Die Koralleninseln (DasReising)

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    • Die Koralleninseln (DasReising)

      Obwohl ich lange das Gegenteil behauptet habe, so muss dieses Projekt mittlerweile als eingestellt betrachtet werden. Ich werde diese Geschichte nicht fertigstellen, wünsche aber jedem der trotzdem mal reinschauen möchte viel Spaß.



      Hallihallo und herzlich Willkommen!

      Wie du bestimmt schon haarscharf am Titel erkannt hast, geht es hier um die Koralleninseln. Was ist das? Wo liegen die? Und warum habe ich noch nie davon gehört? Du erfährst es wenn du den Prolog liest.

      Ansonsten könnte ich hier jetzt endlos lange etwas zu meiner Motivation diese FF zu schreiben sagen oder was ich den ganzen Tag so mache, aber ich bin nicht der Typ dazu.

      Also stürzt du dich jetzt am besten auf meine FF, aber Vorsicht!! Es könnte dir gefallen.

      Demnächst schreibe ich hier noch ein bisschen mehr rein, aber nicht jetzt. (Da kommt nichts mehr. Mir fällt nichts Gescheites ein. Also vielleicht kommt doch noch was, denn das ist ja peinlich.)
      Also Viel Spaß beim Lesen.

      ~DasReising

      Prolog

      Vor fünfhundert Jahren gab es, irgendwo zwischen den Orten wo heute Amazon Lily und Impel Down liegen, eine Inselgruppe welche man die Koralleninseln nannte. Sie umfasste insgesamt sechs Inseln und alle sechs lagen im Calm Belt. Sie wurden Koralleninseln genannt, weil sie Koralleninseln waren. Sie bestanden aus nichts anderem als gigantischen Korallen welche auf einer Untiefe wuchsen und so die Inseln bildeten. Und was für Korallen das waren. Tausende von Arten welche es allesamt nur dort gab. Zu den außergewöhnlichsten kommen wir aber erst später. Dort lebten die sogenannten Korallenmenschen. Bei Korallenmenschen handelte es nicht um eine andere Rasse, wie es bei den Fischmenschen der Fall ist, aber sie waren auch keine normalen Menschen mehr. Als Nachfahren von Siedlern die sich bereits vor über 3000 Jahren auf diesen Inseln niederließen, waren sie das Volk zäheste Volk, welches man auf der gesamten Welt finden konnte. Über die Jahrtausende hatten sie nicht nur gelernt Korallen zu essen und sie nach ihrem Belieben wachsen zu lassen, nein, sie hatten auch für unzählige Korallen Verwertungsmöglichkeiten gefunden und hatten so mit der Zeit das wohl letzte Königreich erschaffen, welches nicht in der neuen Welt lag und sagen konnte, es sei komplett unabhängig von der Weltregierung. Auch waren sie viel größer als normale Menschen, nämlich über 2,30m und besaßen eine sehr blasse und manchmal hellbläuliche Hautfärbung, welche von der Koralle herrührte welche sie bevorzugt aßen. Sie aßen übrigens kaum etwas anderes, höchstens mal Algen und Fisch. Es gab nur wenig solcher Korallenmenschen außerhalb der Koralleninseln, obwohl sie sich nicht wie Fischmenschen mit einer ständigen Anfeindung von Seiten der Menschen auseinandersetzen mussten, weil die meisten sie gar nicht als das erkannten was sie waren oder gar nicht wussten, dass es so etwas wie Korallenmenschen überhaupt gab.
      Wäre nun ein Reisender dorthin gekommen um die Inseln zu besichtigen, was nur sehr schwer möglich gewesen, weil sich diese Inseln seit gut zweihundert Jahren im Krieg mit der damals noch relativ neuen Weltregierung befanden, wäre er zunächst nach Antiparia gekommen. Einer gigantischen Festung. Ganz und gar aus einer grauen Koralle erbaut, welche die härteste, aber auch eine der schwersten Korallen war, diente diese Insel nur einem Zweck: Die Weltregierung von den Koralleninseln fernzuhalten. Schon weitem könnte der Reisende sehen wie ihn eine graue Wand empfing und hätte er eine Marine- oder Piratenflagge gehabt, wäre sein Schiff ohne zu zögern versenkt worden. Er hätte den Stützpunkt also über den einzig möglichen Weg betreten: Den Schiffaufzug. Dieser war seit jeher die einzige Möglichkeit die Inselgruppe zu betreten, da nur ein kleiner Teil der Nordküste von Antiparia nicht im Calm Belt lag. Man hätte ihn daraufhin durchsucht und selbst wenn er sauber wäre, mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder zurückgeschickt, denn touristisches Interesse war nicht Grund genug die Inseln zu betreten. Die Situation war, gelinde gesagt, angespannt und gerade deswegen kann man den Soldaten auch keinen Vorwurf machen, immerhin wurde zu dieser Zeit schon jeden Tag mit einem Angriff der Weltregierung gerechnet.
      Aber damit unsere Erkundungstour nicht schon auf dem schnöden, grauen und eher abstoßenden Antiparia endet, nehmen wir einfach mal an unser Tourist wäre durch die Kontrollen gelangt. Er wäre also durch das beschriebene Antiparia mit der Bahn gefahren. Ja, mit der Bahn. Die Koralleninseln besaßen eine Bahn. Dies war so, weil sie einen sehr guten Treibstoff hatten, zu dem wir aber erst gleich kommen. Mit der Bahn ließe er die graue, triste Einöde zurück und hätte aus der Ferne schon Stolonia gesehen. Die erste Station der eigentlichen Reise. Die Korallenmenschen hatten zwischen den Inseln Brücken aus Korallen wachsen lassen und über diese wäre er jetzt gefahren. Schließlich winken ihm die bunten Gebäude von Stolonia entgegen. Auf vier der sechs Koralleninseln gab es eine große Stadt, welche sich in der Mitte der Inseln befand und außenherum wurden auf drei Inseln wichtige Korallen gezüchtet. Andere Korallen wurden außenherum gezüchtet, in mehr oder weniger großen Korallenriffen und mit Schiffen wurde geerntet. Die vierte Insel bestand vollständig aus dem Königspalast, aber der liegt noch weit entfernt. Auf Stolonia wurde die Stolonia-Koralle gezüchtet. Aus ihr konnte man vorzügliche Rüstungen formen. Sie war hart, leicht und flexibel. Auch gab es sie in allen erdenklichen Farben, wodurch sie ebenfalls sehr kleidsam war. Solche Rüstungen existieren heute leider nicht mehr, sie wurden alle zerstört. In der Mitte der Insel war die erste Stadt: Stolonia. Auch diese Stadt erstrahlt in allen Farben, denn die Baukoralle welche die Korallenmenschen verwendeten gab es auch in allen Farben und so war Stolonia ein einziger Regenbogen und wenn auch nur eine gewöhnliche Kleinstadt, zauberhaft anzusehen.
      Die nächste Station unserer Reise ist Alcyonia. Auch hier gibt es eine diese wunderbaren bunten Städte, aber außenherum hätte man nur ein dunkles Rot gesehen. Dieses Rot rührte von der Alcyonia-Koralle her. Aus ihr stellte man den Treibstoff her von dem wir bereits gehört haben. Mithilfe eines längst vergessenen Verfahrens konnte man die Koralle verflüssigen und es entstand ein extrem effizienter, roter, ungiftiger und nicht brennbarer Treibstoff. Ja, die Korallenmenschen waren erfinderisch. Doch auch unsere wunderbare Entdeckungsreise durch Alcyonia wäre irgendwann vorbei gewesen und wir hätten weiterfahren müssen. Von der nächsten Insel, welche man Anthozia nannte, war schon damals kaum etwas bekannt, sogar so wenig dass auch ich euch nicht viel erzählen kann. Es war die Forschungsinsel und hier waren seit ewigen Zeiten die streng geheimen und meisten hochkomplizierten Techniken entwickelt worden. Kaum eine Koralle hatte man hier nicht getestet und so waren nur die Besten der Besten Korallen übrig geblieben und die baute man an. Die Korallenbahn macht aber leider einen großen Bogen um diese Insel und man kann sie nur mit Erlaubnis von ganz oben betreten und die haben leider weder wir, noch unser staunende Tourist.
      Grade wenn Anthozia in der Ferne verblasst, kommen wir nach Ractinia. Einer wahren Augenweide. Hier liegt die Hauptstadt mit dem Königspalast in dem zu der Zeit unserer Geschichte König Dapu lebt. Der Königspalast und die ganze Hauptstadt waren ein einziges Kunstwerk. Überall gab es Türmchen, kunstvoll gestaltete Häuschen mit Verzierungen an den Wänden, welche in allen Farben erstrahlten und in der Mitte stand die gewaltige Kathedrale welche der Königpalast war. Sie hatte mehr Zinnen und Türme als man zählen könnte und war über und über mit Skulpturen und allerlei anderem Zeug geschmückt. Kurzum: Die Hauptstadt sah aus wie ein Märchenland, was aber, wie ihr euch bestimmt denken könnt, nur eine Fassade war die für nichts und niemanden aufrecht erhalten wurde, einfach aus einem Grund: Man konnte sie nicht einreißen. Aber dazu später mehr.
      Nun sind wir leider auch schon am Ende unserer Reise angelangt. Der Insel Cnidaria. Cnidaria ist anders als die anderen Inseln. Hier ist nur eine kleine Stadt in der Mitte, man möchte sie fast ein Dorf nennen. Auch dieses Dorf ist in schönen, bunten Farben erbaut, doch wenn man durch die Straßen von Cnidaria wandert, spürt man den Tod und die Trauer, welche hier allgegenwärtig sind. Weshalb? Es liegt an der Cnidaria-Koralle. Sie ist gleichzeitig die größte Waffe und der größte Fluch der Koralleninseln. Sie ist das, was man den stärksten Sprengstoff der Welt nennt. Eine himmelblaue Koralle die überaus empfindlich auf Hitze und Reibung reagiert. Meistens mit einer enormen Explosion welche ein himmelblaues Feuer hinterlässt, dass nur sehr schwer gelöscht werden kann. Diese Koralle kann nun mit sehr aufwändiger Technik und viel Vorsicht geerntet und zu einem Pulver verarbeitet werden. Unfälle natürlich nicht ausgeschlossen. Feuer ist zwar verboten, aber Reibung ist etwas was sie nur schwer umgehen lässt und immer wieder für Feuer sorgt durch die schon unzählige Korallenmenschen gestorben sind. Doch als Pulver, ist sie das Kriegsinstrument hinter dem die Weltregierung her ist und das sie noch von den Inseln fern hält. Man kann es sogar in normale Patronen füllen und gewaltigen Schaden verursachen.
      Verlassen wir aber schnell wieder diesen unheimlichen Ort und gehen wir zurück in die Hauptstadt, denn dort soll unsere Geschichte beginnen. In einer Nebengasse. Dort saßen sich spät nachts zwei Gestalten gegenüber, die sich zwar nicht über Gott und die Welt, aber zumindest über eines von beidem unterhielten.


      Kapitel 1-10

      Kapitel 1- Gespräche im Dunkeln
      Die Nacht war sternenklar, alle Einwohner der Koralleninseln waren in den Betten, wie es sich um diese Uhrzeit gehörte. Es war still in den Straßen von Alcyonia. Nur zwei waren noch wach, sie saßen sich in einer Nebengasse gegenüber. Und obwohl es so dunkel war, dass sie sogar ihren Nachbarn nur als dunklen Schemen wahrnehmen konnten, sahen sie sich die ganze Zeit um. Sichtlich Nervös.
      „Ist alles soweit vorbereitet?“, flüsterte der Erste.
      „Hä? Was zur Hölle sollten wir denn jetzt noch vorbereiten?“, antwortete der Zweite unfreundlich, ebenfalls flüsternd.
      „Na, ich weiß auch nicht“, gab eine jetzt eingeschüchtert klingende Stimme zu.
      „Und wieso fragst du dann, du Idiot?“
      „Ich wollte doch nur ein Ok dafür haben, dass die Aktion beginnen kann!“
      „Hier hast du dein Ok.“, war die Erwiderung und eine Ohrfeige zerriss die Stille, gefolgt von einem lauten Heulen.
      „Sei leise!“, schrie der Zweite.
      „Was ich soll leise sein?!“, brüllte sein Partner halb weinend zurück, „Wer schreit denn hier wie ein Verrückter?“ Ein dumpfes Geräusch, ein Keuchen und der Erste sank stöhnend zusammen, während er sich die Seite hielt.
      „So und jetzt hör auf zu heulen und mach hinne!“, kam der wütende Kommentar. Die Hand des Gepeinigten wanderte zu seiner Jackentasche, doch dann hielt sie auf einmal inne. Ihr Besitzer hatte Schritte gehört.
      „Also mal ehrlich. Dafür dass die hier ganz offensichtlich etwas Illegales machen, sind die aber sehr unvorsichtig, oder?“, kommentierte plötzlich jemand fröhlich von der Seite.
      „Ja, also wirklich. Sowas von unprofessionell! Darf man fragen wer ihr seid und was ihr hier macht?“, erwiderte ein Mann dessen Tonfall pures Selbstvertrauen ausstrahlte, nicht weniger fröhlich. Entsetzt wirbelten die beiden Entdeckten herum. Sie blinzelten kurz in das grelle Licht einer Lampe, dann nahmen die Personen vor ihnen klare Umrisse an. Der welcher zuerst gesprochen hatte, war für Korallenmenschen normal groß, also um die 2,30m. Er lächelte ein wenig. Er lächelte immer ein wenig und dies schien perfekt in sein verschmitztes Gesicht zu passen. Er trug eine kurze Hose und ein kurzärmliges Hemd, welche beide exakt dieselbe Farbe hatte wie seine Haare. Hellblau. Auch seine Haut hatte einen selbst für Fischmenschen untypisch satten Hellblauton. Auch war es ein wahres Muskelpaket. An den Füßen trug er, natürlich hellblaue, Sandalen. Sein Partner sah genauso merkwürdig aus. Er war weiß. Über und über. Er trug einen eng anliegenden Pullover und eine Hose die nicht weniger eng saß. Beide waren schneeweiß und aus einem Garn gefertigt, dessen Fäden kaum zu sehen waren. Er trug sogar eine schneeweiße Maske die ebenfalls eng anlag und nur Augenschlitze und ein paar kleine Löcher zum Atmen besaß. Weiße Handschuhe hatte er auch an und die Stiefel waren ebenfalls von benannter Farbe. Er war etwas kleiner als sei Freund. Auch bei ihm zeichneten sich unter dem merkwürdigen Anzug Muskeln ab, allerdings etwas kleinere. Dafür hatte er ein sehr beeindruckendes Gewehr auf dem Rücken. Da standen die beiden jetzt, in einer nur von der kleinen Lampe in den Händen des Blauen erhellten Gasse, unter dem klaren Sternenhimmel und blickten die zwei Streithähne aus einer Entfernung von ungefähr fünf Metern triumphierend an. Ein Vorübergehender hätte wohl nicht umhingekonnt sich die Sache näher anzusehen, aber es kam niemand.
      „Hallo, jemand zuhause?“, spottete der Weiße nach einer kurzen Pause.
      „W-w-w-wir w-w-wollten…“, stotterte der Zweite unsicher was er jetzt sagen sollte.
      „Jaa?“, erkundigte sich der Blaue, wobei er das Ja lang und breit zog und einen nervigen Singsang einbaute, als ob er mit einem Kleinkind spräche.
      „Also, das ist so. Wir wollten… ähm.“, druckste der Zweite herum.
      „Wer seid ihr überhaupt?“, kam ihm der Erste zur Hilfe.
      „Ey, das ist nicht fair. Wir haben zuerst gefragt.“, sprach der Blaue mit einem gespielt beleidigten Unterton, „Aber wir sind ja nette Leute. Ich bin Coral und das ist mein bester Freund Billie. Ihr seid dran.“
      Der Zweite gewann langsam seine Fassung wieder und wurde gleich wütend. Er zog eine Pistole und wollte sie grade auf die beiden Grinsebacken richten, um die ganze Affäre zu beenden, da gab es ein kurzes Plink und seine Pistole flog ihm in hohem Bogen aus der Hand. Entsetzt starrte er den weißen Mann namens Billie an. Der hatte nämlich sein Gewehr in der Hand und ihm die Waffe einfach aus der Hand geschossen.
      „Hör mal zu, Freundchen“, flüsterte er und nichts freundliches war mehr in seiner Stimme, sie war kalt und bedrohlich geworden, „Ich kann auch anders. Du beantwortest jetzt sofort unsere Fragen oder ich werde richtig ungemütlich.“
      Das machte Eindruck. Der Entwaffnete starrte ihn noch immer entsetzt an. Nur langsam drang das was eben gesagt und passiert war zu ihm durch. Er blickte direkt in einen Gewehrlauf. Jeder Gedanke an Kampf war wie weggeblasen. Wer auch immer sein Gegner, dieser Billie, sein mochte, er war kein Amateur. Seine ganze Haltung strahlte Professionalität aus. Er stand ganz still, noch nicht einmal die Spitze des Gewehrs zitterte, hatte die Waffe fest im Griff und das Zielfernrohr war exakt auf einer Linie mit seinem Auge. Und wenn man diese Linie verlängerte, zeigte sie genau zwischen Augen seines Feindes. Auch die Art und die Geschwindigkeit mit der er reagiert hatte, sprachen für sich. Schweiß brach auf der Stirn des Anvisierten aus. Er steckte knietief in der Scheiße und wenn er jetzt nicht aufpasste, war es vorbei.
      „Mein N-Name ist Mock u-und das hier ist M-Mark“, brachte er mit Mühe heraus. Er hatte noch nie so viel Angst gehabt wie in diesem Augenblick.
      „Na, also war das so schwer?“, funkte Coral dazwischen, während er die Hand auf die Waffe seines Freundes legte. „Ruhig, Weißer.“, war der Kommentar. „Und jetzt wo es gerade so schön läuft könnt ihr uns doch gleich sagen was ihr hier so Dringendes zu erledigen habt, oder?“
      Der Angesprochene sah hilfesuchend zu Mark herüber. Doch Mark war schon wieder zusammengebrochen und in seinem Gesicht zeichnete sich dieselbe Emotion ab, die auch die Gefühlswelt Mocks dominierte: Todesangst. Der Mann murmelte vor sich hin und hielt sich mit beiden Händen den Kopf. Mark würde ihm nicht helfen können. Aber das in seiner Tasche, der eigentliche Grund warum sie hier waren, das konnte es. Langsam drang eine Erkenntnis zu Mock durch. Er musste es tun. Er hatte keine Wahl. Wer auch immer die beiden waren, sie würden ihn und Mark töten, wenn sie erfuhren was sie hier taten und alles wäre umsonst gewesen. Auf diese Art konnte er wenigstens den Auftrag noch ausführen, auch wenn sie dann alle sterben würden. Es gab keine Alternative. Er spürte wie eine wilde, verzweifelte Entschlossenheit, durch die Schockstarre brach in der er gefangen war. Unvermittelt sprang er auf Mark zu und ein Schrei der Verzweiflung drang aus seiner Kehle. Er wurde aber sofort durch einen Schmerzensschrei ersetzt als er spürte wie eine von Billie angefeuerte Kugel in seine Brust eindrang. Es war ein hinterhältiger Schuss. Die Kugel drang links in den Brustkorb ein und kam auf der rechts wieder heraus wobei sie mehrere Rippen durchbrach, aber weder Lunge noch Herz etwas abbekamen. Billie wollte Mock am Leben lassen, um ihn weiter zu verhören, doch das war ein Fehler. Er hatte nicht verstanden was Mock tat. Der Getroffene war am Rande der Ohnmacht. Nur ein Gedanke hielt ihn noch am Leben. „Ich muss es erreichen!“, schoss ihm durch den Kopf. Immer wieder. Und dann hatte er es erreicht. Seine Hand schloss sich um die Jackentasche von Mark, der Daumen tastete und drückte einen Knopf. Mark, der erst jetzt erkannte was eigentlich los war, stieß ein entsetztes Fiepen aus. Dann gab es eine gewaltige Explosion.


      Kapitel 2 - Die heile Welt

      Der Morgen nach der Explosion auf Stolonia
      Es war ein schöner Tag. Es waren keine Wolken zu sehen und folglich würden sobald auch keine kommen, darauf konnte man sich verlassen, wenn man im Calm Belt lebte. Die Sonne lachte und ließ die bunten Häuser von Stolonia in den schönsten Farben erstrahlen. Die Straßen waren voll und von Kinderlachen sowie den belanglosen Gesprächen der Erwachsenen erfüllt. In den Menschenmassen war ein Mann der so unauffällig war, dass er fast schon wieder auffiel. Er hatte ein völlig normales Gesicht, eines von der Sorte die man gleich wieder vergisst nachdem man sie gesehen hatte, kurze schwarze Haare und trug einen grünen Hut der ihn gegen die Sonne schützen sollte. Er war auf den Weg zu den Korallenfeldern wo er als Erntehelfer arbeitete und deswegen trug er auch seine einfachen grauen Arbeitsklamotten die ihn zusammen mit 90% der restlichen Leute die sich durch die Straßen allesamt in dieselbe Richtung schoben, als einen Arbeiter bei der Korallenernte und Verarbeitung kennzeichneten. Er war aber nicht so ein Arbeiter wie man ihn kennt. Nein. Er war ein Arbeiter der seine Arbeit genoss und das war auf den Koralleninseln ganz normal. Man arbeitete jeden Tag von 10 Uhr bis 15 Uhr und für den Rest des Tages konnte man tun und lassen was man wollte. Genau aus diesem Grund pfiff er auch ein Liedchen vor sich hin und schritt weit und beschwingt aus. Er freute sich auf die Arbeit. Schließlich erreichte er die Korallenfelder und sah sich den bunten Felder der Stolonia-Koralle gegenüber. Er war ein hinreißender Anblick den er zwar schon tausendmal erblickt hatte, aber immer noch genoss. Wie ein Regenbogen, ein nie endender Regenbogen. Er stellte sich in die Schlange die zur Anmeldung führte und als er dran kam, nannte er seinen Namen, griff sich einen Korb und das Messer welches man zur Ernte benötigte und erhielt noch einen Zettel auf dem vermerkt war welche Farben und wieviel davon benötigt wurden. Er wusste nicht wozu diese Korallen verwendet wurden, aber es war ihm auch egal. Nach 5 Stunden Arbeit war er zwar erledigt, freute sich aber auch darauf wieder nach Hause zu seiner Frau und seinen zwei Kindern zu gelangen. Die allgemeine Stimmung war nach Arbeitsende sowieso immer blendend und man sah niemanden der nicht immerhin ein kleines Lächeln auf dem Gesicht hatte, wenn er nicht sogar laut lachte, während er sich mit seinen Freunden über irgendwas amüsierte. Renno, so hieß unser Arbeiter, würde jetzt nach Hause gehen und Spaß mit seiner Familie haben, abends hieß es dann mit Freunden trinken gehen und am nächsten Morgen würde derselbe Ablauf wieder beginnen und wieder und wieder. Er fand sein Leben perfekt, denn er wusste nicht. Und selig sind die Unwissenden.
      Wieder am Morgen nach der Explosion, diesmal auf Ractinia
      In den Straßen von Ractinia und im Schatten des ach so schönen Königspalastes ging eine Person, die aus den anderen herausstach, obwohl sie augenscheinlich versuchte so unauffällig wie möglich zu sein. Sie war gerade mal 1,90m groß obwohl sie ein Korallenmensch war und wurde so von allen überragt. Sie hatte die Hände in den Taschen ihres schwarzen Mantels der bis zum Boden reichte und ging leicht gebückt. Den Kopf hatte sie gesenkt, während sie zu Boden starrte. Das lange, fettige ebenfalls schwarze Haar hing ihr strähnig um den Kopf, auch ins Gesicht und wurde nur zum Teil von einer weißen Wollmütze verdeckt. Sie war ungewöhnlich warm angezogen. Ihr Gesicht, mit der großen Knollennase, dem schmalen Kopf und den Schweinsäuglein wirkte, es gibt keine bessere Beschreibung, hässlich und dumm. Komplettiert wurde der Eindruck durchs das nervöse Lächeln das den schmalen Mund zierte. Der Name dieser Person war Siehu und Siehu war der zweitmächtigste Mann der Koralleninseln. Zumindest wenn man nach dem Protokoll geht. Siehu war der Obersekretär des Königs und dessen Privater Berater, damit stand er in diesem Königreich sogar noch über dem Prinzen und der Königin, wenn es momentan so etwas gäbe, der König war ledig. Siehu sieht zwar alles andere als sympathisch aus, aber man soll Leute nie nach ihrem Aussehen beurteilen. Er hatte die hohe Position nicht durch Beziehungen, noch durch irgendeine Formalität oder zu Unrecht erhalten, sondern mit harter Arbeit und der außergewöhnlichen Intelligenz mit der er gesegnet war. Während er durch die Straßen ging und dem Palast, seiner so verhassten Arbeitsstätte immer näher kam, schweiften seine Gedanken in die Vergangenheit ab. Er als kleiner Junge, schon damals kleiner als die anderen, verspottet. Als eifriger Schüler dessen Begabung bald bemerkt wurde, woraufhin er in die Verwaltung der Koralleninseln aufgenommen. Seine Freude und der Wille etwas zu verändern und die in den Jahren seines unaufhaltsamen Aufstiegs durch sämtliche Verwaltungsebenen folgende Desillusionierung. Noch eine Ecke und dann stand er vor dem Palast. All die einfältigen Menschen um ihn herum hätten das Gebäude wohl als wunderschön beschrieben, aber auf ihn wirkten all der Prunk und die Kunst abstoßend. Ein Genuss wäre es gewesen, wenn plötzlich ein Blitz aus heiterem Himmel diese Fassade niedergerissen und den Leuten gezeigt hätte in was für einer Welt sie wirklich lebten. Aber natürlich kam kein Blitz, wieder einmal. Siehu seufzte laut und bewegte sich auf den Eingang zu. Eine der beiden Wachen schrie ihn geradezu an: „Passwort!“
      Siehu zuckte zusammen und erwiderte mit seiner piepsigen Stimme: „Lang lebe der König.“
      „Und sein Königreich!“, vervollständigte die Wache den Satz und öffnete ihm eine kleine Tür, welche in das große Eingangstor eingelassen war. In Wahrheit ließ sich nur die kleine Tür öffnen, das große Tor war nur Blendwerk. Es war ein mindestens 10m hohes Trugbild eines Tors, reich verziert mit irgendwelchen Korallenmenschen die irgendwelche Kriege gewannen und es war für die Ausmaße des gesamten Palastes fast noch klein. Siehu hasste das Tor und noch mehr hasste er die Tür die so dezent eingebaut war. Schnell schlüpfte er hindurch und ging durch einen langen Korridor der ebenfalls reich geschmückt war, mit Mustern und Statuen. Vorbei an den unzähligen Türen, die zwar echt waren, aber nur in leere Räume führten. Am Ende des Korridors war eine Treppe, am Fuße dieser blieb Siehu kurz stehen und zum tausendsten Mal schoss ihm der Gedanke durch den Kopf die ganze Fassade anzuzünden. Den Leuten die Augen zu öffnen. Doch erneut tat er es nicht. Erneut begann einer der gerade mal dreißig Mitarbeiter des riesigen Palastes, die Treppe zu besteigen.


      Kapitel 3 - Die Hölle

      Am Nachmittag des Tages nach der Explosion im Kolosseum auf Ractinia
      Die Menschenmenge stieß ein begeistertes Jubeln. Tausende von Menschen, also fast ganz Ractinia, waren hier um sich nach der Arbeit am Leid anderer zu ergötzen. Sie sprangen auf den Rängen des ganz aus einer roten Koralle errichteten Kolosseums auf und ab. Unten auf dem sandigen, brennend heißen Boden in der sengenden Hitze der Arena stand derjenige der ihnen geben sollte wonach sie verlangten. Der nun seit mittlerweile drei Jahren ungeschlagene Champion. Er war selbst für einen Korallenmenschen überdurchschnittlich groß. Er reichte an die zweieinhalb Meter heran. Er trug eine Rüstung die wie die eines Samurais aussah. Sie war aus einer speziellen Koralle gefertigt. Von der Sonne angestrahlt leuchtete sie in Rot auf nahm aber mit abnehmender Lichtintensität eine grüne Färbung. Ein Showeffekt, auch wenn die Rüstung sehr hart und leicht war. In ihr steckte ein Mann dessen ganzer Körper, auch das Gesicht, mit Narben überzogen war. Er hatte kurzes, schwarzes Haar und hielt in jeder Hand ein Schwert. Das trommelfellzerreissende Gebrüll der Zuschauer drang kaum zu ihm durch. Er war in einer Trance gefangen. Erschöpfung, Lärm, Fokussierung, all diese Faktoren spielten zusammen. Er hatte sich auf eines seiner zwei Schwerter gestützt, als ob es ein Spazierstock wäre, um nicht vor Erschöpfung umzufallen. 5 Gegner pro Tag. Und sie alle waren ihm nicht im Traum gewachsen. Es stand jedem frei sich in der Arena jedem zu stellen und unter den hunderten Perspektivlosen die es außerhalb der Arena gab, fanden sich immer ein paar Dumme. Sie wurden mit Geld gelockt. Geld im Voraus und noch vielmehr, wenn sie gewannen. Das funktionierte meistens.
      Das Tor öffnete sich und ein Unglücklicher betrat die Arena. Der Champion sah auf, in das Gesicht des Mannes. Er war noch jung, wie fast alle. Gott wusste welcher Irrglaube oder welche falschen Hoffnungen in hierher gebracht hatten. Er trug eine der normalen Rüstungen und hatte Schild und Schwert als Waffe. Beides hielt er auf eine Art und Weise die zeigte, dass er kampferprobt war, doch mit nie und nimmer kampferprobt genug. Der Ring der Arena war gut 20m breit und so war der junge Mann schnell bei seinem Konkurrenten und nahm eine Kampfhaltung ein. Den Schild schützend vor seinen Körper gehalten, ging er seitlich auf seinen Gegner zu. Das Schwert hielt in der anderen Hand, hinter dem Körper. Die Klingen des Champions wurden von den schlaff herabhängenden Armen gehalten und sahen so aus als würden sie gleich auf den Boden fallen, den ihre Spitzen schon berührten. Mit einem Schrei der Entschlossenheit sprang der Neuling auf seinen Kontrahenten zu, der gerade noch rechtzeitig einen Arm hochriss, um den Schlag abzufangen. Die Waffen schlugen aufeinander. Von der Wucht des eigenen Schlages wurde der Neuling nach hinten gerissen und fiel fast um. Der Champion hatte sich kein bisschen bewegt. Er blickte den Neuling mitleidig an und es war echtes Mitgefühl in seinen Augen. Er konnte jetzt Angst in den Augen des jungen Mannes sehen, der langsam zu begreifen schien, dass sein Leben fast vorüber war. Jetzt setze sich der Champion in Bewegung, seine Schwerter hatte er vor dem Körper gekreuzt und er sah nun kein bisschen mehr müde aus. Obwohl er langsam voranschritt, schien er zu schweben, sein Gang hatte etwas Leichtes, als wäre er schwerelos. Langsam wich der junge Mann zurück, während er fieberhaft überlegte was er tun konnte. Doch es gab kein Entkommen aus dem Ring und die Zuschauer wollten eine Show. Er entschied einen erneuten Angriff zu starten. Wieder sprang er nach vorne, schlug zu und traf nichts als Luft. Der Angegriffene war zur Seite geglitten, schwerelos, hinter seinen Feind, der nun herum wirbelte und den Schlag gerade noch mit dem Schild abfing. Er schrie als die Wucht des Aufpralls sich in seinem Arm bemerkbar machte. Der nächste Schlag kam, seitlich von unten. Er riss das Schwert runter und gerade als er dachte er könne den Angriff abfangen, drehte sich das Schwert seines Widersachers und er spürte wie ihm seine Klinge aus der Hand flog.
      Das Publikum toste und ein nur allzu bekannter Schlachtruf hallte durch die Arena: „Tod, Tod, Tod! Tod, Tod, Tod!“ Das zweite Schwert kam angesaust und er konnte noch ebenso den Schild zwischen sich und die Waffe bringen. Der Aufprall war enorm und sein ganzer Körper vibrierte, dann fühlte der Angegriffene wie sein Arm brach, er war schutzlos. Der Schlachtruf schwoll an: „ Tod, Tod, Tod! Tod, Tod, Tod!!!“ Wie die Affen sprangen die Zuschauer auf und ab, niemanden hielt es mehr in seinem Sitz. Der Neue war auf die Knie gefallen. Weinend vor Schmerz. Er blickte hoch, sah den Sieger über sich. Auch er schien den Tränen nahe. Der junge Mann sah wie sich seine Lippen bewegten und obwohl er durch die ohrenbetäubenden Schreie des Publikums nichts anderes hören konnte, wusste er was er sagte.
      „Es tut mir leid.“ Der unverletzte Arm hob sich, versuchte das unaufhaltbare aufzuhalten. Doch er wurde durchtrennt. Ebenso wie der Hals des jungen Mannes. Der Henker stützte sich wieder auf sein Schwert, der Ohnmacht nahe. Der Kopf des Toten rollte über den Boden, hinterließ eine klebrige, rote Spur im Sand. Auch von Körper sickerte Blut in den Sand. Die Menschenmasse rastete nun vollkommen aus. Im Blutrausch schrien sie alle nach einer Zugabe, doch für heute war es der letzte Kampf gewesen. Während der Champion schwerfällig die Arena verließ, ging ihm zum hundertsten Mal ein Gedanke durch den Kopf: „Ich muss hier raus.“
      Währenddessen auf Alcyonia
      Der Tag ging in den Abend über, die Korallenmenschen wuselten über die langsam dunkler werdenden Straßen nach Hause oder zu Freunden mit denen sie dann höchstwahrscheinlich zur nächsten Bar wuseln würden. Auf der Kanten eines der vielen bunten Springbrunnen, saß ein Mann der ganz in hellblau gekleidet war. Er blickte auf als sich ihm eine ganz in weiß gekleidete Person näherte. Ein Lächeln stieg ihm ins Gesicht, dann lachte er laut los: „Mensch, wo warst du denn? Bist ja abgezischt wie der Blitz. Dabei hatte ich doch alles im Griff.“


      Kapitel 4 - Der Plan der Weltregierung

      „Alles im Griff? Alles im Griff?! Hast du gesagt du hättest alles im Griff gehabt?!“, überschlug sich Billie, „Bist du eigentlich komplett wahnsinnig?! Um ein Haar wären wir beide gestorben und damit nicht genug! Siebzehn! Siebzehn Menschen sind gestern gestorben und 6 Häuser wurden zerstört, von dem riesigen Krater in der Straße ganz zu schweigen! Und jetzt sagst du mir du hättest alles im Griff gehabt? Wenn ich könnte ich würde dich…“, weiter kam er jedoch nicht, denn Coral fiel ihm ins Wort.
      „Ja, aber du kannst nicht. Und jetzt setz und erläutere mir doch mal deine verdrehte Verschwörungstheorie, die du bestimmst schon aufgestellt hast.“, flötete Coral.
      Billie schnaubte. Seine Auge die man unter der Maske gerade so erkennen konnte, funkelten seinen Freund an. „Irgendwann…“, murmelte er als er sich neben Coral auf die Kante des Springbrunnens fallen ließ.
      „Wie bitte? Ich hab das nicht ganz verstanden“, feixte Coral.
      „Halt die Klappe!“, unter der Maske fing jetzt auch Billie an zu grinsen. Der einzige Grund warum er es solange mit Coral ausgehalten hatte, war, dass dieser ihn so an sein junges Selbst erinnerte. Billie war 48 und damit 30 Jahre älter als Coral. „Und wenn du noch einmal sagst, dass ich nur Verschwörungstheorien aufstelle, ertränke ich dich persönlich in diesem Brunnen“, drohte er scherzhaft. Coral zog eine Schnute und tat so als wäre er durch diese Worte zutiefst verletzt worden. „Musst du mit immer drohen, Billie?“, jammerte er, als wäre er den Tränen nahe, „Ich kann nachts kaum noch schlafen und das nur weil du…“
      „Schluss jetzt!“, rief Billie, der das Gesicht mittlerweile in den Händen vergraben hatte. „Zurück zum Thema. Die beiden gestern Nacht waren nicht die hellsten, sie hätte es nie und nimmer geschafft ohne Hilfe an so eine starke Bombe zu kommen. Das waren Cnidaria-Korallen. Jemand mit Einfluss steckt dahinter. Es ist nicht leicht an diesen Sprengstoff zu kommen. Ein hohes Tier im Militär oder der Regierung hat sie dazu angestiftet.“
      „Unglaublich, diese Kombinationsgabe“, seufzte Coral hingerissen, „Da wäre ich nie im Leben drauf gekommen.“
      Doch das war der Tropfen gewesen der das Fass zum Überlaufen brachte. Ehe Coral wusste wie ihm geschah, hatte Billie ihn in den Brunnen gestoßen. Der Brunnen war zwar nur einen Meter tief, doch Coral sank wie ein Stein auf den Grund und blieb dort bewegungslos liegen. Billie saß jetzt wieder ganz ruhig auf der Kante des Brunnens. Zwei, drei von den ungefähr zehn Leuten die noch unterwegs waren, sahen kurz herüber und gingen dann unbekümmert weiter. Nach einer Minute griff der Weiße ins Wasser und zog den Ertrinkenden heraus. Kaum war Coral aus dem Wasser fing er an zu husten und eine durchaus bemerkenswerte Menge Wasser ergoss sich auf den Boden. Sein langes, hellblaues Haar stand jetzt nicht mehr verwegen in alle Richtungen ab, sondern hing schlaff herunter. „Du Arsch!“, prustete Coral, der auf allen Vieren am Boden lag und immer noch Wasser aushustete. „Selber“, entgegnete Billie ungerührt, „Bist du jetzt bereit mir zuzuhören oder muss ich dich erst für fünf Minuten da reinstecken?“
      Coral stand langsam auf und blickte Billie ins Gesicht. „Würd gern sehen wie du’s versuchst“, spöttelte er, jetzt wieder lächelnd.
      Kurz überlegte Billie ob er den Fehdehandschuh aufnehmen sollte, dann entschied er sich dagegen. Auch wenn er es sich nur ungern eingestehen wollte, in einem direkten Kampf, war Coral ihm weit überlegen. „Also, worauf ich eben hinauswollte ist folgendes. Jemand mit großem Einfluss auf den Koralleninseln ist ganz offensichtlich darauf aus diese durch Terror ins Chaos zu stürzen. Und er ist erfolgreich. Dieser Anschlag ist jetzt der Dritte von dem ich gehört habe. Der erste ereignete sich auf Ractinia hatte aber nicht ganz so verheerende Auswirkungen wie dieser. Die Regierung sprach von einem Unfall, aber ich glaube nicht mehr daran. Mir kamen schon erste Zweifel als ich hörte, man hätte einen zweiten Anschlag hier auf Alcyonia gerade so verhindert. Und jetzt das hier. Irgendjemand da draußen will die Koralleninseln zerstören.“
      „Und lass mich raten? Es ist wieder deine so unglaublich böse Weltregierung“, warf Coral ein.
      „Coral, glaubst du mir immer noch nicht? Wir befinden uns seit drei Jahren im Krieg mit der Weltregierung. Genau deswegen…“
      „Ich weiß. Genau deswegen hast du das Militär verlassen. Du denkst es ist Wahnsinn sich mit der Weltregierung anzulegen. Aber darf ich dir eine Frage stellen? Laut deiner Aussage befinden wir uns seit drei Jahren im Krieg. Aber wo ist dieser Krieg? Hier ist er jedenfalls nicht.“, stellte Coral fest.
      „Coral! Bist du wirklich so einfältig? Natürlich will die Regierung nicht, dass wir von dem Krieg wissen. Schau dich doch mal um. Die Leute sind zufrieden und glücklich. Für sie sind die Koralleninseln das Paradies. Was glaubst du wie sie drauf wären, wenn sie wüssten, dass jeden Moment ein gewaltiger Angriff der Weltregierung folgen könnte?“, erwiderte Billie der sich Mühe gab leise zu sein, damit niemand der nur noch spärlich gesäten Passanten sie verstehen konnte.
      „Das ist doch genau der Punkt! Wie kannst du von einem Krieg reden, wo doch nirgendwo auch nur das geringste Anzeichen eines Kriegs zu sehen ist?“, warf Coral ein.
      „Ok Coral, du hörst mir jetzt mal ganz genau zu. Die Weltregierung ist nicht dumm. Sie wissen, dass die Koralleninseln eine perfekte Festung sind. Man kann sie nur über Antiparia erreichen und Antiparia ist eine einzige Militärinsel. Desweiteren verfügen die Koralleninseln durch die Korallen durch ungewöhnlich gute Verteidigungsmöglichkeiten. Die Cnidaria-Koralle und die Stolonia-Koralle sind nur zwei Beispiele. Ein Großangriff der Weltregierung zu diesem Zeitpunkt würde wahrscheinlich in einem Sieg enden, aber so viele Streitkräfte kosten, dass die Weltregierung verwundbar wäre und dann müssten sich nur ein paar Staaten finden, die mit der Weltregierung nicht zufrieden sind und dann könnte es sein, dass sie einen Krieg sogar gewinnen. Ein solches Risiko dürfen die fünf Weisen nicht eingehen. Deswegen haben sie beschlossen die Koralleninseln erst zu schwächen, bevor sie angreifen.“
      „Und wie wollen sie das anfangen? Unser König brüstet sich doch immer gerne damit, dass wir komplett von der Außenwelt unabhängig sind.“, meine Coral, immer noch skeptisch.
      „Nun, seit ein paar Tagen sehen wir es. Es muss ihnen gelungen sein einen Spion oder sowas einzuschleusen. Der hat sich jetzt den einfältigsten Mann in einer Machtposition genommen, den er finden konnte und manipuliert diesen nach Lust und Laune. So kommen diese Anschläge zustande. Sie wollen die Koralleninseln von innen zerstören und dann wenn der Staat in Anarchie gestürzt wurde, greifen sie an. Und dann haben sie kaum noch Gegenwehr zu erwarten.“ Billie atmete tief ein und sah Coral an. In der Hoffnung, dass er nun verstanden hatte.
      „Für mich klingst du immer noch wie ein Fanatiker, aber gut. Was gedenken sie denn jetzt zu tun, Herr Meisterdetektiv?“, fragte Coral und legte den Kopf schief. Billie sank in sich zusammen. Erneut vergrub er den Kopf in den Händen. Als er sprach, war die Verzweiflung in seiner Stimme deutlich zu hören: „Gar nichts. Es gibt nichts was man tun könnte. Der Plan der Weltregierung scheint gerade ins Rollen zu kommen und wenn er einmal richtig ins Rollen gekommen ist, dann kann ihn nichts mehr aufhalten. Und unser König und seine Berater werden solange wie möglich alles tun um zu verhindern, dass die Bevölkerung Wind davon bekommt. Auch sind sie viel unfähig irgendetwas zu tun. Ich sage es nur ungern, aber die Koralleninseln sind dem Untergang geweiht.“, je länger Billie gesprochen hatte, desto mehr schien ihn die Verzweiflung aufzusaugen. Seine Stimme hatte alles von ihrem Selbstvertrauen verloren und er klang als wäre er in den letzten Minuten um hundert Jahre gealtert. Coral sah ihn an. Das Lächeln in seinem Gesicht war erloschen. Noch nie hatte Billie so gesehen. Die Verzweiflung die von Billie besitzt ergriffen hatte, streckte ihre Fühler jetzt auch zu Coral aus, doch bevor sie ihn ganz erreicht hatte, kehrte das Lächeln wieder zurück: „Du Billie“, der Angesprochene sah auf, in Corals Augen sah er einen Glanz, der normalerweise Ärger bedeutete, auch war das leichtsinnige Lächeln wieder da, Coral war drauf und dran etwas sehr dummes zu tun: „Ja?“, kam die vorsichtige Antwort.
      „Ich glaube ich weiß was wir tun können“, flüsterte Coral und seine Stimme zitterte vor Erregung. Billie schluckte.


