Es gibt mal wieder Neuigkeiten zum Mirror's Edge Franchise, die ich an dieser Stelle gerne mit euch teilen würde ... Denn endlich wurde der Launch Trailer zu "Mirror's Edge: Catalyst" veröffentlicht. Dieser gibt weitere Eindrücke über die Geschichte, die Charaktere und nicht zuletzt auch über das Gameplay, was man vor allem gut an den Parkour- und Nahkampfeinlagen aus der Ego-Perspektive sehen kann. Grafisch scheint das Spiel auch ein echter Leckerbissen zu werden. Die Zeichen deuten auf jeden Fall an, dass sich die langen acht Jahre Wartezeit tatsächlich gelohnt haben könnten

Wenngleich der zweite Teil - oder vielmehr das Reboot - von Mirror's Edge für PS4, XO und PC noch gar nicht erschienen ist (Release: 09.06.16), so überschlagen sich die Redaktionen aktuell bereits über ein ganz anderes Thema, bezüglich dieses Franchise: Mirror's Edge kommt als Live-Action-Serie auf die hiesigen Bildschirme! Das berichtet zumindest die Deadline.

Wie man ja auch in diesem Jahr wieder verstärkt sieht (Warcraft, Assassin's Creed) hat Hollywood noch immer großes Interesse an Videospielverfilmungen, auch wenn diese in der Vergangenheit eigentlich fast alle gefloppt sind (Agent 47, Lara Croft, Far Cry, um nur mal ein paar Beispiele zu nennen). Bei Mirror's Edge scheint man nun aber den wesentlich clevereren Weg zu gehen und packt die Geschichte rundum die Runnerin Faith in eine Serie, statt in einen Kinofilm. Letztere haben meist nämlich immer das Problem, dass sie der Vorlage alleine schon wegen der unterschiedlichen Dauer und dem Umfang nicht gerecht werden können. Assassin's Creed hat es hier einfach, da der Animus im Grunde die perfekte Basis ist, um etwas vollkommen Eigenständiges, abseits der Videospiele, auf die Beine zu stellen. Das Franchise selbst hat sich ja auch schon vor einigen Jahren vom eigentlichen Protagonisten distanziert, von daher glaube ich auch, dass der Assassin's Creed Film tatsächlich die erste, wirklich gute, Videospielverfilmung werden könnte.

Bei Mirror's Edge sieht die Sache aber ganz anders aus ... Es gab bisher erst ein Spiel - eine Storyline - und mit Mirror's Edge: Catalyst erscheint gerademal der zweite Teil der Marke. Wenngleich dieses aber mehr ein Reboot darstellt, dass die Geschichte des Vorgängers neu aufbereitet und in verbesserter Form zurückbringt. Von daher wäre es sehr schwierig den Zuschauern einen anderen Protagonisten zu präsentieren, als Faith, denn jemand anderes kennt man imo noch gar nicht. Faith ist die Identifikationsfigur des Franchise, so wie ein Nathan Drake es für das Uncharted Franchise, eine Lare Croft für das Tomb Raider Franchise oder auch ein Geralt of Riva für das The Witcher Franchise ist.
Wie gesagt, AC wechselt mittlerweile ja jährlich seine Protagonisten (mit Ausnahme von diesem Jahr), weswegen ein Kinofilm zu diesem Franchise wesentlich leichter zu stemmen und zu vermitteln ist.

