Der Schatten des Dämons (Dillian)

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    • Jubilämskommentar inc...

      100 Kapitel und einenhalb Jahre ist es her seit ich diese FF gestartet habe. Damit darf ich mich nun als vierter zum erlauchten Kreis der Autoren mit dreistelliger Kapitelanzahl zählen. Ein wahrlich unglaubliches Gefühl.
      Und auch wenn ich niemals so umfassende Specials wie unser guter blink geliefert hab, habe ich mir doch noch was vorgenommen und werde euch bis zum Ende dieses Arcs noch mit einigen Specials versorgen.
      Bilder von Orinto und Nightmare sind in der Mache. Ich hocke auch noch einem Fragenkatalog und die Outtakes zu Arc 2 kommen auch noch. Dazu vielleicht noch ein, zwei Kommentare zur Zukunft dieser FF, welche euch noch einige Zeit mit Lesestoff versorgen wird.
      Nagelt mich nur nicht auf einen genauen Termin fest, da sich alles aus dem selben Grund verschieben kann, aus dem auch dieses 100. Kapitel erst heute rauskommt. Meine unglaubliche Faulheit!
      Sonst will ich eigentlich gar nicht mehr viel sagen, da blinks letzter Kommentar auch schon lang her ist. Einiges muss ich aber doch noch loswerden.
      McNabb weiß nichts von den Plänen seines Bruders und er würde sie wohl auch nicht gutheißen. Er hat seine Gründe, weswegen er Joachim und Behemoth auf Arthur angesetzt hat. Er kennt die Wahrheit.
      Letum und sein Plan sind von mir bewusst schwamig gehalten worden. Jedenfalls steckt da was dahinter. Irgendwann in der Zukunft werden wir zurückblicken und sagen: Ahh deshalb also...
      Zum Dillian Thema kann ich leider nichts sagen, da das massive Spoiler enthalten würde und das will doch hier keiner^^ Jedenfalls werden er, Miyuki, Markas, Maria, Letum und Arthur alle ihre Rolle im Arcfinale zu spielen haben. Erst dort wird dann auch Klarheit herrschen, da ich mit Kapitel 100 nicht unbedingt das Ziel verfolgt habe alles zu entwirren. Eher alles noch verworrener zu machen.^^ Aber all das sollte nach dem Ende des Arcs etwas klarer werden. Bis dahin sind es aber noch 5 Kapitel.

      In diesem Sinne wünsche ich euch auch weiterhin viel Spass mit meiner FF und hoffe das ihr als Leser dabeibleibt.
      mfg
      Dillian
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • Hmm... erschreckend das du bisher keine Kommentare bekommen hast, also bin ich ausnahmsweise mal der erste und spreche einen herzlichen Glückwunsch zur 100 aus.

      Aber da es sonst noch zu wenig wäre, gibts auch noch den Monats Rückblick, obwohl es eigentlich schon länger her ist XD.
      Der Kampf Ada gegen Clint war eigentlich ganz gut. Besonders gefallen hat mir der kleine Flashback mit dem Käfer-Mann gefallen, es geht doch nichts über ein paar kranke Experimente mit Menschen, oder? Den ganzen Kampf über stellst du uns einige interressante Fakten vor unter anderem das Miyuki Clint töten wird und (da ich mal annehme das der Worst-Case eintritt) auch den Alten befreien wird. Ada hatte den ganzen Kampf über die Überhand und starb am Schluss? WTF! Clints gesammtes Skellet wurde zerstrümmert und er verlor stetig Blut und Ada verreckt, weil ihr ein Arm fehlt und sie ein paar Stichwunden hat? Ich weiß, das klingt komisch, aber du stellst Ada immer so OP da und dann verreckt sie an sowas, also echt.

      Nach Adas Tod tratschen der Berater und Letum ein wenig. Ich weiß nicht mehr so viel darüber, weil es schon echt lange her ist, aber das was mir beim Überfliegen wieder eingefallen ist, fand ich gut. Der Berater ist kein Mensch, er ist ein Roboter, der sowie alles in deiner Geschichte, mit schwarzen Blut vollgepumpt ist (XD). Außerdem wird auch klar warum Umbra und Letum so handeln, wie sie eben Handeln. Umbra, weil er eigentlich nur ein Gefäß für seinen Vater sein sollte und sich deswegen rächen will, und Letum, weil er sein Ziel erreicht hat und sich nun am Berater rächen will, da er es ja war, der ihm das alles eingebrockt hatte. Aber nun geht es erst mal in Dillians Seele, aber das einzige was ich immer noch nicht verstehe ist, wie sollte Dillian Clint besiegen, wie, verdammt!? Ich persönlich sehe die Kontrolle über die Gefühle nicht als glaubhaftes Power-Up um ein Tentakelmonster zu besiegen.

      Nun ja, weiter zur 100. Behemoth-Power! Er schüchtert den alten Ilama nur mit ein paar Wörtern so stark ein, das der alte Sack nicht mehr kämpfen will, warum lässt du Behemoth nicht Clint besiegen, das wäre viel realistischer, als wenn es der doove und schwache Dillian macht. Wie auch immer, Arthur besiegt Joachim ohne viel Aufwand und verwendet dabei unlautere Dinge, welcher stolze Schwertkämpfer wirft mit Rauchbomben um sich. Aber es war sowieso klar das Arthur gewinnt. Und dann endlich bekommt Arthur das Schwert, das Excalibur des Bösen, so wie ich es jetzt spontan getauft habe und tötet gleich mal Ilama damit. Schade um den alten Knacker, war mir immer sympathisch, irgendwie. Aber nun ja, Arthur hat seine Familie wirklich selbst umgebracht und scheint dank des Schwertes nun Böse geworden zu sein. Wahnsinn durch Macht, oder so. Aber, wenn ihn das Schwert mit dem BlackBlood infisziert hat (wie auch immer das gehen sollte) muss ich mich echt fragen, ob man das irgendwie billig an der Ecke kaufen kann, oder wie sonst hat das jeder?

      So~, das wars dann wieder mal, eigentlich sollte der Beitrag länger werden, aber das liegt wohl einfach daran, das das meiste schon so lange zurückliegt und daher ein paar Details flöten gegangen sind.
      MfG Panda Lee
      PS: Da du nun auch zu den 100ern gehörst, sollstest du ihr eine kleine Linksammlung zulegen, wo alles schön erreichbar ist. Am besten verlinkst du die Linksammlung mit deiner Signatur, damit alles noch verlinkter und somit übersichtlicher ist!

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    • Kapitel 101: Die scheußliche Wahrheit
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      "Ich hatte schon Angst, dass du dich anders entscheiden würdest. Deinen Freunden zuliebe", meinte Letum und grinste Arthur an. Dieser verstärkte den Griff um sein neues Schwert, doch der Untote hob abwehrende die Hände.
      "Verschwende nicht deine Kraft Junge. Ich bin nicht wirklich hier, da ich gerade anderswo zu tun habe." Das Skelett schien bei jeder Bewegung leicht zu flimmern.
      "Du weißt das sie mir nichts bedeuten." Arthur trat neben seinem Partner hinaus aus der Höhle. Langsam ging er an Joachims Leiche vorbei in Richtung Wald. Behemoth gesellte sich nun zu den Beiden.
      "Wieso hast du mir nie gesagt, dass er für dich arbeitet?" Letum zuckte mit den Schultern.
      "Wieso sollte ich dir verraten, dass ich einen Spion bei McNabb eingeschleust habe. Außerdem hatte dich das damals nicht zu interessieren. Jetzt jedoch..." Letum lachte, während Behemoth abwesend in der Nase bohrte. Die Drei schritten schweigend durch den Dschungel und es schien fast so als würde alles Leben ihrer Präsenz ausweichen. Letum blickte Arthur aus den Augenwinkeln an, bevor er mit seiner Rede fortfuhr.
      "Behemoth wird auf dich in der neuen Welt warten. Er wird alles vorbereiten." Das Skelett wandte sich nun direkt Arthur zu.
      "Ich habe dir immer geholfen. Ich habe den Berater, Torino und Sankt Orinto getäuscht. Also enttäuscht mich jetzt nicht mein König!"


      "Mum! Dad! Megan!" Arthur stieß die Tür auf und trat ein. Seine Familie starrte ihn an.
      "Ein Glück! Es geht dir gut Arthur", meinte seine Mutter und umarmte ihn stürmisch. Arthurs Hand glitt in seine Tasche und umfasste etwas darin.
      "Was ist lost Junge?", sein Vater war aufgestanden und blickte ihn herrisch an. Arthur wollte gerade den Mund öffnen, als er schon wieder von ihm unterbrochen wurde.
      "Es ist der Dominokiller nicht wahr? Die Feuer in der Stadt... Dieses verdammte Monster. Wer könnte die besten Kämpfer dieses Landes derartig dezimieren."
      "Vielleicht ist es die Marine?", warf Megan vom Tisch her ein.
      "Nein. Wir arbeiten seit Jahren eng mit der Regierung zusammen. Es muss ein Verräter aus unseren Reihen sein." Arthur zog die Hand aus der Tasche und befreite sich aus der Umarmung seiner Mutter. Langsam schritt er um den Esstisch herum und sah nacheinander seine Familie an.
      "Ich habe gehofft euch vor ihnen zu erreichen." Mit kaltem Blick zog er einen kleinen Dominostein aus seiner Hosentasche hervor und stellte ihn auf den Tisch.
      "Woher hast du diesen Stein? Hast du ein neues Opfer gefunden?", fragte sein Vater. Arthur lächelte.
      "Fast." Bevor jemand reagieren konnte, hatte er sein Schwert in der Schulter seines Vaters versenkt. Megan sprang auf und zog in einer flüssigen Bewegung ihrerseits ihr Schwert.
      "Keine Bewegung Schwester", sagte Arthur und drehte sein Schwert in der Wunde, worauf sein Vater vor Schmerz aufstöhnte.
      "Warum?", fragte seine Mutter mit Tränen in den Augen und sankt auf die Knie.

      "Macht! Dies ist alles was zählt!"
      "Und dafür verrätst du deine eigene Familie?" Megan schien vor Wut zu kochen.
      "Du kennst die Legende des Schwertes. Das Schwert des Dämonenkönigs, welches gottgleiche Kräfte verleihen soll." Arthur grinste.
      "Ihr steht kurz davor es zu finden, nicht wahr. Leider haben mir die Männer nicht mehr verraten, während ich sie gefoltert habe", meinte er nun an seinen Vater gewandt.
      "Wie konntest du!" Seine Mutter schlug die Hände vor den Mund.
      "Du bist nicht mein Sohn", knurrte sein Vater. Arthur jedoch lachte nur.
      "Richtig! Denkst du wirklich ich würde mich mit dieser lächerlichen Existenz hier abfinden? Es ist mein Schicksal dieses Schwert zu finden. Ich werde ein Gott sein!" Ohne zu zögern spaltete Arthur seinen Vater und stieß die Leiche beiseite. Seine Schwester starrte ihn entsetzt an. Sie schien vor Schock gelähmt zu sein. Er wirbelte herum, als er den Schrei seiner Mutter hörte. Sie war aufgesprungen und rannte zu Tür, doch Arthur versperrte ihr den Weg.
      "Bitte Arthur tu das ni..." Bevor sie ihren Satz beenden konnte, schlug ihr Sohn ihr den Kopf ab. Blut spritzte quer durch den ganzen Raum. Als Megan in die leeren Augen ihrer Mutter starrte, schien die Schockstarre von ihr abzufallen.
      "Du Monster! Wie konntest du deine eigene Familie umbringen." Arthur starrte sie kalt an.
      "Gefühle schwächen dich nur. Nur Macht zählt. So etwas lächerliches wie Gefühle kann ich mir nicht leisten." Mit einem Wutschrei sprang Megan auf den Tisch und rannte auf ihn zu. Dabei berührte sie jedoch nicht den Boden.
      "Du beherrscht Formel 6. Die Regierung hat dich wohl nicht umsonst rekrutiert." Arthur parierte den Schlag seiner Schwester, welche direkt hinter ihm erschienen war und wirbelte herum, doch Megan war bereits wieder verschwunden. Er knurrte als sie seinen linken Arm durchbohrte. Sein Gesicht zeigte jedoch keine Regung. Er packte die Klinge und verpasste Megan einen Kopfnuss. Seine Schwester stürzte vor ihm zu Boden.
      "Deine Gefühle haben verhindert, dass du mich getötet hast. Denkst du etwa immer noch ich könnte gerettet werden? So etwas wie das Gute existiert nicht. Es gibt nur Macht... und jene, welche zu schwach sind um nach ihr zu streben!" Arthurs Stimme war kalt wie Eis. Blut tropfte aus seiner Wunde auf den Holzboden. Er konnte Bilder aus seiner Vergangenheit sehen. Megan wie sie ihm einen Verband umlegte oder ihn nach hartem Training nachhause trug. Seine Mutter wie sie mit ihm spielte und sein Vater wie er mit ihm trainierte. All dies sah er und es löste nicht die geringste Gefühlsregung in ihm aus.
      "Gefühle machen dich nur schwach!" Mit diesen Worten durchbohrte er die Brust seiner Schwester. Er sah wie das Licht in ihren Augen erlosch. Alle Verbindungen zu seinem alten Leben waren durchtrennt. Er konnte bereits die Soldaten näherkommen hören. Es zu leugnen, würde jetzt nicht mehr viel bringen. Er konnte nur auf seinen neuen Verbündeten vertrauen. Arthur blickte auf. Der Griff um sein Schwert verstärkte sich. Nur ihm stand es zu über diese Welt zu herrschen!


      Einige Wochen später:

      Arthur öffnete die Tür zu dem kleinen Lokal. Er befand sich in einem kleinen Dorf im East Blue. Die Barkeeperin lächelte ihn freundlich an und er lächelte zurück. Er wollte keine Aufmerksamkeit erregen. Er steuerte direkt auf einen Tisch in der Ecke zu an dem bereits zwei Personen Platz genommen hatten.
      "Es war nicht leicht euch zu finden", meinte der Schwertkämpfer mürrisch und setzte sich auf den freien Stuhl. Letum lächelte ihn an. Sein Gesicht war wie immer unter einer Kapuze verborgen um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Der andere Mann sah ihn nur misstrauisch an.
      "Bist du dir sicher Letum?", meinte Sankt Orinto.
      "Natürlich. Er ist perfekt." Orinto nickte und blickte sich um. Die Gaststube war beinahe verlassen, da es noch früh am Morgen war. Die ersten Sonnenstrahlen fielen gerade erst durch die Fenster.
      "Na gut, dann will ich dir ein weiteres Mal vertrauen." Ohne Vorwarnung packte er Arthurs Arm.
      "Ich habe ein kleines Geschenk für dich." Das Brennen war unerträglich. Arthur keuchte vor Schmerzen. Orinto wartete jedoch keine weitere Sekunde und stand auf.
      "Entschuldige mich Letum, aber ich muss mich noch mit einem alten Freund hier treffen." Aus den Augenwinkeln konnte Arthur erkennen, wie der Mann die Bar verließ. Er wurde dabei von jemanden verfolgt, jedoch konnte er dabei nur das kurze aufblitzen von Rot und Weiß, durch seine tränenden Augen erkennen.
      "Junge du hast soeben das Mal erhalten."
      "Was?"
      "Das Mal des Alten. Du musst nichts verstehen. Nur so viel. Es schützt dich vor dem Berater." Letum stand auf und auch er wandte sich zum gehen.
      "Das Schwert zu finden wird nicht leicht werden, aber du wirst es schaffen Arthur. Es dreht sich alles nur um dich." Arthur packte den Untoten am Arm und hielt ihn zurück.
      "Und wie profitierst du bei der ganzen Geschichte? Letum lachte.
      "Auf dem Weg zu wahrer Größe müssen manchmal Opfer gebracht werden. Ich profitiere nicht. Meine Zeit wird enden, wenn deine beginnt Arthur."



      Kapitel 102: Bestie
      Spoiler anzeigen


      „Wirst du zu mir halten? Selbst wenn ich zum Monster werden?“ Damals auf dem Deck des Schiffs, während der Regen auf sie niederprasselte, hatte sie diese Frage bejaht. Heute war sich Miyuki nicht mehr sicher. Ihre Rüstung war durchlöchert und sie blutete stark. Ihr Atem bildete in der kalten Nachtluft kleine Wölkchen, während sie versuchte bei Bewusstsein zu bleiben. Sie blickt von dem Dach, auf dem sie sich befand, hinunter auf die Straßen der Stadt. Blut quoll zwischen ihren Fingern hervor. Sie schloss für eine Sekunde die Augen. Nur um in der Nächsten wieder hochzuschrecken. Zitternd stand sie auf. Sie hatte ihm damals ein Versprechen gegeben und sie dachte nicht daran es zu brechen. Sie blickte hinab auf die drei Kämpfer in den Straßen. Der Berater hatte sich etwas zurückgezogen und Letum schwebte über dem Dritten. Miyukis Verletzungen rührten von dem Versuch her die Kreatur aufzuhalten. Was sich da aus den Ruinen des Hauses erhoben hatte, war nicht Dillian. Es ähnelte einer undefinierbaren schwarzen Masse. Einer Masse, welche alles verschlang, was ihr zu nahe kam. Mehrere schwarze Stacheln hatten Miyuki durchbohrt, als sie versucht hatte sich dem Ding zu stellen. Danach war sie überraschenderweise von Letum gerettet und auf dieses Dach gebracht worden.
      „Es ist nicht dein Schicksal heute zu sterben Mädchen“, hatte ihr das Skelett ins Ohr geflüstert, bevor es sich auf die Bestie geworfen hatte.
      „Was hast du mit ihm gemacht? Was hast du erschaffen“, schrie der Berater nun Letum an. Seine metallische Hand ballte sich zur Faust. Das Skelett warf seinen Kopf zurück und brach in klackendes Gelächter aus.
      „Ich habe den beiden Seelen in seinem Körper nur einen kleinen Schubser gegeben. Was du hier vor dir hast, ist weder Umbra noch Dillian. Es ist ihr reiner unkontrollierter Hass. Ein Hass der alles verschlingen wird.“ Letums Griff um seine Sense verstärkte sich.

      „Als du Umbra damals gebannt hast, bedientest du dich der Technik deines Bruders ohne sie zu verstehen. Die Frucht, welche du hier erschaffen hast“ Er zeigte auf das Ding, welches einst Dillian gewesen war.
      „Du begreifst die Macht dieser Frucht nicht. Hass ist das zweitstärkste Gefühl, welches der Mensch kennt. Du wolltest Umbra bannen, doch du hast seinen Hass in eine Waffe verwandelt. Wenn einer der Beiden die Kontrolle darüber erlangt, wirst du sie nicht mehr aufhalten können.“ Letum schien zu Grinsen.
      „Auch wenn du wahrscheinlich dafür nicht mehr lange genug leben wirst.“ Der Untote löste sich in eine schwarze Rauchwolke auf und erschien direkt hinter dem Berater. Dieser zeigte nicht das geringste Anzeichen von Überraschung. Stattdessen schossen überall aus seinem Körper Tentakel aus schwarzem Blut hervor und umschlangen Letum.
      „Du wagst es immer noch dich über mich Lustig zu machen.“ Der Berater schien außer sich vor Wut.
      „Ihr wagt es euch gegen mich zu stellen! Diese Welt steuert auf den Abgrund zu und nur ich kann sie retten. Nur ich weiß, wie die Zukunft aussehen muss.“ Letum keuchte.
      „Du hast nicht das Recht Gott zu spielen.“ Das Skelett blickte zum Himmel.
      „Thaira bitte vergib mir.“

      Eine Explosion erschütterte Booty Bay. Miyuki fiel fast von ihrem Dach. Dort wo gerade eben noch der Berater und Letum gestanden hatten, klaffte nun ein riesiges Loch. Selbst die vom Berater hypnotisierten Menschen waren instinktiv ein paar Schritte zurückgewichen. Nur die schwarze Masse bewegte sich langsam wabernd darauf zu.
      „Irgendwie muss ich ihn aufhalten. Ich muss ihn zurückbringen“, dachte sich Miyuki und stand auf. Sie wollte springen. Wollte ihn retten. Doch sie konnte nicht. Etwas hielt sie zurück. Zitternd sank sie auf die Knie.
      „Ich habe Angst“, gestand sie sich selbst ein. Eine lähmende Angst hielt sie zurück. Miyuki schlug vor sich auf die Dachschindeln des Hauses. Verbittert über ihre eigene Schwäche. War ihre Liebe zu Dillian doch nicht so groß, wie sie angenommen hatte? Ratlos blickte sie zum Mond.

      Ein kleines Beben riss sie fast von den Beinen. Schutt und Trümmer wurden in den Himmel geschleudert. Der Berater stand direkt vor der Bestie. Die schwarze Masse umschlang ihn innerhalb von Sekundenbruchteilen. Eine tödliche Stille legte sich über die Stadt. Die Bestie schwappte unbeirrt weiter, als sie plötzlich von einem Zucken durchlaufen wurde. Der Berater schoss aus der wabernden Masse hervor. Mehrere Tentakel versuchten den Roboterkörper zu fassen, doch dieser wich geschickt in der Luft aus und landete in sicherer Entfernung. Sein Körper wies einige Risse auf.
      „Blutmagie! Letum du dreckiger Bastard.“ Eine schwarze Rauchwolke materialisierte sich über dem Hafen.
      „Deine Zeit, die Zeit der Beschützer, endet hier. Ich werde der Welt geben, was sie wirklich verdient.“ Das Skelett zerschnitt einige Tentakel der Bestie, welche sich nach ihm streckten, mit seiner Sense. Ohne Vorwarnung schoss Letum nun direkt auf die schwarze Masse zu. Er wich den Angriffen der Bestie geschickt aus und versenkte seine Hand in ihr. Mehrere Sekunden passierte nichts, doch dann wurde Letum plötzlich weg geschleudert. Mitten im Flug spießte ihn der Berater mit seiner Hand auf. Zu Miyukis Überraschung spuckte das Skelett Blut und hielt sich seine linke Hand vor den Mund.
      „Du weißt wie Blutmagie funktioniert. Man opfert seine Lebenskraft um Kräfte außerhalb des Vorstellbaren zu entfesseln“, flüsterte der Berater.
      „Du hättest besser wissen müssen, dass deine verschwindend geringe Lebenskraft nicht ausreicht um mich oder dieses Ding zu töten.“ Letum packte den Arm des Beraters, der aus seinem Brustkorb herausschaute. Im Bruchteil einer Sekunde löste er sich in Rauch auf, wanderte durch den Berater hindurch und materialisierte sich hinter ihm.

      „Wer hat denn von meiner Lebenskraft geredet.“ Ein splitterndes Geräusch war zu hören. Der Berater stieß sich ab und landete unsanft auf dem Boden. Ungläubig starrte er auf das Loch im Behälter in seiner Brust.
      „Wie konntest du das Gefäß beschädigen?“, keuchte der Berater, während er schnell das Leck stopfte. Doch trotzdem hatte er viel schwarzes Blut verloren. Das Skelett lachte triumphierend. Seine rechte Hand war mit schwarzem Blut bedeckt und Runen, welche auf der Hand eingeritzt waren, begannen nun Golden zu leuchten.
      „Denkst du ich habe mich sinnlos von dir treffen lassen?“ Er zeigte sein linke Hand, auf der dieselben Runen zu sehen waren und die mit roten Blutflecken gesprenkelt war. Etwas bildete sich nun in Letums rechter Hand. Ein goldener Speer.
      „Willst du mich damit töten?“, schrie der Berater und stand wieder auf. Er hatte viel Blut verloren. Letum schüttelte den Kopf.
      „Nein, ich werde dich nicht töten.“ Mit einer fließenden Bewegung schleuderte er den Speer in Richtung der Bestie. Die goldene Waffe drang tief in die schwarze Masse ein, welche sofort erstarrte. Dann schoss plötzlich eine Hand daraus hervor und ein lang gezogener Schmerzensschrei folgte. Der Berater und Letum wichen überrascht zurück.

      „Dieser Junge überrascht mich immer wieder“, meinte das Skelett.
      „Mach dir keine falschen Hoffnungen. Umbra hat ihn schon längst vernichtet“, antwortete der Berater abschätzig. Ein weiteres Mal stürmten der Roboter und der Untote aufeinander zu. Funkensprühend prallten ihre Waffen aufeinander. Der Berater packte Letum am Kragen und schleuderte ihn in Richtung der Bestie, welche noch immer regungslos dalag. Die Hand war inzwischen wieder in der schwarzen Masse verschwunden. Letum überschlug sich mehrmals in der Luft, bevor er über der Bestie zum stehen kam. Etwas in seinem Augenwinkel erregte seine Aufmerksamkeit. Neuankömmlinge! Zwar nicht die Person, auf die er wartete, aber sie waren trotzdem äußerst willkommen. Ober besser gesagt. Einer war äußerst willkommen.

      Miyuki blickte zu den Beiden Personen neben ihr auf.
      „Ich hatte gehofft hier in der Stadt Nina zu finden und stattdessen laufen wir in den nächsten Schlamassel“, meinte Markas grinsend. Wunden überzogen seinen Oberkörper und sein Hemd hing in Fetzen herab. Maria sah nicht besser aus. Grimmig blickten die drei jungen Piraten auf die Szenerie vor ihnen.
      „Das ist also aus Dillian geworden“, murmelte Markas und blickte die schwarze Masse an.
      „Er kann immer noch gerettet werden“, meinte Miyuki. Sie blickte Maria an und konnte in ihren Augen die gleiche Furcht erkennen, die sie selbst verspürte. Sie konnten die Macht der Drei da unten förmlich fühlen. Ein weiteres Mal schlug Miyuki verzweifelt auf den Boden und verfluchte ihre eigene Unfähigkeit. Sie, Maria und Markas waren alle verwundet und nicht in der Verfassung für solche Kämpfe. Maria stützte sie.
      „Wir sind immer noch eine Crew. Wir werden es schaffen. Vergiss nicht, dass er unser Kapitän ist. Er lässt sich von so etwas nicht unterkriegen.“ Die Bestie begann sich wieder zu bewegen. Der Berater und Letum gingen in Kampfposition. Die Drei bildeten ein Dreieck. Die beiden Frauen blickten gebannt auf das Geschehen vor ihnen.
      „Es tut mir leid euren Dreier zu stören.“ Dornenranken schossen aus dem Boden und bildeten eine natürliche Mauer, welche die hypnotisierten Bewohner umgab. Langsam nahm Markas einen Zug von der Zigarette, welche er einem der Bewohner aus der Tasche geklaut hatte. Er trat vor die Drei, von denen er wusste, dass sie weitaus stärker waren als er. Sein Blick fiel auf die Bestie und er ballte die Fäuste. In seinen Augen lag weder Furcht noch Respekt. Kampflustig funkelte er Letum, den Berater und die schwarze Masse an.

      Durch das Fenster von Topper McNabbs Haus betrachtete Dillians und Markas Vater die Szene. „Und so beginnt das Ende…“



      Kapitel 103: Selbst der Tod vermag zu sterben
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      „Du wirst mich niemals kontrollieren Vater!“ Der große Hüne in der mächtigen Rüstung erhob sein Schwert. Der weiße Mönch direkt vor ihm hob abwehrend die Hände. Die mächtige Schnittwelle verletzte den Berater nicht, spaltete aber das Land hinter ihm.
      „Die Welt wird sich mir beugen. Nur ich weiß, was richtig ist“, schrie Umbras Vater. Der Dämonenkönig knurrte wütend.
      „Sieh mich an Vater. Ich habe geschafft was dir versagt blieb. Ich habe die Kraft des Alten assimiliert. Ich kontrolliere Leben und Tod. Ich bin was du immer sein wolltest. Wahrlich unsterblich!“ Der Dämonenkönig breitete die Arme aus. Die karge Ebene auf der sie sich befanden war von dem titanischen Kampf verwüstet. Überall standen vermummt Gestalten und Maschinen, welche alle auf Umbra zielten.
      „Selbst jetzt ergibst du dich mir nicht?“ Der Berater ballte die Fäuste.
      „Dein Königreich und deine Maschinen werden untergehen. Du hast deine Anhänger im Kampf gegen mich aufgerieben. Die Königreiche, welche sich gegen dich erhoben haben, werden die Überbleibsel deiner Regentschaft vernichten.“ Mehrere Energielassos packten Umbra an den Armen und Beinen. Der Berater packte seinen Sohn am Kinn und sah ihm ins Gesicht.
      „Du wirst dich nie wieder gegen mich stellen, jedoch habe ich ihn Zukunft vielleicht noch Verwendung für dich.“ Umbra spuckte seinem Vater ins von schwarzen Adern durchzogene Gesicht.
      „Dein Körper ist am Ende. Für dich gibt es keine Zukunft. Und auch wenn du mich bannst, wird dies nichts ändern.“ Der weiße Mönch schmunzelte. Blitze durchzuckten den Himmel und die ersten Regentropfen begannen auf sie nieder zu prasseln.
      „Du fürchtest dich. Aber nicht vor mir. Wenn fürchtest du?“ Umbras Augen verengten sich zu Schlitzen. Die letzten Worte sprach er nicht aus.
      „Arthur und Dillian!“


      „Dein Körper ist am Ende. Für dich gibt es keine Zukunft.“ Letum packte seine Sense und wirbelte sie herum um mehrere angreifende Tentakel der Bestie abzuwehren. Dabei starrte er den Berater unentwegt an. Dieser schien durch die Verletzung seines Tanks arg in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein.
      „Hey du Schrotthaufen! Ich weiß nicht wer du bist, aber ich würde sagen, dass du deine Differenzen mit dem Skelett woanders austrägst und mich mit meinem Bruder alleinlässt“, meinte Markas und lies die Knöchel knacken.
      „Was erlaubst du dir“, fauchte der Berater und verpasste dem jungen Piraten einen Fausthieb direkt gegen die Brust, welcher diesen zu Boden schleuderte. Die Steinplatten splitterten um seinen Körper und er konnte den metallischen Geschmack seines eigenen Blutes schmecken, was keinesfalls ein neues Gefühl für ihn war. Die Sterne über ihm schienen sich zu drehen, doch er ließ sich davon nicht beirren. Langsam stand Markas wieder auf. Er atmete schwer, doch sein Körper zitterte kein Stück. Der Berater neigte überrascht den Kopf.
      „Du weißt nicht, wann du aufgeben musst Junge.“ Er streckte die Hand aus. Markas zeigte sich davon jedoch unbeeindruckt und verpasste ihm einen Schlag gegen die Schläfe, der den Berater ins Wanken brachte. Schnell stürzte der junge Pirat an dem Roboter vorbei und auf die schwarze Masse zu.
      „Die Willenskraft dem psychischen Angriff des Beraters zu widerstehen. Er ist wirklich der Sohn seines Vaters“, murmelt Letum und wehrte einige der schwarzen Tentakel ab, welche Markas angriffen. Dessen Hände begannen nun golden zu leuchten. Als sie die schwarze Masse berührten wurde eine mächtige Druckwelle entfesselt. Mächtige Wellen klatschten gegen die Hafenmauern und überschwemmten diese. Fenstergläser zersprangen. Miyuki schlug die Hand vor den Mund. Eine Person brach aus der schwarzen Masse hervor. Sie war sich nicht sicher ob es sich um Dillian handelte, da die Person nicht vollständig war. Man konnte Knochen und Muskelstränge erkennen. Der Mann schien etwas sagen zu wollen, bevor er wieder in die schwarze Masse hinab gerissen wurde. Markas rappelte sich gerade keuchend auf. „

      Du besitzt also jene Frucht. Die Letzte, welche mein Bruder erschaffen hat. Die Frucht, welche die Effekte des Hasses kontern kann. Die Macht der Natur und der Heilung.“ Der Berater packte den jungen Piraten an der Gurgel und hob ihn hoch. Markas schnappte nach Luft, während sein Gegner immer weiter zudrückte.
      „Dein Tod wird die Kraft der Frucht wieder freisetzten, wodurch ich sie einem passenderen Kandidaten geben kann. Jemand der nicht so einen sturen Geist besitzt wie du“, meinte der Berater, bevor er jedoch den Jungen umbringen konnte, wurde er von einer schwarzen Rauchwolke weggerissen. Letum hob die Hand und schleuderte den Berater in die Luft. Das Skelett warf einen Blick auf die schwarze Masse, welche komplett erstarrt zu sein schien und sich zu einer Kugel zusammengezogen hatte.
      „Blackest Night“, flüsterte das Skelett und eine riesige schwarze Rauchwolke sammelte sich um den Berater.
      „Ich werde jedes Fünkchen Leben aus dir heraussaugen!“ Der weiße Mönch wurde von der Wolke eingehüllt, als Letum seine Hand schloss. Markas rappelte sich derweil wieder auf, doch seine Kraft verließ ihn und er stürzte wieder zu Boden. Als er nochmal aufstehen wollte, waren Miyuki und Maria zur Stelle und halfen ihm. Gemeinsam zogen sie sich auf das sichere Dach zurück und betrachteten den Kampf.
      „Was sollte das?“, fauchte Maria ihren Freund an. Dieser zuckte nur mit den Schultern. Mit traurigem Blick betrachtete er die schwarze Kugel in deren Innern sein Bruder war.
      „Ich habe gehofft etwas verändern zu können.“
      „Das hast du getan“, sagte eine kalte Stimme, direkt hinter den drei Piraten.

      Mit einem lauten Aufschrei befreite sich der Berater aus der Umklammerung Letums.
      „Ich habe noch mehr schwarzes Blut verloren“, murmelte er. Wenn es so weitergehen würde, war es bald mit ihm zu Ende. Dies war der Grund, weshalb er bis jetzt jedem Kampf aus dem Weg gegangen war.
      „Diese verfluchte Made.“ Wie konnte Letum es wagen sich gegen ihn zu stellen. Sich gegen die Zukunft zu stellen. Der Berater ballte seine Faust und raste auf das Skelett zu. Die Sense des Untoten prallte funkensprühend auf die Metallfaust. Die Druckwelle verwüstete die Häuser der Stadt noch mehr und einige stürzten sogar ein. Letum wirbelte herum und schleuderte seine Sense in Richtung des Beraters nur um im selben Moment eine Faust aus schwarzem Rauch nachzuschicken. Der weiße Mönch wirbelte derweil um die eigene Achse, fing die Sense und zerteilte damit die schwarze Rauchfaust. Die Bodenplatten splitterten unter dem Berater als dieser landete. Der Untote landete direkt gegenüber. Er atmete schwer.
      „Deine Kraft ist begrenzt Letum. Solange du keine frische Lebensenergie absorbierst, fordert der Kampf und die Verwendung der Blutmagie ihren Tribut.“ Langsam ging der Berater auf seinen Gegner zu. Seine weiße Robe flatterte im Wind. Er konnte die Schmerzensschreie der drei jungen Piraten hören, doch er ignorierte sie. Er würde sich von nichts mehr aufhalten lassen. Er packte das Skelett am Kragen und verpasste ihm eine Kopfnuss. Letums Schädel wies einige Risse auf und er schien sogar zu Bluten. Bevor er etwas tun konnte, riss der Berater ihm beide Arme aus.
      „Nun wirst wohl auf deine kleinen Blutmagiespielereien verzichten müssen“, sagte der Berater und man konnte den belustigten Unterton aus seiner Stimme heraushören. Er packte den Schädel des Skeletts.
      „Ich werde nicht zulassen, dass du die Zukunft aufhältst. Der Dämonenkönig wird sterben und ich werde schon bald wieder in einem echten Körper auf Erden wandeln. Orinto ist perfekt dafür und jetzt da ich weiß, dass er kein Mal mehr hat, wird nichts mich aufhalten können.“ Der Berater drückte zu, doch anstatt Schmerzensschreien hörte er nur Gelächter aus Letums Kehle.

      Etwas riss den Berater nach hinten. Er drehte sich um und wurde von einem Faustschlag getroffen und weg geschleudert. Letum kippte nach vorne und Arthur fing ihn auf. Der Untote blickte seinen Partner an.
      „Tu es! Erfülle deine Bestimmung.“ Sein Blick wanderte zum sternenklaren Himmel über ihm.
      „Es tut mir Leid Thaira. Wir werden uns nicht wiedersehen.“ Ein Zittern ging durch seinen Körper, als die Klinge seinen Schädel durchbohrte. Der Mann, der einst Markus Allandir war, wurde von Arthurs Schwert aufgesogen. Die Erde begann zu beben, als die Kräfte von Leben und Tod im Körper des Jungen vereint wurden. Arthur sank auf die Knie. Seine letzten Blicke wanderten über Miyuki, Markas und Maria, welche verletzt auf ihn zu krochen.
      „Schon bald werdet auch ihr dienen.“ Er schloss die Augen.
      Jetzt war er bereit zu herrschen!



      Kapitel 104: Der neue König
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      2 Wochen zuvor:

      Eine leichte Brise strich über den grünbewachsenen Hang. Die Äste der mächtigen Eiche hinter ihm wiegten sich ächzend im Wind. Er spürte weder die kühle Briese, noch roch er den Geruch der reifen Früchte von den Obstplantagen unter ihnen. Er roch nichts, schmeckte nichts und fühlte nichts auf seiner Haut. All dies war schon vor langer Zeit verblasst. Letum blickte die Frau an, welche unter der Eiche lag.
      "Es geht zu Ende", meinte das Skelett und neigte den Kopf leicht.
      "Bald wird er das Schwert erreichen und nichts wird ihn dann noch aufhalten können. Du solltest dich in Sicherheit bringen." Er strich dem Mädchen eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht. Verschlafen öffnete sie ihre Augen und blickte sich schläfrig um. Ruckartig setzte sie sich auf und betrachtete den spätabendlichen Himmel über sich. Sie befanden sich auf einem kleinen Hügel. Unter ihnen schmiegte sich die Stadt schutzsuchend an den Hang, während in den Obstplantagen noch reger Betrieb herrschte.
      "Großmutter hat mir oft von eurer Reise nach R'lyeh erzählt. Wie geht es eigentlich Behemoth und Alice?" Letum schüttelte den Kopf.
      "Behemoth geht es gut und Alice habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, aber das ist jetzt nicht das Thema." Er warf seine Kapuze zurück und enthüllte seinen blanken Totenschädel. Das Mädchen schien davon jedoch in keinster Weise irritiert zu sein.
      "Du weißt, dass ich als Wissenschaftlerin viel über die Vergangenheit weiß und du weißt genauso wie ich, was passieren wird, wenn Arthur die Kräfte des Dämonenkönigs erhält. Die Welt wird brennen!" Der Blick des Mädchens schweifte über die beschauliche kleine Insel. Außer einer kleinen Stadt, dem Forschungslabor und den ausgedehnten Obst- und Tabakplantagen gab es nichts auf Baku. Da die Insel in der neuen Welt lag, gab es auch keinen Marineaußenposten. Die Flagge, welche symbolisierte, dass diese Insel unter dem Schutz des roten Shanks stand, flatterte leicht im Wind. Die junge Frau blickte gen Himmel und Letum konnte die Furcht vor dem was bevorstand in ihren Augen sehen.
      "Das Meer der neuen Welt wird sich schon bald blutrot färben. Die Last der ganzen Leben, welche ausgelöscht werden, ruht dann auch auf deinen Schultern... Bitte! Du kannst doch nicht..." Sie umarmte das Skelett stürmisch. Letum schien überrascht zu sein, erwiderte die Umarmung jedoch zögernd.
      "Du ähnelst ihr so sehr, dass es schmerzt. Es war beinahe unmöglich deine Existenz vor meinen Feinden geheim zuhalten, doch es war jede Mühe wert." Er blickt in ihre klaren grünen Augen, welche von hellgrünem Haar umrandet waren.
      "Ich weiß, dass der Tod dieser Menschen auch auf meinen Schultern lasten wird, aber dies ist das Opfer, welches ich bringen muss. Das Opfer, welches nur ich tragen kann. Denn ich bin kein Held... Irgendwann werdet ihr alle verstehen." Er sammelte die verstreuten Notizen ein, welche im Gras lagen und drückte sie dem Mädchen in die Hand.
      "Es ist kein Zufall, dass deine Großmutter und ich dir unsere Forschungsergebnisse und unser Wissen anvertraut haben. Du wirst in Zukunft noch eine bedeutende Rolle spielen." Für eine kurze Zeit verwandelte sich Letum zurück in das was er einmal gewesen war, und was jetzt für immer für ihn verloren war. Markus Allandir fuhr durch das Haar der jungen Frau. Lächelnd küsste er sie auf die Stirn und löste sich dann langsam in dunklen Rauch auf. Das Mädchen versuchte noch ihn zu packen, doch sie verfehlte ihn und stürzte. Mit einem schmerzerfüllten Stöhnen rappelte sie sich wieder auf und blickte ihm nach. Der Untote warf einen letzten Blick auf sie zurück.
      "Seit Jahrhunderten habe ich die Nachkommen von Thairas Schwester beschützt. Doch erst bei dir habe ich erstmals wieder etwas empfunden. Du ähnelst ihr so sehr. Selbst ihren Namen trägst du. Meine Seele trägt die Lasten unzähliger unschuldiger Opfer, doch hier endet es für mich. Die Zukunft lastet nun auf den Schultern von euch Dreien."


