Horizon (Vexor)

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    • 24. Kapitel: Der Maskenball

      Da haben wir auch gleich das nächste Kapitel :thumbsup:

      Vorweg muss ich sagen, dass mir das Pacing momentan richtig gut gefällt, es geht wirklich zügig voran ohne das dabei gleich zu viel enthüllt wird, weiter so.

      Komme ich aber mal zu dem was in diesem Kapitel passiert. Dädalus und Kyu besuchen die Eröffnungsfeier der langen Nacht der Masken (klingt total cool), wobei sie auf Signore Uno, den obersten der Zehn treffen und ihm sogleich seinen Schlüssel abluchsen. Da bewährt es sich doch wieder mal, dass Kyu viel lieber in seiner wendigen Fuchsgestalt unterwegs ist.
      Jetzt interessiert es mich aber auch, wie der Platz der tausend Schwanenfedern zu seinem Namen gekommen ist. Generell interessiert mich inwiefern dieses Schwanen-Motiv das du für San Fardo gewählt hast von Relevanz ist.
      Und noch viel wichtiger ist, wem die schlammfarbenen Augen gehören, die Kyu und Dädalus beobachtet haben?

      Brianna erreicht unterdessen den Maskenball und macht als erstes Bekanntschaft mit Järv, dem Mitglied der CP 8, das wir schon im letzten Kapitel kurz vorgestellt bekommen haben. Hier erfahren wir auch etwas über die Geschichte von San Fardo. Die Stadt besaß einmal einen König der Amroth hieß (der Namen kommt mir bekannt vor, ich meine der ist aus Herr der Ringe, bin mir aber nicht sicher... schon zu lange her dass ich die Bücher gelesen habe), der dann aber durch einen Umsturz und eine andere Tragödie von seinem Posten enthoben wurde?

      Den Part mit Ioreth finde ich rech undurchsichtig und Mysteriös, daher halte ich mich da erst einmal mit den Spekulationen zurück.

      Der richtig Hammer kommt aber erst am Ende... Crane ist wieder da! Ähm jaaa... WTF! Jetzt schon, ich meine wie? Der war doch nichts weiter als Gesichtsgulasch und nun ist der scheinbar wieder über den Berg?
      Also diese Triade muss ja ziemlich was drauf haben, wenn sie eine ''Leiche'' in so kurzer Zeit wieder auf die Beine kriegen können.
      Jetzt bin ich aber mal extremst gespannt drauf inwiefern Crane Biranna auf dem Ball in die Quere kommen wird!

      Super Kapitel wieder :D Ich will mehr! ^^
    • 24. Kapitel: Der Maskenball

      So ich hab mal wieder Zeit zu kommentieren und du schafft es mal wieder als erster an die Reihe zu kommen. 8-)

      Aber zuerst mal zu meinem kleinen Ausbruch über die Grundstory, dass sollte kein Vorwurf an dich sein. Ich hatte mich nur über mich geärgert, dass mir der Name absolut nicht eingefallen ist, was sich immer noch nicht geändert hat :pinch: . Es ist überhaupt kein Problem für mich wenn solche Storyelemente von anderen Aufgegriffenen werden. Besonders wenn sie besser umgesetzt sind als in der anderen Geschichte/Film ;) , denn wäre der Film gut gewesen, könnte ich mich ja an den Namen besser erinnern. :P

      Nun aber zum Kapitel.

      San Fardo, man merkt an jeder Ecke der Geschichte wie begeistert du von dieser Stadt bist und mit welcher liebe zum Detail du sie dir vorstellst. Zu den Verschieden Plätzen und Orten, deutest du Hintergrundgeschichten an, die wir eventuell noch Erfahren werden und auch zur Geschichte der Stadt hast du dir einige Gedanken gemacht. :thumbsup:

      Kyu und Dädalus machen sich also auf den Weg zur Eröffnungsfeier um den ersten Schlüssel zu besorgen. Der Vorsitzende der Zehen heißt Signore Uno, dann dürfte das 10 Mitglied wahrscheinlich Signore Dieci heißen und die anderen Mitglieder ebenfalls entsprechend diesen Musters ;) . Kyu schafft es das erste mal Dädalus wirklich zu beeindrucken. Während dieser noch überlegt, wie man an den Schlüssel kommt hat dieser ihn schon längst besorgt 8-) .
      Ja wem könnten diese Schlammfarbenden Augen gehören, da mangelt es ja mittlerweile nicht mehr an Möglichkeiten :D . Wobei ich am ehesten auf ein Mitglied der Triarden Tippen würde, oder ein Mitglied der Organisation der beiden Schachspieler, sofern es nicht sowieso die selben sind.

      Ioreth Harvaldson Wer ist sie, Was will dieser Mann von ihr und Warum scheint sie ihre alte Heimat verlassen zu haben. Fragen über Fragen, die wir leider noch nicht beantworten können. Aber zu etwas anderen, wenn ich die Zeitleiste richtig im Kopf habe müsste die Aqua Laguna in dieser oder spätestens der nächsten Nacht in Water 7, was Ioreth ihre wahrscheinlich nötige Flucht erleichtern dürfte.

      Auf dem Maskenball trifft Brianna zuerst auf Järv der zwar später mit ihr Tanzen möchte, sich aber erst mal auf den weg zum Buffet macht :thumbsup: .

      Und Crane soll wieder da sein... NEVER :!: . Glaub ja nicht, mir wäre nicht aufgefallen, dass du meine Idee zum Maskenball, die ich im Spoiler versteckt hatte, einfach Ignoriert hast. :P

      Wieder ein super Kapitel, das hoffentlich sehr bald seine Fortsetzung findet. :thumbup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Review zu Arc II

      So, endlich bin ich auch mit dem zweiten Arc komplett durch, weswegen ich es mir natürlich nicht nehmen lassen will dir meine Meinung zu diesem um die Ohren zu pfeffern ^^
      Da ich den Arc nun aber nur in Häppchen lesen konnte werd ich kaum auf alles, was mir irgendwann mal aufgefallen ist, eingehen, aber mal sehen ob ich das, für mich, wichtigste noch einigermaßen auf die Reihe bekomme ...

      1. Die Handlung
      Hier muss ich sagen hat mir vor allem gefallen, wie du aus einem eigentlich recht trivialen Beweggrund die Insel/Stadt zu betreten einen so, doch recht, ausführlichen Arc gestaltet hast. Hättest du am Ende, beim Gespräch zwischen Brianna und Dädalus, dieses Gespräch nicht mehr angerissen, dann hätte ich wohl wirklich gedacht, dass es in dem Arc hauptsächlich um die Rettungsaktion des Zwerges gehen würde xD
      Was mir an der Handlung allerdings besonders gefallen hat war zum einen die Beziehung zwischen Brianna und Crane (und Marc), als auch das Einbinden so vieler neuer Charaktere, die du uns hier vorgestellt hast. Mit der Erwähnung von Water 7 und San Fardo (btw. erinnert mich der Name doch sehr stark an eine von meinen ersten Inseln - San Fordo ^^) hast du hier gleich zwei Schauplätze geschaffen, zu denen es Brianna, Kyu und Dädalus wohl in naher Zukunft verschlagen wird. Bei Water 7 tut sich mir allerdibgs die Frage auf, ob du uns hier auch wirklich einen vollständigen Arc servieren willst oder lieber darauf verzichtest, weil wir die Insel und ihre Hauptmerkmale und Gegebenheiten sowieso schon alle kennen. Zumal die Handlung der SHB hier wohl parallel ablaufen dürfte, wie aus dem Gespräch der 5 Weisen bezüglich der Mission der CP9, als auch aus der kurzen Erwähnung von Kuzan über dessen Treffen mit der SHB. Vielleicht hat sich diese Frage ja bereits geklärt, aber ich würde es sehr begrüßen, wenn es auf Water 7 wirklich nur kurz um die Bibliothek gehen würde, ehe es dann weiter Richtung San Fardo geht ^^

      2. Die Charaktere
      Wie vorhin bereits erwähnt hat mir die Vielfalt an Charakteren sehr zugesagt. Crane, Marc, Dädalus, Toledo (richtig so? ^^), die beiden Zwillinge, die CP8 Agentin, Chusei und natürlich auch bereits bekannte Charaktere der Haupthandlung, wenn auch nur am Rande, wie eben Kuzan oder auch Sabo. Favorisieren tue ich hier momentan ganz klar Dädalus mit seinem lockeren Mundwerk und die beiden Zwillinge, die auf der einen Seite zwar sehr bedrohlich und fast schon diabolisch erscheinen, auf der anderen Seite aber einfach nur putzig sind xD
      Dass Marc und Crane Brüder sind hat mich aber sehr überrascht. Hätte ich null mit gerechnet. Persönlich bin ich aber im Moment doch sehr gespannt auf seine nächsten Auftritte, da er, mit seinem Sky-Board, zum einen einen sehr interessanten Stil besitzt, auf der anderen Seite aber imo noch, für mich, der undurchsichtigste und mysteriöseste Charakter deiner FF ist. Wieso z.B. war Crane, der jüngere Bruder der beiden, König und nicht er? Und wieso hat man nach dem Sturz von Crane ebenfalls nichts Neues von ihm gehört? Die Thronfolge scheint ihn ja nicht besonders zu kümmern, aber wieso ist das so? Mal von meiner Namensverwandtschaft mit diesem Charakter ist dieser, alleine wegen all diesen Ungeklärtheiten, mein derzeitiger Lieblingscharakter deiner FF.
      Was mich allerdings etwas gestört hat war der Auftritt von Chusei. Ich hatte mir ehrlich gesagt etwas mehr erhofft, als nur ein elisches Auftauchen, gefolgt von einem Knockout mit nur einem Angriff. Ich spreche nicht mal davon, dass er aktiv gegen Crane hätte kämpfen müssen, aber ebenso wenig hätte er sich einfach so angreifen lassen müssen ohne wenigstens zu versuchen auszuweichen. Damit konnte der bei mir leider nicht wirklich punkten, weswegen ich einfach mal hoffe, dass da vielleicht noch mal irgendwann etwas mehr kommen wird. Verdient hätte es jemand in seiner Position durchaus.

      3. Fazit
      Mein Fazit fällt im Großen und Ganzen eigentlich recht positiv. Gibt zwar so ein paar Sachen, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte, aber du wirst dabei schon was gedacht haben. Imo entwickelt sich deine Story sehr schön und gewisse Grundsteine für die Zukunft wurden ebenfalls bereits gelegt. Ich freu mich auf mehr und werde mich hier wieder zu Wort melden sowie ich auch die letzten Kapitel aufgearbeitet habe.

      PS: Deine jetzige Länge der Kapitel sagt mir übrigens wesentlich mehr zu, als die deiner Ersten. Danke dafür ^^

      PPS: Was ist eigentlich mit Toldeo passiert? Wo treibt der sich imo herum? Kann mich nicht entsinnen von dem etwas in den letzten Kapiteln des Arcs gelesen zu haben, ähnlich wie bei Marc ...

      PPPS: Oh man, Gott sei Dank steht der Kommentar doch ... Hab gerade beim Abschicken so ne Fehlermeldung auf dem Handy gehabt und dachte schon die ganze Arbeit wäre umsonst gewesen ... Glück gehabt xD

      Weiter so! :thumbup:
    • 24. Kapitel: Der Maskenball

      Es geht weiter in der Stadt des Karnevals.

      Brianna trennt sich vom Rest, um sich zu amüsieren, während Dädalus und Kyu ihr Glück bei der Eröffnungsfeier versuchen.
      Signore Uno scheint wohl recht unbeliebt zu sein, wenn man die Reaktionen der Massen so bedenkt. Bin mal gespannt, warum. Wem diese schlammfarbenen Augen gehören, ist natürlich nicht ersichtlich. Ist auch das erste Mal, dass du diese Umschreibung benutzt, wenn ich mich jetzt nicht irre.
      Kyus Fuchskraft erfüllt wieder ihren Zweck und Schlüssel Nummer Uno ist im Besitz der Protagonisten. Wobei ich irgendwie bezweifle, dass das lange so bleiben wird.^^

      Bei dem Mann, der Brianna in den Ballsaal begleitet, dürfte es sich wohl um Järv handeln. Der macht in diesem Kapitel einen doch recht ernsten und ruhigen, ja fast schon charmanten Eindruck, nachdem er im letzten Kapitel doch etwas verpeilt und eher unhöflich rüberkam. Lediglich seine Vorliebe fürs Essen erinnert noch an den schlacksigen Typen, der mit vollem Mund spricht und mit Muffins jongliert. So gehört sich das für ein CP-Mitglied.

      Hm, Ioreth wird also tatsächlich noch einmal wichtig und ich würde mal tippen, dass sie entweder zu viel weiß oder eine ganz bestimmte Information besitzt, die eine bestimmte Person/Gruppierung haben will. Alles sehr mysteriös und ich hoffe doch nicht, dass Ioreth sterben wird, ich finde die Figur sehr sympathisch. ^^

      Aber nun zum Hammer des Kapitels: Crane ist zurück. Ich muss gestehen, dass ich mit dem guten nach seiner Niederlage abgeschlossen hatte und auch nicht allzu glücklich über sein Überleben bin, aber du wirst sicher deine Gründe haben, ihn am Leben erhalten zu haben. Ich denke da vor Allem an das Geflecht rund um Marc und Brianna und generell ein paar Flashbacks. Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass von Crane noch so~ viel beiträgt, immerhin hat er ja bereits einmal gegen Brianna verloren und das macht einen Antagonisten natürlich ein wenig uninteressanter. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich mich freue, Crane zurück in der Story zu haben, aber neugierig wie es weitergeht bin ich natürlich trotzdem. ;)
      Zu Gute halten muss ich dir aber die Tanzszene zwischen den beiden, wenn man an ihren Tanz und unglücklichen Kuss in Chasetown denkt, der ja beide entzweit und zu Cranes Geisteszustand beigetragen hat. Sehr cool.^^

      Wie immer gutes Kapitel mit teils genialen Beschreibungen von Atmosphäre und Situationen. Das Schwanenmotiv gefällt mir sehr gut und ich hoffe doch, dass Dädalus seine Erklärungen noch fortsetzt.^^
      Weiter so!


    • Antwort auf Fanpost & 25. Kapitel erschienen

      Neuer Tag, neues Glück, neues Kapitel, hier zu finden ;)

      @Monkey Shibata

      Monkey Shibata schrieb:

      Vorweg muss ich sagen, dass mir das Pacing momentan richtig gut gefällt, es geht wirklich zügig voran ohne das dabei gleich zu viel enthüllt wird, weiter so.

      Wenn man betrachtet, dass das immer dein größter Kritikpunkt war, bin ich doch froh, dass ich das momentan so gestalten kann, dass es dir gefällt :)

      Monkey Shibata schrieb:

      Komme ich aber mal zu dem was in diesem Kapitel passiert. Dädalus und Kyu besuchen die Eröffnungsfeier der langen Nacht der Masken (klingt total cool), wobei sie auf Signore Uno, den obersten der Zehn treffen und ihm sogleich seinen Schlüssel abluchsen. Da bewährt es sich doch wieder mal, dass Kyu viel lieber in seiner wendigen Fuchsgestalt unterwegs ist.
      Jetzt interessiert es mich aber auch, wie der Platz der tausend Schwanenfedern zu seinem Namen gekommen ist. Generell interessiert mich inwiefern dieses Schwanen-Motiv das du für San Fardo gewählt hast von Relevanz ist.
      Und noch viel wichtiger ist, wem die schlammfarbenen Augen gehören, die Kyu und Dädalus beobachtet haben?

      Aufklärung über das Schwanenmotiv gibt es definitiv noch! :)

      Monkey Shibata schrieb:

      Brianna erreicht unterdessen den Maskenball und macht als erstes Bekanntschaft mit Järv, dem Mitglied der CP 8, das wir schon im letzten Kapitel kurz vorgestellt bekommen haben. Hier erfahren wir auch etwas über die Geschichte von San Fardo. Die Stadt besaß einmal einen König der Amroth hieß (der Namen kommt mir bekannt vor, ich meine der ist aus Herr der Ringe, bin mir aber nicht sicher... schon zu lange her dass ich die Bücher gelesen habe), der dann aber durch einen Umsturz und eine andere Tragödie von seinem Posten enthoben wurde?

      Aufklärung gab es schon in Skype. Ja der Name Amroth ist aus dem Herr der Ringe, aber der Name passt zu Stadt, wie sich noch Zeigen wird, wenn die Geschichte der Stadt im Fokus steht.

      Monkey Shibata schrieb:


      Der richtig Hammer kommt aber erst am Ende... Crane ist wieder da! Ähm jaaa... WTF! Jetzt schon, ich meine wie? Der war doch nichts weiter als Gesichtsgulasch und nun ist der scheinbar wieder über den Berg?
      Also diese Triade muss ja ziemlich was drauf haben, wenn sie eine ''Leiche'' in so kurzer Zeit wieder auf die Beine kriegen können.
      Jetzt bin ich aber mal extremst gespannt drauf inwiefern Crane Biranna auf dem Ball in die Quere kommen wird!

      Tja wie ich schon sagte...die Triade und ihre Mittel...da wird noch einiges auf uns u kommen :D

      @qoi8891

      qoii8891 schrieb:


      San Fardo, man merkt an jeder Ecke der Geschichte wie begeistert du von dieser Stadt bist und mit welcher liebe zum Detail du sie dir vorstellst. Zu den Verschieden Plätzen und Orten, deutest du Hintergrundgeschichten an, die wir eventuell noch Erfahren werden und auch zur Geschichte der Stadt hast du dir einige Gedanken gemacht. :thumbsup:

      Ja San Fardo ist mir eine meiner Lieblingsinseln. Die Geschichte der Stadt wird für den Arc noch eine sehr wichtige Rolle spielen!

      qoii8891 schrieb:

      Kyu und Dädalus machen sich also auf den Weg zur Eröffnungsfeier um den ersten Schlüssel zu besorgen. Der Vorsitzende der Zehen heißt Signore Uno, dann dürfte das 10 Mitglied wahrscheinlich Signore Dieci heißen und die anderen Mitglieder ebenfalls entsprechend diesen Musters ;) . Kyu schafft es das erste mal Dädalus wirklich zu beeindrucken. Während dieser noch überlegt, wie man an den Schlüssel kommt hat dieser ihn schon längst besorgt 8-) .
      Ja wem könnten diese Schlammfarbenden Augen gehören, da mangelt es ja mittlerweile nicht mehr an Möglichkeiten :D . Wobei ich am ehesten auf ein Mitglied der Triarden Tippen würde, oder ein Mitglied der Organisation der beiden Schachspieler, sofern es nicht sowieso die selben sind.

      Ja das mit dem Namen hat einen einfachen Grund: Faulnis! Ich hatte mir schon angefangen zehn Namen zu überlegen, aber irgendwie war mir das zu schwierig und nicht gerechtfertigt dafür, dass manche nur einmal, wenn überhaupt auftauchen werden. Die Lösung erschien mir eleganter und es handelt sich dabei ja auch nur um Decknamen und nicht um ihre richtigen Namen, wie man im heutigen Kapitel erfahren kann.
      Tja wem gehören die? Wer weiß^^

      qoii8891 schrieb:

      Ioreth Harvaldson Wer ist sie, Was will dieser Mann von ihr und Warum scheint sie ihre alte Heimat verlassen zu haben. Fragen über Fragen, die wir leider noch nicht beantworten können. Aber zu etwas anderen, wenn ich die Zeitleiste richtig im Kopf habe müsste die Aqua Laguna in dieser oder spätestens der nächsten Nacht in Water 7, was Ioreth ihre wahrscheinlich nötige Flucht erleichtern dürfte.

      Zeitleiste hast du richtig im Kopf ;)

      qoii8891 schrieb:


      Auf dem Maskenball trifft Brianna zuerst auf Järv der zwar später mit ihr Tanzen möchte, sich aber erst mal auf den weg zum Buffet macht :thumbsup: .

      Und Crane soll wieder da sein... NEVER :!: . Glaub ja nicht, mir wäre nicht aufgefallen, dass du meine Idee zum Maskenball, die ich im Spoiler versteckt hatte, einfach Ignoriert hast. :P

      Hab ich vielleicht ignoriert, weil ich keine Zeit hatte :P

      qoii8891 schrieb:

      Wieder ein super Kapitel, das hoffentlich sehr bald seine Fortsetzung findet. :thumbup:

      Deine Worte in Gottes Ohren ;)

      @-Bo-

      -Bo- schrieb:

      Brianna trennt sich vom Rest, um sich zu amüsieren, während Dädalus und Kyu ihr Glück bei der Eröffnungsfeier versuchen.
      Signore Uno scheint wohl recht unbeliebt zu sein, wenn man die Reaktionen der Massen so bedenkt. Bin mal gespannt, warum. Wem diese schlammfarbenen Augen gehören, ist natürlich nicht ersichtlich. Ist auch das erste Mal, dass du diese Umschreibung benutzt, wenn ich mich jetzt nicht irre.
      Kyus Fuchskraft erfüllt wieder ihren Zweck und Schlüssel Nummer Uno ist im Besitz der Protagonisten. Wobei ich irgendwie bezweifle, dass das lange so bleiben wird.^^

      Ja schlammfarbene Augen hab ich bis dato noch nicht benutzt.^^

      -Bo- schrieb:


      Bei dem Mann, der Brianna in den Ballsaal begleitet, dürfte es sich wohl um Järv handeln. Der macht in diesem Kapitel einen doch recht ernsten und ruhigen, ja fast schon charmanten Eindruck, nachdem er im letzten Kapitel doch etwas verpeilt und eher unhöflich rüberkam. Lediglich seine Vorliebe fürs Essen erinnert noch an den schlacksigen Typen, der mit vollem Mund spricht und mit Muffins jongliert. So gehört sich das für ein CP-Mitglied.

      Der ganze Geheimdienst kann ja nicht völlig psychopathisch und durchgeknallt sein...naja...zumindest nicht immer :P

      -Bo- schrieb:


      Aber nun zum Hammer des Kapitels: Crane ist zurück. Ich muss gestehen, dass ich mit dem guten nach seiner Niederlage abgeschlossen hatte und auch nicht allzu glücklich über sein Überleben bin, aber du wirst sicher deine Gründe haben, ihn am Leben erhalten zu haben. Ich denke da vor Allem an das Geflecht rund um Marc und Brianna und generell ein paar Flashbacks. Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass von Crane noch so~ viel beiträgt, immerhin hat er ja bereits einmal gegen Brianna verloren und das macht einen Antagonisten natürlich ein wenig uninteressanter. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich mich freue, Crane zurück in der Story zu haben, aber neugierig wie es weitergeht bin ich natürlich trotzdem. ;)
      Zu Gute halten muss ich dir aber die Tanzszene zwischen den beiden, wenn man an ihren Tanz und unglücklichen Kuss in Chasetown denkt, der ja beide entzweit und zu Cranes Geisteszustand beigetragen hat. Sehr cool.^^

      Die Szene ist vom Wortlaut sogar fast exakt so wie die aus dem Flashback, um die Parallelen noch deutlicher zu machen :)

      -Bo- schrieb:


      Wie immer gutes Kapitel mit teils genialen Beschreibungen von Atmosphäre und Situationen. Das Schwanenmotiv gefällt mir sehr gut und ich hoffe doch, dass Dädalus seine Erklärungen noch fortsetzt.^^
      Weiter so!

      Vielen Dank! :)
      @OneBrunou

      Uii ja schön, dass du es geschafft hast! :)

      OneBrunou schrieb:

      So, endlich bin ich auch mit dem zweiten Arc komplett durch, weswegen ich es mir natürlich nicht nehmen lassen will dir meine Meinung zu diesem um die Ohren zu pfeffern ^^
      Da ich den Arc nun aber nur in Häppchen lesen konnte werd ich kaum auf alles, was mir irgendwann mal aufgefallen ist, eingehen, aber mal sehen ob ich das, für mich, wichtigste noch einigermaßen auf die Reihe bekomme ...

      Vollkommen verständlich und hätte ich auch nicht erwartet :D

      OneBrunou schrieb:

      1. Die Handlung
      Hier muss ich sagen hat mir vor allem gefallen, wie du aus einem eigentlich recht trivialen Beweggrund die Insel/Stadt zu betreten einen so, doch recht, ausführlichen Arc gestaltet hast. Hättest du am Ende, beim Gespräch zwischen Brianna und Dädalus, dieses Gespräch nicht mehr angerissen, dann hätte ich wohl wirklich gedacht, dass es in dem Arc hauptsächlich um die Rettungsaktion des Zwerges gehen würde xD
      Was mir an der Handlung allerdings besonders gefallen hat war zum einen die Beziehung zwischen Brianna und Crane (und Marc), als auch das Einbinden so vieler neuer Charaktere, die du uns hier vorgestellt hast. Mit der Erwähnung von Water 7 und San Fardo (btw. erinnert mich der Name doch sehr stark an eine von meinen ersten Inseln - San Fordo ^^) hast du hier gleich zwei Schauplätze geschaffen, zu denen es Brianna, Kyu und Dädalus wohl in naher Zukunft verschlagen wird. Bei Water 7 tut sich mir allerdibgs die Frage auf, ob du uns hier auch wirklich einen vollständigen Arc servieren willst oder lieber darauf verzichtest, weil wir die Insel und ihre Hauptmerkmale und Gegebenheiten sowieso schon alle kennen. Zumal die Handlung der SHB hier wohl parallel ablaufen dürfte, wie aus dem Gespräch der 5 Weisen bezüglich der Mission der CP9, als auch aus der kurzen Erwähnung von Kuzan über dessen Treffen mit der SHB. Vielleicht hat sich diese Frage ja bereits geklärt, aber ich würde es sehr begrüßen, wenn es auf Water 7 wirklich nur kurz um die Bibliothek gehen würde, ehe es dann weiter Richtung San Fardo geht ^^

      San Fardo stammt aus dem Manga, von daher war ich vom Namen gebunden, obwohl mir auch aufgefallen ist, dass sich die Namen ähneln ;)
      Ja die meisten deiner Fragen werden mit den neuen Kapiteln des neuen Arcs schon beantwortet, sodass ich dich da auch gar nicht spoilern möchte!
      Vielen Dank für das Lob :)

      OneBrunou schrieb:

      . Die Charaktere
      Wie vorhin bereits erwähnt hat mir die Vielfalt an Charakteren sehr zugesagt. Crane, Marc, Dädalus, Toledo (richtig so? ^^), die beiden Zwillinge, die CP8 Agentin, Chusei und natürlich auch bereits bekannte Charaktere der Haupthandlung, wenn auch nur am Rande, wie eben Kuzan oder auch Sabo. Favorisieren tue ich hier momentan ganz klar Dädalus mit seinem lockeren Mundwerk und die beiden Zwillinge, die auf der einen Seite zwar sehr bedrohlich und fast schon diabolisch erscheinen, auf der anderen Seite aber einfach nur putzig sind xD
      Dass Marc und Crane Brüder sind hat mich aber sehr überrascht. Hätte ich null mit gerechnet. Persönlich bin ich aber im Moment doch sehr gespannt auf seine nächsten Auftritte, da er, mit seinem Sky-Board, zum einen einen sehr interessanten Stil besitzt, auf der anderen Seite aber imo noch, für mich, der undurchsichtigste und mysteriöseste Charakter deiner FF ist. Wieso z.B. war Crane, der jüngere Bruder der beiden, König und nicht er? Und wieso hat man nach dem Sturz von Crane ebenfalls nichts Neues von ihm gehört? Die Thronfolge scheint ihn ja nicht besonders zu kümmern, aber wieso ist das so? Mal von meiner Namensverwandtschaft mit diesem Charakter ist dieser, alleine wegen all diesen Ungeklärtheiten, mein derzeitiger Lieblingscharakter deiner FF.
      Was mich allerdings etwas gestört hat war der Auftritt von Chusei. Ich hatte mir ehrlich gesagt etwas mehr erhofft, als nur ein elisches Auftauchen, gefolgt von einem Knockout mit nur einem Angriff. Ich spreche nicht mal davon, dass er aktiv gegen Crane hätte kämpfen müssen, aber ebenso wenig hätte er sich einfach so angreifen lassen müssen ohne wenigstens zu versuchen auszuweichen. Damit konnte der bei mir leider nicht wirklich punkten, weswegen ich einfach mal hoffe, dass da vielleicht noch mal irgendwann etwas mehr kommen wird. Verdient hätte es jemand in seiner Position durchaus.

      Hatte mir schon irgendwie gedacht, dass Marc dir gut gefällt. Seine Vergangenheit und Geschichte ist noch nicht erzählt und auf die Fragen, die du hier stellst, wird es auf jeden Fall noch Antwort geben :)
      Ja Chusei, falls es dich tröstet, ich war mit seinem Auftritt auch nicht so wirklich zufrieden. Seine Rolle war zwar schon lange geplant, aber es war der Spagat, um nicht so viel von Briannas Vergangenheit schon aufzudecken. Am Ende war dann eher der Druck, dass der Arc schon viel länger geworden ist, als er sollte und ich die Handlung um Horizon auch mal voran bringen muss. Er wird aber noch mal vorkommen, vor allem in den endgültigen Flashbacks zu Briannas, Cranes und Marcs Vergangenheit.

      OneBrunou schrieb:

      Mein Fazit fällt im Großen und Ganzen eigentlich recht positiv. Gibt zwar so ein paar Sachen, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte, aber du wirst dabei schon was gedacht haben. Imo entwickelt sich deine Story sehr schön und gewisse Grundsteine für die Zukunft wurden ebenfalls bereits gelegt. Ich freu mich auf mehr und werde mich hier wieder zu Wort melden sowie ich auch die letzten Kapitel aufgearbeitet habe.

      Freut mich, dass du immer noch am Ball bleibst und dich die Story weiterhin erfreut hat. So soll es sein! :)
      Naja ich glaube das geht einem immer so mit dem Nachvollziehen. Ist bei deiner Story ja auch nicht anders, aber vieles klärt sich dann ja doch nicht, wenn man den Gesamtblick dann später erreicht hat, den wir als Autoren ja immer haben^^

      OneBrunou schrieb:


      PS: Deine jetzige Länge der Kapitel sagt mir übrigens wesentlich mehr zu, als die deiner Ersten. Danke dafür ^^

      So selbslos bin ich nicht, dass ich das einzig und allein dir zu Liebe gemacht hab...war auch auf Dauer einfach anstrengend längere Kapitel zu schreibne, aber gerngeschehen :P

      OneBrunou schrieb:

      PPS: Was ist eigentlich mit Toldeo passiert? Wo treibt der sich imo herum? Kann mich nicht entsinnen von dem etwas in den letzten Kapiteln des Arcs gelesen zu haben, ähnlich wie bei Marc ...

      Neuer Arc, bringt neue Antworten ;)

      OneBrunou schrieb:

      PPPS: Oh man, Gott sei Dank steht der Kommentar doch ... Hab gerade beim Abschicken so ne Fehlermeldung auf dem Handy gehabt und dachte schon die ganze Arbeit wäre umsonst gewesen ... Glück gehabt xD

      Da bin ich aber froh! Wirklich Glück gehabt :D

      OneBrunou schrieb:

      Weiter so! :thumbup:

      Immer doch ;)


      Dann Leute wünsch ich viel Vergnügen! :)

    • 25. Kapitel: Signore Dieci

      HeyHo ^^

      Kommentare-Marathon 2.0 - Teil 3, Go!

