Hallo!
Ich dachte, ich könnte auch mal eine FF hier hochladen
Das ist meine allererste One Piece ff, vorher habe ich bereits ein paar Naruto ffs geschrieben, die ich, bei Interesse, vielleicht auch einmal hochladen werde
Zur Story:
Werde ich vorerst nicht soviel verraten... allerdings möchte ich alle vorwarnen, das ich die kleine Macke habe, in meinen Geschichten immer Shoujo Ai einzubauen, (für alle, die es nicht wissen sollten, Shoujo Ai = Liebe zwischen Frauen) und das passiert auch in dieser ff, wer also kein interesse daran hat, sollte auch nichts dummes dazu sagen...
Seitdem Hancock zum ersten mal aufgetaucht ist, wollte ich sie mit Nami verkuppeln, das werde ich in dieser Geschichte jetzt auch tuen.
Um die Story voran zu treiben, habe ich Hancock kurzer Hand einmal zum Mitglied der Strohhutbande werde lassen, noch dazu wird es gerade zu Beginn Szenen geben, die um das Coating und die Fischmenscheninsel gehen, da ich noch keine Ahnung habe, wie es da aussieht, habe ich hier meiner Fantasie einfach freien Lauf gelassen.
Zum Titel:
Le Jou Rouge ist Französisch und heiß soviel wie "das schöne Rot"...
also, er bezieht sich auf
1) die Tatsache das im ersten One Piece Band gesagt wurde, das vermutet wird das sich die Bezeichung für die Piratenflagge, Jolly Roger, von Le Jou Rouge
ableiten könnte...
2) auf Namis Haare... die sollen ja angeblich rot sein, obwohl sie mir eher orange erscheinen, aber was solls....
Die Geschichte wird aus der Sicht von Nami erzählt
Viel Spaß beim Lesem
Prolog - Wind
Le Jou Rouge
Prolog: Wind
Sanfter Wind. Lautlos umspielte die Luft mein Haar, um mich herum der salzige Geruch des Meeres. Möwen flogen über mir ihre Bahnen, nur ein paar Wolken befleckten das unendliche Blau des Himmels. Ein ruhiger Tag, die Thousand Sunny wurde leicht vom Wind vorangetrieben. Nach dem Aufruhr auf dem Sabaody Archipel ist nun endlich wieder ruhe eingekehrt. Es hatte mehrere Wochen gedauert bis die gesamte Strohhut-Bande wieder zusammen gefunden hat. Jeder einzelne von uns hatte sein eigenes Abenteuer erlebt, traurige Ereignisse jagten die Schönen. Wir alle haben uns sehr verändert, wie sind stärker geworden, wir haben schreckliche Dinge erlebt, wir haben Tränen vergossen. Und doch scheint nun alles wieder perfekt, wir sind alle wieder zusammen, hier, auf unserem Schiff, der Thousand Sunny.
Am meisten hatte sich unser Kapitän verändert. Ruffy. Er hatte das verloren, was ihm am allerwichtigsten war. Seinen Bruder. Ich kannte den Schmerz, zu sehen zu müssen, wie das Leben eines geliebten Menschen in den Händen zerrinnt. Ein Bild von Bellemere erschien kurz in meinen Gedanken. Ich wollte Ruffy trösten, ich wollte deswegen bei ihm sein. Noch nie hatte ich dieses starke Bedürfnis, einem Menschen so nah sein zu wollen. Aber Ruffy hatte mich nur abgewiesen. „Mir geht es gut, Nami…“, hatte er gesagt.
Es hatte mich verletzt. Ich weiß nicht warum, aber ich habe mich nutzlos gefühlt. Und dieses miese Gefühl sollte noch schlimmer werden. Denn da war noch unser neustes Mitglied. Ruffys Auswahl an Crewmitgliedern, war schon immer ziemlich Paradox. Das er auch immer die verrücktesten Leute aufgabeln musste. Naja, er war ja auch selber der verrückteste Piratenkapitän auf den Meeren.
Unser neues Mitglied war eine Frau. Eine Frau, die so schön war, das selbst ich ein mieses Gefühl in der Magengegend bekam, wenn ich sie sah. Eine Frau, mit langem schwarzen Haar, seidig glatt und glänzend, es schimmerte im Licht der Sonne wie das Gefieder einer Elster, ihre Augen, fast ebenso dunkel und ausdruckstark, waren mit unendlichen Selbstbewusstsein angefüllt, ihr Körper, traumhaft schön. Man konnte sie nur mit einem Wort beschreiben: Perfekt. Neben ihrem Glanz verblasste selbst ein Stern.
Hancock. Boa Hancock, das war ihr Name.
Ich hielt mich nie für ein Mädchen, dem es an Selbstwertgefühl mangelte, aber wenn ich sie ansah, fühlte ich mich wie eine mickrige, kleine, graue Feldmaus.
Und noch dazu umschwirrte sie Ruffy wie eine Motte das Licht. Eine unsagbar schöne Motte ein dummes Licht. Was fand sie nur so an ihm? Und warum tat es so weh, zu sehen wie sie ihn anhimmelte? Wie sie seinen Namen aushauchte? Wie ihre Perlen gleiche Haut sanft errötete wenn der Kapitän ihren Namen aussprach.
Ich sollte es nicht verstehen. Aber durch Hancocks Beitritt in unsere Bande sollte sich noch einiges wandeln. Sie sollte der Auslöser für ein Abenteuer sein, was mich von Grund auf neu Formen sollte.
Doch heute, sollte ich noch nichts davon ahnen. Heute zählte nur die lautlose Luft, die sanft mein Haar umspielte, der Wind, der sanft uns vorantreibt. Denn heute, wird diese Geschichte erst beginnen.
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Arc 1
Kapitel 1 - Unterwasser
Le Jou Rouge
Kapitel 1: Unterwasser
Ein Tag wie jeder andere. Und doch hatten wir heute noch Großes vor.
„Jetzt wo euer Schiff beschichtet ist…“, setzte Kamy an, sie riss begeistert ihre Arme in die Luft, „können wir uns direkt zur Fischmenschen Insel begeben!“
Die beschichtete Thousand Sunny schimmerte, als wurde sie mit tausenden von Seifenblasen bedeckt. In allen Regenbogenfarben erstrahlte sie.
Ich lag auf einem Liegestuhl der auf dem mit Gras ausgelegten Deck stand und lauschte mit halben Ohr Kamys Worten.
„Ich bin schon ganz aufgeregt, bald werde ich deine schönen Freundinnen sehen können!“, schmachtete Sanji Kamy an.
„Yohoho, ist die Prinzessin der Meerjungfrauen wirklich so schön?“, fragte Brook, kichernd natürlich. Man hörte Ruffy und Lysop schreien, die beiden hockten am Bug und angelten, Hancock beobachtete ihren Märchenprinzen dabei.
„Aber sicher!“, rief Pappag aus, er sprang um die Grünhaarige Meerjungfrau herum, „Sogar noch schöner als die Piratenkai…“ Er sprach das Wort nicht zu Ende, als ein eisiger Blick eben von jener Piratenkaiserin kam. Wie arrogant. Hancock warf ihr langes Haar zurück und widmete sich wieder „ihren“ Ruffy. Wie begeistert sie aussah wenn sie ihn beobachtete. Ihre Augen strahlten so. Wie ein kleines Kind.
Sanft schaukelte eine leichte Welle das Schiff, das Wetter war ruhig und es dürfte auch noch länger so bleiben. Für mich als Navigatorin gab es also nichts anderes zu tun, als ab und zu einen Blick auf den Logport zu werfen und zu überprüfen ob der Kurs noch stimmte.
„Mit einem beschichteten Schiff könnt ihr Unterwasser fahren wie mit einem U-Boot!“, erklärte Kamy weiter, ihre Flosse zuckte hin und her, „aber der Druck macht euch nichts aus!“
Chopper hörte ganz begeistert der Meerjungfrau zu, die weiter Geschichten von ihrer Heimat erzählte. Ich freute mich, das wir es bald endlich in die neue Welt schaffen würde, allerdings machte ich mir Sorgen, ob auf der Fischmenscheninsel auch alles so reibungslos laufen wird, wie wir alle hoffen. Ich hatte nur zu schlechte Erfahrungen gemacht mit Fischmenschen. Langsam richtete ich mich auf und umschlang instinktiv meine Beine, als wollte ich mich selber schützen. Bilder von Arlong schossen mir durch den Kopf, ein stechender Schmerz machte sich dabei breit. Es mag sein, das Arlong wirklich eine Ausnahme war, aber das Leid, das er mir zugefügt hatte, hat mich geprägt.
„Alles in Ordnung, Nami?“ Ich drehte mich um. Robin schaute mich fragend an, in ihrer Hand hatte sie ein Buch. „Ja klar, ich habe nur kurz nachgedacht…“ Hastig warf ich einen Blick auf den Logport an meinem Handgelenk. Der Kurs stimmte noch.
„Kamy, wie lange dauert es denn noch zur Insel?“ rief ich zu der jungen Meerjungfrau, die noch immer die wildesten Geschichten erzählte und dabei wild gestikulierte. Pappag nickte, als wollte er Kamys Aussagen zustimmen. Dann drehte sich die Grünhaarige zu mir um. Sie stand auf, hüpfte zur Brüstung und schaute aufs Meer. „Wir dürften bald da sein!“, erklärte sie erfreut, sie schaute mir in die Augen, ein Lächeln umspielte ihre vollen Lippen, „Das heiß, wir können bald eine Tauchgang machen!“
„Wahnsinn!“, schrie Ruffy, der bis jetzt noch relativ ruhig war. Er rannte zu uns rüber, Lysop hinter ihm her, in seiner Hand eine Angel.
„Bald sind wir auf der Fischmenscheninsel, Fischmenscheninsel…“, trällerte der Kapitän fröhlich vor sich hin, Hancock, die inzwischen ebenfalls sich zu uns gesellt hatte, warf ihm schmachtende Blicke zu. „Ich freu mich so, das du dich freust…“, hauchte sie, ihre Worte verklangen allerdings von dem Prinzen ungehört.
„Wir gehen auf Tauchgang!“ rief Kamy, die anderen jubelten. Nur Zorro schlief wie immer, sein schnarchen hallte Leise übers Deck.
Gesagt, getan. Nachdem die Segel eingeholt waren, tauchte die Sunny in die unendlichen Weiten des Meeres ab. Erstaunt starrten alle auf Wasser, als das Schiff unter lauten Geräuschen von der ruhigen See verschluckt wurde, bis das blaue Nass und schließlich vollständig umgab. Noch nie in meinem Leben hatte ich so etwas Schönes gesehen. Fische schwammen um unser Schiff herum, Korallen glitzerten im spärlichen Sonnenlicht. Durch die Seifenblasen, die uns umgaben, wirkte alles noch bunter und fantastischer.
Ich war so begeistert, dass ich fast vergaß zu atmen. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden, von den bunten Meeresbewohnern, von den unglaublich schönen Pflanzen, die sich sanft in der Strömung wiegten. Erstauntes Schweigen, mit weit aufgerissenen Augen beobachteten fast alle, wie sich unser Schiff immer näher dem finsteren Meeresgrund näherte. Kamy nickte zufrieden, sichtlich erfreut über die Reaktionen der anderen, genauso wie Okta und Pappag. Hancock starrte nur auf Ruffy. Natürlich. Ich wusste nicht, ob sie das alles schon mal gesehen hatte oder ob sie den Strohkopf einfach nur interessanter fand. Konnte mir ja auch egal sein.
Es dauerte nicht allzu Lange, bis wir die Insel erreichten. Ob das nun Glück oder Unglück war, sei nun dahingestellt. Ich hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
Die Fischmenscheninsel war so gesehen eigentlich keine Insel, sondern eine Stadt, die sich in einer Unterwasserhöhle befand. Erstaunt betrachteten meine Nakama die Gebäude, die sich über einer gigantischen Fläche erstreckten.
„Wir sind da!“, sagte Kamy, als hätten wir es nicht schon selber gesehen. Es dauerte nicht lange bis Ruffy vom Schiff gesprungen war und in Begriff war, die Stadt zu erkunden.
„Halt, warte!“, rief ich ihm hinterher und rannte zur Brüstung. Der Strohhut blieb stehe und drehte sich zu mir um. „Was ist?“, fragte er, währenddessen hibbelte er rum, konnte es kaum erwarten los zu stürmen.
„Wer passt während wir weg sind auf das Schiff auf?“, erkundigte ich mich. Es war mal wieder klar, dass ich scheinbar die einzige war, die an Bord einen Plan hatte. Unser Kapitän hatte so etwas auf jeden Fall nicht, legte er auf meine Frage den Kopf einfach nur schräg und brummte ein „hmmm…“
„Ruffy…“, zischte ich zwischen den Zähnen hervor. Konnte dieser Gummipirat nicht einmal nachdenken?
„Ist doch egal, lass es Zorro machen!“, antwortete er endlich, und wieder setzte er dazu an wegzudüsen. „Zorro schläft!“, erwiderte ich genervt, auch wenn es mir ein Rätsel war, wie er bei diesem Tumult schlafen konnte.
„Ach, ist doch Wurst, was soll schon passieren?“, entgegnete der Kapitän einfach und rannte ehe ich noch etwas sagen konnte davon. „Dieser Depp!“, fluchte ich. „Warum so schlecht gelaunt, Nami?“, fragte Lysop vorsichtig, er zuckte zusammen als ich barsch zurückkeifte: „Was geht dich das an?“ Kurz darauf verschwanden auch die anderen.
„Mach dir nichts draus, Nami“, sagte Robin bevor sie das Schiff verließ, „Guck dir lieber die Insel an.“ Wie immer lächelte sie nett.
Ich antwortete nicht. Ehrlich gesagt hatte ich nicht das Bedürfnis mir die Stadt genauer anzuschauen, und ich hatte auch nicht Lust dazu, das Schiff mit dem schlafenden Zorro alleine zu lassen. Also sollte ich hier bleiben? Erst jetzt merkte ich, dass ich neben Zorro doch nicht die einzige war, die noch an Bord war.
Hancock stand hinter mir, ihre schwarzen Augen waren auf mich gerichtet. Sie schien wütend zu sein. „Was ist?“, fragte ich sie.
„Wie kannst du Zicke so unhöflich gegenüber von Ruffy sein?“, fauchte sie mich an. Das war der Grund dafür, dass sie mich anstarrte als wollte sie mich gleich auffressen?
„Was regt dich das so auf?“ Nein, ich war alles andere als zufrieden, dass dieses arrogante Miststück nun Mitglied unserer Crew war. Es würde einige Zeit dauern, bis ich mich an sie gewöhnt habe.
Plötzlich kam die Schlangenprinzessin einige Schritte näher, obwohl sie ohnehin schon über einen kopf größer war als, baute sie sich noch weiter auf. „Hör mir zu, kleine Navigatorin, Ruffy gehört mir, mir allein!“ Ich spürte wir mir das Blut in den kopf schoss. Ich wusste nicht warum, aber plötzlich brodelte in mir eine Mischung aus Eifersucht, Wut und… und Trauer? Ein seltsamer Schmerz machte sich in mir breit, als ich die perfekte Schönheit von Hancock betrachtete. Ihre Haut, die weiß schimmerte, ihre traumhaft schönen Augen. Ich hatte noch nie in meinem Leben eine andere Frau so intensiv beobachtet. Ihr langes Haar, schwarz wie ein sternenloser Nachthimmel, das sie elegant zurück warf, als sie an mir vorbeistolzierte um das Schiff zu verlassen. Eins süßlicher Duft zog mir dabei um die Nase. Kaum war sie außer Sichtweite, sackte ich in mir zusammen. Meine Knie zitterten wie Wackelpudding. Mit glasigem Blick starrte ich nach oben, ziellos schweiften meine Augen umher. Mein Atem war unregelmäßig und schwer. Warum fühlte ich mich nur so unwohl?
Plötzlich spürte ich eine brennende Wut in mir, die wie ein heftiges Feuer in mir zu lodern begann. Mit einem heftigen Ruck sprang ich auf. „Zorro!“, meine Stimme bebte vor Zorn, „ZORRO!“ Erst jetzt wachte der Schwertkämpfer auf, verschlafen schaute er sich um, bis er mich fixierte. „Nami, hä, wo…“, setzte er zur Frage an, doch ich unterbrach ihn, „Du passt auf das Schiff auf, wehe ich komme nachher wieder hierher und du bist nicht mehr da… oder was viel schlimmer wäre, die Thousand Sunny ist nicht mehr da!“
Zorro legte die Stirn in Falten und schaute mich fragend an, ich gab ihm aber gar nicht erst die Chance zu widersprechen, da ich im selben Moment noch das Schiff verließ.
Ich hörte wie meine Füße auf dem felsigen Boden aufschlugen, mit voller Wucht stapfte ich in die Stadt. Die Wut brannte weiter in mir, wie tausende kleine Flammen, die unter meiner Haut Funken sprühten. Meine Gedanken kreisten in meinem Kopf umher, wild flogen Bilder durch das Kopfkino, die Ruffy und Hancock zeigten. Ich biss mir auf die Unterlippe um nicht aufzuschreien. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich inzwischen bis in die Stadt gelaufen war. Ich schaute mich um, die Häuser sahen so befremdend aus. Durch die Gassen führten, ähnlich wie bei Water 7, verschiedene Kanäle, doch statt Boote schwammen hier Meerjungfrauen und Fischmenschen ihre Bahnen. Ich fühlte mich noch schlechter als vorher, ich wich einige Schritte zurück, als könnte ich so vor diesem miesen Gefühl fliehen.
Mir wurde schwindelig. Vorsichtig lehnte ich mich an eine Mauer und strich mir mit der Hand über die Stirn. Was war heute nur los mit mir?
Einige Sekunden blieb ich so stehen, wartete, bis sich das Schwindelgefühl abgeschwächt hatte. Als ich daraufhin wieder losgehen wollte, ertönte nicht weit von mir eine laute Stimme.
„Was, echt? Ein Marine Admiral?“
Erschrocken zuckte ich zusammen und schaute mich panisch um. Ich suchte die Gegend um mich herum ab, um heraus zu finden, woher die Stimme kam. Nur wenige Schritte von mir entfernt, aus einer kleinen Seitengasse. Vorsichtig näherte ich mich und lauschte. Es war ein Gespräch zwischen zwei Fischmenschen.
„Ja, das habe ich jedenfalls gehört. Angeblich will er hier her kommen, um die Piraten zu schnappen, die auf der Durchreise hier hinkommen“
Verdammt. Piraten wie uns. Ich ging wieder ein paar Schritte zurück. Ein Admiral. Ich musste daran denken, wie Kizaru und auf dem Sabaody Archipel besiegt hatte, wie er uns alle vernichtend geschlagen hatte. Wir haben keine Chance gehabt. Egal welcher der Admiräle hier erscheint, wir werden auch dieses Mal keine Chance haben. Ich rannte los. So schnell wie ich konnte. Wohin? Ich wusste es nicht, ich musste meine Kameraden finden, wir mussten wieder von hier weg.
Ich spürte wie meine Beine förmlich über den Boden flogen. Ich durfte keine Zeit verlieren. Noch einmal, durfte es nicht zu einem Konflikt zwischen uns und einem Admiral kommen.
Kapitel 1 – Ende
Kapitel 2 - Flucht
Le Jou Rouge
Kapitel 2: Flucht
Meine Schritte führten mich im rasenden Tempo durch die Straßen der Stadt. Ich suchte nach meinen Crewmitgliedern, hatte aber keine Ahnung wo ich sie finden könnte. Wind zog mit entgegen, ich schaute mich kaum um, hörte nur meinen Atem, der immer schneller und unregelmäßiger wurde. Die Gebäude zogen an mir vorbei, während ich Ziellos durch die Gassen rannte.
„Nami!“ Ich zuckte zusammen und blieb stehen, als jemand meinen Namen rief und nach meinem Arm griff. Das Tempo um mich herum verlangsamte sich wieder. Ich blinzelte ein paar Mal, es dauerte einige Sekunden, bis ich realisiert hatte, wo ich war und wer mich angesprochen hatte.
„Robin…“, sagte ich leise, meine Stimme klang heiser und trocken, noch immer atmete ich stoßweise. Mir war heiß. Ich spürte wie der Schweiß auf meiner Haut perlte.
„Ist alles in Ordnung, Nami? Du siehst blass aus, rennst in einem Affentempo hier durch die gegen…“ Als ich Robins besorgte Worte hörte, kam mir alles wieder in den Sinn. Ich fuhr auf. „Robin!“, meine Stimme bebte, ich verstand mich selber kaum, „Ich habe gehört, das ein Admiral… Robin wir müssen von hier weg, wenn er…“ Während ich sprach verschwamm meine Sicht. „Nami, beruhig dich doch erst mal, und sag dann ganz genau was passiert ist…“ Robin strich mir sanft übers Gesicht, erst jetzt merkte ich, dass das was meine Sicht trübte, einige Tränen waren, die an meinem Gesicht hinab kullerten. Ich atmete langsam aus, spürte, wie mein Herzschlag wieder langsamer wurde, dann sprach ich mit ruhiger Stimme: „Ich habe gehört wie sich zwei Fischmenschen darüber unterhalten haben, das angeblich ein Marine Admiral hier erscheinen soll, um die durchreisenden Piraten abzufangen. Wir sollten uns nicht zu lange hier aufhalten…“
Robin verlagerte ihr Gewicht, strich sich mit der flachen Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht und seufzte. „Das ist wirklich nicht gut. Bist du dir denn sicher…?“
„Ich sagte doch, ich habe es von den Fischmenschen gehört, woher soll ich wissen, was mit daran nun wahr ist, und was Gerücht!“, fauchte ich, und zuckte gleich zusammen, erschreckt, über die Bissigkeit in meinen eigenen Worten. „Entschuldigung…“, murmelte ich sofort, mein Blick richtete ich verlegen zu Boden, „Mir geht es heute nicht so gut…“
Robin nickte nur, dann sagte sie: „Wir sollten die anderen finden und uns dann zusammen beraten…“
So gingen wir dann gemeinsam durch die Stadt, auf der Suche nach unseren Nakama. Da wir es diesmal weitaus ruhiger angingen, als ich mit meiner Hetze durch die Stadt, konnte ich mir diesmal auch die Architektur der Gebäude anschauen. Sie waren allesamt im asiatischen Stil gehalten, wie ich es kurzfristig bei Hancocks Aufnahme in die Crew auch schon auf Amazon Lily gesehen habe. Allerdings waren die Gebäude hier viel einfacherer, und nicht so prachtvoll. Trotzdem wirkten sie beeindruckend.
Es dauerte nicht lange, bis wir Franky und Lysop aufgegabelt hatten, die in irgendeinem Geschäft Teile für die Sunny kauften. „E-E-Ein A-A-A-Admi-mi-ral??“, stotterte Lysop mit wackelnden Knien als wir ihnen erzählten was passiert war.
„Ach, den hauen wir schon weg“, sagte Franky locker und wirbelte dabei mit seinen Armen durch die Luft. „Nichts da Weghauen!“, erwiderte ich genervt, „Hast du vergessen was damals auf dem Sabaody Archipel passiert ist?“
„Nami hat recht, wir sollten keine unnötige Gefahr eingehen, lass uns schnell von hier verschwinden bevor der Admiral kommt!“, stimmte mir der Langnasige zu, man konnte die Furcht deutlich aus seiner Stimme hören.
„Naja, wenn ihr meint…“, murrte Franky, bevor wir uns dann weiter auf den Weg machten.
Auch Brook und Sanji zu finden, war nicht weiter schwer. Beide waren dort anzutreffen, wo viele hübsche Meerjungfrauen zu entdecken waren.
„Aber sicher Nami-Schätzchen, alles was du willst Nami-Schätzchen…“, laberte Sanji, als wir ihn über die Situation aufklärten. Ich rollte mit den Augen. Das er selbst in solchen Momenten nicht einmal ernst sein konnte.
Jetzt mussten wir nur noch vier Leute finden. „Wo die anderen wohl sind?“, fragte Lysop beiläufig, während wir weiter gingen.
„Ruffy ist einfach so los gerannt. Chopper ist sicherlich nicht alleine Unterwegs und wenn er bei keinem von uns war, wird er sicherlich Ruffy hinterher. Hancock ist wahrscheinlich auch bei unserem Kapitän. Und Zorro ist hoffentlich auf dem Schiff.“, antwortete ich. Also mussten wir eigentlich nur noch Ruffy finden, was sich allerdings als schwerer herausstellte als geplant. Die Stadt war nicht gerade klein, und das wir die anderen so schnell zusammenführen konnten, war schon beinahe ein Wunder.
„Wo würde der Kapitän am ehesten sein?“, fragte Brook, halb trällernd.
„Da wo es was zu Essen gibt…“, erwiderte Sanji. Er zündete sich eine neue Zigarette an, der Qualm zog Kreise in der Luft. Kurz darauf seufzten alle im Chor. Es gab viele Orte wo man Essen bekommen kann.
„Ich schlage vor wir trennen uns, und treffen uns einfach nach einer Stunde alle beim Schiff. Wenn wir getrennt suchen, haben wir größere Chance sie zu finden“, schlug Robin vor, die anderen nickten.
So kam es, das jeder einzeln nach unserem unzuverlässigen Kapitän suchte. Während ich durch die Straßen ging, klapperte ich jedes Restaurant ab. Doch weit und breit keine Spur von einem Strohhut. Nach einer viertel Stunde machte ich mich betrübt auf den Rückweg. Hoffentlich hatten die anderen mehr Glück. Unterwegs schaute ich ab und zu noch in verschiedene Lokale, weiterhin ohne Erfolg.
„Nanu?“ Ich war die letzte die an der Sunny ankam. Ich bin doch langsamer gegangen als gedacht. Erstaunt schaute ich in die Runde. Hancock und Chopper waren da, aber Ruffy fehlte noch immer. Sie waren also doch nicht zusammen unterwegs gewesen. Auch Kamy, Okta und Pappag waren dort.
„Ich bin Ruffy hinterher…“, begann Chopper zu erklären, nachdem ich ihn gefragt hatte, ob er nicht wüsste wo unsere Gummibirne sei, „Ich habe ihn auch eingeholt. Hancock ist kurz darauf auch zu uns gestoßen. Aber dann haben wir Ruffy plötzlich aus den Augen verloren“
Mein Blick schweifte zur Schlangenprinzessin, die ihre Hände wie zum gebet gefaltet hatte und vor die Brust drückte. „Ich bin ihm natürlich sofort hinterher, aber ich habe ihn auch mit meinem Ruffy-Sinn nicht finden können…“, klagte sie.
„Ruffy-Sinn? Was soll das sein?“, fragte Lysop, und kassierte dafür gleich einen finsteren Blick von der Schwarzhaarigen.
„Verdammt!“, fluchte ich. Wenn Ruffy weiter da draußen rumspazierte, wo wir solch eine Gefahr im Nacken hatte, eine Gefahr, die uns schon einmal zerstört hatte…
Ich spürte die blanke Angst im Nacken, sie kroch mir den Rücken hinauf wie ein eiskaltes Tier und blieb kleben, konnte auch nicht durch das plötzliche Zittern abgeschüttelt werden.
„Mach dir keine Sorgen, Nami…“, flüsterte Robin, ich blickte kurz zu ihr, dann nickte ich. Natürlich war es unmöglich meine Angst einfach so auszuschalten, aber etwas Beruhigendes hatten ihre Worte schon.
„Vielleicht kommt Ruffy ja auch von alleine hier her, ich meine, irgendwann muss er ja merken das keiner von uns noch in der Stadt ist…“, warf Sanji ein, ich schüttelte den Kopf, „Darauf können wir nicht bauen, wir sollten…“ Bevor ich den Satz zu Ende sprechen konnte, flog mit einem tosenden Schrei jemand an uns vorbei, direkt ins Wasser. Schweigend starrten wir auf die Luftblässchen, die aus dem Blau empor stiegen, und langsam immer weniger wurden.
„Ich hol ihn da raus…“, seufzte Sanji, schmiss die Zigarette auf den Boden und sprang kurz darauf ins Wasser. Nach einigen Sekunden tauchte er wider auf und zog einen röchelnden Ruffy hinter sich her. „Du Depp…“, fluchte der Koch, während er sich und den Kapitän wieder an Land hievte. „Idiot!“, ich gab Ruffy einen Schlag auf den Kopf, als dieser wieder halbwegs bei Bewusstsein war, „Was sollte diese Aktion?“
„Ich… ich wollte eigentlich auf das Schiff springen…“, antwortete er, immer noch atemlos. Nach einigen Sekunden sprang er wieder auf und schaute in die Runde.
„Und was ist hier los? Warum sind alle wieder hier?“
„Das ist so…“, setzte ich zu Erklärung an, „Angeblich soll ein Admiral auf den Weg hier her sein, er will die Piraten abfangen die hier auf der Durchreise zur neuen Welt sind…“
Ich war erstaunt darüber, wie ernst Ruffys Blick plötzlich wurde. Dieser Ausdruck in seinen Augen, ich konnte ihn nicht erklären, aber er machte mir beinahe Angst.
„Ich verstehe…“, er sprach ziemlich leise, „Dann sollten wir möglichst schnell von hier verschwinden…“
„Ah, ihr müsst schon gehen?“, unterbrach Kamy uns, besorgt schaute sie in unsere Gesichter.
„Ja“, es war Robin, die antwortete, „Es ist zwar seltsam, das hier gleich ein Admiral anrücken soll, aber wir sollten keine unnötige Gefahr eingehen.“
Die anderen stimmten zu, und so packten wir die Sachen aufs Schiff. Zorro lag noch immer dort, wo ich ihn liegen gelassen hatte, sein Schnarchen passte so gar nicht zu der bedrückten Stimmung, die nun an Bord herrschte.
„Na dann…“, sagte Kamy, auch sie schien traurig zu sein, „Ihr könnt uns ja noch einmal besuchen kommen, wenn die Gefahr vorüber ist!“ Sie winkte uns von unten zu, Pappag hüpfte neben ihr rum, Okta winkte ebenfalls.
„Ja klar“, antwortete Ruffy, er grinste, aber irgendwas daran schien mir falsch. Es war nicht das Grinsen, was ich kannte. Es war irgendwie anders.
Wir wollten uns gerade auf den Weg machen, als plötzlich eine Gruppe von Marine Soldaten durch die Gassen zu erkennen war. „Also stimme das Gerücht…“, murmelte ich. Natürlich sagten einige Soldaten noch lange nicht, dass dort auch ein Admiral sein muss, aber ich spürte, dass ich Recht hatte, ich spürte die Gefahr. Sie war dort, und kam bedrohlich näher.
„Schnell weg hier!“, schrie Lysop, der panisch über das Deck rannte.
Die anderen stimmten schweigen zu, wir rollten die Segel ein, um wieder unterzutauchen, die Fischmenscheninsel zu verlassen und in die neue Welt zu gelangen.
Doch dann…
„So sieht man sich wieder, Monkey D. Ruffy…“
Kapitel 2 - Ende
Kapitel 3 - Hass
Le Jou Rouge
Kapitel 3: Hass
„So sieht man sich wieder, Monkey D. Ruffy…“
„Du…“ Ruffys Augen weiteten sich, vor Furcht oder Wut, ich konnte es nicht erkennen. Seine Stimme bebte. Erschrocken zuckte ich zusammen, als er plötzlich wieder vom Schiff sprang und auf den Marineadmiral zustürmte.
„Ruffy!“, riefen wir ihm alle hinterher. „Irgendwer muss ihn aufhalten!“, schrie ich verzweifelt. Der Admiral… ich hatte ihn noch nie gesehen. Aber Ruffys Wut, dieser tosende Hass der in seinen Augen war, ließ nur einen Namen zu. Ich hatte den Namen in der Zeitung gelesen. Der jenige, der Ace getötet hat.
„Akainu…“ Es war nicht meine Stimme, die den Namen des Feindes aussprach, es war die von Hancock. Ich glaubte Angst aus dem Wort heraus zu hören. „Ruffy, greif ihn nicht an, du hast keine Chance!“, klagte sie, in ihren dunklen Augen schimmerte so etwas wie eine Träne, sie schien sich wirklich Sorgen zu machen. Aber Ruffy schien ihn gar nicht angreifen zu wollen. Stattdessen standen die beiden sich Gegenüber, in beiden Gesichtern lag ein Ausdruck von unendlicher Verachtung. Kalter Schweiß klebte an meinem Rücken, dieser Hass, der zwischen den beiden war, ließ mich erzittern.
„Welch Zufall dass wir uns ausgerechnet hier wieder begegnen…“, sagte der Admiral, seine Stimme klang vollkommen Emotionslos. Ohne Gnade. Sein Blick musterte Ruffy abwertend, kurz schweifte er zu uns, dann blieb er wieder an unserem Kapitän hängen, fest fixiert, zum Kampf bereit und doch wissend, dass er absolut überlegen war.
„Du Dreckssack“ Ruffys Stimme klang so anders. Als seine Gefühle klangen in jeder Silbe mit, Hass, Wut, Verzweiflung, Trauer, Schmerz. Es waren doch nur zwei Worte, und trotz allem hörte man all dies heraus. Mein Hals wurde trocken, ich schluckte, um die Kehle zu befeuchten, trotzdem fühlte sie sich noch sandig an. Die Luft um uns herum wurde so dick und schwer, das man sie fasst packen konnte, sie schien uns zu erdrücken.
Dann ging alles ganz schnell. Akainu schien zu zerfließen, in roter Lava, die sich plötzlich explosivartig ausbreitete. Ruffy glühte Rot, seine Arme dehnten sich, er schrie und feuerte einen heftigen Schlag auf den Admiral ab, der allerdings, kurz bevor das Magma Ruffy versengen konnte aufgehalten wurde. Jemand hatte sich auf unseren Kapitän gestürzt und ihn so in letzter Sekunde aus dem Gefahrenbereich katapultiert. Jemand mit grünen Haaren.
„Ruffy, Zorro“, sagte ich, meine Stimme war heiser und so leise, dass sie mich mit Sicherheit nicht gehört haben.
„Du Depp!“, schrie Zorro, seine Stimme ging im tosenden Gebrüll um uns herum beinahe unter. Ruffy schien etwas zu antworten, sein Gesicht von Hass zerfressen, ich hörte nicht was er sagte. Zorro hielt den Kapitän fest und zerrte ihn zurück, Akainu starrte einen erneuten Angriff. Das Magma stieß auf meine beiden Kameraden zu, Zorro stieß sich mit den Beinen ab, sprang Beiseite und so schien die Attacke wieder ihr Ziel zu verfehlen.
„Ihr Feiglinge, ihr könnt wohl nur Fliehen, Piratenpack…“ zischte der Admiral, noch immer hatte sich sein blick nicht von Ruffy gelöst, der immer noch von dem Schwertkämpfer festgehalten werden musste.
Kamy schrie auf, Sanji rief ihr und den anderen beiden zu, das sie im Wasser verschwinden sollten. Die anderen Marinesoldaten griffen an, ihre Schritte donnerten auf dem Boden wie die einer Wütenden Herde Büffel. Doch plötzlich blieben sie stehen, versteinert, als ein rosa, herzchenförmiger Strahl sie traf. Ich blickte zu Hancock, mit ihren Händen hatte sie ein Herz geformt. Zum ersten Mal war ich wirklich froh, sie hier an Bord zu haben. Doch die eigentliche Gefahr schien nicht aufgehalten werden zu können. Heißer Dampf stieg von dort auf, wo Akainu wütete, es schien im vollkommen egal zu sein, das seine Untergebenen alle zu Stein geworden sind.
„Ich hole die beiden an Bord“, sagte Robin und noch während sie sprach, sprießen Hände wie Blumen aus dem Boden, griffen sich Zorro und Ruffy und rissen sie an Bord.
„Verdammter Dreck…“, fluchte der Grünhaarige, außer Atem. Seine Hand um griff noch immer fest den Arm des Gummimenschen, dieser schien sich zwar nicht mehr zu währen, doch sein Blick verriet, das er mit Sicherheit wieder losstürmte wenn man ihn loslassen würde.
Mein Blick wanderte zum Admiral, dessen Magma nun zischend die Thousand Sunny in Visier nahm. Ich schrie auf, doch noch bevor die heiße Lava uns treffen konnte, tauchte das Schiff ab und verschwand in den tiefen der See. Ich sah noch wie über uns das Wasser dampfte, bevor das Licht an der Oberfläche einem ewigen, dämmrigen Blau wich.
Erleichterung machte sich in der Runde breit, schlapp sackte ich in mir zusammen und seufzte. Das wäre fast ins Auge gegangen.
„Ruffy…“ Ich drehte mich zu unserem Kapitän um, der sich zum Glück auch wieder beruhigt hatte. Neben ihm hockte Hancock, mit ihren Händen verdeckte sie ihr Gesicht, das allem Anschein nach knallrot war. Ruffy rieb sich gerade die Unterarme, wohl weil er doch leichte Verbrennungen davon getragen hat.
„Oh, Ruffy, ich habe mir solche Sorgen gemacht, was für ein Glück das alles Okay ist…“, nuschelte die Schlangenprinzessin kaum verständlich in ihre Handflächen. Diese Art wie sie immer Ruffy umschwirrte. Warum regte mich das nur so auf? Warum tat es weh, zu sehen, wie sie ihm verliebte Blicke zuwarf, wie ihre Augen vor Freude glitzerten, wenn sie ihn sah?
Betrübt stand ich auf und ging weg.
„Nami?“ Robin schaute mich fragend an. „Es dauert ja wohl noch etwas bis wir in der neuen Welt ankommen. Solange möchte ich noch ein Bad nehmen, um mich zu entspannen…“, antwortete ich ohne ihr ins Gesicht zu sehen, dann verschwand ich schnell im Badezimmer.
