Der Schatten des Dämons (Dillian)

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    • Ohne viel Einleitung:

      Endlich, endlich, ENDLICH bin ich wieder auf neuestem Stand . Und der Arc, den ich jetzt aufgeholt habe ... WOW! Geiler Arc

      Freut mich dich wieder dabei zu haben und freut mich noch mehr, dass es dir bis hierher gefallen hat. Generell mal ein Dankeschön an alle Leser, die bis jetzt dabei sind. Meine Geschichte ist ja auch nicht mehr gerade die kürzeste ;)
      Jedenfalls willkommen zurück Alex und keine Angst bei deiner neuen Geschichte bin ich auch schon fleißig am Lesen, ich muss nur mal gegen meine eigene Faulheit gewinnen und mich zu einem Kommentar hochraffen.

      Der Alte steht also auch vor der Befreiung bzw. der Vernichtung. Je nachdem, wie man es sehen will ^^. Ich hoffe, ich hab da jetzt nichts falsches gedeutet ^^'. Aber die Planerei von Clint, während er selbst im Sterben liegt, und die scheinbare Panik ... das hat die Situation um die beiden ziemlcih gut dargestellt.

      Die Welt ist an einem Wendepunkt. Einerseits steht der Alte kurz vor der Freilassung, da beinahe alle Siegel bereits gebrochen sind (wofür zum Großteil Clint verantwortlich ist), aber auf der anderen Seite plant Torino mit seinem Partner bereits den Tod des Alten, obwohl dies nach unserem Wissen eigentlich unmöglich ist. Außerdem gehen Torinos Pläne tiefer als ihr denkt und niemand ahnt bis jetzt etwas von seinen wahren Absichten.

      Die beiden neuen Kapitel boten in erster Hinsicht nicht so viel Stoff, da mir der Dämonenkult doch sehr nach Propaganda aussieht. Ein stilistisches Mittel, um Arthur in seiner Sichtweise und Funktion zu stärken.

      Arthur ist nicht dumm. Er weiß, dass Macht wertlos ist, wenn man nur über Asche herrscht. Und was würde besser für einen Wahnsinnigen mit gottgleichen Kräften passen, als sich selbst zum Gott seiner eigenen Religion zu machen ;)

      Einzig das Hintergehen von Tartaros und Calypso deutet sich immer stärker an. Du sagtest auch, dass sie einst normale Menschen waren. In Calias Vision war es auch Tartaros, der beispielsweise nicht explizit getötet wurde. Momentan halte ich ihn von denen beiden für einen Charakter, der durchaus seinen eigenen Spielraum erhalten könnte.

      Wird noch kommen. Alles zu seiner Zeit. Tartaros und Calypso sind durchaus noch Charaktere, welche ich näher beleuchten möchte. Schließlich sind sie nicht ohne Grund die Hohepriester des Alten. Außerdem gehören sie zu den wenigen Auserwählten, welche sein Geheimnis kennen ;

      Noch eine Frage zu Calia: Springt sie oder gehört sie treu der Marine an? Adegod hat sie geläutert und ich fände dieses Opfer wirklich umsonst, sollte Calia nachher wieder benutzt, manipuliert und willenlos agieren müssen. Wie die Heilung aussieht, steht noch völlig offen und ich gehe auch stark von aus, dass Calia selbst nicht die Fähigkeit besäße, Torino zu regenerieren. Sie kann den Anstoß geben, aber an ihr selbst wird es nicht liegen.

      Calia ist er Marine weiterhin treu ergeben und das wird sich auch nicht mehr ändern. Auch wenn sie ihre eigene Auffassung von Gerechtigkeit hat.
      Mit dem zweiten Punkt liegst du Richtig. Sie selbst hat nicht die Fähigkeit Torino zu heilen, doch sie ist für das Finden des Heilmittels unerlässlich.

      Letzter Schnipsel: Mr. C ist an meinem Mr. C angelehnt, sehr schön. Da ein Geschäftsmann eingebaut wurde und du im Kommentar einen Finanzier erwähntest, ist es interessant zu wissen, wer denn nun die Zeitung von Mr. Truth finanziert. Einfach einen Scharlatan einzubauen, der aus dem Dämonenkönigskult Profit schlagen will, wäre untypisch. Dahinter wird einfach was Mächtigeres stecken müssen, alles andere wäre dem vierten Arc und seinen auftretenden Darstellern unwürdig. ^^

      Ich kann jetzt schon sagen, dass in diesem Arc kein Licht mehr auf Mr. Truths Identität fallen wird. Jedoch habe ich noch eine Szene mit ihm und einem anderen Charakter geplant, welche einiges über Motivation und Hintergründe aufklären sollte. Außerdem haben wir ja noch Jack Ryder im Asylum und er weiß auch verdammt viel über die Zeitung.


      mfg
      Dillian
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • (bis) Kapitel 119

      Yeah, heute gibt es die Bescherung für den schlafgestörten - und auch sonst schwer betretenen - Mann, der Crocodile unterstützte. Allein dafür solltest Du auf Ernst´che Weise beschenkt werden. Und das willst Du nicht! Nicht, solange Du ein Mann bist. Aber da heute das Fest der Liebe ist und selbst dD4ve einen liebevollen Anruf erhielt, sollst auch du nicht mit leeren Händen auf deinen Thread gucken. (Bei mir warte ich auch drauf, dass jemand dieses Jahr die 700. Antwort einlocht!)
      Die neuen Kapitel waren soweit solide, auch, wenn ich zugeben muss, dass mich Torinos Rolle gerade wenig reizt. Er ist momentan der Typ, der noch auf Abruf bereit steht, der noch Zeit braucht, bis er wieder selbst Hand anlegen kann. Sein Bündnis mit Arthur scheint aufgrund der Träne bereits vollzogen zu sein? Zumindest eine Begegnung sollte stattgefunden haben. Etwas, was uns noch in einem Rückblick gezeigt werden sollte. Damals, als Arthur Calia am Wasserfall traf, war es DAS Detail schlechthin, dass Torino nichts vom dritten Malträger wusste. Er konnte doch sehen, dass sein Bruder kein Mal mehr trug...? Daran wird dieses zurück gegangene Interesse liegen: Orinto steht im Fokus, er ist wichtig, er hat keine klare gut-böse-Position, während Clint laut Dillian Senior nicht dermaßen wahnsinnig ist, wie er sich gibt. Allerdings zweifle ich an den insgeheim guten Absichten eines Clint Torino. Selbst als Kind war er ein Arsch und obwohl ich denke, dass ein Pakt mit Arthur mit einem Verrat enden wird, kann dabei einfach nichts Gutes bei herum kommen.
      Weiß Miyuki eigentlich das Orinto sie vor fünf Jahren an Torino auslieferte? Sie kennt Nightmare, kennt sie aber auch 'dessen' Fähigkeiten? Dürfte interessant sein, inwieweit die jeweilige Vergangenheiten die Personen einholen werden. Zum aktuellen Kapitel stellt sich mir nur eine Frage: Wer oder was hindert jemanden daran, Fames umzubringen? Er selbst wird sich im Fall der Fälle doch unmöglich verteidigen können? Und seine Pläne scheinen auch nicht sonderlich durchdacht zu sein, so zweifelte schon jemand wie Victor an dem Sinn des schwarzen Bluts - wie auch immer Fames da heran kommen konnte. Bewacht Dillian Senior nicht den Eingang nach R'lyeh? Ganz gleich wie man es dreht, die Handlungssprünge sollten vorerst aufhören, das Geschehen aufs Asylum fixiert werden. Es ist gut, dass wir nach und nach erfahren, wer was gemacht hat. Doch wenn ein Hauptsstrang in Arc IV: Asylum heißt, dann sollte es auch bald dabei bleiben. Die Fragen ist ja, wer Miyuki noch alles überlegen ist - und was es mit Askaba auf sich hat. Ein kleines, verletzbares, aber morbides Mädchen: Direkt einem Horrorfilm entsprungen, wie es scheint. ; )

      Jedenfalls: Ich wünsche dir ein frohes Fest und mögest Du 2011 genauso fleißig sein wie dieses Jahr! Über sechzig neue Kapitel, dazu auch noch der Gerichtshof und The Way to the Top. An dir sollten sich die hiesigen Autoren eine Scheibe abschneiden, mich ausgenommen. ^^

      Wirst du dies Jahr dann mit Kapitel 120 abschließen? Würde ja ganz gut passen. 120 - 2012 - und was haben die Illuminaten damit zutun?
    • Nachgereichter Kommentar

      So nachdem mein erster Versuch leider in den weiten des Datennirvana verschwunden ist, noch schnell ein zweiter Versuch.

      Yeah, heute gibt es die Bescherung für den schlafgestörten - und auch sonst schwer betretenen - Mann, der Crocodile unterstützte.

      Schlafen wird überbewertet
      außerdem ist Crocodile awesome!

      Die neuen Kapitel waren soweit solide, auch, wenn ich zugeben muss, dass mich Torinos Rolle gerade wenig reizt. Er ist momentan der Typ, der noch auf Abruf bereit steht, der noch Zeit braucht, bis er wieder selbst Hand anlegen kann. Sein Bündnis mit Arthur scheint aufgrund der Träne bereits vollzogen zu sein? Zumindest eine Begegnung sollte stattgefunden haben. Etwas, was uns noch in einem Rückblick gezeigt werden sollte. Damals, als Arthur Calia am Wasserfall traf, war es DAS Detail schlechthin, dass Torino nichts vom dritten Malträger wusste. Er konnte doch sehen, dass sein Bruder kein Mal mehr trug...? Daran wird dieses zurück gegangene Interesse liegen: Orinto steht im Fokus, er ist wichtig, er hat keine klare gut-böse-Position, während Clint laut Dillian Senior nicht dermaßen wahnsinnig ist, wie er sich gibt. Allerdings zweifle ich an den insgeheim guten Absichten eines Clint Torino. Selbst als Kind war er ein Arsch und obwohl ich denke, dass ein Pakt mit Arthur mit einem Verrat enden wird, kann dabei einfach nichts Gutes bei herum kommen.

      Also als erstes kann ich dir versichern, dass Clint Torino keine versteckten guten Absichten hat. Er ist durch und durch böse. Dillian Sr. Statement war eher darauf bezogen, dass seine Handlungen (den Alten befreien, den Alten mithilfe von Arthur töten) nicht ganz so irrational sind, wie man vielleicht vermuten würde.
      Das mit Torino und Arthur hast du ganz richtig beobachtet. Ihr Bündnis besteht bereits und auf das Treffen werde ich eingehen, wenn es dafür an der Zeit ist. Dort wird auch die Problematik mit dem Mal des Alten aufgelöst.

      Wer oder was hindert jemanden daran, Fames umzubringen? Er selbst wird sich im Fall der Fälle doch unmöglich verteidigen können? Und seine Pläne scheinen auch nicht sonderlich durchdacht zu sein, so zweifelte schon jemand wie Victor an dem Sinn des schwarzen Bluts - wie auch immer Fames da heran kommen konnte.

      Fames geht niemals ein Risiko ein. Er begibt sich nie in eine Situation, welche er nicht 100% unter Kontrolle hat. Der Schlüssel dazu ist seine TF. Die Grundfähigkeit von Fames TF ist es den Hunger (genauer gesagt die Nährstoffe) der Menschen in seiner Umgebung zu kontrollieren. Er kann dem Körper sämtliche Nährstoffe entziehen oder auch umgekehrt. Deshalb war Miyuki auch so kraftlos. Wenn man Tage oder Wochen nichts gegessen hat, und so hat sie sich während des "Gesprächs" gefühlt, hat man einfach keine Kraft um irgendetwas zu tun. Fames hat jedoch seine TF trainiert und sie erstreckt sich nun nicht nur auf den physischen sondern auch auf den psychischen Hunger. So kann er die Menschen in seine Umgebung manipulieren und kontrollieren. Er kann den psychischen Hunger (z.b. den "Hunger" nach Liebe) ins Unendliche steigern oder komplett auslöschen. Außerdem spürt er den Hunger der Menschen in seiner Umgebung. Wen also jemand danach trachtet ihn umzubringen, spürt er dies schon im Vornhinein. Diese Fähigkeiten gepaart mit seiner Intelligenz machen Fames zu einem der gefährlichsten Charakter in meiner FF, auch wenn man es in den ersten 105 Kapiteln nicht vermutet hätte.
      Was seine Pläne angeht, so wirken sie vielleicht undurchacht, jedoch sind sie alle nur Teile eines großen Ganzen, welches bis jetzt nur der Weise selbst kennt. :D

      mfg
      Dillian



      Kapitel 121: Aufgeflogen
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      Miyuki hatte alles genau verfolgt. Kaum hatte Richard Halson Mary Read den Rücken zugewandt, war einer der Insassen, welche zu dem Paten gehörten, aufgesprungen und hatte seine Kameraden niedergestreckt.
      „Jack Ryder...“
      Dieser Mann war ein Mysterium. Seit dem Aufkommen der World News war er stets an vorderster Front gestanden. Ein Mann, welcher immer schrieb, dass er den Leuten die Wahrheit zeigen wollte. Jedoch waren seine Storys immer sehr positiv im Bezug auf den Dämonenkönig, was Fames und Orinto gleichermaßen sauer aufstieß. Niemand konnte diesen Mann so genau einschätzen. Was er wollte? Wie stark er war? All dies lag im Dunkeln. Das er ebenfalls im Asylum war, stellte einen interessanten Zufall dar.
      „Gehts?“ Jack sah Mary fragend an. Die Piratin nickte danken und rappelte sich auf. Der Reporter reichte ihr sofort ihren Degen und wandte sich nun grinsend Richard zu.
      „Ich könnte mal wieder ein Bad brauchen. Crowley meinte, du hättest die ganze Seife hier drinnen unter deiner Kontrolle.“ Der kleine Geschäftsmann zog die Augenbrauen hoch.
      „Du warst bei Crowley? Ist er endlich bereit aufzugeben?“
      „Nicht wirklich.“ Jack zog einen zerknüllten Zettel aus seiner Jackentasche.
      „Aber er hat mir interessante Details über deinen Deal mit Victor verraten. Du lieferst ihm also wirklich deine eigenen Gefolgsmänner aus?“ Richard zuckte zusammen und verzog das Gesicht, während seine Männer ihn schockiert anstarrten.
      „Lügen! Nichts als Lügen“, schrie der kleine Geschäftsmann wütend.
      „Töte die beiden Doughty!“ Der hünenhafte Pirat war gerade aufgestanden und nickte. Er holte mit seinem Schwert aus, doch bevor er zuschlagen konnte trafen Mary und Jack in Gleichzeitig in die Magengrube. Er verdrehte die Augen und stürzte bewusstlos zu Boden.
      „Nicht schlecht für eine Frau“, meinte der Reporter lachend.
      „Dasselbe kann ich über dich sagen“, antwortete die Piratin und musterte ihr Gegenüber interessiert.

      Richard stampfte wütend auf den Boden.
      „Wo ist Crowley und weshalb arbeitest du für ihn?“ Jack zog die Augenbrauen nach oben. Er klopfte sich den Staub von der Kleidung.
      „Ich arbeite für niemanden. Jedoch hatte Mr. Crowley ein paar interessante Informationen, welche ich benötigt habe. Außerdem mochte ich dich noch nie. Selbst als du noch auf freiem Fuß warst.“ Richard knurrte.
      „Tötet die beiden.“ Seine Stimmung verschlechterte sich, als er das Zögern seiner Leute sah.
      „Wofür bezahle ich euch? Vergesst nicht, dass ich der einzige bin, der die Kombination für den Essenssafe kennt. Also tötet die Beiden, wenn ihr heute was zu beißen haben wollt.“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, stürmten seine Männer auch schon auf Jack und Mary zu. Diese wichen den ersten Angreifern durch einen geschickten Sprung aus, wodurch die von allen Seiten anstürmenden Gefangenen ineinander krachten. Der Reporter landete elegant hinter den Angreifern, während seine Partnerin einen etwas brachialeren Weg einschlug und von oben auf die Insassen hinab rauschte. Die Männer wurden bei ihrem Aufprall hinweggeschleudert, doch es waren sofort neue zur Stelle, die sie attackierten. Jack massierte sich derweil seinen steifen Nacken und sah den Kämpfen in Ruhe zu, doch auch er war nach kurzer Zeit von Insassen umschwärmt. Er wich den Schlägen der Angreifer jedoch nur aus, anstatt sie wie Mary zu kontern. Während sich um sie bereits die bewusstlosen Gefangenen türmten, hatte er noch keinen einzigen verletzt. Stattdessen sprang er hoch, landete auf den Schultern eines Insassen und sprang von dort aus der Menge heraus.
      „Willst du auch einmal Kämpfen oder hast du vor den ganzen Tag davonzulaufen“, schrie seine Partnerin wütend, doch der Reporter ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Gemütlich wich er seinen Gegnern aus, während sie einen nach dem anderen ausknockte. Jack gähnte herzhaft, während Mary gerade von mehreren Insassen gepackt und auf den Boden geschleudert wurde.
      „Jetzt tu doch endlich was“, schrie die Piratin verzweifelt. Der Reporter deutete überrascht auf sich selbst.
      „Ich soll etwas tun? Aber ich bin nur ein kleiner unbedeutender Journalist. Fragen wir doch lieber jemand, der so viel stärker ist als ich.“ Er erschien plötzlich neben der überraschten Miyuki.
      „Rasur...“, keuchte diese überrascht.
      „Würden sie sich bitte die Ehre geben Miss Miyuki“, meinte Jack Ryder mit einem freundlichen Lächeln. Die junge Frau rollte mit den Augen.
      „So viel zu meiner geheimen Identität. Das Haare färben hats ja echt gebracht“, seufzte sie.
      „Kommt jetzt endlich mal was“, schrie Mary, welche unter ihren Angreifern kaum noch zu sehen war, als sie bemerkte das es schon geschehen war. Alle Personen auf dem Innenhof brachen mit schäumenden Mündern zusammen. Sie hievte die bewusstlosen Insassen von sich runter und stand auf. Keuchend klopfte sie sich den Dreck von den Klamotten und ging dann zum ebenfalls bewusstlosen Richard hin.
      „Und so etwas ist 310 Millionen Wert.“
      „Es kommt nicht immer auf die Stärke an. Richard Halson besaß Land, Geld und Einfluss. Ein Mann, welcher sogar ganze Länder in die Knie zwingen konnte, ist eine große Gefahr. Leider hat er es übertrieben und als er die Lebensmittelzufuhr mehrere Inseln blockierte, musste die Regierung handeln. Auch wenn solche Individuen wie Sankt Orinto“, Jack warf Miyuki einen durchdringenden Blick zu, „mit ihm Geschäfte gemacht haben.“
      „Woher kennst du meinen Namen?“
      „Ich kenne viele Leute, obwohl ich sie noch nie getroffen habe, aber bei dir liegt es an einer Bekanntschaft aus der Vergangenheit. Ich kenne einen deiner Freunde.“ Grinsend wandte sich der Reporter Mary zu, doch die blonde Frau packte ihn an der Schulter.
      „Wen? Wen hast du getroffen?“
      „Ist es nicht traurig? Du trägst so viel Schmerz herum und versuchst all dies allein zu schultern. Ab und zu einem Menschen zu vertrauen würde nicht schaden, auch wenn du dich dabei früher übel verbrannt hast.“

      Sie wollte gerade den Mund aufmachen um zu antworten, als plötzlich die Scheinwerfer des Asylums eingeschaltet wurden. Die Drei hielten sich schützend die Hände über die Augen um nicht geblendet zu werden.
      „Was für eine erfreuliche Überraschung. Da komme ich gerade in den Innenhof um dieses bockige Mädchen zu bestrafen,“ Victor schlug Askaba, welche daraufhin in die Knie ging, „und wenn sehe ich da. Meine gute Freundin Miyuki.“ Der Forschungsleiter ging schnellen Schrittes in den Innenhof. Dabei wurde er von Admiral Kashmir, welcher höhnisch grinste, begleitet. Askaba wurde hinter ihnen her geschleift. Sie hatte ein Seil um den Hals gebunden und trug Seesteinhandschellen. Ihr langes silbernes Haar klebte auf ihrem verdreckten Gesicht und sie schien in einer schlechten Verfassung zu sein. Victor schien dies jedoch nicht zu kümmern. Er amüsierte sich anscheinend gerade köstlich.
      „Weißt du als Lord Fames angerufen hat und gemeint hat, dass wir ein Ungezieferproblem hätten, habe ich mich auf eine lange Suche eingestellt, aber du machst es mir ja richtig einfach.“ Der Forscher klatschte aufgeregt in die Hände. Sein Blick wanderte zum bewusstlosen Richard.
      „Bringt ihn weg“, meinte er und verdrehte die Augen gelangweilt.
      „So lasst mich mal die Situation zusammenfassen. Wir haben hier Mary Read, nach welcher Waylon Jones ausdrücklich verlangt hat. Dann haben wir hier Askaba, welche eine kleine Lektion zu lernen hat. Miyuki wird sicher der kleinen Damenrunde im Verlies beiwohnen wollen und...“ Victor kratzte sich am Kopf.
      „Ich hab keine Ahnung wer du bist“, meinte er und starrte Jack Ryder an.
      „Jedenfalls habe ich mit Lord Fames ein interessantes Gespräch geführt und es scheint als wolltet ihr die kleine Askaba ebenfalls in eure gierigen Klauen bekommen, aber da habt ihr euch geschnitten.“ Der Forscher zog eine Pistole hervor und richtete sie auf das silberhaarige Mädchen. Bevor Miyuki reagieren konnte, drückte er ab und traf die gefesselte Frau direkt in die Stirn. Askabas Kopf wurde zurück gerissen und sie taumelte einige Schritte nach hinten, doch zur Überraschung aller Anwesenden spritzte kein Blut. Trotz der Seesteinhandschellen hatte sich ihr Kopf in Nebel verwandelt. Victor kratzte sich am Kopf.
      „Wie konnte ich das nur vergessen. Ich sollte wohl wirklich mehr als zehn Minuten täglich schlafen. Anscheinend bin ich wirklich so verrückt wie all sagen, aber was solls... Kashmir wirf die Vier ins Loch. Jones soll seinen Spaß mit ihnen haben.“



      Kapitel 122: Was der Nebel verbirgt
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      Es wirkte wie ein ferner Traum. Die warme Stimme, welche sie nie gekannt hatte, las ihr eine gute Nachtgeschichte vor. Die Kerzen in ihrem kargen Quartier waren schon weiter herunter gebrannt und so konnte sie sein Gesicht wie immer nicht erkennen. Das Stroh mit dem ihr Bettzeug gefüllt war, pikste sie und so wälzte sie sich hin und her um eine bequeme Position zu finden. Dabei vergaß sie jedoch nie das zuhören. Die Geschichte fesselte sie nicht. Sie kannte sie bereits, doch die Stimme des Mannes erfüllte sie mit Wärme. Sie fühlte sich wohl. In diesem Moment war es ihr egal, dass sie weder Sonnenlicht noch frische Luft kannte. In diesem Moment waren die Schmerzen und die Kälte vergessen. Dies waren die kostbaren Momente, in denen sie sich einfach fallen lassen konnte. Askaba schloss die Augen. Obwohl sie sein Gesicht noch nie gesehen hatte, konnte sie sein warmes Lächeln förmlich spüren. Als er die Geschichte beendet hatte, klappte er das Buch zu. Anscheinend hatte sich auf den Seiten etwas Staub festgesetzt, da er husten musste.
      „Vielleicht erzähle ich dir das nächste Mal die Geschichte von Rorik dem Banditenprinzen“, meinte er und legte das Buch vorsichtig auf das wacklige Regal, in welchem sich ihre Besitztümer befanden. Askaba rollte sich auf dem Bett herum und starrte in die Ecke des Zimmers. Auch wenn sie es besser wusste, hatte sie es auch dieses Mal wieder versucht. Doch wie immer war er bereits verschwunden und nur die ein feiner Geruch von Whiskey blieb in der Luft hängen. Das junge Mädchen seufzte enttäuscht auf, als eine weitere Bewegung ihre Aufmerksamkeit erregte. Obwohl die Temperatur nicht gefallen war, begann sie plötzlich am ganzen Körper zu zittern. Ängstlich drückte sie sich gegen die Mauer ihrer Zelle und hauchte immer wieder ein und dasselbe Wort.
      „Vater!“
      Die bleichten Skelettfinger, welche sich um die Gitterstäbe der Tür gelegt hatten, wurden mit einem Mal zurückgezogen.
      „Lass sie in Frieden Letum. Sie leidet bereits genug“, meinte die warme Stimme.
      „Ich kann mir Mitgefühl nicht leisten. Genauso wenig wie du es kannst.“
      „Ich sehe es in deinen Augen. Du selbst leidest genauso sehr. Diese Grausamkeit... Das bist nicht wirklich du.“ Askabe beobachtete die Schatten, welche die beiden Gesprächspartner an die Wand warfen. Anscheinend hatte ihr Vater sein Gegenüber am Handgelenk gepackt.
      „Belehre mich nicht über Grausamkeit. Du... Er ist dein Sohn!“ Der Schatten des Geschichtenerzählers schüttelte traurig den Kopf.
      „Die Dinge, welche wir tun. Dafür gibt es keine Erlösung Letum. Aber ist es so falsch ihr etwas Wärme zu schenken.“ Ihr Vater stieß seinen Gesprächspartner zurück.
      „Ich kann es mir nicht erlauben ihr mit Wärme zu begegnen. Sie ist ein Puzzlestück des Plans und nichts weiter. Ich kann keine Beziehung zu ihr aufbauen und du solltest davon auch Abstand nehmen. Nach meinem Tod kann ich die Figuren nur noch zu einem gewissen Maße führen. Du musst ab dann den Großteil der Arbeit machen und wir können es uns nicht erlauben, dass Gefühle uns behindern.“ Die beiden Männer schwiegen, bis schließlich der Geschichtenerzähler die Worte aussprach, welche diese Erinnerung für immer beherrschen würden.
      „Weil wir Askaba und die Anderen sonst nicht mehr sehenden Auges in ihren Tod schicken können...“


      „Geht es dir gut?“ Blinzelnd öffnete das silberhaarige Mädchen die Augen und blickte sogleich in Miyukis. Askaba rieb sich ihren schmerzenden Hinterkopf, welcher sich wie Watte anfühlte. Bestürzt stellte sie fest, dass sie sich nicht mehr komplett in Nebel verwandeln konnte.
      „Seestein“, beantwortete Jack Ryder die Frage, welche sie noch gar nicht gestellt hatte.
      „Die gesamten Zellen hier unten bestehen daraus und...“ Er kniete sich hin und schnupperte am brackigen Wasser, welches in den Gängen stand.
      „... ist Salzwasser“, fügte er ergänzend hinzu. Sie befanden sich auf dem Grund des Brunnens und somit auf der Schwelle zu Walyon Jones Zelle. Vor ihnen führte ein enger Gang, der an mehr an eine Kanalisation als an ein Gefängnis erinnerte, tiefer in den Untergrund.
      „Dafür benutzen sie also das alte Abwassersystem. Das hier unten ist ein Irrgarten“, meinte Miyuki.
      „Wir könnten wieder nach oben klettern“, meinte Mary Read und nickte in Richtung des Ausgangs.
      „Das ist keine gute Idee, wenn ihr nicht wollt, dass eure Knochen wie Zweige zerbrochen werden.“ Der ganze Brunnenschacht vibrierte unter der Macht von Waylon Jones Stimme und zwang die Anwesenden sich die Ohren zuzuhalten.
      „Lass die anderen gehen“, meinte Miyuki und ballte die Fäuste, doch alles was sie als Antwort erhielt, war grollendes Lachen.
      „Für einen Moment dachte ich wirklich, dass du Ada bist. Du riechst genau wie sie. Du bist stark ohne Frage. Stark genug um in der neuen Welt zu bestehen, doch im Vergleich mit Adas Aura bist du nichts. Solltest du dich mir jetzt im Kampf stellen, würdest du nicht einmal eine Sekunde überleben. Nein... Nein. Ich werde euch nicht töten. Ihr habt alle noch Potenzial. Wachst...werdet stärker... dann werde ich euch vernichten. Jedoch möchte ich euch noch ein wenig hierbehalten. Fürs Erste.“ Jones Stimme verstummte und Miyuki schien es, als würde sie etwas sehen. Eine leichte Bewegung im brackigen Wasser des Kanals. Sie behielt es jedoch erst einmal für sich und ging zu ihren drei Mitgefangenen zurück.
      „Ich denke nicht, dass er gelogen hat. Solange wir tun was er will, wird er uns nicht umbringen“, meinte sie und kniete sich nieder.
      „Hört zu. Wir stecken hier gemeinsam drin und ich denke wir sollten zuerst noch ein paar ungelöste Fragen aus dem Raum schaffen. Ihr wisst schon wegen der Teamarbeit und so.“ Jack Ryder klopfte Miyuki anerkennend auf die Schulter.
      „Gute Idee“, antwortet er grinsend.
      „Meine Augen sind hier oben“, erwiderte Miyuki kalt und Mary verpasste dem Reporter einen Schlag auf den Hinterkopf. Die Drei wandten sich nun Askaba zu, welche immer noch an die Brunnenwand gelehnt da saß. Sie versuchte immer noch sich in Nebel aufzulösen, woran sie jedoch kläglich scheiterte.
      „Wieso funktioniert es nicht? Wieso? Ich sollte doch immun sein“, stammelte sie.
      „Weshalb kommst du auf die Idee, dass du nicht den Gesetzmäßigkeiten der Teufelsfrüchte unterliegst?“, fragte Mary und blinzelte irritiert als ihre einige Wassertropfen die Sicht nahmen. Die Piratin fluchte lautstark, worauf das Grinsen auf Jack Ryders Gesicht nur noch breiter wurde. Miyuki schüttelte genervt den Kopf und packte das silberhaarige Mädchen behutsam an der Schulter.
      „Wir hängen hier zusammen drin Askaba. Diese ganzen Gänge sind aus Seestein gefertigt und mit Meerwasser gefüllt. Du musst uns deine Fähigkeiten verraten, damit wir wissen, ob wir uns auf dich verlassen können. Du möchtest hier doch auch lebend raus kommen.“ Als die junge Frau das Wort Leben vernahm, horchte sie plötzlich auf. Ja sie wollte leben. Und sie wollte ihn sehen. Der Mann, welcher ihr Hoffnung gab und sie lehrte, dass ein jeder das Recht auf Freiheit hat. Sie erinnerte sich an das letzte Gespräch, welches sie damals zwischen dem Skelett und dem Geschichtenerzähler angehört hatte. Jenes, welches allen Erinnerung an diese beiden Männer, einen bitter-süßen Nachgeschmack verlieh, den sie niemals loswerden würde.


      „Letum... es tut mir leid.“
      „Mir gegenüber musst du dich nicht rechtfertigen. Ich hab selbst unaussprechliche Gräuel begangen. Ich habe sogar mit Torino zusammengearbeitet und wir beide wissen, was sein schlussendliches Ziel ist. In gewisser Weise bist du jedoch noch schlimmer als ich. Du hast ihr Hoffnung gemacht. Ihr Wärme und Geborgenheit geschenkt. Anstatt bei deinen Söhnen zu sein, hast du ein Werkzeug mit einer Seele erfüllt.“
      „Selbst Werkzeuge haben ein Recht auf ihr Glück, auch wenn es bei ihr nur eine Illusion ist.“


      Askaba blickte in die erwartungsvollen Gesichter der drei Personen vor ihr. Sie liebte den Geschichtenerzähler und hasste ihn. Er hatte ihr das Glück und somit auch den Schmerz gezeigt. Davor war sie eine Waffe gewesen. Bereit um von ihrem Vater eingesetzt zu werden, doch er hatte ihr Gefühle geschenkt. Furcht, Glück, Schmerz, Einsamkeit und Freude. All dies hatte sie nur durch ihn erfahren. Manchmal spürte sie noch die Grausamkeit ihrer eigentlichen Existenz, jedoch wurde ihr wahres Wesen von ihren Gefühlen bombardiert. Sie konnte sich den anderen nicht anvertrauen, jedoch brauchte sie sie. Langsam rappelte sich das silberhaarige Mädchen auf und klopfte sich den Dreck von ihren zerlumpten Klamotten.
      „Ich kann euch nur sagen, was mir anvertraut wurde. Es ist ganz einfach. Ich habe weder Vater noch Mutter, da ich nie geboren wurde.“ Sie blickte in den dunklen Tunnel, der sie tiefer in das Reich Waylon Jones führen würde.
      „Ich bin der Höhepunkt der Forschung meines Schöpfers. Verdorben durch die Menschlichkeit seines Partners. Ich bin der Schlüssel, welcher zum Tod Tausender führen wird und schließlich den Dämonenkönig stürzen wird.“ Das Mädchen drehte sich um und lächelte die Drei freundlich an.
      „Oder um es einfach zu machen. Ich bin eine Teufelsfrucht!“



      Kapitel 123: Waylon Jones
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      „Eine Teufelsfrucht?“ Die Drei starrten Askaba mit fragenden Gesichtern an. Diese zuckte nur mit den Schultern.
      „Viel besser kann ich es euch auch nicht erklären. Viele meiner Erinnerungen sind verschwommen und nicht greifbar.“
      „Du bist ein Dämon.“ Alle Anwesenden drehten sich in Richtung Miyuki um, welche an ein der feuchten Tunnelwände gelehnt stand.
      „Wie meinst du das?“, fragte Mary und stellte sich vor das silberhaarige Mädchen.
      „Es mag zwar sein, dass sie etwas unnatürliches ist, aber das heißt nicht das sie ein Dämon ist. Du kennst sie nicht einmal.“ Jack zog die Augenbrauen hoch und blickte in tief in die meerblauen Augen Askabas.
      „Ich muss Mary ausnahmsweise Recht geben, obwohl sie eine Frau ist. Ich erkenne einen Dämon, wenn ich einen sehe“, meinte der Reporter nickend und ignorierte den Tritt Marys gegen seinen Kopf gekonnt.
      „Wage das noch einmal und du kannst dich von deiner Männlichkeit verabschieden“, schrie die Piratin, was Askaba zum lächeln brachte. Die Einzige, deren Mine sich nicht verändert hatte, war Miyuki.
      „Das Leiden anderer Menschen macht dich glücklich nicht wahr?“
      „Das ist etwas hart. Ich meine sie hat mir ja nicht in die Eier getreten, also hat sich das Leiden in Grenzen gehalten“, meinte Jack, während er sich vorsorglich von Mary wegdrehte, welche ein seltsames Glitzern in den Augen hatte.
      „So meinte ich das nicht.“ Miyuki fuhr sich über ihr Kinn.
      „Ich denke ich weiß was Letum erreichen wollte. Einst erzählte mir jemand die Wahrheit hinter den Teufelsfrüchten. Eine jede von ihnen enthält die Seele und Kraft eines Dämons, der vom Alten erschaffen und vom schwarzen Ritter gebannt wurde. Letum hat den Bann des schwarzen Ritter umgekehrt. Er hat die Teufelsfrucht wieder in ihr ursprüngliches Wesen zurück transferiert und dir eine menschliche Hülle verpasst. Doch wie das Arthur aufhalten soll ist mir rätselhaft.“ Betretenes Schweigen erfüllte das alte Abwassersystem.
      „Das wusste ich bereits“, durchbrach Askaba die Stille.
      „Genau. Es zählt nicht, was man früher war, sondern nur das hier und jetzt.“ Mary nickte grimmig und nahm das silberhaarige Mädchen in den Arm. Die Piratin blickte ihr tief in die Augen.
      „Es ist ja schön, dass sie so etwas wie Muttergefühle bei dir auslöst Mary, aber am Schluss hängt alles von Askabas Entscheidung ab. Und du hast sie gehört. Sie wird zum Tode tausender Menschen beitragen.“ Miyukis Blick schien in die Ferne zu schweifen. Ihre Mine war erstarrt, doch ihre Augen strahlten eine Tiefe Traurigkeit aus.
      „Was ist dir widerfahren, dass du sowenig vertrauen hast?“ Mary stand auf. Die Bruchstücke der Knochen, welche den Boden bedeckten, knirschten unter ihren Stiefeln. Sie packte ihr Gegenüber an den Schultern, doch Miyuki schüttelte nur den Kopf.
      „Ich wurde schon einmal enttäuscht. Menschen werden immer die falsche Entscheidung Treffen.“ Sie riss sich los und wandte sich ab. Langsam schritt sie tiefer in das Tunnelsystem.

      „Er hat gesagt, dass er uns noch nicht raus lassen will, also können wir auch genauso gut tiefer reingehen.“ Die beiden jungen Frauen folgten Miyuki, wobei Mary Askaba stützte, da diese aufgrund der Seesteinumgebung etwas schwächelte. Den Schluss des Trupps bildete Jack Ryder, der nichts zur Diskussion beigetragen hatte, jedoch die Frau an der Spitze interessiert musterte.
      „Dillian...“, murmelte der Reporter und begann eifrig etwas auf seinem Notizblock zu schreiben. Je weiter sie in die Tiefen des Abwassersystems vordrangen, desto schlechter wurde das Licht. Immer wieder stießen sie auf Leichen von Gefangenen, welche entweder im Wasser trieben oder auf dem Gehweg lagen. Das beunruhigende dabei war nicht ihr Verwesungsgrad, sondern das die meisten davon angefressen waren.
      „Denkst du das hier wilde Tiere reinkommen?“
      „Wenn es hier Tiere gibt, dann gibt es einen Ausgang, durch den sie reinkommen“, meinte Jack nachdenklich, doch Miyuki schüttelte den Kopf.
      „Hier drin gibt es nur ein Tier.“ Mary schlug die Hand vor den Mund.
      „Du kannst doch nicht... Waylon Jones!“
      „Es sieht so aus, als wäre er ein Kannibale.“ Askaba zeigte sich interessiert, während Mary das Gesicht vor Ekel verzog.
      „Monster“, stieß sie atemlos hervor und trat die Leiche ins trübe Wasser. Die Wellen, welche dadurch erzeugt wurden, schwappten über den Gehweg. Unbeirrt setzte Miyuki ihren Weg fort und die anderen folgten ihr schweigend. Nur der Widerhall ihrer Schritte, sowie das Kratzen von Jack Ryders Füller auf seinem Notizblock, durchbrachen die Stille. Plötzlich gab Miyuki das Zeichen stehen zu bleiben, was im trüben Licht jedoch kaum zu sehen war, wodurch die anderen in sie reinkrachten. Sie bewegte sich jedoch nicht einen Millimeter und auch ihr Gesicht zeigte keine Regung.
      „Wir sind da! Waylon Jones Zelle!“ Vor ihnen erstreckte sich ein riesiger runder Raum. Alte Öllaternen erfüllten den Raum mit schummrigem Licht. An der Seite konnten sie Nahrungsmittel- sowie Ölvorräte für die Laternen entdecken. Am hinteren Ende befand sich eine zerschlissene Couch, welche Jones anscheinend als Schlafstatt diente. Von dort führten riesige Krallenabdrücke zu dem Kanal, der in der Mitte des Raumes mündete. Die Vier tasteten sich langsam vorwärts. Stets darauf bedacht keinen unnötigen Lärm zu verursachen.
      „Was ist das?“, keuchte Mary plötzlich und deutete auf eine Stelle im Halbdunkel vor ihnen.
      „Was zum...“, stieß Miyuki aus. Askaba kratze sich am Hinterkopf, welcher sich zum Teil in Nebel verwandelte und selbst Jack Ryder zeigte sich beeindruckt. Auf dem Boden lagen Seesteinhandschellen. Jedoch waren sie von gigantischer Größe und was noch unglaublicher war...
      Sie waren zerbrochen!

      Miyuki wirbelte herum, doch es war bereits zu spät. Ihre drei Kameraden gingen zu Boden und auch sie hatte größte Mühe sich auf den Beinen zu halten.
      „Haoushoku?“, murmelte sie überrascht und kam keuchend wieder auf die Beine. Askaba und Mary lagen bewusstlos auf dem Rücken und Jack schien nach vorne gestürzt zu sein. Sein Gesicht konnte sie nicht sehen, doch für einen Augenblick dachte sie eine Bewegung erkennen zu können. Sie tat dies jedoch als Einbildung ab und konzentrierte sich nun lieber auf die Person, welche gerade aus dem brackigen Abwasser stieg. Seine Präsenz verschlug ihr die Sprache und raubte ihr den Atem.
      „Kein Haoushoku. Schwächlinge ertragen meine Anwesenheit nicht“, meinte Waylon Jones lachend und schleuderte die Leiche des Mannes, welche er getragen hatte, in die Ecke des Raumes. Jeder seiner Schritte lies den Boden leicht erbeben. Er warf Miyuki einen durchdringenden Blick zu und setzte sich dann im Schneidersitz auf den Boden. Gemütlich kramte er eine Kiste Äpfel aus seinen Vorräten hervor und begann sie zu verspeisen. Sein Gegenüber zeigte sich überrascht, was Waylons Laune nur noch zu steigern schien.
      „Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig.“
      „Aber die angefressenen Leichen?“
      „Schwächlinge sind nichts weiter als Futter für mich und der Mensch ist nur ein weiteres Tier auf meinem Speiseplan. Das einzige was ich respektiere ist Stärke“, meinte der Gefangene grimmig.

      „Dann würden sie sich bei unserem Boss sicher wohlfühlen“, merkte eine kindliche Stimme an. Miyuki blickte überrascht zur Quelle der Stimme, doch Waylon schien nicht im geringsten überrascht zu sein.
      „Endlich bequemt ihre euch auch hier runter“, knurrte er in Richtung des kleinen Mädchens und ihres hünenhaften Beschützers.
      „Alice? Ricket?“, keuchte Miyuki überrascht. Das kleine Mädchen zog eine Augenbraue nach oben.
      „Kennen wir dich?“
      „Ach ja meine Tarnung“, erinnerte sie sich und strich durch ihre blonde gefärbten Haare.
      „Jedenfalls sollten sie sich wirklich unserer Organisation anschließen. Auch unser Boss hat großes Interesse an ihnen Mister Jones.“ Alice zog grinsend einen Brief hervor und wedelte damit in Richtung ihres Gesprächspartners.
      „Und weshalb sollte ich mich jemand unterordnen?“
      „Nun ja ich denke das selbst sie sich vor unserem Boss fürchten werden“, antwortete Alice und Ricket nickte.
      „Euer Boss ist doch Clint Torino“, unterbrach Miyuki die Unterhaltung, worauf Alice eine beleidigte Schnute zog.
      „Wie kannst du es wagen ein kleines Mädchen wie mich so unhöflich zu unterbrechen. Außerdem haben wir Torinos Dienste schon lange verlassen.“
      „Ach komm Alice das zieht sowieso bei niemanden. Keiner kauft dir das kleine Mädchen ab“, seufzte Ricket, worauf sich seine Partnerin umdrehte und ihn mit großen tränengefüllten Augen ansah.
      „Bwahaha! Ihr seid lustig, aber keiner von euch ist in der Lage mir auch nur einen Kratzer zuzufügen.“ Waylon Jones stand auf und blickte Miyuki an.
      „Und was willst du von mir?“
      „Eigentlich nichts, aber es wäre mir Recht wenn sie weiter hier drinnen bleiben würden.“ Die junge Frau schluckte, als der durchdringende Blick des Gefangenen auf ihr ruhte.
      „Auch ein guter Vorschlag“, meinte Jones lachend.
      „Ich will euch nicht belügen. Ich genieße meine Ruhe hier drin. Was hat mir die Welt da draußen noch zu bieten?“ Er ging gemütlich zum Abwasserkanal zurück. Jeder seiner Schritte hinterließ Risse im Boden und hallte dumpf im Raum wieder.
      „Wie geht es eigentlich den kleinen Rookies? Linlin, Kaidou, Newgate und den anderen.“ Der Blick des Gefangenen strahlte eine leichte Wehleidigkeit aus. So als würde er sich an die guten alten Zeiten erinnern.
      „Ich hab gehört sie nennen sich jetzt Kaiser oder so in der Art.“

      „Es gibt keine Kaiser mehr!“ Miyuki war aufgestanden und warf Jones einen ernsten Blick zu.
      „Die Welt wurde in den letzten Jahren auf den Kopf gestellt. Alles startete mit dem Angriff des Dämonenkönigs auf das Marinehauptquartier. Danach begann die Bevölkerung ganzer Inseln zu verschwinden.“ Alice und Ricket warfen sich bedeutungsvolle Blicke zu. Miyuki regestrierte dies zwar, ignorierte es jedoch für den Moment.
      „Die neue Welt wurde in ein Meer von Blut verwandelt, als Arma Geddon seinen Feldzug startete. Niemand konnte ihn aufhalten! Er vernichtete ganze Inseln in seinem Bestreben. Big Mum, Kaidou, Shanks... Drei der Kaiser fielen ihm zum Opfer und niemand konnte seitdem die Lücke füllen. Geddon selbst verschwand vor zwei Jahren spurlos.“ Während sie gesprochen hatte, war Jones Grinsen beständig breiter geworden.
      „Du bist dir doch sicherlich bewusst, was diese Worte für eine Auswirkung auf meine Entscheidung haben.“ Miyuki lächelte grimmig.
      „Ein Monster mehr auf dieser Welt macht keinen Unterschied. Diese Welt ist korrupt und zerbrochen. Im schlimmsten Fall bist du eine weitere Hürde, welche ich überkommen werde.“ Jones brach nun in lautes Gelächter aus.
      „Ich mag dich wirklich Mädel. Sag was ist mit dem letzten Kaiser passiert?“
      „Blackbeard? Er eroberte damals die Stelle des im Krieg bei Marineford gefallenen Whitebeard im Sturm. Jedoch überschätzte er sich und forderte den Dämonenkönig zum Zweikampf heraus. Es gibt keine genauen Quellen, doch die Erzählungen besagen, dass er nicht einmal zehn Sekunden überlebte.“
      „Damit steht meine Entscheidung fest. Diesen Dämonenkönig und Arma Geddon. Ich möchte sie mit meinen eigenen Händen zermalmen. Außerdem interessiert mich euer Boss.“ Waylon Jones lachte und wandte sich Miyuki zu.
      „Und du solltest dir besser im Klaren sein, wer ich bin. Ich bin Waylon Jones. Niemand konnte mich bis jetzt bezwingen“, brüllte der Gefangene. Kleinere Steine bröckelten von der Decke und der gesamte Raum erzitterte.
      „Ich werde dich niederstrecken wenn es sein muss“, antwortete Miyuki mit einem grimmigen Lächeln und ballte die Fäuste.
      „Doch noch nicht heute.“ Die junge Frau riss die Augen überrascht auf, als Jones hinter ihr erschien.
      „Dieser riesige Körper... wie...“, war das letzte was sie sagen konnte, bevor sie ebenfalls von ihm niedergestreckt wurde.