      Crane ist also wirklich zurück. Viel sagt er nicht zu Brianna (noch nicht ^^) und deutet nur auf das Medaillon das unsere Heldin um den Hals trägt, woraufhin du gleich einen Flashback präsentierst, in dem Brianna dieses Schmuckstück von ihrem Vater geschenkt bekommt.
      Briannas Familie gehörte also zu einer Art Gauklertruppe/Spielmannszug. Ihre Mutter war eine außerordentliche Sängerin (Die Rosenstimme) und ihre Vater war ein Seiltänzer (Der Feuertänzer).
      Da du, bei der Person die Brianna wiederhaben möchte, nicht explizit (soweit ich mich jetzt nicht täusche xD) von einer Person gesprochen hast, und das ''sie'' bisher nur vermuten ließ es ginge um eine Person (in dem Fall Briannas Mutter), könnte man nun denke, es geht um ihre beiden Eltern... aber, dagegen spricht dann auch wieder, dass Brianna im Palast des Königs also bei den Watarus aufgewachsen ist.

      Oder Stop! Nein. Briannas Eltern wurden beiden verschleppt und Brianna wurde dann quasi nur von den Watarus aufgenommen, vielleicht weil Briannas Mutter selbst eine Wataru war. Ihr braunes Haar spricht ja schon irgendwie dafür.
      Also wenn Briannas Mutter quasi die Schwester von Cranes Vater war? Okay, ginge auch nicht weil dann wären Brianna und Marc ja blutsverwandt was ja nicht so passende wäre, wenn er ihr Love-Intrest ist.
      Irgendwie komme ich da auf keinen grünen Ats xDD


      Zur selben Zeit, stößt Kaisa auf die beiden Marineoffiziere und wird dann in den Dom geführt, wo sie dann wohl auf Dieci treffen werden. Da dieser Lucius zur Triade gehört, bin ich mal gespannte drauf wie sie die Sache noch entwickeln wird.
      Dädalus und Kyu befinden sich derweil auf der anderen Seites des Doms und sehe sich die Rede von Dieci und Lucius an und plötzlich ist ihr Schlüssel weg.
      Fragt sich ob ihnen den jemand in dem Gewühl abgeluchst hat oder ob er auf anderem Wege verschwunden ist?

      Super Kapitel, das gerade mit dem Flashback viele Frage aufwirft und zum spekulieren anregt :D
    • 25. Kapitel: Signore Dieci

      Kommentar Nummer vier, damit wäre ich dann bei 8-) falls keiner auf die Idee kommt heute noch ein weiteres Kapitel zu veröffentlichen. :P

      Ich bleib dabei, es ist erst Crane, wenn er die Maske abnimmt. Bis dahin bleibe ich bei meiner Vermutung, dass es sich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit um Marc handelt. :P 8-) :P

      Briannas Famielie gehörte also zu den Gauklern. Ihre Mutter war eine sehr gute Sängerin, genannt die Rosenstimme und ihr Vater war Feuertänzer. Ist das sein Künstlername, wie Rosenstimme bei seiner Frau, oder ist das seine „Funktion“ wie Sängerin. Wenn es ein Künstlername ist, dann war er wohl ein sehr guter Feuerspucker. Wobei ich hier an Staubfinger aus der Tintenherz-Trilogie denke, er konnte das Feuer förmlich tanzen lassen. Ansonsten führt er wahrscheinlich eine Art Tanz mit Feuer/Fackeln auf.
      Das ihre Eltern bzw. die Mutter die Person ist die Brianna unbedingt treffen will halte ich zwar für möglich, aber doch recht unwahrscheinlich. Wenn ich die Infos über sie und Crane richtig interpretiert und im Kopf habe macht sie diesen mit für den Verlust dieser Person verantwortlich und die Beiden haben sich erst getroffen, als Brianna in den Palast eingezogen ist. Was diesen Einzug nötig machte und was mit ihren Eltern geschehen ist bleibt noch abzuwarten.

      Kaisa ist also ein Mitglied der CP-9, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe :thumbup: . Mir war schon klar dass sie wahrscheinlich ein Agent der Weltregierung ist, aber dabei habe ich überhaupt nicht an diese CP gedacht. Kaisa trifft jetzt auf die beiden Marineoffiziere und wird mit ihnen zusammen zu Signore Dieci geführt.

      Signore Dieci wird uns auch gleich darauf vorgestellt und zwar als nächstes Ziel von Kyu und Dädalus. Wieder mal eine wunderbare Interaktion zwischen den beiden :D . Und Signore Dieci ist Erzbischof Lucius-sama und somit anscheinend der Boss unserer Lieblingszwillinge :) , was leider die Chance erhöht des es wirklich Crane sein könnte :(. Der Erzbischof seint auch blind was weitere Interessante Aspekte einbringen kann, da er so wahrscheinlich viel besser mitbekommt wenn sich z.B. jemand an schleichen will, also ist da nichts mit der Fuchsform zu machen ;) . Aber auch die Info dass man die Stadträte keine Masken tragen ist sehr wichtig, dadurch dürften sie leicht zu erkenne sein. Und am Ende ist auch noch der Schlüssel weg, wer das wohl gewesen sein mag.

      Super Kapite :thumbsup: Mehr davon am :thumbsup: besten noch diese Wochenende. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • 25. Kapitel: Signore Dieci

      So~, dann wollen wir mal, und ganz bescheiden starte ich hiermit. xD

      -Bo- schrieb:

      Kyus Fuchskraft erfüllt wieder ihren Zweck und Schlüssel Nummer Uno ist im Besitz der Protagonisten. Wobei ich irgendwie bezweifle, dass das lange so bleiben wird.^^
      Ich habs doch gesagt!! xD Ich meine, dass die beiden den verdammten Schlüssel gleich im nächsten Kapitel verlieren, hätte ich jetzt nicht gedacht, aber erwartet habe ich es.^^

      Aber nun zum seriösen Teil des Kommentars.^^ Erwartungsgemäß zieht Cranes erneutes Auftreten einen interessanten Flashback nach sich und wir erfahren, dass Briannas Eltern Gaukler/Zirkusleute waren. Das passt mMn erstaunlich gut zu Brianna, frag mich aber nicht, warum.^^Sie scheint eine doch recht schöne (frühe) Kindheit gehabt zu haben, umso interessanter zu erfahren, wie, wann und warum das alles in die Brüche gegangen ist. Ich frage mich auch, wieso Crane auf dieses Medaillon hindeutet, immerhin scheint es ja nichts mit ihm zu tun zu haben. Aber da lasse ich mich mal überraschen.
      Den Ansatz von MS, dass ihre Eltern verschleppt wurden, halte ich für sehr interessant. Aber weiterspinnen werde ich ihn erstmal nicht, ist mir alles viel zu verworren und mysteriös.^^

      Kaisa trifft derweil auf die beiden Marineoffiziere, die in Punkto Design ja wieder äußerst interessant sind. Erinnern mich beide an zwei Figuren aus meinem Lieblingsbuch, musste da leicht schmunzeln, aber ich glaube nicht, dass sie die Insprationen waren, oder kennst du zufällig "Das Spiel des Engels" von Carlos Ruiz Zafon? xD
      Jedenfalls ist ihr Ziel der Turm, wo ja auch der greise Signore Dieci wartet, der derweil von Kyu und Dädalus ausgespäht wird. Wer den beiden nun den Schlüssel abgeluchst hat, kann man natürlich nicht sagen, aber kommen da vielleicht die schlammbraunen Augen ins Spiel?^^

      Ich bin sehr gespannt, wie es jetzt weitergeht. Zum einen, wie sich Brianna aus ihrer Zwangslage befreit und ihren Auftrag ausführen will und zum anderen, was Kyu und Dädalus jetzt machen.
      Ganz zu schweigen von Kaisa und ihrer Mission und dem ominösen Lucius.^^
      Sehr gutes Kapitel, wie immer. ;)

      PS.: Was deine Zeichnungen angeht, würden die mich wirklich interessieren. Da meine Hände unfähig sind, die Bilder in meinem Kopf aufs Papier zu zeichnen, bin ich immer gern ein bisschen neidisch und erfreue mich am zeichnerischen Talent anderer. xD Zumal es immer interessant ist, wie sich der Autor selbst seine Schöpfungen vorstellt.
      Von daher wäre ich dafür. :thumbup:


    • Antwort auf Fanpost & 26. Kapitel erschienen

      Einen schönen Samstagabend wünsche ich!
      Ich hab ne kreative Pause von meiner Hausarbeit gebraucht, weswegen es ein unerwartetes Kapitel dieses Wochenende gibt. Soll weder mein, noch euer Schaden sein :D
      Findet ihr wie immer hier!

      @Monkey Shibata

      Monkey Shibata schrieb:

      Briannas Familie gehörte also zu einer Art Gauklertruppe/Spielmannszug. Ihre Mutter war eine außerordentliche Sängerin (Die Rosenstimme) und ihre Vater war ein Seiltänzer (Der Feuertänzer).
      Da du, bei der Person die Brianna wiederhaben möchte, nicht explizit (soweit ich mich jetzt nicht täusche xD) von einer Person gesprochen hast, und das ''sie'' bisher nur vermuten ließ es ginge um eine Person (in dem Fall Briannas Mutter), könnte man nun denke, es geht um ihre beiden Eltern... aber, dagegen spricht dann auch wieder, dass Brianna im Palast des Königs also bei den Watarus aufgewachsen ist.

      Wäre durchaus möglich...^^

      Monkey Shibata schrieb:

      Oder Stop! Nein. Briannas Eltern wurden beiden verschleppt und Brianna wurde dann quasi nur von den Watarus aufgenommen, vielleicht weil Briannas Mutter selbst eine Wataru war. Ihr braunes Haar spricht ja schon irgendwie dafür.
      Also wenn Briannas Mutter quasi die Schwester von Cranes Vater war? Okay, ginge auch nicht weil dann wären Brianna und Marc ja blutsverwandt was ja nicht so passende wäre, wenn er ihr Love-Intrest ist.
      Irgendwie komme ich da auf keinen grünen Ats xDD

      Ihre Mutter war blond, oder hab ich das falsch geschrieben?^^
      Ne also verwandt sind die nicht....ist hier ja kein Game of Thrones-Inzest :D

      Monkey Shibata schrieb:



      Zur selben Zeit, stößt Kaisa auf die beiden Marineoffiziere und wird dann in den Dom geführt, wo sie dann wohl auf Dieci treffen werden. Da dieser Lucius zur Triade gehört, bin ich mal gespannte drauf wie sie die Sache noch entwickeln wird.
      Dädalus und Kyu befinden sich derweil auf der anderen Seites des Doms und sehe sich die Rede von Dieci und Lucius an und plötzlich ist ihr Schlüssel weg.
      Fragt sich ob ihnen den jemand in dem Gewühl abgeluchst hat oder ob er auf anderem Wege verschwunden ist?

      Wird sich noch in den kommenden Kapiteln zeigen ;)

      Monkey Shibata schrieb:

      Super Kapitel, das gerade mit dem Flashback viele Frage aufwirft und zum spekulieren anregt :D

      Freut mich, dass es dir gefallen hat und ich denke, dass das neue Kapitel ebenfalls ein bisschen Stoff für Fragen aufwirft ;)

      @qoi8891

      qoii8891 schrieb:

      Ich bleib dabei, es ist erst Crane, wenn er die Maske abnimmt. Bis dahin bleibe ich bei meiner Vermutung, dass es sich mit einer höheren Wahrscheinlichkeit um Marc handelt. :P 8-) :P

      :D :D :thumbsup:

      qoii8891 schrieb:

      Briannas Famielie gehörte also zu den Gauklern. Ihre Mutter war eine sehr gute Sängerin, genannt die Rosenstimme und ihr Vater war Feuertänzer. Ist das sein Künstlername, wie Rosenstimme bei seiner Frau, oder ist das seine „Funktion“ wie Sängerin. Wenn es ein Künstlername ist, dann war er wohl ein sehr guter Feuerspucker. Wobei ich hier an Staubfinger aus der Tintenherz-Trilogie denke, er konnte das Feuer förmlich tanzen lassen. Ansonsten führt er wahrscheinlich eine Art Tanz mit Feuer/Fackeln auf.

      Tatsächlich vereint er beides. Er ist ein Feuerspucker und Feuertänzer :D

      qoii8891 schrieb:

      Das ihre Eltern bzw. die Mutter die Person ist die Brianna unbedingt treffen will halte ich zwar für möglich, aber doch recht unwahrscheinlich. Wenn ich die Infos über sie und Crane richtig interpretiert und im Kopf habe macht sie diesen mit für den Verlust dieser Person verantwortlich und die Beiden haben sich erst getroffen, als Brianna in den Palast eingezogen ist. Was diesen Einzug nötig machte und was mit ihren Eltern geschehen ist bleibt noch abzuwarten.

      Abwarten ist gut :thumbup:

      qoii8891 schrieb:


      Kaisa ist also ein Mitglied der CP-9, womit ich überhaupt nicht gerechnet habe :thumbup: . Mir war schon klar dass sie wahrscheinlich ein Agent der Weltregierung ist, aber dabei habe ich überhaupt nicht an diese CP gedacht. Kaisa trifft jetzt auf die beiden Marineoffiziere und wird mit ihnen zusammen zu Signore Dieci geführt.

      Immerhin ist es jemanden überhaupt aufgefallen^^

      qoii8891 schrieb:

      Signore Dieci wird uns auch gleich darauf vorgestellt und zwar als nächstes Ziel von Kyu und Dädalus. Wieder mal eine wunderbare Interaktion zwischen den beiden :D . Und Signore Dieci ist Erzbischof Lucius-sama und somit anscheinend der Boss unserer Lieblingszwillinge :) , was leider die Chance erhöht des es wirklich Crane sein könnte :(. Der Erzbischof seint auch blind was weitere Interessante Aspekte einbringen kann, da er so wahrscheinlich viel besser mitbekommt wenn sich z.B. jemand an schleichen will, also ist da nichts mit der Fuchsform zu machen ;) . Aber auch die Info dass man die Stadträte keine Masken tragen ist sehr wichtig, dadurch dürften sie leicht zu erkenne sein. Und am Ende ist auch noch der Schlüssel weg, wer das wohl gewesen sein mag.

      Ja es ist der "Boss" unserer Zwillinge, oder zumindest die Person, mit dessen Strafe sie auf Chasetown bedroht worden sind ;)

      qoii8891 schrieb:

      Super Kapite :thumbsup: Mehr davon am :thumbsup: besten noch diese Wochenende. :thumbsup:

      Wieder einmal dein Ort in Gottes, also meinen, Ohren ;)
      @-Bo-

      -Bo- schrieb:

      Aber nun zum seriösen Teil des Kommentars.^^ Erwartungsgemäß zieht Cranes erneutes Auftreten einen interessanten Flashback nach sich und wir erfahren, dass Briannas Eltern Gaukler/Zirkusleute waren. Das passt mMn erstaunlich gut zu Brianna, frag mich aber nicht, warum.^^Sie scheint eine doch recht schöne (frühe) Kindheit gehabt zu haben, umso interessanter zu erfahren, wie, wann und warum das alles in die Brüche gegangen ist. Ich frage mich auch, wieso Crane auf dieses Medaillon hindeutet, immerhin scheint es ja nichts mit ihm zu tun zu haben. Aber da lasse ich mich mal überraschen.
      Den Ansatz von MS, dass ihre Eltern verschleppt wurden, halte ich für sehr interessant. Aber weiterspinnen werde ich ihn erstmal nicht, ist mir alles viel zu verworren und mysteriös.^^

      Ich mag verworren und mysteriös :P
      Au die meisten Fragen gibt der Arc aber noch Antwort.

      -Bo- schrieb:


      Kaisa trifft derweil auf die beiden Marineoffiziere, die in Punkto Design ja wieder äußerst interessant sind. Erinnern mich beide an zwei Figuren aus meinem Lieblingsbuch, musste da leicht schmunzeln, aber ich glaube nicht, dass sie die Insprationen waren, oder kennst du zufällig "Das Spiel des Engels" von Carlos Ruiz Zafon? xD
      Jedenfalls ist ihr Ziel der Turm, wo ja auch der greise Signore Dieci wartet, der derweil von Kyu und Dädalus ausgespäht wird. Wer den beiden nun den Schlüssel abgeluchst hat, kann man natürlich nicht sagen, aber kommen da vielleicht die schlammbraunen Augen ins Spiel?^^

      Sehr geil. Da hast recht, dass ich mich ein wenig von ihnen hab inspirieren lassen, obwohl mir das erst klar geworden ist, nachdem du das erwähnt hast. :thumbsup:
      Schlammbraue Augen und Schlüssel...hört sich doch schon einmal nicht schlecht an ;)

      -Bo- schrieb:

      Ich bin sehr gespannt, wie es jetzt weitergeht. Zum einen, wie sich Brianna aus ihrer Zwangslage befreit und ihren Auftrag ausführen will und zum anderen, was Kyu und Dädalus jetzt machen.
      Ganz zu schweigen von Kaisa und ihrer Mission und dem ominösen Lucius.^^
      Sehr gutes Kapitel, wie immer. ;)

      Wird sich alles anders entwickeln, als ihr denkt...zumindest, wenn ich denke, dass ich weiß, was ihr denkt :D

      -Bo- schrieb:

      PS.: Was deine Zeichnungen angeht, würden die mich wirklich interessieren. Da meine Hände unfähig sind, die Bilder in meinem Kopf aufs Papier zu zeichnen, bin ich immer gern ein bisschen neidisch und erfreue mich am zeichnerischen Talent anderer. xD Zumal es immer interessant ist, wie sich der Autor selbst seine Schöpfungen vorstellt.
      Von daher wäre ich dafür. :thumbup:

      Schön...dann werde ich die mal demnächst in den Charakterguide editieren und natürlich hier Bescheid geben, wenn das passiert ist. Es sind allerdings keine Meisterleistungen, aber man kann sie anschauen, ohne Augenkrebs zu bekommen^^


      So vielen Dank für die fleißigen Kommentare und wie immer viel Vergnügen mit dem neuen Kapitel :)

    • So~, lange ist es her, das ich mich mal wieder gemeldet habe, aber ich war schwer beschäftigt mit... stuff und so...

      Über Arc 2 will ich nicht mehr allzu viele Worte verlieren, liegt ja schon einige Zeit zurück ;). Also nur das Wichtigste, aus meiner Sicht: Der Chase Town Arc hatte einen tollen Höhepunkt, Kampf, Blut, unerwiderte Liebe und einen alten Mann, der alles wegowned, was wünscht man sich mehr? Nur sind noch ein paar Dinge noch zu undurchsichtig, so zum Beispiel die genaue Vergangenheit zwischen Marc und Brianna oder auch der Kreis um den schwarzen Mönch, wobei ich vermute das dieser mit Lucius zusammenhängen könnte. Aber nach den neuesten Entwicklungen denke ich, dass dies bald geklärt wird. Außerdem finde ich die beiden Killer-Zwillinge ziemlich nervig, nur so nebenbei, wollen ja nicht zu viel positives Feedback da lassen :D

      Also, mach ich mal mit Arc 3 weiter.
      Der fängt ja schon mal ziemlich interessant an. So wie es bei den Strohhüten zur Schlüsseljagd kommt, so müssen auch Brianna und Co. die kleinen Türöffner sammeln, wobei die Hüter der Schlüsseln auf dieser Seite nicht ganz so kämpferisch unterwegs sind. Trotzdem steht es derzeit 0:10 gegen Brianna. Doch wer hat den Schlüssel gestohlen? Am ehesten würde man das Envy zutrauen, da ja auch schon Gluttony einen Schlüssel haben dürfte und das Stibizen klasse zum Elster-Motiv passt. Jedoch wäre das irgendwo zu einfach und was will die CP8 überhaupt in der Bibliothek? Da diese der Weltregierung unterstehen würde man meinen die CP8 und Brianna seien im selben Team, also wieso arbeiten sie gegeneinander? Wurde überhaupt schonmal erwähnt, was die CP8 eigentlich so für ein Ziel hat? Dädalus killen wäre so das einzige, was mir in den Sinn kommen würde, immerhin ist dieser ja auch Ziel vom schwarzen Mönch.
      Nach meiner Theroie also steht es derzeit 0:2:8 in der Schlüsseljagd für Brianna:CP8:Hüter, aber das Ganze wird ja jetzt noch viel schwieriger, immerhin ist #7 verreckt, also dürften die restlichen extra Bodyguards oder sonst was auffahren. Außerdem ist ja Brianna verschwunden, hm... bei diesem Part bin ich noch ein wenig unschlüssig. Der Nebel und die schemenhafte Gestalt würden auf eine Art "Illusions"-Kraft, im genaueren eine "Furcht"-Kraft vermuten, insbesondere da Brianna auf der Party Crane gesehen hatte. Doch wer wäre der Nutzer dieser Kraft? Insofern die Crane Erscheinung tatsächlich das Werk einer "Furcht"-Fähigkeit war, dann wäre Gluttony am naheliegensten, da er auf der Party direkten Kontakt mit Brianna gehabt hatte, aber was wollen die CP8 den eigentlich nun von Brianna? Wenn man annehmen würde, sie wissen nicht, das Brianna für die WR Horizon sucht, würde ich vermuten das sie eine Geisel brauchen um an Dädalus ranzukommen, ansonsten fällt mir nichts schlüssiges ein, warum Brianna entführt werden sollte. Beziehungsweise fällt mir auch sonst niemand ein, der Brianna entführen sollte, im Moment ist es sehr unwahrscheinlich, dass jemand weiß, das sie die Schlüssel stehlen will, also schließe ich jemand von den Zehn aus.
      Tjoa, soviel also dazu, was ist sonst noch so in diesem Arc wichtig? Einerseits Lucius, der als Erzbischof vermutlich im Dom hausen wird und somit wohl noch zu einem Gegner werden wird, andererseits wäre da noch die Sache mit Ioreth. Irgendwo war schon klar, das diese Frau wichtiger werden würde, immerhin hat sie einen ausgefallenen Namen bekommen :D, sehr ungewöhnlich für unwichtige Charaktere. Doch was ist ihr "Nutzen"? Das sie von einem dubiosen Typen aufgelesen wird, weil sie sich mit Brianna und/oder Robin unterhalten hat, halte ich für sehr unwahrscheinlich, aber was genau mit ihr ist, kann ich beim derzeitigen Informationsstand auch nicht sagen, wir werden sehen~

      Joa, das war erstmal von mir, wir sehen uns dann bei Kapitel 42 wieder ;P
      MfG Panda Lee
    • 26.Kapitel: Verschwunden Oder: WTF!?

      Also mit dieser Aktion hast du mich echt kalt erwischt. Crane ist nicht Crane sondern Marc. Hab ich absolut nicht mit gerechnet, wobei es im Nachhinein natürlich Sinn macht. Zum einen kann Crane noch gar nicht fit sein und zum anderen wäre es wohl auch narrativ eher unvorteilhaft, den erst kürzlich besiegten Gegner schon wieder auftreten zu lassen. Und nachdem ich das letzte Kapitel noch einmal gelesen habe, ist mir dann auch klar geworden, dass der Erzähler nur die Gedankenwelt Briannas schilderte und so den Mann als Crane benannte. Also, wie gesagt, im Nachhinein hätte man damit rechnen können, aber hinterher ist man immer schlauer. xD

      Kyu und Dädalus trennen sich nun und ich frage mich, was der Fuchsjunge vor hat. Immerhin kennt er sich weder in der Stadt aus, noch scheint er so wirklich zu durchblicken, was überhaupt abgeht. Aber am Ende rettet der Kleine den Tag, ich seh's schon kommen. Würde mich aber auch freuen, Kyu musste sich ja in letzter Zeit einiges anhören, da würde mich ein kleiner Glanzauftritt seinerseits freuen, etwa wenn er Dädalus stolz einen oder gar alle Schlüssel präsentieren würde (natürlich würde er die dann mit Hilfe erhalten). Generell würde ich es sehr cool finden, wenn die drei Protas jetzt an drei verschiedenen Baustellen hantieren würden, etwa ausgerechnet Kyu als einziger an der Schlüsselsache dranbleiben würde/könnte, Dädalus Probleme mit den Triaden/CP-Agenten/Kaisa etc. bekommen würde (wer auch immer die Person ist und zu wem sie gehört) und Brianna nun auch außer Gefecht gesetzt und von einer Partei gefangen wird und sich mit der herumschlagen muss. Das alles würde einen tollen, weitfächrigen Arc schaffen, aber ich denke, das wird er so oder so. ;)

      Die letzte Szene mit Brianna finde ich etwas kurios. Eine abgestochene Frau, ein unheimlicher Mann und plötzlich wird Brianna bewusstlos? Wer ist die Frau? Irgendjemand, also eine Zivilistin, die als Köder benutzt wurde? Oder ist das alles nur ein Trick, eine Fallle und die verletzte Frau ist gar nicht verletzt?
      Fragen über Fragen. Im ersten Moment musste ich an Ioreth denken, aber das dürfte ja zeitlich unmöglich sein. Ich bin gespannt, auch, warum Brianna plötzlich ohnmächtig wurde, immerhin hat sie ja schon schlimmeres erlebt (Stichwort Crane).

      Järv tötet Signore Sette. Aber nicht irgendwie, sondern er reißt ihm das Herz raus und schmeißt ihn dann noch, steil durch die Decke, mitten auf die Tanzfläche. Also entweder hinter der Sache steckt mehr und das Herz hat irgendeine Bedeutung (Panik, Botschaft) oder Järv liebt nur seinen großen Auftritt.
      Die Frage bleibt, was um alles in der Welt die CP8 Saliglia mit den Schlüsseln will, wenn sie sie denn wollen. Kaisa scheint ja auch Zugang zu Allem zu haben, warum dann nicht die Saliglia? Hinter der ganzen Sache scheint echt ne Menge zu stecken und ich freue mich schon, wenn sich das Bild Schritt für Schritt zusammensetzt.

      Marc und Brianna. Was muss da wohl passiert sein? Klingt ja alles ganz stark nach einer vielschichtigen Verkettung von Umständen, die mit einer romantischen Vergangenheit kulminieren. ;) Ja, ich bin ehrlich, ich kann solchen Romanzen nicht viel abgewinnen, aber solange du hier keine Fairy-Tail-Twilight-Titanic-Seifenoper von Rosamunde Pilcher draus machst und Marc und Brianna am Ende auf einem historischen Landgut in England zu The Time of my Life tanzen lässt, werde ich mich damit arrangieren können. xD

      Habe ich noch etwas vergessen? Denke nicht. Ich schätze, an der Länge meines Kommentares erkennst du, wie interessant das Kapitel war. Ganz großes Kino. Unbedingt weiter so. :)


    • 26.Kapitel: Verschwunden

      YES!!! :D Ich wusste es es war Marc!!! ;) und nicht Crane!! 8-) Du konntest mich nicht in die Irre führen. :P Deine Reaktion auf meinen Kommentar mit Spoiler war einfach zu verdächtig :) , und warum sollte Crane schuldbewusst wirken oder seine Augen auf einmal wieder da sein wo du doch so betont hast dass diese weg sind :D .

      OK das reicht, genug Angegeben kehren wir wieder zum eigentlichen Kapitel/Kommentar zurück. ;)

      Kyu macht sich alleine davon um den Schlüssel wiederzufinden und Dädalus lernt die gefahren des Karnevalskostüms kennen :thumbsup: . Einfach klasse was du da eingebaut hast, das dürfte einige Aufmerksamkeit auf Dädalus lenken und wird sicher noch zu Problemen führen :thumbup: . Weiterhin bestätigst du das Dädalus Observationshaki beherrscht, was glaube ich schon vermutet aber noch nicht bestätigt wurde. Wer diese Frau mit dem Messer ist bleibt noch abzuwarten.

      Die Beziehung zwischen Brianna und Marc wird immer interessanter bzw. die Frage was eigentlich genau zwischen den beiden vorgefallen ist. Dass scheint ja echt etwas heftiges gewesen zu sein und scheint hauptsächlich von Marc verursacht wurden zu sein, sonst hätte er sicher nicht ein so immens schlechtes Gewissen gegenüber Brianna. Ich würde mal vermuten, dass dies auch ähnlich wie bei Crane etwas mit dem Vorfall mit dem Weltaristokraten und der Person zu tun zu haben die Brianna unbedingt wiedertreffen will. ;) Ich bin jedenfalls immens auf die Auflösung dieser Frage gespannt. :thumbup:

      Mit Signore Sette gibt es jetzt also den ersten Toten unter den Zehn und den zweiten verschwundenen Schlüssel. Warum Järv ihn getötet hat bzw. was die CP8 mit den Schlüsseln will bleibt die Frage. Denn wenn ich mich recht entsinne sollte die CP8 doch nur ein Auge auf Brianna haben so wie den 5 Weisen berichten und nicht selbst in das Geschehen eingreifen. Aber Envy hat ja auch schon gezeigt, dass die CP8 anscheinend noch andere Ziele verfolgt. Das Järv Signore Sette dass Herz herausgerissen hat könnte dem ganzen jetzt auch noch eine Interessante Symbolische Wendung geben :thumbup: .

      Probleme habe auch ich mit dem letzten Abschnitt. Ich weiß einfach nicht wie ich den einordnen soll ?( . Klar geht es hier darum, dass Brianna gefangen genommen wurde, aber der ganze Rest. Wer ist der Mann der da spricht, ist das Mädchen, der Nebel und die Kälte „Wirklich“ da oder ist es die Folge einer Teufelskraft. Zu wem gehört der Mann zur WR, den Triaden oder der Organisation des Erzbischof, sofern diese nicht die Tiraden sind. Und wozu dieser psychische Angriff, damit Marc sie retten kann und die Zwei danach wieder besser zusammenarbeiten können, (was gerade sehr kitschig klingt). Aber mal abwarten was du dir in diese Richtung ausgedacht hast und wie du es umsetzt, erst dann kann man es wirklich Bewerten. Das Zusammentreffen von Marc und Brianna hast du ja auch schon viel besser hingekommen als ich es mir vorher Vorgestellt habe. :thumbsup: :thumbup: :thumbsup:
      Marc macht sich jetzt erst mal auf den weg zu Dädalus, mal schauen wo und bei wem er ihn findet. :D

      Das war jedenfalls wieder ein sehr sehr interessantes Kapitel, das wieder viel Spielraum für eigne Ideen und Spekulationen gelassen hat :thumbup: .
      Ich freu mich jedenfalls wieder sehr auf die Fortsetzung, die du hoffentlich gut zwischen deine Hausarbeiten schieben kannst :D .
      In diesem Sinne nochmals danke für dieses klasse Kapitel :thumbup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • So...
      Ich habe zwar gerade erst angefangen deine Geschichte zu lesen, möchte aber trotzdem meine Meinung zu den ersten 4 Kapiteln abgeben, auch wenn dies für dich schon lange her sein mag.

      Ich gestehe auch, dass ich die anderen Kritiken nicht lesen werde, bevor ich meine eigene Kritik geschrieben habe, damit ich nicht gespoilert werde und authentisch bleibe. Von daher, bitte ich um Entschuldigung, für evtl. Wiederholungen, von bereits von anderen Usern Geschriebenem.

      Als erstes möchte ich mit dem Einzigen negativen Kritikpunkt beginnen, was schon immens wenig Kritik ist, wie ich finde. Du scheinst zumindest in den ersten 4 Kapiteln, eine Schwäche zu zeigen, im Bezug auf den Dativ. Ich habe 3 entsprechende Fehler gesehen. Und ich werde sie dir die Tage noch heraus suchen, wenn du magst.

      Schreibstil:

      Mir persönlich gefällt dein Schreibstil sehr gut. Er wirkt ein wenig Romatisch und Romanhaft, was ich aber als angenehm im Lesefluss empfinde. Auch, dass du die Figuren erst langsam in den Details der Erscheinung und einzelner Charakteristika offenbarst, ist meiner Meinung nach perfekt arrangiert, da der Leser nicht sofort mit Details erschlagen wird, sondern langsam mit der Figur zusammen wächst. Besonders auf Grund, der etwas romantischen Darstellung, werden obendrein beiläufig auch psychische Charakteristika eingeflochten, die dann eine Empathie des Lesers erzeugen und nicht extra Erwähnung finden müssen, um vom Leser so interpretiert zu werden. Ich empfinde Dies, als recht geschickte Form, da auf diese Weise, in wenigen Worten, viel sensible Information transportiert werden kann.

