Brücke im Himmel [Icedragoon]

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  • Brücke im Himmel [Icedragoon]

    So dann, ein neues Projekt von mir. Schon vor längerer Zeit hatte ich die Idee, Kurzgeschichten zu schreiben, die verschiedene Themen aufgreifen und sich mit diesen auseinander setzt. Bei der Idee ist es geblieben, da mir viele der bisweilen kurzen Texte weder inhaltlich noch stilistisch gefallen haben.

    Brücke im Himmel ist nun der Versuch, diese Idee wieder aufzunehmen. Allgemein will möchte ich aus der Sicht des Schöpfers schreiben, der sich Gedanken über sein Werk macht und was aus diesem geworden ist. DEr Name Schöpfer ist absichtlich gewählt, um keine Unterschiede zwischen den Religionen zu setzten. Meines Wissens gibt es in jeder der fünf Weltregionen einen Schöpfer (abgesehen vom Buddismus, so weit ich weiß), daher denke ich dass diese Bezeichnung doch in Ordnung geht, ohne das man mir den Kopf abreisst.

    Einige Themen sind bereits ausgewählt, hauptsächlich wird es in Richtung Gesellschaftskritik gehen. Bitte nicht jedes Wort für bare Münze nehmen, Zynismus, Sarkasmus und Ironie findet sich gelegentlich in den Texten. Nach Möglichkeit verzichte ich auch auf Namen und umschreibe lieber die Menschen die ich meine. Wenn zum Beispiel i-wann die Bezeichnung "Muppes-Show" auftaucht, spreche ich vom Ministerpräsiden von Baden-Württemberg, Stefan Mappus. Andere schreibe ich allerdings auch aus, siehe den ersten Text.

    Ich warne lieber die Leser dieser Texte, teilweise sind Stellen recht langatmig und trocken, mein Schöpfer ist ein etwas, nun ja, ein monotoner Redner. Springt gerne, wie es in den Kram passt, schweift vom Thema ab und, wenn er mal in Fahrt ist, hört er nicht auf ;)