      Kapitel 5 - Flucht

      Maggie lachte laut, während sie ihrer Freundin, durch die bunten Straßen von Cnidaria hinterher rannte. Jedes der beiden kleinen, 9-jährigen Mädchen hielt eine abgestorbene Koralle in der Hand, welche sie als Schwerter benutzten. Es war ein sonniger Tag. Perfekt für Kinder. Sie spielten Piraten. Jedes Kind auf Cnidaria spielte am liebsten Pirat. Man wusste zwar nicht ob es Piraten wirklich gab, aber die pensionierten Soldaten erzählten immer so aufregende Geschichten. Ihre Eltern sahen es zwar nicht gerne, wenn sie laut lachend und kreischend durch die Straßen rannten und sich mit den Stöckern schlugen, aber im Moment waren sie bei der Korallenernte , also konnten sie auch nicht mit ihnen schimpfen. Mittlerweile hatte Maggie ihre Freundin eingeholt und jetzt lieferten sie sich ein zwar unbeholfenes, jedoch hitziges Gefecht. Maggie gewann und Lucys Korallen flog durch die Luft, als Lucys hinfiel.
      „Wieder gewonnen!“, lachte Maggie.
      „Das ist unfair“, beschwerte sich Lucy, ebenfalls lachend, „du bist viel besser als ich. Ich brauche jemanden der mir hilft.“
      „Dann lass uns doch zu den Jungs gehen. Mit mehreren macht es sowieso mehr Spaß“, schlug Maggie vor. Lucy nickte begeistert und lief los.
      Sie bog um eine Häuserecke und dann stieß sie einen spitzen Schrei aus. Maggie spurtete ihr hinterher, um zu sehen was los war. In dem Moment in dem sie um die Ecke bog, sah sie deutlich was war. Ihr gefror das Blut in den Adern. Ein bläulicher Feuerball schoss über die Felder auf die Mädchen zu. Es hatte einen Ernteunfall gegeben. Maggie wusste sofort was zu tun war. Hundertmal hatte ihr Vater ihr eingebläut was sie in so einer Situation machen musste. Sie sah sich um. Dort war eine Kellertür. Sie sprintete auf sie zu, derweil breitete sich der Feuerball auf den Feldern immer weiter aus. Noch ein paar Sekunden und er würde das Dorf erreichen. Sie riss die Tür auf. Noch hundert Meter. Sie sprang hinein. Noch 75 Meter. Jetzt merkte sie wer fehlte. Noch 50 Meter. Sie blickte sich rasch um. Lucy stand noch immer am selben Fleck. Wie gelähmt starrte sie mit angsterfüllten Augen auf den Feuerball der immer größer wurde.
      „Lucy, hierher!“, noch nie in ihrem Leben hatte Maggie so laut geschrien. Doch Lucy war wie angefroren. Sie schien sie nicht zu hören. Jetzt wurden Maggie immer panischer. Erneut schrie sie: „LUCY!!!“, und obwohl sie ihre ganze Kraft in den Schrei legte, rührte ihre Freundin sich nicht. Sie stand unter Schock. 30 Meter. Sollte sie herausrennen zu ihr? Sie mitzerren? Nein, dann würden sie beide sterben. Die Panik ergriff jetzt völlig von ihr Besitz und sie brüllte mit voller Kraft: „LUCYYY!!! Bitte!! Komm hier herüber.“ 15 Meter und Lucy bewegte sich noch immer nicht. Jetzt spürte die Maggie die unheimliche Hitze der blauen Flammen. 10 Meter. Maggie weinte und schrie immer wieder nach ihrer Freundin. 5 Meter. Die Druckwelle erreichte das Dorf und schlug die Kellertür zu, gegen Maggies Nase welche augenblicklich gebrochen war. Das letzte was sie von ihrer Freundin sah, war wie ihre Klamotten Feuer fingen. Als die Tür zu knallte wurde alles schwarz, das trommelfellzerreißende Dröhnen der Explosion erfüllte den Keller und Maggie fiel unkontrolliert die Kellertreppe herunter.
      Maggie schlug die Augen auf. Wieder dieser Traum. Obwohl es jetzt ziemlich genau zwölf Jahre her war, wachte sie immer noch nachts auf, ihre eigenen Schreie nach Lucy in den Ohren. Kurz starrte sie ins dunkle ihres Zimmers. Dann machte sie Licht. Es war nur ein kleiner Raum. Ein kleines Fenster. Eine Tür. Ein altes unbequemes Bett. Ein schmutziges Waschbecken. Ein Tisch mit zwei Stühlen, ein Kleiderschrank mit hauptsächlich zerrissenen Klamotten und eine Feuerstelle zum Kochen. Das war alles. Der Lohn dafür, dass sie täglich ihr Leben bei der Korallenernte aufs Spiel setzte. Maggie selbst war eine schöne Frau. Sie hatte langes, goldblondes Haar, welche ihr hübsches Gesicht einrahmten. Ihre Haut hatte einen blassen Hellblauton. Nicht wirklich hellblau, aber auch nicht weiß. Sie war sehr stolz darauf, denn es galt als schön. Auch der Rest ihres Körpers war, wie sie es gerne formulierte, wohlproportioniert und durch die harte Arbeit auf den Feldern gut durchtrainiert. Wenn sie in einer Bar angemacht wurde, ging es aber meistens in diese Richtung: „Hey Schnittchen, du bist ja geil.“, oder so etwas. Maggie verachtete Männer für Sätze wie diese, aber offenbar waren sie so.
      Während sie also in ihrem Bett lag und ihr Puls sich langsam senkte, dachte sie unwillig an das Ereignis zurück welches ihr Leben so geprägt hatte. Man hatte sie am nächsten Morgen in dem Keller gefunden. Aufgrund diverser Knochenbrüche unfähig sich zu bewegen. Man hatte sie durch die jetzt nicht mehr bunten, sondern rußgeschwärzten Gassen zu einer Heilerin gebracht. Die Genesung ihres Körpers hatte mehrere Wochen gedauert. Die ihres Geistes, ein paar Jahre. Denn sie hatte nicht nur ihre Freundin, sondern auch ihre Eltern bei der Explosion verloren. Sie dachte nicht gerne daran, denn die wenigen glücklichen Erinnerungen an ihre Eltern, wurden durch die schlechten überschattet. Doch in diesem Moment zwang sie sich an sie zu denken. Den Schmerz ihres Verlustes erneut zu spüren, denn nur dieser Schmerz hatte sie all die Jahre angetrieben. Der Schmerz und die Hoffnung auf ein besseres Leben. Und heute würde sich diese Hoffnung vielleicht erfüllen und deswegen durfte sie heute keinen Fehler machen. Jahrelang, seitdem sie angefangen hatte zu arbeiten, hatte sie gespart. Gespart für ein Zugticket um die Cnidaria-Insel zu verlassen. Es war nicht leicht Cnidaria zu verlassen. Der Lohn war lausig und die Preise für Zugtickets astronomisch hoch. Doch heute hatte sie genug beisammen. Sie hoffte bis nach Alcyonia zu kommen, von wo ihr manchmal ein Freund schrieb, der es geschafft hatte von Cnidaria zu entkommen und dort hoffte sie auf ein besseres Leben.
      Beim Umziehen überlegte sie ob sie etwas vergessen hatte oder ob sie etwas mitnehmen wollte. Doch ihr fiel nichts ein. Es gab nichts was sie hier hielt oder was sie mitnehmen wollte. Nachdem sie sich umgezogen und gewaschen hatte. Nahm sie den Umschlag mit dem Geld und ein circa 2 Meter langes Paket in L-Form. Dies waren die einzigen Dinge die sie brauchte. Sie öffnete die Tür. Atmete tief ein, wobei ihr auffiel das es verbrannt roch, offenbar hatte es erneut einen Unfall gegeben. Doch dies war nur ein neuer Ansporn für sie diese Insel zu verlassen. Sie schloss die Tür hinter sich und ging Richtung Bahnhof. Nicht wissend das sie drauf und dran war sich in das größte Abenteuer zu stürzen, dass je ein Korallenmensch erleben sollte.


      Kapitel 6 - Über Intentionen und Motivationen

      Frustriert ließ Siehu sich in seinen Schreibtischstuhl fallen. Mit einem lauten Seufzer griff er nach dem neusten Aktenstapel und begann ihn zu sortieren. Dabei ignorierte er die deprimierende Atmosphäre des Raumes so gut es eben ging. Der Kamin war das einzig freundliche im sonst so tristen Zimmer. Siehu würde wohl nie verstehen warum der Palast von außen so ein Protzgebäude war und sich innen nur kleine, graue Büros, die meist nicht mehr als einen Schreibtisch mit Stuhl, ein paar Regale, ein kleines Fenster und eben jenen Kamin enthielten, befanden.99% der Räumlichkeiten des Palastes standen leer. Hätte es da geschadet die eine oder andere Wand herauszubrechen, um dem zweitmächtigsten Mann im Staat ein schönes, großes Büro zu geben? Es war zum Haare raufen.
      Während der Aktenstapel unter Siehus Händen in atemberaubendem Tempo immer kleiner wurde, ging dem Angestellten noch einmal die Szene durch den Kopf, welche sich gerade ereignet hatte. In dem Moment in dem er die oberste Stufe der viel zu langen Treppe erklommen hatte und sich erschöpft gegen die Wand lehnte um kurz Luft zu schnappen, waren die Flügeltüren zum Thronsaal aufgeflogen und die drei unangenehmsten Gestalten herausgekommen von denen Siehu jemals das Pech gehabt hatte sie zu treffen. Es waren drei Geschäftsleute gewesen. Siehu kannte noch nicht einmal ihre Namen, er wusste nur, dass sie seit ungefähr einem halben Jahr regelmäßig ein und aus gingen. Und nach jedem Besuch hatte Siehu stundenlange Überzeugungsarbeit zu leisten, denn leider war der König einfältig genug immer und immer wieder ernsthaft über ihren Vorschlag nachdachte mit der Weltregierung zu kooperieren.
      Auch an diesem Morgen waren die drei hochgewachsenen Personen in ihren Anzügen, mit den Aktentaschen, den glänzenden Schuhen und ihrem alles in allem geschniegelten und gestriegeltem Aussehen an Siehu vorbei stolziert ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, während er am Treppenrand mit seinem Seitenstechen zu kämpfen hatte. Siehu war danach in den Thronsaal gehuscht und hatte insgesamt drei Stunden damit verbracht die verdrehten Ansichten seines Königs wieder zu entknoten. Kaum war dies geschafft hatte er sich in sein Büro geschleppt und da saß er nun.
      Der Aktenstapel war vollständig durchgesehen und sortiert. Es waren die dringendsten Meldungen des Tages und glücklicherweise mussten diese erst an Siehu vorbei ehe der König auch nur eine einzige davon zur Gesicht bekam. Siehu griff sich den deutlich größeren der beiden Stapel ging zum Kamin und warf ihn ins Feuer. Es waren hauptsächlich Meldungen über die Anschläge und Unruhen, sowie Unzufriedenheit im Volk. Der König brauchte nichts davon zu wissen. Die Situation bedurfte eines Feingefühls welches nur ein Mann wie sein Obersekretär besaß. Nicht der Einfältigkeit eines Königs der nie gelernt hatte was es hieß ein Reich zu regieren, welches die Ausmaße der Koralleninseln besaß. Solche und ähnliche Gedanken gingen Siehu durch den Kopf als er sich nun den geradezu winzigen Stapel nahm, der hauptsächlich erfreuliche oder zumindest nicht sehr dramatische Meldungen enthielt und sich damit in Richtung Thronsaal aufmachte.
      In der Bahn von Alcyonia nach Ractinia
      Billie massierte sich die Schläfen. Auch nach sieben Jahre brachte dieser Junge es fertig ihn mit einer einzigen fixen Idee an einen Ort zu katapultieren der irgendwo zwischen „Ungläubigem Erstaunen“ und „Kompletter Fassungslosigkeit“ lag und ganz eindeutig direkte Anbindungen zu „Wahnsinn“ und „Scheißidee“ besaß.
      Sie saßen im letzten Wagon der Bahn auf zwei gegenüberliegenden Sitzbänken die nur durch einen Tisch getrennt waren. Und während die Bahn sich gemächlich Richtung Ractinia schob, weihte Coral seinen Kumpanen in einen Plan ein der ihm spontan gekommen war, nachdem Billie ihm seine Theorie über die Verschwörung der Weltregierung anvertraut hatte.
      „Also nochmal zum Mitschreiben.“, fing Billie an, und sein Tonfall mäanderte zwischen Verzweiflung und Mordlust hin und her, „Du willst nach Mary Joa und dort die 5 Weisen umbringen? Das ist der Kern deines Plans? Ja? Und du erwartest allen Ernstes, dass ich dich auf dieses Himmelfahrtskommando begleite? Ja?“
      „Prägnant und unwiderstehlich zusammengefasst“, meinte Coral, „Genauso wie ich dich kenne. Nur irgendwas scheint dich noch zu stören.“
      In solchen Momenten fragte Billie sich immer was im blauen Kopf seiner größten Hassliebe vorging. Ganz abgesehen davon, dass er solche Provokationen am liebsten mit einer Kugel quittiert hätte, musste er sich immer wieder wundern wie Coral tatsächlich davon überzeugt sein konnte in der Lage zu sein ein solch unmögliches Ziel zu erreichen. Er schlug die Provokation in den Wind und begann mit etwas man bei einem vernünftigen Vorschlag wohl konstruktive Kritik genannt hätte: „Ich komme leider nicht umhin den einen oder anderen Knackpunkt in deinem bestimmt gut durchdachten und ausgeklügelten Plan zu bemerken. Fangen wir am besten vorne an. Wie willst du die 5 Weisen denn eigentlich töten?“
      „Indem ich ihren Hirntod herbeiführe oder ihnen nicht mit dem Leben vereinbare Verletzungen hinzufüge.“ Das war nicht ganz was Billie hören wollte, doch er beließ es erst einmal dabei.
      „Ok, Ok. Wie willst du überhaupt von den Koralleninseln runterkommen? Ja! Mit einem Schiff was du nicht sagst. Aber wo willst du eins herkriegen?“, seufzte der Weiße.
      „Antiparia.“, kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen. Billie atmete tief ein und noch tiefer wieder aus.
      „Also schön.“, stellte er fest, während er mit den Fingern ungeduldig auf die Tischplatte trommelte, „Zwei Fragen noch. Zuerst: Wie kommst du darauf dass Suizid irgendein Problem lösen könnte das die Koralleninseln momentan haben? Und zuletzt: Warum sitzen wir dann nicht in einem Zug nach Antiparia, sondern fahren in die entgegengesetzte Richtung nach Ractinia?“
      „Zu Frage 2: Ich will ins Kolosseum. Frage 1 ist etwas schwerer zu beantworten.“, Coral machte eine heranwinkende Handbewegung und Billie beugte sich über den Tisch nach vorne. Auch der Blaue beugte sich nach vorne und flüsterte seinem Mentor mindestens zwei Minuten lang etwas zu. Billie ließ sich wieder in seinen Sitz fallen. Man sah wie es unter der weißen Maske ratterte. Nach weiteren fünf Minuten angestrengtem Nachdenkens stellte er fest: „Ich gebe es ja nur ungerne zu, aber da hast du nicht ganz Unrecht. Na, dann. Erzähl mir mal etwas genauer was du beim Kolosseum willst." Coral fing wieder an zu lächeln.


      Kapitel 7 - Ankunft

      An einem unbekannten Ort auf den Koralleninseln
      „Sind die Vorbereitungen abgeschlossen?“, fragte eine harte, aber nicht unangenehme Stimme.
      „Beinahe, noch ein, zwei, höchstens drei Tage, dann können wir anfangen.“, beeilte sich ein im Dunkeln auf dem Boden kniender Mann zu antworten. Er klang verängstigt.
      Das Zimmer hatte keine Fenster und nur eine Tür, diese wurde aber momentan von einem bulligen Wachmann blockiert. Es war komplett leer, nur ein Schreibtisch stand an dem der Tür gegenüberliegendem Ende. An diesem Schreibtisch saß ein großer Korallenmensch, der wurde von der einzigen Lampe die sich im Raum befand, von hinten angestrahlt, so dass sein Gesicht im Dunkeln lag. Das Licht reichte aber auch so nicht aus, um den Raum zu erhellen. Insgesamt waren nur vier Personen anwesend. Der Wachmann, der auf dem Boden kniende, sein Boss am Schreibtisch und eine Gestalt die neben ihm stand und deren Gesicht von einer tiefhängenden Kapuze verborgen war. Sie beugte sich jetzt zu dem Boss herunter und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Angespannt schielte der Befragte nach oben, er traute sich nicht den Kopf zu heben. Er betete inständig, dass die Verzögerung für dieses Mal noch unbestraft bleiben würde.
      „Zwei Tage! In zwei Tagen will ich die Aktion durchziehen.“, stellte die angenehme Stimme klar, „Wenn du bis dahin nicht fertig bist, wird das sehr unangenehm für dich werden.“, der Tonfall war jetzt freundlicher, wirkte aber nicht weniger bedrohlich, „Und jetzt scher dich weg!“ Er gab dem Wachmann ein Zeichen. Der packte den immer noch kniend zu Boden starrenden Mann am Kragen und schleifte ihn zur Tür, wo er ihn hinauswarf. Der misshandelte flog gut vier Meter weit. Der Wachmann knallte die Tür zu. Flink rappelte sich der Mann auf. Er atmete tief durch und ein Teil der Anspannung fiel von ihm ab.
      Schnell ging er durch die ebenfalls fensterlosen, aus weißen Korallen errichteten Gänge. Fieberhaft überlegend wie er sein erzwungenes Versprechen halten sollte: „Mark und Mock! Diese Idioten! Schaffen es bei so einem leichten Auftrag umgebracht zu werden.“, ging ihm durch den Kopf. Aber jetzt war nicht die Zeit die Toten zu verfluchen, auch wenn der Vorfall einen monatelangen Plan komplett zunichte gemacht hatte. Er musste jetzt eine Möglichkeit finden, das Unmögliche zu vollbringen. Aber zunächst brauchte er einen Untergeordneten an dem er seinen Frust auslassen konnte. Und mit solchen und ähnliche Gedanken, machte er sich auf den Weg in sein Büro.
      Am Bahnhof auf Ractinia
      „Tut mir leid, aber ohne gültige Dokumente kann ich sie nicht durchlassen. Ich weiß gar nicht wie sie Alcyonia überhaupt verlassen konnten.“, beharrte der Sicherheitsbeamte.
      „Aber das war doch bisher auch nicht so! Was soll ich denn jetzt machen. Ich wohne hier.“, kam die verständnislose Antwort.
      „Dann beweisen sie es mir! Wie sehen sie überhaupt aus? Nehmen sie erstmal die Maske ab, ich fühle mich bedroht.“, verlangte der langsam wütend werdende Beamte.
      „Das tut mit jetzt Leid, aber ich habe ein Hautleiden und muss diesen Anzug tragen, sonst bekomme ich einen schrecklichen Ausschlag.“, entschuldigte sich der Einreisende.
      „Erzählen sie hier keine Märchen. Runter mit der Maske oder ich werde handgreiflich.“, drohte der Grenzer, der langsam wütend wurde.
      „Ich bitte sie. Können sie mich nicht einfach durchlassen?“, flehte der Einreisende.
      „Ich habe Nein gesagt. Auch ist das ganze hier äußert verdächtig. Sie kommen hierher ohne gültige Dokumente und verlangen, dass ich sie einlasse. Dabei sind sie nicht ein bisschen kooperativ, sie halten doch den ganzen Betrieb auf und dazu noch der Aufzug. Von dem Gewehr auf ihrem Rücken will ich gar nicht reden. Das ist doch wirklich ungeheuerlich, also sowas ist mir noch nie…“, ereiferte sich der Mann, der jetzt richtig in Fahrt zu kommen schien, offenbar hatten Grenzbeamte nicht genug worüber sie sich aufregen konnten.
      Billie wurde es langsam zu bunt. Er starrte auf den kleinen Grenzer herunter und fragte sich wie so etwas bei der Sicherheit arbeiten durfte. Und diese unsinnigen Einreisebestimmungen waren gestern garantiert noch nicht dagewesen. Während der Kleine also irgendeinen Unsinn über Terroristen, Staatsfeinde und eine hinterlistige Verschwörung gegen ihn in der Sicherheit ausstieß, wurde er immer roter und schien langsam anzuschwellen. Gerade als Billie ernsthaft erwog dieses zeternde Übel, mit der Halbglatze, welches jemand, mit eindeutigem Hang zum Fremdschämen, in eine viel zu große Polizeiuniform gesteckt hatte, mit einer gezielten Handkante aus dem Weg zu räumen, war Coral wieder da.
      „Hab sie!“, meldete er sich fröhlich.
      Billie atmete erleichtert auf: „Das macht die Sache einfacher.“, dachte er erleichtert und ohne lange nachzudenken, riss er Coral die Papiere, die dieser irgendwem aus der Tasche stibitzt haben musste, aus der Hand, stopfte sie dem Zwerg in den Mund und meinte fröhlich: „So, bitte schön. Wir gehen dann mal weiter, ja?“ Und schon waren er und sein Kumpan in erstaunlich flottem Tempo an der Witzfigur vorbei, ehe sich diese wieder fassen konnte. Als sie das Papier ausgespuckt und seine Gedanken sortiert hatte, waren die beiden Sonderlinge schon in der Menschenmenge, die sich am Bahnhof tummelte, untergegangen.
      „So und jetzt?“, informierte sich Billie, während sie durch die Straßen von Ractinia gingen: „Ich hätte ja nicht übel Lust mal zum Königspalast zu gehen und den Typen dort tüchtig die Meinung zu geigen.“ Billie sah finster zum Palast, den man von überall in der Stadt sehen konnte: „Aber du willst zum Kolosseum, nicht wahr?“ Er sah Coral fragend an. Der schwieg.
      „Darf man erfahren wieso?“, drängte er jetzt leicht ungeduldig. Schweigen war die Antwort. Coral sah sich nur interessiert in der Gegend um und schien Billie gar nicht zu hören, während sie sich, den Menschenmassen folgend, zum Kolosseum schoben.
      „Ich finde deine Mauer des Schweigens auch sehr amüsant, aber früher oder später musst du mir sagen was hier los ist.“, setzte Billie sein Selbstgespräch fort. Als wieder keine Antwort kam, gab er Coral einen Klaps auf den Hinterkopf, so dass dieser ruckartig nach vorne stolperte.
      „Hallo-ho? Ich bin es langsam leid ignoriert zu werden.“, meinte Billie ungehalten.
      „Sei doch mal still.“, erwiderte Coral geistesabwesend. Er schien mit den Gedanken ganz wo anders zu sein: „Ich muss mit noch was überlegen.“ Sein Blick wurde wieder glasig.
      „Hab ich das gerade richtig verstanden? Du weißt noch nicht was du hier willst?“, kam die gezwungen ruhige Antwort. Doch Coral hatte sich wieder in Schweigen gehüllt. Billie begann sich nach einem Springbrunnen umzusehen, fand aber nichts. Nach weiteren Minuten des schweigenden Nebeneinanderhergehens entschied Billie sich dazu es mit Schocktherapie zu versuchen. Mit geübter Hand griff er nach seinem Gewehr und stieß es Coral in die Seite. Die Antwort kam postwendend. Coral stieß einen Fluch aus und holte Billie mit einem Fuß-Feger von den Beinen. Jetzt gab auch Billie ein paar erlesene Kraftausdrücke zum Besten und stürzte sich auf Coral. Nach kurzem Gerangel ging Coral als Sieger aus dem Kampf hervor. Er hatte Billie in einem heimtückischen Hebelgriff. Mittlerweile hatte sich eine kleine Menschentraube um die beiden gebildet und nicht wenige fragten sich ob sie sich den Weg zum Kolosseum vielleicht sparen konnten. Es war nicht die erste Rangelei der beiden und würde mit Sicherheit auch nicht die letzte bleiben.
      „Hältst du jetzt bitte die Klappe?“, fauchte Coral ärgerlich. Billie hätte gerne etwas Passendes zurückgegeben, doch das ungewollte Publikum machte ihn nervös.
      „Du lässt mich jetzt sofort los!“, verlangte er. Coral schob Billies Arm ein wenig nach oben, was diesem einen Schmerzensschrei entlockte und ließ ihn dann auf den Boden fallen. Billie stand auf und ging schnurstracks in die nächste Seitengassen wobei er ärgerlich ein paar der Zuschauer beiseite stieß, die sich daraufhin zwar beschwerten, dann aber beschlossen, dass es besser wäre weiterzugehen. Coral folgte unwillig. In der Gasse ließen sich beide auf ein paar Müllsäcke fallen. Billie schien Coral mit seinem Blick förmlich zu durchbohren.
      „Also?!“, spuckte er aus. Kurz sagte Coral nichts, doch dann schien er zu beschließen, dass es besser wäre auf Billie einzugehen.
      „Es gibt hier im Kolosseum einen äußerst starken Kämpfer. Er heißt Sammie und ist seit drei Jahren ungeschlagen. Auch ist er vermutlich der stärkste Kämpfer auf den Koralleninseln, neben Admiral Kankaku.“, begann Coral.
      „Weiter?“, gab Billie einsilbig zurück, der sich schon denken konnte worauf das Ganze herauslief.
      „Ich will ihn für unsere Crew. Wenn wir wirklich nach Mary Joa wollen und scheinst meinem Plan bereits zugestimmt zu haben, brauchen wir starke Kämpfer“, erklärte Coral. Billie nickte zustimmend.
      „Und wie willst du ihn aus dem Kolosseum bekommen? Auch bist du dir hoffentlich darüber im Klaren, dass wir nach einer solchen Aktion gesuchte Kriminelle sind und schnellstmöglich die Koralleninseln verlassen müssen, was ohnehin das größte Problem ist. Mir fällt dazu spontan nichts ein.“, warf Billie jetzt ein.
      „Ich muss gestehen, dass ich es für nicht sehr schwer halte ihn zu befreien. Wenn er erstmal begriffen hat, dass wir ihn rausholen, wird er sich uns anschließen und zu dritt werden wir dort von niemandem aufgehalten. Dann beginnen die eigentlichen Probleme. Vielleicht hast du eine andere Idee, aber ich denke wir müssen nach Antiparia, dort Kankaku aus dem Weg gehen und ein Marineschiff stehlen.“
      „Das setzten wir dann eigenhändig in den Aufzug und fragen die Wärter höflich ob sie uns doch nicht bitte, bitte runterlassen?“, unterbrach ihn Billie: „Als du sagtest, dass du die Koralleninseln verlassen willst, habe ich mit etwas Feinfühligerem gerechnet.“, merkte Billie skeptisch an.
      „Ich hatte eigentlich darauf gezählt, dass du dort jemanden kennst der uns vielleicht helfen könnte… Das würde die Aktion leichter machen.“, meinte Coral zögernd. Billie dachte kurz angestrengt nach, dann witzelte er: „Wenn wir vorher noch die Staatskasse ausräumen, lässt sich da vielleicht was machen“ Beide begannen zu lachen.


      Kapitel 8 - Vor drei Jahren

      Vor drei Jahren auf einer Insel in der Grandline; nicht weit von den Koralleninseln
      Es war eine trostlose Gegend. Überall nur braune Steine und karge Erde. Ein paar blattlose Sträucher waren alles, was die Flora auf dieser Insel zustande brachte. Die Fauna hielt mit ein paar Insekten dagegen. Weit und breit war niemand zu sehen, außer fünf Menschen. Die Elite der Koralleninseln. In der Mitte stand der König. Er trug eine goldene Korallenrüstung und den Kopf zierte eine Krone, die in allen Farben des Regenbogens erstrahlte. Dies war die traditionelle Tracht des Königs der Koralleninseln.
      Rechts von ihm stand engster Berater, Siehu, der wie immer einen schwarzen Mantel trug und die Hände in den Taschen hatte. Er stand gebückt da und seine kleinen Schweinsäuglein zuckten nervös hin und her, er wirkte angespannt und tatsächlich wäre am liebsten ganz wo anders.
      Sie beide waren umringt von den drei höchstrangigen Offizieren der Koralleninseln. Admiral Marius, Vizeadmiral Billiot und Vizeadmiral Kankaku. Auch diese drei wirkten stark angespannt. Marius‘ Blick wanderte immerzu über die Berge um sie herum. Er blickte zum mittlerweile sechsten Mal in dieser Minute auf seine Uhr und fragte sich wo ihre Gesprächspartner blieben. Kankaku wischte sich immer wieder den Schweiß von der Stirn, um sich dann die Hände an seinem schwarzen Anzug abzuwischen. Billiot, der mit dem Treffen von Anfang an nicht einverstanden war, blickte immer wieder zu den anderen beiden Admirälen in ihren schwarzen Anzügen. Er stach in seinem weißen Outfit heraus. Er wippte immer wieder von einem Fuß auf den anderen. Er entschloss sich das Schweigen zu brechen, da er es nicht mehr aushielt.
      „Wo bleiben sie?“, richtete er das Wort an Marius.
      „Ich weiß es nicht“, erwiderte dieser nachdenklich.
      „Das gefällt mir nicht. Mir kommt das Ganze wie ein Hinterhalt vor. Wir sollten verschwinden.“, schlug er vor.
      „Billiot, das hatten wir schon. Wir werden nicht abbrechen. Dies ist unsere letzte Chance einen Krieg zu verhindern. Wie müssen sie nutzen.“, fuhr Marius ihn an.
      Kankaku, der bisher nur schweigend daneben gestanden hatte, schaltete sich jetzt auch ein: „Was wenn etwas schiefgeht? Mir gefällt das auch nicht. Sie brauchen viel zu lange. Was wenn sie…“
      „Genug!“, bellte der Admiral, in seiner Stimme lag eine verzweifelte Entschlossenheit: „Wir haben keine Wahl. Wir können nur hoffen. Falls etwas schiefgeht, schnappt ihr euch Siehu und den König und lauft. Ich werde ihn solange wie möglich aufhalten.“
      Billiot wollte gerade etwas sagen, da wandte Marius sich um. Billiot schloss den Mund wieder. Der Blick seines Vorgesetzten hatte ihn verstummen lassen. Es war kein böser Blick, sondern ein Blick der sagte: „Bitte sprich es nicht aus.“ Die ganze Aktion war ein Akt der Verzweiflung. Es war nicht wahrscheinlich, dass etwas schiefging, es war garantiert.
      Marius wandte sich wandte sich wieder nach vorne: „Sie kommen!“
      Nicht allzu weit entfernt, schob sich eine kleine Prozession auf sie zu. Es waren drei Leute. Zwei waren offensichtlich normale Marinesoldaten. Sie schoben einen Rollstuhl. In diesem Rollstuhl, saß ein Marineadmiral. Sein Name war Kalai. Er war vielleicht 1,30m groß und uralt. Er hatte die hundert schon lange hinter sich gelassen und dies sah man ihm auch an. Die Marineuniform saß lose auf seinem kleinen, verschrumpelten Körper. Die Haut war grau und faltig. Das Gesicht eingefallen und haarlos. Die Augen waren nicht zu sehen, es schienen nur tiefe Höhlen zu sein. Sogar die beiden Marinesoldaten schienen angewidert und hielten so weit wie möglich Abstand. Der zahnlose Mund stand leicht offen und offenbarte den Blick in ein schwarzes Loch.
      Ein paar Minuten später standen sich die beiden Parteien Auge in Auge gegenüber. Die Vertreter der Koralleninseln waren jetzt nicht mehr nur nervös, sondern verängstigt. Die Aura und der Ruf des ihnen gegenüber stehenden Admirals zeigten ihre Wirkung. Der Admiral ließ jetzt ein Stöhnen hören, welches von den anderen nur mit Mühe als Worte identifiziert werden konnte.
      „Chaaaben ssie sssichhh entschiedeeen?“, brachte der alte Mann mit Mühe heraus. Die Wort waren langgezogen und schwer verständlich. Jede Silbe schien ihm heftige Schmerzen zu bereiten.
      Alle warteten auf eine Antwort des Königs, doch der war kreideweiß und schien nicht in der Lage eine Antwort zu geben. Siehu, der nicht weniger verängstigt war, stammelte jedoch: „W-wir sind b-b-bereit mit der W-w-w-weltregierung zu kooperieren und uneingeschränkten Handel zu b-betreiben.“, presste er hervor. Die Gestalt hob leicht den Kopf und schien Siehu fragend anzublicken. Derselbe hatte vor dem nächsten Satz unbeschreibliche Angst. Noch am Vorabend hatte er stundenlang auf seine Majestät eingeredet und sie gebeten sich der Weltregierung unterzuordnen, doch der stolze König hatte hochnäsig abgelehnt und sich nur zu den mageren Zugeständnisse bewegen lassen die Siehu eben jetzt vortrug. Verächtlich sah er zu dem großen König herüber. Gestern noch hatte er auf einem hohen Ross gesessen und jetzt war er durch den kleinen Admiral so eingeschüchtert, dass er noch nicht einmal ein Wort sagen konnte. Er schien erst jetzt zu begreifen wer der Gegner war.
      Siehu blickte wieder nach vorne, in das Gesicht des Admirals. Starrte in die tiefe Schwärze und suchte nach etwas menschlichem. Er nahm seinen ganzen Mut zusammen und sagte: „A-aber nur u-unter der f-folgenden Bedingung.“ Der Kopf hob sich ein bisschen mehr. Siehu hatte Todesangst. Widerwillig brachte er den Satz zuende: „W-w-wir bestehen darauf. Weiterhin ein unabhängiges Königreich zu bleiben.“ Dies stammelte er mit einer unglaublichen Geschwindigkeit vor sich hin. Er verstummte. Er würde kein weiteres Wort sagen. Er schaute jetzt immer wieder zu den verschiedenen Admirälen. Zu denen die ihn beschützen sollten, deren Körpersprache aber zum Ausdruck brachte, dass sie eher selber Schutz benötigten und zu dem der ihn, da war er sich sicher, gleich töten würde. Dann bekam er fast einen Herzinfarkt. Die Höhlen waren verschwunden und durch ein grelles rotes Leuchten ersetzt worden. Er stolperte rückwärts und fiel hin. Auch alle anderen waren mindestens einen Schritt zurückgetreten, doch während die Admiräle Kampfhaltung eingenommen hatten, lief der König so schnell er konnte davon.
      Marius fluchte, zog sein Schwert und griff den Admiral an: „Lauft!“, schrie er und ehe Siehu wusste wie ihm geschah, hatte Billiot ihn gepackt, über seine Schultern geworfen und war losgerannt. Kankaku hatte sich den König auf die gleiche Weise geschnappt und so liefen sie um ihr Leben. Siehu blickte zurück. Der eine Admiral hatte den anderen erreicht und schlug mit dem Schwert zu, doch eine unsichtbare Kraft ergriff ihn und schleudert ihn durch die Luft. Er landete 25 Meter von seinem Gegner entfernt und blieb reglos legen. Der Sekretär war geschockt. Der stärkste Mensch der Koralleninseln war geschlagen und das ohne überhaupt berührt worden zu sein. Auch die Marinesoldaten und den Rollstuhl hatte es weggeschleudert. Der Admiral kniete auf dem Boden. Das Leuchten wurde heller. Jetzt wurde der gesamte Staub am Boden aufgewirbelt und eine gewaltige Staubwand schoss auf die Flüchtenden zu. Die zwei Admiräle waren schon im Staub verschwunden. Siehu traute seinen Augen nicht. Dann waren sie in dem Sandsturm gefangen. Doch das schlimmste war das Geräusch das sie mit dem Sandsturm erreicht hatte. Ein Brüllen. Ein animalischer Kehllaut. Schrill, laut und angsteinflößend. Sie rannten weiter, blind. Die beiden Vizes brüllten sich gegenseitig etwas zu, doch Siehu verstand es nicht. Dann blieb sein Herz zum zweiten Mal an diesem Tag stehen. Denn erneut sah er etwas was seinen Verstand überstieg. Ein Schatten. Sechs Meter hoch und ganz und gar schwarz, bis auf die roten Augen. Dann war der Schatten weg und Siehu merkte wie sein Träger stehen blieb. Das Schlimmste befürchtend, sah Siehu nach vorne. Der Schatten stand ihnen gegenüber. Alle vier begannen zu schreien.