      Kapitel 124: Ein Leben ohne Reue
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      Vor 45 Jahren:

      „Käptn wie geht es ihnen?“ Der Maat starrte entgeistert auf das Schauspiel vor ihm. Der Mann, der kurz zuvor noch bis zum Tode gekämpft hatte, saß nun lachend und von seinen Untergebenen umgeben an Deck. Seine Brust war frisch einbandagiert, aber ansonsten konnte man keinerlei Hinweise auf zuvor stattgefundenen Kampf an seinem Körper erkennen. Er leerte gerade ein riesiges Glas Rum auf einen Zug und verschlang gierig das Steak, welches ihm der Koch hingestellt hatte.
      „Wollen sie sich nicht mal zur ruhe setzen Boss? Sie sind nicht mehr der Jüngste“, merkte ein Mannschaftsmitglied an und nickte in Richtung der ergrauten Schläfen des Kapitäns.
      „Für mich ist es noch hundert Jahre zu früh um über den Ruhestand nachzudenken.“ Waylon Jones lachte lautstark und verlangte nach mehr Rum. Außer einer zerschlissenen Jeanshose trug er nichts weiter. Seine beeindruckende Statur hatte nicht unter der Last des Alters gelitten und das obwohl er schon auf die Fünfzig zuging. Sein kurz getrimmter grauer Bart und sein stechender Blick, verstärkten den einschüchternden Eindruck des Piraten noch mehr.
      „Es wundert mich, dass ihr überhaupt noch lebt. Schließlich hat euch Newgate direkt in die Brust getroffen. Die ganze Welt hat gebebt.“ Jones zog die Augenbrauen hoch.
      „Bevor mit so etwas umhaut, müssen schon noch ein paar Jährchen ins Land ziehen.“
      „Denkt ihr wirklich, dass er sich mit einem Teufel verbündet hat, um diese Kräfte zu bekommen?“
      „Schwachsinn!“ Alle Crewmitglieder verstummten auf der Stelle, als der Kapitän seinen Krug auf die Planken donnerte.
      „So etwas wie Teufel und Dämonen gibt es nicht. Jeder Mann ist für sein Schicksal selbst verantwortlich und nur Feiglinge geben sich einer höheren Macht hin. Ich und Newgate haben uns zum Duell getroffen und ich habe ihn bezwungen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen“, brüllte Jones wütend und leerte einen weiteren Krug Rum.

      „Ich wäre mir da nicht so sicher Kapitän“, meinte eine Frauenstimme von der Spitze des Masten. Elegant schwang sich die Sprecherin nun auf das Deck hinunter und stellte sich vor ihren Kapitän. Dieser brach in lautes Gelächter aus.
      „Du und deine düsteren Ansprachen. Ich finde das echt zum schießen Chloe.“ Chloe Walsh verzog beleidigt das Gesicht und verpasste ihrem Kapitän einen Tritt gegen die Schläfe. Obwohl er dadurch zu bluten begann, unterbrach dieser jedoch sein Lachen in keiner Sekunde.
      „Genau deshalb bist du meine rechte Hand Mädel. Du lässt dir von niemanden was sagen. Lebe dein Leben ohne Reue und ohne zurückzublicken. Das ist die Devise auf diesem Schiff.“ Chloe warf ihren Kopf in den Nacken. Ihr langes rotes Haar fiel wie ein Wasserfall aus Blut von ihren Schultern, während sie in lautstarkes Lachen ausbrach.
      „Bloß keine Schwächlinge! Ich dachte immer, dass dies dein Grundsatz sei“, erwiderte sie grinsend. Jones Gesicht wurde plötzlich ernst.
      „Du weißt, dass ich Schwächlinge mehr als alles andere hasse. Sie verdienen es nicht zu leben. Das einzige was ich respektiere, ist Stärke!“ Die meisten Crewmitglieder schluckten. Es stimmte. Erst heute Morgen hatte der Kapitän drei Männer enthauptet, welche sich vor dem Kampf gegen die Whitebeard-Piraten verstecken wollten. Waylon stand nun auf und wandte sich an seine Crew.
      „Genug davon. Heute ist ein Tag des Sieges. Lasst uns die ganze Nacht durchsaufen!“ Chloe schüttelte lachend den Kopf, doch als man ihre einen Krug reichte, sagte auch sie nicht nein.

      Die rauschende Feier auf dem Schiff dauerte bis tief in die Nacht hinein an. Etwas später gesellte sich Chloe zu ihrem Kapitän, welcher an die Reling des Schiffs gelehnt, in den Sternenhimmel starrte.
      „Weshalb hast du Raftel noch nicht betreten? Du könntest es Waylon.“ Der Pirat lächelte seinen jungen Vize an.
      „Was für eine Herausforderung wäre es, wenn ich keine Konkurrenten habe.“
      „Du machst es schon wieder. Für dich ist alles im Leben ein Wettstreit um Stärke“, seufzte die rothaarige Frau und stellte sich neben ihren Kapitän.
      „Dies ist nun einmal mein Weg im Leben und ich bereue ihn nicht. Alles was für mich zählt ist die Herausforderung“, sagte Jones und gähnte herzhaft.
      „Deshalb kämpfst du gegen Fischmenschen unter Wasser? Durchschwimmst den Calm Belt?“
      „Es ist ganz allein meine Entscheidung, was ich mit meinem Leben anstelle. Weder das Schicksal noch eine höhere Macht haben da was zu melden“, sagte Jones und legte seine Hand auf die Schulter der jungen Frau.
      „Die Zeit kommt in der jeder den Sinn seines Lebens erkennt. Dies wird bei dir auch noch der Fall sein Chloe.“ Lachend wandte sich ihr Kapitän gerade um als sein Bewegung im Wasser seine Aufmerksamkeit erregte. Die Wellen erhoben sich und ein gigantischer Seekönig schoss aus den Tiefen des Meeres hervor. Chloes Körper spannte sich sofort an und sie holte tief Luft, doch ihr Kapitän stoppte sie.
      „Kein Grund deine spezielle Technik einzusetzen Kleines“, sagte er und ballte die Fäuste. Er schien plötzlich zu verschwinden, nur um in nächsten Augenblick direkt vor dem Seekönig aufzutauchen. Der Faustschlag des Mannes traf die Kreatur direkt und für einen kurzen Moment schien die Welt still zu stehen. Ein Zittern durchfuhr den Körper des Monsters. Sein Rücken platze auf und Blut und Innereien ergossen sich ins Meer. Die Crew betrachtete das Spektakel gebannt und bejubelte ihren Kapitän, als sich dieser klitschnass wieder auf das Schiff zog. Chloe schüttelte lachend den Kopf.
      „Es gibt wohl auf der ganzen Welt keine Kreatur, welche das Kämpfen so sehr liebt wie du“, meinte sie und verpasste ihrem Kapitän einen leichten Schlag auf den Kopf. Dieser warf den Kopf zurück und lachte lautstark.
      „Nimm was das Leben dir in den Schoß wirft und gib nichts davon zurück“, sagte er und hielt stolz eine seltsame Frucht hoch.
      „Die hing in den Schuppen des Monsters fest. Kann es kaum erwarten sie zu verspeisen.“
      „Wartet Kapitän. Ihr könnt nicht einfach so eine seltsame Frucht essen“, versuchte der Schiffsarzt Jones aufzuhalten, doch es war bereits zu spät. Waylon hatte die seltsame grün beschuppte Frucht bereits verspeist.


      „Lebe dein Leben ohne Reue und bis zum Maximum!“



      Eine Woche später:

      „Er will dich sehen Chloe.“ Der Schiffsarzt klopfte ihr auf die Schulter.
      „Er scheint dir wohl seine letzten Worte anvertrauen zu wollen.“ Die junge Frau schluckte und nickte. Kurz nachdem Waylon die Frucht verspeist hatte, war er kollabiert. Seitdem lies er niemanden in seine Kabine und es waren immer wieder Schmerzensschreie daraus zu hören. Sie konnte es nicht glauben. Der Mann, der sich niemanden beugte. Der Mann, der niemals verloren hatte. Es konnte nicht so enden. Mit einem dicken Klos im Hals betrat sie die abgedunkelte Kabine. Überrascht keuchte sie auf, als sie ihren Kapitän nicht wie erwartet im Bett vorfand. Die Wahrheit war, dass sie ihn überhaupt nicht sehen konnte. Plötzlich bewegte etwas sich in der Dunkelheit.
      „Hör mich an Chloe, denn dies sind meine letzten Worte als Kapitän an dich.“ Wäre es nicht für seine mächtige Stimme gewesen, so hätte sie ihn überhaupt nicht wiedererkannt. Waylon Jones war fort. Stattdessen starrte sie eine Bestie an. Das Ding wandte sich um und blickte aus dem Fenster der Kabine.
      „Die Stimme ist fort... Ich habe sie vernichtet, so wie ich alle vernichten werde, welche meinen Weg kreuzen.“ Es wandte sich um. Stechend gelbe Augen fixierten die junge Frau, welche vor Schreck wie erstarrt war.
      „Von heute an bist du Kapitän Chloe. Ich habe keinen Platz mehr unter euch Menschen. Alles was ich noch will ist würdige Gegner zu verschlingen.“ Er bleckte die Reißzähne und grinste.
      „Was ist mit dir passiert Waylon?“, fragte Chloe mit zitternder Stimme und taumelte rückwärts.
      „Wenn wir uns das nächste Mal sehen, werde ich euch verschlingen. Haltet euch von mir fern. Ich bin ein Monster.“ Er wandte sich um und bevor sie realisierte was geschah, hatte er die gesamte Rückwand der Kabine fortgerissen. Bevor er sich in die Fluten des Meeres stürzte, wandte er sich jedoch ein letztes Mal um. „Schaue niemals zurück!“ Mit diesen Worten stürzte Waylon Jones sich in die Tiefen des marineblauen Meeres.



      Kapitel 125: Ich werde euch nicht vergeben!
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      Lass dich nicht täuschen. Die Ära der Zerstörung liegt vor uns. Auch wenn du jetzt zweifelst, so liegt es doch in deiner Hand das Schicksal der Welt zu verändern. Die Welt zu retten, heißt alles zu retten und nicht nur die Teile, welche du möchtest.

      Der stürmische Regen peitschte ihm ins Gesicht. Er konnte das Tosen der See unter sich hören. Langsam hob er den Kopf an und zog seinen Mantel enger um sich. Er blickte in Richtung Horizont. Direkt in die dunklen Sturmwolken, welche langsam in seine Richtung zogen.
      „Von hier aus wird es nur noch härter werden.“ Sein Partner trat neben ihn. Die langen weißen Bandagen flatterten im Wind.
      „Bist du wirklich bereit so weit zu gehen?“ Orinto nickte. Er drehte sich um. Schnellen Schrittes eilte er über das verwelkte Gras. Sein Gesicht glich einer Maske, welche keinerlei Emotionen zeigte. Ein kräftiger Windstoß blies seine Kapuze zurück, doch es kümmerte ihn nicht. In diesem Moment fühlte er weder den Regen auf seiner Haut, noch die schneidende Kälte.

      Adam war der Anfang und die Mechanismen, welche zum Ende führen werden, sind schon in Gang gesetzt. Arthur darf nicht aufgehalten werden. Noch nicht!

      „Denkst du es ist eine gute Idee auf ihn zuhören. Schließlich hat er diesen einen Aristokraten benutzt um uns auszuspionieren.“ Nightmare erschien an seiner Seite. Seine Bandagen bildeten Stufen, auf denen er und Sank Orinto nun langsam nach oben schritten.
      „Du weißt das wir keine andere Wahl haben.“ Der Aristokrat schüttelte die Ärmel seines Mantels zurück. Seine Arme waren mit leuchtenden roten Runen überzogen. Er schloss die Augen und atmete tief durch. Für einen Moment schien die Welt still zu stehen, bevor er sich mit zwei schnellen Schnitten die Pulsadern aufschnitt. Eine Fontäne aus Blut schoss aus jeder Wunde hervor. Nightmare wandte seinen Kopf ab, doch das Blut fiel nicht gen Boden. Stattdessen floss es über Orintos Körper auf seinen Rücken und bildete zwei große Schwingen.
      „Ich hasse das“, meinte Nightmare mürrisch, doch der Aristokrat lachte nur lauthals.
      „Ach ich habe nur meinen Blutkreislauf erweitert. Das Blut fließt aus der Wunde, bildet die Schwingen und fließt wieder zurück. Also betrachte es, als das was es ist. Eine Erweiterung meines Blutkreislaufes mit einigen nützlichen Zusatzeigenschaften.“ Orinto ballte die Fäuste, wodurch sein Blut nur noch schneller floss. „Du weißt was zu tun ist?“ Nightmare nickte. Der Bandagierte starrte in den grauen Himmel und atmete tief ein.
      „Bist du dir sicher?“
      „Er hatte Recht. Wie kann ich die Welt retten wollen, wenn ich nicht einmal einen Kampfgefährten retten kann?“

      Wenn Miyuki stirbt, werde ich euch nicht vergeben!


      Ihr Körper schmerzte. Jeder Knochen, jeder Muskel. Sie fühlte sich kraftlos, so als hätten die Schmerzen ihr jegliche Fähigkeit zur Bewegung genommen. Selbst die Augen zu öffnen fiel ihr schwer. Das Erste was sie wahrnahm, waren die kalten Steinmauern des Raumes. Dazu der modrige Geruch und die Feuchtigkeit. Sie musste sich noch immer in Waylon Jones Zelle befinden. Sofort wollte sie aufspringen um herauszufinden, wo sich der gefährliche Gefangene zurzeit aufhielt. Im selben Moment verfluchte sie ihre Dummheit, als sie die Schmerzen in ihren Gliedern wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholten. Mit einem Stöhnen sank sie in die kauernde Position zurück, in der sie aufgewacht war.
      „Sie scheint wieder zu sich gekommen zu sein“, ertönte plötzlich eine bekannte Stimme. Jack Ryders Gesicht erschien über ihr und grinste sie breit an.
      „Das mit den Schmerzen legt sich bald, war bei uns nicht anders.“ Der Reporter half ihr auf die Beine und zum ersten Mal hatte sie Möglichkeit sich genau umzusehen. Sie befand sich nicht mehr in der unterirdischen Zelle. Draußen konnte sie das prasseln des Regens gegen die Festungsmauern hören. Der Dunkelheit nach zu schließen schien es nachts zu sein, doch immer wieder wurde die Zelle erhellt, wenn ein Blitz über das Firmament zuckte.
      „Wo sind wir?“, fragte Miyuki und rieb sich ihre schmerzende Stirn. Der Schmerz ließ allmählich nach und lies nur ein dumpfes Pochen zurück.
      „Wir sind wieder im Gefängnis. Anscheinend wurden wir hier hochgespült“, meinte Mary Read und legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Gefährtin. Mit er Anderen deutete sie auf eine verwüstete Toilette.
      „Wenigstens hat Jones den Weg zuvor freigeräumt, auch wenn ich einen anderen Methode hoch zukommen bevorzugt hätte.“ Die Piratin trug nicht mehr ihr voriges Gewand. Stattdessen hatte sie nun eine dicke Winterjacke an, welche sie vor der Kälte schützte. Auch Miyuki spürte die tiefen Temparaturen mehr als zuvor. Erst jetzt registrierte sie, dass ihre Kleidung völlig durchnässt war.
      „Komm wir kümmern uns erst Mal um dich“, meinte Mary besorgt und stützte Miyuki.
      „Wir haben einige Klamotten gefunden, welche Richard anscheinend hier gebunkert hat. Die Zelle scheint schon länger verlassen zu sein, also wurde sie wohl als Warenlager genutzt.“ Mit jedem Schritt kehrte mehr von Miyukis Kraft zurück. Sie wusste nicht was Jones mit ihr gemacht hatte, aber sie wollte es auf keinen Fall noch einmal wiederholen.
      „Es geht schon“, sagte sie mit bestimmender Stimme, als sie wieder genügend Kraft hatte um selbst zu gehen. Mary nickte und lies sie los. Sie trat in einen kleinen Nebenraum. Die Tür hatten die Frauen durch Kleidungsfetzen ersetzt, welche sie vor Jacks Blicken schützten. Sie warf noch einmal einen Blick über die Schulter zurück und sah den Reporter, der sich gerade gähnend über eine brennende Mülltonne beugte, durchdringend an.

      „Wer war eigentlich der Erste, der wieder aufgewacht ist?“, fragte sie Mary. Diese neigte den Kopf und überlegte kurz.
      „Jack hat Askaba und mich gleichzeitig aufgeweckt. Das ist jetzt ungefähr eine Stunde her“, antwortete sie und wandte sich dann einem alten Kleiderschrank zu. Askaba döste gerade auf einem Stuhl sitzend vor sich hin, doch als die beiden anderen Frauen eintraten, öffnete sie blinzelnd die Augen. Sie grüßte die Beiden nicht, doch nickte ihnen freundlich zu.
      „Such dir was aus“, sagte Mary und stieß die Schranktüren schwungvoll auf. Darin befanden sich unzählige Klamotten, welche großteils lose aufeinander geworfen waren. Miyuki streckte sich kurz und vertrieb die Kälte aus ihren Gliedern, bevor sie sich in den Haufen stürzte. Kurze Zeit später hatte sie ihr neues Outfit zusammengestellt. Eine schwarze Jeans mit Gürtel, eine weiße Bluse und dazu schwarze Winterstiefel, sowie eine braune Winterjacke. Langsam streifte sie ihre nassen Klamotten ab und warf sie auf einen Haufen, bis sie schließlich komplett nackt war. Mary zog scharf die Luft ein und Askaba riss die Augen auf. Sie wandte sich den beiden zu.
      „Es tut mir leid... Wir lassen dich besser allein“, stotterte die Piratin und packte das silberhaarige Mädchen am Arm. Schnell verließen sie den Nebenraum. Miyuki seufzte. Es war besser so. Es war besser wenn sie allein war.

      Langsam zog sie ihre neue Kleidung an und betrachtete sich selbst im zerbrochenen Spiegel an der Wand.
      „Wie lange ist es her, dass du zuletzt gelächelt hast? Wie lange möchtest du dich noch selbst bestrafen.“ Sie schüttelte den Kopf und verbannte die Gedanken aus ihrem Kopf. Sie ging zurück zu den anderen Drei. Es war an der Zeit. Sie vertraute ihnen nicht. Sie vertraute niemanden.
      Jedoch sie war auf Jack und Mary angewiesen um Askaba hier rauszuschaffen.
      „Hört mal her.“ Die Drei drehten sich zu ihr um. Sie überhörte Jacks anzügliche Anmerkung zu ihrem neuen Outfit und fuhr stattdessen fort.
      „Dadurch das wir Richard ausgeknockt haben, wird Crowly wahrscheinlich versuchen das gesamte Gefängnis an sich zu reißen. Dazu wissen wir nicht, wann Waylon Jones agieren wird. Jetzt ist die Zeit für einen Ausbruch gekommen.“
      „Was meinst du mit Jones wird agieren?“, fragte Mary, doch sie wurde von Jack unterbrochen.
      „Crowley wird ebenfalls ausbrechen. Er hat herausgefunden, wozu Fames dieses Asylum wirklich errichtet hat.“ Der Reporter stand auf und zündete sich eine Zigarette an, bevor er seinen Notizblock heraus kramte. Die Anderen starrten ihn derweil fragend an.
      „Dies hier ist alles eine große Zeitverschwendung. Fames hat das was er von Jones und Askaba wollte schon längst. Die Forschung und Entwicklung, welche Victor hier durchführt, ist für ihn nur ein Bonus. Alles was für seinen Plan von Bedeutung ist, wurde schon längst in Sicherheit geschafft.“
      „Wozu dann die ganze Geheimniskrämerei? Er musste doch wissen, dass dies unsere Aufmerksamkeit erregen würde.“ Jack nickte.
      „Genau. Dachtet ihr wirklich, dass ihr ihn austricksen könnt. Einen der genialsten Männer, die je gelebt haben? Nein. Alles was dieses Anstalt war, ist eine riesige Beschäftigungstherapie für Fames Feinde.“ Miyuki ballte die Fäuste. Sie biss die Zähne so fest zusammen, dass es schon schmerzte. Von draußen klang dumpfer Kampfeslärm an ihre Ohren.
      „Sieht aus als hätte es begonnen“, meinte Jack Ryder und ließ seine Knöchel knacken. Mary betrachtete die Zellentür.
      „Massiver Stahl. Ich glaube kaum, dass...“ Sie verstummte plötzlich, als Miyuki die Tür mit einem gewaltigen Schlag aus den Angeln hob und gegen die gegenüberliegende Wand donnern lies. Sie strömte eine beinahe greifbare Aura aus, welche so Dunkel war, dass Mary einige Schritte zurückwich. Staub rieselte zwischen ihren Fingern hervor. Ihr Gesicht strahlte eine unglaubliche Wut aus.
      „Ich werde diesen Ort in Schutt und Asche legen!“



      Kapitel 126: Ausbruch
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      Dicker Zigarrenrauch vernebelte die Sicht und erschwerte das Atmen. Crowley störte es nicht. Er war sowieso der Einzige in dem Raum. Er gönnte sich einen Schluck Cognac und seufzte lauthals.
      „Es scheint, als hätten die anderen interessanten Insassen nun endlich auch herausgefunden, dass uns Fames nur an der Nase herumgeführt hat.“ Er blickte die Teleschnecke, welche vor ihm auf dem Tisch stand, mit hochgezogenen Augenbrauen an.
      „Ich kann es ihnen nicht verübeln, schließlich hat er sogar sie kurz getäuscht“, fügte er mit einem leicht spöttischen Unterton hinzu. Sein Gegenüber am anderen Ende der Leitung schwieg weiterhin. Crowley lachte und stand auf. Gemächlich schritt er zum prasselnden Kamin und betrachtete sich selbst im Spiegel, der darüber hing. Er musste sich einfach eingestehen, dass er ein Bild von einem Mann war. Seine stechenden grünen Augen wanderten über seinen eleganten Anzug, den schwarzen Umhang bis zum Zylinder auf seinem Kopf. Es mochte sein, dass sein Auftritt etwas extravagant erschien und sein Haaransatz etwas zurückgegangen war, aber jeder der es wagte darüber zu sprechen, hatte den entsprechenden Preis gezahlt.
      „Was ist? Hat es ihnen die Sprache verschlagen?“, fragte er lachend und drehte sich zu Teleschnecke um. Eine Sekunde später war das Grinsen auf seinem Gesicht verschwunden. Die plötzliche Kälte durchdrang seinen ganzen Körper. Er konnte sich nicht bewegen. Dazu war seine Präsenz einfach zu überwältigend. „Crowley.“ Die Stimme hallte in seinem Kopf wieder. Die Lautstärke bereitete ihm solche Schmerzen, dass er die Augen zusammenkniff.
      „Unterstehe dich deinem Gott so respektlos zu begegnen“, fuhr die Stimme nun in gemäßigter Lautstärke fort.
      „Es tut mir Leid Arthur“, keuchte der Verbrecher. Es schien, dass er kaum Luft bekam.
      „Vergiss nicht, dass deine Seele mir gehört. Ich habe dir nur gnädigerweise erlaubt, dass sie weiterhin in deinem Körper verweilen darf, da ich dich noch brauche. Überschätze dich nicht.“ Crowley sank schwer atmend zu Boden. Die Kälte und die Präsenz des Dämonenkönigs waren verschwunden. Niemand konnte ihn aufhalten, dass wusste der Verbrecher, da er die Macht Arthurs schon selbst erlebt hatte. Wäre er nicht gerade mit den Vorbereitungen beschäftigt so wäre es ihm ein leichtes Weltregierung, Revolutionäre und Piraten zu vernichten. Crowley war sich noch nicht sicher, ob er dieser Zukunft mit Freude oder Schrecken entgegensehen sollte. Er stand auf und ging humpelnd zu seinem Platz zurück. Auf dem Tisch vor ihm lag ein Plan des Asylums. Waylon Jones Zelle war darauf fett markiert.
      „Sir ich glaube kaum, dass es mir noch gelingen wird Jones zu fangen. Meine Quellen berichten, dass er sich ihrem Widersacher anschließen wird.“ Arthurs Lachen erfüllte seinen Geist, doch zum Glück klang es weit entfernt.
      „Ich finde seine Spielereien Amüsant. Es interessiert mich wirklich, was er gegen mich auf die Beine stellen will. Na gut. In diesem Falle habe ich noch eine andere Aufgabe für dich, bevor du Ausbrichst.“ Crowley nickte, während sein Meister ihm alles erklärte.
      „Schaffst du das?“, fragte Arthurs kalte Stimme in seinem Geist. Obwohl sein Meister ihn nicht sehen konnte, nickte der Verbrecher. Er wusste, dass dies eine rhetorische Frage war. Versagen war keine Option, wenn man seine Seele behalten wollte.
      „Keine Angst“, meinte er und starrte grinsend in Richtung Ausgang.
      „Ich allein bin mehr als genug.“


      „Langsam streichelte Mary Miyukis Brüste. Askaba betrachtete das Liebesspiel ihrer beiden Mitgefangenen mürrisch. Endlich fasste sie sich ein Herz und schälte sich aus ihren pitschnassen Gefängnisklamotten. Der matte Schein des Feuers spiegelte sich auf ihren porzellanweißen Brü...“ Jack Ryder grinste lüstern, während er hinter Mary über die von Miyuki aus den Angeln geschlagene Tür hinweg stieg.
      „Was machst du da?“, fragte ihn die Piratin und verpasste ihm eine leichte Ohrfeige um seine Gedanken wieder auf den Boden zurückzuholen.
      „Ach ich plane nur gerade eine tolle Geschichte. Sobald die gedruckt wird, werde ich reich sein“, sagte der Reporter und verfiel wieder in sein lüsternes Grinsen.
      „Bist du dir überhaupt bewusst in welcher Lage wir uns befinden? Mir kommt es so vor, als würdest du das alles hier nicht mal im Ansatz ernst nehmen. Wir versuchen gerade es zu viert mit der ganzen Belegschaft des Asylums aufzunehmen.“ Mary schüttelte den Kopf und wandte sich wieder Miyuki zu. Deren Gesicht war immer noch wutverzerrt und sie stapfte unbeirrt vorwärts. Die dunklen Korridore in denen sie sich befanden, schienen zu den ältesten des Asylums zu gehören. Hier hatte man wohl die besonders schweren Fälle aufbewahrt, doch Richard hatte diesen Trakt in seine persönliche Festung verwandelt. Eine Festung, welchen nun von Miyuki regelrecht auseinandergenommen wurde. Sie durchschlug Mauern, riss Zellentüren aus ihren Verankerungen und zerstörte alles was ihr vors Gesicht kam. Askaba versuchte neben ihr herzulaufen. Trümmerteile, welche durch sie hindurch flogen, ignorierte sie.
      „Fames hat dich ausgetrickst. Was solls?“, meinte sie mit einem aufmunternden Lächeln, in der Hoffnung das sich die Rasende beruhigen würde. Über Miyukis Augen schien sich ein Schatten gelegt zu haben. Sie biss sich auf die Unterlippe und ihr ganzer Körper bebte.
      „Er hat mich benutzt... Ich wollte mich nie wieder benutzen lassen“, knurrte sie und zertrümmerte eine Säule mit ihrer Faust. Askaba wich einige Schritte zurück. Mary blickte sie eingeschüchtert an. Nur Jack Ryder grinste über beide Ohren, doch das ignorierte sie. Plötzlich wurde eine Tür zu ihrer linken aufgestoßen und ein Gefangener stürzte daraus hervor. Miyuki lies ihre Hand wieder sinken und starrte den Neuankömmling an. Ihr Blick wischte das Lachen vom Gesicht des Mannes.
      „Ähmm also.... Falls ihr euch dem Ausbruch anschließen wollt, solltet ihr auf den Innenhof kommen. Der Kerl dort macht sie alle fertig“, stotterte der Gefangen bevor er sich aufrappelte und davon stürmte.

      „Hey bleibt stehen“, unterbrach eine weitere Stimme das Weiterkommen der Vier. Durch die Tür zu ihrer Linken konnten sie einen jungen Marinesoldaten sehen, der mit dem Gewehr auf sie zielte. Die Trümmerstückchen unter ihren Stiefeln knirschte und bevor einer der Anwesenden reagieren konnte, stürmte Miyuki auch schon auf den Mann zu. Dieser schoss verzweifelt, jedoch wich sie seinen Kugeln spielend aus. Die Geschosse trafen Askaba, welche sich davon auch in keinster Weise beeindruckt zeigte. Weniges Sekunden später war der Kopf des Mannes von seinen Schultern getrennt und Miyuki stand wieder neben ihren Gefährten. Ihr Gesicht glich einer emotionslosen Maske.
      „Jeder der mir im Weg steht, ob Gut oder Böse, wird vernichtet werden“, meinte sie mit kalter Stimme.
      „Whoa da hat jemand wohl ein paar tiefgreifende psychische Probleme“, sagte Jack Ryder und hob im Vorhinein schon abwehrend die Hände.
      „Ich kenne Grausamkeit und Kälte.“ Askaba blickte auf die enthauptete Leiche und dann zurück zur Mörderin des Mannes.
      „Auch wenn du es mit aller Macht versuchst, so bist das nicht wirklich du. Alles was du damit erreichst, ist dir weitere emotionale Narben zuzufügen.“ Das silberhaarige Mädchen blickte ihr Gegenüber mitfühlend an.
      „Ich frage mich was dich zu deinen Handlungen bewegt.“ Miyukis Stimme bebte als sie antwortete.
      „Wenn dich der Mensch, für den du alles aufgegeben hast, hintergeht, dann vertraust du niemanden mehr. Ich will nicht vertrauen und auch nicht das man mir vertraut.“
      „So wirst du nie deinen Frieden finden“, meinte Mary und berührte ihre Hand. Sie riss sich los und schüttelte den Kopf.
      „Das will ich auch nicht. Ich wünschte ich würde gar nichts mehr fühlen“, sagte sie mit bitterer Stimme und ging ohne ein weiteres Wort weiter. Die Anderen warfen sich vielsagende Blicke zu und folgten ihr dann. Sie stürmten an Leichen von Marinesoldaten und Gefangenen vorbei, deren Gesichter vor Schrecken verzerrt waren. Mary wollte kurz stehen bleiben um sich die Leichen genauer anzusehen, doch Miyuki trieb sie weiter an. Langsam näherten sie sich dem Ausgang zum Innenhof. Die Kälte drang bereits von draußen nach innen und ihr Atem formte kleine Wölkchen.

      Sie stürmten nach draußen. Dunkle Wolken erstreckten sich über den gesamten Horizont und aus der Ferne war bereits Donnergrollen zu vernehmen. Es regnete bereits und überall auf dem Platz hatten sich kleine Pfützen gebildet. Jedoch ignorierten sie die Kälte, den Regen sowie die Sturmwolken.Gebannt starrten sie auf das Schauspiel vor ihnen. Eine Marinesoldat versuchte gerade zu fliehen. Schrecken zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Er stürzte, versuchte jedoch direkt wieder aufzustehen. Seine Knie waren aufgeschlagen, doch es schien ihm egal zu sein. Jedoch war sein Fluchtversuch nicht von Erfolg gekrönt. Eine weiße Bandage wickelte sich um seinen Knöchel und riss den kreischenden Mann in die Luft. Die Blicke der vier Neuankömmlinge wanderten zum Zentrum des Platzes. Eine Person befand sich dort. Nightmare zeigte sich unbeeindruckt vom Chaos um ihn herum. Überall kämpften Gefangene und Wärter gegeneinander, doch sie versuchten dabei möglichst viel Abstand vom Bandagierten zu behalten. Dieser griff nämlich komplett wahllos alles um sich herum an. Aus seinen gen Himmel gestreckten Armen kamen unzählige Bandagen hervor, welche sich wie Schlangen in der Luft wanden und Menschen attackierten. Entweder wurden die Angegriffenen direkt durchbohrt oder in die Luft gerissen und dort stranguliert. Sein Schatten wirkte wie ein monströser Baum, an dem man Menschen erhängt hatte. Um ihn herum lagen außerdem noch viele Gefangene und Wärter, welche vor Furcht laut schrien. Es war ein einziges Bild des Schreckens, doch Nightmare schien sich köstlich zu amüsieren.
      „Da bist du ja Miyuki“, meinte er gackernd und wandte sich der Angesprochenen zu.
      „Orinto hat einige interessante Neuigkeiten, welche er dir mitteilen möchte.“
      „Ist das Blut deiner Opfer so berauschend für dich?“ Miyuki blickte ihn abschätzig an und ging an ihrem Gesprächspartner vorbei Richtung Eingangstor. Nightmares Stimme veränderte sich und er schlug einen ernsten Unterton an.
      „Es ist eines der Opfer, welches ich gebracht habe, um damals zu überleben. Dieses Blut ist nicht für mich.“ Er blickte ihr nach und seufzte.
      „Du müsstest dich doch mit Opfern auskennen.“


      „Es ist schrecklich Admiral“, stotterte der Marinesoldat, der gerade in den Überwachungsraum geplatzt war. Kashmir drehte sich zu ihm um.
      „Das sehe ich bereits Idiot“, blaffte er den Mann an und deutete auf die Monitore hinter ihm.
      „Ich will eine Verbindung zum Hauptquartier... Und zwar sofort“, brüllte er wütend in den Raum.
      „Es ist unmöglich. Irgendjemand blockiert uns“, antwortete eine Frau mit zitternder Stimme. Der Admiral blickte sie wütend an, worauf sie zusammenzuckte. Kashmir würde nie einen Streiter der Gerechtigkeit verletzen, jedoch war er der Meinung, dass man seinen Untergebenen kein Freund sein musste. Sie sollten auf ihn hören und ohne zögern seine Befehle ausführen. Ob er dies mit Zuckerbrot oder Peitsche erreichte, war ihm vollkommen egal. Meistens bevorzugte er jedoch die Peitsche.
      „Ich werde mich selbst darum kümmern. Sobald die Leitungen wieder frei sind, informiert ihr Sakazuki“, knurrte der Admiral. Säure tropfte aus seinen Mundwinkeln auf den Boden und zersetzte zischend die Fließen. Er drehte sich um und seine Haltung versteifte sich sofort. Die gesamten Monitore im Raum gaben plötzlich den Geist auf und das Licht erlosch ebenfalls. Ein Blitz erhellte den Raum für einen Moment. Der Neuankömmling grinste und betrachtete die Stromleitung, welche er gerade durchtrennt hatte.
      „Ich denke nicht das du dir die Mühe machen und raus in die Kälte musst“, meinte Sankt Orinto höhnisch.



      Kapitel 127: Mary vs Crowley
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      Ihre Schritte hallten in dem stickigen Korridor tief im Innern des Asylums wieder. Die kalten Stahlwände waren mit dem Blut der Wärter bedeckt, die sich ihnen in den Weg gestellt hatten. Marys Griff um das Heft des dünnen Degens verstärkte sich als sie Schritte hinter sich hörte. Es zwar nicht ihr persönlicher Degen, den man ihr bei ihrer Gefangennahme abgenommen hatte, aber es war besser als gar nichts. Blitzschnell wirbelte sie herum. Ihr Verfolger schaffte es auf dem rutschigen Boden gerade noch so anzuhalten, dass die Spitze des Degens sich direkt vor seinem Gesicht befand.
      „Jack?“ Mary lies ihre Waffe sinken und zog die Augenbrauen hoch. Der Reporter keuchte erleichtert auf und setzte dann wieder sein altbekanntes Grinsen auf.
      „Miyuki meinte du könntest Hilfe beim Öffnen des Tores brauchen. Also hat sie mich als deinen strahlenden Retter geschickt.“ Er blickte sich um und als er die Leichen der Wärter sah, verstärkte sich sein Lächeln nur noch.
      „Aber so wie es hier aussieht brauchst du mich ja nicht.“ Er klopfte ihr auf die Schulter und schritt dann schnellen Schrittes an ihr vorbei. Mary schüttelte den Kopf und versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Der Tod ihrer Crew durch Kashmir hatte sie stärker getroffen, als sie es sich anmerken lies.
      „Vielleicht fühle ich mich deshalb zu ihm hingezogen. Seine Einfachheit. Sein fröhliches Gemüt. Er erscheint mir wie ein Mann, der sich durch nichts beeinträchtigen lässt.“ Sie konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen, als sie Jack tiefer in das Asylum folgte. Sie trafen nun kaum noch auf Wärter. Die Meisten schienen bereits draußen zu sein und sich dem Kampf angeschlossen zu haben. Die Gänge waren in ein kaltes grünliches Licht getaucht und der Boden war mit weißen Kacheln versehen. Alles wirkte steril und kalt. Durch die runden Fenster, die in manche Türen eingelassen waren, erhaschten sie immer wieder Blicke auf verschieden Operationssäle. In manchen befanden sich noch die Leichen unglückseliger Patienten, welche in der Eile zurückgelassen worden waren. Mary schluckte und auch Jack zog die Augenbrauen nach oben. Die Operationen und Versuche, welche man an den Gefangenen vollzogen hatte, waren unterschiedlicher Natur gewesen. Doch etwas hatten alle Männer und Frauen, welche auf die Operationstische geschnallt waren gemeinsam. Ihren Gesichtsausdruck. Sie allen waren unter unvorstellbaren Schmerzen gestorben.

      „So war es doch schon immer. Der Fortschritt wurde mit dem Leben einiger Unglückseliger erkauft.“, meinte eine Stimme hinter ihnen.
      „Geh weiter und finde den Kontrollraum und öffne das Eingangstor“, zischte Mary ihrem Partner zu. Jack nickte und stürmte ohne sich ein weiteres Mal umzusehen davon.
      „Ahh ihr seid also auch auf dem Weg nach draußen?“
      „Ich dachte mir schon, dass es komisch ist. Selbst während dieses Aufruhrs dürfte die Anstalt nicht derart verlassen sein. Sie haben die meisten Wachen hier drinnen erledigt.“ Mary drehte sich langsam um und deutete mit ihrem Degen in Crowleys Richtung. Dieser verbeugte sich kurz und klatschte in die Hände. Sein abschätziger Blick veränderte sich jedoch zu keiner Sekunde. „Was für eine scharfsinnige Beobachtung. Da unser Freund Jack sich netterweise um das Tor kümmert, sitze ich nun unglücklicherweise auf einem Haufen freier Zeit. Deshalb möchte ich ihnen einen Vorschlag unterbreiten.“ Mary knurrte und machte einen flinken Ausfallschritt nach vorne. Blitzschnell stieß sie mit ihrem Degen zu. Mr. Crowley zeigte sich davon jedoch wenig beeindruckt und fing ihren Stoß einfach ab, indem er die Spitze ihres Degens blitzschnell packte und ihren Vorstoß so abrupt zum stoppen brachte.
      „Bitte bitte. Ich hoffe eine drittklassige Piratin wie du, hat nicht ernsthaft gedacht mich mit einem Angriff ausschalten zu können. Ich möchte dich jetzt damit nicht beleidigen, aber eine Person, welche noch nicht einmal die Hälfte der Grandline bezwungen hat, ist nicht in der Position...“ Er hielt kurz inne. Mary nutzte dies um sich von ihm loszureißen und einige Schritte zwischen sich und Crowley zu bringen. Dieser tippte sich nun nachdenklich gegen die Unterlippe und trat von einem Bein auf das andere.
      „Was hat er vor?“ Mary grübelte über ihre nächsten Möglichkeiten. Keiner der Beiden bewegte sich auch nur einen Millimeter von der Stelle. Schließlich war es Crowley, der den ersten Zug machte. Seine beiden Hände ruhten plötzlich auf Marys Schultern. Diese hatte seine Bewegung gar nicht mitbekommen und riss sich nun entsetzt los.
      „Was sollte das?“, schrie sie ihr Gegenüber wütend an.
      „Nichts nur ein weiterer kleiner Zeitvertreib“, meinte dieser gähnend und lies nun die Knöchel knacken.
      „Dürfte ich dich bitten mir etwas Gesellschaft zu leisten. So könnten wir gemeinsam die Zeit totschlagen. Hmm wie klingt das für dich? Ein guter Brandy oder Scotch. Sich gemütlich zurücklehnen, während die anderen die Arbeit für dich erledigen. Dazu noch ein paar Unschuldige quälen.“
      „Leck mich“, knurrte Mary und stürmte auf Crowley zu. Dieser schüttelte nur traurig den Kopf.
      „Ach bitte liebes...“ Seine Hand schnellte nach vorne und packte Marys Schädel, doch im selben Moment zeichnete sich Überraschung auf seinem Gesicht ab. Die Piratin war nur ein Trugbild und glitt einfach durch in hindurch. Gleichzeitig spürte er wie ihr Degen ihn von hinten durchbohrte.

      „Ein nette kleine Technik. Finden sie nicht auch Mister Crowley“, meinte die Piratin mit einem süffisanten Lächeln. Dieser neigte den Kopf und ging einige Schritte nach vorne, wodurch er den Degen wieder aus sicher herausbekam. Er blutete nicht und die Wunde schloss sich direkt wieder.
      „Logia?“, keuchte Mary überrascht, bevor sie von einem Schlag ihres Gegners zu Boden geschmettert wurde.
      „Nicht ganz“, entgegnete dieser und trat ihr mit voller Wucht in die Seiten. Die Piratin schrie vor Schmerzen auf, während sie durch die Kraft des Kicks über den Boden schlitterte und schließlich gegen die kalte Mauer prallte. Sie hustete Blut und alles drehte sich, doch zu ihrem Glück setzte Crowley ihr nicht nach. Dieser bückte sich gerade und wischte mit einem Tuch gerade seine Schuhe ab.
      „Stehts ein elegantes Äußeres zu bewahren ist das wichtigste“, merkte er an und nahm den Zylinder von seinem Haupt. Er klopfte den Staub von seiner Kopfbedeckung und stellte sie auf einem kleinen Tisch ab. Langsam ging er auf die Piratin zu, welche immer noch an der Wand kauerte. Er packte sie unsanft an den Haaren und zerrte sie hoch.
      „Ich habe dir doch genug Zeit gegeben um dich wieder aufzurappeln. Jetzt enttäusche mich bitte nicht“, meinte er und schleuderte Mary ohne sichtliche Anstrengung erneut gegen die Wand. Erneut spuckte sie Blut und erneut wurde ihr schwarz vor Augen. Hustend rappelte sie sich auf, doch Crowley trat ihr mit voller Wucht ins Kreuz und schmetterte sie ein weiteres Mal zu Boden.
      „Wars das schon?“ Er klang wirklich enttäuscht. Mary biss sich auf die Unterlippe. Sie ignorierte den Schmerz und das Blut. Das einzige Gefühl, welche sie gerade beherrschte, war Enttäuschung. Enttäuschung über ihre eigene Schwäche. Etwas durchzuckte plötzlich ihren Geist. Es war eine Stimme. Sie klang entfernt nach Jack, doch auch anders. Die Stimme gab ihr Kraft. Hoffnung! Und sie schürte ihre Wut gegen Crowley. Mary kreischte zornerfüllt auf und schlug auf den Boden. Sie ignorierte ihre aufgeplatzten Knöchel sondern starrte ihren Gegner nur wütend an. Dieser zuckte nur mit den Schultern und erschien im nächsten Moment vor ihr. Sein Angriff erfolgte schneller, als das sie reagieren konnte, doch seine Faust ging direkt durch sie hindurch.
      „Besitzt du ebenfalls eine Teufelsfrucht?“, knurrte er, während er seine Hand aus dem Boden zog. Kleine Schnitte von den zersplitterten Fließen zogen sich über seinen Handrücken, doch er blutete nicht.
      „Nicht ganz“, sagte Mary, die Aussage Crowley von vorhin kopierend. Dieser rieb sich die Schläfen.
      „Da wollte ich nur etwas Zeit mit dir totschlagen und jetzt das“, seufzte der Pirat und starrte die acht Marys an, welche um ihn herumstanden.
      „Ich nehme mal an, dass nur eine von euch echt ist.“ Er sah sich um und begann plötzlich laut zu lachen.