Ich ließ das heiße Wasser in die Wanne laufen und streifte die Klamotten von meinem Körper. Der Raum war benebelt von Wasserdampf, langsam setzte ich mich in die Wanne, und spürte wie sich meine verkrampften Muskeln entspannten und die Sorgen vom Nass davon geschwemmt wurden. Ich war so froh. So froh das wir es alle geschafft haben, und doch fing mein Köper an zu zittern, wenn sich vor meinem geistigen Auge das Bild von Akainu aufbaute, sein eiskalter Blick, die absolute Gerechtigkeit.
Wenn er uns verfolgen sollte, wir hätten keine Chance. Dieses Mal würde kein Kuma da sein, der uns in letzter Sekunde davon katapultiert, dieses Mal, würden wir nicht nur verlieren, sondern vielleicht auch sterben. Diese Hilflosigkeit, wie heute. Ich wollte sie nicht mehr spüren.
Ich zuckte zusammen, als plötzlich sich die Badezimmertür öffnete. „Wer?“ zischte ich und versank noch tiefer im Wasser, um meinen Körper unter den Schaumblasen zu verdecken.
„Nanu? Ich habe gar nicht mit bekommen, das hier schon jemand drin ist…“ Es war Hancock, die das Badezimmer betrat, ein Handtuch war um ihren Körper gewickelt. So eine Lüge, mit Sicherheit hat sie gewusst, dass ich hier drin bin.
„Was willst du?“, zischte ich zwischen den zusammen gebissenen Zähnen hervor.
Sie blickte nur kurz auf mich, dann sagte sie: „Du kannst froh sein, normalerweise zeige ich mich anderen Leuten nicht so… aber wenn ich mir deinen mickrigen Vorbau so anschaue, dann hast du es eigentlich verdient einmal eine richtige Frau zu sehen!“, sagte sie und warf dabei Schwungvoll ihre Haare zurück. Wut entbrannte in mir.
„Du…“, schrie ich, sprang augenblicklich aus der Badewanne und starrte die andere Frau an.
Diese lächelte arrogant, dann ging sie an mir vorbei in die Wanne. „Danke, dass du mir Platz gemacht hast…“ Ihre Stimme klang so lieblich falsch. Ich drehte mich um, wollte ihr irgendwelche Worte an den Kopf werfen, doch dieses Lächeln lähmte mich. Dieses Lächeln, diese Schönheit. Das Wasser, das von ihren Lippen perlte wie auf Rosenblättern, die nach dem Regen glitzerten. Ihre weiße Haut, die schimmerte wie Seide. Ich konnte nichts sagen. Es schien mir plötzlich falsch zu sein, etwas so schönes zu beleidigen.
Ich drehte mich um und verließ das Badezimmer, trocknete mich ab, zog mich schnell an und verschwand auf mein Zimmer. Zum Glück war Robin anscheinend draußen, und so hatte ich wenigstens meine Ruhe. Ich hörte mein Herz klopfen. Es hämmerte gegen meine Brust, laut und schnell, wie ein wütendes Tier, das aus einem Käfig ausbrechen wollte. Das Klopfen hallte durch meinen ganzen Körper, ich zitterte, mir wurde schwindelig und schrecklich heiß. Ich ließ mich aufs Bett fallen und starrte an die Decke. Meine Gedanken rauschten an mir vorbei, im Takt meines schlagenden Herzens, das sich einfach nicht verlangsamen wollte.
Och plötzlich zog ein anderer Gedanke durch meinen Kopf. Erschrocken richtete ich mich wieder auf und schaute auf den Logport. Er hatte sich noch nicht neu aufgeladen.
Verdammt…
Ich stand auf und rannte aufs Deck zu den anderen. Wir waren immer noch Unterwasser, so tief, dass das einzige Licht von einer kleinen Lampe kam.
„Leute, wir haben ein Problem…“, sagte ich und deutete auf den Logport an meinem Arm, dessen Nadel immer noch nach unten zeigte, „Der logport hat sich noch nicht neu aufgeladen…“
Robin schaute besorgt auf. „Na und, wir finden schon einen Weg…“, setzte Ruffy an. Wie konnte er plötzlich wieder so leichtsinnig sein. „Von wegen wir finden schon einen Weg! Wir müssen so schnell wie möglich von hier weg, denk doch daran, was passiert wenn uns dieser Admiral weiter verfolgt! Wir haben keine Zeit, durch die Gegend zu tuckern und „einen Weg“ zu suchen!“, unterbrach ich ihn. Das ganze war eindeutig ein Problem, ein großes Problem, wenn man einen Akainu im Nacken sitzen hat.
Langsam kamen wir näher an die Oberfläche, fades Licht viel von über uns auf das Schiff und warf bedrohliche Schatten, die im wankenden Wasser durchlöchert schimmerten.
Ich schaute nach oben, betrachtete mit Sorge die spärlichen Sommerstrahlen, die Sekundlich immer mehr wurden, bis um uns herum ein sanftes, helles Blau war und das Wasser um den hellen Kreis am Himmel glitzerte.
Das Wasser spritze und schlug Wellen, als die Sunny wieder auftauchte. Kurz darauf zerplatzte die Beschichtung wie eine Seifenblase, der Regenbogenschimmer fiel einfach so von ihr herab. Ich schaute auf das Meer, das Wasser war ruhig, hinter uns die imposante Red Line, vor uns unendliche, blaue Weiten. Wind zog uns entgegen, er schien ganz anders zu riechen als auf der ersten Hälfte der Grand Line. Alles wirkte so trügerisch schön.
Die ganze Crew starrte hinaus, auch Hancock, die inzwischen ebenfalls an Deck war.
„Das ist, die neue Welt…“, sagte Ruffy mit ehrfürchtiger Stimme.
Ein Ort voller Wunder.
Kapitel 4 - Sturm auf ruhiger See
Kapitel 4: Sturm auf ruhiger See
„Ahhhhh!“, schrie ich während ich genervt den Arm schüttelte. Natürlich war es klar, dass der Logport nicht auf einmal von seinem Ziel, der Fischmenscheninsel, abkommen würde, aber man konnte es ja mal versuchen. Die Pfeilspitze zeigte immer noch verbissen nach unten.
Ich seufzte.
Die Thousand Sunny trieb lautlos durch die stille See, die Segel waren noch immer eingerollt, am Himmel war keine einzige Wolke zu entdecken.
„Was soll’s Nami, wir segeln einfach durch die Gegend und werden schon irgendwann eine Insel finden!“, sagte Ruffy der am Geländer hockte und mit strahlenden Augen auf das Meer hinausschaute.
„Nichts da!“, fluchte ich, „Unsere Nahrungsvorräte reichen höchstens noch für etwas mehr als eine Woche, wenn wir dann ziellos durch die Gegend irren, verhungern wir auf offener See! Und meine Aufgabe als Navigator, ist es eben genau so was zu verhindern!“ Wütend stapfte ich mit den Füßen auf den Boden, dann ging ich nervös hin und her, das Gras verschluckte die Geräusche meiner Schritte, die mich hastig über das Deck führten.
„Was bleibt uns anderes übrig, Nami?“, fragte Lysop, er kratze sich an seiner langen Nase.
Ja genau, was blieb uns anderes übrig? Zurück zur Fischmenscheninsel und warten bis sich der Logport aufgeladen hat? Absolutes Tabu, es wunderte mich schon, dass uns der Admiral nicht verfolgt hat, aber dann sollten wir unser Glück nicht noch weiter provozieren uns zurückfahren. Besorgt schaute ich mich um, in der Hoffnung, dass vielleicht irgendwo doch ein Insel zu sehen ist, unsere Chance, doch noch sicher an Land zu kommen. Nichts. Hinter uns erstreckte sich majestätisch die Red Line, eine bedrohliche Mauer, die in den Himmel starrte als wollte sie das blau vergewaltigen. Vor uns das Meer, endlos weit, sah man am Horizont, wie das Wasser mit der Himmelsphäre zusammenfloss.
Wir hatte keine andere Chance, als los zu segeln und zu hoffen, dass wir irgendwo ankommen würden.
„Na gut…“, antwortete ich unsicher, „Segel setzten, wir stechen in See…“
Wir sollten ohnehin nicht länger als nötig hier sein, schließlich gab es keine Garantie dafür, das Akainu uns doch nicht auf den Fersen war.
„Das wird schon klappen, Nami“, sagte Robin. Ich saß in der Kombüse, mein Kopf lag auf dem Tisch, die Arme über die Platte gestreckt. Ich seufzte im Sekundentakt, sah ich uns doch gerade in unser eigenes Verderben segeln.
„Ach was, Robin…“, jammerte ich, „Ohne sicheren Anhaltspunkt, wohin wir müssen, sind wir verloren, das wurde uns schon ganz am Anfang klar gemacht. Jetzt haben wir keinen Anhaltspunkt, und segeln trotzdem drauflos, wenn wir sicher auf irgendeiner Insel ankommen, wäre das schon annähernd ein Wunder…“ Meine Stimme war unverständlich, redete ich doch in Richtung Tisch.
„Wir hatten bisher doch auch Glück, warum sollte es uns verlassen?“, fragte Robin mit sanfter Stimme, es schien fast schon so, als würde unsere miese Situation sie amüsieren.
„Weil man Glück nicht messen kann! Zufälle können uns nicht immer retten!“, zischte ich, da ich immer noch im wahrsten Sinne des Wortes ein Brett vorm Kopf hatte, klang es eher nach einem beleidigten Nuscheln. Ich hörte Robin kichern, erwiderte aber nichts mehr.
Schweigend blieben wir noch sitzen, einige Zeit verstrich und ich hörte nur den regelmäßigen Atem von uns beiden, bis plötzlich das Schiff begann zu ruckeln.
„Was zum?“ Ich stand auf und rannte auf Deck. Das Wetter hatte sich schlagartig verändert, der Himmel war schwarz und von Wolken bedeckt, das Meer schlug wütend um sich, Wellen brausten vorm Bug.
„Verdammt…“, fluchte ich, „Segel einziehen!“
Das ganze war beim Wind, der immer stärker wurde und gefühlt aus allen Richtungen pfiff, gar nicht so einfach, gelang aber schließlich doch. Zornig schaukelte das Wasser uns umher, grollender Donner rauschte vom Himmel herab und hallte in meinen Ohren. Lysop und Chopper sind inzwischen in die Innenräume gerannt, Robin stand in der Tür und blickte vorsichtig nach draußen, die anderen liefen geschäftig umher, um ihre Sachen in Sicherheit zu bringen, Ruffy lachte, der fand das ganze auch noch lustig.
Ich biss mir auf die Unterlippe. Na toll. Wenn wir uns nicht auf See verirren, werden wir jetzt umgebracht.
Ich klammerte mich an den Mast und schaute mit Sorge zum Himmel. Das Schiff schwankte noch immer, fast so, als würde es bald umkippen, aber irgendetwas stimmte nicht…
Die Sunny kippte in genau die Richtung, aus der auch der Wind pustete, eigentlich sollte sie in die andere Richtung schaukeln, es sei denn, dass das Kippen gar nicht vom Wind kommt…
Vorsichtig lies ich den Mast los und rannte zur Brüstung. Mein Blick wanderte hinab zum tosenden Wasser, das wie wild um das Schiff schäumte.
„Also doch…“
„Nami?“, Ruffy schaute mich fragend an.
„Das ist kein Sturm, sondern irgendeine Strömung, die Thousand Sunny wird einfach davon gespült…“ Ich beugte mich ein kleines Stückchen über, um zu sehen wohin wir trieben, aber der Wind machte es unmöglich, peitschte er doch mit aller Brutalität direkt in mein Gesicht.
Ich ließ mich sacken und klammerte mich um die Brüstung, dann drehte ich mich zu dem Gummimenschen, der mit seinen Armen den Mast umwickelt hatte.
„Ruffy, sag den Jungs, sie sollen das Schiff so drehen, das es genau mit der Strömung mitfährt, sonst kippen wir noch um…“
Er nickte grinsend, ließ seine Arme zurückziehen und rief den Jungs meine Worte zu. Mit einem knarrenden Geräusch drehte sich das Schiff bis es schließlich genau mit der Strömung schwamm, und das auch noch mit rasender Geschwindigkeit. Ich kreischte, in meinem Kopf hörte ich nur noch ein jämmerliches Rauschen, meine Augen fest zugekniffen, als der wir wie der Wind durch die See schossen, immer und immer schneller. Mir wurde schwindelig, Tränen schossen durch die Augen, eine eisige Kälte durchzog meinen ganzen Körper.
Als das Schiff dann plötzlich stoppte, ließ ich geschockt doch gleich los und fiel erst einmal um. Erst jetzt bemerkte ich, wie laut ich eigentlich geschrieen habe, mein Hals schmerzte.
Taumelnd richtete ich mich auf, um mich umzuschauen. Es war so, als wäre nichts gewesen. Das Wasser wieder klar glänzend und blau, der Himmel frei von jedem Makel und direkt vor uns… eine Insel. Erleichtert sackte ich wieder auf die Knie, mein Herzschlag polterte in meiner Brust.
„Wahnsinn, das Meer hat uns zum Land gepustet!“ Ruffy umschlang mit beiden Armen die Mäste und ging einige Schritte zurück, währenddessen trauten sich auch die anderen aus ihren Verstecken. Ich starrte hinaus auf die Insel. Sie sah vollkommen normal aus, hinter dem schmalen Sandstrand sah man einen Laubwald, einige Hügel.
„So hat sich das Problem von selber gelöst“, sagte Robin lächelnd.
„Juchuu!“ Ruffy zog wie ein Geschoss aus Lysops Schleuder davon, als er die Mäste losließ, und flog direkt in den Laubwald.
„So ein Depp…“, fluchte ich direkt und zog mich wieder hoch. Ruffy verschwand hinter den Blättern, und umso erstaunt war ich, als er plötzlich wieder auftauchte, er flog nach oben, als hätte er sich wieder weggeschleudert.
„Wie?“, fragend beobachtete ich wie Ruffy noch einmal im Grün verschwand, nur um kurz darauf wieder gen Himmel zu fliegen.
„Das ist voll der Wahnsinn, Leute! Diese Insel ist total krass!“ rief er uns zu.
Langsam verließen einer nach dem anderen das Schiff, Lysop meinte, das er zusammen mit Chopper erstmal hier bleibt. Als mein Fuß den Boden berührte erschrak ich. Vorsichtig zog ich ihn zurück und setzte ihn noch einmal ab. Es war wirklich so. Der Boden war weich und dehnte sich, wenn man auf ihn trat, man sackte ein wie bei einer Gummiplane.
Als die anderen sich bewegten, wabbelte der ganze Strand und man hatte Mühe, still stehen zu bleiben. Die ganze Insel schien so was wie ein gigantischen Trampolin zu sein.
Langsam stapften wir voran, bewegte sich einer zu schnell, drohte der nächste gleich umzukippen. Ich blickte mich um. Hancock schien als einzige kein Problem mit dem sonderbaren Boden zu haben, sie sackte zwar auch ein, aber trotzdem schien ihr Gang sicher. Ich starrte sie an, mein blick huschte aber schnell weiter, als ihre Augen die meinen trafen. Ich spürte wie das Blut in meinen kopf schoss und mein Herzschlag sich wieder beschleunigte. Warum war es mir so unangenehm, von ihr angesehen zu werden?
Verlegen schaute ich davon.
Nach dem wir im Wald angekommen waren, war das stehen bleiben noch um einiges schwieriger. Durch Ruffys Hüpfen war der ganze Boden in Schwingung, er wackelte wie ein riesiger Haufen Götterspeise, uns so verließen meine Füße immer wieder für einige Sekunden den Grund.
„Ruffy, hör auf damit!“, schrie ich dem Kapitän zu, der einige Meter von uns entfernt noch immer durch die Gegend flog.
„Geht nicht!“, antwortete er.
„Wie, geht nicht schrie Sanji, auch er hatte sichtlich Mühe, nicht umzukippen. Ich hielt mich derweil an einem Baum fest, der ebenfalls immer wieder mit schwang. Komischerweise fühlte er sich allerdings an, wie ein normaler Baum.
„Ruffy…“ Mein Atem wurde inzwischen schneller, war dieses krampfhafte Versuchen nicht umzufallen doch ziemlich anstrengend.
Plötzlich geriet der Boden noch mehr in Wallung, ich hörte einige tierische Schreie, die durch die Bäume zischten.
„Oh, oh…“, sagte Robin, klang allerdings ganz und gar nicht besorgt.
In einiger Entfernung, sah ich, wie Bäume umknickten, ein Schatten kam auf uns zu, laut und mit einem bedrohlichen Knurren.
„Was hast du angestellt, Ruffy?“, schrie ich verzweifelt, als sich ein gigantisches Monster vor uns aufbaute.
Das ist also die neue Welt.
Kapitel 4 - Ende
Kapitel 5 - Charis
Kapitel 5: Charis
Erschrocken riss ich die Augen auf, als sich unter brausendem Donnern ein riesiger Schatten vor uns erhob. Meine Haut rieb an der Rinde, als ich mich panisch noch fester an den Baum klammerte, meine Muskeln waren verkrampft. „Ruffy!“, schrie ich, in meiner Stimme hallte eine Mischung aus Wut und Verzweiflung. Durch das Beben konnte ich nicht genau erkennen, was für eine Bestie sich vor und entfaltete, doch langsam klärte sich der Blick.
Das Wesen hatte zerzaustes, braun-schwarzes Fell, das an einigen Stellen wie Lumpen hinab hing, die Arme waren um einiges Länger als die Beine, Die Finge waren lang und endeten in gigantischen, hakenförmigen Krallen, die sich in den Boden bohrten. Die Augen, groß und glänzend Schwarz, starrten regungslos geradeaus, der Mund stand weit offen und zeigte einige schiefe Zähne, aus dem Rachen kam ein tiefes Grollen, das ich glatt für ein Gähnen halten würde. Entgeistert starrte ich das Viech an, das scheinbar gar nicht vor hatte uns zu attackieren.
„Das Tier sieht aus wie…“, setzte Sanji an, der mit ernstem Blick die Bestie musterte. Er stand nur wenige Meter von ihr entfernt.
„Wie unser Abendessen!“, beendete Ruffy ungefragt den Satz und ballte schon die Fäuste, um das Monster niederzustrecken.
„Eigentlich wollte ich sagen, wie ein Faultier, aber mal sehen, ob man daraus was Ordentliches machen kann…“, erwiderte Sanji. Langsam hob er sein rechtes Bein, und wollte gerade zu einem Tritt ansetzen, als er augenblicklich von einem Schrei unterbrochen wurde.
„Nein!“, hallte eine Mädchenstimme durch die Bäume. Ich zuckte zusammen, und sah, wie gegenüber von mir, ein junges Mädchen, etwas jünger als ich, stand und erschrocken uns musterte. Sie war kleiner als ich, trug ein weißes Kleid und hatte etwa Schulterlange, braune Haare, die sich leicht lockten. Ihr Blick wankte zwischen unseren Gesichtern und dem „Abendessen“ hin und her. „Was macht ihr da?“, fragte sie plötzlich, sie klang nur noch halb so entschlossen wie vorhin. Langsam ging sie auf uns zu, obwohl der Boden immer noch wankte war ihr Schritt fest.
„Wir wollten gerade dieses Faultier in die Pfanne hauen!“, antwortete Ruffy, taktlos wie immer, und ich sah, wie sich die Augen des Mädchens vor entsetzen weiteten.
„Ihr… wolltet was?“, flüsterte sie mit gesenktem Haupt, ich hatte Mühe, ihre Worte zu verstehen. Vorsichtig ließ ich den Baum los und ging langsam auf die Fremde zu. „Hör nicht auf ihn, er…“, wollte ich sie beruhigen, doch plötzlich fixierte sie mit wütendem Blick den Gummipiraten. „Wie kannst du es wagen, meinen Puschel anzugreifen…?“, zischte sie, mich schüttelte es glatt, als ich die Gefahr in ihrer Stimme hörte. Auch Ruffy schien etwas irritiert zu sein, legte den Kopf schräg und sah so aus, als würde er nachdenken.
„Puschel?“, sagte Zorro währenddessen und blickte zwischen dem Mädchen und dem Faultier-Monster hin und her.
„Ja, Puschel! Puschel ist mein Haustier!“, das Mädchen stapfte mit dem Fuß auf, der nur im wichen Boden versank, und ballte die Fäuste, das angesichts ihrer kleinen, zierlichen Händen eher lächerlich aussah. Ich konnte mir ein leises kichern nicht verkneifen, sah es doch zu niedlich aus, wie sich die Fremde aufregte.
„Dein Haustier? Man musst du ein riesiges Haus haben, wenn das Viech da rein passt…“, erwiderte Franky und betrachtete zögernd das Tier, aus dem aufgerissenen Maul drang immer noch ein unendliches röcheln. War das gerade echt Sabber, was anfing vom Mundwinkel hinab zu tropfen? Sanji, der immer noch direkt neben „Puschel“ stand, wich dem Speichel aus, der mit einem lauten Platschen auf dem wabbelnden Boden aufschlug, und doch glatt eine Pfütze hinterließ.
„Nein, nein, nein!“, für jedes Nein schlug das Mädchen mit ihren Fäusten in die Luft und schüttelte hysterisch ihren Kopf, wobei ihre braunen Locken hin und her hopsten, „Er lebt nicht im Haus, sondern vorm Haus!“
„Ist es dann überhaupt noch ein Haustier?“, diesmal war es doch tatsächlich Hancock, die sich einmischte. Emotionslos blickte sie auf die Kleine, die beim Anblick der Schlangenprinzessin doch glatt errötete, dann aber seufzte. „Ihr seit doof!“, beschwerte sie sich wie ein kleines Kind, „Wer seit ihr überhaupt und was macht ihr hier?“
„Abende…“, wollte Ruffy gerade erwidern, ich unterbrach ihn aber, „Wir sind von einer seltsamen Strömung hier angetrieben wurde. Darf ich fragen, wohnst du auf dieser Insel? Alleine? Oder gibt es hier eine Stadt?“ Letzteres konnte ich mir wirklich nicht vorstellen, war es mir doch ein Rätsel, wie man auf dieser Insel überhaupt leben konnte“
Ich beobachtete das Mädchen, das kurz auf mich blickte, dann aber wieder Hancock anstarrte und mit verträumter Stimme antwortete: „Es gibt auf der anderen Seite der Insel ein kleines Dorf“ Die Insel war also wirklich bewohnt. „Magst du uns etwas über diese Insel erzählen? Warum sie so wabbelig ist, und was es mit dieser Strömung auf sich hat?“
Das Mädchen löste endlich den Blick von der Schlangenprinzessin, was mich irgendwie erleichterte, und schaute demonstrativ mit gehobenem Blick von uns weg. „Warum sollte ich das tun?“, sagte sie mit hoher Stimme, „Ihr wolltet doch eben noch meinen Puschel verspeisen!“ Eben jener Puschel bewegte sich plötzlich. Erschrocken wichen wir alle einige Meter zurück, als er seinen gewaltigen Arm hob, um dann schließlich festzustellen, dass er sich nur am Kopf kratzen wollte.
„Es tut mir leid, das mein Kapitän so einen Quatsch redet, er ist nicht gerade eine Leuchte, weißt du, wir wollen deinem Puschel wirklich nichts“, versuchte ich dem Mädchen zu erklären, auf meinen Lippen ein liebes Lächeln. Sie musterte mich, danach wanderte ihr Blick über die anderen. „Okay…“, sagte sie, ich seufzte erleichtert, „Ich heiße Charis. Und… diese Insel wabbelt ein bisschen!“
„Was du nicht sagst!“, schoss es aus mit raus, das war doch echt eine unglaublich beeindruckende Erkenntnis. Das Mädchen ging auf das riesige Faultier zu, bis sie schließlich genau dort stand, wo vorhin noch Sanji war.
„Der Grund dafür ist das hier!“, erzählte Charis und deutete neben sich auf den Boden, Ich ging einige Schritte näher, wackelnd, um zu sehen, worauf sie zeigte.
„Das ist doch der Sabber vom Abendessen!“, erkannte Ruffy. Ich betrachtete den Speichel, der vorhin herunter getropft ist, etwas genauer. Dort wo er seine Pfütze gebildet hatte, war inzwischen eine kleine Kuhle entstanden, die Flüssigkeit schimmerte leicht wie Eis.
„Das ist ein Witz, oder?“, fragte ich und blickte zu Charis, diese schüttelte den Kopf. Sie drehte sich um, nahm einen Stock, der auf den Boden lag, und berührte damit den Speichel, der Anfing wie Wackelpudding zu zittern. „Ah, genau wie diese kranke Insel!“, stellte unser Gummi-Kapitän fest, er hockte sich neben die Kuhle und begann in dem Zeug rumzustochern.
„Hör auf damit ruffy, das ist widerlich!“, fauchte ich ihn an, dann wandte ich mich wieder zu Charis, „Was genau hat es damit auf sich?“
„Also, das ist so. Puschel ist ein Godzilla-Faultier, so ist das, eine seltene Tierart, die nur hier in diesen Wäldern lebt. Sie sondern sehr viel Speichel ab, dieser regiert sofort mit dem Sauerstoff, wahrscheinlich müssen sie ihn deswegen ausspucken, und nimmt dann diese Konsistenz an“, erklärte sie.
„Aber wie kann es sein, das deswegen die ganze Insel so wackelt?“, erkundigte sich Robin.
Charis blickte zu ihr und sprach weiter: „Ist der Speichel einmal so fest, bleibt er das auch, aber der Boden saugt ich auf, und wird dadurch ebenfalls Viskos. Jedenfalls vermuten das die Forscher, eine andere Erklärung gibt es nicht.“
„Ach, ja?“ Zögernd betrachtete ich das gigantische Faultier, das noch immer vollkommen ausdruckslos in die Leere starrte. Eigentlich war die Vorstellung, dass wir hier auf einem mit Speichel voll gesogenen Boden standen, mehr als ekelig. Bei dem Gedanken bekam ich richtig Schüttelfrost.
„Wenn ihr wollte, führe ich euch ins Dorf!“, sagte Charis, und wir nahmen ihr Angebot dankend an. Sie führte uns zielsicher durch die Wälder, hinter uns stampfte Puschel hinterher, der dem braunhaarigen Mädchen wohl auf Schritt und Tritt folgte. Durch sein enormes Gewicht wackelte der Boden nur noch mehr, wild schlug er Wellen, und haute mich mehrmals fast um.
„Ich habe es satt!“, fluchte ich als ich wieder nur mit Mühe das Gleichgewicht halten konnte, „Wie kann man bloß auf dieser Insel leben?“
„Der Boden ist nur in den Wäldern so extrem weich, wo die Godzilla-Faultiere leben, auf der anderen Seite der Insel ist er fester…“, erklärte Charis mit ruhiger Stimme, sie streichelte Puschel das Bein, der wiederum kriegte wohl gar nichts davon mit.
„Und wie lange dauert es noch, bis wir endlich da sind?“, fragte ich,
Charis antwortete, das es noch ein langer Weg wäre, aber sobald wir aus den Wäldern draußen wären, das laufen leichter würde.
„Das will ich auch hoffen…“, murmelte ich genervt, während ich durch den wabbeligen Boden stampfte. Die anderen nahmen die ganze Sache mehr oder weniger gelassen auf. Ruffy sprang durch die Gegend, genoss das die Insel ein riesiges Trampolin war, Brook lachte hysterisch „Yohohoho“, Robin und Hancock waren ganz gelassen, Sanji versuchte wie immer cool zu wirken, Zorro und Franky dagegen hatten auch so ihre Probleme.
Als wir den Wald verlassen hatten, wurde der Boden tatsächlich langsam fester, und nach einiger Zeit konnte man problemlos laufe, sackte nur noch eine Zentimeter ein.
„Charis, was genau hat es jetzt eigentlich mit dieser Strömung?“
„Oh, davon weiß ich nicht so viel, im Dorf könnt ihr ja mal den Professor fragen…“
„Professor?“, es war Robin, die sich plötzlich interessiert ins Gespräch einmischte. Hinter uns stritten sich Zorro und Sanji über irgendwas unverständliches, Ruffy fluchte, weil er nicht mehr so gut hüpfen konnte wie im Wald.
„Ja, er ist der schlauste Mensch den ich kenne!“ Charis gestikulierte wild, riss die Arme in die Höhe, als wollte sie uns klar machen, wie großartig dieser Mann war. Nun, meine Neugierde war auf jeden Fall geweckt.
Es dauerte nicht mehr lange, bis wir endlich in dem Dorf ankamen. Es bestand nur aus wenigen Häusern, allesamt aus roten Backsteinen geziegelt, die inmitten einer flachen Ebene standen. Nur wenige Leute liefen durch die Straßen und betrachteten interessiert unsere Gruppe. Hinter den Häusern erkannte ich einige Felder und Weide, Tiere grasten und liefen durch die Wiesen.
„Wir sind da!“
Vor einem der größeren Häuser blieben wir stehen. „Hier wohnt der Professor!“ Charis klopfte an der Tür und ohne dass eine Antwort kam, öffnete sie diese auch gleich.
Kaum waren wir drinnen, flog uns plötzlich eine Flasche entgegen, ehe ich reagieren konnte drückte Ruffy mich auf den Boden, die Flasche flog über mich hinweg und zerschellte an der Wand hinter uns in hunderte kleine Scherben, die mit einem lauten Scheppern zu Boden fielen. Erschrocken starrte ich auf die funkelnden Glassplitter, nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte die Flasche mich getroffen.
„Hey, was soll der Scheiß?“, schrie Ruffy, sein Blick wanderte umher. Doch der Raum war dunkel, man konnte nicht erkennen, woher das Geschoss kam.
„Du Drecksack, warum hast du das getan, wenn ich dich kriege…!“ ruffys stimme brauste durch den Saal, hallte zurück zu uns. Noch immer auf den Boden hockten, schaute ich mich um, alles wirkte so leer, wie eine verlassenes Geisterhaus, Staub tanzte durch die Luft.
„Du hast gute Reaktionen, junger Mann…“, sagte plötzlich eine fremde Stimme, ich zuckte zusammen, konnte nicht lokalisieren woher sie kam. Auch die anderen schauten sich irritiert um. „Mach euch nichts draus, der Professor ist immer so…“, schmunzelte Charis, ruffy knurrte wütend anstatt ihr zu antworten.
„Ihr seit Piraten, nicht wahr? Nun, ich begrüße euch in meinem bescheidenen Anwesen, es tut mir leid, dass das Licht momentan kaputt ist…“ Eine Kerze erhellte plötzlich wenigstens ein bisschen den Raum, und ich erkannte einen Mann, der an einem kleinen Tisch saß. Soweit ich erkennen konnte, war er mittleren Alters, vielleicht Anfang 40, seine Haare waren schwarz und leicht wellig, graue Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Seine Augen schauten still in unsere Richtung, er sah keineswegs gefährlich aus.
„Mein Name ist Sjard, und ihr seid mit Sicherheit hier, um etwas über die Insel zu erfahren?“
Plötzlich bekam ich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, es kribbelte und meine Muskeln verkrampften sich. Mein Instinkt sagte, dass etwas nicht stimmte, doch mein Verstand fand den Fehler nicht. Es war faul.
Nachwort: Dieses Kapitel widme ich einer guten Freundin von mir... sie wollte haben das ich sie in eine meiner FFs einbaue... und nunja, das habe ich gemacht... ihr Spitzname ist Puschel, also ist sie nun ein riesiges, sabberndes Faultier :D
Puschel ftw!
Kapitel 5 - Ende
Kapitel 6 - Die einzige Navigatorin
Kapitel 6: Die einzige Navigatorin
„Ihr seid mit Sicherheit hier um etwas über die Insel zu erfahren…“
Sjards Stimme klang ruhig und rauchig. Ich nickte, ignorierte das unwohle Gefühl in meinem Magen, das sich wie Gift ausbreitete und sich durch meine Muskeln zog. Der Professor, wie ihn Charis die ganze Zeit genannt hatte, richtete sich langsam auf, der Stuhl auf dem er saß knarrte. „Dann sollten wir rausgehen, ich muss euch etwas zeigen…“ Seine Schritte hallten durch den finsteren Raum, wilde Schatten, vom Kerzen Licht gebildet, tanzten bedrohlich an den Wänden, verformten sich mit dem Flackern wie ein Stück Stoff im Wind.
„Kommt mit“, sagte er, als er an uns vorbei ins Freie trat, auf seinen Lippen ein sanftes Lächeln. Im Sonnenlicht erkannte ich ihn etwas genauer, seine Haut war fahl und hell, nur sein Gesicht war leicht gerötet. An seinem linken Ohr hing ein großer Ring, der leicht pendelte, während er seinen Kopf drehte. Einige Falten bildeten sich bereit auf der Stirn, die durch eine Narbe verunziert wurde. Er trug ein einfaches Hemd, eine schwarze Hose und war Barfuss, seine Arme waren mit verschnörkelten Tätowierungen benetzt.
„Wo hin gehen wir denn, Onkel?“, trällerte Ruffy gleich drauf los, als wir über einen kleinen Pfad das Dorf wieder verließen. Charis blieb mit ihrem Puschel in der winzigen Stadt, winkte uns hinterher und rief: „Bis gleich!“
„Ich möchte euch etwas zeigen…“, sagte Sjard erneut, sein Lächeln wirkte irgendwie Rätselhaft, nett und doch emotionslos.
„Wir wollten etwas über diese Strömung erfahren, die uns hier an diese Insel getrieben hat…“, erklärte Robin dem Mann, der nickte und nur ein kleines „Ja“ erwiderte, danach aber nicht mehr weiter sprach.
„Ob wir ihm überhaupt trauen können?“, flüsterte Sanji zu mir. Sjard führte uns einen Hügel hinauf, der steinige Boden sank unter unserem Gewicht und Brocken kullerten über den Grund. Inzwischen hatten wir einige Meter abstand genommen, so das Sjard unsere Gespräche nicht mehr lauschen konnte.
„Keine Ahnung, er kommt mir schon etwas seltsam vor. Aber wir haben keine Andere Wahl…“ Unsicher musterte ich den Mann, der leicht taumelnd uns über das Geröll führte. Ich merkte dass seine Schritte immer langsamer wurden bis er plötzlich… umkippte? Sjard schlug auf einmal auf den steinigen Boden auf, die Steine um ihn herum rollten auf ihn zu, als sich eine kleine Kuhle bildete, und neben seinem Kopf tropfte eine rote Flüssigkeit zwischen die Ritzen. „Oh mein Gott, er ist tot!“, schrie ich auf, mein Blick panisch auf das Blut gerichtet, was sich um seinem Haupt sammelte.
„Krass, der ist einfach umgekippt“, Ruffy schien davon sogar begeistert zu sein, er lief auf Sjard zu und piekste ihn mit den Fingern in die Seite.
„Wenn er wirklich tot ist, haben wir ein Problem, wir sollten Chopper holen und…“, meinte Zorro, doch ehe er seinen Satz zu Ende sprechen konnte sprang Sjard auf einmal wieder auf und lachte laut.
„Er lebt noch!“, rief Ruffy begeistert. „Yohohoho, ich traue meinen Augen nicht!“ Brook tänzelte um her, und bevor er seinen Sparwitz beenden konnte, funkelte ich ihn böse an.
„Sjard-san, alles in Ordnung?“, fragte ich vorsichtig. Besagter Mann hatte inzwischen aufgehört zu lachen, stattdessen hatten sich seine Gesichtszüge verhärtet. Ernst starrte er den Weg hinauf. An seiner Stirn erkannte ich eine kleine Wunde, aus der Blut tropfte und über seine Haut hinab floss. „Um ehrlich zu sein…“, setzte er mit ruhiger Stimme an, ein kalter Wind umzog uns und trug Blätter von den Wäldern mit sich, die langsam zu Boden segelten und die grauen Steine wie eine grünes Tuch bedeckten, „Ich habe vorhin etwas Sake getrunken und bin wohl betrunken“
„Idiot!“, schrie ich und ehe ich mich versah, hatte ich dem eigentlich fremden Mann schon eine übergebraten, der daraufhin nur lachte, obwohl sich auf seinem kopf schon eine Beule bildete. „Haha, du hast aber eine Temperament, junge Lady!“, erwiderte er, „Naja, wir sollten langsam weiter gehen!“ und schon schlich er weiter voran, wankend und unsicher auf den Füßen.
„Schaffst du das überhaupt, wenn du so betrunken bist?“, fragte Zorro genervt, und in dem Moment kippte der ältere Mann wieder um.
„Jetzt verarschen sie uns doch!“, schrieen wir alle im Chor. Was immer uns auch zeigen wollte, bis wir am Ziel ankommen würden, das dauerte noch etwas.
Schließlich erreichten wir den Gipfel des Hügels, der sich als richtiger Berg entpuppte, von dem aus man einen Ausblick über die gesamte Insel hatte.
„Wahnsinn…“, sagte ich leise, ehrfürchtig, als ich die Weiten des Landes sah, am Horizont das blaue Meer, darüber graue Wolken, die wie durch ein unsichtbares Schild abgelenkt kurz vor der Insel weiß wurde bis sie über dem Land sich endgültig auflösten. Die Sonne neigte sich schon hinab spiegelte sich im Wasser, das sanfte Wellen schlug, ungewöhnlich schnelle Wellen. Ich schaute etwas genauer hin, dann etwas passte nicht, an dem was ich sah.
Auch die anderen schienen bemerkt zu haben, das der Ausblick irgendwie falsch aussah, räumlich stimmte etwas nicht. Ruffy hatte den Kopf schräg gelegt und Robin ging noch einige Schritte voraus, als könnte sie so genauer erkennen und begreifen. „Das sieht aus als ob…“, setzte sie an. Ich hielt die flachen Hände über den Kopf um nicht von dem Licht geblendet zu werden, das weite Schatten hinter uns fallen ließ. Dann weiteten sich meine Augen, als ich erkannte, was ich sah. Ich stolperte zurück, das konnte nicht sein. „Nein…“, murmelte ich und schaute panisch zu Sjard, der wieder laut auflachte. „Ich glaube das erklärt eure Frage nach der Strömung“ Das erklärte sie tatsächlich, aber es war nicht das, was ich erhofft habe.