      Storyline:
      Die Storyline gefällt mir und zeigt einen interessanten Blickwinkel auf OP. Die Protagonisten wirken nicht überzogen, oder künstlich und ich mag Füchse! Das ist schon Grund genug für ein positives Feedback. :D

      Das Tempo der Geschichte war, zumindest in den ersten 4 Kapiteln, angenehm gleichmässig und langsam, was ich als Ideal empfinde, um in die Geschichte hinein zu finden.

      Ich werde versuchen, in nächster Zeit auch ein wenig in dieser Geschichte weiter zu kommen, um möglichst zügig dem aktuellen Geschehen zu folgen. Mal sehen, wie sich dein Schreibstil in den nächsten Kapiteln zeigt und ob der Spannungsbogen hält, oder wie sich das Tempo verändert!

      Insofern :thumbup:

      Prost

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    • Antwort auf Fanpost & 27. Kapitel erschienen

      Huch neue Leser, alte Bekannte, neue Kommentare und ein neues Kapitel...was für ein Dienstag :D

      Für alle, vermutlich das Wichtigste zuerst und zwar ein neues Kapitel, wie immer hier zu finden.

      @Panda Lee

      Panda Lee schrieb:

      So~, lange ist es her, das ich mich mal wieder gemeldet habe, aber ich war schwer beschäftigt mit... stuff und so...

      Wem sagst du das und besser spät als nie. Freut mich immer, wenn du vorbeischaust :)

      Panda Lee schrieb:

      Über Arc 2 will ich nicht mehr allzu viele Worte verlieren, liegt ja schon einige Zeit zurück ;). Also nur das Wichtigste, aus meiner Sicht: Der Chase Town Arc hatte einen tollen Höhepunkt, Kampf, Blut, unerwiderte Liebe und einen alten Mann, der alles wegowned, was wünscht man sich mehr? Nur sind noch ein paar Dinge noch zu undurchsichtig, so zum Beispiel die genaue Vergangenheit zwischen Marc und Brianna oder auch der Kreis um den schwarzen Mönch, wobei ich vermute das dieser mit Lucius zusammenhängen könnte. Aber nach den neuesten Entwicklungen denke ich, dass dies bald geklärt wird. Außerdem finde ich die beiden Killer-Zwillinge ziemlich nervig, nur so nebenbei, wollen ja nicht zu viel positives Feedback da lassen :D

      Schön, dass er dir in der Gesamtheit zugesagt hat! Ich denke, dass man mit der Kritik an den Zwillingen durchaus leben kann. Ich hätte ihren durchschlagenden Erfolg bei den anderen so nicht erwartet^^
      Zu den Zusammenhängen wird Arc 3 noch mehr aufzeigen, so viel sei versprochen :)

      Panda Lee schrieb:

      Also, mach ich mal mit Arc 3 weiter.
      Der fängt ja schon mal ziemlich interessant an. So wie es bei den Strohhüten zur Schlüsseljagd kommt, so müssen auch Brianna und Co. die kleinen Türöffner sammeln, wobei die Hüter der Schlüsseln auf dieser Seite nicht ganz so kämpferisch unterwegs sind. Trotzdem steht es derzeit 0:10 gegen Brianna. Doch wer hat den Schlüssel gestohlen? Am ehesten würde man das Envy zutrauen, da ja auch schon Gluttony einen Schlüssel haben dürfte und das Stibizen klasse zum Elster-Motiv passt. Jedoch wäre das irgendwo zu einfach und was will die CP8 überhaupt in der Bibliothek? Da diese der Weltregierung unterstehen würde man meinen die CP8 und Brianna seien im selben Team, also wieso arbeiten sie gegeneinander? Wurde überhaupt schonmal erwähnt, was die CP8 eigentlich so für ein Ziel hat? Dädalus killen wäre so das einzige, was mir in den Sinn kommen würde, immerhin ist dieser ja auch Ziel vom schwarzen Mönch.
      Nach meiner Theroie also steht es derzeit 0:2:8 in der Schlüsseljagd für Brianna:CP8:Hüter, aber das Ganze wird ja jetzt noch viel schwieriger, immerhin ist #7 verreckt, also dürften die restlichen extra Bodyguards oder sonst was auffahren. Außerdem ist ja Brianna verschwunden, hm... bei diesem Part bin ich noch ein wenig unschlüssig. Der Nebel und die schemenhafte Gestalt würden auf eine Art "Illusions"-Kraft, im genaueren eine "Furcht"-Kraft vermuten, insbesondere da Brianna auf der Party Crane gesehen hatte. Doch wer wäre der Nutzer dieser Kraft? Insofern die Crane Erscheinung tatsächlich das Werk einer "Furcht"-Fähigkeit war, dann wäre Gluttony am naheliegensten, da er auf der Party direkten Kontakt mit Brianna gehabt hatte, aber was wollen die CP8 den eigentlich nun von Brianna? Wenn man annehmen würde, sie wissen nicht, das Brianna für die WR Horizon sucht, würde ich vermuten das sie eine Geisel brauchen um an Dädalus ranzukommen, ansonsten fällt mir nichts schlüssiges ein, warum Brianna entführt werden sollte. Beziehungsweise fällt mir auch sonst niemand ein, der Brianna entführen sollte, im Moment ist es sehr unwahrscheinlich, dass jemand weiß, das sie die Schlüssel stehlen will, also schließe ich jemand von den Zehn aus.

      Ja die CP8 und die Schlüssel...das wird in dem Arc vermutlich nicht aufgeklärt werden, da muss man sich auf den Arc gedulden, der die CP8 in den Fokus stellen wird! Ich wollte vor allem ein paar weitere MItglieder der CP8 vorstellen, damit im betreffenden Arc nicht auf einmal 6/7 unbekannte Gesichter auftauchen^^
      Theorie könnte aufgehen, zumindest was die Aufteilung betrifft...was die zugeordneten Parteien angeht, hülle ich mich mal in den Mantel des Schweigens.
      Interessante Ansätze zur Kraft der Person...wir werden sehen, ob du recht haben wirst oder nicht.
      Ansonsten auch tolle Gedankengänge, die ich nur leider nicht kommentieren kann, ohne den ganzen Arc zu spoilern :D

      Panda Lee schrieb:

      Tjoa, soviel also dazu, was ist sonst noch so in diesem Arc wichtig? Einerseits Lucius, der als Erzbischof vermutlich im Dom hausen wird und somit wohl noch zu einem Gegner werden wird, andererseits wäre da noch die Sache mit Ioreth. Irgendwo war schon klar, das diese Frau wichtiger werden würde, immerhin hat sie einen ausgefallenen Namen bekommen :D, sehr ungewöhnlich für unwichtige Charaktere. Doch was ist ihr "Nutzen"? Das sie von einem dubiosen Typen aufgelesen wird, weil sie sich mit Brianna und/oder Robin unterhalten hat, halte ich für sehr unwahrscheinlich, aber was genau mit ihr ist, kann ich beim derzeitigen Informationsstand auch nicht sagen, wir werden sehen~

      Richtig Lucius haust im Dom.^^

      Panda Lee schrieb:

      Joa, das war erstmal von mir, wir sehen uns dann bei Kapitel 42 wieder ;P
      MfG Panda Lee

      Keine schlechte Nummer...da sollte der Arc hoffentlich vorbei sein, aber wer weiß :D
      Danke für deinen Kommentar Panda-sensei^^

      @-Bo-

      -Bo- schrieb:

      Also mit dieser Aktion hast du mich echt kalt erwischt. Crane ist nicht Crane sondern Marc. Hab ich absolut nicht mit gerechnet, wobei es im Nachhinein natürlich Sinn macht. Zum einen kann Crane noch gar nicht fit sein und zum anderen wäre es wohl auch narrativ eher unvorteilhaft, den erst kürzlich besiegten Gegner schon wieder auftreten zu lassen. Und nachdem ich das letzte Kapitel noch einmal gelesen habe, ist mir dann auch klar geworden, dass der Erzähler nur die Gedankenwelt Briannas schilderte und so den Mann als Crane benannte. Also, wie gesagt, im Nachhinein hätte man damit rechnen können, aber hinterher ist man immer schlauer. xD

      Ich hätte qoi für seine richtige Fährte auch verfluchen können, da ich das so schön inszeniert fand. Naja zwei von drei sind ins Netz gegangen, was ich schonmal als gute Quote bezeichnen würde :D

      -Bo- schrieb:

      Kyu und Dädalus trennen sich nun und ich frage mich, was der Fuchsjunge vor hat. Immerhin kennt er sich weder in der Stadt aus, noch scheint er so wirklich zu durchblicken, was überhaupt abgeht. Aber am Ende rettet der Kleine den Tag, ich seh's schon kommen. Würde mich aber auch freuen, Kyu musste sich ja in letzter Zeit einiges anhören, da würde mich ein kleiner Glanzauftritt seinerseits freuen, etwa wenn er Dädalus stolz einen oder gar alle Schlüssel präsentieren würde (natürlich würde er die dann mit Hilfe erhalten). Generell würde ich es sehr cool finden, wenn die drei Protas jetzt an drei verschiedenen Baustellen hantieren würden, etwa ausgerechnet Kyu als einziger an der Schlüsselsache dranbleiben würde/könnte, Dädalus Probleme mit den Triaden/CP-Agenten/Kaisa etc. bekommen würde (wer auch immer die Person ist und zu wem sie gehört) und Brianna nun auch außer Gefecht gesetzt und von einer Partei gefangen wird und sich mit der herumschlagen muss. Das alles würde einen tollen, weitfächrigen Arc schaffen, aber ich denke, das wird er so oder so. ;)

      Niemand hat geschrieben, dass Kyu ein schlauer Junge ist :D
      Seine Rolle wird wichtig, ja. Immerhin hat ihm Dädalus im letzten Arc ja schon ein wenig die Show gestohlen. Die drei verschiedenen Baustellen bekommst du auf jeden Fall :)

      -Bo- schrieb:

      Die letzte Szene mit Brianna finde ich etwas kurios. Eine abgestochene Frau, ein unheimlicher Mann und plötzlich wird Brianna bewusstlos? Wer ist die Frau? Irgendjemand, also eine Zivilistin, die als Köder benutzt wurde? Oder ist das alles nur ein Trick, eine Fallle und die verletzte Frau ist gar nicht verletzt?
      Fragen über Fragen. Im ersten Moment musste ich an Ioreth denken, aber das dürfte ja zeitlich unmöglich sein. Ich bin gespannt, auch, warum Brianna plötzlich ohnmächtig wurde, immerhin hat sie ja schon schlimmeres erlebt (Stichwort Crane).

      Ioreth ist es, wie man im aktuellen Kapitel auch erführt, nicht. Ja das wird auch noch aufgeklärt werden, allerdings dauert das dann noch ein wenig :)

      -Bo- schrieb:

      Järv tötet Signore Sette. Aber nicht irgendwie, sondern er reißt ihm das Herz raus und schmeißt ihn dann noch, steil durch die Decke, mitten auf die Tanzfläche. Also entweder hinter der Sache steckt mehr und das Herz hat irgendeine Bedeutung (Panik, Botschaft) oder Järv liebt nur seinen großen Auftritt.
      Die Frage bleibt, was um alles in der Welt die CP8 Saliglia mit den Schlüsseln will, wenn sie sie denn wollen. Kaisa scheint ja auch Zugang zu Allem zu haben, warum dann nicht die Saliglia? Hinter der ganzen Sache scheint echt ne Menge zu stecken und ich freue mich schon, wenn sich das Bild Schritt für Schritt zusammensetzt.

      Aufklärung zur Szene mit Järv gibt es vermutlich im nächsten Kapitel. Auch hier ist die Frage mit der CP8 nicht so leicht zu beantworten...zumindest nicht ohne euch zu spoilern, aber es gibt ne Antwort darauf xDD

      -Bo- schrieb:

      Marc und Brianna. Was muss da wohl passiert sein? Klingt ja alles ganz stark nach einer vielschichtigen Verkettung von Umständen, die mit einer romantischen Vergangenheit kulminieren. ;) Ja, ich bin ehrlich, ich kann solchen Romanzen nicht viel abgewinnen, aber solange du hier keine Fairy-Tail-Twilight-Titanic-Seifenoper von Rosamunde Pilcher draus machst und Marc und Brianna am Ende auf einem historischen Landgut in England zu The Time of my Life tanzen lässt, werde ich mich damit arrangieren können

      Wird es nicht! Das verspreche ich hier hoch und heilig!

      -Bo- schrieb:

      Habe ich noch etwas vergessen? Denke nicht. Ich schätze, an der Länge meines Kommentares erkennst du, wie interessant das Kapitel war. Ganz großes Kino. Unbedingt weiter so. :)

      So soll es sein! Ich hingegen danke, dass du so viel tolle und spannende Ideen eingebracht hast, die die Motivation unheimlich steigern! Ich hoffe, dass ich die Erwartungen und das Niveau halten kann.

      @qoi8891

      qoii8891 schrieb:

      YES!!! :D Ich wusste es es war Marc!!! ;) und nicht Crane!! 8-) Du konntest mich nicht in die Irre führen. :P Deine Reaktion auf meinen Kommentar mit Spoiler war einfach zu verdächtig :) , und warum sollte Crane schuldbewusst wirken oder seine Augen auf einmal wieder da sein wo du doch so betont hast dass diese weg sind :D .

      OK das reicht, genug Angegeben kehren wir wieder zum eigentlichen Kapitel/Kommentar zurück. ;)

      Ich bin ganz schön sauer auf dich...wollte die anderen doch an der Nase herum führen. Naja hat doch geklappt :P
      Kriegst auf jeden Fall ein Fleißsternchen, dass du es erraten hast!

      qoii8891 schrieb:

      Kyu macht sich alleine davon um den Schlüssel wiederzufinden und Dädalus lernt die gefahren des Karnevalskostüms kennen :thumbsup: . Einfach klasse was du da eingebaut hast, das dürfte einige Aufmerksamkeit auf Dädalus lenken und wird sicher noch zu Problemen führen :thumbup: . Weiterhin bestätigst du das Dädalus Observationshaki beherrscht, was glaube ich schon vermutet aber noch nicht bestätigt wurde. Wer diese Frau mit dem Messer ist bleibt noch abzuwarten.

      Gibt vermutlich im nächsten Kapitel Aufschluss darüber, wer die Frau mit dem Messer war.

      qoii8891 schrieb:


      Die Beziehung zwischen Brianna und Marc wird immer interessanter bzw. die Frage was eigentlich genau zwischen den beiden vorgefallen ist. Dass scheint ja echt etwas heftiges gewesen zu sein und scheint hauptsächlich von Marc verursacht wurden zu sein, sonst hätte er sicher nicht ein so immens schlechtes Gewissen gegenüber Brianna. Ich würde mal vermuten, dass dies auch ähnlich wie bei Crane etwas mit dem Vorfall mit dem Weltaristokraten und der Person zu tun zu haben die Brianna unbedingt wiedertreffen will. ;) Ich bin jedenfalls immens auf die Auflösung dieser Frage gespannt. :thumbup:

      Fragen über Fragen und so wenig Antworten^^

      qoii8891 schrieb:

      Probleme habe auch ich mit dem letzten Abschnitt. Ich weiß einfach nicht wie ich den einordnen soll ?( . Klar geht es hier darum, dass Brianna gefangen genommen wurde, aber der ganze Rest. Wer ist der Mann der da spricht, ist das Mädchen, der Nebel und die Kälte „Wirklich“ da oder ist es die Folge einer Teufelskraft. Zu wem gehört der Mann zur WR, den Triaden oder der Organisation des Erzbischof, sofern diese nicht die Tiraden sind. Und wozu dieser psychische Angriff, damit Marc sie retten kann und die Zwei danach wieder besser zusammenarbeiten können, (was gerade sehr kitschig klingt). Aber mal abwarten was du dir in diese Richtung ausgedacht hast und wie du es umsetzt, erst dann kann man es wirklich Bewerten. Das Zusammentreffen von Marc und Brianna hast du ja auch schon viel besser hingekommen als ich es mir vorher Vorgestellt habe. :thumbsup: :thumbup: :thumbsup:
      Marc macht sich jetzt erst mal auf den weg zu Dädalus, mal schauen wo und bei wem er ihn findet. :D

      Wer die Person ist erfährt man, wenn man nicht ganz oberflächlich liest, auf jeden Fall mit dem heutigen Kapitel heraus. Warum, wieso und wie...wird noch geklärt.
      Freut mich, dass die Zusammenkunft gepasst hat. Ich hatte wahnsinnig schiss vor der ersten Szene, da das Aufeinandertreffen doch länger aufgebaut war, aber ich scheine es ja zufriedenstellend erledigt zu haben.

      qoii8891 schrieb:


      Das war jedenfalls wieder ein sehr sehr interessantes Kapitel, das wieder viel Spielraum für eigne Ideen und Spekulationen gelassen hat :thumbup: .
      Ich freu mich jedenfalls wieder sehr auf die Fortsetzung, die du hoffentlich gut zwischen deine Hausarbeiten schieben kannst :D .
      In diesem Sinne nochmals danke für dieses klasse Kapitel :thumbup:

      Hausarbeiten sind durch, jetzt gibt es vor Semesterbeginn am Montag noch ein Kapitel, weil ich dann vielleicht mal eine Woche aussetzen muss!
      Vielen Dank für die tolle, positive Kritik!! :)

      @Alkohologia

      Ein neuer Leser, wie schön! Erst einmal herzlich willkommen!

      Alkohologia schrieb:

      So...
      Ich habe zwar gerade erst angefangen deine Geschichte zu lesen, möchte aber trotzdem meine Meinung zu den ersten 4 Kapiteln abgeben, auch wenn dies für dich schon lange her sein mag.

      Ich gestehe auch, dass ich die anderen Kritiken nicht lesen werde, bevor ich meine eigene Kritik geschrieben habe, damit ich nicht gespoilert werde und authentisch bleibe. Von daher, bitte ich um Entschuldigung, für evtl. Wiederholungen, von bereits von anderen Usern Geschriebenem.

      Das mit den anderen Kritiken ist gar nicht schlimm. Das habe ich bei allen Geschichten, die ich aufgeholt habe, auch so gemacht. Man nimmt sich nichts weg und für mich als Autor ist es sowieso gut, noch einmal unverfälschte Kritik für Dinge zu bekommen, die schon ein wenig zurückliegen :)

      Alkohologia schrieb:

      Als erstes möchte ich mit dem Einzigen negativen Kritikpunkt beginnen, was schon immens wenig Kritik ist, wie ich finde. Du scheinst zumindest in den ersten 4 Kapiteln, eine Schwäche zu zeigen, im Bezug auf den Dativ. Ich habe 3 entsprechende Fehler gesehen. Und ich werde sie dir die Tage noch heraus suchen, wenn du magst.

      Zweimal Danke. Einmal dafür, dass es nur so wenig Kritik und ist dann auch noch ehrliche. Ja der Dativ und ich...eigentlich mögen wir uns ja, aber beim schnellen Schreiben passiert das schneller mal. Ich habe mir eigentlich schon vor Urzeiten mal vorgenommen die alten Arcs aufzuarbeiten, um Fehler auszubessern, da ich leider die Saumode hab, dass ich Kapitel vor dem Posten oft nicht gegenlese, wodurch die meisten Endungsfehler, etc. gleich auffallen sollten. (Bin ja als angehender Lehrer gewöhnt Sachen zu korrigieren).
      Soll keine Entschuldigung sein und wird jetzt auch mal nachgeholt! Textstellen kannst du mir gerne zeigen, musst dir aber auch nicht die Mühe machen, wie du willst :)

      Alkohologia schrieb:

      Mir persönlich gefällt dein Schreibstil sehr gut. Er wirkt ein wenig Romatisch und Romanhaft, was ich aber als angenehm im Lesefluss empfinde. Auch, dass du die Figuren erst langsam in den Details der Erscheinung und einzelner Charakteristika offenbarst, ist meiner meinung nach perfekt arrangiert, da der Leser nicht sofort mit Details erschlagen wird, sondern langsam mit der Figur zusammen wächst. Besonders auf Grund, der etwas romantischen Darstellung, werden obendrein beiläufig auch psychische Charakteristika eingeflochten, die dann eine Empathie des Lesers erzeugen und nicht extra erwähnung finden müssen, um vom Leser so interpretiert zu werden. Ich empfinde Dies, als recht geschickte Form, da auf diese Weise, in wenigen Worten, viel sensible Information transportiert werden kann.

      Freut mich, dass der Stil gefällt. Ich persönlich habe zwar das Gefühl, dass ich ein wenig stringenter geworden bin, da das romanhafte Schreiben auf Dauer leider ein wenig anstrengend, aufwendig wird, aber ich hoffe, dass dennoch keine Verschlechterung des Stils eingetreten ist. Vielleicht ist das ja auch nur subjektives Empfinden.

      Alkohologia schrieb:

      Die Storyline gefällt mir und zeigt einen interessanten Blickwinkel auf OP. Die Protagonisten wirken nicht überzogen, oder künstlich und ich mag Füchse! Das ist schon Grund genug für ein positives Feedback. :D

      Ja ich liebe Füchse auch, weshalb ich unbedingt einen in die Geschichte einbringen wollte! Storyline ist bisher ja nur in Grundzügen zu erahnen, aber auch hier Dankeschön, dass sie dir gefällt.

      Alkohologia schrieb:

      Das Tempo der Geschichte war, zumindest in den ersten 4 Kapiteln, angenehm gleichmässig und langsam, was ich als Ideal empfinde, um in die Geschichte hinein zu finden.

      Ich werde versuchen, in nächster Zeit auch ein wenig in dieser Geschichte weiter zu kommen, um möglichst zügig dem aktuellen Geschehen zu folgen. Mal sehen, wie sich dein Schreibstil in den nächsten Kapiteln zeigt und ob der Spannungsbogen hält, oder wie sich das Tempo verändert!

      Insofern :thumbup:

      Prost

      Tempo habe ich, nach ein bisschen Kritik durch die Leser, angezogen, was aber sowieso geplant war. Ich hoffe dennoch, dass es gefallen wird.
      Vielen Dank, dass du mit der Geschichte angefangen hast und sie Gefallen gefunden hat. Ich hoffe, dass ich dich als Leser weiter halten kann!

      P.S: Mein Kommentar zu deinem, neuen Kapitel folgt heute noch! :)


      So puhh..alles kommentiert, dann wünsche ich viel Vergnügnen mit dem 27. Kapitel! :thumbsup:

    • 27.Kapitel: Die Waisenkinder von San Fardo

      Ok, bevor ich zum eigentlichen Kapitel komme, muss ich mich noch rechtlich absichern. xD
      In meiner FF wird es ebenfalls eine Truppe von Waisenkindern geben, die von einer Schwester "betreut" werden.
      Nur so viel dazu. Nicht, dass du noch denkst, ich würde hier von dir klauen oder so.^^

      Aber nun zum Kapitel. xD
      Du stellst uns besagte Waisenkinder direkt zum beginn vor und legst hier gleich mal eine kleine Hierarchie fest:
      Orônel ist wohl der Boss der Bagage, ein rauchender, grummeliger kleiner Junge. Lea ist wohl nach Orônel die größte Autorität. Außerdem scheint sie eine Schwäche für Orônel zu haben. Ein klitzekleines Bisschen erinnern mich die beiden an Callaghan und Mercedes aus meiner FF, sogar die Beschreibung passt ja und sie könnten gut die Kinderversionen meiner Figuren sein. xD
      Wie auch immer, dass Herumgeplänkel mit dem Essen oder Grillen oder roh essen war jedenfalls sehr One Piece like und hat die Waisenkinder super eingeführt. Spitze gemacht. Orônel war auch derjenige, der den Schlüssel gemopst hat. Auch ein sehr geiler Spruch von Kyu, sie sollen doch gefälligst den gestohlenen Schlüssel zurückgeben, den er selbst gestohlen hatte. xD
      Schwester Theresa ist wohl von Mutter Theresa abgeleitet, aber die Aussagen der Kinder lassen vermuten, dass die Gute keine Heilige ist und den Kindern alles andere als Güte und Zuwendung zukommen lässt. Und das Lea einen AUFSEHER den Finger abgebissen haben soll, lässt auch darauf schließen, dass das Waisenhaus ein eher unschöner Ort ist, ganz im Stile von Oliver Twist. Oder gar noch schlimmer.^^

      Lucius taucht ebenfalls auf und will Gäste von der Marine empfangen. So treffen also Kaisa und die beiden Offiziere auf den möglichen Arc-Bösewicht. Oder vielleicht sogar einen noch mächtigeren Antagonisten, je nachdem, wie du ihn aufziehst. Lucius hast du sehr gut rübergebracht, obwohl du ihn gar nicht so ausführlich beschrieben hast. Da hast du gut mit dem devoten Untergebenen gearbeitet, um Lucius schön mächtig und bedrohlich zu zeigen.
      Aber nun, das wichtigste: Lucius hat am Eingang eine Frau zurückgelassen? Die Vermutung liegt natürlich nahe, dass damit Brianna gemeint ist. Aber das wäre irgendwie ziemlich offensichtlich und welchen Grund hätte Lucius denn, Brianna anzugreifen? Oder hat Lucius Brianna gerettet, nachdem sie angegriffen wurde? Hach, so viele Möglichkeiten. Zeichnet eine gute Geschichte aus. ;)

      Ioreth bekommt schon wieder Besucht. Diesmal von Ëris und Silas. Abgesehen davon, dass du mit Ëris wohl wieder eine psychotische Figur ins Spiel bringst, möchte ich mich hier gar nicht zu äußern, da ich keine Ahnung habe, wer die beiden sind. Von Saliglia bis zu der Truppe von den Twins ist ja wieder mal alles möglich. Ich frage mich bloß, was Ioreth nur alles weiß, dass sie ständig unangenehmen Besucht bekommt. Armes Ding. Oder auch nicht.^^

      So, wie immer ein sehr gutes Kapitel. Sehr gut. :)

      PS.: Ich wette, dass die Kinder einen wichtigen Anteil bei der Schlüsseljagd haben werden. Stützt meine Theorie, dass Kyu die Schlüssel zusammen sammeln wird. ;)


    • 27.Kapitel: Die Waisenkinder von San Fardo

      Sorry Vexor wenn ich die da den Spaß versaut habe, aber für mich stand schon als Marc sich auf dem Weg machte und Brianna alleine zum Maskenball gehen sollt fest, dass dies der einzige logische Spannungsort ist an dem die beiden Aufeinander treffen können. :D Dass du meine Erwartungen wie diese Begegnung ablaufen wird mit der Crane Verwechselung bei weitem übertroffen hast habe ich ja schon letztes mal erwähnt. :thumbsup:
      Sollte noch einmal eine Ereignis auftauchen, wo ich dir mit meinen Spekulationen „den Spaß“ versauen kannst du mich aber auch gerne per PN darauf hinweisen und ich halte dann meinen Mund. ;)

      Kyu wurde also auch „gefangengenommen“ damit bliebt wohl nur noch Marc in Freiheit. Kyu hat da ja noch einmal Glück gehabt, die Fuchsform entwickelt in Armenvierteln einen unerwarteten Nachteil. Da Eigentlich interessante ist aber mehr die Bande der Waisenkinder zu denen -Bo- sich schon ausführlich geäußert hat. Ich hätte diesen Punkten nur eine Kleinigkeit hinzuzufügen, auf die ich aber aus einem bestimmten Grund erst am ende zurückkommen werde. Mit den Waisenkindern hast du jedenfalls eine sehr interessante neue Gruppe eingeführt, die mir jetzt schon sehr gut gefällt, mal abwarten zu was sie noch alles im Stande sind. :thumbup:

      Die Besucher von Ioreth können eigentlich nur Mitglieder der SALIGIA-Einheit der CP8 sein. Es ist fast unmöglich noch mehr unter dem Stichword/ Eigenschaft Lust auftreten als Eris ;) Welche Eigenschaft Silas repräsentiert ist schwer zu sagen, aber es bleiben nur Greed, Wrath und Pride, wobei ich am ehesten auf Pride tippen würde.

      Also war es Lucius der Brianna eingesammelt hat. Damit steigen die Chancen, dass das was Brianna wahrgenommen hat durch ihm bzw. seine wahrscheinliche Teufelsfrucht ausgelöst wurde. Ein Name für dies Frucht will mir gerade nicht einfallen, aber diese dürfte entweder die Ängste der Menschen hervorholen, oder allgemeinem einen Angst/Horror Effekt auslösen. Das würde auch erklären, warum unsere Lieblingszwillinge so eine Angst vor ihm haben/hatten, als er Mönch mit ihm drohte. Denn wenn durch Lucius Frucht die Ängste/Furcht bei jeder Person aktiviert bzw. geweckt werden, kann man noch so abgebrüht sein es ist trotzdem Schrecklich. Das Lucius sich trotz seiner Blindheit ohne Probleme Unterwegs sein kann wundert mich nicht, dass kann jeder Held/Bösewicht in solchen Geschichten :D .
      Auch ja und Brianna scheint damit einen eigenen Weg in die Bibliothek gefunden zu haben. ;)

      Dann nochmal zurück zu den Waisenkinder oder eher dem Waisenhaus und Schwester Theresa. Ich habe mich nämlich gefragt in wie weit zwischen der Organisation des Erzbischofs und dem Waisenhaus eine Verbindung besteht. Bei dem Begriff Schwester denke ich nämlich zuerst an Ordensschwester und diese dürfte wahrscheinlich wie auch der Mönch dem Erzbischof unterstellt sein. Weiterhin besteht auch noch die Möglichkeit dass unsere Zwillinge aus diesem Waisenhaus stammen bzw. dort zeitweise gelebt haben. Denn seien wir mal ehrlich, welche Eltern würden ihre Zwillinge in eine solche Organisation stecken, die einzige Möglichkeit dafür wäre dass sie ebenfalls teil der Organisation sind.


      So hoffentlich habe ich nicht wieder schon zu viel raus gefunden, wenn ja Sorry :P
      Wie immer freue ich mich schon sehr auf das nächste Kapitel :thumbsup: :thumbup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & 28.Kapitel erschienen!

      So nach einer (mal wieder etwas längeren) Pause gibt es heute ein neues Kapitel, welches hier zu finden ist! :)

      @-Bo-

      -Bo- schrieb:

      Ok, bevor ich zum eigentlichen Kapitel komme, muss ich mich noch rechtlich absichern. xD
      In meiner FF wird es ebenfalls eine Truppe von Waisenkindern geben, die von einer Schwester "betreut" werden.
      Nur so viel dazu. Nicht, dass du noch denkst, ich würde hier von dir klauen oder so.^^

      Ach schmarrn das ist überhaupt nicht notwendig, denn ich weiß sehr wohl, dass man das Rad nicht neu erfindet und von daher habe ich mit Ähnlichkeiten/Parallelen/etc. auch gar kein Problem. Egal, ob sie wissentlich oder unwissentlich passieren :)

      -Bo- schrieb:

      Du stellst uns besagte Waisenkinder direkt zum beginn vor und legst hier gleich mal eine kleine Hierarchie fest:
      Orônel ist wohl der Boss der Bagage, ein rauchender, grummeliger kleiner Junge. Lea ist wohl nach Orônel die größte Autorität. Außerdem scheint sie eine Schwäche für Orônel zu haben. Ein klitzekleines Bisschen erinnern mich die beiden an Callaghan und Mercedes aus meiner FF, sogar die Beschreibung passt ja und sie könnten gut die Kinderversionen meiner Figuren sein. xD
      Wie auch immer, dass Herumgeplänkel mit dem Essen oder Grillen oder roh essen war jedenfalls sehr One Piece like und hat die Waisenkinder super eingeführt. Spitze gemacht. Orônel war auch derjenige, der den Schlüssel gemopst hat. Auch ein sehr geiler Spruch von Kyu, sie sollen doch gefälligst den gestohlenen Schlüssel zurückgeben, den er selbst gestohlen hatte. xD
      Schwester Theresa ist wohl von Mutter Theresa abgeleitet, aber die Aussagen der Kinder lassen vermuten, dass die Gute keine Heilige ist und den Kindern alles andere als Güte und Zuwendung zukommen lässt. Und das Lea einen AUFSEHER den Finger abgebissen haben soll, lässt auch darauf schließen, dass das Waisenhaus ein eher unschöner Ort ist, ganz im Stile von Oliver Twist. Oder gar noch schlimmer.^^

      Hah tatsächlich jetzt wo du es sagst, sind gewisse Ähnlichkeiten erkennbar :D
      Tja die Sache mit dem Schlüssel: Liegt wohl immer im Auge des Betrachters :D
      Nein ein schöner Ort ist es sicherlich nicht, aber dazu vermutlich im nächsten Kapitel mehr!