      „Na dann zeig mir was du kannst Mädchen.“ Im nächsten Moment stürzten sich alle acht Doppelgängerinnen auf ihren Gegner. Eine seiner Angreiferinnen wollte ihn mit einem schnellen Feger von den Beinen holen, doch er sprang einfach darüber hinweg. Der Tritt der Nächsten, der gegen seine Brust gerichtet war, blockte er, doch der Fuß ging einfach durch in hindurch. Ein Degenstoß, der auf sein Gesicht zielte ignorierte er zunächst und wich stattdessen zwei anderen Doppelgängerinnen aus, welche ihn von hinten aufspießen wollten. Erst im letzten Moment realisierte er seinen Fehler, als er den leichten Lufthauch spürte, der dem Angriff vorauseilte. Zwar gelang es ihm noch auszuweichen, dafür schlitzte sie ihm jedoch die Wange auf. Crowley presste seine Hand auf den Schnitt, aus dem keinerlei Blut hervorquoll.
      „Also doch eine Logia“, sagte Mary und verschwand wieder zwischen ihren Doppelgängerinnen.
      „Immer noch Falsch“, antwortete ihr Gegner.
      „Dann wird dich das sicher nicht stören.“ Mit einem Knall zersprangen die Lampen im Gang direkt über Crowley. Dieser hielt sich schützend die Hände über den Kopf um sich vor den Funken und Glassplittern zu schützen, während alles um ihn herum dunkel wurde. Im selben Moment verschwanden Marys Doppelgängerinnen und nur noch die Echte blieb übrig. Diese hielt eine Knochensäge in der Hand, welche sie schnell aus einem der Operationsräume entwendet hatte. Ihr Gegner lies gerade seine Hände sinken und riss die Augen auf, doch es war zu spät. Mit einem schnellen Schlag spaltete sie Crowleys Schädel. Gespannt starrte sie ihn an und wartet darauf, dass er sich wieder zusammensetzte.
      „Jetzt zeig mir mal was für eine Logia du hast.“
      „Ich hab doch gesagt, dass es keine Logia ist“, ertönte seine Stimme hinter ihr. Mary wurde von hinten gepackt und ihre Augen weiteten sich, als sie Crowley sah, der aus dem Schatten heraustrat und nun neben seiner eigenen Leiche stand, welche auf die Knie gefallen war. Er schlug nun mit gespieltem Entsetzen die Hand vor den Mund.
      „Oh mein Gott, was für ein schockierender Anblick. Ich möchte genauso wie du wissen, was zur Hölle hier eigentlich los ist.“ Er packte Mary am Kinn und drehte unsanft ihren Kopf.
      „Eigentlich sollte ich ja wütend sein, weil du mir den Schädel gespalten hast, aber das liegt alles in der Vergangenheit.“ Mit einem Lächeln drehte er ihr den Rücken zu und der Crowley, der sie festhielt, ließ sie los. Die Piratin schluckte als sie unzählige weitere Doppelgänger sehen konnte, welche sie von allen Seiten umzingelten.
      „Und im Gegensatz zu deinen kleinen Spiegelspielereien können meine dich alle verletzen.“ Der Crowley vor ihr Lachte laut auf und steckte nun seine Hand in seinen toten Doppelgänger, worauf dieser von ihm absorbiert wurde.
      „Siehst du ich bin keine Monster. Du hast mir geholfen etwas die Zeit totzuschlagen und außerdem noch die Erkenntnis geliefert, dass mich verhundertfachen meine Kraft doch ganz schön beeinträchtigt, wenn ich nicht einmal dich einfach so hinwegfegen kann.“ Er schritt vor ihr auf und ab. Mary hatte ihren Degen bereits sinken lassen, da sie wusste, dass es keinen Sinn hatte.

      „Jetzt hör mir zu und es ist wichtig, dass du dir das folgende merkst. Ich hasse Arthur.“ Die Piratin schüttelte verwirrt den Kopf.
      „Wen? Was?“
      „Diese Neuigkeit ist nicht für dich du kleine Drecksgöre. Merk es dir einfach und erzähl es Orinto. Aber halt ja den Mund solange Jack Ryder in der Nähe ist. Wir wollen ja nicht, dass diese kleine Wanze alles weiß. Doch zurück zum geschäftlichen. Sag Orinto, dass er mich aufsuchen soll, falls er seine kindische Streiterei mit Fames endlich zu Ende gebracht hat. Arthur bricht ein Siegel nach dem Anderen und schon bald wird er den Alten befreit haben. Er wird die Apokalypse heraufbeschwören.“
      „Weshalb sagst du mir das? Das ist alles zu hoch für mich“, stotterte Mary, was Crowley zum lachen brachte.
      „Genau. Das ist zu hoch für dich und deshalb bist du so ein guter Nachrichtenüberbringer. Du schmiedest keine eigenen kleinen Pläne im Hintergrund. Und warum ich das mache? Ich mag diese Welt verdammt nochmal. Reicht das nicht aus?“ Die unzähligen Doppelgänger marschierten nun direkt auf ihr Orginal zu und verschmolzen mit diesem.
      „Die brauch ich jetzt ja nicht mehr, da draußen eh schon aufgeräumt wird. Miss Mary. Jack. Es war mir ein Vergnügen.“ Er neigte ein letztes Mal den Kopf und im nächsten Augenblick war er auch schon verschwunden.
      „Mysteriöser Typ hmm“, meinte Jack Ryder und half seiner Partnerin wieder auf die Beine.
      „Du hast keine Ahnung“, antwortete diese und die Beiden machten sich wieder auf in Richtung Innenhof. Viele Gedanken schossen Mary Read durch den Kopf. Sie vertraute Jack, doch weshalb hatte Crowley ihn spezifisch erwähnt.
      „Am besten behalte ich das alles erst einmal für mich, bis ich meine Gedanken geordnet habe.“
      Hätte sie den Kontrollraum gesehen, so wäre ihr diese Entscheidung vielleicht leichter gefallen.



      Kapitel 128: All Out!
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      Miyuki blickte Jack nach, der gerade im Innern der Anstalt verschwand. Jetzt wandte sie ihren Blick, jedoch wieder dem großen Tor zu, welches ihnen den Weg versperrte. Askaba hatte sich in einiger Entfernung in Sicherheit gebracht und kauerte hinter einem Stein. Auf dem Weg dorthin war sie aufgrund des aufgeweichten Bodens mehrmals gestürzt und so kniete sie nun vollkommen verdreckt im Matsch. Aufgrund dessen in Kombination mit ihrem unscheinbaren Äußeren wurde sie von den Kämpfenden auf dem Platz ignoriert. Sie hatte ihre Hände auf den kühlen Fels gelegt und guckte interessiert aus ihrem Versteck hervor. Querschläger, die sie immer wieder trafen, gingen zwar einfach durch sie hindurch, jedoch zuckte sie immer wieder aufs neue zusammen, wenn sie getroffen wurde. Ihre langen silbernen Strähnen hingen ihr ins Gesicht und verdeckten so ihre Augen. Jedoch konnte man trotzdem ihr breites Grinsen erkennen mit dem sie das Abschlachten der Gefangenen und Wärter durch Nightmare beobachtete. Miyuki schüttelte besorgt den Kopf, wandte sich dann jedoch wieder dem eigentlichen Pol ihrer Aufmerksamkeit zu. Dass sie das Tor nicht öffnen konnte, war ein Lüge gewesen um Mary und Jack loszuwerden. Die Suche nach dem Schalter zur Öffnung sollte sie einige Zeit beschäftigen.
      „Das Problem ist er“, schoss es ihr durch den Kopf, während sie nach oben blickte. Sie hatte seine Präsenz schon länger gespürt, doch nun lies er sich endlich blicken.
      „Victor. Wie schön dich wiederzusehen.“ Der Wissenschaftler verzog die Miene, so als hätte er gerade in eine Zitrone gebissen.
      „Was für eine... Überraschung“, knurrte der Forscher und zog seinen Kittel enger an sich.
      „Fames hat dir nichts gesagt?“
      „Nein hat er nicht Miyuki.“ Victor ging auf der Mauer auf und ab und warf ihr immer wieder mürrische Blicke zu.

      „Naja ich bin jetzt sowieso nicht dein größtes Problem“, meinte sie und nickte in Richtung Nightmare. Der Forscher seufzte und fasste sich an den Kopf bevor er sich auf den Hosenboden fallen lies. Er drehte seinen Kopf und murmelte etwas zu einer Person, welche sich hinter im Befand. Ein Schatten huschte plötzlich an ihm vorbei und landete nun direkt vor Miyuki auf dem Boden. Sie riss die Augen auf, als sie den Mann wiedererkannte.
      „Fargus! Kümmere dich um sie“, meinte Victor mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck. Der CP-8 Agent hatte sich seit dem letzten Treffen stark verändert. Alles was er noch trug war eine dreckige Jeans. Außerdem schien es, als hätte er kein Gramm Fett mehr am Körper. Er war muskelbepackt wirkte, jedoch keines Falls hünenhaft. Außerdem waren an seinen Oberarmen, seiner Brust und auf seine Schultern seltsame Ventile eingelassen. Was Miyuki jedoch am meisten verstörte, waren seine leeren Augen. Es schien als hätte er gar kein Bewusstsein.
      „Fames war nicht so erfreut darüber, dass unser guter Fargus hinter seinem Rücken Geschäfte mit Torino gemacht hat. Ich konnte mich durch mein Wissen retten, er hatte da leider nicht so viel Glück“, sagte der Forscher und nickte in Richtung seines ehemaligen Partners.
      „Was habt ihr mit ihm gemacht“, knurrte Miyuki, während sie ihr gegenüber durchdringend anstarrte. Dieses machte jedoch nicht die geringste Anstalt sich zu bewegen oder sonst irgendeine Reaktion zu zeigen. Victor klatschte sich auf die Schenkel und lachte lauthals.
      „Oh das ist eine tolle Geschichte. Fargus war der Prototyp der Leviathane. Interessanterweise war er überaus resistent gegenüber den Injektionen.“ Der Wissenschaftler kramte einen zerknüllten Zettel aus seinem Kittel hervor. Gemächlich strich er ihn glatt und räusperte sich dann.
      „Wir haben herausgefunden, dass nur Eine Person von Hundertausend solch eine Resistenz besitzt. Normale Leviathane haben eine Lebenserwartung von gerade mal einem Jahr. Fargus hier jedoch hat nach diesem Jahr erst richtig losgelegt. Ich gebe zu, dass es überaus schwierig war die Mutationen in den Griff zu bekommen, aber durch schöne dauerhafte Dosen, ist er nun der perfekte Soldat. Er befolgt alle Befehle. Er hat keine Bedürfnisse mehr. Er hört niemals auf.“ Victor brach in schallendes Gelächter aus. Er schlug die Beine übereinander und neigte seinen Kopf leicht zur Seite, während er Miyuki betrachtete.
      „Während ich an Fargus geforscht habe, bin ich außerdem auf etwas gestoßen. Das schwarze Blut ist kein Blut an sich. Es hat ein Bewusstsein. Ähnlich den Teufelsfrüchten. Mit den Daten über Askaba, welche eine lebende Teufelsfrucht ist und Jones Blut, der seine Frucht bezwungen hat, wird Fames bald seinen Plan verwirklichen.“ Miyuki kniff die Augen zusammen.

      „Weshalb erzählst du mir das?“, fragte sie und ballte die Fäuste.
      „Absicherung. Ich habe dir gerade nur einen kleinen Einblick in mein Genie gewährt und falls Orinto gewinnt, kann er mich sicher gebrauchen. Hauptsache ich kann forschen.“ Der Wissenschaftler sprang auf und schüttelte das Regenwasser von seinem Kittel. Er starrte in den Wolkenverhangenen Himmel.
      „Verwechsle das jetzt nicht mit Freundlichkeit. Ich stehe immer noch auf der Seite von Fames. Ich brauche nur eine Versicherung für den unwahrscheinlichen Fall, dass er verliert.“ Er blickte wieder hinab auf Miyuki und schnippte in die Finger.
      „Töte sie Fargus!“ Miyukis Körper spannte sich augenblicklich an, als ein Zittern durch den Körper ihres Gegenübers ging. Seine kalten toten Augen fixierten sie und er bleckte die Zähne wie ein wildes Tier. Im nächsten Moment war er direkt vor ihr. Ihr Reflexe retteten ihr zwar das Leben, jedoch war sie nicht schnell genug. Fargus Hand bohrte sich in ihre linke Schulter. Ein brennender Schmerz durchzuckte sie, doch es war nichts, was sie nicht gewohnt gewesen wäre.
      „Dreckskerl“, knurrte sie wütend und verpasste ihm einen Kopfnuss. Sie stemmte sich mit aller Macht gegen ihren Gegner, der zwar keine Reaktion zeigte, jedoch trotzdem zurückgeschleudert wurde. Miyuki lies ihm keine Sekunde Zeit sich zu erholen. Sie erschien direkt über ihm und schlug mit aller Macht zu. Der Schlamm spritzte Meterhoch und das Aufprallen ihrer Faust, hörte sich wie eine Explosion an. Sie wischte sich etwas Dreck aus dem Mund und richtete sich auf. Fargus stand hinter ihr am Rand des Kraters, welcher ihr Angriff verursacht hatte. Er war im letzten Moment blitzschnell ausgewichen. Noch immer zeigte er keinerlei Reaktionen, sonder starrte sie nur stumm an. Ein Grinsen zeigte sich auf dem Gesicht der Frau, welche ihre Knöchel knacken lies. Langsam drehte sie sich um und sorgte dafür, dass sie einen guten Stand hatte.
      „Das ist also die Zukunft von der du und Fames träumen? Perfekte seelenlose Soldaten um die Bevölkerung zu beschützen und zu kontrollieren?“, meinte sie mit einem angewiderten Unterton und deutete auf Fargus.
      „Oh nein“, Victor winkte entsetzt ab.
      „Fames geht es doch nicht wirklich um die Sicherheit der Leute. Genau sowenig wie es Orinto darum geht. Hier geht es nur um Publicity. Macht und Einfluss, dass ist es worum die zwei kämpfen.“ Miyuki schloss die Augen. Natürlich wusste sie dies. So etwas wie das Gute war eine Illusion. Sie ballte die Fäuste so stark, dass es schon schmerzte.
      „Die Produktion von Leviathanen ist aufwendig und solch Leute wie Fargus zu finden, welche resistent sind, ist purer Zufall. Was ich möchte, ist die menschliche Rasse weiterentwickeln. Ich will Grenzen sprengen.“ Victor begann beinahe zu hyperventilieren. Jedoch fing er sich nach kurzer Zeit wieder und schüttelte den Kopf.
      „Du hättest mich mit deinem Smalltalk beinahe überrumpelt, doch das hat jetzt ein Ende Mädchen. Fargus vernichte sie und höre erst auf, wenn nichts mehr übrig ist!“ Miyuki ignorierte den Schmerz aus der Wunde, welche ihr Gegner geschlagen hatte, und biss die Zähne zusammen. Sie verlor Blut, doch es war keine bedenkliche Menge.
      „Trotzdem sollte ich nicht zulange herumtrödeln“, dachte sie sich.

      Beide Kontrahenten verschwanden plötzlich und tauchten direkt voreinander wieder auf. Beide starteten ein Feuerwerk aus Schlägen, welche direkt aufeinanderprallten. Einige Gefangen, welche sich in ihrer Nähe aufhielten, gingen auf Abstand. Manche wurden jedoch trotzdem noch von den Druckwellen von den Beinen geholt. Miyuki keuchte vor Schmerzen. Ihre Hände würden das nicht mehr lange mitmachen und Fargus Mimik zeigte keinerlei Veränderung. Mit einem blitzschnellen Tritt gegen seine Brust stieß sie sich von ihm ab, um etwas Raum zwischen sich und ihren Gegner zu bringen. Dieser setzte ihr jedoch sofort nach und trat nach ihr. Seine Tritte verursachten Luftwirbel, welche wie Geschosse auf sie zurasten. Es gelang ihr gerade noch so auszuweichen, doch einige der Geschosse streiften sie und schnitten ihre Haut auf. Miyuki heulte vor Schmerzen aus und ging in die Knie. Ihr Gegner war sofort hinter ihr und versuchte mit einem Tritt von oben ihren Kopf von ihren Schultern zu trennen. Im letzten Moment schaffte sie es ihn mit einem Fegetritt von den Beinen zu holen.
      „Verdammt er drängt mich immer weiter in die Devensive!“ Mit einer schnellen Rückwärtsrolle brachte sie sich ein weiteres Mal aus der unmittelbaren Gefahrenzone. Fargus richtete sich gerade auf, als ein leichtes Zittern durch seinen Körper ging. Eine Spritze steckte ihm im Hals. Victor lachte hämisch.
      „Ich dachte ich peppe euren Kampf noch etwas auf. Es geht doch nichts über eine kontrollierte Mutation.“ Der Körper ihres Gegner fing an sich unter Krämpfen zu winden, während Miyuki weiter auf Abstand ging. Seine rechte Hand spaltete sich und der Knochen brach daraus hervor. Es sah höllisch schmerzhaft aus, doch noch immer zeigte sein Gesicht nicht die geringste Reaktion. Der Knochen begann sich nun zu verformen und bildete eine Kreissäge.
      „Monster!“ Miyuki spuckte angewidert auf den Boden und stürmte direkt auf ihren Kontrahenten zu.
      „Wenn du schon alles rausholst, sollte ich es auch tun“, dachte sie sich und wich den blitzschnellen Angriffen von Fargus Kreissägenhand aus. Außenstehende konnten den Bewegungen der Beiden mit den Augen nicht einmal folgen. Miyukis Gesicht war nun ebenso wie Fargus eine emotionslose Maske. Ihre Atmung war ruhig und sie schien der Kreissäge ohne große Anstrengung ausweichen zu können. Sie wartete geduldig auf eine Lücke in der Verteidigung ihres Gegners und schlug zu, sobald sie diese bemerkte. Schnell verpasste sie Fargus eine Kopfnuss, welche diesen zurück taumeln lies. Sofort verstärkte sie ihre Angriffe. Mehrere Schläge trafen ihm in Gesicht und Brust und Tritt schmetterte ihn schließlich gegen das große Tor der Anstalt hinter ihm.
      „Wars das schon?“, meinte sie lächelnd und ging auf ihren Gegner zu. Dieser packte sie jedoch plötzlich und riss sie zu sich heran. Sie konnte sehen wie er seine Kreissägenhand erhob um sie in zwei Teile zu spalten.
      „Als ob ich das zulassen würde“, schrie Miyuki.

      Zwei gewaltige Explosionen erschütterten die Anstalt beinahe gleichzeitig. Rauch stieg vom Tor des Asylums auf und das Dach des höchsten Turms war weggefetzt worden. Sankt Orinto rieb sich den Kopf und rappelte sich auf. Er war direkt neben Nightmare gelandet, der ihm jetzt auf die Beine half.
      „Sieht so aus, als hätten ich und Kashmir den Kontrollraum geschrottet.“ Er kratzte sich am Kopf und wandte sich dann seinem bandagierten Partner zu, der gerade in Richtung Tor starrte. Der Weise folgte seinem Blick und seufzte.
      „Wir können ihr jetzt nicht helfen, noch sollten wir ihr jetzt helfen. Sie muss es alleine schaffen. Wir sind nur da um aufzupassen, dass sie nicht stirbt.“ Miyuki hatte in einem Verzweiflungsakt das künstliche Auge, welche sie zur Verschleierung ihrer Identität getragen hatte, herausgeschlagen. Dieses Auge war eine Notfallsprengladung, welche nun direkt zwischen Fargus und ihr explodiert war. Ihr Oberteil war verbrannt und sie trug nur noch ihre Stiefel und Jeans. Miyukis gesamter Oberkörper war von Narben überzogen. Ihre linke Schulter sowie Teile ihres Bauches und ihrer Hüfte waren durch mechanische Teile ersetzt worden. Orinto packte Nightmare am Arm.
      „Dies ist der Preis, welchen sie gezahlt hat und jetzt komm und hilf mir mit Kashmir!“



      Kapitel 129: Level 2
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      „Wirklich interessant! Danke sehr.“ Crowley erhob sich aus seiner Hocke und streckte sich. Er hielt sich eine Hand vor den Mund und gähnte herzhaft, während er über die Leichen der Forscher hinwegstieg und zu einem Schreibtisch ging, welcher mit Notizen zugemüllt war. Er durchwühle die unzähligen Zettel, Hefte und Blöcke und schmiss sie dann achtlos auf den Boden. Er war gerade in ein Notizbuch vertieft, als er von hinten von einem Forscher, der anscheinend noch am Leben war, aufgespießt wurde. Er rollte gelangweilt mit den Augen.
      „Ach bitte“, sagte er gähnend und drehte sich um. Der Forscher stolperte zurück und stürzte auf den Boden. Crowley zog nur die Augenbrauen nach oben und schüttelte traurig den Kopf, während er sich den Metallstreben aus der Brust zog. Gemächlich schnippte er einige Staubkörner von seinem edlen Anzug und ging dann auf den Forscher zu, der von ihm wegzukriechen versuchte.
      „Es hat keinen Sinn. Habt ihr wirklich gedacht, dass ich auch nur eine Sekunde wirklich hier drin war? Aber ich will nicht unfair sein. Es hat mir Spaß gemacht, hier drinnen mit euch rumzualbern.“ Er packte den Mann und hob ihn hoch.
      „Naja ich hoffe es zahlt sich bald alles aus“, fügte er mit einem Grinsen hinzu und brach dem Forscher mit einer Handbewegung das Genick. Beiläufig warf er die Leiche zu den Anderen und wandte sich dann wieder dem Schreibtisch zu.
      „Hmm das schwarze Blut hat also ein eigenes Bewusstsein. Da ist er ganz allein draufgekommen? Nicht schlecht Victor. Nicht schlecht. Aber was hat das mit diesem Adam auf sich?“ Crowley zog eine Zigarre und Streichhölzer aus seinem Anzug hervor. Er zündete sich zuerst die Zigarre und dann die Dokumente an. Sein Blick viel auf ein weiteres Notizbuch.
      „Teufelsfruchtforschung: Level 2... Ok das bekommt Arthur.“ Mit einem breiten Grinsen steckte Crowley das Buch in seinen Körper, der es sofort absorbierte. Er konnte Schritte näherkommen hören. Mehrere Gefangene stürzten in den Raum und sahen ihn verdutzt an. Crowley lächelte jedoch nur.
      „Zeit zu mir zurückzukehren“, meinte er und breitete die Arme aus. Die Gefangenen betrachteten ihn misstrauisch, jedoch schien er komplett erstarrt zu sein.
      Bis er plötzlich zersprang.


      Zuvor im Kontrollraum:

      Orinto starrte gemütlich in den Raum und grinste die Leute darin breit an. Sein rechter Handrücken schien mit Blut bedeckt zu sein.
      „Sind sie verletzt Sir?“
      „Was macht ein Weiser hier?“
      „Ist Lord Fames ebenfalls hier?“ Die Leute im Raum überschlugen sich förmlich. Alle bis auf einen. Kashmir kniff die Augen zusammen. Man konnte bereits die ätzende Säure, welche aus seinem Mund tropfte, zischend auf dem Boden aufschlagen hören.
      „Es tut mir wirklich leid.“ Orinto schüttelte traurig den Kopf und streckte seinen blutbefleckten Arm aus. Er murmelte etwas unverständliches und im nächsten Moment brachen alles Leute im Raum, bis auf ihn und Kashmir zusammen.
      „Die Bluttropfen als Geschosse benutzen. Sehr einfallsreich“, meinte der Admiral wütend.
      „Schneller und effizienter als jede Kugel“, antwortete der Weise.
      „Es tut mir leid, aber du weißt, dass ich keine Zeugen am Leben lassen darf“, fügte er noch hinzu, während das Blut sich wieder auf seinem Arm sammelte.
      „Dies waren Diener der Gerechtigkeit. Ich werde ihren Tod rächen“, knurrte der Admiral und seine ganze Haut begann grünlich zu schimmern.
      „Du weißt das Lord Fames mich vorgewarnt hat. Du bist direkt in sein Falle getappt.“ Orinto ballte die Fäuste, während das Blut auf sich nun auf seinen Armen verteilte und seltsame Runen bildete.
      „Fames soll sich ruhig in Sicherheit wiegen. Ich habe auch das ein oder andere Ass im Ärmel.“

      Ohne weiter Worte griffen die beiden Kontrahenten an. Innerhalb eines Herzschlags wechselten sie die Standorte. Jeder drehte sich nun langsam wieder um. Kashmir knurrte und betrachtete die unzähligen Schnitte an seinen Armen, aus denen er stark blutete. Orinto grinste zwar, jedoch war sein linker Arm verätzt und hing nutzlos herab.
      „Was hat Fames mit dir angestellt? Weshalb hast du so einen Powerschub erhalten, dass du es bis zum Admiral geschafft hast?“ Der Weise atmete ruhig aus und ein, während die Runen auf seinem verätzten Arm anfingen zu leuchten. Ein zischendes Geräusch war zu hören und er biss die Zähne zusammen. Kashmir beobachtete interessiert, wie sich der Arm seines Gegenübers wieder regenerierte.
      „Level 2“, meinte der Admiral und grinste breit. Er nahm seine Marinemütze ab und fuhr sich durch sein langes Haar.
      „Teufelsfrüchte sind ja schön und gut, doch wir haben uns inzwischen zum nächsten Level vorgearbeitet. Ich bin mit ihm in Kontakt.“ Orinto schüttelte verwirrt den Kopf.
      „Ihm?“
      „Der Seele, welche in meiner Frucht gefangen ist. Weißt du wie mächtig Seelen sind?“ Der Weise warf den Kopf in den Nacken und brach in schallendes Gelächter aus.
      „Ich bin ein Meister der Blutmagie. Was denkst du denn?“ Er fuhr schnell über die Runen an seinem rechten Arm, worauf mehrere Sichelförmige Blutklingen auf den Admiral zuschossen. Dieser wich mit einem geschickten Sprung aus, wurde jedoch in der Luft von weiteren Klingen getroffen. Kashmirs Blut spritze quer durch den Raum, blieb plötzlich in der Luft stehen und flog dann in Richtung Orinto, welcher siegessicher grinste. Kaum erreichte ihn jedoch das Blut, gefror das Grinsen auf seinem Gesicht und wurde durch eine schmerzverzerrte Fratze ersetzt.
      „Dein Blut ist ätzend?“, keuchte er überrascht und ging in die Knie. Sein Gegner ging derweil langsam und mit einem überlegenen Grinsen auf ihn zu.
      „Ich kontrolliere inzwischen über hundert Säuren. Von Ätzend bis schwächend ist da alles dabei.“ Der Admiral stellte sich breitbeinig hin und riss dann seinen Mund weit auf. Alex gelang es gerade noch einen schnellen Schutzzauber zu sprechen, bevor der gesamte Raum mit Säure geflutet wurde. Kashmir wischte sich die Mundwinkel ab und grinste zufrieden. Vor ihm befand sich eine rote Kuppel, welche sich nun öffnete und enthüllte, dass es nur die Flügel Orintos waren, welche er verwendet hatte um sich zu schützen.
      „Blutmagie kann wirklich die erstaunlichsten Dinge anstellen“, meinte der Admiral und schritt auf seinen Gegner zu. Dieser stieß sich nun ab und schlitterte auf einer Blutspur, welche sich unter ihm bildete ans andere Ende des Raumes.
      „Was ist los Sankt Orinto? Ich habe mehr von euch erwartet, oder seid ihr ohne euren bandagierten Butler zu nichts zu gebrauchen“, sagte der Admiral und lies seine Knöchel knacken. Sein Gegner sagte nichts, sondern deutete nur Stumm auf die Decke über dem Admiral. Dort befand sich ein großer Blutfleck, aus dem sich nun spitze Stalagmiten bildeten. Kashmir gelang es gerade noch seinen Arm hochzureißen und den Angriff so abzuwehren. Trotzdem heulte er vor Schmerzen auf, als sich die Stalagmiten durch seinen Arm bohrten.
      „Bastard“, keuchte er und macht einen Satz zurück.
      „Acid Armor“, knurrte der Admiral und sein gesamter Körper begann grünlich zu Schimmern. Orinto war derweil wieder aufgesprungen und in seinen Händen formte sich eine mächtige Klinge aus Blut.
      „Jetzt ist Schluss mit Kinderkram“, schrien beide Kontrahenten gleichzeitig. Ein Blitz durchzuckte das Firmament draußen und tauchte die Szene in grelles Licht. Alexanders Schwert prallte wirkungslos an der Säurerüstung seines Gegners ab. Dieser versuchte nun seinerseits mehre Treffer zu landen, doch seine Faustschläge wurden alle geblockt. Doch schließlich gelang es ihm den Weisen direkt auf die Brust zu treffen. Orinto spuckte Blut und seien Augen verdrehten sich, als er gegen die Mauer des Kontrollraums geschleudert wurde. Er keuchte und stützte sich auf dem Boden ab. Er konnte die Fließen von der Wand hinter sich abbröckeln hören.
      „Dieses Mal werde ich es endgültig beenden“, meinte der Admiral und holte tief Luft. Der Weise betrachtete derweil seine Brust. Sein weißes Hemd war großteils aufgelöst und seine Brust hatte sich in eine blutige Masse verwandelt. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Heilung. Ein Ausruf erregte seine Aufmerksamkeit und er blickte in Richtung Kashmir.
      „Acid Dragon“, schrie dieser gerade.
      „Oh... das ist groß“, meinte Orinto mit aufgerissenen Augen. Dann wurde er mit voller Wucht durch die Wand befördert.


      *



      Nightmare betrachtete seinen Schützling. Alex hatte zwar keine offensichtlichen Wunden, da er die sofort heilen konnte, aber seine Haltung und seine Atmung verrieten ,dass er schon einiges eingesteckt hatte.
      „Ich muss mich auf dich verlassen können Nightmare. Du weißt was zu tun ist“, sagte der Aristokrat und fuhr sich durch sein verschwitztes Haar. Sein Partner nickte und streckte die Arme aus. Während der Bandagierte etwas murmelte, kehrte alles Blut in Orintos Körper zurück. Er würde nun all seine Kraft einsetzen. Der Admiral stand ihnen gegenüber und das Ding, welches den Turm und den Kontrollraum zerstört hatte, war zum Glück gerade nicht bei ihm. Er nickte seinem Partner zu, der sich gerade in den Schlamm kniete. Nightmares Bandagen formten den Umriss eines Schwertes und als sie sich zurückzogen, hielt er tatsächlich ein Schwert in Händen. Die beiden Partner wandten sich nun wieder dem Admiral zu.
      „Bereit?“, fragte Alexander. Nightmare antwortete nicht, sondern verstärkte stattdessen den Griff um sein Schwert.
      „Dann los“, meinte Orinto und spannte seinen Körper an.

      Blut spritzte durch die Luft und vermischte sich direkt mit dem Regen, der auf die Insel niederging. Mit aufgerissenen Augen stürzte der Weltaristokrat Sankt Orinto nach hinten. Seine gesamte Brust war aufgeschlitzt worden. Nightmare hatte sich blitzschnell umgewandt und seinen Partner attackiert. Für einen kurzen Moment schien die Welt still zu stehen, als der Weise auf dem schlammigen Boden aufschlug. Seine leeren toten Augen waren weit aufgerissen und gen Himmel gerichtet.



      Kapitel 130: Blutritter
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      Sankt Orinto blickte mit weit aufgerissenen Augen gen Himmel. Sein Gesicht war schlammbespritzt und der Funke des Lebens in seinen Augen schien erloschen. Die wenigen Gefangenen und Wärter, die noch am Leben waren, starrten entgeistert auf das soeben geschehene. Die gesamte Brust des Weisen war aufgeschlitzt und sein Blut bedeckte den Boden um ihn herum. Niemand rührte sich, während der Regen weiter auf sie niederprasselte und die rote Lebensflüssigkeit langsam begann zu versickern. Das Einzige was das Rauschen des Regens übertönte, war das laute Lachen des Admirals. Säuretropfen flogen durch die Luft und landeten zischend auf dem Boden, während Kashmir seinen Kopf zurückwarf und aus vollem Herzen lachte. Nightmare drehte sich ihm nun wieder zu und rammte sein Schwert in den aufgeweichten Boden. Ohne den Admiral vor sich auch nur eines Blickes zu würdigen, setzte er sich auf den Boden und verschränkte die Arme. Es schien als würde weder die Leiche hinter ihm, noch der Admiral vor ihm, für ihn noch von irgendeiner Bedeutung zu sein. Kashmir fing sich wieder und rieb sich das Kinn. Noch immer zierte ein siegessicheres Lächeln sein Gesicht.
      „Lord Fames ist wahrlich unaufhaltsam. Wenn sogar Orintos treuester Leibwächter zum Verräter werden kann. Er wird dieser Welt die Ordnung bringen, welche sie so dringend benötigt. Weder der Kult der Schattenflamme, noch der Dämonenkönig oder die Piraten werden uns im Weg stehen. Und dann wird unser Hunger nach Gerechtigkeit endlich gestillt sein.“ Der Admiral erhob sich nun mithilfe der Formel 6 Techniken in die Lüfte. Er überblickte den gesamten Innenhof des Asylums. Trotz Nightmares wüten war immer noch eine beträchtliche Anzahl Gefangener übrig.
      „Ich werde den Abschaum vom Angesicht dieser Welt ätzen“, dachte er sich und holte tief Luft.

      Victor schielte in Richtung Kashmirs und zog grinsend eine Augebraue nach oben.
      „Er aktiviert Level 2 schon wieder? So wird er sich noch zu Grunde richten, aber mir soll es Recht sein. So bekomme ich neue Forschungsergebnisse.“ Der Wissenschaftler holte einen Notizblock hervor und konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf den Admiral. Dessen Körper erschien nun von Sekunde zu Sekunde muskulöser zu werden.
      „Acid Dragon!“ Kashmir riss den Kopf nach hinten und spie gen Himmel. Die verbliebenen Leute im Innenhof der Anstalt rissen überrascht die Augen auf. Ein riesiger grünlich schimmernder Drache verdunkelte den Himmel. Die Kreatur war in etwa doppelt so groß wie der Hof und wandte ihren Kopf nun den Überlebenden zu. Inmitten des Drachen konnte man noch entfernt die Silhouette von Kashmir erkennen. Victor rieb sich die Schläfen.
      „Dieser Idiot! Meine kostbaren Forschungen werden alle zersetzt werden“, seufzte er und spannte einen Regenschirm über seinem Kopf auf. Die Säurekreatur spannte nun ihre Schwingen zu ihrer vollen Größe auf. Der Regen verdampfe laut zischend auf der Säure und kleinere Tropfen lösten sich vom Körper des Drachen und fielen auf die Leute unter ihm hinab. Mit Entsetzen beobachteten die Insassen wie der Drache einen mächtigen Schwall tödlicher Säure auf sie niedergehen lies.
      „Das ist genug um den ganzen Hof zu Fluten“, schrie einer der Gefangenen schockiert und fiel auf die Knie.
      „Das ist das Ende!“
      „Gegen die Macht eines Admirals kommt man nicht an!“
      „Ich will zurück ins Paradies!“
      „Da draußen gibt es noch so viel zu sehen!“ Die meisten Insassen fielen auf die Knie und starrten entgeistert auf ihre nahendes Ende. Der Säureschwall füllte inzwischen ihr gesamtes Gesichtsfeld aus. Erst jetzt bewegte sich Nightmare zum ersten Mal wieder. Er riss seinen Kopf nach hinten und wandte seinen Blick gen Himmel.

      Die Welt endete nicht.

      Überrascht sahen die Insassen nach oben. Rötlich schimmernd erstreckte sich die Schutzschicht über den gesamten Innenhof. Ein Tropfen löste sich. Fiel glänzend gen Boden. Und wurde von Nightmares Hand aufgefangen. Victor blinzelte überrascht und verstaute seinen Regenschirm wieder. Interessiert verfolgte er das Schauspiel vor sich. Jeder Tropfen Blut, der in diesem Schlacht bisher vergossen war, hatte sich in den Himmel erhoben.
      „Diese Blutmagie ist wirklich faszinierend“, merkte der Wissenschaftler an und kritzelte etwas auf seinen Notizblock.
      „Was soll das?“ Kashmir ragte aus dem Kopf seines Säuredrachens heraus und starrte gebannt auf die Schutzschicht aus Blut, welche seine Säure ins Meer um die Anstalt abgeleitet hatte. Der Admiral schluckte. Dies konnte nur eines bedeuten.
      „Es wäre nicht nötig gewesen so weit zu gehen, aber du hattest ja schon immer deinen eigenen Kopf.“ Nightmare blickte auf den Leeren Fleck Luft neben sich und seufzte. Die Schutzschicht über ihren Köpfen begann sich nun aufzulösen und ein Schwall aus Blut- und Wassertropfen ging auf den Hof nieder. Etwas Blut schien neben dem Bandagierten in der Luft hängen zu bleiben, bis es schließlich eine Person formte. Die rote Flüssigkeit war in konstanter Bewegung, doch trotzdem konnte man Sankt Orintos Konturen genau erkennen.
      „Wenn du etwas zerstören willst, musst du es komplett ausradieren. Ich werde Fames zu verstehen geben, dass ich ihm nicht die alleinige Iniative in diesem Krieg überlasse.“ Er blickte zu seinem Partner.
      „Ich kümmere mich um Kashmir und du weißt was du zu tun hast.“ Nightmare nickte und kniete sich neben Orintos echten Körper, während der Weise sich seinem Gegner im Himmel zuwandte. Der Drache peitschte seinen Kopf wild hin und her und feuerte riesige Tropfen tödlicher Säure über den gesamten Innenhof ab. Das Blut, welches zuvor vom Himmel gefallen war, sammelte sich nun um Alexanders Avatar. Dieser rührte jedoch keinen Finger, sondern nickte nur in Richtung des Angriffs. Augenblicklich formten sich mehrere Speere aus Blut und durchstießen blitzschnell die Säuretropfen, welche daraufhin in alle Richtungen zerstäubten. Ein feiner Nebel aus Säure und Blut senkte sich auf den Hof herab und nahm allen die Sicht. Kashmir knurrte wütend, da auch er nicht mehr erkennen konnte, was auf dem Boden vor sich ging. Sein Blick erhaschte eine Bewegung am Rand seines Sichtfelds, doch es war zu spät. Orintos Faust traf ihn hart am Kinn und schleuderte ihn aus seinem Drachen heraus. Die Säure schien dem Avatar des Weisen nicht das geringste anzuhaben. Der Admiral spuckte eine Ladung Blut und verdrehte die Augen für eine Sekunde. Jedoch fing er sich sofort wieder. Ein Schwall Säure aus seinem Mund verband sich mit dem Säuredrachen und zog ihn zurück in seine Kreatur.
      „Bastard!“, knurrte er in die Sicherheit seines Säuremantels zurückgekehrt, während sein ätzendes Blut von Orintos Avatar absorbiert wurde, ohne ihn zu beschädigen.
      „Die höchste Form der Blutmagie. Ich bin eins mit dem Leben selbst“, meinte der Weise und sein Körper veränderte sich mit jedem Wort. Er war nun eine Rüstung gewandt, welche entfernt an jene von War erinnerte und führte einen mächtigen Zweihänder.

      „Was ist das“, kreischte Mary entgeistert. Sie wusste nicht wohin sie ihren Blick lenken sollte. Immerhin standen sich im Himmel über der Anstalt gerade eine riesiger Drache, von dem unablässig Säure hinabtropfte, und ein Ritter, der komplett aus Blut bestand, gegenüber. Jack zerrte sie an der Schulter ins Gebäude zurück. Gerade noch rechtzeitig, da im nächsten Augenblick ein Säuretropfen dort aufschlug, wo sie gerade noch gestanden hatte.
      „Wir sollten hier drinnen bleiben, bis das vorbei ist“, meinte der Reporter.
      „Was ist Miyuki und Askaba?“ Jacks Blick wanderte an Mary vorbei zu einem Punkt hinter ihr. Schnell wirbelte er sie herum und drückte sie gegen die Wand im Innern der Anstalt, sodass sie das Eingangstor nicht mehr sehen konnte.
      „Vertraust du mir?“ Sie konnte seinen Atem auf ihrem Hals spüren. Er wirkte kalt. Sie schloss die Augen. Eine verschneite Landschaft erschien vor ihrem inneren Augen.
      „Natürlich vertraue ich dir Jack“, hauchte sie und presste sich eng an ihn. Ein leises Lächeln umspielte seine Lippen. Dann küsste er sie.

      Kashmir schrie überrascht, als Orintos Klinge den Kopf seines Drachen teilte, und ihm eine tiefe Wunde in der Schulter beibrachte.
      „Es ist noch lange nicht vorbei“, knurrte er und schlug mir aller Kraft zu. Zu seinem Entsetzen durchschlug er die Brust des Weisen ohne große Mühe oder Wirkung. Das Blut, welches er aus dem Avatar herausgeschlagen hatte, formte nun kleine Nadeln, welche sich tief in seine Haut bohrten.
      „Selbst mit Haki kannst du diesem Körper nichts anhaben, da er nicht wirklich existiert“, meinte Alexander und verpasste seinem Gegner einen Kopfnuss, welche ihn gen Boden schleuderte.
      „Ich kann dir aber sehr wohl wehtun!“ Der Admiral blickte seinen Kontrahenten an und wischte sich etwas Blut und Schlamm aus dem Mundwinkel. Er ballte seine Fäuste. Die Adern zeichneten sich bereits auf seinem Handrücken ab. Der Blick der meisten Zuschauer war jedoch nicht auf die beiden Gegner gewandt, sondern auf den Säuredrachen über ihren Häuptern. Dieser war gerade im Begriff abzustürzen. Die Flügel zuckten unkontrolliert und zersetzten den Hauptturm der Anstalt, während der Schwanz eine Schneise in die Schutzwand des Innenhof einriss. Nach diesem letzten aufbäumen, löste sich der Drache auf und stürzte als Säureflutwelle Richtung Boden. Orinto knurrte wütend und sein Avatar löste sich auf um als Schutzschild den Hof ein weiters Mal abzuschirmen. Dies und noch etwas blieben nicht vor Kashmirs Aufmerksamkeit verschont. Grinsend baute der Admiral sich ein letztes Mal vor Orintos Avatar, der sich erneut geformt hatte, und Nightmare auf.
      „Du denkst, dass du unverwundbar bist.“
      „Genauso wie Fames es tut“, merkte Alexander bösartig lächelnd an. Der Admiral grinste.
      „Oh Lord Fames ist sich seiner Schwächen durchaus bewusst. Wenn du seinen Plan durchschaust wird es schon zu spät sein. Jedoch...“ Er holte Tief Luft.
      „Acid Demon!“ Der grünliche Totenschädel, den Kashmir gerade ausgespien hatte, traf direkt auf Orintos Blutschwert.
      „... wird es dazu gar nicht mehr kommen. Dies ist meine stärkste Säure. Nichts kann ihr standhalten.“ Der Weise grunze überrascht, als sich sein Blutschwert langsam aufzulösen begann. Er verstärkte seine Anstrengung und es gelang ihm den Totenschädel aufzuhalten, jedoch bemerkte er mit Schrecken wie Kashmir an ihm vorbeipreschte. Die Augen des Admirals waren auf den echten Körper des Weisen gerichtet. Er konnte die weißen Bandagen sehen, welche von allen Seiten auf ihn zuschossen. Mithilfe von Rasur wich er den meisten aus und zersetzte die restlichen mit seiner Säure.
      „Ein Schlag und es ist aus. Dein Blutavatar mag zwar mächtig sein, doch ungleich schwächer ist dein wahrer Körper in dieser Zeit. Selbst dein lächerlicher Diener kann dich nicht ewig gegen meine alles zersetzende Säure abschirmen. Acid Demon!“ Ein weiteres Mal sandte der Admiral einen Säuretotenschädel aus, welcher direkt über Alexanders echtem Körper explodierte und als alles zerfressender Säureregen niederging.
      Orinto schloss die Augen, während Kashmir seine weit aufriss. Ein glänzender Strom vollen Rotes glitzerte im Licht eines im Hintergrund niedergehenden Blitzes. Es war jedoch kein Blut. Ein Schrei ertönte, der alle Anwesenden dazu zwang, sich die Ohren zuzuhalten. Der Admiral kreischte, als sein Körper von der Druckwelle zerschmettert wurde.
      Es war beendet.

      Sankt Orinto rieb sich über die Wunde auf seiner Brust, welche sich gerade wieder geschlossen hatte.
      „Ich denke kaum, dass ich jemals zu dir aufschließen kann“, sagte er und nickte in Richtung Nightmare, dessen Bandagen sich gerade wieder um ihn wickelten.
      „Das ist auch nicht nötig, da ich deine Seite nie verlassen werde“, antwortete dieser und legte seine Hand auf die Schulter seines Schützlings. Alexander umfasste die Finger des Bandagierten und atmete tief aus und ein.
      „Ich werde diese Anstalt niederreißen“, meinte der Weise und ballte die Fäuste. Er blickte in den dunklen wolkenverhangenen Himmel und wandte dem geschlagenen Admiral hinter sich den Rücken zu.
      „Wir können uns nicht erlauben, dass die Marine weiter an Ansehen verliert. Deshalb werden wir dich nicht töten Kashmir.“ Seine Aufmerksamkeit wanderte nun zum zerstören Eingangstor der Anstalt, während Nightmare hinter ihm den Admiral einsammelte.
      „Ich werde dir nicht helfen Miyuki. Es gibt Dinge, welche man am eigenen Leib erfahren muss. Ich hoffe du lernst dein Leben wieder zu schätzen und bist endlich bereit meine Hilfe vollständig anzunehmen. Du wirst dich niemals von deinen Gefühlen befreien können, deshalb ist es wichtig das du sie akzeptierst. Nur dann kannst du dich wahrhaft weiterentwickeln.
      Tod, Leid und Zerstörung... Das Leben besteht nicht nur aus Dunkelheit, auch wenn sie großteils überwiegt. Es gibt ihn, den viel gesuchten Silberstreif am Horizont. Auch wenn man oft gezwungen ist, selbst dieser Silberstreif zu sein.“



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    • Kapitel 120 & 121

      Puh! Da bin ich beruhigt, dass du deinen Worten keinen Nachdruck verliehen und eine zwei- bis dreiwöchige Pause eingelegt hast. Damit würdest du die Pace erheblich drosseln, was du dir bei der Handlung nicht erlauben kannst. Bei mir weiß man, was die Charaktere - etwa - machen, da muss ich noch Zeit finden, um den besten Anschluss für euch zu kreieren. Bei dir ist das nicht machbar, da du noch einige aktuelle Mythen eingestreut hast. Angefangen mit Askaba, die entweder eine besondere menschliche Lebensform ist - Blutmagie ahoi! - oder aber eine besondere Form der Logia besitzt. Quasi etwas von Hand geschaffenes, außergewöhnliches. Wenn Letum ihr Vater ist, heißt das, dass er etwas 'erschuf' und so etwas hat übernatürliche Fähigkeiten zur Folge. Bislang wirkt das Mädchen auch sehr kurios, ist der Grad zwischen Grausamkeit und Hilflosigkeit noch nie so ausgeprägt wie jetzt. Ich vermute stark, dass sie 'in die Welt geworfen wurde' und sich (noch) nicht im klaren ist, welches Bedeutung sie für das Skelett gehabt hätte. Nur Letum weiß, was er in die Wege geleitet hat, und diese Einzigartigkeit des Know-hows wird ihm weder Fames noch ein Mitwisser streitig machen können. Ich denke, dass Askaba sich ihrer Funktion nicht ansatzweise im klaren sein wird. Bzw. wird es Türen geben, die sich ihr immer als verschlossen darboten.