      Kapitel 9 - Ein schicksalhafter Tag

      Der Schatten ragte vor ihnen in die Höhe. In dem Moment in dem die beiden Vizeadmiräle sich wieder gefasst hatten, riss das Monster das Maul auf und ein Geräusch ertönte, das sie alle für den Rest ihres Lebens nicht mehr vergessen sollten. Es war das gleiche Geräusch das den Sandsturm heraufbeschworen hatte. Ein schrilles Kreischen, als ob Nägel über eine Tafel kratzten und doch enthielt es unverkennbar das tiefe Knurren eines Raubtiers. Alle vier riss es gewaltsam in die Luft und sie schlugen etliche Meter weiter hart auf. Die Druckwelle, welche die vier weggeschleudert hatte, blies auch den Sand davon, so dass Siehu zum ersten Mal klar sehen konnte was sie da angriff.
      Es war ein furchteinflößender Anblick. Über sechs Meter groß und pechschwarz, war es eine Art Mann. Jedoch nur annähernd. Die Umrisse waberten und immer wieder lösten sich schwarze Schlieren von dem Körper. Es war unwirklich. Die Arme waren über 5 Meter lang und endeten in meterlangen Klauen, die nicht wie der Rest des Körpers pechschwarz, sondern blutrot waren und über den Boden kratzten. Auch an den Füßen befanden sich dieselben Klauen. Der Kopf war ebenfalls pechschwarz und wabernd, allerdings waren Augen, Zähne und die eineinhalb Meter langen Hörnern blutrot.
      Dieser Anblick war zufiel für den Sekretär der sein Leben lang nur in einem Büro gesessen hatte. Er wurde hysterisch, wand sich auf dem Rücken Billiots und schrie wie ein Wilder. Fast wäre er von dessen Rücken gesprungen doch Billiot packte ihn mit einer Hand und konnte ihn gerade so oben halten. Schnell blickte der Vize zu seinem Gefährten herüber. Der hatte beschlossen zu handeln. Er schlug mit der Faust in die Luft und eine gewaltige Stichflamme brach aus ihr heraus und schoss auf den Dämonen zu. Dieser stieß erneut ein gewaltiges Brüllen aus und die Flamme zerstob und flog in alle Richtungen davon.
      Die Schockwelle aus dem Maul des Ungeheuers erreichte die Gefährten doch dieses Mal waren die Vizeadmiräle vorbereitet und sie konnten dem gewaltigen Druck widerstehen. Kankaku begann jetzt unablässig Feuerbälle auf den Gegner zu schießen, doch es war sinnlos. Die wenigen die ihr Ziel erreichten schossen in die Tiefe Schwärze ohne irgendeinen Schaden zu verursachen. Billiot zog nun eine Pistole hervor die mit Seesteinkugeln geladen war und obwohl er so schnell war, dass Siehus Augen der Bewegung nicht folgen konnten, war der Dämon weg bevor er überhaupt den Abzug gedrückt hatte.
      Billiot wusste was geschehen würde, doch er war zu langsam, um es zu verhindern. Gerade als er herumwirbeln wollte, brach ein gewaltiger Schmerz in seinem Rücken aus. Der schwarze Riese hatte ihm mit seinen Pranken den Rücken aufgeschlitzt. Halbtot und betäubt von dem Schmerz brach Billiot brüllend zusammen. Das Ungeheuer holte aus und wollte seine Beute endgültig erledigen, da brach eine gewaltige Schnittwelle aus dem Sandsturm und schoss auf den Dämonen zu. Dieser wich nicht einmal aus. Die Schnittwelle traf in und teilte ihn in der Mitte. Doch kaum war der Angriff verpufft, fügten sich die beiden Hälften wieder zusammen. Der Dämon sah sich nach dem Urheber des Angriffs um und tatsächlich war Marius wieder da.
      Er wirkte stark angeschlagen, doch er stand und er rannte mit atemberaubender Geschwindigkeit auf das Monster zu. Ehe dieses reagieren konnte, hatte er ihm das Schwert, welches nicht mehr silbrig schimmerte, sondern ein glänzendes Schwarz angenommen hatte, in die Brust gerammt. Die hakiverstärkte Attacke zeigte Wirkung. Erneut lag das schrille Kreischen in der Luft und der Dämon sank auf die Knie. Mit Mühe hielt Marius den gewaltigen Kräften stand, die ihn nach hinten rissen. Gerade zog er das Schwert heraus und wollte zu einem zweiten Angriff ansetzen, da kam einer der Arme angeflogen und Marius konnte nur gerade so die langen Klauen abwehren. Er machte einen großen Satz nach hinten und nahm erneut Kampfhaltung ein. Der Dämon stieß ein Heulen aus und griff seinen neuen Gegner an, der Mühe mit dem Tempo mitzuhalten, in dem die Angriffe jetzt auf ihn niederprasselten.
      In der Zwischenzeit hatte Kankaku sich Siehu und den ohnmächtigen Billiot geschnappt und angefangen sie alle zum Schiff zu tragen und zu schleifen. Er flehte den ohnmächtigen Billiot aufzuwachen, doch der rührte sich nicht. Wie Rauch stiegen schwarze Schlieren aus den Schnitten in seinem Rücken hervor. Billiots Augen zuckten wild unter seinen Augenlidern, als ob er starke Schmerzen hätte. Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung schaffte Kankaku es, alle drei auf das Boot zu hieven. Er sah zurück zu Marius. Dieser schien sogar die Oberhand zu haben, jedenfalls landete er immer wieder Treffer. Doch jedes Mal setzte sich der Körper nahtlos zusammen. Ob er einen Arm abschnitt, den Kopf oder den Dämon in der Mitte teilte, nichts zeigte Wirkung. Das einzig Solide schienen die Klauen zu sein und diese waren anscheinend unzerstörbar.
      Wie konnte es sein, dass hakiverstärkte Schwerthiebe keine Wirkung erzielten? Diese Frage überfordert Kankaku und er starrte ungläubig auf das sich ihm bietende Schauspiel. Dann fiel ihm ein, dass sie fliehen mussten. So schnell er konnte machte er das kleine Schiff startklar. Nebenbei zerbrach er sich weiter den Kopf darüber warum kein Angriff Wirkung zeigte. Weder seine Feuerangriffe noch Haki. Einzig vor Billiots Seesteinkugeln hatte es Angst gehabt. Doch wieso funktionierte Haki nicht? Er war verzweifelt. Erneut blickte er zu den Kämpfenden. Der Abstand zwischen ihnen betrug mittlerweile fast einen Kilometer, 200m davon waren Wasser.
      Dann hatte Kankaku eine eigenartige Empfindung. Es war als wäre in dem Moment, in dem der Dämon vor ihnen erschienen war, über eine Klippe gestürzt und hätte sich seit diesem Moment im freien Fall befunden und wäre nun hart und endgültig auf dem Boden aufgeschlagen. Ungläubig starrte Kankaku über die Reling des Schiffes auf das Land zurück. Marius schwebte drei Meter über dem Boden. Oben gehalten wurde er nur von den Krallen des Dämons, die ihn aufgespießt hatten. Der Körper hing schlaff auf den langen Mordwerkzeugen, das Schwert war zu Boden gefallen, jetzt wieder silbrig und Blut tropfte nicht nur, sondern floss regelrecht auf den Boden. Marius war geschlagen, war tot.
      „Billie? Billie!“
      Billie wachte auf. Sofort stürzte Lärm von allen Seiten auf ihn herab und er hielt sich die Ohren zu. Er fragte sich wie er bei dem Lärm hatte schlafen können. Er schaute nach rechts. Dort saß Coral. Langsam kehrte die Erinnerung zurück. Sie waren auf den Rängen des Kolosseums. Befanden sich zwischen einer wilden Horde Affen, die sich an dem Leid anderer ergötzte und warteten darauf, den Hauptaffenbespaßer aus dem roten Käfig zu befreien.
      „Na? Gut geschlafen?“, drang die schadenfrohe Stimme von Coral zu ihm herüber. Billie grummelte etwas Unverständliches zurück. Das Grinsen seines Freundes wurde breiter. Einmal mehr fragte Billie sich wie auch Corals Zähne blau sein konnten. Dann ob dieser jeden Morgen ein Farbbad nahm. Dann ob derselbe Gendefekt auch für seine außergewöhnliche Unausstehlichkeit verantwortlich war. Dann fragte er sich was heute mit ihm los war.
      Er dachte noch einmal über das vor drei Jahren Geschehene nach. Alles was passiert war, nachdem der Dämon ihn besiegt hatte, erfuhr er von Kankaku und mit den Jahren hatte sein Gehirn die Bilder dazu entworfen und präsentierte ihm seitdem das Endprodukt - mit erschreckender Häufigkeit - im Traum. Die Bilanz des Tages war verheerend gewesen. Ein Toter, ein, beinahe tödlich, Verletzter, zwei ewig Traumatisierte und ein neuer Admiral der von da an nicht mehr für seine Gerechtigkeit und Besonnenheit, aber für seine ständigen Wutausbrüche und seine Unausgeglichenheit bekannt war. Kurz danach hatte Billie aus Protest gegen Kankakus aggressive Haltung gegenüber der Weltregierung die Marine verlassen und seitdem schien es drunter und drüber zu gehen. Der König war eine Marionette Siehus geworden und Kankaku führte einen Krieg den er nicht gewinnen konnte. Und was machte er, Billie? Er hatte seinen Namen geändert und war, um den Zorn des Admirals zu entkommen, untergetaucht und bereite sich gegenwärtig auf ein Himmelfahrtskommando Richtung Mary Joa vor.
      Billie fragte sich häufig was wohl passiert wäre, wenn sie die letzte Chance Frieden mit der Weltregierung zu schließen, nicht vergeben hätten.
      Die Wunden von damals waren nie ganz verheilt. Dies galt auch für die gewaltigen Narben die seinen Rücken zierte. Auch heute rissen sie wieder auf, wenn sie mit Sonnenlicht in Kontakt kamen und auch der Rest von Billies Körper war äußert empfindlich gegenüber Sonnenlicht geworden. Dieser eine Tag hatte das ganze Land verflucht und dem Untergang preisgegeben.
      Durch den Lärm und die Mauer seiner eigenen Gedanken drang jetzt eine Stimme, die in ihm wieder eine angenehme Grundaggressivität hervorrief.
      „Und was ist jetzt? Er kämpft gerade. Wollen wir anfangen? Oder möchtest du noch ein wenig schlafen?“
      Die Stichelei ignorierend sah Billie Coral in die Augen. Lächelte und nickte.


      Kapitel 10 - Chaos

      Billie streckte sich noch einmal genüsslich, dann sah er sich in der Arena um. Überall waren Menschen. Sie schrien, jubelten und sprangen auf den Rängen, als ob es keinen Morgen gäbe. Jetzt wanderten seine Augen herunter zu den Kämpfenden. Nach einer Minute, in der Coral unfassbarerweise still neben ihm gesessen hatte, stellte er fest, dass dieser Gladiator ein Meister seines Fachs war. Sein Kampfstil war nicht darauf ausgelegt möglichst schnell einen möglichst tödlichen Treffer zu landen, sondern den Gegner langsam, aber sicher, in eine aussichtslose Lage zu bringen. In eine Position in der er sich nicht mehr verteidigen konnte. Dies tat der Gladiator mit unglaublicher Präzision. Jeder Schlag war genauestens gesetzt und Billie verspürte eine Regung die er lange nicht mehr verspürt hatte. Respekt. Dies war ein Mann den er unter keinen Umständen als Gegner haben wollte. Auch hatte Sammie, wie Coral ihn genannt hatte, seinen beachtlichen Fähigkeiten nicht durch einen Bissen von einem Superobst erhalten, sondern offensichtlich durch hartes Training und viel harte Arbeit. Billie war beeindruckt.
      Der Kämpfer schien seinem Ziel immer näher zu kommen. Die Hiebe kamen jetzt schneller und die Gegenwehr wurde schwächer. Sein Kontrahent hatte bei jedem Schlag große Mühe das Gleichgewicht zu halten und es wurde immer schlimmer. Immer wieder kamen die erbarmungslosen Schwerter angeschossen. Von links, von oben, von rechts, von allen Seiten. Dann geschah es. Der Gladiator sah das Schwert, wusste aber, dass er es nicht würde blocken können, dann ließ es sich fallen. Er lag flach auf dem Rücken und riss die Klinge vor seinen Körper, um sich zu verteidigen. Der Schlag kam von der Seite und war so gewaltig, dass es ihm seine Waffe aus der Hand riss. Sie flog durch die Luft und blieb ein paar Meter weiter im Boden stecken. Die Zuschauer brüllten und jubelten vor Freude und Aufregung jetzt noch lauter.
      Billie nickte anerkennend. Sammie hatte gewonnen. Jetzt lag die Entscheidung beim Publikum, wie der Kampf ausgehen sollte. Billie musterte die Zuschauer erneut und seine Hoffnung für den Geschlagenen Kämpfer sank. Er konnte nur ein paar der Leute in die Augen schauen, doch dies genügte ihm bereits. Was auch immer er dort ansah, vernünftige Menschen waren das nicht. Es waren Tiere, gefangen ihm Käfig ihrer Instinkte. Und in diesem Augenblick überwog ein Instinkt alle anderen: Die Lust am Töten. Und diese Lust äußerte sich in einem Schlachtruf, den diese Arena schon viel zu oft vernommen hatte: „Tod, Tod Tod! Tod, Tod, Tod!!“
      Wie Gewitterwolken, die über einem Tal hervorzogen und alles in Schatten tauchen, zog nun auch dieser Schlachtruf über die Arena hinweg und erstickte alle Hoffnung.
      Billie blickte jetzt mit wachsender Angst auf den Kampfplatz herunter. Er sah den Henker noch zögern, dann zustechen. Der Stich war ein Blitz. Und auf jeden Blitz folgt ein Donnergrollen. So auch in der Arena. Der Lärm und die Euphorie hatten jetzt ihren Höhepunkt erreicht. Das Jubeln war ohrenbetäubend. Tausende von Menschen schrien in Ekstase auf.
      Nur drei taten es nicht. Der erste war der Henker, der unten in der Arena stand und auf jenen Mann herabsah, den er soeben hatte richten müssen. Der zweite war Coral der angeekelt da saß und hoffte, dass Billie ihm bald das Signal geben würde loszulegen. Der dritte war Billie. Er war ganz weiß geworden. Vor seinem inneren Auge änderte sich die Szenerie. Es war nun nicht mehr ein namenloser Gladiator der von einem Widersacher grundlos getötet wurde, er sah nun Marius, wie er von einem großen, schwarzen Dämon durchbohrt wurde und leblos in sich zusammenfiel.
      Blanker Hass durchdrang Billie. Erneut sah er die Meute an. Ihm erschienen sie jetzt wie niedere Kreaturen, noch weniger wert als Tiere. Ihr Plan, der ihm vor einer Minute noch bedenklich und unvorsichtig erschienen war, wurde nun immer verlockender, sogar harmlos. Er griff mit geübter Hand nach seiner Waffe. Die Idee war gewesen durch einen oder mehrere Schüsse in die Luft eine Massenpanik hervorzurufen und sich im anschließenden Chaos Sammie zu schnappen und zu verschwinden. Doch in diesem Moment war sein Zorn so heftig, dass er am liebsten dem Mann vor ihm in den Kopf geschossen hätte. Einfach um ihm zu zeigen, dass der Tod nichts zum Jubeln war. Kurz zögerte er, dann er tat es nicht. Er richtete das Gewehr in die Luft und schoss. Ungefähr zehn Meter über dem Publikum gab es Explosion die einen Umfang von mehr als vier Metern erreichte. Billie hatte eine Cnidaria-Kugel mit Zeitzünder abgefeuert.
      Es dauerte ein paar Sekunden bis die Umstehenden begriffen hatten was passiert war. Es wurde ganz still. Die Stille ergriff vom gesamten Kolosseum Besitz. Jemand schrie auf. Dann brach das pure Chaos aus.
      Überall rannten panische Menschen herum und Angstschreie erfüllten die Luft.
      „Was für eine Ironie!“, dachte Billie zynisch: „Wenn Männer dazu gezwungen werden sich gegenseitig umzubringen, bis sie vor Verzweiflung sterben wollen und all dies nur zu eurer Belustigung, ist das in Ordnung. Doch wenn ihr selbst etwas vom Tod und der Angst vor ihm schmeckt, ist das nicht mehr so lustig, was?“
      Vor ihm und Coral tat sich eine Schneise in der panischen Menge auf, weil alle versuchten von dem Ort wegzukommen, wo sich die Explosion ereignet hatte. Sie sprinteten die Ränge herunter und sahen vor sich schon den Stahlnetzkäfig der den Kampfbereich überspannte, damit niemand herein und erst recht nicht heraus kam. Billie zielte erneut und die nächste Kugel sprengte ein gewaltiges Loch in den Käfig.
      Unten im Käfig sah Sammie ungläubig zu dem Schauspiel hinauf, welches sich ihm bot. Er begriff nicht was da los war. Ein Anschlag? Eine Fehlzündung? Erst als ein ganz und gar hellblauer Mann sich durch das Loch in die Arena fallen ließ, keimte in Sammie ein Gefühl auf, welches er schon fast vergessen hatte. Hoffnung. Die Hoffnung auf Entkommen. Zum ersten Mal seit drei Jahren wurde er aus der betäubenden Trance gerissen, welche die andauernden Kämpfe bei ihm ausgelöst hatten. Und das erste was er klar und deutlich hörte waren vier Worte: „Komm, nichts wie weg!“
      Coral packte Sammie am Arm und zerrte ihn wieder zu dem Loch in dem Stahlkäfig, wo Billie, der oben geblieben war, ein Seil hinabließ. Die Flüchtenden kletterten aus dem Käfig hinaus und musterten die Arena. Sie war jetzt fast leer. Nur noch an drei von fünf Ausgängen drängten sich die Menschenmassen, die Panik war offenbar noch nicht verflogen. Niemand schien bemerkt zu haben was sie getan hatten. Billie reichte Sammie jetzt einen schwarzen Mantel, eine Sonnenbrille und einen Hut mit der knappen Anweisung alles so schnell wie möglich anzulegen. Kaum war dies geschehen rannten sie auf den nächsten freien Ausgang zu.
      Während sie die lange Treppe, die von den Tribünen zum Boden führte, mehr herunter sprangen als liefen, spiegelten sich in den Gesichtern der drei ganz unterschiedliche Gefühle wieder. Billie stand unter starkem Stress, vor allem da er von dem weiteren Verlauf des Plans ganz und gar nicht angetan war. Einen Zug zu entführen, war ein mehr als heikles Unterfangen und Antiparia zu durchqueren war noch heikler und obwohl er einen alten Freund von der Armee gebeten hatte sie durch zu schmuggeln, war Billie alles andere als siegessicher.
      Coral schien auf ganz eigene Art und Weise vergnügt. Nervenkitzel war für ihn das Höchste und er war sich, ganz im Gegensatz zu Billie, sicher, dass alles glatt laufen würde.
      Sammie jedoch war weder vergnügt, noch besorgt. Seine Gefühlswelt mäanderte zwischen zwei Extremen hin und her und so hatte er einen Zustand erreicht, den jeder rational denkende Mensch als Wahnsinn eingeschätzt hätte. Seine Gefühle fuhren Achterbahn. Erst war er überglücklich, ja euphorisch, endlich aus der Hölle befreit worden zu sein, im nächsten Moment aber überkam ihn die schreckliche Angst wieder zurückkehren zu müssen, falls man sie aufhielt. Dann überkam ihn der beruhigenden Gedanke, dass seine Retter bestimmt einen Plan hatten, nur um von der Befürchtung verdrängt zu werden, dass viel würde schiefgehen können oder dass seine Retter vielleicht keine Retter waren, sondern Entführer und er nur vom Regen in die Traufe gelänge und so ging es immer weiter bis die drei den Ausgang erreichten und auf den leeren Platz rannten, der das Kolosseum vom Rest der Stadt trennte.
      Allen dreien sank der Mut. In einem Halbkreis um den Ausgang herum, standen mehr als zwanzig Soldaten und sie alle hatten ihre Waffen auf sie gerichtet. Billie fluchte. Coral grinste. Und Sammie zog seine Schwerter und stürmte einen wilden Kampfschrei ausstoßend auf die Leute zu, die ihm in diesem Moment als Sündenböcke für sein mehrjähriges Martyrium ganz recht kamen.



      Kapitel 11-20

      Kapitel 11 - Die wilde Jagd beginnt

      Der Kapitän des Marinetrupps wollte gerade gebieterisch rufen: „Halt! Hände hoch! Widerstand ist zwecklos!“, da bewies Sammie ihm das Gegenteil, indem er ihm, bevor irgendjemand einer der Soldaten auch nur mit der Wimper zucken konnte, sauber den Kopf abtrennte. Unglaube spiegelte sich auf den Gesichtern der Soldaten wieder, dann schossen sie. Doch nicht eine der Kugeln erreichte ihr Ziel. Sammie wich mit atemberaubendem Tempo aus und streckte gleich den nächsten Gegner nieder, während Billie und Coral ganz ruhig dastanden.
      In dem Moment in dem die Soldaten abdrückten streckte Coral mit einem verschmitzten Grinsen auf dem Gesicht beide Arme seitlich weg, drehte die Handflächen nach außen und ein dutzend Kugel fielen klirrend zu Boden. Jetzt zog er sich ein paar, natürlich hellblauer, Kampfhandschuhe mit einer speziellen Korallenpanzerung über und im nächsten Moment stand er auch schon vor einem der Soldaten und verpasste diesem einen wunderschönen Kinnhaken. Den Mann hob es von den Füßen und er stand nicht mehr auf. Billie griff in aller Seelenruhe nach seinem Gewehr. Den wenigen Kugeln die noch auf ihn zu schossen, wich er mit überraschender Leichtigkeit aus. Nun drückte er ab und jedes Mal fiel ein Marinesoldat mit einer zwar nicht tödlichen, aber außer Gefecht setzenden, Verletzung zu Boden.
      Nach nicht einmal zwei Minuten war der Kampf vorbei. Elf der Männer lagen mit klaffenden Wunden auf dem sandigen Boden, der sich langsam rot färbte, vier weitere hatten bedenkliche Verformungen im Gesicht und die letzten fünf hielten sich krampfhaft ihre Schussverletzungen.
      Alle drei musterten die Gegend. Kein einziger Zivilist war mehr zu sehen. Jeder hatte die Flucht ergriffen oder sich in seinem Haus eingeschlossen. Von links und rechts kamen jedoch Marinetruppen angelaufen.
      „Und was jetzt?“, fragte Sammie, dem es jetzt deutlich besser ging und der jetzt hoffte, seine Gefühlachterbahn würde durch die Antwort etwas verlangsamt werden.
      „Zum Bahnhof.“, meinte Billie trocken, „Ein Zug wartet auf uns.“ Alle dreien spurteten los.

      Gleichzeitig irgendwo auf Ractinia

      „Es ist also alles bereit?“, versicherte sich eine angenehme Stimme.
      „Ja! Es ist alles bereit.“, antwortete der auf dem Boden kniende, „Wir können sofort beginnen.“
      Er schielte ängstlich nach oben. Der Mann, den sie Milino nannten, beugte sich jetzt nach vorne, so dass man sein Gesicht sehen konnte. Es passte ganz und gar nicht zu der überaus angenehmen Stimme. Milino war einer von der Sorte der Mann nicht im Dunkeln begegnen will. Seine langen, kohlschwarzen Haare waren hinter weit abstehende Ohren geklemmt, von denen jedes mit mindestens zehn Ringen geschmückt war und rahmten ein brutales Gesicht ein. Zahlreiche kleine Narben überzogen die Haut. Unter den buschigen, ebenfalls tiefschwarzen Augenbrauen, blickten Stahlblaue Augen bedrohlich auf den knienden Mann herab. Die Haut war bleich und ebenfalls stahlblau, nur die Lippen stachen mit ihren blutroten Teint hervor. Jetzt öffnete sich der breite Mund und man konnte kaum glauben, dass diese zugleich tiefe, aber sanfte, angenehme Stimme aus dem Maul dieses Monster kommen sollte. Auch die Worte schienen nicht zum Tonfall zu passen.
      „Na dann los!“, jauchzte Milino. Der Mann am Boden reichte ihm zitternd eine bronzene Teleschnecke. Milino ergriff sie und mit einem Jubelschrei hämmerte er auf den Knopf, so dass die Schnecke fast zerbrach.

      Immer noch auf Ractinia, in der Nähe des Bahnhofs

      Die drei Gefährten liefen durch die Straßen von den Marinetrupps davon.
      „Ich sehe den Bahn…“, stieß Billie keuchend hervor, da riss ihn eine bläuliche Stichflamme, die aus einem benachbarten Haus kam, von den Füßen. Er brüllte auf vor Schmerz. Sein Anzug hatte Feuer gefangen und schmolz ihm von der Haut, was schlimme Verbrennung hinterließ, ganz zu schweigen von den blauen Flammen selbst.
      „*Zensiert*“, schrie Coral und rannte zu seinem Freund herüber, als die nächste Stichflamme, dieses Mal von einer anderen Seite, heranschoss.
      „Komm hierher und gib mir den Mantel!“, brüllte er Sammie an. Sammie sprintete jetzt auf ihn zu, die Stichflamme auf den Versen, doch als in die Nähe von Coral kam, schienen die Flammen plötzlich auf ein unsichtbares Hindernis zu stoßen. Ungläubig blickte Sammie zurück, nur um zu sehen wie die Flammen zurückgedrängt wurden. Überall in der Stadt gab es jetzt Explosionen der blauen Flammen und einer der Marinetrupps die sie verfolgt hatten, wurde vom Feuer erfasst. Keiner der Soldaten überlebte und sie schrien vor Schmerz auf als ihre Körper schmolzen.
      Sammie stand da wie geschockt aufgrund des Terrors der sich ihm bot bis ein Panikschrei Corals ihn wieder in die Realität zurückholte.
      „Was stehst du denn da und glotzt Löcher in die Luft? Gib mir den bescheuerten Mantel!!“
      Sammie wirbelte herum und riss sich den Mantel herunter, den er Coral zuwarf. Dann verfiel er erneut in Schockstarre, wegen des Anblicks der sich ihm bot.
      Billies Körper, nur noch an wenigen Stellen leicht bläulich gefärbt, war über und über verbrannt. Der weiße Anzug komplett verschwunden und gab den nackten, verbrannten Billie preis. Geschmolzene Hautfetzen lösten sich überall und es stank nach verbranntem Fleisch. Doch das schlimmste war der Grauton der sich wie ein Schleier über seinen Körper zog. Im selben Moment platzten die Narben an seinem Rücken auf, die Sammie eben erst bemerkt hatte und schwarzes Blut spritzte in alle Richtungen. Schwarze Schlieren stiegen nun von Billies Körper auf und er schien sich aufzulösen.
      „Nein, nein, nein, nein, nein…“, murmelte Coral fieberhaft. Es war wie ein Singsang. Jetzt warf er den Mantel über ihn und wickelte ihn darin ein, so dass kein Stücken Haut oder eher verbranntes Fleisch, mehr zu sehen war.
      „Was soll denn das bringen?“, schrie Sammie ungläubig, „Er braucht einen Arzt!“
      „Es bringt zumindest mehr als dazustehen wie eine blöde Statue! Wieso machst du dich nicht nützlich und schaffst einen der Ärzte von der Ärzteparade dahinten ran?“, fauchte Coral wütend zurück. Dann packte er Billie und rannte los, weiter zum Bahnhof. Dabei murmelte er immer wieder: „Wage es nicht jetzt zu sterben. Nicht jetzt. Wage es nicht.“ Eine Träne lief Corals Wange herab, doch er wischte sie weg: „Nicht jetzt, konzentrier dich“, ging ihm durch den Kopf. Er konnte den Bahnhof sehen.
      Eine Stichflamme schoss ihnen in den Weg, doch mit einer wegwerfenden Handbewegung wischte Coral sie einfach aus dem Weg. Sammie musterte seinen Retter mit zunehmender Verwunderung. Er musste eine Teufelsfrucht gegessen haben. Nur welche? Von einer solchen Kraft hatte Sammie noch nie gehört. Sie schien unglaublich mächtig zu sein. Dies machte es nur noch verwunderlicher, dass ihr Nutzer ein Korallenmensch war, denn es gab nicht viele derselben auf den Koralleninseln.
      Ein schrilles Pfeifen ertönte und kündigte einen der Züge an. Coral atmete erleichtert aus, wenigstens ein kleiner Lichtstreif am Horizont, dachte er, nur um gleich entsetzt wieder einzuatmen, denn eine blaue Stichflamme riss ein Loch ein die Gleise und der Zug raste genau auf dieses Loch zu. Beiden sank der Mut.


      Kapitel 12 - Der Mann im Anzug

      „Nein, bitte nicht! Bitte nicht!“, dachte Sammie entgeistert. Da war er dem Kolosseum entkommen, doch nun schien ihm und seinen heldenhaften Rettern ein grausamer Tod im blauen Inferno bevorzustehen, in das sich die Hauptstadt verwandelt zu haben schien.
      Ähnliche Gedanken gingen auch Coral durch den Kopf. Er dachte fieberhaft nach was er tun konnte. Dann klappte beiden die Kinnlade herunter. Es bot sich ihnen eine mehr als groteske Szenerie. Ein Mann saß auf dem Zug. Auf einem unsichtbaren Stuhl, das rechte Bein über das Linke gelegt. Auch stellte er jetzt die Teetasse, aus der er eben getrunken hatte, auf eine Untertasse, die in der Luft zu schweben schien, ab. Er war mehr als zwei Meter groß und sehr schmal gebaut. Er trug einen maßgeschneiderten, dunkelblauen Anzug darunter ein weißes Hemd und eine schwarze Krawatte. Auf dem Kopf hatte er einen Zylinder der mindestens 50cm hoch war. Sein Gesicht lag im Schatten der Krempe, so dass nichts erkennbar war, doch er schien einen beachtlichen, schwarzen Schnauzer zu tragen. In der einen Hand hielt er einen Spazierstock den er fröhlich kreisen lies, als würde er Sammie und Coral zuwinken. Auch war er barfuß, was überhaupt nicht zu seinem sonstigen Aussehen passte.
      Verblüfft starrten die Flüchtenden den Mann an, der sie ebenfalls ansah. Dieser griff sich nun mit einer weiß behandschuhten Hand zum Gruß an den Hut und hob diesen etwas an. Als nächstes geschah etwas, was alle Ereignisse dieses Tages in den Schatten stellte. Der gesamte Zug hob sich langsam von den Schienen und schwebte über das Loch in den Schienen hinweg nur um dann wieder, simultan und in perfektem Gleichklang mit den Zylinder, sanft auszusetzten und im Bahnhof stehen zu bleiben. Gleich danach war der Mann verschwunden. Von einem Moment auf den anderen und er hinterließ zwei ratlose Männer.
      Coral schloss den Mund und kratzte sich am Kopf: „Was war denn das?“
      „Vielleicht unser Arzt?“, kam perplexe die Antwort. Sie standen beide noch einen Moment da, um Fassung bemüht. Schließlich setzte Coral sich instinktiv in Bewegung und stieg in den Zug. Wie in Trance packte er den geschockten Lokführer, der wohl gerade die schlimmste Zugfahrt seiner Amtszeit überstanden hatte und sich an den Bremshebel klammerte als wäre er sein Leben, am Schlafittchen und warf ihn aus dem Zug. Jetzt stieg auch Sammie ganz langsam zu.
      „Wollen wir?“, sagte er tonlos.
      „Wieso nicht?“, meinte Carol wie betäubt. Er zog an einem Hebel und der Zug fuhr langsam an und sie ließen die brennende Stadt hinter sich.
      Billie stieß einen grässlichen Kehllaut aus und riss die Geschockten so aus ihrer Trance. Coral wirbelte herum und fuhr Sammie an den Steuerknüppel zu nehmen.
      „Und halt ja nicht an! Ich schau nach wie viele Leute im Zug sind. Er kommt von Cnidaria, also sollten es nicht allzu viele sein. Auch haben wir vielleicht Glück uns jemand weiß wie man diese Verbrennungen am besten behandelt. Ansonsten…“, seine Stimme verlor sich und er sah Billie traurig an. Dann schüttelte er heftig den Kopf und ging hastig ins nächste Abteil. Es war leer. Genau wie die nächsten beiden Wagons. Coral gefiel die Sache jetzt immer weniger. Zuerst dieser komische Mann und jetzt der leere Zug. Was war hier los? Vorsichtig, fast schleichend ging er durch den leise ratternden Zug und öffnete die Tür zum letzten Wagon. Auch dieser war fast leer. Fast. Sämtliche Sitzreihen waren unbesetzt, bis auf die letzte. Dort saß eine junge, überaus hübsche Frau. Sie hatte langes, goldblondes Haar und ein sehr schönes Gesicht, welches momentan aber einen zutiefst schockierten Ausdruck angenommen hatte und stur auf die Rückenlehne des Sitzes vor ihr starrte. Coral wollte gerade auf sie zugehen und sie ansprechen, da schien sie ihn zu bemerken und stieß einen spitzen Schrei aus. Überrascht zuckte Coral zurück. Jetzt griff die Frau nach einem großen L-förmigen Päckchen, welches neben ihr auf dem Sitz lag und riss es fahrig auf. Coral, der sich wieder gefasst hatte, schaute irritiert zu und machte dann einen Satz nach hinten.
      Die Frau hatte eine gewaltige Sense hervorgeholt und mit dieser nach Coral geschlagen. Zwar waren noch mindestens zwei Meter Abstand zwischen ihm und der Klinge gewesen, doch Coral hielt es für das Beste zunächst einmal Kontakt herzustellen bevor er sich ihr näherte. Er öffnete den Mund, da hieb sie schon wieder nach ihm, doch dieses Mal hatte sie ein paar Schritte nach vorne gemacht, so dass Coral sich bücken musste, um dem Schlag zu entgehen. Das Blatt der Klinge schnitt den Sitzen neben Coral die Rückenlehne ab.
      „Hey, hey, hey!“, stammelte er, komplett überrumpelt, aufgrund dieser aggressiven Reaktion, „Ich tu dir doch nichts!“ Er hob die Hände und versuchte möglichst ungefährlich auszusehen was sich jedoch als schwierig erwies, da er über und über mit Blut beschmiert war und gerade seine Hände unangenehm blutig waren. Auch trieften seine Haare vor Blut. Er musste wie ein Massenmörder aussehen. Doch er schien das Mädchen überzeugt zu haben. Sie ließ die Sense sinken und fiel auf die Knie. Dann begann sie haltlos zu schluchzen. Tränen fielen auf den Boden vor ihr. Konsterniert blickte Coral sie kurz an. Die Situation wurde von Minute zu Minute absurder. Dann fiel ihm jedoch sein mit dem Tod kämpfender Freund ein und er beschloss, dass er etwas unternehmen musste. Vielleicht konnte sie ihnen helfen. Zuerst musste der Kontakt zu der komplett aufgelösten Frau hergestellt werden.
      „Ist alles in Ordnung?“, fragte Coral und gleich danach hätte er sich auf sie Zunge beißen können. Das war eine bescheuerte Frage und Coral wusste das. Ganz offensichtlich waren ein oder mehrere Dinge ganz und gar nicht in Ordnung.
      „Weg. Weg, alle weg! Weg!!“, presste die nun komplett aufgelöste Blonde heraus, bevor sie ein neuer Weinkrampf packte.
      „Weg? Wie Weg?“, war alles war Coral zustande brachte. Innerlich verfluchte er seine Inkompetenz ein vernünftiges Gespräch auf die Beine zu stellen!
      „WEG!! Gerade noch da und jetzt WEG!!“, kreischte die Frau. Coral beschloss es dabei zu belassen. Auch wenn ihn diese Aussage zutiefst beunruhigte. Anscheinend waren eben noch andere Personen in dem Zug gewesen und diese waren nun… weg. Doch das war jetzt nicht wichtig.
      „Du musst mir helfen!“, bat Coral sie nun verzweifelt und seine mühsam aufrecht erhaltene Gefasstheit geriet wieder ins Wanken, als der verbrannte Körper Billies erneut mit aller Macht in sein Bewusstsein drang. Verständnislos blickte die Frau ihn an. Sie saß aus wie ein Fisch, dem ein Bär das Fliegen beibringen wollte.
      „Weg…“, murmelte sie leise.
      Nach einigem hin und her gelang es Coral schließlich die hysterische Frau etwas zu beruhigen. Er erfuhr, dass sie Maggie hieß und aus Cnidaria stammte. Auch schien sie sich mit solchen Verletzungen auszukennen, da sie auf den Feldern gearbeitet hatte.
      Letztendlich trug er sie, mehr als sie lief, in die Lok. Sammie warf ihm einen fragenden Blick zu, als sie hereinkamen doch Coral ignorierte ihn. Er zog das Lacken zurück, so dass Billies Körper zwar sichtbar, aber immer noch im Schatten lag und blickte flehend zu Maggie. Doch als er ihr kreideweißes Gesicht erblickte, wurde ihm ganz anders.


      Kapitel 13 - Aussetzer
      Stille herrschte in dem Zug, der sich wie eine Schlange über dem Ozean entlang schlängelte. Nur das leise Rattern des Motors war zu hören.
      Maggies Blick wanderte mitleidig über den verbrannten Körper vor ihr. Vor ihrem geistigen Auge sah sie ihre Freundin verbrennen. Die Flammen der Cnidaria-Koralle waren tückisch. Heißer als normales Feuer und fiel aggressiver. Sie benötigten nicht unbedingt Luft zum Brennen, sondern reagierten meistens mit flüssigen Stoffen, also allem was bei der starken Hitze schmolz oder durch die Koralle selbst, die sich beim Brennen zu einer Art Säure verflüssigte, zersetzt wurde. Dies war einer der Gründe dafür, dass sie so eine starke Waffe waren. Ein Cnidaria-Feuer fraß sich erbarmungslos durch jede noch so dicke Wand und war fast unmöglich zu löschen. Dieser Mann hatte gewaltiges Glück, dass er noch am Leben war.
      Sie sah den Mann der sie im Zug gefunden hatte mitleidig an und versuchte die richtigen Worte zu finden: „Es, es tut mir leid. Aber wer in solchem Maße mit dem Feuer in Berührung gekommen ist, hat normalerweise nicht mehr lange zu leben.“ Unsicher schaute sie den Blauen an. Die Fassade der Unbekümmertheit, die Coral auf sein Gesicht gestellt hatte, begann nun langsam zu bröckeln. Man konnte geradezu sehen wie sich die verdränge Gewissheit in sein Bewusstsein schob und dabei jedes bisschen Selbstsicherheit zerstörte. Coral begann zu zittern, als würde er mit sich selbst kämpfen und wurde wieder ruhig. Er blickte zu Boden, seine Fäuste ballten sich. Dann ruckte Coral nach vorne und schlug Maggie mit aller Macht ins Gesicht. Wie in Zeitlupe flog die Blonde nach hinten und Maggie spürte wie ihr Rücken sich scherzhaft verformte, als sich mit voller Wucht gegen die Wand krachte. Sie spuckte einen Schwall dicken Blutes und schrie vor Überraschung und Qual laut auf. Angsterfüllt sah sie zu Coral hoch, hatte Tränen in den Augen. Coral holte zu einem Fußtritt aus, da packte Sammie seinen Fuß und zog ihn ruckartig in die Höhe, so dass Coral mit dem Kinn voraus auf den harten Boden aufschlug. Ein lautes Piepen ertönte in seinem Kopf und die Welt begann sich zu drehen. Heftig schüttelte er den Kopf, was ein Geräusch verursachte als Wasser in seinem Kopf hin und her schwappte. Eine Art dumpfes Brummen. Er rappelte sich auf, schwankte und ging dann wie ein wilder Stier auf den Gladiatoren los, gegen den sich seine Wut und Verzweiflung jetzt richtete.
      Doch in dem Moment in dem er zum Schlag ausholte, verlor er aufgrund seiner Gehirnerschütterung das Gleichgewicht und schlug mit dem Kopf auf dem Steuerknüppel auf. Dann drang die tiefe Schwärze in seinen Kopf ein, erstickte alle Emotionen und unterdrückte sein Bewusstsein. Er war ohnmächtig.

