Spotify - oder - Warum Streaminganbieter die Musik zerstören

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    • Spotify - oder - Warum Streaminganbieter die Musik zerstören

      Hallo. Ich möchte hier kurz ein Thema präsentieren, das die meisten eher wenig tangiert, für mich aber wichtig ist.

      Streaming-Anbieter, allen voran Spotify, zerstören Musikkultur, machen DJs arbeitslos und Künstler arm.
      Ich boykottiere solche Anbieter deswegen, und möchte euch vorschlagen, künftig das selbe zu tun. Ich habe dafür diverse Gründe, die ich ausführen möchte:


      1.) Spotify zerstört Webradios.

      Ich habe jahrelang als Moderatorin und DJane Webradio-Shows gemacht und auch wenn ich nicht tausende Zuhörer hatte, so hatte ich doch meine 20-40 Zuhörer. Webradios sind Shows, die interaktiv sind, aber dennoch (beim normalen Webradio) Richtungen folgen. Man bekommt eine gut gemixte Shows, wo Lieder aufeinander abgestimmt sind, ineinander übergehen, weil gemixt und kann sich auch Lieder wünschen, die dann oft auch gespielt werden. Also quasi wie beim DJ im Club nur zu Hause über Stream.
      Spotify mixt nicht. Spotify lässt einfach Musik hintereinander abspielen. Dieses "Feature" hat seit den 90ern jedes beliebige Musikprogramm.
      Durch seine Popularität (und zugegebenermaßen Einfachheit) greifen viele Hörer nicht mehr auf Webradios zurück, die Hörerzahlen sind meist auf ein Drittel gesunken, zahlreiche DJs, die ich kenne, sind aus der Szene ausgestiegen, weil kaum jemand noch zuhört.

      Resultat: Fehlende Vorbilder für gutes Mixen und Zusammenstellen einer Show, weniger DJ-Nachwuchs und weniger Einkommen fürechte DJs, die von Spotify auf Partys ersetzt werden und davon leben müssen. Darüber hinaus weniger Interaktivität, Musik-Communities und Webradios werden zerstört. Musik wird zur "Einzelsache".


      2.) Spotify schreibt dir vor, was du hörst, es ist eine Illusion zu glauben, du hörst, was du willst.

      Spotify hat zwar ein recht großes Angebot, aber sobald man etwas recht spezielles sucht, kommt es an seine Grenzen. Gerade bei unbekannten Künstlern und spezieller Suche findet man oft nicht das, was man sucht.

      Das "Kerngeschäft" der Streamingdienste ist es ja, nach einem Song den nächsten Song ähnlich zum vorherigen zu bestimmen und dem User automatisch abzuspielen.
      Ich glaube, ich spreche für 98% der User, wenn ich behaupte, dass man Spotify im grunde hauptsächlich wegen der nahtlosen Streamingfunktion nutzt und nicht, um ganz spezielle Songs zu suchen.

      Nun ist aber Spotifys Algorithmus das Problem, nach dem Musik ausgesucht wird. Ich habe hier selbst mal ungefähr 5 Versuche durchlaufen lassen über circa 20 Songs bei Pandora, last.fm, Soundcloud und Spotify. Das Resultat war erschreckend. (5 Versuche à 20 Songs sind jetzt nicht 6 Millionen, aber ich bin auch sterblich und habe nicht unendlich viel Zeit und Energie, wollte aber wenigstens überhaupt mal was testen, damit es nicht nur subjektiv bleibt.)

      Bei Pandora und Soundcloud blieb ich im selben Genre und Stil, wobei ich hier unterschiedlich mit bekannten und unbekannten Künstlern versorgt wurde. Pandora schlug mir mit Abstand die meisten unbekannten neuen Künstler vor, die ich noch nicht kannte. Soundcloud tendierte eher zu bekannteren Liedern der Genres. Die Ergebnisse bei last.fm waren gemischt.

      Bei Spotify jedoch landete ich in 4 von 5 Versuchen am Ende bei Kommerzmusik, egal wo ich anfing. // Metal? - Am Ende bei Pop-Medleys. // Rock? - Pop-Medleys. // Trance? - EDM/Dubstep. // Ambient? - Electro. // Nur bei Electro Swing blieb ich im Electro Swing. Ich lernte in 100 Songs nur zwei neue Künstler kennen, zum großen Teil kannte ich alle Lieder bereits.

      Zurück zum Algorithmus: ich kenne ihn nciht genau, aber weiß, dass er mehr auf sozialen Komponenten aufbaut als auf technische Aspekte wie z.B. bei Pandora. Ich bekomme also leicht überspitzt gesagt das zu hören, was alle anderen hören. Ich beschuldige Spotify nicht, mir genau vorzuschreiben, welche Musik ich höre, aber es ist ein gravierendes Problem gerade für eher unbekannte Künstler, die dadurch kaum gehört werden.

      Resultat: Spotify hat eine unzureichende Auswahl gerade bei unbekannten Künstlern. Diese werden dadurch noch mehr als ohnehin schon benachteiligt. Außerdem fördert Spotify Musikvielfalt nicht, sondern hemmt sie sogar noch, in dem noch mehr als vorher bekannte Lieder und Interpreten gespielt werden.


      3.) Spotify hält Kunden vom Kauf von Musik ab und schadet Künstlern damit noch mehr.