      Weniger interessiert hatte mich Orintos Erkenntnis über Fames Fähigkeiten. Du hast uns die ganze Zeit gesagt, dass er ein absolutes Mastermind ist und dass Orinto jetzt zugeben muss, dass das wirklich Hand und Fuß hat, wirkt nach der ganzen Chose reichlich ernüchternd. Das Einzige, was er gegen ihn in der Hand hat, ist die Immunität gegen dessen Teufelskraft, so scheint es sich in ihrer ersten gezeigten Begegnung abzuzeichnen. Aus 'irgendeinem' Grund kann Torino auch nichts gegen Orinto ausrichten. Die Frage ist: Hat diese Immunität einen tieferen Zweck, eine Stärke Alexanders, die uns bislang verborgen blieb, oder blufft er die ganze Zeit, was das Erhabene und zugleich Menschliche umgehend demaskieren und zu einem ehrenlosen Scharlatan deklassieren würde. Eine Rolle, die ich dem einzigen Aristokraten mit Köpfchen nur ungerne zuschreiben möchte. Sollte er Askaba, Miyuki, Nightmare und Thaira, sowie Waylon Jones unter seinen Banner stellen: Wie stark würden seine Chancen gegen Fames stehen? Gleich? Bislang zeichnet es sich rein von den Fähigkeiten ab, doch ich denke, dass Orinto insgeheim weiß, "was er daraus machen kann", eine Überraschung, die Fames unmöglich planen oder sich drauf vorbereiten kann. Genau darin liegt eigentlich auch der Schlüssel zum Triumph. Die Kontrolle muss Fames von vornherein entzogen werden. Und das heißt, ihn auf ein Spielfeld zu bewegen, dessen Kontrolle er übernehmen, aber nie wirklich erlangen kann. Anders wird das eine Endlosschleife, die du uns nicht auftischen kannst.

      Dann ein paar Worte zu Jack Ryder: Der Mann hat so verkackt viel Potential, sowas ist echt unheimlich, wenn du alle Fragezeichen bei diesem Mann lässt. Dass ihn Victor nicht kennt, erscheint mir reichlich unlogisch, scheint Ryder doch einer der begehrtesten Personen zu sein. Sein Treffen mit Miyuki musste stattfinden, doch die Anbandelung mit Mary Read gefiel mir überraschend gut. Irgendwie harmoniert es und lässt zwei noch blass-wirkende Charaktere mit einem Mal sehr viel relevanter erscheinen. So gefällt mir der Aufbau, ohne, dass er künstlich aufgebläht oder übertrieben wirkt. Das Gefängnisinnenleben ist gut erklärt und am Mafiosi veranschaulicht. Dieser zeichnete sich aber schnell als Weichflöte aus, weshalb ich mich frage, ob sein Konkurrent Crowley entsprechend gefährlicher ist. Miyuki spürte einige Personen, die ihr überlegen schienen. Und außer Waylon Jones und Kashmir ist es schwierig, eine Askaba oder Ryder einzuordnen. Read erscheint mir als verwundbarer Kapitän zwar als wertvolle Verbündete, nicht aber als Monster. Und einen abwesenden Fames kann, muss ich aber nicht zwingend aus der Wertung nehmen. Seine Abstinenz macht die ganze Rechnung schwerer, auch, weil es ihm scheißegal ist, was passiert. Genau dieses Einrennen von offenen Türen muss Orinto doch fürchterlich demütigend vorkommen. Egal was er macht und wie viel Vorbereitung er trifft: Letzten Endes ist alles umsonst, da er genauso gut hätte nachfragen können.

      Waylon Jones verwechselte Miyuki und Ada. Ein Zeichen dafür, dass die junge Frau wirklich auf dem Pfad ihrer Mutter wandelt, damit auch für die Gerechtigkeit einstehen und sterben würde. Eine Abkehr vom "Pfad der Tugend" erscheint mir nach allen Vorfällen unwahrscheinlich. Eine gute Botschaft durch einen bösartigen, gefährliche Kerl wie es Jones sein wird. Ob er schwach sein wird, wie es als Option dargelegt wird: Ich denke ganz und gar nicht. Ob er wie erhofft ein Fischmensch sein wird - irgendwer außer Jimbei muss diese Rasse ja retten - steht noch aus. Ich bin aber heiß auf Waylon Jones, der im Laufe der Handlung einen DEUTLICHEN Sinneswandel erlangen wird. Nicht nur, dass Ada tot ist: Sollte Miyuki um Geddon bescheid wissen, wird das Jones sicherlich sehr interessieren. Zu doof, dass sie Adegods Wandel nicht miterlebte. Da bleibt es natürlich aus, ob sie während des Zeitsprungs von seinen neuen Schandtaten erfuhr. Technisch unbedingt, ob sie es ansprechen wird? Sie weiß ja nicht, was Jones reizen wird...

      Gute Kapitel, die Lust auf mehr machen. Also: Dienstag geht der Spaß weiter, ich freu´ mich!

      PS: Deine FF habe ich weiteren Leuten empfohlen, arrr! ; )
    • Y U NO HAVE LINKQUELLE!?
      Zig-tausend klicks braucht man um das neue Kapitel zu finden, zuerst auf dein Profil, dann stehlt man fest das dort auch kein Link ist und unter letzte Beiträge gibt es auch nichts was einen zu Schatten des Dämon bringt, also zurück zur Hauptseite, FF-Bereich und dann hier auf die letzte Seite wo man unendlich rauf und runter Scrollt weil die eigene Sehkraft so schlecht ist, als das man die drei kleinen Spoiler Boxen tatsächlich erkennen könnte. Stell dir mal vor, wie viele Klicks und Scrollerei ich brauch um was nachzuschlagen! Furchtbar, diese Vorstellung! Naja, soviel zur fehlenden Linkquelle!

      Y U NO HAVE AFFE-MIT-ANZUG-AVATAR!?
      Ne, Spaß beiseite, jetzt gehts wirklich mit dem Kommentar los:

      Guten Abend, werter Dillian, ich raffe mich mal wieder zu einem Monster-Mumbo-Wumbo-Kommentar auf, zumindest hoffe ich das es einer wird, damit ich mit mit mäßigen Gewissen wieder in meine Lern-Hölle verziehen kann.
      A wild Lucy appears! Lucy uses "Fanboy-Magnet"! It's effective!!!
      Bam! Lucy, eine wunderbare Frau, ungehobel, sardistisch und stark, hat wahrhaftig Potenzial einer meiner Lieblinge in dieser Geschichte zu werden. Ich hoffe sie einer von den Goodies, aber wenn sie die Schülerin vom lieben Narm ist, kann ja nicht allzu viel Bösigkeit (ja, ich weiß das es das Wort nicht gibt) in ihr stecken. Auf jeden Fall tauchen auch Thaira und Calia (und auch Dillian Sr., der offenbar in jeder Situation durch Alkohol-Geruch zu identifizieren ist) wieder auf, da ich diese Charaktere nicht wirklich hasse, war es auch ganz positiv das sie wieder vorkommen.
      A wild Jack Ryder appears! Jack Ryder uses "Fanboy-Magnet"! It's super effective!!!
      Jack Ryder ist wieder einmal einer dieser typischen coolen Charaktere, saufen, rauchen, randallieren und mit den Frauen kommt er auch ganz "gut" aus. :thumbsup: Jack Ryder, seines Zeichens Whiskey-Kenner, Journalist und Spezialist, wenn es darum geht Freibier abzustauben, wird von Dillian Sr. aufgesucht, der wohl Interesse am jungen Journalisten hat. Nach ein bisschen Äktschn, die uns leider vorenthalten wurde, macht sich also Ryder zum Asylum auf.
      Jack, awesome wie er ist, schwimmt, ohne das seine Kleidung nass wird, rüber zum Asylum und klettert die Klippen empor, um seinem Feind, der Klippe, Hoffnungen zu machen, tut er so als würde es ihn anstrengen, ein wirklich gewiffter Junge dieser Ryder. Naja, schlussendlich gibt die Klippe angesichts dieser Awesomeness, die fast an die des Enkel des Schülers von Behemoth, der ein Hunderstel von Behemoths Awesomeness erlernt hat, herranreicht. So, jetzt haben alle begriffen das ich Jack Ryder mag, also versuche ich den Rest halbwegs objektiv zu beurteilen. Alsooo, Dillian Sr. (der ihn Zukunft mit Sr. abgekürzt wird) ist ebenfalls mit von der Partie, zwar in Gestalt eines Fantasiefreundes, aber wenigstens bleibt er nicht allzu lange. Ninja-like kommt Jack also ins Asylum wo er gleich mal kräftig Wachen smashed. Doch Jack tut so als ob er sich von Fames Fähigkeit fangen lässt und wird dann von ihm in einen Verhörraum gebracht.
      Im Verhörraum spielt Jack dem alten Sack vor, das seine psychischen Angriffe Wirkung zeigen und gibt ihm weiterhin keine relevanten Informationen. Im Gegenteil Jack schwellgt genüßlich in einem Tagtraum über einen gewissen Mr. Truth, an dem ich, rein vom Namen her, an den verrauchten Hippie aus GTA SA denken musste, aber Mr. Truth scheint wohl eher ein waschechter Geschäftsmann zu sein, den Niemand kennt, leider erfahren wir logischer Weise nicht mehr. Sr. ist wieder da und glaubt Jack zu helfen, indem er ihn befreit, obwohl Jack das natürlich jederzeit selbst gekonnt hätte, auf jeden Fall wäre Fames fast einen Kopf kürzer gewesen, wenn Waylon nicht gerade Hunger gehabt hätte. Zum Glück wird Askaba gerade eingeschifft sonst wäre Ryder in den Brunnen gesprungne und hätte Waylon den Arsch aufgerissen :D.
      Aber nun von Ryder zu Calia, die sich wahrlich zum Killer entwickelt hat, da ich ihren vorherigen Charakter überhaupt nicht leiden konnte, gefällt mir diese kalte, stark sardistische Persönlichkeit, doch um einiges besser. Nachdem sie ein paar Typen zum Radieschen von unten begutachten geschickt hat, foltert sie den alten Mann, wie krasser kann es denn gehen? Es geht krasser, Clint kommt! Bei der Beschreibung mit dem Rollstuhl musste ich an die Erscheinung von Rufus aus FFVII: Advent Children denken, auch wenn man diese Beiden unter keinen Umständen vergleichen sollte. Auf jeden Fall ist er zu einem Richtigen Opfer geworden, was den Tod Adas dann doch ein bisschen "Sinn" gegeben hat.
      Im nächsten Kapitel erweist sich Clint als nicht ganz so opferig (ja, ich weiß das auch dieses Wort nicht existiert) und pflanzt Calia irgend einen kranken Scheiß ein, der hoffentlich sie nicht ebenfalls zu einem BlackBloodler macht. Diese Träne von irgendwem, verstärkt ihre Fähigkeiten worrauf sie eine Vision von etwas Vergangen sieht. Gleichzeitig redet der Erschaffer dieser Träne mit ihr, der sich als der große "Schachspieler" offenbart, hier kann nur Behemoth gemeint sein. Zurück aber zu dieser Vision in der Topper auf zwei neue Charaktere trifft, einen Geschäftsmann, der (genauso wie ich) offenbar im Carpaccio-Fanclub ist, doch über die Rolle dieses Mannes bin ich mir noch nicht ganz im Klaren, auch über die Person Katarina gibt es einige Rätsel, offensichtlich scheint auch sie sich für einen Gott zu halten, doch wirkt es nicht wie ein kranker Komplex, sondern als wäre sie wirklich einer, mysteriös.... Auf jeden Fall tritt dann jemand mit einem richtig fetten Götter-Komplex auf (A wild Dämonenkönig appears!)
      Der Kampf zwischen Topper und Arthur war wie alle deiner "Legenden"-Kämpfe sehr spannend und weil du auf Tentakeln verzichtest hast, bekommst duch auch noch ein extra Sternchen auf dieses Kapitel, jedoch gibt es sonst nichts großartiges was in diesem Kampf auffällt, nun ja Arthur ist immernoch imba und Topper stirbt, aber das ahnte man schon am Beginn des Kampfes, zwar habe ich noch an einen letzten Akt von McNabb gehofft (ähnlich wie bei Ada und Clint) aber Schlussendlich erwies sich auch der schwarze Ritter, als jemand der seinen Zenit überschritten hat. Auf jeden Fall tritt am Ende des Kampfes wiedereinmal Sr. auf und befreit Calia von der Träne um danach eine "Kriegserklärung" gegen die Wannabe-Götter zu richten. Zusätzlich gibt er Calia uneingeschränkte Freiheit, was zu diesem Zeitpunkt noch keinen sonderlichen Einfluss auf die Hauptstory zu haben scheint, denn
      es geht mit Miyuki weiter. Die sich am Grab ihrer Mutter mit ihrem Vater streitet, danach bekommen wir einen kleinen Flashback zu sehen, in dem Miyuki trotz Verletzung einige Kopfgeldjäger ausschaltet. Doch schlussendlich wird sie von ihrem Vater ausgeknockt. Das eigentlich interessant in diesem Part waren die Beiden Zuschauer, Fames und ein Typ ohne Gefühle, ich denke nicht das wir diese Person schon kennen, vor allem weil mir jetzt spontan niemand einfällt, der mächtig und gefühllos genug ist, damit Fames ihn unterstützt. Nun ja, im Rest des Kapitel wird auch Senghok zur Schnecke gemacht und Miyuki schließt sich Orinto an, womit auch dieser Punkt geklärt wäre.
      Im nächsten Kapitel bekommen wir erneut Orinto zu sehen, doch diesmal in der Gegenwart. Das Kapitel enthält eigentlich nicht sehr viel lediglich der Schlussteil ist interessant. Einer der Schnösel scheint eine Gehirnwäsche erlitten zu haben, von wem auch immer, um als Spion in Mary Joa zu fungieren. Doch der letztere Part dieser Szene ist wesentlich interessanter, ein Unbekannter Partner von Alex, der gerne Leute ohne Grund tötet taucht auf, vielleicht ist es der selbe der schon im Flashback im vorherigen Kapitel auftauchte, das ist zwar einigermaßen unwahrscheinlich, jedoch habe ich das Gefühl, das diese unzähligen Unbekannten Personen nicht alle verschiedene Personen sein können, da du dann mit dem Vorstellen nicht mehr fertig werden würdest ^^. Was die Intention dieser Person sind, ist vollkommen unklar, aber alles zu seiner Zeit, denke ich. Im restlichen Kapitel schleicht sich Miyuki auf das Gefangenenschiff um Askaba zu befreien, doch Kashmir taucht auf und bringt Askaba weg. Gleichzeitig tauchen zwei altbekannte Charaktere wieder auf, Alice und ihr Partner (dessen Name mir entfallen ist, wenn du eine Linkquelle hättest könnte ich ganz einfach nachsehen :P)
      Die Gefangenen kommen im Asylum an und Mary Read macht ihren Auftritt, auch sie gehört zu meinen neu gewonnen Lieblingen. Nebenbei sterben noch 21 Statisten, was Askaba sehr erfreute, seltsames Mädchen. Auf jeden Fall kommen sie nun wirklich in der Besserungsanstalt an und werden gleich mal durchgecheckt, Miyuki bekommt als temporäre Hauptprotagonistin natürlich eine Sonderbehandlung von Fames, der ihr erklärt das alle Mühen umsonst waren und immer sein werden, ziemlich eingebildet für einen alten Mann.
      Nach einer kleinen Unterredung mit Orinto wird Miyuki Zeuge davon wie Mary Abschaum abschlachtet, also ehrlich gesagt mag ich den Großteil deiner neuen Charaktere :D, doch nach der Drohung von Waylon und des Eingreifen von Richard übernimmt der Abschaum die Oberhand und Jack Ryder muss eingreifen um in seiner schimmernden Rüstung aus Awesomeness Mary zu retten.
      Crowley... Crowley... wieder mal ein Name der mir sehr bekannt vorkommt, jedoch ist er in deiner Geschichte nur eine weitere gesichtlose Person, die wir vermutlich nicht zu Gesicht bekommen werden. Auf jeden Fall werden Richards Leute von dem neuen Tag-Team Jack, Mary und Miyuki dezimiert. Naja schlussendlich war auch der Pate nur eine kleine Fliege im Vergleich zu Jack, der ganz bestimmt für dessen Zusammenbruch verantwortlich war! Im restlichen Kapitel stößt dann auch noch Askaba als viertes Mitglied in diesem temporären(?) Team dazu. Kurz darauf werdena alle zu Jones runter geschmissen, der hoffentlich in Sachen Bösigkeit mehr an Davy als an Hody erinnert.
      Im neuesten Kapitel geht es um Askaba und ihre Vergangenheit, offenbar war Sr. mehr Vater zu ihr, als zu seinen richtigen Söhnen, während mein Liebling Letum sie lediglich als Waffe benutzen wollte um Arthur zu stürzen, was mich jedoch verwirrt, weil doch Letum Arthur doch eigentlich zum Dämonenkönig gemacht hat. Askaba ist also eine Teufelsfrucht in Menschengestallt, interessant, wie genau das Funktioniert werden wir vermutlich nicht erfahren, aber das ist auch unwichtig, schließlich geht es darum, das das verdammt cool ist und ich nun endlich am Ende dieses Kommentares angelangt bin.

      Puuu~h, wieder mal ein Grund mehr diese Kommentare nicht immer so lange aufzuschieben ^^, aber nun beende ich diesen Kommentar und freue ich auf das persönliche Auftretten von Jones,
      MfG Panda Lee
    • Dillian hat im ersten Beitrag die gesammelten Links. Er hat zwar nicht auf diesen Beitrag verlinkt, doch diese Art von Folter ist für einen Mann wie ihn nur das kleinste Übel, welches er uns in wahnsinniger Manier entgegen schleudert. Merke dir eins: Er ist ein fürchterlicher Scharlatan, dessen Bosheit nur in Bruchstücken überlebte, also die Informationen, wie grausam er wirklich ist. xD

      Das neue Kapitel wirft einige Fragen auf, eigentlich nur eine, doch die hat es in sich: Letum wird geplant haben, dass Arthur etwas geplant hat, was er nur bewerkstelligen oder unbewusst anstoßen kann, sofern er die Macht des Dämonenkönigs innehat. Und nachdem der Dämonenkönig besagte Tat vollbracht haben wird, bedarf es einem Katalysator - Askaba -, der imstande ist, den Dämonenkönig zu stoppen. Letum wird das Leben von vielen Leuten geplant haben, so auch ihr Wirken und Sterben. Der Plan kann nur durch eine bestimmte Quelle laufen, nur bewerkstelligt werden, sofern alle Teilaspekte ineinander übergreifen werden. Und imo kommt dort Dillian Sr. ins Spiel, der darauf achten soll, dass sich aus dem, was Letum nicht mehr konkret beeinflussen kann, kein Selbstläufer entwickelt. Letum kann das Handeln seiner Figuren erahnen, doch er kann Sinneswandel nicht mit einkalkuliert haben. Wenn doch, würde der Plan scheitern, sofern jemand eben nichts an seinen Plänen ändert und somit nicht von selbst in die Richtung ausweicht, die Letum ohnehin vorgesehen hätte.

      Hier kommt auch die Bürde ins Spiel, die Dillian Sr. ab sofort zu tragen hat. Er muss den Plan nicht nur am Laufen halten, gleichzeitig muss er auch mit Emotionen umzugehen lernen. Er ist kein kalter, berechnender Mann, ganz gleich, wie er sich gibt. Im Gegensatz zu Letum macht er keinen Hehl aus etwaigen Gefühlen, selbst wenn sie nicht die aus tiefstem Herzen stammen. Ich vermute bislang, dass genau da die Pflicht besteht, diese Schwäche zu unterdrücken, was in Verbindung mit dem Einfluss des Alten keine leichte Aufgabe sein wird. Dillian Senior befindet sich daher auf einem Grad zwischen Pflichten und dem Leid, diese Pflichten unter allen Umständen auszuführen. Ein guter Zwist, wie ich finde, sofern du so etwas in der Richtung angepeilt hast. Auf dem ersten Blick ein wirres, auf dem zweiten Blick ein sehr tiefgründiges Kapitel.

      Doch meine größere Freude gilt dem Auftritt Waylon Jones! Eine Zeichnung von ihm ist ja wohl Pflichtprogramm!

      LG blink
    • Weil Schlafen für Loser ist, gibts auch von mir mal wieder einen Kommentar ;)

      Das neue Kapitel wirft einige Fragen auf, eigentlich nur eine, doch die hat es in sich: Letum wird geplant haben, dass Arthur etwas geplant hat, was er nur bewerkstelligen oder unbewusst anstoßen kann, sofern er die Macht des Dämonenkönigs innehat. Und nachdem der Dämonenkönig besagte Tat vollbracht haben wird, bedarf es einem Katalysator - Askaba -, der imstande ist, den Dämonenkönig zu stoppen. Letum wird das Leben von vielen Leuten geplant haben, so auch ihr Wirken und Sterben. Der Plan kann nur durch eine bestimmte Quelle laufen, nur bewerkstelligt werden, sofern alle Teilaspekte ineinander übergreifen werden. Und imo kommt dort Dillian Sr. ins Spiel, der darauf achten soll, dass sich aus dem, was Letum nicht mehr konkret beeinflussen kann, kein Selbstläufer entwickelt. Letum kann das Handeln seiner Figuren erahnen, doch er kann Sinneswandel nicht mit einkalkuliert haben. Wenn doch, würde der Plan scheitern, sofern jemand eben nichts an seinen Plänen ändert und somit nicht von selbst in die Richtung ausweicht, die Letum ohnehin vorgesehen hätte.

      blink hat es eh schon richtig zusammengefasst. Letum hat recht viel geplant. Die Wahrheit wird sich auch euch geschätzten Lesern irgendwann offenbaren. Klar dürfte zumindest sein, dass das Ziel etwas "Höheres" ist. Letum hat sich in seinen letzten Worten bei Thaira entschuldigt, da er sie nicht mehr wiedersehen würde. Er war also bereit sich zu opfern, obwohl er dadurch die Möglichkeit jemals wieder mit seiner Geliebten zusammen zu sein für immer aufgegeben hat. All dies wird eh noch im R'lyeh Arc aufgeklärt werden.^^
      Dillian Sr. hat hier dann wohl die grausamere Aufgabe. Nachdem Letum gestorben ist, wurde die Welt in einen Strudel von Chaos gestürzt. Er muss nun die Balance finden zwischen seiner Aufgabe, von deren Notwendigkeit er überzeugt ist, und seinen Gefühlen. Denn es wird Opfer geben.
      Auch das hast du ja schon angemerkt und ich wollte es eigentlich nur nochmal unterstreichen.

      Panda Lee:
      Oh mein Gott, du darfst deine Kommis nicht mehr so aufschieben. Bei so einem Monsterkommi kann ich ja gar nicht auf einzelne Punkte eingehen. Nun ja ich könnte schon, aber ich bin viel zu faul dafür. :D Deshalb picke ich nur ein paar Dinge raus.
      Erstmal freut es mich natürlich, dass dir Lucy und Jack gefallen. Vor allem bei ersterer hab ich noch einiges geplant und soviel kann ich schon verraten. Sie hat eine TF und ich denke sie ist perfekt für sie. Nur für Dillian Sr. wäre sie vielleicht noch besser.
      Calias Persönlichkeit hat unter Clint Torino einen nicht rückkehrbaren Wandel erfahren. Auch wenn sie nun wieder der Gerechtigkeit dient, so hat sie ihre Unschuld lange verloren. Genauso wie Miyuki hat auch sie erfahren, dass die Welt eigentlich kalt und grausam ist. Am ehesten würde ich sie mit Aka Inu vergleichen. Sie dient der Gerechtigkeit inzwischen absolut, auch wenn es nur dazu ist um die Narben ihrer Seele zu bedecken. Deshalb bildet sie auch einen guten Kontrast zu Lucy, aber zu diesem Zweierteam kommt später noch mehr.
      Bei Mr. Crowley irrst du dich. Er wird noch einen Auftritt in diesem Arc haben. Sein Name übrigens kannst du von zwei Dingen kennen. Erstens gibt es einen Song von Ozzy Osbourne, welcher so heißt und zweitens ist es der Name eines der genialsten Charakter in Supernatural.
      Im Gesamten kann ich nur sagen, dass es mich natürlich freut, dass dir meine neuen Charakter meist gut gefallen.
      Ach ja und Miyuki ist keine "temporäere" Hauptfigur. ;) She's here to stay^^

      mfg
      Dillian
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • Kapitel 123 & 124

      Du hast es wirklich drauf, jemandem einen neuen Charakter schmackhaft zu machen, ihn als Teil der Geschichte darzustellen, ohne ihn vorher auch nur in einem Halbsatz erwähnt zu haben. Und ich merke mir im Prinzip alles aus deiner FF. Dass Chloe einst ebenfalls einem Kapitän unterstand, darauf wäre ich nicht gekommen, wurde sie vorher nur im Flashback als Katalysator Orintos gebraucht. In der aktiven Handlung hat sie immerhin keine Funktion mehr, aber daran glaube wohl nur ich. ^^ Innerhalb der Handlung hast du so oft die Koryphäen der FF aufgezählt und Jones wurde dabei nie angerissen. Entweder ist sein Status doch nicht der, der den Status Quo darstellt oder hast du ihn erst später konzipiert? Übrigens eine interessante Ansage, dass Miyuki eines Tages gegen Waylon Jones antreten wird. Da wird sie neben Torino noch eine Menge zutun bekommen. Aus bisheriger Sicht siedle ich Jones aber unter einem Arthur und unter Torino an, so ist seine Motivation zwar ungebrochen, jedoch für die Handlung selbst nicht von tragender Bedeutung. Die Pläne, die das teuflische Duo schmiedete, vermutlich auch von Letum angestoßen wurden, haben mehr Stand, als der einfache Gedanke, der Stärkste zu sein.
      Zuerst war ich auch verstimmt, als keinerlei Beschreibung eintrat und im Kapitel Waylon Jones nicht klar wurde, wie selbiger aussieht. Dass das zweite Kapitel gleich einen Flashback einstreute, kam genauso überraschend, wie die Tatsache, dass es momentan sogar mehr als passend ist. Fames ist weg, der Dialog mit Jones wurde ausgesetzt und bis auf Viktor und Crowley ist momentan keiner an der Oberfläche, der interessanter für den Arc wäre, oder? Alice und Ricket interessieren mich ehrlich gesagt nur wenig, irgendwie hatten sie bei mir keinen besonderen Eindruck hinterlassen. Wer ihr neuer Boss ist, mal schauen. Ich blende die beiden gerade aus...

      Der Wink mit dem Zaunpfahl war aber unübersehbar. Arma Geddon rockt die Neue Welt und ich freue mich auf einen neuen Auftritt. Hat aber Stil, dass er mal kommt, mal geht, dann irgendwie wieder verschollen geht. xD Die Welt weiß aber nicht, dass Geddon und Adegod die gleiche Person sind, oder?
    • Ich unterbreche mal mein sinnloses browsen durch diverse Seiten um etwas halb sinnvolles zu tun.

      Innerhalb der Handlung hast du so oft die Koryphäen der FF aufgezählt und Jones wurde dabei nie angerissen. Entweder ist sein Status doch nicht der, der den Status Quo darstellt oder hast du ihn erst später konzipiert?

      Ich bin ehrlich. Jones habe ich erst später konzipiert, jedoch wäre ich nicht der gute alte Dillian, wenn ich dafür nicht eine Erklärung hätte. Erstens war in den letzten 20 Jahren im Gefängnis und hat sich für die Außenwelt nicht mehr interessiert. Zweitens ist er nicht Weltbekannt, da Ruhm und dergleichen für ihn nichts wert ist. Er hat zwar gegen viele der Stärksten gekämpft und sie auch besiegt, aber er ist nicht die Person, welche damit angibt. Und Drittens ist er "nur" der körperlich Stärkste.

      Zuerst war ich auch verstimmt, als keinerlei Beschreibung eintrat und im Kapitel Waylon Jones nicht klar wurde, wie selbiger aussieht.

      Ihr werdet in diesem Arc noch über Waylon Jones aktuelles Äußeres aufgeklärt. Er hat sich nämlich nach dem Verzehr seiner TF start verändert.

      Alice und Ricket interessieren mich ehrlich gesagt nur wenig, irgendwie hatten sie bei mir keinen besonderen Eindruck hinterlassen. Wer ihr neuer Boss ist, mal schauen. Ich blende die beiden gerade aus...

      Sie sind für diesen Arc auch nicht essentiell. Sie sind mehr Nebenfiguren. Mit Crowley verhält es sich ähnlich. Er wird erst auf längere Sicht wichtig werden, was nicht heißt, dass er in diesem Arc gänzlich unwichtig ist.^^ Er wird im nächsten Kapitel übrigens seinen ersten (kleinen) Auftritt haben.

      Der Wink mit dem Zaunpfahl war aber unübersehbar. Arma Geddon rockt die Neue Welt und ich freue mich auf einen neuen Auftritt. Hat aber Stil, dass er mal kommt, mal geht, dann irgendwie wieder verschollen geht. xD Die Welt weiß aber nicht, dass Geddon und Adegod die gleiche Person sind, oder?

      Fast niemand, weiß über Geddons doppelte Identität bescheid. Selbst Lucy als Adegods (inoffizielle) Schülerin hat davon keine Ahnung. Und das Geddon kommt und geht wie es ihm beliebt, passt zu seinen Intentionen. Er verfolgt keinen Plan oder ein bestimmtes Ziel. Geddon will einfach nur soviel Chaos und Leid verbreiten wie nur irgend möglich. Es hat aber auch mit seinem psychischen Zustand zu tun. Jedenfalls war die Aussagen zu ihm, schon mal ein kleiner Appetithappen für den nächsten Arc.

      mfg
      Dillian
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • Kapitel 125 & 126

      Junge, pass auf! Es kann nicht sein, dass du gleich in der ersten Zeile das Verb falsch schreibst. Deine Rechtschreibung beginnt manchmal zu humpeln, doch etwas mehr Aufmerksamkeit täte dem manchmal ganz gut. Inhaltlich macht der Arc (noch) einiges her, wobei Waylon Jones nun frei und Leute wie Alice und Ricket gar nicht weiter thematisiert werden. Ich glaube nicht, dass diese auch zu Arthur gehören, so ist dieser mit Torino verbandelt, von dem sie sich wiederum abgewandt hatten. Wo ist Jones denn nun?
      Was ich mich frage, ist, wie Arthur an Crowley ran gekommen ist. Arthur ist zwar mächtig, doch er kann mit seiner Seele auch nicht durch die Welt wandern und alles töten. Irgendeine Form des Kontakts bedarf er noch, sonst wären ihm bald gar keine Grenzen mehr gesetzt. Klingt auch reichlich übertrieben, dass er alle Instanzen ohne Probleme auslöschen könnte. Früher bedurfte es nur dem Schwarzen Ritter, um den Dämonenkönig in Bedrängnis zu bringen. Der Neue soll dann dermaßen hochstilisiert werden? Jedenfalls muss Arthur etwas vorbereiten und dieser Plan durchgeführt werden, damit etwas erreicht werden kann, was Letum ( und Orinto) nie von selbst erreichen könnten. Quasi soll Arthur am Gipfel seiner Macht etwas erreichen und danach aufgehalten werden. Frage: KANN nur der Dämonenkönig diesen einen Schritt begehen und ist es klar gewesen, dass er diesen Schritt begehen wird? Wenn Nein, wäre Letums Plan doch völlig überholt. Was wäre, wenn Arthur einen Sinneswandel erlebt? Sind dann hunderte Jahre an Planung für den Arsch? Das ganze ist mir einfach zu riskant, da irgendein Puzzleteil falsch gehobelt werden kann, schon passt nicht mehr alles zusammen.

      Aber zurück zum Chapter: Ich baute Nacktszenen ein, du erwiderst diese im gleichen Stil. Frage: Wie alt ist Askaba? Alles unter 18 ist sehr bedenklich unheimlich. ^^
      Gegen Ende denke ich, dass uns das Finale bevorsteht, oder? Orinto will nicht, dass ihn jemand verpfeifen kann. Was wäre, wenn sein Eingreifen publik gemacht werden würde? Er muss jetzt sicher gehen, dass keine Zeugen am Leben bleiben. Crowley wäre ein Kandidat, der mit Arthur kommunizieren kann, ohne, dass diese Verbindung auf schnelle Sicht gekappt werden könnte. Ob Kashmir in den nächsten Kapiteln abgefertigt wird, bleibt offen, wobei mir dieser Charakter jetzt nicht wirklich sympathisch war. xD

      Da sich der nächste Arc um Geddon dreht, wäre ein Fokus auf Admiral Lucy entsprechend sinnvoll. Ob Orinto sich mit Askaba nun siegessicherer geben kann oder weiter auf der Stelle treten wird? Ich bin da wirklich unschlüssig, wie das Fazit des Arcs aussehen wird. Ein Auftritt von Victor steht immerhin auch noch aus, weshalb sich das ganze zwischen Kampf und (erweiterter) Kriegserklärung an Fames himself ausrichten wird. Ich bin gespannt!

      LG blink

      PS: Pass auf, dass du Miyuki nicht so sehr abstumpfen lässt. Dieses verletzte, zerbrochene und zweifelnde Mädchen ist auf Dauer nur schwer zu tragen. Eine reine gefühlslose Rächerin ist auf lange Sicht auch nicht die Art Protagonistin, die ich akzeptieren könnte.
    • Verdammter Fasching. Hat einen höheren Tribut von mir gefordert, als ich erwartet hätte. Naja dann gibts halt nächste Woche ein Doppelkapitel.

      Was ich mich frage, ist, wie Arthur an Crowley ran gekommen ist. Arthur ist zwar mächtig, doch er kann mit seiner Seele auch nicht durch die Welt wandern und alles töten. Irgendeine Form des Kontakts bedarf er noch, sonst wären ihm bald gar keine Grenzen mehr gesetzt. Klingt auch reichlich übertrieben, dass er alle Instanzen ohne Probleme auslöschen könnte. Früher bedurfte es nur dem Schwarzen Ritter, um den Dämonenkönig in Bedrängnis zu bringen. Der Neue soll dann dermaßen hochstilisiert werden? Jedenfalls muss Arthur etwas vorbereiten und dieser Plan durchgeführt werden, damit etwas erreicht werden kann, was Letum ( und Orinto) nie von selbst erreichen könnten. Quasi soll Arthur am Gipfel seiner Macht etwas erreichen und danach aufgehalten werden. Frage: KANN nur der Dämonenkönig diesen einen Schritt begehen und ist es klar gewesen, dass er diesen Schritt begehen wird? Wenn Nein, wäre Letums Plan doch völlig überholt. Was wäre, wenn Arthur einen Sinneswandel erlebt? Sind dann hunderte Jahre an Planung für den Arsch? Das ganze ist mir einfach zu riskant, da irgendein Puzzleteil falsch gehobelt werden kann, schon passt nicht mehr alles zusammen.

      Arthur ist mächtiger als du denkst. Aber er ist auch größenwahnsinnig. Und Letum hat ihn ziemlich gut gekannt. Arthur ist nicht tiefgründig oder sonstwas. Er ist genau das, was er auf den ersten Blick scheint. Ein Machtbesessenes Monster. Außerdem wird er mit jeder Seele, welche er in sich aufnimmt, stärker. Aber keine Angst. Das Zeug mit Arthurs Seele und vor allem den Seelen allgemein(wichtig!) wird noch nach und nach erläutert werden. Und ja wenn man Arthurs Charakter kennt, dann war klar, dass er den Schritt begehen wird, welchen er und nur er begehen kann.

      Askaba ist 20.
      Sonst kann ich allem was du sonst noch gesagt hast eigentlich zustimmen.
      Und wegen Miyuki mach dir keine Sorgen. Wie ich dir im ICQ schon gesagt hat, steht ihr in diesem Arc noch eine Charakterentwicklung/Erkenntnis und ein sehr wichtiges Aufeinandertreffen, welches schon längst hätte passieren sollen, bevor.
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • Karneval und Fasching ist anstrengend. Wenn man es feiern kann.

      Das Gute dürfte sein, dass nächste Woche mindestens 2 x 2 Kapitel rauskommen, was schon einmal nicht übel ist. Sollte Peggi einsteigen, wäre das eine optimale Woche in diesem Bereich. Den Umständen und der aktuellen Lage angemessen. Ich fände das prima! Die Big-Three vereint, hach, da kommen die romantischen Zeiten von 2009 wieder hoch, als Dillian und blink endlich volljährig werden wollten.

      Jetzt aber zum Kapitel, was mich am Anfang gleich verwunderte. In #126 kommen sie an die Oberfläche, an der Miyuki auf Nightmare trifft, jetzt sind Mary und Jack wieder im Innern des Asylums? War das jetzt nur, um in den Kontrollraum zu gelangen und wenn ja, wieso hilft Miyuki nicht mit? Unterhält sie sich jetzt mit Nightmare, während Orinto dem Admiral einen Besuch abstattet? Es dürfte ohnehin bezeichnend sein, dass Orinto bereits anwesend ist, so dürften ihn etwaige Informationen über Crowley sehr interessieren. Ist jetzt auf lange Sicht eine gewisse Ironie, dass dieser verschwindet, während sein Ansprechpartner vielleicht nur noch ein paar hundert Meter entfernt ist. Da frage ich mich auch:
      Plant Arthur, Orinto durch Crowley zu hintergehen oder aber zeigt Crowley hier freien Willen, indem er sich Mary anvertraut? - Ist aber wirklich interessant, wie kompetent und stilvoll ein Crowley wirkt, während Richard innerhalb von zwei Absätzen abgespeist werden kann. Da wurde das Asylum ja von zwei ausgeglichenen Parteien regiert. Es hat was, da Arthur entgegen seines Wahnsinns wohl mehr für Crowley vorgehabt hatte, ergo, kann es auch sein, dass er sich gar nicht von Arthur losreißen, sondern entsprechend lügen wollte. Ob wir den Zylinder-Mann nun als Unterstützung oder aber Wanze ansehen müssen, kann ich gerade nicht so recht entscheiden. Ist eine 50% / 50% Chance, inwiefern Orinto wind von Arthurs Plänen bekommen wird, oder eben ausgetrickst wird.

      Was Jack anbelangt:
      Etwas durchzuckte plötzlich ihren Geist. Es war eine Stimme. Sie klang entfernt nach Jack, doch auch anders. Die Stimme gab ihr Kraft. Hoffnung! Und sie schürte ihre Wut gegen Crowley.
      Hat Arthur mit ihr Kontakt aufgenommen? Würde passen, da Jack und Arthur scheinbar zwei Seiten einer Medaille sind. Beide haben das Potential furchtbar böse zu sein / zu werden. Stilistisch finde ich es übrigens schön, wie du uns Crowley nach seiner untertanen Stellung doch stärker und überlegender dargestellt hast. Das lässt den Charakter gleich unabhängiger und für sich gesehen wertvoller dastehen. Außerdem hat dieser Gentleman-Style einfach Stil. Was die gute Mary anbelangt, wirkt sie wie jemand, die noch einiges zu lernen hat, damit und durch den Verlust ihrer Crew aufbauend, wird sie in Zukunft noch Entwicklung und Erfahrung durchmachen.
      Was mir zudem positiv auffiel, war die Länge des Kapitels, dessen Ende mehr als spannend ist. Sich vorzustellen, was Jack im Kontrollraum anstellte, ist wirklich in jede Richtung auslegbar: Eine Begegnung mit xy? Ein blutiges Massaker? Experimente und weiteres? Ich tippe mal auf ein Blutbad! Gute Arbeit und Ja, ich freue mich schon auf Dienstag, wenn es zwei neue Kapitel gibt. : )

      LG blink

      PS: Wo ist Jones? He is LOST.
    • Als aller erstes eine kleine Info. Da blink mich gestern schon darauf angesprochen hab, will ich euch mal kurz die Quelle für die "Knochenkreissäge" geben.
      residentevil.wikia.com/Scagdead
      Also macht euch nicht darüber lustig. Das Vieh ist echt beschissen als erster Boss. Wer das Spiel gespielt hat, weiß was ich meine, wenn ich sage, dass sein scheiß "Mayday" mich die ganze Nach verfolgt hat.

      So jetzt aber zu meinen Antworten:^^
      Wo ist Jones? He is LOST.

      Das Wichtigste zuerst.^^ Nein er ist nicht Lost. Er kommt noch keine Angst. Alice und Ricket warten nur noch auf etwas, bevor sie wieder an die Oberfläche kommen.

      Plant Arthur, Orinto durch Crowley zu hintergehen oder aber zeigt Crowley hier freien Willen, indem er sich Mary anvertraut? - Ist aber wirklich interessant, wie kompetent und stilvoll ein Crowley wirkt, während Richard innerhalb von zwei Absätzen abgespeist werden kann. Da wurde das Asylum ja von zwei ausgeglichenen Parteien regiert. Es hat was, da Arthur entgegen seines Wahnsinns wohl mehr für Crowley vorgehabt hatte, ergo, kann es auch sein, dass er sich gar nicht von Arthur losreißen, sondern entsprechend lügen wollte. Ob wir den Zylinder-Mann nun als Unterstützung oder aber Wanze ansehen müssen, kann ich gerade nicht so recht entscheiden. Ist eine 50% / 50% Chance, inwiefern Orinto wind von Arthurs Plänen bekommen wird, oder eben ausgetrickst wird

      Ich denke sein kurzer Auftritt in Kapitel 129 dürfte da doch etwas Aufschluss darüber geben. Ich will dir noch einen kleinen Tipp zu seiner TF geben, welche ich wohl nach der Nova Frucht von Geddon am zweit liebsten selbst haben würde. Es handelt sich um eine Paramecia und sie basiert auf etwas mythologischem.
      Jedenfalls kann ich sagen das Crowley, im Gegensatz zu Richard und Panda Lees Prognose, uns noch eine weile begleiten wird.

      Hat Arthur mit ihr Kontakt aufgenommen? Würde passen, da Jack und Arthur scheinbar zwei Seiten einer Medaille sind. Beide haben das Potential furchtbar böse zu sein / zu werden.

      Hier einfach noch einmal eine kleine Zusammenfassung zu Jack.^^ Er sagt, dass er der Welt die Wahrheit zeigen will. Doch wie wir alle wissen hängt das immer vom Blickwinkel des Betrachters ab. Außerdem scheint er Dillian zu kennen, wie man anhand seiner Reaktion in Kapitel 123 sehen kann. Außerdem will Crowley nicht, dass Mary die Informationen weitergibt solange er in der Nähe ist. Andererseits hilft er seinen Freunden und setzt sich auch für sei ein. Aber es sollte klar sein, dass er etwas verbirgt.^^

      Sry wenn es kein so ausgiebiger Kommentar ist, aber du hast im Prinzip schon alles perfekt zusammengefasst.

      mfg
      Dillian
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • Kapitel 128 & 129

      Schockschwerenot, ich lasse nach. Bald ist eine Woche rum und ich habe nicht kommentiert. Der Meister der unterschwelligen Manipulation schlägt damit wieder zu, eine Technik, in der Fames das nachsehen haben wird. Ich zwinge ihn dazu, sich selbst verspeisen zu lassen. Zugleich wird das ein Blitzkommentar, da nebenher die Kroketten im Ofen liegen und darauf warten gegessen zu werden. Außerdem habe ich morgen wahrscheinlich keine Zeit, um mich hier sehen zu lassen. Karlstad lässt sich nicht selbst auf Schwedisch vorstellen. Bevor ich dich mit meinem vorhandenen Privatleben langweile, schreite ich zur Axt.

      Zuerst einmal: Was? Crowley ist aber ein ganz gerissener manipulativer Bastard, bei dem ich nicht weiß, woran wir sind. Hasst er Arthur, kriecht er ihm weiterhin in den Arsch, um Leben zu bleiben oder wird er hinterher sein ganz eigenes Ding durchziehen? Für jemanden mit klar gekennzeichnetem Abhängigkeitsverhältnis stelle ich mir eigene Schritte schwer vor, es sei denn, unser Cognac-Freund hat ein As im Ärmel. Er, der klar an den Illusionisten angelehnt ist, wird einen Weg gefunden haben, damit Arthur sich bei ihm in Sicherheit wiegen kann. Jemand, der mit Doppelgängern hantiert und seine Seele spalten kann, dürfte eine Chance haben, um sich der Wirkung von Arthurs Schwert zu entziehen. Bislang ist mir der Dämonenkönig auch zu lückenlos skizziert worden, einer, der Blackbeard in Sekunden auslöscht muss einfach eine Wucht sein, selbst für deine Stärkeverhältnisse, die ohne Zeitsprung völlig absurd geworden wären. Wer, außer einem Bigplayer, sollte etwas gegen Yonkouschreck Geddon unternehmen? Die Protagonisten staffelten sich lange unter VA-Niveau, was du uns in Arc III an Kashmir gezeigt hattest.
      Übrigens finde ich diesen Vergleich an der Stelle äußerst passend, so zeigten Markas und Maria ihm bereits vor Jahren, dass er als Admiral niemals ernst zu nehmen gewesen wäre. Von Piraten verprügelt, die erst einige Wochen auf See waren, kein Wunder, als ich unberührt mit den Schultern zuckte, wie du Admiral Lucy, Smoker und Kashmir aus dem Hut gezogen hast. Mit der Erforschung der TF-Stunde 2 sieht das ganze schon anders aus und erneut sind es Mann und Frau, die gegen den Säureman antreten. Doch ehe dies kommt noch ein paar Worte zu Jack. Wieso hatte er im Kontrollraum solch ein Blutbad angestellt und weshalb ließ er die Aufzeichnungen liegen, die später von Crowley gesichtet wurden? Hatte Ryder bereits alles, was er in Erfahrung bringen wollte oder ist er sich im klaren darüber, wie seine Chancen dazu stehen, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Inwieweit er wie Arthur ebenfalls diese gefühlskalte, weltfremde Schiene befahren wird, da sich mit Mary Read eine deutliche emotionale Anbandelung ermöglichen ließe, steht noch auf leerem Papier, doch so, wie du den Typen bislang aufbautest, wird er wohl in die gleiche Kerbe schlagen. Ich weiß nicht, wie ich das finden soll. Da lasse ich mich noch von der charakterlichen Entwicklung überraschen.

