This Is Us

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    • Ich stelle euch heute die Serie This Is Us oder zu deutsch Das ist Leben vor. Es handelt sich dabei um ein Familiendrama welches mehrere Generationen und Zeitebenen umspannt. Kreiert wurde sie von Dan Fogelman der beispielsweise auch für den Film Crazy, Stupid, Love verantwortlich war. Bislang gibt es zwei Staffeln, wobei die zweite Staffel gerade noch läuft und etwa bei der Hälfte angelangt ist. Die erste Staffel ist kostenlos für Amazon Prime Kunden im Prime Video Sortiment verfügbar, wer also so wenig wie möglich über die Serie wissen will dem sei schon jetzt gesagt: Meine vollste Empfehlung schaut sie euch direkt an!


      Um einen kurzen Überblick über die Thematik und Handlung der Serie zu geben: Das übergreifende Thema ist das Leben von mehreren Personen die den gleichen Geburtstag teilen und wie sie und ihr Lebensweg sich ähneln und unterscheiden. Die Prämisse wird im Piloten bereits sehr gut rübergebracht. Es geht um die drei Geschwister Randall, Kate und Kevin und ihre Eltern Jack und Rebecca. Dabei wird die Geschichte in verschiedenen Zeitebenen und somit durch viele Flashbacks und Wechsel von Vergangenheit zu Gegenwart erzählt. Die meisten Szenen spielen damit in den Jahren 1980, 1989-1995 und 2016-2017.
      Man sollte sich an dieser Stelle den Pilot anschauen, aber ich umreiße ihn mal selbst in eigenen Worten:


      Rebecca ist schwanger mit Drillingen und an Jacks Geburtstag bekommt sie ihre Wehen. Bei der folgenden Geburt der Drillinge gab es allerdings Komplikationen und eines der Kinder stirbt. Die Zwillinge Kevin und Kate überleben. Der davon völlig niedergeschlagene Jack entdeckt im Krankenhaus dann das ebenfalls frisch geborene, dunkelhäutige Baby Randall. Dieser wurde von seinem Drogenabhängigen Vater einfach vor einer Feuerwehrstation zurückgelassen und daraufhin ins Krankenhaus gebracht. Spontan entschließt Jack das Baby zu adoptieren und so wie anfangs geplant mit drei Kindern das Krankenhaus wieder zu verlassen.

      Im Folgenden werden in der Serie in Flashbacks die Schlüsselszenen in der Erziehung der drei Kinder und die Eheprobleme von Jack und Rebecca gezeigt.
      In der Gegenwart wiederum sind die drei Kinder bereits erwachsen und in ihren mittdreißigern. Während Randall bereits selber eine Familie mit zwei Kindern gegründet hat sind die Zwillinge Kevin und Kate beide single. Alle drei stecken oder geraten zu Beginn der Serie in eine Midlifecrisis und je mehr man in die Serie eintaucht, desto mehr versteht man die tiefergreifenden Probleme der drei. Jack hingegen ist zu diesem Zeitpunkt bereits tot. Die genauen Umstände seines Todes sind in der ersten Staffel noch unklar und die Flashbacks steuern auf das Ereignis hin. Rebecca hingegen lebt noch und hat neu geheiratet.
      Im Folgenden werde ich noch etwas detaillierter auf die wichtigsten Charaktere eingehen und dabei natürlich leicht spoilern müssen.




      Jack Pearson

      Jack ist der Vater der drei Geschwister und wir lernen ihn als äußerst umsichtigen, warmherzigen Menschen kennen. Er würde alles für seine Frau und Familie tun und will für sie nur das Beste. Allerdings ist auch er natürlich kein perfekter Mensch und wir sehen mit der Zeit die Schwächen seines Charakters, angefangen mit seinen Trinkgewohnheiten und Ausfällen. Er selbst wuchs mit einem gewalttätigen Alkoholiker als Vater auf und musste sich nach seiner Rückkehr aus dem Vietnamkrieg mit Perspektivlosigkeit konfrontiert sehen. Im Laufe der Zeit wird er immer wieder in vertraulichen Gesprächen mit seinem besten Freund Miguel gezeigt, in denen er seine Eheprobleme offenlegt und Rat sucht. Miguel selbst ist später in der Gegenwart Rebeccas neuer Ehemann.