      -Bo- schrieb:

      Lucius taucht ebenfalls auf und will Gäste von der Marine empfangen. So treffen also Kaisa und die beiden Offiziere auf den möglichen Arc-Bösewicht. Oder vielleicht sogar einen noch mächtigeren Antagonisten, je nachdem, wie du ihn aufziehst. Lucius hast du sehr gut rübergebracht, obwohl du ihn gar nicht so ausführlich beschrieben hast. Da hast du gut mit dem devoten Untergebenen gearbeitet, um Lucius schön mächtig und bedrohlich zu zeigen.
      Aber nun, das wichtigste: Lucius hat am Eingang eine Frau zurückgelassen? Die Vermutung liegt natürlich nahe, dass damit Brianna gemeint ist. Aber das wäre irgendwie ziemlich offensichtlich und welchen Grund hätte Lucius denn, Brianna anzugreifen? Oder hat Lucius Brianna gerettet, nachdem sie angegriffen wurde? Hach, so viele Möglichkeiten. Zeichnet eine gute Geschichte aus. ;)

      Tja die Gründe, warum Lucius eventuell Brianna gefangen hält, sind noch unklar und es wird vermutlich noch ein oder zwei Kapitle dauern, bis man dazu ein wenig mehr erfährt!
      Freut mich, dass die Beschreibung/Darstellung von Lucius gefallen haben!

      -Bo- schrieb:

      oreth bekommt schon wieder Besucht. Diesmal von Ëris und Silas. Abgesehen davon, dass du mit Ëris wohl wieder eine psychotische Figur ins Spiel bringst, möchte ich mich hier gar nicht zu äußern, da ich keine Ahnung habe, wer die beiden sind. Von Saliglia bis zu der Truppe von den Twins ist ja wieder mal alles möglich. Ich frage mich bloß, was Ioreth nur alles weiß, dass sie ständig unangenehmen Besucht bekommt. Armes Ding. Oder auch nicht.^^

      Wenn man ein wenig aufgepasst hast, könnte man sich schon erschließen um wen es sich handelt. Allerdings muss ich korrigieren, dass dies immer noch der gleiche Besuch wie beim letzten Mal ist (also Robin und Brianna mal ausgenommen).

      -Bo- schrieb:

      So, wie immer ein sehr gutes Kapitel. Sehr gut. :)

      PS.: Ich wette, dass die Kinder einen wichtigen Anteil bei der Schlüsseljagd haben werden. Stützt meine Theorie, dass Kyu die Schlüssel zusammen sammeln wird. ;)

      Vielen Dank!
      Ja werden sie, soviel kann ich verraten! :thumbsup:

      @qoi8891

      qoii8891 schrieb:

      Sorry Vexor wenn ich die da den Spaß versaut habe, aber für mich stand schon als Marc sich auf dem Weg machte und Brianna alleine zum Maskenball gehen sollt fest, dass dies der einzige logische Spannungsort ist an dem die beiden Aufeinander treffen können. :D Dass du meine Erwartungen wie diese Begegnung ablaufen wird mit der Crane Verwechselung bei weitem übertroffen hast habe ich ja schon letztes mal erwähnt. :thumbsup:
      Sollte noch einmal eine Ereignis auftauchen, wo ich dir mit meinen Spekulationen „den Spaß“ versauen kannst du mich aber auch gerne per PN darauf hinweisen und ich halte dann meinen Mund. ;)

      Ach ganz im Gegenteil. Ich freue mich, wenn du hier spekuliert wird und als solchen Mastermind erachte ich mich auch nicht, dass niemand auf meine wahren Absichten kommen kann. Sei so frei und spekulier so viel du willst. Ich freue mich darüber, wenn ihr falsch und wenn ihr richtig liegt! :)

      qoii8891 schrieb:

      Kyu wurde also auch „gefangengenommen“ damit bliebt wohl nur noch Marc in Freiheit. Kyu hat da ja noch einmal Glück gehabt, die Fuchsform entwickelt in Armenvierteln einen unerwarteten Nachteil. Da Eigentlich interessante ist aber mehr die Bande der Waisenkinder zu denen -Bo- sich schon ausführlich geäußert hat. Ich hätte diesen Punkten nur eine Kleinigkeit hinzuzufügen, auf die ich aber aus einem bestimmten Grund erst am ende zurückkommen werde. Mit den Waisenkindern hast du jedenfalls eine sehr interessante neue Gruppe eingeführt, die mir jetzt schon sehr gut gefällt, mal abwarten zu was sie noch alles im Stande sind. :thumbup:

      Ja Kyu muss natürlich auch auf Nachteile stoßen und eine ist wohl, dass man auch mal als Nahrung durch geht :P
      Schön, dass dir die Waisenkinder gefallen...sie werden noch eine größere Rolle in diesen Arc spielen.

      qoii8891 schrieb:

      Die Besucher von Ioreth können eigentlich nur Mitglieder der SALIGIA-Einheit der CP8 sein. Es ist fast unmöglich noch mehr unter dem Stichword/ Eigenschaft Lust auftreten als Eris ;) Welche Eigenschaft Silas repräsentiert ist schwer zu sagen, aber es bleiben nur Greed, Wrath und Pride, wobei ich am ehesten auf Pride tippen würde.

      Einmal richtig, einmal falsch! Ëris ist sogar schon einmal aufgetreten, in der Konferenz mit Envy auf Chasetown. Ich meine es war Kapitel 12 oder so in dem Dreh, kann man aber im Charakterguide nachlesen :)

      qoii8891 schrieb:

      Also war es Lucius der Brianna eingesammelt hat. Damit steigen die Chancen, dass das was Brianna wahrgenommen hat durch ihm bzw. seine wahrscheinliche Teufelsfrucht ausgelöst wurde. Ein Name für dies Frucht will mir gerade nicht einfallen, aber diese dürfte entweder die Ängste der Menschen hervorholen, oder allgemeinem einen Angst/Horror Effekt auslösen. Das würde auch erklären, warum unsere Lieblingszwillinge so eine Angst vor ihm haben/hatten, als er Mönch mit ihm drohte. Denn wenn durch Lucius Frucht die Ängste/Furcht bei jeder Person aktiviert bzw. geweckt werden, kann man noch so abgebrüht sein es ist trotzdem Schrecklich. Das Lucius sich trotz seiner Blindheit ohne Probleme Unterwegs sein kann wundert mich nicht, dass kann jeder Held/Bösewicht in solchen Geschichten :D .
      Auch ja und Brianna scheint damit einen eigenen Weg in die Bibliothek gefunden zu haben. ;)

      Stimmt Brianna befindet sich momentan als erste und einzige in der Bibliothek!

      qoii8891 schrieb:

      Dann nochmal zurück zu den Waisenkinder oder eher dem Waisenhaus und Schwester Theresa. Ich habe mich nämlich gefragt in wie weit zwischen der Organisation des Erzbischofs und dem Waisenhaus eine Verbindung besteht. Bei dem Begriff Schwester denke ich nämlich zuerst an Ordensschwester und diese dürfte wahrscheinlich wie auch der Mönch dem Erzbischof unterstellt sein. Weiterhin besteht auch noch die Möglichkeit dass unsere Zwillinge aus diesem Waisenhaus stammen bzw. dort zeitweise gelebt haben. Denn seien wir mal ehrlich, welche Eltern würden ihre Zwillinge in eine solche Organisation stecken, die einzige Möglichkeit dafür wäre dass sie ebenfalls teil der Organisation sind.

      Sehr gut..der Erzbischof, der Mönch, die Schwester ;)
      Die Zwillinge kommen auch aus diesem Waisenhaus, soviel kann ich verraten. Das Detail ist mir ehrlich gesagt auch eher zufällig eingefallen, aber ich fand es (so wie du) doch sehr passend! :)

      qoii8891 schrieb:

      So hoffentlich habe ich nicht wieder schon zu viel raus gefunden, wenn ja Sorry :P
      Wie immer freue ich mich schon sehr auf das nächste Kapitel :thumbsup: :thumbup:

      Wie erwähnt, ist das überhaupt kein Problem!


      Dann wünsche ich euch viel Sspaß beim Lesen des 29.Kapitels! :thumbsup:

    • 28.Kapitel: Paola - Die Kurtisane

      Jau, wieder ein tolles Kapitel. :)

      Alles beginnt mit Paola, einer Kurtisane und Mitglied des Rates der Zehn. Das ist natürlich insofern interessant, dass Kurtisanen ja nun eigentlich nicht die Art von Frauen sind, die hochrangige repräsentative Ämter bekleiden. Allerdings waren Kurtisanen ja, soweit ich weiß, in früheren Zeiten ein typischer Teil der Stadtkultur, wenn ich etwa an die Renaissance usw. denke und in Bordellen ja auch stets der neueste Klatsch und Tratsch und gar wichtige Geheimnisse mal eben ausgeplaudert wurden. Insofern passen die Kurtisanen super ins Bild, dass du bisher von San Fardo zeichnest und gemeinsam mit dem Design der Wachen erinnert es mich stark an eine italienische Großstadt zu Zeiten der Renaissance und den Vatikan, wenn ich an die zahlreichen religiösen Bezüge in diesem Arc denke. Aber wie auch immer. Paola ist also am Sturz Lucius' interessiert und damit wohl eine potentielle Verbündete. Die haben Brianna & Co. KG auch nötig, denn momentan sieht alles stark nach einem Spiel aus, dass sie nicht kennen, geschweige denn spielen können. Zu Paola lässt sich wohl nur noch sagen, dass mir sowohl der Charakter, als auch ihre Einführung sehr gut gefallen haben und ich die Szene, in der sich Dädalus übergeben muss, mit 10/10 Punkten bewerte. Der arme Kerl tappt auch in jedes Fettnäpfchen auf seinem Weg. xD

      Kyu befindet sich immer noch in den Katakomben, gemeinsam mit Oronel. Dieser wird mir irgendwie unheimlich, so eiskalt und abgeklärt wie er da mit Kyu spricht. Eswirkt so, als sei er dem Fuchsjungen auch emotional überlegen bzw. emotional reifer, aber das ist vielleicht auch Einbildung. Immerhin hat Oronel auch die Oberhand, da Kyu weder weiß, wo er ist, noch wie er von dort weg kommt. Und wo er hin muss, weiß er erst recht nicht. Im Grunde weiß Kyu wirklich nichts über seinen "Auftrag". Schon reichlich dämlich von ihm, einfach auf gut Glück loszurennen. xD
      Aber mit Oronel dürfte er ja einen passenden Führer gefunden haben, auch wenn der momentan eher undurchsichtig und verschlagen wirkt. Aber ich bin mir eigentlich sicher, dass er das Herz am rechten Fleck hat und letzten Endes auch nur ein kleiner Junge ist, der in seinem Leben zu viel miterleben musste.
      Oh, und sind die Katakomben, in denen sich die Kinder befinden, die selben unterirdischen Gänge, über die uns Paola aufgeklärt hat bzw. gehören sie dazu?

      Kaisa. Ich habe keine Ahnung, wie ich die einschätzen soll. Mal ganz abgesehen davon, dass sie eine Art Doppel-oder Dreifach-oder wasweißichnichtfach-Agentin zu sein scheint. Jedenfalls scheint sie nicht unbedingt pflichtgerecht zu handeln bzw. nicht ihrer offiziellen Pflicht nach. Ich bin sehr neugierig, was denn nun ihr Auftrag ist bzw. wer ihr ihre Aufträge erteilt. Die Frau ist wirklich eine noch unbekannte Größe für mich.^^
      Mal sehen, wie Marmaros sich so gegen sie schlägt. Seine Marmorkraft, eigentlich viel zu schön für einen so unsympathischen Kerl, macht schonmal Lust auf den Kampf, obwohl ich nicht sicher bin, ob du uns den nicht vielleicht vorenthältst. ;)

      Joa, wie gesagt, ein sehr gutes Kapitel, wie stets! Auf alle Fälle weiter so!

      PS.: Als ich deine Antwort auf meinen Kommentar gelesen und etwas drüber nachgedacht habe, fielen mir Eris und Silas auch wieder ein. So schnell kann man Figuren vergessen. xD


    • 28.Kapitel: Paola - Die Kurtisane

      Sehr interessantes Kapitel, :)
      wir lernen das nächste Mitglied der 10 kennen. „Signora Nove, oder Paola eine Kurtisane. Im Gegensatz zu -Bo- wundert es mich weniger, dass eine Kurtisane Mitglied des Rates ist, da ich Kurtisane auf einer ähnlichen (gesellschaftlichen) Einfluss-Stufe sehe wie die Mätressen. Diese konnten einen sehr großen Einfluss auf den König und damit auf die Politik ausüben. Weswegen mich die hohe Gesellschaftliche Stellung von Paola nicht im geringsten wundert.

      Paola ist also eine Gegnerin von Lucius, klasse damit hat unsere Gruppe eine weitere Verbündete und einen weiteren Schlüsse :D bzw. momentan muss man ja von einem Sprechen, da Kyu seinen noch nicht zurück hat ;) . Interessant wird es sein zu erfahren was Paola gegen den Erzbischof hat, ihre Abneigung wird bestimmt nicht daher kommen des der Erzbischof(Kirch) ihren Arbeitsplatz dicht machen will :P . Mit Paola hast du wieder einen sehr interessanten und spannenden Charakter eingeführt auf den ich gleich nochmal kurz zurückkomme. :thumbup:

      Die wer Kaisa und für wen sie arbeitet bzw. auf welcher Seite sie letztendlich steht, ist also noch nicht geklärt. Sie scheint auch die CP-9 nur unterwandert zu haben. Ihre Gedanken beim blick ins Wasser lassen eine interessante Hintergrundgeschichte erahnen.

      Dann noch zu einem weiteren interessanten Teil/Infos. Die herrschafft des Königs ist entgegen meiner Erwartungen/Vermutungen noch gar nicht so lange her. Paola sagt:„Dies liegt alles mehrere Jahre zurück, zu der Zeit als noch Amroth III. König von San Fardo war…“ . Die interessanteste Frage dazu ist, was DU :!: als ein paar Jahre definierst, denn der König findet nicht einmal eine kurze Erwähnung. :P Orônel sagt „Großzügig und Hilfsbereit priesen sich unsere Vorfahren; Was wären es für Könige, wenn sie uns nicht ihr Heim als Unterschlupf anbieten würden.“ . Ja zwei verschiedene Personen gehen in diesem Kapitel kurz auf die/den König ein. :D
      Dazu habe ich einige Ideen, die ich aber noch nicht verraten wil ;) l. Nur so viel, es ist kein Zufall dass Beide auf den König eingehen und es besteht eine enge Verbindung zwischen Beiden. Weiterhin wird Orônel sehr stark als Führungspersönlichkeit dargestellt und er will wissen, warum Kyu in die Bibliothek will... . :rolleyes: Was kann das nur bedeuten :D
      So genug der Andeutungen, nicht das ich wieder zu viel verrate bzw. zu sehr auf der richtigen Spur bin ;) .

      Das Kapitel hat mir wieder sehr gut gefallen und ich freue mich auf das nächste, dass hoffentlich sehr bald erscheint. :thumbsup:

      Pontificia Cohors Helvetica die Schweizer Garde des Vatikans sehr Interessant, dass der Erzbischof seine eigene Arme/Garde hat. Das fügt meinen Überlegungen die ich vorhin angedeutet habe einen weiteren interessanten bestätigenden Aspekt hinzu und liefert so eine weitere Erklärung für die Feindschaft mit Paola ;)
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 29 - 42

      Neue Kapitel werden ab sofort hier gesammelt werden! :)

      29.Kapitel: Das Waisenhaus


      Orônel starrte den Fuchs immer noch misstrauisch an, aber jener hielt seinem Blick stand. Der Zwölfjährige zündete sich eine weitere Zigarette an und fuhr mit seinen Händen über die Marmorfiguren, welche auf Sockeln die balsamierten, ehemaligen Könige San Fardos beherbergten. Eine angespannte Stille legte sich über die unterirdische Ahnenhalle, während das Waisenkind einen Schritt vor den anderen setze und an den Herrschern der Stadt des Karnevals vorbeischlenderte. Kyu konnte seinen Blick nicht eindeutig lesen, aber der Junge schien innerlich zu kochen. Als er an der jüngsten Statue inne hielt, legte sich seine Anspannung, ehe er angewidert auf die Statue des Toten spuckte.
      „Erbärmlicher Versager…“, zischte er voller Wut, sodass sich kleine Blasen in seinen Mundwinkeln bildeten. Er wirbelte herum, zog stark an seiner Zigarette und stieß den Qualm in Kyus Richtung.
      „Du kommst mit mir mit!“
      Kyu war über die Vehemenz und Endgültigkeit seines Tonfalls so verdutzt, dass er sich sogar in Bewegung setzte, ehe er inne hielt und irritiert den Kopf schüttelte.
      „Warum sollte ich das tun?“
      „Weil du mich brauchst…so einfach ist das, klar?!“, erwiderte Orônel wieder mit seiner gekonnten Lässigkeit und Kühle in der Stimme, die den Blonden erneut irritierte.
      Was muss ein Zwölfjähriger alles erlebt haben, dass er schon solche Verbitterung in sich trägt? Aber was rede ich da…welche Verbitterung trage ich denn in mir? Verleugne mein Ich und flüchte mich in das tarnende Kleid eines Fuchses…
      Gemeinsam huschten sie durch die modrige Halle. Je weiter sie kamen, umso stickiger wurde die Luft. Orônel, der sich mittlerweile eine weitere Zigarette angezündet hatte, schien das nichts auszumachen, aber Kyu drehte sich beinahe der Magen um und es wurde ihm leicht schwindelig.
      „Wo gehen wir hin?“, versuchte er daraufhin die Unterhaltung wieder aufzunehmen, aber die schlammfarbenen Augen seines Gegenübers waren stur nach vorne gerichtet und schienen nur ein Ziel zu kennen.
      „Hallo, hast du mir überhaupt zugehört?!“, hakte der Fuchs eindringlicher nach, woraufhin der schwarzhaarige Junge fast zusammen schrak, beinahe so, als ob er ihn wirklich vergessen hatte.
      „Du willst wissen wo wir hin gehen? Du willst es wirklich wissen? Wir gehen in die Hölle!“

      ~ Das westliche Stadtviertel von San Fardo – Das Kurtisanenhaus ~

      Marc fuhr sich durch das schokoladenbraune Haar, während eine nächtliche Brise um seine nackten, muskulösen Beine spielte. Er saß im Schneidersitz auf den terrakottafarbenen Ziegeln der Stadt, die im satten Vollmondlicht bläulich schimmerten und blickte auf das Gebäude, zu dem die Vivre Card ihn geführt hatte.
      „Das kann nie und nimmer der Ort sein, an dem sich Dädalus herumtreibt“, murmelte er mit hochgezogenen Brauen, während er die bunte Fassade des dreistöckigen Hauses begutachtete, deren Fensterläden mit roten Tüchern verhangen und Balkonkästen mit frischen Tulpen und Rosen geschmückt waren. Es stand ein wenig aus der Fassade der herumliegenden Häuser hervor und hatte sogar einen kleinen Vorplatz, wo hauptsächlich Frau standen, die meistens barfuß über das Pflaster huschten und ihre Füße in das kühlende Kanalwasser baumeln ließen. Sie alle trugen leichte, freizügige Kleider und ihr Gekicher wurde von der Abendbrise bis zu seinen Ohren getragen.
      Schwarze Wolkentürme hatten sich am Horizont gebildet und als der Wind plötzlich aussetzte, konnte sich Marc gar nicht schnell genug umsehen, wie das Unwetter einsetzte.

      Es grollte und donnerte, während tausende Eimer Wasser vom Himmel stürzten. Marc fand auf die Schnelle keinen angemessen Schutz, und während er versuchte sein Skyboard zu greifen, rutschte er auf den feuchten Fließen aus und fiel vom Dach direkt in den Kanal. Der Königssohn aus Chasetown triefte vor Nässe, nachdem er sich aus dem Kanal gezogen hatte und so schnell das Unwetter und die Regenschauer auch über ihn hereingebrochen waren, so schnell waren sie auch wieder verzogen. Die Sterne glänzten nun schwach durch den grauen Wolkenschleier, während er sich dem wo möglichen Aufenthaltsort des Wissenschaftlers näherte. Mittelgroße Orangenbäume säumten das Kurtisanenhaus von beiden Seiten und als Marc näher kam, erkannte er den goldenen Schein der Fenster, die das Erdgeschoss des Hofes erhellten.
      Skeptisch und misstrauisch näherte sich Marc, während er versuchte immer im Schatten der Bäume zu bleiben, um etwaigen neugierigen Augen zu entgehen. Obwohl Marc nur schwerlich etwas hören konnte, da seine Ohren immer noch voller Wasser waren, war er sich sicher, Gelächter und Gesang zu vernehmen.
      Der athletische Mann presste sich gegen die Steinmauer des Hauses und wagte einen Blick ins Innere. Dort konnte er mindestens vier oder fünf Mädchen und junge Frauen erkennen, die sich auf Fellen rekelten oder zusammen Würfelspiele spielten. Jetzt erkannte er auch das Klavier und eine andere junge Frau mit blondem Haar, die auf eben jenem saß und zu den Tönen ihrer Freundin sang.
      Marc hatte wohl einen Moment zu lange verharrt und so hatte ihn die Blonde erkannte und vor Schreck hörte sie auf zu singen, während Marc einen Blumenkübel umstieß, der polternd auf den Fließen zerschellte.
      Plötzlich wurde das Fenster aufgerissen und der Duft einer warmen Suppe stieg ihm in die Nase, welcher Marc das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Seit mehreren Wochen hatte er kein anständiges Essen mehr gegessen. Bei Kuleha gab es meist nur altbackenes Brot und einen Krug abgestanden Wassers für ihre „Gäste“.
      „ Was wollen Sie hier?“, fuhr in ein Mädchen mit feuerroten Locken an, die den Kopf zum Fenster herausgestreckt hatte und Marc böse anfunkelte. Sie war höchstens vierzehn Jahre alt.
      „ Ich…ich…“, stammelte Marc und brachte kein weiteres Wort heraus.
      „ Lass ihn Ýfis, bitte den Fremden lieber herein. Er sieht ganz verfroren aus“, ertönte nun die Stimme der lieblichen Blonden, die Marc mit einer Mischung aus Neugier, Begierde und Verwunderung begutachte.
      Wiederwillig zog sich die Rothaarige ins Haus zurück und öffnete die Tür. Ohne darüber nachzudenken trat Marc ein und die Wärme des Hauses verschluckte ihn förmlich.

      ~ Das Waisenhaus in den Katakomben von San Fardo ~

      „Diese unterirdische Welt ist faszinierend“, staunte Kyu, der bei jeder Weggabelung stehen blieb und zu erahnen versuchte, wo der Weg ihn hinführen würde. Allerdings wäre er ohne seinen zielstrebigen Führer verloren gewesen, denn oftmals glichen sich die Wege wie ein Ei dem anderen.
      „Bist du hier unten aufgewachsen, weil du dich so gut auskennst?“, versuchte der Fuchs die Unterhaltung aufrecht zu erhalten, aber Orônel ignorierte ihn weiterhin. Nach mehrere lästigen unbeantworteten Fragen wirbelte er herum und hielt ein kleines Messer in der Hand.
      „Wenn du nicht endlich mal die Fresse hältst, dann zieh ich dir gleich hier das Fell über die Ohren, kapiert?!!“
      Kyu funkelte ihn böse an, aber er wusste, dass er hier auf den rabiaten Burschen angewiesen war und im Zweifelsfall wohl vor Hunger und Durst sterben würde, ehe er seine Part als Rattenfutter in der Ökologie der Katakomben einnahm. Sie durchquerten einen kurzen, engen Durchgang, wobei Kyu das sanfte, vertraute Rauschen von Wasser vernehmen konnte, wodurch sich seine Stimmung gleich ein wenig besserte. Doch als nächstes stockte ihm der Atem, denn sie betraten eine kreisrunde, von Säulen getragene Halle, deren Zentrum ein schäbiger Bau mit schiefen Fenstern und einer heruntergekommenen Fassade bildete. Ein Schriftzug auf morschen Holz zierte das Waisenhaus: „Hort der Fröhlichkeit und Glückseligkeit – Waisenhaus von San Fardo!“

      „Lass sie in Ruhe du widerlicher Sack!!!“, brüllte eine hohe Stimme und Kyus pechschwarze Augen fokussierten die ausgemergelte Gestalt des jungen Riko, der zuvor mit den anderen Waisenkindern unterwegs gewesen war. Er schlug mit seinen kleinen Fäusten auf eine bullige Gestalt ein, die in seinen Pranken ein noch dünneres Mädchen balancierte.
      „Lea“, keuchte Orônel entsetzt und zum ersten Mal erkannte Kyu eine andere menschliche Regung als Wut im Gesicht des schlaksigen Waisenkindes.
      „LASS SIE LOS!!!“, keifte Riko und hatte sich nun in den kräftigen Waden des Bullen festgebissen. Jener wirbelte herum, packte den Jungen am Haarschopf und schleuderte ihn unsanft gegen die Mauer. Riko sank daraufhin benommen zu Boden und nahm dabei gleich einen Haufen Schutt mit sich.
      „Du weißt wie das läuft, Bursche“, grunzte der glatzköpfige Bulle. „Ich verpfeif euch nicht bei der alten Schreckschraube, wenn ihr wieder mal durch die Katakomben streunert und ich darf mir dafür eine von euch Bälgern zum spielen ausleihen. Immerhin sind die billiger als die Huren aus der Stadt. Gröchöchöch!!“
      Lea strampelte währenddessen weiterhin, aber sie konnte dem schraubstockartigen Griff des Aufsehers nicht entgehen, der seine Finger geschickt von ihrem Mund entfernt hielt, nachdem sie ihm schon den kleinen Finger abgebissen hatte.
      „Halt still, oder muss ich dich erst wieder bewusstlos schlagen?!“, fauchte er und verstärkte seinen eisernen Griff, woraufhin Lea kaum noch Luft bekam. Währenddessen schaute Kyu dem Spektakel ungläubig zu, während sich Orônels Hände in den Staub zu seinen Füßen bohrten. Seine Augen waren vor Wut weit aufgerissen und ehe der Fuchs etwas unternehmen konnte, griff er nach einem Stein und warf ihn dem Aufseher mit voller Wucht gegen die Schläfe. Dieser jaulte auf, ließ Lea fallen, die von Riko sofort weggeschliffen wurde.
      „WER WAR DAS?!“, brüllte der Bulle, woraufhin Orônel selbstbewusst aus dem Schatten der Mauer trat. Die kleinen, runden Augen des Mannes verengten sich zu schlitzen, als sie den Jungen erkannten.
      „Du?!“, fauchte er, aber Orônel zeigte sich unbeeindruckt, während er an seiner Zigarette zog.
      „Ja ich, Brahm, ich denke, dass Lea dir schon beim letzten Mal gezeigt hat, dass sie dich widerlich findet!“, erwiderte er arrogant, aber Brahm erwiderte seine Worte bloß mit einem Lächeln.
      „Die Schwester wird äußert erfreut sein, wenn sie einen triftigen Grund hat, dir ein paar extra Hiebe mit ihrer Peitsche zu verpassen!“
      Eine scharfe, eiskalte Stimme durchschnitt die angespannte Stille unter den Katakomben und aus seinen Versteckt konnte Kyu erkennen, wie eine hochgewachsene, dürre Frau mit eingefallenen Gesichtszügen und unbeugsamen blauen Augen auf den Platz trat. Sie blickte vom blutenden Brahm zum rauchenden Orônel und ihre Falten spannten sich zu einem süffisanten Lächeln.
      „Worüber werde ich mich freuen?“
      30.Kapitel: Die Gefangene des Erzbischofs


      Orônel blickte mit hitzigen Augen in das eingefallene Gesicht der Schwester, die in ein schwarzes Ordensgewand gekleidet war. An ihrer Brust prangte dennoch eine Brosche, die ein kleines Dreieck mit fünf konzentrisch angeordneten, roten Punkten zierte. Sie hatte die stachelbesetzte Peitsche in der Hand, die sich zwischen ihren Händen eifrig straffte, als ob sie schon jetzt nach seinem Blut lechzen würde.
      „Brahm, verschwinde von hier!!“, zischte die Schwester feindselig und ohne Widerworte leistete der Bulle ihrem Befehl Folge.
      Theresa blickte ihrem Aufseher noch ein paar Minuten funkelnd hinterher, ehe sie sich wieder dem trotzigen Orônel zuwandte. Die Strenge in ihrem Gesicht legte sich nicht, aber ihre Stimme war weicher und sanfter, als zuvor.
      „Und? Hattest du Erfolg?“, fragte sie beinahe mütterlich, während sie auf Orônel zuschritt. Jener nickte, aber es schauderte ihn ein wenig, als die rauen Hände Schwester Theresas zärtlich über seine Wange fuhren.
      „Ich habe den Alten Mann und den Fuchs in der Menge ausmachen können. Sie hatten Signore Uno schon einen Schlüssel abgeluchst.“
      „Sehr brav, Orônel-san!“
      „Danach habe ich den Fuchs hierher gelockt!“, flüsterte er ihr zu, woraufhin sich etwas wie Freude – eine Theresa meist unbekannte Gefühlsregung – auf ihren faltigen Gesicht abzeichnete.
      „Dann bring ihn zu mir, verstanden? Wir werden an ihn als Lockvogel nutzen, um den Alten in die Finger zu bekommen! Du weißt, warum ich das Folgende tun muss?“
      Orônel nickte, ehe Theresa ihn mit voller Wucht ins Gesicht schlug und mehrfach mit der Peitsche auf ihn einhieb. Kyu wollte schon intervenieren, als ihn die schlammfarbenen Augen des Jungen trafen, die ihm verdeutlichten, dass er nicht einschreiten sollte. Der Klang der Schläge ließ Kyu das Mark in den Knochen gefrieren, aber der schwarzhaarige Junge verzog keine Miene. Dennoch lag er noch mehrere Minuten so da, nachdem Theresa fertig und ins Waisenhaus zurückgekehrt war. Riko und Lea eilten zu ihm und griffen Orônel, der offenbar nicht in der Lage war sich zu bewegen, unter die Arme. Kyu löste sich aus den Schatten und huschte zusammen mit den Kindern in das Waisenhaus. Als Kyu durch die hölzernen Türen schlüpfte, flüsterte er monoton:
      „Willkommen in der Hölle!“

      ~ Im Dom~

      Ein wenig keuchend erstieg Lucius die Stufen und lehnte seinen Stab gegen die Marmorsäulen. In diesen Gemäuern fühlte er sich am wohlsten. Er vernahm das schlurfende Geräusch des lahmen Beines seines Dieners, noch bevor der laute, hastige Atem seine Ohren erreichte.
      „Was haben die Herren von der Marine denn gewollt?“
      Lucius schenkte ihm jedoch keine Antwort, denn zufrieden stellte er fest, dass man seine Gefangene schon hierher gebracht hatte. Mit zügigen Schritt eilte er zu dem Kreuz, an dem man die Rothaarige aufgehängt hatte. Es war direkt vor dem gewaltigen, runden Buntglasfenster errichtet worden.
      „Solch eine Schönheit….solch eine Reinheit“, flüsterte Lucius und fuhr mit den ledrigen Händen über die porzellangleiche Haut Briannas.
      „Ich frage mich, wohin ihre Träume sie gerade führen…welche Welten sie dort bereist und welchen Ängsten sie sich dort stellen muss?!“
      Bei diesen Gedanken huschte ein zufriedenes Lächeln über seine schmalen Lippen und er lehnte sich gegen das Glas, um darauf zu warten, dass sie erwachte.