Das Meer um der Insel herum war wie ein Kegel geformt, das Land in der Mitte, wie in der tiefsten Stelle eines Grabens, und das, was uns hierher gespült hatte, war gar keine Strömung, sondern nur das Wasser, das in Richtung Zentrum floss. Das was ich sah, machte es nahezu unmöglich, wieder von der Insel runter zu kommen, man konnte nicht „hinauf schwimmen“
„Wie kommt man hier wieder weg?“, schoss es panisch aus meinem Mund, ich griff Sjards Schulter, so feste, das meine Finger weiß wie Kreide wurden.
„Ich fürchte gar nicht. Auch ich bin hier vor einigen Jahren gestrandet, und habe noch keinen Weg gefunden, die Insel wieder zu verlassen“ Ich spürte wie die Luft um mich herum schwerer wurde, mich hinab zur Erde zog. Meine Knie schlugen auf den Steinen auf, ich spürte den Schmerz nicht, meine Finger gruben sich in die Erde. Waren das Tränen, die auf meine Beine hinab tropften?
„Nami?“, fragte Ruffy vorsichtig, „Mach dir keine Sorgen, wir haben bisher doch jedes Problem gemeistert, das hier schaffen wir auch!“
Wenn es doch nur so einfach wäre. Ich antwortete nicht, hielt nur dieses jämmerliche Schluchzen zurück, das aus meiner Kehle rann.
„Wir sollten zurück gehen, es wird bald dunkel…“, sagte Sjard, die anderen nickten. Sanji half mir wieder auf, emotionslos taumelte ich den anderen hinterher.
Als wir wieder im Dorf ankamen, war es bereits Dunkel. Der Himmel, schwarz wie das Gefieder eines Raben, bedeckte die Insel, einige Sterne funkelten wie Diamanten auf uns herab.
„Da seit ihr wieder!“, sagte Charis, ich war erstaunt zu sehen, das Lysop und Chopper bei ihr waren, aber nicht in der Stimmung, mich zu freuen.
„Ich habe mir gedacht, dass euer Schiff wahrscheinlich in der Nähe der Stelle angelegt hat, an der wir uns getroffen haben. Darum habe ich eure restlichen Kameraden zusammen geholt“ Erklärte das Mädchen kichernd.
„Ihr könnt bei mir übernachten, mein Haus ist groß genug, und das Licht ist auch nur unten kaputt!“, sagte Sjard, und wir nahmen das Angebot an.
Jungen und Mädchen bekamen getrennte Zimmer, so schlief ich im selben Raum wie Hancock und Robin.
Zusammen gekullert hockte ich auf meinem Bett, ein Kissen lag auf meinen Beinen, die ich ganz nah zu meinem Brustkorb gezogen habe, von meinen Armen umschlungen, vergrub ich mein Gesicht im Stoff.
Ich fühlte mich mies. Als Navigatorin war es genau meine Aufgabe, so etwas zu verhindern, und doch sitzen wir hier fest, ohne eine Chance weg zu kommen. Ich konnte nicht glauben, dass vielleicht alles vorbei war. Ein bitterer Geschmack auf meinen Lippen, der Geschmack der Niederlage, kristallene Tränen, die kalt an meiner Haut klebten.
„Was schmollst du so?“ ich zuckte zusammen als ich Hancocks Stimme hörte. Robin war ihm Bad, am liebsten hätte ich mich bei ihr ausgeheult, aber jetzt wo die Schlangenprinzessin mich angesprochen hatte, konnte ich nicht mehr anders. Es musste raus. Alles. Es war mit egal, das sie mich jetzt wahrscheinlich für eine schwache Heulsuse halten wird, das sie noch mehr als jemals zuvor auf mich herab schauen wird.
„Das ist alles meine Schuld!“, schluchzte ich, „ Ich hätte wissen sollen, was passieren wird, aber ich wusste es nicht. Jetzt hängen wir hier fest und können diese Insel nie mehr verlassen, so wie Sjard!“ ich schnappte nach Luft. Alles war zerstört. Unsere Träume wurden vom Meer hinweg gespült und sind an dem Land hier gestrandet, verstaub und trocken vom Sand, ohne Wiederkehr.
Dabei wollte ich die beste Navigatorin werden, die Navigatorin des Piratenkönigs. Doch das konnte ich jetzt vergessen. Alles konnte ich vergessen. Es war vorbei.
„Du bist eine jämmerlicher, dummer, minderwertiger Schussel!“, erwiderte Hancock kalt, ich zuckte zusammen, aber eigentlich war es klar das sie so reagieren würde, von ihr hätte ich kein Mitleid erwarten sollen. Warum schmerzte die Tatsache trotzdem so sehr. Mein Brustkorb verkrampfte sich, es war so als würde mein Herzschlag aussetzen, und die Luft die ich anzog, wurde plötzlich um viele grad kälter, splitterte in meine Lunge und ließ das Atmen zu einer schrecklichen Qual werden.
„Aber….“, setzte sie an, und plötzlich schien es so als würde die Zeit stehen bleiben, ich saß da, Luftmoleküle rauschten unsichtbar und lautlos um mich herum, beeinflusst von dem Hauch, der langsam aus meinem Mund floss und still pfiff.
„Aber du bist die einzige, die auf diesem verdammten Schiff eine Ahnung von Navigation hat, daher braucht dich… deine Crew…“
Schweigend starrte ich Hancock an, die meinen Blick erwiderte. In ihren Augen, ein blauer Schimmer, den ich zuvor nie wahrgenommen habe, die Kälte, die langsam sich aus meinem Körper zog, und einer wohltuenden Wärme platz machte.
„Danke, Hancock…“, flüsterte ich, „Danke. Das macht mich wirklich froh…“
„Pff…“, erwiderte die Piratenkaiserin nur und stolzierte davon, als Robin aus dem Bad kam.
„Ist etwas passiert?“, fragte mich die Archäologin, die sich auf den Rand meines Bettes setzte und etwas verwirrt zu mir rüber schaute. Ich blickte nicht zurück, stattdessen starrte ich träumend gerade aus, in meinen Ohren hallten nur Hancock Worte, ihre Stimme, die mir jegliche Sinne raubte. Wie sollte ich jemanden wie dich hassen? Nein, der Grund, warum dein Name wie Feuer in meiner Seele brennt, ist ein anderer.
Wenn ich nach dir rufe, drehst du dich dann um, und ergreifst meine Hand?
Kapitel 6 - Ende
Kapitel 7 - Die Smaragdbucht
Kapitel 7: Die Smaragdbucht
„Daher… braucht dich deine Crew…“ Hancocks Worte hallten die ganze Nacht über durch meinen Kopf, sie machten mich glücklich, gaben mir die Kraft zurück, die ich bereits für verloren gehalten habe. Und am nächsten Morgen, war ich fest davon überzeugt, dass ich einen Weg finden würde, von der Insel runterzukommen. Damit mein Traum wahr wird und die Träume meiner Nakama.
Das grelle, morgendliche Sonnenlicht weckte mich. Es fiel durch die Vorhänge und tauchte das Zimmer in ein angenehm warmes Licht. Langsam richtete ich mich auf, die Decke rutschte etwas vom Bett, und streckte mich erst einmal genüsslich. Robin war scheinbar bereits wach, ihr Bett war leer, Hancock dagegen, lag noch immer zusammen gerollt auf der Matratze. Vorsichtig ging ich einige Schritte zu ihr und betrachtete ihr schlafendes Gesicht. Im Schlummer sah sie fast aus wie ein Kind, ihre eleganten Gesichtszüge vollkommen entspannt. Ich wusste nicht warum, aber mein Blick konnte sich nicht mehr von ihrer Schönheit lösen, ihre zarte Haut, ihre Lippen, die sich mit dem ruhigen Atem langsam bewegten. „Hmm….“ Plötzlich wurde ich aus den Gedanken gerissen. Hancock drehte sich auf den Bauch, ihr Gesicht im Kissen vergraben und ich hörte, wie ein herzhaftes Gähnen aus ihrem Mund entwich. Als sie sich danach ebenfalls langsam erhob, stolperte ich ein wenig zurück. Ihr langes Haar fiel zurück, wie ein schwarzer Wasserfall floss es über ihren schmalen Rücken. Ihre Augen schimmerten im sanften Licht und musterten erst ihre Umgebung, bis sie schließlich an meiner Wenigkeit hingen blieben, die immer noch einige Schritte neben ihrem Bett stand.
„Ich frage besser nicht, was du da machst…“, sagte sie während sie aufstand und sich in Richtung Bad bewegte, „Naja, eigentlich kann ich es mir ja schon denken. Du bist so fasziniert von meine Schönheit, dass du nun mich die ganze Zeit anstarren musst… wirklich traurig, aber ich kann ja verstehen, eine so schöne Frau wie mich muss man einfach betrachten…“ Sie stand direkt vor der Badezimmertür, ein eingebildetes Lächeln auf den Lippen.
Ich spürte, wie das Blut in meinen Kopf schoss, wie ein heißer Strom. „Du arrogantes…“, wollte ich los fluchen, doch ehe ich mich versah, stand Hancock plötzlich direkt vor mir. „Warum wirst du denn so rot?“ Vorsichtig wich ich einige Schritte zurück, in mir klopfte mein Herz wild vor sich hin, das hämmern wurde so laut, das es in meinen Ohren schmerzte. Gott, wie peinlich, sie wird es bemerken. Doch sie ging noch weiter auf mich zu, bis unsere Körper sich berührten. „Letzten Endes….“, flüsterte sie, ihre schlanken Finger strichen sanft über meine Wange, meine Haut brannte an der Stelle, an der sie mich berührt hatte, die Welt um mich herum begann sich zu drehen, „bist du genauso wie alle anderen, verliebt in meine Schönheit. Aber schon ganz süß, wie du versuchst dagegen anzukämpfen…“ Ihre Hand wanderte an meinem Gesicht hinab, über meinen Hals. Warum nur, war ich so schwach? Ich fühlte mich wie gelähmt, in meinen Gliedmaßen war keine Kraft, ich war von ihrem Bann gefesselt. Meine Arme hatte ich um den Körper geschlungen, als könnte mich das beschützen. „Ich höre deinen Herzschlag…“, flüsterte sie, ihre Stimme schwirrte durch meinen Kopf wie ein wildes Insekt, hartnäckig, ich konnte es nicht vertreiben. Ein schreckliches Kribbeln durchzog meine Gliedmaßen, von meinem Kopf über den Unterleib bis hin zu den Füßen. Hancocks Körper, direkt an meinem, fühlte sich warm an, ich spürte wie ihre Brust sich mit dem Atem langsam
„Naja, ich gehe jetzt ins Bad… bye, bye…“, sagte sie frech, bevor sie eine elegante Drehung machte und weg stolzierte. Ich kniff meine Beine zusammen und sackte zu Boden. Meine Hände krallten sich in den billigen Teppich, ich konnte gar nicht fassen, was gerade abgelaufen war. Nur langsam beruhigte sich das Klopfen in meiner Brust, die brennende Hitze löste sich von meinem Körper. Warum nur, warum reagierte ich so. „Weil du in meine Schönheit verliebt bist…“ Immer wieder kamen mir Hancocks Worte in den Sinn, ich biss mir auf die Unterlippe. Nein, das konnte es nicht sein, das durfte es nicht sein.
Es dauerte etwas, bis ich mich richtig beruhigt hatte, doch noch bevor Hancock aus dem Bad zurückkommen konnte, verschwand ich aus dem Zimmer. Über die knarrenden Bodendielen des Hauses ging ich in das Wohnzimmer, in dem bereits die meisten meiner Kameraden, sowie Hausherr Sjard und die kleine Charis versammelt waren. „Nami!“, rief diese fröhlich, ich lächelte ihr zu und gesellte mich zu den anderen. Schnell schweifte mein Blick über die Anwesenden, Ruffy fehlte, wie zu erwarten, und Hancock war ja noch im Bad. Die anderen machten alle ein mehr oder weniger betrübtes Gesicht, der Schock, wahrscheinlich nie mehr von dieser Insel zu kommen, war auch für sie wie ein Schlag in die Magengrube.
Ich stützte mich mit meinen Händen auf den Tisch, um den die anderen saßen. „Leute!“, sagte ich mit fester Stimme, „Wir werden einen Weg finden, von dieser Insel zu kommen, denkt doch mal nach, wir haben auch viel schwierigere Hindernisse überwunden!“ Die anderen blickten zu mir, in ihren Augen Zweifel. „Wie viel davon ist Wunschdenken und wie viel Realität?“, fragte Zorro skeptisch, sein Blick war steinhart und auf mich gerichtet, seine Schwerter lagen auf seinem Schoß.
„Wunschdenken und Realität liegen manchmal Nah beisammen…“, flüsterte ich, doch dann wurde meine Stimme fester, „Aber ich weiß, das wir es schaffen werden!“ Im Himmel schwebende Inseln, Unterwasserstädte, wir haben bisher immer unseren Weg gefunden, und bei allen Zweifeln, so unwahrscheinlich es auch schien, ich war mich sicher, das wir es auch dieses mal schaffen würden.
Die anderen grinsten still, schweigendes Einverständnis. „Ich denke, wir sollten erst die Insel untersuchen, um heraus zu finden, ob es nicht vielleicht doch einen Fluchtweg gibt!“
„Ich werde euch den Weg zeigen!“, erklärte Charis glücklich, sie sprang auf und streckte die Hände in die Luft. „Okay…“, erwiderte ich nickend, ein breites Lächeln auf meinen Lippen.
„Huuuuunger!“, schrie plötzlich eine allzu vertraute Stimme. Ruffy polterte in das Wohnzimmer, hinter ihm Hancock, die ihn wie immer anschmachtete. „Morgen, Ruffy!“, rief ich ihm zu und erklärte schnell, was wir vorhatten. Natürlich war er absolut begeistert, Ruffy würde nie aufgeben, das war klar. „Naja, ich denke ich sollte mich mal um das Essen kümmern!“, lachte Sjard, seine tiefe, rauchige Stimme hallte durch den ganzen Raum. "Ich werde helfen!", rief Sanji begeistert, schnell lief er ihm hinterher. Sie verschwanden in der Küche, und es dauerte nicht lange, bis der Geruch des Frühstücks sich durch das Zimmer zog und Ruffy zum sabbern brachte. Das Essen verlief heiter, wie immer klaute Ruffy die Nahrung von anderen Tellern, wofür er Schläge kassierte. Hancock nahm ihn in Schutz, Robins Lachen versank im freudigen Gebrüll. Es schien ein Tag wie jeder andere zu sein.
Nach dem Essen, machten wir uns alle zusammen auf den Weg. „Was soll ich euch zeigen?“, fragte Charis, als wir das Dorf verließen. Inzwischen hatte sich auch Puschel wieder zu uns gesellt, er trabte hinter uns her, seine Schritte donnerten über den Boden, der wie immer leicht wackelte. „Was gibt es denn noch interessantes zusehen?“, erkundigte sich Robin.
„Nun ja…“, Charis stütze ihr Kinn auf der Hand ab und dachte nach, dann antwortete sie: „Die Smaragdbucht!“ Interessiert blickten alle zu dem Mädchen, sie streckte ihre Arme aus und grinste breit. Ein leichter Wind zog vorbei, ich hörte den Gesang einiger Vögel, der von der Luft zu uns getragen wurde. Heute war es etwas kühler als gestern, einige Wolken flockten über den weiten Himmel, zogen weiße Spuren durchs Blau.
„Die Smaragdbucht?“, fragte ich nach, vor meinem inneren Auge bildete sich das Bild von grünen Edelsteinen, die funkelten und allesamt sich in Geld verwandelten. Charis nickte. „Das ist ein Strand, hinter dem Berg, auf dem wir gestern waren, und der schimmert grün!“
Ich seufzte enttäuscht. „Also gibt es da gar keine echten Smaragde?“ Ich hörte wie Robin kicherte und Sanji mit tanzenden Schritten näher kam. „Aber Nami-Schätzchen, ich werde schon einen Weg finden um dich glücklich zu machen!“, trällerte er mit hoher Stimme. „Schnauze!“, fauchte ich zurück, die anderen lachten, „Ich liebe Geld! Von hohlen Versprechungen kann ich mir nichts kaufen!“
So gingen wir weiter. Ich war froh, dass die trübe Laune, die gestern an uns klebte wie Dreck nun abgewaschen war. Die Unterhaltungen, das lachen, die Freude, als das befreite ungemein. Charis führte uns über den Berg, den wir bereits gestern erklommen haben, über den weichen, steinigen Boden, und als wir oben angekommen waren, ging unser Weg wieder herab. Die Landschaft veränderte sich, die wenigen Laubbäume, die bisher das einzige Grün waren, wurden immer mehr und mehr, Gras bedeckte wie ein Teppich den Boden, der immer elastischer wurde, bis Ruffy schließlich wieder wild rumhüpfte.
„Hör auf damit, du Depp!“, schrie ich ihn an, als ich mich deswegen mal wieder auf die Nase gelegt habe. Grüne Flecken zierten meine Kleider wie Pocken einer Krankheit. Fluchend stand ich wieder auf und klopfte meinen Rock ab, wobei sich der Schmutz nur noch weiter verteilte. „Verdammt…“, zischte ich.
„Mach dir nichts draus, das kann man auch wieder waschen!“, sagte Robin zu mir.
So gingen wir Weiter durch die Wälder, als uns eine Gruppe an Godzilla-Faultieren begegnete verscheuchte Ruffy diese durch sein Ohrenbetäubendes „Mittagessen-Gebrüll“, das durch die Bäume hallte. Schließlich kamen wir danke Charis an einer Klippe an. Vorsichtig näherte ich mich den Felsen, und blickte hinab auf den Strand. Die Sonne viel auf den Sand, der glitzerte als wären Millionen von grünen Glasscherben über ihm verteilt. Sie reflektierten das Licht, wie Spiegel schimmerten sie uns entgegen. Doch, das, was mich wirklich irritierte, war was anderes. Am Strand lag ein Schiff vor Anker, ein großes Flaggschiff, dessen Segel zusammen gerollt waren. An den Masten erkannte ich eine Fahne, die leicht im Wind wehte, sie war schwarz, auf ihr zu sehen war… Ein Totenkopf. Die Jolly Roger war eine Flagge mit einem rosa blühenden Schädel, im Hintergrund zwei gekreuzte Rosenranken.
Die Piraten, die sich um das Schiff tummelten, waren allesamt weiblich. „Piraten?“, fragte Charis, als sie auf den Strand hinabblickte. Ich beugte mich hinab, damit ich nicht gesehen wurde, die anderen taten es mir gleich. „Runter mit dir, Charis!“, flüsterte ich ihr zu, sie gehorchte. Schweigend beobachteten wir die Frauen, die über den Strand huschten, ihre Stimmen erreichten uns. „Ladet alle Smaragde auf das Schiff, dann hauen wir ab von dieser Insel!“, rief eine von ihnen. Sie hatte langes, blondes Haar, das sich lockte, eine große, schlanke Figur und kurze, hautenge Kleider. An ihrer Hüfte hingen eine Peitsche und ein Schwert. Sie schien wohl die Kapitänin zu sein.
„Heißt das, das was da unten so glitzert, sind wirklich Smaragde?“, wisperte ich.
„Und sie scheinen einen Weg zu kennen, wie man von der Insel runter kommt“, erwiderte Robin. Interessiert beobachteten wir die fremden Piraten, deren Schritte den Sand aufwirbelten. Plötzlich spürte ich, einen heißen Luftzug an mir vorbei fliegen, ein Stein neben mir zersprang und Geröll fiel von der Klippe hinab. Erschrocken drehte ich mich um, auch die anderen Wirbelten umher. Hinter uns stand eine Frau, sie hatte schwarzes Haar, das unordentlich hochgesteckt war, sie trug eine kurze Hose und ein knappes, bauchfreies Oberteil, sie war barfuss. In ihrer Hand hatte sie ein Gewehr, mit dem sie vermutlich vorhin geschossen hatte, in ihrem Mund hatte sie eine Zigarette, deren Qualm wie Nebel sich um ihr sammelte. Ihre Augen, grau wie die Steine, waren auf uns gerichtet. „Na, was haben wir denn da, Besucher!“, sagte sie, ihre Stimme klang schwer und heiser. Wieder hob sie die Waffe und zielte auf uns, mit einem Knall drückte sie ab, die Patrone schnitt durch die Luft. Ich stürzte mich auf Charis um sie aus dem Gefahrenbereich zu schupsen. Ein heißer Schmerz durchzog meinen Oberarm, an dem der Schuss mich streifte. Ich spürte wie warmes Blut aus der Wunde quoll und über meine Haut rann. „Du Drecksweib!“, fluchte Ruffy, schleuderte seinen Arm zurück, der kurz darauf wie ein Katapult auf die fremde Frau zu schoss. Sie wich allerdings einfach aus, stürmte mit festen Schritten auf unseren Kapitän zu, und trat mit gestrecktem Bein nach ihm. Ihr Fußspann traf ihn genau in der Schläfe, Ruffy wurde weggeschleudert und viel einige Meter weiter auf den Boden, eine Staubwolke flog durch die Luft. „Ruffy!“, rief Zorro und zog seine Schwerter, die Klingen schnitten durch die Luft und eine Druckwelle zog an der Feindin vorbei, die sich noch rechtzeitig wegduckte. Weiter weg rappelte sich Ruffy wieder auf, an seinem Kopf ein Blutfleck. Genervt strich er über die Wunde. „Warum?“, fragte ich mich selber. Ein Tritt dürfte Ruffy doch eigentlich gar nicht verletzen können, doch dann viel es mir wie Schuppen aus den Haaren. Ruffy schien nicht wirklich überrascht zu sein, als er das Blut an seinen Fingern sah. Haki. Das muss dir Kraft sein, von denen alle reden, diese Frau hat sie, beherrscht sie. „Du, ich weiß nicht warum du uns angreifst…“, sagte Ruffy, wenn er so ernst sprach, hatte ich immer wieder das Gefühl, das jemand anderes vor mir stand, „Aber du wirst es noch bereuen das du dich mit uns angelegt hast!“
„Das wird sich zeigen…“, antwortete sie, ihre Stimme kalt und erhaben.
Ich hörte, wie unten am Strand auch die anderen Piraten auf uns aufmerksam wurden, langsam wurde die Situation gefährlich. Die Frau war stark. Und die anderen, waren das sicher auch.
Kapitel 7 - Ende
Kapitel 8 - Der Kampf
Kapitel 8: Der Kampf
Ein kalter Luftzug durchbrach den Himmel, das Licht der Sonne viel Schleierhaft auf uns herab. „Charis, lauf zurück ins Dorf…“, flüsterte ich dem Mädchen neben mir zu. „Aber…“ Besorgt schaute sie auf Ruffy, dann wanderte ihr Blick zur Feindin, deren kalte Augen starr auf Ruffy gerichtet waren. „Mach dir keine Sorgen!“, sprach ich zu ihr, ein selbstbewusstes Lächeln auf meinen Lippen, „Wir schaffen das, wir sind stark!“ Charis nickte, dann stand sie auf und rannte schnell zurück in die Wälder. Die Fremde beachtete das Mädchen gar nicht, das sich stolpernd ihren Weg über den wabbelten Boden bahnte. Langsam richtete ich mich wieder auf, meine Hand strich über die Wunde an meinem linken Arm. So ein Dreck. Schnell zog ich meine Waffe, den Klimataktstock hervor, und wirbelte den Stab durch die Luft, bereit zum Kampf. Ruffy ballte seine Hände zu Fäusten, Zorros Schwerter glänzten im hellen Licht, Lysop machte sich bereit, mit seiner Waffe auf die Feinde zu zielen, Sanji zündete sich eine neue Zigarette an, Chopper wuchs zu einer Menschenähnlichen, imposanten Gestalt an, Robin, ein ruhiges Lächeln auf den Lippen, schweigend schön wie die Blumen, Franky, der sich wild in Pose schmiss, Brook, dessen hysterische Lache durch die Luft hallte und Hancock, die elegant ihr langes Haar zurückwarf. Wir waren bereit, eine Truppe, deren Willen niemand brechen konnte. „Ihr wisst, wie man von der Insel runterkommt…“, sicher schaute ich zu der Frau rüber, sie wandte sich zu mir, ihr Gesicht kalt und emotionslos wie das stille Meer. „Ihr etwa nicht?“, fragte sie höhnisch, gewollt provozierend. „Wir werden es noch erfahren!“, erwiderte ich, meine Finger umschlossen fest das Metall des Stabes, meine Füße suchten nach festem Halt. „Es ist mir vollkommen egal wer ihr seid…“, sprach die Fremde, in ihren Worten hörte man eine Entschlossenheit, die mich kurz an mir zweifeln ließ. In Gedanken redete ich mir ein, das wir diesen Kampf gar nicht verlieren konnten, mein Herz schlug schnell, auf der Suche nach der Freiheit, um unsere Träume wieder ein zu fangen.
„Aber ungewollte Besucher werden beseitigt, bevor sie Ärger machen!“ Die Schwarzhaarige hob erneut ihr Gewehr, eine Strähne fiel über ihr Gesicht. Ein lauter Knall nach dem anderen ertönte, als sie auf den Abzug drückte. Die Geschosse schnitten durch die Luft, geschickt wichen meine Nakama aus. „Ich trete keine Frauen…“, meinte Sanji, als er auf die Feindin zustürmte, „Aber ich kann ihnen die Waffen nehmen…“ Mit diesen Worten wirbelte er nach vorne, sein Bein schlug nach dem Gewehr, das durch den harten Treffer aus ihrer Hand flog. „Arschloch…“, murmelte sie, und noch bevor der Koch weiter reagieren konnte, schlug sie ihn mit dem Handrücken ins Gesicht. Ich war überrascht wie viel Kraft in diesem Angriff steckte, wurde der Blonde dadurch doch zu Boden geschleudert. „Sanji!“, ich rief seinen Namen, der sich jedoch schon wieder aufrappelte, „Keine Sorge Nami-Schätzchen, ich bin in Ordnung!“ Er winkte mir zu, und ich seufzte, einerseits erleichtert, andererseits genervt von seiner penetranten Art. Ich konzentrierte mich wieder auf die Angreiferin, diese sprang zu ihrer Waffe, hob sie wieder vom Boden auf und stürzte einige Schritte zurück, ihre Schüsse wirkten willkürlich, als hätte sie gar nicht vor uns zu treffen. Stattdessen bohrten sich die Kugeln in den weichen Boden und versanken dort wie Steine im Treibsand
„Was zum…?“ Wunderte ich mich. „Sie versucht Zeit zu schinden, sie weiß, das sie gegen uns alle keine Chance hat, darum will sie uns ablenken…“, meinte Robin zu mir, sie stand neben mir, „Ihre Kameradinnen werden nämlich bald hier sein, sie haben mitbekommen, was hier oben abgeht…“ Meine Muskeln spannten sich daraufhin noch mehr an, schützend hielt ich den Klimataktstock vor mir. Alle meine Sinne waren auf die Umgebung konzentriert, bis auf äußerste verkrampft auf Grund der drohenden Gefahr. Ich betrachtete die Frau, die noch immer ihre Waffe auf uns richtete. Doch plötzlich ließ sie eben diese sinken, ihre Mundwinkel zogen sich zu einem arroganten Lächeln. „Yohohoho!“ Erschrocken wirbelte ich umher, zu Brook, der etwas hinter mir war, als ich seine Lache hörte. Der Skelettmann saß auf dem Boden, vor seinen Füßen eine große Axt, deren Klinge glänzte wie polierter Edelstahl im morgendlichen Sonnenlicht. Die Frau, die mit dem Werkzeug bewaffnet war starrte ausdruckslos zu Boden, langsam erhob sie die Axt wieder, die Kerbe die diese in den Boden geschlagen hatte, zog sich langsam zurück. Die Zweite trug ein kurzes, grünes Kleid, darüber eine kurze, weiße Weste. Ihre Haare waren von gleicher Farbe wie der Rock, ihre Augen wanderten nahezu mechanisch über uns. Irgendetwas war seltsam an ihr, ihr Köper wirkte starr und unbeweglich, trotzdem wanderte sie umher, sie sah aus wie… „Eine Puppe…“, hauchte Chopper entsetzt meine Gedanken aus. „Pff, das ist doch lächerlich, Puppen laufen nicht durch die Gegend und schwingen Äxte!“, erwiderte Hancock, ihre Hände bildeten ein Herz. „Mero Mero Mellow“, erklang ihre Stimme, und ein rosa Strahl hüllte die Puppe ein. Diese blieb allerdings davon unberührt. Die Piratenkaiserin zischte gereizt, doch ehe sie erneut das wie ein Spielzeug anmutende Mädchen attackieren konnte, schnitt hinter ihr eine weitere Klinge nach der Schlangenprinzessin, diese wich unbeeindruckt aus, indem sie sich mit einem eleganten Handstand nach hinten schleuderte und gleich den Angriff mit einem Tritt konterte, der die andere Feindin direkt am Haupt traf. Diese verlor dadurch im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf. „Was ist das denn?“, schrie Lysop mit hoher Stimme auf, als der abgetrennte Kopf der neuen Gegnerin auf ihn zurollte. Auf wackeligen Beinen ging er einige Schritte zurück, umso absurder wurde die Situation dann noch, als der übrig gebliebene Körper sich auf sein Haupt zu bewegte, dieses aufhob und sich schließlich sogar wieder auf den Hals schraubte. Auch diese Angreiferin hatte eine fahle, farblose Haut, wie aus Plastik, ihre Haare waren lang und schwarz, einige Strähnen lockten sich leicht. Sie trug ein Hausmädchenkleid, an der Schürze hingen zwei Schwertscheiden, die eine Klinge hatte sie in ihrer beweglosen Hand, ihre Lippen waren stumm, ihre dunklen Augen blickten ruhig nach vorne. „Das ist doch sicher wieder das Werk einer Teufelfrucht!“, erkannte Franky. Aber was für eine? Eine absurde Macht, die Puppen zum tanzen brachte. Die Schwertträgerin zog nun auch die andere Klinge und raste auf den Cyborg los, der die mit seinem metallenen Körper die Schneide abwehrte. „Pech, meine kleines Püppchen, meinen Körper kannst du nicht so leicht zerschneiden…“, sagte dieser cool, und schlug gleich mit seiner riesigen Faust die Angreiferin fort, die allerdings unbeeindruckt sich wieder erhob und erneut zum Angriff ausholte. Währenddessen blickte die grünhaarige Puppe uninteressiert in Richtung Hancock, als würde sie über den seltsamen Lichtstrahl nachdenken, der eben aus den Händen der Schlangenprinzessin kam, wandte sich dann aber wieder ab, um erneut mit ihrer Axt anzugreifen, die Klinge schlug wieder nach Brook, der noch rechtzeitig aufsprang und auswich. „Yohohoho, was für eine seltsame Feindin!“, rief er, „Mir ist fast das Herz stehen geblieben, als sie mit ihrer Waffe nach mir schlug, wenn ich doch noch eins hätte! Yohohoho!“ Brooks Witz wurde einfach großzügig ignoriert, hatten wir doch momentan andere Probleme, als den schlechten Humor des Afro tragenden Skeletts. Mein Blick war so fixiert auf die Puppen, die immer wieder, egal wie stark man sie auch traf, wieder aufstanden als wäre nichts geschehen, dass ich gar nicht merkte, wie die andere Gegnerin auf mich zukam. Als ich aus dem Augenwinkel sah, wie ihr Fuß auf mich zu schoss, war es bereits zu spät um auszuweichen. Ich riss meine Arme in die Luft, um das schlimmste zu verhindern, doch der Tritt traf mich mit voller Wucht. Ich kreischte, als ich durch die Wucht des Schlages einige Meter weg geschmettert wurde. Ich spürte einen stechenden Schmerz, als mein Körper auf die Steine aufschlug und leicht im Boden versank. Hohl pochten meine Nerven in jeder Faser meiner Muskeln, das Geröll stach in mein Fleisch. „Du Stück Dreck!“, hörte ich Ruffys Stimme, langsam schlug ich meine Augen wieder auf, die sahen, wie die Faust des Gummimenschen auf die einzige bisher menschliche Feindin sauste und diese mitten im Gesicht traf. Sie fiel auf den Boden, ein dumpfes Fluchen brummte aus ihrem Mund, als einige Bluttropfen das Grau der Steine verfärbte. Ich wollte mich langsam wieder aufrichten, erschrocken stellte ich fest, das ich direkt am Abgrund der Klippe lag, unter mir sah ich die Smaragdbucht, den grün schimmerten Sand, der am Rand der Felsen still vor sich hin leuchtete. Das Bild verschwamm, als ich hinab schaute, ich beuge mich etwas zurück, als plötzlich eine kreisrunde Klinge auf mich zuraste. Sie schnitt durch den Wind, stumm, und um noch rechtzeitig ihrer Todbringenden Schnittfläche ausweichen zu können, musste ich mich erneut nach vorne über die kante beugen. Plötzlich spürte ich, wie das Geröll unter mir nach ließ, und ehe ich mich versah, stürzte ich mit einem stummen Schrei die Klippe hinab. Ich hörte wie die anderen meinen Namen schrieen, bevor das Gefühl des Fallens mir den Atem raubte und die Welt um mich herum in einem tiefen Schwarz versank.
„Nami!“, hörte ich die Stimmen meiner Kameraden, als die Navigatorin vom Riff hinabstürzte. Sowohl Ruffy als auch Robin machten sich bereit, um mit Hilfe ihrer Teufelskräfte das Mädchen zu retten, wurden allerdings durch die immer heftiger werdenden Angriffe der Feinde behindert. Die Klinge, die Nami angegriffen hatte gehörte einem weiteren Spielzeug, noch eine Puppe, die mit zwei dieser kreisförmigen Tötungswerkzeugen bestückt war. Sie sausten durch die Luft, mit hoher Geschwindigkeit, und gleichzeitig schlug das falsche Mädchen nach uns. Sie hatte rosa Haare, etwas schulterlang und wellig, und trug ein kurzes Kleid. Genervt, trat ich nach der Puppe, deren Arm dabei glatt wieder weggeschleudert wurde, doch dieser wurde nur wieder angeschraubt. Wütend zischte ich. Es regte mich auf. Diese Marionetten, die nahezu unbesiegbar waren und die schwache Navigatorin, die nur über den Boden gestolpert ist, um schließlich die Klippe hinab zufallen. Und was noch schlimmer war, das ich in Ruffys Augen diese Sorge sah, immer wieder schaute er nervös zur Absturzstelle, doch die Attacken verhinderten, das er dem Mädchen helfen konnte. Dieser Zorn. Er biss in mir wie ein wildes Tier, mir schossen die Bilder durch den Kopf, von dem orangehaarigen Mädchen, das jämmerlich auf dem Bett gekauert hockte und weinte. So schwach. Wie konnte man einem Menschen, der noch nicht mal sich selber vertraute, so viel Glauben schenken. Erneut schlug ich eine der Puppen, diese wich sogar aus, doch ihr Konter ging ins Leere. All das wirkte so schrecklich sinnlos. Diese Angst in den Augen meines Geliebten, ich wollte sie nicht sehen. Schon gar nicht, wegen diesem schwachen Mädchen. Genervt rannte ich weiter. „Hancock?“, schrieen mir die anderen hinterher, wie ich es hasste, wenn man mich beim Namen nannte. Den klang dieses Wortes wollte ich nur aus dem Mund meines liebsten Ruffys hören. „Ich werde Nami suchen, ihr könnt doch sonst nicht richtig kämpfen!“, rief ich zurück. Die Versuche der Puppen, mich aufzuhalten, scheiterten. Ich war rasend vor Wut, niemand konnte mich jetzt noch aufhalten. Das Feuer, das in mir brannte, verlange nach Genugtuung, wollte fressen und sich ausbreiten. Ich sprang von Felsen zu Felsen, die Klippen hinab, zu der Bucht, die nach den dort zu findenden Edelsteinen benannt war. Niemand stellt sich zwischen mich und meinen Ruffy. Und das wirst du auch nicht tun, Nami! Und solange du nicht in der Lage bist, selber um dich zu sorgen, solange wird sie mein Geliebter immer nach dir umsehen, und nicht nach mir. Es dauerte nicht lange, bis ich das Mädchen am Strand sah, bewusstlos lag sie auf dem grünen Sand, ihre in Einzelteile zerfallene Waffe neben ihr. Als ich gerade auf sie zu rannte, spürte ich allerdings eine drohende Gefahr. Ich wich zurück, um einen plötzlich aus dem Nichts erschienenden Tritt auszuweichen. Blütenblätter wanderten stumm durch die Luft, dort, wo der Angriff seinen Ursprung hatte. Die Frau, die mich angegriffen hatte, war diejenige, die wir bereits zu Beginn am Strand gesehen hatten. Die Kapitänin? Ihre blonden Haare lockten sich wild, ihre Lippen waren voll und die klaren Augen schauten missbilligenden zu mir rüber. „Boa Hancock…“, murmelte sie, ihre Stimme klang ungewöhnlich tief, „Wer hätte gedacht dass wir uns hier begegnen?“ Dass sie meinen Namen wusste, überraschte nicht weiter, dass sie allerdings mit mir sprach, als würde sie mich schon länger kennen, war schon etwas irritierend.
„Pff, ich habe keine Ahnung was du von mir willst, aber lass dir eins gesagt sein…“, erwiderte ich, „Es ist das letzte, was du überhaupt wollen wirst!“
Kapitel 8 - Ende
Kapitel 9 - Estelle und Violetta
Coverstory – Die wundersamen Erlebnisse der lächelnden Gottheit
Teil 1: Die Insel der Blitze!