      Gleichzeit an einem unbekannten Ort in der neuen Welt

      Es war Nacht. Das Dunkel hatte den dichten und verschneiten Nadelwald fest im Griff. Die Bäume ragten wie Monster in die Höhe, bedrohlich und regungslos. Kein Windhauch regte sich und es war absolut still. Beinahe. In der Mitte des Waldes stemmte sich ein roter Schein stur gegen die Dunkelheit die von allen Seiten auf das Feuer, welches ihn verursachte, drückte. Dieses Feuer diente dazu die beiden Männer, die auf einem umgekippten Baumstamm saßen, vor der beißenden Kälte zu schützen. Lautes Gelächter zerriss die Stille.
      „Nein! Und dann bist du einfach verschwunden?“, prustete einer der beiden ungläubig, mit der tiefen Stimme, die so gut zu ihm passte. Er trug ein Löwenfell, welches er sich um die Taille geknotet hatte und sonst nichts. Sein massiver und beeindrucken muskulöser Körper war sonst ganz und gar unbedeckt, aber wohlgebräunt, haselnussbraun. Nur an seinen Füßen trug er braune Sandalen. Er hatte sogar eine Glatze und sein Körper war komplett unbehaart. Obwohl er schon unzählige Abenteuer bestanden hatte, war nicht eine einzige Narbe auf dem Muskelberg zu finden. Sein Gesicht wurde von einem wahren Erker von Nase dominiert. Darüber thronten seine Augen die, unter den nicht vorhandenen Augenbrauen, in wundervollem Grün erstrahlten. Sein Mund wurde von mächtig voluminösen Lippen geschmückt und verbarg gigantische weiße Grabsteine, die nur entfernt Zähnen ähnelten. Er war einer der Sorte Männer die jede Frau, egal wie sehr sie auch darauf beharrt, dass es nicht so ist, zum Dahinschmelzen brachte. Doch das interessiert ihn nicht. In eben diesem Moment stieß sein Mund ein gewaltiges Donnergrollen von Lachen aus, wegen einer Geschichte die ihm in diesem Augenblick von seinem Ehemann erzählt wurde.
      „Jahahaha!“, johlte der andere Mann, mit einer Stimme, die jedem Menschen ein Grinsen aufs Gesicht zaubern musste, so frohgemut und unbekümmert klang sie. Er war das krasse Gegenteil des Riesen. Zwar nicht viel kleiner, dafür aber schmächtiger. Er trug einen blauen Anzug, einen hohen Zylinder und keine Schuhe. An den Händen hatte er weiße Handschuhe. Im Gesicht trug er den wohl imposantesten schwarzen Schnauzer seit Menschengedenken, der mehr als drei elegante Kurven hinlegte, ehe er in einer perfekten, noch oben gerichteten Spitze endete. Auch unter seinem Hut quollen die schwarzen Haare nur so hervor und fielen ihm wie ein schwarzer Sturzbach in sein bleiches, aber hübsches Gesicht und um den gesamten Kopf herum. Er hatte eine niedliche Stupsnase und große, treue Hundeaugen. Sein Mund war nicht mehr als ein Strich, aber auch zu lautem Gelächter aufgerissen, welches niedliche, leicht gelbe Zähne zeigte.
      „Und was ist dann passiert?“, quetschte der Riese mit Mühe hervor.
      „Ja nichts! Ich hab sie einfach stehen gelassen!“, frohlockte der Anzugträger.
      „Wirklich? Oh Mann! Ich muss auch mal wieder auf die Grandline. Da müssen ja die coolsten Dinge passieren.“, seufzte der Riese und blickte zu den Sternen.
      „Und wie! Da fällt mir ein… vielleicht sollte ich mal wieder schauen was die so machen. Ich habe sie jetzt schon richtig ins Herz geschlossen.“, meinte der Anzug.
      „Nimmst du mich dann mit?“, bettelte der Muskelprotz.
      „Na aber nur für eine gewisse Gegenleistung.“, kam die süffisante Antwort. Der Schnauzer hob und senkte sich leicht, während der Mann neben ihm begann mit den Muskeln zu spielen.
      Anmerkung des Erzählers: Von den restlichen Geschehnissen dieser Nacht möchte ich lieber schweigen. Es sei nur gesagt, dass ich wohl definitiv Ärger mit der katholischen Kirche bekommen würde.

      Ein paar Stunden später auf Stolonia

      Das erste was er merkte, war dass er in einem herrlich weichen und kuscheligen Bett lag, das zweite war weit weniger angenehm. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich zerspringen. Coral stöhnte und schlug dann die Augen auf, schloss sie aber gleich wieder, das Licht blendete ihn fürchterlich. Er fühlte sich merkwürdig. Sein Gehirn war wie ein Schwamm, ein ausgedrückter und der Rest seines Körpers war wie taub. Er versuchte eine Hand zu bewegen, um sich die Augen zu reiben. Es klappte nicht. Gerade wollte sich sein ungewöhnlich träger Geist mit diesem Problem auseinandersetzen, da fielen ihm auf einen Schlag mehrere, viel dringendere Probleme ein. Wie Trommelfeuer schossen sie auf ihn nieder und überforderten sein armes, müdes Gehirn.
      Billie. Feuer. Die Koralleninseln. Eine Frau, die blutend am Boden lag. Ein Gladiator. Und irgendwie hing alles zusammen. In dem Moment in dem er versuchte das Puzzle zusammenzusetzen, beschloss sein Gehirn zu kapitulieren, es machte „Klack!“ in seinem Kopf und er schlief wieder ein.
      Er wachte davon auf, dass ihn jemand wenig sanft wachrüttelte.
      „He! Corey oder wie du auch heißt! Wach auf!“, drang eine wenig sanfte Stimme zu ihm durch. Erneut öffnete er die Augen und blinzelte in das helle Licht. Dieses Mal war es weniger schlimm. Auch war das dumpfe Gefühl in seinem Kopf verschwunden. Erneut wollte er sich die Augen reiben, doch er konnte sich wieder nicht bewegen. Egal was er auch versuchte, kein Muskel wollte sich rühren. Er war nicht mehr im Zug. Er befand sich in einem komplett weißen Raum, ohne Fenster oder andere Auffälligkeiten. Selbst die Tür war in schlichtem Weiß gehalten.
      „Was zum…?“, grummelte er und sah an seinem Körper herab. Er war nicht fixiert, aber seine Glieder lagen allesamt schlaff auf dem Bett. Nichts ging. Wieder versuchte er mit aller Macht etwas zu tun, doch noch nicht einmal ein Finger bewegte sich. Kein Stück.
      „Gib’s auf.“, kam der gleichgültige Kommentar von der Seite, „Das Mittel legt sogar einen Riesen flach.“
      Coral drehte den Kopf zur Seite, was erstaunlicherweise ging, um zu sehen wer da sprach. Es war ein Mann mit einen vernarbten und zerfurchten Gesicht. Dies ließ seine eigentlich sanften Gesichtszüge aggressiv und bedrohlich erscheinen. Er trug eine grüne Rüstung, die hier und da Rot schimmerte.
      Jetzt fiel es Coral wieder ein. Die letzten Ereignisse kamen ihm alle wieder in den Sinn. Der Mann vor ihm hieß Sammie und er hatte ihn gerade befreit.
      „Wie lange…?“, war alles was Coral momentan herausbrachte.
      „Exakt sechs Stunden und achtunddreißig Minuten. Es ist schon Nacht.“
      „Wo ist…?“
      „Im selben Zimmer wie die Kleine…“
      „Ich muss zu ihm“, lallte Coral. Dann fiel ihm auf, dass er sich immer noch nicht bewegen konnte. Langsam bekam er jedoch seine Zunge wieder in den Griff.
      „Wieso zur Hölle?!“, fragte er nun ärgerlich zu Sammie gewandt.
      „Zunächst folgendes: Ich bin dir sehr dankbar, dass du mich befreit hast und stehe in deiner Schuld. Aber du wirkst aktuell psychisch sehr labil und ich dachte ich nutze die Ausrede und mache hier ein kleines Interview draus.“, das alles kam im netten Plauderton, doch es war eine Drohung und Coral verstand das. Erst jetzt wurde ihm seine Situation deutlich bewusst. Er lag hier bewegungsunfähig und war einen Mann ausgesetzt, der offensichtlich keine Probleme mit Gewalt hatte, solange sie in seinen Augen begründet war. Auch hielt ihn eben dieser Mann aktuell für wenig vertrauenswürdig, gar gefährlich. Erneut versuchte er ruhig zu bleiben, er musste so schnell wie möglich hier weg. Mit Billie.
      „Bitte, lass mich gehen, ich muss los!“, verlangte er vorsichtig.
      „Du gehst nirgendwo hin. Er wirst du mir die eine oder andere Sache erklären. Nicht was das im Zug war, das verstehe ich, was es aber nicht weniger verabscheuungswürdig macht.“, hielt kurz inne und schien sich zu beruhigen. Coral schluckte: „Jedenfalls interessiert es mich brennend, warum ihr, die es ja offensichtlich eilig habt von diesen verdammten Inseln herunterzukommen, extra einen Abstecher macht, um mich zu befreien. Reine Wohltätigkeit war das nicht, denke ich.“
      Der Hüne sah Coral fordern an. Dieser atmete, so tief wie es in seiner aktuellen Verfassung ging, ein und aus. Das würde ein langes Gespräch werden.


      Kapitel 14 - Überzeugungsarbeit

      Coral überlegte. Wie sollte er anfangen? Was wusste Billie überhaupt? Schließlich war er seit Jahren nur in dem Kolosseum gewesen und hatte vielleicht gar nichts von der Situation der Koralleninseln mitbekommen. Coral beschloss damit zu beginnen.
      „Wieviel bekommt ihr im Kolosseum von der Außenwelt mit? Dürft ihr Zeitung lesen? Oder erzählen euch Offizielle irgendwelches Zeug?“ Coral blickte zu Sammie und stellte fest, dass er den richtigen Ansatz gewählt hatte. Der Gladiator sah jetzt nicht mehr wütend, sondern interessiert und ein wenig besorgt aus. Offenbar war es ihm noch gar nicht in den Sinn gekommen, dass ihm Informationen und Fakten fehlten, welche sämtliche Geschehnisse des heutigen Tages erklären konnten.
      „Gar keine…“, kam die nachdenkliche Antwort. Innerlich wurde Coral jetzt etwas ruhiger. Das war gut. Nur wie sollte er jetzt fortsetzen. Billie war viel mehr der Mann für sowas. Nach mehr als einer Minute Schweigen in der Sammie wieder etwas ungeduldiger zu werden schien, entschied der Befragte, aus Mangel an Alternativen, ganz vorne zu beginnen.
      Er erzählte Sammie alles. Das Treffen vor drei Jahren. Der Krieg mit der Weltregierung. Der Unwille der eigenen Regierung etwas zu unternehmen. Billies Theorie und dass der Anschlag, dem sie nur gerade so entkommen waren, wohl der Beweis dafür war.
      Sammie hatte die ganze Zeit still dagesessen und gelauscht. Je mehr Coral berichtete, desto weißer wurde er. In seinem vernarbten Gesicht war eine Mischung aus Unwille, Unglaube und Fassungslosigkeit zu sehen.
      „U-und was habe i-i-ich damit zu t-tun?“, stammelte er, komplett überfordert. Es war das erste Mal seit drei Jahren, dass Sammie nicht wusste wie ihm geschah.
      „Billie und ich wollen nach Mary Joa und dort der Schlange den Kopf abschlagen. Und dafür brauchen wir starke Kämpfer.“, beantwortete Coral die Frage, mittlerweile wieder mit seiner natürlich Unbekümmertheit. Es zeigte sich sogar schon wieder ein Anflug seines Grinsens.
      Sammie starrte ihn an. Er rührte sich nicht. Gar nicht. Nach mehreren Minuten des stillen Dasitzens oder in Corals Fall, des stillen Daliegens. Erlosch das Lächeln langsam. Jetzt blickte Coral wieder fragend und ihm fiel siedend heiß ein, dass er ja immer noch bewegungsunfähig war und er die Wahrheit vielleicht etwas schonender hätte vermitteln sollen.
      Doch dann stand Sammie einfach auf und verließ den Raum. Unsicher sah Coral ihm nach.
      „Äh, Sammie? Was ist denn jetzt mit der Betäubung?“, er hatte verständlicherweise keine Lust hier noch stundenlang herumzuliegen, denn müde war er nicht mehr.
      „He Sammie? Geht das von alleine weg, oder? Sammie?! Sammie, bitte!“, doch Sammie hatte die Tür geschlossen und Coral alleine in dem Bett liegen lassen. Bewegungsunfähig, mit zunehmend drückender Blase und in putzmunterem Zustand. Das würde eine lange Nacht werden.

      Wieder auf Ractinia

      Ein Mann wanderte durch die zerstörten Straßen von Ractinia. Eine Trauermiene zierte sein Gesicht, während er an den unzähligen zerstörten Häusern vorbei ging, obwohl er innerlich jubilierte. Die Aktion war ein voller Erfolg gewesen. Seine Augen betrachteten die grausame Szenerie die sich ihm bot und sogen jedes noch so schreckliche, abstoßende Detail auf. Er genoss es. Überall lagen verbrannte, geschmolzene Körper in verkrampften Positionen, in und zwischen den Häuserruinen auf die Ractinia nun größtenteils reduziert war.
      Es war ein Bild der Zerstörung. Es war tiefe Nacht, doch ein bläuliches Licht erhellte sie, abgestrahlt von den zahlreichen Brandherden, die hier und da noch glommen. Obgleich es so spät war, rannten die wenigen Einwohner, die verschont worden waren, wild umher und versuchten zu helfen. Sie gingen zu Verletzten und versuchten zu retten, was zu retten war, verteilten Salben, welche die Verbrennungen linderten und reichten Eimer mit dem Löschmittel umher, das die unbarmherzige Cnidaria zu zähmen vermochte. Ein sinnloses Unterfangen.
      Alle die nicht halfen, aber unverletzt waren, saßen mit leerem Blick in einer Ecke, traumatisiert und murmelten in sich hinein, wohlwissend, dass sie ihre Geliebten nie wieder sehen würden.
      Der Mann schloss die Augen und genoss die wunderbare Mischung aus Schmerz- und Panikschreien die auf ihn eindrang. Er streckte die Arme aus, als wollte er das Chaos und die Verzweiflung um ihn herum herzlich empfangen und aufnehmen. Dabei musste sich wohl ein Lächeln oder ein Ausdruck tiefer Zufriedenheit auf seinem Gesicht gezeigt haben, denn als er die Augen wieder öffneten, stand ihm eine junge Frau gegenüber, die ihn entsetzt und angsterfüllt ansah.
      Sie wollte gerade kehrtmachen und wegrennen, doch er war schneller. Mit ein paar flinken Schritten war er bei ihr und packte sie am Hals. Sie stieß ein qualvolles Röcheln aus, unfähig zu schreien. Er hob sie vom Boden und ging mit ihr auf eine Häuserruine zu, in der noch ein Brandherd schwelte. Sie war dem Ersticken nahe, trat ihn und flehten ihn mit ihren ängstlichen Augen an, sie gehen zu lassen, zu verschonen. Der Blick schien zu fragen: „Wieso?“ Doch er grinste nur, genoss ihr Grauen, ein leises Kichern, nein, ein Gackern kam aus seinem Hals. Und dieser Gackern schien zu antworten: „Weil ich es will!“ Dann warf er sie in den Brandherd. Sie schrie vor Schmerz auf, als die Flammen sich in ihren jungen Körper bissen und sie verzehrten. Sie strampelte, hieb mit Armen und Beinen in alle Richtungen, rollte über den Boden, um den blauen Parasiten zu entkommen, doch es half nichts. Niemand kam um ihr zu helfen. Ihre Schreie verhallten ungehört zwischen all den anderen und keiner wusste um ihre Höllenqualen.
      Ein unendlich angenehmes Gefühl breitete sich in dem Mann aus und er musste sich hinreißen nicht in lauten Jubel auszubrechen, als die Frau endlich von ihrem Leid erlöst wurde und für immer verstummte. Als das Leben aus ihrem nun entstellten Körper wich.
      Dann fiel ihm wieder ein warum er so spät noch durch die verwüstete Stadt spazierte. Er musste Milino treffen. Ihm sagen was sie als nächstes tun würde.
      Mit langsamen, bedächtigen Schritten ging der Mann, nun wieder mit Trauermiene, durch die verwüstete Stadt, direkt auf den Königspalast zu, der eines der wenigen Gebäude war, die das Feuer verschont hatte. Und ergötzte sich an all dem Leid. Voller Vorfreude darauf bald noch mehr davon über die Inseln bringen zu dürfen.

      Auf Stolonia im Zimmer von Billie und Maggie

      Billie riss die Augen auf. Eine gewaltige Ladung Adrenalin durchstieß seinen Körper und riss ihn aus dem Bett. Er stand in dem Raum, bereit einen Gegner zu bekämpfen den es nicht gab, nicht wissend wie er stand, nicht wissend wie er aufhören sollte. Dann durchfuhr ihn der Schmerz, loderte in seinem gesamten Körper auf und er stieß einen Schrei aus, wie er ihn noch nie ausgestoßen hatte, voller Verzweiflung. Er sank auf die Knie und das letzte was er dachte war, dass er versagt habe, der Plan gescheitert sei und er ihn und Coral und Sammie dem Tod ausgeliefert habe. Dann schloss ihn eine gnädige Ohnmacht in dem Moment in ihre Arme, als die Tür aufflog und seine Retter, von dem Schrei angelockt kamen, um ihn erneut zu erretten.


      Kapitel 15 - Meinungsverschiedenheiten

      Ein paar Stunden zuvor im selben Haus

      Verwundert blickte Maria von ihrem Buch auf. Hatte es gerade geklopft? Um diese Uhrzeit? Nein! Das musste sie sich eingebildet haben. Ihr Blick senkte sich wieder auf ihr Buch, da hämmerte es so laut, dass der Boden vibrierte. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Jemand stand dort draußen und wollte herein. Obwohl es sich hier um die Krankenstation handelte, war es doch ungewöhnlich, dass jemand ein paar Stunden nach Sonnenuntergang so heftig Einlass verlangte. Mit nervös zitternden Händen legte sie das Buch auf den Tisch und ging langsam an den weißen Türen, mit diversen Krankenlagern dahinter, vorbei auf den Eingang zu. Sie blickte durch den Türspion und schlug die Hände vor den Mund um nicht laut aufzuschreien. Ein Auge starrte zurück. Es war blutrot unterlaufen und weit aufgerissen, wodurch es ein leicht irres Aussehen annahm.
      Wieder, diesmal ganz langsam und vorsichtig, blickte sie durch den Spion. Das Auge war immer noch da, blinzelte nicht. Dann ertönte eine harte Männerstimme von draußen.
      „Lassen sie mich herein! Ich habe Verletzte bei mir.“
      „A-Aber ich kann…“, kam die schwach gestotterte Antwort zurück.
      „Lassen sie mich herein oder ich trete die Tür ein“, verlangte der Fremde jetzt.
      Das war ein Argument und nach der beeindruckenden Klopfvorstellung von eben zweifelte Maria auch keine Sekunde daran, dass so etwas möglich war. Mit immer noch zitternden Händen griff sie nach der Klinke und drückte sie herunter.
      Sofort flog ihr die Tür geradezu entgegen und der Fremde trat ein. Selbst für eine Ärztin war dies ein schwer zu ertragender Anblick.
      Vor ihr stand ein übermäßig großer Korallenmensch, blutverschmiert, mit zwei Schwertern bewaffnet, hatte er sich zwei weitere Personen über die Schultern geworfen. Die eine sah aus wie der wolkenlose Himmel und hatte zwei üble, blutige Wunden am Kopf, welche die Haare dunkelrot verklebt hatten. Sie war bewusstlos. Die andere Person war nackt, verbrannt, jeder Fleck ihres Körpers war kohlschwarz oder brandrot gefärbt. Es schien unwahrscheinlich, dass sie noch am Leben war.
      Die vierte Person musste eine eigentlich überaus hübsche, junge Frau sein, doch ihr blondes Haar war ebenfalls blutverklebt, ihre Nase gebrochen und das ganze Gesicht mit verkrustetem Blut bedeckt, auch schien sie Probleme zu haben zu stehen. Sie hielt sich mit einer Hand an dem muskulösen Mann fest, mit der anderen den Rücken. Jetzt fielen der jungen Ärztin die lange Sense und das Gewehr auf, die sie in der Hand hielt.
      „Was zum…?“, war alles was Maria herausbrachte.
      Der Hüne hob den Blauen ein bisschen an: „Gehirnerschütterung“, jetzt hob er den verbrannten Mann an: „Cnidaria-Verbrennungen“, mit dem Fuß stupste er gegen die Blonde, was diese bedenklich ins Wanken brachte: „Gehirnerschütterung, irgendwas mit dem Rücken und wahrscheinlich Schock.“
      Maria starrte ihn verständnislos an.

      Wieder in der Gegenwart

      Es war mit Abstand ihre hektischste, anstrengendste, längste und angsteinflößendste Nacht gewesen. Wie sie es geschafft hatte alle drei am Leben zu halten, wusste sie nicht. Doch irgendwie war es ihr gelungen. Die Schwarzhaarige mit den braunen Augen strich sich den Schweiß von der hohen Stirn. Das Mädchen und der blaue Junge waren stabil und bei Bewusstsein, doch dieser hier war ganz anders. Sie hatte ihm ein Bad in einer speziellen Flüssigkeit zubereiten müssen, die, sobald sie fest wurde, eine Art Haut simulierte und so den Heilungsprozess beschleunigte. Diese war nun bei der allzu überhasteten Aufsteh-Aktion ihres Lieblingspatienten gerissen und nur war sein geschundener Körper der Umwelt ungeschützt ausgesetzt. Das war nicht gut.
      „Schnapp dir ein paar frische Handschuhe und heb ich hoch. Nicht zudrücken! Nicht ablegen! So sanft wie möglich festhalten, sonst haben wir hier gleich einen roten Springbrunnen. Ich bereite ein neues Bad vor!“
      Der Riese tat wie ihm geheißen. Glücklicherweise war er sehr kooperativ und nachdem sie ihn für hygienisch vertretbar erklärt hatte, war er sehr intensiv in die Behandlung mit einbezogen worden.
      Sie rannte in den Medizinraum, der schon einmal besser gefüllt gewesen war und griff nach einer kleinen Glasflasche in der sich eine leicht grünliche Flüssigkeit befand.
      Gleichzeitig stand Sammie, mit dem schlaffen Körper Billies in beiden Händen, im Behandlungszimmer und verfluchte innerlich sein Schicksal. Warum hatte nicht irgendjemand mit einem vernünftigen Plan ihn befreien können? Wieso musste er zwei ganz eindeutig verrückten, mittlerweile wahrscheinlich von höchster Stelle gesuchten, Schwerverbrechern in die Hände fallen die ihn sogleich auch noch zum Komplizen machten? Und weshalb hatte ihre Flucht so schiefgehen müssen? Er hatte auch nur Pech. Dann rührte sich das wunde Stück Fleisch in seinen Händen.
      Entsetzt starrte er das Gesicht oder das was davon übrig geblieben war, an. Der Mund öffnete sich und eine Menge Blut quoll hervor, zusammen mit einem Wort: „Weiter!“
      Es war kaum mehr als ein Röcheln, doch erstaunlich gut zu verstehen. Fassungslos ruhte sein Blick auf dem Mann namens Billie. Hatte er das gerade wirklich gesagt.
      „Weiter!“, kam die Forderung erneut in Verbindung mit einer nicht geringen Menge Blut. Es wirkte so energisch wie es bei der Lautstärke nur klingen konnte.
      „Aber…“, setzte Sammie an, doch Billie spukte erneut Blut, diesmal mehr: „Wichtig!“, war alles was er hervor brachte. Sammie wusste nicht wie ihm geschah, da erschallte der Ruf der Ärztin, er solle Billie jetzt sofort und so umsichtig wie so möglich herbringen.
      Wie in Trance setzte er sich in Bewegung und wieder spritzte Blut aus dem Mund: „Coral.“
      Sammie wollte nicht mehr. Er wollte diese beiden so schnell wie möglich loswerden, doch es widersprach seiner Ehre. Sie hatten ihn befreit, sein Leben gerettet. Es war nur fair, wenn er ihnen diesen Gefallen ebenfalls erwies. Langsam und vorsichtig, um Billie nicht zu verletzen, der ohnehin schon mehr Blut verloren hatte als ihm guttat, schritt er jetzt zu dem Bad, welches die Ärztin hergerichtet hatte und ignorierte den noch zwei weitere Male auftretenden Ruf nach Coral.
      So vorsichtig er konnte legte er ihn in die Wanne. Eine dünne, grünliche Schicht bildete sich über dem Körper Billies, die Blutung stoppte und obwohl Billie immer noch schwach nach Coral rief, kam kein Blut mehr.
      „Wir müssen ihn fixieren.“, beschloss Sammie resigniert. Unsicher blickte Maria ihn an.
      „Einen Teufel werdet ihr tun!“
      Erschrocken wirbelten Sammie und Maria herum. Coral stand in der Tür. Er trug das weiße Patientengewand und seine Haare standen wie Speerspitzen in alle Richtungen von seinem zornroten Gesicht ab. Seine Augen schienen zu funkeln.
      Sammie sah ihn ungerührt an: „Das Narkotikum hat aufgehört zu wirken? So früh?“
      Coral sagte nichts. Stattdessen ballte er die Fäuste, spreizte die Beine ein wenig und ging in die Knie. Angriffshaltung. Sammie griff nach seinem Schwert.
      „Leg dich wieder hin. Ihr beide seid schwer verwundet und ich will weder dich noch deinen Freund hier verletzten.“
      Er starrte Coral an und der starrte zurück. Dann gingen sie aufeinander los.


      Kapitel 16 - Abreise

      Sammie hatte nicht vor Coral zu verletzen. Es ging ihm gegen die Ehre einen sowohl psychisch, als physisch Schwerverletzten, der ihm obendrein noch das Leben gerettet hatte, anzugreifen. Er wollte ihn außer Gefecht setzen. Mehr nicht. Hatte aber zugegeben nicht vor dabei allzu zimperlich zu sein.
      Er schlug mit der flachen Seite des Schwertes zu. Der Blaue streckte ihm die flache Hand entgegen und schien verwirrt, dass nichts passierte. Dann traf die Klinge ihn auf die Brust, er fluchte, flog nach hinten und blieb liegen. Der Kampf war vorbei.
      Sammie blickte hinunter auf den Geschlagenen und spürte, wie Mitleid ihn überkam. Er war noch fast ein Kind und verlor gerade jemanden, der ganz eindeutig so etwas wie eine Vaterfigur für ihn war. Auch waren seine Absichten, so verrückt und abwegig sie auch sein mochten, durchweg edel gewesen.
      In diesem Moment fasste Sammie einen Entschluss. Seine Situation war ohnehin ausweglos. Er konnte nicht auf den Inseln bleiben und diese beiden schienen einen Weg gefunden zu haben von den Inseln herunterzukommen. Vermutlich keinen angenehmen, risikofreien oder einfachen Weg, aber einen Weg. Und das zählte. Auch stand er immer noch in ihrer Schuld und sobald er diese abgearbeitet hatte, was er hier ja wohl gerade tat, konnte er irgendwo weit weg von den Koralleninseln ein neues Leben beginnen.
      Dafür musste er diese zwei jedoch abreisebereit oder zumindest erst mal gesprächsbereit kriegen, um zu erfahren wie diese Abreise von Statten gehen sollte. Er blickte hinunter auf den Jungen, der versuchte sich aufzusetzen, aber scheiterte. Er gab ihm die Hand und zog ihn hoch. Der Blaue war zu schwach um zu stehen und so musste Sammie ihn zum nächsten Bett hieven und ließ ihn hineinfallen.
      Er sah ihn eindringlich an.
      „Wie wollt ihr von den Inseln runter?“, fragte Sammie. Coral sagte nichts, sondern hielt sich den Kopf. Entweder war er zu verwirrt, um zu sprechen oder er war immer noch bockig.
      „Ich muss es wissen! Sonst kann ich euch nicht helfen. Also, wie?“, bohrte der Große noch einmal eindringlich nach. Coral stöhnte, rieb sich die Schläfen und sah den Gladiatoren an.
      „Billie hat einen Freund“, ächzte der Verwundete, „Der wollte uns am Bahnhof in Empfang nehmen, durchschmuggeln und uns in einem kleinen Boot den Aufzug nehmen lassen.“
      Sammie sah ihn schweigend an.
      „Er hat sowohl den Rang, die Autorität, als auch den Draht zu Kankaku um mit so etwas durchzukommen.“
      Sammie war überrascht. Dies war der Erste Teil des Plans der ihm wirklich gefiel. Auch wenn es viel glatter klang, als es ablaufen konnte.
      „Glaubst du das klappt jetzt noch? Auf den Inseln wird nach dem Riesenanschlag die Hölle los sein. Die Sicherheitsvorkehrungen sollten verschärft worden sein“, hakte Sammie nach. Der Blaue grinste leicht.
      „Frag nicht mich. Billie ist für die Pläne zuständig. Meine Idee war es einen Spurt durch das Lager hinzulegen, von der Mauer zu springen und zur nächsten Insel zu schwimmen“, grinste er.
      „Man sagt jeder Plan sei besser als gar kein Plan. Stimmt nicht“, stellte Sammie fest.
      Coral lachte: „So etwas meint Billie auch.“
      Sammie stöhnte.
      „Das Problem ist, dein Partner ist gerade weder ansprechbar, noch in der Lage sich was Neues auszudenken. Hast du noch irgendeinen anderen genialen Einfall?“
      „Nein.“
      „Na großartig, “ Sammie drehte sich zur Ärztin um: „Wie lange braucht unser Freund hier um wieder ansprechbar und transportabel zu werden?“
      „Er ist zäh und spricht gut auf das Bad an. Er bildet sogar schon wieder Haut. Er dürfte in einer Woche wieder in der Lage sein sich zu reisen. Jedoch nur wenn er sich nicht bewegt oder bewegt wird.“
      Am liebsten hätte der Gladiator laut gelacht. Das war so klar. Hier stand er, so kurz davor sein elendes Leben endlich zu verlassen und dann scheiterte alles an der Inkompetenz seiner Retter. Ein Kind welches in seinem Leben wohl entschieden zu wenig Prügel bekommen hatte und ein großer Haufen brutzelndes Steak von einem Mann. Es war zum verrückt werden.
      „Nur mal angenommen es ginge um Leben und Tod. Um jede Sekunde. Wie würde man ihn dann am besten transportieren?“
      „Gar nicht.“
      Sammie blickte wieder zu Coral und öffnete den Mund: „Wir…“
      „Lassen ihn auf keinen Fall hier!“, beendete Coral den Satz für ihn.
      „Ich dreh durch… am Rad“, flüsterte Sammie, während er die beiden Sturköpfe ansah. Dann erhob er die Stimme: „Ihr hört mir jetzt genau zu. SIE“, fuhr er die Krankenschwester an: „Überlegen sich einen Weg wie wir diesen Mann ihn einem Zug transportieren können, um ihn mir dann nachher auf den Rücken zu schnallen! Und DU“, meinte er zu Coral mit kaum unterdrückter Wut: „Wischst dir jetzt dieses grausame Grinsen vom Gesicht und schwingst deinen Arsch aus diesem Bett und hilfst uns alles vorzubereiten. Wir brechen heute Abend auf!“
      Stille. Coral grinste immer noch, setzte sich dann aber auf. Maria sah kurz aus als wollte sie widersprechen, besann sich dann aber eines Besseren, als sie den Blick sah den Sammie ihr zuwarf.
      Dann fiel Sammie noch etwas ein. Die Probleme hörten einfach nicht auf.
      „Was ist mit dem Mädchen?“, begann er: „Kann sie hierbleiben?“
      Maria zögerte und legte die Stirn in Falten. Sammie hatte ihr erzählt, dass angeblich von den Cnidaria-Inseln stammte. Dies musste heißen, dass sie bestimmte Kenntnisse der Medizin besitzen musste, doch die junge Ärztin hatte bereits eine Assistentin und eine zweite konnte sie sich nicht leisten. Medikamente waren teuer und die angeborene Stärke und Widerstandsfähigkeit gegenüber Verletzungen und Krankheiten der Korallenmenschen machte einen Arzt auf schon beinahe unnötig. Soweit Maria wusste waren ihre und zwei andere Praxen die einzigen Orte auf Stolonia an denen man Ärzte finden konnte. Der Beruf war nicht gefragt. Dementsprechend war das Einkommen.
      „Nein, kann sie nicht. Ihr werdet sie mitnehmen oder woanders absetzen müssen.“
      Sammie seufzte.

      Später am Abend

      Behutsam hoben Maria und Coral Billie auf eine Liege und schnallten ihn fest.
      „Damit kann man ihn rollen. Es ist einigermaßen gefedert, aber trotzdem kein Geländewagen“, kurz hielt sie inne und fragte sich was wohl ein Geländewagen sein mochte, fuhr dann aber fort: „Du kannst ihn einfach vom Fahrgestell nehmen und wie einen Rucksack über den Rücken werfen. Aber du musst ihn wie ein rohes Ei behandeln. Viel Glück!“, rief sie den dreien noch nach die bereits aus dem Haus getreten waren und Billie vor sich her karrten.
      Maggie hatte sich relativ leicht überzeugen lassen mitzukommen. Sie erklärte ihnen, sie habe sich schon immer für das Navigieren begeistert und würde gerne mitkommen. Sammie, der ihren eventuellen Nutzen als Navigatorin sofort erkannt hatte, musste gar nicht viel Überzeugungsarbeit leisten, denn Coral ließ seinen Charme, von dem er erstaunlich viel besaß, spielen. Der Vorfall aus dem Zug war schnell vergessen und nun standen sie hier. Sammie war zufrieden. Den Umständen entsprechend. Dann fiel ihm etwas ein. Etwas was schon die ganze Zeit irgendwo hinten in seinem Kopf herumgespukt hatte.
      Wie zur Hölle sollten sie nach Antiparia kommen? Sie benötigten einen Zug.
      „Kleiner?“, begann er.
      Coral wandte sich ihm zu: „Meinst du mich?“ Er grinste schon wieder.
      Sammie unterdrückte den Impuls den „Kleinen“ mit seinem Freund zu bewerfen und fuhr ruhig fort: „Wie sollen wir eigentlich an einen Zug kommen?“
      „Wieso Zug?“
      „Wir brauchen einen Zug, um nach Antiparia zu kommen“, knirschte Sammie.
      „Und du sagst ich wäre schlecht im Pläne schmieden? Wenn wir jetzt versuchen einen Zug zu stehlen bemerken sie uns sofort. Wir laufen.“
      „Wir laufen?“
      „Wir laufen!“
      „Wir laufen…“
      Also liefen sie los.

      m Marine-Hauptquartier

      Der Raum war schmucklos und stand ganz im Gegensatz zu dem sonst so prunkvoll und angeberisch gestalteten Hauptquartier. Das einzige Fenster war mit Tüchern verhangen, so dass nicht ein Lichtstrahl hereindrang. Die Wände waren kahl und nicht wie üblich blau-weiß, sondern in einem trostlosen grau gestaltet. Das Zimmer war fast unmöbliert. An der einen Wand ein einfaches Bücherregal, welches nur Akten enthielt und in der Mitte ein alter Eichenholzschreibtisch. An dem Schreibtisch gab es nur einen Stuhl und der war für den Besitzer dieses Büros, denn es war tatsächlich ein Büro, reserviert. Wer hereinkam musste stehen. Auf dem Schreibtisch lag nichts als ein paar lose Blätter, eine Feder und eine Teleschnecke, welche in diesem Moment anfingen zu klingeln. Die Person hinter dem Schreibtisch reagierte nicht. Sie saß in einem Rollstuhl und schien sich kaum bewegen zu können, aber ein junger Rekrut hinter ihr griff nach der Teleschnecke, wohlbedacht dem Wesen im Rollstuhl dabei nicht zu nahe zu kommen.
      „Sie sind verbunden mit Admiral Kalai?“, sprach er förmlich.
      Am anderen Ende meldete sich eine hochnäsige, herablassende Stimme. Es war unverkennbar die Stimme eines Mannes der in seinem ganzen Leben nicht einmal hatte arbeiten müssen, die Stimme eines Mannes der nicht nur sich selber für etwas Besseres, sondern gleichzeitig alle anderen für Dreck hielt, vor allem so einen kleinen Marinesoldaten, der hier Anrufbeantworter für einen Vorgesetzten spielen musste. Es war die Stimme eines Weltaristokraten.
      „Hier St. Bernard. Die 5 Weisen werden ungeduldig.“, näselte es am anderen Ende und es schwang ein wenig Abscheu aufgrund dieses unwürdigen Gesprächspartners in ihr mit.
      „Sie verlangen Ergebnisse und fragen warum die Koralleninseln noch immer nicht eingenommen wurden.“
      Der Rekrut schluckte. St. Bernard war nicht gerade für sein gnädiges Gemüt bekannt. Er teilte seinem Vorgesetzten die Nachricht mir. Dieser schien erst nicht zu reagieren, dann setzte er an in quälend langsamem Tempo eine Antwort auf einen der Zettel zu kritzeln. Die Handschrift des alten Mannes wäre schon in einem hell erleuchteten Raum schwer lesbar gewesen, aber in diesem nur von einer auf dem Schreibtisch stehenden Kerze erleuchteten Raum grenzte es an ein Wunder, dass der Handlanger die Antwort vorlesen konnte.
      Es war eine schnippische Antwort. So eine wie nur ein Mann, der schon lange den Respekt vor jeder erdenklichen Persönlichkeit verloren hatte, sie einem Weltaristokraten geben konnte. Der Vermittler holte tief Luft und gab die Antwort weiter.
      „Er sagt, er habe ihnen die Angelegenheit doch schon erläutert. Einer seiner besten Agenten sei gegenwärtig auf den Inseln und arbeite daran den Staat von innen heraus zu zerstören. Militärische Aktionen sind gegenwärtig nicht notwendig.“
      Er hatte die Antwort abgewandelt, sie schöner vertont. Hätte er seinen Gesprächspartner verärgert, so wäre er vermutlich dabei draufgegangen. Kalai war niemand den man sich zum Feind machte, auch nicht wenn man die gesamte Macht der Weltregierung besaß, aber an einem kleinen Marinesoldaten konnte man wunderbar seine Wut auslassen.
      „Das Ganze ist jetzt drei Jahre her. Wir lassen uns nicht solange vertrösten. Wir verlangen Ergebnisse und zwar sofort, sonst übertragen wir die Sache an Admiral Figul.“
      Das waren schlechte Nachrichten. Für ihn. Genau dies war der Grund warum der Job des Betreuers für Admiral Kalai kein beliebter Job war und hauptsächlich als Strafe vergeben wurde. Die meisten überlebten nicht länger als ein paar Monate. Entweder wurde man ein Opfer des Admirals selbst oder das eines Gesprächspartner. Es kam auch häufig vor, dass man als Kollateralschaden bei einem seiner Kämpfe endete. Seine Vorgänger hatte es besonders schlimm getroffen. Sie wurden als Sparringpartner ausgewählt. Es wurde kein Trainingskampf. Stattdessen folterte der Admiral sie grausam zu Tode. Alle Marinemitglieder die sich zu diesem Zeitpunkt im Hauptquartier befanden hatten zusehen müssen. Womit die beiden Betreuer sich dieses schreckliche Schicksal verdient hatten wusste keiner. Vielleicht hatte Kalai auch einfach nur das Bedürfnis verspürt allen zu zeigen wer hier in der Marine das Sagen hatte oder er hatte einfach Spaß daran.
      Das schreckliche Schicksal seiner Vorgänger im Sinn gab der junge Mann die Nachricht mit zitternder Stimme weiter. Die Finger des Admirals krümmten sich ein wenig. Hätte er es gekonnt, hätte er seine Hände zur Faust geballt. Es war eine kleine Geste, aber sie zeigte Wirkung. Die Sache war kurz davor aus dem Ruder zu laufen und jetzt musste er es wieder einrenken. Bereits am ganzen Körper schwitzend, wartete er darauf, dass das Gekritzel ein Ende nahm. Es nahm ein frühes Ende. Auf dem Zettel standen nur zwei Worte: „Leg auf!“
      Es war vorbei. Wie sollte er sich hier herausreden? Egal was er sagte. Eine der beiden Personen würde ihn am Ende umbringen. Todesangst überkam ihn, als er die Teleschnecke erneut zum Mund führte. Er musste es versuchen.
      „Sehen sie es doch mal so…“, begann er. Doch weiter kam er nicht. Rekrut Nr.211484 sollte das Büro des Admirals nie mehr verlassen.