      Da ich noch nicht weiß, ob Miyukis Kampf vorbei ist, lasse ich das erstmal so im Raum stehen. Ggf. füge ich das im nächsten Kommentar nachträglich mit ein. Sie hat es aber auch nicht leicht, wenn sie mit Mathias, Marius und nun Fargus kämpfen muss. Diese stinkenden Mutanten sind echt nicht gut für ihren ohnehin schon abgestumpften Charakter. Nächste Woche erwartet uns dann Orintos Kombination, denn wer glaubt, dass Nightmare ihn am Ende des Kapitels eiskalt hintergangen hat, der kennt diese Beziehung zwischen den beiden nicht. Ein fixer Kommi, yummi yum! ; )
    • Zeit für eine Antwort, welche endlich wieder einmal gleichzeitig mit einem neuen Kapitel erscheint.

      Schockschwerenot, ich lasse nach. Bald ist eine Woche rum und ich habe nicht kommentiert.

      Schande über dich. Schande!

      Zuerst einmal: Was? Crowley ist aber ein ganz gerissener manipulativer Bastard, bei dem ich nicht weiß, woran wir sind. Hasst er Arthur, kriecht er ihm weiterhin in den Arsch, um Leben zu bleiben oder wird er hinterher sein ganz eigenes Ding durchziehen? Für jemanden mit klar gekennzeichnetem Abhängigkeitsverhältnis stelle ich mir eigene Schritte schwer vor, es sei denn, unser Cognac-Freund hat ein As im Ärmel. Er, der klar an den Illusionisten angelehnt ist, wird einen Weg gefunden haben, damit Arthur sich bei ihm in Sicherheit wiegen kann. Jemand, der mit Doppelgängern hantiert und seine Seele spalten kann, dürfte eine Chance haben, um sich der Wirkung von Arthurs Schwert zu entziehen.

      Du hast Crowley eigentlich schon perfekt umschrieben. Er ist ein gerissener manipulativer Bastard. Er hält sich auch lieber im Hintergrund auf, weswegen er bis jetzt kaum weltweite Beachtung gefunden hat. Außerdem kennt niemand seine wahre Stärke und was es mit seiner TF auf sich hat. Er hat sich übrigens Arthur damals freiwillig angeschlossen, hat aber durch gewisse Erkenntnisse seine Meinung inzwischen geändert. Jedenfalls ist er immer bestrebt den maximalen Profit für sich herauszuholen.
      Übrigens liegt ein Großteil von Arthurs Macht in seinem Schwert.^^ Genaueres dazu, wenn er endlich seinen großen Auftritt hat und seinen Plan durchführt. (Genauso wie es Letum für ihn vorgesehen hat :D )

      Doch ehe dies kommt noch ein paar Worte zu Jack. Wieso hatte er im Kontrollraum solch ein Blutbad angestellt und weshalb ließ er die Aufzeichnungen liegen, die später von Crowley gesichtet wurden? Hatte Ryder bereits alles, was er in Erfahrung bringen wollte oder ist er sich im klaren darüber, wie seine Chancen dazu stehen, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Inwieweit er wie Arthur ebenfalls diese gefühlskalte, weltfremde Schiene befahren wird, da sich mit Mary Read eine deutliche emotionale Anbandelung ermöglichen ließe, steht noch auf leerem Papier, doch so, wie du den Typen bislang aufbautest, wird er wohl in die gleiche Kerbe schlagen. Ich weiß nicht, wie ich das finden soll. Da lasse ich mich noch von der charakterlichen Entwicklung überraschen.

      Hier kurz mal eine kleine Klarstellung. Der Kontrollraum in dem Jack war und Crowleys Aufenthaltsort in Kapitel 129 sind nicht dasselbe. Außerdem würden sich wohl kaum Forscher im Kontollraum der Tore der Anstalt aufhalten. Deshalb weiß Jack auch gar nichts von den Dokumenten, welche Crowley mitgehen lassen hat. Was im eigentlich Kontrollraum vorgefallen ist, wissen wir immer noch nicht. Was ich dir jedoch versichern kann, ist das Jack nicht Arthurs Weg beschreiten wird. Auf der Welt ist nur Platz für einen Dämonenkönig.^^

      Da ich noch nicht weiß, ob Miyukis Kampf vorbei ist, lasse ich das erstmal so im Raum stehen. Ggf. füge ich das im nächsten Kommentar nachträglich mit ein. Sie hat es aber auch nicht leicht, wenn sie mit Mathias, Marius und nun Fargus kämpfen muss. Diese stinkenden Mutanten sind echt nicht gut für ihren ohnehin schon abgestumpften Charakter. Nächste Woche erwartet uns dann Orintos Kombination, denn wer glaubt, dass Nightmare ihn am Ende des Kapitels eiskalt hintergangen hat, der kennt diese Beziehung zwischen den beiden nicht.

      Miyukis Kampf ist noch nicht vorbei und vergiss nicht, dass ich dir noch ein charakterliche Entwicklung bei ihr versprochen habe.
      Zur Aussage über Nightmare/Orinto muss ich wohl nichts mehr sagen. Du hast es einfach durchschaut und langsam frage ich mich, ob es bei den anderen langsam nicht auch so weit ist. Wenn man sich das Duo anschaut, sollte die Identität unseres Bandagierten Freund kein allzu großes Rätsel sein.
      Ganz im Gegensatz zum Vetter in deiner FF... du Bastard.

      mfg
      Dillian
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • Kapitel 130

      Bald, bald! Irgendwann erwische ich den toten Winkel!

      Zwischen der Veröffentlichung und deinem Kommentar liegen 12 Minuten. Wenn du an der Reihenfolge nichts änderst, werde ich irgendwann vor dir kommentiert haben. Das ist fast wie bei der Spoilersuche. Mittwoch morgens: MercenaryKing und ich warten beide im AP auf den Spoiler, unterhalten uns, und während wir reden, kommt uns TT zuvor und schnappt sich den Thread. Das wäre hier der Fall, sofern mir Panda Lee mit einem Blitzkriegkommi zuvor kommen würde. Es ist selbsterklärend, dass er dann sofort für die kommende Woche gebremst wird. ^^

      Orinto ist das reine Leben, eine sehr interessante Technik, wobei die Schwäche wirklich unterirdisch schlecht ist. Ohne Nightmare, bürgerlicher Name: C. Wales, um etwas Rätselspaß aufrecht zu erhalten, wäre Orinto schon dermaßen oft drauf gegangen. Seine Schwächen liegen auf der Hand und da Fames laut Kapitel auch Schwächen hat, zum Beispiel ein Seesteinteppich, sehe ich die beiden langsam aber sicher auf Augenhöhe. Jedoch liegt letzterer einfach noch zwei, drei Zacken höher. Doch mit dem Eingeständnis seitens Kashmir wird auch Fames Übermacht relativiert. Jeder Plan hat Risiken oder Schwächen, ganz ohne kann es der Weise auch nicht aushalten, zumal die Treue seiner Anhänger auf seiner Kraft und der Ideologie beruht, nicht wie bei Orinto auf persönlicher Verbundenheit. Nightmare sehe ich nach dem Kapitel einmal mehr unumstößlich an der Seite Alexanders. Das lädt natürlich zu Untreue ein, um einen entscheidenden Akt im Kampf zwischen den Gorousei zu vollbringen. Orinto steht und fällt mit Wales, hehe.

      Der gezeigte Kampf war ziemlich gut, obwohl es klar war, dass das Duo überlegen sein muss, gestaltete es sich nicht minder spannend. Orinto kann zwar austeilen, doch ich habe im Kampf nie das Gefühl gehabt, dass er Kashmir wirklich gefährlich wurde. Beide konnten sich einfach nichts anhaben, was dann natürlich den Deckel drauf setzt, sobald Nightmare mit einem One-Hit den Kampf beendet. Dürfte sich wohl um eine seiner Schreitechniken handeln. Wir haben die Säge gesehen und jetzt etwas zertrümmerndes.
      Da Kashmir am Leben bleibt, kann er weiterhin auspacken. Ein Risiko, oder weiß Orinto mit solchen Zeugen umzugehen? Nightmares TF dürfte zwar die Gedankenwelt auf den Kopf stellen, Ängst hervorrufen, doch kann sie auch geschehenes ungeschehen machen? Ich denke mal, dass du mit dieser möglichen Problematik kein Fass mehr aufmachen wirst, da sich die Rolle des Kashmir vorerst erledigt hat. Was Victor anbelangt, dürfte er weiterhin der Beobachter und Informant sein. Jemand, der so am Rande steht und theoretisch mit einer Aktion eliminiert werden könnte, hält sich lange in dieser Art von Geschichte. Nebenbei bemerkt hat sein Regenschirm Stil. Erinnert an Gaara nach seinem ersten gezeigten Blutbad.
      Jack und Mary; ich denke ja, dass er sie für sich gewinnen will und es jetzt geschafft hat. Mary Read wirkt einfach wie diese naive, kürzlich erst gebrochene Person, die sich leicht für vielerlei Zwecke einspannen ließe. Ich traue dem Braten nicht. Dazu wurde Jack schon zu oft als dubios dargestellt. Und jetzt: Der Schluss. Argh, einerseits kitschig, andererseits weise, da Shanks ähnliche Worte für Ruffy fand. Auf wen Miyuki jetzt genau wartet, erschließt sich mir nicht. Noch einmal Waylon Jones? Wird dieser auf Nightmare treffen? Wenn Ja, werden sie sich gegenseitig zu erkennen geben? Das alles erfahren wird bald, nicht heute.
    • Man man man. Von Woche zu Woche poste ich meine Kapitel immer später. Wobei es inzwischen schon so spät ist, dass es schon wieder früh ist :D

      Doch mit dem Eingeständnis seitens Kashmir wird auch Fames Übermacht relativiert. Jeder Plan hat Risiken oder Schwächen, ganz ohne kann es der Weise auch nicht aushalten, zumal die Treue seiner Anhänger auf seiner Kraft und der Ideologie beruht, nicht wie bei Orinto auf persönlicher Verbundenheit. Nightmare sehe ich nach dem Kapitel einmal mehr unumstößlich an der Seite Alexanders. Das lädt natürlich zu Untreue ein, um einen entscheidenden Akt im Kampf zwischen den Gorousei zu vollbringen.

      Nun ja. Fames Erste und Offensichtlichste Schwäche ist natürlich sein Körper. Er ist verdammt alt und gebrechlich und es ist kein Trick um seine Gegner zu verwirren. Was sein Plan ist? Und worin dort die Schwäche zu finden ist? Das wird euch nur die Zeit erzählen. Was ich noch zum "dynamischen Duo" sagen möchte:
      Erstens ist Orintos Fähigkeit in etwa mit Perona zu vergleichen. Auch er könnte seinen Körper theoretisch irgendwo verstecken, jedoch ist das in der Hitze des Gefechts meistens nicht möglich. Deshalb hat er ja Nightmare bei sich. Er weiß, dass er sich bedingungslos auf ihn verlassen kann, da Nightmare ihn nie betrügen wird. Ende!

      Da Kashmir am Leben bleibt, kann er weiterhin auspacken. Ein Risiko, oder weiß Orinto mit solchen Zeugen umzugehen?

      Nun ja es ist eine Situation wo keiner Auspacken kann. Fames und Orinto haben beide zu viel Dreck am Stecken. Wenn einer den Anderen verraten würde, würde der auch auspacken und so seinen Gegenspieler noch mit nach unten ziehen. Beide wollen nicht, dass die Weltregierung ihr Gesicht verliert. Wenn die Leute die WR absetzten, über was könnten sie dann noch regieren. Deshalb wurde Kashmir von Orinto verschont und deshalb wird der Admiral nichts sagen. Es wäre auch zu Umständlich sich einen neuen Admiral zu suchen. Orinto denkt hier nur praktisch. Außerdem haben sie Kashmir ordentlich verprügelt und er wird sich in nächster Zeit wahrscheinlich eher auf Piraten stürzen und die Dispute der Weisen zu ignorieren versuchen.^^

      Jack und Mary; ich denke ja, dass er sie für sich gewinnen will und es jetzt geschafft hat. Mary Read wirkt einfach wie diese naive, kürzlich erst gebrochene Person, die sich leicht für vielerlei Zwecke einspannen ließe. Ich traue dem Braten nicht. Dazu wurde Jack schon zu oft als dubios dargestellt.

      Antworten gibt es im nächsten Arc: The Hunger Games... ups Spoiler :D

      Und nun folgen Antworten auf deine letzten Fragen:

      Noch einmal Waylon Jones? -> Nein
      Wird dieser auf Nightmare treffen? -> Ja
      Wenn Ja, werden sie sich gegenseitig zu erkennen geben? -> Jones hat eine gute Nase

      Kapitel 131: Limit
      Spoiler anzeigen


      Miyuki spuckte einen Ladung Blut und einen Zahn, welchen die Explosion herausgeschlagen hatte, vor sich auf den Boden. Sie blies eine Strähne ihres angesengten Haares aus ihrem Gesicht und grinste bösartig in Victors Richtung. Dessen Aufmerksamkeit war auf den Kampf zwischen Kashmir und Orinto gerichtet, der gerade hinter ihr wütete. Leider konnte sie sich gerade nicht darauf konzentrieren, da Fargus aus dem Krater, welchen die Detonation hinterlassen hatte, herausgekrochen kam. Miyukis gesamter Körper juckte, da sie sich trotz ihres schnellen Rückzugs, doch einige Brandwunden zugezogen hatte.
      „Im Vergleich zu meinen früheren Verletzungen ist das kaum der Rede wert“, dachte sie sich und strich über die Leere Höhle ihres rechten Auges. Das Geröll unter ihren Füßen knirschte, als sie sich niederkniete und ein Stück ihres zerrissenen Oberteils aufhob. Fargus starrte sie ruhig an und bewegte sich nicht.
      „Ist das Einzige was von deinem Verstand übriggeblieben ist dein Schamgefühl?“ Miyuki grinste, während sie sich das Stück Stoff um ihre Brust band. Aus den Augenwinkeln konnte sie Askaba erkennen, welche nun auf dem Stein, hinter dem sie sich zuvor versteckt hatte, saß. Das Mädchen lächelte, doch als es ihren Blick bemerkte, verhärteten sich ihre Gesichtszüge. Miyuki schüttelte nur den Kopf.
      „Mädel du solltest dir endlich mal klar werden, was du sein willst.“ Ein scharfes Zischen erregte ihre Aufmerksamkeit und im letzten Moment riss sie ihren Kopf nach hinten. Sie erkannte nicht, was Fargus auf sie geschossen hatte, doch es traf Askaba direkt im Gesicht. Aufgrund ihrer Beschaffenheit glitt es jedoch einfach durch sie hindurch. Sie zögerte keine weitere Sekunde. Mit einem mächtigen Schlag auf den Boden splitterte sie ebenjenen auf. Schlamm und Bruchstücke flogen in die Luft und verdeckten so die Sicht. Fargus wurde von mehreren Bruchstücken getroffen und bevor er sich wieder sammeln konnte rammte Miyuki ihm ihr Knie gegen die Brust. Der ehemalige Agent wurde zurückgeschleudert, doch ansonsten schien in der Angriff nicht beeinträchtigt zu haben. Tiefe Furchen bildeten sich in Erde, als er seine Füße in den Boden rammte um abzubremsen. Er hatte wieder seine normale menschliche Form angenommen und ballte nun die Fäuste. Knurrend stürmte er direkte wieder auf Miyuki zu.

      Die Fäuste der beiden Kontrahenten prallten aufeinander. Die junge Frau zog scharf die Luft ein, doch sie wich keinen Millimeter zurück. Die Fäuste ihres Gegners fühlten sich wie Stahl an, doch deswegen schlug sie nur noch umso härter zu.
      „Ich werde keine Schwäche zeigen. Ich werde niemals zurückweichen. Nichts und niemand wird mich aufhalten.“ Sie biss sich auf die Unterlippe und verstärkte ihre Anstrengungen noch mehr. Es zeigte Wirkung. Fargus schien langsam an Boden zu verlieren und die Macht ihrer Schläge drückte ihn immer weiter zurück. Sie konnte ihre Hände kaum noch spüren und der metallische Geschmack von Blut breitete sich in ihrem Mund aus, doch nichts würde sie aufhalten. Die Welt um sie herum verschwamm, während sie alles bis auf ihren Gegner ausblendete.
      „Ich brauche niemanden!“ Endlich gab sich ihr Gegenüber eine Blöße und sie nützte das blitzschnell aus. Sie konnte fühlen wie sein Unterkiefer brach, als sie ihn mit voller Wucht traf. Kein Laut entwich Fargus Lippen, doch sein Gesicht zeigte den Schmerz, welchen er gerade fühlte, nur all zu deutlich. Miyuki setzte sofort nach und erhob sich mittels Formel Sechs in die Luft. Ihr Gegner schaffte es zwar ihren Tritt gegen seine Rippen abzublocken, jedoch konnte man seine Knochen trotzdem brechen hören. Aus den Augenwinkeln konnte sie den riesigen Säuredrachen sehen, welchen Orintos Kampf anscheinend hervorgebracht hatte.
      „Wenn ich ihn da hinein schleudere, kann ich es schnell beenden“, schoss es ihr durch den Kopf und sie setzte ihrem Gegner weiter nach. Dieser schien sich überhaupt nicht mehr zu bewegen, sondern starrte sie nur in vollkommener Stille an. Sie grinste und holte aus. Ihr Schlag wurde jedoch abgeblockt und stattdessen wurde sie von Fargus gen Boden geschleudert. Der Aufprall trieb ihr die Luft aus den Lungen und alles um sie herum verschwamm. Sie konnte einige der Gefangenen schreien hören. Sie schloss die Augen und atmete tief ein und aus. Ignorierte alle Geräusche um sich.
      „Allein! Ich werde es allein schaffen!“ Ihre Stimme klang verzweifelt. Es wirkte, als wollte sie sich von etwas überzeugen, an das sie nicht wirklich glaubte. Askaba neigte interessiert den Kopf und ging langsam auf sie zu.
      „Wieso gibst du nicht einfach auf?“
      „Das steht nicht zur Debatte. Ich war dort. Und ich habe nur zugesehen. Ich kann und werde niemals aufgeben.“ Miyuki schien zu schluchzen. Sie verschloss krampfhaft die Augen und versuchte Askaba auszublenden.
      „Wieso hast du nichts unternommen? Wieso bestrafst du dich selbst in diesem Maße?“ Jede dieser Fragen bohrte sich wie ein Pfeil in ihr Herz. Sie wusste nicht, ob Askaba dies aus Bösartigkeit oder echtem Interesse tat, doch es änderte nichts am Effekt. Etwas packte sie an den Haaren und riss sie nach oben. Sie zog zischend die Luft ein und verpasste Fargus dann einen schlag mit ihrem Ellbogen. Schnell wirbelte sie herum und blickte dann Askaba wütend an.
      „Ich hatte Angst verdammt nochmal“, schrie sie mit Tränen in den Augen. Ihr Gegner zögerte keine Sekunde und attackierte sie direkt erneut, doch kurz vor ihr blieb er plötzlich stehen. Miyuki hatte ihre linke Hand empor gerissen. Der Boden vor ihr begann aufzusplittern und die mächtige Schockwelle, die sie entfesselte, schleuderte Fargus und mehrere andere Gefangen, welche zu nah gekommen waren, zurück.

      „Das ist Senghoks Technik“, merkte Victor beeindruckt an. Der Forscher stand auf und streckte sich.
      „Schade das Kashmir verloren hat, und für Fargus sieht es auch nicht gut aus. Vielleicht sollte ich mich langsam auf die Flucht vorbereiten.“ Er drehte sich auf dem Absatz um, erstarrte jedoch im nächsten Augenblick.
      „Ich hätte nicht gedacht, dass sich Hunde auf diese Insel verirren können. Bist du wegen Jones hier? Oder hat die einfach nur der Blutgeruch hergezogen?“, meinte er mit hochgezogener Augenbraue und starrte die Person vor sich an. Diese packte ihn nun an der Kehle und hob ihn ohne sichtliche Kraftanstrengung vom Boden.
      „Um Jones wird sich schon gekümmert. Ich bin wegen dir hier Victor“, knurrte die Person und fletschte die Zähne.
      „Oh wie äußerst charmant. In diesem Falle sollte ich mich wohl geehrt fühlen, das er sich für mich interessiert. Ich hoffe ihr behandelt mich entsprechend, sobald ich wieder aufwache“, krächzte der Forscher, bevor er das Bewusstsein verlor.

      „Angst ist nichts schlechtes, solange du sie nicht dein Leben bestimmen lässt.“ Askaba stellte sich neben Miyuki, welche auf die Knie gefallen war. Sie starrte mit leerem Blick auf den schlammigen Boden. Ihr linker Arm war nicht mehr zu gebrauchen.
      „Jemanden wie dir fällt es sicher leicht, solche Plattitüden von dir zu geben. Du hast doch keine Ahnung was ich alles verloren habe.“
      „Es kümmert mich auch nicht. Jeder hat sein Paket zu tragen. Hör auf dich für etwas besonderes zu halten.“
      „Ich konnte ihn nicht retten. Er ist in die Dunkelheit gestürzt und ich habe dabei zugesehen. Ich war... Ich bin schwach.“ Sie ballte die rechte Faust und biss hinein.
      „Dann weißt du ja was du in Zukunft zu tun hast. Man lernt nur aus Erfahrungen.“ Sankt Orinto stand hinter ihr und streckte ihr die Hand entgegen.
      „Bist du endlich bereit meine Hilfe wirklich anzunehmen?“
      „Nein!“ Sie schüttelte den Kopf und stand auf. Ihr Körper schmerzte, aufgrund ihrer Attacke von vorher. Sie stöhnte, schlug jedoch Nightmares helfende Hand zurück. Der Weise hinter ihr neigte traurig den Kopf.
      „Du wirst es irgendwann begreifen“, meinter er und zog sich dann zurück. Miyukis Blick fiel auf Fargus, der erneut aufgestanden war.
      „Wie oft muss ich dich noch ausknocken?“, schrie sie ihn wütend an. Ihr Gegner reagierte nicht, sondern blickte auf den Platz an dem Victor zuvor gesessen hatte. Sie folgte seinem Blick und stellte wenig überrascht fest, dass der Forscher sich aus dem Staub gemacht hatte.
      „Sieht so aus als hätte dein Befehlsgeber das Weite gesucht Zombie“, merkte Miyuki mit einem Lächeln an. Ein Lächeln, welches nun von ihrem Gesicht gefegt wurde, als Fargus Faust sie mit voller Wucht in die Eingeweide traf. Orinto hielt Nightmare zurück, der ihr zu Hilfe eilen wollte.
      „Wir werden nicht eingreifen. Wie ich schon sagte, man lernt nur durch Erfahrung. Jeder Mensch hat ein Limit. Ich hoffe sie findet ihres bevor es zu spät ist.“ Der Weise strich sich über die Narbe an seiner Brust. Er packte Askaba und Nightmare und zog sich etwas weiter zurück. Dabei nahm er jedoch für keine Sekunde seinen Blick von Miyuki. Die junge Frau wischte sich Blut und Dreck aus dem Mundwinkeln, während sie sich gerade aufrichtete.
      „Ich bin dem Tod schon oft genug von der Schippe gesprungen. Dies hier ist nichts besonderes“, knurrte sie.
      „Wie werden sehen wie du nach der Begegnung mit Ihm darüber denkst", murmelte Orintol leise.

      Fargus attackierte nun erneut. Er schien sich von all den Treffern, welche er bis jetzt hatte einstecken müssen, bereits wieder erholt zu haben und seine Schläge regneten nur so auf seine Gegnerin herab.
      „Ich muss es wohl mit einem Angriff beenden“, schoss es Miyuki durch den Kopf, welchen sie im nächsten Moment gegen Fargus rammte. Beide Kontrahenten taumelten nach dieser Kopfnuss einige Schritte rückwärts, doch es war der ehemalige CP-Agent, der sich schneller erholte. Blitzschnell packte er Miyukis noch funktionstüchtigen rechten Arm und riss daran. Die Reaktion der jungen Frau darauf, war jedoch ein bösartiges Grinsen.
      „Das wird gar nichts ändern.“ Ein heller Lichtblitz nahm allen Anwesenden im Hof für kurze Zeit die Sicht. Jedes Geräusch wurde von der darauffolgenden Explosion übertönt. Miyuki starrte auf ihren rechten Arm, welcher nur noch bis zur Mitte des Unterarms vorhanden war. Fargus hatte den Rest abgerissen. Doch anstatt Blut, spritzten Funken aus der Wunde.
      „Es hat durchaus seine Vorteile für die Weltregierung zu arbeiten“, keuchte sie. Diese zweite Explosion hatte sie voll erwischt, doch auch ihr Gegner war arg in Mitleidenschaft gezogen. Sein gesammter Bauch- und Brustbereich war nur noch eine blutrote Masse. Sie lächelte, als sie die Schmerzen auf seinem Gesicht sah. Beide Kontrahenten torkelten aufeinander zu.
      „Da du im Prinzip schon längst tot bist, tue ich dir hiermit einen Gefallen“, keuchte Miyuki. Fargus Hand durchbohrte ihr Brust in dem Augenblick in dem sie ihre funkensprühende Rechte in seinem Brustkorb rammte.

      „Alles was ab jetzt kommt, hängt von ihr und ihm ab.“ Sankt Orinto seufzte und steckte sich eine Zigarette an. Er betrachtete Fargus Leichnam.
      „Eine Schande. Er hatte eine Zukunft“, merkte er mit einem süffisanten Lächeln an.
      „Dein Sarkasmus ist schrecklich“, meinte Nightmare und strich eine Strähne aus Miyukis Gesicht. Der Bandagierte kniete neben ihrem regungslosen Körper.
      „Ich hoffe sie findet aus dieser Dunkelheit wieder heraus!“

      Sie versuchte sich zu bewegen, doch ihr Körper fühlte sich so unendlich schwer an. Seltsamerweise waren alle Schmerzen verschwunden. Ein vertrauter Geruch stieg ihr in die Nase, doch sie konnte ihn nicht genau zuordnen. Langsam verschwand die Schwere aus ihrem Körper und sie konnte sie aufsetzen. Ein greller Lichtstrahl blendete sie. Als sie blinzelnd ihre Augen wieder öffnete, befand sie sich in einer prächtigen Eingangshalle. Sie saß auf den Stufen der mächtigen Treppe, welche ins erste Stockwerk führte. Ihre Finger vergruben sich im weichen weinroten Teppich und sie sah sich verwirrt um.
      „An deiner Stelle würde ich auch gerne wissen, was zur Hölle hier los ist.“ Ein Mann war soeben durch die Eingangstüre eingetreten. Er musste schreien, damit sie ihn über den Sturm, der draußen tobte, verstand. Der Neuankömmling legte nun seinen Regenmantel ab und schleuderte seine Kopfbedeckung mit einem zielsicheren Wurf auf den Hutständer. Miyuki zog die Luft scharf ein, als sie das Gesicht der Person sah.
      „Es wird Zeit das wir uns unterhalten Miyuki“, meinte der Mann mit einem freundlichen Lächeln. Die junge Frau schluckte und rutschte einige Stufen nach oben um mehr Abstand zwischen sich und ihn zu bekommen. Ihr Atem ging schneller und sie ballte unwillkürlich die Fäuste.
      „Dillian!“



      Kapitel 132: Lächeln
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      Er schloss seine müden Augen für eine Sekunde und genoss es am Leben zu sein. Er konnte Vögel in der Ferne zwitschern hören, während die ersten Sonnenstrahlen über die Bergkette im Norden krabbelten. Gähnend drehte er sich um und streckte sich. Die von Tau bedeckten Wiesen glitzerten im ersten Sonnenlicht und die warmen Strahlen brachten das Leben zurück in seine Knochen.
      „Harte Nacht?“, fragte die Frau unter dem Baum. Kein Quäntchen Sympathie schwang in ihrer Stimme mit. Er nickte und massierte seine schmerzenden Schultern.
      „Ja. So wie immer. Auf harte Tage folgen harte Nächte und umgekehrt“, meinte er mit einem gezwungenen Grinsen, bevor er sich einen tiefen Schluck aus der Whiskeyflasche in seiner Hand gönnte. Dillian starrte Katarina an und trotz der Sonnenstrahlen, welche sein Gesicht erhellten, lag keine Wärme darin. Die Augen der Frau verengten sich zu schlitzen.
      „Weswegen bist du hier Saufkopf?“, zischte sie. Die Sonnenstrahlen wurden von ihrem goldenen Haar regelrecht reflektiert und auch sonst war diese Frau von atemberaubender Schönheit. Doch von all dem bekam Dillian nichts mit. Alles was er an ihr erkannte, war der verrottende Gestank der Macht.
      „Bist du erneut hergekommen um mich über die Pflichten eines Gottes zu belehren?“ Sie lies sich ihre Überraschung nicht anmerken, doch insgeheim dachte sie fieberhaft nach wie es im gelungen war in ihr Refugium vorzudringen. Niemand konnte diese fliegende Insel ohne ihre Einwilligung betreten. Ihr Gegenüber nahm einen weiteren Schluck aus seiner Whiskeyflasche und wischte sich dann die Reste des Getränks aus den Mundwinkeln. Sein Äußeres hatte sich nicht verändert. Dreckige Klamotten, ein zerschlissener alter Staubmantel, ungepflegtes Haar, welches zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war, und tiefe Augenringe ließen ihn immer noch wie einen Obdachlosen wirken. Jedoch hatte sich seine Ausstrahlung verändert. Etwas lag in der Luft. Etwas das sogar Katarina Respekt einflößte.

      Langsamen Schrittes gesellte er sich zu ihr unter den Baum und pflückte einen der reifen Äpfel. Er warf ihr einen langen Blick zu, bevor er in die Frucht biss.
      „Nein ich bin nicht hier um die zu belehren“, fuhr er schließlich fort.
      „Die Zeit dafür ist vorbei. Ich bin hier um dich zu warnen.“ Katarinas Lippen glichen einem Strich, während sie den Mann vor sich emotionslos anstarrte. Jedoch verrieten ihre geballten Fäuste, wie es wirklich um ihr Gemüt bestellt war. Auch Dillians Gesichtszüge verhärteten sich.
      „Du und Adam ihr wart die ersten Blutmagier. Ihr habt damals eine Kraftquelle erschlossen, welche niemals in Menschenhände hätte fallen dürfen. Es ist egal wie gut eure Intentionen ursprünglich waren. Sie waren menschlich und damit korrumpierbar. Und nachdem ihr versagt habt, hast du nichts anderes getan als über die Jahrhunderte euer wackeliges Gebilde mit Flicken instand zu halten.“ Katarina hatte die Augen weit aufgerissen.
      „Wie viel weißt du?“
      „Alles.“ Dillians Worte waren nicht mehr als ein Flüstern, doch sie entfesselten einen Sturm. Das Gras wogte im Wind und selbst die Bäume ächzten darunter. Ein Wort hatte das Chaos in ihre Welt getragen.
      „Ich weiß, dass dich die kleinen Dispute dieser Welt, wie der zwischen Fames und Orinto, nicht interessieren. Du steigst nur hinab, wenn du etwas interessantes zum manipulieren findest, oder...“ Er hielt inne und ein bösartiges Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
      „..., oder wenn du ein neues Leben brauchst.“ Katarina kniff die Augen zusammen und knurrte wütend, doch ihr Gegenüber hob die Hand.
      „Du wirst mir nun zuhören.“ Sie wollte etwas sagen, doch der Sturm, der noch immer tobte, riss ihre Worte mit sich fort und lies sie verstummen.
      „Wir sind keine Götter.“ Dillians Blick war auf die Wolken am Horizont gerichtet.
      „Egal wie viel Macht wir besitzen, wir bleiben doch nur Menschen. Auch wenn ihr das gerne anders seht, so seid ihr immer noch Menschen mit Fehlern, so wie alle anderen. Auch wenn ihr meint, dass es zum Wohle aller wäre, so dient es letztendlich doch nur euren eigenen Interessen.“
      „Du bist genau derselbe. Deine Worte sind nichts als leere Hülsen.“ Der Sturm legte sich, während Katarina mit ihren Fingern über die Rinde des Apfelbaumes strich und dem Mann ihr Gegenüber einen bösen Blick zuwarf.
      „Denk bloss nicht, dass du über uns stehst. Du hast mich nur überrascht!“ Ein letztes Mal drehte Dillian sich seiner Gesprächspartnerin zu.
      „Ich stehe nicht über euch und meine Taten sind ganz sicher nicht zum Wohle aller. Was ich tue, verursacht vielen Leuten Schmerzen. Ich kann versuchen sie zu lindern, sie so gering wie möglich zu halten, doch verhindern kann ich es nicht. Ich tue das nicht zum Wohle der Menschheit, sonder damit die Menschen frei sein können. Frei von uns, welche danach trachten sich über sie zu erheben. Frei von selbsternannten Göttern. Ich tue dies im Gedenken an einen großen Mann, der von euch nie beachtet wurde.“ Er wandte sich ab und spazierte langsam an den Rand der fliegenden Insel. Unter sich konnte er das Meer toben sehen.
      „Aber auch ich bin ein Mensch und so möchte ich die Grausamkeit, welche ich meinem Sohn antue zumindest zum Teil wiedergutmachen.“ Er schloss die Augen und lies sich nach vorne fallen. Es gab jetzt einen Ort wo er sein musste. So viel war er Dillian schuldig. Er verschwand....

      … und blickte nun auf die Villa vor ihm. Der Sturm tobte so stark, wie er ihn in Erinnerung hatte. Schon öfters war er hierhergekommen und auf der Schwelle gestanden. Und doch war er immer wieder umgekehrt. Doch dieses Mal war er für jemand anderes hier. Sie war das Einzige was von seinem Sohn geblieben war, dass er selbst beschützen konnte. Alles andere lag außerhalb seiner Reichweite.

      Miyuki blinzelte. Für einen Moment hatte ihr Herz ausgesetzt, doch jetzt lockerte sich ihre verkrampfte Haltung sichtbar. Dieser Mann war nicht Dillian. Er sah ihm unglaublich ähnlich, doch er war viel älter. Der Neuankömmling stellte sich nun ans untere Ende der Treppe und blicke lächelnd zu ihr hoch.
      „Endlich treffe ich dich persönlich. Du bist wirklich eine wahre Schönheit... Naja bis auf den Cyborgarm und die Narben.“ Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht und es wirkte ihr als würde ein heller Sonnenstrahl die Eingangshalle erleuchten. Was sie jedoch auch registrierte, war die mächtige Alkoholfahne des Mannes, welche bis zu ihr durchdrang. Hustend wandte sie sich ab und starrte für kurzen Augenblick ins obere Geschoss.
      „Was zum“, keuchte sie und wollte aufspringen, doch der Mann war plötzlich neben ihr und hielt sie fest.
      „Was denkst du, was du hier tust?“, fragte er sie und man konnte den besorgten Unterton deutlich aus seiner Stimme heraushören. Stumm deutete sie auf den Schemen, welchen sie durch die offene Tür im ersten Stock sah. Der Raum, in dem sich die Person befand, war hell erleuchtet ,doch für Miyuki bestand kein Zweifel.
      „Mutter“, murmelte sie entgeistert, bevor sie sich dem Mann direkt vor sich zu wandte.
      „Wo bin ich hier?“
      „Du befindest dich am Scheideweg. Leben und Tod befinden sich im Gleichgewicht und nun hängt alles von dir ab. Welcher Seite der Waage gibst du den entscheidenden Stoß.“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf und fiel auf die Knie.
      „Wer sind sie? Was wollen sie hier? Wie können sie überhaupt hier sein?“ Nach diesem Reigen an Fragen verstummte sie und starrte auf den roten Teppich. Schließlich blickte sie wieder auf und stellte noch eine Frage.
      „Werde ich sterben?“, fragte sie mit zitternder Stimme.

      Dillian schüttelte den Kopf.
      „Wie ich schon sagte, liegt es jetzt bei dir.“ Dann brach er plötzlich in lautes Gelächter aus.
      „Weswegen fürchten die Menschen den Tod nur. Selbst ich weiß nicht was danach kommt. Also ist es nur ein weiteres Abenteuer. Ein Sprung ins kalte Wasser. Ich denke die Menschen fürchten einfach das Ungewisse. Genau wie du.“ Sein Blick war ernsthafter geworden und er schritt nun an Miyuki vorbei ins Obergeschoss.
      „Du bist dermaßen kaputt Mädchen, dass es mir die Tränen in die Augen treibt.“ Sie wirbelte herum und starrte den Mann fassungslos an.
      „Kaputt? Ich bin kaputt? Ich wurde von dem Mann verraten, dem ich alles geopfert habe. Ich habe alles aufgegeben und dafür nichts als schmerzen erlitten. Ich kann und werde niemandem jemals wieder trauen.“ Tränen glitzerten in ihrem Auge und sie schrie Dillian aus voller Kraft an. Dieser wirbelte nun herum und verpasste ihr eine schallende Ohrfeige.
      „Hör zu du kleine Göre. Du warfst das was meinem Sohn in seinem Leben am wichtigsten wahr, also fühle ich mich dir ein bisschen verpflichtet. Ich werde dich jedoch nicht zu deinem Glück zwingen.“ Er packte sie am Kragen und marschierte mit er wieder ans Fußende der Treppe. Dort warf er sie schließlich zu Boden.
      „Es gibt für dich jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder du gehst nach oben und kehrst nicht mehr zurück oder du begibst dich erneut nach draußen in den Sturm und kämpfst.“ Miyuki schluckte und starrte ihr Gegenüber an.
      „Niemand kann alles alleine schultern. Du wirst Hilfe annehmen müssen. Du wirst wieder vertrauen müssen.“
      „Sonst was?“, knurrte die junge Frau. Der Mann deutete stumm aufs obere Ende der Treppe.

      „Ich kann ihnen das nicht anlasten. Dies ist mein Chaos und ich muss es lösen.“ Dillian packte sie erneut am Kragen. Sein Gesicht war wutverzerrt.
      „Dies war nie euer persönliches Chaos. Viel Menschen hatten dabei ihre Finger im Spiel. Deine Mutter hat ihr Leben dafür gegeben, dass du mit deinen Freund weitersegeln konntest und auch wenn nicht alles nach ihren Wünschen verlaufen ist, so hat sie dir doch diese Chance zu Leben verschafft. Also wirf dein Leben nicht so leichtfertig weg, sondern akzeptiere endlich die Hilfe, welche man dir anbietet. Auch wenn sie bitter ist.“ Miyuki verzog das Gesicht.
      „Ich denke nicht, dass du in der Position bist mir etwas vorzuhalten du versoffener Bastard. Du hast nichts unternommen um deine Söhne zu retten.“ Dillian zog die Augenbrauen hoch und blickte auf Miyukis Hände, welche sich nun ihrerseits an seinem Kragen befanden.
      „Habe ich schon angemerkt, dass du schrecklich aussiehst.“
      „Vielleicht liegt es daran, dass der Mann, den ich liebte, mich umbringen wollte. Vielleicht liegt es daran, dass ich die letzten fünf Jahre von Kampf zu Kampf gehetzt bin. Von Wunde zu Wunde. Vielleicht liegt es daran, dass ich augenscheinlich gerade im Sterben liege. Mein Leben fühlt sich so an als würde ich einen gigantischen Felsen einen steilen Hang hinauf schieben und... vergiss es.“ Ihr Stimme hatte sich immer mehr gesteigert und nun schrie sie ihn an. Dillian lies die Frau wieder los. Er lehnte sich an das Geländer der Stiege und strich einige Falten aus seinem dreckigen Hemd.
      „Hier ist mein Ratschlag um den du nicht gebeten hast“, meinte er seufzend und blickte ihr tief in die Augen.
      „Gib auf!“

      Miyuki riss die Augen überrascht auf.
      „Was?“
      „Du willst so weitermachen?“
      „Ich will Dillian finden und...“, sie schluckte und ballte die Fäuste.
      „Ich will ihn zur Rechenschaft ziehen!“
      „Wenn du so weitermachst, wirst du dich selbst zu Grunde richten, bevor du auch nur in die Nähe deines Zieles kommst. Guter Plan!“, knurrte Dillian und schüttelte den Kopf. Miyuki blickte betreten drein und schluckte. Sie konnte ihm nicht länger in die Augen sehen und wandte ihren Blick ab.
      „Ich kann nicht aufhören“, meinte sie mit leicht trotzigem Unterton in der Stimme.
      „Das ist keine Option", fügte sie noch hinzu.
      „Gut dann tu was ich tat“, sagte Dillian, worauf sie mit einem sarkastischen Lachen antwortete.
      „Was? Mich nicht mehr waschen und meine Sorgen in Alkohol ertränken?“
      „Nein Kleine. Das was ich tat, als ich beschloss, das ich meinen eigenen Sohn opfern würde. Als ich der Frau dich ich liebte undenkbare Schmerzen zufügte. Als ich beschloss meine Seele für eure Freiheit zu opfern.“ Dillian hatte sein Gesicht abgewandt und starrte aus dem Fenster hinaus in den tosenden Sturm. Miyuki schluckte. Sie war nicht in der Lage etwas zu sagen, geschweige den zu tun.
      „Beschließe das es dir gut geht. Lächle, weil du am Leben bist und das dein Job ist. Und mache es die darauffolgende Woche genau so.“ Er hatte sich umgedreht und starrte sie direkt an.
      „Ich soll es also vortäuschen?“, fragte sie mit belegter Stimme.
      „Ich nenne es Professionalität. Mach es richtig. Mit einem Lächeln. Oder mach es gar nicht.“ Miyuki schwieg und ihr Blick wanderte von der Eingangstür zum ersten Stock. Schließlich machte sie den ersten Schritt.

      „Sie kommt wieder zu sich.“ Mary starrte sie entgeistert an.
      „Ich hätte nicht gedacht, dass du mit den Wunden überleben würdest“, meinte die Piratin und lächelte gezwungen. Sie konnte die besorgten Gesichter von Jack und Askaba hinter Mary sehen.
      „Wie geht es dir?“, fragte Nightmare und gesellte sich zu den Anderen.
      „Mir geht’s gut. Ehrlich“, antwortete sie und lächelte freundlich. „Es geht mir gut“, murmelte sie ein weiters Mal. Ihr Blick wanderte zu Sankt Orinto, der etwas abseits stand. Dieser blickte sie traurig an.
      „Es wirkt beinahe so, als würde ihr dieses Lächeln physische Schmerzen bereiten.“ Der Weise wandte sich ab und seufzte.
      „Es tut mir Leid Miyuki. Ich hoffe nur, das du es ertragen kannst.“ Er entfernte sich einige Schritte von den Überlebenden und schritt über den Innenhof.
      „Denkst du das sie uns irgendwann bemerken?“, meinte eine kindliche Stimme von der Mitte des Hofes. Sofort war Nightmare neben ihm und ballte die Fäuste. Alice, die wie immer auf Rickets Schultern saß, grinste jedoch nur.
      „Wir sind nicht euer Problem. Die sind es“, meinte sie und deutete zur Anstalt. Aus dieser kamen soeben unzählige Leviathane heraus getorkelt.
      „Victor, dieser verdammte Bastard! Er hat den Quarantänebereich geöffnet, bevor er sich aus dem Staub gemacht hat. Das müssen an die Fünfzig sein“, knurrte Orinto und nickte Nightmare zu. Dieser spannte seinen gesamten Körper an und stellte sich vor seinen Schützling.
      „Es wäre sicher ein Schauspiel Nightmare einmal in voller Aktion zu erleben. Doch ich denke kaum, dass Er sich zurückhalten lässt.“, sagte Alice kichernd und nickte in Richtung des Lochs in der Mitte des Hofes. Ein dumpfes Grollen ertönte, welches die gesamte Anlage zum Beben brachte. Das Geräusch von splitterndem Fels kam immer näher an die Oberfläche. Der Schrei eines Monsters erschütterte den Innenhof und lies alle Anwesenden erstarren. Orinto schluckte und Nightmare versteifte sich und drängte seinen Schützling weiter von dem Loch weg. Plötzlich schoss eine gewaltige Klaue daraus hervor und packte den Rand. Der Felsboden bekam Risse und splitterte auf. Alice blickte auf und sah Sankt Orinto direkt in die Augen.
      „Waylon Jones kommt!“



      Kapitel 133: Der Unbezwingbare
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      „Irgendwann wird ein wahres Lächeln auf deine Lippen zurückkehren. Da bin ich mir sicher.“ Dillian gähnte und rieb sich die Augen. Vorsichtig entzündete er die Zigarette in seinem Mund und warf das Streichholz dann beiseite.
      „Deine Gefühle dürfen dich nicht beherrschen. Jedoch ist es nicht falsch Gefühle zu haben Miyuki. Deine Gefühle, deine Erlebnisse und auch deine Niederlagen formen dich zu dem Menschen, der du bist. Wichtig ist jetzt, das du diesen Pfad weitergehst und lernst all das zu akzeptieren, es dich jedoch nicht beherrschen zu lassen. Aber das wirst du irgendwann selbst herausfinden.“ Er blickte auf Blight Island zurück, das gerade am Horizont verschwand. Der kalte Wind peitschte ihm ins Gesicht, während er seinen Blick nun auf die spritzende Gischt wandte.
      „In solchen Momenten wünschte ich das du noch hier wärst Letum. Aber du hast deinen eigenen Auftrag zu erfüllen.“ Er verstärkte seinen Griff um das Steuer des kleinen Bootes. Langsam beugte er sich vor und kniff die Augen zusammen. Das Meer teilte sich. Es wirkte so, als wäre ein schmaler Streifen Wasser nach unten geklappt. Dillian konnte die Wassermassen zu seinen Seiten immer höher aufragen sehen, während er immer tiefer hinab schoss.
      „R'lyeh erwartet mich!“

      „Waylon Jones kommt!“ Die Worte schienen über den ganzen Innehof zu hallen. Alle Anwesenden waren vor Schreck erstarrt und selbst die Leviathane hielten kurz inne. Sankt Orinto schluckte und taumelte einige Schritte zurück.
      „Was sollen wir tun?“, flüsterte er in Nightmares Richtung. Dessen versteifte Haltung lockerte sich ein bisschen.
      „Er wird sich auf die Leviathane stürzen. Wir sind es ihm zurzeit nicht wert. Er wird die Dinger in der Luft zerfetzen und uns in Ruhe lassen“, meinte der Bandagierte vollkommen ruhig.
      „Wie kannst du dir da so sicher sein?“ Der Blick des Aristokraten huschte zum Loch in der Mitte des Platzes. Die Risse im Boden wurden mit jeder Sekunde größter. Die Hand, welche sich am Rand festgekrallt hatte, machte jedoch keinerlei Anstalten einer weiteren Bewegung. Sie schien von grünlichen Schuppen bedeckt zu sein und endete in riesigen Krallen.
      „Alice!“ Die Stimme glich einem Donnergrollen. Die schwächeren Gefangenen, welche bis vor kurzem noch vollkommen regungslos dagestanden hatten, begannen nun zu zittern. Im Umkreis von fünfzig Metern um das Loch befand sich kein lebendes Wesen mehr. Das kleine Mädchen auf Rickets Schultern zog eine Augenbraue hoch.
      „Was ist Waylon?“ Eine zweite Klaue schoss aus dem Loch hervor und vergrub sich in den schweren Steinplatten.
      „Du hast mir vorher gesagt, dass dein Meister angekommen ist...“ Orinto horchte auf.
      „...Und im selben Atemzug hast du mich gefragt, ob ich für ihn bereit sei.“ Waylon Jones begann nun laut zu lachen. Es dröhnte in den Ohren aller Anwesenden und viele mussten sich ebenjene auch zuhalten.
      „Die richtige Frage wäre gewesen. Ist dein Meister, nein die Welt, bereit für mich?“ Etwas schoss aus dem Loch hervor. Es war nur ein Schemen, doch diejenigen mit schnellen Reflexen konnten zumindest erkennen, dass es riesig war. Alice klopfte Ricket auf den Kopf, was dieser mit einem Augenrollen quittierte.
      „Lass uns außerhalb der Anstalt warten. Wir wollen uns nicht in seinem Radius aufhalten wenn er loslegt. Außerdem wird er uns sowieso aufsuchen. Der Boss ist auf der Insel und wir haben Jones gesagt, dass selbst er in fürchten wird. Er wird ihn hundertprozentig kennenlernen wollen“, meinte das kleine Mädchen mit einem Grinsen und blickte ehrfürchtig gen Himmel.
      „Es wird zwar helfen wenn wir außerhalb der Mauern sind, jedoch sind wir auch dort nicht sicher. Vergiss nicht Alice. Wenn er loslegt, ist man auf der ganzen Welt in seinem Radius.“ Ricket packte seine Partnerin und verstaute sie unter seinem rechten Arm. Zwar protestierte das Mädchen, jedoch stürmte er im selben Moment auch schon los.