Urouge stand noch immer auf seinem Schiff, das sanft von den Wogen des Meeres getragen wurde. Sein Blick war fest auf die Insel gerichtet, auf der Blitze hinabregneten, ein wundervolles Naturschauspiel. Aber der Allmächtige hatte Interesse das Land zu betreten. Sanft lächelte er, und der Himmel war vom Anblick der Gottheit so erfreut, das er sich auftat, die Blitze löste und blau über Urouge schimmerte.
Kapitel 9: Estelle und Violetta
Das Meer brauste gegen die Bucht, wütend schlugen die Wellen nach den Felsen, weißer Schaum bildete sich über den grünen Sand.
„Wer hätte gedacht, dass die große Boa Hancock nun ein Mitglied der Strohhutbande ist?“ Abwertend rümpfte die Blondhaarige die Nase, als sie über die feindliche Piratenbande sprach. „Was fällt dir ein, so über meinen geliebten Ruffy zu reden?“, fauchte ich zurück. Die Fremde grinste Höhnisch, „Tja, die Macht der Liebe…“, flüsterte sie, und stürmte kurz darauf auf mich zu. Ihre Hand griff nach der Peitsche, die sie an ihrem Gürtel befestigt hatte. Mit erschreckend viel Kraft schlug sie nach mir, der Sand zersplitterte in grünem Nebel, als der ich auswich und der Angriff vom Strand verschluckt wurde. Wieder holte sie aus, diesmal konnte ich der Attacke nur knapp entkommen, in dem ich mich über dem Boden rollte. Hinter mir traf die Peitsche einen Felsen, der daraufhin aus einander sprang wie nach einer Explosion. „Pff, du beherrscht also Haki…“, stellte ich fest, die Blonde erwiderte: „Das ist ja wohl das Mindeste!“ Noch einmal schlug ihre Waffe nach mir, ich sprang in die Lüfte, um von oben anzugreifen. Eine elegante Drehung gefolgt von einem heftigen Tritt, der sie genau am Kopf traf. Oder treffen sollte. Plötzlich löste sich ihr Körper auf, in Blütenblätter, die lautlos durch die Lüfte glitten.
„Teufelskräfte? Damit hätte ich doch rechnen können…“, fluchte ich, als sich die Fremde vollkommen zersetzt hatte. Mir kam in den Sinn, wie sich mich vorhin aus dem Nichts angegriffen hatte. Die Blüten verteilten sich weiter über den Strand.
„Du hältst dich für was besonderes, weil du ein bisschen Haki drauf hast und von einer Teufelsfrucht gegessen hast…“, sagte ich genervt. Ich musste nicht sehen, um zu wissen, wo die Feindin angreifen würde. Ich spürte es, wie ihre Boshaftigkeit sich hinter mir materialisierte. Ein Luftzug, als sie ihr Schwert zog, und noch immer halb in Blüten aufgelöst, mit der Klinge nach mir Schlug, umzog mich. Ohne lange nachzudenken, duckte ich mich, wirbelte umher und traf mit meinem gestreckten Bein die blonde Piratin direkt am Hals. Mein Angriff traf sie, sie keucht vor Schmerzen, als sie auf den sandigen Boden aufschlug. „Aber lass dir eins gesagt sein…“, ich schaute auf ihr herab, sie blinzelte als sie sich langsam wieder aufrichtete, doch die Bewegung war eine Qual für sie, so das sie sich wieder hinlegte, „Gegen mich hast du keine Chance!“ Plötzlich grinste die am Boden Liegende, arrogant, als hätte sie noch eine Überraschung breit. Ich wich zurück, als plötzlich mit einem starken Luftzug Patronen durch die Luft jagten, sie schlugen hinter mir in die Felswand ein und hinterließen Löcher im Gestein. Es war nahezu unmöglich allen Kugeln auszuweichen, da diese wie Hagel auf mich zu prasselnden. Einige schnitten meine Haut, hinterließen rote Streifen. Als der Angriff nachließ, konnte ich endlich erkennen, wer für die blutenden Wunden zuständig war. Am anderen Ende des Strandes standen drei Mädchen. Die eine hatte 2 Revolver in der Hand, hatte blondes Haar, das zu zwei Zöpfen gebunden war und schaute Emotionslos zu mir. Auch ihre Haut war matt wie blasses Plastik, ihre Augen wirkten glasig, die Wimpern falsch. Starr hatte sie ihre Waffen auf mich gerichtet, Qualm stieg um ihr hinauf und bildete kleine Wölkchen in der Luft. Neben ihr stand eine weitere Puppe, mit langen blauen Haaren, die mit einer Schleife zurechtgemacht waren. In ihrer Hand eine Hellebarde, die Klinge glänzte grün vom reflektierten Sonnenlicht. Hinter den beiden stand ein Mädchen, wütend blickte es zu mir rüber, sie war wohl menschlich. Ihre Augen waren von einem satten Lila, ihr Haar genauso Blond wie das der anderen Frau.
„Nein, nein! Violetta findet das gar nicht lustig!“, fluchte sie und schüttelte dabei wild ihren kleinen Kopf, „Nein, nein! Violetta wird dich dafür töten, das du gemein zu Violettas Schwester warst! Violetta ist nun wirklich wütend!“ Schwester? Die Kapitänin war also die Schwester von der kleinen Nervensäge. Erst jetzt merkte ich, das die andere in der Hand etwas hielt, das aussah wie ein Bausch Haare. Bei genauerem Hinsehen überkam mich ein kalter Schauer, das weiße Haar, das im Arm des Mädchens war… war ein abgetrennter Kopf. Ein echter Kopf, der Schädel einer Leiche, nicht einer Puppe. Erschrocken wich ich einige Schritte zurück. Dieses Kind ist wahnsinnig, dachte ich, die Verrücktheit spiegelte sich in ihren Augen wieder, die noch immer fanatisch auf mich gerichtet waren.
„Violetta wird sich auch deinen Kopf holen…“, zischte sie, dann hob sie ihren Arm, richtete den Zeigefinger auf mich und schrie: „Plum, Honeydew Melon, holt euch den Kopf von Boa Hancock!“ Plötzlich stürmte die Blauhaarige auf mich zu, mit Leichtigkeit schwang sie die große Hellebarde, deren Klinge nach mir schnappte. Ich wich aus, doch die Schüsse der anderen Puppe verhinderten, dass ich mich frei bewegen konnte. Ich wollte gerade einen Tritt ansetzen, um mich von der Blauhaarigen, die wohl auf den einfallsreichen Namen Plum getauft wurde, zu befreien, als von der Seite ein weiterer Angriff kam. Die Kapitänin hatte sich bereits wieder aufgerichtet, und ein Schlag ihrer Peitsche traf mich donnernd an der Seite, ich schnappte nach Luft, als der brennende Schmerz meinen Körper durchzog und die Funktion meiner Lunge für einen kurzen Moment lahm gelegt wurde. Mein Körper fiel zu Boden.
„Ihr Feiglinge traut euch wohl nur zu viert gegen mich anzutreten…“, keuchte ich als ich mich langsam wieder aufrichtete, eine rote Tropfen fielen zu Boden und bildeten einen intensiven Kontrast zu dem grün schimmerten Sand. „Schwesterchen Estelle!“, hörte ich die hohe Stimme des kleinen Mädchens, „Violetta hat dir geholfen, die Piratenkaiserin zu besiegen! Und drei von Violettas anderen Puppen kümmern sich zusammen mit Rahel um die anderen Strohhüte! Violetta hat heute gute Arbeit geleistet, oder? Kriegt Violetta dafür einen Keks?“ Genervt rollte ich mit den Augen, wäre ich Estelle, hätte ich das Mädchen schon längst gegen die Wand gepfeffert. Viel mehr besorgte mich ihre Aussage, „drei von Violettas anderen Puppen“, das bedeutete, das es noch mehr von denen gab. Mein Körper schmerzte, das aufstehen war eine Qual, doch langsam schaffte ich es wieder, auf meinen Füßen zu stehen. „Du gibst immer noch nicht auf?“, fragte Estelle, Violetta schnaufte deprimiert.
„So leicht kriegt ihr mich nicht klein…“, flüsterte ich, ich drehte mich langsam zu den beiden um, „So habt doch Mitleid… mit meiner Schönheit…“ Estelle knurrte, doch Violettas Reaktion beeindruckte mich weitaus mehr. „Ach, halt doch den Mund!“, schrie sie mich an, ihr kindliches Gesicht verkrampfte sich mehr zu einer Grimasse, als die Wut das Mädchen beherrschte, „Schwesterchen Estelle ist tausendmal schöner als du, du dumme Kuh!“ Estelle schloss die Augen, dann flüsterte sie, ihre tiefe Stimme klang plötzlich gebrochen und heiser: „Du kennst nicht diesen Schmerz, den ich ertragen musste… ich wollte immer die Schönste von allen sein, doch das warst bereits du!“, in ihren Worten klang plötzlich ein intensiver Hass mit, sie schlug ihre Augen wieder auf, ihr Blick spiegelte alle Emotionen wieder, auf mich gerichtet und voller Verachtung, „Was für ein Glück, das wir uns hier begegnen! Eigentlich wollte wir nur die Smaragde holen, aber das du hier bist… wenn ich dich besiege, dann wird niemand mehr sagen, das du die Schönste bist, dann gehört diese Position mir, mir allein!“ Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Diese Reaktion war wirklich mehr als lächerlich. Ich seufzte, meine Hände stütze ich auf die Hüften, stolz blickte ich zu Estelle, die zum Kampf bereit auf mich blickte. „Ich habe es dir schon gesagt, das wirst du nicht schaffen!“ Wütend zischte die Feindin, in dem Moment holte Plum wieder mit der Hellebarde aus, ich konnte ausweichen und schlug die Marionette weg, diese flog mit einem imposanten Knall gegen die andere Puppe, Honeydew Melon. Beide fielen mit einem dumpfen Knall zu Boden und blieben regungslos liegen. „Verdammt, Plum, Honeydew Melon! Violetta befielt euch, steht wieder auf!“ Die beiden Marionetten richteten sich langsam wieder auf, ein knarrendes Geräusch inklusive, als plötzlich ein Blitz die beiden traf. Ein helles Leuchten, ein lauter Knall. Ich kniff die Augen zusammen, als der Donnerschlag krachend den Sand aufwirbelte. „Thunder Bolt Tempo!“, erklang die Stimme der Navigatorin. Plum und Honeydew Melon sackten durch den Stromfluss zusammen, beide qualmten, die Plastikkörperteile schmolzen unter der Hitze.
Erstaunt wanderte mein Blick von den Feinden zu Nami, die sich hinter mir wieder aufgerichtet hatte. Mit schwerem Atem hockte sie auf dem Boden, in ihrer Hand den Klimataktstock erhoben, der noch immer Blitze schlug. „Na endlich bist du wieder wach…“, murmelte ich, irgendwie erleichtert, auf Namis Lippen machte sich ein arrogantes Grinsen breit.
Der Sand rieb unter meinen Knien, als ich mich langsam wieder aufstellte. Noch immer pochte der dumpfe Schmerz des Sturzes in mir, durchzog meine Glieder und hämmerte in meinem Kopf wie ein wildes Tier, das ausbrechen wollte. Doch zum ausruhen war keine Zeit. Zufrieden betrachtete ich, wie die beiden Puppen doch tatsächlich durch meinen Angriff wohl unbrauchbar geworden waren. Das geschmolzene Plastik klebte aneinander, und machte es den beiden Marionetten unmöglich wieder aufzustehen. Wie hilflose Käfer schlugen sie um sich, rissen sich aber immer wieder selber zu Boden. „Ahhhhhh!“, kreischte das Mädchen neben ihnen plötzlich auf, „Du kleines Miststück hast Violettas Spielzeuge Kaputt gemacht, weißt du wie schwer das wird, die beiden wieder zu reparieren? Violetta ist wirklich wütend, Violetta braucht neue Puppen…“ Ihr Gelaber nervte wirklich. Ich ignorierte das zickige Mädchen einfach wieder, stattdessen blickte ich zu Hancock. „Alles in Ordnung?“, fragte ich zögernd, als ich erkannte, dass sie verwundet war. „Sicher, ich bin ja nicht so ein Schwächling wie du!“, antwortete sie genervt. Ich lächelte beruhigt, irgendwie konnte ich über ihre Arroganz nicht mehr so recht wütend sein. Stattdessen machte es mich froh, zu sehen dass sie Gesund war. Das Blut, das über ihre Haut tropfte machte mich wütend, ich um griff fester den Stab in meiner Hand, schweiß tropfte auf die Waffe. Der Gedanke, das jemand Hancock verletzte, an ihrer Schönheit zweifelte machte mich irgendwie rasend, wie Magma floss der Hass durch meinen Körper. Unter der Hitze meiner Emotionen pulsierte mein Herz, die Muskeln waren angespannt und bereit, auch die anderen beiden Feinde anzugreifen, die und missbilligend musterten.
Als ich gerade zu einem Angriff ansetzen wollte, ertönte über mir plötzlich ein lauter Schrei, der durch die Luft riss wie eine Explosion. Erschrocken wirbelte ich umher, auch die Blicke der anderen wanderten zum Ursprung des Lautes. Oben an der Klippe fiel Geröll hinab, eine gigantische Faust schlug die Steine hinab, und die Schwarzhaarige die uns zuvor angegriffen hatte, fiel zusammen mit einer Puppe, der Grünhaarigen, die Felsen hinab. Mit einem dumpfen Knall stießen beide auf dem Strand auf, die Marionette zersprang, die Feindin spuckte Blut und verlor das Bewusstsein. Wieder schrie die kleine Nervensäge, die wohl Violetta hieß, auf. „Rahel, Green Apple!“ Ihre hohe Stimme hallte über den Strand. Ich zischte, und wandte mich wieder zu der Klippe. Am Abhang stand Ruffy, er streckte triumphierend die Arme in die Luft: „Nami, Hancock, ihr seit in Ordnung?“, schrie er uns zu.
„Ja!“, hallte meine Antwort zu ihm hinauf.
„Okay, dann kümmere ich mich noch schnell um die anderen beiden Puppen und komme dann runter zu euch!“ Seine Stimme klang ziemlich vergnügt, kurz darauf verschwand er wieder hinter den Felsen. Ich wandte mich zurück zu den beiden blondhaarigen Piratinnen. „Ich würde, bevor ich euch fertig mache, noch gerne wissen, wie diese Puppen funktionieren…“ Violetta schnaubte genervt, dann antwortete sie mit einem arroganten Grinsen auf den Lippen, „Da du diesen Kampf hier genauso wenig überlebst wie Hancock, kann Violetta es dir auch gerne sagen! Die Puppen wurden von Rahel gebaut, aber nur dank Violettas Teufelskräften bewegen sie sich. Violetta hat von der Seelenfrucht gegessen, das erlaubt Violetta unbelebten Gegenständen Leben einzuhauchen! Die Puppen benutzt Violetta am liebsten dazu… aber Violetta kann auch jedem anderen Gegenstand eine Seele schenken!“ Plötzlich ließ die andere Blondine ihre Waffen fallen, irritiert blickte ich zu der Peitsche und dem Schwert, die lautlos in den Sand fielen. Doch dann begannen die beiden Dinge plötzlich sich zu bewegen. Das Schwert schoss durch die Luft auf mich zu. Vor Schreck gelähmt verkrampften sich meine Muskeln so sehr, das mein Körper der Klinge nicht ausweichen wollte. Doch dann schleuderte mich Hancock mit einem Tritt zu Boden, sodass die Waffe mich verfehlte. „Pff, das wird wohl doch lästiger als erwartet…“, murmelte sie, ich richtete mich fluchend wieder auf. Das Schwert hatte sich inzwischen in den Boden gerammt. Stattdessen griff nun die Peitsche an, die sich wand wie eine Schlange, um schließlich überraschend auf mich zu zu schießen. Ich hob den Klimataktstock um den Angriff abzuwehren, doch die lebendige Waffe wickelte sich um den Stab und riss mir diesen aus der Hand. Geschockt beobachtete ich, wie die beiden Gegenstände einige Meter weiter weg fielen. „Versteht doch…“, meinte die Kapitänin, „So leicht wie ihr es erhofft habt, wird das ganze nicht…“
Kapitel 9 - Ende
Kapitel 10 - Auf die Träume
Coverstory – Die wundersamen Erlebnisse der lächelnden Gottheit
Teil 2: Das verbrannte Land
Vom sanften Wind getragen schwebte der Allmächtige auf die Insel, dort wo seine Schönheit entlang glitt fielen leichte Sonnenstrahlen hinab, die sich glitzernd im Wasser des Meeres spiegelten. Angekommen auf dem Land, musste er allerdings erkennen, das die vielen Jahrhunderte unter dem Regen der Blitze die Erde vollkommen zerstört hatte. Verbrannt und zerstört, ohne Leben war die Insel. Der Anblick stimmte den Allmächtigen traurig, so dass sein Lächeln für einen Bruchteil der Sekunde von seinem göttlichen Antlitz verschwand.
Kapitel 10: Auf die Träume
. „Versteht doch…“, meinte die Kapitänin, „So leicht wie ihr es erhofft habt, wird das ganze nicht…“ Ein höhnisches Grinsen lag auf ihren Lippen, ihr Blick wanderte über Hancock, die vollkommen unberührt von Estelles Aussage war, zu mir. Wütend biss ich mir auf die Unterlippe, meine Augen huschten schnell zum Klimataktstock, der noch immer im Staub lag, umwickelt von der Peitsche, die ihn, wie eine Schlange ihre Beute, im Würgegriff hielt. „Nami…“, sagte Hancock plötzlich zu mir, „Lauf schnell und hole diesen Stab, ohne ihn bist du ja total unfähig, ich lenke die anderen ab…“ Ich nickte als Antwort. Langsam richtete ich mich wieder auf, ignorierte den Schmerz, der sich noch immer durch jede Faser meiner Muskeln zog. Wackelnd stand ich auf meinen Füßen, der weiche Boden trug auch nicht unbedingt zu meiner Standfestigkeit hinzu. Scharf zog ich die Luft ein, spannte meine Muskeln an, um schließlich mit aller Kraft loszurennen. „Haltet dieses Weib auf!“, hallte Estelles Stimme durch den Wind, sie zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf mich. Violetta grinste böse, und plötzlich bemerkte ich, wie sich Peitsche samt Klimataktstock nicht nur bewegten, sonder auch einen Angriff starteten. Aus meiner Waffe schossen Blitze, die mich ins Visier nahmen und brutal auf mich niederprasselten, mit lauten Knallen schlug sie um mich herum ein, peitschen erbarmungslos nach mir. Erschrocken wich ich wieder zurück, es war unmöglich, so an den Stab heran zu kommen. Zweifelnd starrte Hancock ebenfalls auf den Klimataktstock, der sich nachdem ich auf Abstand gegangen war, wieder beruhigte und stumm zu Boden fiel. „Sieht so aus, als müssten wir erstmal die Nervensäge ausschalten, bevor wir hier weiterkommen…“, fluchte die Schlangenprinzessin und blickte zu dem Mädchen. Violetta lächelte, ein falsches und unschuldig wirkendes Lachen, ein extremer Kontrast, zu dem Schädel, den sie in ihren Händen hielt. „Versucht es doch…“, erwiderte sie mit hoher, kindlicher Stimme, während sie durch die Haare des abgeschlagenen Kopfes strich, wie ein kleines Mädchen durch den Schopf ihrer Lieblingspuppe. Hancock zischte genervt. Ihren Hass konnte ich gut nachvollziehen. Dieses Kind. All der Wahnsinn der in ihrem Herzen tobte, konnte man in ihren Augen lesen, wie in einem offenen Buch. Plötzlich attackierte Hancock Violetta, durch einen impulsiven Radschlag hatte sie sich zu dem Mädchen vorgestoßen und trat nun mit dem Fußspann nach dem rundlichen Gesicht, das noch immer desinteressiert auf den Kopf hinabstarrte, der in ihren Händen lag und gen Himmel starrte, als suchte er im unendlichen Blau die Erlösung, die er nie gefunden hat. Doch ehe Hancocks Angriff das Kind treffen konnte, wurde sie plötzlich zurückgeschleudert. „Was zum…“, fauchte sie. Ich sah einige Schnittwunden, aus denen rotes Blut tropfte. Schweigsam floss es über die perlengleiche, weiße Haut. Mein Blick wanderte zu Violetta. Neben ihr stand eine weitere Frau, unechte Gelenke, stiller Ausdruck. Eine Puppe. Ihr langes, orange farbiges Haar floss glatt an ihrem Rücken hinab, ihre Augen starrten stumm in Hancocks Richtung. In ihrer Hand hielt sie einen eleganten Degen, die dünne Klinge war mit allerlei verschnörkelten Mustern geziert und glänzte im Schein der Sonne, die sich schon leicht zum Horizont neigte. „Schon wieder so ein Spielzeug…“, murmelte Hancock, als sie über ihre Wunden strich und genervt den Lebenssaft betrachtete, der an ihren schlanken Fingern klebte. Irritiert betrachtete ich die neue Feindin, etwas war anders an ihr, sie schien mir viel schneller reagiert zu haben, als die anderen Marionetten, gegen die wir bisher gekämpft haben. Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich nahende Gefahr spürte. Schnell wich ich zurück, als vor mir plötzlich donnert ein Morgenstern auf den Boden knallte. Der Boden bebte, als die Eisenkugel auf den Sand traf, und wackelte stoßartig wie eine aufbrausende Welle. Die Waffe gehörte einer anderen Puppe, die ich skeptisch musterte. Sie war gänzlich rot, rotes Haar, rotes Kleid, rote Augen, rot wie Blut. Zitternd nahm ich noch mehr Abstand, als auf einmal Violetta hysterisch auflachte. Estelle blickte zu ihrer Schwester, ihre Lippen waren zu einem arroganten Grinsen verzogen, in ihren Augen konnte man genau den festen Glauben erkennen, Überlegen zu sein.
„Violetta, wolltest du nicht erst später diese beiden benutzen?“, fragte die Blondhaarige das jüngere Mädchen. Diese schüttelte ihren goldenen Schopf.
„Violetta denkt, das jetzt der richtige Zeitpunkt dazu ist, die beiden neusten Kreationen meiner Puppenkiste einzuweihen! Spring Cherry…“, sie deutete auf die Rote, „Und Summer Peach!“ Nun zeigte ihr Finger auf die Degen schwingende Marionette neben ihr. Diese verschwand plötzlich, und ehe ich mich versah, stürzte Hancock zu Boden.
„Was ist passiert?“, fragte ich verzweifelt, mit weit aufgerissenen Augen betrachtete ich die Puppe, die nun wieder dort stand, einige Schritte vor der Piratenkaiserin, als wäre nichts passiert. Zögernd richtete die Schlangenprinzessin sich wieder auf, das schwarze Haar hing ihr im Gesicht. Mein Herz schlug schneller, vor Wut oder Schmerz, ich konnte es nicht unterscheiden, aber der Anblick von Hancock, die wegen mir verletzt war, betäubte mir die Sinne wie ein Nervengift. „Ich weiß nicht warum, aber irgendwie ist die Puppe viel schneller, als die anderen…“, murmelte sie, als sie wieder auf den Füßen stand. Dann drehte sie sich plötzlich um und stürzte sich auf mich. Lautlos flogen wir ein paar Meter weiter, dort wo ich vorhin war, donnerte wieder der Morgenstern, der ein Loch in den Boden riss. Aber irgendwie konnte ich mich gar nicht darauf konzentrieren, Hancocks Körper an dem meinen zu spüren, machte mich fast Wahnsinnig. Ich spürte wie meine Haut prickelte, sich mein Magen verkrampfte, mein Kopf heißer wurde. Warum reagierte ich nur so seltsam, wenn ich diese Frau spürte, wenn ihr Atmen über meine Haut glitt?
Es blieb mir nicht viel Zeit um nachzudenken, ein erneuter Angriff riss mich wieder in die Realität zurück, die sich mir brutal entgegenstreckte. Von der Bodenposition aus trat Hancock nach Spring Cherry, die wieder mit dem Morgenstern ausholte, und traf die starren Arme der Puppe, die sich daraufhin vom Körper lösten, die imposante Waffe fiel auf den Boden, und bevor sie uns treffen konnte, rollte die Schwarzhaarige mit mir zusammen zur Seite, und die Eisenkugel knallte auf den Strand. „Glaubt nicht, dass ihr Spring Cherry so einfach besiegen könnt!“, schrie Violetta auf, ihr Gesicht war zu einer fanatischen Grimasse verzogen, Wut quoll aus ihren Augen wie Tränen. Besagte Puppe fing sich wieder, und trat nun mit ihren steifen Beinen nach uns, doch ehe ihr Angriff glückte, wurde sie durch einen stärkeren Kick weggeschleudert, der ihr Kopf und ein Bein raubte. „Wag es nicht, meine beiden Prinzessinnen zu verletzen…“, sagte der blonde Koch, der zwischen uns und den Feinden stand, während er Rauchkreise in die Luft pustete. „Na endlich, ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr!“, zischte Hancock wütend. „Aber Hancock-Schätzchen, Namilein, ich bin nur für euch beide gekommen!“, trällerte der Smutje mit hoher Stimme, seine Augen waren verliebt auf uns gerichtet. Hancock hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet, ich hockte neben ihr auf dem Boden und seufzte erleichtert. „Nami, Hancock!“, hörte ich die anderen uns zu rufen. Die Crew versammelte sich um uns herum. „Ich habe mich den Puppen gestellt, und sie ganz alleine fertig gemacht!“, prahlte Lysop. Robin kicherte, als dieser sich auch noch zusammen mit Franky in Pose schmiss. „Was, was ist mit Violettas Puppen?“, schrie das verrückte Mädchen auf. „Meinst du die hier?“, fragte Chopper, der noch immer in seiner imposanten Menschenähnlichen Gestalt war. Er deutete weiter nach hinten, wo Körperteile von den Marionetten verstreut waren. „Ahhh, Rotten Banana, Raspberry, was haben diese grausamen Menschen nur mit Violettas Spielzeugen getan?“, kreischte sie, Tränen kullerten über ihr Gesicht, während sie wütend mit den Füßen auf dem Boden stapfte, dabei immer leicht einsackte. „Denkt nicht, das ihr schon gewonnen habt…“, sprach Estelle plötzlich dazwischen. Langsam löste sie sich in rosa Blütenblätter auf. Die anderen blieben unbeeindruckt, als die Blätter stumm durch die Luft wirbelten. Auch die andere, letzte noch heile Puppe, Summer Peach, setzte sich in Bewegung. Ihr Körper stürmte mir hoher Geschwindigkeit auf unsere Gruppe zu, doch bevor sie attackieren konnte, war ihr Körper bereits in Einzeltteile zerschnitten und fielen lautlos zu Boden. Zorro hielt seine Schwerter in der Hand, zwei beeindruckende Klingen, die eine schwarz, die andere silbern, und schob diese wieder zurück in die Scheiden. Währendessen sammelten uns die Blüten, die währenddessen durch den Wind zu uns schwebten, wieder zusammen. Wie aus dem Nichts, materialisierte sich eine Faust, die nach Ruffy schlug, diesen auch traf, und auf den Boden schleuderte. Dann verschwand sie auch wieder. Desinteressiert erhob sich der Gummipirat wieder. Es war gespenstisch still, als er plötzlich die Hand hob, und inmitten der umherwirbelten Blütenblätter schlug. In dem Moment, in dem Ruffys Hand durch den Rosa Sturm fegte, formten die Blüten plötzlich wieder Estelles Körper, der durch den Hieb weggerissen wurde. Mit einem Kreischen fiel sie zu Grunde. „Ich sagte von Anfang an…“, der Kapitän rückte seinen Strohhut zurrecht, als er auf die besiegte Feindin hinab schaute, „Gegen uns, habt ihr keine Chance“
Inzwischen ist es Nacht geworden. Ein schwarzer Teppich lag über der Insel, durchbrochen von hellen Punkten, die verschwiegen auf uns herabschienen, stumme Beobachter. „Also, besteht eure Bande nur aus euch drein und den Puppen?“, fragte Lysop die drei Mädchen, die vor uns auf dem Boden hockten. Estelle und Violetta, sowie die Schwarzhaarige, die inzwischen wieder zu Bewusstsein gekommen war, und wohl Rahel hieß. Die Kapitänin nickte. „Wie habt ihr es mit so einer jämmerlichen Crew bis in die neue Welt geschafft?“, fragte Hancock, ihre Stimme klang gewohnt bissig.
„Dafür, dass wie so jämmerlich sind, haben Violetta, Schwesterchen Estelle und Rahel dir ganz schön zugesetzt, liebe Hancock“, spottete das Mädchen, und heimste dafür gleich ein bedrohliches Zischen ein, das sie sofort verstummen ließ.
„Naja, drei junge Mädchen, da denkt doch niemand, das wir eine Gefahr sind, und so konnten wir den großen Piratenbanden immer entwischen. Man nennt uns die Doll-Piraten...“, erwiderte Estelle. Doll. Das passte wirklich gut, dachte ich schmunzelnd.
„Ihr habt euch also durchgemogelt…“, stellte Franky fest, er strich sich durch sein Haar. Ich verdrehte die Augen. Mit solchen Piraten haben wir uns so lange abgegeben?
„Ihr wisst einen Weg, wie wir von der Insel kommen?“, diesmal schaltete sich wieder Robin ein.
„Sicher, aber das sagt Violetta euch nicht!“, trällerte wieder die Nervensäge. Kurz darauf spürte sie Ruffys Faust auf ihrem Dickschädel. „Aua, wie gemein du bist!“, jammerte sie und rieb sich den Kopf, der bereits eine Beule ausbildete.
„Das ist so“, begann Rahel zu erklären, „Die Strömung ist nicht immer gleich stark, Nachts und Mittags ist sie am stärksten, aber morgens und Abends, dann ist sie relativ schwach. Wenn man dann genügend Antrieb hat, dann kommt man von der Insel…“
„Natürlich haben wir genügend Antrieb, weil das Schiff durch Violettas Teufelskräfte beschleunigt wird!“ quietschte wieder eine hohe Kinderstimme dazwischen, die durch einen erneuten Fausthieb des Kapitäns gestoppt wurde. „Warum schlägst du Violetta immer?“, klagte sie. „Weil du nervst…“, antwortete Ruffy nüchtern. Ich musste kichern, wie er mir doch aus der Seele sprach.
„Genug Antrieb hat die Sunny! Überlasst das nur mir, ich schaff das schon!“, meinte Franky. „Okay!“, ich blickte auf den Logport an meinem Handgelenk war, „Sobald er wieder aufgeladen ist, verschwinden wir!“
„Die Smaragde dürfen wir aber behalten, oder?“, fragten die drei weiblichen Piraten im Chor. „Häh?“ Dämonisch funkelte ich auf die Frauen hinab, die daraufhin eingeschüchtert zusammen sackten. „Okay, nehmt euch die Smaragde, aber lasst uns in Frieden gehen…“ murmelten sie.
„Sicher!“, erwiderte ich nur noch, mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.
Die Jungs schleppten die Kisten mit den Edelsteinen durch die Wälder zurück ins Dorf. Zum Glück hatte ich mir den Weg gemerkt, den Charis uns gezeigt hatte. Durch das dichte Laub, das so besänftigten roch, wie lachten, als wir unseren Weg gingen, der Schmerz der Wunden so gut wie vergessen.
Als wir schließlich wieder in der Siedlung ankamen, war diese schon still, fast wie ausgestorben, in den Häusern war kein Licht mehr, nur Sjards war noch beleuchtet. „Wir sind wieder da!“, rief ich, als ich ohne zu fragen die Tür öffnete.
„Ah, da seid ihr ja, und es geht euch gut?“ Sjard saß wieder auf demselben Stuhl, wie an dem Tag, an dem wir ihn zum ersten Mal getroffen haben.
„Ja!“, riefen wir grinsend. Wir ließen uns im Raum nieder, jeder schnappte sich einen Stuhl, in dem Wohnzimmer, das so mit allen Möbeln ausgestattet war.
„Wann ist der Logport wieder aufgeladen, Nami?“, fragte Ruffy als er eine der Schatzkisten abstellte. „Morgen bestimmt“, antwortete ich. Aufgeregt tippelte ich mit den Füßen, die Tatsache, dass wir jetzt doch von der Insel kommen würden, erfüllte mich mit unendlicher Freude. Natürlich spielten die Edelsteine auch eine Rolle.
„Na, dann mach ich schnell noch was zu essen, damit wir unseren Triumph feiern können, und morgen fit sind!“, rief Sanji, die anderen riefen durcheinander ihm etwas zu, Zustimmungen und Wünsche. Der Koch verschwand daraufhin in der Küche.
Als er etwa eine Stunde später mit einem himmlischen Festmahl wieder erschien, war die Freude, groß. Alle sprangen auf, griffen sich was sie wollten, schrieen durcheinander, Brook spielte ein Lied, Franky und Lysop tanzten, Ruffy zog seltsame Grimassen, die Chopper zum Lachen brachten. Sanji und Zorro stritten wie immer über Nichtigkeiten, Hancock beobachtete stumm den Kapitän, ich tratschte mit Robin. Schließlich erhoben wir alle zusammen unsere Krüge, um anzustoßen. „Kanpai!“ Auf unsere Träume.
Kapitel 10 - Ende
Unnötige Randinformationen...
... die ohnehin niemand braucht!
Freunde
Sjard
Alter: Unbekannt… älter als er aussieht!
Blutgruppe: 0
Haarfarbe: Schwarz-Grau
Augenfarbe: Dunkelbraun
Lieblingsessen: Alles, was sich kauen lässt
Lieblingsfarbe: Braun
Sonstiges: Bewohner der sonderbaren, scheinbar Namenslosen Wabbelinsel. Er wird von allen nur „Professor“ genannt, ist wohl auch vor längerer Zeit auf der Insel gestrandet, er trinkt viel Alkohol…
Charis
Alter: 14
Blutgruppe: B
Haarfarbe: Braun
Augenfarbe: Braun
Lieblingsessen: Pizza
Lieblingsfarbe: Blau
Sonstiges: Bewohnerin der seltsamen Wabbelinsel, hat ein riesiges Faultier als Haustier, das vorm Haus wohnt. Sie ist zuweilen leicht reizbar, besonders wenn man sie auf ihren Puschel anspricht
Puschel
Alter: 11
Blutgruppe: Haben Faultiere überhaupt eine?
Haarfarbe: Braun
Augenfarbe: Schwarz
Lieblingsessen: Alles, wirklich alles…
Lieblingsfarbe: Er sieht nur schwarz-weiß, das arme Viech
Sonstiges: Ein Godzilla-Faultier, mit einem sehr beeindruckenden Speichelfluss. Das Haustier von Charis lebt vor ihrem Haus, und ist manchmal ein bisschen träge.
Feinde
Estelle
Alter: 24
Blutgruppe: AB
Haarfarbe: Blond
Augenfarbe: Lila
Lieblingsessen: Paprika und sonstiges Gemüse, das nicht dick macht… sie ist sehr auf ihr Aussehen fixiert!
Lieblingsfarbe: Weiß
Position: Kapitänin der Doll-Piratenbande
Fähigkeiten: Logia Teufelskraft (Blütenfrucht), Haki, sie kämpft sowohl mit einem Schwert als auch mit einer Waffe
Sonstiges: Sie scheint eifersüchtig auf Hancock zu sein (?), sie ist die ältere Schwester von Violetta, sie ist leicht aufbrausend und nahezu fanatisch auf ihr Aussehen fixiert…
Violetta
Alter: 12
Blutgruppe: 0
Haarfarbe: Blond
Augenfarbe: Lila
Lieblingsessen: Süßigkeiten, am liebsten Kekse
Lieblingsfarbe: Rosa
Position: Kommandantin der mechanischen Puppen der Doll-Piratenbande
Fähigkeiten: Seelenfrucht, ansonsten keine nennenswerten Fähigkeiten, das sie normalerweise immer die Puppen für sich kämpfen lässt
Sonstiges: Spricht von sich selber immer in der dritten Person, jüngere Schwester von Estelle, sie trägt einen abgeschlagenen Kopf mit sich, sie ist nervig und kindisch und man möchte sie am liebsten gegen die Wand klatschen und… ich mag sie :D
Rahel
Alter: 25
Blutgruppe: A
Haarfarbe: Schwarz
Augenfarbe: Grau
Lieblingsessen: Aufläufe
Lieblingsfarbe: Dunkles Rot
Position: Vize-Kapitänin der Doll-Piratenbande
Fähigkeiten: Scharfschützin, Haki, diverse Nahkampftechniken
Sonstiges: So was wie der ruhende Pol zwischen Estelle und Violetta, sie raucht, sie ist eigentlich ziemlich stark, aber gegen die gesamte Strohhutbande hatte sie auf Dauer keine Chance
Die mechanischen Puppen
Plum
Farbe: Blau
Waffe: Hellebarde
Honeydew Melon
Farbe: Gelb
Waffe: Zwei Revolver
Green Apple
Farbe: Grün
Waffe: Axt
Rotten Banana
Farbe: Schwarz
Waffe: Zwei Schwerter
Raspberry
Farbe: Pink
Waffe: Zwei Kreisförmige Klinge
Spring Cherry
Farbe: Rot
Waffe: Morgenstern
Summer Peach
Farbe: Orange
Waffe: Degen
Teufelsfrüchte
Blütenfrucht
Typ: Logia
Man kann sich in Blüten auflösen, diese erzeugen und kontrollieren
Seelenfrucht
Typ: Paramecia
Mann kann unbelebten Gegenständen leben einhauchen, sie bewegen sich nach dem Befehl der Teufelskraft Nutzerin. Allerdings wirkt die Kraft nur in einen bestimmten, wenn auch recht weiten Radius. Man kann keine Dinge beleben, in denen mal Leben war, also keine Leichen.