      ~ Dreißig Jahre zuvor ~

      „ Feurige Flammen und schwarzer Ruß…man sagt er hätte sogar das Feuer der großen Drachen Wa no Kunis gezähmt… der Feuertänzer, meine Damen und Herren!“.
      Tosender Applaus brach aus, als der Mann die hölzerne Tribüne betrat. Sein nackter Oberkörper glänzte im warmen Licht der Fackeln, die er kreisförmig um sich aufgestellt hatte. Das goldene Emblem mit dem verschnörkelten S, wie es alle Spielleute trugen, glänzte an seinen dünnen Hals.
      Er verneigte sich tief vor dem Publikum, welches sich an diesem ersten November versammelt hatte, um das Fest der Spielleute zu besuchen.
      „ Gaff nicht so auffällig hin, Irina“, neckte die Frau mit den ebenholzfarbenen Haar Irina, die mit schimmernden Augen den Mann beobachtete, der mit Fackeln jonglierte und das Feuer meterweit in die Lüfte spuckte. Ihre grünen Augen musterten den sehnigen Körper Falosts und sie war sich sicher, dass er sie durch die lodernden Fackeln ebenfalls beobachtete.
      „ Wegen dir wird er sich sicherlich noch verbrennen, aber ich denke, dass das dir nichts ausmachen wird. Du schmachtest ihn ja sowieso schon über alles hinterher, Rosenstimme“, fügte die schlanke Frau hinzu, die einen Kopf größer als Irina, aber stämmiger war als jene.
      „ Ach halt die Klappe Elena!“, keifte Irina und funkelte sie böse an, bevor sie sich wieder ihrer Schwärmerei hin gab.
      „ Bei allen guten Geistern, er hat dir ja vollkommen den Kopf verdreht, Schwesterherz!“, kicherte Elena und fuhr sich spielerisch mit den Fingern durch die seidenen Haare.
      „Wo die Liebe hinfällt sag ich immer“, brummte Raphael, der Mittlere der drei Geschwister und legte seine dicken Arme um die Schulter seiner Schwestern.
      „ Ihr seid alle beide albern…“, antwortete Irina gelangweilt, löste sich aus dem Griff Raphaels und stellte sich trotzig ein paar Schritte weg.
      „Sie wird schneller erwachsen als mir lieb ist“, flüsterte Elena ernst und lehnte ihren Kopf an die Schulter ihres Bruders.
      „Ja wird sie…aber der Feuertänzer ist ein guter Kerl und auch nur ein Jahr jünger als du und zwei älter als ich. Außerdem ist er ein Spielmann! Ich hab immer gedacht, dass sie sich so einen Schnösel aus Chasetown, am Ende noch einen aus der Königsfamilie anlacht. Hast du gesehen, wie dieser frühpubertäre Bursche sie schon den ganzen Tag anstarrt?“, sagte Raphael und warf dem jugendlichen Crane einen finsteren Blick zu.
      Elena lachte laut auf und küsste ihren Bruder auf die Wange.
      „ Raphael was täten wir, deine Schwestern, nur ohne dich?“
      Ihre Worte ließen Raphael erröten.
      Ein bahnbrechender Applaus kündigte das Ende der Vorstellung an und der Feuertänzer stürmte von der Bühne zu Irina, die ihn umarmte bevor sich die beiden küssten.
      „ Gerade in diesem Moment möchte ich ihn dennoch gerne eine reinhauen“, gluckste Raphael, „…nicht wahr, Elena?...Elena?!“.
      Aber die junge Frau hörte ihn nicht zu, sondern blickte nun ihrerseits auf die Bühne, wo ein stämmiger Mann filigran über ein meterhoch gespanntes Netz balancierte.
      „ Wer schmachtet jetzt wen an“, feixte Irina, die Händchen haltend mit dem Feuertänzer vorbei schlenderte.
      Elena warf ihr einen vernichtenden Blick zu und erwiderte schnippisch, „ Wir sind ja immerhin verlobt, Schwesterherz!“

      ~ Im Dom ~

      Brianna spürte den Schmerz in Intervallen, denn er brach in Wellen über sie herein. Sie blinzelte mit den grauen Augen, während sich ein verschwommener Schleier über ihr Blickfeld gelegt hatte. Alles um sie herum war in bezaubernde, bunte Farben getaucht und leuchtete in einem warmen Licht. Doch da war etwas, was ihr Blickfeld störte. Es war etwas, wie ein blinder Fleck auf ihrer Netzhaut. Eine verdorrte Pflanze in einem Blumenfeld voller mannigfacher Blüten. Plötzlich sprach die Pflanze und Brianna erwachte aus ihrem Delirium.
      „Oh wie ich sehe seit ihr aufgewacht, meine Teure“, sprach eine kantige, unsympathische Stimme und die verdorrte Pflanze hatte die Gestalt eines alten Mannes angenommen, der mit gefalteten Händen vor einem gewaltigen Buntglasfenster ruhte. Es dauert einen Moment bis sie erkannte, dass sich in seinem Blick nur das warme Licht milchig spiegelte und sonst keine Regung dort zu erkennen war.
      „Wo…wo bin ich?“, stöhnte sie, denn ihr Schädel pochte und der Schleier hatte sich immer noch nicht vollkommen gelichtet, aber der Mann in seiner purpurroten Robe legte nur die länglichen, scharfen Finger auf die Lippen, um ihr zu signalisieren, dass es nicht an der Zeit war zu sprechen. Er verharrte einfach nur vor dem Buntglasfenster und je länger Brianna in den warmen Strudel aus Farben blickte, desto schummriger wurde ihr vor Augen, bis sie wieder Dunkelheit umfing.

      ~ Einundzwanzig Jahre zuvor ~

      Wenn Mama und Papa unten in der Küche einen Auftritt vorbereiteten, oder gemeinsam den Tag ausklingen ließen, schlich ich mich immer herunter, denn ich wollte nicht gern allein sein. Ich fürchtete mich vor Monstern und bösen Geistern, die unter mein Bett kriechen könnten. So versteckte ich mich immer hinter dem Tresen und spielte mir ein paar Münzen, die ich in einer Ritze im Dielenboden versteckt hatte.
      Ich sammelte Münzen, die ich auf der Straße fand, denn ich wollte mir eines Tages eine Stadt davon kaufen…
      An diesen Abend hörte ich, wie Mama und Papa sich in der Küche unterhielten. Normalerweise klangen ihre Stimmen nicht so…so…böse. Vor allem Mama klang verärgert und verängstigt.

      „Was meinst du damit du warst bei einer anderen Frau?“
      „ Du weißt, dass die Situation anders war…und sein…sein…
      „ Wage es ja nicht ihn als Vorwand zu benutzen…oder glaubst du mir geht es besser seit er tot ist? Aber ich rannte auch nicht zu einem anderen Mann!!“
      Tot ich fand schon immer, dass das ein seltsamer Begriff war. Oft redeten die Menschen auch von dem Tod, aber ich weiß gar nicht, was sie gegen ihn haben.
      Ich fand, dass er ein ganz gemütlicher Zeitgenosse ist. Vor allem kann man sich so schön mit ihn unterhalten.

      „ Irina du kannst dir nicht vorstellen, wie ich mich dafür schäme…“
      Er kam mich oft besuchen in den letzten Wochen. Am Anfang war er noch ganz schüchtern, gehüllt in schwarzen Reisemantel. Als ich ihn das erste Mal sah, da besuchte er gerade den Nachbarsjungen. Der war immer so blass und hatte gelbe Augen, die waren so gelb wie die schönen Butterblumen, die auf den Feldern vor den Stadtmauern blühten.
      Nachdem der Tod den Jungen besucht hat war er nicht mehr da…vielleicht hat der Fremde ihn mit auf Reisen genommen. Seine Eltern waren furchtbar traurig, aber ich glaube es geht ihn besser dort….Reisen möchte ich auch mal gerne, aber ich möchte nicht, dass Mami und Papi auch so traurig sind, wenn ich die Welt erobern gehe.

      „ Lass uns nicht mehr streiten …ich bin müde…und wir müssen stark sein…stark für Brianna…“
      Als ich ihn das nächste Mal traf, da kam er zu mir, oder viel mehr zu unseren Hund - er hieß Schnuffel. Den Namen hab ich ihn gegeben.
      Aber in den Tagen bevor der Mann kam, schlief Schnuffel fast noch. Er wollte gar nicht, wie früher mit mir in den Wäldern spazieren gehen oder verstecken spielen.
      Ich sah den Mann, wie er in der Nacht zu Schnuffels Bett kam, als ich mir ein Glas Milch holte.
      Der Tod bemerkte mich und nickte mir kurz zu. Danach war Schnuffel verschwunden. Meine Mama sagte, dass er an einen besseren Ort war, aber das wusste ich bereits, denn der Tod hatte ihn ja mitgenommen…so wie den Nachbarsjungen.

      „ Wunderst du dich nicht auch, dass Brianna nichts sagt…immerhin ist es jetzt bald ein halbes Jahr her…“
      Das dritte Mal war vor einem halben Jahr bevor meine Eltern sich stritten. Es war hellster Sonnenschein und ich spielte draußen an den kleinen Bächlein. Wir durften nie mit den anderen Stadtkindern spielen, denn wir waren ja Spielmannskinder. Nur einer kam öfters vorbei…sein Name war Marc, aber an dem Tag waren wir nur zu zweit. Man sagte unsere Eltern würden Kinder essen. Ich fand das schon immer seltsam…immerhin hab ich meine Eltern nie ein Kind zubereiten sehen…wir hätten ja nicht mal einen Kochtopf, wo eines reinpassen würde.
      Ich spielte an den Tag am Bächlein, aber ich war nicht allein….
      „ Beunruhigend finde ich es schon, aber andererseits scheint es ihr nicht schlecht dadurch zu gehen. Es scheint als hätte sie ihren inneren Frieden, damit geschlossen, dass er tot sei.“
      „Ich spring über den Bach und bekomme von dir ein Honigbrot, einverstanden?!“
      „ Ach der ist doch gar nicht breit!“
      Er war auch nicht sonderlich breit und tief erst recht nicht. Gerade mal Knöcheltief mit vielen runden Kieselsteinen.
      Das nächste woran ich mich erinnere ist rotes Wasser. So rot, wie wenn wir den Marktfrauen im Herbst zuschauen, wenn sie Obst zerstampfen, um leckeren Fruchtsaft zu gewinnen. Und kalte Füße. Ich hatte schrecklich kalte Füße vom Bach…aber es war ja auch schon mitten in der Nacht. Immerhin hatte ich Gesellschaft…der Tod.

      „ Weißt du der Tod ist nur ein armer Tropf. Er wischt den Menschen hinterher und räumt auf, was sie verwüstet haben….er erfüllt auch nur seine Aufgaben“, flüsterte Briannas Mutter und streichelte über ihren Kopf.
      Brianna lag in ihren Bettchen und blickte hinauf zu dem Traumfänger, den ihre Mutter für sie gebastelt hatte.
      „Ich weiß“, antworte sie, als wäre es überhaupt nichts Neues. Als würde ihre Mutter ihr erzählen, dass der Himmel blau, Süßigkeiten lecker oder sie ihre Eltern waren.
      “Passt du auf ihn auf?“, fragte ich den Tod, der sich neben mich an Rand des Bächleins gesetzt hatte.
      Er hatte auch die nackten Zehen in das kalte Wasser gestreckte und nickte auf Briannas Frage hin. Die warmen Augen musterten mich kurz, bevor ich mit belegter Stimme fragte:
      „Du musst gehen oder?“
      Wieder ein Nicken.
      „Bringst du ihn dahin, wo der Nachbarjunge ist und Schnuffel?“
      Wieder ein Nicken.
      „Werde ich dich wieder sehen?“
      Der Tod zuckte zusammen und ich konnte sehen, wie sich Wasser in seinen Augen sammelte, bevor er zaghaft nickte.
      „Bald?“, fragte ich mit freudiger Stimme.
      Wieder ein Nicken.
      „Machs Gut!“
      Und im nächsten Moment saß ich allein an dem Bächlein und der Tod war mit dem Jungen entschwunden. Den Jungen, den ich mein Leben lang als Bruder kannte. Der Junge, der starb weil er nicht über einen Bach springen konnte, ausrutschte und sich den Kopf aufschlug.
      Der Tod und ich haben eine besondere Beziehung. Immer wenn er mich besuchen kommt – Mama, Papa,… – begrüße ich ihn freundlich…wie einen alten Bekannten.


      ~ Das Haus der Kurtisanen ~

      Es dauerte einen Moment bis Marc die Lage mit den meergrauen Augen erfasst hatte. Es waren genau drei Mädchen, die sich um Ýfis und die Blondhaarige postiert hatten. Sie alle wirkten wohl genährt und eine einnehmende Aura ging von ihnen aus.
      Doch bevor er auch nur etwas ansetzen konnte hatten schon zwei Mädchen ihn an den großen Händen gepackt und auf ein Sofa gezogen, das mit rotem Samt bestickt worden war.
      Die Blondhaarige, die zwischendurch den Raum verlassen hatte, kam mit einer Schale voll dampfender Suppe und einem halben Laib Brot zurück.
      „ Hier mein Herr! Ihr seht schrecklich aus“, sagte sie demütig und reichte Marc die Mahlzeit, welcher zunächst zögerte und sich dann begierig darauf stürzte, sodass er sich ein paar Mal vor Hastigkeit verschluckte.
      Während er aß, schwiegen die Mädchen und beobachteten Marc neugierig als hätten sie noch nie einen Menschen beim Essen beobachtet. Ab und zu warfen sie sich vielsagende Blicke zu, oder kicherten, wenn sich Marc verschluckte. Dann boten sie ihm Wein an oder tätschelten ihn kokett den Rücken oder fuhren über die Narben auf seiner muskulösen Brust.
      Einzig Ýfis saß mit verschränkten Armen in einer Ecke und zwirbelte gelangweilt ihre Locken. Das feurige Licht erhellte ihr Gesicht und immer wenn sich ihre Blicken trafen, erschrak Marc vor dem herausfordernden, naiv furchtlosen Blick, dem ihm dieses junge Mädchen mit dem Gesicht voll Sommersprossen entgegnete.
      Marc hatte gerade einen tiefen Schluck des süßlichen Rotweins genommen, als er endlich den Mut und die Zeit fand etwas zu sagen.
      „Also...“, setzte er mit belegter Stimme an und plötzlich verstummten alle im Raum, während sie gebannt an Marcs Lippen hingen, „…seid ihr alle…nunja Huren?“
      Kaum hatte er geendet, blickten alle demütig und peinlich berührt zu Boden, dabei versuchend seinem Blick auszuweichen.
      Wieder war es Ýfis, die sich nicht scheute seinen Blick trotzig zu begegnen. Doch die Blonde verbot ihr mit einem durchdringenden Blick den Mund und räusperte sich kurz, bevor sie sich vom Boden erhob, um sich auf Augenhöhe mit Marc zu setzen. Doch auch sie kam nicht dazu etwas zu sagen, denn ein Fingerschnipsen ließ die jungen Mädchen auseinandergehen, ehe sie sich in ihren Zimmern verkrochen, während sie einen vollkommen irritierten Marc zurückließen. Sein Blick wanderte nach oben zu der Quelle des Geräusches und er erkannte eine wunderschöne Frau mit langem, ebenholzfarbenen Haar, die ihn misstrauisch beäugte. Neben ihm stand ein alter Mann in einen rosafarbenen Morgenmantel, der ihm viel zu klein war und somit seine dürren Beinchen offenbarte.

      31.Kapitel: Die Veranlagung der Könige


      Kaisa hatte sich mittels Moonwalk in die Lüfte gerettet, um den schweren Marmorgeschossen auszuweichen, die der Flotillenadmiral auf sie abgefeuert hatte. Ihre Schulter versetzte ihr noch mehrere Stiche und sie sah, wie sich der weiße Stoff ihres weißen Rollkragenpullovers voll Blut gesogen hatte. Allerdings waren auch an ihrem Gegenüber die Spuren des Kampfes nicht gänzlich vorbeigegangen. Seine linke Hand hing schlaff herunter und an seinen tiefen Wangenknochen hatte sich ein handtellergroßer Bluterguss gebildet.
      „Scheint fast so als hätte ich die Kräfte der Formel 6 unterschätzt, Agentin Hari!“, lächelte Mármaros schwach, dessen Gesichtshälfte sich wieder mit einer robusten Schicht Marmor überzogen hatte, sodass er nun wie eine lebendige Statue wirkte.
      „…und ich die Ausdauer eines aufsteigenden Flotillenadmirals“, erwiderte sie gelassen und zog an ihrer Zigarette, während die eisige Wind gierig nach ihren grünen Haaren griff. Ein fernes Wetterleuchten kündigte den prasselnden Regenschauer an und Kaisa rettete sich mit ein paar gezielten Bewegungen wieder unter die Arkaden des hinteren Domteils. Jedoch hatte sie so einen kurzen Moment ihre Deckung vernachlässigt und mit brachialer Gewalt stürmte der Flotillenadmiral au sie zu, sodass er ihr den Marmorellbogen gegen den Wangenknochen rammte. Einen Moment hielten die beiden inne, ehe Kaisa von den Füßen gerissen und gegen die Steinfassade geschleudert wurde. Keuchend erhob sie sich aus Trümmern, während ein kleines Rinnsal aus Blut, welches stetig zu einem fließenden Strom anwuchs, von ihrer Wange tropfte.
      „Aua…das hat weh getan“, seufzte sie, als ihre graziösen Finger die warme, rote Flüssigkeit berührten.
      „Was wollen Sie in San Fardo?!“, setzte Mármaros seine Befragung fort, während er sich den ausgekugelten Arm hielt und ihn wieder einzurenken versuchte.
      „Ich befürchte, dass ich Ihnen das nicht mitteilen darf!“
      „Dann werde ich Sie im Namen der Gerechtigkeit leider gefangen nehmen müssen!“, erwiderte er hitzig und sogleich verfestigte sich sein Körper in hartes, weiß-graues Gestein. Kaisas stahlblaue Augen fixierten Mármaros ernst, ehe sie schmunzelte und mit ihrer Zungenspitze das Blut ableckte, dass ihr in die Mundwinkel sickerte.
      „Darf ich Sie um den nächsten Tanz bitten?“, fragte sie höflich, während sie ihre Tanzposition einnahm, indem sie die Hände über den Kopf legte und die Beine leicht überkreuzte. Der Marmormensch blickte sie nur ungläubig an, ehe der Tanz begann.

      ~ Im Waisenhaus ~

      Kyu schlüpfte geschickt durch jedes Loch oder noch so kleine Versteck, welches sich ihm bot. Dabei ließen seine pechschwarzen Augen die beiden Kinder und Orônel nicht aus seinem Blickfeld. Seine animalischen Instinkte rührten sich in ihm und es kam ihm beinahe so vor, als wären die drei Waisenkinder seine Beute und er das Raubtier, das sie verfolgte. Behände war er soeben auf einen wackligen Turm aus Kisten gesprungen, die wohl das Küchenpersonal dort hinterlassen hatte, als die drei innehielten und den schwarzhaarigen Jungen auf eine dreckige Matratze legten. Der blonde Fuchs duckte sich, als zwei düstere, dürre Männer die Tür aufstießen und dabei fast seinen wackligen Aussichtsturm zum Einsturz brachten. An der weißen, verdreckten Kleidung erkannte er, dass es sich bei den beiden wohl um die Köche des Waisenhauses handeln musste. Sie zündeten sich ihre Zigarette an und im flackernden Licht des qualmenden Streichholzes erkannte Kyu, dass sie Fußfesseln trugen.
      „Ich würd der Alten gern die Kehle durchschneiden“, jammerte der größere der beiden und nahm sich die löchrige Kochmütze vom Kopf. Er war kahl rasiert, aber zu Kyus Entsetzen hatte er mehrere Narben auf seinem Kopf, welche die Form von Kreuzen bildeten.
      „Schh“, mahnte ihn der schmächtigere und legte einen Finger vor die Lippen, ehe er zu Lea, Riko und Orônel deutete, die sich leise wimmernd in die Ecke verzogen hatten.
      „Was wollt ihr Balgen hier hinten, verpisst euch, klar?“, brüllte der Glatzköpfige und warf mit einer der rostigen Konserven nach ihnen. Lea stand protestierend auf und wollte sie bereits angehen, wurde dann aber von einem besorgten Riko zurückgehalten.
      „Lass sie, Leif! Theresa hat sich den anderen gerade vorgeknöpft!“
      Der Glatzköpfige drückte widerwillig seine Zigarette aus und folgte seinem Kollegen, sodass Kyu gefahrenlos zu den drei Kindern vorrücken konnte. Lea hatte schmollend die Arme verschränkt und Riko versuchte sie mit einem Lächeln zu besänftigen, aber seine Zähne waren zum größten Teil nicht vorhanden oder dann so schwarz wie Kyus wachsame Augen. Orônel hingegen lag auf dem Bauch und atmete schwach. Das schmutzige, graue Shirt, welches er getragen hatte, hing nun zerfetzt und vollgesogen mit Blut an seinem sehnigen Körper.
      „Schnell ihr müsst ihm das ausziehen und von irgendwoher sauberes Wasser organisieren!“, orderte Kyu an und versuchte sich an all die Momente zu erinnern, in denen Brianna Wunden behandelt hatte, wobei sie selten so schlimm gewesen waren, wie diese. Allerdings schien es so, als würden die beiden Waisenkinder ihm nicht zuhören. Kyu wollte gerade etwas erwidern, als Lea Riko zunickte und sich der kleine Junge auf den Fuchs stürzte. Bevor dieser überhaupt reagieren konnte, hatte Lea ihm eine blutverschmierte Glasscherbe an die Kehle gelegt, die ihr aber selbst in die zierlichen Handflächen schnitt.
      „Keine Bewegung, verstanden?“, mahnte sie den Teufelskraftnutzer eindringlich, der die Welt gerade überhaupt nicht verstand. Währenddessen richtete sich Orônel auf, dessen Wunden ihn aber sichtlich zu schaffen machten und seine hasserfüllten Augen musterten Kyu abwertend.

      ~ Im Dom ~

      Keuchend erwachte die Schatzjägerin und bei den Bildern, die sie in ihren Träumen verfolgt hatten, drehte sich ihr beinahe der Magen um. Kalter Schweiß hatte ihr Kleid durchnässt, welches nun an ihrer weichen Haut klebte. Sie wollte sich eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht wischen, als sie bemerkte, dass sie ihre Hände mit Ketten an das Kreuz gefesselt worden waren. Die Farbenpracht traf ihr Auge wieder unerwartet, aber dieses Mal war sie auf die Gestalt gefasst, die sich dort vor dem Fenster aufhielt und mit wachsamen, blinden Blick auf der Stadt des Karnevals ruhten.
      „Endlich wach?“, tönte seine Stimme kalt und unbarmherzig an ihre Ohren, aber er drehte sich immer noch nicht zu ihr um. Brianna hatte schnell realisiert, dass sie dem Fremden ausgeliefert war.
      „Was wollen Sie von mir?“, keuchte sie angestrengt, während hunderte Farben im flackernden Schein der Flammen über ihr Gesicht huschten. Lucius drehte sich nicht um, sondern lächelte in die stürmische Nacht hinaus. Er verharrte weiterhin stumm, bis er sich nach einer scheinbaren Ewigkeit zu ihr umdrehte und die Hände wie zu einer Begrüßung ausgebreitet hatte. Brianna schauderte es im Angesicht der Finsternis, die sich über das Gesicht des Erzbischofes gelegt hatte.
      „ Zu Beginn waren Sie nur mein Lockvogel für kleinere Fische, aber jetzt scheinen Sie der Schatz zu sein, nachdem alle sich verzehren!“, sprach er wie in Trance, während er sich langsam, aber stetig näherte. Brianna verstand kein Wort und je näher er kam, desto unbehaglicher wurde ihr. Ihr Puls stieg an und ihre Eingeweide zogen sich zusammen, ehe sich eine unbekannte Kälte wie ein Netz über sie legte.
      „Lockvogel für wen?“, nahm die Schatzjägerin all ihren Mut zusammen, sodass Lucius inne hielt.
      Was will er von mir? Dädalus oder etwa Kyu?
      Während sie das dachte fuhr Lucius automatisch mit der faltigen Handfläche durch die Luft, als würde er sie abtasten. Dabei ging davon ein seltsames, blasses Leuchten aus. Nachdem er damit fertig war, verzogen sich seine Lippen wieder zu einem gekräuselten Lächeln.
      „Für alle, die Ihnen etwas bedeuten…für alle, die sie retten wollen!“, entgegnete der gealterte Mann und plötzlich ertönte ein Schrei, welcher der Rothaarigen die Nackenhaare aufstellen ließ. Es waren entsetzliche Geräusche und egal von wem sie kamen, es hörte sich an, als würde man ihm die Eingeweide bei lebendigem Leib herausreißen.
      „KYU??!!! KYU!!!!!!“, schrie Brianna verzweifelt, welche die sanfte Stimme des Fuchsjungen sofort erkannte hatte. „LASST IHN!! NEHMT MICH, ABER LASST IHN!!!“, bettelte sie verzweifelt, aber Lucius verzog keine Miene, sondern ergötzte sich an dem Bild und ihrer Verzweiflung, die sich ihm dabei boten. Mit einer unmerklichen Handbewegung verebbten die Schreie Kyus, ehe sie von anderen Stimmen abgelöst wurden.
      „DÄDALUS? MARC?“
      „Siehst du nun, wie hilflos und machtlos du bist?“, flüsterte ihr Lucius nun ins Ohr und seine süßlichen Worte schauderten Brianna wahnsinnig, doch dann geschah etwas, was sie zuvor noch nie erlebt hatte. Ihre Angst und Verzweiflung schlugen augenblicklich in unbändigen Hass um.
      „LASS SIE IN RUHE!!!“, entfuhr es ihr so gewaltig, dass sich plötzlich eine gewaltige Aura um sie herum ausbreitete, die Lucius zu Boden warf und das Buntglas zerbarst. Tausende kleiner Scherben regneten zu Boden, während der Erzbischof sich keuchend aufrappelte. Das blanke Entsetzen, aber auch zufriedene Erkenntnis hatten sich in sein Gesicht gebrannt. Brianna atmete hingegen schwer und ihr Kopf brummte.
      „Das Haki der Könige“, murmelte er beeindruckt und musterte seine Gefangene, seinen Lockvogel, sein Juwel.

      ~ Im Haus der Kurtisanen ~

      „Es ist nicht so wie es aussieht, Marc“, faselte Dädalus, der Müh und Not hatte mit dem flauschigen, rosa Stoff alles zu bedecken. Der Muskulöse blickte währenddessen fragend zwischen ihm und der mindestens halb so jungen Paola hin und her. Jene musterte ihn hingegen auch scharf.
      „Um deine Frage gleich zu beantworten, Jungchen“, setzte die Chefin der Kurtisanen an und schlug elegant die Beine übereinander. „Die Mädchen von vorher sind keine Huren…allerdings wären sie welche, wenn ich nicht wäre!“
      „Ich verstehe nicht…“, murmelte Marc und die Kurtisane seufzte, während Dädalus anfing dem Skyboarder eine Tasse Tee einzuschenken, ehe er sich zu den beiden an den kleinen Tisch gesellte.
      „Seit über einem Jahrzehnt verändert sich diese Stadt…der Rat der Zehn ist bemüht jeglichen Schmutz…alles, was seiner Ansicht nicht rein, unschuldig und vollkommen ist, aus dieser Stadt zu tilgen. Sie soll voller Schönheit und Anmut sein. Doch je schöner die Stadt wurde, desto verdorbener die Menschen, die in ihr wohnen. All meine Mädchen, die ich in den letzten Jahren aufgesammelt habe, hatten keine Perspektive und verkauften ihren Körper in den Straßen der Stadt. Doch die kleinen Mädchen, meist aus dem hiesigen Waisenhaus, sollen dieses Schicksal nicht erdulden. Es wird eines Tages definitiv ihr Schicksal sein als Kurtisane zu arbeiten, aber ich möchte sie so lange es geht davor bewahren. Hier in meinen Haus haben sie immerhin ein Dach über dem Kopf und ein wenig Nahrung…du solltest nicht nur nach den äußeren Schein urteilen!“, erzählte sie dem Braunhaarigen eindringlich, dessen Wangen vor Scham ein wenig errötet waren.
      „Es tut mir leid“, murmelte er niedergeschlagen, woraufhin Paola ihn interessiert musterte. Irgendetwas in seinen grauen Augen hatte ihre Aufmerksamkeit erregt.
      „Ich verzeihe Euch!“

      ~ Über den Dächern von San Fardo ~

      Gelangweilt starrte Järv, der im Liegestuhl einer begrünten Dachterrasse lag, auf die Teleschnecke neben ihm, welche die Aufschrift S.A.L.I.G.I.A zierte.
      „Verdammt Ëris und Silas, wann meldet ihr euch endlich? Ich hab so Hunger?", murmelte er genervt und trommelte mit den Fingern auf seine Oberschenkel, während er mit der anderen Hand das violette Haar zurückkämmte. Plötzlich spürte er eine gewaltige Druckwelle und überrascht nahm er die Sonnenbrille ab, als das Buntglasfenster der Kathedrale in tausend Splitter zerbarst.
      „Scheint beinahe so, als wäre die Party schon ohne mich losgegangen?“, feixte er befriedigt, als die Teleschnecke klingelte.
      „…okay ich habe verstanden?“, antwortete er knapp, nachdem die anderen beiden CP8-Agenten ihn auf den neuesten Stand gebracht hatte. Er hockte sich auf den Rand der Dachterrasse und fokussierte interessiert den Dom. Er wollte gerade durch die Lüfte eilen, als er eine Person durch die Nacht steuern sah. Der Mann stand auf einem Surfbrett und navigierte sich zielsicher durch die Lüfte.
      „Ich weiß ja nicht, wer du bist, aber ich bin mir sicher, dass du kein gewöhnlicher Zivilist bist“, brummte er genervt und visierte ihn an.