      Rebecca Pearson

      Rebecca ist Jacks Ehefrau und Mutter von Randall, Kevin und Kate. Zu Beginn der Flashbacks ist auch sie erschüttert vom Verlust ihres ungeborenen dritten Kindes. Sie hat zunächst damit zu kämpfen Randall als ihr Kind anzunehmen. Sie ist es auch die Randalls biologischen Vater William heimlich aufsucht und mit ihm in Kontakt tritt. Ursprünglich sollte Randall "Kyle" heißen und somit die drei K-Vornamen der Drillinge vervollständigen. Rebecca merkt aber dass sie dies daran hindert Randall als ihr Kind anzunehmen und ändert somit seinen Namen. Sie macht einen Deal mit William, welcher beruhigt scheint dass sein Sohn bei einer so liebevollen Familie ein Zuhause gefunden hat.
      Rebecca wird infolgedessen bei ihren Problemen in der Kindererziehung gezeigt. Sie merkt wie schwierig es ist ein farbiges Kind zu adoptieren und dieses nicht nur in die Familie sondern auch in das schulische und soziale Umfeld zu integrieren. Dabei ist sie aber ähnlich wie Jack immer verständnisvoll und tut ihr bestes für die Familie.
      In den Streitigkeiten von Jack wird aber deutlich, wie sie sich immer eingeengter fühlt und für ihre Familie alle ihre Träume und Selbstverwirklichungen aufgeben musste. Ihr usprünglicher Lebenstraum eine Sängerin zu werden blieb auf der Strecke. Zeitweise fühlt sie sich auch von Jack im Stich gelassen und vernachlässigt, primär wenn seine Alkoholprobleme Überhand nehmen.
      In der Gegenwart ist sie mit dem früheren Familienfreund Miguel verheiratet und hat (so zumindest mein Gefühl) ein etwas kühleres Verhältnis zu ihren Kindern, was denke ich am Tod von Jack aber auch schon an frühsten Erziehungsproblemen liegt. Außerdem gerät sie mit Randall in Konflikt über die Verheimlichung von Williams Existenz.


      Randall Pearson

      Randall ist der afroamerikanische Adoptivsohn der Pearsons. Er wurde von seinem biologischen, drogenabhängigen Vater William vor einer Feuerwehrstation abgelegt und sich selbst überlassen. Während wir Randall in den Flashbacks aufwachsen sehen, wird immer deutlicher wie schwierig seine Situation ist. Vor allem sein Bruder Kevin fühlt sich vernachlässigt da Randall scheinbar von seinen Eltern bevorzugt behandelt wird. In der Schule wird er gehänselt und als rauskommt dass er hochbegabt ist muss er auch noch auf eine Privatschule wechseln. Seine Eltern müssen sich ebenfalls an die Besonderheiten in der Erziehung anpassen und ziehen oftmals die dunkelhäutige Yvette zu Rate die ihnen mit Tipps zu Seite steht was schon bei den Besonderheiten eines Haarschnitts aufgrund der unterschiedlichen Haarstruktur anfängt.
      In der Gegenwart wird uns Randall als absoluter Erfolgsmensch gezeigt. Er hat eine wundervolle Familie mit einer tollen Ehefrau und zwei lieben Töchtern. Er ist Partner in einer großen Firma und verdient sehr gut. Alles scheint perfekt zu laufen, bis er eine Mail bekommt, dass herausgefunden wurde wer und wo sein biologischer Vater ist. Zunächst hadert Randall mit sich, entschließt sich dann aber doch William aufzusuchen.
      Erst wollte Randall diesen nur zu Rede stellen, ihm zeigen dass er es auch ohne seinen richtigen Vater zu etwas gebracht hat. Dann stellt sich aber heraus das William nicht der Teufel war, den Randall sich vorgestellt hat. Infolgedessen will Randall seinen Vater näher kennenlernen und die Entwicklung der Beziehung der beiden spielt eine große Rolle in der ersten Staffel.