      Daszu ist eigentlich nicht viel zu sagen. Leute kaufen weniger Musik, weil sie nun eine "Flatrate" haben. Einzelne Songs werden nicht mehr nach "Qualität" oder Geschmack (über den Begriff lässt sich zugegebenermaßenstreiten) gekauft, sondern nun schreibt man dem Kunden wegen der Masse an Hörern (unbeabsichtigt) vor, was sie hören sollen/werden. "Gute" Songs sind im Vergleich zu "schlechten" Songs irrelevanter geworden.

      Resultat: Künstler verdienen weniger.


      4.) Spotify gibt Künstlern nicht das, was sie verdienen.

      Nicht umsonst haben/hatten Leute wie Taylor Swift, Neil Young, Phil Collins und andere Künstler Spotify boykottiert. Sie kriegen zu wenig Geld!
      Vom Geschmack und Reichtum der Künster mal abgesehen ist es vielfach von Künstlern geäußert worden, dass der Rückgang der Tonträgerverkäufe finanziell größer ist, als Streamingpauschalen und durch Streaming rückläufige Piraterie einbringen. Rückläufige Piraterie ist natürlich zuallererst positiv und einer der wenigen Vorzüge von Streamingdiensten, aber Verkauf vs. Streaming scheint ein derart gewaltiger Unterschied zu sein an Einkommen, dass Verluste durch die Piraterie irrelevant sind. Zumindest habe ich persönlich das bereits von ungefähr 30 Künstlern in diversen Genres gelesen und gehört. Wenn schlagkräftige Promis wie Swift das machen, dann wird da schon irgendwas dran sein. Keiner senkt sein eigenes Einkommen aus Spaß an der Freude.

      Resultat: Künstler verdienen weniger.


      5.) Spotify's Unternehmenskonzept schreibt seit der Grundüng rote Zahlen, das Konzept ist finanziell nicht tragbar und zum Scheitern verurteilt.

      Quelle: Unternehmenszahlen von Spotify - Spotify ist wie einige Internetfirmen wie Twitter ein einziges schwarzes Loch. Ich muss sie hier schon fast in Schutz nehmen, denn sie können den Künstlern gar nicht mehr zahlen, da sie ohnehin schon weiträumige Verluste einfahren. Aber warum dann überhaupt existieren? Das Unternehmen trägt sich nicht, die Künstler werden ärmer, wer gewinnt denn dadurch dann überhaupt? Niemand!

      Resultat: Weniger Geld für Künstler


      6.) Spotify will Geld für das, was andere kostenlos bieten.

      Die kostenlose Variante enthält nicht überspringbare oder blockbare Werbung (mein Kenntnisstand, vielleicht gibts da Leute, die da mehr wissen.).
      Man möchte dann einen Monatsbeitrag dafür haben, dass man leicht überspitzt gesagt Musik hört, die sowieso schon überall in den analogen Kurzwellenradios läuft.
      Genre-getreue Playlists kann ich ohne Werbung (mit jedem normalen Adblocker) kostenlos auch auf Youtube haben. Und dort lande ich wenigstens nicht ständig bei Pop-Medleys. Über die Qualität der Auswahl lässt sich streiten, aber ich habe dort nicht das Gefühl, dass man mich zwanghaft irgendwo hinführen möchte. Ich lerne selbst auf Youtube genug neue Künstler und Lieder kennen.


      Fazit: Spotify ist ein finanziell nciht tragbares Unternehmen, was vor allem kleinen und unbekannten Künstlern und DJs zunehmen die Lebensgrundlage entzieht und sie finanziell nicht fair entlohnt. Sie zerstören Musik-Communities und Webradios, lässt einen wenig neue Musik entdecken und speilt zum Großteil nur das, was man ohnehin schon kennt. Alle Seiten verlieren dabei, sogar Spotify selbst, am meisten jedoch die Künstler. Daher mein Aufruf, diesem Unsinn ein Ende zu setzen und es zu boykottieren.
      Natürlich kann ich es schon verstehen, dass man manchmal einfach Lust hat, hintereinander Musik zu hören, ohne Werbung oder Moderatoren, aber das kriegen auch viele Webradios, Bots, Programme wie Winamp, die mit lokalen MP3s arbeiten, sogar Youtube und andere Streamingdienste hin und zwar kostenlos. Spotify bietet nichts, was besser als irgendetwas anderes auf dem Markt ist. Es macht nichts besser. Auch das Gesamtpaket ist nicht einzigartig, als wenn man die Kombination aus Streaming, Playlists und Suche nirgendwo anders hätte. Spotify ist ein schlechtes Produkt einer schlechten Firma und bringt niemandem etwas.

      Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
      White

      PS: Ich bin selbst Musikerin, jedoch nciht kommerziell, daher betrifft es mich nicht finanziell, aber als DJane UND Künstlerin (wenn auch freizeitbeschränkt) sehe ich das Ganze vermutlich von einem anderen Blickwinkel als die Meisten hier. Viele von euch konsumieren einfach nur und wissen nicht, was sie der Musikindustrie damit antun. Ich wollte mit diesem Beitrag am Beispiel von Spotify dazu ein Auge öffnen.
      Die Farbe Weiß bleibt dem künstlerischen Ausgangsmaterial am nächsten und schließt jede Ablenkung und Illusion aus.
      Sie erlaubt, unmittelbar über die Grundfragen des Kunstwerkes zu reflektieren.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von White ()

    • White schrieb:

      Viele von euch konsumieren einfach nur [...]
      Das ist richtig und - um knallhart die Wahrheit auszusprechen - ich sehe für mich derzeit auch keinen Grund, weswegen ich das künftig anders handhaben sollte.