      Arthur schnappte nach Luft und riss die Augen auf. Der Boden um ihn herum bekam Risse und schwarze Wolken brauten sich über Booty Bay zusammen. Der ehemalige Schwertkämpfer stand auf und sah sich um. Eines seiner Augen war vollkommen schwarz, während das andere weiß war. Beide strahlten jedoch dieselbe Emotionslosigkeit aus. Er blickte sich um und grinste kalt. Sein Blick blieb beim Berater hängen, welcher sein Hände zu Fäusten ballte. Die schwarzen Wolken formten einen Wirbel und ein Blitz schoss aus ihnen hervor und traf Arthur. Der Einschlag erschütterte die gesamte Stadt. Wellen schwappten über die Hafenmauer. Arthurs Griff um sein Schwert verstärkte sich.
      "Noch ist Zeit. Noch bist du nicht komplett", meinte der Berater und erschien vor dem Schwertkämpfer. Blitzschnell schlug er zu. Der Aufprall seiner Faust auf der Brust seines Gegner erzeugte eine Druckwelle, welche alle Leute in der Stadt von ihren Beinen riss. Arthur zeigte sich davon jedoch gänzlich unbeeindruckt. Er packte den Arm des Beraters und brach ihn ohne sichtlich Mühe ab.
      "Du bist schwach! Letums Angriffe haben dich ausgelaugt." Der weiße Mönch wurde zurückgeschleudert. Der Wind, welcher durch die Stadt fegte, wurde stärker als Arthur auf seinen Gegner sprang und ihn in den Boden rammte.
      "Die Piraten, die Weltregierung, die Revolutionäre und Du. Ihr habt keine Ahnung. Diese Welt verdient ein anderes Kaliber von Herrscher. Sie verdient mich! Ich brauche Umbra nicht um komplett zu sein. Meine Seele ist weitaus mächtiger als seine es jemals war!" Der Berater keuchte.
      "Von Anfang an hast du alle belogen. Ich kann nichts als Gier in dir spüren. Du wirst niemals zufrieden sein. Egal wie viel Macht du besitzt, du wirst stets nach mehr streben. Du wirst niemals satt!" Arthur brach in schallendes Gelächter aus. Er packte den Berater und hob ihn hoch.
      "Versuch es gar nicht erst. Deine kleinen Gedankenspielchen funktionieren nicht bei mir. Du kannst mein Gehirn nicht infiltrieren, wie du es sonst immer mit allen anderen machst." Mit einer fließenden Bewegung schleuderte er seinen Gegner gegen ein halb zerstörtes Haus. Als der Staub sich gelegt hatte, stand Arthur direkt vor dem Berater. Dessen mechanische Augen waren auf sein Gegenüber fixiert. Arthur betrachtete seine eigene Hand, welche alle Farbe zu verlieren schien. Die Veränderung hatte bereits begonnen.
      "Du stellst dich über alle anderen, dabei bist du genauso ein Narr wie sie. Du sprichst von Frieden und Balance und willst doch nur selbst herrschen."
      "Woher weißt du das alles", schrie der Berater und mehrere Tentakel schwarzen Blutes schossen auf Arthur zu. Der Dämonenkönig zuckte nicht einmal mit der Wimper, als er durchbohrt wurde. Anstatt verletzt zurückzuweichen, begann er damit das schwarze Blut zu absorbieren.
      "Ich weiß alles was Letum und die Leute, deren Seelen im Schwert gefangen sind, wussten. Ich kontrolliere Leben und Tod." Das Schwert durchbohrte den Glastank in der Brust des Beraters und damit auch sein Herz. Arthur blickte gen Himmel. Der Wind war zum erliegen gekommen und die schwarzen Wolken hatten sich verzogen. Der klare Sternenhimmel war über Booty Bay zu sehen. Er schloss die Augen. Jedwede Reue, jedwede Schuldgefühle waren ausgelöscht. Er spürte wie unendliche Macht ihn durchströmte, doch es war noch nicht genug. Er hatte immer noch andere Pläne.

      "Weshalb Arthur? Was soll das alles?" Miyuki atmete schwert. Sie und die anderen beiden bluteten aus den Schnittwunden, welche er ihnen zugefügt hatte. Jedoch waren sie nicht tief. Er lächelte sie kalt an.
      "Es ist alles wahr. Alles was über mich erzählt wird. Ich habe meine Eltern und viele unschuldige Einwohner meiner Insel getötet. Ich habe alle Verbrechen begangen, derer ich angeklagt bin. Letum brauchte euch und da er mir geholfen hat dieses Schwert zu bekommen, musste ich mich an seine Bedingungen halten. Nur deshalb bin eurer Bande beigetreten. Nur deshalb nannte ich mich euren Freund." Markas knurrte wütend.
      "Du dreckiger..." Plötzlich schloss der junge Pirat schmerzverzerrt die Augen. Arthur betrachtete ihn emotionslos, während er seine Faust zusammenpresste.
      "Diese Schnittwunden waren nicht nur zur Dekoration. Ihr seid nun mit mir verbunden." Er presste seine Hand weiter zusammen, während nun auch Miyuki und Maria schmerzerfüllt aufheulten. Die beiden Frauen sanken auf die Knie. Nur Markas blieb stehen und blickte seinen ehemaligen Kameraden wütend an.
      "Wir waren Freunde", zischte Dillians Bruder.
      "Freundschaft bedeutet nichts. Nur Macht zählt." Arthur stand nun direkt vor Markas.
      "Du bist wirklich herausragend. Obwohl ich nichts besonderes an dir spüre, stehst du als einziger noch. Dein Wille ist unerschütterlich. Aber für wie lange? Wieviel hält du noch aus, bevor selbst du zerbrichst." Er verpasste Markas einen Hieb in die Magengrube, woraufhin der rothaarige Pirat keuchend zurück taumelte. Und doch stürzte er nicht. Arthur schien amüsiert zu sein. Er grinste, während seine kalten Augen Markas fixierten. Langsam ging er um die paralysierten Piraten herum.
      "Ich bin nicht frei von Güte", sagte er mit einem hämischen Unterton.
      "Ihr seid schwach, doch auch ihr könnt von Nutzen sein. Dient mir!" Die einzige Antwort, welche er bekamt, war Markas, der ihm ins Gesicht spuckte. Doch auch das konnte Arthurs bösartiges Grinsen nicht beeinträchtigen.
      "Wie langweilig. Ein simples Nein hätte genügt und wäre nicht so stereotyp herübergekommen", meinte der Dämonenkönig gelangweilt und packte Markas am Hals. Mühelos hob er den jungen Piraten hoch, während er mit der anderen Hand ausholte um ihn mit dem Schwert zu durchbohren. Miyuki schreckte auf, aber es war nicht der bevorstehende Tod ihres Freundes, welcher sie aus der Fassung brachte.
      Eine gewaltige Explosion erschütterte Booty Bay. Die Hälfte der Stadt wurde hinfort gerissen und das Meer überflutete den Krater binnen Sekunden. Zum Glück befanden sich die vom Berater hypnotisierten Einwohner der Stadt nicht in diesem Teil. Ein dunkler Nebel legte sich über die verwüsteten Ruinen. Wellen peitschten gegen die Trümmer der Hafenmauer, als ein neuer Sturm entstand. Der schwarze Nebel wirbelte um sie herum. Arthur lies den Piraten los und lächelte.
      "Hast du dich endlich entschieden meiner Krönung beizuwohnen." Langsam drehte der Dämonenkönig sich um. Miyuki, Maria und Markas schluckten und starrten die Person an, welche hinter ihm stand. Sein nackter Oberkörper war von leuchtenden Runen überzogen. Seine Fäuste zum Kampf geballt. Dillian öffnete die Augen. Miyuki keuchte überrascht auf.
      Keine leeren schwarzen Augen, sondern ein klarer grüner Blick starrte sie alle an.



      Kapitel 105: Carry on my wayward son
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      Er betrachtete die von Blitzen durchzuckten dunklen Wolken. Langsam nahm er einen Schluck aus dem Whiskeyglas und seufzte. Sein langer zerschlissener Mantel streifte am Boden und sein ungepflegter Bart juckte wie immer. Das flackernde Feuer im Kamin warf tanzende Schatten an die Wände. Die Holzdielen knarzten als sich die beiden Personen hinter ihm erhoben. 
      "Der Berater ist tot", merkte der Mann am Fenster ruhig an. Topper McNabb nickte. 
      "Ich hoffe du weißt, was du hier tust. Der Junge wird unendliches Leid über die Welt bringen. Außerdem ist mit dem Tod meines Bruders das erste Siegel gebrochen." McNabb schüttelte wütend den Kopf. Doch sein Zorn war nichts im Vergleich zu dem seiner Tochter. Marissa packte den Mann am Fenster an den Schultern und wirbelte ihn herum. Strähnen ihres langen roten Haares hingen in ihr vor Wut verzerrtes Gesicht. 
      "Wie kannst du das deinen eigenen Söhnen antun", schrie sie Dillian an, während sie ihn durchschüttelte. 
      "Sie hat Recht! Wie kannst du..." 
      "Du hast mir gar nichts zu sagen", fuhr Dillian Topper wütend an. Marissa und ihr Vater wichen vor Überraschung einige Schritte zurück. Der Vater der Zwillinge ballte die Fäuste. 
      "Du und dein Bruder haben versagt. Als Beschützer dieser Welt habt ihr total versagt." Er starrte den alten Mann wütend an.
      "Ich kann hören was du denkst. All deine Ängste und Zweifel." Er drehte sich um und blickte in den dunklen Himmel. Der Raum schien plötzlich alle Farbe zu verlieren. 
      "Mit der Zeit vergeht alles. Ich werde tun, wozu ihr nicht in der Lage wart." Dillian legte seine Hände auf die Fensterbank. Sein Griff war so stark, dass das Holz davon Risse bekam. 
      "Du kämpfst die Kontrolle des Alten noch weiter zurück! Was bist du?" Topper McNabb zitterte am ganzen Körper und starrte den Mann ungläubig an. Marissas Blick huschte interessiert zwischen den Beiden hin und her. Mit einem lauten Zischen ging das Feuer im Raum aus und eine unnatürliche Dunkelheit legte sich über den Raum. 
      "Wenn man will, kann man selbst den Teufel abhängen." Dillian drehte sich langsam um und lächelte finster.
      "Ich werde das sein, was du und dein Bruder nie sein konntet. Ein stiller Wächer! Ein wachsamer Beschützer!" 
      "Aber es sind deine Söhne da draußen. Lass mich ihnen wenigstens helfen." Marissa trat an ihren Exmann heran und packte ihn an den Schultern. 
      "Du kannst sie doch nicht alleine lassen." Dillian packte sie sanft an den Schultern und schüttelte den Kopf. Sein gesamter Körper schien angespannt zu sein. Für einen Moment schien die Welt still zu stehen. Marissa und McNabb sackten plötzlich bewusstlos zusammen. Langsam wandte der Vater der Zwillinge sich wieder dem Fenster zu und betrachtete die Szenerie im Hafen von Booty Bay. 
      "Alles was einen Anfang hat, muss auch irgendwann enden."


      "Dillian bist du das?", fragte Markas keuchend. Er blickte seinen Bruder fragend an. Wie alle war er über die grünen Augen Dillians überrascht. Dies war seine ursprüngliche Augenfarbe gewesen, bevor er die Frucht gegessen hatte. Arthur grinste. Mit einer beiläufigen Handbewegung schleuderte er Markas, Miyuki und Maria beiseite. Die Drei keuchten vor Schmerzen auf, als sie auf dem harten Pflastersteinen der Stadt aufschlugen. Dillian zeigte noch immer keinerlei Reaktionen, sondern starrte den neuen Dämonenkönig weiter kalt an. Markas war der Erste, der wieder auf die Beine kam. Er keuchte und Blut rann über seine Stirn. 
      "Ein paar Rippen gebrochen. Dazu die Schwertwunde und die Verätzungen vom Kampf gegen den Vizeadmiral. Meine Chancen stehen wohl ziemlich schlecht", dachte er sich und trotzdem humpelte er auf die Beiden Kontrahenten zu. Die Steine knirschten unter seinen Füßen, während er sich unaufhaltsam und trotz der Schmerzen vorkämpfte. 
      "Deine Willenskraft ist wirklich bemerkenswert", meinte Arthur grinsend, als der junge Pirat seinen Bruder erreichte und diesen am Arm packte. 
      "Bist du das Dillian?" Nun brach der neue Dämonenkönig endgültig in lautes Gelächter aus. Mit seinem Schwert zeigte er auf sein Gegenüber. 
      "Aber natürlich ist das Dillian. Ich kann keine Spur von Umbra in ihm erkennen. Du hast es wirklich geschafft den Dämonenkönig auszulöschen, aber möchtest du deiner Crew nicht verraten, was du dafür geopfert hast." 
      "Wer ist Umbra? Welches Opfer?", fragte Markas keuchend, als er plötzlich zu Boden gestoßen wurde. Sein Bruder preschte nach vorne und verpasste Arthur einen Schlag gegen die Brust, bevor dieser reagieren konnte. Überrascht riss der Dämonenkönig die Augen auf und schaffte es gerade noch den Handkantenschlag Dillians mit seinem Schwert zu parieren. Er rollte sich rückwärts ab und federte zurück auf die Beine. Der Boden unter Füßen des schwarzhaarigen Zwillings zersplitterte, als dieser sich ein weiteres Mal auf seinen Gegner warf. Schwarzes Feuer umgab seine Fäuste, als er damit begann auf Arthur ein zu prügeln. Dieser verzog vor Schmerzen das Gesicht und versuchte so gut es ging mit seinem Schwert zu parieren, doch unzählige Schläge trafen seinen Körper. 

      “Genug!” Eine Druckwelle schleuderte Dillian zurück. Arthur richtete sich nun zu voller Größe auf. 
      “Wir können unsere neugewonnen Kräfte beide noch nicht vollends kontrollieren. Ich schlage vor, dass wir uns fürs erste zurückziehen.” Er rammte seine Klinge vor sich in den Boden, worauf dieser gefror. Eine mächtige Mauer aus Eis wuchs nun zwischen dem Dämonenkönig und seinem Widersacher aus dem Boden. 
      “Wir sollten uns zurückziehen Dillian. Wenn ihr Weiterkämpft bringst du die zivile Bevölkerung in Gefahr”, meinte Miyuki und ging langsam auf ihren Freund zu. Doch bevor sie ihn erreichte, hob der junge Pirat seine Fäuste und feuerte einen schwarzen Flammenstoß auf die Wand ab und brachte sie so zum schmelzen. Dillians Augen waren nur auf Arthur fixiert und sobald die Wand geschmolzen war, stürzte er sich erneut auf seinen Gegner. Dieser wehrte seinen ersten Schlag mit seinem Schwert ab und verpasste ihm dann einen mächtigen Kopfstoß, welcher den Piraten zurück taumeln lies. Der Dämonenkönig hob seine Klinge nun über seinen Kopf und schlug mit aller Macht zu. Sein Gegner überkreuzte seine Arme um den Schlag abzuwehren. Der Aufprall entfesselte eine derartig gewaltige Druckwelle, dass Miyuki und die Anderen von ihren Beinen gerissen wurden und um Dillian ein kleiner Krater entstand, als er in den Boden gedrückt wurde. 
      “Die Flammen des Hasses brennen tief in dir und doch... Und doch fühle ich nichts außer eine allumfassende Leere. Sag mir Dillian. Wo hast du sie eingesperrt? Was musste sie alles durchmachen, damit du Umbra bezwingen konntest?” Arthur stieß sich vom Boden ab und ging ein wenig auf Abstand. Noch immer zeigte Dillians Gesicht nicht die geringste Gefühlsregung. Noch immer waren seine Augen nur auf seinen Gegner fixiert. Maria packte ihren Kapitän nun am Arm. 
      “Wir müssen unsere Wunden versorgen Kapitän. Es hat keinen Sinn weiterzukämpfen, außer das es sinnlose Opfer geben wird.” Ohne seinen Blick von Arthur zu nehmen, packte Dillian die junge Frau am Hals und hob sie ohne sichtliche Kraftanstrengung hoch. Maria würgte und versuchte strampelnd loszukommen, doch der Griff des Piraten war stahlhart. Sie trat gegen sein Schienbein, doch auch das löste keine Reaktion bei ihm aus. Mit einer beiläufigen Bewegung schleuderte er sein Crewmitglied zur Seite. Markas starrte seinen Bruder fassungslos an und eilte dann an die Seite seiner Freundin. Diese zitterte am ganzen Leib. Ihre Augen waren weit aufgerissen. 
      “So kalt... So kalt”, stammelte sie unablässig, bevor sie das Bewusstsein verlor. Miyukis und Markas entsetze Blicke wanderten nun zu Dillian, der unbeirrt auf Arthur zu stapfte. Dieser hob sein Schwert und sandte nun eine mächtige Schnittwelle, welche den Boden aufriss, in Richtung seines Gegners. Der Angriff traf Dillian frontal, doch anstatt Blut loderten schwarze Flammen aus der Wunde, welche sich sogleich schloss. Die verbleibenden beiden Crewmitglieder keuchten überrascht auf, während sich auf dem Gesicht des Dämonenkönigs keine Regung zeigte. Schließlich standen sich die Beiden direkt gegenüber. Sekundenlang geschah nichts, bis Dillian plötzlich von einem Stein an der Schläfe getroffen wurde. Immer mehr Steine wurden nun auf den jungen Piraten geschleudert und Arthur nutzte die Gunst der Stunde. Blitzschnell durchbohrte er seinen Widersacher. Miyuki schrie entsetzt auf und wollte los sprinten. Jedoch versagten ihre geschundenen Beine den Dienst und das Mädchen stürzte auf den harten Steinboden. Der siegessichere Ausdruck auf dem Gesicht des Dämonenkönigs verschwand jedoch im selben Moment. 

      “Es sieht so aus als könnte ich sie bei meinem derzeitigen Machtlevel nicht erreichen”, meinte er beiläufig, bevor Dillians Faustschlag ihn frontal im Gesicht traf. In der gleichen Sekunde umgab sich sein Schwert jedoch mit einem weißen Rauch. Der Rauch formte eine Person, welche nun ihrerseits zuschlug. Beide Kontrahenten wurden zurückgeschleudert. Als der Staub sich gelegt hatte, konnte man Arthur sehen, welcher schwer atmend, aus den Trümmern aufstand. Dillian erhob sich ebenfalls aus dem über ihm zusammengestürzten Haus, doch noch immer zeigte er keinerlei Gefühlsregung, sondern starrte seinen Gegner nur kalt an. Dessen Maske der Selbstsicherheit bröckelte nun und enthüllte eine Fratze der Wut. 
      “Ihr werdet mir alle dienen! Alle!” Die Einwohner von Booty Bay, welche zuvor die Steine auf Dillian geworfen hatten, stellten sich nun zwischen den jungen Piraten und den Dämonenkönig. 
      “Ich habe die Kontrolle über sie übernommen und wenn du zu mir durchkommen willst, wirst du sie wohl oder übel töten müssen”, meinte Arthur schwer atmend und wich einige Schritte zurück. 
      “Dillian ziehen wir uns zurück. Bitte!”, meinte Miyuki und blickte ihren Freund flehend an. Sie blickte sich um und betrachtete die unglaubliche Zerstörung. Eine Hälfte Booty Bays war vollkommen vernichtet und vom Meer überspült. Die andere war großteils zerstört. Viele Häuser waren eingestürzt und unbewohnbar. Es würde Monate dauern alles wieder aufzubauen. Dillian ignorierte sie und alles um ihn herum jedoch vollständig und ging langsam auf die Bewohner der Stadt zu. Zwei Dornenranken schossen plötzlich neben ihm aus dem Boden und wickelten sich um seine Hände. Dillians Augen wanderten zu seinem Bruder, der direkt vor ihm stand. 
      “Weißt du noch was du mir und allen anderen gesagt hast? Das selbst ein Dämon die Welt verändern kann. Das du allen beweisen wirst, dass auch Piraten Gutes vollbringen können. Ich habe immer an dich geglaubt Bruder. Noch hast du die Möglichkeit von diesem finsteren Pfad abzukommen. Also enttäusche mich jetzt nicht!” Dillian neigte den Kopf und blickte seinem Bruder in die Augen. Markas Blick war hart und erbarmungslos. Er biss die Zähne zusammen und wartete auf die Antwort seines Zwillings. Es schien alles in Zeitlupe abzulaufen. Er konnte sehen wie sein Bruder sich von den Ranken losriss. Auf Dillians Gesicht war keinerlei Gefühlsregung zu sehen, als er die Faust ballte. Markas sah die Faust seines Bruders auf ihn zufliegen und schloss die Augen. Der rothaarige Pirat taumelte zurück, doch die Schläge prasselten nur so auf ihn ein. Blut rann aus mehreren Platzwunden über sein Gesicht und er ging in die Knie. Er konnte Miyuki entsetzt aufschreien hören. Er schmeckte sein eigenes Blut und atmete schwer. Sein Sichtfeld wurde immer kleiner, als sein Gesicht zuzuschwellen begann. Dillian ging an seinem Bruder vorbei ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, doch ein weiteres Mal wurde er von ihm aufgehalten, als dieser ihn am Arm packte. 
      “Siehst du das Schiff? Wir haben es zusammen mit unseren eigenen Händen gebaut. Wir haben uns geschworen immer zusammenzuhalten. Wenn du irgendwo da drinnen bist Dillian...” Markas keuchte als er sah, dass sein Bruder ein weiteres Mal die Hand hob. Er senkte seinen Kopf und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, starrte er seinen Bruder kalt an. 

      “Fahr zur Hölle!”


      Der Schlag traf ihn frontal ins Gesicht. Er konnte spüren wie seine Nase brach und fühlen wie seine gebrochenen Rippen sich tiefer in sein Fleisch bohrten, als er aufschlug. Dillian wandte sich nun wieder Arthur zu, doch dieser hatte die Ablenkung genützt um zu verschwinden. Jedoch stellten sich die hypnotisierten Dorfbewohner ihm immer noch in den Weg. Mit einer beiläufigen Handbewegung entfesselte der junge Pirat einen schwarzen Feuersturm, der alle Einwohner verschlang. Ohne auch nur eine weitere Sekunde mit den sterbenden Menschen zu verschwenden, wandte er sich ab und verließ die Stadt in Richtung des Dschungels. Miyuki kämpfte mit den Tränen. Sie konnte nicht fassen, was Dillian gerade getan hatte. Langsam schritt sie an den verkohlten Leichen der Menschen vorbei und sah ihrem Freund hinterher. Sie machte den ersten Schritt um ihm zu folgen, als sie etwas plötzlich zurückhielt. Markas war ein weiteres Mal aufgestanden und hatte ihren Namen gerufen. Zögernd drehte die junge Frau sich um. Der rothaarige Zwilling kniete neben der bewusstlosen Maria und blickte Miyuki wütend an. 
      “Dies ist das Ende unserer Bande!” Er spuckte etwas Blut auf den Boden. Die Schmerzen, welche er hatte, konnte man deutlich auf seinem Gesicht erkennen. Er griff in seine Tasche und umfasste etwas darin fest. 
      “Er hat diesen Weg gewählt und damit uns und die Bande weggeworfen.” Markas stand auf und zeigte auf den Weg, welchen Dillian eingeschlagen hatte. Sein Gesichtsausdruck war kalt und hart. 
      “Wenn du ihm jetzt folgst, dann brauchst du nie mehr zu uns zurückzukommen.” 
      Tränen stiegen Miyuki in die Augen, als sie sich abwandte und ihrem Freund in die Finsternis folgte. 




      Arc 4:

      Prolog
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      Lautlos pflügte das Schiff durch die Wellen. An Deck herrschte reger Betrieb, doch die vermummten Matrosen vermieden es jegliche Geräusche zu machen. Ein junger Mann rieb sich seufzend die Hände um sie ein wenig aufzuwärmen. Die schneidende Kälte machte ihnen allen zu schaffen. Eisschollen trieben am Rumpf des Schiffes vorbei. Die Kalte Gischt, welche den Männern ins Gesicht spritzte, der eisige Nordwind und die harte Arbeit bei vollkommener Stille trieben sie fast in den Wahnsinn. Immer wieder wanderten ihre Blicke zu der Person auf dem Sessel am Heck des Schiffes. Seit einer Woche waren sie nun schon in diesen eisigen Gewässern und er hatte sich kein einziges Mal bewegt. Dicke Eiszapfen hingen von seiner Rüstung herab und er war inzwischen schon beinahe gänzlich unter einer weißen Schneeschicht verschwunden. Die Person schien zu schlafen und die Männer waren dankbar dafür. Ein junger Matrose biss die Zähne zusammen, während er ein Seil festzurrte. Seine Handflächen waren aufgerissen und blutverschmiert, doch trotz seiner Schmerzen kam kein Laut über seine Lippen. Das gesammte Deck des Schiffes war von Blut, Eis und Schnee bedeckt. Shine betrachtete die junge Männer. Er hatte Letums dahinscheiden gefühlt. Er hatte gespürt, wie die Fesseln von ihm abfielen. Doch die Freude darüber war nur von kurzer Dauer.
      “Vergiss nicht, dass deine Seele mir gehört. Ich erlaube ihr nur fürs Erste in deinem Körper zu bleiben.” Die Worte seines neuen Meisters hallten immer noch in seinem Kopf nach. Der ehemalige Vizeadmiral biss die Zähne zusammen und half einem jungen Matrosen bei seiner Arbeit. Er wusste, dass alle hier dasselbe Schicksal wie er hatten. Dienen oder sterben! “Wir sind da”, flüsterte ihm einer der Männer zu und nickte in Richtung Norden. Eine Insel war am Horizont erschienen. Shine wusste nicht, was sein Meister auf diesem gottverlassenen Friedhof wollte, und er wollte es auch gar nicht wissen. Er blickte zurück auf die Person auf dem Sessel. Die mächtige Metallrüstung, welche er trug, wies unzählige scharfe Kanten und Stacheln auf. Sie war zu schwer, als das ein normaler Mensch sie tragen könnte. Früher hatte er sich immer gefragt für was Letum sie aufbewahrte. Heute wünschte er sich, er hätte es nie erfahren. Der Helm hatte lange spitze Zacken, welche den Spitzen einer Krone glichen und war nach vorne hin offen, sodass man theoretisch das Gesicht des Trägers hätte sehen müssen. Jedoch war dieses von einer unnatürlichen Dunkelheit verdeckt. Trotzdem spürte Shine wie ihn die Augen des Mannes anstarrten. Schwarz und Weiß! Leben und Tod! Ein Zittern ging durch Arthurs Körper. Der Schnee fiel von ihm ab und die Eiszapfen zerbrachen. Langsam erhob sich der Dämonenkönig.

      *


      Der Schnee knirschte unter seinen Stiefeln als er die Insel betrat. Bedächtig blickte er sich um. Cross Island war der sogenannte Friedhof der Welt. Hier wurden alle Feinde der Weltregierung beerdigt. Piraten, Revolutionäre und Aufständische, aber auch andere freie Abenteurer. Arthurs Blick schweifte über das endlose Meer von Grabsteinen. Der schneidende Wind hatte seine Untergebenen bereits unter Deck gejagt, doch er begrüßte ihn beinahe wie einen alten Freund. Sein Blick schweifte über die scharfkantigen Felsen, welche die Insel einrahmten. Eine dicke Schnee- und Eisschicht bedeckte das Land und machte es unmöglich hier zu Leben. Er schritt vorbei an den Gerätschaften, welche den Boden auftauten und so Bestattungen ermöglichten. Vorbei an tausenden von Gräbern, bis er schließlich ein ganz spezielles Grab erreichte. Auf den ersten Blick war es nur eines unter vielen, doch Arthur kniete davor nieder. Vorsichtig wischte er den Schnee beiseite, welcher die Inschrift auf dem Grabstein bedeckte.
      “Mein Sohn schon am Tage deiner Geburt wusste ich, dass dir großes bevorstand.”
      “Arthur! Du wirst immer mein Sohn bleiben, so wie ich immer deine Mutter sein werde. Egal was passiert!”
      “Komm schon Arthur! Du kannst deine Schwester doch nicht die ganze Arbeit machen lassen.” Er konnte ihre Stimmen hören. Konnte ihre Gesichter sehen.

      Arthur blickte auf den Grabstein seiner Familie und fühlte... nichts!


      Der Boden um ihn herum schien zu gefrieren, als er seine Klinge zog.
      “Es tut mir leid, dass ich euch damals töten musste, doch nun bekommt ihr eine zweite Chance. Eine neue Chance zu Dienen!” Mit einer schnellen Bewegung rammte er das Schwert in den Boden. Ein Luftstoß ging von ihm aus und blies allen Schnee um ihn herum hinfort. Arthur schloss die Augen, während die Erde um ihn herum aufbrach. Ein dichter weißer Nebel legte sich über die gesammte Insel, während er die Seelen der Gefallenen aus ihrem ewigwährenden Schlummer riss. Ein gigantischer Wirbel bildete sich um den Dämonenkönig, während sein Schwert tausende über tausende von Seelen absorbierte. Vor seinem Inneren Auge sah Arthur unzählige Dinge.
      Menschen, Orte und Geschehnisse. Die Veränderungen, welche die Welt in den nächsten Jahren ereilen würden, waren nicht mehr aufzuhalten. Arthur öffnete die Augen. Sein Blick schweifte in die Ferne. Hinaus über dier Grenzen der Insel und über das Meer bis zu Marineford. Whitebeard war gefallen und dort würde in den nächsten Tagen die Wahl zum neuen Großadmiral der Marine stattfinden. Ein einschneidendes Ereignis, dem die ganze Welt beiwohnen würde. Der perfekte Ort für seinen Auftritt. Arthur lächelte und konzentrierte sich auf die Personen vor ihm. Er hatte nicht alle Seelen absorbiert. Etwa Tausend schwebten um ihn herum. Direkt vor ihm war seine Familie.
      “Was hat das zu bedeuten Bruder? Nicht einmal im Tod lässt du uns in Friedenr”, schrie seine Schwester und versuchte ihn anzugreifen. Doch bevor sie ihn erreichte, stoppte sie. Die geisterhafte Frau griff sich an die Brust und schrie dann auf. Die anderen Seelen taten es ihr gleich. Ihre Gesichter verwandelten sich in wutverzerrte Fratzen und sie bildeten nun einen Vortex um Arthur. Dieser lachte laut und grausam, aufgrund dieses Schauspiels. Noch war seine Zeit nicht gekommen, aber die Welt würde schon bald allein unter seiner schieren Existenz erzittern.
      Die Menschen fürchteten einen neuen Dämonenkönig, doch was sie stattdessen erhalten würden, war ein neuer
      Gott!




      Kapitel 106: Der sechste Weise
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      Die fünf Männer saßen ruhig um den mächtigen Eichentisch inmitten des prunkvollen Saals. Die Logen der Weltaristokraten waren wie immer leer und verlassen.
      „Er kommt zu spät“, schnaufte einer der Weisen und tupfte sich die schweißnasse Stirn ab. Die Luft im großen Sitzungssaal von Mary Joa war stickig. Aufgrund der strengen Sicherheitsvorkehrungen konnte nicht einmal ein Fenster geöffnet werden. Mehrere mächtige Kronleuchter erleuchteten den altehrwürdigen Saal. Schmuckvolle Fresken verzierten die Wände und auf dem Boden befand sich ein Mosaik, welches jenes Reich darstellte, über das die fünf Männer herrschten. Mehrere Minuten schwiegen sie, bis der Jüngste von ihnen wütend auf den Tisch schlug.
      „Was erlaubt er sich uns warten zu lassen!“
      „Wir sollten ihm eine Lektion erteilen.“
      „Du weißt, dass das nicht geht. Er ist jetzt einer von uns.“
      Der Einzige der fünf Weisen, der bis jetzt noch nichts gesagt hatte und gleichzeitig der Älteste war, blickte nun zur Tür. Nachdenklich kratzte er sich an seinem kahlen Kopf und stand auf. Sein ganzer Körper zitterte und er musste sich auf sein Schwert stützen um nicht zu stürzen. Der Alte atmete langsam ein und aus. Es wirkte als würde es ihn seine gesamte Kraft kosten um zu sprechen.
      „Er kommt!“

      Die Person, welche auf der anderen Seite der Tür auf ebenjene zuschritt, pfiff vergnügt. Er hatte sein Ziel erreicht. Die Schritte seiner schweren Stiefel hallten in dem langen Gang wieder. Er hinterließ dreckige Abdrücke auf dem edlen Mahagonifußboden. Die Fünf würde das sicher zur Weißglut bringen. Ein Gedanke, der seine Laune weiter verbesserte. Doch trotz dieses Triumphs konnte er die Probleme, welchen er sich stellen musste nicht aus seinem Hinterkopf verdrängen. Die Welt stand am Abgrund und er hatte das zögerliche Handeln der Weisen gegen sie verwenden können. Durch Manipulation und Charisma hatte er die Konferenz der Könige und die Tenryuubito dazu gebracht vom zweiten Verfassungsartikel Gebrauch zu machen und ihn als sechsten Weisen einzusetzen um ihre Interessen zu vertreten. Der Mann stoppte direkt vor der mächtigen Flügeltür, welche ihn in den Sitzungssaal führen würde. Das Holz fühlte sich angenehm kühl an, als er seine Hände darauf ruhen lies.
      „Dieser verfluchte Letum! Der Dämonenkönig ist vollkommen außer Kontrolle.“ Dies war nur eines der Probleme vor denen der sechste Weise stand. Er blickte auf die Tür vor sich. Seine Ernennung zum Goruosei hatte ihm eine Verschnaufpause im Krieg gegen den Mann hinter dieser Tür gewährt, doch diese würde nur von kurzer Dauer sein.
      „Warte nur du alter Sack. Ich habe einige Verstärkung erhalten.“ Der Mann grinste. Aus den Augenwinkeln konnte er die weiße Gestalt hinter sich erkennen und nickte ihr kaum merklich zu. Er richtete sich nun zu voller Größe auf. Sein gesamter Körper war angespannt als er die Tür schwungvoll aufstieß. Lächelnd betrat Alexander Torino, alias Sankt Orinto, alias der sechste Weise den Raum.
      „Hallo Freunde!“

      Missmutig starrten die fünf ursprünglichen Weisen ihr neustes Mitglied an, während dieses gemächlich durch den Saal schlenderte und sich in einen freien Sessel am Tisch fallen lies.
      „Wir sollten beginnen“, meinte der erste Weise.
      „Kommen wir nun zum ersten Tagespunkt. Die Wahl des neuen Großadmirals und der neuen Admiräle.“ Die anderen Weisen nickten zustimmend. Nur Orinto schien sich nicht dafür zu interessieren. Stattdessen musterte er die Tasse Tee, welche er sich gerade eingeschenkt hatte, fasziniert. Genüsslich atmete er den heißen Dampf ein und nahm dann einen tiefen Schluck. Mit einem lauten Seufzen lies er sich in seinem Sessel zurückfallen. Erst jetzt schien er die wütenden Blicke der anderen Gorousei zu registrieren und grinste diese entschuldigend an.
      „Ich hoffe bloß, dass ihr das Getränk hier nicht vergiftet habt, denn es ist köstlich und ich würde nur ungern tot umfallen, bevor ich damit fertig bin.“
      „Du wirst niemals einer von uns sein“, fauchte ihn der Jüngste der Fünf an. Die anderen holten ebenfalls gerade tief Luft um ihrem Unmut kundzutun, als der Alte mit seinem Schwert auf den Tisch schlug. Sofort verstummten alle Anwesenden.
      „Reden wir nun über den neuen Großadmiral.“ Orinto hob abwehrend die Hände.
      „Ich will euch ja nicht zu nahe treten, aber es gibt nur einen Kandidat für den Großadmiralsposten und das ist Sakazuki.“
      „Er hat Recht“, meinte der Jüngste der Fünf Weisen.
      „Der Angriff des Dämonenkönigs hat Kuzan und Borsalino das Leben gekostet. Sakazuki ist die einzig annehmbare Wahl.“
      „Jedoch könnte sein Kurs in diesen schwierigen Zeiten mehr Schaden anrichten als nützlich zu sein.“ Orinto schüttelte den Kopf.
      „Wir brauchen Sakazuki. Die normalen Piraten sind unser geringstes Problem. Der Dämonenkönig scheint sich für den Moment zurückgezogen zu haben, jedoch wissen wir nicht, wann er wieder erscheint. Dazu kommen diese Gerüchte über die Gesellschaft der Schatten und Arma Geddon ist auch irgendwo da draußen und wir wissen nicht, welche Insel er als nächstes versenkt.“ Die anderen Weisen strichen sich nachdenklich über ihr Kinn. Der Älteste neigte den Kopf und musterte Orinto, bevor ein leises Lächeln auf seinen Lippen erschien.
      „Er hat leider Recht. In diesem Falle heißt der neue Großadmiral der Marine Sakazuki. Nun stellt sich jedoch die Frage, wer die drei leeren Admiralsposten ausfüllen soll? Dazu würde ich auch gern die Meinung unseres neusten Mitglieds hören.“ Orinto grinste. Er starrte dem Alten direkt in die Augen. Die anderen Weisen ignorierte er.
      „Ich möchte mich nicht erdreisten die Entscheidung über die neuen Admiräle allein zu tragen. Jedoch möchte ich jemand ganz bestimmtes vorschlagen.“
      „Oh ich bin mir sicher, dass sie darauf brennen uns den Namen ihres Kandidaten zu nennen“, meinte der Älteste der Weisen süffisant.
      „Natürlich. Doch zuvor möchte ich etwas mit dir unter vier Augen besprechen“, erwiderte Orinto. Der Alte nickte den anderen Vier zu, worauf sich diese in einen Nebenraum zurückzogen und die Beiden allein ließen.