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Link zu Arc 2 (Kapitel 11 - 21)
Danke fürs lesen
Ich dachte, ich könnte auch mal eine FF hier hochladen
Das ist meine allererste One Piece ff, vorher habe ich bereits ein paar Naruto ffs geschrieben, die ich, bei Interesse, vielleicht auch einmal hochladen werde
Zur Story:
Werde ich vorerst nicht soviel verraten... allerdings möchte ich alle vorwarnen, das ich die kleine Macke habe, in meinen Geschichten immer Shoujo Ai einzubauen, (für alle, die es nicht wissen sollten, Shoujo Ai = Liebe zwischen Frauen) und das passiert auch in dieser ff, wer also kein interesse daran hat, sollte auch nichts dummes dazu sagen...
Seitdem Hancock zum ersten mal aufgetaucht ist, wollte ich sie mit Nami verkuppeln, das werde ich in dieser Geschichte jetzt auch tuen.
Um die Story voran zu treiben, habe ich Hancock kurzer Hand einmal zum Mitglied der Strohhutbande werde lassen, noch dazu wird es gerade zu Beginn Szenen geben, die um das Coating und die Fischmenscheninsel gehen, da ich noch keine Ahnung habe, wie es da aussieht, habe ich hier meiner Fantasie einfach freien Lauf gelassen.
Zum Titel:
Le Jou Rouge ist Französisch und heiß soviel wie "das schöne Rot"...
also, er bezieht sich auf
1) die Tatsache das im ersten One Piece Band gesagt wurde, das vermutet wird das sich die Bezeichung für die Piratenflagge, Jolly Roger, von Le Jou Rouge
ableiten könnte...
2) auf Namis Haare... die sollen ja angeblich rot sein, obwohl sie mir eher orange erscheinen, aber was solls....
Die Geschichte wird aus der Sicht von Nami erzählt
Viel Spaß beim Lesem
Le Jou Rouge
Prolog: Wind
Sanfter Wind. Lautlos umspielte die Luft mein Haar, um mich herum der salzige Geruch des Meeres. Möwen flogen über mir ihre Bahnen, nur ein paar Wolken befleckten das unendliche Blau des Himmels. Ein ruhiger Tag, die Thousand Sunny wurde leicht vom Wind vorangetrieben. Nach dem Aufruhr auf dem Sabaody Archipel ist nun endlich wieder ruhe eingekehrt. Es hatte mehrere Wochen gedauert bis die gesamte Strohhut-Bande wieder zusammen gefunden hat. Jeder einzelne von uns hatte sein eigenes Abenteuer erlebt, traurige Ereignisse jagten die Schönen. Wir alle haben uns sehr verändert, wie sind stärker geworden, wir haben schreckliche Dinge erlebt, wir haben Tränen vergossen. Und doch scheint nun alles wieder perfekt, wir sind alle wieder zusammen, hier, auf unserem Schiff, der Thousand Sunny.
Am meisten hatte sich unser Kapitän verändert. Ruffy. Er hatte das verloren, was ihm am allerwichtigsten war. Seinen Bruder. Ich kannte den Schmerz, zu sehen zu müssen, wie das Leben eines geliebten Menschen in den Händen zerrinnt. Ein Bild von Bellemere erschien kurz in meinen Gedanken. Ich wollte Ruffy trösten, ich wollte deswegen bei ihm sein. Noch nie hatte ich dieses starke Bedürfnis, einem Menschen so nah sein zu wollen. Aber Ruffy hatte mich nur abgewiesen. „Mir geht es gut, Nami…“, hatte er gesagt.
Es hatte mich verletzt. Ich weiß nicht warum, aber ich habe mich nutzlos gefühlt. Und dieses miese Gefühl sollte noch schlimmer werden. Denn da war noch unser neustes Mitglied. Ruffys Auswahl an Crewmitgliedern, war schon immer ziemlich Paradox. Das er auch immer die verrücktesten Leute aufgabeln musste. Naja, er war ja auch selber der verrückteste Piratenkapitän auf den Meeren.
Unser neues Mitglied war eine Frau. Eine Frau, die so schön war, das selbst ich ein mieses Gefühl in der Magengegend bekam, wenn ich sie sah. Eine Frau, mit langem schwarzen Haar, seidig glatt und glänzend, es schimmerte im Licht der Sonne wie das Gefieder einer Elster, ihre Augen, fast ebenso dunkel und ausdruckstark, waren mit unendlichen Selbstbewusstsein angefüllt, ihr Körper, traumhaft schön. Man konnte sie nur mit einem Wort beschreiben: Perfekt. Neben ihrem Glanz verblasste selbst ein Stern.
Hancock. Boa Hancock, das war ihr Name.
Ich hielt mich nie für ein Mädchen, dem es an Selbstwertgefühl mangelte, aber wenn ich sie ansah, fühlte ich mich wie eine mickrige, kleine, graue Feldmaus.
Und noch dazu umschwirrte sie Ruffy wie eine Motte das Licht. Eine unsagbar schöne Motte ein dummes Licht. Was fand sie nur so an ihm? Und warum tat es so weh, zu sehen wie sie ihn anhimmelte? Wie sie seinen Namen aushauchte? Wie ihre Perlen gleiche Haut sanft errötete wenn der Kapitän ihren Namen aussprach.
Ich sollte es nicht verstehen. Aber durch Hancocks Beitritt in unsere Bande sollte sich noch einiges wandeln. Sie sollte der Auslöser für ein Abenteuer sein, was mich von Grund auf neu Formen sollte.
Doch heute, sollte ich noch nichts davon ahnen. Heute zählte nur die lautlose Luft, die sanft mein Haar umspielte, der Wind, der sanft uns vorantreibt. Denn heute, wird diese Geschichte erst beginnen.
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Arc 1
Le Jou Rouge
Kapitel 1: Unterwasser
Ein Tag wie jeder andere. Und doch hatten wir heute noch Großes vor.
„Jetzt wo euer Schiff beschichtet ist…“, setzte Kamy an, sie riss begeistert ihre Arme in die Luft, „können wir uns direkt zur Fischmenschen Insel begeben!“
Die beschichtete Thousand Sunny schimmerte, als wurde sie mit tausenden von Seifenblasen bedeckt. In allen Regenbogenfarben erstrahlte sie.
Ich lag auf einem Liegestuhl der auf dem mit Gras ausgelegten Deck stand und lauschte mit halben Ohr Kamys Worten.
„Ich bin schon ganz aufgeregt, bald werde ich deine schönen Freundinnen sehen können!“, schmachtete Sanji Kamy an.
„Yohoho, ist die Prinzessin der Meerjungfrauen wirklich so schön?“, fragte Brook, kichernd natürlich. Man hörte Ruffy und Lysop schreien, die beiden hockten am Bug und angelten, Hancock beobachtete ihren Märchenprinzen dabei.
„Aber sicher!“, rief Pappag aus, er sprang um die Grünhaarige Meerjungfrau herum, „Sogar noch schöner als die Piratenkai…“ Er sprach das Wort nicht zu Ende, als ein eisiger Blick eben von jener Piratenkaiserin kam. Wie arrogant. Hancock warf ihr langes Haar zurück und widmete sich wieder „ihren“ Ruffy. Wie begeistert sie aussah wenn sie ihn beobachtete. Ihre Augen strahlten so. Wie ein kleines Kind.
Sanft schaukelte eine leichte Welle das Schiff, das Wetter war ruhig und es dürfte auch noch länger so bleiben. Für mich als Navigatorin gab es also nichts anderes zu tun, als ab und zu einen Blick auf den Logport zu werfen und zu überprüfen ob der Kurs noch stimmte.
„Mit einem beschichteten Schiff könnt ihr Unterwasser fahren wie mit einem U-Boot!“, erklärte Kamy weiter, ihre Flosse zuckte hin und her, „aber der Druck macht euch nichts aus!“
Chopper hörte ganz begeistert der Meerjungfrau zu, die weiter Geschichten von ihrer Heimat erzählte. Ich freute mich, das wir es bald endlich in die neue Welt schaffen würde, allerdings machte ich mir Sorgen, ob auf der Fischmenscheninsel auch alles so reibungslos laufen wird, wie wir alle hoffen. Ich hatte nur zu schlechte Erfahrungen gemacht mit Fischmenschen. Langsam richtete ich mich auf und umschlang instinktiv meine Beine, als wollte ich mich selber schützen. Bilder von Arlong schossen mir durch den Kopf, ein stechender Schmerz machte sich dabei breit. Es mag sein, das Arlong wirklich eine Ausnahme war, aber das Leid, das er mir zugefügt hatte, hat mich geprägt.
„Alles in Ordnung, Nami?“ Ich drehte mich um. Robin schaute mich fragend an, in ihrer Hand hatte sie ein Buch. „Ja klar, ich habe nur kurz nachgedacht…“ Hastig warf ich einen Blick auf den Logport an meinem Handgelenk. Der Kurs stimmte noch.
„Kamy, wie lange dauert es denn noch zur Insel?“ rief ich zu der jungen Meerjungfrau, die noch immer die wildesten Geschichten erzählte und dabei wild gestikulierte. Pappag nickte, als wollte er Kamys Aussagen zustimmen. Dann drehte sich die Grünhaarige zu mir um. Sie stand auf, hüpfte zur Brüstung und schaute aufs Meer. „Wir dürften bald da sein!“, erklärte sie erfreut, sie schaute mir in die Augen, ein Lächeln umspielte ihre vollen Lippen, „Das heiß, wir können bald eine Tauchgang machen!“
„Wahnsinn!“, schrie Ruffy, der bis jetzt noch relativ ruhig war. Er rannte zu uns rüber, Lysop hinter ihm her, in seiner Hand eine Angel.
„Bald sind wir auf der Fischmenscheninsel, Fischmenscheninsel…“, trällerte der Kapitän fröhlich vor sich hin, Hancock, die inzwischen ebenfalls sich zu uns gesellt hatte, warf ihm schmachtende Blicke zu. „Ich freu mich so, das du dich freust…“, hauchte sie, ihre Worte verklangen allerdings von dem Prinzen ungehört.
„Wir gehen auf Tauchgang!“ rief Kamy, die anderen jubelten. Nur Zorro schlief wie immer, sein schnarchen hallte Leise übers Deck.
Gesagt, getan. Nachdem die Segel eingeholt waren, tauchte die Sunny in die unendlichen Weiten des Meeres ab. Erstaunt starrten alle auf Wasser, als das Schiff unter lauten Geräuschen von der ruhigen See verschluckt wurde, bis das blaue Nass und schließlich vollständig umgab. Noch nie in meinem Leben hatte ich so etwas Schönes gesehen. Fische schwammen um unser Schiff herum, Korallen glitzerten im spärlichen Sonnenlicht. Durch die Seifenblasen, die uns umgaben, wirkte alles noch bunter und fantastischer.
Ich war so begeistert, dass ich fast vergaß zu atmen. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden, von den bunten Meeresbewohnern, von den unglaublich schönen Pflanzen, die sich sanft in der Strömung wiegten. Erstauntes Schweigen, mit weit aufgerissenen Augen beobachteten fast alle, wie sich unser Schiff immer näher dem finsteren Meeresgrund näherte. Kamy nickte zufrieden, sichtlich erfreut über die Reaktionen der anderen, genauso wie Okta und Pappag. Hancock starrte nur auf Ruffy. Natürlich. Ich wusste nicht, ob sie das alles schon mal gesehen hatte oder ob sie den Strohkopf einfach nur interessanter fand. Konnte mir ja auch egal sein.
Es dauerte nicht allzu Lange, bis wir die Insel erreichten. Ob das nun Glück oder Unglück war, sei nun dahingestellt. Ich hatte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend.
Die Fischmenscheninsel war so gesehen eigentlich keine Insel, sondern eine Stadt, die sich in einer Unterwasserhöhle befand. Erstaunt betrachteten meine Nakama die Gebäude, die sich über einer gigantischen Fläche erstreckten.
„Wir sind da!“, sagte Kamy, als hätten wir es nicht schon selber gesehen. Es dauerte nicht lange bis Ruffy vom Schiff gesprungen war und in Begriff war, die Stadt zu erkunden.
„Halt, warte!“, rief ich ihm hinterher und rannte zur Brüstung. Der Strohhut blieb stehe und drehte sich zu mir um. „Was ist?“, fragte er, währenddessen hibbelte er rum, konnte es kaum erwarten los zu stürmen.
„Wer passt während wir weg sind auf das Schiff auf?“, erkundigte ich mich. Es war mal wieder klar, dass ich scheinbar die einzige war, die an Bord einen Plan hatte. Unser Kapitän hatte so etwas auf jeden Fall nicht, legte er auf meine Frage den Kopf einfach nur schräg und brummte ein „hmmm…“
„Ruffy…“, zischte ich zwischen den Zähnen hervor. Konnte dieser Gummipirat nicht einmal nachdenken?
„Ist doch egal, lass es Zorro machen!“, antwortete er endlich, und wieder setzte er dazu an wegzudüsen. „Zorro schläft!“, erwiderte ich genervt, auch wenn es mir ein Rätsel war, wie er bei diesem Tumult schlafen konnte.
„Ach, ist doch Wurst, was soll schon passieren?“, entgegnete der Kapitän einfach und rannte ehe ich noch etwas sagen konnte davon. „Dieser Depp!“, fluchte ich. „Warum so schlecht gelaunt, Nami?“, fragte Lysop vorsichtig, er zuckte zusammen als ich barsch zurückkeifte: „Was geht dich das an?“ Kurz darauf verschwanden auch die anderen.
„Mach dir nichts draus, Nami“, sagte Robin bevor sie das Schiff verließ, „Guck dir lieber die Insel an.“ Wie immer lächelte sie nett.
Ich antwortete nicht. Ehrlich gesagt hatte ich nicht das Bedürfnis mir die Stadt genauer anzuschauen, und ich hatte auch nicht Lust dazu, das Schiff mit dem schlafenden Zorro alleine zu lassen. Also sollte ich hier bleiben? Erst jetzt merkte ich, dass ich neben Zorro doch nicht die einzige war, die noch an Bord war.
Hancock stand hinter mir, ihre schwarzen Augen waren auf mich gerichtet. Sie schien wütend zu sein. „Was ist?“, fragte ich sie.
„Wie kannst du Zicke so unhöflich gegenüber von Ruffy sein?“, fauchte sie mich an. Das war der Grund dafür, dass sie mich anstarrte als wollte sie mich gleich auffressen?
„Was regt dich das so auf?“ Nein, ich war alles andere als zufrieden, dass dieses arrogante Miststück nun Mitglied unserer Crew war. Es würde einige Zeit dauern, bis ich mich an sie gewöhnt habe.
Plötzlich kam die Schlangenprinzessin einige Schritte näher, obwohl sie ohnehin schon über einen kopf größer war als, baute sie sich noch weiter auf. „Hör mir zu, kleine Navigatorin, Ruffy gehört mir, mir allein!“ Ich spürte wir mir das Blut in den kopf schoss. Ich wusste nicht warum, aber plötzlich brodelte in mir eine Mischung aus Eifersucht, Wut und… und Trauer? Ein seltsamer Schmerz machte sich in mir breit, als ich die perfekte Schönheit von Hancock betrachtete. Ihre Haut, die weiß schimmerte, ihre traumhaft schönen Augen. Ich hatte noch nie in meinem Leben eine andere Frau so intensiv beobachtet. Ihr langes Haar, schwarz wie ein sternenloser Nachthimmel, das sie elegant zurück warf, als sie an mir vorbeistolzierte um das Schiff zu verlassen. Eins süßlicher Duft zog mir dabei um die Nase. Kaum war sie außer Sichtweite, sackte ich in mir zusammen. Meine Knie zitterten wie Wackelpudding. Mit glasigem Blick starrte ich nach oben, ziellos schweiften meine Augen umher. Mein Atem war unregelmäßig und schwer. Warum fühlte ich mich nur so unwohl?
Plötzlich spürte ich eine brennende Wut in mir, die wie ein heftiges Feuer in mir zu lodern begann. Mit einem heftigen Ruck sprang ich auf. „Zorro!“, meine Stimme bebte vor Zorn, „ZORRO!“ Erst jetzt wachte der Schwertkämpfer auf, verschlafen schaute er sich um, bis er mich fixierte. „Nami, hä, wo…“, setzte er zur Frage an, doch ich unterbrach ihn, „Du passt auf das Schiff auf, wehe ich komme nachher wieder hierher und du bist nicht mehr da… oder was viel schlimmer wäre, die Thousand Sunny ist nicht mehr da!“
Zorro legte die Stirn in Falten und schaute mich fragend an, ich gab ihm aber gar nicht erst die Chance zu widersprechen, da ich im selben Moment noch das Schiff verließ.
Ich hörte wie meine Füße auf dem felsigen Boden aufschlugen, mit voller Wucht stapfte ich in die Stadt. Die Wut brannte weiter in mir, wie tausende kleine Flammen, die unter meiner Haut Funken sprühten. Meine Gedanken kreisten in meinem Kopf umher, wild flogen Bilder durch das Kopfkino, die Ruffy und Hancock zeigten. Ich biss mir auf die Unterlippe um nicht aufzuschreien. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich inzwischen bis in die Stadt gelaufen war. Ich schaute mich um, die Häuser sahen so befremdend aus. Durch die Gassen führten, ähnlich wie bei Water 7, verschiedene Kanäle, doch statt Boote schwammen hier Meerjungfrauen und Fischmenschen ihre Bahnen. Ich fühlte mich noch schlechter als vorher, ich wich einige Schritte zurück, als könnte ich so vor diesem miesen Gefühl fliehen.
Mir wurde schwindelig. Vorsichtig lehnte ich mich an eine Mauer und strich mir mit der Hand über die Stirn. Was war heute nur los mit mir?
Einige Sekunden blieb ich so stehen, wartete, bis sich das Schwindelgefühl abgeschwächt hatte. Als ich daraufhin wieder losgehen wollte, ertönte nicht weit von mir eine laute Stimme.
„Was, echt? Ein Marine Admiral?“
Erschrocken zuckte ich zusammen und schaute mich panisch um. Ich suchte die Gegend um mich herum ab, um heraus zu finden, woher die Stimme kam. Nur wenige Schritte von mir entfernt, aus einer kleinen Seitengasse. Vorsichtig näherte ich mich und lauschte. Es war ein Gespräch zwischen zwei Fischmenschen.
„Ja, das habe ich jedenfalls gehört. Angeblich will er hier her kommen, um die Piraten zu schnappen, die auf der Durchreise hier hinkommen“
Verdammt. Piraten wie uns. Ich ging wieder ein paar Schritte zurück. Ein Admiral. Ich musste daran denken, wie Kizaru und auf dem Sabaody Archipel besiegt hatte, wie er uns alle vernichtend geschlagen hatte. Wir haben keine Chance gehabt. Egal welcher der Admiräle hier erscheint, wir werden auch dieses Mal keine Chance haben. Ich rannte los. So schnell wie ich konnte. Wohin? Ich wusste es nicht, ich musste meine Kameraden finden, wir mussten wieder von hier weg.
Ich spürte wie meine Beine förmlich über den Boden flogen. Ich durfte keine Zeit verlieren. Noch einmal, durfte es nicht zu einem Konflikt zwischen uns und einem Admiral kommen.
Kapitel 1 – Ende
Le Jou Rouge
Kapitel 2: Flucht
Meine Schritte führten mich im rasenden Tempo durch die Straßen der Stadt. Ich suchte nach meinen Crewmitgliedern, hatte aber keine Ahnung wo ich sie finden könnte. Wind zog mit entgegen, ich schaute mich kaum um, hörte nur meinen Atem, der immer schneller und unregelmäßiger wurde. Die Gebäude zogen an mir vorbei, während ich Ziellos durch die Gassen rannte.
„Nami!“ Ich zuckte zusammen und blieb stehen, als jemand meinen Namen rief und nach meinem Arm griff. Das Tempo um mich herum verlangsamte sich wieder. Ich blinzelte ein paar Mal, es dauerte einige Sekunden, bis ich realisiert hatte, wo ich war und wer mich angesprochen hatte.
„Robin…“, sagte ich leise, meine Stimme klang heiser und trocken, noch immer atmete ich stoßweise. Mir war heiß. Ich spürte wie der Schweiß auf meiner Haut perlte.
„Ist alles in Ordnung, Nami? Du siehst blass aus, rennst in einem Affentempo hier durch die gegen…“ Als ich Robins besorgte Worte hörte, kam mir alles wieder in den Sinn. Ich fuhr auf. „Robin!“, meine Stimme bebte, ich verstand mich selber kaum, „Ich habe gehört, das ein Admiral… Robin wir müssen von hier weg, wenn er…“ Während ich sprach verschwamm meine Sicht. „Nami, beruhig dich doch erst mal, und sag dann ganz genau was passiert ist…“ Robin strich mir sanft übers Gesicht, erst jetzt merkte ich, dass das was meine Sicht trübte, einige Tränen waren, die an meinem Gesicht hinab kullerten. Ich atmete langsam aus, spürte, wie mein Herzschlag wieder langsamer wurde, dann sprach ich mit ruhiger Stimme: „Ich habe gehört wie sich zwei Fischmenschen darüber unterhalten haben, das angeblich ein Marine Admiral hier erscheinen soll, um die durchreisenden Piraten abzufangen. Wir sollten uns nicht zu lange hier aufhalten…“
Robin verlagerte ihr Gewicht, strich sich mit der flachen Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht und seufzte. „Das ist wirklich nicht gut. Bist du dir denn sicher…?“
„Ich sagte doch, ich habe es von den Fischmenschen gehört, woher soll ich wissen, was mit daran nun wahr ist, und was Gerücht!“, fauchte ich, und zuckte gleich zusammen, erschreckt, über die Bissigkeit in meinen eigenen Worten. „Entschuldigung…“, murmelte ich sofort, mein Blick richtete ich verlegen zu Boden, „Mir geht es heute nicht so gut…“
Robin nickte nur, dann sagte sie: „Wir sollten die anderen finden und uns dann zusammen beraten…“
So gingen wir dann gemeinsam durch die Stadt, auf der Suche nach unseren Nakama. Da wir es diesmal weitaus ruhiger angingen, als ich mit meiner Hetze durch die Stadt, konnte ich mir diesmal auch die Architektur der Gebäude anschauen. Sie waren allesamt im asiatischen Stil gehalten, wie ich es kurzfristig bei Hancocks Aufnahme in die Crew auch schon auf Amazon Lily gesehen habe. Allerdings waren die Gebäude hier viel einfacherer, und nicht so prachtvoll. Trotzdem wirkten sie beeindruckend.
Es dauerte nicht lange, bis wir Franky und Lysop aufgegabelt hatten, die in irgendeinem Geschäft Teile für die Sunny kauften. „E-E-Ein A-A-A-Admi-mi-ral??“, stotterte Lysop mit wackelnden Knien als wir ihnen erzählten was passiert war.
„Ach, den hauen wir schon weg“, sagte Franky locker und wirbelte dabei mit seinen Armen durch die Luft. „Nichts da Weghauen!“, erwiderte ich genervt, „Hast du vergessen was damals auf dem Sabaody Archipel passiert ist?“
„Nami hat recht, wir sollten keine unnötige Gefahr eingehen, lass uns schnell von hier verschwinden bevor der Admiral kommt!“, stimmte mir der Langnasige zu, man konnte die Furcht deutlich aus seiner Stimme hören.
„Naja, wenn ihr meint…“, murrte Franky, bevor wir uns dann weiter auf den Weg machten.
Auch Brook und Sanji zu finden, war nicht weiter schwer. Beide waren dort anzutreffen, wo viele hübsche Meerjungfrauen zu entdecken waren.
„Aber sicher Nami-Schätzchen, alles was du willst Nami-Schätzchen…“, laberte Sanji, als wir ihn über die Situation aufklärten. Ich rollte mit den Augen. Das er selbst in solchen Momenten nicht einmal ernst sein konnte.
Jetzt mussten wir nur noch vier Leute finden. „Wo die anderen wohl sind?“, fragte Lysop beiläufig, während wir weiter gingen.
„Ruffy ist einfach so los gerannt. Chopper ist sicherlich nicht alleine Unterwegs und wenn er bei keinem von uns war, wird er sicherlich Ruffy hinterher. Hancock ist wahrscheinlich auch bei unserem Kapitän. Und Zorro ist hoffentlich auf dem Schiff.“, antwortete ich. Also mussten wir eigentlich nur noch Ruffy finden, was sich allerdings als schwerer herausstellte als geplant. Die Stadt war nicht gerade klein, und das wir die anderen so schnell zusammenführen konnten, war schon beinahe ein Wunder.
„Wo würde der Kapitän am ehesten sein?“, fragte Brook, halb trällernd.
„Da wo es was zu Essen gibt…“, erwiderte Sanji. Er zündete sich eine neue Zigarette an, der Qualm zog Kreise in der Luft. Kurz darauf seufzten alle im Chor. Es gab viele Orte wo man Essen bekommen kann.
„Ich schlage vor wir trennen uns, und treffen uns einfach nach einer Stunde alle beim Schiff. Wenn wir getrennt suchen, haben wir größere Chance sie zu finden“, schlug Robin vor, die anderen nickten.
So kam es, das jeder einzeln nach unserem unzuverlässigen Kapitän suchte. Während ich durch die Straßen ging, klapperte ich jedes Restaurant ab. Doch weit und breit keine Spur von einem Strohhut. Nach einer viertel Stunde machte ich mich betrübt auf den Rückweg. Hoffentlich hatten die anderen mehr Glück. Unterwegs schaute ich ab und zu noch in verschiedene Lokale, weiterhin ohne Erfolg.
„Nanu?“ Ich war die letzte die an der Sunny ankam. Ich bin doch langsamer gegangen als gedacht. Erstaunt schaute ich in die Runde. Hancock und Chopper waren da, aber Ruffy fehlte noch immer. Sie waren also doch nicht zusammen unterwegs gewesen. Auch Kamy, Okta und Pappag waren dort.
„Ich bin Ruffy hinterher…“, begann Chopper zu erklären, nachdem ich ihn gefragt hatte, ob er nicht wüsste wo unsere Gummibirne sei, „Ich habe ihn auch eingeholt. Hancock ist kurz darauf auch zu uns gestoßen. Aber dann haben wir Ruffy plötzlich aus den Augen verloren“
Mein Blick schweifte zur Schlangenprinzessin, die ihre Hände wie zum gebet gefaltet hatte und vor die Brust drückte. „Ich bin ihm natürlich sofort hinterher, aber ich habe ihn auch mit meinem Ruffy-Sinn nicht finden können…“, klagte sie.
„Ruffy-Sinn? Was soll das sein?“, fragte Lysop, und kassierte dafür gleich einen finsteren Blick von der Schwarzhaarigen.
„Verdammt!“, fluchte ich. Wenn Ruffy weiter da draußen rumspazierte, wo wir solch eine Gefahr im Nacken hatte, eine Gefahr, die uns schon einmal zerstört hatte…
Ich spürte die blanke Angst im Nacken, sie kroch mir den Rücken hinauf wie ein eiskaltes Tier und blieb kleben, konnte auch nicht durch das plötzliche Zittern abgeschüttelt werden.
„Mach dir keine Sorgen, Nami…“, flüsterte Robin, ich blickte kurz zu ihr, dann nickte ich. Natürlich war es unmöglich meine Angst einfach so auszuschalten, aber etwas Beruhigendes hatten ihre Worte schon.
„Vielleicht kommt Ruffy ja auch von alleine hier her, ich meine, irgendwann muss er ja merken das keiner von uns noch in der Stadt ist…“, warf Sanji ein, ich schüttelte den Kopf, „Darauf können wir nicht bauen, wir sollten…“ Bevor ich den Satz zu Ende sprechen konnte, flog mit einem tosenden Schrei jemand an uns vorbei, direkt ins Wasser. Schweigend starrten wir auf die Luftblässchen, die aus dem Blau empor stiegen, und langsam immer weniger wurden.
„Ich hol ihn da raus…“, seufzte Sanji, schmiss die Zigarette auf den Boden und sprang kurz darauf ins Wasser. Nach einigen Sekunden tauchte er wider auf und zog einen röchelnden Ruffy hinter sich her. „Du Depp…“, fluchte der Koch, während er sich und den Kapitän wieder an Land hievte. „Idiot!“, ich gab Ruffy einen Schlag auf den Kopf, als dieser wieder halbwegs bei Bewusstsein war, „Was sollte diese Aktion?“
„Ich… ich wollte eigentlich auf das Schiff springen…“, antwortete er, immer noch atemlos. Nach einigen Sekunden sprang er wieder auf und schaute in die Runde.
„Und was ist hier los? Warum sind alle wieder hier?“
„Das ist so…“, setzte ich zu Erklärung an, „Angeblich soll ein Admiral auf den Weg hier her sein, er will die Piraten abfangen die hier auf der Durchreise zur neuen Welt sind…“
Ich war erstaunt darüber, wie ernst Ruffys Blick plötzlich wurde. Dieser Ausdruck in seinen Augen, ich konnte ihn nicht erklären, aber er machte mir beinahe Angst.
„Ich verstehe…“, er sprach ziemlich leise, „Dann sollten wir möglichst schnell von hier verschwinden…“
„Ah, ihr müsst schon gehen?“, unterbrach Kamy uns, besorgt schaute sie in unsere Gesichter.
„Ja“, es war Robin, die antwortete, „Es ist zwar seltsam, das hier gleich ein Admiral anrücken soll, aber wir sollten keine unnötige Gefahr eingehen.“
Die anderen stimmten zu, und so packten wir die Sachen aufs Schiff. Zorro lag noch immer dort, wo ich ihn liegen gelassen hatte, sein Schnarchen passte so gar nicht zu der bedrückten Stimmung, die nun an Bord herrschte.
„Na dann…“, sagte Kamy, auch sie schien traurig zu sein, „Ihr könnt uns ja noch einmal besuchen kommen, wenn die Gefahr vorüber ist!“ Sie winkte uns von unten zu, Pappag hüpfte neben ihr rum, Okta winkte ebenfalls.
„Ja klar“, antwortete Ruffy, er grinste, aber irgendwas daran schien mir falsch. Es war nicht das Grinsen, was ich kannte. Es war irgendwie anders.
Wir wollten uns gerade auf den Weg machen, als plötzlich eine Gruppe von Marine Soldaten durch die Gassen zu erkennen war. „Also stimme das Gerücht…“, murmelte ich. Natürlich sagten einige Soldaten noch lange nicht, dass dort auch ein Admiral sein muss, aber ich spürte, dass ich Recht hatte, ich spürte die Gefahr. Sie war dort, und kam bedrohlich näher.
„Schnell weg hier!“, schrie Lysop, der panisch über das Deck rannte.
Die anderen stimmten schweigen zu, wir rollten die Segel ein, um wieder unterzutauchen, die Fischmenscheninsel zu verlassen und in die neue Welt zu gelangen.
Doch dann…
„So sieht man sich wieder, Monkey D. Ruffy…“
Kapitel 2 - Ende
Le Jou Rouge
Kapitel 3: Hass
„So sieht man sich wieder, Monkey D. Ruffy…“
„Du…“ Ruffys Augen weiteten sich, vor Furcht oder Wut, ich konnte es nicht erkennen. Seine Stimme bebte. Erschrocken zuckte ich zusammen, als er plötzlich wieder vom Schiff sprang und auf den Marineadmiral zustürmte.
„Ruffy!“, riefen wir ihm alle hinterher. „Irgendwer muss ihn aufhalten!“, schrie ich verzweifelt. Der Admiral… ich hatte ihn noch nie gesehen. Aber Ruffys Wut, dieser tosende Hass der in seinen Augen war, ließ nur einen Namen zu. Ich hatte den Namen in der Zeitung gelesen. Der jenige, der Ace getötet hat.
„Akainu…“ Es war nicht meine Stimme, die den Namen des Feindes aussprach, es war die von Hancock. Ich glaubte Angst aus dem Wort heraus zu hören. „Ruffy, greif ihn nicht an, du hast keine Chance!“, klagte sie, in ihren dunklen Augen schimmerte so etwas wie eine Träne, sie schien sich wirklich Sorgen zu machen. Aber Ruffy schien ihn gar nicht angreifen zu wollen. Stattdessen standen die beiden sich Gegenüber, in beiden Gesichtern lag ein Ausdruck von unendlicher Verachtung. Kalter Schweiß klebte an meinem Rücken, dieser Hass, der zwischen den beiden war, ließ mich erzittern.
„Welch Zufall dass wir uns ausgerechnet hier wieder begegnen…“, sagte der Admiral, seine Stimme klang vollkommen Emotionslos. Ohne Gnade. Sein Blick musterte Ruffy abwertend, kurz schweifte er zu uns, dann blieb er wieder an unserem Kapitän hängen, fest fixiert, zum Kampf bereit und doch wissend, dass er absolut überlegen war.
„Du Dreckssack“ Ruffys Stimme klang so anders. Als seine Gefühle klangen in jeder Silbe mit, Hass, Wut, Verzweiflung, Trauer, Schmerz. Es waren doch nur zwei Worte, und trotz allem hörte man all dies heraus. Mein Hals wurde trocken, ich schluckte, um die Kehle zu befeuchten, trotzdem fühlte sie sich noch sandig an. Die Luft um uns herum wurde so dick und schwer, das man sie fasst packen konnte, sie schien uns zu erdrücken.
Dann ging alles ganz schnell. Akainu schien zu zerfließen, in roter Lava, die sich plötzlich explosivartig ausbreitete. Ruffy glühte Rot, seine Arme dehnten sich, er schrie und feuerte einen heftigen Schlag auf den Admiral ab, der allerdings, kurz bevor das Magma Ruffy versengen konnte aufgehalten wurde. Jemand hatte sich auf unseren Kapitän gestürzt und ihn so in letzter Sekunde aus dem Gefahrenbereich katapultiert. Jemand mit grünen Haaren.
„Ruffy, Zorro“, sagte ich, meine Stimme war heiser und so leise, dass sie mich mit Sicherheit nicht gehört haben.
„Du Depp!“, schrie Zorro, seine Stimme ging im tosenden Gebrüll um uns herum beinahe unter. Ruffy schien etwas zu antworten, sein Gesicht von Hass zerfressen, ich hörte nicht was er sagte. Zorro hielt den Kapitän fest und zerrte ihn zurück, Akainu starrte einen erneuten Angriff. Das Magma stieß auf meine beiden Kameraden zu, Zorro stieß sich mit den Beinen ab, sprang Beiseite und so schien die Attacke wieder ihr Ziel zu verfehlen.
„Ihr Feiglinge, ihr könnt wohl nur Fliehen, Piratenpack…“ zischte der Admiral, noch immer hatte sich sein blick nicht von Ruffy gelöst, der immer noch von dem Schwertkämpfer festgehalten werden musste.
Kamy schrie auf, Sanji rief ihr und den anderen beiden zu, das sie im Wasser verschwinden sollten. Die anderen Marinesoldaten griffen an, ihre Schritte donnerten auf dem Boden wie die einer Wütenden Herde Büffel. Doch plötzlich blieben sie stehen, versteinert, als ein rosa, herzchenförmiger Strahl sie traf. Ich blickte zu Hancock, mit ihren Händen hatte sie ein Herz geformt. Zum ersten Mal war ich wirklich froh, sie hier an Bord zu haben. Doch die eigentliche Gefahr schien nicht aufgehalten werden zu können. Heißer Dampf stieg von dort auf, wo Akainu wütete, es schien im vollkommen egal zu sein, das seine Untergebenen alle zu Stein geworden sind.
„Ich hole die beiden an Bord“, sagte Robin und noch während sie sprach, sprießen Hände wie Blumen aus dem Boden, griffen sich Zorro und Ruffy und rissen sie an Bord.
„Verdammter Dreck…“, fluchte der Grünhaarige, außer Atem. Seine Hand um griff noch immer fest den Arm des Gummimenschen, dieser schien sich zwar nicht mehr zu währen, doch sein Blick verriet, das er mit Sicherheit wieder losstürmte wenn man ihn loslassen würde.
Mein Blick wanderte zum Admiral, dessen Magma nun zischend die Thousand Sunny in Visier nahm. Ich schrie auf, doch noch bevor die heiße Lava uns treffen konnte, tauchte das Schiff ab und verschwand in den tiefen der See. Ich sah noch wie über uns das Wasser dampfte, bevor das Licht an der Oberfläche einem ewigen, dämmrigen Blau wich.
Erleichterung machte sich in der Runde breit, schlapp sackte ich in mir zusammen und seufzte. Das wäre fast ins Auge gegangen.
„Ruffy…“ Ich drehte mich zu unserem Kapitän um, der sich zum Glück auch wieder beruhigt hatte. Neben ihm hockte Hancock, mit ihren Händen verdeckte sie ihr Gesicht, das allem Anschein nach knallrot war. Ruffy rieb sich gerade die Unterarme, wohl weil er doch leichte Verbrennungen davon getragen hat.
„Oh, Ruffy, ich habe mir solche Sorgen gemacht, was für ein Glück das alles Okay ist…“, nuschelte die Schlangenprinzessin kaum verständlich in ihre Handflächen. Diese Art wie sie immer Ruffy umschwirrte. Warum regte mich das nur so auf? Warum tat es weh, zu sehen, wie sie ihm verliebte Blicke zuwarf, wie ihre Augen vor Freude glitzerten, wenn sie ihn sah?
Betrübt stand ich auf und ging weg.
„Nami?“ Robin schaute mich fragend an. „Es dauert ja wohl noch etwas bis wir in der neuen Welt ankommen. Solange möchte ich noch ein Bad nehmen, um mich zu entspannen…“, antwortete ich ohne ihr ins Gesicht zu sehen, dann verschwand ich schnell im Badezimmer.
Ich ließ das heiße Wasser in die Wanne laufen und streifte die Klamotten von meinem Körper. Der Raum war benebelt von Wasserdampf, langsam setzte ich mich in die Wanne, und spürte wie sich meine verkrampften Muskeln entspannten und die Sorgen vom Nass davon geschwemmt wurden. Ich war so froh. So froh das wir es alle geschafft haben, und doch fing mein Köper an zu zittern, wenn sich vor meinem geistigen Auge das Bild von Akainu aufbaute, sein eiskalter Blick, die absolute Gerechtigkeit.
Wenn er uns verfolgen sollte, wir hätten keine Chance. Dieses Mal würde kein Kuma da sein, der uns in letzter Sekunde davon katapultiert, dieses Mal, würden wir nicht nur verlieren, sondern vielleicht auch sterben. Diese Hilflosigkeit, wie heute. Ich wollte sie nicht mehr spüren.
Ich zuckte zusammen, als plötzlich sich die Badezimmertür öffnete. „Wer?“ zischte ich und versank noch tiefer im Wasser, um meinen Körper unter den Schaumblasen zu verdecken.
„Nanu? Ich habe gar nicht mit bekommen, das hier schon jemand drin ist…“ Es war Hancock, die das Badezimmer betrat, ein Handtuch war um ihren Körper gewickelt. So eine Lüge, mit Sicherheit hat sie gewusst, dass ich hier drin bin.
„Was willst du?“, zischte ich zwischen den zusammen gebissenen Zähnen hervor.
Sie blickte nur kurz auf mich, dann sagte sie: „Du kannst froh sein, normalerweise zeige ich mich anderen Leuten nicht so… aber wenn ich mir deinen mickrigen Vorbau so anschaue, dann hast du es eigentlich verdient einmal eine richtige Frau zu sehen!“, sagte sie und warf dabei Schwungvoll ihre Haare zurück. Wut entbrannte in mir.
„Du…“, schrie ich, sprang augenblicklich aus der Badewanne und starrte die andere Frau an.
Diese lächelte arrogant, dann ging sie an mir vorbei in die Wanne. „Danke, dass du mir Platz gemacht hast…“ Ihre Stimme klang so lieblich falsch. Ich drehte mich um, wollte ihr irgendwelche Worte an den Kopf werfen, doch dieses Lächeln lähmte mich. Dieses Lächeln, diese Schönheit. Das Wasser, das von ihren Lippen perlte wie auf Rosenblättern, die nach dem Regen glitzerten. Ihre weiße Haut, die schimmerte wie Seide. Ich konnte nichts sagen. Es schien mir plötzlich falsch zu sein, etwas so schönes zu beleidigen.
Ich drehte mich um und verließ das Badezimmer, trocknete mich ab, zog mich schnell an und verschwand auf mein Zimmer. Zum Glück war Robin anscheinend draußen, und so hatte ich wenigstens meine Ruhe. Ich hörte mein Herz klopfen. Es hämmerte gegen meine Brust, laut und schnell, wie ein wütendes Tier, das aus einem Käfig ausbrechen wollte. Das Klopfen hallte durch meinen ganzen Körper, ich zitterte, mir wurde schwindelig und schrecklich heiß. Ich ließ mich aufs Bett fallen und starrte an die Decke. Meine Gedanken rauschten an mir vorbei, im Takt meines schlagenden Herzens, das sich einfach nicht verlangsamen wollte.
Och plötzlich zog ein anderer Gedanke durch meinen Kopf. Erschrocken richtete ich mich wieder auf und schaute auf den Logport. Er hatte sich noch nicht neu aufgeladen.
Verdammt…
Ich stand auf und rannte aufs Deck zu den anderen. Wir waren immer noch Unterwasser, so tief, dass das einzige Licht von einer kleinen Lampe kam.
„Leute, wir haben ein Problem…“, sagte ich und deutete auf den Logport an meinem Arm, dessen Nadel immer noch nach unten zeigte, „Der logport hat sich noch nicht neu aufgeladen…“
Robin schaute besorgt auf. „Na und, wir finden schon einen Weg…“, setzte Ruffy an. Wie konnte er plötzlich wieder so leichtsinnig sein. „Von wegen wir finden schon einen Weg! Wir müssen so schnell wie möglich von hier weg, denk doch daran, was passiert wenn uns dieser Admiral weiter verfolgt! Wir haben keine Zeit, durch die Gegend zu tuckern und „einen Weg“ zu suchen!“, unterbrach ich ihn. Das ganze war eindeutig ein Problem, ein großes Problem, wenn man einen Akainu im Nacken sitzen hat.
Langsam kamen wir näher an die Oberfläche, fades Licht viel von über uns auf das Schiff und warf bedrohliche Schatten, die im wankenden Wasser durchlöchert schimmerten.
Ich schaute nach oben, betrachtete mit Sorge die spärlichen Sommerstrahlen, die Sekundlich immer mehr wurden, bis um uns herum ein sanftes, helles Blau war und das Wasser um den hellen Kreis am Himmel glitzerte.
Das Wasser spritze und schlug Wellen, als die Sunny wieder auftauchte. Kurz darauf zerplatzte die Beschichtung wie eine Seifenblase, der Regenbogenschimmer fiel einfach so von ihr herab. Ich schaute auf das Meer, das Wasser war ruhig, hinter uns die imposante Red Line, vor uns unendliche, blaue Weiten. Wind zog uns entgegen, er schien ganz anders zu riechen als auf der ersten Hälfte der Grand Line. Alles wirkte so trügerisch schön.
Die ganze Crew starrte hinaus, auch Hancock, die inzwischen ebenfalls an Deck war.
„Das ist, die neue Welt…“, sagte Ruffy mit ehrfürchtiger Stimme.
Ein Ort voller Wunder.
Kapitel 4: Sturm auf ruhiger See
„Ahhhhh!“, schrie ich während ich genervt den Arm schüttelte. Natürlich war es klar, dass der Logport nicht auf einmal von seinem Ziel, der Fischmenscheninsel, abkommen würde, aber man konnte es ja mal versuchen. Die Pfeilspitze zeigte immer noch verbissen nach unten.
Ich seufzte.
Die Thousand Sunny trieb lautlos durch die stille See, die Segel waren noch immer eingerollt, am Himmel war keine einzige Wolke zu entdecken.
„Was soll’s Nami, wir segeln einfach durch die Gegend und werden schon irgendwann eine Insel finden!“, sagte Ruffy der am Geländer hockte und mit strahlenden Augen auf das Meer hinausschaute.
„Nichts da!“, fluchte ich, „Unsere Nahrungsvorräte reichen höchstens noch für etwas mehr als eine Woche, wenn wir dann ziellos durch die Gegend irren, verhungern wir auf offener See! Und meine Aufgabe als Navigator, ist es eben genau so was zu verhindern!“ Wütend stapfte ich mit den Füßen auf den Boden, dann ging ich nervös hin und her, das Gras verschluckte die Geräusche meiner Schritte, die mich hastig über das Deck führten.
„Was bleibt uns anderes übrig, Nami?“, fragte Lysop, er kratze sich an seiner langen Nase.
Ja genau, was blieb uns anderes übrig? Zurück zur Fischmenscheninsel und warten bis sich der Logport aufgeladen hat? Absolutes Tabu, es wunderte mich schon, dass uns der Admiral nicht verfolgt hat, aber dann sollten wir unser Glück nicht noch weiter provozieren uns zurückfahren. Besorgt schaute ich mich um, in der Hoffnung, dass vielleicht irgendwo doch ein Insel zu sehen ist, unsere Chance, doch noch sicher an Land zu kommen. Nichts. Hinter uns erstreckte sich majestätisch die Red Line, eine bedrohliche Mauer, die in den Himmel starrte als wollte sie das blau vergewaltigen. Vor uns das Meer, endlos weit, sah man am Horizont, wie das Wasser mit der Himmelsphäre zusammenfloss.
Wir hatte keine andere Chance, als los zu segeln und zu hoffen, dass wir irgendwo ankommen würden.
„Na gut…“, antwortete ich unsicher, „Segel setzten, wir stechen in See…“
Wir sollten ohnehin nicht länger als nötig hier sein, schließlich gab es keine Garantie dafür, das Akainu uns doch nicht auf den Fersen war.
„Das wird schon klappen, Nami“, sagte Robin. Ich saß in der Kombüse, mein Kopf lag auf dem Tisch, die Arme über die Platte gestreckt. Ich seufzte im Sekundentakt, sah ich uns doch gerade in unser eigenes Verderben segeln.
„Ach was, Robin…“, jammerte ich, „Ohne sicheren Anhaltspunkt, wohin wir müssen, sind wir verloren, das wurde uns schon ganz am Anfang klar gemacht. Jetzt haben wir keinen Anhaltspunkt, und segeln trotzdem drauflos, wenn wir sicher auf irgendeiner Insel ankommen, wäre das schon annähernd ein Wunder…“ Meine Stimme war unverständlich, redete ich doch in Richtung Tisch.
„Wir hatten bisher doch auch Glück, warum sollte es uns verlassen?“, fragte Robin mit sanfter Stimme, es schien fast schon so, als würde unsere miese Situation sie amüsieren.
„Weil man Glück nicht messen kann! Zufälle können uns nicht immer retten!“, zischte ich, da ich immer noch im wahrsten Sinne des Wortes ein Brett vorm Kopf hatte, klang es eher nach einem beleidigten Nuscheln. Ich hörte Robin kichern, erwiderte aber nichts mehr.
Schweigend blieben wir noch sitzen, einige Zeit verstrich und ich hörte nur den regelmäßigen Atem von uns beiden, bis plötzlich das Schiff begann zu ruckeln.
„Was zum?“ Ich stand auf und rannte auf Deck. Das Wetter hatte sich schlagartig verändert, der Himmel war schwarz und von Wolken bedeckt, das Meer schlug wütend um sich, Wellen brausten vorm Bug.
„Verdammt…“, fluchte ich, „Segel einziehen!“
Das ganze war beim Wind, der immer stärker wurde und gefühlt aus allen Richtungen pfiff, gar nicht so einfach, gelang aber schließlich doch. Zornig schaukelte das Wasser uns umher, grollender Donner rauschte vom Himmel herab und hallte in meinen Ohren. Lysop und Chopper sind inzwischen in die Innenräume gerannt, Robin stand in der Tür und blickte vorsichtig nach draußen, die anderen liefen geschäftig umher, um ihre Sachen in Sicherheit zu bringen, Ruffy lachte, der fand das ganze auch noch lustig.
Ich biss mir auf die Unterlippe. Na toll. Wenn wir uns nicht auf See verirren, werden wir jetzt umgebracht.
Ich klammerte mich an den Mast und schaute mit Sorge zum Himmel. Das Schiff schwankte noch immer, fast so, als würde es bald umkippen, aber irgendetwas stimmte nicht…
Die Sunny kippte in genau die Richtung, aus der auch der Wind pustete, eigentlich sollte sie in die andere Richtung schaukeln, es sei denn, dass das Kippen gar nicht vom Wind kommt…
Vorsichtig lies ich den Mast los und rannte zur Brüstung. Mein Blick wanderte hinab zum tosenden Wasser, das wie wild um das Schiff schäumte.
„Also doch…“
„Nami?“, Ruffy schaute mich fragend an.
„Das ist kein Sturm, sondern irgendeine Strömung, die Thousand Sunny wird einfach davon gespült…“ Ich beugte mich ein kleines Stückchen über, um zu sehen wohin wir trieben, aber der Wind machte es unmöglich, peitschte er doch mit aller Brutalität direkt in mein Gesicht.
Ich ließ mich sacken und klammerte mich um die Brüstung, dann drehte ich mich zu dem Gummimenschen, der mit seinen Armen den Mast umwickelt hatte.
„Ruffy, sag den Jungs, sie sollen das Schiff so drehen, das es genau mit der Strömung mitfährt, sonst kippen wir noch um…“
Er nickte grinsend, ließ seine Arme zurückziehen und rief den Jungs meine Worte zu. Mit einem knarrenden Geräusch drehte sich das Schiff bis es schließlich genau mit der Strömung schwamm, und das auch noch mit rasender Geschwindigkeit. Ich kreischte, in meinem Kopf hörte ich nur noch ein jämmerliches Rauschen, meine Augen fest zugekniffen, als der wir wie der Wind durch die See schossen, immer und immer schneller. Mir wurde schwindelig, Tränen schossen durch die Augen, eine eisige Kälte durchzog meinen ganzen Körper.
Als das Schiff dann plötzlich stoppte, ließ ich geschockt doch gleich los und fiel erst einmal um. Erst jetzt bemerkte ich, wie laut ich eigentlich geschrieen habe, mein Hals schmerzte.
Taumelnd richtete ich mich auf, um mich umzuschauen. Es war so, als wäre nichts gewesen. Das Wasser wieder klar glänzend und blau, der Himmel frei von jedem Makel und direkt vor uns… eine Insel. Erleichtert sackte ich wieder auf die Knie, mein Herzschlag polterte in meiner Brust.
„Wahnsinn, das Meer hat uns zum Land gepustet!“ Ruffy umschlang mit beiden Armen die Mäste und ging einige Schritte zurück, währenddessen trauten sich auch die anderen aus ihren Verstecken. Ich starrte hinaus auf die Insel. Sie sah vollkommen normal aus, hinter dem schmalen Sandstrand sah man einen Laubwald, einige Hügel.
„So hat sich das Problem von selber gelöst“, sagte Robin lächelnd.
„Juchuu!“ Ruffy zog wie ein Geschoss aus Lysops Schleuder davon, als er die Mäste losließ, und flog direkt in den Laubwald.
„So ein Depp…“, fluchte ich direkt und zog mich wieder hoch. Ruffy verschwand hinter den Blättern, und umso erstaunt war ich, als er plötzlich wieder auftauchte, er flog nach oben, als hätte er sich wieder weggeschleudert.
„Wie?“, fragend beobachtete ich wie Ruffy noch einmal im Grün verschwand, nur um kurz darauf wieder gen Himmel zu fliegen.
„Das ist voll der Wahnsinn, Leute! Diese Insel ist total krass!“ rief er uns zu.
Langsam verließen einer nach dem anderen das Schiff, Lysop meinte, das er zusammen mit Chopper erstmal hier bleibt. Als mein Fuß den Boden berührte erschrak ich. Vorsichtig zog ich ihn zurück und setzte ihn noch einmal ab. Es war wirklich so. Der Boden war weich und dehnte sich, wenn man auf ihn trat, man sackte ein wie bei einer Gummiplane.
Als die anderen sich bewegten, wabbelte der ganze Strand und man hatte Mühe, still stehen zu bleiben. Die ganze Insel schien so was wie ein gigantischen Trampolin zu sein.
Langsam stapften wir voran, bewegte sich einer zu schnell, drohte der nächste gleich umzukippen. Ich blickte mich um. Hancock schien als einzige kein Problem mit dem sonderbaren Boden zu haben, sie sackte zwar auch ein, aber trotzdem schien ihr Gang sicher. Ich starrte sie an, mein blick huschte aber schnell weiter, als ihre Augen die meinen trafen. Ich spürte wie das Blut in meinen kopf schoss und mein Herzschlag sich wieder beschleunigte. Warum war es mir so unangenehm, von ihr angesehen zu werden?
Verlegen schaute ich davon.
Nach dem wir im Wald angekommen waren, war das stehen bleiben noch um einiges schwieriger. Durch Ruffys Hüpfen war der ganze Boden in Schwingung, er wackelte wie ein riesiger Haufen Götterspeise, uns so verließen meine Füße immer wieder für einige Sekunden den Grund.
„Ruffy, hör auf damit!“, schrie ich dem Kapitän zu, der einige Meter von uns entfernt noch immer durch die Gegend flog.
„Geht nicht!“, antwortete er.
„Wie, geht nicht schrie Sanji, auch er hatte sichtlich Mühe, nicht umzukippen. Ich hielt mich derweil an einem Baum fest, der ebenfalls immer wieder mit schwang. Komischerweise fühlte er sich allerdings an, wie ein normaler Baum.
„Ruffy…“ Mein Atem wurde inzwischen schneller, war dieses krampfhafte Versuchen nicht umzufallen doch ziemlich anstrengend.
Plötzlich geriet der Boden noch mehr in Wallung, ich hörte einige tierische Schreie, die durch die Bäume zischten.
„Oh, oh…“, sagte Robin, klang allerdings ganz und gar nicht besorgt.
In einiger Entfernung, sah ich, wie Bäume umknickten, ein Schatten kam auf uns zu, laut und mit einem bedrohlichen Knurren.
„Was hast du angestellt, Ruffy?“, schrie ich verzweifelt, als sich ein gigantisches Monster vor uns aufbaute.
Das ist also die neue Welt.
Kapitel 4 - Ende
Kapitel 5: Charis
Erschrocken riss ich die Augen auf, als sich unter brausendem Donnern ein riesiger Schatten vor uns erhob. Meine Haut rieb an der Rinde, als ich mich panisch noch fester an den Baum klammerte, meine Muskeln waren verkrampft. „Ruffy!“, schrie ich, in meiner Stimme hallte eine Mischung aus Wut und Verzweiflung. Durch das Beben konnte ich nicht genau erkennen, was für eine Bestie sich vor und entfaltete, doch langsam klärte sich der Blick.
Das Wesen hatte zerzaustes, braun-schwarzes Fell, das an einigen Stellen wie Lumpen hinab hing, die Arme waren um einiges Länger als die Beine, Die Finge waren lang und endeten in gigantischen, hakenförmigen Krallen, die sich in den Boden bohrten. Die Augen, groß und glänzend Schwarz, starrten regungslos geradeaus, der Mund stand weit offen und zeigte einige schiefe Zähne, aus dem Rachen kam ein tiefes Grollen, das ich glatt für ein Gähnen halten würde. Entgeistert starrte ich das Viech an, das scheinbar gar nicht vor hatte uns zu attackieren.
„Das Tier sieht aus wie…“, setzte Sanji an, der mit ernstem Blick die Bestie musterte. Er stand nur wenige Meter von ihr entfernt.
„Wie unser Abendessen!“, beendete Ruffy ungefragt den Satz und ballte schon die Fäuste, um das Monster niederzustrecken.
„Eigentlich wollte ich sagen, wie ein Faultier, aber mal sehen, ob man daraus was Ordentliches machen kann…“, erwiderte Sanji. Langsam hob er sein rechtes Bein, und wollte gerade zu einem Tritt ansetzen, als er augenblicklich von einem Schrei unterbrochen wurde.
„Nein!“, hallte eine Mädchenstimme durch die Bäume. Ich zuckte zusammen, und sah, wie gegenüber von mir, ein junges Mädchen, etwas jünger als ich, stand und erschrocken uns musterte. Sie war kleiner als ich, trug ein weißes Kleid und hatte etwa Schulterlange, braune Haare, die sich leicht lockten. Ihr Blick wankte zwischen unseren Gesichtern und dem „Abendessen“ hin und her. „Was macht ihr da?“, fragte sie plötzlich, sie klang nur noch halb so entschlossen wie vorhin. Langsam ging sie auf uns zu, obwohl der Boden immer noch wankte war ihr Schritt fest.
„Wir wollten gerade dieses Faultier in die Pfanne hauen!“, antwortete Ruffy, taktlos wie immer, und ich sah, wie sich die Augen des Mädchens vor entsetzen weiteten.
„Ihr… wolltet was?“, flüsterte sie mit gesenktem Haupt, ich hatte Mühe, ihre Worte zu verstehen. Vorsichtig ließ ich den Baum los und ging langsam auf die Fremde zu. „Hör nicht auf ihn, er…“, wollte ich sie beruhigen, doch plötzlich fixierte sie mit wütendem Blick den Gummipiraten. „Wie kannst du es wagen, meinen Puschel anzugreifen…?“, zischte sie, mich schüttelte es glatt, als ich die Gefahr in ihrer Stimme hörte. Auch Ruffy schien etwas irritiert zu sein, legte den Kopf schräg und sah so aus, als würde er nachdenken.
„Puschel?“, sagte Zorro währenddessen und blickte zwischen dem Mädchen und dem Faultier-Monster hin und her.
„Ja, Puschel! Puschel ist mein Haustier!“, das Mädchen stapfte mit dem Fuß auf, der nur im wichen Boden versank, und ballte die Fäuste, das angesichts ihrer kleinen, zierlichen Händen eher lächerlich aussah. Ich konnte mir ein leises kichern nicht verkneifen, sah es doch zu niedlich aus, wie sich die Fremde aufregte.
„Dein Haustier? Man musst du ein riesiges Haus haben, wenn das Viech da rein passt…“, erwiderte Franky und betrachtete zögernd das Tier, aus dem aufgerissenen Maul drang immer noch ein unendliches röcheln. War das gerade echt Sabber, was anfing vom Mundwinkel hinab zu tropfen? Sanji, der immer noch direkt neben „Puschel“ stand, wich dem Speichel aus, der mit einem lauten Platschen auf dem wabbelnden Boden aufschlug, und doch glatt eine Pfütze hinterließ.
„Nein, nein, nein!“, für jedes Nein schlug das Mädchen mit ihren Fäusten in die Luft und schüttelte hysterisch ihren Kopf, wobei ihre braunen Locken hin und her hopsten, „Er lebt nicht im Haus, sondern vorm Haus!“
„Ist es dann überhaupt noch ein Haustier?“, diesmal war es doch tatsächlich Hancock, die sich einmischte. Emotionslos blickte sie auf die Kleine, die beim Anblick der Schlangenprinzessin doch glatt errötete, dann aber seufzte. „Ihr seit doof!“, beschwerte sie sich wie ein kleines Kind, „Wer seit ihr überhaupt und was macht ihr hier?“
„Abende…“, wollte Ruffy gerade erwidern, ich unterbrach ihn aber, „Wir sind von einer seltsamen Strömung hier angetrieben wurde. Darf ich fragen, wohnst du auf dieser Insel? Alleine? Oder gibt es hier eine Stadt?“ Letzteres konnte ich mir wirklich nicht vorstellen, war es mir doch ein Rätsel, wie man auf dieser Insel überhaupt leben konnte“
Ich beobachtete das Mädchen, das kurz auf mich blickte, dann aber wieder Hancock anstarrte und mit verträumter Stimme antwortete: „Es gibt auf der anderen Seite der Insel ein kleines Dorf“ Die Insel war also wirklich bewohnt. „Magst du uns etwas über diese Insel erzählen? Warum sie so wabbelig ist, und was es mit dieser Strömung auf sich hat?“
Das Mädchen löste endlich den Blick von der Schlangenprinzessin, was mich irgendwie erleichterte, und schaute demonstrativ mit gehobenem Blick von uns weg. „Warum sollte ich das tun?“, sagte sie mit hoher Stimme, „Ihr wolltet doch eben noch meinen Puschel verspeisen!“ Eben jener Puschel bewegte sich plötzlich. Erschrocken wichen wir alle einige Meter zurück, als er seinen gewaltigen Arm hob, um dann schließlich festzustellen, dass er sich nur am Kopf kratzen wollte.
„Es tut mir leid, das mein Kapitän so einen Quatsch redet, er ist nicht gerade eine Leuchte, weißt du, wir wollen deinem Puschel wirklich nichts“, versuchte ich dem Mädchen zu erklären, auf meinen Lippen ein liebes Lächeln. Sie musterte mich, danach wanderte ihr Blick über die anderen. „Okay…“, sagte sie, ich seufzte erleichtert, „Ich heiße Charis. Und… diese Insel wabbelt ein bisschen!“
„Was du nicht sagst!“, schoss es aus mit raus, das war doch echt eine unglaublich beeindruckende Erkenntnis. Das Mädchen ging auf das riesige Faultier zu, bis sie schließlich genau dort stand, wo vorhin noch Sanji war.
„Der Grund dafür ist das hier!“, erzählte Charis und deutete neben sich auf den Boden, Ich ging einige Schritte näher, wackelnd, um zu sehen, worauf sie zeigte.
„Das ist doch der Sabber vom Abendessen!“, erkannte Ruffy. Ich betrachtete den Speichel, der vorhin herunter getropft ist, etwas genauer. Dort wo er seine Pfütze gebildet hatte, war inzwischen eine kleine Kuhle entstanden, die Flüssigkeit schimmerte leicht wie Eis.
„Das ist ein Witz, oder?“, fragte ich und blickte zu Charis, diese schüttelte den Kopf. Sie drehte sich um, nahm einen Stock, der auf den Boden lag, und berührte damit den Speichel, der Anfing wie Wackelpudding zu zittern. „Ah, genau wie diese kranke Insel!“, stellte unser Gummi-Kapitän fest, er hockte sich neben die Kuhle und begann in dem Zeug rumzustochern.
„Hör auf damit ruffy, das ist widerlich!“, fauchte ich ihn an, dann wandte ich mich wieder zu Charis, „Was genau hat es damit auf sich?“
„Also, das ist so. Puschel ist ein Godzilla-Faultier, so ist das, eine seltene Tierart, die nur hier in diesen Wäldern lebt. Sie sondern sehr viel Speichel ab, dieser regiert sofort mit dem Sauerstoff, wahrscheinlich müssen sie ihn deswegen ausspucken, und nimmt dann diese Konsistenz an“, erklärte sie.
„Aber wie kann es sein, das deswegen die ganze Insel so wackelt?“, erkundigte sich Robin.
Charis blickte zu ihr und sprach weiter: „Ist der Speichel einmal so fest, bleibt er das auch, aber der Boden saugt ich auf, und wird dadurch ebenfalls Viskos. Jedenfalls vermuten das die Forscher, eine andere Erklärung gibt es nicht.“
„Ach, ja?“ Zögernd betrachtete ich das gigantische Faultier, das noch immer vollkommen ausdruckslos in die Leere starrte. Eigentlich war die Vorstellung, dass wir hier auf einem mit Speichel voll gesogenen Boden standen, mehr als ekelig. Bei dem Gedanken bekam ich richtig Schüttelfrost.
„Wenn ihr wollte, führe ich euch ins Dorf!“, sagte Charis, und wir nahmen ihr Angebot dankend an. Sie führte uns zielsicher durch die Wälder, hinter uns stampfte Puschel hinterher, der dem braunhaarigen Mädchen wohl auf Schritt und Tritt folgte. Durch sein enormes Gewicht wackelte der Boden nur noch mehr, wild schlug er Wellen, und haute mich mehrmals fast um.
„Ich habe es satt!“, fluchte ich als ich wieder nur mit Mühe das Gleichgewicht halten konnte, „Wie kann man bloß auf dieser Insel leben?“
„Der Boden ist nur in den Wäldern so extrem weich, wo die Godzilla-Faultiere leben, auf der anderen Seite der Insel ist er fester…“, erklärte Charis mit ruhiger Stimme, sie streichelte Puschel das Bein, der wiederum kriegte wohl gar nichts davon mit.
„Und wie lange dauert es noch, bis wir endlich da sind?“, fragte ich,
Charis antwortete, das es noch ein langer Weg wäre, aber sobald wir aus den Wäldern draußen wären, das laufen leichter würde.
„Das will ich auch hoffen…“, murmelte ich genervt, während ich durch den wabbeligen Boden stampfte. Die anderen nahmen die ganze Sache mehr oder weniger gelassen auf. Ruffy sprang durch die Gegend, genoss das die Insel ein riesiges Trampolin war, Brook lachte hysterisch „Yohohoho“, Robin und Hancock waren ganz gelassen, Sanji versuchte wie immer cool zu wirken, Zorro und Franky dagegen hatten auch so ihre Probleme.
Als wir den Wald verlassen hatten, wurde der Boden tatsächlich langsam fester, und nach einiger Zeit konnte man problemlos laufe, sackte nur noch eine Zentimeter ein.
„Charis, was genau hat es jetzt eigentlich mit dieser Strömung?“
„Oh, davon weiß ich nicht so viel, im Dorf könnt ihr ja mal den Professor fragen…“
„Professor?“, es war Robin, die sich plötzlich interessiert ins Gespräch einmischte. Hinter uns stritten sich Zorro und Sanji über irgendwas unverständliches, Ruffy fluchte, weil er nicht mehr so gut hüpfen konnte wie im Wald.
„Ja, er ist der schlauste Mensch den ich kenne!“ Charis gestikulierte wild, riss die Arme in die Höhe, als wollte sie uns klar machen, wie großartig dieser Mann war. Nun, meine Neugierde war auf jeden Fall geweckt.
Es dauerte nicht mehr lange, bis wir endlich in dem Dorf ankamen. Es bestand nur aus wenigen Häusern, allesamt aus roten Backsteinen geziegelt, die inmitten einer flachen Ebene standen. Nur wenige Leute liefen durch die Straßen und betrachteten interessiert unsere Gruppe. Hinter den Häusern erkannte ich einige Felder und Weide, Tiere grasten und liefen durch die Wiesen.
„Wir sind da!“
Vor einem der größeren Häuser blieben wir stehen. „Hier wohnt der Professor!“ Charis klopfte an der Tür und ohne dass eine Antwort kam, öffnete sie diese auch gleich.
Kaum waren wir drinnen, flog uns plötzlich eine Flasche entgegen, ehe ich reagieren konnte drückte Ruffy mich auf den Boden, die Flasche flog über mich hinweg und zerschellte an der Wand hinter uns in hunderte kleine Scherben, die mit einem lauten Scheppern zu Boden fielen. Erschrocken starrte ich auf die funkelnden Glassplitter, nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte die Flasche mich getroffen.
„Hey, was soll der Scheiß?“, schrie Ruffy, sein Blick wanderte umher. Doch der Raum war dunkel, man konnte nicht erkennen, woher das Geschoss kam.
„Du Drecksack, warum hast du das getan, wenn ich dich kriege…!“ ruffys stimme brauste durch den Saal, hallte zurück zu uns. Noch immer auf den Boden hockten, schaute ich mich um, alles wirkte so leer, wie eine verlassenes Geisterhaus, Staub tanzte durch die Luft.
„Du hast gute Reaktionen, junger Mann…“, sagte plötzlich eine fremde Stimme, ich zuckte zusammen, konnte nicht lokalisieren woher sie kam. Auch die anderen schauten sich irritiert um. „Mach euch nichts draus, der Professor ist immer so…“, schmunzelte Charis, ruffy knurrte wütend anstatt ihr zu antworten.
„Ihr seit Piraten, nicht wahr? Nun, ich begrüße euch in meinem bescheidenen Anwesen, es tut mir leid, dass das Licht momentan kaputt ist…“ Eine Kerze erhellte plötzlich wenigstens ein bisschen den Raum, und ich erkannte einen Mann, der an einem kleinen Tisch saß. Soweit ich erkennen konnte, war er mittleren Alters, vielleicht Anfang 40, seine Haare waren schwarz und leicht wellig, graue Strähnen fielen ihm ins Gesicht. Seine Augen schauten still in unsere Richtung, er sah keineswegs gefährlich aus.
„Mein Name ist Sjard, und ihr seid mit Sicherheit hier, um etwas über die Insel zu erfahren?“
Plötzlich bekam ich ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, es kribbelte und meine Muskeln verkrampften sich. Mein Instinkt sagte, dass etwas nicht stimmte, doch mein Verstand fand den Fehler nicht. Es war faul.
Nachwort: Dieses Kapitel widme ich einer guten Freundin von mir... sie wollte haben das ich sie in eine meiner FFs einbaue... und nunja, das habe ich gemacht... ihr Spitzname ist Puschel, also ist sie nun ein riesiges, sabberndes Faultier :D
Puschel ftw!
Kapitel 5 - Ende
Kapitel 6: Die einzige Navigatorin
„Ihr seid mit Sicherheit hier um etwas über die Insel zu erfahren…“
Sjards Stimme klang ruhig und rauchig. Ich nickte, ignorierte das unwohle Gefühl in meinem Magen, das sich wie Gift ausbreitete und sich durch meine Muskeln zog. Der Professor, wie ihn Charis die ganze Zeit genannt hatte, richtete sich langsam auf, der Stuhl auf dem er saß knarrte. „Dann sollten wir rausgehen, ich muss euch etwas zeigen…“ Seine Schritte hallten durch den finsteren Raum, wilde Schatten, vom Kerzen Licht gebildet, tanzten bedrohlich an den Wänden, verformten sich mit dem Flackern wie ein Stück Stoff im Wind.
„Kommt mit“, sagte er, als er an uns vorbei ins Freie trat, auf seinen Lippen ein sanftes Lächeln. Im Sonnenlicht erkannte ich ihn etwas genauer, seine Haut war fahl und hell, nur sein Gesicht war leicht gerötet. An seinem linken Ohr hing ein großer Ring, der leicht pendelte, während er seinen Kopf drehte. Einige Falten bildeten sich bereit auf der Stirn, die durch eine Narbe verunziert wurde. Er trug ein einfaches Hemd, eine schwarze Hose und war Barfuss, seine Arme waren mit verschnörkelten Tätowierungen benetzt.
„Wo hin gehen wir denn, Onkel?“, trällerte Ruffy gleich drauf los, als wir über einen kleinen Pfad das Dorf wieder verließen. Charis blieb mit ihrem Puschel in der winzigen Stadt, winkte uns hinterher und rief: „Bis gleich!“
„Ich möchte euch etwas zeigen…“, sagte Sjard erneut, sein Lächeln wirkte irgendwie Rätselhaft, nett und doch emotionslos.
„Wir wollten etwas über diese Strömung erfahren, die uns hier an diese Insel getrieben hat…“, erklärte Robin dem Mann, der nickte und nur ein kleines „Ja“ erwiderte, danach aber nicht mehr weiter sprach.
„Ob wir ihm überhaupt trauen können?“, flüsterte Sanji zu mir. Sjard führte uns einen Hügel hinauf, der steinige Boden sank unter unserem Gewicht und Brocken kullerten über den Grund. Inzwischen hatten wir einige Meter abstand genommen, so das Sjard unsere Gespräche nicht mehr lauschen konnte.
„Keine Ahnung, er kommt mir schon etwas seltsam vor. Aber wir haben keine Andere Wahl…“ Unsicher musterte ich den Mann, der leicht taumelnd uns über das Geröll führte. Ich merkte dass seine Schritte immer langsamer wurden bis er plötzlich… umkippte? Sjard schlug auf einmal auf den steinigen Boden auf, die Steine um ihn herum rollten auf ihn zu, als sich eine kleine Kuhle bildete, und neben seinem Kopf tropfte eine rote Flüssigkeit zwischen die Ritzen. „Oh mein Gott, er ist tot!“, schrie ich auf, mein Blick panisch auf das Blut gerichtet, was sich um seinem Haupt sammelte.
„Krass, der ist einfach umgekippt“, Ruffy schien davon sogar begeistert zu sein, er lief auf Sjard zu und piekste ihn mit den Fingern in die Seite.
„Wenn er wirklich tot ist, haben wir ein Problem, wir sollten Chopper holen und…“, meinte Zorro, doch ehe er seinen Satz zu Ende sprechen konnte sprang Sjard auf einmal wieder auf und lachte laut.
„Er lebt noch!“, rief Ruffy begeistert. „Yohohoho, ich traue meinen Augen nicht!“ Brook tänzelte um her, und bevor er seinen Sparwitz beenden konnte, funkelte ich ihn böse an.
„Sjard-san, alles in Ordnung?“, fragte ich vorsichtig. Besagter Mann hatte inzwischen aufgehört zu lachen, stattdessen hatten sich seine Gesichtszüge verhärtet. Ernst starrte er den Weg hinauf. An seiner Stirn erkannte ich eine kleine Wunde, aus der Blut tropfte und über seine Haut hinab floss. „Um ehrlich zu sein…“, setzte er mit ruhiger Stimme an, ein kalter Wind umzog uns und trug Blätter von den Wäldern mit sich, die langsam zu Boden segelten und die grauen Steine wie eine grünes Tuch bedeckten, „Ich habe vorhin etwas Sake getrunken und bin wohl betrunken“
„Idiot!“, schrie ich und ehe ich mich versah, hatte ich dem eigentlich fremden Mann schon eine übergebraten, der daraufhin nur lachte, obwohl sich auf seinem kopf schon eine Beule bildete. „Haha, du hast aber eine Temperament, junge Lady!“, erwiderte er, „Naja, wir sollten langsam weiter gehen!“ und schon schlich er weiter voran, wankend und unsicher auf den Füßen.
„Schaffst du das überhaupt, wenn du so betrunken bist?“, fragte Zorro genervt, und in dem Moment kippte der ältere Mann wieder um.
„Jetzt verarschen sie uns doch!“, schrieen wir alle im Chor. Was immer uns auch zeigen wollte, bis wir am Ziel ankommen würden, das dauerte noch etwas.
Schließlich erreichten wir den Gipfel des Hügels, der sich als richtiger Berg entpuppte, von dem aus man einen Ausblick über die gesamte Insel hatte.
„Wahnsinn…“, sagte ich leise, ehrfürchtig, als ich die Weiten des Landes sah, am Horizont das blaue Meer, darüber graue Wolken, die wie durch ein unsichtbares Schild abgelenkt kurz vor der Insel weiß wurde bis sie über dem Land sich endgültig auflösten. Die Sonne neigte sich schon hinab spiegelte sich im Wasser, das sanfte Wellen schlug, ungewöhnlich schnelle Wellen. Ich schaute etwas genauer hin, dann etwas passte nicht, an dem was ich sah.
Auch die anderen schienen bemerkt zu haben, das der Ausblick irgendwie falsch aussah, räumlich stimmte etwas nicht. Ruffy hatte den Kopf schräg gelegt und Robin ging noch einige Schritte voraus, als könnte sie so genauer erkennen und begreifen. „Das sieht aus als ob…“, setzte sie an. Ich hielt die flachen Hände über den Kopf um nicht von dem Licht geblendet zu werden, das weite Schatten hinter uns fallen ließ. Dann weiteten sich meine Augen, als ich erkannte, was ich sah. Ich stolperte zurück, das konnte nicht sein. „Nein…“, murmelte ich und schaute panisch zu Sjard, der wieder laut auflachte. „Ich glaube das erklärt eure Frage nach der Strömung“ Das erklärte sie tatsächlich, aber es war nicht das, was ich erhofft habe.
Das Meer um der Insel herum war wie ein Kegel geformt, das Land in der Mitte, wie in der tiefsten Stelle eines Grabens, und das, was uns hierher gespült hatte, war gar keine Strömung, sondern nur das Wasser, das in Richtung Zentrum floss. Das was ich sah, machte es nahezu unmöglich, wieder von der Insel runter zu kommen, man konnte nicht „hinauf schwimmen“
„Wie kommt man hier wieder weg?“, schoss es panisch aus meinem Mund, ich griff Sjards Schulter, so feste, das meine Finger weiß wie Kreide wurden.
„Ich fürchte gar nicht. Auch ich bin hier vor einigen Jahren gestrandet, und habe noch keinen Weg gefunden, die Insel wieder zu verlassen“ Ich spürte wie die Luft um mich herum schwerer wurde, mich hinab zur Erde zog. Meine Knie schlugen auf den Steinen auf, ich spürte den Schmerz nicht, meine Finger gruben sich in die Erde. Waren das Tränen, die auf meine Beine hinab tropften?
„Nami?“, fragte Ruffy vorsichtig, „Mach dir keine Sorgen, wir haben bisher doch jedes Problem gemeistert, das hier schaffen wir auch!“
Wenn es doch nur so einfach wäre. Ich antwortete nicht, hielt nur dieses jämmerliche Schluchzen zurück, das aus meiner Kehle rann.
„Wir sollten zurück gehen, es wird bald dunkel…“, sagte Sjard, die anderen nickten. Sanji half mir wieder auf, emotionslos taumelte ich den anderen hinterher.
Als wir wieder im Dorf ankamen, war es bereits Dunkel. Der Himmel, schwarz wie das Gefieder eines Raben, bedeckte die Insel, einige Sterne funkelten wie Diamanten auf uns herab.
„Da seit ihr wieder!“, sagte Charis, ich war erstaunt zu sehen, das Lysop und Chopper bei ihr waren, aber nicht in der Stimmung, mich zu freuen.
„Ich habe mir gedacht, dass euer Schiff wahrscheinlich in der Nähe der Stelle angelegt hat, an der wir uns getroffen haben. Darum habe ich eure restlichen Kameraden zusammen geholt“ Erklärte das Mädchen kichernd.
„Ihr könnt bei mir übernachten, mein Haus ist groß genug, und das Licht ist auch nur unten kaputt!“, sagte Sjard, und wir nahmen das Angebot an.
Jungen und Mädchen bekamen getrennte Zimmer, so schlief ich im selben Raum wie Hancock und Robin.
Zusammen gekullert hockte ich auf meinem Bett, ein Kissen lag auf meinen Beinen, die ich ganz nah zu meinem Brustkorb gezogen habe, von meinen Armen umschlungen, vergrub ich mein Gesicht im Stoff.
Ich fühlte mich mies. Als Navigatorin war es genau meine Aufgabe, so etwas zu verhindern, und doch sitzen wir hier fest, ohne eine Chance weg zu kommen. Ich konnte nicht glauben, dass vielleicht alles vorbei war. Ein bitterer Geschmack auf meinen Lippen, der Geschmack der Niederlage, kristallene Tränen, die kalt an meiner Haut klebten.
„Was schmollst du so?“ ich zuckte zusammen als ich Hancocks Stimme hörte. Robin war ihm Bad, am liebsten hätte ich mich bei ihr ausgeheult, aber jetzt wo die Schlangenprinzessin mich angesprochen hatte, konnte ich nicht mehr anders. Es musste raus. Alles. Es war mit egal, das sie mich jetzt wahrscheinlich für eine schwache Heulsuse halten wird, das sie noch mehr als jemals zuvor auf mich herab schauen wird.
„Das ist alles meine Schuld!“, schluchzte ich, „ Ich hätte wissen sollen, was passieren wird, aber ich wusste es nicht. Jetzt hängen wir hier fest und können diese Insel nie mehr verlassen, so wie Sjard!“ ich schnappte nach Luft. Alles war zerstört. Unsere Träume wurden vom Meer hinweg gespült und sind an dem Land hier gestrandet, verstaub und trocken vom Sand, ohne Wiederkehr.
Dabei wollte ich die beste Navigatorin werden, die Navigatorin des Piratenkönigs. Doch das konnte ich jetzt vergessen. Alles konnte ich vergessen. Es war vorbei.
„Du bist eine jämmerlicher, dummer, minderwertiger Schussel!“, erwiderte Hancock kalt, ich zuckte zusammen, aber eigentlich war es klar das sie so reagieren würde, von ihr hätte ich kein Mitleid erwarten sollen. Warum schmerzte die Tatsache trotzdem so sehr. Mein Brustkorb verkrampfte sich, es war so als würde mein Herzschlag aussetzen, und die Luft die ich anzog, wurde plötzlich um viele grad kälter, splitterte in meine Lunge und ließ das Atmen zu einer schrecklichen Qual werden.
„Aber….“, setzte sie an, und plötzlich schien es so als würde die Zeit stehen bleiben, ich saß da, Luftmoleküle rauschten unsichtbar und lautlos um mich herum, beeinflusst von dem Hauch, der langsam aus meinem Mund floss und still pfiff.
„Aber du bist die einzige, die auf diesem verdammten Schiff eine Ahnung von Navigation hat, daher braucht dich… deine Crew…“
Schweigend starrte ich Hancock an, die meinen Blick erwiderte. In ihren Augen, ein blauer Schimmer, den ich zuvor nie wahrgenommen habe, die Kälte, die langsam sich aus meinem Körper zog, und einer wohltuenden Wärme platz machte.
„Danke, Hancock…“, flüsterte ich, „Danke. Das macht mich wirklich froh…“
„Pff…“, erwiderte die Piratenkaiserin nur und stolzierte davon, als Robin aus dem Bad kam.
„Ist etwas passiert?“, fragte mich die Archäologin, die sich auf den Rand meines Bettes setzte und etwas verwirrt zu mir rüber schaute. Ich blickte nicht zurück, stattdessen starrte ich träumend gerade aus, in meinen Ohren hallten nur Hancock Worte, ihre Stimme, die mir jegliche Sinne raubte. Wie sollte ich jemanden wie dich hassen? Nein, der Grund, warum dein Name wie Feuer in meiner Seele brennt, ist ein anderer.
Wenn ich nach dir rufe, drehst du dich dann um, und ergreifst meine Hand?
Kapitel 6 - Ende
Kapitel 7: Die Smaragdbucht
„Daher… braucht dich deine Crew…“ Hancocks Worte hallten die ganze Nacht über durch meinen Kopf, sie machten mich glücklich, gaben mir die Kraft zurück, die ich bereits für verloren gehalten habe. Und am nächsten Morgen, war ich fest davon überzeugt, dass ich einen Weg finden würde, von der Insel runterzukommen. Damit mein Traum wahr wird und die Träume meiner Nakama.
Das grelle, morgendliche Sonnenlicht weckte mich. Es fiel durch die Vorhänge und tauchte das Zimmer in ein angenehm warmes Licht. Langsam richtete ich mich auf, die Decke rutschte etwas vom Bett, und streckte mich erst einmal genüsslich. Robin war scheinbar bereits wach, ihr Bett war leer, Hancock dagegen, lag noch immer zusammen gerollt auf der Matratze. Vorsichtig ging ich einige Schritte zu ihr und betrachtete ihr schlafendes Gesicht. Im Schlummer sah sie fast aus wie ein Kind, ihre eleganten Gesichtszüge vollkommen entspannt. Ich wusste nicht warum, aber mein Blick konnte sich nicht mehr von ihrer Schönheit lösen, ihre zarte Haut, ihre Lippen, die sich mit dem ruhigen Atem langsam bewegten. „Hmm….“ Plötzlich wurde ich aus den Gedanken gerissen. Hancock drehte sich auf den Bauch, ihr Gesicht im Kissen vergraben und ich hörte, wie ein herzhaftes Gähnen aus ihrem Mund entwich. Als sie sich danach ebenfalls langsam erhob, stolperte ich ein wenig zurück. Ihr langes Haar fiel zurück, wie ein schwarzer Wasserfall floss es über ihren schmalen Rücken. Ihre Augen schimmerten im sanften Licht und musterten erst ihre Umgebung, bis sie schließlich an meiner Wenigkeit hingen blieben, die immer noch einige Schritte neben ihrem Bett stand.
„Ich frage besser nicht, was du da machst…“, sagte sie während sie aufstand und sich in Richtung Bad bewegte, „Naja, eigentlich kann ich es mir ja schon denken. Du bist so fasziniert von meine Schönheit, dass du nun mich die ganze Zeit anstarren musst… wirklich traurig, aber ich kann ja verstehen, eine so schöne Frau wie mich muss man einfach betrachten…“ Sie stand direkt vor der Badezimmertür, ein eingebildetes Lächeln auf den Lippen.
Ich spürte, wie das Blut in meinen Kopf schoss, wie ein heißer Strom. „Du arrogantes…“, wollte ich los fluchen, doch ehe ich mich versah, stand Hancock plötzlich direkt vor mir. „Warum wirst du denn so rot?“ Vorsichtig wich ich einige Schritte zurück, in mir klopfte mein Herz wild vor sich hin, das hämmern wurde so laut, das es in meinen Ohren schmerzte. Gott, wie peinlich, sie wird es bemerken. Doch sie ging noch weiter auf mich zu, bis unsere Körper sich berührten. „Letzten Endes….“, flüsterte sie, ihre schlanken Finger strichen sanft über meine Wange, meine Haut brannte an der Stelle, an der sie mich berührt hatte, die Welt um mich herum begann sich zu drehen, „bist du genauso wie alle anderen, verliebt in meine Schönheit. Aber schon ganz süß, wie du versuchst dagegen anzukämpfen…“ Ihre Hand wanderte an meinem Gesicht hinab, über meinen Hals. Warum nur, war ich so schwach? Ich fühlte mich wie gelähmt, in meinen Gliedmaßen war keine Kraft, ich war von ihrem Bann gefesselt. Meine Arme hatte ich um den Körper geschlungen, als könnte mich das beschützen. „Ich höre deinen Herzschlag…“, flüsterte sie, ihre Stimme schwirrte durch meinen Kopf wie ein wildes Insekt, hartnäckig, ich konnte es nicht vertreiben. Ein schreckliches Kribbeln durchzog meine Gliedmaßen, von meinem Kopf über den Unterleib bis hin zu den Füßen. Hancocks Körper, direkt an meinem, fühlte sich warm an, ich spürte wie ihre Brust sich mit dem Atem langsam
„Naja, ich gehe jetzt ins Bad… bye, bye…“, sagte sie frech, bevor sie eine elegante Drehung machte und weg stolzierte. Ich kniff meine Beine zusammen und sackte zu Boden. Meine Hände krallten sich in den billigen Teppich, ich konnte gar nicht fassen, was gerade abgelaufen war. Nur langsam beruhigte sich das Klopfen in meiner Brust, die brennende Hitze löste sich von meinem Körper. Warum nur, warum reagierte ich so. „Weil du in meine Schönheit verliebt bist…“ Immer wieder kamen mir Hancocks Worte in den Sinn, ich biss mir auf die Unterlippe. Nein, das konnte es nicht sein, das durfte es nicht sein.
Es dauerte etwas, bis ich mich richtig beruhigt hatte, doch noch bevor Hancock aus dem Bad zurückkommen konnte, verschwand ich aus dem Zimmer. Über die knarrenden Bodendielen des Hauses ging ich in das Wohnzimmer, in dem bereits die meisten meiner Kameraden, sowie Hausherr Sjard und die kleine Charis versammelt waren. „Nami!“, rief diese fröhlich, ich lächelte ihr zu und gesellte mich zu den anderen. Schnell schweifte mein Blick über die Anwesenden, Ruffy fehlte, wie zu erwarten, und Hancock war ja noch im Bad. Die anderen machten alle ein mehr oder weniger betrübtes Gesicht, der Schock, wahrscheinlich nie mehr von dieser Insel zu kommen, war auch für sie wie ein Schlag in die Magengrube.
Ich stützte mich mit meinen Händen auf den Tisch, um den die anderen saßen. „Leute!“, sagte ich mit fester Stimme, „Wir werden einen Weg finden, von dieser Insel zu kommen, denkt doch mal nach, wir haben auch viel schwierigere Hindernisse überwunden!“ Die anderen blickten zu mir, in ihren Augen Zweifel. „Wie viel davon ist Wunschdenken und wie viel Realität?“, fragte Zorro skeptisch, sein Blick war steinhart und auf mich gerichtet, seine Schwerter lagen auf seinem Schoß.
„Wunschdenken und Realität liegen manchmal Nah beisammen…“, flüsterte ich, doch dann wurde meine Stimme fester, „Aber ich weiß, das wir es schaffen werden!“ Im Himmel schwebende Inseln, Unterwasserstädte, wir haben bisher immer unseren Weg gefunden, und bei allen Zweifeln, so unwahrscheinlich es auch schien, ich war mich sicher, das wir es auch dieses mal schaffen würden.
Die anderen grinsten still, schweigendes Einverständnis. „Ich denke, wir sollten erst die Insel untersuchen, um heraus zu finden, ob es nicht vielleicht doch einen Fluchtweg gibt!“
„Ich werde euch den Weg zeigen!“, erklärte Charis glücklich, sie sprang auf und streckte die Hände in die Luft. „Okay…“, erwiderte ich nickend, ein breites Lächeln auf meinen Lippen.
„Huuuuunger!“, schrie plötzlich eine allzu vertraute Stimme. Ruffy polterte in das Wohnzimmer, hinter ihm Hancock, die ihn wie immer anschmachtete. „Morgen, Ruffy!“, rief ich ihm zu und erklärte schnell, was wir vorhatten. Natürlich war er absolut begeistert, Ruffy würde nie aufgeben, das war klar. „Naja, ich denke ich sollte mich mal um das Essen kümmern!“, lachte Sjard, seine tiefe, rauchige Stimme hallte durch den ganzen Raum. "Ich werde helfen!", rief Sanji begeistert, schnell lief er ihm hinterher. Sie verschwanden in der Küche, und es dauerte nicht lange, bis der Geruch des Frühstücks sich durch das Zimmer zog und Ruffy zum sabbern brachte. Das Essen verlief heiter, wie immer klaute Ruffy die Nahrung von anderen Tellern, wofür er Schläge kassierte. Hancock nahm ihn in Schutz, Robins Lachen versank im freudigen Gebrüll. Es schien ein Tag wie jeder andere zu sein.
Nach dem Essen, machten wir uns alle zusammen auf den Weg. „Was soll ich euch zeigen?“, fragte Charis, als wir das Dorf verließen. Inzwischen hatte sich auch Puschel wieder zu uns gesellt, er trabte hinter uns her, seine Schritte donnerten über den Boden, der wie immer leicht wackelte. „Was gibt es denn noch interessantes zusehen?“, erkundigte sich Robin.
„Nun ja…“, Charis stütze ihr Kinn auf der Hand ab und dachte nach, dann antwortete sie: „Die Smaragdbucht!“ Interessiert blickten alle zu dem Mädchen, sie streckte ihre Arme aus und grinste breit. Ein leichter Wind zog vorbei, ich hörte den Gesang einiger Vögel, der von der Luft zu uns getragen wurde. Heute war es etwas kühler als gestern, einige Wolken flockten über den weiten Himmel, zogen weiße Spuren durchs Blau.
„Die Smaragdbucht?“, fragte ich nach, vor meinem inneren Auge bildete sich das Bild von grünen Edelsteinen, die funkelten und allesamt sich in Geld verwandelten. Charis nickte. „Das ist ein Strand, hinter dem Berg, auf dem wir gestern waren, und der schimmert grün!“
Ich seufzte enttäuscht. „Also gibt es da gar keine echten Smaragde?“ Ich hörte wie Robin kicherte und Sanji mit tanzenden Schritten näher kam. „Aber Nami-Schätzchen, ich werde schon einen Weg finden um dich glücklich zu machen!“, trällerte er mit hoher Stimme. „Schnauze!“, fauchte ich zurück, die anderen lachten, „Ich liebe Geld! Von hohlen Versprechungen kann ich mir nichts kaufen!“
So gingen wir weiter. Ich war froh, dass die trübe Laune, die gestern an uns klebte wie Dreck nun abgewaschen war. Die Unterhaltungen, das lachen, die Freude, als das befreite ungemein. Charis führte uns über den Berg, den wir bereits gestern erklommen haben, über den weichen, steinigen Boden, und als wir oben angekommen waren, ging unser Weg wieder herab. Die Landschaft veränderte sich, die wenigen Laubbäume, die bisher das einzige Grün waren, wurden immer mehr und mehr, Gras bedeckte wie ein Teppich den Boden, der immer elastischer wurde, bis Ruffy schließlich wieder wild rumhüpfte.
„Hör auf damit, du Depp!“, schrie ich ihn an, als ich mich deswegen mal wieder auf die Nase gelegt habe. Grüne Flecken zierten meine Kleider wie Pocken einer Krankheit. Fluchend stand ich wieder auf und klopfte meinen Rock ab, wobei sich der Schmutz nur noch weiter verteilte. „Verdammt…“, zischte ich.
„Mach dir nichts draus, das kann man auch wieder waschen!“, sagte Robin zu mir.
So gingen wir Weiter durch die Wälder, als uns eine Gruppe an Godzilla-Faultieren begegnete verscheuchte Ruffy diese durch sein Ohrenbetäubendes „Mittagessen-Gebrüll“, das durch die Bäume hallte. Schließlich kamen wir danke Charis an einer Klippe an. Vorsichtig näherte ich mich den Felsen, und blickte hinab auf den Strand. Die Sonne viel auf den Sand, der glitzerte als wären Millionen von grünen Glasscherben über ihm verteilt. Sie reflektierten das Licht, wie Spiegel schimmerten sie uns entgegen. Doch, das, was mich wirklich irritierte, war was anderes. Am Strand lag ein Schiff vor Anker, ein großes Flaggschiff, dessen Segel zusammen gerollt waren. An den Masten erkannte ich eine Fahne, die leicht im Wind wehte, sie war schwarz, auf ihr zu sehen war… Ein Totenkopf. Die Jolly Roger war eine Flagge mit einem rosa blühenden Schädel, im Hintergrund zwei gekreuzte Rosenranken.
Die Piraten, die sich um das Schiff tummelten, waren allesamt weiblich. „Piraten?“, fragte Charis, als sie auf den Strand hinabblickte. Ich beugte mich hinab, damit ich nicht gesehen wurde, die anderen taten es mir gleich. „Runter mit dir, Charis!“, flüsterte ich ihr zu, sie gehorchte. Schweigend beobachteten wir die Frauen, die über den Strand huschten, ihre Stimmen erreichten uns. „Ladet alle Smaragde auf das Schiff, dann hauen wir ab von dieser Insel!“, rief eine von ihnen. Sie hatte langes, blondes Haar, das sich lockte, eine große, schlanke Figur und kurze, hautenge Kleider. An ihrer Hüfte hingen eine Peitsche und ein Schwert. Sie schien wohl die Kapitänin zu sein.
„Heißt das, das was da unten so glitzert, sind wirklich Smaragde?“, wisperte ich.
„Und sie scheinen einen Weg zu kennen, wie man von der Insel runter kommt“, erwiderte Robin. Interessiert beobachteten wir die fremden Piraten, deren Schritte den Sand aufwirbelten. Plötzlich spürte ich, einen heißen Luftzug an mir vorbei fliegen, ein Stein neben mir zersprang und Geröll fiel von der Klippe hinab. Erschrocken drehte ich mich um, auch die anderen Wirbelten umher. Hinter uns stand eine Frau, sie hatte schwarzes Haar, das unordentlich hochgesteckt war, sie trug eine kurze Hose und ein knappes, bauchfreies Oberteil, sie war barfuss. In ihrer Hand hatte sie ein Gewehr, mit dem sie vermutlich vorhin geschossen hatte, in ihrem Mund hatte sie eine Zigarette, deren Qualm wie Nebel sich um ihr sammelte. Ihre Augen, grau wie die Steine, waren auf uns gerichtet. „Na, was haben wir denn da, Besucher!“, sagte sie, ihre Stimme klang schwer und heiser. Wieder hob sie die Waffe und zielte auf uns, mit einem Knall drückte sie ab, die Patrone schnitt durch die Luft. Ich stürzte mich auf Charis um sie aus dem Gefahrenbereich zu schupsen. Ein heißer Schmerz durchzog meinen Oberarm, an dem der Schuss mich streifte. Ich spürte wie warmes Blut aus der Wunde quoll und über meine Haut rann. „Du Drecksweib!“, fluchte Ruffy, schleuderte seinen Arm zurück, der kurz darauf wie ein Katapult auf die fremde Frau zu schoss. Sie wich allerdings einfach aus, stürmte mit festen Schritten auf unseren Kapitän zu, und trat mit gestrecktem Bein nach ihm. Ihr Fußspann traf ihn genau in der Schläfe, Ruffy wurde weggeschleudert und viel einige Meter weiter auf den Boden, eine Staubwolke flog durch die Luft. „Ruffy!“, rief Zorro und zog seine Schwerter, die Klingen schnitten durch die Luft und eine Druckwelle zog an der Feindin vorbei, die sich noch rechtzeitig wegduckte. Weiter weg rappelte sich Ruffy wieder auf, an seinem Kopf ein Blutfleck. Genervt strich er über die Wunde. „Warum?“, fragte ich mich selber. Ein Tritt dürfte Ruffy doch eigentlich gar nicht verletzen können, doch dann viel es mir wie Schuppen aus den Haaren. Ruffy schien nicht wirklich überrascht zu sein, als er das Blut an seinen Fingern sah. Haki. Das muss dir Kraft sein, von denen alle reden, diese Frau hat sie, beherrscht sie. „Du, ich weiß nicht warum du uns angreifst…“, sagte Ruffy, wenn er so ernst sprach, hatte ich immer wieder das Gefühl, das jemand anderes vor mir stand, „Aber du wirst es noch bereuen das du dich mit uns angelegt hast!“
„Das wird sich zeigen…“, antwortete sie, ihre Stimme kalt und erhaben.
Ich hörte, wie unten am Strand auch die anderen Piraten auf uns aufmerksam wurden, langsam wurde die Situation gefährlich. Die Frau war stark. Und die anderen, waren das sicher auch.
Kapitel 7 - Ende
Kapitel 8: Der Kampf
Ein kalter Luftzug durchbrach den Himmel, das Licht der Sonne viel Schleierhaft auf uns herab. „Charis, lauf zurück ins Dorf…“, flüsterte ich dem Mädchen neben mir zu. „Aber…“ Besorgt schaute sie auf Ruffy, dann wanderte ihr Blick zur Feindin, deren kalte Augen starr auf Ruffy gerichtet waren. „Mach dir keine Sorgen!“, sprach ich zu ihr, ein selbstbewusstes Lächeln auf meinen Lippen, „Wir schaffen das, wir sind stark!“ Charis nickte, dann stand sie auf und rannte schnell zurück in die Wälder. Die Fremde beachtete das Mädchen gar nicht, das sich stolpernd ihren Weg über den wabbelten Boden bahnte. Langsam richtete ich mich wieder auf, meine Hand strich über die Wunde an meinem linken Arm. So ein Dreck. Schnell zog ich meine Waffe, den Klimataktstock hervor, und wirbelte den Stab durch die Luft, bereit zum Kampf. Ruffy ballte seine Hände zu Fäusten, Zorros Schwerter glänzten im hellen Licht, Lysop machte sich bereit, mit seiner Waffe auf die Feinde zu zielen, Sanji zündete sich eine neue Zigarette an, Chopper wuchs zu einer Menschenähnlichen, imposanten Gestalt an, Robin, ein ruhiges Lächeln auf den Lippen, schweigend schön wie die Blumen, Franky, der sich wild in Pose schmiss, Brook, dessen hysterische Lache durch die Luft hallte und Hancock, die elegant ihr langes Haar zurückwarf. Wir waren bereit, eine Truppe, deren Willen niemand brechen konnte. „Ihr wisst, wie man von der Insel runterkommt…“, sicher schaute ich zu der Frau rüber, sie wandte sich zu mir, ihr Gesicht kalt und emotionslos wie das stille Meer. „Ihr etwa nicht?“, fragte sie höhnisch, gewollt provozierend. „Wir werden es noch erfahren!“, erwiderte ich, meine Finger umschlossen fest das Metall des Stabes, meine Füße suchten nach festem Halt. „Es ist mir vollkommen egal wer ihr seid…“, sprach die Fremde, in ihren Worten hörte man eine Entschlossenheit, die mich kurz an mir zweifeln ließ. In Gedanken redete ich mir ein, das wir diesen Kampf gar nicht verlieren konnten, mein Herz schlug schnell, auf der Suche nach der Freiheit, um unsere Träume wieder ein zu fangen.
„Aber ungewollte Besucher werden beseitigt, bevor sie Ärger machen!“ Die Schwarzhaarige hob erneut ihr Gewehr, eine Strähne fiel über ihr Gesicht. Ein lauter Knall nach dem anderen ertönte, als sie auf den Abzug drückte. Die Geschosse schnitten durch die Luft, geschickt wichen meine Nakama aus. „Ich trete keine Frauen…“, meinte Sanji, als er auf die Feindin zustürmte, „Aber ich kann ihnen die Waffen nehmen…“ Mit diesen Worten wirbelte er nach vorne, sein Bein schlug nach dem Gewehr, das durch den harten Treffer aus ihrer Hand flog. „Arschloch…“, murmelte sie, und noch bevor der Koch weiter reagieren konnte, schlug sie ihn mit dem Handrücken ins Gesicht. Ich war überrascht wie viel Kraft in diesem Angriff steckte, wurde der Blonde dadurch doch zu Boden geschleudert. „Sanji!“, ich rief seinen Namen, der sich jedoch schon wieder aufrappelte, „Keine Sorge Nami-Schätzchen, ich bin in Ordnung!“ Er winkte mir zu, und ich seufzte, einerseits erleichtert, andererseits genervt von seiner penetranten Art. Ich konzentrierte mich wieder auf die Angreiferin, diese sprang zu ihrer Waffe, hob sie wieder vom Boden auf und stürzte einige Schritte zurück, ihre Schüsse wirkten willkürlich, als hätte sie gar nicht vor uns zu treffen. Stattdessen bohrten sich die Kugeln in den weichen Boden und versanken dort wie Steine im Treibsand
„Was zum…?“ Wunderte ich mich. „Sie versucht Zeit zu schinden, sie weiß, das sie gegen uns alle keine Chance hat, darum will sie uns ablenken…“, meinte Robin zu mir, sie stand neben mir, „Ihre Kameradinnen werden nämlich bald hier sein, sie haben mitbekommen, was hier oben abgeht…“ Meine Muskeln spannten sich daraufhin noch mehr an, schützend hielt ich den Klimataktstock vor mir. Alle meine Sinne waren auf die Umgebung konzentriert, bis auf äußerste verkrampft auf Grund der drohenden Gefahr. Ich betrachtete die Frau, die noch immer ihre Waffe auf uns richtete. Doch plötzlich ließ sie eben diese sinken, ihre Mundwinkel zogen sich zu einem arroganten Lächeln. „Yohohoho!“ Erschrocken wirbelte ich umher, zu Brook, der etwas hinter mir war, als ich seine Lache hörte. Der Skelettmann saß auf dem Boden, vor seinen Füßen eine große Axt, deren Klinge glänzte wie polierter Edelstahl im morgendlichen Sonnenlicht. Die Frau, die mit dem Werkzeug bewaffnet war starrte ausdruckslos zu Boden, langsam erhob sie die Axt wieder, die Kerbe die diese in den Boden geschlagen hatte, zog sich langsam zurück. Die Zweite trug ein kurzes, grünes Kleid, darüber eine kurze, weiße Weste. Ihre Haare waren von gleicher Farbe wie der Rock, ihre Augen wanderten nahezu mechanisch über uns. Irgendetwas war seltsam an ihr, ihr Köper wirkte starr und unbeweglich, trotzdem wanderte sie umher, sie sah aus wie… „Eine Puppe…“, hauchte Chopper entsetzt meine Gedanken aus. „Pff, das ist doch lächerlich, Puppen laufen nicht durch die Gegend und schwingen Äxte!“, erwiderte Hancock, ihre Hände bildeten ein Herz. „Mero Mero Mellow“, erklang ihre Stimme, und ein rosa Strahl hüllte die Puppe ein. Diese blieb allerdings davon unberührt. Die Piratenkaiserin zischte gereizt, doch ehe sie erneut das wie ein Spielzeug anmutende Mädchen attackieren konnte, schnitt hinter ihr eine weitere Klinge nach der Schlangenprinzessin, diese wich unbeeindruckt aus, indem sie sich mit einem eleganten Handstand nach hinten schleuderte und gleich den Angriff mit einem Tritt konterte, der die andere Feindin direkt am Haupt traf. Diese verlor dadurch im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf. „Was ist das denn?“, schrie Lysop mit hoher Stimme auf, als der abgetrennte Kopf der neuen Gegnerin auf ihn zurollte. Auf wackeligen Beinen ging er einige Schritte zurück, umso absurder wurde die Situation dann noch, als der übrig gebliebene Körper sich auf sein Haupt zu bewegte, dieses aufhob und sich schließlich sogar wieder auf den Hals schraubte. Auch diese Angreiferin hatte eine fahle, farblose Haut, wie aus Plastik, ihre Haare waren lang und schwarz, einige Strähnen lockten sich leicht. Sie trug ein Hausmädchenkleid, an der Schürze hingen zwei Schwertscheiden, die eine Klinge hatte sie in ihrer beweglosen Hand, ihre Lippen waren stumm, ihre dunklen Augen blickten ruhig nach vorne. „Das ist doch sicher wieder das Werk einer Teufelfrucht!“, erkannte Franky. Aber was für eine? Eine absurde Macht, die Puppen zum tanzen brachte. Die Schwertträgerin zog nun auch die andere Klinge und raste auf den Cyborg los, der die mit seinem metallenen Körper die Schneide abwehrte. „Pech, meine kleines Püppchen, meinen Körper kannst du nicht so leicht zerschneiden…“, sagte dieser cool, und schlug gleich mit seiner riesigen Faust die Angreiferin fort, die allerdings unbeeindruckt sich wieder erhob und erneut zum Angriff ausholte. Währenddessen blickte die grünhaarige Puppe uninteressiert in Richtung Hancock, als würde sie über den seltsamen Lichtstrahl nachdenken, der eben aus den Händen der Schlangenprinzessin kam, wandte sich dann aber wieder ab, um erneut mit ihrer Axt anzugreifen, die Klinge schlug wieder nach Brook, der noch rechtzeitig aufsprang und auswich. „Yohohoho, was für eine seltsame Feindin!“, rief er, „Mir ist fast das Herz stehen geblieben, als sie mit ihrer Waffe nach mir schlug, wenn ich doch noch eins hätte! Yohohoho!“ Brooks Witz wurde einfach großzügig ignoriert, hatten wir doch momentan andere Probleme, als den schlechten Humor des Afro tragenden Skeletts. Mein Blick war so fixiert auf die Puppen, die immer wieder, egal wie stark man sie auch traf, wieder aufstanden als wäre nichts geschehen, dass ich gar nicht merkte, wie die andere Gegnerin auf mich zukam. Als ich aus dem Augenwinkel sah, wie ihr Fuß auf mich zu schoss, war es bereits zu spät um auszuweichen. Ich riss meine Arme in die Luft, um das schlimmste zu verhindern, doch der Tritt traf mich mit voller Wucht. Ich kreischte, als ich durch die Wucht des Schlages einige Meter weg geschmettert wurde. Ich spürte einen stechenden Schmerz, als mein Körper auf die Steine aufschlug und leicht im Boden versank. Hohl pochten meine Nerven in jeder Faser meiner Muskeln, das Geröll stach in mein Fleisch. „Du Stück Dreck!“, hörte ich Ruffys Stimme, langsam schlug ich meine Augen wieder auf, die sahen, wie die Faust des Gummimenschen auf die einzige bisher menschliche Feindin sauste und diese mitten im Gesicht traf. Sie fiel auf den Boden, ein dumpfes Fluchen brummte aus ihrem Mund, als einige Bluttropfen das Grau der Steine verfärbte. Ich wollte mich langsam wieder aufrichten, erschrocken stellte ich fest, das ich direkt am Abgrund der Klippe lag, unter mir sah ich die Smaragdbucht, den grün schimmerten Sand, der am Rand der Felsen still vor sich hin leuchtete. Das Bild verschwamm, als ich hinab schaute, ich beuge mich etwas zurück, als plötzlich eine kreisrunde Klinge auf mich zuraste. Sie schnitt durch den Wind, stumm, und um noch rechtzeitig ihrer Todbringenden Schnittfläche ausweichen zu können, musste ich mich erneut nach vorne über die kante beugen. Plötzlich spürte ich, wie das Geröll unter mir nach ließ, und ehe ich mich versah, stürzte ich mit einem stummen Schrei die Klippe hinab. Ich hörte wie die anderen meinen Namen schrieen, bevor das Gefühl des Fallens mir den Atem raubte und die Welt um mich herum in einem tiefen Schwarz versank.
„Nami!“, hörte ich die Stimmen meiner Kameraden, als die Navigatorin vom Riff hinabstürzte. Sowohl Ruffy als auch Robin machten sich bereit, um mit Hilfe ihrer Teufelskräfte das Mädchen zu retten, wurden allerdings durch die immer heftiger werdenden Angriffe der Feinde behindert. Die Klinge, die Nami angegriffen hatte gehörte einem weiteren Spielzeug, noch eine Puppe, die mit zwei dieser kreisförmigen Tötungswerkzeugen bestückt war. Sie sausten durch die Luft, mit hoher Geschwindigkeit, und gleichzeitig schlug das falsche Mädchen nach uns. Sie hatte rosa Haare, etwas schulterlang und wellig, und trug ein kurzes Kleid. Genervt, trat ich nach der Puppe, deren Arm dabei glatt wieder weggeschleudert wurde, doch dieser wurde nur wieder angeschraubt. Wütend zischte ich. Es regte mich auf. Diese Marionetten, die nahezu unbesiegbar waren und die schwache Navigatorin, die nur über den Boden gestolpert ist, um schließlich die Klippe hinab zufallen. Und was noch schlimmer war, das ich in Ruffys Augen diese Sorge sah, immer wieder schaute er nervös zur Absturzstelle, doch die Attacken verhinderten, das er dem Mädchen helfen konnte. Dieser Zorn. Er biss in mir wie ein wildes Tier, mir schossen die Bilder durch den Kopf, von dem orangehaarigen Mädchen, das jämmerlich auf dem Bett gekauert hockte und weinte. So schwach. Wie konnte man einem Menschen, der noch nicht mal sich selber vertraute, so viel Glauben schenken. Erneut schlug ich eine der Puppen, diese wich sogar aus, doch ihr Konter ging ins Leere. All das wirkte so schrecklich sinnlos. Diese Angst in den Augen meines Geliebten, ich wollte sie nicht sehen. Schon gar nicht, wegen diesem schwachen Mädchen. Genervt rannte ich weiter. „Hancock?“, schrieen mir die anderen hinterher, wie ich es hasste, wenn man mich beim Namen nannte. Den klang dieses Wortes wollte ich nur aus dem Mund meines liebsten Ruffys hören. „Ich werde Nami suchen, ihr könnt doch sonst nicht richtig kämpfen!“, rief ich zurück. Die Versuche der Puppen, mich aufzuhalten, scheiterten. Ich war rasend vor Wut, niemand konnte mich jetzt noch aufhalten. Das Feuer, das in mir brannte, verlange nach Genugtuung, wollte fressen und sich ausbreiten. Ich sprang von Felsen zu Felsen, die Klippen hinab, zu der Bucht, die nach den dort zu findenden Edelsteinen benannt war. Niemand stellt sich zwischen mich und meinen Ruffy. Und das wirst du auch nicht tun, Nami! Und solange du nicht in der Lage bist, selber um dich zu sorgen, solange wird sie mein Geliebter immer nach dir umsehen, und nicht nach mir. Es dauerte nicht lange, bis ich das Mädchen am Strand sah, bewusstlos lag sie auf dem grünen Sand, ihre in Einzelteile zerfallene Waffe neben ihr. Als ich gerade auf sie zu rannte, spürte ich allerdings eine drohende Gefahr. Ich wich zurück, um einen plötzlich aus dem Nichts erschienenden Tritt auszuweichen. Blütenblätter wanderten stumm durch die Luft, dort, wo der Angriff seinen Ursprung hatte. Die Frau, die mich angegriffen hatte, war diejenige, die wir bereits zu Beginn am Strand gesehen hatten. Die Kapitänin? Ihre blonden Haare lockten sich wild, ihre Lippen waren voll und die klaren Augen schauten missbilligenden zu mir rüber. „Boa Hancock…“, murmelte sie, ihre Stimme klang ungewöhnlich tief, „Wer hätte gedacht dass wir uns hier begegnen?“ Dass sie meinen Namen wusste, überraschte nicht weiter, dass sie allerdings mit mir sprach, als würde sie mich schon länger kennen, war schon etwas irritierend.
„Pff, ich habe keine Ahnung was du von mir willst, aber lass dir eins gesagt sein…“, erwiderte ich, „Es ist das letzte, was du überhaupt wollen wirst!“
Kapitel 8 - Ende
Coverstory – Die wundersamen Erlebnisse der lächelnden Gottheit
Teil 1: Die Insel der Blitze!
Urouge stand noch immer auf seinem Schiff, das sanft von den Wogen des Meeres getragen wurde. Sein Blick war fest auf die Insel gerichtet, auf der Blitze hinabregneten, ein wundervolles Naturschauspiel. Aber der Allmächtige hatte Interesse das Land zu betreten. Sanft lächelte er, und der Himmel war vom Anblick der Gottheit so erfreut, das er sich auftat, die Blitze löste und blau über Urouge schimmerte.
Kapitel 9: Estelle und Violetta
Das Meer brauste gegen die Bucht, wütend schlugen die Wellen nach den Felsen, weißer Schaum bildete sich über den grünen Sand.
„Wer hätte gedacht, dass die große Boa Hancock nun ein Mitglied der Strohhutbande ist?“ Abwertend rümpfte die Blondhaarige die Nase, als sie über die feindliche Piratenbande sprach. „Was fällt dir ein, so über meinen geliebten Ruffy zu reden?“, fauchte ich zurück. Die Fremde grinste Höhnisch, „Tja, die Macht der Liebe…“, flüsterte sie, und stürmte kurz darauf auf mich zu. Ihre Hand griff nach der Peitsche, die sie an ihrem Gürtel befestigt hatte. Mit erschreckend viel Kraft schlug sie nach mir, der Sand zersplitterte in grünem Nebel, als der ich auswich und der Angriff vom Strand verschluckt wurde. Wieder holte sie aus, diesmal konnte ich der Attacke nur knapp entkommen, in dem ich mich über dem Boden rollte. Hinter mir traf die Peitsche einen Felsen, der daraufhin aus einander sprang wie nach einer Explosion. „Pff, du beherrscht also Haki…“, stellte ich fest, die Blonde erwiderte: „Das ist ja wohl das Mindeste!“ Noch einmal schlug ihre Waffe nach mir, ich sprang in die Lüfte, um von oben anzugreifen. Eine elegante Drehung gefolgt von einem heftigen Tritt, der sie genau am Kopf traf. Oder treffen sollte. Plötzlich löste sich ihr Körper auf, in Blütenblätter, die lautlos durch die Lüfte glitten.
„Teufelskräfte? Damit hätte ich doch rechnen können…“, fluchte ich, als sich die Fremde vollkommen zersetzt hatte. Mir kam in den Sinn, wie sich mich vorhin aus dem Nichts angegriffen hatte. Die Blüten verteilten sich weiter über den Strand.
„Du hältst dich für was besonderes, weil du ein bisschen Haki drauf hast und von einer Teufelsfrucht gegessen hast…“, sagte ich genervt. Ich musste nicht sehen, um zu wissen, wo die Feindin angreifen würde. Ich spürte es, wie ihre Boshaftigkeit sich hinter mir materialisierte. Ein Luftzug, als sie ihr Schwert zog, und noch immer halb in Blüten aufgelöst, mit der Klinge nach mir Schlug, umzog mich. Ohne lange nachzudenken, duckte ich mich, wirbelte umher und traf mit meinem gestreckten Bein die blonde Piratin direkt am Hals. Mein Angriff traf sie, sie keucht vor Schmerzen, als sie auf den sandigen Boden aufschlug. „Aber lass dir eins gesagt sein…“, ich schaute auf ihr herab, sie blinzelte als sie sich langsam wieder aufrichtete, doch die Bewegung war eine Qual für sie, so das sie sich wieder hinlegte, „Gegen mich hast du keine Chance!“ Plötzlich grinste die am Boden Liegende, arrogant, als hätte sie noch eine Überraschung breit. Ich wich zurück, als plötzlich mit einem starken Luftzug Patronen durch die Luft jagten, sie schlugen hinter mir in die Felswand ein und hinterließen Löcher im Gestein. Es war nahezu unmöglich allen Kugeln auszuweichen, da diese wie Hagel auf mich zu prasselnden. Einige schnitten meine Haut, hinterließen rote Streifen. Als der Angriff nachließ, konnte ich endlich erkennen, wer für die blutenden Wunden zuständig war. Am anderen Ende des Strandes standen drei Mädchen. Die eine hatte 2 Revolver in der Hand, hatte blondes Haar, das zu zwei Zöpfen gebunden war und schaute Emotionslos zu mir. Auch ihre Haut war matt wie blasses Plastik, ihre Augen wirkten glasig, die Wimpern falsch. Starr hatte sie ihre Waffen auf mich gerichtet, Qualm stieg um ihr hinauf und bildete kleine Wölkchen in der Luft. Neben ihr stand eine weitere Puppe, mit langen blauen Haaren, die mit einer Schleife zurechtgemacht waren. In ihrer Hand eine Hellebarde, die Klinge glänzte grün vom reflektierten Sonnenlicht. Hinter den beiden stand ein Mädchen, wütend blickte es zu mir rüber, sie war wohl menschlich. Ihre Augen waren von einem satten Lila, ihr Haar genauso Blond wie das der anderen Frau.
„Nein, nein! Violetta findet das gar nicht lustig!“, fluchte sie und schüttelte dabei wild ihren kleinen Kopf, „Nein, nein! Violetta wird dich dafür töten, das du gemein zu Violettas Schwester warst! Violetta ist nun wirklich wütend!“ Schwester? Die Kapitänin war also die Schwester von der kleinen Nervensäge. Erst jetzt merkte ich, das die andere in der Hand etwas hielt, das aussah wie ein Bausch Haare. Bei genauerem Hinsehen überkam mich ein kalter Schauer, das weiße Haar, das im Arm des Mädchens war… war ein abgetrennter Kopf. Ein echter Kopf, der Schädel einer Leiche, nicht einer Puppe. Erschrocken wich ich einige Schritte zurück. Dieses Kind ist wahnsinnig, dachte ich, die Verrücktheit spiegelte sich in ihren Augen wieder, die noch immer fanatisch auf mich gerichtet waren.
„Violetta wird sich auch deinen Kopf holen…“, zischte sie, dann hob sie ihren Arm, richtete den Zeigefinger auf mich und schrie: „Plum, Honeydew Melon, holt euch den Kopf von Boa Hancock!“ Plötzlich stürmte die Blauhaarige auf mich zu, mit Leichtigkeit schwang sie die große Hellebarde, deren Klinge nach mir schnappte. Ich wich aus, doch die Schüsse der anderen Puppe verhinderten, dass ich mich frei bewegen konnte. Ich wollte gerade einen Tritt ansetzen, um mich von der Blauhaarigen, die wohl auf den einfallsreichen Namen Plum getauft wurde, zu befreien, als von der Seite ein weiterer Angriff kam. Die Kapitänin hatte sich bereits wieder aufgerichtet, und ein Schlag ihrer Peitsche traf mich donnernd an der Seite, ich schnappte nach Luft, als der brennende Schmerz meinen Körper durchzog und die Funktion meiner Lunge für einen kurzen Moment lahm gelegt wurde. Mein Körper fiel zu Boden.
„Ihr Feiglinge traut euch wohl nur zu viert gegen mich anzutreten…“, keuchte ich als ich mich langsam wieder aufrichtete, eine rote Tropfen fielen zu Boden und bildeten einen intensiven Kontrast zu dem grün schimmerten Sand. „Schwesterchen Estelle!“, hörte ich die hohe Stimme des kleinen Mädchens, „Violetta hat dir geholfen, die Piratenkaiserin zu besiegen! Und drei von Violettas anderen Puppen kümmern sich zusammen mit Rahel um die anderen Strohhüte! Violetta hat heute gute Arbeit geleistet, oder? Kriegt Violetta dafür einen Keks?“ Genervt rollte ich mit den Augen, wäre ich Estelle, hätte ich das Mädchen schon längst gegen die Wand gepfeffert. Viel mehr besorgte mich ihre Aussage, „drei von Violettas anderen Puppen“, das bedeutete, das es noch mehr von denen gab. Mein Körper schmerzte, das aufstehen war eine Qual, doch langsam schaffte ich es wieder, auf meinen Füßen zu stehen. „Du gibst immer noch nicht auf?“, fragte Estelle, Violetta schnaufte deprimiert.
„So leicht kriegt ihr mich nicht klein…“, flüsterte ich, ich drehte mich langsam zu den beiden um, „So habt doch Mitleid… mit meiner Schönheit…“ Estelle knurrte, doch Violettas Reaktion beeindruckte mich weitaus mehr. „Ach, halt doch den Mund!“, schrie sie mich an, ihr kindliches Gesicht verkrampfte sich mehr zu einer Grimasse, als die Wut das Mädchen beherrschte, „Schwesterchen Estelle ist tausendmal schöner als du, du dumme Kuh!“ Estelle schloss die Augen, dann flüsterte sie, ihre tiefe Stimme klang plötzlich gebrochen und heiser: „Du kennst nicht diesen Schmerz, den ich ertragen musste… ich wollte immer die Schönste von allen sein, doch das warst bereits du!“, in ihren Worten klang plötzlich ein intensiver Hass mit, sie schlug ihre Augen wieder auf, ihr Blick spiegelte alle Emotionen wieder, auf mich gerichtet und voller Verachtung, „Was für ein Glück, das wir uns hier begegnen! Eigentlich wollte wir nur die Smaragde holen, aber das du hier bist… wenn ich dich besiege, dann wird niemand mehr sagen, das du die Schönste bist, dann gehört diese Position mir, mir allein!“ Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Diese Reaktion war wirklich mehr als lächerlich. Ich seufzte, meine Hände stütze ich auf die Hüften, stolz blickte ich zu Estelle, die zum Kampf bereit auf mich blickte. „Ich habe es dir schon gesagt, das wirst du nicht schaffen!“ Wütend zischte die Feindin, in dem Moment holte Plum wieder mit der Hellebarde aus, ich konnte ausweichen und schlug die Marionette weg, diese flog mit einem imposanten Knall gegen die andere Puppe, Honeydew Melon. Beide fielen mit einem dumpfen Knall zu Boden und blieben regungslos liegen. „Verdammt, Plum, Honeydew Melon! Violetta befielt euch, steht wieder auf!“ Die beiden Marionetten richteten sich langsam wieder auf, ein knarrendes Geräusch inklusive, als plötzlich ein Blitz die beiden traf. Ein helles Leuchten, ein lauter Knall. Ich kniff die Augen zusammen, als der Donnerschlag krachend den Sand aufwirbelte. „Thunder Bolt Tempo!“, erklang die Stimme der Navigatorin. Plum und Honeydew Melon sackten durch den Stromfluss zusammen, beide qualmten, die Plastikkörperteile schmolzen unter der Hitze.
Erstaunt wanderte mein Blick von den Feinden zu Nami, die sich hinter mir wieder aufgerichtet hatte. Mit schwerem Atem hockte sie auf dem Boden, in ihrer Hand den Klimataktstock erhoben, der noch immer Blitze schlug. „Na endlich bist du wieder wach…“, murmelte ich, irgendwie erleichtert, auf Namis Lippen machte sich ein arrogantes Grinsen breit.
Der Sand rieb unter meinen Knien, als ich mich langsam wieder aufstellte. Noch immer pochte der dumpfe Schmerz des Sturzes in mir, durchzog meine Glieder und hämmerte in meinem Kopf wie ein wildes Tier, das ausbrechen wollte. Doch zum ausruhen war keine Zeit. Zufrieden betrachtete ich, wie die beiden Puppen doch tatsächlich durch meinen Angriff wohl unbrauchbar geworden waren. Das geschmolzene Plastik klebte aneinander, und machte es den beiden Marionetten unmöglich wieder aufzustehen. Wie hilflose Käfer schlugen sie um sich, rissen sich aber immer wieder selber zu Boden. „Ahhhhhh!“, kreischte das Mädchen neben ihnen plötzlich auf, „Du kleines Miststück hast Violettas Spielzeuge Kaputt gemacht, weißt du wie schwer das wird, die beiden wieder zu reparieren? Violetta ist wirklich wütend, Violetta braucht neue Puppen…“ Ihr Gelaber nervte wirklich. Ich ignorierte das zickige Mädchen einfach wieder, stattdessen blickte ich zu Hancock. „Alles in Ordnung?“, fragte ich zögernd, als ich erkannte, dass sie verwundet war. „Sicher, ich bin ja nicht so ein Schwächling wie du!“, antwortete sie genervt. Ich lächelte beruhigt, irgendwie konnte ich über ihre Arroganz nicht mehr so recht wütend sein. Stattdessen machte es mich froh, zu sehen dass sie Gesund war. Das Blut, das über ihre Haut tropfte machte mich wütend, ich um griff fester den Stab in meiner Hand, schweiß tropfte auf die Waffe. Der Gedanke, das jemand Hancock verletzte, an ihrer Schönheit zweifelte machte mich irgendwie rasend, wie Magma floss der Hass durch meinen Körper. Unter der Hitze meiner Emotionen pulsierte mein Herz, die Muskeln waren angespannt und bereit, auch die anderen beiden Feinde anzugreifen, die und missbilligend musterten.
Als ich gerade zu einem Angriff ansetzen wollte, ertönte über mir plötzlich ein lauter Schrei, der durch die Luft riss wie eine Explosion. Erschrocken wirbelte ich umher, auch die Blicke der anderen wanderten zum Ursprung des Lautes. Oben an der Klippe fiel Geröll hinab, eine gigantische Faust schlug die Steine hinab, und die Schwarzhaarige die uns zuvor angegriffen hatte, fiel zusammen mit einer Puppe, der Grünhaarigen, die Felsen hinab. Mit einem dumpfen Knall stießen beide auf dem Strand auf, die Marionette zersprang, die Feindin spuckte Blut und verlor das Bewusstsein. Wieder schrie die kleine Nervensäge, die wohl Violetta hieß, auf. „Rahel, Green Apple!“ Ihre hohe Stimme hallte über den Strand. Ich zischte, und wandte mich wieder zu der Klippe. Am Abhang stand Ruffy, er streckte triumphierend die Arme in die Luft: „Nami, Hancock, ihr seit in Ordnung?“, schrie er uns zu.
„Ja!“, hallte meine Antwort zu ihm hinauf.
„Okay, dann kümmere ich mich noch schnell um die anderen beiden Puppen und komme dann runter zu euch!“ Seine Stimme klang ziemlich vergnügt, kurz darauf verschwand er wieder hinter den Felsen. Ich wandte mich zurück zu den beiden blondhaarigen Piratinnen. „Ich würde, bevor ich euch fertig mache, noch gerne wissen, wie diese Puppen funktionieren…“ Violetta schnaubte genervt, dann antwortete sie mit einem arroganten Grinsen auf den Lippen, „Da du diesen Kampf hier genauso wenig überlebst wie Hancock, kann Violetta es dir auch gerne sagen! Die Puppen wurden von Rahel gebaut, aber nur dank Violettas Teufelskräften bewegen sie sich. Violetta hat von der Seelenfrucht gegessen, das erlaubt Violetta unbelebten Gegenständen Leben einzuhauchen! Die Puppen benutzt Violetta am liebsten dazu… aber Violetta kann auch jedem anderen Gegenstand eine Seele schenken!“ Plötzlich ließ die andere Blondine ihre Waffen fallen, irritiert blickte ich zu der Peitsche und dem Schwert, die lautlos in den Sand fielen. Doch dann begannen die beiden Dinge plötzlich sich zu bewegen. Das Schwert schoss durch die Luft auf mich zu. Vor Schreck gelähmt verkrampften sich meine Muskeln so sehr, das mein Körper der Klinge nicht ausweichen wollte. Doch dann schleuderte mich Hancock mit einem Tritt zu Boden, sodass die Waffe mich verfehlte. „Pff, das wird wohl doch lästiger als erwartet…“, murmelte sie, ich richtete mich fluchend wieder auf. Das Schwert hatte sich inzwischen in den Boden gerammt. Stattdessen griff nun die Peitsche an, die sich wand wie eine Schlange, um schließlich überraschend auf mich zu zu schießen. Ich hob den Klimataktstock um den Angriff abzuwehren, doch die lebendige Waffe wickelte sich um den Stab und riss mir diesen aus der Hand. Geschockt beobachtete ich, wie die beiden Gegenstände einige Meter weiter weg fielen. „Versteht doch…“, meinte die Kapitänin, „So leicht wie ihr es erhofft habt, wird das ganze nicht…“
Kapitel 9 - Ende
Coverstory – Die wundersamen Erlebnisse der lächelnden Gottheit
Teil 2: Das verbrannte Land
Vom sanften Wind getragen schwebte der Allmächtige auf die Insel, dort wo seine Schönheit entlang glitt fielen leichte Sonnenstrahlen hinab, die sich glitzernd im Wasser des Meeres spiegelten. Angekommen auf dem Land, musste er allerdings erkennen, das die vielen Jahrhunderte unter dem Regen der Blitze die Erde vollkommen zerstört hatte. Verbrannt und zerstört, ohne Leben war die Insel. Der Anblick stimmte den Allmächtigen traurig, so dass sein Lächeln für einen Bruchteil der Sekunde von seinem göttlichen Antlitz verschwand.
Kapitel 10: Auf die Träume
. „Versteht doch…“, meinte die Kapitänin, „So leicht wie ihr es erhofft habt, wird das ganze nicht…“ Ein höhnisches Grinsen lag auf ihren Lippen, ihr Blick wanderte über Hancock, die vollkommen unberührt von Estelles Aussage war, zu mir. Wütend biss ich mir auf die Unterlippe, meine Augen huschten schnell zum Klimataktstock, der noch immer im Staub lag, umwickelt von der Peitsche, die ihn, wie eine Schlange ihre Beute, im Würgegriff hielt. „Nami…“, sagte Hancock plötzlich zu mir, „Lauf schnell und hole diesen Stab, ohne ihn bist du ja total unfähig, ich lenke die anderen ab…“ Ich nickte als Antwort. Langsam richtete ich mich wieder auf, ignorierte den Schmerz, der sich noch immer durch jede Faser meiner Muskeln zog. Wackelnd stand ich auf meinen Füßen, der weiche Boden trug auch nicht unbedingt zu meiner Standfestigkeit hinzu. Scharf zog ich die Luft ein, spannte meine Muskeln an, um schließlich mit aller Kraft loszurennen. „Haltet dieses Weib auf!“, hallte Estelles Stimme durch den Wind, sie zeigte mit ausgestrecktem Zeigefinger auf mich. Violetta grinste böse, und plötzlich bemerkte ich, wie sich Peitsche samt Klimataktstock nicht nur bewegten, sonder auch einen Angriff starteten. Aus meiner Waffe schossen Blitze, die mich ins Visier nahmen und brutal auf mich niederprasselten, mit lauten Knallen schlug sie um mich herum ein, peitschen erbarmungslos nach mir. Erschrocken wich ich wieder zurück, es war unmöglich, so an den Stab heran zu kommen. Zweifelnd starrte Hancock ebenfalls auf den Klimataktstock, der sich nachdem ich auf Abstand gegangen war, wieder beruhigte und stumm zu Boden fiel. „Sieht so aus, als müssten wir erstmal die Nervensäge ausschalten, bevor wir hier weiterkommen…“, fluchte die Schlangenprinzessin und blickte zu dem Mädchen. Violetta lächelte, ein falsches und unschuldig wirkendes Lachen, ein extremer Kontrast, zu dem Schädel, den sie in ihren Händen hielt. „Versucht es doch…“, erwiderte sie mit hoher, kindlicher Stimme, während sie durch die Haare des abgeschlagenen Kopfes strich, wie ein kleines Mädchen durch den Schopf ihrer Lieblingspuppe. Hancock zischte genervt. Ihren Hass konnte ich gut nachvollziehen. Dieses Kind. All der Wahnsinn der in ihrem Herzen tobte, konnte man in ihren Augen lesen, wie in einem offenen Buch. Plötzlich attackierte Hancock Violetta, durch einen impulsiven Radschlag hatte sie sich zu dem Mädchen vorgestoßen und trat nun mit dem Fußspann nach dem rundlichen Gesicht, das noch immer desinteressiert auf den Kopf hinabstarrte, der in ihren Händen lag und gen Himmel starrte, als suchte er im unendlichen Blau die Erlösung, die er nie gefunden hat. Doch ehe Hancocks Angriff das Kind treffen konnte, wurde sie plötzlich zurückgeschleudert. „Was zum…“, fauchte sie. Ich sah einige Schnittwunden, aus denen rotes Blut tropfte. Schweigsam floss es über die perlengleiche, weiße Haut. Mein Blick wanderte zu Violetta. Neben ihr stand eine weitere Frau, unechte Gelenke, stiller Ausdruck. Eine Puppe. Ihr langes, orange farbiges Haar floss glatt an ihrem Rücken hinab, ihre Augen starrten stumm in Hancocks Richtung. In ihrer Hand hielt sie einen eleganten Degen, die dünne Klinge war mit allerlei verschnörkelten Mustern geziert und glänzte im Schein der Sonne, die sich schon leicht zum Horizont neigte. „Schon wieder so ein Spielzeug…“, murmelte Hancock, als sie über ihre Wunden strich und genervt den Lebenssaft betrachtete, der an ihren schlanken Fingern klebte. Irritiert betrachtete ich die neue Feindin, etwas war anders an ihr, sie schien mir viel schneller reagiert zu haben, als die anderen Marionetten, gegen die wir bisher gekämpft haben. Ich zuckte zusammen, als ich plötzlich nahende Gefahr spürte. Schnell wich ich zurück, als vor mir plötzlich donnert ein Morgenstern auf den Boden knallte. Der Boden bebte, als die Eisenkugel auf den Sand traf, und wackelte stoßartig wie eine aufbrausende Welle. Die Waffe gehörte einer anderen Puppe, die ich skeptisch musterte. Sie war gänzlich rot, rotes Haar, rotes Kleid, rote Augen, rot wie Blut. Zitternd nahm ich noch mehr Abstand, als auf einmal Violetta hysterisch auflachte. Estelle blickte zu ihrer Schwester, ihre Lippen waren zu einem arroganten Grinsen verzogen, in ihren Augen konnte man genau den festen Glauben erkennen, Überlegen zu sein.
„Violetta, wolltest du nicht erst später diese beiden benutzen?“, fragte die Blondhaarige das jüngere Mädchen. Diese schüttelte ihren goldenen Schopf.
„Violetta denkt, das jetzt der richtige Zeitpunkt dazu ist, die beiden neusten Kreationen meiner Puppenkiste einzuweihen! Spring Cherry…“, sie deutete auf die Rote, „Und Summer Peach!“ Nun zeigte ihr Finger auf die Degen schwingende Marionette neben ihr. Diese verschwand plötzlich, und ehe ich mich versah, stürzte Hancock zu Boden.
„Was ist passiert?“, fragte ich verzweifelt, mit weit aufgerissenen Augen betrachtete ich die Puppe, die nun wieder dort stand, einige Schritte vor der Piratenkaiserin, als wäre nichts passiert. Zögernd richtete die Schlangenprinzessin sich wieder auf, das schwarze Haar hing ihr im Gesicht. Mein Herz schlug schneller, vor Wut oder Schmerz, ich konnte es nicht unterscheiden, aber der Anblick von Hancock, die wegen mir verletzt war, betäubte mir die Sinne wie ein Nervengift. „Ich weiß nicht warum, aber irgendwie ist die Puppe viel schneller, als die anderen…“, murmelte sie, als sie wieder auf den Füßen stand. Dann drehte sie sich plötzlich um und stürzte sich auf mich. Lautlos flogen wir ein paar Meter weiter, dort wo ich vorhin war, donnerte wieder der Morgenstern, der ein Loch in den Boden riss. Aber irgendwie konnte ich mich gar nicht darauf konzentrieren, Hancocks Körper an dem meinen zu spüren, machte mich fast Wahnsinnig. Ich spürte wie meine Haut prickelte, sich mein Magen verkrampfte, mein Kopf heißer wurde. Warum reagierte ich nur so seltsam, wenn ich diese Frau spürte, wenn ihr Atmen über meine Haut glitt?
Es blieb mir nicht viel Zeit um nachzudenken, ein erneuter Angriff riss mich wieder in die Realität zurück, die sich mir brutal entgegenstreckte. Von der Bodenposition aus trat Hancock nach Spring Cherry, die wieder mit dem Morgenstern ausholte, und traf die starren Arme der Puppe, die sich daraufhin vom Körper lösten, die imposante Waffe fiel auf den Boden, und bevor sie uns treffen konnte, rollte die Schwarzhaarige mit mir zusammen zur Seite, und die Eisenkugel knallte auf den Strand. „Glaubt nicht, dass ihr Spring Cherry so einfach besiegen könnt!“, schrie Violetta auf, ihr Gesicht war zu einer fanatischen Grimasse verzogen, Wut quoll aus ihren Augen wie Tränen. Besagte Puppe fing sich wieder, und trat nun mit ihren steifen Beinen nach uns, doch ehe ihr Angriff glückte, wurde sie durch einen stärkeren Kick weggeschleudert, der ihr Kopf und ein Bein raubte. „Wag es nicht, meine beiden Prinzessinnen zu verletzen…“, sagte der blonde Koch, der zwischen uns und den Feinden stand, während er Rauchkreise in die Luft pustete. „Na endlich, ich dachte schon, ihr kommt gar nicht mehr!“, zischte Hancock wütend. „Aber Hancock-Schätzchen, Namilein, ich bin nur für euch beide gekommen!“, trällerte der Smutje mit hoher Stimme, seine Augen waren verliebt auf uns gerichtet. Hancock hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet, ich hockte neben ihr auf dem Boden und seufzte erleichtert. „Nami, Hancock!“, hörte ich die anderen uns zu rufen. Die Crew versammelte sich um uns herum. „Ich habe mich den Puppen gestellt, und sie ganz alleine fertig gemacht!“, prahlte Lysop. Robin kicherte, als dieser sich auch noch zusammen mit Franky in Pose schmiss. „Was, was ist mit Violettas Puppen?“, schrie das verrückte Mädchen auf. „Meinst du die hier?“, fragte Chopper, der noch immer in seiner imposanten Menschenähnlichen Gestalt war. Er deutete weiter nach hinten, wo Körperteile von den Marionetten verstreut waren. „Ahhh, Rotten Banana, Raspberry, was haben diese grausamen Menschen nur mit Violettas Spielzeugen getan?“, kreischte sie, Tränen kullerten über ihr Gesicht, während sie wütend mit den Füßen auf dem Boden stapfte, dabei immer leicht einsackte. „Denkt nicht, das ihr schon gewonnen habt…“, sprach Estelle plötzlich dazwischen. Langsam löste sie sich in rosa Blütenblätter auf. Die anderen blieben unbeeindruckt, als die Blätter stumm durch die Luft wirbelten. Auch die andere, letzte noch heile Puppe, Summer Peach, setzte sich in Bewegung. Ihr Körper stürmte mir hoher Geschwindigkeit auf unsere Gruppe zu, doch bevor sie attackieren konnte, war ihr Körper bereits in Einzeltteile zerschnitten und fielen lautlos zu Boden. Zorro hielt seine Schwerter in der Hand, zwei beeindruckende Klingen, die eine schwarz, die andere silbern, und schob diese wieder zurück in die Scheiden. Währendessen sammelten uns die Blüten, die währenddessen durch den Wind zu uns schwebten, wieder zusammen. Wie aus dem Nichts, materialisierte sich eine Faust, die nach Ruffy schlug, diesen auch traf, und auf den Boden schleuderte. Dann verschwand sie auch wieder. Desinteressiert erhob sich der Gummipirat wieder. Es war gespenstisch still, als er plötzlich die Hand hob, und inmitten der umherwirbelten Blütenblätter schlug. In dem Moment, in dem Ruffys Hand durch den Rosa Sturm fegte, formten die Blüten plötzlich wieder Estelles Körper, der durch den Hieb weggerissen wurde. Mit einem Kreischen fiel sie zu Grunde. „Ich sagte von Anfang an…“, der Kapitän rückte seinen Strohhut zurrecht, als er auf die besiegte Feindin hinab schaute, „Gegen uns, habt ihr keine Chance“
Inzwischen ist es Nacht geworden. Ein schwarzer Teppich lag über der Insel, durchbrochen von hellen Punkten, die verschwiegen auf uns herabschienen, stumme Beobachter. „Also, besteht eure Bande nur aus euch drein und den Puppen?“, fragte Lysop die drei Mädchen, die vor uns auf dem Boden hockten. Estelle und Violetta, sowie die Schwarzhaarige, die inzwischen wieder zu Bewusstsein gekommen war, und wohl Rahel hieß. Die Kapitänin nickte. „Wie habt ihr es mit so einer jämmerlichen Crew bis in die neue Welt geschafft?“, fragte Hancock, ihre Stimme klang gewohnt bissig.
„Dafür, dass wie so jämmerlich sind, haben Violetta, Schwesterchen Estelle und Rahel dir ganz schön zugesetzt, liebe Hancock“, spottete das Mädchen, und heimste dafür gleich ein bedrohliches Zischen ein, das sie sofort verstummen ließ.
„Naja, drei junge Mädchen, da denkt doch niemand, das wir eine Gefahr sind, und so konnten wir den großen Piratenbanden immer entwischen. Man nennt uns die Doll-Piraten...“, erwiderte Estelle. Doll. Das passte wirklich gut, dachte ich schmunzelnd.
„Ihr habt euch also durchgemogelt…“, stellte Franky fest, er strich sich durch sein Haar. Ich verdrehte die Augen. Mit solchen Piraten haben wir uns so lange abgegeben?
„Ihr wisst einen Weg, wie wir von der Insel kommen?“, diesmal schaltete sich wieder Robin ein.
„Sicher, aber das sagt Violetta euch nicht!“, trällerte wieder die Nervensäge. Kurz darauf spürte sie Ruffys Faust auf ihrem Dickschädel. „Aua, wie gemein du bist!“, jammerte sie und rieb sich den Kopf, der bereits eine Beule ausbildete.
„Das ist so“, begann Rahel zu erklären, „Die Strömung ist nicht immer gleich stark, Nachts und Mittags ist sie am stärksten, aber morgens und Abends, dann ist sie relativ schwach. Wenn man dann genügend Antrieb hat, dann kommt man von der Insel…“
„Natürlich haben wir genügend Antrieb, weil das Schiff durch Violettas Teufelskräfte beschleunigt wird!“ quietschte wieder eine hohe Kinderstimme dazwischen, die durch einen erneuten Fausthieb des Kapitäns gestoppt wurde. „Warum schlägst du Violetta immer?“, klagte sie. „Weil du nervst…“, antwortete Ruffy nüchtern. Ich musste kichern, wie er mir doch aus der Seele sprach.
„Genug Antrieb hat die Sunny! Überlasst das nur mir, ich schaff das schon!“, meinte Franky. „Okay!“, ich blickte auf den Logport an meinem Handgelenk war, „Sobald er wieder aufgeladen ist, verschwinden wir!“
„Die Smaragde dürfen wir aber behalten, oder?“, fragten die drei weiblichen Piraten im Chor. „Häh?“ Dämonisch funkelte ich auf die Frauen hinab, die daraufhin eingeschüchtert zusammen sackten. „Okay, nehmt euch die Smaragde, aber lasst uns in Frieden gehen…“ murmelten sie.
„Sicher!“, erwiderte ich nur noch, mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen.
Die Jungs schleppten die Kisten mit den Edelsteinen durch die Wälder zurück ins Dorf. Zum Glück hatte ich mir den Weg gemerkt, den Charis uns gezeigt hatte. Durch das dichte Laub, das so besänftigten roch, wie lachten, als wir unseren Weg gingen, der Schmerz der Wunden so gut wie vergessen.
Als wir schließlich wieder in der Siedlung ankamen, war diese schon still, fast wie ausgestorben, in den Häusern war kein Licht mehr, nur Sjards war noch beleuchtet. „Wir sind wieder da!“, rief ich, als ich ohne zu fragen die Tür öffnete.
„Ah, da seid ihr ja, und es geht euch gut?“ Sjard saß wieder auf demselben Stuhl, wie an dem Tag, an dem wir ihn zum ersten Mal getroffen haben.
„Ja!“, riefen wir grinsend. Wir ließen uns im Raum nieder, jeder schnappte sich einen Stuhl, in dem Wohnzimmer, das so mit allen Möbeln ausgestattet war.
„Wann ist der Logport wieder aufgeladen, Nami?“, fragte Ruffy als er eine der Schatzkisten abstellte. „Morgen bestimmt“, antwortete ich. Aufgeregt tippelte ich mit den Füßen, die Tatsache, dass wir jetzt doch von der Insel kommen würden, erfüllte mich mit unendlicher Freude. Natürlich spielten die Edelsteine auch eine Rolle.
„Na, dann mach ich schnell noch was zu essen, damit wir unseren Triumph feiern können, und morgen fit sind!“, rief Sanji, die anderen riefen durcheinander ihm etwas zu, Zustimmungen und Wünsche. Der Koch verschwand daraufhin in der Küche.
Als er etwa eine Stunde später mit einem himmlischen Festmahl wieder erschien, war die Freude, groß. Alle sprangen auf, griffen sich was sie wollten, schrieen durcheinander, Brook spielte ein Lied, Franky und Lysop tanzten, Ruffy zog seltsame Grimassen, die Chopper zum Lachen brachten. Sanji und Zorro stritten wie immer über Nichtigkeiten, Hancock beobachtete stumm den Kapitän, ich tratschte mit Robin. Schließlich erhoben wir alle zusammen unsere Krüge, um anzustoßen. „Kanpai!“ Auf unsere Träume.
Kapitel 10 - Ende
... die ohnehin niemand braucht!
Freunde
Sjard
Alter: Unbekannt… älter als er aussieht!
Blutgruppe: 0
Haarfarbe: Schwarz-Grau
Augenfarbe: Dunkelbraun
Lieblingsessen: Alles, was sich kauen lässt
Lieblingsfarbe: Braun
Sonstiges: Bewohner der sonderbaren, scheinbar Namenslosen Wabbelinsel. Er wird von allen nur „Professor“ genannt, ist wohl auch vor längerer Zeit auf der Insel gestrandet, er trinkt viel Alkohol…
Charis
Alter: 14
Blutgruppe: B
Haarfarbe: Braun
Augenfarbe: Braun
Lieblingsessen: Pizza
Lieblingsfarbe: Blau
Sonstiges: Bewohnerin der seltsamen Wabbelinsel, hat ein riesiges Faultier als Haustier, das vorm Haus wohnt. Sie ist zuweilen leicht reizbar, besonders wenn man sie auf ihren Puschel anspricht
Puschel
Alter: 11
Blutgruppe: Haben Faultiere überhaupt eine?
Haarfarbe: Braun
Augenfarbe: Schwarz
Lieblingsessen: Alles, wirklich alles…
Lieblingsfarbe: Er sieht nur schwarz-weiß, das arme Viech
Sonstiges: Ein Godzilla-Faultier, mit einem sehr beeindruckenden Speichelfluss. Das Haustier von Charis lebt vor ihrem Haus, und ist manchmal ein bisschen träge.
Feinde
Estelle
Alter: 24
Blutgruppe: AB
Haarfarbe: Blond
Augenfarbe: Lila
Lieblingsessen: Paprika und sonstiges Gemüse, das nicht dick macht… sie ist sehr auf ihr Aussehen fixiert!
Lieblingsfarbe: Weiß
Position: Kapitänin der Doll-Piratenbande
Fähigkeiten: Logia Teufelskraft (Blütenfrucht), Haki, sie kämpft sowohl mit einem Schwert als auch mit einer Waffe
Sonstiges: Sie scheint eifersüchtig auf Hancock zu sein (?), sie ist die ältere Schwester von Violetta, sie ist leicht aufbrausend und nahezu fanatisch auf ihr Aussehen fixiert…
Violetta
Alter: 12
Blutgruppe: 0
Haarfarbe: Blond
Augenfarbe: Lila
Lieblingsessen: Süßigkeiten, am liebsten Kekse
Lieblingsfarbe: Rosa
Position: Kommandantin der mechanischen Puppen der Doll-Piratenbande
Fähigkeiten: Seelenfrucht, ansonsten keine nennenswerten Fähigkeiten, das sie normalerweise immer die Puppen für sich kämpfen lässt
Sonstiges: Spricht von sich selber immer in der dritten Person, jüngere Schwester von Estelle, sie trägt einen abgeschlagenen Kopf mit sich, sie ist nervig und kindisch und man möchte sie am liebsten gegen die Wand klatschen und… ich mag sie :D
Rahel
Alter: 25
Blutgruppe: A
Haarfarbe: Schwarz
Augenfarbe: Grau
Lieblingsessen: Aufläufe
Lieblingsfarbe: Dunkles Rot
Position: Vize-Kapitänin der Doll-Piratenbande
Fähigkeiten: Scharfschützin, Haki, diverse Nahkampftechniken
Sonstiges: So was wie der ruhende Pol zwischen Estelle und Violetta, sie raucht, sie ist eigentlich ziemlich stark, aber gegen die gesamte Strohhutbande hatte sie auf Dauer keine Chance
Die mechanischen Puppen
Plum
Farbe: Blau
Waffe: Hellebarde
Honeydew Melon
Farbe: Gelb
Waffe: Zwei Revolver
Green Apple
Farbe: Grün
Waffe: Axt
Rotten Banana
Farbe: Schwarz
Waffe: Zwei Schwerter
Raspberry
Farbe: Pink
Waffe: Zwei Kreisförmige Klinge
Spring Cherry
Farbe: Rot
Waffe: Morgenstern
Summer Peach
Farbe: Orange
Waffe: Degen
Teufelsfrüchte
Blütenfrucht
Typ: Logia
Man kann sich in Blüten auflösen, diese erzeugen und kontrollieren
Seelenfrucht
Typ: Paramecia
Mann kann unbelebten Gegenständen leben einhauchen, sie bewegen sich nach dem Befehl der Teufelskraft Nutzerin. Allerdings wirkt die Kraft nur in einen bestimmten, wenn auch recht weiten Radius. Man kann keine Dinge beleben, in denen mal Leben war, also keine Leichen.
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Link zu Arc 2 (Kapitel 11 - 21)
Danke fürs lesen
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