    Wenn ich an Gewalt denke...
    Ruhig liegt die Welt da unten, kam in den letzten Jahren ja selten vor. Na gut wirklich ruhig ist es da unten nicht. Bürgerkrieg, Kleinkrieg, Schlägereien, Mobbing und so vieles mehr, die Gewalt nimmt keine Ende. Warum schaffen es die Menschen nicht, ohne Gewalt zu leben, ohne sich an ihr zu ergötzen? Sollte der Mensch nicht friedliebend sein, als Herrscher über meine Schöpfung?
    Als Mittel zum Zweck im Kampf gegen eine andere Weltanschauung benutzt, benötigt, um andere auszuschließen. Gewalt beherrscht in der heutigen Zeit die Nachrichten, die Gesellschaft, in der die Menschen leben., wandelt sie. Die Gewalt, ein Ausdruck der menschlichen Selbstüberschätzung, der Anmaßung vieler. Keiner tut etwas dagegen, nein, man lässt sich sogar anstecken und setzt selbst Gewalt ein. Die Menschen, die sich selbst nicht zu den Peinigern zählen schauen weg, aus Angst, selbst ein Opfer der Gewalt anderer zu werden.
    Schon dieses Wort Gewalt erzeugt heute Angst und Spannung, zu meiner Zeit war da noch hauptsächlich Furcht in den Augen der Menschen, wenn man von der „göttlichen Gewalt“ sprach. Geschaffen, um Respekt zu erlangen, schürte das Wort Gewalt die Angst der Meisten und machte den kleineren Teil zu den Peinigern, die Gewalt als ihr Werkzeug benutzten. Nicht so, wie von mir angedacht.
    Fangen wir bei der subtilsten Art der Gewalt nach heutigen Maßstäben an, der seelischen und moralischen Gewalt. Mobbing, der Ausschluss aus einer Gruppe, Beleidigungen und der Zwang, andere etwas zu tun lassen, was sie selbst nicht wollen. Schwache Gewalt, um eine Rangfolge zu erstellen, wer ist mächtig, wer ist schwach. Sinnlose Gewalt, die meist an der Psyche der Opfer kratzt. Ich hab hier schon ein paar Gestalten gesehen, die so etwas durchgemacht haben. Viele von ihnen haben diese traumatischen Erlebnisse ihrer Kindheit nie ganz abgelegt und haben, um sich zu rächen, vieles auf sich genommen. Adolf Hitler zum Beispiel, der nach seiner eigenen Aussage nur Spott und Hohn geerntet hatte als junger Student ohne Arbeit und Geld. Die Juden waren es, die ihn abgelehnt hatten, als er sich an der Kunstakademie beworben hatte, haben ihm kein Geld gegeben, um ihn zu unterstützen. Er wurde Diktator und befahl Gräueltaten gegen das Volk seiner Peiniger.
    Nur ein Beispiel, doch es gibt viele von ihnen, dieser Zwerg zum Beispiel, der sich gepeinigt gefühlt hatte, weil er der kleinste Staatschef in Europa war. Darum ging er ins Krankenhaus und hat sich größer machen lassen, geht ja heute ohne Probleme. Hat nur nix gebracht, er ist immer noch der Kleinste.
    Man sollte immer unterscheiden, manche wie Zwerg Nase aus Frankreich bilden sich den Hohn anderer nur ein und verlangen sich den Respekt zurück. Andere wiederum, die wirklich gepeinigt wurden, in der Schule, im Freundeskreis, in der Familie, arbeiten an sich und rächen sich nach Jahren. Seelische Gewalt hat eine weitreichende Wirkung auf die Entwicklung der Opfer. Oftmals zum Positiven, es gibt allerdings auch die negativen Beispiele. Serienmörder töten meist Menschen, die ihren Peinigern in der Vergangenheit ähneln.
    Ich mag es nicht, wenn Menschen andere umbringen. Mord ist die grausamste Art der Gewalt, oftmals bedingt durch psychische Grausamkeiten, die das Opfer seinem Mörder beibringt. Manchmal sollte man sich fragen, wer die Verantwortung für diese Entwicklung trägt. Das Opfer, welches zu Mitteln greift, die von einer von Gier gelenkten Persönlichkeit zeugen, der Mörder, der sich nicht mehr anders zu helfen weiß, um seinen Peiniger zu entkommen, ich, weil ich die Menschen so erschaffen hatte, oder gar die Gesellschaft der Weggucker, die sich einen Dreck um die Aussenstehenden kümmert?
    Wer hat Schuld an den Gewaltexzessen der Jugendlichen, die Menschen quälen und die Helfer zu Tode prügeln? Wie auch in Duisburg, keiner hat Schuld. Jeder schiebt die Schuld von sich, zu anderen, die sie weiterreichen oder zurückgeben. Die Frage der Schuld muss man sich bei jeglicher Art der Gewalt stellen.
    Jetzt bin ich aber ganz schön aus geschweift, nicht wahr? Wo war ich noch...? Ach ja, beim Mord, der tödlichen Form von Gewalt. Der Mörder rechnet nicht mit den Folgen, doch seine Tat hat in vielerlei Hinsicht Gewalt als Folge. Angehörige hadern noch Jahre später, mit ihrem Leid, das ihnen durch den Mord widerfahren ist.
    Warum neigen eigentlich so viel zur Gewalt? Wollen sie ihre Aggressionen los werden? Ihren Frust über das eigene Schicksal abbauen? Oft sind es Opfer, die selbst zum Täter werden, gerade bei körperlicher und sexueller Gewalt. Sagte nicht mal einer „Liebe deinen Nächsten, wie du dich selber liebst“? Scheint wohl schon lange vergessen zu sein.
    Fest steht, ich wollte Gewalt niemals als Instrument der Macht haben, das es heute ist. Doch egal, wie man es dreht und wendet, ich trage Schuld mit mir, für das Leid, das durch Gewalt an den Menschen geschieht, weil ich diese Welt geschaffen habe. Doch die Menschen habe ich seit Jahren nicht mehr verändert. Wie in der Chemie, mixen und schauen, was raus kommt, lautet meine Devise. Es ist spannender, sich die Menschen anzuschauen, wie sie Angst und Schrecken verbreiten als wenn ich das tue. Aus der Verantwortung ziehen, wie die Politiker auf der Welt, könnte man da ja fast sagen.
    Vorhin hatte ich doch als Beispiel den alten Adolf. Wisst ihr eigentlich, dass Politiker sich in Sachen Gewalt immer an ihn erinnern und deswegen den Kopf in den Sand stecken? Sie sind feige, wollen nicht gebrandmarkt werden. Wer etwas sagt, wird entweder als Rassist, Fürsprecher oder Verleumder bezeichnet. Im schlimmsten Fall wäre seine Karriere beendet und er findet keine Möglichkeit, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Gewalt war schon immer ein Todesfeld für die Herrschenden.
    Dabei üben sie doch letztlich die Gewalt aus, gerade in der Regierung. Alle sollen ihnen folgen, werden zur Not mit Gewalt auf eine Linie gebracht. Gewalt hat längst alle Bereiche des Lebens erreicht. Ohne Umdenken ist der Weg in eine gewaltfreie Welt derzeit unmöglich, auch nicht in den nächsten hundert Jahren. Zu unterschiedlich sind die Menschen, um ganz ohne Gewalt auszukommen. Gier, Stolz und Neid werden ihre Laster sein, auf ewig. Mal sehen, ob sie sich ändern, bis in zwei Jahren. Wenn nicht, spiel' ich mal wieder ein bisschen mit ihnen.


    Ich wünsche jedem Spaß beim Lesen und hoffe, dass sich einige dazu entschließen können, hier zu posten und selbst seine Meinung zum Thema abgibt. Vielleicht entwickelt sich ja eine nette Diskussion daraus. Kritik und Verbesserungsvorschläge werden gerne angenommen :)

    Gruß Icedragoon
    Mörderspiel

    Denn du weißt nicht, welche Figur du bist...

    Still in progress...
  • Interessantes Thema. Mal was anderes, neben den lustigen Werken, die man hier findet.

    Zu unterschiedlich sind die Menschen, um ganz ohne Gewalt auszukommen. Gier, Stolz und Neid werden ihre Laster sein, auf ewig.
    Richtig, ich kann mir nichts diesbezüglich vorstellen, was nicht utopisch wäre und trotzdem in eine Form unserer Realität übertragen werden kann. Menschen sind individuell, sie sind einzigartig und sie haben verschiedene Auffassungen von Werten. Angefangen von reinem Desinteresse, bis hin zu wirklich verschiedenen Standpunkten, kann man es niemals allen recht machen. Menschen sind ganz einfach an ihre Kultur / Umgebung gebunden. Allerweltsmenschen gibt es auch, aber sowas ist wiederum unter anderem vom Geld abhängig. Man lernt das am besten kennen, was man erlebt, sieht, und alles, was man im Gegenzug hört, treibt nicht zu eigenem Denken an, sondern zur Urteilsbildung.
    Ich zum Beispiel, war noch nie in den USA. Folglich kann ich mir auch kein Bild machen, solange ich nicht dort war. Alles Wissen erfahre ich aus zweiter Hand. Und wenn mir nichts von einer eindeutig vertrauenswürdigen Quelle erzählt wird - zum Beispiel einem eng verbundenen Gesprächspartner - dann ist diese Meinung, zum Beispiel durch das Fernsehen, immer in Teilen vorgeprägt. Wie ich daraus ein Urteil bilde, bestimme ich. Fest steht aber, dass es im Gegenzug schwer ist, solange einer Sache gegenüber neutral gegenüber zu stehen, bis man sich seine eigenen Gedanken machen konnte.