      Kapitel 17 - Ankunft

      Die Nacht war still, kalt und dunkel. Nichts regte sich. Es gab auch nicht viel was sich regen konnte. Die gräuliche Masse welche den Boden formte, war feindlich gegenüber Leben. Kein Baum, keine Blume, nicht mal ein noch so zäher Strauch konnte hier überleben. Dementsprechend gab es auch keine Tiere. Zwischen dem Rand der Insel – einer Klippe die jeden unachtsamen Wanderer erbarmungslos in den Tod stürzen würde – und der gigantischen Mauer lagen ungefähr hundert Meter nichts. Nur ein paar Schienen führten auf einen Tunnel zu, der wie das Maul eines Riesen in der Wand der Mauer aufklaffte und wurden von der Finsternis verschluckt. Es war unmöglich zu erkennen wie lang der Tunnel war. Es hätten einer oder hundert Schritte seien können. Die graue Schwärze verschluckte jedes Licht.
      An dem Punkt wo die Schienen in eine Brücke übergingen stand eine Gestalt, gekleidet in die ebenfalls triste und graue Uniform eines Soldaten der Koralleninseln. Obwohl er perfekt mit der Umgebung verschmolz, so wirkte es doch befremdlich Leben in dieser Gegend zu finden. Er war normal groß für einen Korallenmenschen und unter seinen Klamotten zeichneten sich die Muskeln deutlich ab. Er hätte einen Büffel mit bloßen Händen niederringen können, doch in diesem Moment blickten seine braunen Augen sorgenvoll aus dem zerfurchten, mit Narben überzogenen Gesicht in die Ferne und versuchten die Dunkelheit der Nacht zu durchdringen. Er tat dies schon den zweiten Abend in Folge. Und er würde es einen dritten, vierten oder sogar fünften tun. Und wenn er monatelang jeden Abend hierher kam, um stundenlang in der Kälte zu stehen und in die Ferne zu starren. Er würde erst aufhören, wenn er Nachricht von seinem Freund bekam oder ihn wahrhaftig vor sich sah. Das war er ihm schuldig. Während er da stand und betete, dass nichts Schlimmes passiert war, drifteten seine Gedanken ab und er fand sich in ferner Vergangenheit wieder.
      Es war eine schöne Vergangenheit. Eine Vergangenheit in der die Inseln noch das Paradies waren wofür es noch heute viele hielten. Damals war er noch Flottillenadmiral gewesen, nichts im Vergleich zu dem stolzen Rang den er heute bekleidete. Es war eine Zeit zu der man noch mit einem Schiff, welches die Flagge der Koralleninseln trug, zu See fahren konnte, ohne befürchten zu müssen, dass die Weltregierung es versenkte. Se befanden sich auf einer normalen Kontrollfahrt, die See war ruhig und obwohl man dies auf der Grandline nie genau sagen konnte, sah es nicht so aus als ob es sich bald ändern würde. Das Schiff war eines der stolzesten der Marine. Es trug den hochtrabenden Namen „König Jorgen“, der nicht mehr und nicht weniger war als ein Nationalheld. Das Schiff war mehr als zweihundert Meter lang und der Ausguck am größten Mast ragte nicht weniger hoch in die Luft. Es war ein Dreimaster und die Segel waren ganz in der goldenen Farbe gestaltet, welche die Nationalfarbe der Koralleninseln ist. Da es auf dem Koralleninseln nur wenig Holz gab, waren ihre Schiffe auch aus Korallen. Aber aus einer braunen, um den Schein zu wahren. Trotzdem waren überall goldene Ornamente und Verzierungen angebracht. An Bord befanden sich 80 Kanonen, welche von der knapp 150 Mann starken Besatzung bedient wurden. Unter den Rekruten die sich auf dem Schiff befanden, war auch ein besonders junger, fast noch ein Teenager, war er bei der Prüfung durch sein unglaubliches Geschick mit dem Gewehr aufgefallen. Sein Name war Billiot Syrop. Er konnte noch nicht ahnen was für ein bewegtes Leben ihm bevorstand und im Moment war ihm die zweifellos ehrenhafte und überaus wichtige Tätigkeit anvertraut worden das Deck zu schrubben. Er tat dies, weil er der Neue war. Der Neue musste das Deck schrubben das war schon immer ungeschriebenes Gesetz gewesen. Man hätte meine können die anderen Crewmitglieder hätten ihm dieses Aufgabe aufgebrummt, weil er im ihren Augen noch fast ein Kind war, doch die Mannschaft hatte schnell feststellen müssen, dass Billiot zwar ebenso freundlich wie fröhlich war, sich jedoch nicht heruntermachen ließ. Einige von ihnen hatten noch immer Kopfschmerzen von der Auseinandersetzung mit dem Jungspund.
      Während also Billiot das Deck schrubbte, der Rest der Mannschaft in der Takelage herumsprang, auf oder unter Deck anderen Tätigkeiten nachging und der Kapitän die Sonne auf der Haut genoss, zerstörte ein Schrei aus dem Krähennest die Idylle: „PIRATEN!!“
      Mit einem Mal war Flottillenadmiral Craig, denn so hieß der mittlerweile alte Mann, der auf Antiparia auf seinen Freund wartete, hellwach. Er schnappte sich ein Fernglas und spähte in die Richtung in die sein Ausguck zeigte. Es waren tatsächlich Piraten und Craig erkannte die Flagge. Es war die Flagge eines ebenso berühmten, wie gefürchteten Piraten. Es war eine Schlange, welche einen Totenkopf in ihrem Maul hielt. Das Symbol eines Piraten dessen Kopfgeld von 350 Millionen. Damit besaß er das damals höchste Kopfgeld der Welt. Sie thronte hoch oben auf einem kleinen, aber zweifellos schnellen Schiff. Die Segel waren giftgrün und waren selbst auf die große Entfernung deutlich zu erkennen. Das Schiff nahm Kurs auf die König Jorgen.
      Ein lauten Pfeifen riss Craig aus seinen Tag- oder vielmehr Nachträumen. Es war das Pfeifen eines Zuges. Waren sie das? Die Scheinwerfer eines Zuges durchbrachen die Dunkelheit. Dem alten Mann sank der Mut.
      „Nein, das können sie nicht sein. Sie hätten ihr Licht ausgeschaltet und so ein Pfeifen wäre mehr als nachlässig.“, dachte er für sich.
      Dies war ein einfacher Zug, der wahrscheinlich Nahrungsmittel oder andere Ressourcen nach Antiparia brachte. Vielleicht sogar neue Truppen. Obwohl er vermutlich direkt neben den Schienen hätte stehen können, ohne dass irgendeiner der Insassen des Zuges ihn in der Dunkelheit bemerkt hätte, trat er ein paar Schritte in die Schwärze zurück. Der Zug ratterte an ihm vorbei und wurde kurze Zeit später vom Maul der Mauer verzehrt. Kaum war der letzte Wagon im Inneren des Tunnels verschwunden, war es wieder totenstill. Craig seufzte und starrte wieder hinaus in die Schwärze. Er konnte nicht wissen, dass nur ein paar Kilometer weiter ein kleiner Wandertrupp nur knapp dem Tode entronnen war.

      Ein paar Kilometer weiter

      „Hörst du auf zu lachen!!“, brüllte Sammie.
      „Warum? War doch lustig. Ich dachte schon auf dieser langweiligen Reise würde gar nichts mehr passieren“, prustete Coral, immer noch laut lachend. Maggie schwieg nur. Sie hing, genau wie Sammie und Coral an einem Querbalken zwischen den Schienen. Unter ihnen war für mehrere hundert Meter nichts und dann nur die spiegelglatte Schwärze des Wassers. In den Abgrund zu fallen bedeutete den sicheren Tod. Jeder andere hätte in dieser Situation Todesangst, aber nicht unsere drei oder vielmehr vier Wanderer. Billie war freilich immer noch ohnmächtig und wusste nicht ob er sich gerade in einem warmen Bettchen befand oder von einem Seekönig gefressen wurde. Sammie war viel zu beschäftigt damit wieder auf die Schienen zu kommen und dabei Coral anzuschreien. Coral stand schon wieder obenauf und lachte immer noch herzlich. Das war alles was Maggie hörte. Dieses wunderschöne, helle Lachen. Wie Hochzeitsglocken klang es in ihren Ohren. Sie genoss jede Sekunde, dann zog auch sie sich hoch als sich die Gemüter um sie herum langsam wieder beruhigten.

      Ein paar Kilometer zurück

      Craig war schon wieder in seinen Tagträumen versunken. Den Namen des Piraten kannte niemand, man nannte ihn einfach nur Snake. Ein ebenso simpler, wie passender Name. Craig konnte nur beten, dass Snake nicht persönlich auf dem Schiff war. Dies war ein Gegner dem sie so nicht gewachsen wären. Das Schiff kam näher. Dann gab es den ersten Schuss ab. Er verfehlte sie um Längen, doch die Botschaft war angekommen.
      „FEUER!“, schrie Craig. Es war ein zunächst sinnloses Unterfangen, da die beiden Schiffe ohnehin viel zu weit voneinander entfernt waren, doch sie kamen sich bald näher und die todbringenden Geschosse würden sehr bald eine echte Bedrohung darstellen. Sie mussten etwas tun.
      Craig war sich dieser Tatsache sehr wohl bewusst, doch er wusste noch mehr. Nämlich, dass es auf einem so großen Schiff noch eine weitere Waffe befand. Nicht nur einfache Kanonen, nein. Im Bug befand sich eine Klappe. Wenn man diese öffnete kam eine weitere Kanone zum Vorschein. Eine gigantische Kanone, wenn auch mit eher ungewöhnlichem Design. Der Lauf lief nach vorne hin spitz zu und während der runde Lauf am Anfang noch einen Durchmesser von fast zwei Metern besaß, war das Loch vorne vielleicht einen oder zwei Zentimeter breit. Die Kanone sah aus wie eine Konditorspritze auf Rädern. Doch sie spritzte keinen Zuckerguss. Es war eine Brandkanone und der Grund warum eigentlich niemand so töricht war das Flaggschiff der Koralleninseln zu attackieren. Das Prinzip war so simpel wie zerstörerisch. Man füllte hinten eine Flüssigkeit ein, welche aus der Cnidaria-Koralle gewonnen wurde, vorne stellte man eine Kerze vor den Lauf. Die Flüssigkeit wurde dann mithilfe eines Mechanismus durch den dünnen Lauf gedrückt. Das Ergebnis war eine gigantische Feuersäule, die alles in ihrem Weg verzehrte. Eine schreckliche Waffe.
      „Bring uns in Position“, befahl der Kapitän dem Steuermann: „Die sollen ihr blaues Wunder erleben.“
      „Aye aye, Kapitän“, brüllte der bullige Korallenmensch über den Lärm der Kanonen zurück und riss das Steuer herum. Alle auf dem Schiff waren gespannt, wie die Feinde nun reagieren würden. Doch sie drehten nicht ab, sie unternahmen noch nicht einmal den Versuch zu fliehen. Stattdessen nahm ihr Schiff eine Position an, so dass die Büge der beiden Schlachtkreuzer sich gegenüber standen. Entweder wussten sie nicht womit sie es zu tun hatten oder sie hatten ihrerseits eine Geheimwaffe. Wie zwei Gladiatoren warteten die Kontrahenten. Gespannt auf den nächsten Schritt. Die Nerven aller auf dem Schiff waren zum Zerreißen gespannt. Für einen kurzen Moment stand die Zeit still. Und obwohl es nur wenige Sekunden waren, kam es allen Beteiligten wie eine Ewigkeit vor. Dann durchbrach Craigs Schrei die Stille.
      „FEUER!“
      Und der flammende Tod schoss auf die Piraten zu.
      Abermals wurde der Wartende aus seinen Tagträumen gerissen. Hatte er gerade etwas gehört? Er blickte hinauf und sah wie der Mond ihn zwischen den Wolken kalt anfunkelte. Es mussten Stunden vergangen seid, seit der Zug an ihm vorbeigekommen war. Ihm war bitterkalt. Er schlang den Mantel enger um sich. Nein, er hatte sich geirrt. Auch diese Nacht würde Billie nicht kommen. Nichts vermochte die eiserne Stille um ihn zu brechen. Kein Knacken, kein Knirschen, kein Laut. Nichts. Gar nichts. Erneut sank ihm der Mut. Billie würde nicht kommen. Er würde die vergebens warten. Wieder. Ihm war als würde die Verzweiflung aus der Finsternis auf ihn zu kriechen. Langsam. Schleichend. Umzingelte ihn, bereit ihn zu verzehren. Duckte sich schon, setzte an zum Sprung. Bleckte die Zähne und… Schreckte zurück. Erneut hatte ein Geräusch die Stille durchbrochen und es schien auch die Dunkelheit zu durchbrechen. Wie ein Ring aus Licht breitete es sich aus und drängte das Monster in die Finsternis zurück. Es war ein Tap. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ein leises Tap. Gerade als die Verzweiflung wieder näher kam, folgte ein weiteres Tap und verjagte das Monster erneut. Und noch eins, schickte den Dämon zurück in die Schwärze zurück aus der er gekommen war. In Craigs Ohren war es wie Trommeln, Trommeln der Hoffnung.
      Er hörte Schritte.


      Kapitel 18 - Verhandlungen

      Am Morgen danach im Palast auf Ractinia
      Siehu hatte schon wieder schlechte Laune. Er konnte sich kaum einen Tag erinnern an dem er keine schlechte Laune gehabt hatte, aber heute war es besonders schlimm. Die Aufräumarbeiten waren was ihn im Moment am meisten beschäftigte. Das Problem war nicht, dass sie schlecht vorangingen. Das Problem war, dass sie gar nicht vorangingen. Zwei Tage nach dem Anschlag brannten immer noch Teile der Stadt und offenbar gab es eine Gruppe von Angreifern, die wahllos Leute abschlachtete. Die Stadtwächter waren überfordert und außerdem musste all dies vor der Bevölkerung der anderen Inseln geheim gehalten werden, jemand musste Admiral Kankaku benachrichtigen und es gab noch jede Menge anderen Papierkram zu erledigen. Und natürlich fielen alle diese Aufgaben Siehu persönlich zu. Aber damit war noch nicht Schluss. Zu allem Überdruss hatte der König, jetzt wo ihm die eigentlich Verfassung seines geliebten Königreichs auf so brutale Weise vor Augen geführt worden war, eine geistige Renaissance erlebt und war fest entschlossen etwas zu tun. Nur was wusste er nicht. Demnach gesellte sich zu allen von Siehus Aufgaben auch noch jene einen Schlachtplan gegen den Terrorismus zu entwerfen. Anscheinend war er der Einzige der in diesem Palast irgendeiner Form von Arbeit nachging. Mit einem ergebenen Seufzen ließ sich der Mann auf seinen Schreibtischstuhl fallen, strich sich die fettigen Haare aus dem Gesicht und versuchte den Aktenstapel vor sich mit bloßen Blicken in Flammen aufgehen zu lassen. Nichts geschah. Gerade als er ergeben die Hand nach dem ersten Zettel ausstreckte, flog seine Tür auf. Mit einem Quieken wie ein Schwein dem man eine Gabel in den Hintern rammte, sprang der Sekretär auf und stieß dabei den Stapel Blätter um. Überall flogen Zettel herum. Er würde denjenigen erwürgen, der es wagte hier so einen Radau zu machen.
      „WAS IST?!“, fuhr er den Botenjungen an der eben durch die Tür gekommen war. Der wirkte jetzt leicht perplex aufgrund des ungewöhnlichen Anblicks. Da stand diese Witzfigur von einem Korallenmenschen mit der blassen Haut, der Knollennase und den fettigen Haaren, in ihrem schwarzen Mantel da und sah aus als ob sie ihm gleich den Kopf abreißen würde, während immer noch Zettel an dem ihrigen vorbei langsam auf den Boden sanken.
      „Äh…“, setzte der blonde Jüngling, der in so starkem Kontrast zu Siehu stand, an. Er war unsicher was er eigentlich sagen wollte.
      „WAS?!?“, schrie der Sekretär jetzt. Er war kein Schrei, sondern eher ein Piepsen. Aber es zeigte Wirkung. Plötzlich fiel dem Boten wieder ein warum er eigentlich hierhergekommen war.
      „Dringende Botschaft für den obersten Sekretär Siehu. Ich nehme an ich spreche bereits mit der richtigen Person?“, fragte er vorsichtshalber noch einmal nach, auch um Zeit zu schinden da ihm erst jetzt wieder einfiel warum er eigentlich hier war.
      Siehu fragte sich ob der Inhalt seines Kopfes dieselbe Farbe hatte wie dessen strohblonde Haare und antwortete nicht. Er starrte ihn nur weiter zornfunkelnd an. Das war ja großartig. Er hatte einen Arsch voll Arbeit und jetzt wollte ganz offensichtlich der König etwas von ihm. Der Bote entschied sich dazu das Schweigen als stille Zustimmung zu deuten und sagte nur hastig: „Treffen oben im Thronsaal.“
      Dann machte er sich davon. Siehu war außer sich, während er die goldene Treppe hochstapfte. Nach außen trug er mittlerweile wieder die ausdruckslose Miene, die er sich jahrelang hart erarbeitet hatte, aber innerlich kochte er. Wehe es war nicht wichtig. Er huschte vorbei an all dem Prunk, auf die Tür des Thronsaals zu und stieß diese auf. Schlagartig wurde ihm klar: Es war wichtig.
      Der König saß da wie immer. Hatte seinen reichlichen Körper in seinem Thron geparkt. Das Gesicht von der königlichen Maske bedeckt, die er nur abnahm, wenn er mit Siehu alleine war. Vor ihm stand Admiral Kankaku, der Siehu mit einer Mischung aus Abschätzigkeit und Ekel ansah. Sofort war Siehus Verstand hellwach. Die Sache war ernst. Kankaku kam nicht oft aus seiner Festung. Tatsächlich hatte er dies seit dem Zwischenfall vor drei Jahren nur einmal getan und damals war es ihm darum gegangen die Macht im Militär an sich zu reißen. Siehu wusste selber nicht mehr wie er es geschafft hatte, dass Kankaku noch einen direkten Vorgesetzten neben dem König behielt. Aber hier stand er nun. Der Admiral der Koralleninseln. Er trug wie immer seine dunkelblaue Rüstung und überragte Siehu um mehr als einen halben Meter. Drei der vier mächtigsten Männer der Koralleninseln waren in einem Raum versammelt. Siehu nahm Haltung an. Er stellte sich gerade hin und versuchte so würdevoll zu wirken wie möglich. Etwas was dem dürren Schwächling neben der imposanten Gestalt von Kankaku grandios misslang.
      „Admiral Kankaku. Es ist mir eine Freude sieh hier zu sehen.“, dies war eine Lüge und Kankaku wusste dies so gut wie Siehu, aber vor dem König musste man den Schein wahren.
      „Worum geht es?“, erkundigte sich Siehu.
      „Sekretär Siehu. Er ist mir eine ebenso große Freude.“, das letzte Wort betonte der Hüne hämisch und Siehu wäre am liebsten weggelaufen, zwang sich aber standhaft zu bleiben.
      „Es geht natürlich um die Anschläge von vor zwei Tagen.“, erklärte der Admiral: „Sie selbst haben, wenn ich mich korrekt erinnere, um die Unterstützung des Militärs bei den Aufräumarbeiten und der Bekämpfung terroristischer Aktivitäten gebeten. Oder bin ich da falsch informiert?“, ein falsches Lächeln zierte Kankakus Gesicht. Es war kein freundliches Lächeln. Eher das Lächeln eines Psychopaten der kurz davor war seinem Opfer die Fingernägel abzureißen.
      Auch hatte er vollkommen Recht. Siehu hatte diesen Schritt nur äußerst ungerne unternommen, doch die Lage war verzweifelt.
      „Ihr Gedächtnis trügt sie nicht. Ich muss sie nun aber um eine schnelle Antwort bitten. Ich habe viel zu tun.“, drängte Siehu und er versuchte dabei möglichst selbstbewusst und ungeduldig zu klingen. Doch so mutig war er nicht. Er wollte den Raum so schnell wie möglich verlassen und der Admiral brauchte nur eine Augenbraue zu heben, schon bröckelte die dünne Fassade der Überheblichkeit, die Siehu so mühevoll aufgebaut hatte und viel in sich zusammen.
      „Oh, wissen sie Herr Sekretär. Wir haben in letzter Zeit sehr viel zu tun. Die Weltregierung verhält sich unruhig und wir erwarten einen Angriff. Ich werde jeden Soldaten benötigen.“, konstatierte der Admiral übertrieben höflich. Dies war eine dreiste Lüge. Siehu war über jeden Schritt der Weltregierung bestens informiert und wusste, dass in dem Krieg so ruhig war wie seit drei Jahren nicht mehr. Auch konnte man die große Mauer im Notfall mit 100 gegen 10.000 Mann verteidigen. Es war nicht schwer zu erkennen was Kankaku vorhatte. Er wollte seine starke Verhandlungsposition ausnutzen, um sich mehr Macht zu verschaffen. Und es gab nichts was er dagegen tun konnte. Natürlich hatte er versucht den Aufseher zu kontaktieren. Doch dieser war seit zwei Tagen unerreichbar und so war Siehu gezwungen gewesen auf Kankaku zurückzugreifen.
      Gerade als er überlegte wie er den Admiral am besten aus seiner Machtposition verdrängen konnte, meldete sich tatsächlich der König zu Wort, der bisher nur schweigend dagesessen hatte.
      „Aber mein lieber Kankaku. Hast du dich draußen denn nicht umgesehen? Die Lage ist mehr als ernst. Mein Volk leidet und die die königliche Garde ist dezimiert und überfordert. Ein Angriff der Weltregierung ist eine ernste Sache, aber du weißt wir sind von innen verwundbarer als von außen. Wir brauchen deine Männer hier.“
      Siehu war baff. Mit ein paar Sätzen hatte der König Kankaku komplett ausgehebelt und etwas getan was er seit Langem nicht getan hatte. Er zeigte Autorität.
      Jetzt war Kankaku in der Defensive. Das Wort des Königs war Gesetz und Siehu würde auf dem Gesetz beharren. Vielleicht konnte dies doch noch ein schöner Tag werden.
      Es folgte noch eine Stunde zäher Verhandlungen doch am Ende musste Kankaku sich geschlagen geben und zustimmen. Die Hälfte seiner Streitmächte wurde nach Ractinia und den übrigen Inseln entsandt und sollte dort den Terrorismus bekämpfen. Und was bekam er dafür? Die Dankbarkeit des Königs. Als Siehu wieder die Treppe hinunterging oder fast hüpfte, war er deutlich besserer Laune als beim Hinaufgehen noch. Er ahnte nicht was er sich hier eingehandelt hatte. Als er, munter ein Liedchen vor sich hin pfeifend, die Tür zu seinem Büro öffnete und das Blätterchaos sah, war seine gute Laune aber schon wieder verpufft.

      Am gleichen Abend auf Antiparia

      Ja! Ja! Es waren unverkennbar Schritte. Das Warten war nicht vergebens gewesen. Er hörte Schritte. Angestrengt stierte Craig die Schienen entlang. Versuchte den Schleier der Dunkelheit zu durchdringen, der ihm jetzt nur noch halb so schlimm erschien. Die Nacht war zwar immer noch kalt und immer noch finster, aber sie war nicht so bedrückend, so beengend. Es war eine Nacht der Freude, des Wiedersehens und der Hoffnung.
      Ein paar hundert Meter zwei bewegte sich der Konvoi zögerlich auf sein Ziel zu.
      „Was machen wir wenn wir da sind?“, flüsterte Sammie Coral zu.
      „Keine Ahnung“, antwortete dieser: „Ich war noch nie dort.“
      „Was soll das denn heißen?“, erwiderte der Schwertkämpfer, jetzt nicht mehr flüstern, sondern eher unterdrückt knirschend.
      „Na dass ich noch nie dort war. Billie sagte jemand würde uns dort erwarten.“
      „Und wenn dieser jemand nicht da ist?“, fauchte Sammie jetzt nicht mehr ganz so leise.
      „Doch, doch der ist garantiert da. Billie erwähnte da etwas. Glaube ich.“
      Sammie konnte Coral nicht sehen, aber er war sich sicher, dass dieser schon wieder grinste: „Ich schwöre dir, wenn wir gleich vor der großen Mauer stehen und keiner da ist…“, doch seine Drohung verlor sich, denn er sah etwas das ihn geradezu in Hochstimmung versetzte. Er sah das Ende des Abgrunds unter ihnen und die Stelle wo die Schienen endlich wieder auf festem Boden lagen. Und er sah noch mehr. Nämlich einen undeutlichen Schemen der ein paar Meter abseits der Schienen stand. Er konnte kaum etwas erkennen, aber er war sich zu hundert Prozent sicher, dass dort jemand stand und auf sie wartete. Auch Coral sah ihn jetzt, drehte sich um und sah Sammie kurz triumphierend an, nur um dann schnell aus dessen Reichweite zu tänzeln.
      Craig konnte den Konvoi freilich noch nicht sehen. Seine Augen waren alt und sein Blick getrübt. Aber die Schritte hörte er und seine Erfahrung sagte ihm, dass er die Verursacher derselben sehr bald würde sehen können. Dann sah er sie und kurze Zeit später standen sie vor ihm.
      Noch nie war er so glücklich gewesen, wie in diesem Moment. Er wollte jetzt nichts sehnlicher als seinen alten Freund in die Arme zu schließen. Schnell ließ er seinen Blick über die drei Gesichter vor ihm schweifen. Sammies großes Paket hatte er noch nicht gemerkt. Er konnte Billie nicht sehen. Ihm stockte der Atem: „Wo ist?“, presste er den Tränen nahe heraus. Das konnte nicht sein. Das wäre das Schlimmste. Er sank auf die Knie und sah die drei vor ihm flehentlich an. Erst jetzt konnte er ihre Gesichter näher erkennen. Es waren zwei Männer und eine Frau. Nein, keine Frau. Fast noch ein Mädchen. Auch schien der eine Mann der ihm nun mitleidig ansah, das Mannesalter auch er vor kurzem erreicht zu haben. Nur der Größte welcher jetzt seinen großen Rucksack vorsichtig auf dem Boden abstellte, schien wirklich ein Erwachsener zu sein. Irritiert blickte Craig auf den merkwürdigen Rucksack. Es war gar kein Rucksack, es war ein Behältnis. In dem Behältnis schwamm etwas. Es sah grauenhaft aus. Wie ein übergroßer Fötus der von einer grünlichen Schicht überzogen war. Dann erkannte Craig die Gesichtszüge. Eine einsame Träne lief an seiner Wange hinab: „Billie?“
      Sammie wandte seine Augen von der ergreifenden Szenerie ab und sah Coral an. Er schien ihn mit Blicken fragen zu wollen ob er diese Person kannte. Doch Coral sah ihn nicht an. Dem Jungen schien nun zum ersten Mal klar zu werden in welchem Zustand sich sein bester Freund befand. Langsam mit einer Behutsamkeit als nähere er sich einem Reh hockte Coral sich neben den alten Soldaten und legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Sammie hätte es nicht für möglich gehalten, dass Coral solch Taktgefühl haben könnte. Sammie sah nun zu Maggie, sie sah Coral an und auch in ihren Augen standen Tränen.
      Plötzlich war Craig auf den Beinen. Er wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und sagte: „Kommt. Wir können hier nicht bleiben.“ Die Worte klangen gepresst und kamen sehr schnell. Hastig ging der alte Mann los und er war schon fast in der Dunkelheit verschwunden bis die anderen begriffen, dass sie ihm folgen mussten. Mit aller Vorsicht die er aufbringen konnte, schnallte Sammie sich Billie wieder auf den Rücken und folgte Coral und Maggie, welche schon in Richtung ihres Führers gegangen waren.
      Sie gingen nicht lange. Nach kaum einer Minute hatten sie die Distanz zur Mauer überwunden und standen vor einer kleinen grauen Tür. Craig klopfte und sofort ging eine Klappe darin auf und ein paar aufmerksame Augen funkelten ihnen entgegen. Craig zeigte seinen Ausweis vor und ehe Sammie sehen konnte welchen Rang ihr neuer Gefährte innehatte, war dieser schon wieder in einer Manteltasche verschwunden. Die Klappe ging zu und die Tür auf. Craig bedeutete ihnen ihm zu folgen und so gingen sie nach ihm allesamt durch das kleine Loch in der gewaltigen Mauer. Sammie musste sorgfältig darauf achten, dass er mit Billie nicht gegen den Türrahmen stieß. Hinter der Tür stand ein junger Rekrut stramm und obwohl er die Reisegesellschaft, welche eben die am besten gesicherte Militärbasis der Welt einfach so betreten hatte, leicht skeptisch ansah, stellte er keine Fragen. Billie war beindruckt. Welche Position der alte Mann vor ihm auch bekleidete, solange sie bei im blieben konnte ihnen anscheinend nichts passieren. Warum hatte der Rest ihres Plans nicht so laufen können? Es war so glatt gegangen, dass es schon fast ein Scherz sein musste. Oder eine Falle? Die Tür hinter ihnen wurde geschlossen, es war eine dicke Tür, aus derselben Koralle gefertigt, wie die gewaltige Mauer. Auch wurden jetzt mehrere Riegel davorgeschoben. Da kam niemand durch. Weder hinein noch hinaus. Nicht mehr ganz so froh gestimmt, richtete Sammie den Blick nach vorne und schluckte.


      Kapitel 19 - Das Lager

      Was auch immer Sammie erwartet hatte. Dies war es nicht. Die Atmosphäre trostlos zu nennen, war blanker Hohn. Alles war grau. In der nur von wenigen Laternen durchdrungenen Dunkelheit konnte man einige graue Kasernen erkennen. Sonst nichts als Schwärze. Hier und da waren ein paar Soldaten in ihren ebenfalls grauen Uniformen zu erkennen. Dort Wachmänner die auf dem grauen, harten Boden sitzend Karten spielten. Hier ein kleiner Trupp der graue Kisten unbekannten Inhalts schleppte. Die Mienen der Waffenträger waren allesamt ausdruckslos. Kein Anzeichen von Langeweile oder Verdruss spiegelte sich in ihnen wieder. Sie waren wie lebende Tote, die ohne zu hinterfragen und ohne zu fühlen ihren Aufgaben nachgingen. Es war totenstill. Die gigantischen Mauern schienen jedes Geräusch von außen zu verschlucken und ließen nichts hinein. Bedrohlich ragten sie in den Himmel, hatten alles Unglück der Umgebung hier versammelt.
      Sammie war bestürzt und wünschte sich unwillkürlich wieder nach draußen. Kurz drehte er den Kopf und stellte fest, dass er den Ausgang nicht mehr sehen konnte. Gedankenverloren war er seinem Führer um eine Ecke gefolgt, doch es war als hätte er sich in einem Labyrinth der Hoffnungslosigkeit verlaufen. War er tatsächlich gerade mal ein paar Schritte von der Mauer entfernt, so hätte er sie doch nur durch Zufall wiedergefunden. In der Dunkelheit war es unmöglich Entfernungen oder Abstufungen unter all dem Grau zu erkennen. So war er gezwungen einem Mann zu folgen den er kaum kannte und der ihn immer weiter in das scheinbare Labyrinth hineinführte. Vorbei an den leichenblassen Soldaten in ihren grauen Uniformen, die keine Notiz von ihnen zu nehmen schienen. Höchstens einmal kurz aufblickten, aber nicht einmal die Köpfe hoben, nur um gleich wieder ihrer Arbeit nach zu gehen.
      Es war verstörend. Der Gladiator fühlte sich als ob sie im Kreis liefen. Noch eine Ecke, wieder eine Kurve und dann war dort wieder eine Tür durch die sie hindurch mussten, nur um am anderen Ende das Gebäude wieder zu verlassen. Er wollte schreien, die Stille durchbrechen, die Männer schütteln, fragen ob sie noch am Leben waren, er hätte die Mauer mit bloßen Händen eingerissen, nur um dieses schreckliche Nichts zu durchdringen. Doch er konnte nicht. Er war wie gelähmt, konnte nur der grauen Silhouette vor sich folgen und hoffen, dass sie irgendwann ankämen und ihn jemand aus diesem Albtraum erwecken würde. Noch nie war Sammie, der so viele Menschen getötet hatte, so oft nur knapp dem Tode entronnen war und so viel Leid hatte erdulden müssen, so entsetzt gewesen.
      Gerade gingen sie durch eine weitere Tür, er musste die tausendste gewesen sein, da war ihm als würde die Sonne vor seinen Augen explodieren. Kurz war er komplett orientierungslos, dann wurde ihm klar, dass es nichts weiter war als gelbe Farbe in Kombination mit hellem Licht. Sie hatten Craigs Büro betreten. Sofort viel sämtliche Anspannung von ihm ab. Es war als sähe er zum ersten Mal das Sonnenlicht, nachdem er jahrelang in einem Kerker tief unter der Erde gefangen gehalten worden war. Ein unglaubliches Glücksgefühl überkam ihn und er musste breit grinsen. Beinahe hätte er laut gelacht. Maggie fühlte sich nicht anders. Auch sie war von der dunklen Aura des Lagers fast übermannt worden. Das Mädchen zitterte am ganzen Körper, doch auch sie hätte am liebsten gelacht. Sie war von Zuhause viel Elend gewohnt, doch auch für sie war das Lager eine grauenhafte Erfahrung gewesen. Coral hingegen, war anscheinend gänzlich unberührt von allem was sich eben vor ihren Augen abgespielt hatte. Zwar hatte es ihm draußen nicht gefallen und so grinste er schon wieder breit, aufgrund des freundlichen Anblicks der sich ihm bot, doch es ging ihm ziemlich gut.
      Sie standen in einem hell erleuchteten Raum. Von allen Seiten funkelten ihnen Lichter entgegen und in einer Ecke brannte sogar ein Kaminfeuer. An der rückwärtigen Wand, direkt vor dem Kamin, stand ein Stuhl mit Schreibtisch. Auf dem Schreibtisch lagen Zettel und Federn wild verteilt. Auch einige Fotos waren zu sehen. Zumeist waren es Marinesoldaten - Gruppenfotos von lächelnden Männern – aber es waren auch ein, zwei Bilder einer Frau und eines kleinen Mädchens zu sehen und Sammie sah sogar Bille, unverkennbar in seinen weißen Anzug gekleidet, auf einen der Bilder. An der linken Wand war ein Bücherregal und an der Linken eine Kommode auf der sogar eine Blumenvase stand. Das Büro war behaglich und vermittelte Geborgenheit.
      Craig ging zu einem Haken an der Wand und hing seine Jacke daran auf. Unter der Uniform trug er einen schönen, maßgeschneiderten Anzug. Sammie fragte sich wo er das marineblaue Stück wohl herhatte. So etwas wurde auf den Koralleninseln nicht hergestellt. Craig drehte sich nun um und zum ersten Mal konnten unsere drei Freunde einen Blick auf sein Gesicht werfen. Es war ein sehr freundliches Gesicht. Haselnussbrauen Augen sahen ihnen aus einem faltigen, eingefallenen Gesicht entgegen. Es war ein warmer, freundlicher Blick, doch man spürte auch die Härte. Die Lippen waren dünn und über ihnen saß eine große, fast platte Nase. Trotz der positiven Ausstrahlung, welche so gar nicht zu seinem muskulösen Körper passte, der durch den Anzug nur noch mehr betont wurde, sah man, dass Craig es gewohnt war Befehle zu erteilen. Noch mehr war er es gewohnt, dass diese Befehle befolgt wurden. Doch bei dem Anblick der sich ihm bot, stahl sich ein müdes Lächeln auf sein Gesicht.
      „Ja, so reagieren die Meisten, wenn sie das Lager zum ersten Mal betreten. Es ist ein schrecklicher Ort.“
      Craig hatte eine tiefe, angenehme Stimme. Sie klang wie ein tiefes Donnergrollen und doch konnte man sich in der Gegenwart dieses Mannes nur sicher fühlen. Craig ging nun zur Kommode in der Ecke und holte ein paar Flaschen heraus.
      „Wer möchte etwas trinken? Ihr müsst erschöpft sein. Auch haben wir eine Menge zu besprechen.“, stellte er fest, als er sich in seinen Sessel fallen ließ. Sammie stellte Billie vorsichtig in einer Ecke ab, während die anderen sich bereits hinsetzten. Er warf dem alten Mann einen fragenden Blick zu, der nur von einem Kopfschütteln erwidert wurde.
      „Es gibt nichts was ich jetzt sofort für ihn tun könnte“, sprach er niedergeschlagen: „Cnidarias sind heimtückisch. Wir werden bis zum Morgengrauen warten müssen. Dann aber können wir mehr tun.“
      Sammie nickte knapp, nahm sich eine der Flaschen mit einer rubinroten Flüssigkeit und stellte sich hinter Coral und Maggie. Es war kein Stuhl mehr übrig.
      „Also“, begann Craig: „Wer seid ihr? Wo kommt ihr her? Und vor allem: Was ist mit Billie passiert?“
      Sammie hatte selber eine Menge Fragen, auch Coral und Maggie ging es nicht anders. Aber Craig hatte sie gerettet und somit wohl das Recht erhalten ihre Geschichte zu hören. Als keiner der Beiden Anstalten machte etwas zu sagen, beschloss Sammie die Geschichte zu erzählen.
      Er wusste nicht wie lange er geredet hatte, aber es dauerte mindestens zwei Stunden bis er in der Gegenwart ankam. Als er endlich fertig war, lehnte Craig, der bisher die ganze Zeit auf seine Hände gestützt, aufmerksam zugehört hatte, sich zurück und nahm einen großen Schluck aus seiner Flasche.
      „Das ist ja eine sehr interessante Geschichte. Ein Anschlag auf Ractinia, soso. Wieso wurde ich denn nicht informiert? Einen Moment.“, mit schnellen Bewegungen durchsuchte er die Blätter auf seinen Schreibtisch. Das Meiste warf er achtlos, fast gleichgültig beiseite, bis er einen mit einem zufriedenen Grunzen einen Brief hochhielt. Er riss ihn auf und überflog den Inhalt und ließ ein Lachen hören das wie das Brummen eines Bären klang.
      „Geschieht dem alten Siehu ganz recht. Soll der sich doch mit Kankaku herumschlagen, wenn er es noch nicht einmal für nötig hält persönlich herzukommen. Ich bin doch nicht sein Wachhund.“
      Ohne ein weiteres Wort der Erklärung warf er den Brief ins Feuer. Jetzt konnte Sammie nicht mehr an sich halten: „Sir“, kurz war er selbst verblüfft, dass er so eine respektvolle Anrede wählte, doch es war etwas an Craig dem man einfach Respekt zollen musste und so fuhr er fort: „Ich bin ihnen wirklich dankbar für alles was sie für uns getan haben und vermutlich noch tun werden, aber ich und meine Gefährten haben ein paar Fragen an sie.“ Kurz hielt er inne, doch Craig sah ihn nur stumm an, also fuhr er fort: „Zunächst würden wir doch gerne wissen an wen wir hier geraten sind. Coral meinte sie seien ein alter Freund von Billie, aber wenn möglich würde ich doch gerne wissen woher sie ihn kennen und welche Position sie innerhalb der Marine bekleiden.“
      Der alte Mann seufzte tief, beugte sich wieder nach vorne und stützte den Kopf aus seinen Händen ab: „Das sind allesamt berechtigte Fragen, aber heute werde ich keine mehr davon beantworten. Es ist spät. Ich habe seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen und ihr seht auch so aus als ob ihr eine Pause gut gebrauchen könntet. Ich lasse einige Matten herbringen und dann reden wir morgen.“
      Es war kein Vorschlag, es war ein Befehl und so fragte Billie nicht weiter nach.

      Wieder auf Ractinia

      Ben hastete durch die unterirdischen Korridore. Vorbei an den Fackeln, welche die weißen, fensterlosen Gänge erhellten. Sie verliehen dem Ort etwas gespenstisches, unwirkliches. Hin und wieder kam er an einer der Türen vorbei, die scheinbar wahllos in die Wände der sich verzweigenden Gänge eingelassen waren und wer weiß wohin führten. Jeder andere hätte sich in diesem Geflecht aus identischen Wegen und Türen verloren, aber nicht Ben. Ben wusste genau wo sein Ziel lag und so glitt er weiter zügigen Schrittes durch das Tunnelsystem bis er vor einer Tür mit zwei Wachmännern zum Stehen kam. Sie brauchten nur die psychedelische, rot-grüne Maske unter dem schwarzen Umhang sehen, um zu wissen mit wem sie es zu tun hatten. Der eine Wachmann trat beiseite, während der Andere die Tür öffnete. Ben trat ein.
      Abermals befand er sich in dem Raum, den er in letzter Zeit so häufig betreten hatte. Nur von einem kleinen Licht erhellt, waren die jetzt dunkelfarbenen Wände nicht zu erkennen. Nur der Schemen von Milino, der vor dem Licht an einem Tisch saß, so dass man zwar seine Silhouette, aber nicht sein Gesicht sehen konnte, war auszumachen. Unnötige Theatralik, aber das war jetzt nicht wichtig.
      „Es befinden sich Marinesoldaten in der Stadt.“, fasste Ben die Lage knapp zusammen.
      Milino ließ sich lange Zeit bevor er antwortete. Bedächtig lehnte er sich zurück, faltete die Hände und sagte: „Und?“ Es war ein schlechter Versuch seinen Worten Drama und Tiefe zu verschaffen und Ben ignorierte es.
      „Das bedeutet unsere Lage verschlechtert sich wieder. 10 Männer wurden bereits getötet und einen konnten sie sogar gefangen nehmen…“, weiter kam er nicht, denn Milino war aufgesprungen.
      „WAS?!“
      Ben konnte dessen hässliche Fratze vor sich erkennen, jetzt wo das Licht aus einem anderen Winkel kam. Sie war wutverzerrt, irre. Doch der Mann unter der rot-grünen Maske, welche einen Paradiesvogel darstellte, blieb ganz ruhig. Er war diese Wutausbrüche bereits gewohnt und auch wenn den meisten Handlangern das Herz in die Hose rutschte, wenn Milino sie so anbrüllte, so ließ ihn das kalt. Milino besaß eine beeindruckende Ausstrahlung, doch er hatte schon viel größeren Persönlichkeiten Auge in Auge gegenübergestanden.
      „Das ist aber kein Problem“, fuhr er stoisch fort: „Mein Kontaktmann im Palast kümmert sich darum. Er wird tot sein bevor sie etwas aus ihm herauskriegen.“ Daraufhin ließ Milino sich mit einem zufriedenen Grunzen wieder aus seinen Stuhl fallen.
      „Sehr gut“, meinte er nun wieder in seinem normalen, zuckersüßen Tonfall: „Und warum bist du dann hier?“ Er fuchtelte gebieterisch mit der Hand und schien seinen Gesprächspartner aufzufordern zu verschwinden. Ben rührte sich aber nicht.
      „Wir müssen unsere Vorgehensweise ändern. Die Marine ist allgegenwärtig. Einfach Leute abschlachten geht nicht mehr.“
      „Dann führen wir einen weiteren Anschlag durch.“
      „Ich fürchte das geht nicht. Cnidaria steht unter Quarantäne. Da kommen wir nicht rein oder raus. Ich würde eine andere Vorgehensweise vorschlagen.“ Interessiert hob Milino den Kopf und spitzte die Ohren.
      „Ja?“, verlangte er ungeduldig.
      Ben räusperte sich und fing an zu erklären.