      Kevin Pearson

      Kevin ist der Zwillingssohn der Pearsons und in der Gegenwart ein in einer Midlifecrisis steckender TV-Star. Er spielt die Hauptrolle in der Serie "The Manny" wo er auf seinen trainierten Körper runtergebrochen wird und im Grunde nichts tun muss außer gut aussehen. Dessen ist er so überdrüssig, dass er aussteigen und eine Karriere als "echter" Schauspieler am Theater verfolgen will. Dabei wird er aber mit verschiedensten Problemen konfrontiert und auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Anfangs ist Kevin sehr arrogant, egoistisch und egozentrisch. Er plagt vor allem seine Schwester Kate immer mit seinen Problemen und hat eine sehr eisige Beziehung zu Randall die sich schon seit der Kindheit aufgebaut hat. Im Laufe der Zeit macht aber auch er eine echte Entwicklung durch und es wird immer deutlicher wie sehr er Jack ähnelt und auch er selbst versucht sich diesen als Beispiel zu nehmen.


      Kate Pearson

      Kate ist die Zwillingsschwester von Kevin. Sie ist stark übergewichtig, eine Tendenz die sich auch schon in den Flashbacks anbahnt. Mit sich selbst mehr als unzufrieden entschließt sie sich nun endgültig abzunehmen um sich besser zu fühlen. Dabei ist sie auch in einer Selbsthilfegruppe für essgestörte Menschen. Dort lernt sie Toby kennen, der sein Übergewicht anders als Kate mit Lockerheit und Humor angeht. Es wird aber nach und nach deutlich, dass Kate schwerwiegende psychische Probleme hat die unter anderem zu ihrer Essstörung geführt haben. Nicht nur musste sie sich immer mit ihrer Modelgleichen Mutter Rebecca vergleichen, sie kämpft auch immer noch stark mit dem Tod ihres Vaters und macht sich selbst dafür verantwortlich.
      Gleichzeitig ist sie aber ein herzensguter Mensch und versucht vor allem Kevin immer bei seinen Problemen zu helfen, was aber nicht selten kontraproduktiv für ihr eigenes Leben und ihre Beziehung ist.



      Es gibt noch eine ganze Reihe wichtiger Nebencharaktere wie vor allem William, Randalls biologischen Vater, auf die ich jetzt aber nicht eingehen werde. Insgesamt finde ich die Serie absolut großartig. Sie zeigt authentisch die Vernetzung einer Familie mit all ihren Problemen. Jeder Charakter hat sein Päckchen zu tragen und versucht sich damit auseinanderzusetzen. Die Dramatik und Emotionalität der Serie ist unglaublich. Sie hat mich stellenweise wirklich mitgenommen obwohl ich mit den Charakteren nicht mal viel gemeinsam habe und die Serie vermutlich auch an ebenfalls mittdreißiger gerichtet ist und nicht an Leute in ihren zwanzigern. Nichtsdestotrotz entfaltete die Serie bei mir eine große Wirkung, daher will ich nicht wissen wie sehr die Serie Leute beeindrucken muss die sich mit den Charakteren sofort identifizieren können.
      Was mir besonders gefällt sind die großartigen Dialoge in denen Probleme ausdiskutiert werden. Teilweise kann man die Serie als Ratgeber für die eigene Lebensführung sehen. Ich konnte schon viel aus ihr mitnehmen und Ansätze finden ein besserer Mensch zu werden und die eigene Familie besser zu verstehen.
      Teilweise saß ich gebannt am Bildschirm und konnte nicht aufhören tiefer in die Welt der Charaktere einzutauchen und das ganz ohne übermäßige Gewalt, Sex oder Mystik. Es ist ein realistisches Familiendrama und erhält seine Dramatik über Grundsatzfragen. Vor allem Eltern dürfte die Serie viel mitgeben.

      Insgesamt ein must watch für mich. Mit das beste was ich dieses Jahr und überhaupt gesehen habe. Wenn die zweite Staffel dieses Niveau hält haben wir hier ein potenzielles Meisterwerk vor uns.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zeo ()

    • Noch gar nicht gesehen, dass es zu der Serie bereits einen eigenen Thread gibt. Umso besser, denn dann kann auch ich direkt mal eine klare Empfehlung zur Serie aussprechen. Ich muss dabei zunächst mal gestehen, dass ich nicht mehr als dein Fazit gelesen habe, da ich selber noch mitten in der ersten Staffel stecke und mich daher nicht spoilern lassen wollte - sollten welche vorhanden sein - kann aber Folgendes nur noch mal hervorheben:

      Zeonom schrieb:

      Wenn die zweite Staffel dieses Niveau hält haben wir hier ein potenzielles Meisterwerk vor uns.
      So und nicht anders lässt sich mein Empfinden zu dieser Serie bisher beschreiben. Wir haben es hier mit ganz alltäglichen Figuren zu tun, die alle ihr eigenes Kreuz zu tragen haben und im Grunde einfach nur ein normales Leben mit normalen Problemen führen. Und ich finde genau das macht diese Serie auch aus. Sie steckt voller Emotionen, voller Herz und geht einem, vor allem wegen den Charakteren, einfach nur komplett unter die Haut. Vor allem dann, wenn Aspekte dieser Menschen beleuchtet werden, die man auch auf sein eigenes Leben projizieren kann.
      Dazu trägt u.A. auch die exzellente Erzählweise bei. Nicht nur die Art und Weise, mit der die Autoren und Regisseure zwischen den einzelnen Handlungspunkten hin und herspringen weiß zu gefallen, sondern vor allem auch das Fingerspitzengefühl der Verantwortlichen dafür in jeder, bisherigen Folge ein zentrales Thema in den Fokus zu rücken und die ganze Folge, und damit auch die neuen - oder alten - Ereignisse im Leben der Protagonisten, um genau diesen Aspekt auszurichten. Die Narration ist einfach sehr angenehm und trägt mit dazu bei, neben den Charakteren, dass hier ganz viel Gefühl vermittelt wird. Da merkt man einfach zu jeder Minute, dass hier Leute ihre Finger im Spiel haben, die ihr Handwerk wirklich verstehen.

      Die Serie ist einfach voller Gefühl und weiß wichtige Lehren des Lebens hervorragend zu transportieren. Sie ist einfach nur ... inspirierend. Natürlich und echt. Ich hab wirklich selten etwas Filmisches gesehen, das einem so viel fürs eigene Leben mitgibt.

      Zum Abschluss noch mein bisheriges Highlight der Serie:


      Abschließend noch mal ein dickes Dankeschön an dich, @Zeonom, dass du im Discord so von der Serie geschwärmt hast. Sonst wäre mir hier wohl ein echter Leckerbissen komplett durch die Finger geglitten.
    • Vielen Dank für diesen tollen Beitrag Zeonom,

      ich kann dir nur vollkommen zustimmen und jedem empfehlen diese Serie zu schauen. Ich bin selbst erst vor ca. einer Woche auf diese Serie gestoßen, da mir bei Amazon Prime Video direkt die 8,8 Bewertung von IMDB ins Auge gesprungen ist, und frage mich immer noch, wieso mir die Serie nie aufgefallen ist.
      Die erste Beschreibung hat meine Interessen eigentlich nicht unbedingt getroffen, aber ich wurde eines besseren belehrt.

      Diese Serie ist einfach sehr schön. Jeder einzelne Charakter ist interessant. Die Flashbacks mit den Schlüsselszenen bewegen mich tatsächlich sehr, wie es schon lange keine Serie mehr geschafft hat - manchmal sind die unspektakulärsten Serien eben die bewegendsten. Die Serie schnörkelt auch kein "perfektes Familienleben" hin, denn das gibt es nie.

      Persönliches Highlight der Serie ist für mich aber tatsächlich Milo Ventimiglia als Vater Jack Pearson, der einem immer zeigt, wie viel Eltern einem geben, und auf wie viel Eltern oft verzichten. Bereits der Pilot fängt einen direkt ein m.E.n. und ich kann der Serie eig. nur 10/10 Punkten geben.
    • Ich habe zwar erst vor einigen Tagen ein paar Worte zu der Serie verloren gehabt, möchte mich aber - wo ich zumindest die erste Staffel nun abgeschlossen habe und derzeit auch schon mit dem Gedanken spiele mir die zweite Staffel vorzeitig zu kaufen, um weiterschauen zu können - nun noch einmal, wenn auch wahrscheinlich recht kurz, zur Serie äußern.