      Ich bin Konsument. Als Konsument denke ich zuerst an mich, denn ich möchte möglichst viel für wenig Geld bekommen. Das ist so. Und Spotify bietet mir - als Musikenthusiast - genau das. Ich erhalte Unmengen an Musik, komplett werbefrei, für wenige Euro im Monat.
      Meine eigenen Erfahrungen mit Spotify sind bisher auch komplett positiv gewesen. Ein Beispiel: Ich höre mir sehr gerne (Punk-)Rock Cover von berühmten Pop Songs an. Tue ich das regelmäßiger, erhalte ich von Spotify diverse Vorschläge in meinem persönlichen "Mix der Woche". So bin ich bspw. auch auf die Band I Prevail gestoßen, die mittlerweile zu meinen Lieblingsbands zählt. Selbiges gilt für meine Vorliebe von christlichen Rockbands wie Skillet oder Thousand Foot Krutch. Hör ich diese regelmäßiger, erhalte ich auch hier entsprechende Vorschläge in meinem "Mix der Woche" (letztens bspw. Ashes Remains, auch wenn ich die Band bereits kannte). Generell bin ich - gerade durch Spotify - bisher auf sehr, sehr viele Bands gestoßen, die ich vorher noch nicht kannte und nun relativ häufig höre.

      Ausschlaggebend für mich ist allerdings die App fürs Smartphone, die nicht nur sehr benutzerfreundlich gestaltet ist (sofern man halt Premium hat), sondern mir persönlich vor allem beim Training sehr zugute kommt. Anders als bspw. die Youtube App, die da deutliche Defizite aufweist, was es für mich unzumutbar macht diese im Gym - zum Anhören von Musik - zu nutzen.

      Und ja, es mag ja durchaus sein, dass das Streaming inzwischen dafür sorgt, dass Musikkünstler wie Taylor Swift weniger einnehmen, als vorher, aber ganz ehrlich ... Die haben eh mehr als genug Kohle auf dem Konto liegen. Dann kauft man sich halt nur acht, und keine neun, Luxusautos und hat nur zwei, anstatt drei, dicken Protzvillen.
      Als ehemaliger Azubi / Student achte ich da in aller erster Linie auf mein Geld, statt auf das der Künstler, bei denen der Geldbeutel ohnehin praller gefüllt ist, als es bei mir als Konsument je sein wird. Ist ja auch nicht so, als würden die Musiker nicht auch durch Liveauftritte gut verdienen können.
    • Ich benutze zwar kein Spotify aber Apple Music und das ist ja im Grunde genommen ziemlich ähnlich. Ich verstehe zwar das aus der Sicht der Musiker das Streaming ihr Einkommen verringert, aber wie auch OB schon sagte, bei sowas schaut man auf sein eigenes Geld. Wenn ich jetzt auf mein Handy schaue, habe ich über 1000 Titel und mindestens 100 Alben. Wenn es also Apple Music, Spotify usw. nicht geben würde, wäre ich quasi nicht in der Lange diese Musik zu hören. Zumindestens nicht legal (ich bin übrigens überzeugt das die Streamingdienste viele Leute die zuvor illegal Musik runtergeladen haben, konventiert haben und sie zumindestens jetzt Geld für Spotify etc bezahlen.)

      Die Summe an Geld die ich für all die Alben bräuchte, könnte ich noch nicht mal in den nächsten paar Jahren bezahlen und ich füge taglich (!) neue Musik hinzu. Musik ist etwas was ich privat sehr sehr viel höre und genau dies erlaubt mir diese Streamingdienste. Ich habe mir zwar vorgenommen, einige Alben in der Zukunft zu kaufen, aber das werden nicht allzu viele sein. Geld spielt nunmal eine große Rolle und bei sowas denke ich dann doch an mich selbst, so böse das auch klingen mag.
    • Ich glaube, du missverstehst da einiges am Beitrag oder hast nicht genau gelesen, ALLE leiden darunter und VOR ALLEM die kleinen Künstler.
      Unmengen an Musik werbefrei erhältst du auch bei Youtube, anderen Streamingdiensten, in Webradios usw usw.
      Bands, die du gerade genannt hast, sind im Übrigen sehr bekannt (ich mag diese Bands im Übrigen auch), ich kann jemanden schwer als Enthusiast bezeichnen, wenn er in diese Richtung geht und diese Bands nicht kennt. Und das, obwohl du vermutlich ständig und überall Musik hörst, wie es klingt. Also scheinst du es in Massen zu konsumieren und keinerlei Wert darauf zu legen, sie wirklich zu hören oder die Künstler zu kennen. Das heißt nicht, dass man Enthusiast ist.

      Aber alles in allem ist es genau dieses Verhalten. Du gibst Geld für etwas aus, ohne irgendetws zu hinterfragen. Gerade wenn man kein Geld hat, suchst du dir nicht Wege aus, um Geld zu sparen? Sorry, aber dann hast du noch nie wirklichen Geldmangel gehabt. Du schmeißt es zum Fenster raus.
      Ohne das persönlich zu meinen: genau solche Menschen wie du mit ihrer Einstellung rufen diese Probleme hervor. Ihr macht nur das, was alle machen. Dein Post ist ne ziemlich gute Bestätigung, warum das alles ein echtes Problem ist.