      Am nächsten Morgen auf Antiparia

      Sie saßen allesamt an einem spärlich gedeckten Frühstückstisch. Zwar aßen Korallenmenschen nur Korallen, aber man züchtete sie in unterschiedlichen Farben und Formen, sogar in verschiedenen Geschmacksrichtungen, wodurch der Eindruck von Vielfalt entstand. Hier gab es aber nur die eine selbstverständlich graue Koralle, die als Ration für die Festung herhielt. Selbst Craig bekam nichts anderes.
      Die bleierne Schwere, die seit gestern auf Sammies und Maggies Herz lastete, war nach einer wegen Albträumen teils durchwachten Nacht zum Glück verschwunden und doch war der Schock von gestern noch nicht ganz verarbeitet. Nur Coral stopfte sich vergnügt händevoll Korallen in den Mund und war wie immer quietschfidel. Sammie wandte die Augen von dem nur wenig würdevollen Anblick ab und sprach Craig, der ihm gegenüber saß direkt an: „Was werden sie wegen Billie unternehmen?“
      „Es gibt Mittel und Wege sogar Verbrennungen einer Cnidaria-Koralle zu heilen. Die Ärzte meinten sie sei nicht sehr professionell gezündet worden, obwohl unser Freund Glück hat noch zu leben, sollte er morgen früh bereits reisefähig sein. Solange ihr es nicht zu heftig angeht.“
      Sammie hob eine Augenbraue: „Wie kommt es das dann täglich viele Menschen an Unfällen mit diesen Korallen sterben?“ Auch Maggie wurde jetzt aufmerksam, Coral war viel zu sehr mit essen beschäftigt, um der Unterhaltung zu folgen. Sie hatte zu oft mit dem Horror dieses Gewächses zu tun gehabt.
      „Diese Art von Behandlung ist teuer und aufwendig. Man braucht Einfluss, um so etwas in die Wege zu leiten. Jeden einzelnen Arbeiter zu retten, wäre die Sache nicht wert.“
      „Welche Art von Einfluss?“
      „Den eines Admirals.“
      „Kankaku ist Admiral. Welche Position bekleiden sie?“ Sammie war das Versteckspiel leid. Warum antwortete er ihm nicht einfach?
      „Meine Position ist nicht mit einem Wort zu beschreiben. Man könnte mich wohl den Aufseher nennen, aber…“, weiter kam er nicht. Denn ein lautes Krachen unterbrach ihn. Die beiden Männer blickten überrascht zu Maggie, sogar Coral hatte sein Korallenvernichtungsritual eingestellt und sah sie besorgt an.
      Die junge Frau hatte auf den Tisch geschlagen. Tränen standen in ihren Augen und sie hatte die Faust fest geballt.
      „Das ist schrecklich“, presste sie zwischen den aufeinandergepressten Zähnen hervor: „Wie könnt ihr es wagen?“, ihre Stimme wurde lauter.
      „Ihr sitzt hier und redet über Menschenleben, als ob sie einen Wert hätten. Man sie mit Gold aufwiegen könnte.“, schon auf den Beinen schrie sie jetzt fast: „Wie könnt ihr es wagen? Da draußen sterben Menschen! Frauen, Kinder! Familien werden auseinandergerissen und ihr redet über Geld! Ihr seid so…!“, und mit diesen Worten stürmte sie aus dem Zimmer und ließ ein betretenes Schweigen zurück.
      Coral zuckte die Schultern und folgte ihr ohne ein Wort.
      „Armes Ding, sie wird sehr bald feststellen, dass das Leben nicht fair ist“, meinte Craig, doch Sammie, der selber mit den Schattenseiten der Inseln seine Erfahrungen hatte, fühlte sich etwas schuldig und meinte ein Wort zu ihrer Verteidigung sagen zu müssen.
      „Sie kommt von Cnidaria. Wahrscheinlich hat sie mehr als nur einen Menschen an die Korallen verloren.“
      Jetzt wirkte auch Craig etwas betroffen, schien dies aber schnell abzuschütteln.
      „Sie wird lernen müssen damit zu Leben. Ich selber habe mehr meiner Männer sterben sehen als mir lieb ist und auch wenn ich mir nicht einen Tod verzeihen kann, so muss ich doch damit leben. Und von dir“, stellte er trotzig fest, während er mit einem Stück Koralle auf Sammie zielte: „weiß ich, dass du selber töten musstest, um zu überleben. Sie soll uns nichts von der Ungerechtigkeit im Leben erzählen.“
      Damit hielt er das Gespräch für beendet. Sammie stimmte diesem Standpunkt zwar nicht zu, konnte die Wahrheit darin aber nicht verleugnen.
      Sie aßen für ein paar Minuten schweigend vor sich hin. Dann gewann Sammies Neugier wieder die Überhand: „Also? Wie haben sie und Billie sich kennengelernt?“


      Kapitel 20 - Craigs Geschichte

      Auf Alcyonia

      Es war ein ruhiger Morgen. Die aufgehende Sonne ließ die Felder in einem wunderschönen Rot aufleuchten. Die Stadt war noch nicht erwacht und überall herrschte friedliche Stille. Nur in einem Haus war ein Geräusch zu hören. Es war das Klingeln einer Teleschnecke. Noch verhallte es ungehört. Doch langsam kämpfte es sich an die Ohren eines Mannes der auf einem Bett direkt neben dem Tisch lag, auf dem die Teleschnecke stand. Mit einem besonders nachdrücklichen „Burup!“ konnte die Teleschnecke sein Schnarchen schließlich übertönen und der Mann wachte mit einem ersticktem Grunzen auf. Langsam setzte er sich, ein paar Verwünschungen grummelnd, auf und griff nach der Teleschnecke.
      „Wann steht ihr in Ractinia eigentlich auf?“, brummte er griesgrämig in die Sprechmuschel.
      „Hör auf zu jammern und hör mir zu!“, kam die ungehaltene Antwort.
      „Soll ich mir einen Stift holen oder kann ich mir das auch so merken?“, meinte der Mann in der weißen blau gepunkteten Unterhose und dem ebenfalls weißen Hemd sarkastisch.
      Am anderen Ende der Leitung wurde es kurz still. In Ermangelung einer guten Antwort kamen nur knappe Anweisungen: „Der Weckruf ist geglückt. Also verkünde die Frohe Botschaft.“
      „Warte, warte, das ging mir jetzt etwas zu schnell. Kannst du das nochmal wieder…“, spottete der Angerufene, doch der Anrufer legte mit einem entnervten Seufzen auf.
      „Einfach aufgelegt. Sowas unhöfliches.“, dachte Flint, während er einen großen Stapel Blätter unter seinem Bett hervorholte. Er hustete ein paar Mal und als seine Kehle von jeglichem Schleim befreit war, rief er laut: „BART!“
      Nichts passierte. Er rief nochmal. Diesmal lauter: „BART!!“
      Im Nebenzimmer rumste es laut. Dann krachte etwas, jemand fluchte und dann flog die Tür auf.
      Vor ihm stand ein dicker, relativ kleiner Korallenmensch. Er tupfte sich den Schweiß vom Gesicht und fragte hastig: „Was gibt’s?“
      „Du trägst deine Hose verkehrt herum“, meinte Flint trocken, während er sich durch das kurze, schwarze Haar fuhr: „Nein! Nicht ausziehen! Mach das wenn ich nicht zugucken muss.“
      „Entschuldige“, meinte der Dicke beschämt und knöpfte seine Hose wieder zu, die nur gerade so mit seinem Shirt den fetten Schwabbelbauch bändigen konnte, der sich unter der Kleidung überdeutlich abzeichnete.
      Flint deutete auf den Stapel Papiere und rieb sich gähnend die Augen.
      „Verteil diese, wie wir es abgesprochen haben. Kriegst du das hin?“
      „Natürlich“, meinte der Dicke beflissen und griff nach den Zetteln. Schon war er fast draußen, da rief ihm Flint noch hinterher: „Deine Hose!“
      „Ach ja!“
      „Nicht hier!!“
      „Tschuldigung.“
      „Jetzt mach das du wegkommst! Ich bleibe hier und… und überlege wie wir weiter vorgehen.“
      Und mit diesen Worten ließ sich Flint wieder in sein Bett fallen.

      Auf Antiparia

      „Du wirst nicht aufhören zu fragen bis ich dir zufriedenstellende Antworten liefere, nicht wahr?“, meinte Craig mit einem leisen Lächeln.
      „Warum sollte ich?“, meinte Sammie schnippisch.
      „Also gut.“, gab Crag nach und lehnte sich entspannt zurück. Trotz aller Widerworte genoss er es seine Abenteuer zu erzählen. Auch wenn er bei diesem nicht allzu gut wegkam.
      „Wir waren damals auf einer normalen Kontrollfahrt. Ich war noch Flotillenadmiral…“
      Und so erzählte Craig ihm alles, bis zu dem Punkt an dem die gewaltige Kanone den Feuerstoß Richtung Feind geschickt hatte.

      In der Vergangenheit

      Craig war siegessicher. Es war nicht auszuschließen, dass ihre Feinde glaubten einen Weg gefunden zu haben mit dem man die Cnidaria bezwingen konnte, aber sie würden nicht die Ersten sein, welche die gewaltige Waffe unterschätzten.
      Das feindliche Schiff war nun komplett in den Flammen eingehüllt. Langsam konnte man wieder etwas erkennen. Überall auf dem Wasser schwammen Schlieren der Flüssigkeit, noch immer brennend und dazwischen ein unversehrtes Schiff. Craig war nicht so schockiert wie der Rest seiner Mannschaft, er hatte die Möglichkeit bereits mit eingeplant und sein geübter Blick scannte das Schiff, um zu sehen wie sie die Attacke abgewehrt hatten. Er brauchte nicht lange zu suchen. Das Schiff war von einer grünlichen Blase umgeben, die jedoch in diesem Moment verblasste. In der Mitte des Schiffes kniete ein Mann. Er blutete aus Nase, Mund und Augenhöhlen und war offensichtlich fast tot. Er musste der Teufelsfruchtnutzer sein, der die Attacke abgewehrt hatte. Die Anstrengung hatte ihn anscheinend fast umgebracht. Doch er hatte seinen Zweck erfüllt. Die Zeit war zu knapp, um die Kanone erneut nachzuladen. Sie mussten kämpfen.
      „Alle Mann bereit machen!“, bellte Craig und schon sprangen die ersten Piraten auf ihr Schiff. Unter ihnen auch ein Mann den Craig sofort erkannte. Er war über drei Meter groß und überragte damit sogar sämtliche Korallenmenschen auf dem Schiff. Das breite Gesicht war von einem schwarzen Zottelbart und die schulterlangen Haare hingen ebenfalls zottelig und rabenschwarz von seinem Kopf. In sie waren mehrere exotische Muscheln eingeflochten. Eine Lederjacke hing locker über seinen Schultern und gab die Sicht frei auf einen Körper den man als Abrissbirne verwenden konnte. So nannte man diesen Mann auch. Bill Fender, die Abrissbirne. Kopfgeld: 185 Millionen. Er kam aus dem East Blue und war bekannt geworden durch mehrere brutale Angriffe auf große Handelsstädte, welche für die Bewohner und das Stadtbild katastrophal endeten. Auf der Grand Line war er schnell zu einem von Snakes gefürchtetsten Kapitänen geworden. Den Namen verdankte er der Zerstörung die er hinterließ seinem wenig kreativen Kampfstil, der daraus bestand einen gewaltigen Morgenstern, der an einer meterlangen Kette hing, gegen seine Gegner zu schwingen. Geradezu lächerlich einfach. Einfach, aber effektiv.
      „Na immerhin ist es nicht Snake selbst“, dachte Craig und stürzte sich auf den dunkelhäutigen Hünen. Aus dem Augenwinkel sah er den Morgenstern anfliegen und konnte ihm gerade so ausweichen. Er stand nun genau vor Bill und versenkte seine gewaltige Faust in dessen Magengegend. Nichts geschah. Craig konnte mit einem Schlag Felswände spalten, aber Bill wankte nicht einmal. Mit einem breiten Grinsen, welches wahre Backsteine von Zähnen offenbarte, machte er einen Satz nach hinten und hieb erneut mit seiner Waffe nach Craig. Sie durchdrang das Deck wie Butter und Holz flog in alle Richtungen. Craig hatte gerade so ausweichen können und trotzdem hatte einer der Stachel seine Hüfte aufgeschnitten. Es brannte fürchterlich, aber er ignorierte es, rollte sich gekonnt ab und stürmte mit lautem Kampfgeheul auf seinen Gegner zu. Diesmal sprang er und zielte mit der Faust auf Bill’s Gesicht, dieser aber fing den Schlag lässig ab und rammte Craig mit der freien Hand in den Boden. Es war als wäre sein Rückgrat zerbrochen. Sein ganzer Körper schien zu pulsieren, als der Schmerz sich auf sein Bewusstsein stürzte. Der metallene Geschmack von Blut lag auf seiner Zunge. Seine Augen nahmen nichts war außer rotierende Schlieren verschiedener Farben. Ein schrilles Pfeifen war alles war es hören konnte. Gerade wollte der Admiral ohnmächtig werden, da riss er sich mit einer gewaltigen Kraftanstrengung zurück in die Wirklichkeit. Gerade noch rechtzeitig, da der Morgenstern schon wieder auf ihn zu schoss. Craig rollte sich zur Seite und konnte dem tödlichen Hieb knapp entgehen. Er merkte gar nicht wie einer der Stacheln seine Schulter aufschlitzte; so betäubt war sein ganzer Körper vor Schmerz. Sein Rücken war krumm und ließ sich nur unter stechendem Brennen begradigen. Sein linker Arm war angebrochen und er hatte diverse Schnittwunden durch das Holz und Bills Waffe. Verzweifelt versuchte Craig aufzustehen, sich zu orientieren, das Pfeifen immer noch in den Ohren. Da brannte ihm salziges Meerwasser in den Augen. Sie befanden sich unter Deck, gefallen durch eines der Löcher die Bill geschlagen hatte und mit seiner letzten Attacke hatte Bill das Schiff leckgeschlagen. Sie sanken!
      Schwankend kam er wieder auf die Beine, nur um sich gleich wieder hinzuwerfen, da der Morgenstern ein weiteres Loch in die Schiffswand riss. Meerwasser drang ein und schon standen sie bis zu den Knöcheln im Wasser. Er spuckte eine Mischung aus Blut und Meerwasser, rollte sich herum und sah Bill über sich aufragen. Das war’s. Dann durchschlug etwas Bills Schulterblatt. Blut spritzte in alle Richtungen und der Hüne schrie auf. Mehr vor Überraschung als aus Schmerz. Die Augen beider Kämpfer suchten nach dem Verursacher der Verletzung. Sie fanden ihn. Billiot stand an einem der Löcher und erschoss gerade einen Gegner der ihn angerempelt hatte, so dass die für Bill bestimmte Kugel nicht seinen Kopf, sondern nur seine Schulter getroffen hatte. Jetzt brüllte Bill vor Wut und wollte seinen Morgenstern nach Billiot schleudern, doch etwas schlang sich um seinen Hals und riss ihn nach hinten. Kurz hielt er noch das Gleichgewicht, dann fiel er nach hinten um. Sie krachten auf die Planken und Craig war dankbar, dass diese hielten. Er hatte mit einer letzten Kraftanstrengung seinen Gegner angesprungen und versuchte jetzt ihn zu erwürgen. Der Aufprall hatte alle Luft aus seinem Körper gepresst und bestimmt mehrere Knochen zerschmettert. Der Schmerz war kaum noch auszuhalten. Aber purer Wille und eine gewaltige Portion Adrenalin hielten Craig wach. Das Gewicht der gewaltigen Mannes lastete schwer auf seinem ohnehin schon geschundenen Körper und die gewaltigen Bewegungen mit denen er sich hin und her warf, um wieder auf die Beine zu kommen, machten es nicht besser. Er fühlte nichts mehr. Nur den betäubenden Schmerz, der ihn in die Finsternis des Todes ziehen wollte. Verzweifelt klammerte er sich an den Hals seines Gegners, wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring. Craig schrie laut auf. Ob aus Schmerz, Verzweiflung oder Wut wusste er nicht. Nun drang Wasser in seinen Mund, ließ ihn würgen und husten. Jetzt war er selber kurz vor dem Ersticken. Ein gewaltiger Ellbogen traf seine Rippen und zertrümmerte einige derselben. Dann wieder und wieder. Craigs Griff lockerte sich. Bill warf ich zurück und sein Hinterkopf krachte in Craigs Gesicht und brach seine Nase. Er konnte nicht mehr atmen. Die Nase zertrümmert, Wasser im Hals und der Brustkorb durchbrochen. Jetzt war es vorbei. Er war an der Belastungsgrenze. Er konnte nicht mehr, musste loslassen. Dann gab es eine rote Explosion vor seinen Augen und überall war Blut. Bill Fender regte sich nicht mehr, war tot. Billiot hatte ihn mit einem Kopfschuss erledigt.

      Wieder in der Gegenwart

      „Ich konnte diesen Klotz von einem Mann dann noch von mir herunterrollen. Billie half mir auf und brachte mich wieder aufs Deck, wo meine Männer den Rest der Crew bereits ausgeschaltet hatten. Das Schiff haben wir notdürftig repariert. Wir kamen alle noch mal mit heiler Haut davon, auch wenn einige meiner Männer ihr Leben lassen mussten. Ich beinahe mit eingeschlossen.
      Dies war das erste Mal, dass Billie mir das Leben rettete und es sollte nicht das letzte Mal bleiben, da wir noch viele Missionen zusammen durchführten. Doch um diese zu erzählen fehlt mir hier die Zeit. Du siehst, was ich hier tue ist das Mindeste, um meine Schuld bei Billie zurückzuzahlen.“
      Mit diesen Worten schloss Craig seinen Bericht.
      Sammie war beeindruckt. Er hatte seinen gegenüber während ihres Aufenthaltes genauestens studiert und war zu dem Schluss gekommen, dass das Alter zwar seinen Tribut forderte, Craig aber immer noch ein ungemein starker Kämpfer sein musste. Wenn er dem Bericht Glauben schenken konnte, so hatte Billie einen Craig auf dem Höhepunkt seiner körperlichen Stärke mehrmals das Leben gerettet. Dies war, ungeachtet jeglicher Umstände, eine unglaubliche Leistung.
      „Sie erwähnten vorhin sie seien ein Aufseher? Wie ist das zu verstehen?“, bohrte er weiter nach. Fest entschlossen jetzt, wo er Craig in Erzähllaune hatte, Antworten auf alle seine Fragen zu bekommen.
      Craigs Stirn legte sich in Falten. Er schien zu überlegen was es sagen sollte.
      „Die offizielle Bezeichnung meines Ranges lautet: Königlicher Aufseher des Militärs seiner Majestät. Es ist so lächerlich wie es klingt. Meine Aufgabe ist es nicht hier aufzupassen, dass alles seinen gewohnten Gang geht. Meine Aufgabe ist es Kankaku in Schach zu halten.“
      Kurz sah er Sammie tief in die Augen. Schien abzuschätzen ob er ihm trauen konnte. Dann sprach er langsam weiter.
      „Das Ganze ist nichts weiter als ein politisches Manöver von Siehu. Ist dir sein Name ein Begriff?“
      Sammie schüttelte den Kopf. Der Name war gestern Abend schon gefallen, aber er hatte ihn nicht zuordnen können.
      „Siehu ist vermutlich der eigentliche König der Koralleninseln. Er hat König Dapu komplett im Griff. Kann ihn beschwatzen nahezu jeden seiner Vorschläge in die Tat umzusetzen. Ich weiß nicht wie weit er ihn manipuliert, aber er ist von seiner Machtposition schon nicht mehr zu verdrängen. Ich kann ihn nicht ausstehen, muss aber zugeben, dass er überaus intelligent ist. Vor drei Jahren also… Du weißt was vor drei Jahren war?“
      Diesmal nickte Sammie. Es war kurz bevor er in das Kolosseum gekommen war passiert.
      „Also vor drei Jahren hat Kankaku versucht die Macht an sich zu reißen. Er wurde zum Kriegstreiber und konnte den König und sogar Siehu davon überzeugen, dass dieser Schritt notwendig war. Siehu befürchtete aber auch einen Militärputsch und da Billie aus Protest untergetaucht war, griff er auf den letzten Militär zurück, dem er noch vertraute. Mich.“
      Wieder legte er eine Pause ein. Sammie lauschte gebannt. Wollte mehr wissen. Nach fast einer Minute beiderseitigem Schweigens fuhr der Aufseher fort.
      „Ich soll ein Gegengewicht schaffen. Siehu manipuliert den König, aber Kankaku hat seine Soldaten fest im Griff. Sie sind nicht nur gehorsam, sondern auch loyal. Gegenüber ihren Vorgesetzten. Also auch mir gegenüber. Ich bin beliebt, aber Kankaku gilt als Kriegsheld. Er hat vor drei Jahren das komplette Desaster verhindert, indem er König Dapu, Siehu und Billie rettete und er hat diese Geschichte zu seinem Vorteil genutzt. Lange Rede kurzer Sinn. Ich bin dazu da, um zu verhindern, dass Kankaku einen Militärputsch durchführt. Vom guten Soldaten, den ich einst genau wie Billie ausbildete, ist nicht mehr viel übrig. Er hasst die Weltregierung über alles und ist ein Pulverfass welches irgendwann hochgehen wird. Daran gibt es keinen Zweifel. Alles was ich tun kann, ist an diesem Tag hier zu sein und zu versuchen die Lage zu entschärfen.“
      Erneut verfiel Craig in Schweigen. Er sah älter aus als je zuvor. Beinahe schwach. Sammie beschloss in nicht weiter auszufragen und ging ins Nebenzimmer, um zu sehen wie es Coral und Maggie ging.
      Er öffnete die Tür und hatte schon halb den Satz: „Coral ich habe dir einiges zu erzählen“, auf den Lippen, da blieb er mit offenem Mund stehen. Dies übertraf nun alles was er heute gesehen und gehört hatte.
      Coral und Maggie saßen, lagen schon halb, auf einem der Betten und küssten sich innig. Jetzt gerade bemerkten sie ihn und fuhren mit einem piepsigen Kreischen – Sammie konnte nicht sagen wessen Stimme höher kam – auseinander. Beschämt und ertappt in Maggies Fall und trotzig, fast aggressiv in Corals Fall saßen sie da und Sammie fühlte sich wie der größte Arsch unter der Sonne.



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      Dieser Beitrag wurde bereits 42 mal editiert, zuletzt von DasReising () aus folgendem Grund: Projekt eigestellt.

    • Ähm, ja ...


      Gut, das mag jetzt für dich vielleicht etwas forsch rüber kommen, aber ungefähr so fiel meine Reaktion aus, als ich mir heute im Unterricht mal deinen Prolog durchgelesen habe. Denn ich muss ehrlich gestehen ... Ich fand den Prolog einfach nur komisch. Nicht im Sinne von witzig, sondern eher im Sinne von kurios ... Eine seltsame Art eine Geschichte zu beginnen, mMn. Aber dazu später mehr ...

      Vorweg würde mich mal interessieren in wie weit du deine Story dieses Mal durchgeplant hast? Ist ja noch nicht so~ lange her, als du dein letztes Projekt hier gestartet (und abgebrochen) hattest. Von daher stelle ich mir da zurzeit die Frage, ob Charaktere, Handlung und ggf. auch Ziel bzw. Ende der Story bereits durchdacht sind und du dadurch, beim Schreiben, einem roten Faden folgen kannst. Wobei man beim gelieferten Inhalt schon merkt, dass du dir gewisse Gedanken gemacht hast ... Wenngleich ich doch auf einen ganz speziellen Stolperstein gestoßen bin, den ich hier auch mal direkt erwähnen möchte:

      Sie ist das, was man den stärksten Sprengstoff der Welt nennt.

      Zu deinen Formulierungen und dem Punkto "Spannungskurve" komm ich gleich noch. Mir geht es hier jetzt mehr um den Inhalt als solches. Denn wenn ich solche Passagen in einer One Piece Story lese, dann ist mein erster Gedanke immer ... Antike Waffen? Gut, du hast hier noch mal die Kurve gekriegt, in dem du vom stärksten Sprengstoff gesprochen hast, doch frage ich mich da doch in welche Bereiche dieser gehen soll. Poseidon kann Seekönige kontrollieren, die ja auch nicht gerade klein sind, wie wir auf der FMI gesehen haben, und Pluton soll ein Kriegsschiff sein, das mit einem Schlag eine komplette Insel von der Landkarte tilgen kann ... Da würde mich das Ausmaß dieses Sprengstoffs doch durchaus mal interessieren, wobei dieser, meiner persönliche Auffassung nach, nicht in denselben Zerstörungsbereich wie den der antiken Waffen fallen sollte. Einfach um deren Stellenwert im Originalwerk zu erhalten. War auch mit ein Grund, aus dem mir die Idee mit den Dyna-Rocks im letzten One Piece Film nur bedingt zugesagt hat.

      Gut, dann geht's jetzt mal an den konkreten Kram ...
      Um hier auch mal den Inhalt meines obigen Spoilers aufzugreifen muss ich einfach mal nachfragen, was genau du für einen Erzählstil anstrebst? Für mich las sich der Prolog nämlich ganz und gar nicht wie ein Einstieg in eine neue Geschichte. Sondern vielmehr wie ein Auszug aus einem (fiktiven) Geschichtsbuch, der ein wenig mit persönlichen Äußerungen des Erzählers gewürzt wurde. Läuft es darauf hinaus, dass wir einen Erzähler vorgesetzt bekommen, der die Geschichte erzählen wird? Soll sich dieser Schreibstil durch die gesamte FF ziehen oder galt dies nur dem Anfang? Wird der mögliche Erzähler auch entsprechend gekennzeichnet oder funkt der einfach immer mal wieder irgendwo dazwischen, wie er gerade lustig ist?
      Ich muss ehrlich sagen, dass mich der Schreibstil ziemlich gestört hat, weil er sich einfach nicht wie der Einstieg in eine neue FF angefühlt hat. Mir persönlich fehlte auch ein wenig die Spannung. Wie schon erwähnt fühlte sich das Ganze wie eine kleine Geschichtsstunde aus ... Inhaltlich merkt man zwar, dass du dir durchaus Mühe gegeben hast, an der äußeren Form wird dies jedoch wiederum nicht wirklich erkennbar. So jedenfalls mein Eindruck. Man kriegt einen ganzen Batzen an Informationen vor die Nase gelegt, über ein Volk und eine Inselgruppe, die in der FF wohl eine übergeordnete Rolle spielen sollen - In welcher Form auch immer. Aber mir persönlich sind das einfach zu viele Informationen. Es fehlt an Einführungsmitteln, es fehlt an Spannung. Meiner Meinung nach wäre es der klügere Schachzug gewesen, wenn der Prolog sich mehr auf die beiden Gestalten am Ende konzentriert hätte und man schon mal einen kleinen Einblick auf die Ausgangslage der FF erhalten hätte. Oder, wenn du wirklich unbedingt von vornherein auf dieses fiktive (fiktive) Volk eingehen wolltes, dann hätte es auch schon gereicht, wenn man die Lage nur grob umrissen hätte. Ähnlich habe ich es auch mit dem Prolog in meiner Haupt-FF gehandhabt ... Wenn man so "allgemein" bleibt, dann sollte sich die Informationsmenge etwas in Grenzen halten, damit man als Leser zwar so ungefähr über die Ausgangslage informiert ist, man aber mit den Informationen nicht direkt zugeschmissen wird. Dass man nicht das Gefühl bekommt, als würde man von dem Informationsberg überrollt werden.

      Zur Rechtschreibung und Grammatik muss ich nicht viel sagen ... Anhand des Schreibstils habe ich bereits etwas "lockerere" Formulierungen erwartet, von daher überraschen mich Ausschreibungen wie "grade" anstatt "gerade" nicht wirklich, wenngleich sie mich aber dennoch stören xD

      Alles in allem mag sich das jetzt vielleicht etwas hart anhören, aber ich persönlich konnte mit dem Prolog einfach nicht wirklich was anfangen. Ich werde allerdings trotzdem versuchen dran zu bleiben und schauen in wie weit der Prolog nun im Vorfeld tatsächlich zu viel verraten hat oder ob das Ganze eventuell auch nur eine Finte von dir war ... Abwarten ^^
    • Naja... sowas in der Richtung hatte ich schon befürchtet.Das mit dem "What the fuck" deute ich einfach mal so, dass du mit dem Prolog irgendwie nichts anfangen kannst. Kann ich aber verstehen. Irgendwie.
      Ich kann dich glaub ich erstmal in der Richtung beruhigen, dass ich den Verlauf der Geschichte schon fertig hab und die Charaktere auch. Zum Schreibstil des Prologs... Weiß nicht wie ich am besten sagen kann was ich mir dabei gedacht hab. Es ist weniger als Einstieg in die Geschichte gedacht (auch wenn dann Wort Prolog wohl fehl am Platze ist aber na gut) sondern einfach dazu schnell ein grobes Bild der Gegend zu bilden in der Geschichte spielt, weil es eher schwer geworden wäre das in die Geschichte einzubauen (höchstens als endlos langer Monolog und das wäre wohl auch nicht besser gewesen).
      Nein, der Erzählstil bleibt nicht so. Ich finde die Umschreibungen Reiseführer und Geschichtsstunde nicht schlecht, denn das ist irgendwo auch das was ich damit machen wollte... Der Erzähler wird jedenfalls noch ein anderer.
      Dieser Sprengstoff ist nichts anderes als ein starker Sprengstoff. Ich muss leider gestehen, dass ich die antiken Waffen gar nicht auf dem Schirm hatte. Sind aber von der Stärke her den Korallen weit voraus. In welche Bereiche der Sprengstoff geht? Naja, er macht halt sehr viel in sehr großem Umkreis kaputt. Wahrscheinlich nicht das was du hören willst, doch fällt mir momentan keine andere Antwort ein.
      Um die beiden Gestalten gehts im ersten Kapitel :P
      Zur Rechtschreibung und Grammatik muss ich nicht viel sagen ... Anhand des Schreibstils habe ich bereits etwas "lockerere" Formulierungen erwartet, von daher überraschen mich Ausschreibungen wie "grade" anstatt "gerade" nicht wirklich, wenngleich sie mich aber dennoch stören xD
      Öhm... ok das mit Grade und Gerade kann ich gerne ändern... Ich weiß das mein Schreibstil nichts besonderes ist aber eigentlich bin ich der Meinung, dass ich zumindest die deutsche Sprache sehr gut im Griff habe, außer Kommas... die sind aber auch eine Ausgeburt Satans. Ne aber im Ernst, was für Fehler meinst du speziell? Würde mich echt interessieren
      Alles in allem mag sich das jetzt vielleicht etwas hart anhören, aber ich persönlich konnte mit dem Prolog einfach nicht wirklich was anfangen. Ich werde allerdings trotzdem versuchen dran zu bleiben und schauen in wie weit der Prolog nun im Vorfeld tatsächlich zu viel verraten hat oder ob das Ganze eventuell auch nur eine Finte von dir war ... Abwarten ^^
      Bin kein Fintenmeister, wüsste aber auch nicht was genau der Prolog verraten haben soll... Hoffentlich habe ich nicht wieder ohne es zu merken eine stereotypische Geschichte genommen die schon tausendmal da war und ihr kennt das Ende jetzt alle schon. ?(
      Sonst erstmal danke fürs Feedback, nur so besteht die Chance dass es irgendwann mal besser wird.
      Bis dönne
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    • Da deine FF noch in den Kinderschuhen steckt und ich nicht unzählige Kapitel aufholen muss ( Wie bei bestimmen anderen FFs :rolleyes: ) werde ich auch mal eine Kritik verfassen die dir hoffentlich weiterhilft.

      Zuerst einmal stimme ich meinem Vorredner zu das der Prolog sehr kurios rüberkommt und man sich erstmal ein bisschen daran gewöhnen muss. Ich hatte auch den Eindruck das es sehr viel Informationen auf einmal sind aber damit hätte ich noch leben können, leider macht einem dein Schreibstil auch noch eine Strich durch die Rechnung. Wortwiederholungen oder bessergesagt Formulierungswiederholungen, dann noch die etwas ungünstige Wortwahl. Du solltest vielleicht ein bisschen Abwechslungen in deine Wörter hineinbringen und es ein bisschen flüssiger Gestalten. Ich meine damit mal einen längeren Satz einbauen, auch wenn das mit dem Komma ( Glaube mir ich kenne das) manchmal schwierig sein kann. Um mal ein Beispiel zu nennen, besonders in Sachen Wortwiederholung will ich dir mal einen Satz zeigen den du öfters verwendet hast :

      DasReising schrieb:

      Aber dazu später mehr.

      Der kommt ungefähr Zwei oder Drei mal in deinem Text vor, nicht unbedingt schön zu lesen, aber ich will jetzt nicht noch mehr kritisieren gibt ja schließlich auch noch eine Geschichte. Ich versuche übrigens, sollte das hier sehr hart rüberkommen, ein bisschen genauer auf das Schreiben selber einzugehen, da dies halt einfach ein großer Punkt ist. Also nimms mir bitte nicht zu übel ;) .

      Für meinen Vorredner ( Irgenwie nenne ich ihn nie beim Namen :D ) waren Ähnlichkeiten zu einer Geschichte aus einem Märchen zu erkennen. Für mich allerdings hat es sich eher nach einer Mischung aus Märchengeschichte und Tourismusführer angehört, was mir Ehrlich gesagt sogar gut gefallen hat, obwohl ich auch hoffe dass das nur für den Prolog war. Die Geschichte selber dreht sich also um die Koralenmenschen, erinnert mich übrigens auch an eine sehr dubiose Southpark Folge, die mit der Weltregierung also nicht gut Kirschenessen. Wie schon oben erwähnt ist das alles sehr merkwürdig oder bessergesagt komisch, selbst für die Welt von One Piece. Man sieht du hast dir Gedanken darüber gemacht was auch die Beschreibungen der einzelnen Städte zeigt und hast auch einnige Details eingebaut die einen die FF ein bisschen schmackhafter machen. Den Sprengstoff erleben wir hoffentlich auch noch in Action genauso wie die Wissenschaftliche Insel und warum ist dieser Palast nur eine Fassade?. Du hast einnige Fragen aufgeworfen, die einen dann schon sehr neugierig machen wie es den jetzt bei dir weitergeht. Auch ein Kritikpunkt, den der Typ der vor mir drann war geschrieben hat :P , ist das wenig Spannung entsteht, das hätte dem Prolog mit Sicherheit nicht geschadet. Das spanendste war für mich eigentlich nur der Schluss, wo die zwei Männern ins Spiel kommen.

      Also Insgesamt eine interessante und sehr kuriose Idee, die ich auf jeden Fall weiterverfolgen werde. Hoffe das du deinen Schreibstil verbessert, so schlecht ist er nicht und bin sehr gespannt welche Richtung deine FF nehmen wird und wie du diese ganze Geschichte Ausgestalltest.
      "Have I helped you in your belief?"
      "I believe in death. I believe in disease. I believe in injustice and inhumanity, and torture, and anger, and hate. I believe in pain. I believe in cruelty, and in every crawling putrid thing, every possible ugliness and corruption, you son of a bitch!"
    • So ich hab jetzt erstmal das erste Kapitel veröffentlicht. Ich habe versucht beim Schreiben darauf zu achten nicht immer dieselben Wörter zu verwenden und es interessanter zu gestalten als den Prolog. Es ist vom Stil her natürlich eine Umstellung, aber wie ich schon sagte war der Stil im Prolog eher experimentell und nicht gut durchdacht. Hoffe dieses Kapitel spricht etwas mehr an.
      Sonst gibts eigentlich nicht viel zum Kapitel zu sagen. Ist jetzt halt ganz anders geschrieben als der Prolog.
      Freue mich immer über Feedback und Anmerkungen.
      Tschö!
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    • So, dann melde ich mich mal zu Wort. Da ja meine FF ein Stück weit hinten liegt in Sachen nächstes Kapitel und du noch immer fleißig dabei ist an deiner Geschichte rumzuwerkeln, dachte ich mir, ich übernehme mal die Rolle deines ersten „richtigen“ Lesers der ein Kommentar abgibt. Nur mal vorweg: Ich bin noch nicht sonderlich geübt darin, andere Stories zu bewerten bzw. deine Geschichte wird wohl fürs erste die Einzige bleiben (da man von der Project Reset-Geschichte irgendwie nichts mehr hört, leider). Also nimm nicht alles so streng oder zu positiv, oder zu negativ auf. :D

      Prolog: Die Idee mit den Korallenmenschen erinnert mich ein wenig an die Leute aus Sky Island. Zu den Inseln: Antiparia ist die erste Insel, welche man erblickt sobald man auf die Koralleninseln zusteuert und soll eine Art Festung darstellen. Die nächste Insel wäre Stolonia, eine schöne Kleinstadt worin man die Rüstungen herstellte. Danach kommt Alyconia, ebenfalls eine kleine Stadt wo man sich um den Treibstoff für die Bahnlinien zwischen den Inseln kümmerte. Anthozia ist die Forschungsabteilung der Korallenmenschen, über sie ist nicht viel bekannt. Dann kommt also Ractinia, die Haupstadt in der unter anderem König Dapu lebt. Cnidaria ist die letzte der sechs Inseln, ein schönes Dörfchen welches jedoch unter dem hochexplosivem Pulver leidet, der stärksten Waffe der Korallenmenschen, was unter anderem vermutlich einer der Gründe ist weswegen die Weltregierung das Land in die Knie zwingen möchte. Außer in Antiparia und Anthozia, befinden sich auf den anderen vier Inseln immer im Zentrum eine Stadt, während außen herum an den Korallen gearbeitet wird.
      Okay, damit wollte ich mir mal einen kleinen Überblick über das Land verschaffen. Es fiel mir etwas schwer die ganzen Informationen auf einmal aufzuschnappen, daher hielt ich das für die beste Möglichkeit um nicht gleich umzufallen. :D An für sich würde ich sagen, dass es eine nette Idee von dir war uns mit einem Erzähler in deine Geschichte einzuführen, aber es war mir persönlich dann doch zu viel. Aber macht ja nichts, meine kleine Zusammenfassung weiter oben sollte mir in Zukunft denke ich weiterhelfen können.^^ Sonst sind mir ein paar Wortwiederholungen aufgefallen, was ich jedoch bei dem eher salopp gehaltenem Schreibstil nicht soo schlimm finde. Und dennoch fände ich es ganz gut, wenn es nicht dabei bleibt… war das verständlich? :D
      Was ich selbst am spannendsten bisher finde, ist die geheime Forschungsinsel, Anthozia. Und sonst, joa, die Geschichte beginnt also in Ractinia mit zwei uns noch unbekannten Personen. Ich springe mal rüber zum nächsten Kapitel. :P

      Kapitel 1: Hui, das war ja mal ein überraschendes Ende. Beim Lesen des Prologs dachte ich zumindest noch, dass die zwei unbekannten Typen, welche sich letzten Endes als Mock und Mark herausstellten, so etwas wie deine Hauptrollen sein könnten. Aber so schnell kann man sich irren. Oder haben sie es vielleicht doch noch überlebt? Sollte es sich hierbei um dieses besagte hochexplosive Pulver handeln, würde ich auf nein tippen, zumal du ja schon beschrieben hast welch eine Macht diese haben.

      Ich finde den jetzigen Schreibstil wesentlich schöner als noch den vom Prolog, vielleicht auch nur weil ich diesem bereits gewohnt bin. In Sachen Wortwiederholungen hieltest du dein Wort, zumindest sah ich jetzt nichts was wirklich deutlich war. Dennoch war an manchen Stellen zu erkennen, dass du die Umgangssprache nicht ganz wegschütteln konntest. Zumindest fand ich es komisch, dass man sowas wie „knietief in der Scheiße“ zu lesen bekam. :D

      Ich weiß ja (noch) nicht, was die Beiden vorhatten, aber auf jeden Fall hast du die beiden echt nett rübergebracht. Hatte was von zwei Möchtegern-Kleinkriminellen.^^ Aber gut, wenn ich richtig liege war es das für die.. und ob die Kollegen Coral und Billie überlebt haben, mal schauen.