      Zeitgleich drehte sich Kaisa ein letztes Mal um ihre eigene Achse und zog den Absatz ihres rechten Stöckelschuhs aus der Kehle des Flotillenadmirals. Sie senkte das Bein und beobachtete, wie der blutgetränkte Schuh das Pflaster besudelte. Mármaros hielt sich noch die blutende Kehle, während er in sich zusammenbrach und seine geweiteten Augen die grünhaarige Frau entsetzt anstarrten.
      „Es tut mir Leid, aber das Wohl des Ganzen ist wichtiger als Ihr Leben“, entschuldigte sich die Agentin aufrichtig und schloss die Augen des Marinesoldaten, der mit seiner freien Hand eine Teleschnecke umklammerte.
      Ein lautes Krachen ließ sie herumwirbeln und plötzlich erkannte sie, wie zwei kämpfende Gestalten durch die Lüfte wirbelten.
      32.Kapitel: Paolas Vergangenheit


      „Was zur Hölle?!“, murmelte Marc und steuerte mit seinem Skyboard senkrecht nach unten, um der Salve an Felsbrocken auszuweichen, die der fremde Langarmmensch auf ihn abgefeuert hatte. Jene krachten mit unbändiger Gewalt in eines der alten Gebäude und rissen klaffende Löcher hinein. Marc hatte indes seinen Dreizack gezückt und wehrte damit einen herannahenden Campingstuhl ab, als eine dritte Person am Himmel erschien, die genüsslich einen Zug ihrer Zigarette nahm. Sie war ebenso wie die beiden Kontrahenten maskiert und so verharrten sie allesamt in einem Dreieck und beäugten sich misstrauisch.
      „Was hat die CP8 hier zu suchen?“, ergriff die grünhaarige Frau das Wort und interessiert hob Marc eine Augenbraue, als der Langarmmensch lauthals zum Lachen begann.
      „Ich weiß zwar nicht, wie du mich trotz Maskierung erkannt hast, aber dann brauch ich die nicht mehr, oder?“, feixte er und riss sich die Federmaske ab, aber im selben Moment streckte er die beiden Handflächen nach vorne und sein affenähnlicher Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen.
      „Allerdings möchte ich dann auch wissen, wer gegen mich kämpft!“
      Plötzlich spürten Marc und Kaisa einen gewaltigen Sog. Ehe Marc sich versehen konnten, hatte der Fremde sich seine Masken einverleibt. Die Frau hingegen war gegen die Attacke des Langarmmenschen gewappnet gewesen, sodass ihre Identität immer noch verschleiert blieb.
      „Was sind das für Kräfte?“, murmelte der Braunhaarige schockiert, aber Kaisa senkte nur resigniert den Blick.
      „Das ist die Absorbtions-Kraft und ihr Nutzer ist ‚Inselfresser‘ Järv von der CP8!“
      „Uiuiuiuiui…da weiß jemand aber ganz schön viel?“, staunte Järv und hob seine Sonnenbrille, um in der Dunkelheit besser sehen zu können, ehe er seinen Fuß in die Lüfte hob, um aus jenen einen ganzen Besteckkasten auf die Grünhaarige abzufeuern. Kaisa hingegen wich den Geschossen mit ein paar gezielten, graziösen Bewegungen aus. Marc wollte die Situation nutzen und wieder Brianna suchen gehen, doch in dem Moment, in dem er sich auf den Weg machen wollte, erschien plötzlich die fremde Frau vor ihm und schüttelte nur stumm den Kopf.
      „Ich fürchte, dass ich nicht zu lassen kann, dass ein Zivilist die Bibliothek betritt!“, flüsterte sie siegessicher und drehte sich einmal um ihre eigene Achse, um den Skyboarder mit einem Kick außer Gefecht zu setzten. Jener reagierte aber blitzschnell und wehrte ihren tödlichen Tritt mit dem Stiel seines Dreizacks ab.
      „Dann soll es so sein!“, schmunzelte Marc verwegen und beschleunigte sein Brett rückwärts, sodass er beinahe eine Looping machte und seine Faust auf Kaisas verletzte Schulter zu schnellen ließ. Diese war auf den Angriff nur halbwegs vorbereitet und jaulte schmerzverzerrt auf. Järv hingegen klatschte hysterisch in die Hände und ließ seine Hände in eine Tüte voll Popcorn wandern, die er aus seinem Kniegelenk gezogen hatte.
      „Macht euch schön gegenseitig fertig, denn dann kann ich ja vollkommen ungehindert in die Bibliothek eindringen“, murmelte er und salutierte zum Abschied. Mit seiner rechten Hand sog er Unmengen an Luft ein, um sie über seine Füße wieder ausstoßen zu lassen, wodurch er massiv beschleunigte. Wie ein Torpedo zielte er auf die Kathedrale, als er urplötzlich mitten im Flug innehielt. Eine pechschwarze Hand hielt seinen Kopf umklammert und motzend strampelte er sich ab, aber bewegte sich dennoch keinen einzigen Millimeter.
      „Ich fürchte, dass ich dich die Bibliothek nicht betreten lassen darf!“, ertönte eine ruhige, gefasste und raue Stimme. Järv hob die senfgelben Augen und blickte in den glasigen Blick eines Nashorns.

      ~ Im Kurtisanenhaus ~

      Dädalus, dessen Poncho mittlerweile am prasselnden Kaminfeuer wieder getrocknet war, schlenderte durch das Zimmer der Kurtisane und blieb schließlich an einer Fotographie hängen, die seine Aufmerksamkeit erregte. Seine Zungenspitze fuhr über seine Lippen, wie immer wenn er nachdachte und so bemerkte er nicht einmal, wie Paola sich urplötzlich hinter ihn geschlichen hatte und ihn kritisch über die Schulter blickte.
      „Dies ist Amroth III., letzter König von San Fardo und die Frau daneben ist seine Gemahlin“, beantwortete sie dem Wissenschaftler die unausgesprochene Frage.
      „Ist sie schwanger?“
      „Ja, aber es hat sie das gleiche Schicksal ereilt wie ihrem Mann!“, erwiderte Paola knapp und ließ sich wieder lasziv aufs Bett sinken. Dädalus wandte seinen Blick nur schwer von der Fotographie ab, denn irgendetwas kam ihm an der blonden Frau au dem Foto bekannt vor, aber er wusste nicht, was es vor. Seine braunen Augen huschten weiter und plötzlich weiteten sie sich vor Schock. An einer Pinnwand heftete ein Zeitungsartikel, aus dem Paola ihm zwar zuvor schon vorgelesen, aber dessen Bilder er nicht gesehen hatte. Die Zeitung dominierte das Portrait eines einzelnen strengen, gealterten Mannes, denn er jünger in Erinnerung hatte. Die Überschrift lautete: ‚Lucius als oberster Stadtrat vereidigt – Die Tage des Schattens sind vorüber!‘
      „Paola-sama, ist dieser Mann etwa Signore Dieci?!“, wandte er sich panisch an die Kuritsane, die nur verständnislos nickte.
      „Dieser Mann…heißt nicht Lucius…er arbeitet für eine bestimmte Organisation“, stotterte Dädalus, aber er wurde prompt von der braunhaarigen Frau unterbrochen, die wissend fortfuhr.
      „Ja die Triade…so viel habe ich auch schon herausbekommen!“
      „Was wisst ihr über die Triade?!“, entgegnete er eindringlich und streifte sich in einer hektischen Eile den Poncho über.
      „Nicht viel…eigentlich nichts außer dem Namen und die wenigen, verstreuten Informationen aus der Zeitung, wieso?“
      „Ich werde es euch erklären, aber zunächst müsst ihr mir alles darüber erzählen, wie sich diese Stadt, vor allem unter Lucius verändert hat!“
      Paola senkte für einen kurzen Moment den Blick und ein dunkler Schleier legte sich über, als sie langsam zu sprechen begann.

      ~ Dreizehn Jahre zuvor ~

      „ Einen Moment bitte“, rief Paola von ihrem Schlafzimmer zur Tür, als es bestimmt an der dunklen Holztür pochte.
      Flink band sie die grauen Bänder ihres schlichten erdfarbenen Kleides fest, die sie von ihrer Taille bis zu ihrem Busen überkreuzend eingefädelt hatte. Ihre Haare waren noch feucht und wellten sich leicht, als sie zur Tür schritt und jene öffnete.
      „ Kann ich Ihnen helfen?“, fragte Paola und blickte dem hochgewachsenen, dünnen Mann entgegen, der ein hochwertiges Gewand trug und sich unbehaglich nach rechts und links umblickte.
      „ Darf ich eintreten?“, fragte er zögerlich, während er leicht die Nase rümpfte.
      „ Darf ich erfahren, wer sie sind, bevor ich sie in mein Haus einlasse?“, erwiderte Paola schnippisch.
      Der Mann, dessen dünne Lippen von einem noch viel dünneren schwarzen Schnurbart gekrönt waren, blickte herablassend auf Paola, die mit nackten Füßen und nassen Haaren im Türrahmen stand, bevor er fortfuhr.
      „ Mein Name ist Gryphius, ich bin Vertreter des neuen Stadtrates Lucius‘ und ich behandle alle auswertigen Angelegenheiten, die San Fardo betreffen. Hierbei auch den jüngsten Fall der…drücken wir es so…diplomatischen Entfremdung unserer Stadt“, sagte er mit widerlich süßlichen Tonfall, „ Ich bin hier, um mit Ihnen über unseren entmachteten König Amroth III. zu sprechen, der sich ja schon seit ein paar Wochen in Gefangenschaft befindet. Also dürfte ich jetzt ihr Haus betreten?“. Das letzte Wort spuckte er Paola förmlich mit Verachtung vor die Füße.

      Perplex und mit finsterer Miene gestattete sie den Beamten den Eintritt und geleitete ihn in die Küche, wo er am kleinen Tisch in der Mitte des Raumes Platz nahm, nicht ohne vorher mit den Finger über den Stuhl gefahren zu sein, um zu überprüfen, dass ja kein Staub sein teures Gewand beschmutzte.
      „ Darf ich Ihnen etwas anbieten? Tee oder Wasser?“, fragte Paola, deren Haare nun vollkommen lockig geworden waren.
      Gryphius lehnte ab und Paola setzte sich zu ihm und verschränkte die Arme.
      „ Also Paola, ich darf sie doch so nennen?“, und ohne eine Antwort abzuwarten fuhr er fort, „ Sie kennen besagte Person?“.
      Paola nickte stumm.
      „ Und stimmt es, dass Sie eine emotionale, wie auch sexuelle Beziehung geführt haben?“
      Paola nickte erneut, wobei sie jedoch unruhig anfing die Zähne aufeinander zu mahlen.
      „ Haben Sie von den nationalfeindlichen und betrügerischen Aktivitäten ihres Partners gewusst, und ihn dabei unterstützt?“.
      Ein undeutliches „Nein“ huschte über Paolas Lippen
      „ Sie wissen doch, dass Sie, wenn Sie lügen, sich mitschuldig an den Vergehen Amroths machen? Nun ja nichts destotrotz ist dies keine Anklage gegen Sie. Wir haben den Missetäter und ich bin eigentlich nur hier, um Ihnen mitzuteilen, dass Amroth in den kommenden Wochen auf Grund des Hochverrats gehängt wird. Wir dachten vielleicht wollten Sie es wissen, da sie ja eine Beziehung zu ihm gepflegt haben.“
      Die Kälte und Emotionslosigkeit mit der der Beamte Paola die Worte ins Gesicht schleuderte, machten sie fassungslos. Sie schlug die Hand vor den Mund und riss den Mund weit auf.
      „ Ich denke, dass dies dann alles war. Einen schönen Tag wünsch ich Ihnen“, tönte Gryphius süffisant und ließ die sprachlose Paola an dem kleinen Holztisch sitzen. Sie hörte nur noch wie die Tür ins Schloss viel, bevor sie ausdruckslos aufstand, sich einen kleinen Hut überzog und sich die Stiefel fest zuschnürte, und das Haus verließ.
      Ich brauche frische Luft. Das kann doch nicht wahr sein.
      Orientierungslos irrte sie durch die Gassen von San Fardo und suchte nach irgendwelchen Anhaltspunkten und Personen, an die sie sich wenden konnte, aber ihr begegnete niemand.
      Ist es heute warm oder kalt für Ende Januar?
      Lauter Fragen schossen ihr durch den Kopf und sie sinnierte über alles Mögliche, um nur nicht an Amroth denken zu müssen.

      Plötzlich stolperte sie auf einen engen Platz und das Feuer blendete sie für einen kurzen Moment so stark, dass sie die Augen für wenige Augenblicke schließen musste. Nur vereinzelte Parolen drangen zu ihrem Ohr durch.
      „Hinfort mit der Schundliteratur aus der Schwanenstadt!“
      „ Entfernen wir die Lügen und Heucheleien der Königsfamilie aus den Bibliotheken unserer Stadt, damit sie unseren Geist nicht länger benebeln!“
      „ Schafft alles herbei, was den Ursprung Amroths hat. Entfernen wir den Schund aus unseren Häusern, Köpfen und Herzen!“
      Paola riss die Augen auf. Ein gewaltiges Feuer züngelte sich in die Luft und spie pechschwarze Wolken des Hasses und der Unvernunft in den hellen Mittagshimmel. Hunderte Menschen wimmelten sich um das Feuer und taten es dem Redner gleich. Gierig fraß das Feuer die Buchstaben, die vor Schmerzen schrien, als sich die feurigen Zähne durch den Buchrücken zu ihnen durch bissen.
      Doch es waren nicht die Buchstaben, die schrien, und als Paola sah, was da in den Flammen vor Schmerz zu Grunde ging, riss ihr der Geduldfaden.

      „NEEEEEEEEEEEEEIN“, schrie Paola und spurtete los, als sie sah, dass der Redner lebendige Schwäne in die gierige Glut warf.
      „ Das Zeichen der verdorbenen Familie, soll brennen in den Feuern der Wahrheit!“.
      Bevor sie sich versehen konnte war Paola auf dem Podest neben den Feuer geklettert und schlug mit ihren Fäusten auf den Redner ein, der kurz davor ein junges Schwanenküken dem Feuer übergeben hatte.
      Ihre Faust segelte auf die Nase des Redners wieder, jedoch konnte sie zu keinem weiteren Schlag ausholen, als sie unerklärlicherweise nach hinten gezogen wurde. Sie fauchte, tritt, biss und schrie um sich vor Wut.
      „ Lasst mich los! Ich will ihn auch ins Feuer werfen, wie diese unschuldigen Tiere!!!“

      Doch die Soldaten hielten die tobende Paola fest, als ein lauter Pfiff die unruhige Menge und Paola mit ihren Widersachern, zur Ordnung rief.
      Die kräftigen Arme zweier Soldaten der Stadtwache hatten sich um die dünnen Extremitäten Paolas geschlungen und hielten sie mit vehementer Bestimmtheit fest. Irritiert richtete sich der Redner auf, der sich über die Lippe fuhr, die blutig aufgeplatzt war. Purer Zorn flackerte in seinen Augen auf und mit einer abwertenden Handbewegung signalisierte er den Wachen Paola fest zu nehmen.

      Die Kurtisane wurde unsanft zu Boden geworfen und stöhnte auf, als ihr Kopf auf dem harten Pflaster aufschlug.
      Die Menge war außer sich und lautstark forderten sie den Tod der Untreuen und Verräterin.
      Bestärkt von den Massen, die auf dem Platz versammelt waren, schmunzelte die Person, die vorher für Ruhe gesorgt hatte und mit voller Inbrunst stieg der Erzbischof aufs Podest, während sein Redner verkündete:
      „ Seht ihr DAS ist die Seuche vor der euch Lucius bewahren will. Diese Frau“, theatralisch wandte er sich Paola zu und streckte seine schwächliche Hand aus, um sie an den braunen Locken zu greifen und zu sich zu ziehen, „ verkörpert alles, was uns zu wider ist. Sie gab sich der blanken Sinneslust mit dem Verräter und Lügner in Form des ehemaligen Königs hin. Sie steckt mit dem Geschwür der Revolutionären unter einer Decke, als Vertraute Ioreths!“
      „Aber woher?..“, murmelte Paola.
      „Ebenso steht sie in regen Kontakt mit den lasterhaften Frauen des Bordells. Sie verkörpert alles was falsch ist an unserer Gesellschaft und dafür soll sie bestraft werden.“
      Irritiert blickte Paola an dem Mann hinauf, der gerade so detailliert die Einzelheiten ihrer Person beleuchtet hatte, und im Augenwinkel erkannte sie Lucius, der süffisant lächelnd am Rand des Podests stand.
      „…elender Bastard“, fauchte Paola, aber als sie einen Laut von sich gab, ohrfeigte der Redner sie so stark, dass sie wieder am Boden zusammen sank.
      Die Menge gab tosenden Beifall und forderte die Bestrafung Paolas. Jedoch in dem Augenblick als der Redner sich wieder Paola zuwenden wollte war jene blitzschnell aufgestanden, beförderte den verdutzten Redner mit einem kräftigen Stoß von der Bühne und warf ihn in die tosenden Zuhörer.

      Paola wusste nicht mehr, wie sie sich an den zwei Wachen vorbeigeschlängelt hatte, aber sie rannte um ihr Leben, die zwei Soldaten waren ihr Dicht auf den Fersen. Planlos wählte sie Abzweigungen und Gassen aus, um ihren Verfolgern zu entkommen, aber es schien zwecklos, da sie sich nicht abschütteln ließen. Plötzlich stoppte sie. Vor ihr türmte sich eine kalte, abweisende Steinmauer auf.
      Verdammt eine Sackgasse!

      Ihr Herz raste, als sie sich umwandte und sah, wie die zwei dunkelhäutigen Soldaten der Bischofsgarde, siegessicher grinsend, ihren Schritt verlangsamten und auf sie zu gehend.
      „ Haben wir dich du kleines Miststück!“, brummte er.
      „ Ich hätte ihn ins Feuer werfen sollen! Wie er die unschuldigen Tiere und mit ihm Lucius und die treulosen Stadträte, die unseren König verunglimpfen!“, zischte Paola und spuckte den Soldaten ins Gesicht.
      „ DAFÜR WIRST DU HÄNGEN SCHLAMPE!“, brüllte der rechte der beiden Soldaten und sein Gesicht lief purpurrot an, während kleine Äderchen an seinem Hals hervortraten.
      „ Na wenn schon“, erwiderte Paola furchtloser als sie es in Wirklichkeit war, denn ihre Knie zitterten, als sich die beiden wie eine zweite Mauer vor ihr aufbauten, „ Ich habe nichts mehr zu fürchten!“.
      Die Wache, die immer noch einen feuerroten Gesichtston hatte, wollte gerade einen Schritt auf sie zu machen, als der jemand Fremdes die Hand auf seine Schulter legte.
      „ Warte Sulafar“, züngelte Lucius, der hinter ihnen aufgetaucht war, ruhig und ein böses Lächeln legte sich auf seine Lippen, „ ich möchte dieser Frau beweisen, dass sie sehr wohl noch etwas zu verlieren hat!“
      Sulafar und die andere Wache nickten demütig und ließen den Erzbischof passieren, der sich auf seinem Stab abstützte. Paola wich indes mehrere Schritte zurück, bis sich die kalte Mauer an ihren Rücken presste. Die blinden Augen Lucius fokussierten sie und plötzlich hob er die Hand. Sie fing sofort an zu leuchten, als sie über den keuchenden Körper Paolas tasteten.
      „Menschen sind voll mit Ängsten…sie bestimmen uns…sie formen uns…sie sind unsere Vergangenheit…unsere Gegenwart und unsere Zukunft“, begann Lucius analytisch und monoton zu sprechen, während er tief in seine leuchtende Handfläche starrte, als ob er darin lesen würde wie in einem Buch. „Der Mensch kann nur eine bestimmte Menge an Angst vertragen, ich frage mich, wieviel Angst du ertragen kannst, ehe deine Seele zerbricht?“
      Paola spürte die Flammen stetig. Sie kringelten sich an ihrem Bein entlang, entzündeten ihr Kleid und der widerwärtige Geruch nach verbranntem Fleisch stieg ihr in die Nase. Sie hörte das Ächzen von Holz und das Quietschen von zerberstendem Glas. Ihre Hände wollten die Flammen, die sich um sie schlängelten, zum erlöschen bringen, aber nichts zeigte Wirkung. Das Feuer, der Geruch und die Geräusche stiegen immer weiter an, bis sie plötzlich die Hände über den Kopf zusammenschlug und nur noch Dunkelheit herrschte.

      33.Kapitel: Dreizehn lange Jahre


      ~ 1510 Anno Maris - Zwölf Jahre zuvor ~

      Behutsam öffnete Paola ihre Augen um sich vor dem morgendlichen Licht zu schützen. Doch es war vergebens, kein Sonnenlicht strahlte durch die Fenster herein. Noch immer hatte sich die Kurtisane nicht an die endlosen Schattentage gewöhnt, die das ganze Land überzogen.
      Niedergeschmettert ging sie zu der kleinen Kommode neben dem Bett und legte ihre Hände in die mit kaltem Wasser gefüllte Waschschale. Sie fuhr sich damit über das Gesicht und blickte dabei in den Spiegel. Ihre Lippen waren regungslos, ihre Augen schlaff und gleiches galt auch ihren Gedanken.
      Wie soll es jetzt nur weitergehen? Die letzten Gefolgsleute Amroths wurden festgenommen und zum Tode verurteilt. All jene, die noch übrig sind werden sich nicht mehr trauen gegen Lucius und seine Garde zu kämpfen. Ist all der Widerstand im Sand versiegt? Ist die Rückkehr des Königtums ein hoffnungsloser Wunsch, nichts weiter als ein Traum in düsteren Nächten? Sollte ich denn noch hier bleiben in der grauen Stadt? Ja… Ja doch Paola. Gerade jetzt wo keiner mehr da ist um Lucius zu stürzten. Du musst bleiben Paola, du musst den Menschen helfen, deinem Volk, deinen Verwandten, deinen Brüdern und Schwestern.

      Sie beobachtete wie sich ihre Lippen fest zusammen pressten und ihre Augen ein wenig aufflackerten. Die Frau band sich ihr Haar zusammen und legte ein wärmendes Samtkleid an. Mit einem kleinen Happen Brot und einem Wollumhang machte sie sich auf den Weg zu einem kleinen Laden, den sie regelmäßig aufsuchte.
      Sie ging entlang der engen Gasse, an deren Ende ihr Haus stand, auf die offene Hauptstraße und noch ehe sie sich umdrehen konnte, hörte sie schon einen Schrei.
      „Paola! Warte“, kam ein strenger Befehl von Herumor. Sie sah ihn zwischen rollenden Marktkarren und zahlreichen Mägden. Neben ihm liefen zwei dunkelhäutige Rüpel. Für einen Augenblick hatte die Frau sie für Straßenräuber gehalten. Der gesenkte Kopf der Beiden ließ jedoch auf deren Demut schließen.
      „Guten Tag“, sagte Paola distanziert zu ihrem Verlobten. Er verneigte sich der Höflichkeit halber.
      „Heute Morgen vernahm ich Gerüchte meine Liebe; beängstigende Gerüchte. Ein Wächter des Verlieses ist, nun ja, sagen wir unauffindbar.“
      „Und du denkst ich habe damit zu tun?“, entgegnete sie ruhig und kühl.
      „Mich beschleicht so das Gefühl.“
      „Und woher kommt dein Gefühl?“
      „Verlorene Seelen sind leicht zu kaufen: Gefangene berichteten von einer Frau, auf deren Beschreibung du sehr gut passt, in Begleitung eines stattlichen Mannes“, sein Blick wanderte zu dem Mann, der Paola zu ihrem eigenen Schutz folgte.
      „Mir ist klar, dass in dunkler Umgebung nichts weiter als Silhouetten erkennbar waren, aber den Verrätern sei gesagt, dass von nun an die Verließe doppelt so stark bewacht werden und Gnade kennen Lucius‘ Wächter dort keine.“
      „Sollte ich sie treffen, werde ich es ihnen mitteilen“, entgegnete sie kühn „Und wofür brauchst du deine netten Begleiter?“
      „Diese beiden? Dies sind Krohlon und Karthull und es sind nicht meine Begleiter, sondern deine. Sie sind mir treu ergeben, darauf kann ich mich verlassen“, er schaute wieder zum Soldaten, der Paola begleitete.
      „Dein Dienst für heute ist vorbei, melde dich morgen in den Truppenräumen der Zitadelle. Du bekommst neue Aufgaben zugeteilt. Geh jetzt.“
      Der Soldat verneigte sich noch vor den beiden und marschierte rasch ab. Paola sah nun die beiden Gesichter ihrer neuen Begleiter und Unbehagen überkam sie.
      „Nun, ich bin auf dem Weg in den Kräuterladen. Ich bin in Eile, gibt es noch etwas worüber du mich nicht im Unklaren lassen willst?“
      „Nein. Ich werde auch schon erwartet“, er gab ihr einen zarten Kuss auf die Wange, seine Lippen waren rau und kalt „Wir sehen uns heute Abend. Ich liebe dich.“
      Paola senkte ihren Kopf und wandte sich ab, als sie Herumors Griff am Arm packte und streng zu sich zog.
      „Paola…komm wieder zu Sinnen. Der Erzbischof hat dir dein Leben geschenkt, warum alles aufs Spiel setzen?!“
      Die dunklen Augen der Frau musterten ihn kühl und ein Funken Hass flackerte in ihnen auf.
      „Geschenkt?! GESCHENKT?! Ich habe ihm für mein Leben den Kopf der schwangeren Königin gebracht! Nichts hat er mir geschenkt!“, zischte sie, sodass die beiden Wachen sie nicht hören konnten. Daraufhin ging sie geradewegs zum Laden ihrer Freundin, doch ungewohnter Weise war die Tür verschlossen.

      Die Gasse war voller Leben. An der einen Hausmauer standen ein paar junge Mädchen und musterten Paola, als sie an ihnen vorbei ging. Hie und da lag noch ein Betrunkener an den Straßenrändern und einige diskutierten lauthals durch die ganze Gasse über die letzten Tage. Paola klopfte dreimal an die Tür. Keiner reagierte.
      „Bist du da?“, sie hörte etwas hinter dem Tor und plötzlich öffnete sich die Türe.
      „Paola!?“, sagte eine abgemagerte Frau mit pechschwarzem Haar überrascht. Skeptisch musterte sie die beiden Südländer.
      „Ihr wartet hier vor der Tür“, befahl Paola.
      „Was? Nein, der Herr hat gesagt wir müssen dir auf Schritt und Tritt folgen“, antwortete einer von ihnen.
      „Ich werde wohl noch mit einer Freundin sprechen und einen Kaffee trinken dürfen? Wir sind hier im zweiten Obergeschoss, ich kann ohnehin nicht hinaus“, schimpfte die Frau.
      „Na gut!“, gab er widerwillig klein bei.
      Als sie die Türe schlossen, umarmten sich die beiden Frauen freundschaftlich.
      „Du bist heute gar nicht in deinem Laden?“, fragte Paola.
      „Nein. Ich gehe vielleicht später, aber was ist los? Was führt dich zu mir?“
      „Sag du es mir, Ioreth!“, sagte Paola und überreichte ihr den geheimnisvollen Brief.
      Wehmütig senkte die Frau, die den Kräuterladen in San Fardo leitete, den Blick und eilte mit Paola in die Küche, um noch ein wenig Zeit zu schinden. Die Braunhaarige hatte sich indes auf einen der schlichten Holzstühle sinken lassen und musterte Ioreth aufmerksam. Ihr Gesicht wirkte blass und die Müdigkeit hatte tiefe Furchen in ihrem Gesicht hinterlassen. Sofort überkamen Paola Schuldgefühle und mit mitleidvollen und schuldigen Gesichtsausdrück beugte sie sich vor.
      „ Ioreth? Was ist denn eigentlich los mit dir? Der Brief und auch deine äußere Erscheinung machen mir sorgen. Kann ich dir wirklich nicht helfen?“, erklang ihre weiche Stimme und sie nahm Ioreths Hand und drückte sie fest. „Ist es der Kleine, der dir zu schaffen macht?“
      Ioreth schüttelte den Kopf. Sie war nicht in der Lage darüber zu sprechen. Stattdessen stand sie auf und nahm eine der Tassen aus dem Schrank, um ihr und Paola eine Tasse Tee breit zu stellen.
      Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, konnte aber die Tassen im hinteren Regalfach nicht erreichen.
      „ Paola würdest du mir bitte mal den Schemel reichen? Die Tassen muss Amroth eingeräumt haben…ich komm leider nicht ran“, keuchte sie mit rauer Stimme.
      Paolas Mine versteinerte sich, als sie an Amroth in der Zelle dachte und daran, wie er tagelang am Galgen gehangen hatte, bis die Möwen und Krähen der Insel das Meiste von seinen Knochen abgenagt hatten.
      „ Paola?! Er steht da hinten in der Ecke“, widerholte Ioreth mit Nachdruck.
      „ Ähm…natürlich“, stammelte Paola und reichte ihr den Schemel. Die Frau fuhr sich durchs schwarze Haar und seufzte dann leicht, als sie ihre schwarz gefärbten Finger begutachtete.
      „Ich hab mich immer noch nicht daran gewöhnt, mir jeden Tag die Haare mit Pech dunkel zu färben!“
      Paola, die Ioreth dankbar war für alles, was sie auf sich nahm, lächelte schwach, ehe sie ihr die Tassen erreichte. Sie hatte sich gerade umgedreht, als die Kräuterfrau fortfuhr.
      „Paola ich muss…muss mit dir sprechen…du kannst ihn heute nicht sehen…er…er ist im Waisenhaus“.

      Die Porzellantasse zersprang auf dem Boden und die winzigen Scherben bedeckten die braunen Holzdielen wie Neuschnee im Oktober.
      Paolas grüne Augen rosteten, als sie Ioreths Worte vernahm.

      ~ 1516 Anno Maris - Sechs Jahre später – Water 7 ~

      Liebe Ioreth,
      unser Warten hat nun endlich ein Ende! Gestern hat sich unsere jahrelange Geduld ausgezahlt und ich bin endlich zum Stadtrat ernannt worden. Seit ich nach deiner Abreise aus San Fardo das Kurtisanenhaus gegründet und für all die obdachlosen und orientierungslosen Mädchen und jungen Frauen dieser Stadt wie eine Mutter geworden bin, habe ich ebenfalls daran gearbeitet meinen Einfluss und Ruf in der Stadt auszubauen. Die jahrelange Arbeit scheint endlich Früchte getragen zu haben. Ich hatte genug belastende Informationen und Geheimnisse über die amtierenden Stadträte, sodass meiner Ernennung und Vereidigung durch Lucius nicht mehr viel im Wege stand. Herumor, der zum Leiter der Bischofsgarde aufgestiegen ist, tat sein übriges, um ihn positiv zu stimmen. Allerdings hatte dies alles einen schrecklichen Preis. Als Faustpfand für meine Loyalität ließ er ihn Gefangen nehmen. Momentan weiß ich nicht, wie es weiter gehen soll, oder wie ich all das nur überleben soll, aber ich werde stark bleiben, um uns und San Fardo ein Leben in Freiheit zu gewähren.
      Deinem Sohn geht es soweit gut. Ich erlange nicht so viel Informationen aus dem Waisenhaus wie ich gern möchte, aber er entwickelt sich prächtig! Ich gehe jeden Tag zum Grab deiner Schwester, wie ich es dir versprochen habe!
      Ich schreibe dir, sobald es wieder Neuigkeiten gibt!

      In Liebe,
      deine Cousine!


