Filmrezensionen

    • Spoiler

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    • Tja, da ist er also ... Ted 2. Eine Fortsetzung, der ich durchaus skeptisch gegenüber stand. Ich werde mich auch relativ kurz fassen, weil der Film leider echt nicht viel hergegeben hat.

      Den ersten Teil fand ich zwar ganz amüsant, allerdings hat man in diesem gegen Ende hin stark gemerkt, dass Seth Macfarlane zu sehr damit beschäftigt war dem Film einen roten Faden in Form von dramatischen Ereignissen zu verpassen, statt sich auf das zu fokussieren, was er nun mal am besten kann: Auf den (schwarzen) Humor! In seinen Serien wie Family Guy und American Dad funktioniert das astrein, weil er da nie krampfhaft versucht sich dem typischen Hollywood-Kino anzupassen. Auch der zweite Teil macht dies sehr deutlich ... Seth Macfarlane's Stärken liegen nicht bei 90 - 120 minütigen Spielfilmen. Ted als Serie, das würde rocken! Aber als Film funktioniert auch leider die Fortsetzung nicht so recht ...

      Im Prinzip verfolgt der Film genau dasselbe Prinzip wie der erste Teil. Allerdings musste ich feststellen, dass er sich dieses Mal mehr auf die Story und dabei etwas weniger auf den Humor konzentriert hat. Wenn man dann mal versuchte für ein paar herzhafte Lacher zu sorgen, dann wirkten diese Momente teils etwas zu konstruiert und gestellt, als dass sie wirklich witzig sein konnten. Dies fällt vor allem bei zwei Szenen verstärkt auf, in denen Seth Macfarlane bewusst das Setting wechselt, nur um etwas Humor einzustreuen. Das funktioniert vielleicht bei Family Guy, wenn Peter mal wieder mit den legendären Worten "Das ist fast wie damals, als ..." eine kurze Rückblende einleitet. Bei Ted 2 wirkten diese Szenenwechsel allerdings zu gestellt, als dass sie wirklich zu überzeugen wussten.

      Leider wurden auch bei Ted 2 ein Großteil der witzigsten Stellen des Films wieder in den Trailern veröffentlicht. Es gab lediglich noch zwei - drei weitere Szenen, die wirklich amüsant waren. Der Rest war leider wieder der storymäßige Einheitsbrei, den man schon vom Vorgänger kannte. Schade eigentlich, dass man aus dem ersten Teil scheinbar nichts gelernt hat und nun sogar noch verstärkt Gewicht in die schwache Erzählung, statt in den Humor, gelegt hat. Von den letzten 15 - 30 Minuten mal ganz zu schweigen, die schon beinahe eine 1 zu 1 Nacherzählung von den letzten Minuten des Vorgängers waren ...

      Tja, da bleibt nicht mehr viel zu sagen. Leider konnte auch Ted 2 nicht so recht überzeugen. Auch dieses Mal wird wieder klar: Seth's Stil passt super zum Serienformat, allerdings nicht zu Filmen. 5/10.

    • Eins mal gleich direkt vorweg: Wir reden hier über eine Verfilmung von Marvel. Viel mehr als seichte Kost darf man da ja nicht erwarten. Allerdings finde ich persönlich es immer wieder erstaunlich zu sehen wie Marvel hier Verbindungen zu anderen Filmen und Serien knüpft und diverse Randbemerkungen sowie Hinweise auf kommende Ereignisse einstreut. Imo ist es die Weitsicht der Verantwortlichen, die mich immer wieder erstaunt. So auch hier.

      Ganz offen gesagt bin ich mit keinen wirklichen Erwartungen in diesen Film hinein gegangen. Ich kannte zwar die Hintergründe der Figur, war jedoch dennoch skeptisch, da man sich beschlossen hatte direkt den zweiten Ant-Man, Scott Lang, als Protagonisten einzuführen, statt chronologisch bei Professor Henry "Hank" Pym anzufangen. Allerdings muss ich sagen, dass diese Zweifel recht schnell wieder verflogen sind.

      Die ersten 20 - 30 Minuten waren zwar noch recht unspektakulär, in denen ich mich doch gefragt habe wohin man mit diesem Film eigentlich genau hin will. Man wusste ja, dass Edgar Wright aufgrund persönlicher Differenzen mit Marvel den Regieposten kurzerhand abgegeben hat, den daraufhin Peyton Reed übernommen hat. Hier war mein erster Gedanke direkt, dass der Ausstieg von Edgar Wright scheinbar tatsächlich dafür gesorgt hat, dass sich das ebenfalls von ihm (mit)verfasste Skript nicht ganz entfalten zu können scheint und nicht das Niveau erreicht werden kann, das man ursprünglich angepeilt hatte ... Aber auch diese Zweifel verflogen recht schnell.

      Nach den anfänglichen Problemen, diesem holprigen Start, gewinnt der Film rasant an Tempo dazu. Die Action, die Witze und nicht zuletzt die Handlung kommen prompt in Fahrt und liefern einem einen Marvel Film, wie man ihn halt kennt. Charmant, ein klein wenig tiefsinnig, rasant und vor allem actionreich! Besonders im Kopf haften geblieben sind natürlich die Momente, in denen Scott schrumpft. Hier entfaltet der Film sein volles Potenzial, in dem Action und Witz so perfekt miteinander abgestimmt werden, wie es wohl noch kein Marvel Film zuvor geschafft hat. Nicht einmal "Guardians of the Galaxy" hat mMn ein solch hohes Maß an Charme mit gebracht, wie es "Ant-Man" geschafft hat.

      Wie oben bereits erwähnt hat man in "Ant-Man" mal wieder einige zusätzliche Charaktere geschickt mit in das Geschehen eingebunden, ohne dass dies irgendwie gezwungen wirkte. Bereits zu Anfang trifft man auf einige bekannte Gesichter, insbesondere aus einer bestimmten Marvel Serie (mehr sei an dieser Stelle nicht verraten). Das zieht sich bis hin zu einer speziellen Passage des Films, in der vielleicht schon leicht angedeutet wurde welche Seite Ant-Man im kommenden "Civil War", der ja nächstes Jahr bevorsteht und in dem Ant-Man ebenfalls mit agieren wird, wählen wird.

      Was bleibt da noch zu sagen? Der Gastauftritt von Comic-Legende Stan Lee war mal wieder sagenhaft und auch der Cast wusste, vor allem auf Seiten der Protagonisten, voll zu überzeugen. Anfangs war ich ja skeptisch, was Paul Rudd als "Ant-Man" betrifft, aber er hat die Sache echt verdammt gut gemacht. Wie so oft hat mich Marvel hier mal wieder eines Besseren belehrt. Ähnlich wie schon so oft zuvor, unter anderem auch bei Chris Pratt als Star Lord.
      Auch Michael Douglas als Professor Henry "Hank" Pym und Evangeline Lilly als Hope van Dyne (bzw. Pym) wussten voll und ganz zu überzeugen. Besonders bei Letzterer dürfte interessant werden zu sehen wohin Marvel mit ihrem Charakter noch will ...

      Ach ja, und haltet euch lieber ein paar Taschentücher parat. Soweit ich das beurteilen kann schafft es echt nur Marvel bei dem Verlust einer Ameise bei einem Trauer zu erwecken ;(

      Wie dem auch sei, "Ant-Man" vereint mal wieder alles, was einen guten Film des MCU ausmacht. Trotz leichten Startproblemen ein wirklich gelungener Start in Marvels Phase 3 gelungenes Ende von Marvels Phase 2!
      Besten Dank an den User Chopper Man, dass er mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass "Ant-Man" noch zur Phase 2 gehört. Schande über mein Haupt! xD

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von OneBrunou ()

    • Seit voriger Woche kann man die Dokumentation „Amy“, eine Dokumentation über das leider viel zu kurze Leben von Amy Winehouse, im Kino sehen. Amy Winehouse gehörte seit jeher zu meinen Lieblingssängerinnen, ich liebe einfach ihre Musikrichtung und ihre einzigartige Stimme; und ihre Live-Performances waren einfach der Hammer (wenn man Glück hatte…). Ich selbst sehe als eines der größten Versäumnisse meines Lebens, auf keinem Konzert von ihr gewesen zu sein; nicht, dass ich es nicht versucht hätte. Es war das Jahr 2011, als ich zusammen mit einer ehemaligen Schulkollegin auf ihr erstes Konzert in Österreich gehen wollte und schon lange die Tickets hatte. Zwei Wochen zuvor wurde es allerdings wegen gesundheitlicher Probleme abgesagt und schließlich starb sie genau an dem Wochenende an dem das Konzert angesetzt gewesen wäre… Naja, mit derselben Kollegin habe ich beschlossen, als sehr verspäteten Ersatz für das Konzert nun den Dokumentationsfilm „Amy“ vom Regisseur Asif Kapadia ins Kino zu gehen. Zunächst war ich schon skeptisch, weil es für mich die erste Dokumentation war, die ich ins Kino gehen wollte – aber ich wurde nur positiv überrascht:

      (Quelle: en.wikipedia.org/wiki/Amy_%282…File:Amy_Movie_Poster.jpg, 23.07.2015, 23:10)
      Wie wurde der Film gemacht? Nun es handelt sich um einen Zusammenschnitt aus privaten Videos und Fotos, die von ihr selbst oder von Freunden stammen, veröffentlichten und unveröffentlichten Fernseh-Interviews und Fotos, über die Interviews mit Leuten gelegt wurden, die Amy nahe standen. Dabei wurden nie wertende Urteile oder des Regisseurs Kapadia oder anderer Beteiligter gegeben; man beschränkt sich wirklich nur auf eben diese Interviews, die stets nur im Off zu hören sind. Die typische Interview-Situation mit Moderator und Interviewten findet also gar nicht statt. Auch Amys Stimme selbst wird so oft wie möglich verwendet und trägt viel dazu bei, dass sich ein Bild von Amys Charakter formt.
      Gleich zu Beginn kommt eine Szene, in der man ganz eindeutig sieht, welches Talent hinter dem unscheinbaren Mädchen steckt, als sie für ihre beste Freundin "Happy Birthday" singt. Man lernt Amy als sehr frechen und gewitzten Menschen, direkt aber auch authentisch, kennen. Die Musik verwendet Amy immer, um ihre Erlebnisse zu verarbeiten. Den ganzen Film über begleiten uns ihre Lieder, deren Texte immer eingeblendet werden und einfach zu 100% ihre momentane Lebenslage widerspiegeln, was – zumindest mir – in dieser Form nie auffiel, als ich die Alben hörte. Ihre Gefühle werden so wirklich greifbar für das Publikum.
      Schließlich kommt ihr Fall, der sehr bewegend gezeigt wurde. War sie zuerst ein lebensfrohes Mädchen, das nichts unversucht ließ, aber ihre Grenzen kannte, griff sie schließlich auch zu harten Drogen. Die Bilder, die man von ihr aus dieser Zeit zu sehen kriegt, lassen es einem ziemlich mulmig werden. Amy stirbt 27-jährig am 23. Juli 2011 in ihrem Haus in London an einer Alkoholvergiftung mit 4,2 Promille.

      Der interessierte Leser weiß über ihr Leben Bescheid, daher will ich das nicht länger breit treten. Einen tiefen Eindruck hinterließ für mich ein Interview aus ihrer frühen Zeit, wo sie sagte, sie wolle gar nicht berühmt werden; am liebsten wolle sie einfach in kleinen Jazz-Bars auftreten und sonst solle sie keiner kennen. Wir haben also die Geschichte einer Person vor uns, die nicht berühmt werden wollte, es unfreiwillig wurde, mit der Situation einfach nicht umgehen konnte und zusätzlich das Pech hatte, einfach die falschen Leute kennen zu lernen.

      Ein Höhepunkt für mich war eindeutig Amys Musik, die im Film verwendet wurde. Einerseits schrieb sie die Texte ja immer aus persönlichen Anlässen und andererseits war die Akustik im Kino einfach komplett anders als auf den Alben, wobei im Film auch immer Live-Versionen verwendet wurden. Ich hatte noch nie Gänsehaut im Kino, und an diesem Abend hatte ich gleich so oft Gänsehaut! Die Verbindung der emotionalen Seite und ihres Lebens mit ihrer wahnsinnigen Stimme war unbeschreiblich! Als im Abspann noch ihr Lied „Valerie“ in einer Akustik-Version lief, blieb der ganze Kinosaal sitzen, bis die Credits zu Ende waren. Ein Verhalten, das in Japan zwar üblich ist und mich auch nervte, mir in Europa aber noch nie begegnet ist. Aber hier erschien es einfach unangemessen und es wäre um jeden Ton, den man nicht gehört hätte, einfach unendlich schade gewesen. Zum Teil bekam man auch noch unveröffentlichte Aufnahmen von Songs oder alternative Versionen zu hören, was wirklich fantastisch war.

      [Im Spoiler noch Live-Performances von "Rehab" und "Back to Black", die ich gerade gefunden habe und super dazu passen:]

      Durch ihre privaten Videos kann man wirklich hinter das ganze Bild blicken, das von den Paparazzi aufgebaut wurde und man erfährt so viel mehr. Ich empfehle jedem, der sich ein bisschen für ihre Musik interessiert oder sich interessieren möchte, diese Dokumentation unbedingt anzuschauen! 10+/10 Punkte

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sonic the Hedgehog ()

    • Mission Impossible: Rogue Nation


      ... oder auch das brillanteste Katz- und Mausspiel, das ich in den vergangenen paar Jahren zusehen bekommen habe!

      Vorab: Ich bin ein Fan der Reihe seit dem ersten Teil, weswegen diese Rezension womöglich nicht unbedingt die objektivste sein wird. Was man hier aber abgeliefert hat ist, mMn, weit abseits des sonstigen Action-Kinos.
      Nachdem Phantom Protokoll 2011 dafür gesorgt hat, dass diese Reihe neuen Wind bekam und sie populärer als jemals zuvor machte, setzt man mit "Rogue Nation" noch einmal einen drauf. Wer kann denn schon diesen genialen Moment vergessen, in dem Tom Cruise das höchste Gebäude der Welt, das "Burj Khalifa", zunächst empor stieg, um dann wieder herunterzuklettern? Und genau das ist es, was die "Mission Impossible" Filme seit jeher auszeichnet: Die aberwitzigen Stunts, die von Tom Cruise meistens sogar persönlich, ohne Double, durchgeführt werden!
      Seit 2011 ist aber eine neue Stärke dazu gekommen und das ist das Storytelling, das, innerhalb dieses Franchise, niemals intelligenter war als in den vergangenen beiden Teilen dieser Filmreihe. Das man da bereits einen sechsten Teil ankündigt überrascht, nicht zuletzt wegen dem Erfolg von "Phantom Protokoll" und dem wohl bereits fest eingeplanten finanziellen Erfolg von "Rogue Nation", eher weniger.

      Auch im neuen Teil gibt es den einen oder anderen waghalsigen Stunt, wobei hierbei insbesondere die Flugzeugszene, die bereits aus den Trailern bekannt sein sollte, hervorgehoben werden sollte. Für mich persönlich die genialste Szene des Films, was aber wohl auch an der grandiosen Vorlage gelegen hat ... Wie man im Vorfeld nämlich bereits gestand stand hierfür kein Geringerer als "Nathan Drake", Protagonist der Uncharted Reihe von Naughty Dog, Modell. Bzw. dessen waghalsiger Stunt aus "Uncharted 3", wo dieser ebenfalls ein Flugzeug infiltrierte, was, wie so oft, in einem reinen Chaos endete. Es sind zwar zwei verschiedene Szenen, gewisse Elemente, die man für den Stunt von Tom Cruise übernommen hat, sind allerdings nicht zu übersehen.

      Um aber noch mal auf meinen Einleitungssatz zu sprechen zu kommen: Für meinen Geschmack hat man hier einen der wohl besten Antagonisten seit Langem aus dem Hut gezaubert. Nicht unbedingt, weil er so viel neu gemacht hat (was er im Grunde nicht hat), sondern weil man bei diesem wirklich stets das Gefühl hatte, dass er Ethan und seiner Crew immer und immer wieder eine Nasenlänge voraus ist - Und das auch bis zum Ende so bleiben könnte.
      Das lag unter anderem auch an der Rolle von Rebecca Ferguson, die flatterhafter und damit undurchsichtiger war, als alles, was ich seit Langem zu sehen bekommen habe. Gerade ihre Rolle sorgte dafür, dass man sich nie ganz sicher sein konnte wie dieses "Katz- und Mausspiel" am Ende wirklich ausgeht ... Ich meine, klar, dass die Guten siegen ist bei Hollywood Streifen ungefähr so sicher wie das Amen in der Kirche. Spannend wurde es aber vor allem dadurch, dass dies aber nicht zwangsweise bedeutet, dass auch jeder von den Guten überleben muss. Gerade ihre Rolle, die auf dem schmalen Grad zwischen Freund und Feind fröhlich herum getanzt ist, sorgte für das letzte Fünkchen Spannung, wodurch der Ausgang des Films eigentlich bis zum Schluss nie ganz sicher war.

      Und, durch das wechselwillige Verhalten von Ferguson's Charakter, sowie der Intelligenz und Weitsicht des Antagonisten, jagte hier eine Wendung die Nächste. Ich persönlich muss dabei festhalten, dass es mir schon fast zu viele Wendungen waren, von denen auch nicht alle unbedingt unerwartet kamen. Einige davon wussten durch recht innovative Erklärungen durchaus zu überzeugen, andere wiederum waren absolut altbacken, wodurch deren Ausgang eigentlich von vornherein absehbar war.
      Was aber natürlich nichts Schlechtes sein muss. Denn auch wenn man manche Wendungen und deren Intention von Anfang an durchblicken konnte, so unterstreichten diese doch nur noch einmal wie gerissen der Gegenspieler dieses Mal war und wie intelligent er zu Werke ging, um Ethan und co. immer einen Schritt voraus sein zu können. Diesen Fakt haben die vielen Wendungen sehr deutlich hervorgehoben.

      Ja, was bleibt da noch großartig zu sagen? Tom Cruise als Ethan Hunt ist mal wieder genial (da kann man von ihm als Privatperson halten was man will) und wird bei seinen waghalsigen Etappen, die ihn zur Erfüllung seiner Mission bringen, von einem fantastischen Cast unterstützt. Neben Rebecca Ferguson wusste vor allem auch, wie auch schon im Vorgänger, Simon Pegg als "Benji" durchaus zu überzeugen, der aber mal wieder insbesondere für den Humor zuständig war, welcher dieses Mal, anders als im Vorgänger (mMn), nicht mehr ganz so gestellt wirkte.

      Mein Fazit lautet daher also, dass man an das hervorragende Niveau von "Phantom Protokoll" sehr gut angeknüpft hat und ich persönlich nicht sagen könnte welcher der beiden Teile nun der Bessere war, wobei ich imo, wegen der klug ausgearbeiteten Geschichte, doch eher zu "Rogue Nation" tendieren würde. Besser als die ersten drei Teile waren "Phantom Protokoll" und "Rogue Nation" aber allemal, weswegen ich nun gespannt auf den sechsten Teil warte, der darauf hoffentlich weiter aufbauen kann.

      Wer auf ordentliche Action, eine intelligente und abwechslungsreiche Handlung und waghalsige Stunts steht, der wird hier bestens bedient!


    • Oh Brother Where Art Thou

      Was ein Film muss ich sagen. Von Anfang bis Ende wahnsinnig verspickt.
      Ersteinmal zu den Schauspielern, Clooney kennt man natürlich, den Kamerad rechts natürlich auch, zumindest wenn man Transfoermers Fan ist.
      Die Odyssee gibt ein wenig Halt, etwas konkreter, die Geschichte der drei Kettensträflinge Ulysses (George Clooney), Pete (John Turturro) und Delmar (Tim Blake Nelson), die auf der Suche nach einem Schatz und auf der Flucht vor dem Gesetz sind. Ihnen stößt eine Menge zu. Wie alle Coen-Helden haben sie einen schlauen Plan; wie immer ist der ein entscheidendes bisschen zu dumm Coens' kleine Kulturgeschichte hält Typen und Gebräuche, Slangs und Moden fest. Iwie kam es mir vor wie der Kampf um den Mythos mit der Moderne, um Aberglauben und Vernunft. Jedenfalls gibt Ulysses den großen Verstandesmenschen und bemüht sich, noch die seltsamsten Phänomene "psychologisch" oder "wissenschaftlich" zu erklären. Sogar ein großer Politiker, "Senator", sagt nur "Sie werden es noch weit bringen". Auf der anderen Seite hat Ulysses gerade aus taktischen Gründen zugelassen, dass der Senator den gefeierten Bluegrass-Auftritt der Soggy Bottom Boys (Ulysses, Pete und Delmar) zur Wahlkampfveranstaltung umfunktioniert.

      Der Witz daran: Die falsche Politik wird nun mit richtig guter Laune verkauft - ein früher Triumph der Kulturindustrie, ein Schritt hin zum Verblendungszusammenhang. Am Ende freilich siegt der Aberglaube, alle Prophezeiungen werden auf wundersame Weise erfüllt. Eigentlich totaler Schwachsinn der Film, aber dann doch wieder soviele Themen vereint die betreffen und wirklich gut ineinander verklickt sind. Kam mir eigentlich fast den ganzen Film vor wie wenn die Geschichte von den Daltons aus Lucky Luke handelt. Wobei fast alle 3 den Averell spielen könnten. Der Film hat wirklich was, auch wenn er schon etwas älter ist. Sehr zu empfehlen, ich geb ihm aufjedenfall
      7,5 von 10 Nachos

    • Gestern kam ich endlich dazu mir den neuen Film von Regisseur Antoine Fuqua, der bereits mit Filmen wie "Training Day", "Shooter" oder auch "The Equalizer" auf sich aufmerksam machte und mit "Southpaw" einen weiteren Film abgedreht hat, den er sich jetzt voller Stolz auf die Liste seiner bis dato realisierten Filme setzen darf. Irgendwo ganz oben, zwischen den drei erwähnten Filmen, denn "Southpaw" ist genau das geworden, was ich mir so sehr erhofft hatte ... Es ist das erste Kampfsport-Drama seit Warrior, das mich wieder in seinen Bann ziehen konnte!
      Der Film zeigt anschaulich wie schnell man abstürzen kann, je weiter man die Leiter empor klettert. Ein Schicksalsschlag genügt, um alles zu verlieren. Jake Gyllenhaal brilliert hier als gebrochener Mann, voller Reue und Selbstzweifel, der sich für seinen letzten Kampf vorbereitet. Zum Wohle von dem, was ihm nach den tragischen Ereignissen, die zu seinem Absturz geführt haben, noch geblieben war.
      An seiner Seite steht Forest Whitaker, der, nach seinem eher schwächelnden Auftritt in "Taken 3" (wobei er nicht besonders viel gegen ein schlechtes Drehbuch machen konnte), in "Southpaw" mal wieder eine Rolle bekommen hat, in der er einfach voll aufgehen konnte. Er übernimmt die Rolle des Trainers von Hope, der maßgeblichen Anteil an dessen Auferstehung hat. Und nicht zuletzt hätten wir da noch Rachel McAdams, die als Ehefrau von Hope zu überzeugen weiß, in ihrer Rolle allerdings nur wenig Raum für Entfaltung bekommen hat. Das, was ihre Rolle ihr erlaubte zu zeigen, hat sie aber hervorragend dargelegt. Ohne wenn und aber.

      "Southpaw" weiß in erster Linie durch seinen Cast, die damit einhergehende schauspielerische Leistung der Hauptakteure, und vor allem auch durch den fantastischen Soundtrack, der von keinem Geringeren als Eminem extra für diesen Film produziert wurde, zu überzeugen. Die Handlung selbst ist recht klischeehaft und nur so vollgepackt mit Stereotypen. Der Protagonist, ein Kämpfer, der erst ganz oben stand und dann fällt, nur um sich neu zu erheben. Der Trainer, der ihm dabei die notwendige Stütze ist, ihn trainiert und ihm ebenso bedeutende Lebenslektionen erteilt und nicht zuletzt das übergeordnete Ziel, für das der Protagonist überhaupt kämpft.
      Um hier noch mal den Vergleich zum Film "Warrior" zu ziehen: In "Warrior" hat man es geschafft zwei Charaktere aufeinander prallen zu lassen, denen man beiden den Sieg gewünscht hätte - Und damit eigentlich gar nicht will, dass einer von beiden verliert. Dies machte den letzten Showdown wesentlich spannender, da nahezu alles möglich war. Der Film ist bei seinem Finale etwas aus den bekannten Mustern heraus gebrochen und hat etwas Eigenständiges geschaffen. Bei "Southpaw" dagegen blieb man den bewährten Mustern treu, was aber auch einfach an der Zusammensetzung der Figuren lag, durch die man überhaupt nicht dazu kam Sympathien für den Gegner des Protagonisten aufzubauen. Beabsichtigt war dies ohnehin nicht.

      In "Southpaw" kommen dadurch viele Klischees und Stereotypen zusammen, was aber nicht unbedingt schlecht ist. Der Film ist nach wie vor gut, erzählt eine inspirierende und zugleich motivierende Geschichte eines Kämpfers, der alles auf eine Karte setzt, und kommt mit einem fantastischen Soundtrack daher, der nicht hätte besser sein können. Gerade dieser ist so gewaltig, wie ich es aus keinem anderen Kampfsport-Drama bisher kenne. Er passt perfekt und ist auf entsprechende Passagen des Films sehr gut abgestimmt. Eminem hat hier wirklich hervorragende Arbeit geleistet!
      Dank diesem Film kam ich persönlich zu zwölf neuen Tracks, die ich mir ab jetzt immer beim Training anhören werde, um zusätzlich Kraft zu tanken :thumbup:

      Fazit:
      Für Freunde von inspirierenden und motivierenden Kampfsport-Filmen (bzw. Dramen) gibt es von mir eine bedenkenlose Empfehlung! Wer jedoch einen Film erwartet, in dem das Boxen an vorderster Stelle steht und hier einen Kampf nach dem anderen erwartet, der wird enttäuscht werden.
    • Der Marsianer

      Nachdem ich mir am Wochenende Der Marsianer angeschaut habe wollte ich euch für diesen Film eine kurze Review hinterlassen.

      Ich bin ein begeisterter Fan von Science Fiction Filmen und alles was mit dem Weltraum usw. zu tun hat.
      Als ich das erste mal von diesem Film gehört habe dachte ich gleich an eine Vortsetzung von Interstellar, in der Matt Damon ebenfalls auf einem Planeten gestrandet ist.
      Gewisse Parallelen gibt es tatsächlich und das ist auch gar nicht schlimm. Viel mehr konnte man durch diesen Film Matt Damon in seiner Rolle bei Interstellar besser verstehen. Ridley Scott kehrt nach 3 Jahren wieder zum Science Fiction Genre zurück und bereitet sich mit Der Marsianer auf seinen nächsten Alien Film vor. Ein wesentliches Thema im Film ist hier mehr Science als Fiction und dementsprechend „Wissenschaftlich“ ist der Film.



      Story:
      Aufgrund eines schweren Sturms auf dem Mars ist die Mannschaft der Hermes gezwungen, ihre Mission abzubrechen, da ihr Raumschiff und Station nicht für schwere Stürme ausgelegt sind. Während der Evakuierung ereignet sich ein Unfall, bei dem Astronaut Mark Watney ums Leben kommt. Die Mannschaft ist gezwungen ihn zurück zu lassen, jedoch überlebt Mark verletzt und ist fortan allein auf dem Mars. Wähend Mark versucht sich selbst am Leben zu erhalten wird immer wieder zwischen der NASA, der Hermes und Watney hin und her. Nach einiger Zeit bemerkt die NASA, dass Mark noch am Leben sein muss und beide Seiten müssen versuchen den anderen zu erreichen. Was bei einer Entfernung von 56 - 401 Millionen km und einer Zerstörten Kommunikation schwierig wird.
      Dabei schafft es Matt Damon den ganzen Film über zu tragen und einem zu unterhalten. So nörgelt er über den schlechten Musikgeschmack von seinem Commanders, dass ihm der Ketchup ausgegangen ist, aber er hält seine eigne Moral stetig mit Humor oben. Viel mehr kann ich nicht verraten, da ich sonst zu viele Spoiler auspacke und denjenigen die Spannung nehme, die ihn sich noch ansehen wollen ;)


      Fazit: Der Film beginnt ähnlich wie Gravity harmlos und spaßig. Nimmt rasch an Fahrt auf und hält den Spannungsbogen immer mal wieder oben. Längere Passagen werden mit dem Abenteuer Elementen gefüllt.
      Weitere Infos zum Film gibt es beispielsweise auch auf folgendem Youtube Kanal: ARES: live


      PS: Ridley Scott hat bereits einen 20 Minuten längere Director’s Cut angekündigt. Und den Faktencheck für alle die hinterher wissen wollen ob der Film auch realistisch ist.

      Grüße, ATTi

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von ATTi ()

    • Gone Girl

      Hab mir schön mal Sky rausgelassen...
      Mein erster Film gestern Abend war dann Gone Girl. Dachte eigentlich, das wird so ein typisches Drama mit Happy End Faktor usw. Scheiße man, das war wirklich weit gefehlt. So in eine andere Richtung gezogen worden wie bei meinen Vorstellungen zu dem Film wurde ich schon lange nicht mehr.
      Die Story:
      Eigentlich perfekte Ehe, alles scheint wunderbar. Dann kommt es knüppeldick: Beide keine Jobs mehr, Mutter des Ehemannes (Ben Affleck) Krebskrank Probleme um Probleme. Plötzlich verschwindet die Ehefrau (Rosamund Pike) spurlos. Natürlich wird er schwerstens des Mordes an der Dame bezüchtigt. Geht man jetzt immernoch davon aus, es ist das typische Ehemann sucht Frau Drama, ist man wirklich weit gefehlt.

      Der Film hat dann ein paar heftige Wendungen für den Zuschauer parat. Teilweise sehe ich diesen Film dann auch mehr richtung Thriller laufen, ordentlich spannend und auch ein leicht gruseliger beigeschmack. Das Ende hat dann noch den passenden Beigeschmack. Mehr wird natürlich nicht verraten. Egal ob Affleck als Daddy, "Barney" als psycho Millionär oder Rosamund Pike, die in diesem Film von der lieben Ehefrau zur absoluten Psychotante wird (sorry für den Spoiler) ist es ein wirklich sehr mitreissendes Drama, gut inszeniert und auch recht düster. Wer auf solche Filme steht, würde ich sagen absolut Sehenswert. Leichte Abzüge, weil mir das Ende nicht ganz so zugesagt hat (Obwohl es kein Happy End gibt sorry schon wieder Spoiler)
      Aufjedenfall guter Film, gute Schauspieler Arbeit, gute Hintergrundmusik und guter Film-Flair deshalb 8 von 10 Nachos
    • James Bond: Spectre


      Nach dem mir "Skyfall" so unfassbar gut gefallen hat stand es für mich nie zur Debatte, ob ich dem vierten Streifen mit Daniel Craig in der Rolle des 007 Agenten eine Chance geben würde. Nach "Skyfall" und "Casino Royale" ("Ein Quantum Trost" klammere ich mal aus, der war einfach nur krebserregend für Augen und Ohren ^^) waren meine Erwartungen an den neuen Bond Film extrem hoch. Die durchweg positiven Kritiken, die es zu dem Film überall zu lesen gab und die fantastischen Trailer sorgten für zusätzliche Vorfreude. Nicht zuletzt auch, weil Christoph Waltz hier mal wieder als Schurke auftreten durfte und ich mir von ihm sehr viel versprochen hatte ... Und, bis auf die Leistung von Waltz, wurde ich eigentlich in so ziemlich jedem Punkt enttäuscht!
      Der Film ist übertrieben lang, schmeckt wie zähes Kaugummi, bläht sich viel zu stark auf, ist ungewohnt vorhersehbar (nicht so wie "Skyfall" oder "Casino Royale") ist an allen Ecken und Enden unlogisch und kommt, und das ist das aller Schlimmste für mich, über seine guten Ansätze einfach nicht hinaus. Das Potenzial, das dieses Skript besaß, und durch die Trailer auch vermittelt wurde, wurde nicht einmal im Entferntesten ausgeschöpft. Und genau das kotzt mich an diesem Film am aller meisten an.

      Gerade die Rolle von Christoph Waltz hat mich im Endeffekt doch wirklich sehr enttäuscht. Grundsätzlich hatte man sich hier eine nette Ausgangsposition verschafft, in dem alle Ereignisse aus den drei Vorgängern mit Craig auf seine Figur zurückzuführen waren und alle Fäden bei ihm zusammenliefen. Dieser Umstand sorgte für enormen Nervenkitzel, weil man unbedingt wissen wollte, was Bond denn so besonders machte, dass ein Mann mit seiner Stellung und Reputation ein solches Interesse an ihm hegte. Die Erklärung, die letztlich dann folgte, ließ seine Figur dann wiederum in einem vollkommen anderen Licht da stehen. Auf einmal war er nicht mehr der charismatische Puppenspieler, sondern nur noch ein kleiner Junge, der an ADS zu leiden schien.
      Doch damit noch längst nicht genug: Über den ganzen Film hinweg wurde die alte Beziehung der beiden, und der Konflikt zwischen ihnen, angeteasert und am Rande immer wieder ein Stück weiter aufgebaut, doch als es dann zur Gegenüberstellung kam und alle Karten auf den Tisch gelegt worden sind waren die Gründe von Franz (Waltz's Rolle) nicht nur extrem hanebüchen, sondern wurden diese auch bloß kurz nebenbei mal erwähnt. Es fehlte seiner Figur schlichtweg an Tiefgang, die man ihr spielend leicht hätte verschaffen können, wenn man auf einige andere, teils extrem unnötige, Szenen verzichtet hätte. Ganz zu schweigen davon, dass man nicht einmal erfahren hat wie er sich eine solch umfangreiche und mächtige Organisation aufbauen konnte. Er hatte sie einfach, weil er sie halt hatte.
      Zumindest dem Waltz muss man zu Gute halten, dass er aus der halbherzigen Rolle, die man ihm da gegeben hat, das Bestmögliche herausgekitzelt hat ...

      Alleine in der ersten Stunde des Films gab es aber so viele Szenen, die man getrost hätte streichen können, das mir einfach nur übel werden könnte. Spontan fällt mir dazu die Rolle von Dave Bautista ein, die so unsinnig war, dass es schon echt nicht mehr feierlich war. Der Kerl durfte während seiner gesamten Screentime vielleicht geschätzte drei Wörter sagen. Den Rest der Zeit war er einfach nur dieser stumme Jäger, der halt einfach da war, um böse zu gucken und dem guten, alten Bond die eine oder andere Tracht Prügel zu verpassen. Eine Rolle, die der Film schlichtweg nicht gebraucht hätte oder der man etwas mehr Tiefe hätte verschaffen können. Ging in den Vorgängern doch schließlich auch.

      Natürlich ist der Film kein totaler Reinfall ... Die Schlusssequenz, sowie die Anfangssequenz waren in dem Film die wohl mit Abstand besten Szenen. Vor allem das Intro wusste aber mal wieder auf ganzer Linie zu überzeugen, nicht zuletzt weil hier die vorangegangen Ereignisse auch noch mal schön in Szene gesetzt wurden und somit bereits leicht angeteasert wurde worum es im Film gehen wird ... Oder worum es eigentlich gehen sollte. Denn worum es in "Spectre" nun so genau ging wissen vermutlich nicht einmal Autor und Regisseur des Streifens.

      Fazit: "James Bond: Spectre" wird mit Sicherheit wieder ein absoluter Kassenschlager, bei dem ich mich auch nicht wirklich wundern würde, wenn er noch mal höhere Einnahmen als "Skyfall" erzielen würde, dank des geschickten, aber teils auch extrem aggressivem Marketings zu dem Film. Kritikern hat man vermutlich einen ordentlichen Batzen Geld in die Taschen geschoben, damit sie ja nichts Schlechtes über diesen Film schreiben, denn anders kann ich mir die Lobpreisungen echt nicht erklären.
      Der Film hat gewiss gute Ansätze, besaß eine Menge Potenzial, hat sich aber einfach viel zu viel vorgenommen, ist dadurch mehrfach abgedriftet, bis der Karren letztlich im Dreck stecken geblieben ist und dort nicht mehr raus kam. Für mich persönlich ist die Enttäuschung leider extrem groß, weil die Erwartungen nun mal auch so hoch waren.
      Müsste ich ein Ranking darüber aufstellen welche Bond-Filme von Daniel Craig mir am besten gefallen haben, dann würde "Spectre" wohl auf Platz 3 landen (so schlimm wie "Ein Quantum Trost" war er dann halt doch nicht). An "Skyfall" (Platz 2) und vor allem den grandiosen "Casino Royale" (Platz 1) kann er aber Weitem nicht anknüpfen.
      Meiner persönlichen Meinung nach sollte er die Rolle nun auch an den Nagel hängen. Die Geschichte "seines" Bonds sollte damit erzählt sein. Wirklich Lust scheint er auf die Rolle auch nicht mehr zu haben ... Nach so einem schwachen Nachfolger ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. Da hätte ich auch die Schnauze voll. 3/10.
    • Tribute von Panem: Mockingjay Teil 2





      SWEET SEMEN OF BABY JESUS! Was für ein hammer geiler Film war das bitte? Das einzige was diesen Film in diesem Jahr noch toppen kann, ist wohl Star Wars.

      Die Saga kommt zu einem befriedigenden Abschluss. Die Probleme die, durch den Split des letzten Buches mit Mockingjay Teil 1 und 2, im ersten Teil durch leichte Langatmigkeit etc. zum tragen kamen, wurden hier komplett ausgemerzt.

      Der Film ist „anspruchsvoll“ in dem Sinn, dass ihr euch nicht zurücklehnen und euch einfach berieseln lassen könnt. Es wird vorausgesetzt, dass ihr die alten Teile gut im Gedächtnis habt und permanent darüber nachdenkt und reflektiert, was ihr da auf der Leinwand seht. Auch die Thematik kommt in ihrer Düsternis in dem letzten Teil auf ihren Gipfel. So ziemlich alles wird in diesem Film getoppt (mit Ausnahme der Action).

      Es ist für mich schlichtweg nicht nachvollziehbar, wie jemand diesen Film schlecht finden kann. Konnte ich beim Vorgänger die Kritik zum Teil verstehen, raufe ich mir bei diesem Film die Haare, wenn ich lesen muss, dass Panem 4 „langweilig“ oder „Klishee behaftet“ ist.

      Dieser Film ist sogar einer der wenigen die euch nicht nur unterhalten, sondern euch bilden können. Sofern ihr ihn denn lasst.

      Und sowas findet man in unserem aktuellen Blockbuster Kino definitiv nicht oft.

      Meine ausführlichere Review findet ihr wie gewohnt im Video:


      BDO
    • Mockingjay - Teil 2

      Eigentlich liegen mir Rezensionen nicht so, aber zu Mockingjay würde ich auch gerne ein bisschen erzählen. Der Beitrag enthält Spoiler.

      Ich habe die Bücher gelesen und muss sagen, dass es mir unglaublich gut gefallen hat, wie man den zweiten Part umgesetzt hat. Ich habe ja schon nach Part 1 gemerkt, dass man sich vorgenommen hat mit der Action bis Part 2 zu warten, aber es wurde auch so stark rüber gebracht, dass ich mir nur ganz selten dachte: "Puh das war jetzt aber deutlich schwächer als im Buch" und das ist ja eigentlich etwas, was man sich bei Verfilmungen oft denkt. Bei Tribute von Panem hat es allerdings insgesamt in allen Teilen auch sehr gut geklappt, vor allem beim vierten Teil.

      Was man auch extrem loben muss ist die neue Stimme von Peeta! Die Stimme war so gut gewählt und auch gesprochen, dass man überhaupt nicht gemerkt hat, dass er einen neuen Synchronsprecher hat, ich persönlich habe es erst bei meinem obligatorischen Gang zur Wikipedia Seite des Films nach dem anschauen gemerkt, genau wie mein Bruder und meine Schwester.

      Zwei Dinge musste ich im Film bemängeln, die mir im Buch besser gefallen haben:

      Als Peeta sich nicht mehr sicher war, was Wahrheit und was Lüge ist, hat Finnick ihm gesagt, er solle doch einfach Fragen und sie antworten ihm dann ob es wahr oder falsch ist, diese Stelle wurde im Film extrem gekürzt obwohl sie mir doch sehr wichtig vor kam, da diese Szene gerade für neues Vertrauen zwischen Katniss und Peeta gesorgt hat.

      Außerdem hat es mir nicht gefallen, wie Katniss da ohne jegliche Verletzungen aus allem rauskam, im Buch hatte sie, wenn ich mich recht erinnere, starke Verbrennungen im Gesicht und teilweise weggebrannte Haare, insgesamt hatte ich eine komplett entstellte Katniss vor Augen, als ich den Schluss gelesen habe. Im Film dagegen sah sie aus, als wäre sie gerade vom Laufsteg gekommen.


      Allgemein hat mir der Film sehr gut gefallen, man hätte aber auch sehr viel falsch machen müssen um mir diesen Film zu vermiesen.
      Marine Soldat: "Sprechen verboten!"
      Franky: "Dann halt die Klappe!!"
    • Ein Lehrbuch/film für heutige Kriegsführung

      Bacon D. Orian schrieb:

      Dieser Film ist sogar einer der wenigen die euch nicht nur unterhalten, sondern euch bilden können. Sofern ihr ihn denn lasst.


      Ich war ja vom 1. Teil echt angepisst. Er hat mich so dermassen gelangweilt weil einfach gar nichts im Film wirklich passiert resp. das was passiert, das hätte man vermutlich auch in 10min erzählung und wenigen Bilden im Teil 2 zuvor bringen können. Ich ging also mit einem doch sehr wenigen Ansprüchen ins Kino. Ich hab zwar deine kurze Rezession gelesen und dachte mir ok vielleicht übertreibt er ja ein wenig aber nungut, schauen wir mal.

      Im nachhinein muss ich sagen das der 2. Teil der mitsamt beste Teil ist. Aber nicht auf die Art und Weise wie viele Erwarten sondern eher um die tiefgründige Ehrlichkeit welche dieser Film mit sich bringt. Es geht hier um Krieg und das es im Krieg keine guten gibt. Während des Films hab ich viele parallelen zu "Clarke Griffin" aus der Serie The 100 welche am ende der 2. Staffel ihrer Mutter versucht zu erklären, das sie probiert hat die Gute zu sein und diese dann zu ihr meinte, "das ist vielleicht nicht möglich". In beiden Fällen rutscht eine Junge unerfahrene Frau in eine Rolle die sie nicht ausgewählt hat. Der Satz von Peeta dazu ist ja, dass das Leben von Geburts bis zum Tod Präsident Snow gehört. Aber genug damit.

      Womit ich mich mehr befassen möchte ist wie viel Wahres in diesem Film steckt. Er zeigt sehr deutlich auf, was heutige Krieg bedeutet und immer bedeutet hat. Nähmlich Propaganda und das man über eigene Leichen geht. Nichts weiteres. Es geht um Personen die man zu einem Mythos aufbaut und so darstellt als ob sie immer in vorderster Front kämpfen jedoch reine Schauspieler in einem realen Umfeld sind. Die sogenannten Startrupps. Leute die dem Gegner Angst machen sollen aber selbst höchstwahrscheinlich niem jemand töten werden. Projeziert man das auf die heutige Welt wird man es in den Medien immer wieder kennen. Jeder von uns der die gängigen Medien liest wird während des Syrienkonfliktes von Personen gehört haben die einem im Unterbewusstsein geblieben sind. Da wären der "Rambo" im Syrienkrieg oder wie man ihn nannte. Gewisse Frauen aus der Peschmerga-Reihen usw. Man könnte die Liste fortführen.

      Ich finde der Film zeigt so gut auf was Krieg heute bedeutet jedoch wird das gezeigte von den meisten Menschen wenig Beachtung bekommen aber so ist das nunmal. Man geht ja schliesslich nicht fürs denken in solch einen Film. Der Schluss mit Snow ist auf jedenfall gut gemacht und auch seine Rhetorik von "Bewusst töten" und "verschwenderischem Töten". Man hat ihm so gut angesehen wie er diesen Moment genoss. Wirklich fabelhaft die Szene.

      Auch das "neue Panem" zeigt so deutlich auf was passieren würde, würde Assad in Syrien fallen. Jeder der diese "Sitzung" gesehen hat würde wissen wie das dort unten weitergeht. Man sah es ja schon in Afghanistan, Lybien, Irak :D Eigentlich ist es nicht zum lachen aber der Film zeigt einfach so gut auf (der Abschiedsbrief sagt es auch explizit) wie dumm wir Menschen doch sind^^. Wunderbar

      Ansonsten, Action ist da, viel mehr als im 1. Teil, man könnte sagen man hat die Action wirlich geteilt denn gefühlt waren das 10% vs. 100%. Das System mit den Kapseln ist genial und pervers zugleich. Die Effekte sind gut, die Mutationen gelungen und ob da jetzt wer neues gesprochen hat, fiel mir nicht auf.

      Alles in allem ein sicher sehr lohnenswerter und wenn man will wirklich lehrreicher Film. Er hat mir definitiv am besten von allen gefallen.
      Ich Áyu akzeptiere, dass es durchaus möglich ist den Shonen typischen Aufbau eines Arcs zu hinterfragen und ein Antagonist nicht zwingend in jenem Arc fallen muss wo er die Hauptperson ist
    • Áyu schrieb:

      Bacon D. Orian schrieb:

      Dieser Film ist sogar einer der wenigen die euch nicht nur unterhalten, sondern euch bilden können. Sofern ihr ihn denn lasst.


      Ich war ja vom 1. Teil echt angepisst. Er hat mich so dermassen gelangweilt weil einfach gar nichts im Film wirklich passiert resp. das was passiert, das hätte man vermutlich auch in 10min erzählung und wenigen Bilden im Teil 2 zuvor bringen können. Ich ging also mit einem doch sehr wenigen Ansprüchen ins Kino. Ich hab zwar deine kurze Rezession gelesen und dachte mir ok vielleicht übertreibt er ja ein wenig aber nungut, schauen wir mal.


      Ich hatte noch gut im Gedächtnis, das du einer der Leute hier warst, die mit Mockingjay 1 (für mich unverständlicher Weise) nichts anfangen konnten. Von daher war ich gespannt darauf, ob du dich zu Mockingjay 2 äußern würdest, weil ich mir dachte "na spätestens JETZT muss der Groschen doch fallen" :D

      Auf jeden Fall schön, dass dir der Film ja wohl doch gefallen hat. Wie du schön ausfühlich beschrieben hast, ist der Film halt einfach "ECHT", wenn es um das Thema Bürgerkrieg geht. Das macht ihn halt so wertvoll, eben weil mir kein anderer Film bekannt ist und der als "Blockbuster" gilt, der Bürgerkrieg so einfängt bzw. gut darstellt. Der Soldat James Ryan wäre ein ähnlicher Kandidat, aber das ist ja kein Bürgerkrieg sondern der 2. Weltkrieg, von daher für zumindest mich noch eine gewisse andere Hausnummer.

      Aber gerade das Thema betreffend Realismus habe ich auch ausfühlich in meiner Video Review behandelt.
      ... guckt die sich hier etwas keiner an?!

      :D :D :D

      Naja, vllt tuts der ein oder andere ja doch noch... also vielleicht... hm. :|

      Mich hat halt am Anfang nur extrem schockiert, wieviel "schlechte" Kritiken der Film instant bekommen hat. Da zweifle ich halt einfach mal komplett an der gesamten Kritiker-Zunft.

      BDO
    • Die Tribute von Panem - Mockingjay II

      Nach langer Zeit möchte ich mich auch mal wieder zu einem Film äußern, denn ich war auch tatsächlich mal wieder im Lichtspielhaus um mich unterhalten zu lassen :D Gerade da ich mich den allgemeinen Lobgesängen zu Mockingjay II nicht ganz anschließen kann, ist meine Sicht vielleicht auch ganz interessant zu lesen.

      Zuerst sei gesagt, dass ich die Trilogie bereits vor Erscheinen der Filme gelesen habe und im Großen und Ganzen recht überzeugt war. Die Idee oder besser gesagt dieses bestimmte Bild einer Dystopie ist zwar nicht neu (Battle Royal, Menschenjagt etc), aber die politisch und soziale Situation ist äußerst detailreich gefasst und die Perspektive aus Katniss‘ Sicht und der Gegenspieler Snow haben mir sehr gut gefallen; auch wenn mir der „Mädchen-ist-in-der-pubertät-und-ist-verwirrt“-Teil viel zu kitschig extrem war, aber das ist wohl der Zielgruppe geschuldet. Besonders das dritte Buch ist mir als ernstes Antikriegsdrama in Erinnerung geblieben, welches die Brutalität des Krieges und die letztlich perverse Interessenspolitik aller Beteiligten aufzeigt und kritisiert.

      Die Filme waren alle von der Machart erste Sahne, haben leider, Literaturverfilmungstypisch, viele Details ausgelassen, sich aber in den wichtigsten Punkt gut an die Vorlage gehalten. Besonders die Wahl der Schauspieler ist genial, Jennifer Lawrence IST Katniss Everdeen und der großartige Donald Sutherland aka President Snow ist ein wahrer Genuss – auch, oder gerade in Mockingjay II.

      Nun komme ich endlich zur eigentlichen Kritik an Mockingjay II.

      Der Film ist wie alle Teile technisch hervorragend, die Schauplätze sind wunderbar gewählt und umgesetzt und die Schauspieler machen vieles richtig – leider ist das Drehbuch schlecht. Dort wo Teil I viel zu langatmig war, wirkt II auf mich extrem gehetzt. Besonders am Anfang überschlagen sich die Entwicklungen, aber wichtige Dinge, wie z.B. das integrieren eines seelisch labilen und extrem gefährlichen Peeta, wird in wenigen, kaum überzeugenden Szenen geradezu gerushed. Hier lag meiner Meinung nach einer der großen Vorteile der Egoperspektive im Buch, man hatte großen Anteil an Katniss‘ Gedankengängen, Gefühlen und Bewertungen gegenüber Peetas Handlungen und Person.

      Bis hin zum Ende des Films, war es sonst gute Unterhaltung. Der Krieg, die Kapseln, der Propagandakrieg, waren allesamt toll inszeniert und die Message, dass es im Krieg kein schwarz und weiß gibt, wurde anfangs subtil, immer mehr aufgebaut und am Ende geradezu ins Gesicht der Zuschauer gestanzt. NUR das persönliche Ende von Katniss hat mir wieder ganz und gar nicht gefallen, auch hier ist das Buch ausführlicher und vor allem ehrlicher.

      Spoiler anzeigen
      Im Buch ist Katniss ein gebrochenes, eigentlich schon zerstörtes Individuum. Sie hat posttraumatische Angstattacken (genau wie Peeta), ist äußerlich entstellt und sagt fast wörtlich, dass sie nur weiterexistieren kann, weil sie in Peeta einen ebenfalls so zerstörten Menschen neben sich hat, der sie und ihre Existenz verstehen und halten kann. Die beiden leben, durch ihr Erlebtes, isoliert vom Rest der „normalen Menschen“ inmitten einer fremden, hoffnungsvollen Welt. Sie sind Fremdkörper, die letztlich irgendwann verschwinden. Der Film kürzt dieses letzte Kapitel extrem, hält sich zwar rein äußerlich an die Szenerie aus dem Buch, der Blickwinkel und die Inszenierung sind aber extrem a la Hollywood: Peeta und Katniss, mit der neuen Generation im Arm, hoffnungsvoll und glücklich in die Zukunft schauend. Dies verfälscht meiner Meinung nach die finale Message des Buches erheblich.
      Vielleicht wollteman auch einfach einen Shitstorm der Hauptzielgruppe, wie zum Erscheinen des dritten Buches verhindern?!


      Insgesamt technisch und schauspielerisch einwandfreies, gut unterhaltendes Blockbusterkino, mit einer besseren Geschichte, als der 0815-Film, welches aber nicht wirklich an die Buchvorlage herankommt.

      6,5/10

    • Die Tribute von Panem - Mockingjay II


      Nun gut, zwar gibt es hier nun schon die eine oder andere Rezension zum Abschluss der "Hunger-Spiele" Saga, aber dennoch will ich es mir nicht nehmen lassen ebenfalls ein paar Worte zu diesem Film abzuliefern. Vorab kann ich zumindest schon mal festhalten, dass ich mich weder den vernichtenden Kritiken der sogenannten "Kritiker", noch den Lobeshymnen der Zuschauer anschließen kann. Mich lässt der Film leider mit einem etwas zwiespältigen Eindruck zurück. Er ist gut, wenn nicht sogar hervorragend, gar keine Frage, aber nicht das Meisterwerk, das manch einer vielleicht in ihm sieht, mMn.

      Zunächst einmal muss ich einfach noch einmal, so wie nach jedem Teil der "Panem"-Saga die Leistung von Jennifer Lawrence gesondert hervorheben. Denn diese brilliert nicht einfach nur in ihren Rollen, sie polarisiert! Nie habe ich einen Schauspieler gesehen, egal ob männlich oder weiblich, der mich so in seinen Bann ziehen konnte. Nie habe ich einen Darsteller gesehen, der die Gefühlslage eines Charakters mit nur einem einzigen Blick so hervorragend transportieren kann, wie sie es tut. Ständig wird der immense Erfolg dieser Saga betont und der Cast dürfte mit das ausschlaggebende Argument dafür sein. Zwar trägt Jennifer Lawrence die Filme mit ihrer Performance fast alleine, aber auch der Rest der Crew weiß sehr zu überzeugen. Insbesondere natürlich Donald Sutherland, der als weitsichtiger, strategischer Präsident Snow eine ähnlich fesselnde Leistung abliefert, wie seine Kontrahentin.
      Leider fallen einige andere Charaktere, die genial besetzt worden sind, vor allem im abschließenden Teil der Saga weit zurück und bekommen kaum noch eine Chance, um zu zeigen was sie können. Schauspieler wie Woody Harrelson, Julianne Moore oder auch Elizabeth Banks bleiben einfach weit hinter ihren Möglichkeiten zurück, was ich persönlich einfach etwas schade finde. Da ich die Bücher nicht gelesen habe kann ich mir kein Urteil darüber bilden ob oder wie ihre Screentime im Film gekürzt wurde, weswegen diese Sicht der Dinge aus einer rein objektiven Sicht auf den Film als einzelnes zu betrachten ist.

      Am meisten an dem Film hat mir aber nicht einmal unbedingt die schauspielerisch Leistung einiger Darsteller oder die, hier bereits erwähnte, realistische Inszenierung des Bürgerkriegs gefallen, die auch für mich absolut tadellos war, sondern vielmehr das Machtspiel zwischen den Personen im Hintergrund, sowie das Eintauchen in die menschliche Psyche. Beides geht hier, mMn, schon beinahe Hand in Hand. Das menschliche Wesen, das einen natürlichen, instinktiven Drang zur Selbststörung hat, wird hier immer wieder geschickt aufgegriffen. Zunächst noch sehr unterschwellig, bis es schließlich zu einem entscheidenden Wendepunkt der Geschichte kommt, in dem die Karten endgültig neu verteilt werden und ein für alle Mal klar gemacht wird, dass es im Krieg kein schwarz und weiß gibt. Es gibt nur Grautöne. War immer so, wird immer so sein. Dies schafft der Film auf sehr subtile Art und Weise zu demonstrieren, was, in meinen Augen, die wohl größte Stärke des Films ist.

      Leider muss ich jedoch sagen, dass mir der Film, trotz des Splits in zwei Teile, irgendwie unvollständig vorkommt. Insbesondere gestört hat mich, dass manche Dinge mir einfach zu gehetzt erschienen sind, so wurde mir bspw. die ganze Thematik um Peeta's Konditionierung zu oberflächlich behandelt. Manche Aspekte des Films werden zwar immer wieder grob angeschnitten, aber nie wirklich auserzählt. Das gilt nicht nur für die Konditionierung von Peeta, sondern auch für das Liebesdreieck zwischen Katniss, Peeta und Gale, das einer der vielen roten Faden der Saga war. Hier und da werden zwar weitere, kurze Szenen gestreut, die auch stets verdeutlichen, dass sich Katniss zwischen den beiden Männern hin und her gezogen fühlt und gerade Peeta's physisch labiler Zustand befeuert diese Gefühle nur noch mehr, da zunächst nicht ganz klar wird, ob er gerettet werden kann oder getötet werden muss. Allerdings konzentriert sich der Film einfach mehr auf die diversen obigen, zentraleren Dinge, so also auf die glaubhafte Inszenierung eines Bürgerkrieges, die Machtspiele zwischen den beiden Strippenziehern und das Eintauchen in die menschliche Psyche. Dadurch geraten manch andere Aspekte leider etwas zu kurz, was zu einem Gefühl von Unvollkommenheit führt.

      Fazit:
      Der abschließende Teil der "Panem"-Saga ist, für meine Begriffe, ein optisch fesselnder, schauspielerisch überzeugender und literarisch durchaus anspruchsvoller Film, liefert dafür allerdings auch kein vollkommen rundes Ende der Saga. Dazu fehlt es an einigen Stellen einfach an der nötigen Tiefe und Ausarbeitung der Konflikte. Einige Dinge werden leider nur oberflächlich behandelt und dann als selbstverständlich abgetan, wodurch der Film etwas an Transparenz einbüßt, über einige Strecken sogar als gehetzt empfunden werden kann, während Teil I von "Mockingjay" stattdessen von vielerlei Parteien als zu langatmig empfunden wurde. Hier fehlte es etwas an Balance.
      Dies ist dem ersten und zweiten Teil der Saga noch weit besser gelungen, was aber mal wieder zeigt, dass der Anfang einer Geschichte eigentlich der einfachste Teil ist ... Schwierig wird es ein passendes Ende zu finden, das allen Ansprüchen gerecht wird. Dies ist dem Abschluss der Saga, für mein Empfinden, leider nicht ganz gelungen. Ob die Bücher hier ein runderes Ende geliefert haben kann ich, wie weiter oben bereits erwähnt, leider nicht beurteilen, daher bezieht sich diese abschließende Meinung von mir auch wieder nur auf den Film als einzelnes.

      Trotz allem gehört "Die Tribute von Panem - Mockingjay II" zu den besseren Blockbustern diesen Jahres! 8/10.

      PS:

      Bacon D. Orian schrieb:

      Mich hat halt am Anfang nur extrem schockiert, wieviel "schlechte" Kritiken der Film instant bekommen hat. Da zweifle ich halt einfach mal komplett an der gesamten Kritiker-Zunft.

      Spätestens seit den Lobeshymnen auf den letzten Bond-Streifen mit Daniel Craig kann ich auf die Meinungen der sogenannten "Kritiker" schlichtweg keinen Cent mehr geben. Mir unbegreiflich, wie man so einen Mist nur so unfassbar feiern kann. Da fehlte es an sämtlichen Ecken und Enden an Substanz.
    • Star Wars: The Force Awakens


      Achtung: Diese Rezension kann Spuren von Fangasmen enthalten. Lesen auf eigene Gefahr!


      Rey <3 BB-8 <3 Kylo Ren <3

      Ich schätze die bloße Schwärmerei für meine drei Lieblingsfiguren in der neuen Episode des Star Wars Universums reichen als eigenständige Rezension nicht aus, deswegen möchte ich dann jetzt doch noch mal etwas mehr in die Tiefe gehen ... Dieser Film ist für mich genau das, was ich erwartet, und vor allem auch erhofft, habe. Er ist genau das, was ich mir gewünscht habe. Und er ist genau das, was das Franchise nach den verkorksten Episoden I - III gebraucht hat!
      Frei nach dem Motto "Back To The Roots" schickt J.J. Abrams uns zurück in die Vergangenheit der späten 70er bzw. der frühen 80er. Dabei setzt er besonders stark auf auf drei Attribute: Nostalgie, Nostalgie und noch einmal Nostalgie! Der Zuschauer bekommt hier ständig diverse Referenzen zu den Episoden IV - VI um die Ohren geballert, die jedoch niemals wirklich aufgesetzt wirken. J.J. Abrams setzt hier auf viele, bekannte Motive, verbindet diese jedoch aber auch mit frischen und neuen Ideen, wodurch es zum einen die Nostalgie ist, die einen Fan wie mich erneut in diese wundervolle Welt des Star Wars Universums eintauchen lässt, zum anderen aber auch die Neugierde dessen, was diese neue Weltordnung, die neuen Charaktere und deren Hintergründe uns noch für eine fantastische Geschichte liefern werden. Man merkt einfach zu jeder Sekunde, dass hier nicht nur ein Regisseur und Drehbuchautor am Werk war, sondern dass hier ein Fan hinter der Kamera stand, der sich an diesem Mammut-Projekt versucht hat und in diese mords Fußstapfen treten wollte, die George Lucas hinterlassen hat.

      In "Star Wars: The Force Awakens" sagen wir den albernen und computergenerierten Jar Jar Binks Lebewohl, begrüßen dafür eine neue Stormtrooper-Armee. Wir begrüßen die alte Heldengruppe, bestehend aus Han Solo, Leia und Luke Skywalker zurück und heißen eine neue Heldengruppe, bestehend aus den Figuren der jungen Daisy Ridley, des draufgängerischen Oscar Isaac und des charismatischen John Boyega willkommen.

      Besonders der Cast weiß hier, in vollen Zügen, absolut zu überzeugen. Die Chemie zwischen den Figuren stimmt einfach von der ersten Minute an. Die Charaktere harmonieren nahezu perfekt miteinander, wodurch auch keiner sich wirklich in den Vordergrund spielt. Sie haben alle ihre Screentime, haben alle ihre eigene Geschichte und auch ihre eigene Entwicklung. Gerade die Charakterentwicklung wusste bei diesem Film sehr zu überzeugen, aber auch zu überraschen. Nie hätte ich gedacht, dass Episode VII sich so sehr auf die einzelnen Protagonisten (und Antagonisten) konzentrieren würde. Ich hatte eher damit gerechnet, dass der erste Teil dieser Trilogie den Grundstein für die noch kommenden beiden Teile legen würde. Dies hat er auch in gewisser Weise getan, hat sich dafür aber auch nicht vom Wesentlichen ablenken lassen und sich dennoch noch ausreichend Zeit genommen, um jeden einzelnen, wichtigen Charakter etwas näher zu beleuchten. Manch einer scheint seine Entwicklung schon beinahe abgeschlossen zu haben, manch anderer steht aber auch erst gerade am Anfang dessen, was er mal werden wird.
      Diese Einblicke in ihre Persönlichkeiten, die Konflikte untereinander, die Entwicklungsphasen und nicht zuletzt auch der stetig präsente Humor haben dafür gesorgt, dass beim Film, trotz seiner beachtlichen Länge, nie wirklich Langeweile aufkommt.

      Zusätzlich dazu verzichtet J.J. Abrams auf altbackende Hollywood-Klischees. Es gibt hier nicht den einen Helden, der am Ende den Tag rettet. Es gibt hier keine aufgesetzte Romanze, die zwanghaft in den Vordergrund geschoben wird. Genauso wenig wie man sich an den bekannten Heldenkonventionen hält. Der Film wirkt, in seiner Konstellation, trotz der vielen Referenzen zu vorangegangen Episoden, dadurch erfrischend neu und kristallisiert sich somit als willkommene Abwechslung zum sonstigen Hollywood-Action-Kino heraus.

      Abschließend kann ich nur sagen ... J.J. Abrams ist ein Star Wars Maniac. Ein Regisseur, der ein Engagement bei einem Star Wars Film der Fortsetzung des Star Treks Franchise, das er neu hat aufleben lassen, bedenkenlos vorgezogen hat. Ein Fan, der seine Arbeit mit vollem Herzblut verrichtet hat. Ein Fan, der einen Film für Fans machen wollte. Und genau das ist ihm auch gelungen! Ein Fan, der mich die Magie von Star Wars wieder hat spüren lassen!

      Ich bin einfach nur baff und weiß keine Superlativen, die diesen Film für mich auch nur annähernd beschreiben könnten! Ich wurde mit diesem Film einfach nur wunschlos glücklich gemacht. Er hat mich wahnsinnig gut unterhalten - Und zwar von der ersten bis zur letzten Minute. Weil er einfach diesen Spagat zwischen Reboot und Fortsetzung so hervorragend hinbekommen hat, dabei sehr stark auf die Nostalgie-Tube gedrückt hat, aber gleichzeitig auch einen vollkommen eigenständigen Weg gegangen ist, dessen volles Potenzial sich aber erst mit Episode VIII und IX entfalten wird. Weil er alt und neu so intelligent miteinander verknüpft hat. Etwas, was sich vor allem auch im Cast sehr gut widerspiegelt. Ich jedenfalls freue mich schon jetzt wie Bolle auf die nächsten beiden Episoden. Aber davor muss der Film noch ein paar Mal im Kino geschaut werden, ehe er dann im Heimkino rauf und runter laufen darf ... Der Morgen Die Macht ruft nach mir!!!11elf

      100000/10

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    • Star Wars Episode 7: Das Erwachen der Macht


      J.J. did it. Was soll man anderes sagen? Er hat es tatsächlich geschafft, den Geist und das Feeling der alten Trilogie, was sich so viele Fans zurückgewünscht haben, wieder aufleben zu lassen. Ich saß im Kino und habe bei jedem Moment das Films, wie ein kleiner Junge mit großen Augen dagesssen und nur Bauklötze gestaunt. Es war ein so schmaler Grad, es hätte so viel schief gehen können aber das ist es nicht. Es ist ein verdammt guter Star Wars Film. Extrem viel Fanservice und überraschend witzig. Ich denke hier merkt man ganz klar den Einfluss von Disney/Marvel. Man könnte meinen das es dadurch etwas zu "lächerlich" wurde aber nö, es hat perfekt gepasst imo.

      Zur Story selbst ist nur zu sagen... scheiße noch eins, ich habs euch ja gesagt :D Im August hatte ich mein Theorien Video zu Episode 7 hochgeladen und 70 % daraus stimmten auch, wie sich jetzt herausgestellt hat. Da ich die Plottwists aus dem Film daher schon kannte, kann ich nicht wiiiirklich beurteilen, wie diese auf jemanden gewirkt haben müssen, der komplett unvoreingenommen in den Film gegangen ist. Würde mich aber auf jeden Fall sehr interessieren.

      Der Film ist also ein sehr guter Star Wars Film, aber er ist nicht perfekt.

      Spoiler anzeigen
      Snoke war als "Imperator 2.0" eine totale Enttäuschung und wirkt wie eine Kreatur, die eher in Der Herr Der Ringe gehört, als in Star Wars.
      Han Solos Tod hatte für mich zu wenig "Bedeutung". Klar, für die die es nicht wussten, war das ein Schock-Moment. Trotzdem, was hat das gebracht außer das Finn, Rey und Chewie kurz gebrüllt haben? Eigentlich nicht viel. Hoffentlich wird das bei Kylo Ren in den kommenden Filmen noch weiter verarbeitet, ansonsten war das relativ sinnlos.


      Überhaupt frage ich mich, wie man Episode 7 schlecht finden kann, wenn man doch die alte Trilogie mag. Wenn man genau aufgepasst hat, sollte einem nämlich aufgefallen sein, das Episode 7 fast 1 zu 1 denselben Plot hat, wie Episode 4. xD
      In ihrer Bemühung das Feeling der alten Filme wieder aufleben zu lassen, haben sie hier einfach Episode 4 "kopiert" xD Es gibt sicher Leute, die das schlecht finden aber mich juckt das überhaupt nicht. Was will man denn von diesem Film? Macht man ihn zu sehr wie die alten Teile schreien die Leute "Das ist ja gar nichts neues! Voll scheiße!" und wenn man ihn komplett anders macht schreien sie "Das ist ja gar nicht mehr wie früher! Voll scheiße!". Man kann es den Leuten halt nicht recht machen.

      Star Wars 7 ist für mich ein gelungener Auftakt für die neue Trilogie und die kommenden Spin-Off Filme. Weiter geht es ja im nächsten Jahr mit "Rogue One" einem (laut Disney) "Oceans 11 im Weltraum". Ich bin sehr gespannt und freue mich, das Star Wars anscheinend bei Disney in den richtigen Händen ist!

      Wenn ihr jetzt noch ausführlichere Gedanken zu dem Film und auch ein bisschen Unsinn erleben wollt, dann könnt ihr euch wie immer meine Video Review dazu ansehen:


      Möge die Macht, mit euch sein.

      BDO
    • Ich kann es ehrlicherweise garnicht nachvollziehen, wie man diese gewisse Szene mit Han schlecht finden kann (@Bacon)
      Er steht seinem Sohn gegenüber, Chewie weiß das. Auch Rae und Fin sind einfach zu weit weg. Han glaubte einfach daran, dass er Ben retten kann. Mit all seiner Überzeugung. Chewie teilte diese Überzeugung eben. Nachdem es passiert ist, dreht Chewie dann schon ordentlich durch. Ich muss sagen ich fand diese Szene wirklich sehr sehr gelungen. Auch muss ich sagen, ist es durch diese Szene von einem Milchbubi als Schüler, zum Bösen umgewandelt... Der Sinn daran an seinem Tod, denke ich wird uns noch mit der Konfrontation Ben / Leia auftauchen denke ich mal
      Snoke (Ich hasse diesen Namen) sieht für mich nicht viel anders aus wie Palpatine damals. Ist halt einfach ein Hologramm. Wie groß der gute nun in Wirklichkeit ist, weiß man noch nicht. Palpatine war als Holo damals in Episode 4 auch ein Riesenlümmel. Auch, dass die gute Seite gewinnt ist für mich kein Kritikpunkt. Ben (Kylo Renn) wurde unter anderem angeschossen und ist auch noch in Ausbildung. Mit dem Lichtschwert kann er eben noch nicht ganz so gut umgehen, das geht schon in Ordnung so.
      Der Film haut einem einen ganz schönen Batzen um die Ohren, man bekommt trotz kurzweiligem Film so extrem viele Infos, dass man echt erstmal darüber pennen muss bis das alles weg ist... Negativ gibt es von mir sogut wie fast garnichts zu beanstanden, außer dass die Rebellen trotz dem Sieg damals aufeinmal schon wieder so lächerlich gernig klein sind... Auch fand ich das Schiff, von Kylo Renn, dieser Schwarze Frachter, einfach nur hässlich.
      Positiv zu den wirklich guten Rezensionen meiner 2 Vorredner, möchte ich noch Herrn John Williams erwähnen.

      Weil ich ein paar kleine Makel an dem Film habe, kann ich nicht die Volle Puktzahl geben. Dinge wie ein Riesen 3 mal so großer Todesstern, sie müssen aber nur 2 Leitern hochklettern und sind schon da... Oder auch die "Erzwungene" Freundschaft des Piloten mit seinem neuen Bordschützen... Deshalb gibt es von mir "nur" 9 von 10 Punkten, aber ich muss sagen, davor hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass dieser Film es überhaupt so weit schaffen wird... Leute, ganz ehrlich, schaut euch diesen Film an, er ist einfach nur GEIL

      @Bacon
      Zu deiner Review:
      Von wegen hier 70% Richtig. Ich hab mir damals dein Filmchen reingezogen und hatte mich am Ende auf einen düsteren Dunklen Tempel gefreut, in welchem Luke Mystisch auf einem Sitz ausharrt. Stattdessen bekomme ich eine Neuseelänisch ähnliche Insel präsentiert, da bin ich dir ja schön auf den Leim gegangen

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Open Sesam ()

    • Star Wars - Das Erwachen von Episode IV

      So, da saß ich letzten Freitag auch voll Kindheitseifer im Kinosessel mit ner Tüte Chips und nem Bier in der Hand, um mir den neuen Star Wars-Teil zu gönnen. Das war durchaus nicht selbstverständlich, denn als ich hörte, dass Disney einen neuen Teil drehen will, war ich ganz und gar nicht zufrieden...Ich dachte mir: Bei einer abgeschlossenen Reihe einenn neuen Teil hinten rein schieben, das kann nicht angenehm werden...
      Nunja, aber nach einer Weile und den kommenden Trailern legte sich mein Unmut und machte erst Platz für Gleichgültigkeit und dann schließlich sogar für Vorfreude. Ich habe mich tatsächlich auf den neuen Teil gefreut - vor einem Jahr hätte ich das noch nicht von mir gedacht.

      Aber kommen wir zum Film: Er hatte grandiose Special-Effects, eine Menge Witz und alte Helden. Ich war mir erst unsicher, ob mir die ganzen CGI-Figuren gefallen, sah ja schon der animierte Jabba in der überarbeiteten Versionvon Episode IV schrecklich im Gegensatz zum "Original" in Episode 6 aus...aber tatsächlich wurde tolle Arbeit geleistet, die Figuren kamen mir tatsächlich "lebendig" vor. :)
      Außerdem hat Disney sich offenbar bemüht, mehr Witz reinzubringen. Ich habe mehrmals im Film loslachen müssen. Aber ist das unser Star Wars? Ein Film zum Lachen? Es war mir eine Prise zu sehr Comedy und Slapstick...Zugegeben, es war nicht ganz so schlimm, wie das übertriebene Droiden-Gefasel in Episode 3, die "mehr Intelligenz" bekommen sollten, aber anscheinend nur zu schlechten Comedians digitiert sind...
      Jetzt können viele natürlich sagen: Disney wollte einen NEUEN Film machen, da kann man die klassischen Teile nicht direkt zum Vergleich ziehen, es wird vieles anders werden. Aber wenn man einen Film in einer Reihe dreht muss sich dieser immer mit seinen Vorgängern messen können, das macht eine Reihe aus.

      Und Verzeihung, aber ein "NEUER FILM"?! Wir haben hier von vorne bis hinten Episode IV erneut gesehen! Wir haben:

      - am Anfang einen R2D2-Verschnitt, dem geheime Pläne gegeben werden, die er zu Leia bringen soll (Episode IV: R2D2, der die geheimen Pläne des Todessterns erhält, um diese mit Kenobi zu Leias (Zieh-)Vater zu bringen)
      - was sich überraschenderweise auf einem Wüstenplaneten namens Tatooine Jakku abspielt
      - außerdem einen Bösewicht in Maske
      - mit seinem Meister in guter Manier des Imperators
      - einen Todesstern 2.0
      - ein Alderaan 2.0
      - und, tatsächlich, eine Art "Tunnel", durch welchen der Flieger-Held am Ende am Todesstern fliegt, um in seinem "Inneren" diesen zu zerstören..

      Es beginnt also auf einem Wüstenplaneten mit einem Droiden, dem geheime Pläne übergeben werden, und endet mit der Zerstörung eines "Todessterns"...wie unglaublich innovativ...

      Versteht mich nicht falsch, es wird viele geben, denen gerade diese, gelinde ausgedrückt, "Gemeinsamkeiten" mit Episode IV gefallen, aber ich frage mich an dieser Stelle: Disney hat das Expanded Universe verworfen, wo man geniale Stories dabei hatte, Thrawn usw., mit der Begründung, dass sie etwas eigenes, etwas NEUES schaffen wollten...und dann ist Episode VII ein Abklatsch von Episode IV. Da hätten sie auch ein oder mehrere Bücher der EU-Reihe verfilmen können, denn "neues" haben sie mit diesem Film nicht geschaffen.

      Figuren:

      Han und Chewie wurden aber mMn sehr gut dargestellt und auch die neuen Figuren, obwohl mir wieder die klassische Disney-Art aufgefallen ist, dass sie immer darauf bedacht sind, Figuren sehr schnell in Kategorien zu stecken, wie bei Rey: Dort musste ja unbedingt eine Szene rein, in welcher der böse Schrotthändler ihr unglaublich viele Essensrationen für BB8 gibt, was sie aber nach kurzer Bedenkzeit ablehnt...Als ob wir vorher nicht schon gewusst hätten, dass sie zu den guten gehört, musste hier ihre weiße Weste noch mal extra mit Perwoll aufgefrischt werden.

      Dagegen gefällt mir Kylo Rens Person besser, der ein wenig tiefgehender ist, als Vader. Jedoch ist seine Figurenentwicklung zu hastig. Wir wissen jetz alle schon alles über Ren und dass er wahrscheinlich am Ende zur guten Seite wieder wechseln wird, wenn auch vielleicht im Sterben...Aber er birgt keine Geheimnisse mehr. Für mein Empfinden hat er die Maske zu schnell abgenommen...

      Und die Szene mit Hans Tod...ich weiß nicht, wie man sie gut finden kann. Es war für mein Empfinden unglaublich übertrieben und klischeehaft, dass Han beim Sterben noch sanft über Rens Wange streicht...Aber das mag subjektiv unterschiedlich empfunden werden, für meinen Teil sah das zu sehr nach klischeehaftem Tod aus, wenn der Vater in seinem letzten Atemzug noch symbolisch dem Sohn vergebend ihm über die Wange streicht...und dann fällt...von einer Brücke, über einem riesigen Abgrund...die kein Geländer hat...da fehlte der "Ersten Ordnung" wohl das Geld.^^

      Dagegen finde ich Rey, bis auf die eine Szene mit dem Schrotthändler, weitaus interessanter und auch Finn ist sehr unterhaltsam und bisher sind beide Hauptfiguren sehr gut getroffen, finde ich. :)

      Aber es reihen sich natürlich auch ein Haufen von Logikfehlern hinzu, etwa das Puzzle: Es sei "kein Teil der bekannten Galaxis" und dann wird beim Auflösen ein Puzzle-Teil eingefügt, welches erstmal 1/4 der gesamten Galaxis-Karte ist und dann scheint das Puzzle auch noch so schwer zu sein, dass ein Vierjähriger dies einsetzen könnte. Außerdem ist die Frage: Wozu brauche ich 4 Teile der Karte mit einem eingezeichneten Weg, um EINEN Planeten zu finden? Wenn ich einen Weg nachvollziehen will, dann macht es Sinn, aber Luke befindet sich auf einem Planeten, zu dem wohl nicht nur eine Einbahnstraße läuft...
      Und welcher Teil der Galxis ist nicht bekannt??? Wir kennen sogar jeden Fitzel des Outer Rim...

      Dann haben wir den Laser-Schuss, durch den Kyle Ren blutet...ja blutet, bei einem Laserschuss... -.-'

      Und dann Finn, der auf seiner ersten Mission ist. Er ist zwar ausgebildet, aber dies ist seine erste Mission gewesen als Sturmtruppler, wie er selbst angab. Wer ist denn so blöd und schickt auf die wichtigste Mission, nämlich die Pläne von Lukes Aufenthaltort zu finden, Anfänger los?

      Auch verstehe ich das Konzept der "Ersten Ordnung" und des "Widerstandes" nicht. Wenn wir eine Republik haben, was soll dann der "Widerstand" sein? Anscheinend dienen sie der Republik, aber gehören nicht den Streitkräften an, die...ja wo sind die eigentlich? Für mich ein riesiges Plothole, die Republik war nur dazu dar, um als Planet das Opfer des neuen Todessterns zu werden, sodass wir jetzt erneut einen Kampf Rebellen "Widerstand" mit kleinen Streitkräften vs. Imperium "Erste Ordnung" haben...

      Auch das Ende fand ich ein wenig zu übertrieben...Luke in der Abschiedszene widerzusehen war ja schon cool, aber filmisch wurde hier viel zu stark versucht, das ganze unbedingt episch darzustellen - ein Rundflug um Luke und Rey, die ihm bittend sein Lichtschwert hinhält? Steht Luke eigentlich jeden Tag auf dieser augenscheinlich schottischen Insel und wartet auf irgendwas? Anscheinend hat er ja die letzten Jahre damit verbracht, mehrere Treppen zu bauen...

      Kurzum:
      Tolle Special-Effects, überzeugende Charaktere, eine ordentliche Ladung Witz, von der es gerne etwas weniger hätte sein können, aber die ein oder anderen Logikfehler - die aber auch in der alten Trilogie zuhauf zu finden sind, muss man sich nur einmal Family Guys "Blue Harvest" angucken.^^
      Aber die Story ist enttäuschend. Erst groß ankündigen, was neues machen zu wollen und das ganze Expanded Universe verwerfen und dann einen Abklatsch von Episode IV drehen...

      Von mir bekommt der Film 6/10 Todessterne.


      Gruß

      Horus
    • Star Wars Episode VII - Das Erwachen der Macht



      Ich fand den Film richtig geil!

      Story:
      Mir hat die Story sehr gut gefallen. Es hat sich einfach angfühlt wie einer der drei ersten Star Wars Filme. Das lag natürlich auch an den ganzen Anlehnungen und Parallelen zu den alten Teilen. Mir gefielen diese aber auch. Natürlich war das nun schon der dritte Todesstern, aber er war diesmal quasi eine Mischung aus den ersten beiden. Man musste zunächst die Schutzschilde deaktivieren und ihn dann in die Luft jagen. Sicherlich ähnelte die Story Episode IV in einigen Punkten, aber für mein Emfpinden nicht zu sehr. Ich fand diese Parallelen schön, gestört haben sie mich nicht. Ich finde, dass dies ein gelungener Einstige in die neue Trilogie war und dabei ist es meiner Meinung nach ganz passend gewesen einige Elemente von Episode IV miteinzubauen. Es war ja dennoch ein eigenständiger, neuer Film.
      Hans Tod fand ich zudem auch sehr gut inszeniert. Nachdem er zu Ben hingeht, war es natürlich schon sehr wahrscheinlich, dass er sterben würde, doch gleichzeitig hatte ich die ganze Zeit die Hoffnung, dass er überlebt. Ich fand die Szene sehr stark.
      Den Kampf zwischen Kylo Ren und Finn & Rey fand ich ok, aber nicht so richtig geil. Er war auf jeden Fall gut, aber es bleibt einfach ein bisschen komisch, wie "leicht" Kylo Ren verloren hat, wobei man dies ja durchaus einigermaßen logisch erklären kann. Zum Einen war er vor dem Kampf schon verletzt und zum Anderen ist er noch nicht fertig ausgebildet. Dass er dennoch sehr stark sein kann, sah man am Anfang, als er einen Laserstrahl mit der Macht aufhielt. Man muss aber auch bedenken, dass er bei Weitem noch seine volle Stäkre besitzt, weil er gerade zum Ende hin, zu sehr hin- und hergerissen zwischen der hellen und der dunklen Seite der Macht ist. Genauso wie Anakin durch seine negativen Gedanken oft gehandicaped war, so ist auch Kylo Ren gehandicaped, weil er sich zur hellen Seite hingezogen fühlt. Wir haben hier keinen fertigen Bösewicht, der klar auf der dunklen Seite der Macht steht, sondern jemanden, der auf dem Weg dorthin ist, spätestens nachdem er seinen Vater getötet hat. Er sagte ja selbst, dass er innerlich zerissen sei und daher macht es sein Versagen im Kampf am Ende des Film etwas verständlicher. Im Übrigen hat er ja Finn besiegt und war auch kurz davor Rey zu besiegen. Hätte er sie beispielsweise nicht versucht zu seiner Schülerin zu machen, sondern hätte einfach versucht sie zu töten, hätte er vielleicht sogar Erfolg gehabt. So aber hat er ihr etwas mehr Zeit gegeben, was sich am Ende gerächt hat.

      Figuren:
      Über die alten Figuren will ich jetzt eigentlich nicht allzu viel schreiben. Leia wirkte deutlich anders, als damals, was aber auch zu der Figur gepasst hat. Sie hat ihren Sohn verloren, ihr Bruder ist im selbstauferlegten Exil und auch mit ihrem Mann ist sie nicht mehr zusammen. Dass sie nun eher eine gebrochene Frau ist, aber dennoch General der Rebellen, ist da schon vertständlich und passend. C3PO und R2D2 wieder zu sehen, war schön, wenngleich Letzterer ja nur kurz mitemacht hat. Chewbacca und Han Solo sind einfach ein geiles Duo. Es hat richtig Spaß gemacht die beiden wieder zusammen zu sehen.
      Auch die neuen Figuren fand ich gelungen. Mit Finn mal einen Sturmtrupller näher zu sehen, fand ich interessant. Auch seine Entwicklung war meiner Ansicht nach glaubwürdig. Zunächst wollte nur fliehen. Der Kampf gegen die Erste Ordnung war ihm vollkommen egal. Später entschied er sich dann doch anders, auch weil er unbedingt Rey retten wollte. Dass Finn als zu lustig angesehen wird, kann ich übrigens nicht so ganz verstehen, da die meisten lustigen Szenen von ihm nichtmal beabsichtigt lustig sind. Die Szene mit Phasma war zu Beispiel ziemlich witzig, aber Finn will da ja nicht witzig handeln. Er ist wütend und brüllt Phasma an, dass er jetzt das Sagen hätte. ich fand das schon passend, nach allem was er durchgemacht hat.
      Rey ist ebenfalls ein cooler Charakter, der durch Luke nun sicherlich viel lernen dürfte, gerade im Umgang mit dem Laserschwert. Wenn man bei ihr etwas kritisieren könnte, dann dass sie alles zu gut kann, wobei mir das jetzt nicht unbedingt so negativ auffiel, weil sie ja auch Probleme hat und eben nicht alles direkt schaffte. So wurde sie ja auch beim ersten Mal von Kylo Ren besiegt und gefangen genommen.
      Poe hatte zwar nicht allzu viel Screentime, wusste aber zu überzeugen. Coole Figur, die in Zukunft wohl mehr Screentime und Tiefe erhalten wird. Dass dies in diesem Film nicht der Fall war, lag wohl auch daran, dass zunächst geplant war, sterben zu lassen.
      Kylo Ren verlor nach Abnahme der Maske sicherlich ein wenig Bedrohlichkeit, doch alles in allem halte ich ihn weiterhin für einen guten Antagonisten, der viel Potential hat, das hoffentlich auch ausgenutzt wird.

      Optik und Sound fand ich extrem gut. Es tat dem Film auch gut, dass die Sets wirklich gebaut wurden, oder man zumindest auf Miniaturen setzte und so wenig wie möglich digital hinzufügte. Wirkt besser, als teilweise in den Prequels wo man teilweise ganz klar sah, wenn etwas digital hinzugefügt worden war.
      Gerade die allerletzte Szene fand ich optisch und auch von der Musik her absolut genial. Perfektes Ende für diesen extrem geilen Film!
      Ich wurde wunderbar unterhalten, konnte endlich wieder ein Star Wars Abenteuer erleben, das ganz in Manier der alten Filme ablief und ging wunschlos glücklich aus dem Kino. Werde mir den Film demnächst wohl nochmal anschauen. :)