf der anderen Seite stehen die Anhänger des uralten Dämons Kalai. Von dem wir nicht nur erfahren, dass er durch seine Teufelskraft schwer zu töten ist. Sondern diese auch sein Leben auf beträchtliche Weise zu verlängern scheint, auch wenn es nicht unbedingt angenehm für ihn sein dürfte.
      Neben der Koralleninsel werden die Entwicklungen innerhalb der Marine derzeit sicher die Spannendsten sein.

      Es ist nicht so, dass Figul in der Marine willkommen wäre. Es ist halt da. Old Imp hat nichts mit der Marine zu tun. Ich kann es übrigens kaum erwarten ihn endlich wieder auftreten zu lassen. Die Geschichte um ihn herum ist so viel besser als der Quadhar-Arc. :pinch:

      qoii schrieb:

      ...und der ganze Rest
      Gemein deine eigentlichen Hauptcharaktere einfach so als Rest zu bezeichnen, aber als mehr erscheinen sie mir gerade leider nicht. Die Ereignisse um sie sind gut beschrieben und es gibt kaum etwas zu motzen, aber das wirklich interessante passiert derzeit woanders. Anders als erwartet, schafft es doch Pluton als erster wieder auf die Beine zu kommen, aber nur um gleich wieder von Maggie K.O. Geschlagen zu werden...
      Ich weiß einfach noch nicht, was ich davon halten soll. Mich stört es nicht, dass nach einem solchen Kampf eine starke Ohrfeige reicht, um Pluton wieder auf die Bretter zu schicken, mich stört es, dass Maggie nun gegen ihn antreten muss. Mich stört es dabei nicht, dass sie eine Frau ist, mich stört es, dass sie (bis jetzt) eine einfache Erntearbeiterin von Land ist. Sie hat keine direkte Kampferfahrung, sie hat, so weit wir wissen, keine Teufelskraft. Sie ist einfach eine Person von Land, die immer schwere Arbeiten erledigen musste und deswegen einiges an Kraft hat. Aber jetzt soll sie gegen den stärksten Vertreter eines Volkes gewinnen, dessen ganze Kultur auf einem Überlebenskampf basiert. Einer Person mit Teufelskraft, der wer weiß schon wie viele Arena kämpfe gewonnen hat. Klar Coral hat das ganze am Anfang nicht ernst genommen, aber er konnte trotz Teufelskraft und wahrscheinlicher Kampfausbildung nur knapp eine Unentschieden erreichen, auch wenn er letztendlich verloren hat. Wenn Maggie jetzt so einfach gewinnt, kann ich die Quadhar als Kämpferkultur nicht mehr ernst nehmen. Klar die Korallenmenschen haben durch ihre Größe und Physiognomie einen Vorteil, aber dieser wird durch die Kampf und Überlebenskultur ausgeglichen. Ich sehe hier zwei Gegner, die sich körperlich mehr oder minder ebenbürtig sind, also zählen die Boni wie Kampferfahrung, Teufelskräfte und eventuell Waffen. Aber ich sehe derzeit noch einfach keinen Vorteil in Maggies Sensenwaffe, der ausreichen würde, ihr einen Sieg gegen einen erfahrenen Arenakämpfer mit Teufelskraft zu gewähren, hier wäre Sammie viel glaubhafter erschienen. Allerdings sollte ich vielleicht nicht zu viel mosern, bevor ich nicht das Ereignis in drei Tagen gesehen habe.

      Ja, der Rest. Ich gebe zu, dass ich mich mit den Quadhar-Arc verrannt habe. Er ist länger geworden als beabsichtigt und hat meine Protagonisten in den momentan langweiligsten Handlungsstrang geworfen. Wird wieder besser sobald wir Quadhar verlassen. :thumbup:
      Die Maggie-Situation kann ich hoffentlich zufriedenstellend auflösen. Sie ist keine "einfache Erntehelferin" dazu aber mehr in diesem Kapitel. Maggie hat deutlich mehr auf dem Kasten, als man erwarten mag, aber dazu mehr in drei Tagen, wie du so schön sagst.

