Der Schach-Thread

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    • Die Frage lässt sich sehr einfach beantworten: Die besten Schachprogramme der Welt sind für menschliche Spieler nicht mehr schlagbar. Selbst ein Unentschieden aus der normalen Startposition dürfte kaum möglich sein. Natürlich kommt es auch auf die Hardware der Programme an, aber Stockfish oder Lc0 (die beiden besten Schachprogramme der Welt) reicht ein normaler PC locker aus um Carlsen, Caruana und Co. ohne Probleme zu besiegen.

      Aktuell läuft das Finale der TCEC (Top Chess Engine Championship). Dort spielen die besagten beiden Programme gerade den Titel des "Weltmeisters" im Computerschach in einem Match über 100 Partien aus. Nach 66 Partien steht es 33:33. Der amtierende Champion ist Stockfish. Die Eröffnungen sind in unterschiedlicher Länge vorgegeben und geben zum Teil große Vorteile, um ein Unentschieden zu vermeiden. Aus der normalen Startposition heraus könnte es 100 Unentschieden in Folge geben.
      Beide Engines spielen auf absoluter Tophardware.

      tcec-chess.com/
      Bundesliga Tippspiel: #11 (11/12), #3 (12/13), #3 (13/14), #4 (14/15), #2 (15/16), #3 (16/17), #13 (17/18), #4(18/19), #7(19/20), #8 (20/21), #6 (21/22), #3 (22/23)
      EM/WM Tippspiel: n/a (2012) #4 (2014), #40 (2016), #2 (2018), n/a (2020/21), #1 (2022)

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    • Schachcomputer sind heute eig. nicht mehr von Menschen schlagbar. Selbst ein Magnus sollte im besten Fall nur noch ein Remis schaffen. Auf langer Sicht würde jeder Mensch gegen gute Schachcomputer verlieren.

      Schachcomputer haben mittlerweile sogar ihre eigenen Meisterschaften. Zur Zeit findet das Finale der inoffiziellen Schachcomputerweltmeisterschaft. Steht zur Zeit 33:33^^. Gespielt werden glaub 100 Partien
    • Um das noch zu ergänzen bzw. zu verdeutlichen: es gab schon lange keine wirklich offiziellen Matches mit Menschen gegen Computer. Das endete tatsächlich nicht schon mit Deep Blue, sondern später mit einem Match von Fritz (ja, so heißt die Engine wirklich^^) gegen Kramnik 2006. Damals verlor Kramnik (zu dem Zeitpunkt Weltmeister) mit 2-4. Wenn ich mich recht erinnere, so war es damals Fritz 8 oder vielleicht schon Fritz 9, inzwischen gibt es Fritz 17 und Fritz ist noch deutlich von der Spitze entfernt.
      Heutzutage benötigt man kaum besonders gute Hardware, bereits mit normaler handelsüblicher CPU sind die Engines der Oberklasse den menschen deutlich überlegen. Deshalb gab es nur noch vereinzelte Versuche Handicap-Mactches zu spielen. Dabei konnte der menschliche Spieler entweder Hilfe von einem (deutlich) schwächeren Engine bekommen oder startete mit Vorteil (z.B. Mehrfigur, Mehrbauern oder ähnliches). Üblicherweise ist es dennoch unter dem Vorteil einer Figur nahezu unmöglich eine Partie zu gewinnen.

      Die Enginemeisterschaften verfolge ich mehr oder minder aufmerksam auch schon seit einer Weile, es gibt neben TCEC (wie schon oben erwähnt) auch noch die CCCC auf chess.com, wo in wechselnden Formaten Computer spielen. Die Partien sind teils durchaus öde und langweilig (unter anderem, weil Engines problemlos ewig hin und her ziehen können), aber manchmal gibt es richtige Juwelen mit großartigen Taktiken und Ideen. Dafür lohnt es sich auf jeden Fall. Falls es Interesse daran gibt, so findet sich für TCEC im Wiki eine Liste an bemerkenswerten Partien (oder allgemein Informationen zu der Meisterschaft).
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
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    • Ich hab eine Frage wie kann ich meinen ungefähren Elo-Wert herausfinden?
      Ich schlage den Computer bei lichess Stufe 3 ständig aber auch mit Mühe der ein Elo Wert von 1400 hat.
      Kann ich davon ausgehen, dass mein Elo-Wert auf ungefähr 1500 liegt.

      Ich weiß von 1500 auf über 2000 ist ein langer Weg aber gehen wir mal davon aus ich erreiche irgendwann das Level um den Computer der ein Elo-Wert von 2000 hat zu schlagen.
      Würde ich dann auch Vereinsspieler die weniger als 2000 haben alle besiegen?