      Das mit der App geb ich dir als Punkt. Kenne mich aber da nicht so gut aus. Bin nicht so der Handy-Mensch.

      Sorry, wenn der Beitrag ein bisschen harsch ist. Aber du ignorierst alle Argumente vollkommen und bezeichnest dich dann as Enthusiast. Ist etwas schwer für mich zu begreifen. Nichts persönliches.

      €: Dieser Beitrag bezieht sich auf den Post von OneBrunou.
      Die Farbe Weiß bleibt dem künstlerischen Ausgangsmaterial am nächsten und schließt jede Ablenkung und Illusion aus.
      Sie erlaubt, unmittelbar über die Grundfragen des Kunstwerkes zu reflektieren.
    • Schon mal was von Marktwirtschaft gehört? Angebot und Nachfrage? Nichts Anderes spielt sich ebenso auf dem Musikmarkt ab.
      Du gehst hier maßgeblich auf die Seite der Anbieter ein, ich hingegen betrachte es von der Seite der Nachfrager / Konsumenten, weil ich zu dieser Gruppierung nun mal selber gehöre. Und als solcher versucht man nun mal - das ist vollkommen normal und hat auch nichts Verwerfliches an sich - für möglichst wenig Geld viel zu bekommen.
      Spotify bietet mir genau diese Möglichkeiten, da ich seitdem mehrere tausend Songs und unzählige Interpreten neu für mich entdecken konnte, die ich seitdem - mal öfter, mal weniger oft - über die App hören und genießen kann. Abgerundet wird das Ganze eben durch die Anwendung fürs Smartphone, die mir im Auto, beim Sport oder sonst wie unterwegs sehr zugute kommt. Sie kommt in meinem Alltag locker 10 Stunden zum Einsatz. Nicht nur unterwegs übers Smartphone, sondern auch Zuhause über den Smart TV / PS4.

      Etwas, was ich mit anderen Anwendungen eben bisher nicht in diesem Umfang genießen konnte (Youtube, ITunes, last.fm, wobei ich Letzteres auch schon seit Jahren nicht mehr verwendet habe). Im Gesamtpaket bin ich einfach mit keinem Produkt bisher so zufrieden gewesen, wie mit Spotify. Da kannst du mir noch so sehr unterstellen ich würde nichts hinterfragen (ohne überhaupt zu wissen, was ich schon alles an Anwendungen zuvor bzgl. Musik genutzt habe, schon recht frech btw.), aber vom Umfang her bin ich noch mit keiner Anwendung zufriedender gewesen. Und als Konsument lege ich in erster Linie großen Wert auf mein eigenes Wohlbefinden, erst danach kommt für mich die Marktsituation. Das ist einfach die natürliche Sichtweise eines Konsumenten. So verhält es sich auf einem Markt - normalerweise - nun mal einfach. So sehr das manchem Produzenten vielleicht auch stinken mag.
      Und übrigens: Enthusiast = Jemand, der sich leidenschaftlich für etwas begeistert.

      Ungeachtet der Tatsache, dass die von mir zuvor aufgelisteten Interpreten lediglich spontane Beispiele waren, denke ich schon, dass ich mich als Musikenthusiasten bezeichnen darf (ob du das mir gegenüber machst kann und sollte mir ohnehin ziemlich egal sein), wenn ich doch den ganzen Tag kaum etwas anderes - nebenbei - mache, als Musik zu hören. Es gibt kaum eine Situation, in der ich keine Musik höre, von daher ja, Musik ist eine Leidenschaft von mir. Nicht aus der Sichtweise des Produzenten, sondern aus der des Konsumenten.
    • Hmmm...merkwürdiger Thread. Ich kann die Grundaussage, dass ein LEGALER Streaminganbieter die Musik zerstört, absolut nicht nachvollziehen.
      Spätestens Mitte der 2000er war der Vertrieb von Tonträgern tot...mausetot. Es wurde nur noch illegal gesaugt und dann über diverse Datenträger für lau verbreitet. Volksmusik war das einzige Genre, welches noch halbwegs profitabel war und das auch nur, weil die älteren Generationen noch auf den klassischen CD Kauf zurüggriffen.
      Musikalben wurden nur noch zu Promozwecken der nächsten Tour produziert und nicht fürs große Geld.

      Erst das legale Streaming gab vielen die Möglichkeit für moderates Geld auf Musik zurückzugreifen. Es fließt wieder Geld...Geld welches vorher nicht mehr geflossen ist...und es fließt kontinuierlich Monat für Monat, denn wenn du nicht mehr streamst, ist alles weg! Gerade für semibekannte Künstler is Spotify eher eine gute Plattform, da man viel mehr Menschen erreichen kann, die sich sonst nie geschert hätten. Das ist dann die Basis für mehr Buchungen, besser besuchte Konzerte, höhere Ticketpreise...
      Wenn jetzt eine handvoll Megastars Spotify boykottieren, da selbst ihre Scheißhaufen sich wie blöde verkaufen würden und sie nicht von solchen Plattformen abhängig sind, dann ist das ihr gutes Recht. Und auch der Spotify-Kunde muss dann damit klarkommen, trotz seiner X€/Monat.

      Ich bin übrigens auch ein Enthusiast, obwohl ich KEINE der von OB angesprochenen Bands kenne. Ich fühle mich eher dem Sprechgesang verbunden...alles andere höre ich zwar auch, bin dann aber eher Mainstream unterwegs. Auch war ich noch nie Spotify-Kunde. Ich nutze Amazon Prime...und auch nur, weil irgendwann prime-music zum sonstigen Service hinzugefügt wurde. Da ich doch recht viel offline im Flugzeug unterwegs bin, muss ich meine Soundfiles noch käuflich erwerben. Aber wenn Fly-Net(aka Sky-Net 8-) ) in naher Zukunft Gang und Gebe wird, dann ist full-time streaming auch ein Thema für mich...falls die Musik bis dahin nicht vollkommen ausgerottet wurde ;) ...
    • Shankizzle hat recht mit seinem Beitrag.

      Der Musikmarkt / Tonträgermarkt war in den 2000ern komplett tod. Die Musikindustrie bzw. die "Dinosaurier" dieser Industrie (die großen Plattenlabels BMG, Sony, Universal usw.) haben den Umstieg verpasst. Seit dieser Zeit verdient keine! Band wirklich irgendwas mit Tonträgerverkäufen. Bei einem Album das ca. 15€ im Handel kostet bleibt ca. 0,5€ - 1€ (je nach Plattendeal usw.) beim Künstler hängen. Der Rest sind Produktions, Vertriebs, Management, Label und Gemakosten.

      delamar.de/musikbusiness/musik…-einer-cd-verdienen-1926/

      Teilst du den Betrag jetzt noch durch 4 oder 5 bei einer klassischen Bandbesetzung reden wir von Beträgen von 0,1€ - 0,25€ für Künstler pro verkauften Album. Bei einer Single sind es nochmal entsprechend weniger. Ist das Album verkauft, verdienst du daran erstmal nichts mehr, egal wie oft sich der Käufer die Platte anhört.

      Beim Streaming sind die Zahlen erstmal noch ein bisschen schlechter. Bei Spotify bekommt man den Bruchteil eines Cents pro Stream, Apple, Amazon, Google und Deezer zahlen etwas besser, trotzdem zu vernachlässigen. Das große ABER ist, wenn man im Radio läuft verdient man sogar noch weniger als mit Streaming - wenn man es auf den Hörer rückrechnet. Das ist ca. der Faktor 10 weniger als im Streaming.

      Was ich damit sagen möchte - mit der Musik von der Platte bzw. Aufnahmen verdient man einfach nichts.

      BTW ist YouTube auch nicht wirklich kostenlos. Die meisten Bands haben ihre Videos mittlerweile monetarisiert und lassen Werbung vor ihren Videos und in ihre Videos schalten, um somit noch etwas Geld zu verdienen. 1000 Aufrufe entsprechen im Durchschnitt dabei 1€. Bei aufwendigen Videos sind das grade mal die Kosten fürs Video. Wenn überhaupt...

      Ich bin selber Musiker und viel in der Branche der Livemusik unterwegs, mache Booking für Konzerte, organisiere diese, manage unsere Band usw. Und als Musiker muss es dir einfach aktuell bewusst sein, dass du mit allen Onlinemedien (YouTube, Streaming usw.) einfach kein Geld verdienst. Egal wie groß du bist, die Einnahmen sind marginal und vernachlässigbar.
      Die Medien werden einfach nur als Präsentations / Marketingplattform genutzt. Man erhofft sich, neue Fans zu erreichen (siehe den Beitrag von OneBrunou). Und man will erreichen, dass diese neuen Fans auf Konzerte kommen. Denn genau damit verdienen Musiker ihr Geld. Mit Livemusik in Clubshows, auf Festival usw. Deshalb sind die Ticketpreise mittlerweile auch so hoch, z.B. für die großen Mainstreamfestivals. Die Künstler verlangen immer mehr Gage da diese als einzige Einnahmequelle übrig bleibt. Dazu kommen noch die Einnahmen aus dem Merchverkauf. Das war's dann aber auch schon.
      Das heißt, wenn man eine Band gut findet sollte man auf deren Shows gehen und Merch von denen kaufen - da hilft man der Band am meisten :)
    • Hm... schwierig. Das ist ein sehr komplexes Thema und ich kann dazu keine umfassende Aussage treffen. Allerdings will ich drei Gedanken aufwerfen, die ich hier noch nicht so klar gesehen habe. (Edit: T-Error hat meinen ersten Gedanken gut getroffen, aber den Beitrag habe ich erst nachher gesehen.)

      @White, du fokussierst dich etwas stark auf diesen einen Anbieter, Spotify. Ich würde argumentieren, dass die digitale Vernetzung der Welt, zusammen mit der Möglichkeit, Musik digital zu speichern, die Ursache ist, weshalb die Kunstwelt - und ganz besondere die Musikwelt - zur Zeit völlig umgewälzt wird. Mit den ersten Tonaufnahmen wurde es möglich, eine Musik-Unterhaltungsindustrie aufzubauen. Diese ist seit den ersten Schallplatten extrem gewachsen. Heute, mit dem Aufstieg des Internets und dem nahezu unkontrollierbaren Austausch von Information - in diesem Falle von Musikaufnahmen - ist die Musikindustrie in ihrer aktuellen Form, mit Vertreibern und Produzenten, nicht mehr langfristig finanziell unterhaltbar. Dabei geht es keineswegs nur um Spotify, sondern um alle Wege, auf denen wir Musik - insbesondere Musikaufnahmen - konsumieren.
      Ich bin zwar selber kein Künstler, aber ich kenne doch den einen oder die andere und es scheint mir, als wäre deine beste Option, einen anderen Weg zur Interaktion mit deinen Abnehmern zu finden. Ich weiss zum Beispiel von einem Künstler, der die Zukunft im Crowd-funding sieht, wodurch die Mittelfiguren, die in erster Linie Selbstbereicherung treiben, entfernt werden. Ich vermute, dass du mehr Erfolg haben wirst, wenn du deine Werke auf solchen Wegen zu verbreiten versuchst und dabei gleich diese Wege anpreist (ob nun Crowd-funding, oder etwas anderes deine Lösung ist).


      Mein zweiter Gedanke dreht sich um das Verhältnis von Konsumierenden und Produzierenden (den Künstlern, nicht zu verwechseln mit dem Manager, der Produzent genannt wird). Konsumierende möchten mit genügend Produkten versorgt werden. Wenn Produzierende sich mit den Erträgen kein Leben leisten können, mit dem sie kreativ sein können, dann werden sie nichts mehr liefern können, was den Konsumierenden schadet. (Hier rede ich natürlich eher von kleinen Schaffenden und nicht von den reichen Superstars.) Es ist deshalb im Interesse der Konsumierenden, dass sie die Produzierenden, von denen sie mehr wollen, am Leben erhalten.
      Man kann nun natürlich sagen, dass die Musikindustrie immer genügend Produzierende findet, die ausgepumpt und dann fallengelassen werden können. Hier hinterfrage ich allerdings die Moralität dieses Vorgehens und ob man als Konsument sein Geld wirklich den Vertreibern und nicht direkt den produzierenden Künstlern geben will.



      OneBrunou schrieb:

      [Ich denke] schon, dass ich mich als Musikenthusiasten bezeichnen darf, [...] wenn ich doch den ganzen Tag kaum etwas anderes - nebenbei - mache, als Musik zu hören. Es gibt kaum eine Situation, in der ich keine Musik höre, von daher ja, Musik ist eine Leidenschaft von mir. Nicht aus der Sichtweise des Produzenten, sondern aus der des Konsumenten.

      Dann will ich noch einen Gedanken zum Zitat oben hinzufügen. Ich nehme jetzt dieses obige Zitat als Beispiel, aber es geht mir um etwas Allgemeineres und ist nicht speziell an OneBrunou gerichtet: Den ganzen Tag nebenbei Musik zu hören kommt mir nicht sehr leidenschaftlich, sprich enthusiastisch, vor. Das klingt mehr nach einer Gewohnheit. Als jemand, der mit verschiedenen Suchten und Gewohnheiten gekämpft hat (und immer noch kämpft), kann ich mit Gewissheit sagen, dass meine Gewohnheit, Musik zu hören, meine mit Abstand stärkste Sucht ist.
      Wenn ich ein Musikenthusiast wäre, würde ich mich für wesentlich mehr interessieren als nur das nebenbei-hören von Musik. Die Musik würde dann jeweils im Hauptfokus stehen, wenn ich welche höre, und nicht nebenbei im Hintergrund laufen.

      Es geht mir hier um eine wichtige Unterscheidung. Ich vermute, fast alle von uns hören sehr viel Musik, meistens als ein Hintergrundgeräusch. Das kann ich nicht als Enthusiasmus bezeichnen, sondern es ist vielmehr eine Gewohnheit, oder ein Bedürfnis, eine angenehmere Geräuschkulisse zu erzeugen. Ich will das überhaupt nicht verurteilen, stattdessen schlage ich vor, dass jeder von uns sich fragt, ob das wirklich gut für ihn/sie ist. Musik kann entspannend sein, sie kann aber auch Stress erzeugen. Sie kann uns bei der Konzentration helfen, sie kann aber auch Tinitus verursachen. Gewohnheiten sind ein zweischneidiges Schwert und deshalb lohnt es sich, diese im Auge zu behalten.
      Cause this is Brook!
    • Dann möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben.

      - Spotify schreibt rote Zahlen

      Damit ist Spotify nicht allein. Amazon hat bis vor ein paar Jahren auch massig rote Zahlen geschrieben und nun schreiben sie Schwarze! Das liegt daran, dass viel investiert wurde um später ein Angebot aufweisen zu können, dass immer mehr Kunden anlockt und somit jede Investition und viele rote Zahlen rechtfertigt. Amazon ist ein Aktienunternehmen, dass auf Wachstum setzt um Investoren zu generieren. Wie Amazons Angebot in den letzten Jahren gewachsen ist hat wohl jeder sehen können.
      Spotify möchte diesen Schritt nach aktuellem Stand auch wagen und vor Jahren wurde der Wert des Unternehmens auf mehrere Milliarden geschätzt. Hinter den roten Zahlen steht ein Plan, sonst wäre der Dienst nie in die Position gerückt, die es inne hat.

      - Spotify schreibt dir deinen Geschmack vor

      War das jemals anders? Egal in welcher Industrie oder Zeitperiode, es gab immer einen dominanten Mainstream der Geld einbrachte und beworben wurde. Schau dir doch die Playlists der gängigen Oldie-Radiosender an. Fast identisch mit wenigen Unterschieden. Die Songs die sich vor 30, 40, 50 Jahren am meisten verkauft haben und bei den Radiostationen gewünscht wurden sind hängen geblieben und wir trällern sie heute noch. Die Titel, welche nie als Single ausgekoppelt wurden oder nie durch Mundwerbung hintenrum zum "Geheimtipp" heranwuchsen, versauern irgendwo auf den Alben die niemand mehr hört.

      - Spotify hält Kunden vom Kauf ab und schadet Künstlern

      Wer damit zufrieden ist was er geboten bekommt, wird auch nichts weiter tun. Diesen Punkt kannst du auf alles übertragen. An nicht entfachter Neugier oder fehlendem Enthusiasmus kann man weder Spotify noch dem Radio oder sonstwem die Schuld geben. Die Bereitschaft über den Tellerrand zu blicken muss jeder selber aufbringen.
      Ich persönlich kaufe mir die physischen Datenträger und stell sie mir in mein Regal oder kaufe mir einzelne Titel als MP3 bei Amazon. Das hat aber auch Gründe.
      Einmal finde ich den Anblick einer solchen Sammlung schön. Seien es nun meine Regale mit Büchern und Manga, Musikalben, der Musikordner auf meiner Festplatte, der mir auch schon Titel im vierstelligen Bereich anzeigt oder meine immer weiter wachsende Filmsammlung. Wenn ich die vollen Regale sehe geht mir das Herz auf.
      Auf der anderen Seite habe ich eine beschissene Internetleitung und lebe in einem scheiß Funkloch. Heißt, Streamen von Musik oder Filmen ist für mich immer ein Glückspiel. Buffern, Pixelsuppe oder vielleicht doch klare Qualität? Beim Handy sind die mobilen Daten meist ausgeschaltet, da mir die Suche nach einem Netz mehr kostet als ich es eigentlich nutzen kann. Dementsprechend bin ich darauf angewiesen, meine Musik oder Filme griffbereit zu haben.
      Ein weiterer Punkt ist, dass ich gerne bereit bin etwas zu unterstützen, was mir Freude bereitet. Allerdings bin ich auch ein absoluter Nerd, der sich weitaus mehr mit künstlerischen Medien auseinandersetzt als der Durchschnitt. Wenn ich mir anschaue, dass der Deutsche im Schnitt nur 2 mal im Jahr ins Kino geht muss ich Schmunzeln. Das hab ich in der letzten Woche geschafft. Das liegt aber auch daran, dass ich es mir leisten kann. Wenn du dir nicht jedes Album deines Lieblingskünstlers kaufen kannst, dann kannst du diesem aber wenigstens ein Like da lassen, teilen oder sonst was tun. Dieses Like-Gebettel auf Youtube geht mir zwar selber auf den Sack, aber es gibt einen Grund dafür. Wenn Youtube merkt, dass etwas geht wird es beworben. Und wenn ein aufsteigender Künstler immer mehr gehört, geliked und geteilt wird, wird dieser auch irgendwann vorgeschlagen.

      Die Industrie orientiert sich am Kunden. Und der Mainstream bietet mehr Raum zum Geld scheffeln als eine Nische. Da muss jeder Konsument auch wissen in was er sich den herumtreibt. Du redest gerne von kleinen Künstlern und solltest dir bewusst sein, dass diese momentan eine Nische bedienen.
      Wenn man etwas unbekanntes pusht, geht man immer ein Risiko ein viel Geld zu verlieren. Und eine gewinnorientierte Firma möchte das tunlichst vermeiden. Allerdings müssen sie dieses Risiko immer wieder eingehen um relevant zu bleiben. Wenn der fünfte Transformers nicht mehr so läuft wie die Vorgänger oder das neue Pinke-Kaugummi-Pop-Album mit schlechten Texten von Megan Trainor floppt, dann werden auch die großen Konzerne neue Sachen probieren müssen.

      Durch Internetplattformen haben Künstler heute allerdings mehr denn je die Möglichkeit eigenständig zu arbeiten und sich eine Basis aufzubauen. Sei das über Youtube, Bandcamp, Soundcloud, Itunes, Patreon etc.
      Und wer eine Portion Talent mitbringt und dran bleibt kann sich durchsetzten. Man sollte sich allerdings bewusst sein wie groß der Markt ist.


      Unterm Strich ist das was du nun an Spotify und Diensten wie diesem kritisierst nichts neues. Das gab es immer. Das wird es immer geben. Am wichtigsten ist und bleibt, dass man selber eine offene Sichtweise behält und Kreativität unterstützt wenn man kann. Es ist nicht verwerflich im Mainstream zu schwimmen solange man sich nicht scheut seine Tentakel in alle Richtungen auszubreiten.