      Magis Zaubertricks sind alle durchdacht, schon allein weil ich die Idee einer Luft-Logia schon lange mit mir herumtrage. Ich frage mich ob Oda so etwas irgendwann mal einbaut. Wäre ja mein Favorit für Monkey D. Dragon. :thumbsup:

      qoii schrieb:

      Man dass waren jetzt knappe zwei Word-Seiten, ich glaube das reicht und mein Kopf qualmt auch, dabei wollte ich eigentlich nur einen kurzen Kommentar verfassen. Ich liebe einfach solche Kapitel, die mein Hirn so richtig zum rattern bringen .
      Gerne noch viel viel mehr davon.

      Lange Kommentare sind immer besser. Es macht Spaß zu lesen, dass sich jemand da wirklich Gedanken über die Geschichte macht. Insofern kann ich nur sagen:
      Gerne noch viel viel mehr davon :thumbsup:


      So, da sind wir wieder am Ende. Ich wünsche viel Spaß mit dem Kapitel und verspreche erneut die baldige Auflösung von Corals TF... Es ist schwer daran zu denken, wenn man selber schon weiß was sie ist. :whistling:
      LG, DasReising.
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain
    • Auch wenn sich bei den knapp 4000 Wörtern wieder der ein oder andere Kommafehler eingeschlichen hat, möchte ich zunächst den Schreibstil loben. Es gelingt dir wirklich, sehr bildhaft und eindrucksvoll zu schreiben, insbesondere Flints Rede und die Trainingsstunde konnte ich mir sehr gut vorstellen. Dazu kommt immer noch irgendwo eine gesunde Prise Humor, sodass es wirklich Spaß gemacht hat, das Kapitel zu lesen. Was ich an der Form noch für verbesserungswürdig halte, ist die optische Unterteilung der Schauplätze. Einfach mal hier und da ne Leerzeile, wenn irgendwohin gesprungen wird, und das wirkt direkt viel übersichtlicher.

      Dass Maggie Sammie unterlegen ist, wundert kaum, dass sie aber so fit mit ihrer Sense ist, ist eine positive Überraschung. Wenn da im Kampf noch die Emotionen aufkommen und eventuell irgendeine Technik, die sie im Training noch nicht angewandt hat, kann das sicherlich was werden. Ansonsten könnte man ja nach dem Kampf auch einfach die ganze Insel plattmachen, die beiden stärksten Kämpfer sind ja nun erst einmal auf See gefordert. Magi gegen Snake lautet da die Begegnung. Nach der Beschreibung von Snake klingt das stark nach der Hydra, also einer Kryptoidzoan. Ist sicherlich ein ordentliches Kaliber, aber rein von TKs her, sehe ich Magi ein kleines Stück im Vorteil. Wobei es vielleicht auch einfach mir besser passen würde, wenn der Sieger am Ende Magi hieße. Was ich mit Gewissheit sagen kann, ist jedenfalls, dass ich den Krieg, der sich da anbahnt, live erleben will. Denn wenn auch noch die Marine mitmischt, darf man wohl von einem Treffen in der Größenordnung des Marinefordkriegs reden und stell dir mal vor, Oda hätte den Offscreen behandelt.

      Schön auch, dass Flint uns einen tieferen Einblick in die Geschicke der Revolution gibt. Seiner Erzählung folgend, würde ich bald davon ausgehen, dass Ben der Agent ist, der die Bewegung unterwandert und in die gewünschten Bahnen gelenkt hat. Flint und die verbliebenen Freunde seiner Meinung scheinen dann so eine Art innerparteiliche Opposition darzustellen, auch wenn sie halt keinerlei Freiheiten genießen. Das ist auf jeden Fall eine spannende Entwicklung, weil sie die Krise des Reichs aus noch einer weiteren Perspektive betrachtet und sich der Machtkampf prinzipiell um einen -wenn auch schwachen- Mitspieler erweitert hat. Da stellt sich nur die Frage, wie dieser Flügel jetzt zu handeln gedenkt. Offene Konfrontation ist keine Lösung, weil er egal gegen wen letztlich zu schwach sein dürfte. Da kann ich mir am ehesten vorstellen, dass man sich notgedrungen mit Siehu zusammentut und erst einmal diesen brutalen Revolutionsansatz zu unterbinden versucht.