      „Du hast sie ja ganz gut unter Kontrolle Fames du alter Sack“, meinte der junge Aristokrat nun grinsend. Der ausgemergelte Alte ließ sich jedoch nichts anmerken.
      „Ihr Hunger nach immer mehr Macht und ihre Angst ebenjene Macht zu verlieren, macht sie zu leicht kontrollierbaren Marionetten. Nenn mich aber bitte nicht alt. Du bist selbst schon Vierzig und verdankst dein Äußeres nur Letum.“ Orinto verbeugte sich vor seinem Gegenüber und zog einen imaginären Hut.
      „Das muss ich dir lassen. Als Marionettenspieler machst du dich ganz gut. Du konntest immerhin sogar den Berater manipulieren. Was ich so hörte, hielt der weiße Mönch nicht viel von dir und war ganz froh dich hierher abgeschoben zu haben. Er dachte wohl wirklich, dass das seine eigene Idee gewesen war.“ Der junge Aristokrat lachte lauthals, setzte sich wieder hin und schlug die Beine übereinander. Fames stand nun auf und schritt langsam um den Tisch herum. Jeder seiner Schritte schien ihm unendliche Mühe zu bereiten und er zitterte stark. Er benutzte sein Schwert als Gehstock und bei jedem Schritt konnte man das Aufsetzen der Scheide auf dem Boden im Saal widerhallen hören. Er lächelte seine junges Gegenüber bösartig an.
      „Vergiss nicht deinen Platz Alexander Torino.“ Der Körper des Aristokraten spannte sich bei der Nennung seines Namens merklich an.
      „Dein Ruf als gute Seele der Tenryuubito eilt zwar um die Welt, doch das reicht nicht aus um uns zu stürzen. Ich weiß nicht, was genau du planst, aber ich besitze eine Armee, welche deine Vorstellungen bei weitem übertrifft. Und schon bald werde ich noch mächtiger sein.“ Fames atmete schwer und packte sein Gegenüber am Kragen.
      „Nach was verzehrt sich dein Herz. Der Hunger beherrscht jeden Menschen. Wonach hungert es dich?“ Der junge Aristokrat grinste.
      „Du weißt, dass dieser Trick bei mir nicht wirkt.“
      „Ich habe nie mit dir gesprochen.“

      Überrascht riss Orinto die Augen auf. Blitzschnell riss er sich los und konnte dem Angriff durch eine Rückwärtsrolle gerade noch entgehen. Sein Stuhl zersplitterte und mehrere Holzsplitter bohrten sich in seine Haut. Er keuchte schmerzerfüllt, während er sich aufrichtete. Nightmare drehte sich langsam um. Holzsplitter und Mosaiksteinchen rieselten von seinen Händen. Fames kicherte.
      „Sie will dich doch nur beschützen... dich doch nur umarmen.“ Orinto spuckte verächtlich auf den Boden. Nightmare neigte nun leicht den Kopf zur Seite und strecke die Arme aus. Die Bandagen, welche die Arme umschlossen, schossen nun direkt auf den Aristokraten zu. Dieser wich geschickt durch einen Rückwärtssalto aus, jedoch verfolgten ihn die Bandagen weiter. Der junge Aristokrat biss die Zähne zusammen und stieß sich vom Boden ab. Er prallte gegen die Wand hinter ihm und blockte mehrere Bandagen ab. Schnell packte er eine Bandage und lies sich von ihr zu Nightmare hinziehen. Kurz bevor er ihn erreichte, führte Orinto eine Rolle in der Luft aus und wich den Armen seines Bodyguards in letzter Sekunde aus. Der Aristokrat rollte sich auf dem Boden ab und stürmte auf Fames zu, dieser riss gerade noch so sein Schwert aus der Scheide und blockte den Schlag seines Gegners ab. Dessen Blut tropfte nun auf den Boden, aber er lachte nur. Schnell wirbelte er herum und spritzte sein Blut über Nightmares Gesicht. Der junge Aristokrat keuchte auf, als sich die Arme seines Bodyguards um ihn schlangen und ihn zu erdrücken drohten. Er grinste jedoch noch immer und schaffte es gerade noch seine Hände zusammenzuschlagen und etwas zu murmeln. Das Blut auf dem Gesicht der weißen Mumie formte sich nun plötzlich zu seltsamen Runen. Ein Zucken durchlief Nightmares Körper und er kippte leblos zu Seite. Schwer atmend sank Orinto auf die Knie.
      „Es ist noch lange nicht vorbei. Dies ist nur der Anfang! Sobald du siehst, was ich in petto habe, wirst du um Gnade winseln“, meinte Fames und begab sich auf seinen ursprünglichen Platz zurück. Mit seinem Schwert klopfte er nun dreimal auf den Boden, worauf die anderen Weisen den Raum wieder betraten. Interessiert betrachteten sie die Zerstörungen und den bewusstlosen Nightmare.
      „Die Verhandlungen sind wohl gescheitert“, merkte einer von ihnen grinsend an.
      „Nun kommen wir zurück zur Bestimmung der neuen Admiräle“, meinte ein Anderer. Orinto rappelte sich gerade wieder auf. Er atmete zwar noch immer schwer und man konnte die Schrammen auf seinem Gesicht deutlich erkennen, doch er lächelte. Er warf Fames einen langen Blick zu.
      „Wiege dich ruhig in Sicherheit du alter Greis. Dieses Patt zwischen uns wird noch lange anhalten, doch schlussendlich wird es zu meinen Gunsten kippen. Die beiden Mädchen werden mein Hammer sein, der auf dich herniederfahren und diesen Krieg zu meinen Gunsten entscheiden wird.“ Langsam klopfte der junge Aristokrat den Staub von seiner Kleidung und lehnte sich dann nach vorne über den Verhandlungstisch.
      „Als neuen Admiral schlage ich vor....“

      *


      Die Ereignisse in Booty Bay und bei der Wahl zum neuen Großadmiral gingen um die Welt. Viele Menschen fürchteten weitere Massaker wie jenes in Booty Bay, das keiner der Einwohner überlebt hatte. Die Welt war in Aufruhr und das Chaos drohte überhand zu nehmen.

      Am 5. November wurde die Gefahr des Dämonenkönigs in Gestalt Arthur Cunninghams wiedergeboren.
      An diesem Tag zerbrach die sogenannte Dämonen-Piratenbande und ihre Mitglieder würden nie wieder alle zusammen gesehen werden.
      Seit diesem Tag sind fünf Jahre vergangen.




      Kapitel 107: Kein Ort für Helden
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      „Pass auf dich auf. Mary Joa hat sich in den letzten Jahren verändert.“
      „Keine Angst. Ich bin ein Profi“, antwortete die vermummte Gestalt und schaltete die Miniatur-Teleschnecke ab. Seufzend richtete sie sich auf und blickte über die Dächer der Stadt. Mauern umschlossen den Regierungssitz der Weisen. Mächtige Türme ragte überall aus dem Häusermeer empor und die Lichtkegel mächtiger Scheinwerfer wanderten durch die Straßen. In den letzten Jahren war der Überwachungswahn der Regierung immer schlimmer geworden. Nachts herrschte eine Ausgangssperre und die Personalien jedes Einreisenden wurden dreifach überprüft. Stimmen aus der Gasse unter ihr erregten die Aufmerksamkeit der Person. Leise drückte sie sich an einen Schornstein hinter ihr und verschmolz mit den Schatten. Zwei Marinesoldaten schlenderten durch die düstere Seitengasse und unterhielten sich lautstark.
      „Ich hasse die Rundgänge hier immer. Als ob die Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr als ausreichend wären“, meinte der Jüngere der beiden und gähnte.
      „Es ist wie es ist. Außerdem sollen wir ja nicht bewachen, sondern überwachen.“ Der Jüngere zuckte mit den Schultern und stellte sein Gewehr kurz ab.
      „Ich denke, dass es wichtigere Probleme gibt. Zum Glück haben wir seit Jahren nichts mehr vom Dämonenkönig gehört, aber er ist immer noch da draußen.“ Der ältere Soldat nickte.
      „Geddon ist auch schon lange verschwunden. Ich hoffe nur, dass es so bleibt. Nach den Jahren des Chaos ist das die erste Atempause, welche uns gewährt wird.“
      „Damit bleibt nur nach das Problem mit dieser Gesellschaft der Schattenflamme.“ Die vermummte Gestalt, welche sich auf dem Dach über den Soldaten befand, bewegte sich nun. Lautlos landete sie hinter den Männern. Blitzschnell packte sie die Köpfe der Beiden und schlug sie zusammen. Alles geschah im Bruchteil einer Sekunde und keiner der Soldaten hatte die Chance auch nur ein Geräusch zu machen.
      „Die nächste Patrouille sollte gleich vorbeikommen“, murmelte die Gestalt. Schnell fesselte sie die beiden Marinesoldaten und verbarg sie dann in einem Abfallcontainer. Wie sie es vorausgesagt hatte, bog im nächsten Moment die Patrouille um die Ecke. Jedoch entdeckten die Beiden nichts, da sich der Vermummte bereits wieder auf die Dächer der Stadt zurückgezogen hatte. Eine kühle Brise strich über Mary Joa. Der Person warf nun ihre Kapuze nach hinten. Ihr langes schwarzes Haar verdeckte ihre rechte Gesichtshälfte.
      „Verdammter Umhang“, murmelte sie wütend und warf den Kapuzenmantel beiseite. Der Person trug einen langen dunklen Trenchcoat und darunter ein weißes Hemd und ein Jeans. Langsam kramte sie in ihren Taschen und zog schließlich eine zerknitterte Schachtel Zigaretten heraus. Genüsslich zündete sie sich die Zigaretten an und blies den Rauch in Richtung des sternenklaren Himmels. Die Person richtete sich nun zu ihrer vollen Größe aus und blickte gen Norden. Dort befand sich ihr Ziel. Langsam schritt sie auf die Dachkante zu und dann einfach darüber hinfort. Anstatt zu fallen spazierte sie durch die Luft. Geschickt wich sie Scheinwerfern aus und schaltete die Wachposten in den Türmen lautlos aus. Endlich befand sie sich auf dem Dach ihres Zielgebäudes. Schnell kramte sie ihre Miniatur-Teleschnecke hervor und stellte die Verbindung wieder her.
      „Wie oft habe ich dir gesagt, dass du mich nicht absägen sollst. Du bist wirklich Verantwortungslos. Ich hätte mir deine Begnadigung wohl echt sparen können“, fluchte die Stimme am anderen Ende der Leitung.
      Die Person grinste. „Und doch hast du mich zur Leiterin deiner kleinen Unternehmung gemacht.“

      „Ich warne dich Miyuki.“ Die Frau lachte nun lauthals.
      „Du bist wirklich lustig wenn du wütend bist Boss. Ich schau bei dir vorbei sobald ich die Pläne hab.“ Ohne eine weitere Sekunde zu verlieren, unterbrach sie die Verbindung und verstaute die Teleschnecke wieder in ihrem Trenchcoat. Lässig sprang sie vom Dach des Gebäudes und landete inmitten der Soldaten auf dem Vorplatz. Diese rissen überrascht die Gewehre nach oben und feuerten auf die Frau. Die Kugeln durchlöcherten den Trenchcoat. Ein Windstoß wehte über den Platz und im nächsten Moment fanden sich die Soldaten in der Luft wieder, während das Kleidungsstück gerade den Boden berührte. Miyuki stand in der Mitte des Platzes. Eine Hand hatte sie hinter dem Rücken verschränkt, während die Recht gen Himmel gestreckt war.
      „Das würde ich lassen Miststück“, raunte plötzlich eine Stimme vom Eingang des Gebäudes.
      „Victor wie schön dich wiederzusehen. Ich dachte, ich hätte dich auch erledigt, als ich dein Labor letztes Jahr in die Luft gejagt habe.“ Miyuki lächelte abschätzig.
      „Beinahe meine Liebe. Beinahe!“, meinte der Forscher hustend.
      „Jedoch muss ich dir auch danken, da du mir die Probleme meiner letzten Formel aufgezeigt hast. Deshalb möchte ich die nun Bitten mir bei einem weiteren Testlauf behilflich zu sein.“ Der Forscher trat zur Seite. Miyuki kniff die Augen zusammen, konnte aber nicht erkennen, was aus den Schatten auf sie zukam. Plötzlich wurde die ganze Front des Gebäudes hinfortgerissen. Ein Gigant trat aus den Trümmern hervor. Die Person hatte ein schrecklich deformiertes Gesicht. Die Fetzen eines Marineumhangs deuteten auf die frühere Identität des Testsubjekts hin. Der Hüne stürmte nun schreiend auf die Frau zu und riss alles in seinem Weg mit sich. Marinesoldaten wurden wie Puppen durch die Luft geschleudert. Das Testsubjekt holte nun aus und schlug zu. Der Boden zersplitterte unter seiner titanischen Kraft, doch Miyuki landete unbeeindruckt auf seinem Arm.
      „Kraft ist nichts ohne Geschwindigkeit.“
      „Abwarten meine Liebe“, sagte Victor kichernd und stricht sich durch seinen inzwischen beachtlich langen grauen Bart. Die Haut des Titanen platzte auf und mehre dünne Tentakel schwarzen Bluts schossen daraus hervor und schlangen sich um Miyukis Gliedmaßen. Die Frau zog eine Augenbraue empor.
      „Schwarzes Blut? Weißt du wie instabil das Zeug ist.“ Victor verzog wütend das Gesicht.
      „Halt den Mund. Durch meine Formel und das Vermischen mit den Mutationstränken kann ich es kontrollieren.“ Der Hüne grunzte nun und packte die ehemalige Piratin mit seiner Hand. Diese atmete ruhig ein und spannte dann die Muskeln an. Langsam schob sie den Griff ihres Gegners trotz seiner titanischen Kraft auseinander und befreite sich. Als sie auf dem Boden landete, stürzte sie sofort nach vorne und verpasste dem Testsubjekt einen Schlag in den Magen, der den Hünen von seinen Füßen holte. Ohne eine Sekunde zu zögern, stieß sie sich vom Boden ab. Mithilfe eines Orkankicks trennte sie den linken Arm des Testsubjekts von dessen Körper. Schnell schlug sie zu, und obwohl sie ihren Gegner nicht einmal berührte, konnte man den Aufprall des Schlages deutlich auf seinem Brustkorb erkennen.

      Der Titan schlug auf den harten Steinplatten auf und erzeugte dabei einen kleinen Krater. Die verbliebenen Marinesoldaten keuchten überrascht auf.
      „Dies sind also die Ergebnisse des Leviathanprogramms, welches von Lord Fames und der Marine in Auftrag gegeben wurde.“
      „Ist er noch menschlich?“
      „Ich weiß nicht, ob ich so etwas bekommen will, nur um stärker zu werden.“ Die Soldaten wichen verängstigt zurück und auch Miyuki macht einige Schritte rückwärts. Der Hüne hatte sich wieder aufgerichtet. Aus der Wunde schlängelten mehrere schwarze Tentakeln heraus.
      „Was hast du geschaffen Victor“, meinte die Frau entgeistert.
      „Die nächste Stufe der Evolution. Unsterbliche Soldaten! Ich spucke auf Vegapunk und seine Pacifista. Sobald meine Leviathane fertig sind, wird einer von ihnen eine ganze Armee auseinandernehmen können.“ Miyuki verzog vor Ekel das Gesicht und spuckte auf den Boden.
      „Du spielst mit Menschenleben Victor. Ich bin schon einmal einem Mann wie dir begegnet, und schlussendlich hat er seine eigene Menschlichkeit verloren.“ Sie ballte die Fäuste und ging langsam auf den Titan zu. Das Monster schien tot zu sein, doch das schwarze Blut, welches in seinen Adern pulsierte, hielt es am Leben. Beinahe sanft verpasste sie ihrem Gegner einen Schlag gegen die Brust.
      „InPunch!“ Das Testsubjekt hielt inne. Ein Schauer lief durch den riesigen Körper. Plötzlich wurde der Hüne von Innen zerrissen. Die Marinesoldaten hielten die Hände schützend über die Köpfe, doch Miyuki spazierte unbeeindruckt durch die Überreste ihres Gegners.
      „Er war sowieso ein veraltetes Model. Solange ich die Versuchsobjekte F, C und B habe, bin ich unaufhaltsam“, meinte das Abbild von Victor lächelnd, flimmerte und verschwand.

      Miyuki schüttelte den Staub aus ihrer Kleidung und betrat das Gebäude. Schnell hastete sie durch die Korridore, bis sie schließlich ein altes Büro erreichte.
      „Er wusste, dass ich kommen würde. Woher wusste er es?“ Sie fand die Baupläne, welche ihr Boss haben wollte und verstaute sie schnell in ihren Taschen, als ihre Blick auf etwas viel. Ein unscheinbarer Notizzettel lag auf dem Schreibtisch.
      „Ankunft von Miyuki Siddartha: 23 Uhr 45.“ Die Frau lächelte, als sie sah wer unterschrieben hatte.
      „Interessant. Mal sehen, was du noch so auf Lager hast.“ Ein Geräusch hinter ihr erregte ihre Aufmerksamkeit. Schnell wirbelte die Frau herum und sah in das verängstigte Gesicht einer jungen Sekretärin.
      „Bitte ich habe...“, stammelte die junge Frau und wich einen Schritt zurück. Miyuki schüttelte traurig den Kopf.
      „Es tut mir leid, aber ich darf keine Zeugen hinterlassen. Man darf nicht wissen, was genau ich gesucht habe.“ Sie zielte mit ihrem Zeigefinger auf die Brust des Mädchens, welches vor ihr auf die Knie fiel und um sein Leben bettelte. Miyuki schloss die Augen.
      „Diese Welt ist kein Ort mehr für Helden. Es tut mir leid.“ Mit der Fingerpistole durchbohrte sie die Brust der Sekretärin und löschte deren Leben aus. Ruhig betrachtete sie die Leiche der Frau und deren angstverzerrtes Gesicht. Sie blinzelte eine einsame Träne weg, während sie die Augen des Mädchens für immer schloss.
      Schließlich wandte Miyuki sich ab und verließ das Gebäude wieder. Als sie hinaus ins Freie trat wurde sie von unzähligen Marinesoldaten begrüßte. Sie konnte das anlegen tausender Gewehre hören. Langsam ging sie zur Mitte des Platzes und hob ihren Trenchcoat auf. Als sie sich ihn überstreifte, riss sie plötzlich die Augen auf. Die Marinesoldaten begannen zu wanken und brachen dann nacheinander mit schäumenden Mündern zusammen.
      Ein Klatschen ertönte und zwei Personen betraten den Platz.
      „Du hast es inzwischen wirklich gut im Griff Mädel“, meinte die eine Person, während die Andere wie immer schwieg.
      „Wir sollten von hier verschwinden Boss“, antwortete Miyuki nur und schritt schnell an dem Neuankömmling vorbei in eine Seitengasse. Dieser lachte nur und beugte sich vor. Das schummrige Laternenlicht fiel auf sein Gesicht.
      „Wir müssen uns nicht beeilen. Schließlich ist das hier meine Stadt.“
      Lachend folgte Sankt Orinto seiner Untergebenen in die Seitengasse.



      Kapitel 108: Für immer verloren
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      Ihr Atem bildete kleine Wolken. Miyuki schlotterte und lies ihren Blick über den Horizont schweifen. Die Welt vor ihr lag unter einer weißen Wolkendecke verborgen. Sie seufzte und blickte nach unten. Seit sie für Orinto arbeitete und offiziell begnadigt wurde, verbrachte sie fast ihre gesamte Freizeit hier. Hinter ihr Lagen die mächtigen Mauern von Mary Joa. Ein eiskalter Wind blies über die Kante der Redline. Sie blickte nach unten und konnte einen Schwarm Vögel durch die Wolkendecke brechen sehen.
      „Beneidest du sie um ihre Freiheit?“, fragte eine zarte Stimme hinter ihr. Miyuki musste unwillkürlich lächeln.
      „Ich bin frei. Ich kann den Dienst wann immer ich will quittieren. Mein Vater ist sowieso nicht glücklich darüber, dass ich für Alex arbeite. Er meint immer noch, das er zu undurchsichtig sei.“
      „Ich rede nicht von deiner Arbeit hier.“ Die zierliche Frau setzte sich zu ihr auf die Kante der Redline. Ihr langes grünes Haar war zu einem Zopf zurückgebunden. Sie blies sich einige Strähnen aus dem Gesicht und blickte hinab auf die dichte Wolkendecke.
      „Du bist immer noch in seinem Schatten gefangen.“ Miyuki verzog das Gesicht.
      „Ich habe Dillian seit fünf Jahren nicht mehr gesehen. Wahrscheinlich ist er bereits tot.“ Sie sprang auf und wandte sich abrupt um.
      „Und wenn es nach mir geht, ist mir das nur Recht.“ Thaira legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Freundin.
      „Wir haben einiges Zusammen durchgemacht Miyuki. Ich weiß, wie es in dir drinnen aussieht. Du musst ihn endgültig gehen lassen.“ Die schwarzhaarige Frau drehte sich um. Ein Windstoß blies ihr die Haare aus dem Gesicht und enthüllte für eine Sekunde die silberne Augenklappe, welche ihre rechtes Auge bedeckte. Das Raureif knirschte unter ihren Füßen, als sie an Thaira vorbeischritt. Diese Blickte ihr nach.
      „Du hast soviel durchgemacht. Soviel gelitten. Alles nur wegen ihm. Deshalb frage ich dich Miyuki. Liebst du Dillian noch?“


      5 Jahre zuvor:


      “Wenn du ihm jetzt folgst, dann brauchst du niemehr zu uns zurückzukommen.”
      Tränen stiegen Miyuki in die Augen, als sie sich abwandte und ihrem Freund in die Finsternis folgte.


      Markas Worte verfolgten sie noch immer. Stumm folgte sie Dillian durch die Finsternis. Sie hatte Hunger und war müde. Ihre Wunden schmerzten und sie konnte fühlen, dass sie sich ihrer Grenze näherte. Ihr Freund dagegen schien überhaupt nichts zu fühlen. Weder Hunger, noch Schmerzen, noch Müdigkeit. Unbeirrt strebte er vorwärts. Sie hatte schon öfters versucht ihn anzusprechen, aber hatte nicht gewagt näherzukommen. Dillian strahlte eine dunkle Aura aus, welche jede Faser ihres Körpers ängstigte.
      „Ich werde ihn zurückholen. Wir werden wieder zusammen auf dem Deck sitzen und lachen.“ Tief im Innern wusste sie, dass diese Gedanken närrisch waren, doch es war die einzige Hoffnung, an welche sie sich noch klammern konnte. Vor ihren Augen war alles, wofür sie ihr ursprüngliches Leben aufgegeben hatte, zerbrochen. Schließlich versagten ihre Beine den Dienst. Sie stöhnte auf, als sie auf dem harten Boden aufschlug. Sie konnte den Dreck schmecken. Ihre Sicht verschwamm und alles was sie sah, war wie Dillian sich immer weiter von ihr entfernte.
      „Ich verliere ihn! Ich verliere ihn!“, waren ihre letzten Gedanken, bevor sie in eine gnädige Ohnmacht fiel.
      Als sie die Augen wieder öffnete konnte sie den klaren Sternenhimmel über sicher erkennen. Langsam richtete Miyuki sich auf. Ihr Kopf schmerzte und als sie aufstand, hätte sie sich beinahe übergeben. Die junge Frau fiel auf die Knie. Die Finsternis, welche sie umgab wurde plötzlich von einem Lichtschein durchbrochen. Keuchend rappelte sie sich auf. Langsam stolperte sie auf die Quelle des Lichts zu. Der Wald lichtete sich und sie konnte die Brandung hören. Vor sich sah sie das Meer. Ihr Blick wurde nun nach unten zur Quelle des Lichtscheins gezogen. Sie konnte die Wärme des Feuers auf ihrem Gesicht spüren. Das kleine Dorf brannte lichterloh. Wie in Trance ging sie durch die Trümmer. Sie ignorierte die Leichen. Sie ignorierte die Zerstörung. Alles was sie sah, war das grüne Feuer, welches alles verschlang.
      „Nein... bitte nein... Ich kann es nicht mehr ertragen...“ Sie räumte einige Trümmer beiseite und blickte direkt in die leeren Augen eins jungen Mädchens.
      „Weshalb Dillian?“ Schluchzend fiel sie auf die Knie. Heiße Tränen quollen aus ihren Augen. Sie kippte vornüber auf den kalten Steinboden. Sie schloss die Augen. Genoss die Hitze und Kälte gleichermaßen.
      „Möchtest du sterben?“ Miyuki riss die Augen auf. Die Stimme lies jede Faser ihres Körpers erzittern. Sie war kälter als jeglicher Nordwind und schien direkt in ihre Seele zu schneiden. Sie sprang auf und blickte direkt in seine klaren grünen Augen. Ängstlich wich sie zurück. Seine Stimme... sein Gesicht... Er strahlte keinerlei Emotionen aus. Er atmete ruhig, während er auf sie zu kam.
      „Oder möchtest du mir helfen?“ Sie wollte ihn berühren, doch gleichzeitig fürchtete sie ihn. Sie schluckte.
      „Was fühlst du Dillian? Du hast diese Stadt ausgelöscht. Du hast Markas und unsere Bande verraten. Was fühlst du?“ Die letzten Worte schrie sie.
      „Ich fühle nichts!“

      Miyuki schluckte und ballte die Fäuste. Hinter sich hörte sie ein ängstliches Stöhnen. Eine junge Mutter und ihr Sohn kauerten sich schutzsuchend unter einigen Trümmern zusammen.
      „Weshalb hast du es getan?“ Ihr Freund neigte den Kopf.
      „Ich musste meine Stärke testen. Wenn ich Arthur bezwingen will, muss ich meine Grenzen kennen.“
      „Das hier ist nur ein kleines Fischerdorf“, schrie die junge Mutter mit tränenverschmiertem Gesicht, ehe sie realisierte was sie gerade getan hatte, und sich schnell den Mund zuhielt.
      „Genießt du es zu töten?“, fragte Miyuki mit bebender Stimme.
      „Nein. Ich genieße es weder, noch belastet es mich.“ Die Lippen des schwarzhaarigen Mädchens bebten.
      „Ich habe die Dunkelheit in dir immer gespürt, doch ich habe immer daran geglaubt, dass du die Oberhand behältst. Ich war eine Närrin.“ Mit einem wütenden Aufschrei griff die junge Frau an. Kurz bevor sie ihren Freund erreichte, verschwand sie urplötzlich und tauchte direkt hinter ihm auf. Sie biss die Zähne zusammen und schlug mit aller Kraft zu.
      „Enttäuschend“, merkte Dillian an und drehte sich langsam um. Er blickte Miyukis geballte Faust direkt an.
      „Deine Liebe hindert dich. Deine Gefühle schwächen dich.“ Zärtlich nahm er ihre Hand und strich ihr eine Strähne ihres dreckigen Haares aus dem Gesicht. Sie konnte nichts tun. Jegliche Kraft hatte ihren Körper verlassen. Sie konnte ihn nicht verletzen. Sie liebte ihn immer noch und hasste sich gleichzeitig dafür. Er wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und neigte den Kopf leicht. Miyuki schrie vor Schmerzen auf, als er ihr beide Arme brach. Als nächstes traf seine Faust sie direkt ins Gesicht und schleuderte sie zu Boden. Die Pflastersteine barsten beim Aufprall, genauso wie es ihre Rippen taten. Sie hustete Blut. Alles drehte sich. Die junge Frau versuchtes sich zu konzentrieren, versuchte aufzustehen, doch ein Gewicht auf ihrer Brust hinderte sie daran und drückte sie hart auf den Boden. Die Schmerzen raubten ihr beinahe das Bewusstsein. Sie konnte hören wie Dillians Flammen die junge Mutter und ihren Sohn verzehrten. Konnte ihre Todesschrei hören. All das hörte sie und trotzdem konnte sie Dillian nicht hassen. Sie wollte es mit jeder Faser ihres Körpers und doch konnte sie es nicht.
      „Du bist nicht Dillian“, murmelte sie. Sein Gesicht erschien über ihr und nahm dem Mädchen die Sicht auf den sternenklaren Himmel.
      „Du hast Recht. Ich bin nicht Dillian.“
      „Wer bist du dann?“ Die Dunkelheit umschloss sie. Alles was sie noch sah, waren seine klaren grünen Augen.
      „Ich bin was Dillian sein muss.“ Ein zittern ging durch Miyukis Körper, als die Metallstrebe ihre Kehle durchbohrte. Das Gewicht verschwand von ihrer Brust und sie konnte hören wie er sich entfernte. Sie wusste nicht wie lange sie dort inmitten der Flammen lag, doch in all der Zeit hatte sie nur einen Gedanken.

      „Ich will nicht sterben!“


      Ihre Kehle war mit Blut gefüllt und sie konnte kaum atmen, doch dieser Gedanke hielt sie davon ab komplett in der Finsternis zu versinken. Als es fast schon zu spät war, riss sie eine Stimme von der Schwelle des Todes zurück.
      „Bleib bei mir Miyuki. Ich werde nicht auch noch bei dir versagen!“, schrie Calia verzweifelt. Die junge Marinesoldatin schien zu schluchzen.
      „Ich werde dich nicht verlieren... Verdammt wo sind die anderen.“ Miyuki konnte die Tränen ihre Rivalin spüren, wie sie auf ihr verdrecktes Gesicht fielen. Doch sie registrierte auch noch etwas anderes. Schritte, welche schnell näherkamen.
      „Wer sind sie?“, stammelte Calia. Der Neuankömmling lächelte grimmig.
      „Ich bin hier um die Sünden, welche ich und mein Bruder euch angetan haben, wiedergutzumachen“, meinte Alexander Torino ernst und hob das leblose Mädchen vor sich auf.

      Geistesabwesend fuhr Miyuki über die Narbe an ihrem Hals, welche kaum noch zu sehen war. Thaira blickte ihrer Freundin traurig hinterher.
      „Es tut mir weh dich so leiden zu sehen, doch der Weg, den Dillian beschreitet, muss beschritten werden. Was ist schon eine Seele im Austausch gegen Millionen.“ Die Worte ihres Mentors und Beschützers schossen ihr durch den Kopf. Sie konnte Letum im Geiste vor sich sehen.
      „Manche Menschen sind dazu bestimmt glücklich zu sein, während andere...“ Thaira blickte auf Miyukis Rücken. Sie dachte an Dillian und Letum.
      „... während andere dazu auserkoren sind ihr Leben lang eine Last zu tragen. Es tut mir leid, aber ich denke nicht , dass es für Dillian ein glückliches Ende geben wird.“ Sie seufzte. Sie wollte ihre Freundin aufheitern, doch konnte es nicht. Umso überraschter war sie, als die schwarzhaarige Frau sich umdrehte.
      „Du hast mich gefragt ob ich Dillian immer noch liebe...“ Miyuk blickte gen Himmel.
      „Ich weiß es nicht...“



      Kapitel 109: Blight Asylum
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      Das Feuer prasselte im Kamin und warf einen unheimlichen Schein auf die beiden Anwesenden. Einer der Beiden seufzte und nippte an seinem Whiskeyglas.
      „Du solltest aufhören an dir zu zweifeln“, meinte Nightmare und legte seine Hand auf Orintos Schulter. Diese nickte nur, antwortete jedoch nicht. Schweigend starrte er die Flammen an und leerte sein Getränk.
      „Du weißt, das ich nicht an meinem Weg zweifle. Es sind die Taten, die ich begehen, welche mich belasten.“ Der Weise wirkte bedrückt.
      „Der Winter kommt und ich kann fühlen wie die Kälte näher kriecht und sich als kalter Schleier über mein Herz legt.“ Er stellte sich ans Fenster und warf einen Blick nach draußen. Die Abenddämmerung legte sich über Mary Joa und die Lichter aus den Fenstern erhellten die Straßen. Er konnte den ersten Schnee fallen sehen.
      „Ein Krieg zieht immer Opfer nach sich. Du hast schon viel erreicht. Du bist Weiser und viele Menschen verehren dich“, meinte Nightmare und legte seine Hand auf die Schulter des Aristokraten. Dieser legte nun seine Hand auf die seines Leibwächters.
      „Du bist immer für mich da. Danke.“ Die Bandage zogen sich zurück und Orinto blickte in das wahre Gesicht Nightmares.
      „Fames kontrolliert den Großteil der Marine und der Cipherpols. Außerdem hat er Zugang zu schwarzem Blut. Ohne Miyuki im Sekreteriat der Regierung und meinen Spitzeln bei der Marine wäre ich aufgeschmissen.“ Der Aristokrat hämmerte auf das Fensterbrett.
      „Verdammt! Wenn ich wüsste, was Arthur als nächstes vorhat oder wo die Schattenflamme als nächstes zuschlägt...“ Er rieb sich die Schläfen und runzelte die Stirn.
      „Du solltest aufhören alles retten zu wollen. Konzentriere dich auf Fames“, meinte die Gestalt hinter ihm, doch Alex gebot ihr zu schweigen.
      „Ich werde die Leute nicht im Stich lassen. Die Insel hätte gerettet werden können.“
      „Wenn du die Leute schon beschützen willst, dann lass sie wenigstens wissen, dass es du warst.“
      „Das geht nicht. Du kennst den Plan...“ Nightmare fauchte wütend.
      „Ja ich kenne ihn und ich werde ihn niemals gutheißen.“ Orinto schritt langsam durch den Raum und goss sich noch etwas Whiskey ein. Er lies sich in seinen Sessel fallen und seufzte.
      „Die größten Opfer sind die, welche niemand regestriert.“

      Er blickte zur Tür, welche in diesem Moment aufgestoßen wurde. Miyuki und Thaira betraten die Villa. Die ehemalige Piratin blickte missmutig drein.
      „Wieso?“, schrie sie Alexander wütend an und deutete auf ihre blond gefärbten Haare, welche zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren und das Glasauge, welches sie anstatt ihrer Augenklappe trug.
      „Weil du zu bekannt bist und dich so niemand erkennt“, meinte der Aristokrat lachend und bot den Beiden ein Glas Whiskey an. Miyuki packte das Glas missmutig und kippte es in einem Zug.
      „Du bist in den letzten Jahren wahrlich zu einer rauchenden, fluchenden Trinkerin geworden. Wenn das dein Vater wüsste, würde er mir den Arsch aufreißen“, gluckste Alex. Seine Untergebene verzog bei dem Gedanken, dass Senghok davon erfahren könnte, das Gesicht.
      „Besser nicht. Dad unterstützt dich fürs Erste, aber er mag dich immer noch nicht.“
      „Weil ich tue was nötig ist und nicht was richtig ist.“

      „Um was geht es?“ Thaira deutete auf die Pläne, welche auf dem Tisch ausgebreitet waren.
      „Blight Asylum“, meinte Orinto.
      „Das zweite Impel Down?“
      „Fames lies es errichten, da er die gefährlichsten Verbrecher nicht an einem Ort gebündelt haben wollte. In diesen neuen Komplex werden außerdem nur Gefangen überstellt, welche eine Chance auf "Heilung" haben. Zumindest ist dies die offizielle Begründung. Die Pläne zeigen jedoch den gesamten Komplex.“ Er stand auf und ging langsam um den Tisch herum.
      „Hier sind die Zellen der Normalen Kriminellen. Alles was im Impel Down im Bereich von Level Eins bis Fünf untergebracht ist. Hier“, er deutete auf einen unterirdisch eingezeichneten Trakt.
      „Hier werden Level Sechs Gefangenen aufbewahrt. Alles ist mit Seestein verstärkt.“
      „Ich kenne das Blight Asylum gut. Ich war schon oft genug im Auftrag der Weltregierung dort“, meinte Miyuki missmutig und leerte eine weiteres Glas Whiskey.
      „In letzter Zeit hat Fames die Sicherheitsvorkehrungen dort massiv verstärkt. Außerdem zeigen diese Pläne auch die geheimen Stätten der Forschungslabore.“
      „Forschungslabore?“ Thaira zog eine Augenbraue nach oben und lies die Bücher, welche sie aus den Regalen an der Seite des Raumes gezogen hatte, sinken.
      „Habe ich endlich dein Interesse geweckt“, meinte Orinto grinsend.
      „Dort wird mit Teufelsfrüchten und schwarzem Blut experimentiert.“
      „Eine gefährliche Kombination“, merkte Miyuki an.

      „Außerdem habe ich von unserer Freundin auf dem Admiralsposten erfahren, dass sie Askaba geschnappt haben.“ Thaira riss die Augen auf.
      „Askaba ist wieder aufgetaucht?“ Orinto nickte.
      „Sie wird ohne Zweifel dorthin gebracht werden. Sie darf Fames nicht in die Hände fallen, wenn wir diesen Krieg gewinnen wollen.“
      „Deinen Krieg“, antwortete Miyuki und zündete sich eine Zigarette an. Genüsslich blies sie den Rauch in Richtung Decke und warf selbst einen Blick auf die Pläne des Gefängnisses. Etwas erregte ihre Aufmerksamkeit. Am untersten Punkt der Anstalt führte ein langer Schacht noch tiefer in den Untergrund. Dort befand sich ein riesiges Labyrinth aus Abwasserkanälen. Todestrakt = Waylon Jones Zelle stand dort in krakeliger Schrift geschrieben.
      „Jones! Sie haben Jones da unten eingesperrt.“ Nightmare war plötzlich aus dem Schatten hervorgekommen.
      „Wer ist das...“
      „Kämpfe nicht gegen Jones“, meinte Orintos Leibwächter aufgebracht.
      „Wer ist Jones?“, fragte Miyuki mit mehr Nachdruck.
      „Er ist ein Monster.“
      Nightmare ging auf und ab.
      „Es macht Sinn, dass sie ihn dort einsperren, wenn sie die Teufelsfrüchte erforschen.“ Er hielt an und sah Orinto durchdringend an. Die Bandagen legten sich wieder über sein Gesicht.
      „Lass mich gehen. Wenn sie Jones dort haben und jetzt auch Askaba dorthinbringen...“
      „Nein!“ Alexander schüttelte den Kopf und schlug auf den Tisch. „Du erregst zuviel Aufmerksamkeit. Diese Mission muss im Geheimen geschehen. Miyuki wird die Anstalt infiltrieren.“ Er wandte sich der Angesprochenen zu.
      „Du wirst dich auf das Schiff schleichen, welches neue Gefangene dorthin bringt.“ Er strich sich über sein Kinn.
      „Geh jetzt.“ Die Frau nickte und ging zum Ausgang des Raumes.
      „Ich möchte jemanden davor aber noch einen kurzen Besuch abstatten.“
      „Ist es schon wieder an der Zeit?“, fragte Thaira, worauf Miyuki stumm nickte.
      „Ich habe sie schon seit einem Jahr nicht mehr gesehen. Den Besuch schulde ich meiner Mutter.“

      Nachdem Miyuki gegangen war, lies sich Orinto wieder in seinen Sessel fallen. Auch Nightmare setzte sich und seufzte.
      „Dragon sollte bald hier sein“, meinte der Bandagierte und lehnte sich zurück.
      „Manchmal denke ich, dass uns das alles hier über den Kopf wächst“, ergänzte Alexander erschöpft.
      „Naja ich geh dann jetzt besser einmal“, meinte Thaira lächelnd und wollte den Raum verlassen. Nightmares Bandagen versperrten ihr jedoch den Weg.
      „Weshalb hast du dich mit Alice getroffen?“, fragte ihr Boss sie nun mit kalter Stimme. Die junge Frau schluckte.
      „Es...“
      „Es hat mit Letum zu tun, nicht wahr?“ Überrascht wirbelte sie herum und starrte den Aristokraten an.
      „Ich weiß, dass du mit ihm verwandt bist. Ich weiß, dass er dich beschützen wollte. Was ich nicht weiß, ist was er dir vor seinem Tod aufgetragen hat.“ Orinto schnitt sich selbst in den Finger. Anstatt auf den Boden zu tropfen, schwebte das Blut jedoch nach oben. Ohne Vorwarnung schoss es auf die junge Frau am anderen Ende des Raumes zu und schlug direkt neben ihr als Projektil in die Wand ein.
      „Alice arbeitet nicht länger für Clint. Was willst du von ihr?“ Thaira schluckte.
      „Ich kann es dir nicht sagen, aber es hat nichts mit deinen Plänen zu tun.“ Sie starrte ihr gegenüber an. Dieser erwiderte den Blick, nickte schließlich jedoch.
      „Ich glaube dir Thaira. Du hast mir in den letzten Jahren keinen Grund gegeben dir zu misstrauen.“ Er streckte die Füße aus.
      „Außerdem habe ich einen Auftrag für dich. Du sollst unseren beiden Freunden im Marinehauptquartier etwas überbringen.“ Der Aristokrat seufzte und gähnte. Langsam erhob er sich und ging zum Fenster. Ein dünne Eisschicht hatte sich über das Glas gelegt. Schwungvoll stieß der Aristokrat die Fensterflügel auf und lies die eiskalte Nachtluft herein. Thaira fröstelte, doch den anderen beiden Anwesenden schien es nichts auszumachen. Sie schienen die Kälte sogar willkommen zu heißen.
      „Wegen Askaba...“, meinte die junge Forscherin zögernd. Orinto drehte sich ihr zu und warf ihr schwungvoll ein Buch zu.
      „Du konzentrierst dich auf deine Studien über R'lyeh und tust was ich dir sage. Bitte gib mir keinen Grund dich töten zu müssen.“
      „Das beantwortet meine Frage trotzdem nicht“, sagte Thaira und versuchte ernst dreinzublicken. Sie zuckte jedoch unter dem kalten Blick Orintos zusammen.
      „Ich werde Askaba nicht einfach so aufgeben. Sie ist zu wertvoll. Immerhin ist sie Letums Tochter“, antwortete der Aristokrat.



      Kapitel 110: Treffen von Wichtigkeit
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      „Wo ist Sie?“ Die Frau schlug wütend auf den Tisch und sah die Marinesoldaten durchdringend an. Ihr langer Staubmantel streifte am Boden, als sie um den Tisch herumging. Missmutig starrte sie aus dem Fenster ihres Büros. Die Marinesoldaten hinter ihr schluckten und schoben sich langsam in Richtung der Tür. Lucy war für ihre Wutausbrüche berüchtigt, weshalb die Einrichtung ihres Büros auch mehr aus Klebeband, als normalen Teilen bestand.
      „Verdammt! Antwortet mir!“, schrie sie die beiden Männer an, bevor diese den Raum verlassen konnten. Die Zwei zuckten unter ihrem stechenden Blick zusammen und brachten kein Wort heraus. Lucys linkes Auge begann zu zucken und schneller als die zwei Soldaten es erkennen konnten, zog sie ihre zwei Revolver aus dem Holster.
      „Ich lass euch tanzen, wenn ihr nicht rausrückt. Das wird kein schöner Anblick werden.“
      „Wir wissen es nicht“, brach einer der Soldaten schluchzend zusammen.
      „Wenn das so ist, warum habt ihr es nicht gleich gesagt. Ihr könnt gehen“, meinte die Frau grinsend und steckte ihre Revolver wieder weg. Gemütlich schwang sie sich über ihren Schreibtisch und landete in ihrem Sessel. Kaum hatte sie die Stiefel auf den Tisch gelegt und sich zurück gelehnt, schloss sie die Augen und begann fröhlich ein Lied zu Pfeifen.
      „Die Alte ängstigt mich zu Tode“, flüsterte der rechte Soldat seinem Partner zu. Im nächsten Moment erstarrte er und schluckte, als er das zurückziehen eines Revolver-Hahns hören konnte. Lucys bösartig grinsendes Gesicht tauchte direkt neben seinem auf, während sie ihm ihre Waffe gegen den Hinterkopf drückte. „Wie war das? Hab ich da richtig gehört?“

      Mit einem Knall wurde die Tür zum Büro aufgestoßen, was den bedrohten Marine dazu brachte das Bewusstsein zu verlieren.
      „Jedes Mal dasselbe Lucy. Du solltest dein Temperament wirklich in den Griff bekommen. Du bist viel zu sprunghaft.“
      „Wer ist hier Sprunghaft“, meinte die Frau und kickte den bewusstlosen Marinesoldaten durch ihr Fenster. Der Andere suchte derweil schreiend das Weite. . Lucy lies sich erneut ihn ihren Sessel fallen und grinste selbstzufrieden.
      „Hast du das gesehen? Herrlich! Ich glaube ich habe mich schon länger nicht mehr so amüsiert.“
      „Der Junge, den du gerade aus dem Fenster gekickt hast, hat sich übrigens nur einen Arm gebrochen“, meinte Thaira gelangweilt, während sie durch die Bruchstücke des Fensters blickte. Die junge Frau blickte die Ältere hinter dem Schreibtisch vorwurfsvoll an.
      „Du solltest dich wirklich mehr wie ein Admiral benehmen Lucy. Immerhin bist du einer.“ Die Marinekommandantin rollte mit den Augen.
      „Ja und ich verstehe die Entscheidung von Garp und meinem Meister den Posten abzulehnen jeden Tag besser.“
      „Gut das du Adegod gerade erwähnst.“ Tharia musterte den weiblichen Admiral von oben bis unten.
      „Dieses Outfit ist echt lächerlich. Ich verstehe ja das du deinen ehemaligen Meister in Ehren halten willst, aber er ist jetzt schon seit fünf Jahren Tod.“
      „Hey!“, schrie Lucy und sprang auf. „Er ist nicht Tod. Ich hab den Posten und all das nur angenommen, weil Orinto mir versprochen hat, dass er mir bei der Suche nach Narm helfen wird.“ Die junge Frau hob abwehrend die Hände, da sie registrierte wie die Marinekommandantin bereits an ihren Revolvern herumspielte. „Schon gut. Wenn du sagst das Adegod noch lebt, dann hast du natürlich recht.“
      „Natürlich hab ich das“, meinte Lucy zufrieden und lies sich wieder in ihren Sessel fallen.
      „Sie ist wohl noch immer nicht darüber hinweg, dass sie damals nicht nach Booty Bay mitgenommen wurde. Zum Glück ist sie genauso so dämlich wie Adegod“, dachte Thaira und atmete beruhigt auf.
      „Ich bin jedenfalls nicht für Smalltalk hierhergekommen. Orinto hat einen Auftrag.“ Sie überreichte Lucy einen Umschlag, welchen die ältere Frau sofort aufriss. Interessiert las sie den Brief durch, während sie in der Nase bohrte.
      „Lustig. Heute morgen habe ich von Fames denselben Auftrag bekommen.“
      „Fames!“, keuchte Thaira überrascht.
      „Orinto und er gehören beide zur Regierung und anscheinend ist der Kerl beiden ein Dorn im Auge. Außerdem bin ich der einzige Admiral, der zurzeit im Hauptquartier anwesend ist. Keine Ahnung wo Kashmir und Smoker stecken.“ Lucy lehnte sich zurück und legte die Stiefel auf den Tisch.

      „Wegen dem Auftrag solltest du dich am Besten an meine vertraute Stellvertreterin wenden. Sie ist auf dem Dach.“
      „Du wusstest das von Anfang an?“
      „Hast du mich am Anfang durch die Tür etwa gehört? Natürlich wusste ich es. Ich wollte mir mit den beiden Soldaten nur einen kleinen Spass erlauben.“ Thaira zog die Augenbraue hoch und verließ dann kopfschüttelnd das Büro, aus welchem nun laute Schnarchgeräusche nach außen drangen. Langsam und in ihre eigenen Gedanken versunken schlenderte sie durch die Gänge. Sie wurde erst wieder in die Realität zurückgezogen, als sie einen Marinesoldaten anrempelte. Der Mann hatte seine Mütze tief ins Gesicht gezogen und hastete in die Richtung davon, aus der Thaira gerade kam. Die junge Frau rümpfte die Nase über den beißenden Alkoholgeruch, welcher von dem Mann ausging. Schließlich trat sie hinaus ins Freie. Der kalte Nordwind schlug ihr ins Gesicht und lies jegliches Gefühl darin ersterben. Mit bibbernden Zähnen trat sie an den Vizeadmiral heran, welcher über die Brüstung auf den Horizont blickte.
      „Ich wusste das du kommst“, meinte die Frau und drehte sich Thaira zu. Ihr blinden Augen schienen auf einen Punkt hinter dem jungen Mädchen gerichtet zu sein.
      „Das Ziel ist also Jack Ryder?“, meinte Calia lächelnd, worauf ihr Gegenüber gerade noch ein bibberndes Nicken zustande brachte.



      1 Stunde später:


      „Das nennst du Whiskey? Das ist Pisse, nichts weiter!“ Jack Ryder spuckte dem Wirt vor die Füße. Dieser packte sein Gegenüber nun am Kragen und zog es über den Tresen.
      „Ja das nenne ich Whiskey. Und wenn es dir nicht passt, kannst du dich gern mit den Ratten unterhalten.“ Der bullige Barmann schleuderte seinen Gast zu Boden und schüttete ein Glas Bier über dessen Kopf.
      „Was sagst du nun du Nörgler?“
      „Danke für das Freibier“, meinte Jack lachend, worauf der Wirt sich kopfschüttelnd abwandte. Der junge Mann erhob sich und gähnte herzhaft. Die kleine Bar war großteils verlassen. Genauso wie sie es in den vorigen Tagen auch schon gewesen war. Ein paar Kopfgeldjäger hielten sich im hinteren Teil auf. Verdeckt von dickem Zigarettenrauch. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Am Horizont konnte er Blight erkennen. Die Insel auf der seine nächste Story auf ihn wartete. Der junge Journalist zog einen Block aus den Tiefen seines Trenchcoats und ging seine Notizen noch einmal durch, als jemand plötzlich ein Whiskeyglas zu ihm schob. Skeptisch betrachtete er das Glas und warf dann einen Blick auf den großzügigen Spender. Jack zog eine Augenbraue hoch und atmete den beißenden Alkoholgeruch ein, welchen der Neuankömmling ausströmte.
      „Das ist ein richtiger Whiskey“, meinte Dillian und prostete seinem Gegenüber zu. Dieses nahm einen tiefen Schluck und nickte dann.
      „Endlich jemand, der was davon versteht.“ Die beiden Männer lachten und Jack zog eine Schachtel Zigaretten aus der Innentasche seines Trenchcoats hervor. Er schnippte eine Zigarette zu Dillian und nahm sich dann selbst eine.
      „Ich nehme an, dass sie wissen wer ich bin? Niemand kommt einfach so zu mir“, meinte der junge Journalist und nahm einen weiteren Schluck Whiskey. Der ältere Mann lächelte und rieb sich die Schläfen. Er hatte unglaublich tiefe Augenringe und gähnte erstmals herzhaft. Dann sah er sich schnell in der Bar um. Dicker Rauch hing in der Luft und verhüllte die meisten Gestalten. Diese kleine Insel überlebte nur dank der Wächter des Asylums, welche hier ihren Feierabend verbrachten und wegen der Kopfgeldjäger, die hier stationiert waren um Ausbrecher zur Strecke zu bringen.
      „Natürlich kenne ich sie. Die ganze Welt kennt sie, oder zumindest ihren Namen. Jack Ryder der Enthüllungsjournalist“, meinte Dillian grinsend und zog eine Zeitung hervor.

      „Nächste Insel schließt sich der Verehrung des Dämonenkönigs an! Regierung bleibt untätig!“, lautete die Überschrift.


      „Was ist damit? Es ist die Wahrheit. Viele Menschen fürchten den Dämonenkönig und die Regierung unternimmt nichts. Man könnte meinen, dass sie mit sich selbst im Krieg liegen“, meinte Jack und zwinkerte seinem Gegenüber zu. Dieser sah den jungen Journalisten nur nachdenklich an.
      „Die Regierung hat es nicht gerne, wenn man den Menschen die Wahrheit erzählt.“
      „Oh ich bin mir der Risiken meines Jobs durchaus bewusst. Wahrscheinlich haben sie schon ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt.“
      „Mit Sicherheit sogar“, antwortete Dillian lachend und lehrte die Whiskeyflasche in seiner Hand mit einem Zug.
      „Tja ich muss dann zurück. Der Eingang von R'yleh verteidigt sich nicht von selbst.“
      „R'yleh? Was wissen sie darüber. Erzählen sie es mir. Das wäre die Jahrhundertstory!“ Jack war aufgesprungen und schüttelte sein Gegenüber energisch.
      „Was? Auf deinen Kopf ist ein Kopfgeld von 100 Millionen Berry ausgesetzt!“, schrie Dillian nun lauthals und löste sich vor dem verdutzten Journalisten in Luft auf. Plötzlich kehrte vollkommene Stille in der Bar ein. Jack schluckte und trat einen Schritt zurück, wobei er gegen den Tresen prallte. Er konnte hören wie unzählige Waffen gezogen wurde. Langsam tastete er nach einer Waffe, bekam jedoch nur die leere Whiskeyflasche des stinkenden Kerls von eben in die Finger.
      „Ach scheiß drauf!“ Er zerschlug die Whiskeyflasche und hielt das scharfkantige Bruchstück, welches entstand, in Richtung der Kopfgeldjäger. Der Journalist grinste.
      „Trinkt euer Bier und euren Whiskey, denn jetzt wird’s lustig.“

      Die Tür der Bar wurde aufgestoßen und Jack wankte heraus. Er hatte ein blaues Auge verpasst bekommen und mehrere Schnitte verunstalteten seinen alten Trenchcoat. Eine Zigarette steckte in seinem Mund und er blies den Rauch in Richtung Abendhimmel. Dillian grinste ihn an.
      „Spass gehabt?“
      „Scheiße ja. Ohne Gewalt wäre das Leben nur halb so lebenswert“, antwortete der junge Journalist grinsend. Die beiden Männer betrachteten den vollen Mond.
      „Manchmal wandelt Gott unter den Menschen um sich lebendig zu fühlen.“ Dillian zog aufgrund von Jacks Worten eine Augenbraue nach oben.
      „Kennen sie dieses alte Sprichwort?“
      „Was wollen sie mein Junge?“
      „Ich will der Welt die Wahrheit zeigen“, meinte der Journalist grinsend, während sich der Mann neben ihm langsam in Luft auflöste.

      „Die Frage ist nur welche Wahrheit...“




      Hier gehts zu Kapitel 111 - 120
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      Dieser Beitrag wurde bereits 20 mal editiert, zuletzt von Dillian ()

    • Yeah! Über hundert Kapitel deiner schmucken Geschichte! Deinen Rhythmus finde ich hervorragend, da ich diesen neben meiner Morgenzeitung prima zu meinem Frühstuck einbauen kann. Dass deine Kapitel zeitig erscheinen, darauf war in gut 90% der Fälle Verlass - sehr vorbildlich.
      Nun das 100. Kapitel, du hast es geschafft, meine hegen Zweifel zu zerstreuen, da ich schon daran glaubte, dass Arthur irgendwo einen guten Kern bewahrt hatte. Allerdings hatte er nach dem Mord an seiner Familie rege Albträume, sprich, es ist ihm nahe gegangen, auch, wenn er Gefühle abstreitet und sie für hindernd hält. Der Berater ist wirklich zu einer naiven Figur geworden, da es im Prinzip keinen einzigen Menschen gab, den er wirklich führen konnte. Alle taten hinter seinem Rücken etwas anderes, planten anderes, was diesen Charakter erheblichen Schaden zufügte. Im neuen Kapitel nun auch noch Mc Nabb als Betrogenen darzustellen, ist echt eine Schande für die einst so glorreichen Brüder. Um seinen Sohn zu stoppen, legte er alle Hebel in Bewegung und richtete dabei größeren Schaden an. Was für ein törichter Narr. ^^

      Die Frage ist nun, wer dieser Figur den Rest geben wird. Nach diesem ganzen Betrug sehe ich den Berater definitiv auf der guten Seite, ähnlich wie Ada, der nun Fehler der Vergangenheit gegebenenfalls selbst bereinigen würde. Mit seiner Antiken Ausrüstung dürfte der Mönch schon einiges auf dem Kasten haben. Was nun den Protagonisten anbelangt, dürfte sich die Waage erheblich verändert haben. Die Guten sind von der Zahl her so gering, lediglich Nina sehe ich als geläutert an, da sie sich in ihrer Haltung definitiv auf die Seite von Markas und Co. schlagen würde. Sonst sehe ich bald schwarz, da in dieser Geschichte bald nur noch die Big-Player da sind und sich die großen Fraktionen etablieren, um gegeneinander vorzugehen.
      Dazwischen wirken die jungen Helden reichlich verloren und ich hoffe doch nicht, dass du es unbedingt darauf anlegst, die Abenteuer der Dämonen-Piraten hier enden zu lassen, damit der vierte Arc heißt: Torino vs. Orinto & Nightmare vs. Geddon vs. Arthur featuring DJ Letum. Letzteren kann man nun gar nicht mehr einschätzen. Er macht einfach was er will und sein nahender Tod wäre verdammt schwer erklärbar. Mal schauen, ob das wirklich geschieht, oder ob die Überschrift lediglich eine falsche Fährte auslegen soll. Da Letum gegen Orinto agiert hat, dürfte es auch nicht unbedingt in Arthurs Sinne sein, sich mit diesem zu verbünden. Früher oder später müsste einer von beiden weichen, da nicht zwei Menschen an die Spitze könnten...

      Spannend, spannend, aber reichlich verstrickt. ^^
    • Yeah! Über hundert Kapitel deiner schmucken Geschichte!

      Gott jetzt fühl ich mich aber alt.^^ Naja nur Panda Lee steht noch zwischen mir und dem zweiten Platz was die Kapitelanzahl angeht, aber so hab ich zumindest einen Ansporn :D

      Nun das 100. Kapitel, du hast es geschafft, meine hegen Zweifel zu zerstreuen, da ich schon daran glaubte, dass Arthur irgendwo einen guten Kern bewahrt hatte. Allerdings hatte er nach dem Mord an seiner Familie rege Albträume, sprich, es ist ihm nahe gegangen, auch, wenn er Gefühle abstreitet und sie für hindernd hält.

      Noch hat er Gefühle, auch wenn er sie verabscheut. Dieser Zustand wird aber nicht mehr lange Anhalten.
      McNabb und der Berater haben wohl einfach schon zu lange gelebt. Sie sind überheblich geworden. Vor allem unser Freund in der weißen Mönchskutte, der ja ,wie wir nun wissen, gehörig Dreck am Stecken hat. Die beiden Brüder sind bei weitem nicht so glorreich, wie sie sich gerne darstellen. Am Ende sind sie doch nur Menschen und Menschen haben Fehler und können korrumpiert werden.

      Sonst lasse ich die zwei neuen Kapitel einfach mal auf euch wirken. Die Frage nach Letums Schicksal dürfte geklärt sein und wir bewegen uns in großen Schritten auf das Ende des Arcs zu. Der Vierte Arc dürfte dann vom Aufbau her ganz anders werden. Am Beginn werde ich einiges bezüglich der Fraktionen klären und ich denke, dass es die ein oder andere Überraschung für euch geben wird. Jedenfalls wird es einige große Veränderungen und Umbrüche geben.
      Bei deiner Beschreibung für den vierten Arc hast du übrigens noch Fames vergessen :D
      Und inwiefern Letum Orinto hintergangen hat, ist auch einfach zu erklären. Orinto wollte eine geordnete Apokalypse um sie für seine Zwecke einzusetzen. Arthur wird ihm dabei aber wohl kräftig in die Suppe spucken.^^
      In diesem Sinne: Hail to the King!

      mfg
      Dillian
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • Sooo, was soll ich zu deiner Geschichte noch sagen :D. Erstmal, dass sie mir allmählich mehr wie eine Fantasy-Horror-Geschichte als eine One Piece-FF vorkommt ^^'. Blutmagie, der Alte (der ja schon länger herumdümpelt), jetzt kommt auch noch ein Roboter-Berater vor, dann "Unsterbliche" ... das kommt mir irgendwie so vor, als driftest du in eine Lovecraft-Welt ab :D. Aber ich will deine Geschichte nicht kritisieren, ich mag deine Geschichte immer noch, ich wollte das nur mal sagen ^^'.

      Nun komm ich weiter zu der Geschichet selbst. Irgendwie blick ich wegen Arthur nicht mehr durch ... erst war er nett, dann merkt man, er schauspielert nur, nun kommt er mir so vor, als ob er das pure Böse wäre, nachdem er das Schwert erlangt hat. Und ich dachte, er hat sich geändert ... Fehlanzeige :D. Das Schwert ist ihm immer noch so heilig wie nichts anderes, dafür opfert er sogar seine Familie ... ich liebe solche Wahnsinnigen ^^.

      Dann war der Kampf zwischen Letum und dem Berater ziemlich gut, das Ende von Letum selbst war auch ziemlich gut gestaltet ... auch wenn ich mich wegen dem Tharia-Ausruf wundere, weil ich dachte, die hätte er schon länger hinter sich gelassen. Oder erinner ich mich da falsch? Die Szene mit dem Aufsaugen erinnert mich an Susanoo von Naruto irgendwie :D.

      Auf jeden Fall bin ich mal auf Arc 4 gespannt. Du hast ja einiges aufgeboten, das Zündstoff zu Beginn bringt. Vor allem auch das jetzt mit dem Berater und Torino. Bin mal gespannt, wie sehr sich Torino wehren kann oder ob er überhaupt als Körper benutzt wird. Und auch, was aus Dillian wird.
      Immer schön Smiley bleiben :thumbup: .

      Aktualisierung meiner FF: Missionsbericht 4 - Abschnitt 6 (Stand: 18.07.2015)
    • Schön das du dich auch wieder hier blicken lässte MoCP9.^^
      Wann startet eigentlich deine neue FF? Freu mich schon sie zu lesen.

      Kommen wir nun aber zu meiner kleinen Geschichte hier:

      Sooo, was soll ich zu deiner Geschichte noch sagen . Erstmal, dass sie mir allmählich mehr wie eine Fantasy-Horror-Geschichte als eine One Piece-FF vorkommt ^^'. Blutmagie, der Alte (der ja schon länger herumdümpelt), jetzt kommt auch noch ein Roboter-Berater vor, dann "Unsterbliche" ... das kommt mir irgendwie so vor, als driftest du in eine Lovecraft-Welt ab

      Naja Lovecraft ist auch ein sehr guter Autor und ich hab im letzten Jahr viele Werke von ihm gelesen, was sich denke ich auch in meiner Story bemerkbar macht.^^
      Aber keine Angst. Der nächste Arc wird in diesem Sinne wieder etwas traditoneller und fixiert sich auf einen bis jetzt eher wenig beleuchteten Aspekt der Story. Jedenfalls wirds wieder ein bischen mehr One Piece^^

      Dann war der Kampf zwischen Letum und dem Berater ziemlich gut, das Ende von Letum selbst war auch ziemlich gut gestaltet ... auch wenn ich mich wegen dem Tharia-Ausruf wundere, weil ich dachte, die hätte er schon länger hinter sich gelassen. Oder erinner ich mich da falsch?

      Oh da liegst du falsch. Für Letum hat sich alles immer nur um Thaira gedreht. Erst als er vor 80 Jahren das erste Mal in R'yleh war hat sich das ein bischen geändert. Auch wenn er der Welt und vor allem dem Berater immer noch weisgemacht hat, dass bei Thaira zu sein, das einzige ist was für ihn zählt. Jedoch hat er sich verändert. Er hat etwas erkannt und seitdem seinen neuen Plan verfolgt. Dieser ist nun mit der Wiedergeburt des Dämonenkönigs anscheinend komplett, aber ob da vielleicht noch mehr dahintersteckt kann man nicht sagen.^^ Jedenfalls hat er eingesehen, dass er Thaira nicht wiedersehen wird. Er hat stattdessen eine andere Last zu tragen.

      Auf jeden Fall bin ich mal auf Arc 4 gespannt. Du hast ja einiges aufgeboten, das Zündstoff zu Beginn bringt. Vor allem auch das jetzt mit dem Berater und Torino. Bin mal gespannt, wie sehr sich Torino wehren kann oder ob er überhaupt als Körper benutzt wird. Und auch, was aus Dillian wird.

      Ich kann jetzt schon sagen, dass Arc 4... ne das las ich mal lieber.^^ Jedenfalls wird Arc 4 wieder, wie oben schon gesagt, etwas "traditioneller", aber es wird auch einige große Veränderungen geben. Welche das sind, verrate ich natürlich noch nicht, aber soviel schonmal. Mit dem Tod des Beraters, Letum und Ada, sowie einem neuen Dämonenkönig und einem stark geschwächten Clint Torino wird kein Stein auf dem anderen bleiben. Außerdem hat in Arc 4 Fames endlich wieder einen Auftritt.^^

      mfg
      Dillian
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • Den Berater hast du nebenbei abgespeist? Ich fand sein Ende ziemlich schwach, da er wie Joachim kein richtiges Ende erhalten hatte. Auch wundert es mich, wieso der Berater auch durch Markas einstecken musste. Von seiner Weitsicht behielt der alte Mann gegen Ende kaum noch was, was ich schade fand. Anfangs war er eine interessante unnahbare Figur. Momentan ist er für mich eine der wenigen Figuren, wenn nicht die Einzige, die erheblich an Ansehen eingebüßt und so eigentlich gar nichts bewegen konnte. Sein Nutzen für die Handlung ist in der Vergangenheit groß für die Gegenwart wiederum gering gewesen. Er trieb Letum Richtung Tod, doch scheinbar plante er dies von Anfang an. Ich vermute das er auch Arthur belogen hat, da ich nach dem aktuellen Kapitel nicht vorstellen kann, weshalb er den Dämonenkönig bewusst fördern sollte, andererseits die Familie Thairas schützt.
      Wer die anderen zwei sind, an denen es liegen wird, lässt sich aktuell schlecht einschätzen, da alles extrem undurchsichtig wurde und Letum mit seinem Gehen jede Menge Fragen zurück ließ. Ich vermute einfach mal, dass er im Schwert Arthurs noch irgendwas bewirken kann. Wenn Arthur schon mit den Seelen umgehen kann, denke ich auch, dass das Eigenleben des Schwertes diverse Faktoren auszeichnet. Da mit dem nächsten Kapitel der Arc endet, wird Dillian Senior wohl auftreten und - irgendwas - auflösen. Immerhin hat er Arthur ans Schwert gelassen, dieser wiederum geht gegen seine Söhne vor. Ich denke einfach nicht, dass er einfach nur zusieht und gar nichts macht. Allgemein muss das nächste Kapitel eine Trennung beinhalten, da zu viele Fraktionen noch auf Booty Bay hausen. Da D-Senior schon einmal etwas von Teleportation zeigte und Arthur den Brief anvertraute, muss er sich einfach einmischen und aufzeigen, was er von Arthur nun hält. Ihm kann es nicht egal sein.

      Zum Ende des Kapitels: Dillian hat schwarze Augen, daher wundere ich mich, wenn von grünen Augen gegen Ende gesprochen wird. Sofern Dillian nicht plötzlich andere Augen hat, kann es sein, dass er vernichtet wurde, wobei ich das nicht denke. Der Berater hat Dillians Tod bezeichnet und dass dessen Worten kaum noch Gewicht verliehen werden kann, bewies er oft genug. xD

      Man man man, wie willst du das in einem Kapitel entdröseln oder zumindest beenden? Schwierig, sehr schwierig. ^^
    • Versteckt eure Frauen und Kinder, denn jetzt gibt es einen neuen Kommentar von mir.

      Den Berater hast du nebenbei abgespeist? Ich fand sein Ende ziemlich schwach, da er wie Joachim kein richtiges Ende erhalten hatte.

      Es ist ganz einfach. Mir hat dieses banale Ende für ihn einfach gut gefallen. In seinem Kern war er auch nur ein Mensch und das wollte ich damit darstellen. Wenn man das Herz eines Menschen durchbohrt stirbt er. Egal wie groß die Taten im Leben waren, im Tode sind wir alle gleich. Der Berater ist mit der Zeit einfach zu überheblich geworden und das hat ihn nun in sein Verderben geführt. Jeder kann sterben ;)

      Wer die anderen zwei sind, an denen es liegen wird, lässt sich aktuell schlecht einschätzen, da alles extrem undurchsichtig wurde und Letum mit seinem Gehen jede Menge Fragen zurück ließ. Ich vermute einfach mal, dass er im Schwert Arthurs noch irgendwas bewirken kann.

      Letum ist ja nicht ganz fort. Er hat Thaira Numero 2(Ich nenn sie jetzt einfach mal so^^) viel von seinem Wissen hinterlassen, was sie in Zukunft zu einer der wichtigsten Personen der Handlung machen wird und mit Arthur liegst du schon verdammt richtig. Er wird als neuer Dämonenkönig einigen Staub aufwirbeln. Er wurde indirekt ja schon einmal von Torino und in einer Vision von Calia erwähnt. Das deutet auf seine Zukunft hin.

      Da mit dem nächsten Kapitel der Arc endet, wird Dillian Senior wohl auftreten und - irgendwas - auflösen. Immerhin hat er Arthur ans Schwert gelassen, dieser wiederum geht gegen seine Söhne vor. Ich denke einfach nicht, dass er einfach nur zusieht und gar nichts macht. Allgemein muss das nächste Kapitel eine Trennung beinhalten, da zu viele Fraktionen noch auf Booty Bay hausen. Da D-Senior schon einmal etwas von Teleportation zeigte und Arthur den Brief anvertraute, muss er sich einfach einmischen und aufzeigen, was er von Arthur nun hält. Ihm kann es nicht egal sein.

      Es ist im natürlich nicht egal, jedoch weiß er was getan werden muss. Er wird einen anderen Weg einschlagen, als man es von einem Vater erwartet. Er ist wahrscheinlich der einzige der Letums gesammten Plan kennt und weiß welche Opfer gebracht werden müssen. Deshalb hat er Arthur zum Schwert verholfen und deshalb wird er nicht eingreifen. Alles was einen Anfang hat, muss auch irgendwann enden.

      Zum Ende des Kapitels: Dillian hat schwarze Augen, daher wundere ich mich, wenn von grünen Augen gegen Ende gesprochen wird. Sofern Dillian nicht plötzlich andere Augen hat, kann es sein, dass er vernichtet wurde, wobei ich das nicht denke. Der Berater hat Dillians Tod bezeichnet und dass dessen Worten kaum noch Gewicht verliehen werden kann, bewies er oft genug. xD

      Dillians ursprüngliche Augenfarbe war grün und er hat die "seelenlosen" schwarzen Augen erst durch das Verspeisen der Frucht, welche Umbras Gefängnis war, erhalten. *hint* *hint*

      Ich bin ziemlich zufrieden mit dem Ende dieses Arcs, aber wie seht ihr das?
      In nächster Zeit wird ein großer Umbruch in der Story erfolgen, also freut euch schonmal auf den neuen Arc.
      Den Prolog zu Arc 4 werde ich im laufe dieser Woche noch posten. Wahrscheinlich am Freitag.

      mfg
      Dillian
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • Diese Woche habe ich einige schöne Dinge erfahren, durchlebt und genossen, wozu unter anderem das Ende dieses Arcs gehört. Deine seltenen Verspätungen oder Pausen hieß ich sehr Willkommen, da ich mich jede Woche auf deine Kapitel freuen konnte. Ich trinke morgens meinen Kaffee, lese Zeitung und Dienstags morgen dazu acht Minuten an deinen Kapiteln. Da gehört ein Rhythmus hinzu, auf den ich mich viele Wochen einstellen konnte. Und das mag ich.
      Was mir bei diesem Arc auffiel, war die Tatsache, dass kein Kapitel wie austauschbar erschien. Jedesmal erfuhr man - irgendwas - Neues, wobei es mal wertvoll, mal interessant oder einfach nur skurril war. Du verfolgst eine ähnliche Linie, die besagt, dass jedes Kapitel einen Baustein vom Gesamtwerk darstellt und nicht aber einen Teil des roten Fadens, den man lediglich aufwickelt und man nicht weiß, wie lang etwas dauern wird. Die Linie in deinem Arc war ziemlich transparent gehalten, die Charakter waren 'alle' wichtig und interessant und die Darstellungen von Größen / Bigplayern, sowie Bösewichten hast Du einfach drauf. Dass macht Spaß zu lesen und wirkt von mal zu mal einladender. Was ich schwierig finde, ist es, Charaktere so einzubauen, als das sie nicht "wieder da" sind und irgendwann langweilig werden, stattdessen man sagt. "Cool, eine kurze Szene mit Orinto" - um das als Beispiel zu nehmen. Da ohnehin alles sehr eng miteinander vernetzt ist, kann man zum Thema "Beziehungen und Fronten" einiges sagen und äußern. Etwas, was du vortrefflich dargestellt hast. Fehlende Bezüge von Agitatoren empfinde ich als schwierig, als wirkt einfach Nebeneinander her und nicht zusammen als Team. Was in diesem Arc enthüllt wurde, ist ziemlich umfassend und ich dachte erst, dass sich das Größte mit diesem Arc abschließen ließe.
      Obwohl so viele wichtige Figuren starben, scheint doch so gut wie keiner weg zu sein. Jeder hat jemanden, etwas, zurückgelassen, was eine Fortsetzung und Auflösung nicht nur schwer, sondern auch lang aussehen ließe.
      R´lyeh, der Alte, Dillian Sen., Nina, Geddon, McNabb, Orinto & Nightmare...es ist alles so umfassend und bei einigen ist noch gar nicht raus, wie sie ihre Pläne überhaupt umsetzen wollen. Gerade das Duo O&N erscheint mir äußerst intransparent, da ich nicht weiß, inwiefern der Plan durch Letums "Betrügereien" gedämpft oder womöglich beschleunigt werden wird.

      Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden und äußere wohl nähere Erwartungen, sobald ich den Trailer gelesen haben werde. Ich freu mich drauf! Arc 3 war spitze, das Ende erwartbar, aber so richtig wollte ich das nie wahrhaben. Miyuki...entweder bewirkt sie etwas, oder sie ist ein blindes, naives Mädchen. Traurig...oder doch nicht? Wir werden es sehen! Ich bin natürlich gespannt, welche Konstellationen sich herausbilden werden. Gerade Markas & Maria als Duo würden so niemals bestehen bleiben. Da wäre ein Zusammentun mit Calia bspw. unausweichlich und würde den Hauch einer "Bande" wieder aufleben lassen. ; )
    • So es ist wieder einmal spät Nachts und somit Zeit für meinen Kommentar.
      Wobei ich das inzwischen auch genauso gut mit Blink im ICQ regeln könnte. :D

      Diese Woche habe ich einige schöne Dinge erfahren, durchlebt und genossen, wozu unter anderem das Ende dieses Arcs gehört. Deine seltenen Verspätungen oder Pausen hieß ich sehr Willkommen, da ich mich jede Woche auf deine Kapitel freuen konnte. Ich trinke morgens meinen Kaffee, lese Zeitung und Dienstags morgen dazu acht Minuten an deinen Kapiteln. Da gehört ein Rhythmus hinzu, auf den ich mich viele Wochen einstellen konnte. Und das mag ich.

      Freut mich das es dir gefällt und ich plane auch diesen Rhythmus weiterhin aufrecht zu erhalten.

      Etwas, was du vortrefflich dargestellt hast. Fehlende Bezüge von Agitatoren empfinde ich als schwierig, als wirkt einfach Nebeneinander her und nicht zusammen als Team. Was in diesem Arc enthüllt wurde, ist ziemlich umfassend und ich dachte erst, dass sich das Größte mit diesem Arc abschließen ließe.

      Das mit dem Nebenher ist ein gutes Stichwort und auch eines der wenigen Dinge, welche ich in meiner FF bis jetzt bedauere. Ursprünglich wollte ich VAR viel mehr wie ein Team, wie eine klassische Antagonisten Gruppe agieren lassen. Leider hab ich irgendwo auf der langen Reise, welche meine FF ist, das aus den Augen verloren. Tja, da kann man leider nichts mehr machen. Ich versuch, aber trotzdem das Beste aus der Situation zu machen, und ich denke auch, dass mir das gelungen ist. Deinem Kommentar entnehme ich zumindest, dass dich der Arc doch ganz gut unterhalten hat ;)
      Ursprünglich (und damit meine ich jetzt ganz am Anfang der Story) war es geplant das der Schatten des Dämons nach 5 Arcs abgeschlossen sein sollte. Leider habe ich mit der Zeit gemerkt, dass sich das nie ausgehen wird. Deshalb ist die Geschichte nun auf eine Ende mit dem 8ten Arc ausgelegt, wobei ich jetzt keinen Monsterarc wie deinen Arc 4 plane. Aber das kann sich vielleicht auch noch ändern. Um Sokrates zu zitieren: "Ich weiß, dass ich nichts weiß!" :D

      Miyuki...entweder bewirkt sie etwas, oder sie ist ein blindes, naives Mädchen. Traurig...oder doch nicht?

      Ob und in wie fern Miyuki etwas bewirkt hat, wird sich schon bald herausstellen, da sie in Arc 4 eine wichtige Rolle einnehmen wird.

      Gerade Markas & Maria als Duo würden so niemals bestehen bleiben. Da wäre ein Zusammentun mit Calia bspw. unausweichlich und würde den Hauch einer "Bande" wieder aufleben lassen. ; )

      Tja ob es so klug wäre als "Expiraten" sich mit einer Marineangehörigen zusammenzuschließen. Ich weiß ja nicht. Es sei denn du willst mit dieser Dreierkonstellation unbedingt erotische Spannungen heraufbeschwören. Willst du das blink? :P

      mfg
      Dillian
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • Ein neuer Arc - ein guter Auftakt

      Der neue Arc beginnt und ich sollte ein paar Leute mit einem Besen aus ihren Betten jagen, damit sie den dritten Arc zu Ende lesen und ihn zugleich rezensieren. Nichts ist enttäuschender als ein Ende, welches von wenigen beachtet wird. Dabei ist diese Geschichte schlichtweg großartig. Alleine schon, weil ich sie jede Woche zur gleichen Zeit lesen kann und mir entsprechend keine Verzögerungen widerfahren werden. Und du Schelm weißt, wie du einen neuen Arc geladen einleitest. Einen Zeitsprung anzusetzen, war nach den ganzen Ereignissen der einzig konsequente Schritt, da niemand Lust darauf gehabt hätte, Arthurs Kreuzzug gegen die Marine in allen Einzelheiten vorgesetzt zu bekommen.
      Da sein Überleben sicher ist und er ohnehin die Macht über Leben und Tod in den Händen hält, hätte man ihn nicht aufhalten können. Dass er sich im Off einen bleibenden Schaden wie Torino zugezogen hätte, bezweifle ich, da das seinem prophezeiten Aufstieg von vornherein die Luft raus genommen hätte. In der Zeit können die Protagonisten das Erlebte sacken lassen und auf Seiten der Guten ist es natürlich interessant zu wissen, wie sich Markas und Maria weiter entwickelt haben. Beide sind das Überbleibsel der 'eindeutig' Guten, während Miyuki auf der Suche nach ihrem Weg ist und Dillian vermutlich sämtliche Gefühle verloren hat, wenn nicht sogar seine Menschlichkeit, um Umbra zu vernichten. Ich hoffe auch, dass Umbra nicht noch irgendwie übrig geblieben ist, um im Kopf des Jungen herum zu geistern. Die Aussage 'nichts blieb von ihm übrig' nehme ich für voll.
      Ob das Neugeschaffene nun so viel besser ist, kann ich im Moment nicht sagen. Jedenfalls dürfte Dillians Seele entweder erstarkt oder aber völlig instabil geworden sein. Auf ihn bin ich besonders gespannt, da er als Gegner von Arthur so ziemlich zwischen allen Fronten steht. Welches eigene Ziel soll er nun verfolgen, außer womöglich selbst Dämonenkönig zu werden? Da Arthur 2 von 3 Teilen bei sich trägt und Dillian ein Teil assimilierte, könnte diese Wendung durchaus im Rahmen des Möglichen liegen. Will mir aber nicht so recht gefallen. Was ich aber für denkbar halte, wäre, dass Dillian gen R'lyeh zieht, um die Blutmagie zu erlernen. Diese Runen auf seinem Körper, sowie die Runen, die bei der Blutmagie angewendet werden, dürften nicht zufällig dort sein.

      Das neue Kapitel: Sehr ausführlich, packend und gut gegliedert. Deine Aufteilung ist mitunter die Beste und es macht Spaß, dem zu folgen. Wer Nightmare ist, habe ich im Torino-Flashback bereits nahe gelegt und dabei bleibe ich auch. Was die Auflösung dessen nicht minder spannend macht. Diese Wandlung interessiert mich sehr und gibt dem Duo Nightmare-Orinto noch jede Menge Hintergründe. Auch würde ich vermuten, dass Nightmare auch für Orintos gesellschaftliche Stellung verantwortlich ist. Es würde zu den Ambitionen eines Retters passen. Vom Waisen zum Adeligen, vom Tellerwäscher zu Millionär.

      Fames Auftritt erfreute mich sehr und war sehr überraschend.

      Kapitel 106 schrieb:

      Fames kicherte.
      Mein Lieblingszitat des Kapitels. Wie lange habe ich auf das hämische Lachen des vierten apokalyptischen Reiters gewartet. xD Damit rechnete ich persönlich gar nicht, wobei ich auch nie wusste, wie man diesen alten Sack sonst hätte einbringen können. Als Solo-Schurke funktioniert er imo gar nicht, da sein Gebrechen keine Scharade sein sollte. Er ist eher der Hexenmeister, als der Krieger, um es im WOW-Jargon zu halten. Seine Teufelskraft ist kreativ und passt auch gut zu seinem Namen. Das Mantra 'wonach hungert es dir' wird uns noch oft begegnen, wobei ich diese Kontrolltechnik nicht langweilig finde. Was er persönlich draufhaben wird, ist so gesehen schwer einzuschätzen. Nach diesen Austeilern wie es Pestis und War waren, wäre ein gebrechlicher, leicht zu besiegener, aber schwer zu erreichender Antagonist mal eine gesunde - hehe - Abwechslung.
      Übrigens: Ist der Krieg in der Regierung "nur" zwischen Orinto und Fames? Eine weitere Fraktion einzuführen, wäre zwar möglich, käme aber im vierten Arc doch sehr plötzlich. Zum neuen Admiral kann ich gar nichts sagen, da Nightmare als Bodyguard gehalten wird und mit Kashmir kein gänzlich überzeugender Vizeadmiral aufrücken würde. So viele andere Marines kennen wir auch nicht. Und beispielsweise Nina in der Marine? Schwer vorstellbar, zumal die Verbindung zu Orinto bislang nicht bestand. Wird wohl jemand Neues sein, wobei ich die fünf Jahre gut gewählt finde, um die neue Saat zu ernten. Insgesamt ein gelungener Auftakt, wobei ich am Schluss einwerfe, dass die "Gesellschaft der Schatten" am ehesten etwas mit Dillians Werdegang zu tun haben sollte. Zu einem wiedererstarkten Clint Torino wäre der Terminus wenig treffend.

      Weiter so - und an die benewsletterten Menschen: Lest weiter. ^^
    • Gott was für ne Woche.
      Zum Glück komm ich jetzt noch schnell zum kommentieren. Ihr kennt sicherlich diese Wochen, wo man einfach nur will das sie vorbei sind...
      So eine Woche hatte ich.

      In der Zeit können die Protagonisten das Erlebte sacken lassen und auf Seiten der Guten ist es natürlich interessant zu wissen, wie sich Markas und Maria weiter entwickelt haben. Beide sind das Überbleibsel der 'eindeutig' Guten, während Miyuki auf der Suche nach ihrem Weg ist und Dillian vermutlich sämtliche Gefühle verloren hat, wenn nicht sogar seine Menschlichkeit, um Umbra zu vernichten. Ich hoffe auch, dass Umbra nicht noch irgendwie übrig geblieben ist, um im Kopf des Jungen herum zu geistern. Die Aussage 'nichts blieb von ihm übrig' nehme ich für voll.

      Umbra ist weg vom Fenster und wir außer in Flashbacks nicht mehr vorkommen. Was genau da aber in den Tiefen von Dillians Geist abgelaufen ist wird sowieso noch eine zentrale Rolle spielen. ;)
      Markas und Maria werden in diesem Arc nicht auftreten. Den neuen "Hauptcharakter" der Geschichte konntet ihr ja schon im neusten Kapitel kennenlernen und wie es sonst so weitergeht werde ihr bald sehen. Eines kann ich aber auch schon sagen. Das Zitat am Ende von Kapitel 106 stimmt absolut. Dillian, Markas und Co. werden nie wieder eine Piratenbande sein.

      Wer Nightmare ist, habe ich im Torino-Flashback bereits nahe gelegt und dabei bleibe ich auch. Was die Auflösung dessen nicht minder spannend macht. Diese Wandlung interessiert mich sehr und gibt dem Duo Nightmare-Orinto noch jede Menge Hintergründe. Auch würde ich vermuten, dass Nightmare auch für Orintos gesellschaftliche Stellung verantwortlich ist. Es würde zu den Ambitionen eines Retters passen. Vom Waisen zum Adeligen, vom Tellerwäscher zu Millionär.

      Alles zu seiner Zeit... Alles zu seiner Zeit. Wobei Orinto und Nightmare ab jetzt eh eine große Rolle in der Story spielen werden.

      Übrigens: Ist der Krieg in der Regierung "nur" zwischen Orinto und Fames?

      Ja

      Zum neuen Admiral kann ich gar nichts sagen, da Nightmare als Bodyguard gehalten wird und mit Kashmir kein gänzlich überzeugender Vizeadmiral aufrücken würde. So viele andere Marines kennen wir auch nicht.

      Es wird sogar drei neue Admiräle geben. Da Kuzan und Borsalino tot sind und Sakazuki zum Großadmiral aufgestiegen ist, müssen alle drei Admiralsposten neu besetzt werden. Davon wird aber nur einer ein gänzlich neuer Charakter sein.
      Orinto hat nicht nur Nightmare auf seiner Seite.^^

      Insgesamt ein gelungener Auftakt, wobei ich am Schluss einwerfe, dass die "Gesellschaft der Schatten" am ehesten etwas mit Dillians Werdegang zu tun haben sollte. Zu einem wiedererstarkten Clint Torino wäre der Terminus wenig treffend.


      Clint war in den letzten fünf Jahren natürlich nicht untätig. Zwar ist sein Gesundheitszustand stark angegriffen, jedoch verkriecht er sich nicht nur in R'yleh. Vielmehr hat er etwas wichtiges zu tun. Etwas was auch noch im Interesse von jemand anderem ist ;)
      Hierzu ein kleines Zitat aus Kapitel 105:
      "Der Berater ist tot", merkte der Mann am Fenster ruhig an. Topper McNabb nickte.
      "Ich hoffe du weißt, was du hier tust. Der Junge wird unendliches Leid über die Welt bringen. Außerdem ist mit dem Tod meines Bruders das erste Siegel gebrochen." McNabb schüttelte wütend den Kopf.

      Mals sehen was da noch auf euch zukommt :D

      mfg
      Dillian
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • Zurück aus dem Urlaub! Ich habe echt gehofft, dass Val vorbei kommen würde. Da liefen viele Fettsäcke rum, die mich in ihrem unausweichlichen Schatten erzittern ließen. Da hätte es eines Helden bedurft. Apropos Held: Orinto wirkt in den Kapiteln ziemlich menschlich, nicht wie ein unaufhaltbarer Psychopath. Einerseits ist es interessant, dass eine unscheinbare Figur, die man gut und gern als dubios einstufen sollte, live beim planen gesehen wird. Andererseits ging mir durch dieses Eingestehen von Last und Schwäche dieses Erhabene verloren, welches er zusammen mit Leuten wie Boundary besaß. Leute, die man anzweifeln darf, die sich nicht in die Karten schauen lassen, aber trotzdem immer wie folgt eingeschätzt werden können: Alles ist zu meinen Gunsten gerichtet. Wieso ich gerade Boundary erwähne? So als ob er demnächst in einer Geschichte auftreten könnte. Ich weiß nicht, vielleicht.
      Zu deinen zwei Kapiteln: Harter Tobak, da wir uns inmitten eines Kriegs befinden, der eigentlich "nur" zwischen zwei Hauptakteuren abläuft. Mich hat es wirklich nicht umgehauen und ich hatte nicht den üblichen Spaß beim Lesen gefunden. Klar, Waylon Jones klingt Hammer und auf Letums Tochter bin ich gespannt. Doch: Wenn Letum nur etwas für Thaira empfand, wer ist dann die Mutter, wenn nicht Thaira? Ich fände es schwer zu glauben, wenn Markus Allandir damals jemanden in die Welt gebracht hätte. Ich denke doch, dass das Alter eine Grenze gewesen wäre und der aktuelle Letum konnte immerhin auch eine menschliche Form annehmen.

      Das erste Kapitel wiederum fand ich insoweit gelungen, da Orinto und Letums Geschäfte sich wohl auch um Thaira gedreht hatten. Außer Arthur das Mal zu geben, was haben Letum und Orinto füreinander getan? Ich glaube, dass Letum die Frauen beschützen sollte, die später für Orinto nützlich werden. Miyuki wäre immerhin der Schlüssel, um Clint aufhalten zu können. Thaira X wäre für die Forschung zuständig und vermutlich auch ein Mittel, um Letums Vertrauen zu gewinnen. Er musste sich immerhin drauf verlassen, dass Orinto sie nicht töten würde, nachdem Letum sterben würde. Insofern hätte er Thaira X´s Zukunft vorgeplant und sah sie in Orintos Diensten als geeignet. Wenn er sie beschützt hätte, wäre es naiv gewesen, nicht dafür zu sorgen, dass sie einen neuen Ort hat, an dem sie handeln und walten kann. Andererseits kann auch genau dies der Knackpunkt werden und letztlich als Foreshadowing gedeutet werden. Thaira X tut das, was in Letums Sinn gewesen wäre, nicht aber in Orintos. Schwierig zu sagen, doch ich denke sehr, dass es für einen hinterher sehr zerbrechlich sein wird, etwas im Plan furchtbar schief geht und nicht mehr zu kitten ist. Für wen, wird sich zeigen.
      Was mir wiederum nicht gefiel ist Miyukis Antwort auf die Liebe. Du begehst bei ihr nämlich einen Scheideweg, der hinterher absolut unzufriedenstellend umgesetzt werden muss. Entweder wird ihre nicht vorhandene Nicht-Liebe zu Dillian dazu führen, dass sie ihn am Ende retten kann oder aber wird sie nachher daran zerbrechen, eben weil sie nie ein klares Nein zu ihm sagen konnte. Egal wie du es drehen wirst. Am Anfang oder am Ende wird sie naiv gewesen sein, was eine charakterliche Zwickmühle ist. Eine, die leider in eine Sackgasse führt, heißt, nicht gefallen 'kann'. Abschließende Frage: Hat Miyuki aus Victors Labor die Pläne für das Gefängnis gestohlen oder war das etwas völlig anderes, was noch nicht zur Aussprache gekommen war? Wäre zum Verständnis gut zu wissen. Wenn wir nun Markas und Maria ausklammern, wird dieser Arc von den Akteuren her recht überschaubar oder nicht? Ich ahne, dass die Antwort Nein sein wird. Kann auch gut sein, dass Du nun einen langen klammernden Gefängnis-Arc planst. Das gab es irgendwo schon und zog sich etwas. xD
    • Halli-Hallo ich bin wieder do,
      Bevor ich nächste Woche wieder von einer Welle Arbeit verschlungen werde, möchte ich doch die fast 2 Monate dämonischen Treibens kommentieren.

      Arthur und Letum sind also Untergebene Behemoths? Interresant, war eigentlich klar das Behemoth bessere Untertanen hat als Jonamenvergessen, deshalb bin ich froh das er sich den Sensenmann und der badass motherfucker Arthur ausgesucht hat. Wobei ich ehrlich gesagt nicht gedacht hätte das Arthur wirklich seine Familie abgeschlachtet hat, hab immer gehofft, das er nur ein tragischer Rachesuchender ist, naja, so ist es auch ganz gut. "Es gibt nur Macht... und jene, welche zu schwach sind um nach ihr zu streben!" hm... ich glaube das hab ich schon irgendwo mal gehört, ich glaub das war mal bei Harry Potter, kann das sein? Am Ende des Kapitels erfährt man dann noch wie Arthur sein Mal erhalten hatte, relativ unspektakulär und hätte ruhig mit ein paar lustigen Blutritualen ablaufen können.

      Immernoch ist der doove Dillian ein großer Haufen schwarzer Scheiße Hass und sie hungrig das er glatt einen Roboter und ein Skellet verputzen könnte. Naja keiner der Beiden wollte als Lunchpaket sein Ende finden, also ging der Kampf der Beiden weiter, indem wiedereinmal auf Tentakeln und viel(e) Blut(rituale) zurückgegriffen wird, ehrlich was hast du mit diesen Tentakeln? Der Kampf war jedoch abgesehen von den Tentakeln gut beschrieben durch aus Plausibel. Weiter im Kontext: Markas tritt auf und ich frage mich, warum du solche schwachen Charaktere in solche "Legenden"-Kämpfe ziehen lassen kannst und die dann nichtmal draufgehen, das ist so als würde Corby gegen Falkenauge, Blink gegen Quint oder Henry gegen den Propheten bestehen.

      Und wieder einmal wird bewiesen das meine Lieblingscharaktere wesentlich schneller sterben, als die die ich hasse (stirb Josie, stirb endlich!), Letum, warum? Warum Letum? Nun ja, bevor wir nun zu diesem herzzereissen Dahinscheiden kommen, beweist Markas wieder mal das ein starker Wille gebrochene Knochen ignorieren kann, obwohl es eher an seiner Teufelskraft (Natur und Heilung, wtf?) liegen wird, denke ich mal. Nach ein paar weiteren Schlagabstäuschen kommt, es zu der bereits erwähnten tragischen Verendung des besten bösen Protaganisten überhaupt ;(.

      Nach Letums Tod gibt es noch einen kurzen Flashback indem uns Thaira vorgestellt wird, also die andere Thaira, die so aussieht, wie die bereits bekannte Thaira nur eben deren Ur^7Nichte ist, oder so. Nun ja, Arthur pwned den Berater, der ziemlich schnell seinen ursprünglichen Charme verloren hat, und deswegen keine Trauerrede von mir spendiert bekommt (wobei man sich fragt wie ein Roboter, schwarzes Blut hin oder her, Tentakeln erzeugen kann, wobei jene doch eigentlich aus Fleisch bestehen). Wie bereits erwähnt ist der Berater (bzw. seine Kraft) doch als Lunchpaket verendet, jedoch für Arthur der ja ziemlich größenwahnsinnig für jemanden ist, der vor kurzem noch sympathisch war (obwohl er für mich immernoch sympathisch ist, weil Psychopaten jede Geschichte besser machen :D). Und weiterhin geht Markas nicht down, was jetzt eigentlich einen Daumen nach unten geben würde, doch irgendwie mag ich Markas, wesentlich mehr als den dooven Dillian der jetzt erstmal wieder richtig auftaucht und anscheinend zu etwas jenseits von Dillian und Umbra geworden ist, aber dazu im nächsten Absatz mehr.

      So nächster Absatz und Dillian ist immer noch doov. Bevor es aber wirklich mit Dillian weitergeht, geht es mit Dillian Sr. weiter :D. Der so unternehmungsfreudig ist wie eine tote Schildkröte ist, anstatt irgendetwas zu tun knockt er Exschwiegervater und Exfrau aus um dann mit dem nichts tun fortzufahren. Da Nichtstun ziemlich langweilig ist, komme ich jetzt wirklich wieder zurück zu Dillian jr., obwohl ist es wirklich Dillian? Arhtur meinte das es nicht Umbra ist und das Dillian etwas geopfert hat, wenn man davon ausgeht das Dillian nicht seinen erstgebornen Sohn geopfert hat, ist anzunehmen das er sich selbst geopfert hat, was Dillians Position als Hauptprotaganist fragwürdig macht. Aber bis Dillian wieder Gefühle fühlen kann und somit wieder Hauptprotaganist wird muss Miyuki noch ein paar herzerweichende Tränen und Liebesbekundungen tun, also wird es noch ein Weilchen dauern. Dillian scheint Arthur überlegen zu sein und verprügelt ihn erstmals standesgemäß, danach schaltet er seine Schwägerin aus, kurz bevor er seinen Bruder K.O. schlägt, was den badass-Faktor von Arthur um einiges übertrifft, vor allem weil Dillian kurz danach auch noch eine gesamte Stadtbevölkerung verheizt. Das Szenario löst sich nach dieser Sequenz auf, in der Arthur mit dem Schwanz zwischen den Beinen verschwinded, Dillian mit leerem Blick hinfortschreitet, Miyuki mit Tränen in den Augen ihm nachläuft und Markas und Maria mit unzähligen Wunden zurückbleiben, alles in allem angemessen episch und tragisch für ein Arc-Finale.

      Im Prolog zum 4. digitiert Arthur zu Gott indem er mit einem Seelenverkäufer gefüllt mit Untoten(?) auf eine Friedhofsinsel reist um dort alle Seelen zu absorbieren, so eine kleine Frage zwischendurch, bekommt Arthur von einer verdobenen Seele Magenschmerzen? XD Da es nur ein Prolog und kein ganzes Kapitel war, fühl ich mich jetzt auch nicht sonderlich schlecht, wenn ich den Absatz an dieser Stelle enden lasse.

      Im 106. wird Orinto schließlich der sechte Weise und es kommt endlich wieder der allseits beliebte Fames vor, der wohl eher über Manipulierende (Teufels)Kräfte zu verfügen scheint (und hoffentlich kein schwarzes Blut, das wäre echt schlecht), als über Überredungskünste, da ich bezweifle das Nightmare, wobei ich an dieser Stelle die Vermutung in den Raum stellen will das Nightmare eine Frau ist, nach einem kurzem Gespräch mit Fames beschließt Orinto anzugreifen. Und wieder einmal wird bewiesen das meine Lieblingscharaktere wesentlich schneller sterben, als die die ich hasse (stirb Josie, stirb endlich!), Borsalino, warum? Warum Borsalino? Auf jeden Fall wird Sakazuki neuer Großadmiral, was mich wesentlich weniger interresiert als der beiläufig erwähnte Tod des gelben Affens. Zum neuen Admiral kann ich mir derzeit keine wirklichen Kanditaten vorstellen, da du bisher nur sehr wenig Wert auf die Marine gelegt hast und ergo nicht sonderlich viele bekannt sind.

      Timeskips sind derzeit wohl in Mode nach One Piece, Bleach und Fairy Tail folgt nun Schatten des Dämon, wobei mir dein Timeskip wesentlich mehr zusagt als Kubos und Mashimas Erguss. Nach dem fünfjährigen Zeitsprung zeigt uns Miyuki indem sie mehrere mehr oder weniger unschuldige Menschen tötet (wobei mir unklar ist warum sie die beiden Wachen in der Mülltonne versenkt hat, da dieser Doppelmord (oder Doppelausknockung k.A.) überhaupt keinen Zweck oder Grund für die eigentliche Handlung hatte). Also wo war ich, achja, Tentakeln -.-, Tentakeln -.-. Warum musste dieser Mutanten-Hüne Tentakeln haben, warum konnte es keine Laser-Pump-Gun sein? Naja wenigstens hast du den zuerst sinnlos eingeführten Victor "recyclet" anstatt einen neuen Forscher einzuführen. Auf jeden Fall vollbringt Miyuki ihren Auftrag für Orinto. Doch mir ist etwas anderes in diesem Kapitel besonders aufgefallen: Die Marine/Weltregierung hat "den" Leviathan, Arthur "hat" Behemoth (daja Arthur eigentlich für Behemoth arbeitet), da stellt sich die Frage auf welcher Seite Ziz steht, dies ist eher schwierig zu beantworten, ich würde auf Orinto tippen, jedoch aufgrund der unbekannten Beziehung zum Dämonenkönig fragwürdig. Das Ziz auf der Seite von Dillian steht bezweifle ich, da Dillian lieber Solo Städte vernichtet. Auch Markas zweifle ich irgendwie an, da mir kein sinnige Erklärung für dieses Bündniss einfällt.

      Nun ja, genug Gerede über die mögliche Gesinnung Zizs, falls es ihn/sie wirklich gibt. Geht es weiter mit Miyuki die ihm vorigen Arc sowieso zu wenig Screentime bekommen hatte, obwohl sie eigentlich der Schlüssel gewesen wäre (wobei mir gerade einfällt, warum ist Torino noch nicht Tod? Im Anbetracht der derzeit kämpfenden Parteien wirkt er um einiges unwichtiger als im 3.). Man bekommt einen Flashback von Miyuki, wie sie Dillian nachläuft der eine weitere Stadt niederbrennt und seine Freundin tötet, in Sachen badass sollte Arthur mal schnell aufholen sonst seh ich schwarz für ihn. Naja eigentlich ist Miyuki gar nicht gestorben sondern nur fast und wurde von Calia gerettet, was die Frage aufwirft was sie die ganze Zeit über gemacht hat, sie wollte doch etwas verändern, oder nicht? So viele offene Fragen, im Bezug auf den vorherigen Arc der jetzt im Nachhinein als ein wenig abgeschnitten wirkt, wenn man bedenkt das Clint noch immer lebt.

      Im Letzten Absatz dieses Mörderkommentars geht es um Alex und sein gemütliches Appartment. Alex hat sich inzwischen zu einem meiner Lieblinge in dieser Story entwickelt, wobei ich Nightmare irgendwie mehr mag, ich finde ihn/sie einfach so cool, weil man ja so wenig weiß. Wie auch immer, Alex und Nightmare scheinen den Masterplan zu haben um alles irgendwie doch noch zu retten und das obwohl die Gruppe nur aus vier Leuten zu bestehen scheint (außer Calia (und Ziz) sind noch mit dabei, aber das würde die Mitgliederanzahl auch nicht sonderlich in die Höhe treiben). In nächster Zeit wird es wohl um Blight Asylum gehen, was mich von der Geschichte her, eher weniger interresiert. Aber dafür interresieren mich die Charaktere Askaba (wobei mir bei diesem Namen gleich wieder Harry Potter Band 3 in den Sinn kam, vorallem im Bezug auf das neu eingeführte Gefängnis) und Waylon Jones, vor dem anscheinend sogar Nightmare Angst hat (btw.: ziemlich lustig da Nightmare ja eigentlich Ängste hervorruft XD). Ob diese Beiden zukünftige Verbündete der Alex-Fraktion werden wird sich zeigen, da immer noch etwas wie Mutation und Marionetten Kräfte dazwischen kommen könnten.

      Aber nun befinden wir uns am Ende dieses überlangen Beitrags und ich verabschiede mich mit dem gewohnten,
      MfG Panda Lee
    • So ein neuer Post muss mal wieder her.

      Kommentar


      Apropos Held: Orinto wirkt in den Kapiteln ziemlich menschlich, nicht wie ein unaufhaltbarer Psychopath. Einerseits ist es interessant, dass eine unscheinbare Figur, die man gut und gern als dubios einstufen sollte, live beim planen gesehen wird. Andererseits ging mir durch dieses Eingestehen von Last und Schwäche dieses Erhabene verloren, welches er zusammen mit Leuten wie Boundary besaß. Leute, die man anzweifeln darf, die sich nicht in die Karten schauen lassen, aber trotzdem immer wie folgt eingeschätzt werden können: Alles ist zu meinen Gunsten gerichtet. Wieso ich gerade Boundary erwähne? So als ob er demnächst in einer Geschichte auftreten könnte. Ich weiß nicht, vielleicht.

      Genau das war meine Intention. Orinto ist ein Mensch und auch er hat Fehler. Trotzdem hat er seinen Plan und ist bereit alles zu tun, um ihn durchzuführen. Jedoch ist er nicht der große Mastermind. Er ist auch nicht böse oder gut. Er ist auf seiner Seite ;)
      Außerdem ist der große Mastermin dieser Geschichte sowieso schon tot. Letum würde ich eher mit Boundary vergleichen. Vor allem wenn ihr erfahrt wie weit seine Planungen gingen. Er hat quasi überall die Wurzeln seines Planes drinnen ;)

      Doch: Wenn Letum nur etwas für Thaira empfand, wer ist dann die Mutter, wenn nicht Thaira? Ich fände es schwer zu glauben, wenn Markus Allandir damals jemanden in die Welt gebracht hätte. Ich denke doch, dass das Alter eine Grenze gewesen wäre und der aktuelle Letum konnte immerhin auch eine menschliche Form annehmen.

      Ich glaube du nimmst das mit Letums Tochter etwas zu wörtlich. Sie ist nicht seine leibliche Tochter, sondern etwas anderes. ;)

      Was mir wiederum nicht gefiel ist Miyukis Antwort auf die Liebe. Du begehst bei ihr nämlich einen Scheideweg, der hinterher absolut unzufriedenstellend umgesetzt werden muss. Entweder wird ihre nicht vorhandene Nicht-Liebe zu Dillian dazu führen, dass sie ihn am Ende retten kann oder aber wird sie nachher daran zerbrechen, eben weil sie nie ein klares Nein zu ihm sagen konnte. Egal wie du es drehen wirst. Am Anfang oder am Ende wird sie naiv gewesen sein, was eine charakterliche Zwickmühle ist. Eine, die leider in eine Sackgasse führt, heißt, nicht gefallen 'kann'.

      Dies hier ist nur eine Momentaufnahme von Miyukis derzeitigen Gefühlen. Vergiss nicht, dass sie Dillian seit fünf Jahren nicht mehr gesehen hat und noch nicht einmal weiß ober noch lebt. Geschehnisse in der Zukunft können ihre Meinung noch erheblich beeinflussen. Sie hat für diesen Mann alles aufgegeben und zusammen haben sie auch alles durchgestanden. In Booty Bay hat sie zum ersten Mal erkennen müssen, das Liebe eben nicht alles überstehen kann und hat eine totale Niederlage erlitten. Zurzeit kann sie sich noch nicht zu einer Entscheidung durchringen, jedoch wird sie in dieser Hinsicht noch reifen.
      Außerdem wird Dillian in diesem Arc sowieso kein großes Thema sein.

      Abschließende Frage: Hat Miyuki aus Victors Labor die Pläne für das Gefängnis gestohlen oder war das etwas völlig anderes, was noch nicht zur Aussprache gekommen war?

      Erstens war es nicht Victors Büro, sondern das von jemand anderem. Und die Pläne, welche Miyuki gestohlen hat, sind für diesen Arc nicht von Bedeutung.

      Ach und Markas und Maria kommen in diesem Arc nicht vor, dafür aber im nächsten. :)


      Puhh... Willst du mich mit deinem Monsterbeitrag eigentlich umbringen Lee?
      Schön das du Dillian doov findest. Zu deinem Glück ist er eh nicht mehr Protagonist ;)
      Zu den Tentakeln. Der Alte basiert auf H.P. Lovecrafts Cthulhu-Mythos und da kommen die großen Alten meistens im Schlepptau mit unzähligen Tentakeln. Schaus dir mal an. Erstklassige Horrorlektüre.
      Zu Clint: Er war die ganzen Jahre nicht untätig, wird jedoch erst später in der Story wieder einen Part übernehmen. Jedenfalls ist er gesundheitlich stark angeschlagen.
      Calia wollte etwas verändern und will es noch immer. Sie konnte Ada nicht retten, also wollte sie zumindest bei Miyuki nicht versagen. Was die Vorfälle in Booty Bay angeht, so hat sie gesagt das es nicht aufzuhalten sei. Sie selbst hat Arthur ja gesagt, dass sie seine Zukunft nicht sehen kann. Wenn du die Erklärung dafür willst, musst du dich wohl ober übel noch gedulden, oder findest es selbst heraus. Ich habe nämlich schon einige Andeutungen dazu gemacht, wodurch man es sich vielleicht schon selbst zusammenreimen kann.
      Das dir Alex und Nightmare gefallen freut mich natürlich und ich kann dir versichern, dass sie viel mehr Screentime als in den ersten drei Arcs bekommen werden.
      Der 4. Arc wird sowieso nicht solange dauern, weswegen das Asylum hoffentlich zu ertragen ist, und außerdem hab ich sowieso ein paar nette Sachen dafür geplant.

      Alles in allem hoffe ich, dass ihr meine Geschichte trotz des Timeskips noch weiterlesen werdet und hoffentlich auch noch immer Gefallen daran findet.

      mfg Dillian


      Kapitel 111: Jack Ryder
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      Jack kratzte sich am Kopf. Er schüttelte die Kälte aus seinen Knochen und betrachtete da Abwasserrohr vor sich. Die Abfälle des Gefängnisses wurden hier ins Meer gepumpt. Doch neben dem Gestank der Abfälle lag noch etwas anderes in der Luft.
      „Es riecht nach Tod“, meinte der junge Journalist und notierte etwas auf seinen Notizblock, als eine weitere Leiche aus dem Rohr hervorgeschossen kam. Der Mann war übel zugerichtet.
      „Was geht da drinnen wirklich vor.“ Er blickte nach oben. Über der steilen Klippe thronte das kalt wirkende Hauptgebäude. Es hieß die Insel selbst sei verflucht und so war sie ausgewählt worden um die Verfluchten zu beherbergen. Tote Riffe umgaben Blight und machten das Erreichen der Insel allein schon zu einer Herausforderung. Dazu war das Klima kalt und harsch und es gab keinen Niederschlag , wodurch es auch kein natürliches Leben auf der Insel gab. Seit der Gründung des Asylums vor drei Jahren hatte es sich als Alternative zu Impel Down bewährt. Offiziell hieß es, dass man hier versuchte Piraten wieder zu rehabilitieren. In regelmäßigen Abständen wurden der Öffentlichkeit Erfolgsfälle präsentiert. Ehemals berüchtigte Piraten, welche sich wieder in die Gesellschaft einfügten oder sogar der Marine beitraten, doch Jack hatte herausgefunden, dass es sich dabei meist nur um Doppelgänger handelte.
      „Es wird Zeit die Wahrheit ans Licht zu bringen.“ Der junge Journalist grinste und atmete tief ein, bevor er seinen Aufstieg begann. Langsam kletterte er die scharfkantige Felsklippe nach oben. Er schnitt sich mehrmals und hatte große Mühe sich an den glitschigen Felsen festzuhalten. Tiefschwarze Wolken bedeckten den Himmel und hier und da durchzuckte ein Blitz das Firmament. Schwer atmend hievte sich Jack über die Kante und rollte sich hinter einen Busch.
      „Fürs nächste Mal sollte ich mehr trainieren“, meinte er und notierte es sich auf seinen Notizblock.
      „Das solltest du wirklich mein Junge“, meinte die Person, welche neben ihm aus dem Nichts erschien. Dillian Sr. nahm einen Schluck aus seiner Whiskeyflasche und rülpste lautstark.
      „Sie lassen mich noch auffliegen“, keuchte der junge Journalist panisch, doch der ältere Mann winkte ab.
      „Keine Angst. Die können mich weder sehen, noch hören.“
      „Was wollen sie überhaupt hier. Sehen sie nicht, dass ich gerade an einer Story arbeite.“
      „Du interessierst mich. Etwas an dir ist komisch“, meinte Dillian und rieb sich das Kinn.
      „Schön für sie, aber könnte ich jetzt bitte meiner Arbeit nachgehen.“ Entnervt blickte er den älteren Mann an und huschte dann im toten Winkel der Überwachungskameras zur Mauer.
      „Du nennst also das Auflehnen gegen die Autorität und Einbruch Arbeit?“
      „Ja was dagegen“, maulte Jack, worauf sein Gegenüber in schallendes Gelächter ausbrach.
      „Du gefällst mir Junge. Wirklich.“
      „Lass mich in Ruhe“, knurrte der Journalist nur und tastete sich an der Mauer entlang. Er konnte die Schritte der Soldaten, welche über ihm patrouillierten deutlich hören.
      „Du hast dir einige mächtige Feinde gemacht“, merkte der Alkoholiker beiläufig an und nahm einen Schluck aus der Whiskeyflasche.
      „Das weiß ich und das haben wir gestern schon erläutert, als sie mir so nett in der Bar Gesellschaft geleistet haben“, knurrte Jack und machte sich an einem vergitterten Fenster zu schaffen.

      So leise wie möglich brach er die Gitterstangen heraus und schlug die Glasscheibe ein.
      „Wollen sie nicht mit reinkommen?“, fragte der Journalist mit gespielter Freundlichkeit.
      „Nein danke.“ Dillian wandte sich ab. Er schien über den Horizont zu blicken. Seine Hand wanderte zu etwas, dass er um den Hals trug.
      „Es gibt einen Ort wo ich gebraucht werde.“ Die Stimme des Alkoholikers hatte sich verändert. Sie klang schwer, so als würde ihr Inhaber eine unendlich große Last tragen.
      „Es geht zu Ende. Ein Kreislauf, der vor ewig langer Zeit begann, neigt sich dem Ende zu. Es tut mir leid.“ Er schien mehr zu sich selbst zu sprechen, und schien den Journalisten hinter sich schon vergessen zu haben. Grinsend wandte sich Jack ab und sprang in die Dunkelheit. Lautlos landete er auf dem harten Steinboden des Kellers. Er konnte gedämpfte Stimmen hören, jedoch nicht das Geringste erkennen. Langsam tastete er sich vorwärts. Die Stimmen wurden langsam lauter und nun bemerkte der Journalist, dass er sich in einem Lagerraum befand, der direkt an die Wachstube anschloss. Er verfluchte kurz sein Pech und suchte nach einem anderen Ausgang, als hinter ihm eine Tür aufgestoßen wurde. Bevor der Wachmann reagieren konnte, wurde er schon durch einen Tritt ins Genick ausgeknockt.
      „Was zum...“, entfuhr es den überraschten Wächtern in der Stube, als Jack mitten in ihre Pokerrunde hineinplatzte. Er hinderte den ersten Wachmann daran seine Waffe zu ziehen und verpasste ihm eine Kopfnuss. Den verbleibenden zwei Wächtern gelang es ihre Pistolen zu ziehen und sie zielten in Richtung des Journalisten, der sich sofort duckte und den Tisch umtrat um ihn so als Schutzschild nutzen zu können. Er packte den Wächter, der vor ihm zu Boden gegangen war und schleuderte ihn in Richtung seiner beiden Kollegen. Mit einem zufriedenen Grinsen hörte er den Aufprall und das darauffolgende Geschrei. Schnell übersprang er den umgestürzten Pokertisch und blickte direkt in den Lauf einer auf ihn gerichteten Waffe. Jack schluckte und machte einige Schritte rückwärts.
      „Jack Ryder! Leute das ist Jack Ryder“, meinte einer der Wachen und brach in schallendes Gelächter aus.
      „Dafür das du 100 Millionen Wert bist, scheinst du aber ein ziemlicher Schwächling zu sein“, meinte ein Anderer und trat dem Journalisten von hinten in die Kniekehlen, wodurch Jack auf die Knie fiel. Lässig blickte er den Wächter, der die Waffe auf ihn richtete, an. Er konnte hören, wie auch die anderen ihre Pistolen auf ihn richteten. Langsam richtete er sich auf und klopften den Staub von seiner Kleidung. Blitzschnell zog er eine kleine Kugel hervor und schleuderte sie zu Boden. Die Rauchbombe explodierte und hüllte den gesamten Raum ein. Hustend versuchten die Wächter etwas zu sehen, doch der Journalist war schneller. Dreimal hallte ein grausiges Knacken in der Wachstube wieder und als der Rauch sich lichtete, konnte man sehen, dass er den Wächtern das Genick gebrochen hatte.
      „Ihr hättet Alarm auslösen sollen, als ihr noch die Möglichkeit dazu hattet. Euer Hunger nach meiner Belohnung hat euch in euer Verderben geführt.“ Jack schüttelte seinen Kopf und wunderte sich, wieso er den letzten Satz gesagt hatte. Doch diese Gedanken rückten aufgrund der Story, die vor ihm lag, schnell in den Hintergrund.
      Er gierte nach dieses Story. Wenn er aufdeckte, was hier wirklich geschah, konnte er der Weltregierung einen weiteren Schlag versetzen.

      Leise huschte er durch die Kellerkorridore der Anstalt. Er wusste, dass sich die Zellen über ihm befanden, doch dies war nicht sein Ziel. Sein Ziel lag tief in den Eingeweiden des Asylums.
      „Die medizinische Abteilung“, murmelte der Journalist und setzte seinen Weg fort. Langsam begannen sich die Korridore zu verändern. Die kalten dreckigen Steingänge wichen sterilen, in grünliches Licht getauchten Gängen. Jack blieb plötzlich stehen, als er Stimmen näherkommen hörte. Schnell versteckte er sich in einem Lüftungsschacht und zückte seinen Block. Er konnte zwei Forscher unter sich erkennen. Einen davon kannte er.
      „Victor“, murmelte der Journalist.
      „Wir konnten einige ungewöhnliche Stränge in Jones Blut isolieren. Möglicherweise stehen wir vor einem Durchbruch. Mithilfe des schwarzen Bluts...“, sagte die junge Frau, neben dem Forschungsleiter des Asylums, doch dieser schnitt ihr das Wort ab.
      „Das schwarze Blut ist eine Katastrophe. Ich habe es Lord Fames immer wieder gesagt, aber er wollte nicht hören. Leviathane haben gerade mal eine Lebenserwartung von einem Jahr, bevor das Blut sie zerstört. Ich kann es inzwischen zwar gut kontrollieren, jedoch ist dieses Zeug eine einzige Katastrophe. Was nützen dir unmenschliche Kräfte, wenn es dich umbringt. Hätte ich Torino hier und könnte erforschen, wieso er den Missbrauch schon so lange überlebt, wäre es ein anderes Thema. Nein die Leviathane sind gewiss nicht die Zukunft, auch wenn Fames sie der Öffentlichkeit so verkauft. Und er weiß das auch. Zum Glück konnte ich etwas von diesen Homunkuli isolieren, bevor sie Torino mit schwarzem Blut vollgepumpt hat. Idioten! Alles Narren!“ Victor hustete und schlug gegen die Wand.
      „Dies Homunkuli sind unglaublich gewesen. Pestis war ein unerreichtes Genie. Mithilfe der DNA dieser Kreaturen, Jones und Askaba werde ich es schaffen. Wir werden unaufhaltsam sein!“ Wahnsinnig lachend verschwand der Forschungsleiter um die Ecke und seine junge Assistentin folgte ihm sofort.

      Schnell sprang Jack aus seinem Versteck hervor und folgte den beiden geduckt. Er leckte sich über die Lippen. Die Story wurde immer besser. Er hätte nicht gedacht, dass es so einfach werden würde. Er ignorierte die verschwommenen Gänge rund um ihn und das Pochen in seinem Kopf. Der Hunger auf eine Riesenstory trieb ihn voran. Ohne zu zögern trat er die Doppeltür auf, welche ihn ohne Zweifel zum Ziel bringen würde. Doch anstatt ein großes Laboratorium voller Abscheulichkeiten, betrat er eine düstere Leichenhalle. Die Tür hinter ihm schloss sich und der Journalist ging zögernd zur Mitte der Halle. Er konnte unzählige Stimmen hören.
      „Es ist deine Schuld, dass wir gestorben sind.“
      „Du hast unsere Leben geopfert.“
      „Dein Hunger nach der Wahrheit, nach deiner Wahrheit, wird dich vernichten.“ Jack sank auf die Knie. Ein pochender Schmerz in seinem Kopf lies keine klaren Gedanken mehr zu.
      „Ich brauche die Story.... Alles hängt davon ab.“ Seine Augen wurden glasig und der Schmerz nahm noch weiter zu. Er fühlte sich wie ein Verhungernder und er wusste, dass nur diese Story ihm Erleichterung verschaffen würde.

      Kaltes Wasser wurde ihm ins Gesicht gespritzt. Jack blinzelte und sah sich um. Er befand sich nicht mehr in der Leichenhalle, sondern in einem kleinen Verhörraum.
      „Wie lange war ich ohnmächtig.“
      „Du warst nie ohnmächtig. Genauso wenig wie du jemals in diesem Leichenraum warst. Wenn wir hungrig sind, fällt es uns schwer Realität und Wahnsinn auseinanderzuhalten“, meinte eine ihm wohlbekannte Stimme. Der Journalist knurrte.
      „Du wusstest das ich komme?“ Die Person hinter ihm lachte und ging langsam um den Stuhl herum. Mit jedem Schritt konnte er ebenfalls das Aufsetzen eines Stocks hören. Der alte Mann schob sein Gesicht in den Schein der Lampe.
      „Sag mir Jack Ryder. Wonach hungert es dich.“



      Kapitel 112: Verhör
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      Der Schwall kalten Wassers traf ihn im Gesicht und riss ihn zurück in die Wirklichkeit. Jack keuchte. Die psychische Folter zeigte Wirkung. Er wusste nicht wie viel Zeit bereits vergangen war. Stunden, Tage, Wochen? Er hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Die grünen Kacheln und das kalte Licht des Verhörraums waren alles, was er noch kannte. Der junge Reporter knurrte, als Fames Gesicht vor dem Seinen auftauchte.
      „Wo ist der Hauptsitz der Zeitung? Wo sitzt euer Boss“, fragte der Weise und packte den Reporter am Kinn.
      „Antworte!“ Jack heulte auf, als ein noch nie dagewesener Hunger seine Eingeweide verkrampfte. Er blickte den alten Mann vor sich ungläubig an. Dieser lächelte nur.
      „Die Basisfähigkeit meiner Teufelsfrucht. Im Gegensatz zu anderen, habe ich mich jedoch weiterentwickelt. Also rede Jack Ryder oder ich werde dich in den Wahnsinn treiben“, meinte der alte Weise und schlug den Gefangenen mit seinem Gehstock ins Gesicht. Blut spritzt auf die Fliesen. Jack blickte auf. Er biss die Zähne zusammen und suchte fieberhaft einen Ausweg. Er spürte wie sich seine Fesseln etwas lockerten und grinste insgeheim. Fames wandte ihm gerade den Rücken zu. Langsam wand der Reporter sich aus den Fesseln heraus und sprang auf. Bevor der Weise reagieren konnte, trat Jack ihm schon seinen Stuhl entgegen und wollte an ihm vorbei aus dem Raum stürzen. Ein weiterer Schwall Wasser, der in seinem Gesicht landete hinderte ihn daran. Enttäuscht heulte er auf, als er sich wieder gefesselt auf dem Stuhl wiederfand.
      „Du wirst es nie lernen.“ Der alte Mann schüttelte traurig den Kopf. Er nickte dem Hünen hinter sich zu.
      „In diesem Sinne werden wir wohl physisch werden müssen, auch wenn ich Gewalt verabscheue.“ Der Weise lachte hämisch und schritt um den Tisch hinter Jack herum. Der Reporter wurde nun umgedreht und blickte auf allerlei medizinische Geräte, welche auf dem Tisch lagen.
      „Du willst...“ Fames riss die Augen auf.
      „Ich? Wo denkst du denn hin. Ich werde Victor holen lassen. Er ist immer für neue Testsubjekte dankbar und falls das nicht ausreicht, können wir dich immer noch an Jones verfüttern.“ Ein bösartiges Grinsen zeigte sich auf dem Gesicht des Alten, als Jack bei der Erwähnung des Namens die Augen aufriss.
      „Er lebt also noch? Ihr seid Narren. Man kann Waylon Jones nicht einsperren.“ Fames stand auf und ging in Richtung Tür.
      „Wir werden sehen....“ Er öffnete die Tür und helles Licht fiel in den Raum und blendete den Reporter.
      „Du hast noch Zeit es dir anders zu überlegen.“


      1 Jahr zuvor:

      „Dämonenkönig ist weiter unaufhaltsam! Was ist das für eine Überschrift?“ Die Person am anderen Ende der Teleschnecke tobte. Wie immer hatte Mr. Truth seinen Stimmenverzerrer zwischengeschaltet. Und wie immer tobte er mit Jack.
      „Es ist die Wahrheit. Sie haben Booty Bay gesehen, nachdem er das zweite Mal dort zugeschlagen hat. Oh warten sie... Nein sie haben es nicht gesehen, da die Insel nicht mehr existiert“, knurrte Jack. Er kippte sein Bier in einem Zug und verschwand aus der Bar.
      „Außerdem wäre es besser, wenn du deine Freizeit nicht nur mit saufen verbringen würdest“, meinte sein Auftraggeber, während er durch Groove 30 schlenderte.
      „Ich mache meine Arbeit. Alles andere hat sie nicht zu interessieren Truth!“
      „Oh doch hat es. Vor allem deine seltsam Dämonenkönigfreundliche Berichterstattung tut es. Wir sind eine unabhängige Zeitschrift. Weder die Regierung noch sonst wer wird von uns bevorzugt.“
      „Ich bevorzuge niemanden. Ich schreibe nur die Wahrheit und die ist nun einmal das der Dämonenkönig unaufhaltsam ist.“ Die Person am anderen Ende der Leitung seufzte. Jack konnte hören wie der Ton gedämpft wurde, als Mr. Truth seine Hand über die Sprechmuschel legte.
      „... Kümmer dich um Layla“, konnte er gedämpft verstehen, doch er konnte sich keine Reim darauf machen. Ein Rascheln ertönte, als sein Boss wieder zurück an den Hörer kam.
      „Es wird Zeit das wir uns persönlich treffen Jack Ryder. Du musst verstehen, dass die Wahrheit manchmal nicht gut genug ist. Manchmal verdienen die Leute etwas besseres als die Wahrheit.“ Jack nickte, als ihm Mr. Truth die Koordinaten mitteilte. Er blickte gen Himmel und seufzte. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.
      „Dieses Spiel fängt an Spaß zu machen.“

      „Wollen sie die Sonnenblumenkerne probieren? Selbstanbau“, meinte der Wirt und schob ihm eine kleine Schale hin.
      „Nein danke“, lehnte der junge Reporter ab. Der Mann zuckte mit den Schultern und wandte sich seinen anderen Gästen zu. Er blickte sich um. Obwohl die Bar tief im gesetzlosen Teil des Archipels lag, war sie sauber und aufgeräumt. Er konnte keinerlei Schäden von früheren Schlägereien erkennen. Es wunderte ihn jedoch nicht, wenn man die Identität des Wirtes bedachte. Jack nahm einen tiefen Schluck aus seinem Whiskeyglas und musste unwillkürlich grinsen.
      „Gerade noch hat er mich für meine häufigen Barbesuche verurteilt und jetzt treffen wir uns in einer.“ Die Gaststätte war zwar hell und freundlich eingerichtet und Licht viel durch die großen Fenster, doch die Besucher waren derselbe Abschaum wie überall in der gesetzlosen Zone. Jack schreckte aus seinem Tagtraum hoch, als ihm jemand auf die Schulter klopfte. Der Wirt musterte ihn interessiert.
      „Mr. Truth ist bereit dich zu sehen“, meinte der rothaarige Mann und schubste den Reporter in Richtung des Hinterausgangs. Jack schluckte, grinste dann jedoch. Er trat in das düstere Hinterzimmer und sah...