Das scheinen die Endemol Shine Studios ähnlich zu sehen, die, nach Informationen der Deadline, die Rechte von Mirror's Edge erworben haben und sich nun bereits in der Voroduktion befinden sollen. Durch das angestrebte Serienformat hat das verantwortliche Studio nun ausreichend Zeit die Geschichte mit all ihren Facetten möglichst vorlagengetreu und ausführlich wiederzugeben und zu erzählen.
Ich persönlich begrüße diese Vorgehensweise sehr, zumal die jüngere Vergangenheit zum einen gezeigt hat, dass Serien den großen Hollywood Produktionen, rein von der Optik und Größenordnung, kaum noch in etwas nachstehen (Game of Thrones, The Walking Dead, Marvel's Netflix Produktionen wie bspw. Daredevil etc.), zum anderen eben mittlerweile auch ein ähnlich hohes Standing genießen, wie die großen Hollywood-Streifen. Und ich denke eine Serie ist letztlich genau das richtige Format, um Videospiele möglichst vorlagengetreu auf den heimischen Bildschirmen präsentieren zu können, da sie das größte Problem einer Adaption - dem Zeitaspekt - geschickt entgegen wirken und dieses sehr leicht auffangen können.
Als Beispiel ziehe ich hier gerne einmal Game of Thrones heran - Jede Staffel umfasst 10 Folgen mit einer Durchschnittsdauer von etwa 50 Minuten. Das macht 500+ Minuten, mehr als 8 Stunden. Im Vergleich dazu stehen die Kinofilme, die im Durchschnitt 2 - 2,5 Stunden andauern, bis der Abspann über die Leinwand flackert ... Die Problematik der Spieldauer, die von einem Kinofilm unmöglich aufgefangen werden kann, ist für mich immer noch das größte Defizit, wenn es um Adaptionen von Videospielen geht. Assassin's Creed könnte hier die Ausnahme darstellen, aber auch das wird sich erst noch Ende des Jahres / Anfang nächsten Jahres zeigen müssen. Eine Serie kennt dieses Problem nicht und kann eine Geschichte so detailiert wie nur möglich nacherzählen.

Für all jene, die das Spiel jedoch nie gespielt haben - und auch den kommenden Nachfolger nicht gedenken anzurühren - möchte ich jetzt noch ein paar Worte zum Setting und der Geschichte des Spiels verlieren. In Mirror's Edge dreht sich alles um eine kleine Gruppe, die sich selbst Runner nennt. In einem totalitären Staat, der sämtliche Kommunikationswege bewacht und in dem die Privatsphäre der Menschen längst nicht mehr existent ist, fungieren die Runner als eine Art Boten bzw. Kuriere, die wichtige Nachrichten überbringen. Um dies zu erreichen erklimmen sie die Dächer der Stadt und springen von einem Haus zum Nächsten. Sie sind wahre Parkour-Experten, scheuen sich aber auch nicht davor, falls nötig, Gewalt gegen die örtlichen Behörden einzusetzen. Konnte man im ersten Spiel sich noch Feuergefechte liefern, so wird dieses Element im Nachfolger komplett gestrichen und man kann sich nur noch im Nahkampf behaupten, von daher halte ich es auch für durchaus denkbar, dass die Verantwortlichen bei den Endemol Shine Studios ebenfalls darauf verzichten könnten der Protagonist Faith eine Feuerwaffe in die Hand zu drücken.
Grundsätzlich handelt es sich zwar, vom Setting her, um eine Sci-Fi Geschichte, die allerdings im Kern auch eine Crime-Handlung beinhaltet. Dies resultiert aus einer Verschwörung heraus, in die Faith unbeabsichtigt hinein gerät, als man ihre Schwester Kate zu Unrecht eines Mordes bezichtigt. Fortan findet sich die junge Runnerin Faith auf einer gefährlichen Reise, um sich selbst, aber vor allem auch ihre Schwester, zu retten. Eine Reise, die ihr alles abverlangen wird. Prinzipiell ist es also eine Art Krimi/Thriller mit dystopischem Gewand. Eine ideale Ausgangslage für eine ordentliche Serie, wenn ihr mich fragt.

Zugegeben, bisher gibt es weder einen Trailer, noch anderweitige Informationen über die geplante Serie - denn dafür ist die Produktion noch längst nicht ausreichend fortgeschritten - aber, sobald mehr Informationen durchschimmern, werde ich diese natürlich hier ergänzend mit einpflegen. Ich persönlich freue mich sehr auf dieses Projekt und hoffe wirklich inständig, dass die Serie ordentlich umgesetzt wird. Diese Adaption eines Videospiels könnte letztlich ausschlaggebend dafür sein, dass wir unsere liebsten Videospiele künftig tatsächlich endlich in einer vernünftigen Art und Weise, mit ausreichend Respekt vor der Vorlage, auf unseren heimischen Fernsehen als Live-Action-Show zu sehen bekommen könnten ... Nur eben nicht als Filme, sondern als Serie. Begrüße ich sehr und ich denke schon, dass die Endemol Shine Studios hier genau den richtigen Weg einschlagen. Alles Weitere wird die Zeit zeigen ...