      Kapitel 2: Gut, es geht also weiter mit der Geschichte im gemütlichen Stolonia. Renno, ein einfacher Arbeiter, geht seiner üblichen Tätigkeit nach und verrichtet sein Werk. Was ich mich frage, ist, was er denn nun nicht genau weiß. Etwa, dass die Ernte für Rüstungen gedacht ist? Oder dass man derzeit einen Krieg mit der Weltregierung führt? Oder vielleicht was in der Hauptstadt geschehen ist?
      Da nämlich wird uns Siehu vorgestellt, ein hässlich-mächtiger Mann der sich von unten hochgearbeitet hat. Anscheinend ist er mit der derzeitigen Situation in seinem Land nicht zufrieden, zumindest wünscht er sich, dass Bewohner wie Renno endlich aufgeklärt werden, denke ich jedenfalls. Was ich noch nicht ganz verstanden habe, ist, was denn nun genau mit dieser Fassade gemeint ist. Im Prolog wurde ja schon mal was ähnliches zu gesagt – konnt‘ ich ehrlich gesagt wenig mit anfangen. Aber gut, schauen wir mal einfach.

      Okay, nach zwei Kapiteln kann man denke ich noch nicht viel verlangen. In Sachen Spannung war das vorherige Chapter interessanter. Noch ist nicht klar welche Person eine tragende Rolle in deiner Story einnehmen wird. Renno, Siehu, oder gar das Kleinkriminellen-Duo mit den Entdeckern? Wird sich noch zeigen. Was das Schreiben angeht habe ich ein paar Fehler vorgefunden und auch bezüglich der Wiederholung der Wörter hast du etwas nachgelassen. Übel will ich dir dass nicht nehmen, bin ja der Erste der dir nach langem mal ein Feedback gibt. :)
      Mit der Länge könnte ich mich durchaus anfreunden, aber das liegt dann wohl wegen mir. Etwas Knackiges finde ich persönlich schöner, wenn du einen FF-Gigaten aus dem Forum fragen würdest vermutlich nicht. :D Aber nun gut, dann widme ich mich mal Nummer 3 zu…

      Kapitel 3: Sodele, Numero 3. Die Hauptstadt besitzt also ein Kolosseum wo es ähnlich zuzugehen scheint wie in Dressrosa derzeit. Zumindest gibt es auch in der Geschichte einen sehr starken Mann, der jedoch nur widerwillig mit seiner Klinge zu schwingen tut. Dem Volk gefällt es hingegen. Weiter sehen wir in der Treibstoff-Stadt zwei Gestalten, die ziemlich den von Chapter 1 beschriebenen Coral und Billie ähneln. Ich bin mir sicher dass sie es sind.

      Ja, viel zu sagen kann ich jetzt nicht. Was die Aufteilung der Abschnitte angeht, hätte ich es besser gefunden wenn es ausgeglichener wäre. Aber auch das ist nur meinem einzigartigen Geschmack verschuldet. Kleinere Fehler gefunden, aber nicht weiter schlimm. Bin auch ziemlich müde gerade, will also das letzte Kapitel schnell hinter mich bringen und dann tschüss. :D

      Kapitel 4: Ich hatte also doch Recht behalten. Billie, der Weiße und Coral, der Blaue. Beide wirken auf mich wie ein Duo das sich schon länger kennt aber dennoch irgendwie nicht ganz so gut leiden kann. Halt ein Zorro-Sanji-Ding. Während Billie als denkender Fernkämpfer mit seinen analytischen Fähigkeiten im Kapitel glänzt, weist Coral eine leichtsinnige draufgängerische Art auf. Zudem kann es auch sein dass er a) entweder eine Teufelsfrucht gegessen hat oder b) nicht schwimmen kann. Nette Sache.
      Auch wissen wir jetzt welch eine Kraft ein kleines Pulver-Päckchen aus Cnidaria haben kann. Da fragt man sich schon wie es bei etwas mehr aussehen würde. Gut, allem Anschein nach ist hier eine Verschwörung im Gange wohinter laut Billie die Weltregierung steckt. Ob denn nun die Weltregierung dabei eine Rolle spielt oder nicht sei mal dahingestellt, jedoch bin ich schon jetzt davon überzeugt dass Siehu derjenige ist, der für die Unfälle verantwortlich ist.
      Ach, mal für nebenbei: Ziemlich interessant dass Billie über die Existenz der fünf Weisen Bescheid weiß. Woran dass wohl liegen könnte? Er mit seinen 48 müsste ja schon so manches erlebt haben, wenn er schon davon spricht dass er in Coral sein altes Ich sieht. Oder waren die Weisen einfach präsenter zu der Zeit?
      Komisch fand ich zudem, dass von Menschen die Rede ist. Klar, sind ja im Endeffekt auch Menschen mit ein paar Eigenheiten. Aber trotzdem… – schlimm finde ich es jedoch nicht. :)

      Um nochmal die Unwissenheit der Bevölkerung aufzugreifen. Ich denke, es ging um die aktuellen Schwierigkeiten mit der Weltregierung. Der König und sein Stab möchten das Problem geheim halten und die Menschen (jetzt sag ichs auch :D) ihr Leben leben lassen.

      Aber jetzt ist gut. Deine Geschichte wird nun so langsam klarer, die ersten Steine wurden aufgestellt. Dein bestes Kapitel bisher, was aber auch daran lag dass der Dialog schön zu lesen war und die Informationen ganz hilfreich waren und nicht zu überfüllt wirkten. Vielleicht hat dir dieses Kapitel auch am meisten Spaß gemacht zu schreiben, jedenfalls glaube ich das. :D Ist bei mir ja irgendwo so ähnlich, jetzt, wo ich auch beim vierten Kapitel bin (was übrigens bald kommen wird, la la la) und es interessanter wird.

      Ich habe zwar deine erste Story nicht gelesen, aber bisher sehe ich keinen Grund weswegen du noch abbrechen solltest. Mach einfach weiter wie bisher. Einen Leser hast du, einen, der dir regelmäßig antworten wird brauchst du aber noch. :D

      In diesem Sinne, ciao!
    • Erstmal danke fürs Feedback... hatte schon fast die Motivation verloren weiterzuschreiben. Aber na gut. Ich werde jetzt einfach mal jedes Kapitel einzeln abarbeiten. Ist vielleicht nicht ganz sinnvoll aber ich hab grade Zeit. Zum Prolog sag ich hier einfach mal ganz kurz: Ja, der ist nicht so gut, aber das Thema hatte ich jetzt schon ein paar mal. ;)
      Kapitel 1

      VRW schrieb:

      Kapitel 1: Hui, das war ja mal ein überraschendes Ende. Beim Lesen des Prologs dachte ich zumindest noch, dass die zwei unbekannten Typen, welche sich letzten Endes als Mock und Mark herausstellten, so etwas wie deine Hauptrollen sein könnten. Aber so schnell kann man sich irren. Oder haben sie es vielleicht doch noch überlebt? Sollte es sich hierbei um dieses besagte hochexplosive Pulver handeln, würde ich auf nein tippen, zumal du ja schon beschrieben hast welch eine Macht diese haben.

      Ich finde den jetzigen Schreibstil wesentlich schöner als noch den vom Prolog, vielleicht auch nur weil ich diesem bereits gewohnt bin. In Sachen Wortwiederholungen hieltest du dein Wort, zumindest sah ich jetzt nichts was wirklich deutlich war. Dennoch war an manchen Stellen zu erkennen, dass du die Umgangssprache nicht ganz wegschütteln konntest. Zumindest fand ich es komisch, dass man sowas wie „knietief in der Scheiße“ zu lesen bekam.

      Ich weiß ja (noch) nicht, was die Beiden vorhatten, aber auf jeden Fall hast du die beiden echt nett rübergebracht. Hatte was von zwei Möchtegern-Kleinkriminellen.^^ Aber gut, wenn ich richtig liege war es das für die.. und ob die Kollegen Coral und Billie überlebt haben, mal schauen.

      Gibt es tatsächlich nicht viel zu sagen. Das Kapitel ist hauptsächlich dazu da neugierig zu machen was genau auf den Koralleninseln passiert. Und um zwei der Hauptcharaktere vorzustellen. Am Schreibstil muss ich wohl immer noch arbeiten. Geb mir aber Mühe.

      Kapitel 2

      VRW schrieb:

      Kapitel 2: Gut, es geht also weiter mit der Geschichte im gemütlichen Stolonia. Renno, ein einfacher Arbeiter, geht seiner üblichen Tätigkeit nach und verrichtet sein Werk. Was ich mich frage, ist, was er denn nun nicht genau weiß. Etwa, dass die Ernte für Rüstungen gedacht ist? Oder dass man derzeit einen Krieg mit der Weltregierung führt? Oder vielleicht was in der Hauptstadt geschehen ist?
      Da nämlich wird uns Siehu vorgestellt, ein hässlich-mächtiger Mann der sich von unten hochgearbeitet hat. Anscheinend ist er mit der derzeitigen Situation in seinem Land nicht zufrieden, zumindest wünscht er sich, dass Bewohner wie Renno endlich aufgeklärt werden, denke ich jedenfalls. Was ich noch nicht ganz verstanden habe, ist, was denn nun genau mit dieser Fassade gemeint ist. Im Prolog wurde ja schon mal was ähnliches zu gesagt – konnt‘ ich ehrlich gesagt wenig mit anfangen. Aber gut, schauen wir mal einfach.

      Okay, nach zwei Kapiteln kann man denke ich noch nicht viel verlangen. In Sachen Spannung war das vorherige Chapter interessanter. Noch ist nicht klar welche Person eine tragende Rolle in deiner Story einnehmen wird. Renno, Siehu, oder gar das Kleinkriminellen-Duo mit den Entdeckern? Wird sich noch zeigen. Was das Schreiben angeht habe ich ein paar Fehler vorgefunden und auch bezüglich der Wiederholung der Wörter hast du etwas nachgelassen. Übel will ich dir dass nicht nehmen, bin ja der Erste der dir nach langem mal ein Feedback gibt. :)
      Mit der Länge könnte ich mich durchaus anfreunden, aber das liegt dann wohl wegen mir. Etwas Knackiges finde ich persönlich schöner, wenn du einen FF-Gigaten aus dem Forum fragen würdest vermutlich nicht. Aber nun gut, dann widme ich mich mal Nummer 3 zu…

      Renno weiß tatsächlich gar nichts über nichts... Siehu schon, aber ich will jetzt zu beiden Personen nicht mehr sagen. Werden aber beide noch wichtig. Das der Schreibstil nachlässt hatte ich schon vermutet. War aber auch zäh zu schreiben, dieses Kapitel. Ich gebe zu dass dieses Kapitel nicht das beste ist. Musste aber rein. Schließlich geht auf den guten Koralleninseln nicht nur alles gut, wie du vielleicht gemerkt hast. Rückblickend hätte ich dieses Kapitel wohl anders gestalten müssen, aber jetzt ist es leider zu spät :/ Naja...

      Kapitel 3

      VRW schrieb:

      Kapitel 3: Sodele, Numero 3. Die Hauptstadt besitzt also ein Kolosseum wo es ähnlich zuzugehen scheint wie in Dressrosa derzeit. Zumindest gibt es auch in der Geschichte einen sehr starken Mann, der jedoch nur widerwillig mit seiner Klinge zu schwingen tut. Dem Volk gefällt es hingegen. Weiter sehen wir in der Treibstoff-Stadt zwei Gestalten, die ziemlich den von Chapter 1 beschriebenen Coral und Billie ähneln. Ich bin mir sicher dass sie es sind.

      Ja, viel zu sagen kann ich jetzt nicht. Was die Aufteilung der Abschnitte angeht, hätte ich es besser gefunden wenn es ausgeglichener wäre. Aber auch das ist nur meinem einzigartigen Geschmack verschuldet. Kleinere Fehler gefunden, aber nicht weiter schlimm. Bin auch ziemlich müde gerade, will also das letzte Kapitel schnell hinter mich bringen und dann tschüss.

      Ja, das Kolosseum. Leider wird meine Geschichte die eine oder andere Parallele zu Dress Rosa aufweisen, was schade ist, da es nicht so gedacht war. Zu dem Zeitpunkt wo ich den Plot für die Koralleninseln schrieb war ich noch dabei ein paar Dutzend Kapitel aufzuholen und dann etwas geschockt als ich gesehen habe, dass es in Dress Rosa auch ein Kolosseum gibt. Und je länger der Dress Rosa Arc geht desto mehr Parallelen kommen. Erwähne dies nur damit du jetzt nicht denkst ich würde nur Dress Rosa kopieren. Hier drin sind zu 90% nur eigene Ideen, falls es sowas wie eigene Ideen überhaupt gibt. Im Kapitel sollten Billie und Coral eigentlich gar nicht autauchen. Ich beschloss dann aber dass es als Cliffhanger vielleicht nicht schlecht wäre.

      Kapitel 4

      VRW schrieb:

      Kapitel 4: Ich hatte also doch Recht behalten. Billie, der Weiße und Coral, der Blaue. Beide wirken auf mich wie ein Duo das sich schon länger kennt aber dennoch irgendwie nicht ganz so gut leiden kann. Halt ein Zorro-Sanji-Ding. Während Billie als denkender Fernkämpfer mit seinen analytischen Fähigkeiten im Kapitel glänzt, weist Coral eine leichtsinnige draufgängerische Art auf. Zudem kann es auch sein dass er a) entweder eine Teufelsfrucht gegessen hat oder b) nicht schwimmen kann. Nette Sache.
      Auch wissen wir jetzt welch eine Kraft ein kleines Pulver-Päckchen aus Cnidaria haben kann. Da fragt man sich schon wie es bei etwas mehr aussehen würde. Gut, allem Anschein nach ist hier eine Verschwörung im Gange wohinter laut Billie die Weltregierung steckt. Ob denn nun die Weltregierung dabei eine Rolle spielt oder nicht sei mal dahingestellt, jedoch bin ich schon jetzt davon überzeugt dass Siehu derjenige ist, der für die Unfälle verantwortlich ist.
      Ach, mal für nebenbei: Ziemlich interessant dass Billie über die Existenz der fünf Weisen Bescheid weiß. Woran dass wohl liegen könnte? Er mit seinen 48 müsste ja schon so manches erlebt haben, wenn er schon davon spricht dass er in Coral sein altes Ich sieht. Oder waren die Weisen einfach präsenter zu der Zeit?
      Komisch fand ich zudem, dass von Menschen die Rede ist. Klar, sind ja im Endeffekt auch Menschen mit ein paar Eigenheiten. Aber trotzdem… – schlimm finde ich es jedoch nicht. :)

      Um nochmal die Unwissenheit der Bevölkerung aufzugreifen. Ich denke, es ging um die aktuellen Schwierigkeiten mit der Weltregierung. Der König und sein Stab möchten das Problem geheim halten und die Menschen (jetzt sag ichs auch ) ihr Leben leben lassen.

      Aber jetzt ist gut. Deine Geschichte wird nun so langsam klarer, die ersten Steine wurden aufgestellt. Dein bestes Kapitel bisher, was aber auch daran lag dass der Dialog schön zu lesen war und die Informationen ganz hilfreich waren und nicht zu überfüllt wirkten. Vielleicht hat dir dieses Kapitel auch am meisten Spaß gemacht zu schreiben, jedenfalls glaube ich das. Ist bei mir ja irgendwo so ähnlich, jetzt, wo ich auch beim vierten Kapitel bin (was übrigens bald kommen wird, la la la) und es interessanter wird.

      Ja ich habe sehr viel Spaß daran Dialoge zwischen Coral und Billie zu schreiben. Deswegen schrieb ich dieses Kapitel sehr gerne, auch weil hier der Grundstein für den Haupthandlungsstrang (gibt es das Wort? 8| ) gelegt wird. Ja, Billie hat so einiges erlebt und mal schauen wer Recht hat. Du? Billie? Oder ihr beide? :P Hab ich von Menschen gesprochen? Hmmjanö... darf ich die Aussage verweigern wenn ich damit mich selber belaste?

      Das waren jetzt zwar alles sehr kurze Antworten,aber meine FF steht halt noch am Anfang und aktuell jagt leider ein Charakter der wichtig ist und vorgestellt sein will den nächsten. Freue mich schon auf dein nächstes Kapitel. Denn außer der neuen FF von OneBrunou und deiner habe ich ja nichts zu lesen, nachdem meine gefühlten 100 Versuche bei den langen FFs aufzuholen im Sande verlaufen sind.

      Neues Kapitel müssten auch bald kommen. Wahrscheinlich gehts um das Geschehen im Palast... vielleicht aber auch nicht.
      Bis dönne und nochmal danke fürs Feedback.
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    • Die Koralleninseln

      So denne. Einem äußerst trostlosen Vormittag im Wartezimmer zwischen Scheintoten und wahrscheinlich wirklich Toten sei Dank, hatte ich endlich Zeit deine FF vollständig aufzuarbeiten und kann nun einen Kommentar hinterlassen.

      Ich beginne chronologisch mit dem Prolog und verstehe gar nicht, warum du ihn bzw. dich selbst so schlecht redest. Ich fand ihn interessant, informativ und teilweise doch recht witzig. Als eine Art Reiseführer über die Koralleninseln zu berichten, halte ich für einen cleveren Ansatz und so ersparst du dir umständliche Erklärungen innerhalb der laufenden Handlung. Dies kann man machen, wenn sich eine Geschichte innerhalb eines bestimmten Settings abspielt und sehe ich hier keinesfalls als Manko. Ganz im Gegenteil. Zudem leitest du am Ende wunderbar zur Handlung über.
      Also, wie gesagt, ich kann hier nicht verstehen, warum du dich so schlecht machst.^^

      Problematisch ist nun die Umsetzung der folgenden Kapitel, die ich im Grunde aber tolerieren kann. Ich glaube dir, dass du hier die Charaktere für das Folgende einführen und in Stellung bringen musst. Hier haben die meisten FF-Autoren, mich selbst mit eingenommen, den Vorteil, dass sich ihre FFs geografisch wandeln und daher Figuren zusammen mit den wechselnden Settings kommen und gehen, ihre Rolle ausspielen. Du hingegen hast deine FF (bisher) auf einen einzelnen Ort (also die Koralleninseln) beschränkt, an dem wir wohl auch bleiben werden. Ist ein mutiger Schritt und es erfordert eben ein gewisses Maß an Kreativität und Geschick, den daraus resultierenden Figurenaufmarsch interessant zu gestalten. Das "Problem" ist hier halt die Vorbereitung, bis es zum eigentlichen Start der Haupthandlung kommt. Aber auch hier muss ich persönlich sagen, dass man sich gut unterhalten fühlt. Sicher, es entwickelt sich alles und die Figuren werden vorgestellt, kaum Action, aber das muss ja auch nicht immer sein. Die sich anbahnende Handlung scheint es wert zu sein. :)

      So wie ich die Handlung bisher einschätze, scheint es auf einen groß angelegten Krieg mit der WR hinauszulaufen, wenn man Billie glauben schenken darf. Und ich denke, das darf man.^^
      Neben diesem wohl spannendsten Strang gesellen sich Stränge wie das scheinheilige Paradies, das Siehu offenlegen will, während im Hintergrund Menschen bei furchtbaren Ernteunfällen sterben und Gladiatoren in grausamen Spielen um ihr Leben kämpfen. Diese beiden Stränge, die sich halt in die vielen kleinen Einzelschicksale aufspalten, dürften erstmal verflochten ein sehr interessantes Ganzes ergeben, aus dem du gar eine Art Insel-Epos machen könntest. Potenzial ist also da, keine Frage. Es kommt jetzt halt nur auf dein Pacing an und wie du Handlungsakzente setzt. Wenn du dafür ein Händchen hast, sehe ich eine spannende FF. :)

      Zu deinem Schreibstil kann ich nur sagen, dass du ein paar sehr clevere Ansätze hast und oft auch wirklich schöne Wendungen, die ab und an durchschimmern. Manchmal klingt es aber schludrig, als würdest du nur schnell etwas "herunterschreiben" wie du es sprichst. Das mindert das Leseerlebnis etwas, weil es an manchen Stellen dann etwas holprig und plapperhaft wirkt.
      Aber ich glaube, das könntest du in den Griff kriegen, wenn du mal etwas mit Satzbau und Formulierungen spielst. Wie gesagt, Ansätze sind an jeder Ecke zu finden, aber dann rasselst du sie irgendwie so schnell runter, dass sie im Gewusel untergehen. Mein Tipp wäre, einfach etwas mit Sprache und Satzbau zu spielen, zu experimentieren. Dann kommt das von ganz allein.
      Und auch wenn du schon sagtest, dass dir Kommas nicht lägen, so fällt es doch arg negativ auf.
      Kleiner Tipp: Wenn du Personen oder Orte noch im selben Satz genauer beschreibst oder etwas an ihnen spezifizierst, dann geschieht das meist durch ein trennendes Komma.
      Z.B.: "Der Mann, der auf der Mauer saß."
      Wenn du darauf achtest, würde es sich gleich viel angenehmer lesen lassen, zumal diese Komma-Regel noch eine der leichteren im deutschen Grammatikurwald ist. ;)

      Damit bin ich auch schon am Ende meines Kommentars. Mein Fazit fällt recht positiv aus, hauptsächlich, weil mich das Grundkonzept deiner FF sehr interessiert.
      Deine Sprache und deinen Stil finde zwar ausbaufähig (natürlich meine subjektive Meinung, ich bin auch nicht perfekt und mein Schreibstil auch nicht!), aber du bringst so viele clevere Ansätze und schöne Formulierungen, dass ich großes Potenzial sehe, wenn du beim Erzählen etwas Zeit lässt und Sprache nicht nur als Nutz-, sondern auch bzw. noch stärker als Stilmittel nutzt. Hauptsächlich Fehler in der Kommasetzung stören den Lesefluss zwar, aber daran werde ich mich jetzt nicht aufhängen.
      Im Grunde ein runder Eindruck meinerseits und ich werde so oft kommentieren, wie ich kann. ;)

      mfG Bo


    • Antwort an -Bo-

      -Bo- schrieb:

      Ich beginne chronologisch mit dem Prolog und verstehe gar nicht, warum du ihn bzw. dich selbst so schlecht redest. Ich fand ihn interessant, informativ und teilweise doch recht witzig. Als eine Art Reiseführer über die Koralleninseln zu berichten, halte ich für einen cleveren Ansatz und so ersparst du dir umständliche Erklärungen innerhalb der laufenden Handlung. Dies kann man machen, wenn sich eine Geschichte innerhalb eines bestimmten Settings abspielt und sehe ich hier keinesfalls als Manko. Ganz im Gegenteil. Zudem leitest du am Ende wunderbar zur Handlung über.
      Also, wie gesagt, ich kann hier nicht verstehen, warum du dich so schlecht machst.^^

      Den Prolog habe ich mir, wie du es sagst schlecht geredet, weil ich das Gefühl hatte, dass er nicht gut ankam und ihn im Nachhinein auch recht überladen fand. Aber offenbar existieren immer zwei Meinungen. Ansonsten waren die positiven Punkte die du genannt hast durchaus so gedacht. Freue mich dass er auch Leute gibt die den Prolog ok finden. ^^

      -Bo- schrieb:

      Problematisch ist nun die Umsetzung der folgenden Kapitel, die ich im Grunde aber tolerieren kann. Ich glaube dir, dass du hier die Charaktere für das Folgende einführen und in Stellung bringen musst. Hier haben die meisten FF-Autoren, mich selbst mit eingenommen, den Vorteil, dass sich ihre FFs geografisch wandeln und daher Figuren zusammen mit den wechselnden Settings kommen und gehen, ihre Rolle ausspielen. Du hingegen hast deine FF (bisher) auf einen einzelnen Ort (also die Koralleninseln) beschränkt, an dem wir wohl auch bleiben werden. Ist ein mutiger Schritt und es erfordert eben ein gewisses Maß an Kreativität und Geschick, den daraus resultierenden Figurenaufmarsch interessant zu gestalten. Das "Problem" ist hier halt die Vorbereitung, bis es zum eigentlichen Start der Haupthandlung kommt. Aber auch hier muss ich persönlich sagen, dass man sich gut unterhalten fühlt. Sicher, es entwickelt sich alles und die Figuren werden vorgestellt, kaum Action, aber das muss ja auch nicht immer sein. Die sich anbahnende Handlung scheint es wert zu sein.

      Kann ich so eigentlich nur unterschreiben. Momentan jagt ein wichtiger Charakter den nächsten und auch wenn der eine oder andere Handlungsstrang noch miteinander verschmelzen werden und wir die Koralleninseln auch irgendwann mal verlassen, wird es noch eine ganze Weile dauern. Und, du wirst es nicht glauben, es sind noch immer nicht alle wichtigen Charaktere eingeführt. :whistling: Die Haupthandlung(en?) versuche ich hier und da durchschimmern zu lassen und die Winke mit den Zaunpfählen sind offenbar angekommen. Versuche momentan hier und da verstärkt mit Humor zu arbeiten und so zu unterhalten, vor allem bei den Kapiteln die aktuell nichts zur Handlung beitragen. Scheint zumindest so halb geklappt zu haben. :D Das sind ja schon mal gute Neuigkeiten. Und ich hoffe dass die Handlung es wert ist... sonst hätte ich auch bei der stumpfen Melkar-Metzelei bleiben können. xD

      -Bo- schrieb:

      So wie ich die Handlung bisher einschätze, scheint es auf einen groß angelegten Krieg mit der WR hinauszulaufen, wenn man Billie glauben schenken darf. Und ich denke, das darf man.^^
      Neben diesem wohl spannendsten Strang gesellen sich Stränge wie das scheinheilige Paradies, das Siehu offenlegen will, während im Hintergrund Menschen bei furchtbaren Ernteunfällen sterben und Gladiatoren in grausamen Spielen um ihr Leben kämpfen. Diese beiden Stränge, die sich halt in die vielen kleinen Einzelschicksale aufspalten, dürften erstmal verflochten ein sehr interessantes Ganzes ergeben, aus dem du gar eine Art Insel-Epos machen könntest. Potenzial ist also da, keine Frage. Es kommt jetzt halt nur auf dein Pacing an und wie du Handlungsakzente setzt. Wenn du dafür ein Händchen hast, sehe ich eine spannende FF.

      Das meiste was ich hierzu sagen könnte, habe ich schon im Absatz vorher gesagt. Viele Handlungsstränge werden noch verflochten, aber manche Charaktere werden sich auch nie zu Gesicht bekommen. Zum großangelegten Krieg und Billies Glaubwürdigkeit sage ich erstmal nichts. ;) Zum Rest den du erwähnst ist auch nur zu sagen, dass die Koralleninseln eben nicht das Paradies sind, welches im Reiseführer beschrieben wurde.

      -Bo- schrieb:

      Schreibstil

      Ja, mein Schreibstil. Was soll ich sagen? Immerhin schon ein besseres Feedback als noch bei letzten FF. Gebe mir Mühe von den Umgangssprache wegzukommen und den Wortschatz zu variieren. Wenn mir eine schöne Wendung einfällt baue ich sie ein und der Rest ist Übungssache, oder? Bei den Kommas kann ich nur nochmal wiederholen was ich bestimmt bereits gesagt habe: Ich habe diese Regeln schon bis zur Vergasung gelernt und geübt und es kommt trotzdem nur Müll raus. Danke für den Tipp, aber ich kann auch bei größeren Bemühungen meinerseits (die wohl kommen werden) keine großartige Steigerung versprechen. Ist und bleibt für mich ein Buch mit sieben Siegeln. :S


      Natürlich ist mein Stil und die Sprache noch ausbaufähig und es tut mit leid, wenn man über die Kommas stolpert, aber es ist wohl erstmal nur geringe Besserung in Sicht.
      Ansonsten freue ich mich über ein doch recht positives Feedback und versuche das mal als zusätzlichen Ansporn zu nehmen.
      Mfg DasReising
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    • Dann gibt es hier wie Versprochen meinen Kommentar, hat auch lange genug dauert die acht Kapitel zu lesen und den Kommentar zu verfassen. Dabei weiß ich überhaupt nicht warum, denn schlecht oder langweilig ist deine Idee bei weitem nicht, aber der Wunsch einen guten Erstkommentar zu verfassen sowie ungünstige Arbeitszeiten haben wohl ihren Teil beigetragen.^^

      Allgemein sollte ich vielleicht noch anmerken, dass ich wie bei mir üblich bis jetzt noch keine Kommentare oder Antworten gelesen habe, um einen unverfälschten ersten Eindruck abgeben zu können. Aber das es bis jetzt noch nicht so viele sind werde ich dies im Anschluss nachholen.

      Wenn ich mich recht entsinne ist dies dein erstes FF, wenn man von dem kurzen anderen Versuch einmal absieht. Dafür ist deine Geschichte schon ziemlich gut. Der Prolog und die ersten beiden Kapitel ziehen sich zwar noch ein bisschen, aber danach werden die Kapitel immer besser.

      Besonders störend empfand ich am Anfang die sehr häufige Wiederholung und Betonung einzelner Wörter/Eigenschaften bis hin zu Übersteigerung. Im Prolog war es besonders die Koralle, welche du meinem Empfinden nach häufiger verwendet hast als es selbst für eine Zivilisation die ausschließlich auf Korallen basiert notwendig gewesen wäre. Dies ist mir dann auch nochmal aufgefallen als du Corals Aussehen beschrieben hat. Ich hatte schon befürchtete das du dies als eine Art witzige Übersteigerung weiter beibehält aber dem war nicht so.

      Ein FF welches in der fernen Vergangenheit spielt ist auch sehr interessant, obwohl man schon erahnen kann wie die Geschichte letztendlich ausgeht, schließlich existieren die Inseln heute nicht mehr. Da ist wohl endgültig etwas beim Abbau der Cnidaria-Korallen schief gelaufen XD. Die Idee eine völlig neue Rasse einzuführen ist ebenfalls sehr interessant und mutig, schließlich muss sie irgendwie in das One Piece Universum hineinpassen, was bis jetzt auch sehr gut gelungen ist. :thumbsup:

      Die Beschreibung der Zivilisation hat mich zunächst ziemlich an die (wahrscheinlichen) Verhältnisse im römischen Reich zu Zeit der Cäsaren erinnert. Zumindest werden die Verhältnisse bei manchen Autoren so beschrieben. Das wichtigste Ereignis für die „Bürger“ sind die Kolosseumskämpfe und je nach Stand wird nur sehr wenig gearbeitet. Auch der König welcher sich kaum für die Reale Politik zu interessieren scheint bzw. damit nicht klarkommt die Ereignisse richtig bzw. realistisch zu betrachteten war auch bei einigen Cäsaren zu sehen, bei anderen aber auch nicht, je nachdem wer an der macht war. Wobei wir das Handeln des Königs bis jetzt eigentlich nur durch die Meinung seines obersten Beraters kennenlernen durften, der wahrscheinlich ebenfalls keinen ungetrübten Blick auf seine Fähigkeiten, Wichtigkeit und Einfluss hat. Weiterhin filtert er die Informationen welche der König bekommt extrem

      Dagegen scheint das Leben für andere Bevölkerungsgruppen nicht so einfach zu sein, besonders die Arbeiter auf den Cnidaria-Korallen-Feldern haben ein schweres und sehr gefährliches Leben. Sie bekommen sehr wenig Lohn und haben es sehr schwer die Insel zu verlassen.

      Die Haltung des Königs bzw. Siehus im Bezug auf die WR ist mir nicht ganz klar geworden. Anfangs klingt es so als wenn Siehu dagegen ist sich der WR unterzuordnen und zu ergeben, (Kapitel6) und der König wäre leicht zu beeinflussen. Aber in Kapitel 8 klingt es genau umgekehrt, hier war es Siehu der sich unterordnen wollte und der König schien dagegen zu sein und nur nach großen Mühe zu dem Angebot bereit gewesen zu sein. Zu den Gründen für diesen Sinneswandel dürfte bestimmt die Begegnung mit dem Admiral gehören, wobei es natürlich jetzt auch einen neuen König geben könnte.

      Dann noch kurz etwas zu einigen Personen.

      Coral der Typ in blau, ich würde mal ganz frech behaupten, dass er sich eine Teufelsfrucht einverleibt hat, da ich nicht glaube das alle Korallenmenschen solche Nichtschwimmer oder besser gesagt Steine sind ;) . Er scheint ziemlich merkwürdig zu sein, ist schnell mit großen Ideen zu Hand ist aber nie genau weiß wie diese Umgesetzt werden sollen.

      Billie Beschreibung hat mich Ziemlich an die CP 0 Agenten erinnert. Weiterhin würde ich doch glatt mal vermuten dass er früher unter den Namen Billiot bekannt war und er sich sein Sonnenleiden bzw. den Grund für seine Maske eben bei jenem Treffen mit dem Großadmiral eingehandelt hat :whistling: .

      Siehu scheint von seiner Position und seinen Fähigkeiten sehr überzeugt zu sein, er enthält dem König alle schlechten Meldungen vor. Weiterhin ist er der festen Überzeugung, das der Laden nur wegen ihm läuft. Die etwas seltsame Sache mit seiner und des Königs Einstellung im Bezug auf die WR habe ich ja bereits oben angesprochen

      Das war jetzt doch relativ kurz, aber sonst komme ich überhaupt nicht mehr dazu dem Kommentar abzuschicken. Ich habe aber auch schon häufiger gemerkt, das meine Kommentare ziemlich wirr werden wenn ich mehr als zwei Kapitel in einem Kommentiere, sind wohl zu viele Informationen die in meinem Kopf herumschwirren. Die Rechtschreib- und Kommafehler bitte ich diesmal besonders zu entschuldigen, aber meine Konzentration ist einfach nicht mehr vorhanden.
      Ich gelobe allgemeine Besserung beim nächsten Kapitel. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
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      So kann man es aber auch sehen
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      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 9 + Antwort auf qoii

      Hallo die Herren (und Damen?),

      hier ist nach etwas längerer Zeit mal wieder auch was von mir. qoii's Kommentar hat mir daran erinnert, dass ich ja auch noch eine eigene FF habe, die ich zu Ende bringen möchte. Egal wie. Also habe ich mein Kapitel fertig geschrieben und hier ist es. Soviel mehr kann und will ich hier auch gar nicht dazu sagen. Kapitel halt. Also kommt jetzt hier die Antwort für qoii. Noch nicht im Spoilerkasten. Lohnt nicht.


      qoii schrieb:

      Wenn ich mich recht entsinne ist dies dein erstes FF, wenn man von dem kurzen anderen Versuch einmal absieht. Dafür ist deine Geschichte schon ziemlich gut. Der Prolog und die ersten beiden Kapitel ziehen sich zwar noch ein bisschen, aber danach werden die Kapitel immer besser.

      ^^ Mehr muss ich nicht sagen, oder?

      qoii schrieb:

      Besonders störend empfand ich am Anfang die sehr häufige Wiederholung und Betonung einzelner Wörter/Eigenschaften bis hin zu Übersteigerung. Im Prolog war es besonders die Koralle, welche du meinem Empfinden nach häufiger verwendet hast als es selbst für eine Zivilisation die ausschließlich auf Korallen basiert notwendig gewesen wäre. Dies ist mir dann auch nochmal aufgefallen als du Corals Aussehen beschrieben hat. Ich hatte schon befürchtete das du dies als eine Art witzige Übersteigerung weiter beibehält aber dem war nicht so.

      Man Koralle kann Koralle in Koralle einem Koralle Satz Korallen gar Koralle nicht Koralle oft Korallen genug Koralle das Koralle Wort Koralle Koralle Koralle gebrauchen. Aber Spaß beiseite hast du recht. Auch wenn die Wortkombination hellblaue Koralle mittlerweile ganz oben auf meiner Favoritenliste steht. :thumbsup:

      qoii schrieb:

      Ein FF welches in der fernen Vergangenheit spielt ist auch sehr interessant, obwohl man schon erahnen kann wie die Geschichte letztendlich ausgeht, schließlich existieren die Inseln heute nicht mehr. Da ist wohl endgültig etwas beim Abbau der Cnidaria-Korallen schief gelaufen XD. Die Idee eine völlig neue Rasse einzuführen ist ebenfalls sehr interessant und mutig, schließlich muss sie irgendwie in das One Piece Universum hineinpassen, was bis jetzt auch sehr gut gelungen ist.

      Zu aller Erst: Spoiler-Alarm. Aber du hast recht. Ich hatte ursprünglich geplant, die Geschichte im Jetzt oder der Zukunft spielen zu lassen. Stellte dann aber fest, dass es schwer zu erklären wäre, warum wir dann noch keine Korallenmenschen in OP gesehen haben und außerdem kann ich in der Vergangenheit ein eigenes Setting machen. So wird vieles einfacher. Das es mir gelungen ist, die neue Rasse (auch wenn es eigentlich normale Menschen sind, wenn auch stark angepasst) halbwegs glaubhaft in die Welt einzufügen, dann freut mich das. :D

      qoii schrieb:

      Die Beschreibung der Zivilisation hat mich zunächst ziemlich an die (wahrscheinlichen) Verhältnisse im römischen Reich zu Zeit der Cäsaren erinnert. Zumindest werden die Verhältnisse bei manchen Autoren so beschrieben. Das wichtigste Ereignis für die „Bürger“ sind die Kolosseumskämpfe und je nach Stand wird nur sehr wenig gearbeitet. Auch der König welcher sich kaum für die Reale Politik zu interessieren scheint bzw. damit nicht klarkommt die Ereignisse richtig bzw. realistisch zu betrachteten war auch bei einigen Cäsaren zu sehen, bei anderen aber auch nicht, je nachdem wer an der macht war. Wobei wir das Handeln des Königs bis jetzt eigentlich nur durch die Meinung seines obersten Beraters kennenlernen durften, der wahrscheinlich ebenfalls keinen ungetrübten Blick auf seine Fähigkeiten, Wichtigkeit und Einfluss hat. Weiterhin filtert er die Informationen welche der König bekommt extrem

      qoii schrieb:

      Die Haltung des Königs bzw. Siehus im Bezug auf die WR ist mir nicht ganz klar geworden. Anfangs klingt es so als wenn Siehu dagegen ist sich der WR unterzuordnen und zu ergeben, (Kapitel6) und der König wäre leicht zu beeinflussen. Aber in Kapitel 8 klingt es genau umgekehrt, hier war es Siehu der sich unterordnen wollte und der König schien dagegen zu sein und nur nach großen Mühe zu dem Angebot bereit gewesen zu sein. Zu den Gründen für diesen Sinneswandel dürfte bestimmt die Begegnung mit dem Admiral gehören, wobei es natürlich jetzt auch einen neuen König geben könnte.


      Das es da so viele Parallelen gibt habe ich gar nicht gemerkt, aber jetzt wo du es sagst...
      Zu Siehu und dem König: Ich glaube ein paar deiner Fragen sollten mit diesem Kapitel beantwortet sein. Wenn nicht kannst du es einfach nochmal ansprechen. Da ich nicht immer zu irgendwelche Selbstgespräche von Charakteren einfügen will wo sie etwas erklären, was sie eigentlich schon wissen, wird es bei mir wohl auch viel Offstory (sagt man das so?) Info geben.
      Ansonsten hat der König wohl demnächst seinen ersten Auftritt, aber andere Charaktere sind erstmal wichtiger.

      qoii schrieb:

      Coral der Typ in blau, ich würde mal ganz frech behaupten, dass er sich eine Teufelsfrucht einverleibt hat, da ich nicht glaube das alle Korallenmenschen solche Nichtschwimmer oder besser gesagt Steine sind . Er scheint ziemlich merkwürdig zu sein, ist schnell mit großen Ideen zu Hand ist aber nie genau weiß wie diese Umgesetzt werden sollen.

      Der Wink mit dem Zaun ist angekommen! :D Ja Coral hat eine Frucht gegessen. Es hat keinen Sinn dies abzustreiten oder nicht zu kommentieren. Was für eine ist aber momentan noch geheim :P
      Coral ist tatsächlich merkwürdig, aber nicht doof. Die Charakterentwicklung ist bei ihm aber auch noch nicht abgeschlossen.

      qoii schrieb:

      Billie Beschreibung hat mich Ziemlich an die CP 0 Agenten erinnert. Weiterhin würde ich doch glatt mal vermuten dass er früher unter den Namen Billiot bekannt war und er sich sein Sonnenleiden bzw. den Grund für seine Maske eben bei jenem Treffen mit dem Großadmiral eingehandelt hat .

      Billie ist vieles. Aber kein CP0 Agent. Hoffe ich. Das merkwürdige Outfit wird Stück für Stück erklärt werden. Ansonsten hat der unschlagbare qoii'sche Spürsinn eiskalt zugeschlagen und zwei Infos vorweggenommen die in diesem Kapitel kommen sollten. ;) Hoffe nur, dass es bei so unwichtigen Sachen bleibt... Sonst ist meine Geschichte hinfällig. Beispiel: Nachteil des Tatsache, dass die Geschichte in der Vergangenheit spielt ist natürlich, dass es die Inseln nicht mehr gibt. Das hast du sehr richtig bemerkt. Aber das ist auch nicht der Hauptgegenstand der Geschichte. Genug gesagt.

      qoii schrieb:

      Das war jetzt doch relativ kurz, aber sonst komme ich überhaupt nicht mehr dazu dem Kommentar abzuschicken. Ich habe aber auch schon häufiger gemerkt, das meine Kommentare ziemlich wirr werden wenn ich mehr als zwei Kapitel in einem Kommentiere, sind wohl zu viele Informationen die in meinem Kopf herumschwirren. Die Rechtschreib- und Kommafehler bitte ich diesmal besonders zu entschuldigen, aber meine Konzentration ist einfach nicht mehr vorhanden.
      Ich gelobe allgemeine Besserung beim nächsten Kapitel.