      „Wo ist er hin?“ Orinto blickte gespannt in die Wolken wo der Schemen zuvor verschwunden war.
      „Er wird schon bald herunterkommen“, antwortete Nightmare lässig und lehnte sich gegen die Gefängnismauer.
      „Wie kannst du nur so ruhig sein? Hattest du selbst nicht auch einmal Angst vor Waylon Jones?“, fragte der Adelige neben ihm, ohne seinen Blick eine Sekunde von der Wolkendecke zu nehmen.
      „Ich kenne ihn. Er ist wie ein wildes Tier und wir sind zurzeit nicht seine Beute. Die Leviathane sind zurzeit die reizvollere Beute und deshalb wird er sie erlegen. Ein vollgefressener Löwe attackiert dich auch nicht, wenn du ihn nicht provozierst. Deshalb droht uns auch keinerlei Gefahr, wenn wir ruhig bleiben“, meinte Nightmare und wandte seinen Blick nun auch zur Wolkendecke.
      „Und jetzt geht’s los!“

      Ein titanisches Brüllen erschütterte die Insel.
      „Ich bin zurückgekehrt!“ Die Wolkendecke teilte sich und ein Schemen schoss wieder zur Erde herab. Sein Aufschlag löste eine leichtes Beben aus und pulverisierte die Bodenplatten unter sich vollkommen. Die Druckwelle beschädigte selbst die Gefängnismauer ein wenig und holte alle Leute im Innenhof von den Beinen. Alle bis auf Einen! Nightmare stand ruhig da und blickte auf die Gestalt im Krater direkt vor ihm. Schützend hatte er sich vor Orinto gestellt und die Hände zu Fäusten geballt. Ein Schnüffeln war aus der Staubwolke vor ihnen zu hören.
      „Ich hätte nicht erwartet, dass du noch am Leben bist. Und noch weniger dich hier zu treffen. Du hast Glück, dass ich noch Sympathie für dich hege. Du unterschätzt dich. Zurzeit bist du die stärkste Person hier und meine reizvollste Beute. Aber ich bin kein kaltes Monster. Selbst ich hege Sympathie für alte Kameraden.“ Nightmare rührte sich kein Stück, während Jones zu ihm Sprach.
      „Versuch gar nicht erst deine Gedankenspielchen bei mir abzuziehen. Ich kenne keine Furcht.“
      „Ein jeder fürchtet sich vor etwas. Du hast es nur noch nicht herausgefunden, was es bei dir ist“, murmelte der Bandagierte. Der Staub legte sich etwas und Orinto spähte an seinem Leibwächter vorbei. Zum ersten Mal konnte er die Augen von Waylon Jones sehen. Gelbe Schlitzaugen starrten ihn direkt an und ließen ihm das Blut in den Adern gefrieren. Die Präsenz dieses Mannes war überwältigend. Langsam zeichneten sich die Konturen seines Körpers ab. Er wandte sich noch einmal Nightmare zu.
      „Dein Welpe hat Potential. Lass ihn weiter reifen und er ist es vielleicht einmal Wert von mir verschlungen zu werden.“ Jones drehte sich nun um und machte einen Satz aus seinem selbst geschaffenen Krater. Als die Anwesenden ihn zum ersten Mal sahen, verschlug es allen die Sprache. Mary riss die Augen auf und Jack Ryder begann sogleich eifrig zu notieren.
      „Da draußen gibt es so viele Wunder“, flüsterte Askaba mit Ehrfurcht in ihrer Stimme. Die Einzige, welche die keinerlei Überraschung zeigte, war Miyuki.
      „Ich kann ihn noch nicht bezwingen. Aber ich werde es können. Irgendwann.“ Ihr Blick wanderte über Jack, Mary und Askaba zu Orinto.
      „Ich habe Verbündete. Zumindest zurzeit. Und ich bin am Leben und das ist das Wichtigste.“ Ein weiteres Mal zwang sie sich zu Lächeln, doch dieses mal fiel es schon ein kleines Stück leichter. Waylon Jones blickte um sich. Bis auf wenige Ausnahmen war der Hof mit jämmerlichen Welpen gefüllt. Er konnte die Präsenz des Mädchens, welches ihn unten in seiner Zelle herausgeforderte hatte, fühlen. Doch nun war noch nicht die Zeit sie zu vernichten. Eine Person in ihrer Nähe erregte seine Aufmerksamkeit. Der Mann schrieb gerade etwas in seinen Notizblock und auf den ersten Blick wirkte er gewöhnlich. Doch etwas war falsch an ihm. Jedoch war auch er keine zufriedenstellende Beute. Niemand hier bis auf Nightmare war dies. Etwas zerbrach an seinem Rücken. Er drehte sich um und blickte auf einen Marinesoldaten. Dieser starrte gerade auf sein zerbrochenes Schwert.
      „Aaaaber das war eine Seesteinklinge.“ Jones beugte sich nun hinab und blickte dem Mann in die Augen. Er überragte alle Anwesenden bei weitem. Fast viermal so groß wie ein normaler Mann. Der muskelbepackte Körper mit dicken grünen Schuppen überzogen. Eine zerrissene Hose war alles was er noch trug. Sein Maul war mit Reißzähnen gespickt und seine gelben Reptilaugen fixierten nun den Mann vor ihm, der sich soeben in die Hosen machte.
      „Du hättest dich ruhig verhalten sollen, dann hättest du überlebt.“ Im nächsten Moment befanden sich nur noch zwei Beine anstelle des Marinesoldaten vor Jones. Dieser wischte sich nun das Blut aus den Mundwinkeln und drehte sich zu den Leviathanen um.
      „Was für eine Teufelsfrucht hat er gegessen?“, fragte Orinto seinen Partner.
      „Wir haben immer spekuliert, dass es die Krokodilsfrucht gewesen sein muss.“


      Vor 45 Jahren:

      „Wo bin ich? Wo ist meine Crew!“ Er schrie aus voller Kehle, doch es schien keinen Sinn zu haben. Er befand sich in einem endlosen schwarzen Raum. Der Boden unter seinen Füßen schien das einzige mit Substanz hier zu sein. Seit er in diese Frucht gebissen hatte, befand er sich hier. Ab und zu schien es ihm, als könnte er sich selbst schreien und die besorgen Stimmen seiner Crew hören, doch es glich mehr einem weit entfernten Echo. Jemand näherte sich nun. Die Person klatschte und blieb hinter ihm stehen.
      „Du besitzt eine außerordentliche Seele. Normalerweise können wir nur zu einem bestimmten Grad mit den Trägern unserer Kräfte kommunizieren. Die Meisten hören unsere Stimmen sogar gar nicht. Du jedoch hast die Barriere des schwarzen Ritters durchbrochen und bist bis zu meiner Seele vorgedrungen. Dein Drang alles zu verschlingen, hat dich hier hergebracht.“
      „Mein Drang?“ Jones zog die Augenbrauen nach oben.
      „Du musst es nicht verbergen. Dein einziger Wunsch ist es gegen starke Gegner zu kämpfen. Sie zu bezwingen... zu verschlingen.“ Er drehte sich nun der Stimme zu und blickte einem Abbild von sich in die Augen. Einem verzerrten Abbild. Der Kopf nur noch entfernt menschlich. Keine Nase, gelbe Reptilienaugen und ein reißzahnbestücktes Maul.
      „Was bist du“, fragte Waylon Jones mit geballten Fäusten.
      „Als der Alte uns aus seinen Anhängern schuf, gab er jedem eine spezielle Kraft. Er erschuf verzerrte Formen der Elemente, verzerrte Formen des Übermenschlichen und verzerrte Formen von Tieren. Wir waren Teufel und wir waren seine Soldaten. Als wir bezwungen wurden, erkannte der schwarze Ritter das er uns nicht gefahrlos töten konnte, ohne das unsere Seelen zum Alten zurückkehren würden. Er bannte unsere Kräfte. Noch immer erstaunt mich die Qualität dieses Siegels. Er arrangierte es so, dass wir nicht mehr nach draußen dringen konnten, doch wenn jemand das Behältnis unserer Seele verspeist, kann er unsere Kräfte nutzen. Indem der Besitzer der Kraft die Barriere zwischen seiner Seele und unserer durch Training oder dergleichen lockert, baut er seine Kräfte aus, setzt sich aber auch verstärkt unserem Einfluss aus. Jedoch kann die Barriere nie durchbrochen werden. So dachte ich zumindest bis jetzt, aber du hast das Unmögliche geschafft. Du musst meine Seele unbewusst wahrgenommen haben, und dein Wunsch mich zu verschlingen hat dich hier hergebracht. Nun muss ich nur noch dich töten um deinen Körper zu übernehmen. Und um auf deine Anfangsfrage zurückzukommen. Ich bin der Avatar des Krokodils.“
      „Dein Gerede interessiert mich nicht im Geringsten, aber ich habe die Kernaussage verstanden. Um hier wegzukommen muss ich dich töten“, knurrte Waylon Jones und ein breites Grinsen zierte sein Gesicht.
      Er griff an!

      „Unglaublich“, stammelte Sankt Orinto.
      „Keine Waffe konnte ihm etwas anhaben. Noch nicht einmal das schwarze Blut der Leviathane hatte irgendwelche Auswirkungen auf ihn. Was ist dieser Mann?“ Nightmare schüttelte traurig den Kopf.
      „Er ist schon lange kein Mensch mehr. Früher hasste er Schwächlinge, doch nach seiner Verwandlung würdigte er sie keines Blickes mehr. Es scheint, als würden sie nicht mehr für ihn existieren. Er hegt keinerlei Gefühle mehr für die Menschheit, weil er kein Mensch mehr ist. Außer einem gigantischen Hunger, der alles Starke verschlingen will, ist da nichts mehr in diesem Körper. Auch wenn er den Kampf damals gewonnen hat, so ist er aus meiner Sicht doch ein Verlierer.“ Orinto schaute seinen Partner an.
      „Was weißt du alles?“
      „Genug“, antwortete dieser kanpp und starrte Waylon Jones nach. Dieser verließ gerade die Anstalt durch das Haupttor. Alle Anwesenden hatten sich so weit es ging von ihm entfernt. Orintos Blick war jedoch auf die Überreste der Leviathane gerichtet. Jones hatte sie quasie in der Luft zerfetzt. Fünfzig Kreaturen von denen jede einen Pazifista zerstören konnte, waren innerhalb weniger Minuten vernichtet worden. Jones hatte nichts als blutige Fetzen zurückgelassen.
      „Wenn Fames selbst diesen Mann nicht fürchtet... Was ist sein Plan?“ Nun schwenkte auch der Blick des Weisen zum Ausgang. Er starrte auf den mächtigen grün beschuppten Rücken, welcher gerade außer Sichtweite verschwand.
      „Keine Waffe, kein Angriff war in der Lage ihn zu verletzen. Dieser Mann ist wahrlich unbezwingbar!“
      Dies war die Reaktion aller Anwesenden. Niemand konnte die Macht dieses Mannes begreifen. Alle starrten ihm nur ehrfürchtig hinterher. Nur eine einzelne Person fiel aus dem Raster. Dies bemerkte jedoch niemand. Jack Ryders Gesicht zierte ein teuflisches Grinsen.
      „Genau wie ich!“



      Kapitel 134: Lass sie meinen Namen verfluchen
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      Die Anwesenden blinzelten. Die meisten rieben sich ungläubig die Augen. Fast so als würden sie aus einem bösen Traum erwachen. Waylon Jones war verschwunden und mit ihm die letzten Hürden, welche zwischen den Menschen und der Freiheit gestanden hatten. Langsam realisierten die Männer und Frauen was dies bedeutete. Der Jubel, welcher darauf ausbrach, erschallte weit über die Grenzen des Asylums. Ehemalige Piraten, Revolutionäre und politische Gefangene fielen sich in die Arme. Es flossen ebenso viele Tränen, wie Gelächter zu hören war. Die Schrecken des Gefangenschaft schienen wie ein Gewicht, welches nun endlich abfiel.
      „Keim Kampf um Essen oder Kleidung. Kein Richard, Crowley oder Victor. Keine Schrecken mehr. Wir sind frei!“ Der Ruf der Gefangenen erfüllte jede Ecke des Innenhofs. Mary blickte in den wolkenverhangenen Himmel. Der Sturm hatte ebenfalls nachgelassen und die letzten Strahlen der Abendsonne brachen durch die schwarze Wolkendecke. Erleichtert fiel sie auf die Knie und vergrub ihre Hände im kalten Schlamm. Sie hatte viel verloren. Die letzten Wochen wirkten immer mehr wie ein schlimmer Alptraum. Zuerst das Unglück Lucy über den Weg zu laufen, dann der Transport hierher. Noch immer sah sie ihre Freunde und Mitstreiter vor ihrem inneren Auge. Wie sie kaltblütig von Kashmir ermordet wurden. Hier drinnen hatte sie alles verloren, doch auch Neues gefunden. Ihre Hand klammerte sich an Jack, der ihr einen warmen Blick zuwarf. Sie erwiderte ihn mit einem Lächeln. Eines, das von Herzen kam. Askaba saß ihr gegenüber auf einem Felsen und beobachtete die jubelnden Menschen fasziniert. Marys Blicke schwankten zwischen dem Reporter und dem silberhaarigen Mädchen hin und her. Der Person, die ihr Halt gab, und der Person, welcher sie halt geben wollte. Jack half ihr nun auf die Beine.
      „Ein hübsche Junge Dame sollte nicht im Schlamm knien“, meinte er mit einem charmanten Lächeln und zwinkerte ihr zu.

      Es schmerzte. Ein stechender Schmerz tief in ihrer Brust. Miyuki keuchte und betrachtete Jack, Mary, Askaba und die feiernde Menge. Sie freute sich, jedoch brachte dieses Bild auch Erinnerungen zurück.
      „Es wird nie mehr so wie früher sein. Alles was zählt, ist der Moment.“ Sie schloss die Augen und seufzte.
      „Vielleicht sollte ich es wie Markas machen und nach vorne sehen. Wie er wohl reagieren würde, wenn ich ihm einen Besuch abstatten würde? Wo Maria wohl steckte und wie es ihr ging?“ Sie schüttelte den Kopf. Das war Vergangenheit. Ihre Piratenbande gab es nicht mehr und würde es nie mehr geben. Sie knackte mit den Knöcheln und stand auf. Die Leute lagen sich gegenseitig immer noch in den Armen. Manche hatten sich auch den zerfetzten Leichen der Leviathane genähert. Noch immer fiel es ihr schwer zu glauben, was sich vor wenigen Minuten hier abgespielt hatte. Waylon Jones hatte diese Monster mit reiner Körperkraft bezwungen. Seine Klauen hatten Arme ausgerissen, während seine Reißzähne tiefe Wunden rissen. Und nun war dieses Monster wieder frei. Ihr lief es kalt den Rücken herunter, wenn sie daran dachte, was er für Schäden anrichten würde. Ihr Blick schweifte zurück zu den Gefangenen. Einige hatten das Hauptgebäude der Anstalt bereits geplündert und kehrten nun mit Kleidung und Nahrung zurück, welche großzügig aufgeteilt wurde. Mary und Jack schienen so etwas wie eine Führungsposition eingenommen zu haben, und regelten die Logistik. Askaba rauschte zwischen den Menschen hin und her und beobachtete alles aufmerksam. Ihr Gesicht strahlte und sie fragte beinahe jeden, an dem sie vorbei kam, nach irgendwelchen gewöhnlichen Dingen. Es schien, als hätte sich die Insel endlich von der Dunkelheit befreit. Das Grau schien unter den warmen Strahlen der Abendsonne zu weichen.
      „Hier gibt es niemanden, der noch kämpfen möchte“, dachte sie sich und stand auf. Eine Hand fuhr über die kalte Mauer, an die sie sich gelehnt hatte, während die andere im Sonnenlicht badete. Sie würde nicht mehr länger im Zwielicht bleiben. Es war keine Schande am Leben zu sein. Ebenso wenig nicht alles alleine schaffen zu können. Das begriff sie nun, und auch wenn sie noch nicht wirklich Lachen konnte, so würde es sich doch irgendwann wieder ändern. Sie atmete tief ein und trat dann vollends in den Sonnenstrahl.

      Die Leute jubelten und die Ersten machten sich daran das Asylum zu verlassen. Freudiges Geschwätz zwischen Männern und Frauen, welche durch dieselbe Hölle gegangen waren, erfüllte die Luft. Als die Ersten jedoch das zerstörte Tor der Anstalt erreichten, machten sie halt. Sankt Orinto und Nightmare versperrten ihnen den Weg. Das Gesicht des Aristokraten glich einer emotionslosen Maske und er hatte die Arme verschränkt. Bandagen schossen aus den Händen seines Partners hervor und blockierten so den gesamten Ausgang.
      „Was soll das?“
      „Ihr habt uns doch gerettet?“
      „Lasst uns gehen!“
      Ungläubige Ausrufe der Gefangenen erfüllten nun die Luft und der Jubel, der Leute, die immer noch im Innenhof feierten, erstarb. Die Aufmerksamkeit aller Anwesenden war nun auf das Tor gerichtet. Mary schluckte und wartete ebenfalls gespannt auf Sankt Orintos Erklärung. Jacks Griff um seinen Notizblock verkrampfte sich, während Askaba sich in Nebel auflöste um so nach vorne zu gelangen. Der Weise räusperte sich nun, als plötzlich ein Gefangener an ihm vorbei preschte.
      „Ich lasse mich nicht länger einsperren“, knurrte der Mann, doch im nächsten Moment hielt er an. Ungläubig starrte er auf seine aufgerissene Brust. Die Runen auf Sankt Orintos rechtem Handrücken begannen langsam zu verblassen, während der Mann hinter ihm zusammenbrach. Das Blut, welches aus der Wunde floss, erhob sich nun in die Luft und wirbelte um den Weisen herum und bildete ein Schwert in seiner Hand. Er deutete nun auf den Rücken der Leiche, worauf sich eine blutige Rune befand.
      „Noch jemand, der überstürzt handeln möchte“, sagte er mit kalter Stimme und zeigte mit der Spitze seines Blutschwertes in die Menge. Die Anwesenden schluckten und wichen einen Schritt vom Aristokraten zurück. Dieser räusperte sich nun.

      „Egal was passiert ist, ich bin immer noch einer der sechs Weisen. Ich bin immer noch einer der Führer dieser Welt und ich werde nicht zulassen, dass ihr den Ruf der Weltregierung beschmutzt. Denkt nicht, dass ich euch aus Nächstenliebe gerettet habe. Meine und Fames Rolle dürfen nicht an die Öffentlichkeit gebracht werden.“ Die anwesenden Menschen wichen weiter zurück. Einige schüttelten den Kopf, so als würden sie nicht glauben, was sie soeben zu hören bekamen.
      „Ich werde euch jedoch auch nicht töten. Ihr könnt gehen, nachdem ich euch eine Blutrune eingeprägt habe. Seht es als meine Versicherung an. Solange ihr weder über das Asylum, Fames, die Weltregierung oder mich redet, wird die Rune nicht explodieren.“
      „Lieber sterbe ich, als das ich mir eine Bombe einpflanzen lasse“, schrie einer der Gefangenen und etwa ein Viertel der Menschen im Hof schloss sich ihm an. Einen Moment später sackten sie alle zusammen. Die Bandagen Nightmares, welche sie durchbohrt hatten, zogen sich wieder zurück. Die anderen Anwesenden schluckten und traten dann nacheinander vor Sankt Orinto. Als letztes waren nur noch Askaba und Miyuki übrig. Selbst Jack Ryder und Mary Read hatten sich gefügt.
      „Und jetzt?“, fragte Miyuki den Aristokraten. Dieser seufzte.
      „Bei euch ist es nicht nötig. Askaba wird fürs Erste mit mir kommen...“ Die Augen der Angesprochenen und von Mary weiteten sich.
      „Fürs Erste“, wiederholte Sankt Orinto bestimmt und machte deutlich, dass er keinen Widerspruch duldete. Miyuki knurrte und schritt an ihrem Boss vorbei.
      „Ich bleibe auf deiner Seite, weil ich stärker werden muss und ich dich dafür brauche. Aber du bist genauso ein Teil dieser korrupten Welt, wie Fames. Für keinen von euch gibt es eine Zukunft!“ Der Weise senkte seinen Kopf, sodass sie seinen Gesichtsausdruck nicht mehr sehen konnte.
      „Nun das ist deine Meinung und ich werde auch nicht versuchen sie zu ändern. Es macht sowieso keinen Unterschied. Keiner von euch kann es noch aufhalten.“ Er blickte auf die Gefangenen, welche das Asylum verließen und erwiderte ihre hasserfüllten Blicke, bis sie ebenjene senkten. Es kümmerte ihn nicht
      „Lass sie meinen Namen verfluchen. Lass sie ihre Verluste und Opfer beklagen. Es ändert nichts. Die Wahrheit wird sich nie ändern.“


      „Siehst du das Ricket?“ Alice reichte ihrem Partner das Fernglas.
      „Dieser Sankt Orinto und seine Blutmagie überraschen mich immer wieder“, meinte sie grinsend und schwang sich von ihrem Partner herunter. Sie befanden sich in einem kleinen Waldstück an der Nordseite der Insel. Hinter sich konnten sie das tosende Meer gegen die Klippen branden hören, und vor sich sahen sie das Asylum. Die abgestorbenen Bäume, welche sie umgaben, brachen nun unter lautem Getöse zusammen, als sich ein Gigant den Weg durch sie bahnte. Waylon Jones Präsenz allein flößte den Partnern Respekt ein. Alice konnte ein leichtes Zittern nicht unterdrücken.
      „Und das trotz deiner Teufelskraft“, murmelte ihr Partner ihr zu, worauf sie das Gesicht verzog und sich zwang still zu stehen.
      „Gahahaha! Also habt ihr das olle Krokodil raus holen können“, meinte eine raue Frauenstimme von der Seite.
      „Schnauze du dämlicher Köter“, schrie Alice zurück, als plötzlich etwas aus dem Unterholz auf sie zugeschossen kam. Im letzten Moment fing Ricket den Körper ab. Als er erkannte, wen er da in Händen hielt, setzte er den Mann vorsichtig an einen Baumstumpf.
      „Und du hast uns Victor gebracht“, meinte Ricket anerkennend und wandte seinen Blick von dem Wissenschaftler vor sich ab. Die Erde bebte leicht, als sich Waylon Jones auf dem Boden niederließ.
      „Ein Jeder von euch wäre es Wert verschlungen zu werden. Nur die Neugier auf euren Boss hält mich davon ab, also passt auf“, knurrte der Titan.“
      „Denk bloß nicht, dass ich dich fürchte Kroko“, knurrte die Frau, welche Victor hergebracht hatte. Ihr kurzes stachliges Haar erstrahlte in einem feurigen Rot und es wirkte so als würde sie die Zähne blecken, während sie Jones anstarrte. Ihre Kleidung bestand aus einer zerlumpten Sträflingsuniform, jedoch konnte man dadurch ihren muskulösen Körper, der sich darunter abzeichnete, nur noch besser erkennen.
      „Dein Blut schmeckt sicher köstlich“, knurrte sie und grinste breit.

      „Genug Flare“, meinte eine Stimme, welche von der Klippe zu kommen schien. Zwei Männer waren dort erschienen. Aus dem Rücken des Größeren ragten ledrige Schwingen, welche sich nun auflösten.
      „Du schuldest mir eine neue Jacke, weil du mich zum fliegen gezwungen hast“, meinte er an die Person neben sich gewandt und deutet auf die Löcher in seiner Jacke. Das Gesicht des Mannes wirkte freundlich, jedoch zerstörten seine spitzen Zähne das Bild wieder. Er gesellte sich nun zu den anderen. Alle Blicke waren nun auf den anderen Neuankömmling gerichtet. Dieser trug einen lilanen Kapuzenmantel, der sein Gesicht verdeckte. Jones neigte interessiert den Kopf. Etwas an diesem Mann war anders. Er wirkte wie ein schwarzes Loch. Jegliche Wärme, aber auch Kälte wurde eingesogen. Licht und Schatten verblassten und ließen nur ein mattes Grau zurück.
      „Das meintet ihr, als ihr sagtet das ich ihn fürchte“, sagte er knurrend. Er könnte diesen Mann besiegen, dass spürte er. Doch bei diesem Kampf würde er ebenfalls verlieren. Das Einzige was ihm etwas bedeutete. Der Mann ging nun auf Waylon Jones zu, bis sie sich direkt gegenüberstanden. Es fühlte sich so an, als würde jegliche Emotionen aus ihm herausgezogen. Die vier Anderen beobachteten die stille Konfrontation. Alice und Ricket hielten den Atem an, der Mann neben Flare starrte die Zwei angestrengt an und selbst die aufbrausende Rothaarige schwieg. Schließlich lies Waylon Jones seine geballten Fäuste sinken und lachte lauthals. Alle bis auf den Anführer hielten sich ihre dröhnenden Ohren zu.
      „Gut, also einigen wir uns auf unentschieden“, meinte der Titan lachend, worauf sein Gegenüber nickte.
      „Ich werde mit dir zusammenarbeiten, solange du mir starke Feinde lieferst, welche ich verschlingen kann.“ Ein weiteres Mal nickte der Anführer und wandte sich dann Victor zu.

      „Was möchtest du von mir?“, meinte der Wissenschaftler gelangweilt.
      „Ich gebe dir die Möglichkeit an etwas neuem zu forschen. Etwas wirklich wichtigen. Etwas, was dich erfüllen wird“, antwortete der Anführer mit kalter Stimme und streckte dem Wissenschaftler seine Hand entgegen. Eine Geste, welcher dieser nun mimt einem Grinsen annahm.
      „Es kümmert mich nicht für wen ich forsche, solange ich mehr Wissen erlange.“ Alice gähnte gelangweilt.
      „Warum verwandelst du dich nicht zurück?“, fragte sie Jones und stupste ihm in die Seite. Der riesige Krokodilmann starrte sie an und lachte dann, beantwortete ihre Frage jedoch nicht.
      „Er kann es nicht. Seine DNA ist mit der Teufelsfrucht komplett verschmolzen. Das ist zuvor noch nie vorgekommen und wir wissen auch nicht, wie es von statten ging. Es gibt keine Spur der Frucht mehr in seinem Kreislauf. Das heißt, dass er keinerlei Schwächen hat, die andere TF-Nutzer haben. Er kann schwimmen, und selbst Seestein zerstören. Jedoch ist der Preis dafür, dass er eben kein Mensch mehr ist“, merkte Victor mit erhobenem Finger an.
      „Schnauze Klugscheißer! Lasst uns lieber etwas essen“, fuhr ihn Ricket an, der im nächsten Moment selbst von Flare am Kopf gepackt wurde.
      „Ich könnte ja mal ein bisschen von dir kosten“, knurrte die Frau und leckte sich gierig über die Lippen.
      „Ruhe!“ Alle verstummten sofort und starrten ihren Anführer an. Seine Präsenz umgab sie nun alle.
      „Victor und Waylon Jones. Ich heiße euch hiermit im inneren Kreis des Kults der Schattenflamme willkommen.“ Er deutete nun nacheinander auf die Anwesenden.
      „Diese zwei sind Ricket und Alice, die ehemals unter Clint Torino dienten.“ Sein Finger wanderte weiter zu dem Mann mit dem er angekommen war.
      „Rodric McCloud. Kopfgeldjäger in der neuen Welt und bei der Frau mit dem bezaubernden Charme handelt es sich um Flare Scarlet, die Bluthündin. Ehemalige Gefangene auf Level 6 des Impel Downs.“ Jones lachte laut.
      „Ein wahrlich illustre Truppe“, meinte er anerkennend. Der Sog, der von dem Mann ausging, wurde stärker. Jegliches Licht wurde hin fortgerissen. Genauso wie jegliches Gefühl. Der Anführer des Kults der Schattenflamme warf die Kapuze zurück. Seine klaren grünen Augen funkelten die Runde an.
      „Und als letztes...“ Er deutete auf sich selbst.
      „Dillian Devlion!“



      Kapitel 135: Kriegserklärung
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      Die Nachricht ging um die Welt. Waylon Jones war aus dem Blight Asylum ausgebrochen und hatte dabei den Großteil des Gefängnisses verwüstet.
      „Zuerst die Impel Down Katastrophe vor fünf Jahren und nun dies. Ist den nichts auf dieser Welt mehr sicher?“ Dies war die Reaktion vieler auf die Nachricht. Die Weltregierung war um Schadensbegrenzung bemüht und hatte die Marinepräsenz auf allen Meeren unter enormen Geldaufwand erhöht. Sankt Orinto seufzte und faltete die Zeitung zusammen. Drei Monate waren seit dem Vorfall im Asylum vergangen.
      „Zumindest haben sie nichts über mich und Fames herausgefunden.“ Er nahm einen weiteren Schluck Kaffee und lehnte sich zurück. Dies war eines seiner Lieblingslokale in Mary Joa. Es lag in den Außenbezirken der Stadt und wurde nicht sehr stark frequentiert. Außer ihm befanden sich zurzeit nur fünf andere Personen in dem heimelig eingerichteten Raum. Der perfekte Ort für die Zusammenkunft, da diese ganz sicher nicht ohne Opfer auskommen würde. Er legte die Zeitung nun bei Seite und aß gemütlich sein Stück Torte. Die Männer und Frauen um ihn fingen an sich seltsam zu verhalten, doch er schien es nicht zu bemerken. Das junge Paar in der Ecke küsste sich immer intensiver, bis sie vollends übereinander herfielen. Der Mann riss seiner Freundin einen Teil der Lippe mit seinen Zähnen aus, doch es schien sie nicht zu stören. Stattdessen krallte sie sich nur noch fester an ihn, während sie sich gegenseitig verschlangen. Die ältere Frau am Tisch neben ihm stürzte hinter die Bar und schüttete eine Flasche Alkohol nach der anderen in sich hinein. Niemand hielt sie davon ab, da die Kellnerin gerade damit beschäftigt war sich eine Überdosis ihrer Medikamente, welche sie eilig aus ihrer Handtasche hervorgeholt hatte, einzuwerfen. Und selbst der Koch hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Nachdem er die kochend heißen Nudeln auf dem Teller vor sich mit bloßen Händen gegessen hatte, steckte er nun seinen Kopf in den Kochtopf mit siedendem Wasser um weiter zu essen. Sankt Orinto wischte sich gerade den Mund mit einer Serviette ab und drehte sich dann zur Türe um.
      „Du musst aber auch immer mit den Ketten rasseln“, sagte er mit geheuchelter Höflichkeit.
      „Wirfst du mir das etwa vor? Es war ihr eigener Hunger, der ihnen zum Verhängnis wurde“, erwiderte Fames und trat auf seinen Stock gestützt ein. Draußen konnte Orinto Exitium erkennen, welcher vor dem Lokal Stellung bezogen hatte. Der alte Weise bemerkte seinen Blick und schüttelte den Kopf.
      „Heute geht es nicht um unsere Fehde. Es geht um wichtigeres“, sagte er und schleuderte seinem Gegenüber eine weitere Zeitung entgegen. Dieser fing sie gelangweilt und schmiss sie direkt beiseite.
      „Ich weiß, was darin steht. Jeder weiß es. Jeder hat es gesehen.“ Fames lies sich an einem freien Tisch nieder.
      „Und was gedenkst du zu tun?“, fragte er.
      „Denkst du, dass ich nur wegen diesem Vorfall meine Meinung ändere?“, erwiderte Alexander mit hochgezogenen Augenbrauen. Der alte Weise schlug wütend mit seinem Stock auf den Tisch.
      „Dies ist nichts, dass wir ignorieren dürfen. Er weiß beängstigend viel.“ Orinto stand nun auf und ging an Fames vorbei. Kurz bevor er das Lokal verließ, hielt er jedoch noch einmal inne.
      „Ich werde mich niemals mit dir verbünden. Dieser Neuling ist ein Problem, vor allem da er nichts mit den schon bestehenden Problemherden zu tun hat. Ich werde mich dieses Problems annehmen, doch ich werde es auf meine Weise tun.“ Bevor Fames antworten konnte, war Orinto schon verschwunden. Der alte Weise verstärkte den Griff um seinen Stock.
      „Enttäuschend, aber nicht unerwartet. Zum Glück bin ich vorbereitet“, murmelte er und warf selbst noch einmal einen Blick auf die Zeitung.


      3 Tage zuvor:

      Die Arbeiter waren kurz vor dem Zusammenbruch. Jedoch scherte sich niemand darum, da es sich um Sklaven handelte. Viele waren schon an Erschöpfung gestorben, jedoch waren immer noch genügend da um die Arbeit zu verrichten.
      „Schneller ihr Hunde“, maulte einer der Aufseher und peitschte mehrere Männer, Frauen und Kinder aus. Der Steinbruch auf Blight Island war wieder in Betrieb genommen worden, um die Reparatur am Asylum zu ermöglichen. Seit mehrere Wochen schufteten die Sklaven nun ohne Unterlass um das Gefängnis noch mehr zu verstärken. So etwas wie vor drei Monaten durfte nie wieder geschehen. Die Regierung war mehr als deutlich gewesen. Ein kleines Mädchen brach gerade zusammen. Ihr gesamter Körper zuckte unkontrolliert und sie starrte mit aufgerissenen Augen gen Himmel. Ihr Atem ging Stoßweise. Eine Frau neben ihr beugte sich schützend über die Kleine, als ein Aufseher seine Peitsche zur Züchtigung erhob. Jedoch erstarrte der Mann mitten in der Bewegung, als er wie alle anderen das laute Horn hörte. Langsam drehte er sich um und blickte direkt auf das riesige Schiff, welches gerade angelegt hatte.
      „Tenryuubito“, keuchte der Aufseher überrascht und fiel dann sofort auf die Knie. Unzählige weitere Sklaven schritten nun von der Galeere und stellten sich in Reih und Glied auf. Die bereits anwesenden Sklaven im Steinbruch an der Küste fielen ebenfalls auf die Knie. Alle zitterten und blickten angestrengt auf den Boden. Der Aristokrat schritt gemütlich von Deck. Er trug dieselbe prunkvolle Kleidung wie andere Tenryuubito und hatte ebenfalls einen Helm auf. Jedoch wirkte etwas anders. Hinter sich führte er zwei Personen an einer Kette. Eine der Personen stolperte, doch es schien ihn nicht zu kümmern. Er riss einfach so Lange, bis sie sich wieder aufrappelte.
      „Welch eine Ehre sie hier willkommen zu heißen. Es tut mir leid ihnen solch eine Unordnung zu präsentieren. Ich hoffe sie genießen ihren unangekündigten Besuch trotzdem Sankt...“ Der Aufseher blickte auf um herauszufinden, wer ihm gegenüber stand, jedoch erstarrte er nun mitten in der Bewegung. Jegliche Farbe wich dem Aufseher aus dem Gesicht und er verlor das Gleichgewicht. Auf dem Hosenboden versuchte er noch rückwärts weg zu robben, doch es war zu spät.

      „Es ist schrecklich Konteradmiral!“ Der Marinesoldat, der gerade durch das Tor stürzte, verlor den Halt und landete mit dem Gesicht voran im Schlamm.
      „Was ist denn?“, knurrte der Angesprochene und halft dem Mann auf die Beine. Der Soldat war vollkommen außer sich, was der Konteradmiral mit hochgezogenen Augenbrauen bemerkte.
      „Jetzt spucks schon aus Soldat!“ Der Marine riss entsetzt die Augen auf und anstatt Worte spuckte er eine Ladung Blut aus. Überrascht wich der Konteradmiral zurück und blickte auf den Bolzen, der sich durch die Brust des Soldaten gebohrt hatte.
      „Wir werden angegriffen! Alle auf ihre Posten“, schrie er und wandte sich dem Tor des Asylums zu. Er ballte die Fäuste und spannte die Muskeln an. Als er jedoch die Angreifer erblickte, entfuhr ihm ein überraschter Aufschrei. Die Sklaven, welche eigentlich im Steinbruch an der Küste schuften sollten, stürmten das halb aufgebaute Asylum. Viele von ihnen waren bewaffnet und gingen nun sofort auf die anwesenden Marinesoldaten los.
      „Was sollt das? Wer hat euch freigelassen?“ Ungläubig huschte der Blick des Konteradmirals zwischen den Angreifern umher.
      „Was für eine Schande“, knurrte er und stürmte nun selbst los. Mit einer fließenden Bewegung zog er sein Schwert um diese Sklaven selbst der Gerechtigkeit zuzuführen. Die Ersten, welche sich ihm in den Weg stellte, fielen schnell unter seinen präzisen Angriffen und schon bald gingen ihm die einfachen Sklaven aus dem Weg und ermöglichten ihm die Sicht auf den eigentlichen Übeltäter. Entsetzt hielt der Konteradmiral an. Ungläubig starrte er sein Gegenüber an. Dieses wischte sich gerade etwas Schlamm von seiner prachtvollen Kleidung. Der Tenryuubito neigte seinen Kopf.
      „Wer sind sie?“, stotterte der Konteradmiral und zeigte mit der Spitze seiner Klinge auf sein Gegenüber. Der Helm des Aristokraten, der an die Schutzblasen auf dem Shabondy Archipel erinnerte, war vollkommen weiß, sodass man nicht sehen konnte was sich darunter befand. Jedoch war darauf ein schwarzer Totenkopf aufgemalt.
      „Ich bin der Rächer, welcher der Welt die Augen öffnen wird.“ Im nächsten Moment befand der Aristokrat sich hinter dem Konteradmiral. Dieser wirbelte jedoch nicht herum, sondern sackte mit aufgeschlitzter Kehle zusammen.
      „Die Welt wird ihre eigene Dekadenz schon bald begreifen. Wir werden sie stückchenweise mit ihren eigenen verrottenden Lügen füttern“, meinte der Aristokrat und steckte seine Klinge zurück in ihre Scheide. Hinter ihm brachen nun noch mehr ehemalige Sklaven in das Asylum ein. Viele davon kamen nicht einmal aus dem Steinbruch, sondern waren von ihm hier hergebracht worden. Nach kurzer Zeit überrannten sie die anwesenden Marines durch schiere Überzahl.
      „Ist alles bereit?“, fragte der als Aristokrat verkleidete Mann mit unnatürlich verzerrter Stimme, worauf ihm einer der Sklaven zu nickte. Die beiden Sklaven, welche er zuvor an der Kette geführt hatten, wurden neben ihm auf Stühle gesetzt. Über ihre Köpfte hatte man Säcke gestülpt, unter denen man sie noch leicht wimmern hören konnte.

      In diesem Moment wurde jede Bildübertragung auf der Welt abgebrochen und auf allen Bildschirmen war nur noch ein graues Flimmern zu sehen. Was die Menschen nun live mit erleben würden, brannte sich auf ewig in die Geschichtsbücher. Der falsche Aristokrat ballte die Fäuste.
      „Dies ist die Wahrheit!“ Bilder von unzähligen halbtoten Sklaven flimmerten über die Bildschirme. Kinder, welche ihren Eltern entrissen wurden, und dann von den Weltaristokraten misshandelt wurden. Unzählige schreckliche Bilder waren zu sehen, bevor man wieder den Verkleideten im Bild erkennen konnte.
      „Dies ist die Wahrheit über diese Welt und über ihre sogenannten Herren. Die Weltregierung ist korrupt und verrottet. Niemand, der ein Menschenleben nicht würdigt, ist in der Lage einen Staat zu führen. Dies ist eine Botschaft. Die Erste von vielen.“ Er riss die Hauben von den Köpfen der beiden Personen neben sich. Alle Anwesenden schrien entsetzt auf.
      „Sankt Edward! Sankt Ludwig!“ Der verkleidete Aristokrat ignorierte die Schreie und riss den beiden Weltaristokraten nun die Fetzen, welche sie noch trugen vom Leib. Auf ihre Brust war der Huf des himmelsteigenden Drachen eingebrannt worden. Das Brandmal schien noch frisch und das Gewebe darum war vernarbt. Auch sonst waren ihre Körper von Folter gezeichnet.
      „Diese Zwei brachen vor einer Woche unter großem Getöse zu einer Inspektionsreise in die zwanzig Gründerkönigreiche auf. Alleine in den ersten Tagen töteten sie fünfzig Sklaven auf ihrem Schiff. Aus Langeweile! Zum Zeitvertreib!“ Der Mann ballte die Fäuste.
      „Diese Verschwendung von Menschenleben hat nun ein Ende. Ihr alle werdet heute Zeuge eines historischen Ereignisses.“ Der Verkleidete drehte sich um und nahm die Axt entgegen, welche ihm einer der Sklaven reichte.
      „Wir werden die Wahrheit ans Licht bringen. Wir werden das widerliche Gesicht der Regierung offenlegen. Wir werden uns nicht unterdrücken lassen. Für eine Zukunft in der jeder Mensch frei ist. In der es keine Sklaverei mehr gibt. Für eine Welt ohne Tenryuubito.“ Mit einem mächtigen Streich trennte er die Schädel der beiden Aristokraten von deren Schultern. Der Entsetzensschrei, welcher in diesem Moment auf der ganzen Welt widerhallte, übertönte jegliches andere Geräusch. Der Verkleidete kam nun ganz nah an die aufnehmende Teleschnecke heran.
      „Wir erklären der Dekadenz und Korruption der Weltregierung den Krieg“, sagte er mit emotionsloser Stimme.

      Dann wurde die Übertragung schwarz.