      Ansonsten war das Kapitel zwar lang, aber keinesfalls langweilig. Gute Arbeit und wehe du vertröstest uns noch länger mit der Auflösung bzgl. Corals TF :cursing: :cursing:
    • Zwar ist es nicht allzu fair, aber ich kommentiere deine Kapitel trotzdem vor Members. Einfach, weil ich deine "eben" erst gelesen und daher noch im Kopf habe. Warum ich das extra erwähne? Um eine Einleitung vorzutäuschen.^^

      Diesen sich anbahnenden Konflikt zwischen Snake und Magi verbuche ich mal unter der Rubrik "Plots, die spannender sind als Coral & Co." - Diesbezüglich kann ich den anderen nur recht geben, deine Protagonisten drohen, unter der schieren Epicness deiner vermeintlichen Nebenstränge zu zerbrechen. Die Ermordung der Fünf Weisen ist eigentlich eine mehr als hehre Aufgabe, insbesondere mit einer besseren Blindgängertruppe der Marke "Mit gut Glück und einem Wunder", aber dennoch stellt sich bei mir ein flaues Meh-Gefühl ein. Dies könnte, könnte(!) daran liegen, dass mir abseits des handlungsrelevanten Billies niemand aus deiner Heldengruppe wirklich sehr gut gefällt. Coral ist bisher ein Shonen-Relief, Maggie stört mich bekanntlich schon die ganze Zeit und Sammie wird allmählich zum bloßen Muskel degradiert. Billie hat eine Vergangenheit, die seine gegenwärtigen Handlungen näher bringt. Maggie ist eher mitgerutscht und Sammie wurde auch mehr oder weniger eingesammelt. Nur Coral lasse ich noch bewusst aus, da du uns mit seiner tiefgründigeren Seite sicher noch überraschen wirst. Hoffe ich.^^

      Aber weg von den Problemen, die du selbst bereits erkannt hast und nun geradezubiegen versuchst. Die ganze Entwicklung um die internen Lager der Marine finde ich extrem spannend. Silver ist ein kluger Kopf, ein Mann von Format und Weitsicht, wenngleich sein Plan auf kurz oder lang mit der Tatsache kollidieren dürfte, dass Kalai wie alles Böse ewig lebt. Sofern da niemand nachhilft, versteht sich. Interessant finde ich übrigens, dass Kalai bereits den vierten Großadmiral an sich vorüberziehen sieht, ohne jemals selbst diesen Posten bekommen zu haben. Sagt mir zu, da es endlich Schrammen in die bisher doch viel zu diabolisch-makellose Fassade der Runzelfalte rammt. Der Alte ist der stärkste Kämpfer der Marine, doch niemand bei klarem Verstand würde dieser luftverpestenden Ausgeburt von Wundcreme gestatten, ein leitendes Amt zu übernehmen. Die Admiräle sind, wie uns Garp mitteilte, nur bessere Laufburschen der WR. Ergo nur scheinbare Autoritäten. So langsam dürfte Kalai das doch gegen den Strich gehen, nehme ich mal an. Ob Silver das rechtzeitig merkt, bevor er in die Abgründe des Dämonenmagens gezerrt wird?
      Wenn wir schon bei ihm sind, kann ich auch gleich Katarina mit ins Boot holen. Ihre laszive Ader mag beeindrucken, ist meines Erachtens aber auch mehr Schein als Sein. Ich denke, sie hat mehr als genug Angst vor Kalai und den wankenden Verhältnissen innerhalb der Marine, weshalb ich erstmal nicht an ihrer Loyalität zweifle. Zumal so auch ein angenehmes Kräfteverhältnis entstehen würde.
      2:2:2 - Silver und Katarina (+Konservative):Mega-Kalai (+Hardliner):Figul samt Weltregierung.
      Eigentlich ein schöner Prototyp der Pre-Timeskip Admiralslage in OP: Senghok+Aokiji:Akainu:Borsalino.