      Denn viel an meinem Eindruck hat sich nicht verändert. Diese Serie ist extrem speziell. Voller Gefühl und schlichtweg authentisch. Die Charaktere sind allesamt greifbar für einen, weil sie stets mit alltäglichen Problemen konfrontiert werden. Das man da als Zuschauer so mitfiebert liegt zu großen Teilen tatsächlich an der Narration der Serie, da die Autoren es einfach verstehen die Flashbacks überaus clever mit der Gegenwart zu vernetzen und beide Zeitlinien ineinander greifen zu lassen, sowie gleichzeitig auch gerne mal mit den Erwartungen der Zuschauer zu spielen.
      Das Natürliche ist es aber, was diese Serie von der breiten Masse besonders abhebt. Mir persönlich imponieren vor allem die Momente sehr, in denen man mit den einzelnen Charakteren besonders gut mitfiebern kann, wenn sie gerade Probleme zu bewältigen haben, die man auch selber schon erlebt hat. Man sich also richtig in sie hineinversetzen, mit ihnen mitfühlen kann. Ihr emotionales Chaos nachempfinden kann. Wenn sie Dinge verarbeiten müssen, die man auch selbst bereits durchmachen musste, wodurch man sich mit diesen Figuren einfach sofort identifizieren kann. Es gibt hier jetzt nicht diese eine Figur, in der ich mich selbst klar wieder erkennen würde. Doch so ziemlich jeder wichtige Charakter der Serie musste bisher Dinge durchleben und verarbeiten, die auch mir bereits in meinem Leben widerfahren sind. Das Erstaunliche ist dann meist, wie diese Figuren damit umgehen. Welche Schlüsse sie aus alledem ziehen und wie sie fortan ihr Leben weiterleben. Man könnte tatsächlich - so wie @Zeonom das im Discord auch bereits getan hat - diese Serie teils als eine Art Leitfaden fürs Leben betrachten. Sie zeigt einem, wie man mit den unterschiedlichsten Schicksalsschlägen und Problemen des alltäglichen Lebens entweder richtig umgehen oder wie man auch nicht damit umgehen sollte.
      Deswegen kam es auch nicht selten vor, dass ich in diesen Augenblicken der Show, in denen etwas geschah, das ich auch schon selbst erlebt habe, an eben jene Aspekte meiner eigenen Vergangenheit zurückdenken musste, wodurch mich die Serie über weite Strecken in emotionaler Hinsicht so sehr mitgenommen hat, wie ich es tatsächlich noch nie zuvor durch ein fiktives Werk erlebt habe. Das sind für mich die mit Abstand stärksten Momente der Serie gewesen, wenngleich die Geschichte als solche, sowie die Narration, da natürlich ebenfalls ihren Teil zu beitragen.
      Es kam, durch eben dieses Gesamtpaket, mehr als nur einmal vor, dass ich eine Träne verdrücken musste, weil mich die aktuellen Ereignisse der Show so mitgenommen haben. Folge 16 hat mich dabei tatsächlich am meisten mitgerissen und von allen Figuren ist Randall wohl der, mit dem ich mich tatsächlich auch am meisten identifizieren kann. Da er an diesem Punkt der Serie etwas durchmachen musste, was auch ich schon erlebt habe, weswegen ich weiß, wie hart das sein kann.

      Alles in allem kann ich nur noch mal betonen, wie wundervoll diese Serie einfach nur ist. Sie ist schlichtweg speziell und auf einem guten Weg ein echtes Meisterwerk zu werden.
    • So, ich habe vor paar Tagen die erste Staffel von "This is Us" abgeschlossen und nochmal etwas Zeit gebraucht, um die letzten Folgen sacken zu lassen. Und ich kann mich meinen Vorpostern nur anschließen, es ist einfach klasse und deshalb ein Dankeschön an den User Zeonom, der im Discord mich erst auf die Serie aufmerksam gemacht hat. Ich selbst verfolge die ganzen US Serien nicht sonderlich aktiv, deshalb wäre dieses Werk ohne Empfehlung komplett an mir vorbei gegangen.