      Habe auch bei lichess online gegen Menschen gespielt da finde ich wirklich ständig Gegner vielleicht wegen dem Lockdown.
      Mit ist es aufgefallen, dass viele aufgeben, wenn sie weniger Material haben, anstatt die Partie weiterzuführen.
      Zum Beispiel verlieren sie die Dame oder den Springer ohne dass ich Verluste mache und schon geben sie auf.
    • @Shinichi: den Elo-Wert herauszufinden ist schwierig, ohne das du wirklich reale Turniere spielst.
      Bei lichess hast du eine Zahl, die allerdings nur für lichess repräsentativ ist (und insbesondere auch nicht für klassische Partien). Ich kenne genügend Spieler die im Internet bzw. mit kürzeren Bedenkzeiten deutlich stärker sind und genauso auch Titelträger, die online einfach nicht so gut spielen, als dass man da einfach so Rückschlüsse ziehen kann. Was du versuchen kannst (auch wenn ich es ebenfalls nicht für sonderlich überzeugend erachte), ist diese Webseite, die dir am Ende einen Elo-Wert zurückgibt.
      Fun fact: für "richtige" Turniere (also am Brett) wird die Elo-Zahl genutzt, lichess hingegen nutzt Glicko-2 als System. Alleine deshalb ist es schwierig zu übertragen.

      Was das Rating angeht, so gilt ganz allgemein: nur, weil du eine höhere Zahl hast, muss dies nichts bedeuten. Zum einen weil ein Remis grundsätzlich als Ergebnis existiert und dank der vermuteten Wahrscheinlichkeit, dass Schach Remis ist, speziell in höheren Spielstärkeniveaus (wie z.B. 2000) häufiger vorkommt. Zum anderen sagt die Elo-Wertung nur aus, wie viele erwartete Punkte du gegen einen anderen Spieler in einer Partie holen solltest. Sind beide Spieler exakt gleichstark, so beträgt der Wert 0,5 und z.B. bei einem Unterschied von ca. 400 Punkten beträgt der Wert 0,91. Daher wird es immer wieder vorkommen, dass du auch gegen schwächere Spieler mal Punkte abgibst, je größer der Unterschied, desto seltener.

      Ich denke nicht, dass du die Computerzahl 1:1 übertragen kannst. Allerdings kannst du ja gegen menschliche Gegner spielen (welche Zeitkontrolle auch immer du bevorzugst) und dann feststellen, wie hoch deine Zahl etwa wird. Außerdem geben einige SPieler ihre Elo-Zahl im Profil an, daraus könntest du ebenfalls Abschätzungen vornehmen.
      Wie sehr die lichess Zahl abweicht ist nicht klar zu sagen, allerdings liegt sie tendenziell eher zu hoch. Bei mir weiß ich z.B., dass meine Blitz-Elo im Moment etwa 200 Punkte unter meiner lichess Blitz-Zahl liegt (unterliegt natürlich jeweils Schwankungen, kann also auch mal mehr oder mal weniger sein). Also die Empfehlung: nicht zu sehr auf die Zahl gucken oder falls wieder möglich in einen Verein eintreten, Turniere spielen und dann weißt du wirklich Bescheid. Ist das Interesse nur online, dann hast du ja direkt deine Zahl zur Verfügung.

      Spieler findest du allgemein fast immer, insbesondere, weil du dich im Bereich ca. 1500 bewegst, wo der größte Teil der Spieler eingeordnet ist. Vor der Pandemie waren die Zahlen sicherlich noch nicht sechsstellig was die gleichzeitig online seienden Spieler angeht, aber im gehobeneren fünfstelligen Bereich waren sie schon, Sorgen über fehlende Gegner muss man sich also kaum machen.
      Das Aufgabeverhalten ist immer so eine Sache. Manche geben auf, weil sie denken, dass sie klar (und womöglich in ihren Augen chancenlos) auf Verlust stehen und die Patie nicht unnötig strecken wollen. Vielleicht auch, weil es nicht so viel Spaß macht, in klarer Verluststellung weitrzuspielen. Andere hingegen versuchen es immer weiter und ich denke, gerade in deinem Bereich sind die Chancen gar nicht so schlecht, dass man auch aus vermeintlich verlorenen Positionen noch zurückkommt.
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    • Shinichi schrieb:

      Ich hab eine Frage wie kann ich meinen ungefähren Elo-Wert herausfinden?
      Ich schlage den Computer bei lichess Stufe 3 ständig aber auch mit Mühe der ein Elo Wert von 1400 hat.
      Kann ich davon ausgehen, dass mein Elo-Wert auf ungefähr 1500 liegt.