      White schrieb:

      Bands, die du gerade genannt hast, sind im Übrigen sehr bekannt (ich mag diese Bands im Übrigen auch), ich kann jemanden schwer als Enthusiast bezeichnen, wenn er in diese Richtung geht und diese Bands nicht kennt. Und das, obwohl du vermutlich ständig und überall Musik hörst, wie es klingt. Also scheinst du es in Massen zu konsumieren und keinerlei Wert darauf zu legen, sie wirklich zu hören oder die Künstler zu kennen. Das heißt nicht, dass man Enthusiast ist.
      Dafür hast du nun schon von einigen hier kleine Seitenhiebe bekommen.
      Wie zum Henker soll man heute bitte schön alle Künstler und ihre Werke kennen? Und wer schreibt vor, wen man kennen muss wenn man sich für eine Sache interessiert? Ob er auf diese Musikrichtung steht und diese Bands nicht kannte ist doch latte, solange er es jetzt tut und Spaß daran hat. Und das macht doch auch Enthusiasmus aus: Spaß zu haben und mit Leidenschaft bei der Sache zu sein. Wenn ich mit voller Inbrunst unter der Dusche stehe und ein Lied träller bin ich enthusiastisch. Auch wenn ich den Text verhunze und die Tonleiter mit einem stimmlichen Hackbeil malträtiere. Mir kann man sagen, dass ich niemals Geld dafür nehmen sollte oder für eine professionelle Karriere nicht geeignet bin, aber fehlenden Enthusiasmus kann man mir nicht vorwerfen.

      Ich verstehe wenn du bei diesem Thema sehr leidenschaftlich bist, das merkt man. Sprich aber bitte den anderen Ihre Leidenschaft nicht ab, nur weil sie nicht auf dem Stand sind wie du es bist. Das hat für mich immer diesen Snob-Beigeschmack.
      Man kann bei der Masse an Angebot schlicht nicht alles kennen. Das hindert aber keinen daran das zu feiern, was man kennt.

      In dem Sinne, habt euch lieb

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von TheDungDefender ()

    • Also ich finde Spotify ist eine gute Sache als Konsument, und der bin ich.
      Ich kann Musik überall hören, habe ein riesen Angebot an Musik, was will ich mehr?
      Für 10 Euro kann ich legal, fast jegliche Musik hören, anstatt sie mir illegal zu laden, wo ich dann eventuell mit zig tausend Euro Strafe rechnen muss.
      Und dazu kann ich mir noch "ähnliche" Musik zuweisen lassen und lerne eventuell neue Sachen kennen oder eben nicht, wenn nicht, nicht schlimm, wenn doch, super Sache.

      Außerdem gibt es schon viele "kleine" Künstler, die ebenfalls auf Spotify sind.
      Was gibt es denn besseres als sich als kleiner Künstler zu promoten, in dem man Youtube Videos macht, mit kleinen Gigs anfängt und auch bei Spotify ist, wo man eventuell per "Zufallsmusik oder Vorschlägen" in eine Liste des Konsumenten rutscht, der einen sonst nichtmal einen Blick oder 10 Sek Gehör schenken würde?

      Als Konsument würde mir nie in den Sinn kommen, etwas zu boykottieren, was für mich doch gut ist?

      Die Gesellschaft ist heute nunmal schnelllebig, Flatrates sind nunmal das Geschäft überhaupt. Ist doch mit Amazon Prime oder Netflix, Sky nichts anderes.
      Leute die auf "Materielles" stehen, werden es sich auch immer noch kaufen für die Sammlung Zuhaus, und Menschen, die sowas nicht sammeln, streamen oder kaufen sich die Tracks bei anderen Anbietern halt als Download.

      Das Problem sehe ich hier nicht bei den Konsumenten, ist doch logisch, dass sie alles und mehr und so günstig wie möglich wollen, da müssen sich nunmal die ganzen Künstler vereinigen und was ausrichten, da sie es doch anbieten, der Konsument ist ja immerhin anschließend an den Preis der Künstler und der Vertriebe gebunden aber dann geht auch eventuell wieder das illegale Downloaden wieder los, also wird nunmal abgewägt, was für die Wirtschaft, wirtschaftlicher ist..

      Naja, zumindest ist das meine Meinung
    • Ich mag Spotify.
      Ich nutze es beim Zocken, Arbeiten und in meiner Freizeit. Es ist mMn ein guter Mittelweg für Künstler und Konsumenten um sich der breiten Masse bekannter zu machen. Die Social-features, dass man sich mit Facebook vernetzt, oder dass man die Playlist miteinander teilt und ergänzt sind heutzutage einfach wichtige Aspekte für die Industrie.

      Streamingdienste als das neue große übel der Welt anzuprangern ist mir zu dünnes Eis. Zumal sich die großen in ihren Protzbauten fast nur noch ausruhen und Songwriter engagieren.

      Im Musikbusiness braucht man teilweise einen langen Atem, um Erfolg für sich und seine Band/Musik zu verbuchen.

      Um das Thema von Mathemagica mit dem Crowd Funding nochmal anzusprechen. Ich sehe auf Youtube/SoundCloud/iTunes genug Kreative Köpfe die man via Patreon unterstützen kann, oder mit affiliate links usw...
      Wenn man als Band oder Künstler nur eine Kleine Fanbase hat und der Große Sprung noch nicht geschafft ist, kann man sich über solche Methoden behelfen. Auf die Spitze sollte man sowas allerdings nicht treiben. Einige Youtube Stars nutzen leider jede Gelegenheit schamlos aus, um nach Geld zu geiern. Videos auf 10 Minuten strecken, damit man doppelt Werbung kassieren kann. Inhaltsloser Kontent. Meet and Greet mit den Stars usw....


      Gruß, ATTi

      PS: Damit sich White besser fühlt wollte ich noch erwähnen, dass ich seit einem Jahr nun monatlich 15 € in iTunes Karten investiere, um meine eigene Musiksammlung aus alten und neu entdeckten Titeln und Alben aufzubauen.