      Mein Gott. Ich freu mich wie ein Schneekönig über jede Rückmeldung. Rechtschreib- und Kommafehler vergebe ich auch Prinzip nicht, weil ich selber nie welche mache. Mit im Kopf schwirrenden Infos kenne ich mich auch. Ich fühle mit dir. Sonst gelobe ich auch allgemeine Besserung. :D

      So das war's auch schon von mir. Man sieht sich demnächst.
      Tschöhöö!
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    • Kapitel 9 - Ein schicksalhafter Tag

      Der FB setzt sich in einem äußerst interessanten Kampf fort. Ich würde mal vermuten, das der Admiral am ehesten eine Kryptid -Zoan gegessen hat. Das Modell konnte ich nicht feststellen, da mir keine mythische Gestalt eingefallen ist welche ungefähr dieses Aussehen und diese Kräfte besitzt, auch bei den Dämonen kenne ich mich nicht gut genug aus. Interessant ist jedenfalls, dass die Frucht auch Logiaeigenschaften zu besitzen scheint, er kann sich immer wieder neu zusammensetzen und hat Billie mit Dunkelheit "infiziert". Zumindest kann sich Billie nicht mehr der hellen Sonne aussetzen, was sicher noch zu einigen interessanten Situation und Problemen frühen kann. Vielleicht übernimmt Billie so auch einige Fähigkeiten oder der Admiral kann ihn irgendwie Steuern, denn ich glaube immer noch nicht das es Zufall ist, dass er Klamottentechnisch den heutigen CP-0 Agenten ähnlich sieht.

      Warum die Hakiangriffe beim Admiral nichts gebracht haben, hängt vor allem davon ab welcher Haki-Fraktion du angehörst. Wenn du zu denen gehörst die meinen, dass man Busoushoku-Haki-Angriffe mit einem stärkeren eigenen Haki kontern kann und dadurch die (Logia-)Fähigkeiten nicht aufgehoben werden ist es relativ einfach zu Erklären, warum Marius nichts ausrichten konnte. Wenn nicht müssen wir wohl einfach auf weitere Informationen zu dieser Zoan warten.

      Auch ja Kankaku war ja auch noch da und er scheint ebenfalls eine TF gegessen zu haben. Ob dies jetzt die Feuerfrucht war oder eine andere die mit Feuer im Zusammenhang steht kann man noch nicht sagen. Bis jetzt hat er sich im Kampf noch nicht in sein Element aufgelöst, aber er musste auch den König tragen, also bleibt nur abzuwarten bis der neue Admiral der Insel wieder in Erscheinung tritt.

      Die Folgen diese Tages wurden bereits im Kapitel beschrieben, der König kann nicht mehr richtig regieren, an der Spitze der Streitkräfte gab es einige Änderungen und die Koralleninsel befindet sich im Krieg mit der WR.

      Den Kampf hast du sehr interessant und bildlich dargestellt, ich konnte mir die Ereignisse richtig gut vorstellen. :thumbup: Mach weiter so!

      Das war's auch mal wieder von mir, bis zum nächsten Kapitel. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
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      Right now, we stand in neutral territory!!!
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      So kann man es aber auch sehen
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    • Neues Kapitel - Antwort auf qoii

      Yay, Feedback ^.^

      Da will ich doch gerade mein neues Kapitel hochladen und da fällt mir auf, dass ich eine Antwort habe :D, das macht den Tag doch gleich viel angenehmer.
      Bevor ich mich jetzt aber auf qoii's Antwort stürze verweise ich noch kurz auf mein neues Kapitel. *Fingerzeig nach oben* So fertig. :thumbsup:

      Und jetzt zu qoii.

      qoii schrieb:

      Der FB setzt sich in einem äußerst interessanten Kampf fort.

      Freut mich, dass dir der Kampf gefallen hat. Habe ihn tatsächlich mehrmals umgeschrieben, weil ich nicht zufrieden war und bin erleichtert, dass das Endergebnis gut angekommen ist. :thumbup:
      Schließlich war es der erste Kampf und er enthielt auch ein paar der stärksten Charaktere die in der FF vorkommen werden, also sollte es ja was Besonderes werden.

      qoii schrieb:

      Ich würde mal vermuten, das der Admiral am ehesten eine Kryptid -Zoan gegessen hat. Das Modell konnte ich nicht feststellen, da mir keine mythische Gestalt eingefallen ist welche ungefähr dieses Aussehen und diese Kräfte besitzt, auch bei den Dämonen kenne ich mich nicht gut genug aus. Interessant ist jedenfalls, dass die Frucht auch Logiaeigenschaften zu besitzen scheint, er kann sich immer wieder neu zusammensetzen und hat Billie mit Dunkelheit "infiziert". Zumindest kann sich Billie nicht mehr der hellen Sonne aussetzen, was sicher noch zu einigen interessanten Situation und Problemen frühen kann. Vielleicht übernimmt Billie so auch einige Fähigkeiten oder der Admiral kann ihn irgendwie Steuern, denn ich glaube immer noch nicht das es Zufall ist, dass er Klamottentechnisch den heutigen CP-0 Agenten ähnlich sieht.

      Huiuiuiuiui... Da weiß ich gar nicht wo ich anfangen soll, das ist ja ne ganze Menge Spekulatius.
      Zunächst: Ja, der Admiral hat eine Kryptid-Zoan gegessen und ja die Zoan bringt auch die eine oder andere Logia-Eigenschaft mit sich. Das liegt daran wie die Zoan funktioniert. Wie genau möchte ich hier aber noch nicht sagen.
      Tatsächlich basiert die Zoan nicht auf einem Wesen das so in der Mythologie existiert. Ich habe eine ganze Weile gesucht und nichts gefunden was mich zufriedengestellt hat. Das Aussehen ist eine lose Mischung von Teufel und Balrog und die Fähigkeiten sind selbst entworfen. Ich weiß jetzt nicht was andere davon halten Zoans zu erschaffen die kein vollkommen reales Vorbild haben, aber ich finde Dämon ist eine sehr dehnbarer Begriff.
      Fun Fact: Die Zoan trägt denselben Namen wie Choppers ^.^ Hito Hito no Mi (Mensch Mensch-Frucht) Modell: Dämon, um genau zu sein. Ansonsten ist diese Zoan noch stärker als die Frucht die ich Melkar gegeben hätte (vorige Geschichte und so) und dass will schon was heißen.
      Eigentlich will ich ja nicht so sehr auf die Spekulationen eingehen die du hier machst, aber ich muss mit einem Missverständnis aufräumen. Billie sieht nicht aus wie ein CP0 Agent und hat auch nichts mit denen zu tun. Viel mehr sieht sein Anzug aus wie ein Ninja-Outfit. Nur halt nicht schwarz, sondern weiß. Sry, falls ich da die Beschreibung missverständlich geschrieben habe.
      Zu den eventuellen anderen Folgen der Wunde sage ich erstmal nichts.

      qoii schrieb:

      Warum die Hakiangriffe beim Admiral nichts gebracht haben, hängt vor allem davon ab welcher Haki-Fraktion du angehörst. Wenn du zu denen gehörst die meinen, dass man Busoushoku-Haki-Angriffe mit einem stärkeren eigenen Haki kontern kann und dadurch die (Logia-)Fähigkeiten nicht aufgehoben werden ist es relativ einfach zu Erklären, warum Marius nichts ausrichten konnte. Wenn nicht müssen wir wohl einfach auf weitere Informationen zu dieser Zoan warten.

      Wie bereits oben erwähnt ist das hier keine normale Zoan. Das die Angriffe nicht funktionieren hängt nicht mit Haki zusammen, sondern mit der besonderen Funktionsweise der Frucht, aber dazu später mehr.
      Sonst gehöre ich aber auch nicht der Fraktion an, dass man Haki mit Haki kontern kann, wenn es um Logias geht... Wusste gar nicht, dass es Leute gibt die das glauben. Ist aber eine interessante Info. Gibt es richtige Gründe das zu glauben oder ist das nur ne Vermutung?

      qoii schrieb:

      Den Kampf hast du sehr interessant und bildlich dargestellt, ich konnte mir die Ereignisse richtig gut vorstellen. Mach weiter so!

      Yay :thumbsup:

      So das war es auch schon wieder von mir.
      Bis bald.
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      and these visions of Johanna
      are now all that remain
    • Kapitel 10 & 11

      Man wie die Zeit vergeht, ist schon wieder mehr als eine Woche seit deinem letzten Kapitel rum und ich bin noch nicht dazu gekommen dieses zu Kommentieren. Dann werde es jetzt eben zwei sein. :D

      Ist auch mal wieder interessant zwei Kapitel zu lesen, bei denen man noch nicht auf zehn weitere Verstrickungen,Vermutungen und Ebenen achten muss/kann. Noch geht es einzig und allein um die direkte Handlung. Da ich deinen Kommentar bei Bo gelesen habe fallen mir eure Unterscheide noch mehr auf als sonst. Bei dir gibt es derzeit noch etwas wenig über das sich Spekulieren lässt, wobei man das noch betonen sollte. ;)

      Im Kapitel 10 geht es um die Befreiung von Sammie durch einem ganz einfachen Plan: Für Panik sorgen, während alle wild durcheinander laufen das Ziel Befreien, dieses Tarnen und dann im allgemeinen Chaos verschwinden. Guter Plan :thumbup: , hätte auch fast geklappt nur sollte man sich dann keinen Ausgang aussuchen der schon leer ist^^. Die Beschreibung der allgemeinen Situation und der Stimmung der Zuschauer bzw. Billies Meinung darüber hast du ziemlich stimmig hinbekommen.

      In Kapitel 11 kollidiert der Zeitpunkt der Flucht zufällig mit einem groß angelegten Anschlag auf die Hauptstadt (?). Die Gruppe um Milino, zu der wahrscheinlich auch die Beiden gehören welche am Anfang gestorben sind, hat es geschafft einige Bomben zu verteilen, welche die Stadt sehr in Mitleidenschaft ziehen und auch dafür sorgen, dass die Flucht mit dem Zug wohl ins Wasser Fällt. Übriges vermute ich mal, dass in diesem Zug eine weibliche Person sitzt die und bereits bekannt ist und voller Hoffnung auf ein besseres Leben in die Stadt gefahren ist ;) . Nur um dort mit einer Situation konfrontiert zu werden, welche sie stark an den Verlust ihrer Eltern und Freundin erinnern dürfte. Weiterhin wird auch Billie schwer verwundet und wir bekommen einen ersten Eindruck davon was passiert wenn er sich dem Sonnenlicht aussetzt.

      Ach ja das Schmelzen irritiert mich etwas, da ich mir unter "schmelzen" etwas vorstelle was für Menschen nicht möglich ist. Das selbe gibt übriges auch für Kleidung sie brennt, verkohlt oder was auch immer. Es sei denn sie ist als Plastik, wozu auch Polyester gehört, was heute bei uns oft in Kleidung verarbeitet wird, aber sonst dürfte Kleidung nicht schmelzen können. OK Eisen (in Rüstungen) schmilzt auch. ;)

      Weiterhin bekommen wir einen Hinweis auf Corals Teufelskraft. Zwar kreuzt er nicht die Finger, aber sonst erinnern seine Fähigkeiten bis jetzt doch stark an die Barrierefrucht. Es gibt zwar sicher noch eine andere Fähigkeiten, welche einen ähnlichen Effekt haben dürften und es ist auch immer eine Sache des Autors wo er die Grenzen der TK zieht, weswegen ich noch nichts genaues sagen kann, außer auf die Ähnlichkeit zu verweisen. Kugeln könnte man beispielsweise auch mit Telekinese abfangen, aber bei den Stichflammen würde das schon schwieriger.

      Du hast derzeit noch einen eher kompakten und knappen Schreibstiel, du nutzt eher weniger Worte und beschränkst dich weitgehend auf das wesentliche der Handlung. Ich denke man könnte am ehesten sagen du bringst es kurz und knapp auf den Punkt, während Bo sie Situationen, Umgebungen usw. gerne (aus)malt und so eine andere Art von Leben in die Geschichte bringt. Ich finde es ganz schwer eure Unterscheide zu beschrieben ohne das dein Stiel schlechter klingt, das ist er nicht! er ist einfach nur anderes!!

      Eine bitte noch, wenn du den Ort des Geschehen wechselst dann mach doch bitte eine Leerzeile, so wird der Text übersichtlicher und man erkennt direkt wo die "andrer" Handlung beginnt.

      Oh doch wieder fast eine Office-Seite, war wohl doch mehr enthalten als ich anfangs dachte. :D
      Jedenfalls haben mir deine Kapitel wieder sehr gefallen und ich bin schon darauf gespannt, wie es weitergeht. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 12 + Antwort auf qoii

      Es folgt nun ein Original-Disput der Stimmen in meinem Kopf:

      ORIGINAL_DISPUT!

      Stimme 1: Du hast doch gestern erst ein Kapitel rausgehauen. Warum denn heute schon wieder? Das ist doch unlogisch.
      Stimme 2: Ja ich hab halt eins auf Vorrat...
      Stimme 1: Das ist doch kein Grund!
      Stimme 3: Hmm... lecker Bratkartoffeln.
      Stimme 1+2: Klappe!!
      Stimme 2: Außerdem brauche ich einen Grund, um qoii zu antworten.
      Stimme 1: Kannst du damit nicht noch ein paar Tage warten? Oder qoii so antworten?
      Stimme 2: Nein.
      Stimme 1: Wie nein?
      Stimme 2: Ja einfach nein. Nebenbei sind regelmäßige Veröffentlichungstermine auch nichts für mich.
      Stimme 1: ........
      Stimme 3: Hmm... lecker mit Bratwurst.
      Stimme 1: Wolln wir uns noch Saft holen?
      Stimme 2: Ist gebongt.


      So nach dieser hoffentlich erklärenden Einleitung verweise ich noch einmal auf den roten Kasten im Startpost, der nicht ohne Grund rot ist. Dort sage ich immer etwas zu dem aktuellen Kapitel. Also auch zu diesem. Ich hätte das Kapitel auch beinahe Die Riesenadler genannt. Bin aber rückblickend froh, dass ich es nur im übertragenden Sinne getan hab. Aber genug der Spoiler, ich bin schließlich hier, um mir die Zeit zu vertreiben und qoii zu antworten.

      3...2...1...Los!

      qoii schrieb:

      Ist auch mal wieder interessant zwei Kapitel zu lesen, bei denen man noch nicht auf zehn weitere Verstrickungen,Vermutungen und Ebenen achten muss/kann. Noch geht es einzig und allein um die direkte Handlung. Da ich deinen Kommentar bei Bo gelesen habe fallen mir eure Unterscheide noch mehr auf als sonst. Bei dir gibt es derzeit noch etwas wenig über das sich Spekulieren lässt, wobei man das noch betonen sollte.

      Was soll ich sagen? Ich habe ja schon im Beitrag bei Bo mit meiner Unfähigkeit die passenden Worte zu finden gerungen.
      Ansonsten hast du recht. Viel zu spekulieren gibt es noch nicht. Momentan ist es wichtig von den Inseln herunter zu kommen. Dann spalten sich die Handlungsstränge auf und dann haben wir auch was etwas komplexere Nebenarcs und nicht nur eine lineare Inselflucht.

      qoii schrieb:

      In Kapitel 11 kollidiert der Zeitpunkt der Flucht zufällig mit einem groß angelegten Anschlag auf die Hauptstadt (?). Die Gruppe um Milino, zu der wahrscheinlich auch die Beiden gehören welche am Anfang gestorben sind, hat es geschafft einige Bomben zu verteilen, welche die Stadt sehr in Mitleidenschaft ziehen und auch dafür sorgen, dass die Flucht mit dem Zug wohl ins Wasser Fällt. Übriges vermute ich mal, dass in diesem Zug eine weibliche Person sitzt die und bereits bekannt ist und voller Hoffnung auf ein besseres Leben in die Stadt gefahren ist . Nur um dort mit einer Situation konfrontiert zu werden, welche sie stark an den Verlust ihrer Eltern und Freundin erinnern dürfte. Weiterhin wird auch Billie schwer verwundet und wir bekommen einen ersten Eindruck davon was passiert wenn er sich dem Sonnenlicht aussetzt.

      *Knüllt sein nächstes Kapitel zusammen und wirft es in den Müll* :S
      Ok ganz so schlimm ist es nicht, aber damit nimmst du schon eine Menge Inhalt des nächsten Kapitels weg.
      Ansonsten: Ja, auf die Hauptstadt. Und nein, es sind nicht nur "einige" Bomben... eher sehr viele Bomben, aber dazu später mehr. Das volle Ausmaß der Zerstörung bekommen wir auch nochmal zu sehen... Natürlich.
      Milino gehört auch zu derselben Gruppe wie die beiden Holzköpfe die in der ersten Folge gestorben sind. Nähere Infos dazu waren glaube ich in Kapitel 7... ^.^

      qoii schrieb:

      Ach ja das Schmelzen irritiert mich etwas, da ich mir unter "schmelzen" etwas vorstelle was für Menschen nicht möglich ist. Das selbe gibt übriges auch für Kleidung sie brennt, verkohlt oder was auch immer. Es sei denn sie ist als Plastik, wozu auch Polyester gehört, was heute bei uns oft in Kleidung verarbeitet wird, aber sonst dürfte Kleidung nicht schmelzen können. OK Eisen (in Rüstungen) schmilzt auch.

      Hängt damit zusammen, dass die Cnidariakorallen ein chemisches Wunderwerk sind. Ich weiß nicht ob ich irgendwann eine detaillierte Beschreibung des Verbrennungsvorgangs der Cnidariakoralle bringen werde, also tue ich es jetzt.
      Wenn eine Cnidaria angezündet wird, verflüssigt sie sich selbst. Diese Flüssigkeit brennt und erzeugt ein Feuer welches extrem heiß und extrem widerständsfähig ist. Es brennt mit absolut jeder Flüssigkeit. Ich werde und kann das jetzt nicht chemisch begründen, also bediene ich mich eines vielgenutzten Arguments: Es ist One Piece, da geht sowas.
      Aber weiter im Text. Diese Flüssigkeit ist aber nicht nur brennbar, sondern auch ein starkes Lösemittel bzw. eine starke Säure. Die beim Verbrennen der Koralle entstehende Flüssigkeit ist also in der Lage fast alle Substanzen unter starker Hitze, welche durch die Flammen ja vorhanden ist, zu verflüssigen. Zu Schmelzen.Wenn das Feuer gelöscht ist, bleiben Teile der Flüssigkeit erhalten, es sieht also so aus als ob der Körper oder Gegenstand teilweise geschmolzen und teilweise verbrannt ist, was ja auch geschehen ist.
      Ich hoffe diese Erklärung stellt dich halbwegs zufrieden. Das ist jedenfalls die, die ich recht früh für die Funktionsweise der Koralle entworfen habe. Wenn sie dir nicht passt, kann ich das leider nicht ändern :P

      qoii schrieb:

      Weiterhin bekommen wir einen Hinweis auf Corals Teufelskraft. Zwar kreuzt er nicht die Finger, aber sonst erinnern seine Fähigkeiten bis jetzt doch stark an die Barrierefrucht. Es gibt zwar sicher noch eine andere Fähigkeiten, welche einen ähnlichen Effekt haben dürften und es ist auch immer eine Sache des Autors wo er die Grenzen der TK zieht, weswegen ich noch nichts genaues sagen kann, außer auf die Ähnlichkeit zu verweisen. Kugeln könnte man beispielsweise auch mit Telekinese abfangen, aber bei den Stichflammen würde das schon schwieriger.

      Soll ich dir ein Geheimnis verraten... Ich weiß selber noch nicht genau welche Frucht ich Coral geben soll. :whistling: Dies ist eine Entscheidung, die ich am Anfang schon mal gefällt hatte, die aber immer mehr ins Wanken gekommen ist und momentan steht Coral irgendwo zwischen Telekinese, der mächtigen Apfelbrotbaumfrucht und Hakimonster und ich muss mich entscheiden was ich mit ihm mache. 8o
      Ist mir ein bisschen peinlich... ein bisschen :|

      qoii schrieb:

      Du hast derzeit noch einen eher kompakten und knappen Schreibstiel, du nutzt eher weniger Worte und beschränkst dich weitgehend auf das wesentliche der Handlung. Ich denke man könnte am ehesten sagen du bringst es kurz und knapp auf den Punkt, während Bo sie Situationen, Umgebungen usw. gerne (aus)malt und so eine andere Art von Leben in die Geschichte bringt. Ich finde es ganz schwer eure Unterscheide zu beschrieben ohne das dein Stiel schlechter klingt, das ist er nicht! er ist einfach nur anderes!!

      Na, ganz so gut ist meiner wohl eher nicht, aber danke für das Kompliment :D. Andererseits habe ich aber eben schon versucht zu sagen, was mich an Bo's Schreibstil irgendwie "stört" und deswegen werde unsere Stile wohl auch unterschiedlich bleiben. Immer wenn ich versuche eine Situation, ähnlich wie Bo es macht, zu "malen" komme ich mir lächerlich vor und ich finde den Stil nicht mehr schön.
      Auch mag ich meinen Stil mittlerweile ganz gerne, auch wenn er natürlich noch ausbaufähig ist. Also... keine Ahnung.

      qoii schrieb:

      Eine bitte noch, wenn du den Ort des Geschehen wechselst dann mach doch bitte eine Leerzeile, so wird der Text übersichtlicher und man erkennt direkt wo die "andrer" Handlung beginnt.

      Mach ich eigentlich auch. Nur habe ich dieses Mal vergessen, dass der Editor hier Kursivschrift von Word nicht übernimmt und generell vertragen sich die beiden Programme nicht so gut. Habe es jedenfalls gefixt und es tut mir leid. Wird nach Möglichkeit nicht mehr vorkommen. ;(

      qoii schrieb:

      Jedenfalls haben mir deine Kapitel wieder sehr gefallen und ich bin schon darauf gespannt, wie es weitergeht.
      Na wunderbar. Wie irgendwo schon mal gesagt, steuern wir mehr oder weniger schnell auf das Arc-Finale zu. Wenn man das so nennen möchte. Hoffe dir gefällt das neue Kapitel. Auch wenn ich selber es lustig finde, weiß ich noch nicht ob andere das auch so empfinden werden. Wir werden sehen.

      So und damit bin ich wieder durch. Keine langen Worte. Tschüss.
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
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    • Kapitel 12 - Der Mann im Anzug

      *Knüllt sein nächstes Kapitel zusammen und wirft es in den Müll*
      Willkommen im Klub der FF-Autoren die über meine Treffsicherheit am verzweifeln sind :evil: . Ich glaube dieses Gefühl hatte schon jeder Autor, der mich an Hals hat, mindestens ein mal. :P

      Und weiter geht es mit einen neuen Charakter in deinem FF, David Copperfield taucht auf oder zumindest seine Entsprechung :D . Er ist wie ein vernünftiger Magier mit einem Zylinder ausgestattet, spitze Zauberhüte sind zu altmodisch, wobei spielt dein FF nicht in der fernen Vergangenheit.^^Jedenfalls scheint er nicht nur Pantomimisch sehr geschickt zu sein, oder ist es ein Unsichtbarkeitszauber. Nein seine größte stärke scheint der Schwebezauber zu sein, der nur noch von seinem Verschwindezauber übertroffen wird. Er lässt alle Leute im Zug verschwinden, bis auf den Lokführer, der noch die Bremse betätigen muss und Maggie, da sie noch wichtig ist.
      Weiß der Schöpfer warum, mit Schöpfer meine ich natürlich Gott, den Gott dieser FF-Welt ;) .

      Maggie ist aus irgendeinem Grund mit einer extrem scharfen Sense unterwegs, wofür sie diese in der Stadt auch immer brauchen will. Wahrscheinlich ist sie dazu da sich die ganzen erwarteten Verehrer vom Hals zu halten, oder sie hat geplant ihr eigenes Getreide anzubauen.^^

      Jedenfalls dürfte es mit dem schönen Leben in der Großstadt nichts werden, schließlich ist sie nun mit ein paar Schwerstkriminellen unterwegs. Wobei..., viel scheint von der Stadt nach dem Anschlag auch nicht übrig zu sein, von den Bewohnern ganz zu schweigen.

      Soll ich dir ein Geheimnis verraten... Ich weiß selber noch nicht genau welche Frucht ich Coral geben soll.
      Danke für deine Ehrlichkeit, aber soll ich dir am einen Trick verraten. In solchen Situationen macht man am besten geheimnisvolle Andeutungen in die Richtung. "Schon nicht schlecht, aber du wirst dich noch wundern was sich bei ihm noch so alles ergeben wird." Das ist wie die Möhre bei Esel :S .....OK sagen wir besser das Steak beim Wachhund XD. Damit lenkt man mich ab, das bindet die Ressourcen welche sonst für solche Überlegungen frei sind wie „Wer könnte denn in dem Zug sitzen;)
      Ach ja und die Schmelzerklärung ist annehmbar... zumindest ist die One Piece logisch. :D

      So das war's wieder von mir, bis zum nächsten Kapitel... oder eher gleich bei Sirus.0 :)
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
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    • Neues Kapitel - Antwort auf qoii

      So das nächste Kapitel ist da. Alles dazu steht wie immer rot im Startpost.
      Ansonsten wiederhole ich noch kurz meine Entschuldigung für den Mittelteil bzw. die letzten paar Sätze des Mittelteils. Wieso? Keine Ahnung. Ich habe das Gefühl dass dies angebracht ist.
      Aber keine lange Vorrede, ich komme also gleich zu meinen aktuell leider einzigen ;(, aber treuen :D Leser. Dem guten qoii.

      qoii schrieb:

      Willkommen im Klub der FF-Autoren die über meine Treffsicherheit am verzweifeln sind . Ich glaube dieses Gefühl hatte schon jeder Autor, der mich an Hals hat, mindestens ein mal.

      Oh Nein! Verzweifelt bin ich noch laaange nicht. Aber ein erster Schritt ist getan. Mal sehen wie wir zwei uns vertragen. Später wenn ich in dieser FF etwas kompliziertere Handlungsstränge einbaue, dann können wir mal weiterschauen. ;)

      qoii schrieb:

      Und weiter geht es mit einen neuen Charakter in deinem FF, David Copperfield taucht auf oder zumindest seine Entsprechung . Er ist wie ein vernünftiger Magier mit einem Zylinder ausgestattet, spitze Zauberhüte sind zu altmodisch, wobei spielt dein FF nicht in der fernen Vergangenheit.^^Jedenfalls scheint er nicht nur Pantomimisch sehr geschickt zu sein, oder ist es ein Unsichtbarkeitszauber. Nein seine größte stärke scheint der Schwebezauber zu sein, der nur noch von seinem Verschwindezauber übertroffen wird. Er lässt alle Leute im Zug verschwinden, bis auf den Lokführer, der noch die Bremse betätigen muss und Maggie, da sie noch wichtig ist.
      Weiß der Schöpfer warum, mit Schöpfer meine ich natürlich Gott, den Gott dieser FF-Welt .

      Ist das jetzt witzig positiv oder witzig kritisch gemeint? Ich habe ja im Vorfeld etwas Angst gehabt, dass der erste Auftritt einer eigentlich nicht unwichtigen Figur etwas in die Hosen gegangen ist... Bist du nur verwirrt oder einfach lustig drauf oder schlichtweg begeistert/enttäuscht ?
      Sonst kann ich nicht viel hierzu sagen außer, dass ich keine Ahnung habe wer David Copperfield ist. Er scheint sich nach einem modernen Houdini anzuhören. Es gibt übrigens eine Fähigkeit die alle Wunder die der Mann im Anzug schon vollbracht hat und noch vollbringen wird, vereint. Wenn du da drauf kommst, muss ich mein obiges Statement noch mal ein bisschen revidieren.
      Oh und ja, Maggie wird noch wichtig. Irgendwie.

      qoii schrieb:

      Maggie ist aus irgendeinem Grund mit einer extrem scharfen Sense unterwegs, wofür sie diese in der Stadt auch immer brauchen will. Wahrscheinlich ist sie dazu da sich die ganzen erwarteten Verehrer vom Hals zu halten, oder sie hat geplant ihr eigenes Getreide anzubauen.^^

      Erklärung folgt demnächst.

      qoii schrieb:

      Jedenfalls dürfte es mit dem schönen Leben in der Großstadt nichts werden, schließlich ist sie nun mit ein paar Schwerstkriminellen unterwegs. Wobei..., viel scheint von der Stadt nach dem Anschlag auch nicht übrig zu sein, von den Bewohnern ganz zu schweigen.

      Da hast du die Situation prägnant zusammengefasst. Aber mal im Ernst: Wäre es nicht etwas langweilig gewesen, so auf den, dem Untergang geweihten, Koralleninseln? Ich denke schon... oder auch nicht. Was wollte ich mit diesem Satz eigentlich sagen... Ich hab's vergessen :D

      qoii schrieb:

      Danke für deine Ehrlichkeit, aber soll ich dir am einen Trick verraten. In solchen Situationen macht man am besten geheimnisvolle Andeutungen in die Richtung. "Schon nicht schlecht, aber du wirst dich noch wundern was sich bei ihm noch so alles ergeben wird." Das ist wie die Möhre bei Esel .....OK sagen wir besser das Steak beim Wachhund XD. Damit lenkt man mich ab, das bindet die Ressourcen welche sonst für solche Überlegungen frei sind wie „Wer könnte denn in dem Zug sitzen“
      Ach ja und die Schmelzerklärung ist annehmbar... zumindest ist die One Piece logisch.

      Werd's mir merken. Weiß auch nicht mehr warum ich das mit Coral verraten habe. Wahrscheinlich als Witz. Kommt in Zukunft nicht mehr vor...
      One Piece annehmbar kann ich akzeptieren, auch wenn ich bei der einfallsreichen (Eigenlob stinkt :)) brilliant ausgedachten Erklärung etwas mehr als ein "Annehmbar" erwartet hatte. Eher ein "Erwartungen übertroffen" oder ein "Ohnegleichen". Harry Potter Fan? Nein? Dann vergiss den Satz von eben :S

      So das war's auch von mir. Nur eine Sache noch. Aus einer spontanen Motivation heraus, habe ich beschlossen dich als treuen Leser damit zu verewigen, dass ich einen demnächst debütierenden Charakter nach dir benenne oder ihn qoiio nenne oder sowas. Die Frage ist halt nur welcher.
      Der Großadmiral? Der Typ aus Kapitel 13, mit der haselnussbraunen Haut? Ein eventuelles Mitglied der zukünftigen Protagonisten Gruppe? Irgendeine Idee von dir? Die beiden letzten Vorschläge würde ich eher nicht bevorzugen, aber für dich würde ich eine Ausnahme machen... ;) Falls du die Idee gut findest, könnten wir das am besten per PN besprechen. :thumbsup:

      Also dann das war es jetzt wirklich. Schönen Tach noch. Bis bald.
      Signed: DasReising
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      are now all that remain

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von DasReising ()

    • Kapitel 13 - Aussetzer & Kapitel 14 - Überzeugungsarbeit

      Diesmal hat es echt lange gedauert bis ich dazu gekommen bin dir zu Antworten :S . Krankheitsvertretung plus Unkreativität sind echt schlimm und auch jetzt bin ich mit dem Kommentar nicht wirklich zufrieden :( , aber sonst dauert es noch länger und besser wird es wahrscheinlich ehe nicht. :pinch:


      Im Bezug auf den letzten Kommentar hatte ich dir in der PN ja noch ein paar Antworten versprochen. Der Kommentar sollte schon etwas Richtung witzig positiv gehen, ist mir aber etwas schwergefallen, was an den Folgen der Nachtbereitschaft liegen könnte.

      David Copperfield ist tatsächlich so etwas wie ein moderner Houdini, zwar kenne ich mich da auch nicht wirklich aus und musste die Info aus den tiefen meines Gedächtnisses kramen. Aber ich meine das Houdini vor allem durch seine Entfesselungskünste bekannt geworden ist, während David Copperfield sich eher auf das Verschwinden lassen von Gegenständen spezialisiert hat. ^.^

      "Annehmbar" ist die Antwort, da Säure meines Verständnisses nach Fleisch immer noch nicht Schmelzen lassen kann. Säure veräzt das Fleisch und verflüssigt es nicht, den schmelzen ist nach meinem Verständnis wenn ein fester Stoff flüssig wird. Bis jetzt fällt mir einfach nichts ein was Fleisch verflüssigen kann.

      Im Bezug auf Harry Potter verweise ich mal auf meine Antworten bei Sirus.0 FF und meine Bezeichnungen für ihn. ;)

      Aber jetzt zu den beiden Kapiteln.

      Wie du hast Angst vor der katholischen Kirche, willst du etwa in einem Bereich arbeiten in dem sie noch macht hat? :P Und das nur weil der kahle Herakles nicht auf Frauen steht, genauso wie der „Magier“. Abgesehen von ihren sexuellen Interessen, die mit keiner monotheistischen Religion im Einklang stehen dürften :D , scheinen sie Beide ziemlich stark zu sein bzw. über mächtige Teufelskräfte zu verfügen, denn sie reden ganz locker über den Spaß auf der Grandline. Der Magier hat unseren Trupp schon ins Herz geschlossen und will sie weiter im Auge behalten.

      Coral rastet wegen der Antwort von Maggie aus, weswegen er von Sammie fürs erste außer Gefecht gesetzt wird. Dieser nutzt danach auch die Gelegenheit sich bei ihm zu Informieren was er mit seiner Befreiung bezwecken will und ist danach verständlicher weise ziemlich entsetzt./unsicher/erschreckt... mir will einfach nicht das passende Wort einfallen :( ... seine reaktion ist nicht so negativ wie die Worte, er scheint aber auch nicht begeistert zu sein.

      Dann lernen wir noch einen Mann kennen (oder kanten ihn schon :whistling: ), der sich über den Erfolg des Anschlages sehr freut, genauso wie an dem Leid der Betroffenen. Er zögert nicht die einzige Zeugin seiner Begeisterung sofort auf für ihn begeisternde weise zu beseitigen. Da er auf dem weg zum Königspalast ist wird er entweder eine wichtige Person sein, die Zugang zum König hat oder der Anschlag ging von einer Person im Palast aus, er könnte natürlich auch mit dem König oder seinem Berater etwas ähnliches vorhaben wie mit der Zeugin. Viele viele Möglichkeiten, ich kann nur vorhersagen dass es im nächsten oder übernächsten Kapitel im Palast weitergeht. ;)

      So dass war es wieder von mir, nicht so kreativ wie sonst aber was will man machen. :D
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
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      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
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      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
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      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 15 + Antwort auf qoii

      Hey qoii,
      fröhliche Weihnachten erstmal.

      Ich entschuldige mich vorab mal für die bei mir doch ungewöhnlich lange Wartezeit. Eigentlich wollte ich dieses Kapitel schon am 23. herausbringen und heute mit Kapitel 16 weitermachen. Daraus wurde nichts. Das hat jetzt nicht familiäre oder zeitliche Gründe, auch wenn so eine Familie an Weihnachten sehr viel Zeit "frisst", sondern hängt ganz einfach mit meiner ersten Schreibblockade zusammen. Glaube ich.
      Jedenfalls ist das aktuelle Kapitel aus meiner eigenen Sicht eher mau und gefühlt der bisherige Tiefpunkt der Geschichte. Auch nach mehreren Versuchen des Umschreibens und rekonzipierens (gibt es dieses Wort überhaupt?) bin ich mit diesem Kapitel alles andere als zufrieden. Naja, ich hoffe, dass es ab 16 wieder bergauf geht und entschuldige mich vorab einfach mal für mangelnde Qualität. :S
      Aber jetzt wieder zu den schönen Dingen.

      qoii schrieb:

      David Copperfield ist tatsächlich so etwas wie ein moderner Houdini, zwar kenne ich mich da auch nicht wirklich aus und musste die Info aus den tiefen meines Gedächtnisses kramen. Aber ich meine das Houdini vor allem durch seine Entfesselungskünste bekannt geworden ist, während David Copperfield sich eher auf das Verschwinden lassen von Gegenständen spezialisiert hat.

      Dieser Typ kann garantiert jeden Trick den die beiden jemals angewandt haben und noch ein paar mehr. :P

      qoii schrieb:

      Wie du hast Angst vor der katholischen Kirche, willst du etwa in einem Bereich arbeiten in dem sie noch macht hat? Und das nur weil der kahle Herakles nicht auf Frauen steht, genauso wie der „Magier“. Abgesehen von ihren sexuellen Interessen, die mit keiner monotheistischen Religion im Einklang stehen dürften , scheinen sie Beide ziemlich stark zu sein bzw. über mächtige Teufelskräfte zu verfügen, denn sie reden ganz locker über den Spaß auf der Grandline. Der Magier hat unseren Trupp schon ins Herz geschlossen und will sie weiter im Auge behalten.

      Ich habe immer Angst vor der katholische Kirche und vor monotheistischen Religionen im Allgemeinen. 8o Aber Spaß beiseite. Ich hatte keine Lust eine schlechte Yaoi zu schreiben. Zumindest nicht so detailliert. Das mit der Homosexualität (um politisch korrekt zu bleiben) ist einfach als Gag gemeint und wir werden, eher irgendwann als bald aber irgendwann, auch erfahren warum. Sonst sitzt auf diesem Baumstamm... nein... kein Spoilern.
      Bleiben wir bei sehr stark. Und sie werden ihre Rollen noch spielen.

      qoii schrieb:

      Dann lernen wir noch einen Mann kennen (oder kanten ihn schon ), der sich über den Erfolg des Anschlages sehr freut, genauso wie an dem Leid der Betroffenen. Er zögert nicht die einzige Zeugin seiner Begeisterung sofort auf für ihn begeisternde weise zu beseitigen. Da er auf dem weg zum Königspalast ist wird er entweder eine wichtige Person sein, die Zugang zum König hat oder der Anschlag ging von einer Person im Palast aus, er könnte natürlich auch mit dem König oder seinem Berater etwas ähnliches vorhaben wie mit der Zeugin. Viele viele Möglichkeiten, ich kann nur vorhersagen dass es im nächsten oder übernächsten Kapitel im Palast weitergeht.

      Wir kannten den Mann noch nicht wirklich. Ich weiß leider nicht wen du im Kopf hast. Dass es nicht Milino ist, steht im Text und du bist es leider auch noch nicht :P. Aber wir haben ihn tatsächlich bereits gesehen. Und es geht, zumindest nach Plan, erst in einiger Zeit im Palast weiter. Im nächsten Arc wenn man so will. Ich will den ersten Abschnitt der Geschichte langsam hinter mich bringen.
      Und welche Verbindung er zum Palast hat? Wer weiß, wer weiß ;)

      qoii schrieb:

      So dass war es wieder von mir, nicht so kreativ wie sonst aber was will man machen.

      Dito...

      Als schönen Grüße und ist es schon zu früh einen guten Rutsch zu wünschen? Ich weiß nicht. Auf bald.
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain
    • Kapitel 16 - Abreise und die Rückkehr von DR

      Hey, hey,
      fast ein Jahr ist es her, dass ich angekündigt habe, dass meine FF erstmal auf Eis gelegt ist, da ich mich einem sehr bewegten Jahr 2015 gegenübersehe. Dieses Jahr ist jetzt aber (fast) vorbei und bei mir haben sich die Dinge beruhigt. Habe mittlerweile Abitur, bin umgezogen und sicher bei einem Studium untergekommen.
      Das heißt zwar nicht, dass ich jetzt Zeit ohne Ende habe, aber ein Kapitel pro Woche ist bestimmt drin.
      Es geht jetzt also weiter. Auch werde ich schauen, dass ich hier und da mal versuche mitzulesen und zu kommentieren, denn ich weiß für jeden Schreiber gibt es nichts Besseres als Feedback und Kommentare zu bekommen. Momentan habe ich Bo's und Vexor's Partner-FF und die von Member of CP9 im Auge, da mir die anderen doch zu viel zum Aufholen sind, aber mal sehen was die Zukunft bringt.

      Das neue Kapitel ist jetzt da. Ich versuche die Kapitel jetzt mal doppelt so lang zu machen wie bisher. Ist zwar immer noch kurz, aber immerhin nicht mehr so ganz kurz. Da ich immer noch kein Freund von langen Kapiteln bin wird das wohl auch so bleiben.
      So viel dazu.

      Schönen zweiten Advent,
      Das Reising.
      (Ich hoffe zu diesem Anlass ist der Doppelpost ok xD)
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