    Das ist etwas, was grundsätzlich verschiedene Wertebildungen zur Folge hat. Und je weiter man diesen Grundsatz spinnt, desto schneller kommen wir in den Bereich der Konfliktebene, in dem gleiches Ansehen von Wissen aufeinanderprallt, weil es sich aus Sicht der Fürsprecher nicht vereinen lassen kann. Gewalt kann man nur aus dem Weg gehen, indem man Tugenden folgt. Das Opfer von passiver Gewalt kann man dennoch immer werden, aber wenn jeder ein bisschen eher darauf achten könnte, keine Gewalt anzuwenden, dann würde sich der Kreis schließen. Ich habe weder Gewalt anwenden müssen, noch wurde ich jemals Opfer von ernsthafter Gewalt. Das es jedem so ergehen kann, wäre zwar so betrachtet nichts schlimmes, aber da wären wir wieder bei der Utopie und wir können von Glück sprechen, dass viele von uns keinem alltäglichen Gewaltpotential ausgesetzt sind. Woanders würde man sich das sicher wünschen, dass man einfach einen Nachmittag ruhig draußen in der Sonne liegen oder drinnen was tippen kann, ohne irgendwelche Angst vor etwas zu haben.

    Gewalt ist schlecht, aber sie gehört zum Leben dazu. Wenn mir Gewalt zuteil werden würde, wüsste ich in diesem Moment nicht, ob ich danach in Angst leben würde, oder ob ich mein sonst so sicheres Leben noch mehr zu schätzen wissen würde. Ich weiß, dass es nicht überall sicher ist, aber wenn wir uns Gedanken um die Gewalt machen, können wir es umso mehr schätzen, dass es auch Orte gibt, wo es noch nicht so weit gekommen ist. Insofern ist das Fehlen von Gewalt schon wieder eine Urteilsbildung, der ich aufgesessen bin, weil ich das Gegenteil nicht kennen kann. Könnte ich, aber es kam halt noch nicht dazu. ^^
  • Wow, echt super, was du da geschrieben hast, Icedragoon. Ein wirklich super Thema.

    Gewalt ist allgegenwärtig. Jeder Mensch hat eine andere, eigene Moral, empfindet etwas anderes als richtig oder falsch, als es jemand anderes widerum tut.
    Dadurch wird es immer zu Konflikten kommen, die Menschen haben nunmal ihren eigenen Verstand, und dieser ist bei jedem anders.
    Es gibt ja so moralische Regeln wie "Was du nicht willst, was man dir tut, das füg auch keinem anderen zu" Aber woher will man wissen, ob das was man selber als schlimm empfindet, der andere genauso scheiße findet?

    Icedragoon schrieb:

    Sagte nicht mal einer „Liebe deinen Nächsten, wie du dich selber liebst“? Scheint wohl schon lange vergessen zu sein.

    Hmm, ich finde das dieser Spruch immer wieder interessant ist. Leute, die aggresiv sind, haben meist schon selber Aggresionen erlebt. Daher denke ich, das solche Leute sich gar nicht selber lieben können, und deswegen ihren Selbsthass einfach auf andere projezieren. Eine solche Regel kann man also ganz leicht außer Kraft setzen, und das obwohl sie die Moralischen Werte eigentlich abdecken sollte. Das fängt bei Gewalt an und endet bei einem der wohl größten Mörder aller Zeiten, Hitler, den du ja auch selber genannt hast.

    Naja, ich finde es toll, das du auf so eine Weise, die heutigen Probleme ansprichst. Dein Schöpfer hat wirklich so gut wie alles zusammengefasst, was man zum Thema sagen konnte. Du sprichst mir damit wirklich aus der Seele. Genau das Thema, was du ansprichst, nehmen wir momentan in Philosophie durch. Es ist schon seltsam, wie unterschiedlich auch kulturell gesehen die moralischen Regeln sind, da ist es kein Wunder, das sich die Menschen gegenseitig mit Atombomben bewerfen.
    Ich bin jedenfalls gespannt darauf, auch weitere solcher Geschichten zu lesen.

    lg
    ZK
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