      Ich weiß von 1500 auf über 2000 ist ein langer Weg aber gehen wir mal davon aus ich erreiche irgendwann das Level um den Computer der ein Elo-Wert von 2000 hat zu schlagen.
      Würde ich dann auch Vereinsspieler die weniger als 2000 haben alle besiegen?



      Habe auch bei lichess online gegen Menschen gespielt da finde ich wirklich ständig Gegner vielleicht wegen dem Lockdown.
      Mit ist es aufgefallen, dass viele aufgeben, wenn sie weniger Material haben, anstatt die Partie weiterzuführen.
      Zum Beispiel verlieren sie die Dame oder den Springer ohne dass ich Verluste mache und schon geben sie auf.

      Bzgl. Lichess

      Nach meinem Empfinden: Grundlagenspieler/Anfänger 0-1300
      Taktiker: 1400-1600
      Tatiker + Strategen: 1600-1800
      T+S+Eröfnfnungsexperten: 1800-2000
      Sehr gute Schachspieler: 2000+

      Ich selbst nutze Blitzschach zum Spass/Training und Schnellschach für die "ernsthaften" Schachpartien. Da ich (fast) immer gewertet spiele schwankt mein Rating häufig. In Blitzschach meistens zwischen 1400 und 1600 und in Schnellschach zwischen 1600-1800.

      Wenn man Taktisch den Gegner vollkommen überlegen ist, kann man "braindead" nach Schema F spielen. Irgendein Fehler wird der andere Gegner schon im Laufe seiner Partie machen, denn man ausnutzen kann.

      Ein guter Stratege kann nunja, eine Strategie entwickeln womit er frühzeitig gegen einen anderen Spieler einen entscheidenen Vorteil findet und dieses ausbaut. Kann auch möglich sein wenn es die Position zulässt auf Schachmatt des Gegners zu spielen.

      Eröffnungsexperten sind die ganz lustigen Vögel. nach der Eröffnung stehen die Figuren von deinen Gegner sehr gut dar und deine eigenen Figuren können sich kaum bewegen. Dann nüztzt dir weder Taktik, noch Strategie etwas.

      Nach meiner Einschätzung (hier bin ich mir nicht sicher). Am Computer/Bücher lesen/Taktikaufgaben lösen usw. trainiert man eher sein Strategischen Können. Gegen Menschliche Gegner eher das Taktische Können.

      Nach meiner Erfahrung: Strategie und gute Erföffnungen (sowie komplexe taktische Stellungen) erfordern viel Konzentration. Während stumpfes Taktikspielen kaum Konzentration erfordert. Kaum Konzentration = Mehr Energie für die Partie, geringere Wahrscheinlichkeit eigene Fehler zu machen und erkennen von Fehler, Schwächen des Gegners. kurzum Wenn sich eine komplexe Stellung ergibt habe ich die Energie/Konzentration dann eine Strategie zu entwickeln. Beim Computerschach fehlt (gegnerische) Konzentration/Engergie weg, was ein wichtiges Element in menschlichen Schach ist.
    • Hat ein Kind das aufgrund seiner Genetik das Potenzial hat ein weltklasse Schachspieler zu werden auch das Potenzial ein weltklasse Mathematiker zu werden?

      Es besteht definitiv ein Zusammenhang zwischen Mathematik und Schach. Sowohl Mathematik als auch Schach erfordern logisches Denken, strategisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten. Viele mathematische Konzepte, wie zum Beispiel Mustererkennung, logische Deduktion und das Analysieren von Möglichkeiten, sind auch im Schach von Bedeutung.

      Angenommen, Magnus Carlsen hätte als 5-Jähriger ein außergewöhnliches Interesse an Mathematik statt an Schach gezeigt und genauso viel Zeit und Engagement in die Mathematik investiert wie er es im Schach getan hat. Glauben ihr, dass er aufgrund seiner genetischen Veranlagung ein erstklassiger Mathematiker geworden wäre?

      Persönlich bin ich der Meinung, dass Magnus Carlsen außergewöhnliche geistige Fähigkeiten besitzt. Seine Fähigkeit, simultan gegen drei Gegner blind Schach zu spielen, zeugt von einem beeindruckenden Gedächtnis, schneller Informationsverarbeitung und einer starken strategischen Intuition.

      Es ist möglich, dass er aufgrund dieser kognitiven Merkmale auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel der Mathematik, herausragende Leistungen erbracht hätte.