      Btw ich bin wirklich nicht gut in solchen Film/Buchkritiken. Dennoch möchte ich es mal versuchen, wobei ich auch nicht weiß, wo ich anfangen soll. Im Grunde genommen gefällt mir wirkliches alles an This is Us: Die Figuren und ihre alltäglichen Herausforderungen, die wirklich greifbar sind und mit denen man sich je nachdem auch identifizieren kann, wie sie ihre Schicksalsschläge überwinden - denn kein Leben ist perfekt - und stetig sich selbst reflektieren. Wirklich jedes einzelne Zahnrad dieser Show funktioniert und greift wunderbar in ein sich stimmiges, geschlossenes System zusammen.
      Am besten sind für mich dabei definitiv die gut platzierten Sprünge zwischen diversen Schlüsselereignissen aus der Gegenwart und der Vergangenheit. Ein Konzept, dem ich anfangs recht skeptisch gegenüberstand. Aber schon nach den ersten zwei bis drei Folgen waren meine Bedenken völlig verschwunden, und ich konnte nicht anders als gebannt dem Schicksal der sympathischen fünfköpfigen Familie Pearson zu folgen. Sicherlich der Plot selbst ist jetzt keine handlungstechnische Offenbarung, das muss das Skript allerdings auch nicht sein. Die Serie spielt mit völlig gewöhnlichen Situationen, zeigt einem die Abgründe des Alltags und auch, dass egal wie oft einen das Leben zwingt, man immernoch etwas Positives daraus gewinnen kann. Wenn man eben nur aufsteht und weitermacht. Diese Botschaft wird eigentlich schon in der ersten Folge deutlich durch Doctor K und seiner Metapher bzgl der bittersten Zitrone aus der man noch Limonade pressen kann. Und auch das mag natürlich nichts Bahnbrechendes sein, dem ein oder anderen eventuell auch zu kitschig, dennoch diesem realistischen Familiendrama gelingt es wirklich gut meiner Meinung nach das Ganze zu verpacken und ansprechend zu präsentieren, mit toller Musik sowie Kameraführung. Kurz gesagt, ich fühlte mich einfach wohl beim Schauen dieser Serie, war in manchen Szenen emotional wirklich berührt und habe sogar das ein oder andere durchaus für mich persönlich mitnehmen können. Bin daher mächtig gespannt, ob man dieses Niveau in der zweiten Staffel noch halten kann. Das Potential ist auf jeden Fall da.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von Reborn ()

    • Da geselle ich mich auch mal zur Schar der Leute die von @Zeonom angestiftet wurden diese tolle Serie zu schauen. ;)

      This is us ist eine Serie, die einen emotional super mitnimmt und selbst die Kleinigkeiten des Alltags spielen im späteren Leben der Erwachsenen eine Rolle. So unbedeutend sie manchmal auch im ersten Moment gewesen sein mögen. Irgendwo wie im echten Leben. Besonders finde ich, dass die Serie einfach durch die Geschichten der einzelnen Charaktere lebt und das reicht auch vollkommen aus um den Kunden zu halten. Ich hoffe wirklich, dass dieses Konzept bestehen bleibt und nicht irgendwer auf die Idee kommt, dass mehr Spannung benötigt wird.

      Die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart gehen perfekt ineinander über und lassen die Figuren mehrdimensionaler und echter wirken. Gerade der Handlungsstrang um Randall und seinen Vater hat mich zeitweise wirklich mitgenommen und ich würde mich wohl fragen was ich ohne William mit der Serie anfangen würde, wenn nicht viele der anderen Charaktere so toll wirken wie sie es eben tun. Mir persönlich gefallen auch Milo Ventimiglia und Mandy Moore in ihren Rollen sehr sehr gut. Die Dynamik der Beiden und ihre Bemühungen in Erziehung der drei Kinder ist einfach großartig. Mit Randall und seiner Familie kann ich bisher am Meisten anfangen, da diese aufgrund von William für mich mehr in den Mittelpunkt gerückt wurden. Trotzdem zeigen alle Schauspieler eine tolle Leistung und ich kann mit so gut wie jedem Charakter etwas anfangen.
      Es ist einfach schön zu sehen, wie alle ihre Alltagsprobleme überwinden, manchmal daran scheitern aber auch wachsen und sich teilweise wieder mehr anzunähern. Eine absolut tolle Szene war für mich, als Kevin zu Randall gerannt ist als dieser einen Zusammenbruch hatte. Gerade in Hinblick auf die vorigen Flashbacks war das einfach schön zu sehen.

      Staffel zwei kann kommen!