V

    Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen zum Einsatz von Cookies
    Beachten Sie zudem unsere Datenschutzerklärung: Pirateboard.net - Datenschutzerklärung



    • "We are of peace. Always."


      Bei "V" handelt es sich ähnlich wie beim neuen Battlestar Galactica um ein Reimagining einer TV-Serie aus den 80ern mit solider Produktionsqualität, welche sich um eine Alieninvasion dreht. Genau genommen bestand das alte V aus zwei Miniserien und einer darauffolgenden Serie mit nur einer Staffel. Mehr kann ich dazu nicht sagen, da ich das Original weder gesehen habe, noch überhaupt vorher kannte. Während die Grundidee von V dieselbe bleibt, zielt die neue Version aber stärker auf modernere Ängste ab, wie zum Beispiel Terrorismus oder Täuschung durch die Medien.

      Der Anfang von V erinnert stark an Independence Day und ähnliche Werke, über den 29 größten Städten der Welt tauchen riesige Raumschiffe auf, was von einer Reihe von erstmal völlig zusammenhangslosen Charakteren wahrgenommen wird. Die Serie entwickelt sich dann aber schnell in eine völlig andere Richtung. Die Aliens, welche menschenähnlich sind und sich selbst als Besucher bezeichnen ("Visitors" oder kurz "V"), geben vor, in friedlicher Absicht da zu sein. Die Menschen seien die erste Form von intelligentem Leben, auf welche die V treffen, und sie wollen die Menschheit mit umfassender medizinischer Versorgung und einer neuen Energiequelle namens "Blauer Energie" bereichern. Krankheiten wie Krebs seien durch die V geheilt und die Energieversorgungsprobleme der Welt gelöst. Botschafterin für die V ist deren Anführerin Anna, welche stets künstlich und kalt wirkt, aber immer die friedlichen Absichten der V betont.

      Dass der Schein trügt, muss die FBI-Agentin Erica Evans allerdings schnell feststellen. Sie unterwandert eine Schläferzelle namens "The Fifth Column", welche sich gegen die V richtet und kurzerhand von den V attackiert wird. Dabei stellt sich heraus, dass ihr Partner beim FBI ein V war und die V die Menschheit bereits für Jahrzehnte unterwandert haben. Bei den V handelt es sich auch nicht um eine menschenähnliche Spezies, sondern um Reptilien, die mit menschlichem Gewebe bepflanzt wurden. Erica schließt sich darauf hin dem Widerstand an. Zu den "Fifth Column" gehören sogar einige V selber, welche durch die Ausstattung mit menschlichem Gewebe zu menschlischen Emotionen und eigenständigem Denken beflügelt wurden. Dazu gehört auch Ryan, der sich während des Aufenthalts auf der Erde in seine Frau Val verliebt und sie sogar mit einem Hybriden geschwängert hat, weshalb er alles tut, um seine Familie zu schützen.

      Nach und nach erhält der Zuschauer Einblick hinter die Kulissen der V und in ihre wahren Absichten. Anna ist dabei stets bemüht, die Medien auf ihre Seite zu ziehen und als Waffe zu nutzen, wo ihr der Nachrichtenreporter Chad Decker zur Seite steht und unbewusst das Falsche tut. Die "Fifth Column" werden als Terroristen abgestempelt, welche einzig und allein aus Fremdenhass gegen die V agieren. Die nahezu wundersame medizinische Versorgung durch die V wird angeprießen, während in Wahrheit den Menschen eine Substanz namens R-6 verabreicht wird. Menschen werden eingeladen, an Bord der beeindruckenden Raumschiffe zu leben, während aber an ihnen dort grausige Experimente durchgeführt werden. Und während die V von Frieden sprechen, wartet am Rand des Sonnensystems bereits die riesige Invasionflotte. Die V selbst sind auch absolut emotionslos und grotesk, Paarungsverhalten, wo am Ende das Weibchen das Männchen frisst, oder reptilienartige Embryos erinnern dabei auch ein wenig an Species.

      Positiv will ich vor allem den Ablauf der Serie erwähnen. Am Anfang hatte ich die Befürchtung, dass es zu ähnlich zu dem Format von Filmen wie Independence Day wird, d.h. wir haben ein halbes Dutzend unterschiedlicher Charaktere, welche ebenso viele unterschiedliche Handlungsstränge verfolgen, die irgendwann mal gegen Ende der Serie zusammenlaufen. Dem ist aber absolut nicht so, die Charaktere finden sich schnell zusammen und es ist alles so gut miteinander verstrickt, dass meist ein nahtloser Übergang zwischen den Handlungen entsteht. Man hat als Zuschauer nicht das Gefühl, dass man jetzt gezwungen zwischen den verschiedenen Handlungen springt, wie es doch oftmals bei so einem Format der Fall ist.