      Arc 5:

      Kapitel 136: Chaos Ouvertüre
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      5 Monate nach dem Vorfall im Blight Asylum:


      Das Feuer verschlang alles. Die prächtigen Dekorationen. Die extra herangezüchteten Blumen. Selbst die Menschen. Nichts als Asche und Tod blieb zurück. Wo immer er wütete, gab es danach kein leben mehr. Die Jubelschreie, welche noch vor wenigen Minuten die Straßen erfüllt hatten, waren um geschwungen. Nun erfüllten Schreckensschreie und das Heulen des Verlusts die Luft.
      „Lisa!“ Der Mann keuchte und hustete. Asche füllte seine Lungen und ein kräftiger Reizhusten zwang ihn kurz inne zu halten. Mit Schrecken erkannte er, dass die Asche, welche er eingeatmet hatte, von der verkohlten Leiche stammte, auf die er getreten war. Mit aufgerissenen Augen wirbelte er herum und stürzte die ehemals prächtige Hauptstraße hinab. Tränen stiegen ihm in die Augen, als er daran dachte, wie sehr sich seine Tochter auf diesen Tag gefreut hatte. Der Tag der Gründung. Jedes Jahr wurde in einem anderen der zwanzig Gründerkönigreiche, dieses glorreichen Tages gedacht. Nach dem schrecklichen Vorfall mit Sankt Edward und Sankt Ludwig hatten sie gefürchtet, dass das Fest nicht stattfinden würde, aber die Regierung hatte, der schrecklichen Ereignisse zum Trotz, beschlossen, dass das Fest doch stattfinden würde.
      „Lisa! Bitte antworte mir“, schrie er voller Verzweiflung. Er hatte seine gesamte Kraft in den Schrei gelegt, doch zwischen den anderen Leuten, welche ihre Freunde und verwandten suchten, ging seine Stimme komplett unter. Er verfluchte diesen Moment der Unachtsamkeit, der ihn vielleicht alles kosten würde. Eine Explosion erschütterte die gesamte Umgebung. Trümmer regneten herab und der Mann konnte eine unangenehme Hitze auf seiner Haut fühlen, als der Verursacher des Schreckens näherkam. Er, der jeglichen Widerstand pulverisiert, und alles ins Chaos gestürzt hatte. Der Mann schien beängstigend ruhig. Unbeirrt stapfte er über die Leichen hinweg, welche er verursacht hatte. Jeder, der es wagte ihn anzugreifen, endete wenige Sekunden später als verbrannte Leiche, falls überhaupt etwas übrig blieb.
      „Papa!“ Der Schrei ließ ihn aus seiner Schreckensstarre erwachen. Ohne zu überlegen hastete er zu seiner Tochter und schloss sie in die Arme. Das Mädchen zitterte und starrte ihn mit leeren Augen an. Es war klar, dass sie unter Schock stand. Er strich ihr eine Strähne des verdreckten schwarzen Haares aus dem Gesicht und küsste ihre Stirn. Jedoch kam die Hitze immer näher und er konnte nicht verhindern, dass seine Hände zu zittern begannen. Er schluckte, als die Schritte, welche immer näher gekommen waren, nun hinter ihm verstummten. Er drückte seine Tochter eng an sich, sodass sie den großen Mann hinter ihrem Vater nicht sehen konnte.
      „Lisa hab keine Angst. Es wird all...“


      Die Zuseher auf dem Shabondy Archipel schlugen entsetzt die Hände vors Gesicht. Das große Fest wurde weltweit übertragen und so hatten Millionen Menschen miterlebt, wie die Ouvertüre des Chaos erneut gespielt wurde.
      „Er ist zurückgekehrt.“ Lucy hatte die Fäuste geballt und betrachtete den Bildschirm vor sich. Zwei Jahre waren seit seinem letzten Erscheinen vergangen. Damals hatte er die neue Welt in ein Flammenmeer verwandelt.
      „Weswegen jetzt?“, knurrte die Admiralin und biss sich auf die Finger. Derweil überschlugen sich die Stimmen der Zuschauer unter dem kleinen Sims, auf welchem sie Platz genommen hatte.
      „Es ist als würde man die Apokalypse beobachten.“ Viele Menschen waren ehrlich geschockt oder angewidert, doch immer wieder sah sie Augenpaare vor Sensationsgeilheit aufblitzen. Darüber konnte sie nur angewidert den Kopf schütteln. Vor ihren Augen starben Menschen. Aufgrund der Abwesenheit jeglicher Weltaristokraten bei der Feier, waren die Sicherheitsvorkehrungen ziemlich schwach. Der Angreifer hatte sie wie trockenes Laub beiseite gefegt. Mit einem Satz katapultierte sie sich von ihrem Aussichtsposten herunter. Mit geballten Fäusten rempelte sie sich durch die Menge. Die meisten waren aufgrund ihrer für eine Frau übernatürlichen Größe eingeschüchtert, und diejenigen, welche sie anfuhren, wurden mit einem Schuss vor ihre Füße zum Schweigen gebracht.
      „Weswegen jetzt? Weshalb kehrt er zurück?“


      Ein paar Tage zuvor:

      Der falsche Aristokrat schritt gemächlich von seinem Schiff. Die ruhigen Wasser des Calm Belt plätscherten leise gegen die steinerne Küste. Er hob seinen Blick und lies ihn über den dichten Dschungel der Insel wandern.
      „Seid ihr euch wirklich sicher?“, fragte einer der ehemaligen Sklaven hinter ihm. Der falsche Aristokrat drehte sich langsam um und nickte dann. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, stapfte er davon. Seine Gefolgsleute blieben zurück. Wie immer ging er allein und wie immer würde ihre Mission hier enden, wenn er versagen würde. Sie blickten der Silhouette hinterher bis sie schließlich zwischen den Bäumen verschwand. Ein kleiner Pfad führte tiefer ins Inselinnere. Er wusste, dass er sich nicht vor der Fauna zu fürchten brauchte, da kein Tier es wagen würde auch nur in die Nähe des Pfades zu kommen. Der einzige menschliche Bewohner der Insel sorgte dafür. Er drückte einige Äste auf die Seite und fand sich auf einer kleinen Lichtung inmitten des Dschungels wieder. Ein Bach trennte die Lichtung in zwei Hälften. Auf der Hinteren stand ein Holzhaus, aus dessen Kamin Rauch kräuselte. Ein kleiner Garten auf der Seite des Hauses erregte die Aufmerksamkeit des Neuankömmlings. Dort arbeitete ein großer Mann gerade. Die Hitze der Mittagssonne schien ihm nichts auszumachen, da keinerlei Schweiß auf seinem unbedeckten Oberkörper glänzte. Langsam drehte er sich nun seinem Besucher zu. Keinerlei Hast lag in der Bewegung. Fast so, als hätte er seinen Besucher erwartet. Der Aristokrat schluckte, doch sein Gegenüber zeigte nur auf zwei Baumstümpfe am Rande der Lichtung. Schweigend nahmen sie darauf platz. Er wünschte das sein Gesprächspartner die verdammte Maske nicht tragen würde, da er so die Stimmung des Mannes dahinter in keinster Weise lesen konnte. Er deutete auf alles was ihn umgab und stellte dem Besitzer eine einfache Frage.
      „Weshalb?“ Dieser antwortete nicht sondern kratzte sich am Kopf. Der falsche Aristokrat atmete tief ein und aus. Dies hier war ein riesiges Risiko, doch er musste es eingehen.
      „Ist es weil sie Angst haben? Was verbergen sie unter dieser Maske?“ Sein Gegenüber ballte die Fäuste, machte jedoch sonst keinerlei Anstalten sich zu Bewegen.
      „Eine Reaktion! Darauf habe ich gewartet“, schoss es dem Aristokraten durch den Kopf und er musst unwillkürlich lächeln. Zum Glück konnte der Mann ihm gegenüber, dies aufgrund seines Helms nicht erkennen.
      „Du fürchtest dich vor dem was in dir ist. Du fürchtest Adegod.“


      „Ich fürchte niemanden! Die Welt fürchtet mich.“ Arma Geddons Stimme lies die Umgebung erzittern. Die Sonne, welche auf seinen Rücken eintätowiert war, schien zu leuchten, als er zwei Supernovas in seiner Hand erzeugte. Die Hitze der Miniatursonnen lies die Felsen um ihn herum schmelzen. Mit einer fließenden Bewegung schleuderte er sie in die Menschenmassen, welche vor ihm flohen. Fleisch schmolz und Knochen verbrannten im Bruchteil von Sekunden. Mit einer weiteren Nova vernichtet er eines der prächtig geschmückten Gebäude zu seiner Linken restlos. Trümmer regneten auf die schreienden Massen hinab. Etwas, dass Geddon nicht entging, und was er mit grimmigem Lächeln beobachtete. Doch da war noch etwas anderes. Er spürte das leichte Stechen in seiner Brust. Jenes Stechen, welches vor Zwei Jahren beinahe unerträglich wurde, und ihm so zum Rückzug zwang. Die Welt sollte brennen. Nichts hätte er lieber gesehen, doch etwas hatte ihn gestoppt. Die Last seiner eigenen schizophrenen Seele.
      „Verflucht sollst du sein Adegod“, keuchte der mächtige Pirat und ging in die Knie.
      „Das ist unsere Chance!“ Geddon blickte auf und knurrte.
      „Dreckige Hunde.“ Die Marine hatte sofort bei seinem Auftauchen den Rückzug angetreten. Er hatte die jämmerlichen Feiglinge ignoriert, doch sie hatten nur auf den richtigen Moment gewartet. Der Vizeadmiral vor ihm lächelte siegessicher. Mit gezogener Klinge befahl er seinen Truppen den Angriff. Unzählige Schüsse erklangen. Die Explosionen hüllten Geddon komplett ein, doch zum Schrecken der Marine stürmte er wenige Sekunden später, direkt daraus hervor. In jeder seiner Hände befand sich eine kleine Sonne. Der Vizeadmiral schluckte und festigte seinen Stand. Mit erhobenem Schwert starrte er der näher kommenden Apokalypse entgegen.
      „Wenn ich ihnen nur die wenigen Sekunden erkaufen kann, welche sie benötigen.“ Er schloss die Augen. Die Hitze der Sonnen in den Händen seines Gegners wurde langsam unerträglich. Jedoch war er im nächsten Moment immer noch da. Er war nicht verglüht. Überrascht riss der Vizeadmiral die Augen auf und blickte auf den knienden Geddon vor sich.

      „Je mehr Zerstörung du anrichtest, desto stärker wird dein inneres Bedürfnis nach Friede... Desto stärker werde ich.“ Adegods Stimme hallte in seinem Kopf wieder. Geddon biss die Zähne zusammen und spannte die Muskeln an. Der Boden unter seinen Füßen bekam Risse, als er sich zwang aufzustehen. Vor seinem inneren Auge konnte er die Überraschung auf Adegods Gesicht erkennen. Etwas das ihm unendliche Befriedung verschaffte. Er packte den verängstigten Vizeadmiral vor sich.
      „Es gibt keine Hoffnung für euch. Diese Welt wird brennen.“ Der Marine in seinen Händen hustete Blut, als er seinen Brustkorb zerdrückte.
      „Feuer!“, schrie der Mann mit letzter Kraft, bevor er in den Händen Arma Geddons sein Leben aushauchte. Die Explosionen trafen ihn dieses mal nicht direkt sondern seine Umgebung. Überrascht spürt er wie der Boden unter ihm nachgab. Die Brücke stürzte ein und riss den Piraten mit sich in die Fluten des Meeres. Die Marinesoldaten brachen nun in lauten Jubel aus. Jubelschreie, welche von den Zuschauern vor den Bildschirmen und den Überlebenden auf der Insel geteilt wurden. Jubelschreie, die sofort wieder erloschen. Ein gewaltige Wasserfontäne schoss nach oben. Ein Überlebender zeigte mit zitterndem Finger nach unten.
      „Das Meer... es teilt sich!“ Man konnte den Meeresboden erkennen. Und dort stand Geddon. Sein gesamter Körper schien von einer großen Sonne umgeben zu sein. Die unglaubliche Hitze lies jegliches Wasser in seiner Umgebung sofort verdampfen. Der kochend heiße Dampf legte sich nun über die Insel und verbrühte die Haut aller noch Anwesenden. Vor den Bildschirmen herrschte betretenes Schweigen, während die Insel selbst von Schmerzensschreien erfüllt war. Mit einem Sprung katapultierte er sich wieder auf die Insel und landete neben ein paar Marinesoldaten, welche sich vor Schmerzen auf dem Boden krümmten. Ihre Haut war von roten Brandblasen überzogen. Geddon beschloss sie liegen zu lassen. Sie sollten leiden. Langsam schritt er durch die Trümmer der Stadt. Wahllos tötete er die Menschen, welche ihm über den Weg liefen. Für ihn waren sie nicht mehr als Insekten, welche er nebenbei zerquetschte. Er suchte etwas ganz bestimmtes. Der falsche Aristokrat war in seinen Anweisungen sehr deutlich gewesen. Normalerweise hätte er ihn auf der Stelle pulverisiert, doch der Mann hatte ihm etwas versprochen.

      „Ich gebe dir die Werkzeuge um Adegod ein für alle Mal auszulöschen.“ Dies waren seine Worte gewesen, und dafür war Geddon bereit dieses eine Mal für jemanden zu arbeiten. Endlich fand er sein Zielobjekt. Eine junge Reporterin kauerte in einem der zerstörten Häuser. Um sich vor dem kochend heißen Dampf zu schützen, hatte sie ein feuchtes Handtuch über ihren Kopf geworfen. Als sie Schritte näherkommen hörte, blickte sie auf. Ihn ihren Augen konnte er blanken Horror erkennen, als sie ihn sah. Er packte die schreiende Frau am Hals. Ihre Schreie intensivierten sich noch, als der Dampf sie zu verbrühen begann. Geddon knurrte. Er holte aus und schlug der wehrlosen Frau mehrmals ins Gesicht, bis sie schließlich verstummte. Mit leeren Augen blickte sie ihn nun an. Sie war kurz davor das Bewusstsein zu verlieren. Mit einer schnellen Bewegung entriss er ihr die Kamera, welche die ganze Zeit live sendete und lies die blutende Frau fallen.
      „Ab einem gewissen Pensum an Verletzungen spürt der Mensch keine neuen Schmerzen mehr. Das Gehirn erträgt es einfach nicht mehr und schotten sich ab. Faszinierend nicht wahr?“, sagte er kalt lachend. Millionen Menschen auf der Welt blickten gebannt auf ihre Bildschirme, welche nichts außer seiner emotionslosen, weißen Maske zeigten.
      „Diese Welt und all ihre Einwohner existieren nur um zu brennen.“ Er erzeugte gerade eine kleine Sonne in seiner Hand, als ihn jemand am Fuß packte.Überrascht blickte er nach unten. Die Reporterin blickte ihn an und er konnte das Schwache Licht in ihren Augen deutlich sehen.
      „Warum?“, keuchte sie, bevor sie zusammenbrach. Er packte sie nun am Kinn und hob sie hoch.
      „Es ist ein Beweis. Ein Beweis für das Böse!“ Die Sonne in seiner Hand vergrößerte sich nun bis sie als gigantischer Feuerball über der Insel schwebte. Sie verbrannte alles vollkommen und ließ keinerlei Spuren zurück. Die Insel Mara, das kleinste der zwanzig Gründerkönigreiche, war nun nichts weiter als ein verkohltes totes Ödland.


      „Was hat du gesehen Lucy?“, fragte Sankt Orinto und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Interessiert betrachtete er die Admiralin vor sich. In ihrem Blick sah er zum ersten Mal seit er sie kannte eine unbeugsame Überzeugung. Der Funke in ihr war endlich entzündet worden.
      „Feuer! Unaufhaltsame, unendliche Wut. Etwas, das unsere Welt brennen sehen möchte. Etwas das aufgehalten werden muss. Ich sah Arma Geddon!“



      Kapitel 137: News
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      Jack Ryder streckte sich und blickte gelangweilt auf Marys Hintern, während sich die Piratin von Miyuki verabschiedete. Aus den Augenwinkeln konnte er Sankt Orinto und Nightmare erkennen, welche ihrer Abreise aus der Ferne zusahen. Miyuki schüttelte gerade Marys Hand, als diese sie stürmisch umarmte.
      „Danke für alles. Vielleicht lasse ich dich sogar meiner Crew beitreten“, meinte sie mit einem Augenzwinkern, worauf ihr Gegenüber mit einem Lächeln antwortete.
      „Es wäre wohl kaum passend, dass jemand der Stärker ist als du, im Rang unter dir steht.“
      „Hey pass blos auf. Ich habe in den letzten Wochen wie eine Verrückte trainiert“, antwortete Mary mit Schmollmund und warf einen Blick in Richtung Jack.
      „Du hast in den letzten fünf Monaten wirklich große Fortschritte gemacht“, meinte der Reporter grinsend und schüttelte nun auch Miyukis Hand.
      „Aber wir sollten unserem Boss auch danken. Immerhin haben die Aufträge, welche wir für ihn erledigen mussten, erheblich zu deinem Stärkeanstieg beigetragen.“ Sein Blick wanderte zu Sankt Orinto, der ihn mit hochgezogener Augenbraue ansah. Mary Blick war ebenfalls auf den Adeligen gerichtet, doch sie knurrte ihn nur wütend an und wandte sich dann abrupt ab.
      „Lass uns verschwinden Jack“, sagte sie und sprang mit einem eleganten Satz in die Kabine des Heißluftballons, der sie von Mary Joa hinab zum Archipel bringen sollte. Der Reporter verneigte sich ein letztes Mal spöttisch, bevor er der Piratin folgte. Auch Miyuki verließ die Ablegestelle ohne ihren Boss eines weiteren Blickes zu würdigen.
      „Was denkst du gerade?“, fragte Nightmare seinen Schützling und legte ihm behutsam die Hand auf die Schulter. Der Aristokrat riss sich jedoch los und ging in das Gebäude hinter sich zurück.
      „Meine Entscheidungen lasten schwer auf mir. Ich brauche etwas Zeit für mich alleine.“ Der Bandagierte hob die Hand und wollte Orinto aufhalten, doch dieser schüttelte nur den Kopf ohne sich umzudrehen.
      „Bitte. Gerade du solltest das verstehen. Sieh bitte nach Askaba und Thaira und bereite danach alles für die Ankunft von Miyukis Ausbilder vor.“ Mit diesen Worten verschwand Orinto im dunklen Inneren des Gebäudes.


      Mary presste derweil ihr Gesicht gegen die Glasscheibe und betrachtete fasziniert die weiße Wolkendecke unter sich.
      „Es sieht wahrhaftig wie ein Meer aus“, murmelte sie ehrfürchtig, während Jack nur laut lachte und sich einen Schluck aus seinem Flachmann gönnte.
      „Warte nur. Auf dieser Welt gibt es noch so viele Wunder zu bestaunen.“ Er grinste.
      „Und ich werde sie dir alle zeigen“, fügte er dann mit einem Augenzwinkern hinzu. Mary lies sich nun seufzend in ihren Sessel zurückfallen.
      „Ich wünschte nur, dass wir diese Dinger endlich loswerden würden“, knurrte sie und rubbelte über das Blutmal, welches Sankt Orinto ihnen vor fünf Monaten im Asylum verpasst hatte. Nachdem sie die Anstalt verlassen hatten, wollte sie eigentlich direkt wieder aufbrechen, jedoch hatte der Adelige sie und Jack aus irgendeinem Grund bei sich behalten. Jack meinte, dass es dazu diente, dass er keine Infos an Mr. Truth weitergeben konnte, aber Mary schien das nicht einleuchtend. Weshalb hatte er ihnen dann das Blutmal aufgezwungen und weshalb lies er sie jetzt gehen?
      „Etwas stimmt mit dieser Welt ganz und gar nicht, wenn die sogenannten Regenten verkommener als wir Schurken sind“, seufzte sie und schloss die Augen. Im Moment genoss sie einfach das Gefühl, des sanft nach unten sinkenden Ballons. Jack beobachtete sie mit einem Lächeln und schlug dann seinen Notizblock auf. Darin befand sich eine Zeichnung der Piratin, an der er nun weiterarbeitete. Sie gab ihm ein Gefühl der Zufriedenheit. Sie machte ihn glücklich.
      „Alleine dafür hat es sich gelohnt herab zu kommen, doch ich darf das Ziel nie aus den Augen verlieren.“ Er strich ihr eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht und musst grinsen, als sie laut zu schnarchen begann. In den letzten Monaten hatte er dank ihr einiges zu lachen gehabt, doch jetzt musste er sich wieder auf die Zukunft konzentrieren. Schließlich stand ein großer Krieg bevor. Er seufzte und streckte sich, bevor er seinen Notizblock verstaute.
      „Das Leben kann nicht nur aus Lachen bestehen, aber ich danke dir für alles was du getan hast.“ Gähnend stand er auf und setzte sich nun ans andere Ende der Kabine, sodass er Mary nicht aufwecken würde. Bedächtig kramte er eine Teleschnecke aus dem Innern seines Mantels.

      „Wie geht’s Layla?“ Die Person am anderen Ende der Leitung knurrte und verzog das Gesicht.
      „Private Themen sind Tabu Jack“, meinte Mr. Truth und lehnte sich in seinem Sessel zurück. Genüsslich nahm er einen Schluck Tee und tippte gelangweilt mit der Spitze seines Bleistifts auf den Block auf dem Tisch neben sich.
      „Wir hatten in letzter Zeit keinerlei News mehr von dir in der Zeitung. Hat Sankt Orintos Gastfreundschaft das nicht zugelassen?“ Am anderen Ende der Leitung zeigte sich Jack überrascht, grinste dann jedoch breit.
      „Leider nein, jedoch haben dir meine News doch eh nie gefallen.“ Mr. Truth seufzte und zerbrach die Spitze seines Bleistifts, was zeige, dass er nicht so ruhig war, wie er sich gab.
      „Es ist nicht einfach. Du bist ganz klar ein Befürworter des Dämonenkönigs, doch ich glaube an das Recht auf freie Meinungsäußerung. Und deshalb habe ich dich auch engagiert, nachdem ich die marode World Times übernommen habe. Du bist und bleibst ein guter Reporter.“ Jack verneigte sich spielerisch, obwohl sein Gegenüber es nicht sehen konnte.
      „Danke für dies Ehre“, meinte er mit gespielter Höflichkeit.
      „Weswegen rufst du mich an? Falls es News über das Asylum sind, kommst du viel zu spät. Das Thema wurde schon nach allen Regeln der Kunst ausgeschlachtet. Geddon haben wir auch schon seit fast einer Woche auf den Titelblättern und über den Krieg zwischen Orinto und Fames können wir nicht berichten, wenn wir nicht die ganze Weltregierung, Marine und die halben Armeen aller Königreiche auf uns gehetzt haben wollen. Noch haben wir nicht genügend Beweise um die zwei zu Überführen.“
      „Weshalb tun sie all dies?“, unterbrach Jack, die Ansprache von Truth. Dieser legte den zerbrochenen Bleistift nun beiseite und stand auf. Langsam schritt er durch sein abgedunkeltes Arbeitszimmer und riss die Vorhänge mit einem Ruck zu Seite. Die Abendsonne erhellte auf einen Schlag den Raum und blendete ihn. Er lies sich auf seinen Sessel zurückfallen.
      „Freiheit ist das höchste Gut, welches ein Mensch erreichen kann. Ich weiß das aus schmerzlichen Erfahrungen. Und um Freiheit wahrlich zu erlangen, braucht man Wissen. Deshalb verbreite ich die Wahrheit“, meinte er und nickte der Person zu, welche das Büro gerade betreten hatte.
      „Also weshalb hast du mich angerufen Jack?“ Der Reporter am anderen Ende der Leitung lächelte und lehnte sich zurück.
      „Ich kündige!“, sagte er und legte direkt auf. Dann schleuderte er die Teleschnecke durch die Glasscheibe hinter sich, wodurch Mary hochschreckte.
      „Ich weiß nicht ob ich mich darüber freuen soll oder nicht“, meinte derweil die Person, welche Truths Büro betreten hatte und blickte den Besitzer der World Times durchdringend an.
      „Layla schläft“, fügte sie dann hinzu. Mr. Truth nickte und seufzte.
      „Ich konnte Jack niemals durchschauen, deshalb habe ich ihn auch nicht gefeuert. Ich wollte ihn stehts nah bei mir behalten, damit ich seine Bewegungen besser überwachen konnte. Ich weiß nicht wozu er fähig ist.“ Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und gähnte.
      „Ich habe die Artikel für die morgige Ausgabe bereits zusammengestellt und werde mich nun auch aufs Ohr hauen“, fügte er müde hinzu. Die Person, welche zuvor eingetreten war, nickte.
      „Ich wollte dir nur sagen, dass ich dieses Jahr am Arlan Turnier teilnehmen werde.“ Truth zog überrascht die Augenbrauen nach oben.
      „Und was veranlasst dich zu dieser Entscheidung?“
      „Ich habe Informationen erhalten, dass sich ein bestimmte Person dort aufhalten wird“, sagte die Person und hielt Mr. Truth die Türe auf. Dieser nickte nur.
      „Mach was du willst. Als Shichibukai hast du alles Recht der Welt dazu.“


      „Du willst wo mitmachen?“ Mary klang entsetzt. Der Reporter lehnte sich nur grinsend zurück. Er ignorierte den pfeifenden Wind, der durch das Loch, welches seine Teleschnecke geschlagen hatte, herein pfiff. Sie näherten sich dem Shabondy Archipel, von wo sie direkt weiterreisen würden.
      „Wir werden an Arlan Spielen teilnehmen“, sagte er noch einmal lässig.
      „Spinnst du? Auch wenn der Preis aus einer Milliarde Berry und der totalen Tilgung aller bisher begangenen Verbrechen besteht, habe ich nicht annähernd genügend Leben um da mit zu machen“, schrie ihn die junge Piratin an und verpasste ihm eine schmerzhafte Kopfnuss. Jack rieb sich seinen Hinterkopf und duckte sich unter einem weiteren Schlag Marys hinweg, doch das Grinsen blieb die ganze Zeit auf seinem Gesicht bestehen.
      „Es ist die perfekte Möglichkeit um der Welt die Wahrheit zu zeigen“, unterbrach Jack nun ihren wütenden Ansturm. Er packte sie am Handgelenk und drückte sie gegen die Kabinenwand. Sie konnte seine ungebrochene Überzeug in seinen klaren Augen erkenne, während er sich dicht gegen sie presste. Konnte seinen Atem in ihrem Nacken spüren. Die junge Piratin biss sich auf die Unterlippe bis sie zu bluten begann. Ihre Knie zitterten wie Espenlaub und schließlich gab sie auf und wendete den Blick ab. Der Reporter presste sie an sich.
      „Dies ist der Ort, wo wir der Welt ihre Zukunft offenbaren werden. Blight Asylum, die zahlreichen Feierlichkeiten weltweit, welche die Größe der Regierung bekunden sollen, und die Arlan Spiele. Die Weltregierung und vor allem Fames und Orinto nutzen jede Möglichkeit um die Bevölkerung einzulullen. Mit den zahlreichen Bedrohungen brauchen sie die Unterstützung der einfachen Menschen mehr den je.“ Jacks Blick war in die Ferne gerichtet. Wütend biss er die Zähne zusammen und presste Mary noch stärker an sich. Diese schlang ihre Arme nun ebenfalls um ihn.
      „Sie halten die Leute mit Brot und Spielen klein. Sie locken sie mit dem Hoffnungsschimmer, dass sie bei den Arlan Spielen Reichtum und Freiheit erlangen können. Sie stilisieren den Dämonenkönig zu einem seelenlosen Monster hoch, welches unsere Welt nur brennen sehen will.“ Sie konnte den Zorn Jacks beinahe greifen. Mary schluckte, bevor sie die Frage stellte, welche ihr schon seit Ewigkeiten unter den Nägeln brannte.
      „Wer bist du wirklich Jack?“ Der Reporter drückte sie von sich weg und blickte sie mit einem warmen Lächeln an.
      „Das ist ein gute Frage, aber bevor ich sie beantworte, sollten wir diese Dinger loswerden“, meinte er grinsend und strich über Orintos Blutrune. Mary zog zischend die Luft ein, als sie erkannte, dass die Rune sich auflöste.
      „Was? Wie?“, keuchte sie überrascht, doch Jack legte ihr nur seinen Finger auf die Lippen und brachtet sie zum Schweigen. Ein Gefühl, als würde eine leichte Brise über ihre Haut streicheln, erfasste sie und sie erkannte erstaunt, dass auch ihre Rune verschwunden war. Bevor sie jedoch auch nur in irgendeiner Weise reagieren konnte, wurde sie von dem lauten Ringen einer Teleschnecke unterbrochen. Ohne zu zögern zog Jack eine pechschwarze Version aus seinem Mantel.

      „Bist du endlich wieder zurück Jack? Hat ja lange genug gedauert, bis Orinto dich hat gehen lassen“, ertönte ein warme Frauenstimme durch die Teleschnecke.
      „Nikki schön deine Stimme zu hören. Erwarten mich bei meiner Rückkehr deine selbstgemachten Plätzchen und eine sexy Massage“, antwortete der Reporter und ignorierte die schmerzhafte Kopfnuss, die Mary ihm verpasste. Er schlug die Beine übereinander und macht es sich noch einmal gemütlich. Unter sich konnte er das Archipel bereits erkennen, also musste er sich kurzfassen.
      „In letzter Zeit experimentiere ich mit Kuchen, also wird dich eher eine köstliche Torte erwarten, wenn du zurückkommst. Wann darf ich denn mit dir rechnen“, meinte Nikki vergnügt.
      „Oh ich und Mary Read werden noch einen Zwischenstopp auf Arlan einlegen...“ Zu weiteren Ausführungen kam Jack nicht mehr, da er von einer quitschenden Nikki unterbrochen wurde.
      „Mary! Ein Mädchen! Hast du endlich eine Freundin gefunden. Das freut mich so für dich Jack... oder sollte ich dich lieber... ach lassen wir das. Jedenfalls erwartet euch ein riesiger Glückwunschkuchen, wenn ihr wieder hier seid. Ich freue mich ja so für dich. Endlich stößt sich mein Kleiner die Hörner ab.“ Die Stimme aus der Teleschnecke überschlug sich förmlich, bevor urplötzlich aufgelegt wurde.
      „Meint die das ernst?“, fragte Mary mit hochgezogener Augenbraue.
      „Jap“, antwortete Jack, der über beide Ohren grinste.
      „Wahrscheinlich hat sie aus Versehen aufgelegt, weil sie wie ein aufgeschrecktes Reh vor Freude im Kreis herum gehüpft ist. Jedenfalls kannst du dich auf Nikkis Kuchen freuen. Sie ist wirklich ein immer fröhlicher kleiner Teufel und ihre Rundungen sind auch nicht zu verachten“, meinte der Reporter laut lachend. Wenig später rieb er sich die riesige Beule, welche ihm Mary verpasst hat.
      „Sprich vor mir nicht so über die Vorzüge einer anderen Frau, wenn du am Leben bleiben willst.“
      „Aber ich spreche hier von Doppel D. Doppel D!“, meinte Jack verteidigend und mit glänzenden Augen, während er unter einem erneuten Schlag Marys hinweg tauchte. Das Gerangel ging noch eine Weile so weiter, bis Mary und Jack sich gegenseitig in den Armen lagen. Die Beiden sahen sich an und brachen dann in lautes Gelächter aus. Schließlich hatten sie endlich wieder festen Boden unter den Füßen, als sie auf dem Archipel ausstiegen. Mary wischte sich einige Lachtränen aus den Augenwinkeln und blickte in den goldenen Sonnenuntergang. Jack stellte sich neben sie und blickte ihr ernst in die Augen.
      „Du hast mich vorher gefragt wer ich wirklich bin.“ Er seufzte und legte seinen Arm um sie, während er sie nah an zu sich zog.
      „Ich arbeite für denjenigen, der dieser Welt Frieden bringen wird. Jener Mann, der mich errettet hat. Genauso wie er die Welt erretten wird. Mein Boss ist Arthur Cunningham. Der Dämonenkönig!“



      Kapitel 138: Adas Erbe
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      „Ihr Tee Meister.“ Die junge Frau verneigte sich so tief, dass ihre Nasenspitze beinahe den Boden berührte.
      „Danke Cassandra“, erwiderte Sankt Orinto gelangweilt und gebot ihr mit einer Handbewegung, dass sie verschwinden sollte. Die Dienerin gehorchte sofort und machte auf dem Absatz kehrt. Sie schluckte und wandte schnell den Blick ab, als sie die Person sah, welche das ganze vom Türrahmen aus beobachtet hat. Ohne den Kopf zu heben, schob sich die junge Dienerin an Nightmare vorbei, der nun eintrat.
      „Haben wir schon Neuigkeiten von Miyukis Trainer bekommen?“, fragte der Aristokrat, während er genüsslich, und vor allem lautstark seinen Tee schlürfte. Der Bandagierte seufzte. Die weißen Leinen, die ihn einhüllten, fielen nun zu Boden während er sich gegenüber seines Schützlings niederließ. Nightmare schüttelte sein langes Haar und gähnte herzhaft, was Orinto wiederum ein breites Grinsen aufs Gesicht zauberte.
      „Viel besser“, meinte er und prostete seinem Gegenüber zu.
      „Wieso vertraust du mir nicht an, wer dein Partner ist?“
      „Aus einem einfachen Grund. Du würdest mich davon abhalten mit ihm weiterzuarbeiten.“ Orinto stellte die Teetasse klirrend auf dem Glastisch ab.
      „In letzter Zeit verschließt du dich mir. Du schweigst über deine Pläne und vertraust mir nur das Nötigste an. Ich fühle mich inzwischen mehr wie dein Diener, als wie...“ Orinto unterbrach seinen Partner. Der Aristokrat schüttelte traurig den Kopf.
      „Du weißt, was nötig ist. Ich kann dir nicht alles sagen, da deine Gefühle uns behindern würden.“ Nightmare schlug wütend auf die Lehne seines Stuhles, wodurch das Holz zersplitterte.
      „Natürlich sorge ich mich um dich. Ich habe dich seit dem Anfang begleitet. Zusammen haben wir die Welt bereist. Zusammen haben wir den Entschluss gefasst. Wir haben es mit unseren eigenen Augen gesehen. Zusammen!“

      Orinto stand auf. Er strich die Krümel seines vorangegangenen Mals von seinem edlen schwarzen Anzug. Seine Schritte hallten auf dem makellosen Marmorboden wieder, während er zum Fenster schritt.
      „Es stimmt, jedoch gibt es Dinge, welche ich trotz allem alleine machen muss. Du kannst mich nicht immer beschützen.“ Er wandte sich um und grinste Nightmare nun an.
      „Außerdem musst du dir keine Sorgen machen. In den letzten Monaten konnte ich einige Dinge über Fames in Erfahrung bringen. Ich kenne seinen Plan nun“, fügte er mit einem teuflischen Grinsen hinzu. Mit geballten Fäusten blickte er wieder aus dem Fenster. Seine Augen waren auf den Horizont gerichtet.
      „Dieses mal wird es keine Zukunft für den alten Hungerhaken geben“, murmelte er mit glänzenden Augen. Grinsend hämmerte er seine Hände auf den Fenstersims und beobachtete die Wolken, welche langsam über den Himmel zogen. Plötzlich spürte er zwei Hände auf seinen Schultern. Überrascht drehte er sich um und blickte in das Gesicht seines Beschützers.
      „Ich werde dich immer beschützen, aber ich verstehe auch wie du darüber denkst.“ Orinto schob Nightmares Hände sanft beiseite.
      „Danke“, sagte er mit ruhiger Stimme und ging dann zurück zum Tisch.
      „Darf ich dich dann zu anderen Dingen etwas fragen?“ Nightmare erschien neben ihm, während der Aristokrat seine Notizen zusammen kramte.
      „Natürlich“, antwortete dieser und setzte sich wieder hin.
      „Was hatte es mit den Aufträgen auf sich? Weshalb hast du Jack, Mary und Miyuki quer über die Ozeane geschickt?“ Orinto lehnte sich zurück und seufzte. Er legte die Hand über die Augen und lachte dann laut auf. Sein Gegenüber zog misstrauisch eine Augenbraue nach oben.
      „Es ging nicht um Jack oder Mary. Jack Ryder ist keine Gefahr für mich. Sein Ziel ist etwas größeres, als die kleinen Machtspiele zwischen mir und Fames. Sein Kampf ist nicht der Meinige, jedoch kann ich trotzdem einen Kämpfer ins Feld schicken.“

      Orinto blickte Nightmare direkt in die Augen und grinste.
      „Miyuki!“ Sein Gegenüber schüttelte ungläubig den Kopf.
      „Du möchtest dieses Wrack in den Kampf schicken? Ihr gesamtes Dasein dreht sich nur um Dillian. Auch wenn sie sich in den letzten Monaten langsam zum besseren gewandelt hat, ist sie noch weit davon entfernt nützlich zu sein.“ Alles was Nightmare als Antwort drauf erhielt, war das breite Grinsen des Aristokraten.
      „Du unterschätzt dieses Mädchen. Es mag sein, dass sie zurzeit nichts besonderes ist, aber sie hat die Möglichkeit alle anderen in den Schatten zu stellen. Immerhin ist sie Adas Tochter.“
      „Davon merke ich nicht viel“, meinte der Bandagierte abschätzend. Er hatte seine Leinenbandagen wieder angelegt und steckte sich gerade.
      „Wo willst du hin?“, fragte sein Schützling ihn interessiert.
      „Ich habe Informationen, dass jemand einen Mordanschlag auf dich plant“, antwortete dieser nur gelangweilt. Er wollte sich gerade aufraffen, als ihm sein Schützling gebot, sich wieder zu setzen. Nightmare neigte fragend seinen Kopf.
      „Kein Grund zur Hektik. Außerdem war ich mit meinen Ausführungen zu Miyuki noch nicht fertig“, meinte Orinto und deutete auf die vielen Notizen vor sich auf dem Tisch.
      „Der Sinn der Aufträge und Reisen, welche Miyuki in den letzten Monaten getan hat, war, dass sie die Welt sieht. Bevor dem Asylum war sie zu sehr mit ihrer Rache beschäftigt. Sie sah all diese Kämpfe, egal wie sehr sie sie verwundeten, nur als Möglichkeit stärker zu werden. Jedoch lehnte sich jegliche Hilfe ab. Sie war so stur und hielt es für ihre persönliche Mission. Keiner kam an sie ran. Jedoch hat sich das seit dem Asylum Vorfall geändert. Ich hatte gehofft, dass dies irgendwann geschehen würde.“ Orinto kramte ein Blatt hervor, welches Ada zeigte. Darunter war ein Profil von Miyukis Mutter zu sehen.
      „Ich habe es direkt gespürt, als ich Miyuki das erste Mal sah und die letzten Monate haben es bewiesen. Sie ist wie ihre Mutter. Tief in ihrem Innern sieht sie das Gute dieser Welt. Egal wie sehr sie verletzt wurde. Egal wie sehr sie versuchte ihre Emotionen zu vernichten. In ihrem Innern ist sie die Wächterin dieser Welt, genauso wie Ada es war. Ada kämpfte nicht für die Weltregierung, sondern in erster Linie für die Menschen.“ Orinto war aufgestanden und blickte Nightmare mit einem durchdringenden Blick an. Seine Fäuste waren geballt.
      „Miyuki hat dasselbe Herz. Das Herz eines wahren Wächters und ich werde ihr helfen es frei zu legen. Sie muss noch viel lernen und sie muss vor allem aufhören sich über Dillian zu definieren. Und heute wird sich all dies entscheiden. Kann sie sich einer höheren Aufgabe verschreiben, oder wird sie von ihren Gefühlen geleitet.“ Nightmare packte den Aristokraten am Handgelenk.
      „Wen hat du gerufen? Wer ist ihr Trainer? Wer ist dein Partner“, knurrte er, doch Orinto riss sich einfach los und verschwand in Richtung Ausgang.
      „Es tut mir Leid, aber ich bin Bereit dieses Risiko für sie einzugehen. Schließlich muss die Welt beschützt werden, wenn ich nicht mehr da bin!“


      Miyuki rollte sich unruhig hin und her. Sie konnte sowieso nicht schlafen, und verfluchte sich es überhaupt versucht zu haben.
      „Lächeln.... Professionalität... Sie wusste, dass Dillians Vater damals Recht gehabt hatte. Wenn sie sich von ihren Gefühlen leiten lies, würde sie nichts erreichen. Sie hatte diesen Pfad die letzten fünf Jahre beschritten, und er hatte sie nirgendwo hingeführt. Sie war stärker geworden, doch sie war weit von der Spitze entfernt. Sie hatte sich einige Kampftechniken ihres Vaters und ihrer Mutter mithilfe von Aufzeichnungen von deren Kämpfen selbst beigebracht, doch immer wieder hatte sie schmerzlich erfahren müssen, dass es nicht genug war.“ Sie rieb sich ihre schmerzenden Schläfen und stand auf. Langsam schritt sie zum Fenster ihres Zimmers und blickte seufzend auf die Straßen Mary Joas. Orinto hatte einen Trainer für sie organisiert. Jemand der sie auf ihre Zukunft vorbereiten würde. Was diese Zukunft enthalten würde, hatte er jedoch nicht erwähnt. In den letzten Monaten hatte sie im Auftrag des Aristokraten mit Mary und Jack die Welt bereist. Sie hatte viele Menschen und Länder kennengelernt und trotz der Missstände, welche sie zum Teil sah, war es ein Gedanke, der in ihr vorherrschte.
      „Diese Welt ist so wunderschön.“ Das Zusammenspiel zwischen Natur und Mensch begeisterte sie. Sie hatte kleine Dörfer besucht, genauso wie große Städte. Hatte endlose Wälder erblickt und massive Gebirgszüge erklommen. Und überall hatte sie die Unterdrückung erlebt. Sei es durch den Dämonenkönig, den Kulter Schattenflamme, Piraten oder die Weltregierung. Diese Reisen hatten Dillian immer weiter aus ihren Gedanken verbannt und stattdessen hatte etwas anderes von ihr Besitz ergriffen. Sie wollte diese Welt schützen. Ihr Blick wanderte über die Dächer der Stadt und blieb an einer Person hängen. Ungläubig rieb sie sich die Augen.
      „Mary?“, murmelte die junge Frau überrascht, doch im nächsten Augenblick war die Piratin von den Dächern verschwunden. Miyuki war sich sicher, dass es sich um keine Einbildung handelte, doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, wurde ihre Tür aufgerissen. Sankt Orinto starrte sie aus dem Türrahmen an.
      „Es ist Zeit“, meinte er mit einem Grinsen.
      „Glaub mir diese Show willst du nicht verpassen Miyuki.“

      Wenig später befanden sie sich im prächtigen Garten von Sankt Orintos Villa. Während sie zwischen den Hecken und bunten Blumenbeeten durchschritten, sprach keiner der Drei ein Wort, bis Orinto schließlich anhielt.
      „Miyuki meine Liebe“, begann er, doch die Angesprochen schnitt ihm das Wort ab.
      „Komm zum Punkt.“ Der Aristokrat lachte laut auf.
      „Ungestüm wie eh und je. Genau wie deine Mutter.“ Er setzte sich nun im Schneidersitz ins Gras. Langsam atmete er ein und aus. Genoss die kühle Abendbrise und die frische Luft, die seine Lungen füllte.
      „Ach ich sollte meine Arbeit als Weiser viel öfters ins Freie verlegen. Diese stickigen Besprächungssääle machen mich noch wahnsinnig.“ Mit einem Grinsen registrierte er Miyukis genervtes Gesicht und fuhr dann fort.
      „Miyuki du kannst in die Fußstapfen deiner Mutter treten, doch dies kannst du nicht alleine bewältigen. Ich denke, dass du inzwischen selbst auch zu diesem Schluss gekommen bist. Du brauchst jemand, der dich leitet. Und ich habe diesen Jemand.“ Der Aristokrat stand auf und legte seine Hände auf die Schultern der jungen Frau.
      „Dies ist ein Test. Bist du bereit dich einer höheren Sache zu Opfern? Bist du bereit über deinen Gefühlen zu stehen? Nur dann kannst du Adas Vermächtnis antreten.“ Ein Stimme unterbrach den Aristokraten, welcher sich jedoch davon nicht überrascht zeigte. Langsam drehte er sich um. Der Garten wurde inzwischen von immer mehr Personen gestürmt, die sofort ihre Waffen auf die Drei in der Mitte richteten.
      „Sie haben sich ja ordentlich Zeit gelassen“, murmelte Orinto und trat dann vor den Anführer der Meute. Das Gesicht der Frau war abgemagert und die Lumpen, die sie trug, hatten auch schon bessere Zeiten gesehen.
      „Keine vorschnellen Bewegungen. Wir haben Seesteinkugeln“, murmelte sie und wischte sich eine Strähne ihrer dreckigen braunen Haare aus dem Gesicht.
      „Wie heißt du meine Liebe?“, fragte Orinto nun mit freundlicher Stimme und breitete die Arme aus.
      „Das tut nichts zur Sache Tenryuubito“, knurrte die Frau und spuckte den Aristokraten an. Dieser wischte sich gelangweilt übers Gesicht und begab sich zurück zu Nightmare und Miyuki.