      Ein Schwall Flüssigkeit traf ihn erneut im Gesicht. Blinzelnd blickte er sich um und fand sich im Verhörraum wieder. Doch dieses Mal war es kein Wasser gewesen, das ihm ins Gesicht gespritzt worden war. Die Flüssigkeit brannte in den Augen und der beißende Geruch von Alkohol lag in der Luft.
      „Sollten sie nicht irgendwo anders sein“, hustete Jack und sah Dillian an, der grinsend vor ihm stand.
      „Etwas an dir lässt mir kein Ruhe. Etwas an dir fühlt sich... falsch an“, meinte der Vater der Zwillinge und durchtrennte Jacks Fesseln mit Leichtigkeit. Er musterte den Reporter misstrauisch.
      „Weder Finsternis noch Licht kann ich in dir erkennen. Du bist nur eine leere Hülle.“ Dillian rieb sich die Schläfen.
      „Es gibt nur jemanden auf der Welt, der so ist und er kannst du nicht sein, da ich seinen Aufenthaltsort kenne. Wer bist du Jack Ryder?“ Der Reporter grinste.
      „Ich bin...“ Die Tür wurde aufgerissen und der junge Mann wirbelte schlagartig herum. Fames und Victor starrten ihn fassungslos an, doch der Weise fing sich schnell wieder und hob die Hand.
      „Nach was hungert es dich?“, fragte der Alte grinsend.
      „Im Moment nur nach deinem Tod“, schrie der Reporter und preschte vorwärts. Sein Angriff wurde jedoch von dem Hünen geblockt, der zuvor schon an Fames Seite gewesen war. Jack taumelte zurück und konnte gerade noch einem Faustschlag ausweichen, welcher den Tisch hinter ihm zerstörte und die Bodenplatten zertrümmerte. Weitere Schläge folgten und zwangen den Reporter immer weiter zurückzuweichen. Schließlich stand er mit dem Rücken zur Wand. Der Hüne holte ein weiteres Mal aus und schlug zu. Doch anstatt siegreich aufzuheulen, grunzte der Riese überrascht. Jack war hochgesprungen und auf seinem Arm gelandet. Schnell stürmte er vorwärts, versetzte seinem Gegner einen Tritt ins Gesicht und sprang in Richtung Ausgang. Er stürmte vorwärts. Fames machte jedoch keinerlei Anstalten sich auch nur im Geringsten zu bewegen.
      „Ich kann seinen titanischen Hunger bis hierher spüren. Es ist Fütterungszeit“, murmelte der Weise und schloss die Augen. Plötzlich explodierte die Welt um Jack. Zumindest schien es so. Er stürzte und hielt sich die Ohren zu, als ein bestialischer Schrei das Asylum erschütterte. Es war der Schrei eines wilden Tieres. Jedoch gefährlicher und monströser als alles was er bis jetzt gehört hatte. Dies war der Schrei, der Seekönige vertrieb.

      „Sie haben die Luke schon jetzt geöffnet?“, schrie Victor entgeistert.
      „Er hat Hunger“, meinte der Alte lächelnd.
      „Vergiss nicht das Jones freiwillig hier ist. Kein Gefängnis der Welt kann ihn halten.“ Fames wandte sich um und verließ den Verhörraum. Jack Ryder knurrte, während der Hüne ihn auf dem Boden festhielt. Der Schrei Jones hatte ihn von den Beinen gerissen und sein Gegner hatte diese Chance eiskalt ausgenutzt.
      „Lass ihn in Ruhe Exitium. Wir werden ihn Jones zum Fraß vorwerfen“, meinte der Weise beiläufig.
      „Weshalb ist Jones hier? Du hast gesagt er könnte von keinem Gefängnis der Welt gehalten werden?“ Fames lachte laut auf.
      „Selbst im Angesicht des Tods bist du noch voller Wissensdurst.“ Er packte den Reporter am Kragen.
      „Du kannst mich nicht täuschen. Ich spüre es. Du bist falsch Jack Ryder.“ Sein Gegenüber spuckte dem Alten ins Gesicht. Dieser ignorierte es jedoch und fuhr fort.
      „Waylon Jones ist hier, weil es für ihn nichts mehr da draußen gibt. Gold Roger ist tot, genauso wie Chloe Walsh und Ada Siddharta. Selbst Whitebeard hatte er bereits bezwungen. Es gibt da draußen nichts mehr für ihn. Hier hat er Futter und wird großteils in Ruhe gelassen.“
      „Und was ist mit Geddon und dem Dämonenkönig. Weiß er von ihnen.“ Fames wirbelte plötzlich herum.
      „Bete zu Gott das er das niemals herausfindet.“ Das erste Mal hörte er so etwas wie Beunruhigung aus der Stimme des Weisen. Jack Ryder wurde hinaus in den offenen Innenhof des Asylums geschleift. In der Mitte konnte er einen alten Brunnen erkennen. Er wusste was in der Dunkelheit des Brunnens auf ihn wartet, doch seltsamerweise verspürte er keine Angst. Ein grimmiges Grinsen zierte sein Gesicht.
      „Das wird eine verdammte geniale Story werden“, meinte der Reporter und machte sich zum Sprung bereit. Er konnte aus den Augenwinkeln erkennen, das unzählige Gewehre auf ihn gerichtet waren. Gerade als er springen wollte, ertönte ein lautes Horn.
      „Die neuen Gefangenen sind soeben im Hafen eingetroffen“, rief einer der Posten von den Wachtürmen. Victor und Fames warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu.
      „Bring den Bastard in eine sichere Zelle Exitium“, meinte der Weise, während der Forscher nur gebannt auf den Eingang starrte. Er murmelte nur ein einziges Wort.
      „Askaba!“




      Kapitel 113: Die Suche beginnt
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      Der Atem des Wachmanns bildete kleine Wolken, während er unablässig um den verfallenen Turm patrouillierte. Der Mann gähnte herzhaft und rieb sich die steifen Schultern ehe er sein Gewehr erneut schulterte. Eine dünne Schneeschicht bedeckte die Insel und die Temperaturen waren in den letzten Tagen unter Null gefallen. Die festliche Verzierung, welche vor wenigen Tagen noch die Stadt geschmückt hatte, war zwar noch immer präsent, doch die Feierstimmung war einer angespannten Atmosphäre gewichen. Seit dem der Missionar des Dämonenkönigs den Übertritt der Insel verkündet hatte, fürchteten die Leute jederzeit einen Vergeltungsschlag der Weltregierung. Der Wachmann seufzte und lehnte sich auf die Steinbrüstung vor ihm. Er warf einen Blick auf die gewundene Treppe, welche in die Stadt hinunterführte und holte einen kleinen Flachmann aus der Innentasche seines Pelzmantels. Er nahm einen tiefen Schluck und rieb sich seine fröstelnden Hände.
      „Ich bin mir immer noch nicht sicher ob es klug war uns öffentlich dem Dämonenkönig anzuschließen. Er ist unbestreitbar die Zukunft dieser Welt, doch die Regierung wird ganz sicher Vergeltung üben. Es wäre besser gewesen verdeckt zu bleiben.“
      „Ja das wäre es in der Tat gewesen“, antwortete eine Stimme. Der Wachmann riss überrascht die Augen auf und seine Blicke huschten panisch über die Landschaft. Er konnte nicht ausmachen, woher die Stimme kam. Zitternd hob er seine Waffe.
      „Wo bist du?“, schrie er panisch.
      „Sie hätten einen Jüngling wie dich nicht dafür auswählen sollen.“ Die Stimme klang kalt, doch man konnte eine Spur Mitleid heraushören. Die Atmung des Wachmanns war schnell und unregelmäßig. Langsam ging er vorwärts zur Brüstung und blickte darüber. Plötzlich schoss eine Hand von unten hervor und packte den Mann am Schädel. Ohne Chance auf Reaktion wurde der Kopf des jungen Wachmanns gegen die Steinbrüstung geschlagen. Ein lautes Knacken ertönte, als der Knochen brach. Der Angreifer hievte sich nun über die Brüstung und klopfte den Schnee von seiner Kleidung. Der Person trug einen langen weißen Mantel und einen weißen Anzug, der sie als Vizeadmiral des Marinehauptquartiers auszeichnete. Calias blinde Augen waren auf den Eingang des Turms fixiert. Die Frau atmete tief ein und aus und schlich geduckt auf die Eingangstür zu. Sie konnte aufgeregte Stimmen von drinnen hören, jedoch schien sie noch nicht bemerkt worden zu sein. Eine Öffnung an der Spitze des Turm erregte ihre Aufmerksamkeit. Die junge Frau lächelte.
      „Meine Reichweite scheint in letzter Zeit noch weiter gewachsen zu sein.“ Schnell und lautlos erklomm sie den Turm und quetschte sich durch die kleine Öffnung. Im Turm selbst herrschte dieselbe Temperatur wie draußen, da der kalte Nordwind durch alle Ritzen des alten Gemäuers pfiff. Langsam bewegte sich Calia in Richtung der Stimmen.
      „Glaubt ihr wirklich, dass der Neuankömmling ein Spion ist?“
      „Sieh ihn dir doch einmal an. Er verhüllt sein Äußeres und lungert den ganzen Tag nur im Gasthaus rum.“
      „Er ist bestimmt verflucht.“ Sie konnte fünf Männer mit Waffen ausmachen, welche im zentralen Raum des Turmes standen. Dazu noch einen älteren Mann, der sich an einem altarähnlichem Aufbau zu schaffen machte.
      „Hört auf zu diskutieren und haltet lieber Ausschau. Die Chance das die Regierung angreift ist zwar gering, jedoch ist sie immer noch vorhanden“, meinte der ältere Mann, der wie ein Priester angezogen war, und gab einige Kräuter in eine Schüssel, ehe er sie mit einem Stößel zu mahlen begann. Die anderen Männer zuckten mit den Schultern und hoben ihre Waffen um Ausschau nach Eindringlingen zu halten.

      Calia schmunzelte, als sie sich von oben in die Mitte der Meute fallen lies. Diese Männer waren gute Söldner, das musste sie ihnen lassen. Blitzschnell wirbelten sie herum und feuerten auf die Marinesoldatin, welche jedoch mithilfe von Rasur einfach ausweichen konnte. Einer der Wachen zog sein Schwert und stürmte auf sie zu. Funkensprühend prallte die Klinge auf ihren goldenen Handschuh und glitt ab. Bevor der Mann sich sammeln konnte, packte ihn die Frau am Hals und benutzte ihn als menschliches Schutzschild, indem sie ihn zwischen sich und die gezückten Waffen der Anderen brachte.
      „Lassen sie das bitte meine Liebe“, meinte der Priester nun und klatschte in die Hände.
      „Ich muss euch applaudieren, dass ihr über unsere kleine Zeremonie Bescheid wisst, aber das die Regierung nur eine Frau schickt, enttäuscht mich schon.“ Der Mann lächelte siegesgewiss.
      „Knallt sie ab“, meinte er gelassen zu seinen Wächtern.
      „Aber Sir, was ist mit Ralph?“
      „Er hat sich fangen lassen, also ist es seine eigene Schuld.“ Die Söldner nickten grimmig und hoben ihre Waffen an, doch Calia zeigte keinerlei Überraschung.
      „Das würde ich an deiner Stelle lassen, da sonst der ganze Turm zusammenkrachen wird. Ich hab es gesehen“, meinte die Vizeadmiralin und drehte ihren Kopf in Richtung eines Söldners, der sich von hinten herangeschlichen hatte, und gerade seine Bazooka auf sie richtete.
      „Feuert endlich“, schrie der Priester, worauf die Söldner sofort Folge leisteten. Ein heller Lichtblitz durchzuckte die alten Ruinen und als der Priester seine Augen wieder öffnete, konnte er Calias Gesicht direkt vor seinem sehen. Die Söldner lagen bewusstlos am Boden.

      „Worum ging es bei diesem Ritual“, fragte Calia etwas später, während sie sich die Hände in einer Wasserschüssel wusch. Der Mann vor ihr keuchte. Blut rann die Wand hinab, an welche ihn die Marinesoldatin genagelt hatte. Sie hatte die Nägel durch seine Handflächen getrieben. Zwar ruhten seine Füße noch auf dem Boden, sodass seine Hände nicht sein gesamtes Körpergewicht tragen musste, und doch hatte ihn die Prozedur beinahe das Bewusstsein verlieren lassen.
      „Ich werde dir gar nichts verraten Hexe!“ Die blonde Frau schüttelte enttäuscht den Kopf. Sie packte den Mann am Kinn und ihre blinden Augen schienen ihn direkt anzustarren.
      „Sieben Jahre in Torinos Gefangenschaft und fünf Jahre als direkte Untergebene von Orinto haben jegliche Unschuld, welche ich einst hatte, aus mir heraus getrieben. Es wäre Unklug mich zu provozieren.“
      „Ich bin ein Diener des einzig wahren Gottes. Du kannst mir nichts anhaben.“ Calia lächelte.
      „Ich muss zugeben, dass ich diese Antwort erwartet habe. Die ersten vier Jahre wurde ich in Torinos Dimension gefoltert, doch die folgenden Drei...“ Die Marinesoldatin holte einen kleinen Hammer aus der Innentasche ihres Mantels.
      „... habe ich gefoltert!“ Mit zwei schnellen Hieben zertrümmerte sie die Kniescheiben des Priesters, welcher vor Schmerzen laut aufheulte. Bevor der Mann sich wieder sammeln konnte, trieb ihm sein Gegenüber auch schon Eisennägel unter sein Fingernägel und splitterte sie dadurch nach oben. Der alte Priester schrie für mehrere Minuten, bis ihn die Kraft verließ. Kraftlos sank er in sich zusammen. Blut rann aus den Wunden in seinen Handflächen. Calia packte den Mann am Kinn und spritzte ihm kaltes Wasser ins Gesicht.
      „Sprich oder das war erst der Anfang“, meinte sie kalt. Ihr Gegenüber riss entsetzt die Augen auf und fing an zu hyperventilieren. Ein weiterer Wasserschwall beruhigte den Mann.
      „Das Ritual sollte morgen stattfinden und die Seelen der Insel an ihn übergeben“, meinte er hustend.
      „Ihr wolltet eure Seelen freiwillig an den Dämonenkönig verpfänden.“ Die blonde Frau zog eine Augenbraue nach oben.
      „Es macht keinen Unterschied. Er ist unaufhaltsam. Er wird euch alle holen“, meinte der Priester lachend, doch sein Lachen ging langsam in ein Husten über, wobei er Blut vor Calias Füße spuckte. Diese zeigte sich davon unbeeindruckt und trat stattdessen gegen die zertrümmerten Knie ihres Gefangenen, was diesen noch einmal aufheulen lies. Als der Mann sich wieder beruhigt hatte und zusammengesunken war, spritzte sie ihn ein weiteres Mal eiskaltes Wasser ins Gesicht.
      „Kommen wir nun zum eigentlichen Punkt. Wo ist Jack Ryder?“, fragte sie, während sie damit anfing verschiedenste Dinge aus den Innentaschen ihres Mantels zu holen und auf dem Tisch auszubreiten. Die Augen des Priesters weiteten sich beim Anblick der Gegenstände und er schluckte.
      „Ich hab keine Ahnung wo Jack Ryder ist.“
      „Ihr arbeitet doch sicher mit ihm zusammen. Er ist immerhin der Große Aufwiegler. Seine Berichte zeigen das es keine Alternative zum Dämonenkönig gibt.“
      „Weil es keine Alternative gibt“, schrie der alte Mann.
      „Man kann sich nicht gegen einen Gott stellen. Er wird diese Welt reinwaschen und dann über die Auserwählten herrschen, welche sich ihm angeschlossen haben.“

      „Wo ist Jack Ryder?“ Calia packte den Mann am Kragen und hielt eine Zange vor sein Auge.
      „Sprich wenn du dein Augenlicht behalten möchtest.“
      „Er war hier vor ein paar Wochen, als wir darüber entschieden haben, ob wir uns dem Dämonenkönig öffentlich anschließen. Er hat zwar keine Partei ergriffen, uns jedoch mit Fakten versorgt, bevor er in Richtung Blight Asylum aufgebrochen ist. Er sagte...“ Der Mann fing zu lachen an.
      „Was für Fakten? Was hat er gesagt?“ Calia schüttelte ihren Gefangenen und schlug ihn mehrmals mit der Zange ins Gesicht, wodurch sie ihm Nase und Wangenknochen brach. Doch all dies stoppte den Mann nicht, sondern er lachte weiter. Erst als er sich beruhigt hatte, fuhr er fort.
      „Er hat mich vor dir gewarnt. Wie konnte ich das nur vergessen. Er meinte, dass die Regierung sicher nach ihm fanden lassen wird und das sie dich schicken werden. Die blinde Seherin! Die Stimme der Zukunft! Calia Tinvuel.“ Der Mann sah auf und blickte ihr direkt in die blinden weißen Augen.
      „Es gibt nichts mehr was ich dir zu sagen hätte Hexe. Außerdem hast du Gäste. Weitere Ungläubige, welche schon bald durch den einzige wahren Gott geläutert werden.“ Der Mann grinste teuflisch und biss sich dann die eigene Zunge ab. Calia betrachtete ruhig, wie der Priester an seinem eigenen Blut erstickte, ehe sie sich umdrehte.
      „Du bist kalt geworden Mädchen. Was würde dein Großvater wohl dazu sagen?“, meinte der Mann im schwarzen Anzug. Sein Gesicht wurde durch eine Holzmaske, welche das Gesicht eines leidenden Mannes darstellte, verdeckt.
      „Hallo Tartaros“, meinte Calia kalt. Der Mann machte eine spielerische Verbeugung.
      „Weswegen bist du hier? Ich kehre nicht mehr zu euch zurück. Ich gehe meinen eigenen Weg.“
      „Oh wie Schade. Und das nach all den Schwierigkeiten dich allein irgendwo zu treffen.“ Der Mann trat einige Schritte zurück. Ein schwarzes Portal öffnete sich neben ihm. Calia schluckte und trat einige Schritte zurück.
      „Es geht hier jedoch nicht um deine Zugehörigkeit, sondern einzig allein um deine Fähigkeit“, meinte eine keuchende Stimme aus dem Portal.
      „Clint Torino“, knurrte die blonde Frau und ballte die Fäuste. Seit Jahren hatte man nichts mehr von ihm gehört. Weshalb tauchte er jetzt gerade auf? Was wollte er von ihr? Die Vizeadmiralin dachte fieberhaft nach.
      „Ich brauche dich Calia Tinvuel“, keuchte der Mann im Portal und hustete lautstark. Überrascht riss sie die Augen auf, als sie ihn sehen konnte. Calypso schob einen Rollstuhl aus dem Portal heraus. Im Rollstuhl saß zusammengesunken Clint Torino. Sein Gesicht war von Narben überzogen und er atmete keuchend, doch sein Blick war so kalt und unbarmherzig wie eh und je. Er hustete stark und krümmte sich vor Schmerzen.
      „Ich brauche deine Fähigkeiten. Also wärst du so nett. Wo ist meine Heilung?“



      Kapitel 114: Oh Death
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      Calia zog eine Augenbraue nach oben und lächelte abschätzig.
      „Selbst wenn ich wüsste, wie man dich heilen kann, würde ich es nicht tun. Es scheint, als hätte Ada schließlich doch noch Erfolg gehabt.“ Clint hustete stark und starrte sie wütend an.
      „Ada hat nicht nur meine Nerven angegriffen. Sie hat einen Teil ihrer Seele...“ Er fiel vornüber aus dem Rollstuhl und krümmte sich vor Schmerzen. Calypso eilte an seine Seite und wollte ihm aufhelfen, doch er stieß sie einfach weg. Torino hämmerte auf den Boden, welcher dadurch aufsplitterte. Der gesamte Turm wankte unter dem durch den Schlag ausgelösten kleinen Erdstoß. Langsam richtete der Mann sich vor Calia auf. Er wischte das Blut aus seinen Mundwinkeln und ballte die Fäuste.
      „Lasst uns allein“, meinte er in Richtung von Calypso und Tartaros. Die Zwei nickten schweigend und traten durch das Portal hinter Torino. Dieser wandte sich nun wieder der blonden Frau vor sich zu.
      „Unterschätze mich nicht Calia.“ Sein Blick war eiskalt, doch die Marinesoldatin begegnete ihm mit einem Grinsen.
      „Was auch immer Ada getan hat. Es frisst dich von innen auf. Wie lange hast du noch Clint?“
      „Ein Jahr... Vielleicht länger.“ Er schritt an seinem Gegenüber vorbei und beäugte die Leiche, welche an die Wand genagelt war.
      „Du hast viel von mir gelernt Mädchen. Denkst du nicht, dass es an der Zeit wäre mir all das zurückzuzahlen. Wo ist meine Heilung!“ Er drehte sich um und stampfte auf den Boden, wodurch ein weiterer Erdstoß ausgelöst wurde. Staub rieselte von der Decke und kleinere Steine lösten sich aus den Wänden.
      „Du weißt, dass ich dein Schicksal nicht erblicken kann. Du trägst das Mal“, meinte Calia. Sie streckte ihre Sinne in alle Richtungen aus. Der Angriff konnte jederzeit aus jeder Richtung erfolgen. Torino griff sich an die Schläfe und schüttelte den Kopf.
      „Du verstehst nicht. Ich kann nicht sterben. Nicht bevor Er stirbt!“
      „Es ist unmöglich. Ich kann deine Heilung nicht finden.“ Clint packte die junge Frau nun am Kragen. Diese stieß einen überraschten Schrei aus, als sie emporgehoben wurde. So eine Geschwindigkeit hatte sie dem Todgeweihten nicht zugetraut.
      „Du hast dieselbe Fähigkeit, wie der Berater. Die Gabe der Sicht. Du kannst das Schicksal und die Zukunft jeder Person sehen und dadurch beeinflussen.“
      „Dann weißt du auch, dass der Berater dich deshalb nicht durchschauen konnte, weil du das Mal des Alten besitzt“, knurrte Calia. Ihr Gegenüber wandte seinen Kopf zur Seite und spuckte Blut auf den Boden, bevor es sich ihr wieder grinsend zu wandte.

      „Du hast keine Ahnung von deinem Potenzial. Ich kann und werde dir helfen den Berater zu übertrumpfen. Du wirst sehen.“ Bevor sie reagieren konnte, rammte er ihr etwas gegen die Stirn. Schreiend sank die blonde Frau zu Boden und hielt sich ihren schmerzenden Kopf. Torinos Gesicht erschien über ihr.
      „Ich weiß, dass du eine mögliche Zukunft gesehen hast. Du hast gesehen, was ich will.“ Calia keuchte.
      „Meinst du den Tod des Alten? Weshalb möchtest du deinen Meister töten?“ Ihr Gegenüber lachte und setzte sich wieder in seinen Rollstuhl. Das Lachen ging in eine kehliges Röcheln über und Clint spuckte ein weiteres Mal Blut.
      „Damals als ich mich ihm anschloss, folterten sie mich hundert Jahre lang. Sie dachten, dass sie meine Willen gebrochen hätten, aber ich habe ihm nie gedient. Ich bin mein eigener Herr!“ Die letzten Worte schrie er und seine Stimme brachte die Wände zum erzittern und rief der blonden Frau wieder in Erinnerung, weshalb sie Clint Torino mit jeder Faser ihres Seins gefürchtet hatte. Seine Hände krallten sich in den Rollstuhl.
      „Jahrelang habe ich gearbeitet und schon bald wird der Alte fallen und diese Welt wird von Grund auf neu erschaffen werden.“ Er lehnte sich vor und lächelte die kniende Calia teuflisch an.
      „Du wirst meine Heilung finden, oder...“ Ein schrecklicher Schmerz durchfuhr ihren Kopf und die blonde Frau schrie auf.
      „Wie?“, keuchte sie und rieb sich die schmerzende Stirn. Sie war Schmerzen gewohnt, doch diese Folter hatte jeglichen Rahmen gesprengt.
      „Die Träne des Gottes, welche ich dir eingepflanzt habe, wird dir dabei helfen.“ Torino stand auf. Er blickte aus dem Fenster auf die Weite See hinaus.
      „Nichts hält ewig. Wir sind für all unser tun verantwortlich. Selbst die Götter haben wir selbst erschaffen um uns zu beherrschen.“ Er schüttelte den Kopf und ging auf das schwarze Portal zu, welche sich hinter ihm geöffnet hatte.
      „Benutze deine Kraft Calia und du wirst es sehen. Du wirst sehen, dass er nicht aufgehalten werden kann.“
      „Dein Verfall scheint dir zuzusetzen. So kraftlos erlebe ich dich das erste Mal, auch wenn deine Stimmungsschwankungen immer noch dieselben sind“, meinte die Marinsoldatin. Ein letztes Mal wandte sich Torino um. Das dämmrige Licht tauchte sein vernarbtes Gesicht in einen unheimlichen Schein.
      „Es hat sich vieles verändert“, meinte der Mann, bevor er in sein schwarzes Portal trat. Die blonde Frau blickte ihm nach, rappelte sich dann jedoch auf. Behutsam tastete sie über ihr Stirn, konnte jedoch keine Unregelmäßigkeit erkennen und atmete erleichtert auf.

      „Hallo Calia“, ertönte plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf.
      „Schön dich kennenzulernen.“
      „Wer bist du“, keuchte sie und presste die Hände auf die Stirn. Sie verlor den Boden unter den Füßen. Alles um sie wurde schwarz. Sie stürzte zu Boden und als sie wieder zu sich kam, blinzelte sie in die gleißende Sonne über Booty Bay. Verwirrt sah sie sich um. Die Stadt war von geschäftigen Treiben erfüllt. Überall liefen Menschen umher und zeigten begeistert auf die zerstörten Gebäude, oder machten Fotos davon. Auf der anderen Seite des Hafens konnte sie einen mächtigen Krater erkennen.
      „Was ist hier los?“
      „Ich zeige dir gerade eine Vision der Vergangenheit“, meinte die dunkle Stimme in ihrem Kopf.
      „Wie ist das möglich?“
      „Oh ganz einfach. Durch die Träne der Göttin, welche ich kreiert habe, kann ich deine Fähigkeit nach belieben verwenden. Du solltest mir übrigens dankbar sein, da ich sie gerade verstärkt habe.“ Calia schüttelte ungläubig den Kopf. Ein Passant, den sie zu spät bemerkte, ging einfach durch sie durch, was die Marinesoldatin zu einem überraschten Aufschrei verleitete.
      „Ich werde dich jetzt verlassen, aber vergiss eins nicht. Du arbeitest jetzt für mich“, meinte die Stimme.
      „Warte! Weshalb arbeitest du mit Torino zusammen? Wer bist du?“ Die Person in ihrem Kopf lachte. Es war ein kaltes Lachen, welches jegliche Wärme vermissen lies.
      „Du hast keine Ahnung wie tief meine Fäden bereits reichen. Ich bin überall.“ Der Person schien zu kichern.
      „Torino, die Marine, Truth und selbst Orinto sind alles nur Schachfiguren auf meinem Brett.“ Calia riss die Augen auf.
      „Du!“, keuchte sie, doch der Besitzer der Stimme schien schon verschwunden. Ungläubig über ihre Entdeckung schüttelte sie den Kopf und schlenderte durch die Stadt.

      Irgendetwas zog sie zu einer bestimmten Stelle im Hafen. Der Boden war verbrannt und hatte tiefe Risse. Zwei Personen standen an dieser Stelle. Ein alter Mann in einer mächtigen schwarzen Rüstung diskutierte wild mit einem jungen Mann mit Pferdeschwanz und Anzug.
      „Das ist Wahnsinn und du weißt das. Du kannst den Schauplatz einer Katastrophe nicht in einen Vergnügungspark verwandeln.“
      „Die Leute lieben es und sie wollen alles über den Dämonenkönig, der immerhin ihr aller Leben bedroht, erfahren“, antwortete der junge Geschäftsmann grinsend.
      „Was würde ihr Vorbild Mr. C dazu sagen“, meinte Topper McNabb und schüttelte traurig den Kopf.
      „Sehen sie McNabb. Sie haben mir gar nichts zu sagen. Verkriechen sie sich doch wieder in ihrer Hütte auf dem Hügel“, meinte der junge Mann und stieß den schwarzen Ritter gegen die Brust, ehe er wütend davon stapfte.
      „Es scheint, als hättest du gerade einen sehr mächtigen Mann verärgert“, meinte eine sanfte Stimme aus dem Schatten einer Seitengasse.
      „Als ob wir uns für Konzerne und dergleichen interessieren.“ Der alte Mann wandte sich um.
      „Es ist schön die wiederzusehen Katarina.“

      Calia verschlug es die Sprache, als sie die Frau sah, welche aus der Gasse heraustrat. Ihr goldenes Haar war zu einem Rossschwanz, welcher auf ihrer linken Schulter ruhte, zusammengebunden und reflektierte das Sonnenlicht. Ihr katzenhaften grünen Augen schienen in die Ferne zu blicken, während sie Topper McNabb begrüßte. Die Frau trug eine eng anliegenden Hose und eine weite Bluse. Auf ihren Handrücken konnte Calia seltsame Runen erkennen.
      „Es tut gut dich hier zu haben“, meinte Topper und wollte der Frau nun die Hand reichen. Jedoch glitt seine Hand einfach durch ihre hindurch.
      „Du bist nicht hier?“
      „Natürlich nicht. Ich habe genug zu tun.“ Sie seufzte und schritt an ihrem Bekannten vorbei ins Sonnenlicht.
      „Die Welt steht Kopf“, meinte sie kopfschüttelnd und ihr Gegenüber stimmte ihr zu.
      „Dabei hatten wir alle geschworen, nichts mehr zu unternehmen und die Menschheit in Ruhe zu lassen.“
      „Außer dein Bruder natürlich“, ergänzte Katarina grinsend.
      „Aber vergiss nicht, dass auch wir einst Menschen waren.“ McNabb nickte.
      „Und ohne dich wären ich und mein Bruder auch nur Menschen geblieben.“ Die Frau nickte und blickte auf das Meer hinaus.
      „Götter nannten sie uns in Früherer Zeit. Damals vor tausenden Jahren.“ Sie seufzte und legte ihre Hand auf die Schulter des alten Mannes.
      „Es ist tragisch, dass von dir abzuverlangen. Du verkürzt dein Leben dadurch, aber wenn es so weiter geht sind alle Siegel bald gebrochen und der Alte wird frei sein.“
      „Ohne dich hätten wir ihn damals nicht bannen können. Ich schulde dir also etwas“, meinte Toppe grinsend. Katarina nickte und ihr Blick schien in die Ferne zu schweifen.
      „Es war unsere Schuld...“ Die Frau hielt inne. Ein Zittern ging durch ihren Körper, bevor sie hin fortgerissen wurde. Mit einem überraschten Ausdruck im Gesicht, löste sich die Frau in Luft auf. Die Überraschung stand auch Topper ins Gesicht geschrieben.

      „Wer...“ Er hielt inne. Ruhig drehte er sich um.
      „Enttäuschend! Von der ersten Blutmagierin hatte ich wirklich mehr erwartet“, meinte eine ruhige Stimme. Calia keuchte überrascht auf. Schnell wirbelte sie herum und schlug die Hand entsetzt vor den Mund als sie das Schauspiel beobachtete, welches sich gerade abspielte. All die Touristen in Booty Bay fielen auf die Knie. Die Leute schienen zu ersticken. Ihre Augen wurden komplett weiß, bevor sie zur Seite kippten. Die Temperatur fiel schlagartig und Calia konnte Topper McNabbs Atem sehen. Ruhig zog er schwarze Ritter sein Schwert. Es schien als sei jedes Geräusch ausgemerzt. Über die Stadt hatte sich ein tödlicher Mantel der Stille gelegt.
      „Hallo Arthur“, meinte er kalt. Der Angesprochene zog ebenfalls sein Schwert. Er trug eine schwere Eisenrüstung und sein Gesicht war unter einem verzierten Helm verborgen. In seinen Händen hielt er ein mächtiges Zweihandschwert, dessen Klinge bläulich schimmerte. Ein weißer Rauch stieg nun von all den Leichen in der Stadt auf und wurde vom Schwert absorbiert. Arthur zeigte mit seiner Klinge auf seinen Gegner.
      „Ich bin Zerstörung... Ich bin Tod... Ich bin der einzig wahre Gott!“



      Kapitel 115: Unaufhaltsam
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      „Du bist kein Gott. Alles was ich sehe, ist ein aufgeblasener Bengel, der mit Mächten spielt, von denen er keine Ahnung hat.“ Topper McNabb verstärkte den Griff um seine Klinge. Sein Gegenüber lächelte nur abfällig. Langsam nahm Arthur seinen Helm ab und stellte ihn auf den Boden. Sein Gesicht hatte jegliche Farbe verloren. Die beiden verschiedenfarbigen Augen starrten McNabb durchdringend an.
      „Was denkst du, was ich die letzten drei Jahre gemacht habe?“ Er legte eine Hand auf seine Brust und atmete tief ein.
      „Wie viele Seelen trägst du bereits in dir?“
      „Nicht genug.“
      „Es wird nie genug sein“, schrie Topper und rammte sein Schwert in den Boden, wodurch eine kleine Druckwelle ausgelöst wurde. Die Wellen des Meeres schwappten gegen die Hafenmauer.
      „Verstehst du nicht Arthur. Du bist dieser Last nicht gewachsen. Es wird dich zerreißen.“ Calia konnte ihren Atem sehen und obwohl sie nicht wirklich an diesem Ort war, fühlte sie die alles durchdringende Kälte, die von Arthur ausging. Der Dämonenkönig neigte den Kopf leicht und kniete sich dann hin. Gedankenverloren zerrieb er etwas Mörtel zwischen seinen Fingern.
      „Was denkst du wie viele Seelen ich schon absorbiert habe?“, fragte er sein Gegenüber. Bevor dieses den Mund aufmachen konnte, beantwortete er seine Frage jedoch schon selbst.
      „Zehntausend“ Topper riss die Augen auf und taumelte einige Schritte rückwärts.
      „Das ist unmöglich“, keuchte der alte Mann, verstärkte dann jedoch wieder den Griff um sein Schwert.
      „Ich habe bereits einmal einen Dämonenkönig im Zweikampf bezwungen und ich werde es wieder vollbringen.“
      „Sie sind alle in mir und ich kann sie fühlen. All die Träume und Hoffnungen, welche ich zerschmettert habe“, meinte Arthur und fasste sich an die Brust. Er schien die Kampfhaltung seines Gegners gar nicht zu bemerken. Der Boden unter ihm gefror als er aufstand und sich über die Lippen leckte.
      „Die Macht ihrer Seelen gehört mir. Genauso wie ihre Träume und Hoffnungen. Alles ist mein.“ Der schwarze Ritter verzog sein Gesicht vor Ekel.
      „Du wirst nie genug haben. Du bist eine Monstrosität Arthur Cunningham. Ein Monster!“ Der Dämonenkönig nahm sein Schwert.
      „Ich bin ein Gott“, meinte er wahnsinnig lachend.
      „Ich kenne die Wahrheit über die Seelen und die Blutmagie. Ich weiß alles. Deshalb wird meine Herrschaft unangefochten sein, sobald ich euch umgebracht habe.“

      Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. Der Kies unter seinen Füßen knirschte, als er seinen Stand festigte.
      „Es hat keinen Sinn mit dir weiter zu diskutieren“, meinte der schwarze Ritter, welcher direkt hinter Arthur erschienen war. Er schlug zu, doch sein Schwert ging mitten durch seinen Gegner hindurch, welcher sich nun in weißen Rauch auflöste. Topper verschwendete jedoch keine Zeit, wirbelte herum und konnte so gerade noch rechtzeitige den Schwerthieb Arthurs abblocken. Das Aufeinanderprallen der beiden Klingen entfesselte eine Druckwelle, welche die Leichen der Touristen wie Blätter herumwirbelte. Der alte Mann grunzte unter der Anstrengung und erste Schweißperlen zeichneten sich auf seiner Stirn ab. Arthur dagegen zeigte keinerlei Emotionen. Langsam nahm er eine Hand vom Heft seines Schwertes und packte seinen Gegner an der Kehle.
      „Ich frage mich, was in deiner Seele verborgen liegt. Was für Geschichten und Erinnerungen“, meinte der Dämonenkönig mit einem teuflischen Grinsen, während sein Gegenüber die Augen verdrehte und kaum noch Luft bekam. Ein Zittern ging durch Arthurs Körper. Langsam blickte er nach unten zu der Klinge, welche tief in seinen Eingeweiden steckte. Er lies Topper fallen und zog die Klinge langsam aus seinem Körper. Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, warf er sie beiseite.
      „Es gibt keine Hoffnung.“ Der Himmel begann sich zu verdunkeln und die Wolken bildeten einen gigantischen Vortex über der Insel.
      „Es scheint, als würdest du ernst machen, doch es gibt nichts, was ich nicht schon vom Kampf gegen Umbra nicht kenne“, meinte der schwarze Ritter und hob sein Schwert auf. Kaum hatte er dies getan, stürmte er auch schon auf seinen Gegner zu. Mit unmenschlicher Geschwindigkeit trafen die beiden Schwerter aufeinander. Selbst mit ihren hochentwickelten Sinnen fiel es Calia schwer den Kampf zu verfolgen. Die beiden Klingen verschwammen trotz ihrer Größe und Gewichts zu Schemen, welche kaum noch zu erkennen waren. Der Kopf der blonden Frau schmerzte.
      „Diese beiden kämpfen nicht nur körperlich gegeneinander. Das wahre Kräftemessen findet auf mentaler Ebene statt“, ertönte ein weitere Stimme in ihrem Kopf, worauf sie entnervt aufstöhnte. Es war nicht die Stimme desjenigen, der zuvor über die Träne mit ihr Kontakt aufgenommen hatte.
      „Keine Angst Mädchen ich werde dir helfen das Ding loszuwerden, aber zuerst sollst du das noch sehen.“ Calia wandte sich wieder dem Kampf vor ihren Augen zu. Topper McNabb keuchte und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er warf einen Blick auf seine aufgeschlitzte Brust und hielt dann seine Hand darüber. Die Wunde heilte langsam, doch der alte Kämpfer biss vor Schmerz die Zähne zusammen. Arthur strich über seine Klinge und betrachtete das schwarze Blut zwischen seinen Fingern.
      „Spürst du den Alten? Spürst du wie er an deiner Seele reißt, während du seine Macht benutzt.“ Der Dämonenkönig legte sein Schwert auf den Boden und breitete die Arme aus.
      „Es liegt nicht an meiner Macht, dass du mich nicht verletzen kannst, sondern an dem hier“, meinte er und zog langsam seinen schweren Handschuh aus. Das Mal des Alten, welches darunter zum Vorschein kam, schien sich zu bewegen und das Auge starrte den alten Ritter direkt an.
      „Du kannst mich nicht verletzen. Zumindest nicht mit den Fähigkeiten, welche du durch den Alten erhalten hast.“ Er trat einen Schritt auf McNabb zu, welcher seinerseits seinen Körper anspannte.

      „Als ihr den Alten damals verbannt habt, wirkte er den ultimativen Schutzzauber auf zwei seiner Diener, welche entkommen konnten. Er immunisierte sie damit gegen seinen Einfluss und seine Fähigkeiten. Doch nun kommt diese Entscheidung zurück um ihn heimzusuchen. So wie ich mir die Fähigkeiten des Dämonenkönigs einverleibt habe, werde ich mir seine Macht einverleiben. Die Kontrolle über das Mal habe ich ihm bereits entrissen. Meine Herrschaft über diese Welt wird absolut sein.“ Arthur verpasste seinem Gegner einen mächtigen Hieb gegen die Brust. Die Rippen des schwarzen Ritters brachen unter dem Schlag und er wurde in eine halb aufgebautes Haus geschleudert. Staub und Trümmerteile rieselten auf ihn herab. Seine Atmung ging stoßweise und er keuchte vor Schmerzen. Arthur packte seinen Gegner am Kragen und hob ihn hoch. Sein unerbittlicher Blick war auf das Gesicht des alten Mannes gerichtet.
      „Wie fühlt es sich an? Am Ort an dem deine Nachfahren alles verloren haben, wirst du nun sterben.“ Der schwarze Ritter grinste. Blut rann aus seinen Mundwinkeln und er starrte direkt in die emotionslosen Augen des Dämonenkönigs.
      „Das Mal mag dich gegen meine normalen Angriffe schützen, aber was ist hiermit.“ Eine gewaltige Explosion erschütterte die Stadt. Ein Sonnenstrahl brach durch die dunklen Wolken und tauchte die Szene in ein goldenes Licht. Arthur lag auf dem Rücken. Weißer Nebel löste sich von seinem Körper und wanderte in Richtung des Lichts.
      „Ihr gehört mir!“ Der Schrei des Dämonenkönigs brachte die Erde zum Beben und das Meer zum Tosen. Die Seelen, welche sich von ihm gelöst hatten, wurden mit einem Ruck zurück in Arthurs Körper gezogen. Seine emotionslose Maske war zerbrochen und er starrte seinen Gegner wütend an. Dieser stand schwer atmend, jedoch gleichzeitig lachend, in den Trümmern des Hauses. Sein gesamter linker Arm war aufgeschlitzt und rotes Blut strömte daraus hervor.
      „Blutmagie“, knurrte Arthur und verstärkte den Griff um seine Klinge.
      „Es gibt noch vieles, was du nicht verstehst mein Junge. Es gibt noch viele Geheimnisse, welche den Alten und die Blutmagie umgeben. Schade, dass du sie nie lüften wirst“, meinte McNab und fuhr mit einem Finger über seine Wunde. Blitzschnell zeichnete er mehrere Runen aus Blut in die Luft. Der Dämonenkönig riss die Augen auf.

      „Du bist bereit so weit zu gehen?“
      „Mein Leben wird bald enden. So bestimme ich zumindest den Zeitpunkt und kann dich noch mit in die Hölle nehmen Bastard.“ Eine mächtige Energiewelle wurde nun von den Runen entfesselt und traf Arhur frontal. Der grelle Lichtblitz zwang Calia dazu ihre Augen abzuschirmen. Eine Hälfte ihres Gesichts war von einer brennenden Hitze erfüllt, während die andere einer eisigen Kälte ausgesetzt war. Mit einem lauten Aufschrei rammte der Dämonenkönig seine Klinge in den Boden. Eine Druckwelle zerstörte alle Häuser im Umkreis und der Boden gefror.
      „Wenn du die Kälte des Todes benutzt, so lass sie mich mit der Flamme des Lebens kontern“, meinte Topper McNabb grinsend. Er warf sein Schwert zu Boden und atmete tief ein und aus. Aus der Schnittwunde an seinem linken Arm schoss eine Welle von Blut heraus, welches nun in der Luft erstarrte und eine gebogene Klinge formte.
      „Den Rest und alles was danach kommt, werde ich dir überlassen Katarina. Vergib mir und meinem Bruder für unser Versagen.“ Arthur richtete sich nun ebenfalls zu seiner gesamten Größe auf. Die Risse in seiner Rüstung schienen von selbst zu heilen. Er zog sein Schwert aus den aufgesplitteten Steinplatten und zeigte mit dessen Spitze auf seinen Gegner.
      „Die Blutmagie wird dir auch nichts helfen. Die Flamme deines Lebens glimmt nur noch und genauso wie die Dunkelheit am Ende jegliches Licht verschlingt, werde ich deine Seele verschlingen.“ Mit einem Aufschrei gingen die beiden Kontrahenten aufeinander los.
      „Es kann nur einen wahren Gott geben!“



      Kapitel 116: Die Bestimmung eines Gottes
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      Arthur starrte ungläubig auf die Wunde an seinem Oberkörper. Rotes Blut quoll daraus hervor und der Dämonenkönig taumelte rückwärts.
      „Du bist mächtig ohne Zweifel, doch ein jeder hat seine Grenzen“, meinte McNabb und hielt seinen linken Arm vor seine Brust. Die Klinge aus seinem Blut, welche aus der Schnittwunde hervorragte, war noch länger geworden.
      „Nun benutzt du mein Blut um deinen Angriff zu verstärken?“ Arthur lachte und wischte sich etwas Blut aus dem Mundwinkeln, während seine Wunde bereits zu heilen begann und auch die Rüstung sich über dem Schnitt schloss. Calia betrachtete die Szenerie intensiv. Mit ihren hochentwickelten Sinnen tastete sie die Umgebung ab. Der Dämonenkönig war in der Gegenwart noch am Leben, also konnte er hier nicht getötet werden. Und doch sah gerade alles danach aus. Er hatte mehrere Schläge einstecken müssen und war immer weiter zurückgedrängt worden. Die dunkle Wolkendecke wurde bereits an mehreren Stellen von hellen Sonnenstrahlen durchbrochen.
      „Er muss den Rückzug angetreten haben.“ Calia tastete sich langsam näher an den Kampfschauplatz heran, als Arthur plötzlich seinen Kopf drehte. Er schien sie direkt anzustarren und sein Gesicht verformte sich zu einer teuflischen Grimasse, bevor er sich wieder seinem Gegner zu wandte. Die blonde Frau taumelte zurück.
      „Er kann mich nicht gesehen haben. Dies ist nur eine Vision der Vergangenheit.“ Topper McNabb griff nun erneut an. Er wich den Frostsäulen aus, welche aus dem Boden schossen, und ihn am weiterkommen hindern sollten. Mit einem geschmeidigen Sprung überbrückte er die letzten Meter zwischen sich und seinem Gegner. Seine Blutklinge raste durch die Luft. Arthur riss sein Schwert hoch um den Schlag zu parieren, doch wie bei den Angriffen zuvor verflüssigte sich das Blut und das Schwert glitt wirkungslos hindurch. Eine Sekunde später verfestigte es sich wieder und schnitt tief in Arthurs Brust. Der Dämonenkönig heulte auf und die Sonne brach nun endgültig durch die dunkle Wolkendecke. Das Tosen des Meeres beruhigte sich und Arthur fiel auf die Knie. Der schwarze Ritter stand schwer atmend über ihm.
      „Dies ist das Ende!“, meinte er und wollte gerade ausholen, als sich die Atmosphäre schlagartig veränderte.

      Tosende Wellen brandeten gegen die Insel und die dunklen Wolken verhüllten erneut jegliches Sonnenlicht. Der Boden gefror schlagartig und Toppers Atem bildete kleine Wölkchen vor ihm.
      „Wie... Wie ist das möglich“, stammelte der alte Mann und starrte auf die Klinge, welche aus seiner Brust hervorragte.
      „Blutmagie“, flüsterte Arthur ihm ins Ohr und grinste. Die Leiche des Dämonenkönigs vor dem schwarzen Ritter löste sich nun ein weißen Rauch auf und wurde vom Schwert absorbiert.
      „Dachtest du wirklich du könntest den Herren über Leben und Tod töten? Ich bin unsterblich. Ich bin ein wahrer Gott“, meinte der Dämonenkönig und schleuderte seinen Gegner wie eine Puppe in die Luft. Mehrere Klingen aus Eis durchbohrten den Mann in der Luft. McNabb stürzte zu Boden, wurde jedoch vor dem Aufprall von seinem Gegner gefangen.
      „Noch lasse ich dich nicht sterben alter Mann.“
      „Woher kannst du Blutmagie?“, stammelte der Alte, während das Licht in seinen Augen langsam erlosch.
      „Ich weiß alles. Dachtest du wirklich ich hätte die letzten Jahre nur still auf meinem Thron in der neuen Welt gesessen. Ich weiß alles über die Blutmagie. Ich weiß, dass sie auf dem Ursprung von allem beruht.“ McNabb packte den Dämonenkönig am Kragen. Mühsam blickte er in die erbarmungslosen Augen und biss die Zähne zusammen.
      „Deshalb jagst du die Seelen der Menschen. Aber niemand kann so viele Seelen in sich tragen. Das ist unmöglich.“
      „Du weißt um meine besonderen Umstände Topper. Die Macht meiner Seele spottet jeglicher Beschreibung.“ Arthur warf den Kopf in den Nacken und lachte. Er hatte den schwarzen Ritter an der Gurgel gepackt und hielt ihn nun vor sich. Er starrte nun direkt in die Augen des alten Mannes, welche schon komplett weiß waren.
      „Es wäre sicher interessant gewesen am Höhepunkt deiner Macht gegen dich zu kämpfen, doch jetzt gehört deine Seele mir.“ Aus den Augenwinkeln registrierte er eine Bewegung. Sein Gegner zeichnete mit dem Blut auf seinen Fingern blitzschnell eine Rune, doch Arthur lächelte nur müde. Mit einem Kopfnicken zersprengte er die Rune.
      „Es tut mir leid, aber ich habe nicht vor zu sterben. Ich werde ewig leben.“ Er schleuderte den schwarzen Ritter zu Boden.
      „Ich habe mich auf alles vorbereitet. Blutmagie, schwarzes Blut... Ich kenne alle Tricks“, meinte der Dämonenkönig.

      Langsam hob er sein Schwert und deutete mit der Spitze auf sein Gegenüber.
      „Ich kenne die Wahrheit McNabb. Über das erste Königreich, den Alten und Adam. Über die wahre Beschaffenheit des schwarzen Blutes und die Blutmagie. Ich weiß alles und solange ich die Seelen habe, kann ich nicht aufgehalten werden. Ich bin der neue und einzig wahre Gott dieser Welt. Ein besserer und gerechterer als alle anderen zuvor.“
      „Gerecht!“, schrie der alte Mann und spuckte dem Dämonenkönig vor die Füße. Langsam hob dieser nun seine Klinge und brachte sie über der Brust seines Gegner in Position. Ein lautes Grollen ertönte, während die schwarzen Wolken einen Vortex bildeten.
      „Ich strebe keineswegs die Zerstörung dieser Welt an. Noch halte ich an der verblendeten Vorstellung eines Utopias fest. Wer sich mir anschließt wird in Ruhe leben können. Zumindest für die Zeitspanne, die ich ihm erlaube zu leben.“ Er positionierte die Spitze der Klinge direkt über der Brust. Topper McNabb biss die Zähne zusammen und packte die Klinge. Blut rann über das Schwert als er sich die Hände daran aufschnitt.
      „Du weißt nicht, welche Katastrophen du mit der Entfesselung des Alten heraufbeschwörst.“ Arthur verstärkte den Griff um seine Klinge und grinste bösartig.
      „Ich bin die Katastrophe!“ Der am Boden liegende alte Mann seufzte und atmete tief ein.
      „Katarina wird dich zur Rechenschaft ziehen. Das Böse wird niemals bestehen.“ Der Dämonenkönig lachte laut auf und schüttelte dann den Kopf.

      „Es gibt kein Gut oder Böse. Es gibt nur Macht!“ Mit diesen Worten trieb er die Klinge tief in die Brust des schwarzen Ritters. Die Erde begann zu Beben und das Tosen der Wellen übertönte jedes andere Geräusch. Arthur drehte sich um und nun schien er Calia direkt anzublicken.
      „Dies ist meine wahre Macht! Die Stunde der Finsternis naht und es gibt kein Entkommen. Für keinen von Euch.“ Der Vortex aus schwarzen Wolken senkte sich langsam gen Erde und verhüllte den Dämonenkönig. Mächtige Erdbeben rissen die gesamte Insel entzwei. Riesige Wellen überspülten die Reste. Die blonde Frau stand inmitten des katakysmischen Ereignisses, welches die Insel vor zwei Jahren für immer von der Weltkarte getilgt hatte. Sie fiel auf die Knie und hielt sich die Hände vors Gesicht. Ungläubig beobachtete sie die grenzenlose Zerstörung, welche Arthur hervorgerufen hatte. Er hatte zweifellos die Macht gegen den Alten anzutreten, doch was würde danach kommen.
      „Selbst wenn der Alte fällt, tauschen wir ein Übel gegen ein Anderes ein.“ Alles stürzte in sich zusammen und im Meer formte sich ein gigantischer Mahlstrom, als Spiegelbild zum Wolkenvortex über der Insel. Booty Bay wurde in Stücke gerissen und versank im Meer.

      Calia riss die Augen auf. Sie lag auf dem kalten Steinboden im verfallenen Turm. Vor ihr stand ein Mann, welcher einen kleinen Kristall interessiert zwischen seinen Fingern drehte. Sofort tastete sie ihre Stirn ab und erkannte, dass die Träne der Göttin, welche Torino ihr eingepflanzt hatte, verschwunden war. Langsam versuchte sie aufzustehen, doch alles drehte sich und sie stürzte sofort wieder zu Boden. Der Mann fing ihren Sturz jedoch ab.
      „Sachte Mädchen. Wir wollen ja nicht...“ Die blonde Frau unterbrach den Mann indem sie sich lautstark übergab.
      „..., dass du mir meinen Mantel ruinierst“, seufzte die Person und lächelte dann freundlich. Er ging zu einem kleinen Lagerfeuer, welches er im Turm entfacht hatte und schöpfte etwas aus einem Kessel in eine kleine Schüssel.
      „Trink erstmal“, meinte er und flößte ihr die warme Suppe ein. Calia nickte dankend und setzte sich dann auf.
      „Du solltest dich erstmal sammeln. Ich muss sowieso noch ein Gespräch führen“, meinte der ältere Mann und presste die Träne der Göttin in seine Hand. Sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig. Hart und erbarmungslos starrte er den kleinen Kristall in seiner Hand an.
      „Ich weiß, dass ihr mich hören könnt. Arthur du als Schöpfer dieses kleinen Wunderwerks solltest wissen, dass man es auch gegen dich verwenden kann.“ Der Mann rieb sich die Schläfen und biss dann auf seine Unterlippe. Ein Tropfen Blut löste sich nun von dieser und fiel auf die Träne, welche ihn gierig auf sog.
      „Nun wisst ihr wer ich bin und nun werde ich euch etwas sagen. Katarina, Arthur und auch du Adam, falls du dich noch an deinen Namen erinnerst. Ihr bezeichnet euch als Götter. Ihr lasst euch verehren, doch das ist alles Lug und Trug. Menschen wie wir, die mit großer Macht gesegnet sind, sollten nicht über Andere herrschen. Wir sollten sie beschützen und ihnen mit unseren Kräften dienen. Dies ist die wahre Bestimmung eines Gottes. Ich hoffe ihr werdet dies eines Tages verstehen, denn sonst.“ Der Mann zermalmte die Träne der Göttin wodurch bläuliche Blitze durch den gesammten Raum zuckten.
      „werde ich euch vernichten.“ Langsam drehte er sich um und setzte sich nun neben die blonde Frau auf den Boden. Gähnend rieb er sich die Schläfen und zog eine Flasche Whiskey aus seiner Jackentasche.
      „Was wollen sie“, fragte Calia misstrauisch, doch Dillian winkte nur lässig mit der Hand und lehrte die Flasche mit einem Zug.
      „Ich bin weder hier um dich zu etwas zu überreden, noch um dich zu versklaven.“ Der ungepflegte Mann lächelte.
      „Du hast die Möglichkeit wahrlich frei zu sein, und dies ist heutzutage ein seltenes Gut.“ Er stand auf und streckte sich. Dann überreichte er der Marinesoldatin einen zerknüllten Zettel und wandte sich danach ab.
      „Meinten sie das vorher ernst? Menschen mit großer Macht sollten den weniger privilegierten dienen und so deren Leben verbessern“, fragte Calia und packte Dillian an der Schulter. Dieser hielt inne und schloss kurz die Augen.
      „Ja“, meinte er nickend.
      „Ich möchte die Welt von all diesen Fesseln befreien, sodass ein jeder frei ist und tun kann was er möchte. Auch wenn auf diesem Weg einige Opfer gebracht werden müssen. Dies hat mir ein guter Freund beigebracht.“ Er ging weiter und hielt dann kurz neben dem Rollstuhl an, den Torino zurückgelassen hatte.
      „Halte dein Augen nach ihm offen. Er ist nicht so verrückt wie ihr alle glaubt. Keiner von euch weiß was Clint Torino wirklich will“, meinte Dillian traurig und löste sich dann in Luft auf.
      „Und Calia... tu einfach das was du willst. Das ist das größe Privileg, welches man haben kann.“



      Kapitel 117: Muttertag
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      „Alles gute zum Muttertag.“ Miyuki lächelte und legte die Blumen auf den Boden. Zwischen all der Zerstörung, welche der Krieg über dieses Land gebracht hatte, wirkte dieser kleine Hain wie ein Refugium des Friedens. Am Horizont konnte man die ausgebrannten Häuserskelette der ehemaligen Stadt erkennen. Noch immer schwelten einige Feuer in den Ruinen und Überlebende durchsuchten die Straßen nach Essbarem. Der laue Abendwind trug einige Funken zum Hain und Miyuki hob den Kopf. Das Abendrot tauchte die ganze Szene in ein goldenes Licht. Die Bäume wiegten sich sanft im Wind und das plätschern des kleinen Baches verstärkte die harmonische Stimmung. Es war ein Wunder, dass dieser Ort den Krieg unbeschadet überstanden hatte, und doch war der Wächter, dem dies zu verdanken war, Segen und Fluch zugleich.
      „Du hättest es aufhalten können. Du hättest den Krieg entscheiden können, doch du bist untätig geblieben.“ Miyuki wirbelte herum und noch immer lag in ihrem Blick derselbe vorwurfsvolle Ausdruck wie in den Jahren zuvor. Der Mann versuchte sich zu rechtfertigen, doch seine Stimme war schwach und brüchig. Mit traurigem Blick sah er die junge Frau vor sich an. Der Bart war ungepflegt und verfilzt und auch sonst erinnerte nichts mehr an die beeindruckende Persönlichkeit, die dieser Mann einst gewesen war.
      „Es tut mir leid, aber du musst verstehen...“
      „Ich verstehe nichts. Habe ich nie und werde ich auch niemals. Du schworst die Unschuldigen zu beschützen. Genau wie sie es tat und doch hast du zugelassen, dass ihr Heimatland verwüstet wurde. Fames und Orinto haben dieses Land geschliffen, bis nur noch eine ausgebrannte Hülle übrig war. Du bist eine Entäuschung!“ Zorn flammte in den Augen des Mannes auf.
      „Vergiss nicht mit wem du sprichst. Du selbst stehst auf der Seite eines dieser Kriegstreiber.“
      „Ich habe keine Wahl“, wischte Miyuki den Einwand beiseite.
      „Ich muss stark werden und Alexander bietet mir dafür die Möglichkeit. Ohne ihn wäre ich längst tot.“ Sie legte die Hand auf den Oberarm des großen Mannes vor ihr.
      „Bitte versteh doch“, meinte sie, doch ihr Gegenüber riss sich los. Langsam schritt er an ihr vorbei und kniete sich vor die Blumen, welche Miyuki niedergelegt hatte.
      „Es gibt immer eine Wahl. Ich wünschte ich hätte ihr das damals gesagt.“ Der Mann senkte den Kopf und versank in tiefes schweigen.
      „Vater...“ Miyuki trat an Senghok heran.
      „Lass uns nicht streiten. Nicht hier. Nicht vor ihrem Andenken. Du bist wegen einer neuen Mission hier, nicht wahr?“, antwortete dieser und deutete in Richtung Haus.
      „Wir sollten bei einem Abendessen weiter reden.“ Die junge Frau nickte, drehte sich dann jedoch noch einmal um. Langsam kniete sie sich vor den Grabstein, der inmitten des Hains unter den schützenden Ästen der Bäume stand. Sie legte die Finger auf den kalten Stein und seufzte.
      „Mutter...“

      4 Jahre zuvor:


      Sie konnte die Kämpfe in der Ferne hören, doch dies war jetzt nicht wichtig. Etwas trieb sie vorwärts und erlaubte keine Pause. Sie musste die Wahrheit erfahren. Miyuki humpelte unerbittlich voran. Ihr rechter Arm war gebrochen und hing nutzlos herab. Das letzte Jahr hatte sie auf der Flucht verbracht. Calia hatte sie, nachdem sie Miyukis Leben gerettet hatte, damals laufen lassen. Jedoch waren nicht alle in der Marine so nachgiebig gewesen. Ihr Vater hatte als seinen letzten Akt im Amte des Großadmirals alle Suchstreitkräfte auf sie fokussiert und ihr Kopfgeld auf 250 Millionen Berri erhöht. Und nun erreichte sie die Nachricht vom Tod ihrer Mutter.
      „Was will er?“, fragte sich die die junge Frau, denn es bestand kein Zweifel das Senghok sie erwarten würde. In der Ferne konnte sie bereits das Haus erkennen, indem einige ihrer frühesten Erinnerungen stattgefunden hatten. Hustend kämpfte sie sich vorwärts und nahm einen Schluck Wasser aus ihrer Flasche. Eine Bewegung zu ihrer linken erregte ihre Aufmerksamkeit, doch sie konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren. Der Schlag traf sie unvorbereitet und holte sie von den Beinen, wobei sie auf ihrer gebrochenen Schulter landete.
      „Verdammt“, keuchte die junge Frau auf und biss die Zähne zusammen. Der Schmerz brannte in ihrem gesamten geschundenen Körper und doch zwang sie sich erneut auf die Beine. Die Männer musterten sie grinsend. Mehrere trugen schwere Eisenstangen mit sich herum, welche sie nun erwartungsvoll in ihre Richtung deuteten.
      „Warum jagt ihr mich“, keuchte Miyuki.
      „Seid ihr auch hinter meinem Kopfgeld her?“ Die Männer lachten und einige ließen die Knöchel knacken.
      „Wir sind hinter deinem Kopfgeld her. Jedoch nicht hinter dem, welches die Marine auf dich ausgesetzt hat.“
      „Wovon redet ihr?“, fragte die junge Frau, doch sie erhielt nur Gelächter als Antwort.
      „Schnappt sie euch!“ Der erste Angreifer versuchte sie direkt mit seiner Eisenstange am Kopf zu treffen, doch die Frau wich, trotz ihrer Verletzungen, geschickt aus. Mit ihrem gesunden Arm schnappte sie die Stange am vorderen Ende und rammte das Andere ihrem Angreifer direkt ins Gesicht. Blitzschnell wirbelte sie herum und benutzte ihren nutzlosen gebrochenen Arm wie eine Peitsche und schlug einen weiteren Angreifer nieder, wobei Miyuki jedoch ebenfalls vor Schmerz aufheulte. Mit einem Sprung rückwärts wich sie einem weiteren Angriff aus, prallte jedoch gegen die Brust eines der Männer. Dieser packte sie nun und schlang seine Arme um sie.
      „Mal sehen wer von uns der stärker ist“, meinte der Mann, dessen Oberarme dicker als Miyukis Torso waren. Die junge Frau biss sich auf die Zähne um den Schmerz, der in ihrem gebrochenen Arm tobte zu unterdrücken. Mit aller Macht stieß sie sich vom Boden ab und rammte ihren Kopf gegen das Kinn des Mannes. Mit einem zufriedenen Lächeln hörte sie den Knochen brechen und den Kopfgeldjäger aufheulen. Jedoch blieb ihr keine Zeit um Luft zu holen, da von vorne schon der Nächste Angreifer angerannt kam. Mit einem Sprungkick gegen die Brust des Mannes schaltete sie auch diesen aus. Kaum auf dem Boden gelandet, rollte sich die junge Frau zur Seite, nur um im nächsten Moment fünf Metallstangen auf dem Boden aufschlagen zu sehen. Schnell sprang sie auf und betrachtete ihre Gegner mit grimmigem Blick.
      „Gebt nicht auf Leute. Sie ist fast am Ende“, schrie einer der Männer und traf Miyuki am Rücken. Stöhnend ging die junge Frau in die Knie. Die Angreifer nützten diese Schwäche natürlich sofort aus und begannen auf die wehrlose Frau einzuschlagen.
      „GENUG!“ Eine Druckwelle schleuderte die Kopfgeldjäger zurück. Ihre Sicht war verschwommen und sie blutete stark, doch ihre Rüstung hatte zum Glück einen Großteil des Schadens abgefangen. Sie ballte ihre gesunde Faust so stark, dass es bereits weh tat. Die Männer rappelten sich gerade wieder auf, doch sie hatten keine Chance. Wie Laub fegte die junge Frau sie beiseite. Sie schien keinen Schmerz mehr zu spüren. Jeglicher Kampfgeist hatte die Kopfgeldjäger inzwischen verlassen, doch Miyuki hörte nicht. Unablässig schlug sie auf die Männer ein. Brach Knochen und verdrehte Gliedmaßen. Sie holte gerade aus um dem ersten Mann den Gnadenstoß zu versetzen, als sie aufgehalten wurde. Eine große Hand packte sie am Kopf und schleuderte sie von den Verletzten weg. Die junge Frau fauchte wütend und griff den Neuankömmling sofort an. Jedoch erreichte sie ihn nicht einmal, da sie zuvor von einer Schockwelle getroffen und zu Boden geschleudert wurde. Behutsam hob Senghok seine nun bewusstlose Tochter auf und trug sie in Richtung des Hains am Horizont.

      „Ein wahrlich außerordentliches Exemplar“, meinte eine der zwei Personen, die den Kampf aus der Ferne beobachtet hatten, zu seinem Partner, der gemütlich an einen Baum gelehnt in den Sonnenuntergang starrte. Der Erste ging nun langsam auf den am Baum stehenden zu. Dabei stützte er sich mit zitternden Händen auf einen alten Stock.
      „Wer hätte gedacht, dass ihre Verbitterung und Wut über ihre Schwächen zu ihrer großen Stärke in dieser Situation wird. Das Unterbewusstsein bringt die erstaunlichsten Dinge zutage, wenn wir das rationale Denken einstellen. Gefühle... Oh Entschuldige! So etwas kennst du ja nicht“, meinte der Stockträger zu seinem Partner. Dieser zeigte keinerlei Reaktion, doch schließlich hob er seinen Kopf.
      „Möchtest du sie haben?“
      „Nein. Soll Orinto damit seinen Spaß haben.“ Der Stockträger wandte sich um und deutete auf die brennende Stadt am Horizont.
      „Dies ist erst der Anfang. Ich werde Orinto vernichten und dann wird meine Herrschaft über die Welt absolut sein.“ Fames lächelte und deutete auf die Person am Baum.
      „Ich werde deine kleinen Pläne unterstützen.“ Langsam ging er auf sein Gegenüber zu und legte ihm seine alte Hand auf die Schultern.
      „Schließlich schätze ich es immer ein Ass im Ärmel zu haben.“

      „Wo bin ich?“ Miyuki schreckte hoch, doch eine große Hand hielt sie mit sanftem Druck zurück. Verwirrt blinzelte die junge Frau und starrt in das Gesicht ihres Vaters.
      „Warum? Warum hast du mich jagen lassen?“, fuhr sie ihn direkt an. Senghok seufzte.
      „Ich wünschte du hättest diese Frage nicht gestellt.“ Der ehemalige Großadmiral stand auf und schenkte sich und seiner Tochter eine Tasse Tee ein. Vorsichtig reichte er ihr das dampfende Getränk.
      „Miyuki deine Piratenbande ist am Ende. Dillian, Markas und Maria sind untergetaucht und man hat sie seit dem Vorfall in Booty Bay nicht mehr gesehen. Nur du irrst noch über die Meere. Es ist Zeit loszulassen.“
      „Warum hast du mich jagen lassen“, zischte Miyuki. Sengkok zuckte unter ihren Worten zusammen.
      „Es... Es ging nicht anders. Du musstest gefasst werden, damit...“
      „Damit du begnadigt wirst“, meinte eine weitere Stimme. Sankt Orinto stand nun von seinem Stuhl am kleinen Tisch des Hauses auf und schlürfte genüsslich seinen Tee.
      „Du solltest dich da raus halten“, knurrte der ehemalige Großadmiral.
      „Mit meinem Recht....“
      „Mit welchem Recht“, zischte Orinto nun und die Stimmung im Raum kippte schlagartig.
      „Du hast dich dazu entschieden, dich jämmerlich zu verkriechen und an der Erinnerung an deine Frau festzuhalten. Du hast dich dazu entschieden untätig hierzubleiben, während ich und Fames uns da draußen auf Kosten der Bevölkerung die Köpfe einschlagen. Du hast weder mich noch ihn aufgehalten, obwohl du die Macht dazu hast. In dem Moment, als du dich hierher zurückgezogen hast um dein Schicksal zu betrauern, hast du jegliches Recht auf Einspruch verwirkt. Senghok öffnete den Mund um zu protestieren, doch kurz darauf schloss er ihn wieder und senkte traurig den Kopf. Orinto wandte sich nun Miyuki zu. Er deutete aus dem Fenster auf die brennende Stadt am Horizont.
      „Was du hier siehst ist nur der Anfang. Fames wird diese Welt mit Feuer und Krieg überziehen.“
      „Öffentlich schlagen deine und Fames Truppen hier einen Angriff der Revolutionäre zurück, aber in Wirklichkeit bekriegt ihr euch gegenseitig. Und das auf Kosten der Zivilbevölkerung“, merkte Senghok bitter an.
      „Nicht alle können gerettet werden“, seufzte Alexander und hielt Miyuki dann seine Hand hin.
      „Komm mit mir und ich werde dir helfen stärker zu werden. Es wird seinen Preis haben, jedoch warten Kräfte auf dich, welche du dir nicht einmal vorstellen kannst. Außerdem kann ich dir helfen Ihn zu finden.“ Miyuki horchte auf. Ihr Blick wanderte zwischen ihrem Vater und Sankt Orinto hin und her. Schließlich fiel er auf den Grabstein, welchen sie durch das Fenster ausmachen konnte.

      „Gehe weiter deinen Weg...“


      „und blicke niemals zurück.“ Grimmig lächelnd ergriff Miyuki Sankt Orintos Hand.



      Kapitel 118: Meeting
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      Sankt Orinto lehnte sich zurück und gähnte herzhaft. Gelangweilt unterzeichnete er die Dokumente, welche ihm sein Sekretär unter die Nase hielt. Die anderen Tenryuubito blickten ihn missmutig an. Dabei waren sie zuerst so erfreut gewesen ihn endlich einmal wieder auf einem ihrer monatlichen Treffen begrüßen zu können. Früher war Sankt Orinto ein gern gesehener Gast bei den Adeligen gewesen. Brachte er doch immer prunkvolle Geschenke und lustige Anekdoten mit, doch seit seinem Aufstieg in die Ränge der Weisen hatte er sich verändert. Man hatte es immer mit der Belastung abgetan, welche er sich damit aufgehalst hatte, doch heute beleidigte er die Tenryuubito in einem Maße, das nicht toleriert werden konnte.
      Er ignorierte sie!
      „Wie kann er wagen“, murmelte Sankt Rosward und überschlug die Beine, während er sich auf seinem als Sessel dienenden Sklaven gemütlich machte.
      „Schrecklich nicht wahr. Ein wahre Beleidigung“, erwiderte Sankt Theresa und trat wütend gegen den Sklaven, der ihr Weinglas hielt. Sankt Orinto hob kurz den Blick und seufzte dann.
      „Wieso sollte ich mich nochmal unter diese dekadenten Idioten mischen“, meinte er und blickte in Richtung Nightmare. Der bandagierte Leibwächter, welcher sich den ganzen Abend noch nicht gerührt hatte, neigte nun den Kopf.
      „Es gibt einen bestimmten Adeligen, den du kennen lernen sollst. Ich bin in letzter Zeit öfter über seinen Namen gestolpert. Er scheint sich vor allem für das Militär zu interessieren. Alles in allem erinnert er mich eher an dich, an als diese aufgeblasenen Witzfiguren.“
      „Wieso interessiert er sich erst seit letzter Zeit für militärische Operationen?“ Sankt Orinto unterzeichnete schnell die letzten Dokumente und sein Sekretär eilte von dannen, während der Weise aufstand und sich streckte. Sofort wurde er von anderen Adeligen umschwärmt, welche versuchten ihn in ein Gespräch zu verstricken. Lächelnd entschuldigte sich Alexander und schob sich vorsichtig aus der Menge heraus. Kaum hatte er dies bewerkstelligt, verzog er das Gesicht. Langsam schlenderte er in Richtung des Ausgangs der prunkvollen Halle, als sein Blick auf einen Adeligen fiel der etwas abseits stand. Nightmare nickte ihm unmerklich zu und so gesellte er sich zu dem Mann.
      „Es freut mich zu treffen Sankt Orinto“, sagte dieser wie aus der Pistole geschossen und hielt dem Weisen seine Hand zum Gruß hin.
      „Die Freude ist ganz meinerseits Sankt William“, erwiderte Alexander lächelnd. Während die beiden Adeligen Höflichkeiten austauschten, zog sich Nightmare etwas in den Schatten zurück. Orinto konnte beobachten wie sein Gegenüber dem Bandagierten mit den Augen folgte und dann erleichtert ausatmete, als er ihn nicht mehr sehen konnte.
      „Ihr Leibwächter ist wirklich furchterregend, aber er scheint ihnen treu ergeben zu sein. Sie haben den Sklaven gut dressiert.“ Alexanders Augen verengten sich aufgrund der Worte seines Gegenübers zu Schlitzen.
      „Passen sie auf was sie sagen“, knurrte er und packte den Adeligen an der Gurgel.
      „Reden wir doch lieber über ihr plötzliches Interesse an den militärischen Operationen von mir und Fames.“ Die Augen des Tenryuubito wurden plötzlich glasig, was Orinto dazu veranlasste überrascht loszulassen. Der Atem des Mannes ging stoß weise und er fing plötzlich stark zu schwitzen an.
      „Es tut mir leid, aber ich weiß nichts darüber“, antwortete er mit mechanischer Stimme. Alexander lies ihn los und der Adlige irrte wirren Schrittes von dannen.
      „Gehirnwäsche?“, fragte Nightmare.
      „Genau. Jemand hier in Mary Joa möchte sich einmischen und du weißt wie sehr ich das hasse.“
      „Hast du jemanden in Verdacht?“
      „Nein. Deshalb möchte ich, dass du den Idioten da vorne verfolgst und herausfindest, wer so närrisch ist mir in die Quere kommen zu wollen.“ Sankt Orinto wandte sich um.
      „Und was ist mit dir?“, fragte der Bandagierte und trat neben seinen Schützling.
      „Du machst dich sofort an die Verfolgung“, antwortete dieser direkt.
      „Schon wieder eines dieser Treffen. Ich wünschte du würdest mir enthüllen, mit wem du dich verbündet hast.“
      „Es tut mir Leid.“ Orinto drehte sich um und sah seinen Partner an.
      „Aber es gibt Geheimnisse, welche ich selbst dir nicht anvertrauen kann.“

      Die Tür fiel ins Schloss und der Weise drehte sich langsam um. Die kalte Winterluft lies seinen Atem kleine Wölkchen formen, da jemand die Fenster geöffnet hatte. Der gesamte Raum war mit Blut besudelt. Mit starrer Mine schritt er zwischen den Leichen der Bediensteten hindurch.
      „Weshalb hast du das gemacht?“ Seine Stimme klang nicht vorwurfsvoll, sondern eher entnervt.
      „Mir war danach“, antwortete die Person am Fenster keuchend und beugte sich vor. Als sie sich wieder aufrichtete, drehte sie sich Sankt Orinto zu.
      „Also weshalb hast du mich gerufen? Du weißt, welches Risiko damit eingehst.“
      „Niemand weiß davon.“
      „Ich rede nicht von den anderen.“ Die Person kam näher und legte ihre Hand auf die Schulter des Weisen.
      „Ich rede von mir“, meinte sie wahnsinnig grinsend, doch Alexander zeigte sich davon unbeeindruckt. Stattdessen lachte er laut auf.
      „Manche Dinge ändern sich eben nie... Partner'!“

      Miyuki verstaute die Teleschnecke wieder in ihrem Mantel. Nightmare hatte sie gerade davor gewarnt, dass jemand möglicherweise über ihre Pläne Bescheid wusste. Jedoch kümmerte sie dies wenig. Wenn es sein müsste, würde sie die Mauern der Anstalt niederreißen um Askaba zu bekommen. Solange es ihrem Ziel diente. Ihre Gedanken schweiften erneut zu dem Gespräch, welches sie mit ihrem Vater geführt hatte.
      „Du kannst die Last nicht alleine schultern wollen. Niemand kann solch einen Schmerz ertragen. Du hast keine Ahnung was der Junge getan hat.“ Seine Worte klangen immer noch in ihren Ohren nach. Was wusste er? Was verheimlichte er ihr? Er hatte alle ihre Wünsche erfüllt, doch hier hatte er geschwiegen. Doch etwas wusste sie nun. Dillian lebte und er war immer noch da draußen. Doch die letzten Worte ihres Vaters warfen einen Schatten über diese Information.
      „Er kann nicht gerettet werden!“ Miyuki schüttelte den Kopf. Sie musste sich nun auf ihre Mission konzentrieren. Alles andere war unwichtig und Dillian konnte vorerst warten. Sie musste zuerst noch stärker werden. Entweder um ihn zu retten, oder um ihn endgültig zu...
      Ein Schiff schälte sich langsam aus dem Nebel und vertrieb die düsteren Gedanken aus ihrem Kopf. Langsam kniete sich die junge Frau hin. Langsam schlich sie sich an das Schiff heran ohne gesehen zu werden. Das Wasserwandeln bereitete ihr inzwischen keine Probleme mehr. Sie konnte die Laternen der Wachposten auf dem Deck sehen und katapultierte sich mit einem geschmeidigen Satz an Deck ohne gesehen zu werden. Der dicke Nebel, welcher das Schiff einhüllte, half ihr dabei.
      „Etwas stimmt nicht mit diesem Nebel.“ Blitzschnell huschte sie unter Deck. Vorbei an den Quartieren der Marine und hinab in den Bauch des Schiffes. Der Gestank, welcher ihr entgegenschlug, raubte ihr beinahe den Atem. Dies waren ohne Zweifel die Unterkünfte der Gefangenen. Die Meisten schienen zu schlafen, und jene welche es nicht taten, wurden von einer schnellen Hakiattacke ausgeknockt. Seltsamerweise war der Nebel hier im Innern des Schiffes mit jedem Schritt dicker geworden. Ein Grinsen zeichnete sich auf Miyukis Gesicht ab. Langsam öffnete sie die Zellentür, welche am Dicksten vom Nebel eingehüllt war und schlüpfte hinein. Hinter ihr fiel die Tür ins Schloss, während sie sich an den schlafenden Gefangenen vorbei schlängelte. Schließlich erreichte sie die Quelle des Nebels. Eine junge Frau saß zusammengesunken gegen die Wand gelehnt. Ihr Mund stand weit offen, doch anstatt Speichel quoll dicker Nebel daraus hervor. Zärtlich schlug Miyuki gegen die Wange der Frau, doch ihre Finger glitten einfach durch sie hindurch. Lächelnd packte sie Askaba mithilfe von Haki nun an der Schulter und schüttelte sie vorsichtig. Die junge Frau schlug überrascht die Augen auf und schüttelte ihr langes silbernes Haar. Schläfrig rieb sie sich die Augen und gähnte.

      „Askaba?“ Miyuki neigte fragend den Kopf und lächelte dabei freundlich.
      „Wer sind sie?“, fragte die Angesprochene mit einer schwachen und sanften Stimme.
      „Ich wurde geschickt um sie zu retten. Ihr Vater...“ Die junge Frau neigte interessiert den Kopf und hielt Miyuki mit einer Wolke aus Nebel den Mund zu.
      „Ich weiß nicht wie sie auf den Gedanken kommen, dass ich einen Vater hätte. Dem ist nämlich nicht so. Ich habe weder Vater noch Mutter noch sonstige Verwandte. Jedenfalls danke ich ihnen für ihren Rettungsversuch, aber sie sind zu spät. Er kommt.“ Schwere Schritte waren zu hören, als jemand die Treppe zu den Gefangenen herab stapfte.
      „Verzieh deinen Nebel Askaba! Oder willst du, dass ich dir wieder weh tue?“ Die silberhaarige Frau begann am ganzen Körper zu zittern und der Nebel verflüchtigte sich innerhalb von Sekunden. Blitzschnell zog sich Miyuki zwischen die anderen Gefangenen zurück und verbarg ihr Gesicht, als sie den Neuankömmling sah. Admiral Kashmir grinste, wobei einige Tropfen Säure aus seinen Mundwinkeln auf den Boden tropften.
      „Es ist Zeit“, meinte der Marine und löste mit einem Schwall Säure die Gittertüre auf. Mehrere Marinesoldaten stürmten in die Zelle und packte die verängstigte Askaba.
      „Lord Fames erwartetet dich bereits. Du wirst die Forschung endlich komplementieren.“ Lachend erschuf der Admiral eine neue Zellentüre aus verfestigter Säure und verschwand mit der jungen Frau. Miyuki biss sich wütend auf die Unterlippe. Gegen einen Admiral hatte sie noch keine Chance, also würde sie wohl auf Plan B zurückgreifen müssen.
      „Infiltration als Gefangene.“ Sie sah sich um und betrachtete die anderen zukünftigen Insassen.
      „Sollte ein Kinderspiel werden.“

      Was sie nicht bemerkte, waren die Blicke, welche ihr vom anderen Ende des Raumes zugeworfen worden. Dort in der Zelle saßen zwei andere Gefangene, welche von ihrem Hakiausbruch zuvor unbeeindruckt geblieben waren. Der riesige Mann saß an die Wand gelehnt und hatte einen breitkrempigen Hut tief ins Gesicht gezogen, während das kleine Mädchen auf seinem Schoß interessiert mit dem Kopf hin und her wippte.
      „Es scheint als wären wir nicht die einzigen, welche ein Interesse am Asylum haben“, meinte Alice lachend.



      Kapitel 119: Im Angesicht des Feindes
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      Miyuki knurrte, als der Marinesoldat ihr mit seinem Gewehrlauf in den Rücken schlug um sie zur Eile anzutreiben. Sie blieb jedoch ruhig und hielt ihren Blick stehts auf Kashmir fixiert, welcher mit Askaba den Zug von Gefangenen anführte. Etwas beunruhigte sie. Was wusste Fames über Askaba? Auf einen Admiral war sie nicht vorbereitet gewesen und Orinto hatte ihr versichert, dass ihr Widersacher sich der Bedeutung des Mädchens nicht bewusst war.
      „Etwas stimmt hier nicht. Die ganze Atmosphäre der Insel fühlt sich vergiftet an.“ Sie blickte gen Himmel. Stahlgraue Wolken ließen keinen einzigen Sonnenstrahl zur Erde durchdringen. Nicht das es einen Unterschied gemacht hätte. Jeder Quadratzentimeter dieser Insel war tot. Der Weg führte über eine in den Felsen geschlagene Treppe nach oben. Miyuki warf einen Blick zurück auf den kleinen Hafen, in dem sie angelegt hatten. Der Leuchtturmwärter, welcher sie mit zahnlosem Grinsen, willkommen geheißen hatte, war der einzige Einwohner. Gackernd hatte er die verzweifelten Gefangenen verhöhnt und dabei an seinem Brot gelutscht.
      „Willkommen in der Hölle“, waren die einzigen Worte gewesen, welche er gesprochen hatte, bevor sie von den Soldaten mithilfe von Peitschen und Schlägen Richtung Asylum getrieben wurden. Die anderen Gefangenen wirkten kraftlos, während sie in Richtung ihres Zieles trotteten. Die meisten waren kleine Fische. Sie konnte zwar den ein oder anderen bekannten Piraten entdecken, doch niemand der ihr ernsthaft gefährlich werden könnte. Der Weg bröckelte leicht, als sie um eine Ecke bogen und die meisten der Gefangenen und Marinesoldaten drückten sich gegen die Wand. Zu ihrer Rechten endete der schmale Pfad plötzlich und es ging hunderte von Metern steil bergab.
      „Für jemand mit Höhenangst muss das hier die Hölle sein“, murmelte einer der Männer hinter Miyuki.
      „Schnauze“, fuhr ihn eine Frau, welche Miyuki als Mary Read erkannte, mit zittriger Stimme an.
      „136 Millionen Berri Kopfgeld, aber Höhenangst“, murmelte ein weiterer Gefangener, wurde jedoch direkt darauf durch einen Tritt von Mary in die Tiefe geschleudert. Die Schreie des Mannes verstummten abrupt, als er unten auf den harten Felsen aufschlug. Die anderen Gefangenen schluckten und wandten ihren Blick schnell von der Piratin ab, welche ein überhebliches Grinsen aufsetzte.
      „Das kommt davon wenn man sich mit Mary Read anlegt. Ich werde die lächerlichen Mauern dieser Anstalt schon bald niederreißen und ihr solltet dann besser auf meiner Seite stehen.“

      „Ach wirklich? Das klingt ja äußerst interessant.“ Das Grinsen auf dem Gesicht der Piratin erstarb sofort und Miyuki verbarg ihr Gesicht. Admiral Kashmir packte die Unruhestifterin am Kragen.
      „Ich könnte dich hier und jetzt zu seinem blutigen Klumpen zusammenschmelzen lassen. Jedoch...“ Er ließ die Frau fallen und wandte sich um.
      „...wäre das Gefängnis dann nur halb so lustig, während ich hier bin. Es ist viel unterhaltsamer, wenn ihr Tiere euch gegenseitig zerfleischt.“ Miyuki konnte Mary hinter sich aufatmen hören, als Kashmir sich entfernte, doch der Admiral hielt noch einmal.
      „Trotzdem muss solch aufmüpfiges Verhalten bestraft werden. Und wir wollen es dir ja auch nicht zu leicht machen.“ Ein kleiner grünlicher Geysir entstand in der Hand des Marine.
      „Wenn ich mich recht entsinne, hattest du Zwanzig Crewmitglieder“, meinte er mit einem Grinsen. Der Geysir in seiner Hand vergrößerte sich rasant und zwanzig grünliche Schlangenköpfe brachen daraus hervor.
      „Nein!“, schrie die Piratin, doch es war bereits zu spät. Innerhalb weniger Sekunden hatte jeder der Schlangenköpfe einen Gefangenen verschlungen. Die meisten der Anwesenden schlossen die Augen und hielten sich die Ohren zu um die Todesschreie nicht hören zu müssen, doch Miyukis Interesse war auf jemand bestimmtes fixiert.
      Askaba lächelte.
      Das Lächeln erstarb sofort wieder, als Kashmir sich wieder seiner Gefangenen zu wandte, doch der Moment war auf ewig in Miyukis Gedächtnis eingebrannt.
      „Was wird hier gespielt?“

      Die Schlange der Gefangenen setzte sich wieder in Bewegung und trottete weiter. Endlich kam das Asylum ins Sichtfeld. Die kalten Eisenmauern. Der reich verzierte Glockenturm der alten Villa, welche als Forschungsstätte genutzt wurde. Der graue Zellenblock, welcher in den Himmel ragte. Und natürlich die voll besetzten Wachtürme, deren Suchscheinwerfer nun alle auf die Neuankömmlinge fixiert waren. Miyuki schloss die Augen. Insgesamt befanden sich zurzeit Zehntausend Personen auf der Insel, deren Präsenzen sie mit Haki spüren konnte. Einige waren durchaus stark und sie konnte sechs Leute fühlen, welche ihr überlegen waren, doch wenn ihre neuer Plan reibungslos verlaufen würde, würde dies auch kein Problem darstellen.
      Plötzlich traf sie eine weitere Präsenz völlig unerwartet. Tief unter dem Asylum in den Eingeweiden der Insel befand sich ein weiterer Insasse. Jedoch konnte sie nichts fühlen. Hätte er nicht gerade einen direkten Impuls zu ihr gesandt, hätte sie ihn nicht bemerkt.
      Waylon Jones!
      Selbst Nightmare fürchtete diesen Mann. Miyuki war sich sicher, dass der Impuls gerade nur einen Zweck gehabt hatte. Jones wusste das sie hier war und er wollte etwas von ihr. Dies Erkenntnis beunruhigte sie zutiefst.

      Langsam schritt sie durch das große Eingangstor des Asylums. Der Innenhof war mit Marinesoldaten gefüllt und es gab keine Spur von anderen Insassen. Sie konnte Victor erkennen, dessen weißer Doktorkittel im Wind flatterte, während er aufgeregt auf Askaba zu hastete. Er murmelte Kashmir etwas ins Ohr, worauf dieser nickte und das Mädchen in die alte Villa brachte. Die neuen Gefangenen wurden nun von den Aufsehern des Asylums auf die Knie gebracht. Miyuki konnte sehen, wie sich ein hünenhafter Gefangener schützend über das kleine Mädchen beugte, welches er die ganze Zeit getragen hatte. Etwas daran kam ihr komisch vor, doch sie hatte keine Zeit nachzudenken, da Victor sich nun an die Gefangenen wandte.
      „Willkommen in der Blight Asylum Besserungsanstalt. Als erstes möchte ich euch sagen, dass ihr jedwede Hoffnung auf Freiheit direkt aufgeben könnt. Gleich werdet ihr einzeln in Untersuchungszimmer gebracht und durch gecheckt. Danach könnt ihr machen was ihr wollt. Jeden Tag gibt es Essenspakete, welche in der Mitte des Innenhofs abgeworfen werden. Die Villa und die Außenmauern sind für euch tabu und jeder, der versucht diese Bereich zu betreten, wird speziell behandelt.“ Der Forscher grinste teuflisch.
      „Haltet euch an diese einfachen Regeln und es interessiert uns nicht, ob ihr euch hier drinnen abschlachtet oder dergleichen. Willkommen in der Hölle.“

      Schnellen Schrittes verschwand Victor in der Villa und Miyuki wurde von einem Wachmann am Arm gepackt und auf die Füße gehievt. Unsanft bugsierte der Mann sie in eine von unzähligen kleinen Kammern an hinteren Seite der Villa. Aus einigen konnte man Schreie hören, während andere gespenstisch still waren.
      „Manche der Ärzte haben gern etwas mehr Spaß mit den Patienten als sie sollten“, meinte der Wächter erklärend und bugsierte die junge Frau in eine der Kammern. Drinnen wurde Miyuki bereits von einem Arzt und fünf Wächtern, welche ihre Waffen unverzüglich auf sie richteten, begrüßt.
      „Für den Moment sollte ich die Illusion der schwächlichen Gefangenen aufrechterhalten. Falls es brenzlig wird, kann ich diese Witzfiguren immer noch erledigen“, schoss es ihr durch den Kopf, während sie sich ohne Gegenwehr auf den Untersuchungstisch schnallen ließ.
      „Lasst uns bitte alleine“, meinte eine wohlklingende Stimme aus den Schatten. Die Ärzte und Wachen rissen die Augen auf. Mit leerem Blick verließen sie den Raum. Miyuki biss sich auf die Unterlippe, als der Mann sich aus den Schatten löste. Jeder Schritt wurde durch das Aufsetzen eines Gehstocks begleitet.
      „Wenn man die Sehnsüchte eines Menschen steuern kann, steuert man den Mensch selbst“, meinte Fames und trat an Miyuki heran. Die junge Frau wollte sich von ihren Fesseln losreißen und aufspringen, doch plötzlich fehlte ihr jedwede Kraft dafür. Ihr Magen schmerzte fürchterlich und ihr wurde vor Hunger beinahe schlecht.
      „Es ist bedeutungslos. Du kannst Mental noch so stark sein, aber Essen muss jeder. Selbst der stärkste Mann bricht zusammen, wenn er verhungert.“ Der Weise schlug ihr mit seinem Stock in die Magengrube. Miyuki keuchte auf.
      „Siehst du...“ Fames setzte sich auf einen Stuhl neben dem Kopfende des Untersuchungstisches und klopfte der jungen Frau beruhigend auf die Schulter.

      „Ich wusste von dem Moment als du die Insel betratst, dass du es bist. Dein Hunger sticht wahrlich heraus meine Liebe. Ich würde diesen Dillian ja nur zu gerne einmal kennen lernen.“ Der Alte stand auf und streckte sich.
      „Wie fühlt es sich an? Hier zu liegen und zu wissen, dass mich all eure kleinen Pläne nicht interessieren. Das sie nicht im geringsten bedrohlich sind.“ Miyuki knurrte.
      „Dieses Asylum und Askaba....“ Fames lachte und schlug ihr mit dem Stock ins Gesicht. Die junge Frau spuckte etwas Blut und blickte den Weisen hasserfüllt an.
      „Von mir aus. Zerstöre das Asylum und nimm dir Askaba. Denkst du wirklich ich hätte dich hier reingelassen, wenn es etwas ändern würde. Dies hier ist nur ein Plan von vielen. Orinto ist viel zu engstirnig. Er konzentriert sich nur auf mich und verliert den Blick für das große ganze aus den Augen.“
      „Du wusstest das wir kommen würden... Du... Du nimmst uns nicht einmal ernst.“ Fames schritt langsam in Richtung Ausgang.
      „Genieße deinen kleinen Aufenthalt hier und wenn du überlebst, kannst du Orinto ausrichten, dass er schon längst verloren hat. Nichts desto Trotz amüsiert mich euer kleiner Überlebenskampf.“ In der Türe drehte sich der Weise ein letztes Mal um. Er lächelte kalt und deutete mit seinem Stock auf Miyuki.
      „Nimm dir Askaba. Nimm dir Waylon Jones. Zerstöre das Asylum. Zerstöre was auch immer dir beliebt. Es ändert nichts. Ihr alle versteht es nicht. Und wenn ihr es begreift wird es zu spät sein. In diesem Spiel kann es nur einen Gewinner geben und dieser stand von Anfang an fest“, meinte Fames mit erschreckend ruhiger Stimmlage, bei der Miyuki ein kalter Schauer über den Rücken lief.

      Der Weise trat an die frische Luft und atmete tief ein und aus. Seine junge Sekretärin und Exitium erwarteten ihn bereits.
      „Sir wir müssen uns beeilen. Ihre Fähre steht bereit und wir müssen heute noch ablegen, wenn wir es pünktlich zum Treffen mit dem Anführer des Kults der Schattenflamme in einer Woche schaffen wollen.“ Fames lächelte.
      „Eine weitere Schachfigur, welche darauf wartet manipuliert zu werden.“
      „Sir ich verstehe nicht“, meinte seine Sekretärin verwirrt, was die Laune des alten Mannes nur noch mehr steigerte. Marinesoldaten bildeten einen Schutzwall um ihn und der Weise ging langsam auf seinen Stock gestützt in Richtung Ausgang des Asylums.
      „Ann meine Liebe. Etwas solltest du dir merken. Spiele nie ein Spiel, welches du nicht selbst manipuliert hast.“



      Kapitel 120: Gefängnisalltag
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      „Er weiß es also?“ Sankt Orinto klang verärgert.
      „Ja, aber es scheint ihn überhaupt nicht zu kümmern?“, antwortete Miyuki. Die Teleschnecke in ihrer Hand verzog das Gesicht. Ihr Atem bildete kleine Wölkchen und kleine Schneeflocken trieben in der eiskalten Luft. Sie stand in einer abgelegenen Ecke des großen Innenhofs und kuschelte sich so gut es ging in die graue Pelzjacke, welche sie sich heute morgen erkämpft hatte. In ein paar Metern Entfernung lag die steif gefrorene Leiche eines weniger glücklichen Gefangenen.
      „Du bleibst weiter verdeckt. Pass auf das niemand sonst deine Identität herausfindet.“
      „Weswegen brauchst du das Mädchen überhaupt?“ Die Teleschnecke blickte Miyuki verächtlich an.
      „Das hat dich nicht zu interessieren. Du bist nur hier um Befehle zu befolgen.“ Orinto klang gereizt und, was Miyuki noch mehr überraschte, gehetzt.
      „Was ist lost?“ Eine einfache Frage und doch konnte sie dem Gesichtsausdruck der Schnecke entnehmen, dass der Mann am anderen Ende der Leitung alles andere als erfreut war. Sie konnte das widerhallen seiner Schritte durch die Leitung hören, während der Aristokrat hin und her Schritt.
      „Wie weit plant Fames voraus und vor allem was plant er? Und jetzt noch diese ganze Sache mit Adam....“ Er schien vergessen zu haben, dass die Teleschnecke immer noch aktiviert war. Miyuki wusste nicht, ob sie ihn daran erinnern sollte, oder lieber weiter zuhören. Gerade als sie sich entschieden hatte nichts zu tun, fuhr Orinto fort.
      „Bist du noch dran?“
      „Ja“, antwortete die junge Frau hastig.
      „Gut! Dein Ziel bleibt unverändert. Es hat nicht den Anschein, dass Fames auch nur die kleinste Intention hätte dich aufzuhalten. Etwas was ich sehr beunruhigend finde. Nichts was ich tue, scheint ihm auch nur das geringste auszumachen.“ Den letzten Satz murmelte der Adelige nur und es schien, als würde er wieder mit sich selbst sprechen. Miyuki rollte aufgrund dieser weiteren Unterbrechung mit den Augen, als Alex auch schon fortfuhr.
      „Versuch die Aufgabe so schnell wie möglich zu erfüllen...“
      „Wer ist Adam?“ Orintos Teleschnecke verzog ob dieser Unterbrechung verärgert das Gesicht.
      „Ich weiß nicht wieso, aber ich habe diesen Namen schon einmal gehört“, meinte die junge Frau und lehnte sich grübelnd gegen die kalte graue Mauer hinter ihr.
      „Ich habe keine Ahnung“, antwortete der Adelige, doch seine Stimme klang dabei irgendwie brüchig.
      „Jedenfalls möchte ich das du auf dich aufpasst Miyuki. Komm bitte lebendig zurück.“ Ohne eine weitere Sekunde zu verlieren, legte Orinto auf und lies seine Untergebene verdutzt zurück.
      „Etwas muss ein Mary Joa passiert sein. Alex Verhalten war sehr seltsam.“

      Nachdenklich schlenderte sie durch den Innenhof, stets darauf bedacht sich möglichst unauffällig zu verhalten. Immer wieder stieß sie auf gefrorene Leichen von Gefangenen, welche die harschen Bedingungen der Haftanstalt nicht überlebt hatten. Darunter befanden sich nicht nur Piraten, sondern auch politische Gefangene. Personen, welche sich öffentlich dem Dämonenkönig oder dem Kult der Schattenflamme angeschlossen hatte, oder sich gegen Fames oder Orinto gewandt hatten. Auch wenn das Gefängnis nach den Plänen des alten Weisen entstanden waren, nutzte sein junger Rivale es ebenso häufig. Miyuki rief sich einige der ersten Worte, welche der Adelige damals zu ihr sagte als sie sich ihm angeschlossen hatte, wieder in Erinnerung.
      „Ich bin kein Heiliger. Menschen, welche mir im Weg stehen, werde ich unbarmherzig ausradieren. Du stehst nicht auf der Seite der Unschuldigen, sondern auf meiner Seite.“ Orinto war in gewisser Hinsicht genauso verdorben wie Fames, doch es kümmerte sie nicht. Sie hatte schon lange akzeptiert, dass es kein Gut und Böse gab. Für heroische Personen wie ihre Mutter, war in dieser Welt kein Platz mehr. Sie blickte sich um. Nichts veranschaulichte dies so gut, wie das Asylum. Den Gefangenen war es erlaubt alles zu tun was sie wollten, solange sie nicht versuchten auszubrechen. Regelmäßig wurden Essen und Kleidung über dem Innenhof abgeworfen und regelmäßig entbrannten blutige Kämpfe darum. So dezimierten sich die Gefangenen von selbst und das Problem wurde gelöst, ohne eine offizielle Todesstrafe verhängen zu müssen. Natürlich gelangte nichts davon an die Öffentlichkeit. Mit den Zellen war es dasselbe. Keine der Zellen war abgeschlossen und einige waren bequemer eingerichtet, als andere. Es war fast so, als wollte die Leitung des Asylums die Selektion anregen.
      „Fast so als wollte Victor, dass nur die Stärksten überleben.“ Sie sah sich um. Es war Zeit für die nächste Nahrungsmittellieferung und sie konnte ihren Hunger kaum noch unterdrücken. Man bekam hier drinnen nur etwas zu Essen, wenn man sich einer der herrschenden Gruppen anschloss oder ein starker Einzelkämpfer war. Von beidem hatte sie bisher abgesehen, da sie nicht auffallen wollte, aber nach drei Tagen ohne Essen, musste sie nun etwas unternehmen. Eine Ansammlung in der Mitte des Hofes erregte ihre Aufmerksamkeit. Mary Read stand einem Hünen gegenüber, den Miyuki als “Lip Service Doughty“ erkannte.

      „Du bist erbärmlich Doughty. Nachdem du dich schon von einem falschen Strohhut täuschen lassen hast, unterwirfst du dich hier drinnen gleich dem nächsten?“ Mary spuckte auf den Boden und zog ihren Säbel.
      „Die heutige Essenslieferung gehört uns. Der Boss hat es mit dem Snob so ausgemacht und wir lassen uns die Geschäfte nicht von einem kleinen Mädchen kaputtmachen“, antwortet der hünenhafte Pirat.
      „Crowley und Richard können mich mal beide. Es ist mir egal, welche kleinen Machtspiele ihr hier drinnen spielt.“ Sie rümpfte die Nase, deutete mit ihrem Säbel auf Doughty und fuchtelte mit ihrer Pistole, welche sie in der anderen Hand hielt, herum.
      „Ihr seid erbärmlich. Wann habt ihr Möchtegernpiraten euch mit eurem Schicksal abgefunden. Ich werde jedenfalls hier ausbrechen und endlich wieder frei sein.“ Die anderen Gefangenen brachen in schallendes Gelächter aus.
      „Es ist unmöglich hier auszubrechen. Du hast die wahren Wächter des Asylums noch nie zu Gesicht bekommen kleines Gör. Es gibt niemanden....“ Ein Grollen ertönte. Die Erde begann zu beben und einige Insassen verloren das Gleichgewicht. Ein dunkles Gelächter ertönte aus dem Loch in der Mitte des Innenhofs.
      „Ich mag dich Mädchen. Du hast Recht. Die Freiheit ist das wichtigste Gut, welches man erringen kann. Vielleicht sollte ich auch mal wieder den Duft der Freiheit schnuppern.“ Jede Person im Innenhof schien vollkommen erstarrt zu sein.
      „Verlockender Gedanke nicht?“, fuhr Waylon Jones fort. Seine Stimme klang wie eine Urgewalt. Jedes Wort ließ den Boden erzittern.
      „Nicht? Nun dann hab ich einen anderen Vorschlag für euch. Werft das Mädchen zu mir runter und ich bleibe hier.“ Mächtiges Gelächter, welches die Erde zum Beben brachte, drang aus dem Schacht hervor.
      „Diese steif gefrorenen Leichen sind einfach nicht das Wahre. Ich brauch wieder einmal richtige Beute. Und Ada...“ Miyuki horchte auf.
      „Ich weiß, dass du irgendwo da oben bist. Ich kann dich riechen. Hast du etwa schon vergessen, wie unser letztes Zusammentreffen ausgegangen ist.“

      Kaum war die Stimme verstummt, erwachten die meisten Gefangenen wieder aus ihrer Schockstarre und begannen um Mary zu kreisen.
      „Hey jetzt beruhigt euch doch mal. Keiner von euch hat Waylon Jones jemals gesehen. Ihr wisst gar nicht ob er wirklich so stark ist, wie es die Legenden behaupten, also überstürzt mal nichts.“ Die Piratin klang besorgt und schritt langsam rückwärts. Ein Lufthauch durchfuhr ihr Haar, als Doughtys Klinge von oben auf sie herabfuhr und sie konnte gerade noch im letzten Moment ausweichen, bevor der mächtige Hieb sie in zwei Teile spaltete. Zwei weitere Gefangen griffen sie mit Eisenstangen an, doch die Piratin parierte die Schläge mit Leichtigkeit. Miyuki nutzte die Verwirrung um sich ein paar der Essensvorräte zu schnappen, verfolgte jedoch auch den Kampf weiter mit äußerstem Interesse. Mary rollte sich gerade ab, nachdem sie weiteren Angriffen geschickt ausgewichen war. Mit einer fließenden Bewegung streckte sie ihr Schwert aus, welches voller Blut war. Hinter ihr gingen mehrere ihrer Angreifer tödlich getroffen zu Boden. Mary atmete schwer und auf ihrer Stirn zeigten sich die ersten Schweißperlen. Hinter sich konnte sie das Lachen Doughtys hören.
      „Dreck, welcher gerade mal 88 Millionen wert ist“, knurrte sie und wirbelte herum. Ihr dünner Degen und das mächtige Schwert des Hünen prallten aufeinander, doch überraschenderweise hielt die Waffe der Piratin stand. Stattdessen drückte sie sogar das massive Schwert ihres Angreifers zurück. Ein Schuss ertönte und Blut begann über das Gesicht des Piraten zu rinnen. Zwar war es nur ein Streifschuss gewesen, doch es reichte aus um Doughty aus der Konzentration zu bringen. Er taumelte rückwärts und ein Tritt seiner Gegnerin gegen sein Kinn brachte ihn endgültig zu Fall.

      „Na sieh mal einer an“, gackerte eine Stimme vom Eingang des südlichen Zellenblocks. Ein kleiner Mann mit schütterem Haar trat aus der Dunkelheit des Türrahmens und klatschte in die Hände. Zwei Gefangene, welche den Neuankömmling um mehr als das doppelte überragten, traten sofort an seine Seite. Einer steckte seinem Boss eine Zigarre in den Mund, während der andere sie sofort anzündete. Der Mann trug einen schlichten schwarzen Anzug und darüber einen schwarzen Pelzmantel. Er lächelte und entblößte dabei ein reihe weißer Zähne, bevor er eine dicke Rauchwolke in die Luft blies. Hinter ihm traten unzählige Gefangen aus dem Zellenblock und umschwärmten Mary sofort.
      „Richard Halson. Der Pate. Ehemaliges Kopfgeld 310 Millionen.“
      Die Piratin knurrte, während der kleine Mann laut lachte. Er fuhr sich durch seine schon leicht ergrauten Haare und deutete auf sein Gegenüber. Sofort stürzten sich mehrere Gefangene auf sie und drückten sie gen Boden.
      „In der Welt da draußen oder hier drinnen. Sobald man etwas hat, was die Leute wollen, besitzt man Macht.“ Richard lachte.
      „Siehst du...“, er schlug der jungen Frau mit seinem Stock ins Gesicht.
      „Ich bin ein Geschäftsmann. Wenn jemand etwas will, dann besorge ich es. Ihr Piraten seid doch nur Dreck, welcher meine Geschäfte stört. Also ist es nur fair, wenn ich dich dem Mann da unten zum Fraß vorwerfe. Schließlich hast du meine Handelsrouten schon oft genug gestört.“ Richard drehte sich um und schlenderte zurück Richtung Zellenblock.
      „Werft sie runter. Ich muss mich um die neusten Lieferungen kümmern.“ Doch anstatt des befriedigenden Schreis von Mary hörte er nur die Schmerzensschrei seiner Männer. Der kleine Mann wirbelte herum und verzog wütend das Gesicht.
      „Es tut mir Leid, aber ich kann nicht zusehen, wenn eine Lady geschlagen wird“, meinte Jack Ryder grinsend.



      Hier gehts zu Kapitel 121 - 130
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~

      Dieser Beitrag wurde bereits 20 mal editiert, zuletzt von Dillian ()

    • Ich lese meine eigenen Kapitel vor der Veröffentlichung auch nur selten durch. Doch du solltest die groben Fehler bei deiner Zweitgeschichte lassen, da, wo sie auch hingehören. Zumindest diejenigen, die einen gleich im ersten Satz anspringen. Das war es bereits mit dem Negativen, da dieses Kapitel eines der besten des neuen Arcs gewesen war. Du schaffst es, einen Gefängnis-Arc trotz des Impel Downs spannend aufzubauen. Es ist gut, dass uns bislang kein lang zehrendes Level-System erwartet, sondern das Personal durch den Forschungsstab, Fames und dem prominentesten Insassen, Waylon Jones bislang übersichtlich, aber kalkulierbar bleibt.
      Wie dein Jones bisher dargestellt wurde, zeigt mir, dass er das bis dato physisch stärkste Wesen sein wird, welches bislang in deiner FF vorgekommen ist. Ich freue mich jetzt bereits wie ein Schnitzel auf seinen Auftritt, womit du es geschafft hast, einen neuen, zuvor nie dagewesenen Charakter innerhalb kürzester Zeit in den Fokus zu rücken. Was Jack anbelangt, wirkt er mir wie Arthur, der ein ungewisses Schicksal vor Augen hat und in dem keine klare Vision / Aura zu erkennen ist. Doch wie er bislang dargestellt wurde, ist er der abgebrühte, kühle und vermutlich eher böse Charakter, da seine Ambition die Wahrheit aufzudecken, sich nicht mit seinem Charakter vereinen ließe, imo. Wie er bislang stilisiert wurde, scheint auch ihm eine große, wenn nicht gar sehr sehr große Bedeutung zu zu kommen.
      Sein Überleben, trotz Verweigerung zeigt, dass er ein Typ ist, der noch länger am Leben teilhaben und seiner Arbeit nachgehen soll. Was seinen Boss anbelangt, wird ihn Layla imo outen. Handelt sich wohl um die Tochter, kranke Angehörige oder was auch sonst ein gewisses Augenmerk abverlangt. Ansonsten bin ich mit Mr. Truth schon eher zufrieden, ganz einfach, weil er sehr viel gemäßigter wirkt und als Pendant zu Jack automatisch mehr Sympathie einfährt, während selbiger die coole, unzähmbare Socke ist.
      Wie es nun aussieht, dürfte Miyuki sehr bald eintreffen und der Schwenk könnte nun auf sie erfolgen. Es ist natürlich außer Frage, dass das Treffen zwischen ihr und Jack von besonderer Natur sein wird. Irgendwie habe ich da was im Kopf, was sehr gut zusammen passt. ;)

      Fazit: W Jones rocks, H Jones sucks!
    • Es wird Zeit für ein weiteres "Vier-Augen-Gespräch" mit meinem treuen Leser blink :D

      Ich lese meine eigenen Kapitel vor der Veröffentlichung auch nur selten durch. Doch du solltest die groben Fehler bei deiner Zweitgeschichte lassen, da, wo sie auch hingehören. Zumindest diejenigen, die einen gleich im ersten Satz anspringen. Das war es bereits mit dem Negativen, da dieses Kapitel eines der besten des neuen Arcs gewesen war.

      Sorry wegen der Fehler, aber ich hab das Kapitel erst früh morgens fertiggestellt. Ja ich weiß, dass ich einen kaputten Schlafrhythmus hab, aber was solls ;) Ich versuche aber mich zu bessern, auch wenn ich nichts versprechen kann.
      Immerhin ist das Kapitel ja, wie du sagst, trotztdem "ganz" annehmbar geworden, auch wenn ich es persönlich nicht so stark eingeschätzt habe. Tja so kann man sich als Author irren.

      Wie dein Jones bisher dargestellt wurde, zeigt mir, dass er das bis dato physisch stärkste Wesen sein wird, welches bislang in deiner FF vorgekommen ist. Ich freue mich jetzt bereits wie ein Schnitzel auf seinen Auftritt, womit du es geschafft hast, einen neuen, zuvor nie dagewesenen Charakter innerhalb kürzester Zeit in den Fokus zu rücken.

      Freut mich, dass mir das gelungen ist und du dich auf Jones Auftritt freust. Mit dem physisch Stärksten dürftest du auch Recht haben :D , jedoch liegt sein wahrer Wert in seiner Natur. Er "ist" etwas, was für Fames und Victors Forschungen unerlässlich ist. Zusammen mit Askaba wird er wohl den Durchbruch ermöglichen. Soviel sei verraten. Es geht dabei um seine TF. In gewissen Maße zumindest ;)

      Was Jack anbelangt, wirkt er mir wie Arthur, der ein ungewisses Schicksal vor Augen hat und in dem keine klare Vision / Aura zu erkennen ist. Doch wie er bislang dargestellt wurde, ist er der abgebrühte, kühle und vermutlich eher böse Charakter, da seine Ambition die Wahrheit aufzudecken, sich nicht mit seinem Charakter vereinen ließe, imo. Wie er bislang stilisiert wurde, scheint auch ihm eine große, wenn nicht gar sehr sehr große Bedeutung zu zu kommen.

      Zweiter Arthur. Die Idee gefällt mir, auch wenn es nicht stimmt. Jack will die Wahrheit aufdecken, darin hat er nicht gelogen. Nur wie es Dillian Sr. schon so treffend beschrieben hat: „Die Frage ist nur, welche Wahrheit...“

      Was seinen Boss anbelangt, wird ihn Layla imo outen. Handelt sich wohl um die Tochter, kranke Angehörige oder was auch sonst ein gewisses Augenmerk abverlangt. Ansonsten bin ich mit Mr. Truth schon eher zufrieden, ganz einfach, weil er sehr viel gemäßigter wirkt und als Pendant zu Jack automatisch mehr Sympathie einfährt, während selbiger die coole, unzähmbare Socke ist.

      Die Identität von Truth wird in diesem Arc nicht mehr behandelt werden, jedoch wird er noch ein Rolle spielen. Die Intention wieso er seine Zeitung gegründet hat und wer in mit den Mitteln versorgt hat, diese Weltumspannend zu vertreiben, wird noch behandelt.

      Wie es nun aussieht, dürfte Miyuki sehr bald eintreffen und der Schwenk könnte nun auf sie erfolgen. Es ist natürlich außer Frage, dass das Treffen zwischen ihr und Jack von besonderer Natur sein wird. Irgendwie habe ich da was im Kopf, was sehr gut zusammen passt. ;)

      Naja Miyuki hat noch einen anderen Zwischenstopp zu erledigen, bevor sie zum Asylum kommt. Das ganze überschneidet sich ein bisschen von den Zeitlinien her, aber ich denke es wird schon ganz gut verständlich sein. Und deine Idee zum Treffen zwischen Miyuki und Jack interessiert mich. Erzähls mir bei Gelegenheit mal im ICQ.

      mfg
      Dillian
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • Kapitel 113 | 114

      Die beiden neuen Kapitel boten in erster Hinsicht nicht so viel Stoff, da mir der Dämonenkult doch sehr nach Propaganda aussieht. Ein stilistisches Mittel, um Arthur in seiner Sichtweise und Funktion zu stärken. Gut ist, dass du Adas Wirkung wirklich gezeigt hast. Clint Torino als geschwächten Mann zu erblicken, ist etwas, was durchaus Eindruck schindet. Wie er zu dieser göttlichen Träne kam, lasse ich dahin gestellt. Momentan ist dieser Abschnitt etwas, was jeglicher Grundlage enthoben wurde, somit auch nicht weiter beachtet wird. Umbra und Letum sind es nicht, der Berater ist tot, insofern fallen da viele Masterminds heraus und wie Einfluss auf den bis dato unbekannten Mr. Truth ausgeübt werden kann, ist ebenfalls ein Fakt, den ich gar nicht interpretieren werde. Wenn Unbekannt auf Unbekannt trifft, sind das Zustände, die du mit dem neuen Arc erst einmal neu strukturieren solltest.
      Einzig das Hintergehen von Tartaros und Calypso deutet sich immer stärker an. Du sagtest auch, dass sie einst normale Menschen waren. In Calias Vision war es auch Tartaros, der beispielsweise nicht explizit getötet wurde. Momentan halte ich ihn von denen beiden für einen Charakter, der durchaus seinen eigenen Spielraum erhalten könnte. Sollte sich die Vision zudem bewahrheiten, wird es zu einem Bündnis zwischen Clint und Arthur kommen, da der Alte auch als eine Art Gott gilt. Im letzten Kapitel bezeichnete sich der Dämonenkönig als einziger Gott - wie wahnsinnig er ist - was eine Motivation mit sich brächte, die das Ende des Alten einläuten würde. Noch eine Frage zu Calia: Springt sie oder gehört sie treu der Marine an? Adegod hat sie geläutert und ich fände dieses Opfer wirklich umsonst, sollte Calia nachher wieder benutzt, manipuliert und willenlos agieren müssen. Wie die Heilung aussieht, steht noch völlig offen und ich gehe auch stark von aus, dass Calia selbst nicht die Fähigkeit besäße, Torino zu regenerieren. Sie kann den Anstoß geben, aber an ihr selbst wird es nicht liegen.
      Erste Assoziation mit Rollstuhl-Torino


      Zum Ende des Kapitels: Arthur vs. Topper McNabb. Ich bin gespannt, wie sich der Einfluss des Mals äußern wird. Bislang bist du nie genau drauf eingegangen, wie sich die Immunität zwischen Bruder und Malträger äußern wird. Werden die Schwerthiebe McNabbs keine Wirkung erzielen, wird er Arthur nicht treffen können? Ich hoffe doch, dass du in diesem Kampf auf die Immunität durchs Mal eingehen wirst.
      Letzter Schnipsel: Mr. C ist an meinem Mr. C angelehnt, sehr schön. Da ein Geschäftsmann eingebaut wurde und du im Kommentar einen Finanzier erwähntest, ist es interessant zu wissen, wer denn nun die Zeitung von Mr. Truth finanziert. Einfach einen Scharlatan einzubauen, der aus dem Dämonenkönigskult Profit schlagen will, wäre untypisch. Dahinter wird einfach was Mächtigeres stecken müssen, alles andere wäre dem vierten Arc und seinen auftretenden Darstellern unwürdig. ^^

      Liebe Grüße~
    • Endlich, endlich, ENDLICH bin ich wieder auf neuestem Stand :D. Und der Arc, den ich jetzt aufgeholt habe ... WOW! Geiler Arc :thumbup: . Die Veränderungen, Dillian und Arthur (wenn ich das richtig gedeutet habe), als die "Götter" der OP-Welt, Myuki und Calla auf ihre eigene Art und Weise zu etwas gebracht, Clint Torino in Lebensgefahr, und noch vieles mehr. Kann man gar nicht alles erfassen :D.

      Myuki, die Arme, hat ja wohl am meisten gelitten. Ihren Freund Dillian an Umbra bzw. Letum bzw. an sein Dunkel verloren ... das ist schon tragisch. Und dazu noch eine saufende Flucherin geworden :D. Geil.

      Calla hat scheinbar auch gelitten, aber sie hat profitiert davon. Sie ist total gnadenlos geworden ^^. Auch wenn sie Jack Ryder nicht gefunden hat, hat sie doch immerhin ein wenig was erreicht in Sachen Infos, wenn auch nur wenig.

      Der Alte steht also auch vor der Befreiung bzw. der Vernichtung. Je nachdem, wie man es sehen will ^^. Ich hoffe, ich hab da jetzt nichts falsches gedeutet ^^'. Aber die Planerei von Clint, während er selbst im Sterben liegt, und die scheinbare Panik ... das hat die Situation um die beiden ziemlcih gut dargestellt.

      Auf jeden Fall les ich gespannt weiter :3. Ich hoffe, es wird so gut bleiben, auch wenn das vermutlich nicht möglich ist, weil man ja auch schwächere Phasen braucht :D. Aber ich hoffe, es bleibt lange gut :).
      Immer schön Smiley bleiben :thumbup: .

      Aktualisierung meiner FF: Missionsbericht 4 - Abschnitt 6 (Stand: 18.07.2015)