      Negativ empfand ich jetzt nur, dass dem Zuschauer oftmals bestimmte Einblicke und Wahrheiten künstlich verwährt werden. Zum Beispiel wurde es permanent vermieden, dem Zuschauer die wahre Gestalt der V zu präsentieren. (Wobei man natürlich auch ein paar offene Fragen braucht, die einem zum erneuten Einschalten bewegen. ^^) Allerdings befindet man sich als Zuschauer trotzdem oftmals in einer Position, wo man bereits mehr weiß als die Hauptcharaktere und diesen am Liebsten vor den Kopf stoßen würde, man aber dennoch nicht genug weiß, um sich aus vielem einem Reim zu machen. Das ist immer eine etwas komische Position. Und es gibt natürlich bestimmte Dinge, wo man sich wünscht, dass sich da die Serie weniger darauf fokusieren würde, z.B. einer der Hauptcharaktere ist ein Priester und durch ihn spielt natürlich die Auswirkung auf die Kirche und den christlichen Glauben wiederholt eine Rolle, was aber oft nur "meh" ist.

      Gestoßen bin ich auf die Serie durch das Cast, primär Elizabeth Mitchell und Laura Vandervoort. Elizabeth Mitchel kennt man für ihre Rolle der Juliet aus LOST und übernimmt hier die Hauptrolle der Erica. Keine bessere Schauspielerin hätte man meines Erachtens für diese Rolle finden können, sie hat einfach diese spezielle Mimik, die perfekt zu der Rolle der in Konflikt geratenen FBI-Agentin und alleinerziehenden Mutter eines Sohnes passt. Die hübsche Laura Vandervoort kennt man wiederum für ihre Rolle des Supergirls aus Smallville. Sie spielt ein V-Mädchen namens Lisa, welche Ericas Sohn Tyler schöne Augen macht, was ein spezieller Auftrag mit bislang unbekanntem Ziel der V ist. Ihre Gefühle werden ab einem Gewissen Punkt allerdings echt, wodurch der Charaktere mehr Facetten annimmt und sich gegen Ende von Staffel 1 sogar dem Widerstand anschließt. Primär ist sie aber das hübsche Blondchen. xD

      Die Serie besteht aktuell aus 12 Episoden zu je 42 Minuten, d.h. man kann es sich recht problemlos mal anschauen. Auch ist eine zweite Staffel in der Mache, welche 10 Episoden haben wird und am 4. Januar 2011 startet. Wirklich gut schaut es um die Serie aber nicht aus, denn die Quoten gingen nach dem recht erfolgreichen Start linear in den Keller. Das ist wieder ein typischer Fall, wo das veraltete Nielson-System eine intelligente Serie in den Ruin treibt. V ist absolut keine Serie, die man mal so nebenbei schauen kann oder wo man mittendrin einsteigen könnte, die Handlung ist komplett fortlaufend und die einzelnen Episoden sind auch in keiner Weise eigenständig. V ist mehr eine Serie, die man sich auf DVD holt und nacheinander anschaut. Oder die man online schaut. Nur zählen am Ende aber leider nur die Quoten.

      Dafür geht die Serie aber auch direkt in die Vollen. Während man die Intrigen und Spielchen von Staffel 1 problemlos hätte eine komplette weitere Staffel fortführen können, ohne dass es langweilig geworden wäre, läutet der Cliffhanger von Staffel 1 bereits "Phase 2" ein. Hier mal ein Trailer, welcher einen guten Einblick in Staffel 1 und 2 gibt:




      Ich hoffe, ich konnte den ein oder anderen neugierig machen. Der Thread kann auch direkt für das gesamte V-Franchise herhalten, falls es hier Fans des Originals geben sollte.

      Update:
      Die Serie wurde nach Staffel 2 abgesetzt, allzu traurig bin ich darüber nicht. Ich meinte zwar, dass man hätte das Format von Staffel 1 locker noch eine Staffel weiter führen können, anstatt in die Vollen zu gehen, allerdings haben sie dann tatsächlich den Cliffhanger von Staffel 1 schnell aufgelöst und sich wieder ins alte Format begeben. Und eine weitere Staffel lang war das zu trocken. Kann auch daran gelegen haben, dass ich die Serie diesmal wöchentlich verfolgt habe, anstatt am Stück zu gucken. Interessant war aber, dass ein großer Fokus darauf gelegt wurde, eine terroristische Zelle zu leiten. In Zeiten, wo Terroristen gern als die Wurzel alles Bösen gehandhabt werden, war es mal interessant zu sehen, dass die Hauptcharaktere prinzipiell Terroristen sind und mit ihren Absichten für das Gute kämpfen...