      Weiter im Text. Ben. Wie sehr liebe ich Ben? So sehr.
      Ben ist für mich genau das, was deiner FF bisher gefehlt hat. Ein greifbarer Widersacher, den weder Allmacht noch Mystik oder pure Groteske hassenswert macht, sondern der allein durch diese eine, menschliche Eigenschaft zum Antagonisten aufsteigt: Grausamkeit. Er ist kein Übermensch, jedenfalls nicht im Kalai-Stil, er ist ein "einfacher" Soziopath. Der Alptraum jedes normalen Menschen, ein Monster in Haut und Fleisch. Natürlich bin ich hier etwas empfänglich. Ich habe einen Faible für Charaktere, die ihre Tiefe aus der simplen Tatsache ziehen, fernab ihrer abscheulichen Triebe keine Tiefe zu besitzen. Bruno und Flint sollen von mir aus ihre Rache bekommen, soll Ben um Gnade winseln und sich nach einem Stiefel recken, den er lecken will, um sein Leben zu retten. Aber bevor dieser Moment kommt, lass Ben bitte wie die gottverdammte Naturgewalt wüten, die ein intelligenter Soziopath ist. Mehr verlange ich gar nicht. ;)

      Apropos, die Szene zwischen Bruno und Ben ist dir sehr gut gelungen, auch wenn ich Brunos Überleben nicht gutheißen kann. Wo kämen wir da auch hin, wenn ich einem Gefolterten ein Weiterleben zugestehen würde. Ich habe einen Ruf zu verteidigen. xD
      Flints Intentionen erscheinen logisch, wenngleich ich mir die Frage stelle, wie genau sein Plan aussieht. Milino hat doch schon viel zu viel Blut geleckt, als dass Bens Tod hier noch einen großen Unterschied machen würde. Der Schaden ist angerichtet, die Rebellenarmee zum großen Teil korrumpiert. Ben, dieser brillante Teufelskerl, hat sein fieses Werk doch längst vollbracht. Irgendwie stehen Flint und Bruno da auf ziemlich verlorenem Posten, oder?^^

      Letztes Thema: Magi vs. Snake. Ein Duell, welches du entweder als riesiges Schlachtengemälde zelebrieren oder als Aufhänger nutzen wirst, um Kalai endgültig die Macht unter sich vereinen zu lassen. Ich bin mir nämlich nicht sicher, wie sich ein strategisches Totalversagen Silvers und eine heroische Ein-Mann-Armee-Vorstellung des Alten vertragen würden. Eine ganze Fraktion innerhalb der Marine wartet doch nur auf einen Patzer des neuen Großadmirals. Silver kann eigentlich nicht gewinnen.
      Gespannt bin ich auch auf Snakes Intentionen. Warum einen Krieg vom Zaun brechen, wenn der Ausgang so ungewiss ist? Was hat er in der Hinterhand? Sollte er gar mit Kalai oder sonst wem im Bunde stecken? Verdichtet sich die Schlacht der Piratenfürsten und das Ende der Koralleninseln am Ende zu einem gewaltigen, todbringenden Ragnarök?

      Du siehst, du unterhältst weiterhin auf gutem Niveau. Bekomme jetzt noch deine hinkenden Protagonisten in interessantere Bahnen manövriert, und ich bin vollends zufrieden. :)


    • Kapitel 32 - Die Geschichte einer Revolution

      Nachdem ich endlich dazu gekommen bin wieder einen Kommentar bei s4pk zu verfassen, ist dein aktuelles Kapitel dran. Armer Member of CP9. :whistling:

      Ich habe mich ja das letzte mal darüber ausgelassen, ob Maggie es wirklich glaubhaft schaffen kann Pluton zu besiegen. Nach dem aktuellen Kapitel sind meine Bedenken leider noch nicht zerstreut worden. Zwar mag sie durch die ihre Erfahrungen als Frau alleine auf der härtesten Koralleninsel überlebt zu haben keine einfache Erntearbeiterin sein, aber das macht sie noch lange nicht zu einer guten Arenakämpferin. Billie und Sammie sind zwar von ihr beeindruckt, aber trotzdem werden sie Maggie in einem echten Kampf ziemlich schnell besiegen können. Straßenkämpfe, Armeekämpfe und Arenakämpfe unterscheiden sich dann doch zu sehr und jeder der drei wird auf seinem Gebiet schon gut, wenn nicht der Beste sein, aber wenn man in einem gut ist, kann man im anderen doch verlieren. Maggies Fachgebiet ist der Kampf der Straße, wo die Starken die Schwachen überfallen und dann überrascht werden können, wenn der Schwache doch nichts so schwach ist wie gedacht. Maggie wird in kurzen Kämpfen sehr erfolgreich sein, weil der Gegner überrumpelt wird und dieser danach entweder Tot ist oder flieht, um sich ein leichteres Opfer zu suchen. Aber in einer Arena geht es immer bis zu Ende und wenn die andere Person Kampferfahrung hat, wird diese ganz schnell die Schwächen des Gegners herausfinden. Sammie hat es gezeigt, er musste sich nur ein paar mal erfolgreich gegen die überraschenden Angriffe verteidigen und schon hatte er gewonnen. Weiterhin ist auch seine Ausdauer viel besser, was sich nach dem Trainingstag gezeigt hat und auf lange sicht wird in der Arena immer der erfahrene Arneakämpfer gewinnen. Maggie hat eigentlich nur eine Chance, wenn sie Pluton in den ersten Minuten mit irgendetwas total unerwartetem überrumpelt. Aber vielleicht hat sie auf Cnidaria gelernt Vögel zur Aufbesserung des Abendessens zu erlegen. ;)
      ...eigentlich wollte ich doch warten bis die drei Tage rum sind und dann erst wieder meine Bedenken äußern... Egal ich lass das jetzt einfach mal so stehen und ganz abgesehen davon, wer am Ende gewinnt, der Kampf wird sicher sehr interessant werden. ^.^

      Weiter geht es bei der >WG in der WG<... ich sollte nicht kurz vor einem Kommentar in die Känguru Chroniken rein hören :pinch: ...
      Also Flint ist mit dem sich entwickelten Kurs der Revolution überhaupt nicht einverstanden, dafür hat er aber ziemlich viel zu ihrem Aufflammen beigetragen. Milino wird hier als ziemlich sympathische Person dargestellt, zumindest bis Ben aufgetaucht ist und ihm eingeflüstert hat, dass die Revolution schneller und somit auch brutaler verlaufen muss, um erfolgreich zu sein. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob schon vorher erwähnt wurde, dass Ben kein Korallenmensch ist, aber sein auftauchen auf einer belagerten Insel ist doch schon so sehr verdächtig. Auch ohne sein zweifelhaftes vergnügen, welche ihn aber als einen der Antagonisten um so interessanter macht. Wie Bo mag ich solche Persönlichkeiten in Geschichten einfach sehr gerne. Weiterhin bin ich auch der Meinung, dass ein ausschalten von Ben nicht den alten Milo und die alte Bewegung zurückbringen wird, dafür ist schon zu viel passiert. Aber ich bin schon sehr gespannt darauf, wie Flint und Bruno es bewerkstelligen wollen Ben aus dem weg zu räumen. Immerhin dürfte er sehr gut ausgebildet sein um solche Attacken zu überstehen.

      Von diesem Konfliktherd geht es gleich zum nächsten. Magi und Snake scheinen die Yonkō ihrer Zeit zu sein. Silver sieht zumindest schwarz für die Marine, wenn eine der beiden Seiten gewinnt und die Reste der anderen Bande schluckt. Ich persönlich würde es auf einen Konflikt ankommen lassen und dann direkt den Marinedämon auf den geschwächten Gewinner hetzen, mit etwas Glück erledigen sich dann seine drei größten Probleme gegenseitig :D . So möchte er aber eigentlich den Konflikt lieber verhindern und schickt den Dämon nur zum Beobachtung, ob der sich daran halten wird. Was sich auch immer an dieser Front tut, mit dem Befehl Kalai nur zur Beobachtung zu schicken wird er sich keinen Gefallen getan haben. Sobald er eine günstige Gelegenheit wittert, wird Kalai eingreifen und so viele Piraten und ihre Anführer vernichten wie mögliche. Wie der Konflikt auch immer ausgeht, er wird Kalai wird daraus sicher einen größeren Vorteil für seine Art der Marine ziehen und es als versagen von Silver darstellen können. Entweder indem alles schief geht oder er durch ein erfolgreiches brutales eingreifen die Sache für die Marine noch rumreißen kann.

      Wieder ein sehr schönes Kapitel, mit gut eingestreutem Humor und interessanten Entwicklungen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut durchdacht und interessant du deine eigentlichen Nebenschauplätze abhandelst. Jeder erzählt eine eigne Interessante Geschickte und hat doch sichtbare Verbindungen zu den anderen Schauplätzen. :thumbup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett