Filmrezensionen

    • Spoiler

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    • Schätzungsweise relativ unbekannt, bin selbst eher durch Zufall drauf gestoßen. Genre ist schwierig zuzuordnen, hat was von Thriller, Action und auch Slasher und eine Hommage an das 80er-Jahre-Kino.

      Inhalt:

      Der ehemaligen Soldaten David (Dan Stevens), klopft eines Tages an die Tür von Familie Peterson, deren Sohn Caleb vor einiger Zeit im Afghanistan Krieg gefallen ist. David gibt vor, ein Freund des Sohnes zu sein. Er sei an seinem Todestag bei ihm gewesen und habe ihm versprochen, nach seiner Familie zu sehen und letzte Nachrichten zu überbringen. Die Mutter heißt ihn herzlich willkommen und lädt ihn ein, einige Tage bei ihnen zu bleiben. Auch der Rest der Familie freut sich nach anfänglichem Zögern sehr über seinen Besuch, bis auf Calebs Schwester Anna (Maika Monroe). Ihr kommt das alles ziemlich ungewöhnlich vor, vor allem nachdem sich seit Davids Ankunft immer mehr mysteriöse Vorfälle im Umkreis der Familie häufen...

      Bewertung:

      Meiner Meinung nach durchaus sehr gelungen, besonders die erste Hälfte. Der Film fängt ruhig aber trotzdem spannend an, nimmt aber im Verlauf erst richtig an Fahrt auf. Kurzweilig, wild und hier und da auch toll eingebrachter schwarzer Humor. Noch dazu ist der 80er Jahre Stil perfekt integriert. Ganz besonders der Soundtrack weiß zu gefallen.
      Mit David ist ein charismatischer aber auch unberrechenbarer und eiskalter Charakter geschaffen (der übrigens auch gut anzusehen ist :love: ), der von Dan Stevens hervorragend verkörpert wird. Vor allem Dan Stevens und Maika Monroe liefern eine ordentliche schauspielerische Leistung ab.

      Die Schwächen liegen imo unter anderem in dem Charakter Major Carver. Hätte erwartet, dass er - in Anbetracht dessen, dass er wusste mit wem er es zu tun hat - mehr auf das alles vorbereitet gewesen wäre bzw. klüger gehandelt hätte. Auch dass die Aufklärung ist relativ kurz gebunden ist, sodass doch noch einige Fragen offen bleiben, ist bestimmt durchaus gewollt und regt Diskussionen an, war mir aber persönlich zu wenig. Durch diese Punkte wirkt die 2. Hälfte des Films unglaubwürdiger. Das Halloween-Finale ist aber wiederum genial.

      Fazit

      Die Meinungen gehen hier bestimmt auseinander, aber mein Ansicht nach ein durchaus unterhaltsamer Low-Budget Film mit tollem 80er-Jahre Soundtrack.
      Kriegt von mir 7,5/10 Punkten.
    • Ich hoffe, dass man hier auch über ältere Filme philosophieren darf. Ich gehe mal von der Antwort "ja" aus und schreibe kurz über einen Film den ich gerade angesehen habe:

      Identität (2003)

      Regisseur: James Mangold
      Schauspieler:
      • John Cusack
      • Ray Liotta
      • Amanda Peet


      Der Film beginnt relativ harmlos. John Cusack ist ein ehemaliger Cop und zurzeit des Films als Chauffeur für ein Hollywood Starlet tätig. Eine Familie hat einen Reifenplatten und der Mann versucht den Reifen zu wechseln. Es schüttet aus Eimern und Cusack übersieht die Frau auf der Straße und überfährt sie. Sie überlebt zwar, ist jedoch schwer verletzt. Die Familie mit der verletzten Frau (mit Mann und Sohn) checkt zusammen mit Cusack und seiner Schauspielerin in einem Motel mitten im nirgendwo ein. Durch den strömenden Regen sind alle Telefonnetze außer Gefecht. Zusätzlich kommt noch ein Cop mit einem Häftling ins Hotel und ein Ehepaar. Zusammen mit dem Besitzer des Motels sind 10 Leute im Motel.

      Der Häftling verschwindet und der Terror beginnt. Cusack findet eine Leiche und nach und nach sterben Personen. Zwischenzeitlich zeigt uns Mangold Szenen aus einer Gerichtsverhandlung die keinen Sinn zu ergeben scheinen. Zur Mitte des Filmes hatte ich das meiste noch nicht verstanden und wollte eigentlich schon abdrehen, aber ich empfehle jedem, den Film bis zum Ende durchzusehen.

      Mangold schafft es die Spannung langsam zu steigern. Es wirkt beinahe wie eine exponentielle Gleichung. Es beginnt sehr flach, jedoch steigert es sich bis zum Ende hin extrem. Es wird immer diffuser und willkürlicher und scheint keinen Sinn mehr zu ergeben. Die Mindfucks steigern sich während man den TV nicht mehr abdrehen möchte.

      Gesamtbewertung: 8,5/10
    • The Accountant


      Was haben Batman, der zukünftige Commissioner Gordon, Amanda Waller - nicht die aus dem DCEU, sondern die aus dem Arrowverse - sowie The Punisher gemeinsam? Sie alle haben sich scheinbar in den Film The Accountant verirrt. Ein Thriller, der zwar etwas ungewöhnlich, dafür aber auch überaus spannend und zu Teilen sogar unfreiwillig komisch daher kommt. Mit einem Ben Affleck in der Hauptrolle, der mal wieder auf Hochtouren läuft.

      Unter dem Pseudonym des Christian Wolff - einem bedeutenden, deutschen Mathematikers - kommt der autistische The Accountant seinen beruflichen Pflichten als einfacher Buchhalter nach. Dabei beweist er jedoch stets sein weiches Herz, in dem er den Ottonormal-Verbrauchern dabei hilft den Staat zu verarschen. Dies ist allerdings nur Tarnung, um seine illegalen Steuerberatungsgeschäfte mit der Mafia, Terroristen und anderen, zwielichtigen Kunden zu verschleiern. Was wiederum nur Tarnung für eine noch viel tiefer liegende Tätigkeit ist, die es gilt geheim zu halten.
      Man merkt, der Film ist recht verzwickt gestrickt und ebenso sprunghaft erzählt. Mal wird man in seine Kindheitstage zurückversetzt, wo sein militärisch disziplinierter Vater es für das Beste hielt, seinen entwicklungsgestörten Sohn mit hartem Training auf die kalte, brutale Welt vorzubereiten, mal durchwälzt der gute Mann an einem Tag so viele Bilanzen, für die jeder normale Mensch mehrere Wochen brauchen würde. Dann und wann lässt er aber auch gerne mal die Waffen und Fäuste für sich sprechen.

      Ben Affleck zeigt dabei eine Leistung, die einfach nur herrlich unscheinbar daherkommt, was sie umso brillanter macht. Um den autistischen Buchhalter zu mimen tut er nämlich nichts, außer sein großes Schmollgesicht in die Kamera zu halten. Dies jedoch sorgt dafür, dass seine Figur perfekt geschützt wird - Und nicht etwa zu einem albernen Pausenclown verkommt, wie dies erst kürzlich die Lex Luthor Interpretation von Jesse Eisenberg erfahren musste. Seine Minimal-Mimik sorgt dafür, dass er auf diesem schmalen Grad nicht einfach nur balanciert, sondern auf ihm tanzt.
      Unterstützt wird er dabei von der bezaubernden Anna Kendrick, die einfach nur herrlich peinlich berührt, und dabei gleichzeitig so unglaublich authentisch, drein schauen kann, wie es wohl kaum jemand sonst gekonnt hätte, sowie von Jon Bernthal, der sein Image als vermeintlicher Bad Boy und Antiheld mit der Rolle des Brax - einem skrupellosen Profikiller - weiter aufpoliert. J.K. Simmons und Cynthia Addai-Robinson runden dieses Dreiergespann dabei als Steuerfahnder-Duo perfekt ab, wenngleich sich ihre Entfaltungsmöglichkeiten - aufgrund des vergleichsweise geringen Fokus auf ihre Figuren - stark in Grenzen gehalten haben.

      Gavin O' Connor, der den meisten vermutlich durch seine Regiearbeit beim bahnbrechenden Kampfsport-Drama Warrior bekannt sein dürfte, hat mit The Accountant einen Film geschaffen, der nur bedingt in das Raster eines klassischen Thrillers fällt. Er bedient sich vielmehr einer biopic-artigen Herangehensweise, die durch die unfreiwillige Komik überraschend leichtfüßig daher kommt, durch die mitreißende Hintergrundgeschichte von Christian kurzzeitig wie ein Drama wirkt, ehe das dichte Konstrukt der verzwickten Handlungsstränge anfängt sich zu entfalten. Erst dadurch kristallisiert sich der Film letztlich dann doch wieder als eher klassischer Thriller heraus.
      Ein Film mit einer unüblichen Grundidee, einer noch etwas unverbrauchten Erzählstruktur, der inhaltlich zwar wenig neue Elemente geboten hat, durch seine wilde Mischung aus Spannung, Drama, Witz und etwas Action allerdings seinen ganz eigenen Stil entwickelt. 8/10.
    • Frisch aus dem Kino zurück und wie könnte es anders sein, Doctor Strange war der Streifen meiner Begierde.

      Mal abgesehen von den typischen Merkmalen eines Films aus dem MCU, auflockernder Humor, gute Feinabstimmung im Gesamtbild und das klassische Storytelling, hat Doctor Strange noch etwas mehr zu bieten.

      Auf der einen Seite ist er visuell eine komplett andere Hausnummer als die heutige Materialschlacht mit Explosionen. Man muss sich nur den Trailer anschauen um eine Vorstellung davon zu bekommen.

      Ich ging mit der Einstellung in den Film "Selbst wenn das jetzt kein Kracher wird, bekomme ich wenigstens was fürs Auge".
      Das ist ein Aspekt der, gerade bei Action Filmen, doch gerne mal unter den Teppich gekehrt wird. Film ist für das Auge gemacht! Was bringen mir zig Explosionen oder Shaky Cam in Close Combat Szenen, wenn ich nichts habe was mich anfixt, mich davon überzeugt, dass ich nichts von dem vor mir verpassen darf. Das ist der Grund warum John Wick und Mad Max Fury Road so eingeschlagen haben.
      Beim einen hatte ich das Gefühl eine epische Verfolgungsjagd zu erleben, während ich beim anderen jede Bewegung in den Kampfszenen nachvollziehen konnte und musste mich nicht versuchen zu orientieren, weil die Kamera mehr wackelt als ein Erdbeben.
      Doctor Strange gibt mir einen Grund hinzusehen, weil ich so viele Details aufnehmen möchte wie ich kann.

      Ein weiterer Punkt der Dr. Strange etwas aus der Standard Marvel Story abhebt, ist der Weg wie er an seine Kräfte kommt. Strange hat keinen Verschwörer in seinem Rücken, keine Auszeit von seinem Vater und nicht das Herz an der rechten Stelle.
      Er hat seinen Unfall einzig und allein sich zuzuschreiben. Für diesen Fehler trägt er die volle Verantwortung und er hat am Ende die Wahl ob er seine Fehler korrigiert oder nicht und mit den Konsequenzen lebt.

      Dazu kommt die Art und Weise wie die finale Konfrontation gelöst wurde. Hier möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es wird sich nicht stumpf auf die Fresse gegeben, kein Appell an ein gutes Herz und kein Teamwork Power Up. Er schreitet in einen Bereich in den niemand einen Fuß setzten sollte und nimmt die Konsequenzen in Kauf.

      Kurz um ist Doctor Strange ein Marvel Film der in gewissen Punkten vom Schema abweicht und definitiv ein Leckerbissen fürs Auge. Dazu ist er an einem relativ späten Punkt des MCU noch mal die Möglichkeit für einen Quereinstieg und mit Hinblick auf Credit Szene gibt es auch schon eine Richtung für die Zukunft des Doktors.

      In diesem Sinne "... ich bin hier um zu verhandeln."

      Heute hab ich einen weiteren Film gesehen, der wie Dr Strange eine Augenweide ist und aufgrund des Stils sogar noch einen drauf setzten kann: Kubo der tapfere Samurai.

      Ein Stop Motion Film im japanischen Stil, welcher wunderschön inszeniert wurde und das Visuelle mit guter Musik unterlegen kann.
      Erzählerisch bewegt man sich in klassischen Gefilden, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch denn man merkt die Liebe, die in diesen Film gesteckt wurde.

      Ich möchte Kubo jedem ans Herz legen, der auf Animationsfilme steht oder Stop Motion ausprobieren möchte.

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    • Girl on the Train


      Seitdem dieser Film angekündigt wurde habe ich auf ihn förmlich hingefiebert. Denn spätestens seit Gone Girl habe ich ein gesondertes Interesse an Psychothrillern dieser Art entwickelt. Und in der Tat ähneln sich diese beiden Filmen von der Aufmachung - ihrer erzählerischen Struktur - doch sehr. Entsprechend hoch sind meine Erwartungen auch gewesen, die letztlich allerdings nur teilweise erfüllt werden konnten. Dies liegt vor allem daran, dass der Film an manchen Stellen einiges an Potenzial liegen lässt. Fesselnd war er trotz allem und das nicht zuletzt wegen einer fantastischen Emily Blunt.

      Rachel, die seit der Trennung von ihrem Ex-Mann am Boden zerstört ist, fährt jeden Tag dieselbe Strecke mit dem Zug. Angeblich um zur Arbeit zu fahren, wohingegen sie ihre Zeit hauptsächlich damit verbringt sich selbst im Alkohol zu ertränken. Auf dem Weg beobachtet sie immerzu dasselbe Pärchen, das scheinbar genau das perfekte Leben führt, das sie sich selbst immer gewünscht hat. Doch eines Tages wacht sie blutverschmiert in ihrem Bett auf, kann sich an nichts mehr erinnern. Bei dem Versuch ihre Gedächtnislücken zu schließen verstrickt sie sich immer mehr in einem dichten Dickicht aus Lügen und Intrigen.

      Der Film weist eine eher unübliche und bis dato noch unverbrauchte Erzählstruktur auf, ist er doch äußerst sprunghaft erzählt und er erinnert in seiner Aufmachung - mit der Betrachtung verschiedener Blickwinkel, der verschachtelten Erzählweise und den inneren Monologen - doch sehr an Gone Girl. So wird die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, über deren Sinnhaftigkeit man zu Anfang zwar noch etwas grübeln mag, die Lücken sich jedoch spätestens ab dem zweiten Act zu schließen beginnen. Der Film gleicht im Grunde einem Puzzlespiel, denn so wie Rachel ihre Erinnerungen wieder zusammensetzen muss, um zu verstehen was in jener Nacht geschehen ist, so muss auch der Zuschauer die verschiedenen Handlungsstränge zu einem Gesamtbild zusammenfügen.

      Der Cast allerdings ist wirklich hervorragend, doch wird jeder einzelne Schauspieler von der atemberaubenden Emily Blunt überflügelt. Was sie hier abgeliefert hat ist nicht weniger, als oscarreif. Seit ich sie für mich selbst durch den Film The Adjustment Bureau - zu Deutsch Der Plan - entdeckt habe, zählt sie zu meinen absoluten Lieblingsschauspielerinnen. Und wieso das so ist hat sie mir mit diesem Film mal wieder mehr als nur eindeutig bewiesen. Es ist einfach unglaublich mit anzusehen, wie die bezaubernde Emily Blunt eine so kaputte Frau mit all ihren Problemen - insbesondere ihrem Alkoholismus und ihrem Stalking - so großartig und authentisch zu verkörpern weiß. Diese Zerrissenheit, diese Verzweiflung, diese Selbstzweifel, dieses Misstrauen, diese Einsamkeit ... Jede noch so kleine Emotion und Regung fängt sie mit Bravour ein. Sie ist es, die den Zuschauer an die Leinwand fesselt. Ihre Performance ist es, von der der Film maßgeblich getragen wird.
      Doch genau darin liegt auch ein grundlegendes Problem des Films. Denn so stark ihr Charakter auch beleuchtet wird, so wenig Zeit und Raum wird einigen anderen, wichtigen Charakteren geboten, um sich vollständig zu entfalten. Dies gilt insbesondere für die beiden anderen Frauen - Megan und Anna. Sie wurden zwar grob umrissen, was allerdings bedeutend zu wenig war, um mit diesen Figuren wirklich mitfiebern zu können. Dafür fehlte ihnen einfach eine genaue und intensive Charakterzeichnung. Im Grunde fehlt bei ihnen genau das, was man bei Emily Blunts Figur dagegen so hervorragend umgesetzt hat. Selbes gilt auch für den Charakter von Luke Evans, der an einem bestimmten Punkt der Handlung plötzlich komplett von der Bildfläche verschwindet, nur um am Ende noch mal für einen kurzen Cameo vorbeizuschauen. Das Potenzial, das man bei Rachel genutzt hat, blieb bei diesen drei Figuren leider weitestgehend ungenutzt. Und das ist schade, weil das einen guten Film zu einem wirklich herausragenden Erlebnis hätte machen können!

      Der Film ist zwar beileibe nicht perfekt, so mangelt es ihm vor allem an einer vernünftigen Charakterzeichnung bestimmter Figuren, doch wusste er mich - der den Roman bis dato noch nicht gelesen hat - zu (beinahe) jeder Zeit zu fesseln und zu unterhalten. Nicht zuletzt wegen der herausragenden Emily Blunt, die völlig zurecht als Oscar-Kandidatin gehandelt wird. 7/10.
    • Doctor Strange


      Ich habe mich wirklich lange auf diesen Film gefreut. Im Grunde schon seit The Winter Soldier, als der Name von Doctor Strange zum ersten Mal gefallen ist – spätestens aber als Benedict Cumberbatch als Doctor Strange gecastet wurde, der diesem Charakter einfach mal 1 zu 1 aus dem Gesicht geschnitten zu sein scheint – fieberte ich förmlich auf den Kinostart hin! Dennoch war ich skeptisch, was den Film betrifft. Origins würde ich persönlich nämlich nicht unbedingt als größte Stärke von Marvel bezeichnen, da diese recht repetitive erzählt sind, weil sie meist mit altbackenen Elementen versehen werden und nur wenig Mut für neue Wege aufgebracht werden. Und so ist es auch – zum Teil – bei Doctor Strange. Aber eben auch nur zum Teil.
      Denn auch dieses Mal ist der marvelische Stempel deutlich zu spüren. Der Protagonist erleidet einen bedeutungsschweren Schicksalsschlag und begibt sich fortan auf die Suche nach neuen Wegen. Bei dieser Reise erhält er seine besonderen Fähigkeiten, durch welche sich ihm neue Chancen und Möglichkeiten bieten. Dann zeigt sich der bösartige Gegenpol des Protagonisten, wodurch ein gewaltiger Showdown entbrennt, an dessen Ende die drohende Vernichtung steht.
      Alles schon mehrfach da gewesen und dennoch dürfte Doctor Strange die innovativste Origin-Story von Marvel seit dem ersten Iron Man sein. Einfach, weil der Film die altbackenen Elemente zu einem neuen Gesamtkonstrukt zusammen würfelt und im Detail doch teils andere – und damit letztlich auch überraschend frische – Wege bestreitet.

      Doctor Stephen Strange ist ein brillanter Neurochirurg, dessen Erfolg und damit einhergehender Ruhm ihn allerdings auch gleichermaßen arrogant gemacht haben. Patienten, deren Heilung schier unmöglich ist, lehnt er ab, damit seine Erfolgsquote in der Chirurgie nicht leidet. Zu einfache Fälle lehnt er ab, weil diese ihn kaum fordern würden. Er ist ganz oben angekommen, was ihn überheblich gemacht hat. Und entsprechend tief ist der Fall auch, als er eines Tages einen Autounfall erleidet und dabei starke Nervenschäden an seinen Händen davon trägt. Seine beiden Werkzeuge, die ihn als Neurochirurg ausgemacht haben und über die er sich selbst folglich auch definiert hat. Sein Verlangen nach Heilung treibt ihn schließlich bis nach Tibet, wo er auf die Einsiedlerin The Ancient One trifft. Von ihr erhofft er sich seine Hände heilen zu können, wodurch er in eine mystische Welt eintaucht. Eine Welt, die auch dem Zuschauer der Marvel Verfilmungen bisher noch verwehrt geblieben war. In eine magische Welt. Neben der Thematik der Kybernetik, der Genmanipulation, der Götter-Mythologien und den außerirdischen Welten und Lebewesen erhalten nun auch die Zauberer Einzug ins MCU. Dabei scheut sich Marvel auch nicht davor eindrucksvoll unter Beweis zu stellen, wieso Doctor Strange zu den mit Abstand mächtigsten Charakteren zählt, die es im Marvel-Kosmos zu finden gibt.

      Der Film besitzt – wie man es von Marvel nicht anders kennt – viele Stärken, die ihn extrem unterhaltsam gestalten. Sei es nun die glaubhafte und gut strukturierte Charakterisierung des Helden, der fein gestreute Humor oder auch das angenehme Build-Up bis hin zum Showdown.
      Die größte Stärke des Films liegt allerdings in seiner visuellen Gestaltung. Denn die Bilder, mit denen der Zuschauer hier konfrontiert wird, sind schlichtweg atemberaubend und in dieser Form bisher wohl noch nie da gewesen. Ich wüsste auf Anhieb jetzt jedenfalls keinen anderen Film – unabhängig von der Produktionsfirma – der mich, rein visuell, bisher so zu beeindrucken wusste, wie es Doctor Strange getan hat. Marvel schafft es dabei mal wieder mit Bravour uns in ein neues Terrain fürs MCU – der Magie – zu führen und uns diese Welt auf eine überaus glaubhafte und bodenständige Art und Weise zu präsentieren.
      Die magische Atmosphäre, die dem einhergeht, wird dabei von dem fantastischen Soundtrack, der nach dem OST zu Guardians of the Galaxy wohl der bisher Originellste der Marvel-Riege sein dürfte, famos unterstrichen.

      Eigentlich ist es bei Marvel kaum noch der Rede wert, doch auch dieses Mal hat man beim Casting wieder ganze Arbeit geleistet. Benedict Cumberbatch als Doctor Stephen Strange dürfte die wohl beste Personalentscheidung seit Robert Downey Jr. als Tony Stark alias Iron Man sein. Alleine schon aus optischen Gründen war Cumberbatch die einzige, wirklich sinnvolle Wahl.
      Dabei zeigt der britische Schauspieler seine ganze Klasse, in dem er dem arroganten Neurochirurgen und angehenden Sorcerer Supreme nicht nur viel Witz beschert, sondern auch seine charakterlichen Facetten und Intentionen zu jeder Zeit weiß perfekt darzustellen.
      Mads Mikkelsen als Kaecilius macht seine Sache – unter den gegebenen Umständen – wirklich hervorragend. Denn so wie das Casting allgemein eine der wohl größten Stärken von Marvel ist, so zählt die Charakterisierung der Antagonisten definitiv zu ihren größten Schwächen. Sei es jetzt Obadiah (Iron Man 1), der wie ein verzogenes Kleinkind agierte, nur weil er nicht so clever wie der Sohn seines alten Partners war und ihm deswegen sein Spielzeug wegnehmen wollte, Ronan (Guardians of the Galaxy), der sich erst zu einem Weitpinkel-Wettbewerb mit fu**ing Thanos hinreißen ließ, nur um dann wenig später den wohl lächerlichsten Abgang des gesamten MCU zu erfahren oder auch Ivan (Iron Man 2), der … einfach nur ein Totalausfall war. Bis auf Loki gab es bisher eigentlich keinen Antagonisten, der wirklich überzeugen konnte. Einfach, weil Marvel es stets versäumt diesen Charakteren mehr Platz zur Entfaltung zu geben, damit diese ihre charakterlichen Facetten auch zeigen können. Die Figur des Kaecilius hat leider mit demselbem Problem zu kämpfen, da sie stets im Schatten des Protagonisten steht und folglich weniger Zeit erhält, um sich ins Rampenlicht zu schieben und beleuchten zu lassen. Allerdings schafft es Mads Mikkelsen aus dem Bisschen, was man ihm gewehrt, das Bestmögliche herauszuholen, wodurch sich sein Charakter in meinem persönlichen Ansehen den zweiten Platz – hinter Loki – der bisherigen Antagonisten des MCU sichern konnte.
      Doch auch ansonsten bin ich mit dem Casting durchaus zufrieden gewesen. Zwar hätte ich mir für die Rolle von The Ancient One doch lieber einen Darsteller mit asiatischer Herkunft gewünscht, um der Vorlage einfach noch näher zu kommen, aber das schreibe ich einfach mal der angespannten, politischen Situation zwischen China und Tibet zu. Denn da China der Markt mit dem größten Wirtschaftswachstum ist, dem sogar bereits vorausgesagt wird bald auch die USA diesbezüglich zu überflügeln, kann ich es Marvel nicht verübeln, dass man sich hier angepasst hat, um keinen potenziellen Markt – schon gar nicht einen mit derartigem Gewicht – zu vergraulen.

      Letztlich ist Doctor Strange eine Origin-Geschichte eines Marvel Charakters, wie man sie erwarten konnte. Die narrativen Elemente sind alle schon mehrfach in anderen Origins im MCU vorgekommen – auf die eine oder andere Art und Weise – allerdings versteht es der Film sehr gut diesen altbackenen Elementen etwas neue Würze zu verleihen, in dem man sich in vielerlei Hinsicht traut bereits bekannte Wege neu zu bepflastern. Benedict Cumberbatch überzeugt auf ganzer Linie, Mads Mikkelsen brilliert und auch Tilda Swinton als The Ancient One spielt groß auf. Die Visualität ist herausragend und mit das Beste, was das MCU bis dato zu bieten hatte. Hinzu kommt einer der originellsten Soundtracks für einen Superhelden-Film seit gut zwei Jahren. All dies macht Doctor Strange zur besten Origin seit Iron Man 1 und einem der bisher besten Filme des MCU. Freu mich schon auf den zweiten Teil. 9/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von OneBrunou () aus folgendem Grund: Kleinere Korrekturen und Ergänzungen vorgenommen

    • Sausage Party sah ich am letzten Sonntag mit ein paar Freunden.

      Da ich sie nach langer Zeit mal wieder sah und sie sich mit mir einen Kinofilm anschauen wollten, ich zudem nicht wusste, über was dieser Film handeln sollte (ich sah nicht mal einen Trailer) und wir ohnehin gerade in der Stadt waren, riskierte ich mit ihnen einen Blick ins Kölner Kino "Cinedom" und schaute mir den Film an.

      Zunächst witzig, auch wenn es nicht so ganz meinem Humor entspricht, wirkte es wie ein auf Frivolität und aufgezwungen jugendlich "hipper" Sprache aufbauender Streifen zu werden, der mich nicht so ganz überzeugen wollte. An einigen Stellen ganz witzig und amüsierend, startete der Film eher durchschnittlich. Gegen Mitte ging es dann wieder ein wenig bergauf, obschon ich mir sicher war, dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre - dennoch war es an einigen Stellen recht unterhaltsam.

      Aber dann das Ende, welches so hirnrissig, übertrieben und absolut neben der Spur war, dass ich nur noch erstaunt war. Für diejenigen, die sich den Film nicht anschauen oder sich gerne spoilern lassen wollen, hier das Ende des Films:

      Ende des Films
      Nachdem "die Wurst" und seine Kameraden die "Götter" - sprich die Menschen - im Supermarkt brutal erledigt haben, feiern sie eine Massenorgie, um ihren Triumph und diese "neue Welt" zu zelebrieren. Dieser "Food Porn" wird zwar stets im Film durch frivole und zweideutige Aussagen angedeutet, doch dies passiert größtenteils durch die beiden Protagonisten "Brot und Wurst", welche sich offensichtlich ein paar heiße Stunden als "Hot Dog" gönnen wollen. Das erwartet der Zuschauer ja auch irgendwann ... was aber dann passierte, haute mich wirklich um. Das hat nichts mit Prüderie oder ähnlichem zu tun: das Ende ist einfach total daneben und wirkte deplatziert, da es den Humor zuletzt nur noch auf den sexuellen Trieb reduziert. War vielleicht ganz witzig die ersten zehn Sekunden, aber als es dann einige Minuten so weiterging, wusste ich auch nicht mehr weiter. Die Schöpfer dieses Films ließen wirklich keine Gelegenheit dabei aus, jedweden Futterfetisch in Szene zu setzen.

      Zum Glück ging es aber nicht nur mir so, denn nach dem Film waren einige erst einmal sprachlos - darunter auch meine Freunde. Wer dem Film eine Chance gibt, der darf sich also davon wohl nicht zu sehr "beeindrucken" lassen, sollte seinen Humor eher auf den Rest des Films gewichten und allgemein nicht zu viel erwarten. Ich vergebe mal eine 3-, wenn ich das Ende außen vor lasse, welches einfach durch seine Länge absolut deplatziert war.
      Freundes-Code (N3DS): 4854-6473-1482
      Aktuelle Spiele: Pokémon (Sun/Moon), MHGen, Metroid Prime: Federation Force
      NNID (Wii U): Herr-der-Zeiten
      Aktuelle Spiele: MH3U, Hyrule Warriors

      Falls wer kämpfen will: die Einladung zu einem heißen Tänzchen lehne ich nie ab! ;)
      (Einfach per PN anfragen.)
    • Ich war relativ spontan mit einem Kommilitonen vorhin in die 17h-Vorstellung von Dr. Strange. Wir haben beide überhaupt nichts mit Marvel und seinen inflationären Comicverfilmungen am Hut, jedoch fühlten wir uns beide von dem bildgewaltigen Trailer angetan und uns beschlich das Gefühl, dass dies nicht so ein typischer Superheldenfilm wird. Also sind wir beiden Ahnungslosen, nachdem wir uns traditionsgemäß vor Eintritt noch einen dicken Bob gerollt hatten, entspannt in das städtische Filmtheater getapst.

      Wir sind beide voll auf unsere Kosten gekommen und der Film hat sich wirklich gelohnt und man wurde von der visuellen Wucht, welche durch die immer besser werdende 3D-Technik verstärkt wurde, förmlich erschlagen worden. Meine Fresse, so Bretter habe ich das letzte Mal bei Inception gesehen, aber hier haben sie das wirklich auf die Spitze getrieben. Dies war schon alles sehr geil; ein Genuss für das Auge, wie da ganze Städte samt ihrer Häuser und deren Fassaden verformt werden. Effekttechnisch war das feinste Handwerkskunst.

      Die Story an sich hat das Filmgeschäft nun nicht gerade revolutioniert, aber das kann und sollte man von einer Comicverfilmung auch nicht erwarten. Für uns beide war es auch ohne Vorkenntnisse ein Leichtes in die Story herein zu finden. Dr. Steven Strange hat ein sauberes build-up bekommen und nach der ersten Viertelstunde hat man schon gemerkt, was für ein arroganter Narziss er ist. Seine Rolle wurde von Benedict Cumberbatch hervorragend geschauspielert, sie schien wie für ihn geschrieben, das hatte von Anfang bis Ende gepasst. Er machte es dadurch seinen Kollegen etwas schwer zu glänzen, und sie bekamen mir auch etwas wenig Zeit zur Entfaltung, zum näheren Kennenlernen. Ich hätte mir aber anstelle von Chiwetel Eljofor oder eher noch Tilda Swinton einen asiatischen Schauspieler gewünscht, das hätte besser gepasst. Zum Beispiel Ken Watanabe. Wenngleich mir Tilda Swinton in ihrer Rolle recht gut gefallen hat und sie auch mit Glatze noch was her macht. Was mich aber an ihrer Rolle gestört hat, war ihr relativ unspektakulärer Tod. Das war wie im Vorbeigehen erledigt worden, hier hat mir etwas Tiefe gefehlt. Ich hatte bis zum Schluss das Gefühl, dass dies schon nicht so schlimm sein wird. Das fand ich etwas schade. Genauso schade fand ich den leider etwas blassen Antagonisten, gespielt von Mads Mikkelsen. Der Typ hat einfach eine geniale Mimik. Man sieht seinem Gesicht an, was in dem Kopf seiner Rolle vorgeht. Diese Stärken waren freilich auch hier wieder zu sehen, nur wurde seine Rolle für meine Begriffe zu sehr in Grenzen gehalten. Ich hätte gerne mehr von ihm gesehen. Generell kamen mir er und seine keine Handvoll von Handlangern nie sonderlich gefährlich vor. Man hätte sich hier gut und gerne bisschen mehr Zeit rausnehmen können, um die von ihnen ausgehende Bedrohung feiner und düsterer zu skizzieren.

      Wie dem auch sei. Im Endeffekt war es gute Unterhaltung, seichter Spaß mit grandioser visueller Wucht. Mehr hatten wir nicht erwartet und entsprechend zufrieden sind wir aus dem Kino raus. Das einzige, was wir im Nachhinein etwas bereut haben war, dass wir auf die Zuckerwürfel mit getröpfelten 25er aufgrund morgiger Vorlesungen verzichteten. Wirklich schade, das wäre ein richtig fetter Trip geworden.
    • Doktor Strange


      Jawohl, wirklich strange.
      Also ich kannte Strange kaum, kenn ihn natürlich schon lange, nur nich so wirklich eben, wie es ja oft der Fall ist.
      Direkt vorweg, der Film hat mich gut unterhalten.

      Die Story ist ja recht simpel gehalten und daher war sie auch leicht zu verstehen und zu verfolgen. Für den ersten Teil einer eventuellen Filmreihe jedenfalls ein wirklich gelungener Einstieg.
      Was gibt es sonst groß zu sagen? Die Effekte waren super, das Umgestalten der Welt, die Astralebene, die Magie, sah alles super aus und das ist auch der größte Punkt, wovon ich in den nächsten Teilen noch viel viel mehr sehen will.
      Der Soundtrack war gut gewählt, auch hier gibt es nichts zu meckern.
      Was die Rollenverteilung betrifft, so hat mir diese eigentlich auch super zugesagt, Cumberbatch brilliert als Strange und auch Mordo gefiel mir außerordentlich gut. Auch die Älteste war gut besetzt.

      Äußerst Schade fand ich leider die Zeit(unser größter Gegenspieler im Film und der Realität :D) welche man für Mads Mikkelsen eingeräumt hat, wenn auch im Film alles über seine Beweggründe erzählt wurde (ziemlich einseitig und eintönig eigentlich), so fand ich es doch leider relativ verschwendet, weil ich ihn für einen großartigen Schauspieler halte, nicht nur wegen seiner Rolle in Hannibal. Er hat natürlich versucht rauszuholen was geht aber letzten Endes blieb seine Rolle relativ farblos, auch wenn er von den Zeloten natürlich noch am bedrohlichsten wirkte, so wirkten die Zeloten im Ganzen doch recht schwächlich und zu keiner Zeit so wirklich bedrohlich.

      Der Oberendboss gefiel mir vom Stil her eigentlich ziemlich gut, wenn auch seine Beweggründe recht simpel und konstruiert wirkten.
      Was meine Freundin aber direkt bemängelte war, dass wieder einmal ein "höheres Wesen" sehr vermenschlicht wurde mit dem Gesicht.
      Ich kann das nachvollziehen, kann mir aber auch wie in vielen anderen Filmen auch vorstellen, dass vor allem die Filmemacher den Gegnern natürlich ein Gesicht geben wollen um sie erkennbar zu machen, andererseits auch gut vorstellbar, dass solche Wesen selber die Form annehmen, um dem Gegenüber sich anzupassen. Aber wieso nicht mal n richtigen Alienkopf mit vielen Augen, Mündern oder ganz anders machen? Gerade hier im Film und mit der Astralebene hätte dies hervorragend gepasst.

      Ich kann den Film nur empfehlen, denn er macht mal etwas anderes her und Inception ist ja nun auch schon wieder ne geraume Zeit her, da kommt sowas wieder wie gerufen, denn im Kino auf der Leinwand waren die Effekte richtig geil.
      Überaus witzig war der Film jetzt nicht, aber schmunzeln konnte man doch recht häufig, die Beyonce Stelle, oder Mr Dokter, nein Strange, ja wirklich strange, das war super. Ich freu mich schon auf nen zweiten Teil und wer weiß was noch in anderen Filmen kommt, wenn man die Abspannszene richtig deutet. Von mir gibs eine 8.2/10 Punkten.

      PS; Ich hoffe es wird nochmal irgendwann aufgelöst, was es mit dem Mantel auf sich hat, das hatte ich mich schon die ganze Zeit gefragt, da es dazu im Film nur 1-2 Anspielungen, aber keine wirklichen Erklärungen gab.
    • Bee schrieb:

      Was meine Freundin aber direkt bemängelte war, dass wieder einmal ein "höheres Wesen" sehr vermenschlicht wurde mit dem Gesicht.
      Ist ein legitimer Punkt den man bemängeln kann. Andersrum könnte man auch Argumentieren, dass das höhere Wesen sich dem niederen anpasst damit das niedere Wesen versteht womit es redet. Sprich wäre der Gegenpart eine Spinne wäre das höhere Wesen auch eine Spinne^^.

      Gibt halt vor/Nachteil. Würde man dem Wesen keine Kontur geben sondern sie als das "leere" darstellen, dann wären vermutlich viel Zuschauer überfordert sich an etwas zu halten. Andersrum kann man es dann aber argumentieren das eben ein Gesicht schlecht ist^^.

      Bee schrieb:

      PS; Ich hoffe es wird nochmal irgendwann aufgelöst, was es mit dem Mantel auf sich hat, das hatte ich mich schon die ganze Zeit gefragt, da es dazu im Film nur 1-2 Anspielungen, aber keine wirklichen Erklärungen gab.
      Im Comic gibt es 2 Umhänge, den blauen und den roten. Der Blaue ist lediglich schwächer. Im Englischen heissen die Umhänge: "Cloak of Levitation". Mit den Umhängen kann der Träger schweben - warum - kA - sie können es einfach und das ziemlich zügig wenn man so möchte. Man kann ihn auch als eine Art "Boden" nutzen womit man ihn dann wie ein fliegender Teppich nutzen kann. Auch ist der Stoff speziell und verzaubert was dem Träger gewissen schutz gegen einzelne Waffen etc. bittet.

      Der Träger muss aber eine gewisse Menge an Zauberei beherrschen sonst kann der Mantel nichts machen. Sozusagen ein Diebstahlschutz, denn kannst du nicht zaubern ist der mantel ein 0815 stück.

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    • Nun ich bin vermutlich der letzte Mensch auf Erden den man in einem Marvel Film vermuten würde, da mich dieses Genre schlichtweg nicht interessiert, aber im Zuge des sozialen Miteinanders habe ich mich gestern quasi selbst dazu überredet den Film anzusehen und ich muss gestehen, es hat sich ausgezahlt. Ich will gar nicht behaupten, dass ich mit Dr. Strange einen der besten Filme meines Lebens gesehen habe, aber diese grafischen Effekte waren meines Erachtens nach richtig eindrucksvoll. Abgesehen davon bin ich von diesem "Magierzeugs" nicht abgeneigt, was diesem Film auch ein wenig in die Hände gespielt hat. Storytechnisch war das Ganze für mich persönlich ziemlich schwach, aber da fehlt mir womöglich auch dieses ganze zusätzliche Wissen rund um das Marvel Universum. Schlussendlich gab es halt den einen alles entscheidenden Guten, den einen Bösen, der irgendwo den Oberbösen hervorzaubern (Trifft in diesem Fall übrigens unfassbar gut zu. xD) will und natürlich die hübsche Frau an der Seite des Retters. Naja, man muss ja bekanntlich das Rad nicht aufs Neue erfinden, um auch einen ansprechenden Film zu kreieren. Einen kleinen Dämpfer hat es insofern noch bei meinem Kinobesuch gegeben, da sich offenbar eine ganz lustige und gesprächige Gruppe von jugendlichen Kindern (Bewusste Wortwahl!) hinter uns gesetzt hat, die vermutlich nach rund 20 Minuten nicht mehr auf dieser Welt verweilen würde, hätte ich mir keinen anderen Platz gesucht. Aber das nur am Rande. Schlussendlich hat sich der Kinobesuch auf jeden Fall gelohnt, wobei vor allem diese grafischen Effekte einen richtig guten Eindruck bei mir hinterlassen haben. Ich bin persönlich absolut kein Befürworter von 3D Effekten, weil die Filme dann teils zu gezwungen in diese Richtung gedrängt werden. Das Gefühl hatte ich bei diesem Film allerdings nicht, was man durchaus positiv hervorheben kann. Alles in allem also ein ganz netter Film. ^^

      lg Viva
      To obtain, something of equal value must be lost.
    • INFERNO


      Ich war am Wochenende beim dritten Teil der Robert Langdon-Reihe und wurde ziemlich enttäuscht.
      Vorab ist zu sagen, dass ich vor 2,3 Jahren das Buch gelesen habe, ich dieses aber in dieser Kritik nicht beachten werde.


      Zuerst zum Positiven: Die Naturaufnahmen sowie die Darstellung der Kirchen etc. war imposant; ich würde sogar sagen besser als in den ersten Beiden.
      Vor allem Florenz hat mir sehr gefallen und gleich Fernweh ausgelöst.


      Tja das war es auch schon großartig.
      Nun zum Negativen: Nahezu keine Rätsel, die es zu entschlüsseln gab und wenn dann wirkte es sehr konstruiert.
      Die Visionen, die Langdon fast die Hälfte des Films begleiten, spielen für den Film eigentlich keine Rolle.


      Aber das Schlimmste an dem Film war die fehlende Spannung. Es wird verzweifelt versucht, einen Spannungsbogen herzustellen, wobei jedem Zuschauer vom Beginn an klar ist,
      dass es eh nicht dazu kommt, dass die Seuche ausbricht. Das fand ich etwas eindimensional gelöst.


      Weiterhin hätte ich mir gewünscht, dass auf das Problem der Überbevölkerung generell eingegangen wird, aber es wurde nur dargelegt, dass die Lösung, die dem Antagonisten hier vorschwebte nicht angebracht sei.
      Da fehlte mir eine genauere Betrachtung des Problems.


      Im Großen und Ganzen eine 5,5/10 meines Erachtens.
      Was dein Vater dir vererbt, erwirb es, um es zu besitzen.
    • Transcendence


      Ja ganz richtig, ein ca 2 Jahre alter Film. Gestern wollten meine Freundin und ich nen Film gucken, konnten uns für keinen entscheiden und guckten bissel auf Netflix rum, wir beide kannten ihn nicht und immerhin spielt Jack Sparrow mit und natürlich Morgan Freeman, wie in 80% aller Filme.

      Wir beide kannten ihn nicht und ich muss sagen, ich wäre auch nicht traurig drum, wenn ich ihn immernoch nicht kennen würde.

      Anfangs startet der Film eigentlich ziemlich interessant, vor allem, weil die heutige Wissenschaft sich garantiert mit dem Thema auch auseinandersetzt. Deswegen kam auch wohl erst die Idee und man dachte sich wohl, mmhm das könnte ein aktuelles Thema sein, welches vielleicht viele im Kino sehen möchten, schleusen wir noch Johnny Depp rein und zack, locken wir Leute ins Kino.

      Aber zurück zum Film, es geht darum, den Geist, das Spirituelle, die Seele, das Bewusstsein eines Lebewesens auf einen Datenträger, Computer, Technisches Gerät whatever hochzuladen. Man könnte hier sagen, sie wollen einen Ultron erschaffen.
      Was allerdings wissenschaftlich und eigentlich auch als recht interessantes Thema beginnt, endet für mich wieder in einer völlig konstruierten Wahnvorstellung und somit für mich in einem Disaster.
      Bis zu dem Punkt, wo Depp in einen Computer geladen wird, ist der Film recht ansehnlich, danach flacht er total in 0815 ab.

      Er ist also hochgeladen, wird mit dem Internet vernetzt und kann auf Konten zugreifen. Baut sich dann irgendwo im Nirgendwo eine riesige Forschungsstation. Er entschlüsselt diverse medizinische Dinge, kann auf Nanotechnologie zurückgreifen, kann Blinde bzw jegliche Krankheiten heilen, ja sogar die Welt kann er verbessern. Allerdings jeden Menschen den er kuriert und auch verbessert und übermenschlich stark macht, vernetzt er auch mit sich selbst. Und genau ab hier, hört der Film auf interessant zu sein. Er baut sich somit seine eigene kleine Armee auf sozusagen. Es gibt dann natürlich eine Gegenbewegung bzw eine "Terrorgruppe" die das Ganze aufhalten will.

      Also wirklich, dieser Wendepunkt wirkt so konstruiert und plötzlich hat auch nix mehr mit Wissenschaft zu tun, sondern mit Science Fiction und Träumerei. Klar, Nanotechnologie ist nicht zu verachten, aber dass er angeschossene Menschen heilt, indem er den Erdboden "umfunktioniert", bzw "transcendiert" um Wunden zu heilen, das übersteigt dann doch alles irgendwie.

      Der Film will wahrscheinlich gar kein richtiger Film sein, sondern eher eine Warnung, was sein könnte, wie wir Menschen damit umgehen müssen. Die Terrorgruppe ist an sich gar keine Terrorgruppe, sie wollte nur verhindern, dass man so eine Biologisch, technische Lebensform hat mit ungeheuren Kräften. Natürlich sind die medizinischen Wunder im Film wahnsinnig toll aber dann wäre der Film dort direkt zuende gewesen, weshalb man plotbedingt, Depp in seiner Überform, jeden geheilten Menschen mit sich vernetzt. Na klar, solange er sie vernetzt, kann er sie immer heilen, von überall auf der Welt aber das war auch schon wie das Aufgeben seines eigenen Bewusstseins. Die totale Kontrolle eben. Hätte er sie nur geheilt und nicht vernetzt, wäre das auch ok gewesen. Oder hätte er einfach das Wissen, was er erlangen konnte, weitergegeben. Das wäre soviel logischer gewesen, als das was letzten Endes im Film passiert ist.

      Nun hab ich viel geschrieben und eigentlich doch wenig vom Film erzählt, das liegt daran, dass der Film totaler Kuddelmuddel ist.
      Einerseits eben wissenschaftlich, andererseits wieder völlig überzogen, weshalb ich dem Film keine Glaubhaftigkeit schenken kann.
      Für mich gibt es für diesen ich weiß nicht genau was ich sein will Film eine 4.8/10.

      Ps; Was man dem Film zugute heißen kann ist, dass er wirklich keinem Lebewesen schadet oder tötet, sondern alles nur verbessern will.
      Das Wie ist hier allerdings entscheidend und das sagt mir einfach nicht zu.

      Áyu schrieb:

      Bee schrieb:

      PS; Ich hoffe es wird nochmal irgendwann aufgelöst, was es mit dem Mantel auf sich hat, das hatte ich mich schon die ganze Zeit gefragt, da es dazu im Film nur 1-2 Anspielungen, aber keine wirklichen Erklärungen gab.
      Im Comic gibt es 2 Umhänge, den blauen und den roten. Der Blaue ist lediglich schwächer. Im Englischen heissen die Umhänge: "Cloak of Levitation". Mit den Umhängen kann der Träger schweben - warum - kA - sie können es einfach und das ziemlich zügig wenn man so möchte. Man kann ihn auch als eine Art "Boden" nutzen womit man ihn dann wie ein fliegender Teppich nutzen kann. Auch ist der Stoff speziell und verzaubert was dem Träger gewissen schutz gegen einzelne Waffen etc. bittet.
      Der Träger muss aber eine gewisse Menge an Zauberei beherrschen sonst kann der Mantel nichts machen. Sozusagen ein Diebstahlschutz, denn kannst du nicht zaubern ist der mantel ein 0815 stück.
      Ah ok, ja gut, dass es einfach so ist hätte ich nun nich erwartet. Mir fehlt trotzdem irgendwie eine Erklärung woher die dann kommen, wieso sie so sind, wie sie sind. Für mich ist es immer schwer Dinge einfach so hinzunehmen, ohne gewisse Hintergrundinformationen ^^ wenn ich jetzt noch irgendwann erfahre, woher sie verzaubert sind, woher der "besondere" Stoff kommt, dann bin ich happy xD Weil, der wurde irgendwie einfach so im Film eingebracht ohne jegliche Informationen außer "oooh der schwebende Mantel hat dich ausgesucht", ja super... XD trotzdem danke :D

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    • Doctor Strange


      Wow! Meine Erwartungen an den Film waren (zumindest was seine Präsentation angeht) sehr hoch und glücklicherweise wurde ich hier nicht enttäuscht!
      Der Film ist das pure Eye-Candy. Ich als Typ der immer auf das „böse, böse“ CGI schimpft, muss einräumen das dieser von CGI überladene Film, tatsächlich der absolute Kracher war.
      Warum ist das so? Der simple Fakt das sie all ihre Ressourcen für CGI nicht in irgendwelche Explosionen und zerstörte Landschaften gesteckt haben, also Dinge die man schon „drölfzich“ gesehen hat, sondern in Dinge die einem als Zuschauer einen LSD Trip im Kino erleben lassen (und das alles ohne Drogen!), ist der Grund warum dieser Film so „frisch“ und „neu“ und „untypisch“ wirkt, OBWOHL er eigentlich das 0815 Marvel Schema F ist.

      Ich meine ihr habt da Inception hoch 4. IN BUNT!

      Gerade Kenner der Comics wissen, dass gerade die frühen Doctor Strange Comics für ihre abstrakten Zeichnungen und komplett wirren Zeichnungen bekannt sind (ACID in Bilderbuchform). Nie hätte ich gedacht, dass man diese Sachen auf der Kinoleinwand so umsetzen kann, aber Scheiße noch eins, das Studio hat hier diese schon fast bewusstseinserweiternden Panels PERFEKT auf die Kinoleinwand gezaubert. Da störe ich mich wirklich nicht daran, das Doctor Strange von Benedict Cumberbatch einfach nur ein warmer Aufguss von Tony Stark ist. Der zaubern kann. Klar, in den Comics ist es nicht großartig anders, aber dort hat man auch eine gigantische Fülle an Charakteren. Da fällt das nicht so sonderlich ins Gewicht. Bei dem MCU, wo das Raster deutlich begrenzter ist, fällt es dann doch schon ziemlich auf.

      Die Marvel-Film typischen One-Liner waren meist genauso lustig wie in jedem anderen Marvel-Film auch, dennoch muss ich hier sagen hat der Humor nicht ganz so bei mir gezündet, wie in den meisten anderen Filmen von Marvel. Das mag daran liegen das ich mir in 1-2 Szenen gewünscht hätte, dass man den Humor einfach etwas zurückschraubt. Durch diesen werden nämlich 1-2 Szenen für mich etwas „kaputt gemacht“ oder zumindest ihrer Wirkung beraubt. Das ist aber meckern auf hohem Niveau. Ich muss mich nicht bei jedem Marvel Film einpissen vor Lachen.

      Natürlich ist aber auch der Schurke genauso berechnend, blass und langweilig, wie bis dato fast alle anderen Marvel Schurken auf der Kinoleinwand. Caelicus ist halt einfach nur da um Strang einen Grund zu geben, i.wo auf die Kacke hauen zu können. Schade. Ich frage mich tatsächlich wann Marvel hier mal etwas verändert wird. Aber deren Erfolg gemessen in $ scheint ihnen wohl nicht wirklich Anlass zu geben, dieses Detail in ihren zukünftigen Filmen zu überdenken. Aber wie gesagt, das sind Dinge die ich mittlerweile sowieso schon von jedem Marvel Film erwarte. Ich habe mich damit abgefunden und deswegen fällt das gemessen an den anderen, sehr positiven Punke, bei mir nicht großartig ins Gewicht.

      Dieser Film hätte so leicht in die Grütze gehen können, ist er aber nicht und darüber bin ich so unheimlich froh. Mit dem guten Doctor Strange wird sich das MCU vielleicht nicht im nächsten oder übernächsten Film, aber spätestens mit Avengers 3 richtig krass verändern. Das finde ich durchaus sehr gut, auch wenn ich mir denke das Kinozuschauer die Strange noch nicht kannten ggf. noch gar nicht verstanden haben, welchen Stellenwert diese neue Figur für die nächsten Filme haben wird. Aber gut, es war seine Origin Story. Ich denke wir werden noch früh genug sehen, wie unser „Magic-Tony“ alle anderen Helden fast schon hinfällig macht.

      Spoiler anzeigen
      Von den Comics ausgehend sind es nämlich Dr. Strange und Adam Warlock mehr oder weniger allein, die es mit Thanos im Infinity War aufnehmen. Die anderen haben dort nicht viel zu melden bzw. sind nur „Kanonenfutter“.
      Übrigens, für den Endkampf bekommt Marvel hier ein Fleißsternchen mit Sahne oben drauf! Wie unfassbar clever und simpel zugleich, den Endkampf einfach „rückwärts“ ablaufen zu lassen. Noch nie habe ich im Kino etwas vergleichbares gesehen und es ist genau DIESE Originalität, die ich anfangs bei Marvel so geliebt habe und die jetzt immer weiter ins Nirvana verschwindet, mit jedem weiteren Film (eben das angesprochene Schema F).


      Obwohl der Film von seiner grundsätzlichen Story, seinem Spannungsbogen und so weiter absolut nichts Besonderes macht und sich strikt und stur nach dem „Marvel Handbuch“ richtet, explodiert er dafür geradezu in Originalität bei der Ausführung eben dieses Handbuchs! Genau deswegen liebe ich den Film jetzt schon. Tatsächlich ist er in meine Top 3 meiner Lieblings-Marvel-Filme gerutscht, was ich vorher nie erwartet hätte.

      1.Avengers
      2.Guardians Of The Galaxy
      3.Doctor Strange

      Anbei findet ihr dann noch wie gewohnt meine Video Review, für jeden den es interessiert.



      BDO
    • Jack Reacher: Kein Weg Zurück


      Nach vier Jahren der Abstinenz kehrt Jack Reacher endlich wieder zurück ins Kino ... Und wie! Es gibt mehr Prügeleien, mehr Schießereien, mehr Explosionen. Im zweiten Teil wirkt alles größer und - schlicht und ergreifend - spezifischer auf die breite Masse zugeschnitten. Was diesen Film für mich zum Sinnbild dafür macht, wieso das Action-Genre schon seit vielen Jahren stagniert und nur noch selten richtige Perlen - wie etwa John Wick - hervorbringt.

      Unbeirrt und unbekümmert zieht Jack Reacher durch die Staaten, ohne auch nur irgendjemandem gegenüber Rechenschaft abzulegen. Stillschweigend reist er von einem Ort zum nächsten, während er nebenbei das System von außen bereinigt, obwohl er längst nicht mehr fürs Militär arbeitet. Besonders hilfreich ist ihm dabei der Kontakt zu Susan Turner, die nunmehr seinen Posten beim Militär inne hat. Als er seine Quelle jedoch in Virginia besuchen möchte, wird ihm mitgeteilt, dass sich diese in Militärgewahrsam befindet. Reacher wittert sofort, dass irgendwas an dieser Sache nicht mit rechten Dingen zugeht, weshalb er sich dazu entschließt auf eigene Faust zu ermitteln und diejenigen, die wirklich verantwortlich sind, zur Strecke zu bringen.

      Auch dieses Mal sieht sich Tom Cruise in seiner nunmehr zweiten Paraderolle - neben der des Ethan Hunt - mit allerlei Komplotten, Intrigen und Verschwörungen konfrontiert. Der Stil jedoch ist nicht mehr der, den er noch vor vier Jahren verfolgt hatte. Denn dieses Mal gibt es - wie oben bereits erwähnt - wesentlich mehr Action, als noch im Vorgänger. Damit entfernt sich der Film zunehmend von den ermittlerischen Elementen des ersten Teils, die nur noch an wenigen Stellen durchschimmern dürfen, was den Film wesentlich schneller und rasanter macht. Das Problem dabei ist allerdings, dass die Action nichts wirklich Bahnbrechendes geboten hat. Nicht wie in der Mission Impossible Reihe, wo sich Cruise mit jedem Teil an mindestens einen neuen, völlig wahnwitzigen Stunt begibt. Der Film hebt sich in keinster Weise von der Konkurrenz ab, was ihn zwar nicht schlecht macht, aber auch nicht wirklich gut. Die Action ist grundsolide, bietet allerdings keine wirklichen Höhepunkten.
      Der narrative Weg der polizeilichen Ermittlung wurde dieses Mal auf ein starkes Minimum reduziert, was ich persönlich sehr schade finde, da mir gerade das an dem Vorgänger so sehr gefallen hat. Überhaupt merkt man an der ganzen Stilistik, dass es einen Wechsel auf dem Regiestuhl gegeben hat. Die Stilistik des Vorgängers wirkte zuweilen unverbrauchter und unkonventioneller, so etwa bei der Kameraführung oder auch dem Einbinden der epochalen Soundtracks, die im ersten Teil noch weit subtiler und weniger penetrant gestreut wurden, wie in den meisten anderen Filmen.
      Dies alles gefiel mir an dem ersten Teil so sehr, weil es von der Stilistik einfach anders war, als das übliche Action-Feuerwerk, das wir nun aber mit der Fortsetzung wiederum erhalten haben. Dass die zu erzählende Geschichte selbst im Grunde komplett berechenbar ist, weil sie völlig linear verläuft und absolut keine Überraschungen bereithält, ist da letztlich nur die Spitze des Eisbergs.

      Der Grund für diesen Wandel dürfte wohl auf den finanziellen Erfolg zurückgehen. Der erste Teil spielte gerade mal etwas über 200 Millionen Dollar ein. In der heutigen Zeit, in der gefühlt jeder zweite Film die Milliarden Marke sprengt, schlicht und ergreifend zu wenig. Man merkt deutlich, wie Tom Cruise bemüht ist sich - neben der Mission Impossible Reihe - ein zweites, filmisches Standbein aufzubauen. Persönlich finde ich es jedoch schade, dass man sich dafür von so ziemlich allen Elementen verabschiedet hat, die den Vorgänger für mich noch so besonders gemacht haben.

      Nichtsdestotrotz ist dies bei Leibe kein schlechter Film. Tom Cruise ist als knallharter Ex-Militärpolizist einfach eine verdammt coole Socke und Cobie Smulders macht in dem Film als ebenso abgebrühte Major nicht viel falsch, mir persönlich hat die Chemie zwischen Tom Cruise und Rosamund Pike allerdings deutlich besser gefallen.
      Dass sich der Film in seiner Stilistik deutlich verändert hat, merkt man vor allem auch daran, dass er eine noch persönlichere Note bekommen hat, als der Vorgänger. Er ist stellenweise mehr auf Emotionen getrimmt, die uns ein wenig Einblick in die Psyche des knallharten Rächers gewähren. Auch der Soundtrack - so sehr mir der Stilwechsel auch missfällt - geht gut ins Ohr rein, wobei ich von Henry Jackman, der auch schon die Soundtracks zu den letzten beiden Captain America Filmen, oder auch zu Uncharted 4, geliefert hat, auch nichts Anderes erwartet hatte.

      Letzten Endes lässt sich festhalten, dass Jack Reacher: Kein Weg Zurück ein grundsolider Action Film ist, der sich aus der breiten Masse jedoch nicht so recht hervorheben kann, da er sich zu wenig traut und zu viele Kompromisse eingeht. 5/10

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von OneBrunou ()

    • 11.22.63 (Der Anschlag)



      Worum geht es?

      11.22.63 ist eine 8teilige Miniserie.
      Es handelt sich dabei um eine Romanverfilmung von Horror Meister Stephen King´s "Der Anschlag"


      King fragte in seinem Roman (was auch in der Miniserie so das ein oder andere mal vorkommt):
      "Wenn du die Chance hättest etwas aus der Vergangenheit zu verändern, was wäre es?"

      Jack Epping, ein Englisch Lehrer, erfährt vom Dinner Besitzer Al Templeton von einem seltsamen Zeitloch in seiner Speisekammer.
      Jedes mal wenn Al diese "unsichtbare Treppe" betritt gelangte er ins Jahr 1960!
      Egal wie lange er dort verweilte ,ob nur 1 Stunde - 1 Tag - 1 Monat oder 20 Jahre, sobald Al die "unsichtbare Treppe" in die Gegenwärtige Zukunft wieder nimmt, sind nur 2 Minuten vergangen.

      Al , der nach seiner letzten Reise ins Jahr 1960, mit einer Krebserkrankung im Endstadion ins Dinner zurückkehrt und Epping ihm half bei seinem Bluthusten Anfall, bat Epping selbst mal dorthin zu gehen damit er es glaubt.
      Nach einer kurzen Reise und vielen Fragen erklärte Al Templeton seine "Mission" Jack Epping, welche er nun nicht mehr erfüllen kann.

      Jack Epping soll als James Amberson ins Jahr 1960 zurückkehren und am 22.11.1963 (11.22.63 ist die US Datum Schreibform) das Attentat auf den US Präsidenten John F. Kennedy in Dallas, Texas um 12:30 Uhr verhindern.
      Jack soll Lee Harvey Oswald (der als Todesschütze sicher gilt obwohl bis heute etliche Theorien gibt wer es wirklich war oder wer dahinter steckte etc.) töten oder daran hindern am 22.11.63 um 12.30 Uhr JFK zu erschießen!

      Damit beginnt für Jack Epping aka James Amberson eine Zeitreise zurück in ein Amerika voller Widerstände - Rassentrennung - Rock´n´Roll und den immer stärker werdenden Widerstand der Vergangenheit den, die Vergangenheit wird sich wehren gegen die Veränderung!"

      Selbst Jack Epping aka James Amberson Liebe zur Schulbibliothekarin Sadie Dunnhill in Jodie kann sein wahres "Ziel" nicht komplett verhindern.
      Wird Er es schaffen, dass Attentat auf JFK zu vereiteln? Oder lässt sich die Vergangenheit einfach nicht verändern?

      Cast

      Kein geringerer als J.J. Abrahms führte Regie!
      James Franco spielte die Hauptrolle des Jack Epping aka James Amberson und das , zu meiner großen Überraschung, PERFEKT!
      Auch der restliche Cast war bis auf wenige Veränderungen vom Roman einfach super besetzt

      Stephen King selbst, war als Produzent und Berater für sein Werk dabei und das zahlt sich 100% aus!

      Mein Fazit:

      J.J. Abrahms gelang in Zusammenarbeit mit Stephen King ein wunderbares Mini Serien Epos das spürbar real herüberkommt wie selten ein Zeitreise Film / Serie.
      Obwohl die Mini-Serie einige (nicht so gravierend wichtige) Abweichungen zum Roman "Der Anschlag" zeigt , ist es trotzdem rund um gelungen.

      Ich als großer Stephen King Leser , liebe diese Romanverfilmung!
      Es gab etliche Verfilmungen von King´s Werken und selten habe ich eins gesehen (nach Misery - ES - Dolan´s Cadillac & Ridding the Bullet) das so authentisch und fast perfekt vom Roman verfilmt wurde und das Potenzial hat zu einem Meisterwerk.

      Ich wünsche mir, dass dieses Duo Abrahms - King noch das ein oder andere Werk von King verfilmen.

      10 / 10 Punkte
    • "Fantastic Beasts And Where To Find Them"


      Ich bin, wie wahrscheinlich einige hier, mit Harry Potter aufgewachsen. Deshalb war es für mich gar keine Frage, ob ich mir diesen Film anschaue oder nicht! Heute war es soweit, ich habe ihn mir angeguckt :)

      Also alles in allem hat mir der Film sehr gut gefallen! Eddie Redmayne hat seine Rolle sehr gut gespielt und auch sonst hat mich der Cast durchaus überzeugen können. Die geheime Hauptrolle, zumindest in den ersten 70% des Films, ist aber der Charakter des Jacob Kowalski. Großartige Rolle, tolle Charakter und super unterhaltsam.

      Auch die Rolle von der blonden (ihr Name ist mir leider entfallen) Schwester fand ich sehr gut. Nicht passend dagegen fand ich die Präsidentin der amerikanischen Hexen und Zauberer. Eine schwarze Frau als Führungsfigur in einem Amerika zu dieser Zeit .. und das bei der im Film getätigten Aussage, dass die amerikanischen Hexen und Zauberer etwas rückständig mit ihren Gesetzen und Ansichten sind, naja.

      Die Tierwesen sind wahrhaftig fantastisch und ich muss sagen: vergesst das Zelt aus Teil 4, das außen winzig und innen geräumig ist oder Hermines Handtasche. Newt Scamanders Koffer ist atemberaubend! Das war für mich mit das beeindruckenste am Film, da hat man gemerkt, wie sich J.K. Rolling kreativ ausgetobt hat.

      Was mich allerdings enttäuscht hat, war das bei mir wirklich nur sehr wenig nostalgische Momente dabei waren. Hier mal eine Erwähnung, da mal gewisse stilistische Parallelen. Aber einfach nichts, wo mir ein schöner Glücksschauer über den Rücken gelaufen wäre, wegen tollen Erinnerungen an die Bücher aus meiner Kindheit .. hier habe ich vllt einfach falsche Erwartungen gehabt. Eine Hauptursache dafür dürfte wahrscheinlich auch sein, dass das ganze Geschehen im New York zwischen den Muggeln spielt und nicht wie Harry Potter größtenteils in Hogwarts oder sonst wo in der Zaubererwelt. Aber hey, wenn Muggel nicht mal als Muggel bezeichnet werden, sondern als Nomage oder so ähnlich .. dann fehlt einfach was. Ich hatte an einer Stelle sogar fast mehr Man in Black Referenz und musste unwillkürlich an die Szene aus dem zweiten MIB Teil denken, als die Freiheitsstatue (ebenfalls NYC :D) genutzt wurde um die ganze Stadt zu "blitzdingsen".

      Hier noch etwas für alle die ihn schon gesehen haben:


      Spoiler anzeigen
      Gut hat mir die nicht von mir vorhergesehene Wendung gefallen, dass Credence der oder das Obskurion (hieß das so?) war und nicht das kleine Mädchen, das hat mich echt überrascht. Nicht überrascht dagegen hat mich die Enthüllung Grindelwalds .. offensichtlicher als die Szene am Anfang mit der gleichen Frisur ging es ja nicht. Aber Johnny Depps Gastauftritt als Grindelwald fand ich gut und überraschend, da ich davon vorher nichts wusste!


      Also ein schöner und beeindruckender Film, der aber leider nicht meine Erwartungen an große nostalgische Momente / Gefühle erfüllen konnte!
      Fist of Love
    • Jodorowsky's Dune

      Wow. Wohl der beste Film der nie gedreht wurde. Es handelt sich hierbei um eine Doku über den Versuch von Alejandro Jodorowsky Dune zu verfilmen. Seine Vision war einfach nur unbeschreiblich:


      H.R. Giger und Moebius als Art Designer
      Salvador Dali und Mick Jagger als Darsteller
      Pink Floyd und Magma als Bands im Film für die zwei Herrscherhäuser
      Ein Film der vielleicht 12 Stunden + lang geworden wäre


      Das mal als Auszug dessen was er vor hatte. Der Film wäre wahrscheinlich sogar heute noch seiner Zeit voraus gewesen und er wollte ihn 1975 drehen, noch vor Star Wars, Alien und Co. Alle diese Filme haben offensichtlich auch viel Inspiration aus den Konzepten gezogen, Alien kann man sagen wäre sogar nie ohne dieses Projekt entstanden da es erst die richtigen Leute mit Dan O'Bannon und Giger zusammengeführt hat.


      Neben 2001: A Space Odyssey wäre es wohl der Urvater der Science Fiction Filme geworden. Immerhin gibt es diese extrem interessante Doku die in sich selbst schon ein toller Film ist.


      Werde mir eventuell die Tage mal "Montana Sacra - Der Heilige Berg" von Jodorowsky anschauen, wobei ich nicht sicher bin ob man das nicht besser auf LSD tun muss um ihn ganz zu verstehen. Denke Dune wäre ähnlich geworden. Extrem interessante Geschichte auf jeden Fall, die Vision die er hatte und wie er diese ganzen anderen Leute die nicht minder exzentrisch waren als er (speziell Leute wie Dali, der bspw. unbedingt eine brennende Giraffe im Film haben wollte) um sich geschart hat wie ein Kultführer, nur um dann am Moloch Hollywood zu scheitern. Einzigartig.


      Große Empfehlung für diese Doku. Man muss Dune auch nicht gelesen haben um sie zu verstehen (hat Jodorowsky selbst nicht mal lol).
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
    • Obwohl ich KingsGrampa größtenteils zustimme, möchte ich auch noch ein paar Gedanken zu Phantastische Tierwesen mitteilen.

      Die fehlende Nostalgie habe ich auch bemerkt. Es fehlt das richtige Harry-Potter-Feeling, da es keine bekannten Gesichter des Franchises gibt und die alte Musik nur teilweise durchschwingt. Ich finde das allerdings gar nicht schlecht, haben wir doch von South Park gelernt, dass Nostalgie nicht immer einen guten Film ausmacht (Member Hagrid? Member Hogwarts?). Im Gegensatz zum neuesten Buch, das mit Nostalgie viel zu überladen ist, und selbst fast keine Chance hat sich zu entfalten, ist dieser Film der Beginn einer vollkommen eigenen Geschichte, die auch ohne das Vorwissen aus den Büchern oder der alten Filme, bestens funktioniert. Ich denke man hat hier bewusst versucht sich von der Orginalserie zu entfernen und das ist auch gut gelungen, wobei Fans auch an diesem Film gefallen finden werden.

      Dennoch hat der Film viele Elemente einer typischen Harry Potter Geschichte aufzuweisen, so verfolgen wir mehrere Mysterien durchwegs, werden auf falsche Fährten gelockt und erhalten dann am Ende die Auflösung.
      Spoiler anzeigen
      Ich habe tatsächlich die Plot-Twists genau andersherum vorhergesagt, als KingsGrampa. Mir war das mit Credence klar, habe aber nicht Grindelwald unter Collin Farrells Maske vermutet. Dachte der Blonde am Anfang wäre ein Vorfahre Malfoys gewesen, da das Haus im Hintergrund ein bisschen nach Malfoy Manor aussah. Und er wäre damit nur ein Anhänger Grindelwalds, aber nicht Grindelwald persönlich.


      Man merkt in diesem Film auch ganz stark die Handschrift von Rowling, da in diesem Film alle Charaktere mit ihren Eigenarten glänzen können. In den alten Filmen sind die Nebencharaktere häufig nicht so rübergebracht worden wie in den Büchern (Ginny, Ron, Tonks), da diese zu wenig Screnetime bekommen haben oder einfach nur platte Charakteristiken zugewiesen bekommen haben. Jetzt haben wir aber unterschiedliche Figuren, mit unterschiedlichen Macken, die trotzdem perfekt miteinander harmonieren und jeder irgendwann eine entscheidende Rolle einnimmt, ohne bloß ein Sidekick zu sein.

      Die Anmerkung zu der Präsidentin kann ich auch teilen, da mir auch der Gedanke kam, dass das nicht wirklich passt. 30 Jahre vor Rosa Parks und 6 Jahre nachdem Muggelfrauen in den USA wählen durften, haben die Zauberer schon eine afroamerikanische Präsidentin? Das passt für mich selbst in einem Fantasyfilm nicht. Spannender hätte ich Jacob als Afroamerikaner gefunden, da dies ein ganz neues Bild auf die Absage eines Kredites der Bank geworfen hätte, und die Zustände in den damaligen USA besser beleuchtet hätte (wobei ich den Schauspieler im Nachhinein nur ungern verlieren würde und ein Afroamerikaner 1926 vermutlich gar nicht erst die Bank hätte betreten dürfen).

      Fazit: Gute Schauspieler, wenig Nostalgie, aber der Film ist auch ohne Harry Potter als Harry-Potter-Film auszumachen, eine tolle Handlung und schöne Bilder, die einen wieder in die Anfänge der Magie zurückversetzt, da wir alles nochmal durch die Augen Jacobs präsentiert bekommen. Ich bin schon gespannt wie es weitergeht.

      Spoiler anzeigen
      PS: Grindelwald müsste ja eigentlich schon den Elderstab besitzen. Bin mal gespannt wie sie das jetzt lösen, dass er wieder in den Besitz kommt, nachdem er verhaftet wurde.
      PPS: Übrigens ist 1926 das Geburtsjahr von Voldemort. Ich hoffe, dass wir in den nächsten Filmen eventuell noch etwas aus seiner Kindheit/Schulzeit sehen können.
    • Rogue One: A Star Wars Story


      Ach ja, Star Wars und ich ... Eine Liebe, die nie endet :love:

      Vorab: Ich werde mich bei dieser Rezension etwas kürzer halten, da ich - als begnadeter Star Wars Fan - zu keinerlei negativer Kritik an diesem Film fähig bin und, sollte ich mich nicht selbst zügeln, nur in abschweifende Lobeshymnen abdriften würde. Denn dieser Film ist genau das, was ich mir erhofft hatte. Ein Film für Fans, der vor allem meiner Generation - die mit Star Wars zum ersten Mal durch Episode I - III in Kontakt gekommen sind - das Prequel beschert, dass wir uns wohl immer gewünscht haben.
      Für all jene, die sich aber etwas gewünscht haben, dass mehr Eigenständigkeit besitzt, als Episode VII, und sich nicht permanent vor der Ur-Trilogie verbeugt, dürfte dieser Film eine herbe Enttäuschung werden. Denn Rogue One ist mit den offensichtlichen Referenzen, Anspielungen und Easter-Eggs zu Episode IV noch weniger zimperlich, als es Episode VII war.

      Für mich ist dies allerdings auch ein logischer Schluss gewesen, immerhin sollte mit diesem Film eine nahtlose Brücke zu Episode IV geschlagen werden. Ein Kunstgriff, der vor allem wegen den vielen Referenzen durchaus gelungen ist. Sei es nun das Intervenieren von Darth Vader (!!!) persönlich oder ein paar Anspielungen auf gewisse Protagonisten von Episode IV und deren derzeitiger Status. Solche Dinge sind es, die mein Fanherz einfach höher schlagen lassen! <3

      Persönlich hatte ich mir bei der Grundprämisse des Films Folgendes gewünscht: Einen bodenständigen und dreckigen Kriegsfilm im Gewand eines Star Wars Films. Genau das, was Gareth Edwards ("Godzilla") auch liefern wollte. Und letztlich auch geliefert hat. Denn der Film ist weit düsterer und schmutziger, als alle vorherigen Star Wars Filme.
      Man erlebt hier einen wahrhaftigen, kriegerischen Akt zwischen dem Imperium und den Rebellen, bei dem kein Stein auf dem anderen bleibt. Dies merkt man an jeder Stelle des Films. Sowohl im ersten, als auch im zweiten und im dritten - und dem damit letzten - Akt des Films. Und genau das zeichnet diesen Film für mich auch aus und hebt ihn - neben seiner ohnehin bereits vorhandenen Sonderstellung als bisher einziges Spin-off zum Star Wars Franchise - von den jeweiligen Episoden noch einmal gesondert hervor. Weil er auf der einen Seite einfach anders ist, im Herzen aber trotzdem noch immer ein Star Wars Film geblieben ist. Mit so ziemlich allen Elementen, die man sich als Fan nur wünschen konnte. Inklusive des obligatorischen Familiendramas.

      Für jemanden wie mich, der den Spin-off Plänen zur Star Wars Reihe mehr als nur skeptisch gegenüberstand, stellt dieser Film innerhalb des Star Wars Kosmos etwas bisher nahezu Einzigartiges dar. Weil er grundlegende Elemente des Franchise zwar ebenfalls wieder mit verarbeitet hat, sich aber dennoch einen ganz und gar eigenen Stempel aufgesetzt hat, der ihn von den Episoden hervorhebt und damit seine derzeitige Sonderstellung als Spin-off weiter bekräftigt.

      11/10! :love:

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