      „Ihr seid um euer Schicksal wahrlich nicht zu beneiden“, meinte er, während er dem Bandagierten gleichzeitig gebot zu warten.
      „Wir haben unser Schicksal endlich selbst in den Händen. Zu lange haben wir unter euch Himmelsdrachen gelitten. Doch nun werden wir Sklaven uns erheben. Die einfache Bevölkerung wird eure Dekadenz bestrafen“, schrie die Frau und die anderen Sklaven hoben ebenfalls ihre Waffen empor.
      „Fames benutzt euch doch nur“, schrie Nightmare die Meute nun wütend an, doch Orintos Gesicht zeigte keinerlei Reaktion.
      „Denkt ihr wirklich einer der Weisen würde sich für uns Sklaven einsetzen. Nein wir sind nun unser eigenen Herren und auch wenn wir sterben müssen, so werden wir doch so viel Aristokraten wir möglich mitnehmen.“ Zwei Sklaven traten von hinten an ihre Anführerin heran.
      „Gab es Probleme?“, fragte diese.
      „Nein. Der Einzige, der uns gesehen hat, war so ein halb toter Kerl im Rollstuhl. Jeff und Ben kümmern sich darum“, antwortet einer der Männer und sie zogen sich dann in die Menge zurück.
      „Ihr wollt die dekadenten Strafen und sucht euch als erstes Ziel ausgerechnet mich aus?“ Orinto lachte lauthals und wischte sich einige Tränen aus den Augenwinkeln. Dann wurde er auf einen Schlag ernst.
      „Aber keine Angst es wird gleich vorbei sein. Außerdem weiß ich bereits das der falsche Aristokrat euch geschickt hat“, fügte er hinzu.
      „Rollstuhl! Du kannst doch nicht.... Nein sag mir nicht, dass du...“ Nightmare schien außer sich zu sein, doch Orinto schüttelte nur den Kopf.
      „Dies ist meine Entscheidung.“ Er drehte sich Miyuki zu.
      „Bitte enttäusche mich nicht“, sagte er zu ihr, bevor er sich ein weiteres Mal umwandte und gen Himmel blickte.
      „Es beginnt!“

      Der Aufprall eines verbeulten Rollstuhls in der Mitte der Menge überraschte alle Anwesenden bis auf Orinto. Im nächsten Moment schlugen zwei verunstaltete Männerleichen daneben ein.
      „Wie könnt ihr es wagen“, erschallte eine keuchende Stimme. Sie schien den ganzen Garten zu erfüllen. Die Sklaven drehten sich panisch um und fuchtelten mit ihren Pistolen herum.
      „Zeige dich Feigling“, schrie die Anführerin.
      „Feigling!“ Die Stimme fuhr allen durch Mark und Bein. Ein Mann war hinter den Sklaven erschienen, welche ohne zu Zögern auf ihn schossen. Doch die Kugeln wurden von schwarzen Löchern verschlungen, welches sich um den Neuankömmling öffneten.
      „Kontrolliere deine Gefühle Miyuki. Zeige mir, dass mein Vertrauen in dich berechtigt ist“, sagte Sankt Orinto und legte seine Hand auf die Schulter der jungen Frau, die vor Zorn bebte.
      „Er!“, knurrte sie und ballte die Fäuste so Stark, dass es schmerzte. Der Neuankömmling zitterte am ganzen Körper, doch nun richtete er sich zu voller Größe auf. Sein krächzender Husten erfüllte die Luft und er wischte sich etwas Blut aus den Mundwinkeln. Tief ein und ausatmend zwang er sich zur Ruhe. Auf seinem Gesicht waren die Schmerzen unter denen er litt deutlich zu erkennen. Mit einer schnellen Bewegung riss er die Infusionen, an denen er hing, hinfort und schleuderte sie zu Boden.
      „Ihr seid alle nur Dreck“, knurrte der Mann und im nächsten Moment brachen alle Sklaven im Garten zusammen. Jeder hatte ein klaffende Loch in der Brust. Die Erde begann nun unter den Füßen des Mannes aufzusplittern.
      „Feigling? Das ich nicht lache. Ich bin Clint Torino!“



      Kapitel 139: Tausend Gesichter
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      Ihre Muskeln waren bis zum Zerreißen angespannt und ihr Körper bebte vor Wut. Miyukis Gesichtsausdruck war mörderisch, während sie Clint Torino beobachtete. Dieser schien ihren Hass nicht mitzukriegen, oder er ignorierte ihn. Der Mörder ihrer Mutter stand nur wenige Meter vor ihr und jede Faser ihres Körpers wollte ihn in Fetzen reißen, doch gleichzeitig wusste sie, dass dies unmöglich war. Auch wenn er tödlich verwundet war, so gab es auf der Welt keinen weiteren wie ihn. Allen Informationen zu folge hätte Torino innerhalb weniger Wochen sterben müssen. Ihre Mutter hatte dafür gesorgt. Keine Krankheit oder Verletzung würde ihn töten. Was ihn dahinraffen sollte, und ihn immerhin in diesen Zustand gebracht hatte, waren Schmerzen. Schmerzen, welche ihn zermürben sollten, bis er die Kraft zu leben verlieren würde. Der letzte Angriff ihrer Mutter um die Welt immer von diesem Monster zu befreien. So war es gedacht.
      „Es ist ein Gefühl als würde mein gesamter Körper gleichzeitig in Flammen und unter Starkstrom stehen“, keuchte Clint und Miyuki schreckte hoch. Orinto stand direkt vor seinem Bruder und blickte ihm in die Augen. Sie registrierte Nightmare, der sich langsam vorschob. An seiner Körperhaltung konnte sie erkennen, dass der Bandagierte bereit war, sofort einzugreifen.
      „Du hättest sie nicht töten müssen“, meinte der Aristokrat und legte seine Hand dann auf die Schultern seines Bruders. Dieser hustete etwas Blut auf den edlen Anzug des Adeligen und wischte sich den Rest aus den Mundwinkeln.
      „Es freut mich dich wiederzusehen Partner“, meinte Clint und lies sich in einen Rollstuhl zurückfallen, der im gleichen Moment hinter ihm erschien. Sein Gesicht war schmerzverzerrt.
      „Ist sie bereit?“, fragte er seinen Bruder nun, doch dieser antwortete nicht. Stattdessen fuhr er sich grinsend durch die Haare.
      „Wie lange hältst du noch durch? Fünf Jahre mit solchen Schmerzen zu leben, grenzt an ein Wunder. Niemand hat dir mehr als einen Monat gegeben.“ Torino keuchte und ballte die Fäuste.
      „Ich werde nicht sterben, bevor ich meinen Traum verwirklicht habe!“
      „Ich frage mich, was so wichtig ist, dass es dich am Leben hält. Es hat nichts mit dem Alten zu tun“, meinte Alex mit starrer Mine. Überrascht zog sein Bruder die Augenbrauen nach oben, musste im selben Moment jedoch auch laut lachen, was jedoch mehr wie ein schmerzverzerrtes Krächzen klang.
      „Ich vergesse immer wieder deine Intelligenz Bruder. Du hast Recht, dass die Auferstehung des Alten nicht das Ende meines Plans ist, doch du musst dich nicht fürchten. Wenn ich mein Ziel erreicht habe, wird jegliches Leid von dieser Erde verschwunden sein. Es wird keinerlei Sorgen mehr geben. Für keinen von euch.“

      Die beiden Gesprächspartner hielten nun inne, da sie eine neue Präsenz fühlten. Miyukis Zorn war beinahe greifbar. Ihr gesamter Körper zitterte. Doch sie bewegte sich keinen Millimeter vom Fleck.
      „Du hast nicht zu viel versprochen. Sie hat sich unter Kontrolle. Gerade so“, meinte Clint, während er sich selbst erneut an ein paar Infusionen anschloss. Erleichtert seufzte er auf, als die Schmerzmittel in seinen Körper gepumpt wurden. Der Kies unter ihren Stiefeln knirschte, als sich Miyuki langsam in Bewegung setzte. Sie atmete ruhig ein und aus. Zwang sich selbst zur Ruhe. Dabei war ihr Blick jedoch dauerhaft auf Clint gerichtet. Sie wollte ihre Faust in seinem grinsenden, von Schmerzen gezeichneten Gesicht vergraben. Ihre Nägel gruben sich in ihre Handinnenfläche. Sie konnte das Blut spüren, welches über ihr Haut rann und auf den Boden tropfte. Es hatte keinen Sinn ihn jetzt anzugreifen. Ihre Mutter hatte ihn damals nicht bezwingen können, und auch wenn er nun geschwächt war, so würde er sich wie in Stück Papier zerreißen.
      „Du bist Erwachsener geworden“, krächzte Clint nun. Er wollte aufstehen um seiner Nichte die Hand zu schütteln, doch seine Kräfte verließen ihn und er sackte in seinem Rollstuhl zusammen. Die Maske auf seinem Gesicht bröckelte kurz und man konnte die Schmerzen und die Wut für kurze Zeit in seinen Augen aufflackern sehen.
      „Was soll das alles?“ Miyuki wandte sich Orinto zu.
      „Weswegen arbeitest du mit ihm zusammen. Du hast selbst immer gesagt, dass du deinen Bruder verachtest. Das er ein wahnsinniges Monster ist“, knurrte die junge Frau. Jedoch wurden ihre weiteren Ausführungen von Torinos krächzendem Lachen unterbrochen.
      „Ihr fürchtet nur, was ihr nicht versteht“, meinte er, jedoch ignorierte sein Bruder den Einwurf.
      „Es hat sich viel geändert. Ich kann es mir nicht erlauben eine solche Kraft wie Clint ungenutzt zu lassen. Was meinst du wer die Informationen über Fames Plan beschafft hat?“

      Es war dem Aristokraten deutlich anzusehen, dass er mit seiner Entscheidung selbst nicht glücklich war. Jedoch konnte man keinerlei Unsicherheit in seinen Augen erkennen.
      „Aber weshalb soll gerade er mich ausbilden? Er hat meine Mutter getötet!“ Orinto schüttelte traurig den Kopf und packte Miyuki an den Schultern. Er konnte spüren wie verkrampft die junge Frau war.
      „Er kannte Ada besser als jeder andere. Außer Senghok vielleicht, doch dein Vater ist ein Wrack. Ich denke nicht, dass er noch einmal in seinem Leben kämpfen wird. Mit der Hilfe meines Bruders kannst du jedoch selbst deine Mutter übertreffen.“ Miyuki riss sich los und stapfte einige Schritte von den Brüdern weg. Mit einer fließenden Bewegung zeigte sie auf Clint. Ihr Finger zitterte.
      „Und weshalb sollte er jemanden ausbilden, der ihn töten will.“
      „Weil es ein Test ist. Ich habe dich in den letzten Monaten auf anraten Alexanders beobachtet. Du hast die selbe Überzeugung wie ich. Denselben unbeugsamen Willen und deshalb möchte ich herausfinden, welcher Weg der Richtige ist. Der Deinige oder der Meinige.“ Torinos Körper zitterte als er Aufstand. Er atmete schwer und Schweiß rann ihm über die Stirn.
      „Lass uns gehen. Ich werde dir alles beim Trainingsgelände erklären“, keuchte er.
      „Nicht so schnell!“ Nightmare war nach vorne gesprungen. Er blickte jedoch nicht Clint an, sondern hatte Alex an den Schultern gepackt.
      „Was hast du ihm versprochen?“ Der Aristokrat senkte den Blick.
      „Heilung“, flüsterte er. Nightmare stolperte einige Schritte zurück.
      „Wie kannst du....“ Er kam nicht mehr dazu den Satz zu vollenden, da die gesamte Welt um sie zu beben begann.
      „Ich halte meinen Teil der Vereinbarung, also wage es nicht auch nur einen Gedanken an Verrat zu verschwenden Alexander!“, schrie Torino mit einer Stimme, die wie ein Donner grollen klang. Der Himmel verdunkelte sich, während hinter Orinto und seinem Beschützer eine Türe auftauchte.
      „Was zum“, entfuhr es den Beiden, bevor sie sich mit überraschten Gesichtsausdruck dem Herrn der Dimension zu wandten.
      „Der Verfall meines Körpers hat mich dazu gezwungen meine Kräfte zu perfektionieren. Ihr habt es nicht einmal gemerkt, dass er ihr euch in meiner Dimension befindet“, merkte dieser grinsend an.
      „Wollen wir beginnen meine Schülerin“, fügte er mit laut krächzendem Lachen hinzu. Orinto schluckte. Er hatte ein mulmiges Gefühl, doch er wusste, dass dies er einzige Weg war. Mit einem letzten Blick auf Miyuki schritt er durch die Tür.
      „Kannst du es schaffen? Kannst du deine Gefühle für etwas Größeres aufopfern?“ Die junge Frau erwiderte seinen Blick und ein wenig des immensen Gewichts, dass auf dem Herz des Aristokraten lastete, verschwand, als er sie nicken sah.


      „Wie konntest du das tun?“ Nightmare packte ihn am Arm, jedoch riss er sich immer wieder los und schritt weiter.
      „Du willst Torino heilen? Nur damit Miyuki vielleicht ihr Potenzial entfalten kann?“ Der Aristokrat schüttelte den Kopf, während er die Tür zu seiner Villa mit voller Wucht auftrat. Beiläufig wischte er sich die Holzsplitter von seinem Anzug.
      „Es ist nicht für Miyuki oder Clint. Es ist für die Welt.“ Er blickte auf das große Portrait von sich selbst, welches in der Eingangshalle hing.
      „Es geht nicht um Macht oder den Krieg. Es geht darum ein Zeichen zu setzen. Deshalb tue ich dies.“ Nightmare packte seinen Schützling nun an den Schultern und wirbelte ihn herum. Die Bandagen lösten sich von seinem Körper und er blickte Alex nun mit seinem eigenen Gesicht direkt an.
      „Um deinen Bruder zu heilen, musst du etwas von dir selbst opfern. Nicht wahr? Deine Lebenskraft für seine. Dies ist das Gesetz der Blutmagie.“ Anstatt einer Antwort nickte der Aristokrat nur.
      „Ich kann verstehen....“
      „Du verstehst gar nichts Alexander. Du hast es heute gesehen. Obwohl du Sklaven befreist, schafft es dieser falsche Aristokrat sie gegen dich aufzuhetzen. Egal wie viel gutes du tust, es ändert nichts.“
      „Ich tue nicht nur gutes“, seufzte Orinto, doch sein Beschützer hörte nicht auf ihn.
      „Du schuldest den Leuten dieser Welt nichts mehr. Du hast ihnen alles gegeben!“ Alexander riss sich los. Sein Gesicht lag im Schatten und Nightmare konnte den Ausdruck darauf nicht erkennen.
      „Nein! Ich habe ihnen noch nicht alles gegeben. Noch nicht!“ Seine Fäuste waren geballt. Sein Blick war eisern.
      „Alles was ich will, ist dich nicht begraben zu müssen“, meinte Nightmare mit gebrochener Stimme, bevor sich die Bandagen wieder um seinen Körper wickelten.

      „Was für eine herzergreifende Unterhaltung“, erklang plötzlich eine weibliche Stimme mit höhnischem Unterton. Orinto riss überrascht die Augen auf, da er die Stimme nur all zu gut kannte.
      „Mary“, keuchte er fassungslos und starrte die junge Frau an, welche gerade die Treppe vom oberen Stock hinab schritt. Sie erstarrte jedoch in ihrer Bewegung, als Nightmare vor ihr erschien. Der Bandagierte hatte blitzschnell reagiert und seine Bandagen wickelten sich nun um die junge Frau. Orinto stand die Verwunderung dagegen ins Gesicht geschrieben. Er kratzte sich am Kopf und lies sich auf einen bequemen Polstersessel fallen, der an die Wand gelehnt war.
      „Was machst du hier Mary?“, fragte er die junge Frau mit hochgezogenen Augenbrauen.
      „Oh wir wollten nur Hallo sagen“, ertönte eine andere Stimme von der Eingangstüre der Villa. Die Augen des Aristokraten weiteten sich vor Schock und auch Nightmares Haltung versteifte sich, als er den Neuankömmling erblickte. Die Person trug eine einfache Jeanshose und ein nicht zugeknöpftes Hemd. Arthur Cunningham lächelte freundlich in die Runde, während er eintrat und ein paar Bruchstücke der Tür, welche zuvor von Orinto zerstört worden war, beiseite trat.
      „Was zum Teufel geht hier vor sich“, knurrte Orinto. Arthur holte gerade Luft um zu antworten, als er von einer weiteren Stimme unterbrochen wurde.
      „Du willst ihnen doch nicht den ganzen Spaß verderben oder?“
      „Ein Rätsel ist nur so lange lustig, bis die Auflösung alles verdirbt“, fügte eine weitere Person hinzu. Ada und Whitebeard traten aus den Schatten hervor. Hinter ihnen konnte Alexander die Gesichter unzähliger weiterer Legenden erblicken.
      „Ich wette du brennst darauf herauszufinden was hier vor sich geht oder?“, kicherte Mary, während Nightmare von ihr abließ. Der Bandagierte verschwand und tauchte im nächsten Moment direkt neben Orinto auf.
      „Ich kann nichts fühlen. Keinerlei Ängste. Gar nichts“, murmelte er seinem Partner ins Ohr. Dieser nickte und schluckte.
      „Bei mir ist es dasselbe. Was geht hier vor?“, knurrte der Aristokrat und stand nun auf.

      „Ich nehme an, dass du dahinter steckst Arthur. Wer sonst außer dem allmächtigen Dämonenkönig könnte so viele Legenden unbemerkt hier versammeln. Vor allem, da die Hälfte der Anwesenden tot ist. Was willst du? Mich töten oder noch schlimmeres?“ Er versuchte zu Lächeln, doch sein Gegenüber zeigte sich nicht beeindruckt. Orinto verfluchte sich selbst, da er nicht in der Lage war das Zittern seines Körpers zu unterdrücken. Der Dämonenkönig lächelte.
      „Du solltest nicht so Paranoid sein mein Lieber Sankt Orinto. Der Schein trügt oft“, merkte er an und tippte seinem Gegenüber gegen die Schulter. Langsam schritt er um den Aristokraten herum und streckte sich dann. Aus den Augenwinkeln registrierte Alexander etwas ungewöhnliches. Ada und Whitebeard schienen die Plätze getauscht zu haben. Er hatte keine eindeutige Bewegung ausmachen können, jedoch schien ein Zittern durch ihre Körper gegangen zu sein. Leider hatte er es nicht mitbekommen, da er zu sehr auf Arthur fixiert gewesen war. Nightmare hatte diesen Fehler jedoch anscheinend nicht gemacht.
      „Das sind keine....“ Der Bandagierte kam nicht mehr dazu weiter zureden, da er nun von sich selbst unterbrochen wurde. Der neue Nightmare rammte sein Orginal gegen die Wand. Steinsplitter rieselten zu Boden und eine Staubwolke machte sich in der Eingangshalle breit. Orinto bemerkte, dass Mary verschwunden war und fixierte seinen Blick nun auf die beiden Nightmares. Mit erstauntem Blick sah er wie die Kopie seines Beschützers nun zurückgeschleudert wurde. Das Original stieg aus dem Loch in der Wand heraus und rieb sich seinen schmerzenden Hals.
      „Erbärmlich Schwach“, murmelte der Bandagierte nun und zeigte dann auf Arthur Cunningham, der hinter Alexander stand.
      „Was wird hier gespielt?“, knurrte Nightmare, doch der Angesprochene antwortete nicht. Stattdessen verhärtete sich sein Blick und er gesellte sich nun zu den Anderen.
      „Nun ja es scheint, dass meine Show leider schon wieder zu Ende ist“, ertönte nun eine neue Stimme. Der Neue grinste aufgrund der geballten Fäuste Nightmares.
      „Keine Angst Mumie. Ich bin nicht wirklich hier, also kannst du dir das sparen.“ Gelangweilt strich der Mann die Falten seines edlen Anzugs glatt. Mit einer schwungvollen Bewegung nahm er seinen prachtvollen Zylinder ab und verneigte sich spöttisch vor Sankt Orinto. Ein Zittern ging durch alle Anwesenden Legenden, welche sich auf einen Schlag in den Neunankömmling verwandelten.
      „Ich hoffe ihr verzeiht mir meine kleine Scharade“, meinte dieser und legte seine Kopfbedeckung auf einem kleinen Beistelltisch ab. Mit offenen Armen ging er auf den Aristokraten, der immer noch wie angewurzelt in der Mitte der Eingangshalle stand, zu.
      „Unsere Begegnung war längst überfällig Sankt Orinto“, meinte Mr. Crowley mit einem teuflischen Grinsen.



      Kapitel 140: Düstere Vorzeichen
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      Sein Blick wanderte hinab zu seiner zitternden Hand. Sankt Orinto atmete tief ein und zwang sich zur Ruhe. Der kalte Schweiß stand ihm auf der Stirn. Sein Herz raste. Der Klos in seiner Kehle schnürte ihm den Hals zu.
      „Beruhige dich Alex“, dachte er sich und setzte sich langsam in Bewegung. Mit einem Gang, der nur halb so sicher war wie er eigentlich sein sollte, ging er Richtung Speisesaal.
      „Bitte seid mein Gast Mr. Crowley“, meinte er mit einem aufgesetzten Lächeln. Innerlich versuchte er immer noch mit aller Macht seine Fassung zurückzubekommen. Er musste immer die Kontrolle behalten. Dies war unerlässlich für seinen Erfolg und gerade eben hatte ihm dieser Bastard den Boden unter den Füßen weggezogen. Wie konnte er so einfach hier eindringen? Was hat es mit seinen Klonen auf sich? Die Gedanken des Adeligen wurden von seinem Gast unterbrochen, als sich dieser seufzend am prachtvollen Tisch im Speisesaal niederließ. Cassandra war schon zur Stelle und stellte ihrem Meister und seinem Gast eine dampfende Tasse Tee hin, bevor sie sich schweigend zurückzog. Ob sie den Aufruhr in der Halle bemerkt hatte oder nicht, lies sie sich nicht anmerken. Crowley sah sich gerade interessiert um.
      „Als Weltaristokrat scheint man einen gewissen Standard zu genießen“, merkte er mit einem süffisanten Lächeln an. Interessiert blickte er sich weiter um und strich die Falten in seinem edlen schwarzen Anzug glatt, während Sankt Orinto gegenüber Platz nahm. Das monotone Ticken der großen Standuhr im Saal war das einzige Geräusch, welches die Luft erfüllte. Aus den Augenwinkeln konnte er Nightmare erkennen, der sich am Rande seines Sehfeldes aufhielt. Der angespannte Körper der Mumie brachte ihn unwillkürlich zum Lächeln.
      „Also was möchtest du?“, knurrte Sankt Orinto. Crowley wandte seinen Blick wieder seinem Gegenüber zu, doch anstatt zu antworten nahm er noch einen weiteren Schluck Tee. An seiner statt sprach Gol D Roger, der soeben den Saal betreten hatte.
      „Ich möchte das du mir einige Runen übersetzt.“
      „Lass den Unsinn“, meinte der Adelige genervt. Seine tiefe Stirnfalte verriet, dass er nur wenig beeindruckt war. Der Piratenkönig lachte nur und einen Augenblick später befand sich ein weiterer Crowley an seiner Stelle im Raum. Dieser Doppelgänger ging nun zu der Version, die auf dem Stuhl saß und rammte seinen Arm in deren Rücken. Keine Sekunde später war er verschwunden und der Crowley im Stuhl streckte sich und gähnte.

      „Beeindruckt dich wohl nicht mehr. Naja ich kann dich gut verstehen. Jeder Trick wird irgendwann alt. Du hast nicht zufällig etwas Cognac hier?“, fügte er noch hinzu. Das Gesicht des Adeligen zeigte keinerlei Regung, doch er schnipste nun mit den Fingern. Keine zwei Sekunden später trat Cassandra mit einem kunstvoll verzierten Silbertablet ein. Langsam ging sie zu dem Gast ihres Meisters hin und stellte den edlen Alkohol vor ihm ab.
      „Die Kleine hat wohl gelauscht“, merkte dieser an, während er die Flasche begutachtete.
      „Cassandra ist eine ausgezeichnete Dienerin und nicht mehr“, sagte der Adelige und gebot ihr sich wieder zurückzuziehen.
      „Ach und der Fakt, dass sie ursprünglich ein Spion von Fames wahr und nun für dich arbeitet, ist nicht erwähnenswert?“ Crowley zeigte gespielte Enttäuschung, konnte sich ein Grinsen jedoch nicht verkneifen, als er die verkrampfte Haltung Sankt Orintos sehen konnte. Der Adelige klammerte sich geradezu an seine Teetasse.
      „Du hasst es keine Kontrolle zu haben. Du kannst dieses Gefühl nicht ertragen.“ Crowley nahm genüsslich einen Schluck Cognac und seufzte erleichtert auf.
      „Sei nicht überrascht. Ich bin überall. Und das schon seit unzähligen Jahren.“ Der Verbrecher strich sich über seinen leicht ergrauten Dreitagesbart.
      „Was willst du?“, presste Alexander zwischen seinen Zähnen hervor. Der edle Holztisch bekam leichte Risse, so verkrampft hielt er sich an dessen Kanten fest. Nightmare hatte sich die ganze Zeit nicht bewegt, doch auch seiner Körperhaltung war anzusehen wie angespannt er war.
      „Im Nachhinein war es nicht so klug Mary meine Meinung über Arthur zu verraten. Wer hätte gedacht, dass sie Jack so ans Herz wachsen würde. Ich kann bloß hoffen das sie mich vergessen hat.“ Crowley tippte sich nachdenklich ans Kinn, während er mit sich selbst zu reden schien.
      „Was willst du Crowley!“ Der Tisch bekam tiefe Risse als Sankt Orinto darauf hämmerte. Sein Gesicht zeigte seinen Zorn und die Maske der Selbstsicherheit, welche er sonst zur Schau trug, war zerbrochen. Nightmare verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Der Bandagiert strahlte ein Unbehaglichkeit aus, welche beinahe greifbar war. Etwas was Crowley nicht entging.
      „Bringe etwas Chaos in ihren geordneten Ablauf und schon wackelt ihr gesamtes Fundament. Klasse Show“, dachte er sich und stand nun mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf. Er breitet weit die Arme aus.

      „Meine Freunde...“ Überrascht zog er die Augenbrauen nach oben und seufzte dann. Schnell zog Cassandra ihren Arm aus seiner Brust zurück. Keinerlei Blut besudelte ihre Dienstmädchenuniform. Das Loch in Crowleys Brust schloss sich nun wieder.
      „Es war als würde er aus Watte bestehen“, meinte das Dienstmädchen ungläubig.
      „Es ist gut Cassandra. Er ist keinerlei Gefahr für uns“, beschwichtige Sankt Orinto sie nun.
      „Für einen Moment hat er ein unglaubliche Mordgier ausgestrahlt“, antwortete diese, bevor sie sich wieder zurückzog.
      „Frauen“, seufzte Crowley und zuckte mit den Schultern.
      „Um nun wieder zu meinem Anliegen zurückzukommen.“ Erneut kam der Verbrecher nicht dazu auszusprechen, da sein Schädel mit einem sauberen Schnitt von seinen Schultern getrennt wurde.Der abgehackte Kopf rollte über den Tisch und blieb vor Sankt Orinto liegen, während Nightmare seine Hände sinken lies.
      „Cassandra hat Recht. Er fühlt sich an, als wäre er mit Watte gefüllt“, meinte der Bandagierte und blickte auf seine Handfläche, die den Hals Crowleys durchtrennt hatte. Dessen Kopf rollte nun erneut mit den Augen. Bevor Orinto reagieren konnte, war der Körper des Verbrechers auf den Tisch gesprungen und hatte sich seinen Kopf wieder aufgesetzt.

      „Verdammt noch einmal. Ich bin nicht hier um zu kämpfen, sondern um zu Reden. Ist das so schwer zu verstehen ihr verdammten Sackgesichter. Oder sind eure Köpfe nur mit Scheiße gefüllt!“ Leise fluchend begab er sich auf seinen Platz zurück und lehnte sich dann zurück.
      „Also um nun endlich zum Punkt zu kommen. Ich möchte gerne wieder aus Arthurs Diensten austreten. Und dafür benötige ich euch.“
      „Du bist kein Verbündeter des Dämonenkönigs?“
      „Was hat es dir verraten? Meine Aussage gerade oder die Pläne zur Vernichtung Arthurs, welche ich dir gerade vorgelegt habe?“ Erst jetzt bemerkte Sankt Orinto die alten Schriftrollen, welche vor ihm auf dem Tisch lagen.
      „Das sind Blutrunen“, stotterte er überrascht, als er das alte Pergament aufrollte.
      „Wie bist du da ran gekommen?“
      „Dein Bruder ist nicht wirklich vorsichtig mit seinem Besitz.“ Alexander riss ungläubig die Augen auf.
      „Du hast Clint bestohlen?“ Crowley hob abwehrend die Hände.
      „Bitte ich bin niemals so stark wie ihr, aber dafür intelligenter“, fügte er mit sichtlichem Stolz in der Stimme hinzu. Sein Gegenüber lies sich in seinen Sessel zurückfallen. Anscheinend musste er die neuen Informationen erst einmal verdauen.
      „Was möchtest du mit diesem Zauber?“
      „Nun ja“, meinte Crowley und nahm nun seinerseits auch wieder Platz.
      „Arthur ist nur ein weiterer Irrer. Er hat göttliche Macht ja, aber am Ende des Tages ist er auch nur ein Dummkopf mit zu viel Macht. Leider habe ich ihn unterschätzt und mich in eine unvorteilhafte Position manövriert.“
      „Er hat deine Seele“, unterbrach Nightmare und lachte laut auf.
      „Sehr nett danke“, merkte der Verbrecher zerknirscht an, bevor er fortfuhr.
      „Ich denke hier drin liegt der Schlüssel um Artuhr ein paar Seelen abzuzapfen. Allen voran meine natürlich.“ Orinto tippte sich ans Kinn. Sein Blick schwang zwischen seinem Gegenüber und Nightmare hin und her. Er konnte sehen, dass der Pirat die Wahrheit sprach und in diesen Runen lagen noch ein paar weitere Erkenntnisse versteckt, welche ihm in Zukunft nützlich sein konnten.
      „Und weshalb sollte ich dir vertrauen?“
      „Guter Gott mach das bloß nicht. Vertrau niemanden.“ Crowley stand auf und drehte sich um.
      „Wir sehen uns bald wieder“, merkte er mit einem Lächeln an, bevor er in tausend Scherben zersprang.
      „Ich verstehe diesen Mann nicht“, meinte Nightmare und stellte sich neben seinen Schützling.
      „So viel ist sicher. Er ist einer der gefährlichsten Spieler da draußen“, meinte der Adelige nachdenklich.


      „Sie werden bald herkommen, jetzt da Crowley weg ist.“ Thaira hustete aufgrund des beißenden Alkoholgeruchs, der von ihrem Gesprächspartner ausging. Hier unten in den Laboratorion im Keller der Villa war die Luft oft stickig, doch dies war sie nicht gewohnt.
      „Du hast also mit meinem Urahn zusammengearbeitet“, sagte sie ohne den Blick eine Sekunde von ihren Notizen zu nehmen.
      „Was heißt hier zusammengearbeitet?“ Dieses mal hob Thaira ihren Blick. Interessiert sah sie Dillian an.
      „Letum ist doch tot?“
      „Ja ist er“, antwortete der Alkoholiker und drehte sich schnell weg. Seufzend zog die Wissenschaftlerin eine Augenbraue nach oben. Andererseits hatte sie keine Anzeichen einer Lüge aus der Stimme des Mannes heraushören können. Ihr langer weißer Kittel streifte über den Boden, während sie zu Askaba schlurfte. Das silberhaarige Mädchen lag auf einem Tisch in der Mitte des Labors und starrte gelangweilt die Decke an.
      „Wie lange braucht das hier noch?“, knurrte das Mädchen, welches an allerlei Apparaturen angeschlossen war.
      „Sei nicht so ungeduldig. Du bist selbst zu mir gekommen, weil du wolltest das ich das versteckte Potential in dir offenlege. Etwas das Letum dir ja verweigert hat.“
      „Die Zeit war noch nicht reif“, warf Dillian von der Seite aus ein und leerte eine weitere Whiskeyflasche mit einem Zug. Achtlos warf er die leere Flasche hinter sich auf den Boden, wo sie laut klirrend zersprang. Das Geräusch brachte eine Ader auf Thairas Stirn zum pulsieren, doch die junge Wissenschaftlerin lies sich nichts anmerken.

      „Es wird eine Herausforderung werden“, seufzte sie, als sie die Daten über Askaba betrachtete. Nachdenklich strich sie sich übers Kinn. Sankt Orinto war wirklich ein Meister. Ohne das sie es wusste, hatte er es geschafft seinen Willen Askabas werden zu lassen. Sie dachte, dass sie aus eigenen Stücken stark werden wollte, doch dies war von Anfang an die Absicht des Adeligen gewesen.
      „Er denkt weiter als Fames und der Rest. Obwohl sein Kampf unbedeutend scheinen mag, ist sein Traum doch größer als das.“ Tharia schreckte hoch, als sie Dillians Stimme in ihrem Kopf hörte.
      „Nein ich bin kein Gott“, beantwortet der Alkoholiker ihre Frage, noch bevor sie sie gestellt hatte.
      „Ein wahrer Gott würde nicht eingreifen. Ich bin ein Diener. Ein Diener der Menschheit. Ein Diener der Freiheit.“ Die Stimme des Mannes klang traurig und sie drehte sich unwillkürlich nach ihm um. Sein Gesicht zeigte unendliche Trauer.
      „Ein Mann, der so viele Leben geopfert hat, hat kein Recht sich Gott zu nennen. Letum wusste dies und ich weiß es auch. Himmel und Hölle bieten für uns keinen Platz mehr.“ Er wandte sich ab und öffnete eine weitere Whiskeyflasche. Seufzend starrte er zur Decke.
      „Freiheit ist ein kostbares Gut. Arthur, Clint, Alexander und ich. Wir alle kämpfen auf unsere Weise darum. Es ist nicht mein Recht ihre Ansichten als Falsch darzustellen, jedoch werde ich sie auch nicht hinnehmen. Ich stelle mich nicht über die Menschen, sondern stehe mitten unter ihnen. Mit meinen Fehlern und meiner Überzeugung. Ich weiß das du das verstehst Thaira.“ Die junge Wissenschaftlerin blinzelte und im nächsten Moment war Dillian verschwunden. Sie wandte sich wieder Askaba zu, welche gelangweilt zur Decke starrte. Das silberhaarige Mädchen schien das Gespräch nicht mitbekommen zu haben. Tharia erinnerte sich an etwas, dass Letum ihr vor langer Zeit einmal gesagt hatte.
      „Ein jeder Mensch sollte selbst über seine Zukunft entscheiden können. Ich habe vielen diese Möglichkeit genommen, doch dafür möchte ich umso mehr Menschen diese Wahl zurückgeben.“ Sie schloss die Augen und lächelte. Langsam ging sie zu Askaba und legte der jungen Frau ihre Hand auf die Schultern.
      „Wir werden unser Zukunft in die Hand nehmen.“


      „Du hast schon wieder die Einwanderungsbehörde umgangen mein Sohn.“ Der fette Weltaristokrat keuchte und sofort eilten zwei Dienerinnen herbei, die ihm den Schweiß von der Stirn tupften.
      „Ich hatte keine Lust mich damit aufzuhalten verehrter Vater“, erwiderte der ebenso fette Sohn.
      „Wir werden der Behörde einfach irgendwelche Namen schicken, welche sie dann eintragen können. Schließlich sind es jetzt meine Sklaven und da kann ich ihnen auch neue Namen geben“, fügte er lachend hinzu. Sein Vater nickte zustimmend und genehmigte sich dann einen Schluck Wein. Mehrere junge Sklavinnen standen um ihn herum und lasen ihm jeden Wunsch von den Augen ab. Keine der Frauen wagte es ihn anzusehen. Sie alle kamen still seinen Wünschen nach. Hoffnung hatten sie schon lange keine mehr.
      „Dann zeig mir einmal was du heute eingekauft hast“, stöhnte der Vater, während er schwer atmend sein Gewicht im Sessel verlagerte. Der Sohn nickte begeistert und klatschte ihn seine mit Ringen verzierten Hände. Sofort traten etwa zwanzig exotisch gekleidete Frauen ein.
      „Tänzerinnen, welche frisch aus dem East Blue geliefert wurden.“ Die Frauen verneigten sich und stellten sich still an den Rand des prächtigen Zimmers, in dem der alte Weltaristokrat residierte. Die Sklavinnen, welche schon länger in seinem Dienst standen, warfen den Neuankömmlingen mitleidige Blicke zu.
      „Ich werde sie mir mal für eines meiner Schwammbäder ausleihen“, keuchte der Vater, worauf der Sohn nur nickte.
      „Dafür bekomme ich aber einmal deinen Achtzigmillionen Berri Kapitän als Reittier.“ Der Sohn klatschte nun ein weiteres Mal in die Hände und ein Wasserbehälter wurde in den Raum geschoben.
      „Fünf Fischmenschensklaven und zwei Meerjungfrauen“, sagte der Sohn nun mit einem fetten Grinsen. Auch sein Vater lachte.
      „In letzter Zeit gibt es kaum noch exotische Tiere als Sklaven zu kaufen. Sehr gut mein Sohn.“ Erneut verneigte sich der junge Weltaristokrat vor seinem Vater und klatschte ein letztes Mal in die Hände. Das Lachen auf dem Gesicht des Vaters erstarb sofort. Stattdessen fing er zu Zittern an. Der letzte Sklave, der eingetreten war, raubte ihm den Atem. Das Ding passte kaum durch die große Tür des Zimmers. Es war Riesig und von grünen Schuppen überzogen
      „Was ist das?“, stotterte der Vater, während er sich in die Hose machte.
      „Niemand im Auktionshaus hatte ein Ahnung. Es ist wirklich ein seltenes Exemplar. Ich musste es für meine Sammlung haben“, meinte der junge Aristokrat mit leuchtenden Augen. Er schien als einziger nicht von der Kreatur eingeschüchtert zu sein. Waylon Jones registrierte jede der Reaktionen, welche er bei den Menschen in diesem Raum ausgelöst hatte mit wohlwollen.
      „Ich hab die Infiltration Mary Joas erfolgreich abgeschlossen Dillian“, murmelte er zu sich selbst und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Seine gelben Reptilienaugen fixierten die Aristokraten.
      „Nun kann das Massaker ja bald beginnen!“



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    • Kapitel 131

      Da ich gerade eine Arbeitspause mache, nehme ich mir Zeit für einen Kommentar. Ich muss kurz ausholen, da noch einige Charaktere im Hintergrund warten: Fames hat einen Partner, dem Gefühle fremd sind, Orinto traf jemanden in einem Raum voller Leichen, jemand, vermutlich die gleiche Person, ließ Orinto durch Sankt William ausspionieren, Alice und Ricket haben einen neuen Arbeitgeber, Victor wird von einem Mittelsmann entführt, der für jemand ihm bekanntes arbeitet. Da Alice und Ricket mit Waylon Jones unterwegs sein müssten, gehe ich mal davon aus, dass eine bislang nicht eingreifende Partei die Gunst der Stunde genutzt hat, um den Wissenschaftler zu kidnappen. Armer krächzender Victor, er will zwar forschen, doch wie ein Joint weitergereicht zu werden und dabei nicht selten mit Samthandschuhen angefasst zu werden, muss wirklich scheiße sein. xD

      Wenn diese Leviatane durch das schwarze Blut eine kurze Lebensdauer haben, ist es für Fames denn überhaupt nützlich, diese Forschung jetzt betrieben zu haben? Einerseits liegen noch Blaupausen im Gefängnis herum, welche sich Crowley anschauen konnte, auf der anderen Seite fehlt Victor nun. Ich bezweifle mal, dass Fames selbst das know-how besitzt, um weiterzuforschen. Hat er noch andere karätige Wissenschaftler in seinen Reihen, die daran weiter arbeiten können? Da das Asylum nur eine große Ablenkung sein soll, gehe ich mal davon aus, dass Fames Plan noch mit einer uns bislang unbekannten Quelle zutun haben muss. R´lyeh ist Letums Terrain gewesen, wird bald für Torino und Arthur von größerer Bedeutung sein, mit Arthur selbst hat er auch nichts am Hut und Blutmagie scheint der Taktiker auch nicht zu beherrschen. Da frage ich mich doch, welche Quellen Fames bezieht. Da er auf dem Weg zur Schattenflamme ist, kommt es mir so vor, als würde er nach und nach alle Institutionen missionieren, indem er ihren Hunger stärkt und dadurch kontrolliert. Umständlich, doch eine richtige Wirkungsstelle, wie sie alle anderen Reiter hatten, sehe ich jetzt nicht. Da sie alle ursprünglich vom Berater ersucht wurden, müsste Fames allerdings einiges Hintergrundwissen - vor seiner Abschiebung - erlangt haben. Doch wie weit konnte er es bislang nutzen?

      Was mir beim aktuellen Kampf etwas komisch vorkommt, ist der Unterschied der Forschungsergebnisse. Am Anfang des Arcs kämpfte Miyuki gegen den mutierten Mathias und konnte ihn letztlich durch einen Angriff endgültig auslöschen, hier aber tut sie sich so viel schwerer und steht mit einem Fuß auf der Schwelle des Todes. Wieso ihr gerade jetzt eine Vision von Dillian kommt, und vor allem, wie diese zustande kommen kann, ist ziemlich rätselhaft. Eine bloße Einbildung ist es nicht und obwohl Arthur seit Ende des dritten Arcs mit ihrer Seele verbunden ist, wird es nicht sein Wirken sein. Da wünsche ich mir nächsten Dienstag eine gute Erklärung für den inneren Kraftschub, der Miyukis Wesen einmal mehr prägen und wahrscheinlich umkrempeln wird.
    • Schnell ein Kommentar bevor mir blink noch, wie er es schon einmal angedroht hat, zuvor kommt.

      Zuerst mal zu den ganzen Unbekannten und so. Am Ende dieses Arcs wird noch ein wenig Licht in die Aufteilung der Parteien gebracht werden.

      Wenn diese Leviatane durch das schwarze Blut eine kurze Lebensdauer haben, ist es für Fames denn überhaupt nützlich, diese Forschung jetzt betrieben zu haben? Einerseits liegen noch Blaupausen im Gefängnis herum, welche sich Crowley anschauen konnte, auf der anderen Seite fehlt Victor nun. Ich bezweifle mal, dass Fames selbst das know-how besitzt, um weiterzuforschen.

      Die Leviathane waren so etwas wie ein Prestigeprojekt. Erstens hat man der Öffentlichkeit diese mächtigen Supersoldaten gezeigt, welche ganze Horden von Piraten auseinander nehmen können und ihnen aber gleichzeitig die riesigen negativen Nebeneffekte verschwiegen. Zweitens diente die Leviathan Forschung in erster Linie einem anderen Zweck und alles anderer war nur eine schöner Nebeneffekt. Du darfst nicht vergessen, dass Fames und Orintos Krieg auf zwei Ebenen ausgetragen wird. In der Öffentlichkeit mithilfe von Publicity und im Untergrund mit Waffengewalt.
      Fames hat außerdem einiges an Hintergrundwissen. Schließlich ist er verdammt alt und hat deshalb auch sehr viel Erfahrung. Zweitens dreht sich bei Fames alles um das Thema Hunger und seinen Plan, der all seine Schwächen ausmerzen wird. Aber du wirst schon noch sehen.

      Was mir beim aktuellen Kampf etwas komisch vorkommt, ist der Unterschied der Forschungsergebnisse. Am Anfang des Arcs kämpfte Miyuki gegen den mutierten Mathias und konnte ihn letztlich durch einen Angriff endgültig auslöschen, hier aber tut sie sich so viel schwerer und steht mit einem Fuß auf der Schwelle des Todes.

      Am Anfang des Arcs kämpfte sie gegen einen normalen Leviathan. Mathias ist schon in Arc 3 gestorben, als er von Torino zerfetzt wurde. Außerdem ist Fargus wie Victor schon sagte eine große Ausnahme. Nur einer von Hundertausend wird zu so einem perfekten Leviathan wie Fargus es ist. Die anderen sind weitaus schwächer als er und haben eine kürzere Lebensspanne.

      Und Arthur hat nichts mit der Nahtoderfahrung zu tun. Der ist gerade andererseits beschäftigt. ;)

      mfg
      Dillian
      ~dilliansthoughthub.blogspot.co.at~
    • Kapitel 132

      Was haben Alkohol + Nutten gemeinsam? Jemand kann rumhuren. Nach diesem brillanten Wortspiel sage ich dir eines: Ich habe dein neues Kapitel auf der Arbeit lesen müssen, da es um halb sieben nicht da war. Weil ich Pause hatte, bot es sich ziemlich gut an, auch, wenn es nicht das gleiche ist, dies Chapter auf einem Smartphone-Display zu lesen. Nächste Woche pünktlicher. Zur Strafe werde ich mein neues Kapitel frühestens Freitag heraus bringen, was nicht daran liegt, dass ich noch keine Zeit hatte, jenes zu schreiben. (Böser Dillian! ^^)

      Das neue Kapitel rockt schon ganz schön, da mir Dillian Sen. immer mehr wie ein vermenschlichter Gott vorkommt. Weshalb Katharina noch so lange lebt, bzw. ob die Blutmagie als solche dieses schier endlose Leben ermöglicht, das frage ich mich schon, seitdem Letum an den tiefsten Punkt von R´lyeh gelangte und dort auf die Wahrheit rund um Thaira gestoßen war. Ich bin sehr gespannt, wann du uns eine exklusive Expedition durch R´lyeh bieten wirst. Und vor allem: Wer wird sie leiten? Arthur und Clint Torino oder aber Dillian Jr., von dem du sagst, dass "die Protagonisten erst gegen Ende der FF nach R´lyeh aufbrechen werden". Ich merke mir deine Zitate und bin doch gespannt auf die tiefere Bedeutung der Blutmagie, die wohl doch ein Stück älter sein wird als der Alte himself.

      Doch zum Gespräch: Adam scheint mir der Blutmagier gewesen zu sein, der die Blutmagie entdeckte und dadurch etwas schuf, was eine gefährliche Machtquelle darstellte, eine, die für Chaos und Verderben sorgte. Ob er noch lebt oder er mit einem großen Knall dem Ende entgegen sah? Ich kann mir gut vorstellen, dass er etwas im Leben erreichte und durch seinen Tod erst die schlimmsten Konsequenzen heraus beschwor. Er erinnert mich an Panda Lee´s Faust, der einst etwas furchtbares tat und mit seinem Leben versucht, diesen Fehler irgendwie auszumerzen, ganz gleich, was er dafür anstellen müsste und wie verwerflich dies letzten Endes sein würde.

      Was Dillian Senior anbelangt, scheint er die Macht des Alten auch für sich genutzt zu haben. Dieser kann seit Ewigkeiten im Kopf des Vaters herum spuken, es ist unmöglich, ihn bislang gänzlich loszuwerden. Jetzt schafft er es in Miyukis Gedanken einzudringen, bzw. ihr inneres, was die berühmte Schwelle zwischen Leben und Tod darstellt. Spannend wäre es zu wissen, wie Ada aussieht, jetzt, wo Miyuki ihr so nahe kommen konnte. Ist sie glücklich, obwohl sie den Schrecken nicht von den Schultern ihrer Tochter nehmen konnte? Ich denke, dass auch sie gelächelt hätte. Bei ihr wäre es aber ein ehrlicheres gewesen als das, was Miyuki und Dillian Senior mit sich herum tragen. Einfach weiter zu machen, weil es so sein muss? Das Gespräch hatte durchaus Tiefgang, doch wirkte es sehr forciert und hart. Scheinbar war es nicht mehr möglich, Miyuki mit normaler Argumentation umzukrempeln. Ihr musste ein Arschtritt verpasst werden, damit sie sich wieder fangen kann. Orinto bemerkte auch gleich, wie sehr sie sich quält.

      Das Ende bringt mich zum Anfang: Waylon Jones wird dermaßen rumhuren, ich freue mich wie ein geklopftes Schnitzel auf dieses Massaker. Ist es eigentlich bestätigt, dass Victor die Leviathane frei ließ? Es war ein Schluss, doch wann sollte der Wissenschaftler das gemacht haben? Entweder hat sein Entführer getan oder er hat irgendeine Fernbedienung gehabt. Er stand ja die ganze Zeit auf der Brüstung und beobachtete das Schauspiel. Wann sollte er da zum Kampfplatz geschlichen sein? Ich denke ja nicht, dass er es war, zumal es ihm doch was wert ist, jene am Leben zu lassen, denen er irgendwann vielleicht noch dienen kann, bzw. bei denen er forschen könnte. Insgesamt: Zufriedenstellend, Mann!