      ~ In der Gegenwart ~

      „Diese Reise wärt nun also schon seit beinahe dreizehn Jahren“, räusperte sich Dädalus behutsam und lehnte sich an die mit Ornamenten versehen Tür. Es kam keine Antwort, woraufhin Dädalus den weitläufigen Raum musterte, dessen Mitte ein herzförmiges Himmelbett bildete. Die seidenen Vorhänge waren zugezogen, sodass der Raum in diffuses Licht getaucht wurde und erstickende Düsternis erfüllte das Gemach der Kurtisane. Alle Vorhänge aus schweren Stoff waren zugezogen, sodass nicht einmal das kalte Mondlicht einen Weg hierher finden konnte.
      „Paola-sama?“, ertönte seine Stimme und Dädalus hatte das Gefühl, als hätte er die Worte in voller Lautstärke geschrien, so unpassend kaum er sich auf einmal in dem Zimmer vor, welches einer Grabkammer glich. Behutsam schlich der Wissenschaftler auf Zehenspitzen zu dem Bett und strich den Vorhang beiseite.
      Doch was sie vor sich erblickte war nicht die stolze Frau, die er vor ein paar Stunden kennen gelernt hatte, sondern eine in Finsternis gekleidete Frau, die lethargisch, mit wehmütigen Blick, auf dem Bett lag. Ihr Körper zeigte keine Regung, aber ihre durchdringenden Augen fokussierten den Alten, welche am Fußende stand.
      Es folgte kein Wort, sondern nur eine stumm, klagende Geste, die Dädalus als Nicken interpretierte. Sanft ging er zu ihr, setzte sich neben sie und seine ruhigen, faltigen Hände berührten ihre Schulter, ehe er kaum hörbar mit weicher Stimme flüsterte.
      „Ich werde euch helfen dieser Stadt und eurer Seele Freiheit zu schenken!“
      Auch wenn Dädalus mit Paola nie darüber geredet hatte, war er sich sicher, dass die Stadträtin der Schwanenstadt in dieser Nacht leise vor sich her schluchzte, ohne eine einzige Träne zu vergießen.

      ~ Eine Stunde zuvor – Water 7 ~

      Ëris rotblondes Haar, welches ihr weit über das Gesäß reichte, legte sich wie ein Schleier vor Ioreths Gesicht. Ihr Puls beschleunigte sich, als ihre weichen Hände in ihren Ausschnitt und tiefer wanderten. Dabei war die fremde Frau zärtlich, aber bestimmt und ihr warmer Atem streichelte sanft ihre Wange. Dennoch konnte Ioreth den Blick nicht von dem goldenen Apfel abwenden, den Ëris auf den Tresen gestellt hatte. Dort glänzte er im schwachen Licht der elektrischen Glühlampe. Der andere Mann stand währenddessen abwesend an der Tür, aber der Kräuterfrau entging der gierige Blick nicht, den er auf den Apfel geworfen hatte.
      „Beeil dich gefälligst, Ëris!“, motzte Silas und griff zu seinen beiden Schwerter, als wüsste er, dass er bei der CP8-Agentin nur so etwas erreichen könnte. Sie stöhnte leise und zog ihre zierlichen Hände wieder aus dem Ausschnitt ihrer Gefangenen. Sie umrundete daraufhin den Tisch, ließ sich darauf sinken und drückte ihre nackten Zehen gegen Ioreths Kehle, sodass diese kaum noch Luft bekam.
      „Wo finden wir die Prophezeiung?“, sprach sie die Frage aus, die Ioreths Blut gefrieren ließ.
      „W-w-elche Prophezeiung?!“, röchelte sie, aber auf dem sommersprossigen Gesicht der Agentin zeichnete sich nur ein Lächeln ab, als sie den Druck verstärkte.
      „Wir wissen von deiner Scharade, Ioreth oder sollte ich lieber sagen Isabella?!“
      Die schlammfarbenen Augen der blonden Frau weiteten sich vor Schreck, was Ëris als Bestätigung genügte.
      „Ich muss sagen, dass ich erstaunt war, dass Lucius so blind gewesen ist oder nachlässig, wie man es nehmen will. Deine Zwillingsschwester opferte sich, um dein Leben und das deines ungeborenen Sohnes zu retten! Als einer unserer Agenten vor sechs Jahren dieser Scharade auf die Schliche kam, hast du San Fardo verlassen und dich hier niedergelassen! Allerdings wissen wir, dass du als ehemalige Königin uneingeschränkten Zugang zur Bibliothek hattest…deswegen noch einmal die Frage: Wo ist die Prophezeiung?“, flötete die Rotblonde vollkommen gelassen und mit einer Anzüglichkeit in ihrer Stimme, die Ioreth vollends aus der Fassung brachte.
      „Ihr habt doch gar keine Ahnung!“, erwiderte die entthronte Königin von San Fardo und etwas kehrte zurück, was sie als verloren geglaubt hatte. Es war eine Präsenz, die nur eine Frau ausstrahlen konnte, die wusste, das sie nichts mehr zu verlieren hatte.
      „Wie meinst du das?“, warf Silas ungeduldig ein, aber Isabella lächelte nur verwegen.
      „Ich war nie -!!“
      Silas enthauptete die Frau mit einem gezielten Schlag seines Schwertes, woraufhin Ëris entsetzte aufschrie, um sich vor der Blutfontäne zu schützen, die ihr blütenweißes Kleid beinahe ruiniert hätte.
      „Was soll das, Silas-Schätzchen?“, fluchte sie, während sie sich an seinem muskulösen Oberkörper schmiegte. Jener beachtete sie gar nicht, sondern betrachtete nur das goldene Haarband, welches ihr rotblondes Haar zierte. Als er sprach fixierte er immer noch das Band und seine Stimme klang seltsam abwesend.
      „Sie wusste nichts…ich habe es in ihren Augen gesehen. Komm kontaktiere Järv und sag ihm, dass er die Prophezeiung ohne Hilfestellung besorgen soll. Ich will hier weg, bevor die vermaledeite Laguna hier eintrifft!“
      34.Kapitel: Unerwartete Hilfe


      Wäre Kaisa nicht so vertieft in das Schlachtgewimmel gewesen, so wäre sie beim Anblick des faszinierenden Naturschauspiels, welches über ihr stattfand, vermutlich mit offenem Mund und zum Himmel gerichteten, blauen Augen stehen geblieben.
      Gleißend helle Lichtblitze zeichneten sich wie Narben über das finstere Gesicht einer pechschwarzen Wolkendecke, die vor Schmerz literweise eiskalte Träne auf die Erde vergoss.
      Doch die Agentin, deren Haar bereits klitschnass an ihren Wangen klebte, war zu sehr darauf erpicht die Schlacht im Überblick zu behalten. „Verdammt!“, rief Kaisa, bevor ein brennendes Geschoss in das Mauerstück, nur wenige Meter von ihr entfernt, donnerte und die Mauer zum Erbeben brachte.
      Die Grünhaarige keuchte, als sie sah wie drei weitere Geschosse die Fassade des Doms erzittern ließen.
      „Du solltest deine Deckung nicht vernachlässigen!“, schmunzelte Marc und schleuderte seinen Dreizack auf die Agentin der CP9, die ihn aber mit einem gezielten Tritt zu seinem Besitzer zurücksandte. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie erkannte, dass der Braunhaarige ihr anerkennend zunickte.
      Plötzlich riss sie ihre Augen weit auf. Der Konteradmiral hatte sich in eine stämmige Zwischenform aus Mensch und Nashorn verwandelt und Järv mit einer blitzschnellen Bewegung seines Horns in die Luft katapultiert. Von dort oben richtete der Agent der SALIGIA-Einheit seine Handflächen nach unten, aus der dutzende kleiner Kugeln fielen. Noch bevor Kaisa sich rühren konnte, hallte Marcs Stimme über die Dächer der Stadt des Karnevals.
      „Das sind Brandbomben!“

      ~ Das Waisenhaus ~

      „Was, was soll das?“, murrte Kyu mit geweiteten Augen und blitzschnell wanderte sein animalischer Blick zwischen Riko, Lea und Orônel hin und her, die ihn distanziert musterten.
      „Schweig jetzt!“, zischte das Mädchen, aber in ihrer Stimme lag etwas Flehendes, was dem Fuchs Hoffnung spendete.
      „Ihr wollt das doch nicht tun! Sie zwingt dich, oder? Theresa verlangt von dir mich zu töten!“, wandte er sich nun kalkulierend an den Schwarzhaarigen, der auf einmal zusammenzuckte, aber seine hasserfüllte Fassade nicht ablegte.
      „Ich, ich werde dir…euch helfen, einverstanden?! Ich bin für euch da!“, redete er nun eindringlicher auf die Kinder ein, die ihn immer noch in der Mangel hatten und keine Anstalten machten, ihn zu befreien. Pechschwarze Dunkelheit und ein unendlicher, brauner Sumpf trafen aufeinander und vermengten sich, ehe Orônel den Kopf senkte und Lea den Befehl erteilte es durchzuziehen. Jene zögerte indes einen Moment zulange, sodass Kyu in der Lage war seine menschliche Form anzunehmen. Mit einem gezielten Tritt beförderte er den abgemagerten Riko auf den Rücken und entwand sich mit einer weiteren Metamorphose den Fängen des Mädchens, die schluchzend nach Hinten kippte.
      „Scheiße!“, keuchte der Schwarzhaarige, der noch zu angeschlagen war, um Kyu zu folgen, der den Gang entlang huschte, welchen sie zuvor gekommen waren.
      „Was machen wir denn jetzt?“, keuchte Riko fassungslos und fuhr sich durchs strohige Haar. Orônel brummte missbilligend und zündete sich eine Zigarette an.
      „Wir werden abwarten…entweder läuft er uns in die Fänge oder noch besser Theresa. Er kennt sich hier unten nicht aus! Viel wichtiger ist jedoch, dass wir nun einen dritten Schlüssel haben!“
      Die murmelgroßen, grauen Augen des Jungen weiteten sich vor Freude, als der Zwölfjährige den goldenen Schlüssel aus seiner Hosentasche zog.
      „Ihr macht euch sofort auf den Weg und verkündet, dass die Zeit gekommen ist!“, befahl Orônel den beiden anderen, die nickten und durch die Dunkelheit hinaus huschten. Er drehte sich währenddessen auf den Rücken, wobei der Schmerz in bitterer Süße durch seinen Körper zuckte. Orônel schleppte sich zu einer der vielen dunklen Ecken und holte sich mit einem Eimer Wasser aus dem Brunnen. Genüsslich wusch er sich Körper und Haare bevor er sich auf ein mageres Bett aus altem, kratzigem Stroh legte. Theresa läutete gerade die Glocke für die Nachtruhe, als ihm die Augen zufielen. In diesem Schlaf begegnete er einem Albtraum, in dem eine Frau, welche ein Kind auf dem Arm hielt, von den Flammen eingeschlossen wurde und bitterlich schrie.

      ~ Über den Dächern der Stadt ~

      Ein erneutes Zittern, gefolgt von einem pochenden Schmerz in Kaisas Kopf, erfüllte die Nacht. Für einen Moment dachte sie, dass etwas hartes sie am Kopf erwischt hatte, doch es war nur wieder das gewaltige Donnergrollen, welches über das Schlachtfeld in der Luft wehte. Währenddessen jagte Xiniu Järv hinterher, der den Angriffen des Nashorn-Menschen aber mit Leichtigkeit entgehen konnte, in dem er immer wieder seine Teufelskräfte nutzte, um sich schnell durch die Lüfte zu schieben.
      „Herr Konterdamiral Xiniu-san, Sie sollten sich vielleicht überlegen, ob ein Kampf gegen mich so sinnvoll ist!“, feixte Järv wissend und deutete mit seinen länglichen Armen zum Dom hinunter.
      „Wie meinst du das? Auch wenn du ein Agent der Weltregierung bist, habe ich klaren Befehl vom Hauptquartier den Dom vor jeglichen Eindringlingen zu schützen!“
      „Wohl wahr, wohl wahr! Und nichts würde mir ferner liegen, als sie bei dieser edlen Mission zu stören, aber ich glaube sie schätzen ihre Koalition falsch ein“, fuhr Järv gelassen fort, während er einen Kam aus seinem Ellenbogen zog, um sich das violette Haar zu frisieren.
      „Immerhin bin ich der Weltregierung treu ergeben, auch wenn ich früher in die Gewässer dieser Welt geplündert habe. Wie wäre es mit einer Zusammenarbeit?“
      Xiniu schnaubte verächtlich und wischte sich den Regen aus dem Gesicht.
      „Ich glaube, dass ein Konter-, ein Flotillenadmiral und eine Agentin der CP9 ausreichen. Ich würde Sie, wenn ihre Absichten wirklich ehrenhaft sind, förmlichst bitten, diese Stadt zu verlassen!“
      Interessiert hob Järv eine Augenbraue und musterte die grünhaarige Frau, die sich mit dem fremden Mann duellierte. Sie hatte ihn gerade mit einer Fingerpistole am Arm verletzt, sodass er beinahe den Dreizack ins dunkle, aufgewühlte Wassers des Kanals hätte fallen lassen.
      „Dürfte ich wohl den Namen dieser Agentin erfahren, Xiniu-san?“
      „Kaisa Hari!“
      „Interessant“, lächelte der Inselfresser und verbeugte sich vor dem perplexen Konteradmiral. „Ich glaube, dass sie sich wohl besser um das Wohlbefinden ihres Kollegen erkundigen sollten, denn ich glaube nach seiner Unterhaltung mit Madame Hari fühlt er sich nicht besonders!“

      ~ Das Kurtisanenhaus ~

      Der Kamin prasselte lodernd, während der Regen stürmisch und ungehalten gegen das Fenster trommelte. Dädalus hatte seine getrockneten Sachen angezogen und sah nun zu, wie Paola mit einem silbernen Schlüssel, den sie aus ihrem Dekolleté zog, eine kleine Schatulle öffnete. Neugierig lugte er hinein und erkannte zu seiner großen Freude drei goldene Schlüssel, die dort verweilten und golden im Feuerschein leuchteten.
      „Woher…wieso?“, stammelte der Wissenschaftler, aber Paola lächelte ihm vielsagend an.
      „Ich hatte, ebenso wie Ihr, den Plan, die lange Nacht der Masken zu nutzen, um an die benötigten Stadtschlüssel zu kommen. Lucius privates Gemach befindet sich ebenfalls in dem Teil, in dem sich auch die Dombibliothek befindet. Jedoch sollten wir keine Zeit verlieren, nachdem was ihr mir gerade alles offenbart habt. Ich befürchte, dass eure Freunde in größter Gefahr sein werden. Euer Kommen war dem Stadtrat schon bekannt. Eines der Mädchen aus dem Waisenhaus berichtete mir, dass ein geschmierter Schaffner des Seezugs Eure Ankunft Lucius berichtet hat. Ihr wurdet hier schon erwartet!“
      Dädalus packte Paola an den Händen und blickte sie eindringlich an. Sein Herzschlag hatte sich beschleunigt, als er daran dachte, dass Brianna oder Kyu in den Fängen der Triade sein könnten.
      „Paola-sama, wir dürfen keine Zeit verlieren! Ich weiß, dass ich Euch die Freiheit versprochen habe, aber ich muss sofort zum Dom, denn meine Freunde sind meinetwegen in größer Gefahr!“
      Die Kurtisane legte den Kopf in den Nacken und griff nach den drei goldenen Schlüsseln, die sich dort befanden. Einen kurzen Augenblick musterte sie den alten Mann, dem eine Mischung aus erdrückender Furcht und überwältigender Zuversicht ins Gesicht geschrieben stand.
      „Einverstanden! Ihr wisst ja, dass Ihr mit den drei Schlüsseln allein nicht die Tür zur Biblitohek öffnen könnt!“
      Ein gewaltiges Lächeln voller Dankbarkeit breitete sich auf den Lippen des Wissenschaftlers aus, ehe er die Kurtisane mit dem ebenholzfarbenen Haar umarmte und ihr einen Kuss auf die Lippen drückte.
      „Ich werde es schaffen! Ich muss es schaffen!“
      Er hatte bereits die Klinke heruntergedrückt, als Paola etwas flüsterte, was ihn augenblicklich innehielten ließ.
      Wir werden es schaffen!“

      ~ Im Waisenhaus ~

      Die Flammen züngelten sich gerade über den gesichtslosen Körper der Frau, als eine grobe Hand ihn aus den Träumen riss. Er wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber er blickte in die geweiteten Nüstern des korpulenten Brahms, der ihn überlegen anlächelte.
      „Na wer war da denn zum Zapfenstreich der Schwester nicht in seinem Bett?“, grunzte er herablassend und mit gespielter Naivität, eher er mit seiner speckigen Hand nach dem zerfetzten Hemd des Jungen griff und ihn hoch hob.
      „Jetzt kann ich dir das von vorher heimzahlen, du kleiner Bastard!“
      Orônel machte sich schon dafür bereit, dass der einfältige Aufseher des Waisenhauses ihm das Genick brechen würde, als ein metallischer, stumpfer Ton zu hören war, ehe Brahm wie ein Beutel Kartoffeln bewusstlos in sich zusammenbrach. Er blickte in die eindringlichen Augen eines der Köche, die sie vorher gesehen hatten.
      Herumor…aber wieso?“, flüsterte Orônel immer noch halb benommen, als der Koch ihm hochhievte und mit einer seltsamen Mischung aus Rührung und Trauer musterte.
      „Komm mit…ich erkläre dir alles woanders, aber du musst hier weg“, forderte er ihn eindringlich auf und gemeinsam huschten sie durch die Gänge. Dabei kamen sie allerdings nur schwer vorwärts, denn Herumors Fußfesseln hinderten ihn daran schneller voranzukommen.
      Außer Puste rasteten die Flüchtlinge und Herumor half Orônel sich auf ein paar Stufen außerhalb des Waisenhauses zu setzen. Er sah fürchterlich aus. Hunderte kleiner Schnitte entstellten seinen Rücken und verkrustetes Blut zog sich wie ein Mantel über seine Wangen. Seine sonst so glänzenden pechschwarzen Haare waren verfilzt und voller Dreck. Er wollte gerade das Wort an ihn richten, als ein leises Räuspern ihn das Blut in den Adern gefrieren ließ. Hinter ihnen hatte sich Theresa mit versteinerter Miene aufgerichtet. Sie brauchte nicht lange, um die Lage zu verstehen, schwang die Peitsche und wie eine Schlange fesselte sie sich um Herumors Hals. Die Dornen schlugen wie scharfe Zähne in sein Fleisch und Blut quoll in Strömen aus seiner Hauptschlagader.
      „Du hast mich enttäuscht Orônel! Mach dich bereit deine Bestrafung zu empfangen“, richtete sie monoton das Wort an den Jungen, der nur entsetzt dabei zu sah, wie der eigentlich fremde Mann, der ihm gerade das Leben gerettet hatte, zwischen den beiden Optionen schwankte zu ersticken oder zu verbluten. Um sein eigenes Leben machte er sich eigentlich keine Gedanken und Theresa lockerte den straffen Zug der Peitsche nicht. Es war ein unscheinbares Knurren, welches durch die unterirdischen Katakomben jagte, wie das Donnergrollen oberhalb der Stadt durch die Nachtluft, welches sie aus der Fassung brachte. Seine schlammfarbenen Augen suchten nach der Quelle des Aufruhrs, während sich Theresa unbeeindruckt umdrehte und das gesträubte Fell eines Fuchses erkannte.

      35.Kapitel: Der zweite Schritt: Der Weg zum Dom


      Nacheinander schlugen die brennenden Geschosse ein und entfachten die Häuser San Fardos mit Leichtigkeit.
      Die halbe Stadt stand mittlerweile in Flammen und das Feuer breitete sich in Sekundenschnelle aus.
      Der Vollmond tauchte die gesamte Szenerie in ein bedrohliches Licht und es schien beinahe so, als wollte er dieselbe Farbe annehmen, wie die brennende Stadt des Karnevals.
      Kaisa fiel das Atmen auf Grund der drückenden Hitze und der rauchverhangenen Luft mehr als schwer. Der Konteradmiral stürmte nur knapp an ihr vorbei. Die Bogenschützen, die die Stadt verteidigten schossen nun unkoordiniert auf jeden Feind, der sich ihnen bot. Panik war in sekundenschnelle über diese friedliche Stadt hereingebrochen.
      „Vorsicht dort kommt schon wieder ein Geschoss!“ , vernahm sie und blickte in den pechschwarzen Himmel, wo zuvor noch Järvs feixende Visage zu sehen gewesen war. Sie sah wie das Geschoss weit über ihr flog und sie dachte schon es würde über die Stadt hinweg ziehen, wie ein Vogel über einen See. Jedoch schlug es mitten auf das Dach der Kathedrale, welches sofort Feuer fing und mit den beiden brennenden Türmen nun wie eine gewaltige Fackel wirkte.
      „Verdammt!“, zischte sie, aber da raste schon wieder die schwarze Faust Xinius auf sie zu. Der Huf des Nashorns erwischt sie in der Magengrube und schleuderte sie wie eine Feder durch die Nachtluft. Die Grünhaarige spukte Blut und Galle, während schwarze Flecken über ihr Blickfeld huschten. Marc hatte währenddessen den CP8-Agenten ebenfalls aus den Augen verloren. Als er jedoch sah, wie der Konteradmiral der fremden Frau zu schaffen machte, sprang er von seinem Skyboard und stürzte mit dem Dreizack voran auf seinen neuen Gegner. Jener war auf seinen Angriff gefasst, überzog seinen kompletten Körper mit einer schwarzen Schicht und erwartete freudig den viergliedrigen Dreizack. Voller Wucht rammte der Braunhaarige Xiniu den Dreizack auf die Stirn. Jedoch prallte dieser einfach ab und wirbelte durch die Nachtluft nach unten.
      „War wohl nichts, dein Versuch!“, spottete der Konteradmiral, wobei aus seinen Nüstern weißer Dampf stieg. Die Überraschung auf Marcs Gesicht, wich einem freudigen, breiten Grinsen.
      „Mag sein, aber immerhin ist das jetzt ein Kampf Mann gegen Mann!“

      ~ In den Straßen der Stadt ~

      „ Dädalus hier müsste Signore Tre wohnen!“, flüsterte Paola, deren magentafarbenes Kleid an der rechten Seite, wo eine der Wachen des Erzbischofs sie vorher verletzt hatte, schon pechschwarz und triefend vor Blut war.
      Als Dädalus sich umdrehte trafen sie seine harten, unbeugsamen Augen, die sie bisher noch nicht gekannt hatte. Jener Blick verflog dennoch schnell, als er ihr müdes Gesicht erkannte, welches voll Schmutz und Blut war.
      „ Aber natürlich“, wisperte er und gemeinsam verließen sie die Straße und verschafften sich Zutritt zu einem Haus, in dem die Tür schief hing. Offensichtlich hatte man versucht sich gewaltsam Eintritt zu verschaffen.
      Paolas Befürchtung bewahrheitete sie sich, als Dädalus die Tür gewaltsam auftrat. Tische und Stühle des kleinen Ess- und Wohnzimmers waren umgeworfen worden. Ein hohes Krachen war zu hören, als die beiden in die Wohnung traten. Diffuses Licht fiel durch die Tür herein und was Paola zunächst für einen glänzenden Fußboden gehalten hatte, entpuppte sich als Glasscherben von zerbrochenen Lampen, Gläsern und Porzellan.
      Paola bückte sich und fuhr nur wenige Millimeter über den Boden mit den Fingerkuppen über das Scherbenmeer. Vorsichtig hob sie eine größere Scherbe auf, die sich als Reste eines Tellers herausstellte. Die Kurtisane konnte einen dunklen Fleck ausmachen, da der Teller anscheinend bemalt war, aber das Licht war zu dunkel.
      Als hätte Dädalus ihre Gedanken vernommen entzündete er eine Kerze, die er auf einer kleinen Anrichte gefunden hatte und erfüllte somit den winzigen Raum im schwachen Kerzenlicht. Dennoch blieben für Paola die Konturen im schwachen Licht undeutlich. Sie konnte weiße und dunkelblaue oder schwarze Teile wahrnehmen. Plötzlich spürte sie einen Druck an der rechten Schulte und erkannte sofort Dädaluss kräftige Hand, der sich über sie beugte. Sie seufzte laut.
      „ Das…stellt das Wappen Amroths dar. Ich erkenne es sogar hier im Halbdunkel. Dort siehst du noch den Bug des weißen Schiffes und des Schwanenkopfes auf dunkelblauen Hintergrund“.
      Ihre Stimme war voller Melancholie und Dädalus drückte es schwer aufs Herz, diese stolze Frau so verletzt zu sehen.
      „ Hier müssen wohl Anhänger Amroths gewohnt haben“, stammelte Dädalus, der nicht genau wusste, was er sagen sollte. Behutsam legte sie den Teller zurück zu den anderen Scherben und richtete sich langsam auf. Im Kerzenschein flackerten die grünen Augen der Kurtisane und der Wissenschaftler erkannte, dass sie den Tränen nahe war.
      „Signore Tre war wie Signore Uno, ein Getreuer des alten Könighauses. Er hätte uns seinen Schlüssel sicherlich gegeben. Ich verstehe nicht, wer oder was hier so gewüstet hat!“.
      „ Wir werden ihn aufhalten!“, erwiderte er niedergeschlagen und begutachte die tiefe Wunde an Paolas Oberarm.
      „ Hmm das sieht nicht so gut aus“, flüsterte er mehr zu sich selbst als zu Paola, „ Ich habe leider nichts zum desinfizieren da, aber ich werde dir einen Druckverband anlegen!“
      Er stand auf und streifte sich das weiße Hemd ab und riss einen langen Streifen heraus, den er fest um Paolas Arm band.
      „ Du musst es aber schnell rei-“, setzte Dädalus an, doch Paola würgte ihn ab, indem sie ihn den Finger auf die Lippen legte.
      Ein lautes Poltern im unteren Geschoss ließ die beiden Hochschrecken und panisch blickten sie sich an.

      ~ Vor dem Waisenhaus ~

      Kyu ging hinter einem Holzschuppen in Deckung, ehe die Frau mittleren Alters diesen mit ihrer Peitschte zerteilte. Holzsplitter rieselten über ihn und in seiner Not schnappte sich Kyu ein Bruchstück des Holzes, das sie wie ein Schwert vor sich hielt. Er duckte sich unter dem Peitschenhieb der Ordensschwester weg und trieb es ihr tief in die Schulter, was sie zwar aufbrüllen ließ, sie aber nur noch wütender zu machen schien. Sie versetzte Kyu einen Schwinger, der ihn durch die Luft sausen ließ und nach dem er dumpf auf dem Steinboden landete. Er rollte sich keuchend auf den Bauch und hielt Ausschau nach Orônel. Hatte er sein Vertrauen auf den Falschen gesetzt?
      „Ich hab dich unterschätzt, alte Frau!“, räusperte sich Kyu, um sich irgendwie Zeit zu erkaufen. Theresa schmunzelte schwach und herablassend und betätigte einen weiteren Knopf an ihrer Peitsche. Die blutroten Dornen zogen sich ein und plötzlich überzog sie ein bläulicher, elektrischer Schimmer. Das Knistern der Elektrizität konnten Kyus Fuchsohren sogar aus der Entfernung wahrnehmen. Überrascht musterte er die neue Waffe seiner Feindin.
      „Glaubst du wirklich, dass ein Kind, wie du, es mit einer hochrangigen Agentin der Triade aufnehmen kann? Wir planen schon zu lange an dieser Operation als, dass du oder dein seniler Freund uns dazwischen funken könnte“, erwiderte Theresa gelassen und setzte daraufhin auf den blonden Fuchs zu, in dem sie ihre Peitsche immer wieder nach vorne schnellen ließ. Kyu konnte ihren Hieben zwar ausweichen, musste aber bald einsehen, dass sie ihn immer weiter Richtung Waisenhaus drängte.
      Er duckte sich unter einem weiteren Hieb der Ordensschwester weg und brachte sich mit einem Sprung nach hinten in Sicherheit. Theresa verfolgte ihn unerbittlich und schlug immer und immer wieder nur um Haaresbreite an ihr vorbei. Mit jedem Schlag wurde sie aggressiver und Kyu konnte zusehen, wie die elektrische Ladung der Peitsche den Boden verbrannte.
      „Du kannst nicht ewig wegrennen, Engelchen!“, knurrte Theresa wütend und betätigte wieder einen Knopf an ihrer Waffe, wodurch wieder die Dornen ausgefahren wurden. Dutzende Stacheln schossen auf ihn zu und nur durch einen beherzten Hechtsprung zur Seite entging er dem Schicksal durchsiebt zu werden. Er prallte in ein Lager mit alten Decken und eine weiße Wolke stob empor.
      „Genug gespielt!“, murmelte sie düster, während sie die olivgrünen Augen auf Kyu richtete.

      ~ In der Stadt ~

      Paola und Dädalus waren nach unten geeilt und blickten in die Augen zweier Soldaten der Bischofsgarde in ihren bunten Kostümen. Misstrauisch beäugten sie das Paar, ehe sie die Stadträtin erkannten.
      „Signora Nove?! Was ist hier passiert!“
      Ehe Dädalus etwas erwidern oder handeln konnte, packte ihn Paola am Haarschopf und riss ihn zu Boden. Mit ihren Stöckelschuhen trat sie in seine Kehle, um ihn am Fliehen zu hindern.
      „Dieser Mann ist ein Gesuchter Signore Diecis! Er hat Signore Tre getötet, seinen Schlüssel an sich genommen und mich ebenfalls angegriffen!“
      Die Soldaten blickten schnell zwischen dem alten, perplexen Mann und der selbstsicheren Stadträtin hin und her, ehe sie nickten und besorgt die Wunde an ihrem Oberarm begutachteten.
      „Es ist alles in Ordnung!“, murmelte sie und zog Dädalus unsanft noch oben, der sie durchdringend anblickte. Sie hielt seinen Blick stand und beäugte zufrieden, wie man ihm Handschellen anlegte.
      „Wir werden ihn sofort zum Dom bringen!“, salutierten die Soldaten, woraufhin Paola den Kopf schüttelte und sich verführerisch nach vorne beugte.
      „Ich werde euch helfen. Diesen Mann darf man nicht unterschätzen!“

      ~ Am Kurtisanenhaus ~

      Ächzend stemmte Lea den Deckel der Kanalisation, die mit den Katakomben verbunden war, beiseite und zog sich nach draußen. Kurz darauf half sie Riko, der tollpatschig wie er war, fast wieder in den Schacht zurück gefallen wäre. Daraufhin huschten sie im Schatten der Nacht zum Hintereingang des Kurtisanenhauses. Dort verschränkte Lea die Arme und schüttelte den Kopf, als Riko ihr folgen wollte.
      „Tut mir Leid, aber Männern ist der Zutritt hier hinten strengstens versagt, Dummerchen. Warte hier auf mich!“, scherzte sie und drückte die Türklinke nach unten, um Paola aufzusuchen.
      36.Kapitel: Von Feuer und Geschwüren


      Paola führte die beiden Soldaten an, welche dem kauzigen Wissenschaftler schwere Eisenfußfesseln angelegt hatten. Die Stadträtin San Fardos hatte die Wachmänner des Erzbischofs dazu überreden können, dass sie dem gebrechlichen Mann seinem Gehstock ließen, da er gefesselt wohl kaum fliehen konnte. Der beißende rußige Geruch stieg ihr daraufhin in die Nase, woraufhin sie sich schlagartig umdrehte und ihre grünen Augen den Horizont fokussierten. Die dicke Wand aus Rauch und Flammen, welche sich lechzend über die Häuser der südlichen Stadt legte, trieb ihr kalten Schweiß über die Haut und ließ ihr Herz rasen.
      „Signora Nove, alles in Ordnung?“, wandte sich der jüngere der beiden Soldaten an sie, aber die Kurtisane konnte ihre stechenden Augen nicht von der Feuersbrunst wenden, welche die Stadt zu verschlingen drohte.

      ~ 1508 Anno Maris - Vierzehn Jahre zuvor ~

      Paola hatte sich dicht an Amroth geschmiegt und spielte mit seinen Brusthaaren. Immer wieder zwirbelte sie, bevor sie sie wieder sorgfältig glättete. Sie konnte seinen Herzschlag vernehmen. Sie wirkten wie eine Einheit, wie sie splitterfasernackt auf dem Bett lagen. Dicht ineinander verschlungen, die Zeit überdauernd.
      Amroth räusperte sich und Paola blickte ihn mit freudestrahlenden Augen an.
      „ Paola…“, setzte er an, aber ihm versagte die Stimme.
      „ Ja..?“, forderte sie ihn auf, seinen Satz zu beenden.
      „ Willst du meine Frau werden?“.
      Paola schluckte, „ Ich bin schwanger…“
      Ein lautes Poltern im unteren Geschoss ließ die beiden Hochschrecken und panisch blickten sie sich an.
      „ Du bleibst hier und rührst dich nicht vom Fleck“, schärfte Amroth ihr ein, zog sich schnell seine Hose über und ergriff ein Schwert. Langsam und Schritt für Schritt stieg er die Treppen hinab und gelangte zurück ins Wohnzimmer. Es dauerte einen Moment bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, doch es dauerte nicht lange bis er den Ursprung des Lärms ausfindig gemacht hatte.

      Zwei wimmernde und schluchzende Gestalten kauerten in der Ecke. Amroth rief Paola herbei, die, bereits angezogen, mit der Kerze in der Hand zu im trat.
      Als das Licht den Raum erhellte erkannten die beiden, dass die Gestalten, die den Lärm verursacht hatten, zwei Kinder waren, wohl um die fünf bis sieben Jahre.
      Die ältere von beiden hob abwehrend die Hände in die Luft, als Amroth und Paola auf sie zutraten.
      „ Nehmt mich, aber verschont meinen Bruder. Er ist doch erst fünf Jahre alt“, schluchzte sie.
      Amroth schüttelte nur irritiert den Kopf und machte noch einen Schritt auf sie zu, da er die beiden trösten wollte, doch das Mädchen schrie nur auf und umklammerte ihren kleinen Bruder.
      „ Amroth…das Schwert“, raunte Paola ihn an und als Amroth ihre Intention verstand warf er das Schwert, welches er bis zu diesem Moment hoch erhoben in der Hand gehalten hatte, weg als wäre es etwas Giftiges.
      „Ruhig“, flüsterte Paola und stieg zu den beiden, um ihnen beruhigenden über den Kopf zu tätscheln. „ Ganz ruhig es wird euch sicherlich nichts mehr passieren.“

      Amroth war inzwischen aus dem Haus gegangen, um die Lage in der Straße zu eruieren. Er kam mit weit aufgerissenen Augen wieder rein.
      „ Paola ich hol noch schnell unsere Sachen von oben, dann müssen wir weiter. Da kommen plündernd und brandschatzend eine Horde Piraten. Sie stecken einfach wahllos jedes Haus in Flammen!“
      Paola nickte nur und schaute den beiden Kindern in die Augen. Jene nickten ebenfalls stumm und zu viert verließen sie das Haus.
      Die Piraten hatten sie nicht bemerkt und so rannten sie die Straße hinab.
      Paola, die beiden Kinder an der Hand haltend, rannte Amroth hinterher, der sich immer zuerst vergewisserte, ob die Straße oder Gasse auch rein war, bevor sie sie wählten.
      Sie kamen an einem Haus vorbei, welches erst vor kurzem in Brand gesteckt worden war und entdeckten getötete Soldaten der Schwanenstadt davor.
      Das Mädchen quiekte kurz auf und drückte sich fest an Paola.
      „ Was hat das alles zu bedeuten? Wer sind diese Männer und warum greifen sie unsere Stadt an?“, fragte die junge Frau Amroth, der sich besorgt umdrehte.
      „ Ich weiß es nicht. Momentan gibt es glaube ich nur schlechte Varianten“, erwiderte Amroth und die Ausweglosigkeit ihrer Situation zauberte den beiden ein paradoxes Lächeln auf die Lippen.
      „Wenn wir der Straße hier folgen kommen wir zum Haupttor, wodurch wir fliehen können…“, er zögerte kurz, „wodurch du fliehen kannst.“
      „Was ist mit dir?“
      „Paola, sobald du in Sicherheit bist, muss ich zum Palast aufmachen und den Dingen auf den Grund gehen. Meine Soldaten haben die Piraten gefangen genommen, aber irgendetwas hier ist seltsam...!“
      Seine Stimme hörte sich traurig und mysteriös an, als er die Worte aussprach.
      Paola blickte nur wortlos auf die zwei Kleinen, die sich an sie schmiegten und Amroth nickte. Sie ging kurz in die Hocke.
      „ Na ihr?“, sagte sie mütterlich, „ Wie heißt ihr denn überhaupt? Ich bin Paola und der Mann da ist Amroth…vielleicht habt ihr ihn schon einmal gesehen…das ist unser ehrenhafter König!“.
      Paola schenkte ihnen das aufrichtigste Lächeln, das ihre Situation hergab. Von überall her, war Schlachtgetümmel zu hören und die Stadt leuchtete hell. Der Himmel war wie ein Grabstein, der über der Stadt und de Dreien lastete.
      Der kleine Junge schaute nur zu seiner Schwester, welche Paola unschuldig musterte und langsam stotterte, „ Ich…ich…bin Talea und das hier ist Cheren!“
      „ Das sind aber schöne Namen“, ergänzte Paola liebevoll und stupste Cherens Nase, der daraufhin lächelte.
      „ Was ist denn mit eurem Haus passiert?“, fragte Amroth etwas forsch und verschreck schüttelte Cheren den Kopf. Talea jedoch fuhr in ihrer Erzählung fort.
      „ Mami und Papi waren am Vormittag in der Stadt. Sie haben uns allein gelassen, weil wir ja nicht mehr in die Schule dürfen, weil wir nicht in San Fardo geboren worden sind.“
      Amroths Augen glänzten auf einmal und ein seltsames Funkeln legte sich darin.
      „ Am Nachmittag kam dann unsere Nachbarin und sagte, dass unsere Eltern nicht mehr kommen würden.“ Auf den verwunderten Blick Paolas fuhr Cheren sich mit dem Zeigefinger über die Kehle und die Frau schluckte schwer.
      „ Seit dem haben wir uns im Haus versteckt“.
      „Hinter Mamis alten Mänteln im Schrank“, ergänzte Cheren mit piepsiger Stimme.
      „ Zwischenzeitlich kamen Männer und haben alles verwüstet“, fuhr Talea traurig fort und Cheren fing an zu Weinen. Beruhigend wiegte ihn Paola im Arm.
      „ Wer waren diese Männer?“, unterbrach Amroth die Stille, dem es sichtlich unwohl war so lange an einem Fleck zu verharren.
      Cheren blickte bedrückt zu Boden und Talea sprach für ihn, „ Es waren Soldaten in bunten Uniformen und mit langen scharfen Waffen..“
      „Lucius..“, murmelte Amroth abwesend, aber Paola schüttelte nur ratlos den Kopf, da sie nicht verstand, was hier vor sich ging. Während der König der Schwanenstadt schwieg, ergriff sie die Initative.
      „Habt ihr noch Verwandte hier in der Stadt?“
      „ Tante Heliá“, warf Cheren ein.
      „ Dann bringen wir euch zu ihr“, verkündete Paola.

      ~ * ~

      „ Vielen Dank, dass Sie sie gefunden haben“, sagte Heliá, die Talea und Cheren hoch ins Bett geleitet hatte.
      „ Nichts zu danken“, erwiderte Amroth und beide wünschten den Kleinen alles Gute. Sogar Amroth erntete eine Umarmung der beiden Kinder, bevor Heliá hastig die Tür schloss und alle Lichter im Haus löschte.
      „ Die Stadt ist voller Angst und Misstrauen…sie hielt uns am Anfang für Mörder, Amroth“, sagte Paola traurig, als sie sich vom Haus im zweiten Ring entfernten. Amroth nickte leise und küsste ihren Kopf.
      Der Weg hinunter zum Haupttor erschien Paola wie ein Katzensprung und ohne weitere Zwischenfälle passierten sie die Straßen.
      „Was meintest du vorhin? Weswegen mussten die Eltern der beiden kleinen Kinder sterben?“
      „Ich glaube, dass sich eine Verschwörung in San Fardo breit gemacht hat…eine Verschwörung, die es auf etwas abgesehen hat, was meine Ahnen seit Gedenken schützen wollen. Es ist ein Geschwür, das sich hier breit gemacht hat, seit ich die letzten Jahre auf diplomatischen Reisen war und meine Befugnisse dem Stadtrat übertragen habe. Seit ich vor ein paar Tagen hierher zurückgekehrt bin, merke ich wie sich diese Stadt und vor allem der Stadtrat verändert hat. Ich glaube, dass für diese Verschwörung der neue Stadtrat, Lucius, verantwortlich ist, aber…ich…kann dem nicht nachgehen solange du noch hier bist! Du und deine Schwestern ihr müsst die Stadt sofort verlassen!“
      Das Haupttor war schon in Sichtweite, als Amroth Paola am Arm packte und in den Schatten eines Eingangs zerrte.
      „ Was ist…“, doch ihr empörter Ausruf wurde von einem innigen Kuss erstickt.
      Die Wahrheit brach über sie herein, wie ein Sturmgewitter. Dies war der letzte Moment in dem sie Amroth wiedersehen würde, für eine lange Zeit, wenn nicht für immer.
      Vor kurzem hatten sie sich erst wieder gefunden und jetzt mussten sie sich schon wieder trennen.
      Paola schüttelte nur den Kopf und schluchzte, die Tränen unterdrückend, die in ihr emporstiegen.
      „ Das ist nicht fair…nicht jetzt…nicht so“, wisperte sie.
      „ Ich weiß“, seufzte Amroth und legte seine Stirn an ihre, „Ich weiß!“
      „ Ich kann dir jetzt nicht lange auf Wiedersehen sagen, Schatz, deswegen bekommst du nur eine Antwort: Ja ich will!“, schluchzte Paola und wischte sich die ersten Tränen aus den Augenwinkeln.
      Amroth lachte, bevor ihm auch die Tränen kamen.
      „ Pass gut darauf auf“, fügte er schlussendlich hinzu und streichelte Paola über den Bauch, „ und vergiss nicht ihm von mir zu erzählen!“.
      Paola küsste ihren Verlobten und schob ihn von sich auf die Straße, wo sie nach kurzem Zögern Richtung Tor lief.
      Kurz bevor sie Amroths Sichtfeld verließ, drehte er sich um und rief ihr zu, „ Ich schreibe dir, wenn ich zur Ruhe gekommen bin. Wenn der Wind deinen Namen nicht mehr Flüstern muss und die Schatten sich verzogen haben.“

      ~ In der Gegenwart ~

      Unter einem gewaltigen Ächzen schwangen die gewaltigen Flügeltüren des Domes nach innen auf und der feurige Schein erfüllte das Dunkel der Kathedrale. Die Glasscherben des imposanten Buntglasfensters, über die Paola und der Gefangene geführt wurden, verursachten ein unangenehmes Geräusch. Die Kurtisane blickte neugierig nach oben, wo einst das beeindruckende Mosaik die Stadt verschönert hatte und fragte sich, was dort passiert war, als ein heiseres Lachen ihr das Mark in den Knochen gefrieren ließ.
      „Signora Nove – Paola – die Bastardkönigin, die niemals auf dem Thron saß, willkommen in meinen Dom und willkommen in Eurem größten Albtraum!“, scherzte Lucius, der auf der hohen Kanzel thronte und die beiden abschätzend und mit unverhohlener Verachtung musterte. Die Kurtisane wusste nicht, warum es sie nicht wunderte, dass ihr Plan nicht aufgegangen war, aber sie kostete den Moment aus, in dem ihr klar wurde, dass sie Lucius heute töten würde.
      „Signore Dieci – Lucius oder sollte ich lieber sagen ‚Gefallener Kardinal Luzifer von der Triade?!“, erwiderte die Stadträtin trotzig und reckte dabei ihr Kinn nach vorn. Wieder erschallte das heisere Lachen des Erzbischofes, während er sich auf seinen Kreuzstab lehnte. Sein Gesicht war in vollkommene Schatten gehüllt und nur die milchigen Augen reflektieren das feurige Licht der brennenden Stadt.
      „Ihr wisst wahrlich viel, Paola, aber Ihr wisst wahrlich nicht alles! Oder glaubtet ihr wirklich, dass ich nicht wusste, dass Ioreth und Isabella Eure Halbschwestern waren? Oder, dass ihr mir den Kopf Ioreths brachtet, um Isabellas Leben und das eures Neffen zu retten? Aber das alles war mir egal…war mir egal bis zum heutigen Tag, wo Ihr Euch mit IHM eingelassen hat!“, schallte die schneidende Stimme des Erzbischofs durch die Kathedrale, während er mit seinen faltigen Händen auf Dädalus deutete, der ihn jetzt das erste Mal wirklich anschaute. Seine Stimme klang gefasst, aber brüchig, während er sich auf seinen Stab stütze und sich so zwei alte Männer gegenüber standen, die eine fast spürbare Präsenz ausstrahlten.
      „Wahrlich lange ist es her, Luzifer, aber heute ist der Tag gekommen, an dem ich meine Fehler aus der Vergangenheit wieder gut machen werde und dich aus dieser Welt tilgen werde, wie ein widerwärtiges Geschwür!“
      „Dädalus…immer wieder für einen kecken Spruch zu haben!“, gackerte der Kardinal abwertend.
      „Seid ihr wieder für das Feuer verantwortlich, wie damals vor vierzehn Jahren? Gehört dies immer noch zu Eurem Plan? Ihr habt dem König die Schuld gegeben für Eure Verbrechen und dafür bezahlte er mit dem Leben! Warum tut Ihr San Fardo schon wieder so etwas an?!“
      Ehe Luzifer etwas erwidern konnte, bebte die Erde unter ihnen und gleichzeitig mit dem Glockenschlag zu Mitternacht, brachen sich mehrere dutzend Wurzeln ihren Weg durch die teuren Marmorplatten des Kathedralenbodens. Mit ihnen wurden drei Gestalten in die Lüfte befördert.


      37.Kapitel: Mutterinstinkt - Teil I


      Der Boden unter Dädalus Füßen bebte und ein seltsames Geräusch machte sich in der Kathedrale breit. Es war ein sanftes Rumoren, als würde Gestein allmählich auseinander gerissen werden. Das leise Krachen wurde von einem gewaltigen Knall abgelöst, welcher von einer Staubfontäne gefolgt wurde, die ihren dreckigen Atem in das verdunkelte Gemäuer spie. Der Wissenschaftler wollte Paola gerade einen irritierten Blick zu werfen, als drei monströse Ranken durch den Marmorboden brachen und wie die Tentakel eines Seeungeheuers wild um sich schlugen. Schmutz, Erde und Gestein wurden zum Spielball der Ranken, die den Schutt im Inneren des Doms verteilten. Nur wenige Meter von der Kurtisane entfernt, krachte eine der edlen Platten und zerbarst dort in dutzend Einzelteile. Doch da regte sich etwas zwischen dem leblosen Material und Dädalus erkannte sofort das blonde Fell des Fuchsjungen, sowie zwei andere Gestalten, die im tobenden Wirrwarr der Wurzeln gefangen waren.
      „Verdammt!“, keuchte Dädalus, der die Ursache für die Zerstörung ausmachen wollte, als Luzifers kalte Stimme durch den Dom jagte.
      „Bist Du von allen guten Geistern verlassen worden, Theresa?!!“, brüllte er zu den Wurzeln, aber nur das Keuchen der drei Neuankömmlinge, die den Angriff entkommen konnten und sich nun am Boden wanden, war zu hören. Dädalus und Paola wollten gerade zu ihnen eilen, als ein spitzes, krähenhaftes Lachen durch das Geäuer schallte und eine Gestalt aus dem Loch zu schweben schien, welches die Wurzeln ihr gebahnt hatten.
      „Beruhig dich, Lucius!! Dieses verdammte Gör hat mir das halbe Gesicht verkohlt!!“, fauchte Theresa, die von einer dicken Rosenranke in die Gemäuer der Kathedrale getragen wurde und die Kyu, Orônel und den toten Herumor hasserfüllt anblinzelte. Es dauerte einen Moment, bis Dädalus es im diffusen Licht der Kirche erkennen konnte, aber als der Fackelschein über ihr Gesicht huschte, verstand er ihre Worte. Das komplette linke Gesicht der älteren Frau, die ihr graues Haar zu einem strengen Dutt gebunden hatte, war pechschwarz, als hätte man Feuer genüsslich darüber lecken lassen. Eine bedrohliche, angespannte Stille breitete sich zwischen den Beteiligten aus, während sich Kyu und Orônel langsam aufrappelten. Der Fuchs brauchte länger als der Menschenjunge, um sich zu orientieren. Sein Herz setzte einen Moment aus, als er den Erzbischof erkannte, der nur wenige Meter von ihm entfernt auf seinem Stab gestützt stand und richtend von der Kanzel hinabblickte.
      „Was war das?“, keuchte Kyu und drückte sich benommen nach oben, wobei einzelnes Geröll und Staub von seinem blonden Fell rieselte. „Woher kam all das Unkraut, Orônel?!“
      Jener hingegen hatte seinen Blick auf Paola gerichtet, die ihm im Halbdunkel aber nicht erkennen konnte und ein seltsames Gefühl legte sich über seinen Körper, als die hasserfüllte Stimme der Ordensschwester ihn wieder aus seinen Gedanken riss.
      „Ihr werdet dafür bezahlen, dass ihr mir das angetan habt!!“, schrie sie außer sich und verschränkte die Arme. Wieder erschienen Ranken und Wurzeln aus den Boden, schossen wie Pfeile aus dem Marmor und den Wänden, direkt auf die beiden Jungen zu, die nicht in der Lage waren auszuweichen.
      „NEEIN!“, intervenierte Dädalus, legte seinen Gehstock an und zielte auf die Teufelskraftnutzerin. Allerdings reagierte Theresa schneller und lenkte eine der Wurzeln auf den alten Mann um, der von der dornigen Ranke hart gegen die Dommauer gepresst wurde und dabei Blut spuckte. Paola hingegen regte sich nicht, denn ihr gesamtes Augenmerk war auf Kyu und Orônel gerichtet, der regungslos die Wurzeln beobachtete, die mit einer schwarzen Legierung überzogen waren.
      Kyu wusste selbst nicht wie er es geschafft hatte, sich rechtzeitig in Bewegung zu setzen, aber seinen Tierreflexen verdankte er es, dass er sich mit seinem vollen menschlichen Gewicht gegen Orônel warf und jenen somit zu Boden drückte. Jedoch bohrten sich die Pflanzen, die Theresa mit Haki verstärkt hatte, durch seine rechte Schulter und ließen ihn hoch in den Himmel fliegen. Mit panischen Blick verfolgte Orônel das Geschehen und wutentbrannt schrie er dem Fuchsjungen nach:
      „Was sollte das?!! Warum hast du mich gerettet, du Schwachkopf?!“
      Theresa leckte sich mit der Zungenspitze über die faltigen Lippen und beobachtete befriedigt, wie Kyu hart auf dem Boden aufprallte, nachdem sich ihre Ranke zurückgezogen hatte. Sie wollte sich gerade Orônel zuwenden, als Luzifer das metallbesetzte Ende seines Kreuzstabs auf dem Marmorboden aufkrachen ließ und somit für Ruhe sorgte.
      „Genug jetzt, Theresa!!!“
      Theresa protestierte, aber plötzlich schmiedete sich ein schwerer Ring aus Eisen um ihr Herz, der ihren gesamten Körper lähmte und mit blanker Angst im Gesicht fixierte sie Luzifer, der sie nur kaltherzig ignorierte. Seine Aufmerksamkeit hatte sich hingegen Paola zugewandt, die mit bebenden Lippen auf die Knie gesunken war und die ihre Fingernägel tief in das Fleisch ihres Unterarmes bohrte. Langsam schritt er auf sie zu, wobei er immer von dem metallischen Pochen begleitet wurde, wenn sein Stab auf dem Boden aufsetzte. Er hielt inne, sobald er vor der braunhaarigen Kurtisane stand und legte seine langgliedrigen, runzligen Finger unter ihr Kinn, sodass ihre verquollenen Augen zu ihm aufschauten. Sein verhärmtes Gesicht hatte sich zu einem erstaunten Lächeln verzogen, als er zu sprechen begann.
      „Ich verstehe es in den Emotionen aller Menschen zu Lesen, als wären sie ein offenes Buch für mich. Ich kenne die geheimsten Wünsche, die tiefsten Sehnsüchte und die schrecklichsten Ängste eines jeglichen Menschen, der mir begegnet. Diese Gabe mache ich mir zum Nutzen, um die Menschen um mich herum zu manipulieren, indem ich ihre größten Wünsche oder aber ihre dunkelsten Ängste gegen die einsetze und heraufbeschwöre. Manche hingegen, manche können ihren Geist vor mir verschließen, so wie du Paola. Jahrelang bin ich nur im Vagen getappt, als ich dich ergründen wollte und deswegen habe ich dir niemals getraut! Und heute…heute habe ich erkannt, dass dies berechtigt war, denn du hast mich getäuscht. Soeben spürte ich eine Angst…eine Angst, die so alt ist wie die Menschheit selbst. Die Angst einer Mutter ihr eigenen Fleisch und Blut, ihr Kind, zu verlieren!“

      ~ 1508 Anno Maris - Vierzehn Jahre zuvor - Die Nacht, in der sich Paola und Amroth das letzte Mal gesehen haben ~

      „Paola erzähl mir was passiert ist seit wir uns beim Maskenball getrennt haben?“, fragte Ioreth begierig, nachdem die Zwillinge ihre verheulte Halbschwester hereingebeten hatten.
      Gemeinsam hatten sie sich in die warme Küche gesetzt und Isabella hatte einen Ingwertee aufgesetzt. Der heiße Dampf stieg empor, während Paola ihre beiden Schwestern beobachtete. Isabellas Augen waren verquollen und Ioreth war vollkommen mit blauen Flecken und Blutergüssen übersehen.
      „Oh mein Gott, was ist mit euch passiert?“, keuchte Paola, die für einen kurzen Moment ihren eigenen Schmerz vergaß, als sie ihre beiden Schwestern in diesem Zustand erblickte.
      „ Mein Liebes das ist eine lange Geschichte, die ich dir wiedergeben werde sobald du mir gesagt hast, wie für dich die letzte Nacht ausging! Du weißt ich höre und sehe alles, was in San Fardo geschieht, aber die letzten vierundzwanzig Stunden waren etwas turbulent“, sprach Ioreth in ihrer ruhigen, gefassten Tonart, die sie von Isabella, der lebensfrohen, am meisten unterschied.
      Paola konnte nicht umhin ohne ein leises Lachen von sich zu geben. Die saloppe Tonart von Ioreth ließ etwas von ihrer eigenen Angespanntheit abfallen. Dennoch klang ihre Stimme seltsam gepresst, als sie anfing von Amorth und der letzten Nacht zu erzählen.
      „Hmm…“, seufzte die Braunhaarige, „…wo soll ich anfangen? Nachdem wir getrennt wurden, schüttelten wir auch die beiden Wachmänner ab, die Amroth beschützen sollten. […]
      Ich habe mich von ihm verabschiedet und danach bin ich zu euch gekommen“, schloss Paola und ihre Stimmung hatte sich gebessert. Es war gut noch einmal über das Erlebte zu reden. Als wäre es nun klein genug, um es in eine Schublade zu legen und dort verschlossen zu halten.
      Ioreth und Isabella hatten während ihrer Erzählung geschwiegen und nur ab und zu an ihrer Tasse Tee genippt, die nun leer und einsam vor ihnen stand.

      „Jetzt erscheint meine Nacht schon fast langweilig“, erwiderte Ioreth mit belustigendem Tonfall, aber Paola erkannte wie sie ihre Tasse umklammert hielt, sodass ihre Knöchel schneeweiß hervortraten.
      Die lebensfrohe Isabella erwiderte nichts, sondern legte nur die Hände in den Schoss und blickte stumm zu Boden, während Ioreth zu erzählen begann.
      „Wir verließen den Ball, der organisiert worden war, um Isabella mit Amroth zu vermählen und wollten unser Gemach aufsuchen, als wir erblickten, wie eine Gruppe von Männern ein Haus in Brand steckten, in dem noch Menschen waren. Wir zögerten keinen Moment und eilten in das Haus!“
      Ioreth stockte und sofort übernahm ihre Zwillingsschwester den weiteren Teil der Geschichte.
      „Das Feuer fraß die Bewohner bei lebendigem Leibe auf. Der Geruch war abscheulich. Wir merkten sehr bald, dass wir nicht mehr zu ihnen durchdringen konnten. Also entschieden wir zu fliehen. Wir hatten das Haus gerade verlassen, als dieselben Männer uns erwarteten. Sie wurden von einem Mann namens Gryphius angeführt. Normalerweise scheuen wir Walküren keinen Kampf, wie du weißt, aber gegen so viele vor Wut und blankem Hass Angetriebene reicht auch unsere Kampfeskraft nicht aus.“
      Ein leichtes Funkeln und Blitzen legte sich in ihren starren Blick.
      „ Also rannten wir, rannten so schnell wir konnten…doch sie trieben mich in die Ecke…“. Ioreth stockte und eine unerträgliche Stille, so fest wie Metall, breitete sich aus.
      Als Paola so zart sie konnte fragte, „Wer?“, schien es fast als zerbräche ein Spiegel. Als wären ihre Worte ein unnatürliches, lautes Geräusch, das eine unbehagliche, aber perfekte Harmonie zerstören würde.
      „ Soldaten…drei Soldaten des neuen Stadtrates Lucius…“, erwiderte die Walküre. „Ein Teil erkannte mich wieder. Erkannte, dass ich die Schwester der neuen Königin war. Ein trauriger Zufall, dass dieser Männer es waren, die den König entthronen wollten. Nachdem sie mich in die Gasse getrieben hatten, fingen sie an mich anzufassen. Zwangen mich sie anzufassen.“
      Isabella war derweil aufgestanden und mit ersticktem Schrei, hatte sie sich über die Spüle gebeugt und erst jetzt wurde Paola klar, dass sie ihrer Schwester nicht hatte helfen können.
      „…, als er mir sein Teil in den Mund steckte biss ich zu. Meine Zähne zerfetzten sein Fleisch. Vor lauter Schmerz brach er schreiend und blutend zusammen. Die anderen waren so geschockt, dass sie meinen Dolch nicht kommen sahen…Danach rannte ich. Rannte solange bis ich zu Isabella kam und du mir eine Tasse Tee angeboten hast. Er war im Übrigen ausgezeichnet!“.
      Die letzten Worte wurden vom fabelhaftesten Lächeln begleitet, dass Paola je bei Ioreth gesehen hatten; doch ihre Augen sprachen etwas anderes. Die schwarzen Augen flehten sie an; schrien vor Schmerz und Verzweiflung:
      Lass uns nie wieder darüber sprechen!

      Paola nickte zwecks dieser unausgesprochenen Bitte und alles was sie sagte – und zwar mit aller Güte und Herzlichkeit, die sie aufbringen konnte – war „Danke…“.
      ---

      Ioreth hatte sich gewaschen und frisiert, während Isabella einfach nur mit Paola auf ihrem Bett gesessen hatte und gemeinsam die Stille genossen. Als Ioreth aus dem Badezimmer kam, eines von Paolas Kleidern tragend, erblickte sie ihre Halbschwester und mit einen müden Lächeln sagte sie: „Du weißt, dass wir alles tun werden, damit es deinem Kind gut geht, Liebes?“.
      Paola nickte und streichelte sich über den leicht gewölbten Bauch. Ioreth und Isabella lächelten und streichelte jenen, bevor sie aufstanden und Paola an den Händen fassten.
      „Komm wir müssen nach draußen. Die Kämpfe sind vorbei…“. Ihr Tonfall wurde auf einmal kaufmännisch und sachlich, wie Paola es von ihr gewohnt war.
      „Achja…bin dir aber ein Tuch, um den Mund. Es stinkt bestialisch.“
      „ Wonach?“, fragte Paola mit zitternder Stimme, obwohl sie die Antwort schon ahnte.
      „Tod und verbrannten Fleisch!“
      Mit diesen Worten verließen die drei Frauen die Wohnung.

      ~ 1509 Dreizehn Jahre zuvor – eine unbekannte Winterinsel ~

      Eine schwarze Wolke schob sich über den diesigen Himmel dieses frühsommerlichen Tages, während Paola mit dem kleinen Dolch geschickt die Haut vom Leder des Hirsches abzog. Fast monoton folgte sie dieser Arbeit und bekam gar nicht mit, wie der kleine Luchs anfing mit nach den Innereien zu schlagen, die aus dem Kadaver herausquollen.
      Er war in den wenigen Monaten, die sie nun schon unterwegs waren, zu einer stattlichen Größe herangewachsen und war der Frau seitdem keinen Meter mehr von der Seite gewichen.
      „Hier mein Kleiner“, sprach sie liebevoll zu ihrem tierischen Begleiter, während sie ihm ein größeres Stück Fleisch herausschnitt und vor die Füße warf, „Iss dich satt. Es reicht mühelos für uns drei.“
      Unbewusst fuhr sie sich bei den Worten über den gewölbten Bauch, der sich nun schon deutlich unter ihrem verschlissenen Leinenkleid abzeichnete.
      „Wir drei schaffen das…wir drei werden überleben..“, murmelte sie wie in Trance, ehe sie begann großzügige Streifen des Fleisches herauszuschneiden und in den kochenden Topf voller Wasser zu werfen.

      ~ * ~

      Der Morgen weckte sie mit einer warmen Brise und der Duft von wildem Bärlauch stieg ihr in die Nase. Paola hatte nie vergessen, wie sehr sie der Geruch von Kräutern und Gewürzen beruhigte, was wohl die Gene der Walküren in ihr waren und ihrem ungeborenen Kind schien es dabei genauso zu gehen. Er hatte aufgehört sie zu treten, sobald sie angefangen hatte in den steilen Berghängen und hohen Wäldern des Gebirges nach Heilkräutern zu suchen, um ihre Übelkeit zu lindern und das dürftige aufgekochte Wasser wenigstens nach irgendetwas schmecken zu lassen.
      Wie jeden Morgen wachte sie mit einer Wehmut auf, die sich wie eiserne Ringe um ihr Herz legten. Sie unterdrückte die bitteren Tränen, die in ihr aufstiegen und klopfte sich die Reste von Kiefernnadeln von ihrem Kleid. Es war zerschlissen und schmutzig, aber es war das einzige gewesen, neben dem Dolch, einen Topf und einen Bogen, was sie bei ihrer überstürzten Abreise aus San Fardo hatte mitnehmen können.
      Der Luchs hatte sich in seine Ecke der zugigen Ruine zurückgezogen und schlummerte immer noch vor sich hin. Er war ihr nützlicher als sie gedacht hätte, denn oftmals brachte er ihr von seinen spätabendlichen Jagdausflügen einen der hiesigen Vögel oder eine Ratte mit.
      Doch vor ein paar Tagen hatte ihn ein anderes Tier übel zugerichtet. Paola, die nicht wusste, was für Lebewesen auf dieser scheinbar verlassen, unwirtlichen Insel lebten, hatte sich nicht erschließen können, von welchem Tier die Wunden stammen konnten. Allerdings verheilten die Wunden gut und schienen sich nicht infiziert zu haben.
      Die schneebedeckten Gipfel der Berge, die sich vor ihr wie Riesen auftürmten, funkelten im strahlenden Licht der Sonne, die sich durch den dichten Wolkenvorhang kämpfen konnte. Es war einer der ersten Tage, wo sie am Horizont die Sonne sehen konnte.
      Sie seufzte und knabberte an den Kiefernnadeln, die sie gesammelt hatte. Sie waren äußerst nahrhaft und hielten Paola und ihr Kind nun schon seit längerer Zeit über Wasser. Auch der Hirsch war ein Glückstreffer gewesen, den sie vorgestern mit ihrem Bogen erlegt hatte. Sie kam besser zurecht, als sie gedacht hätte. Außer die Einsamkeit. Oft erwischte sie sich dabei, wie sie allein in den fahlen Wäldern anfing mit den wichtigen Menschen aus ihrer Vergangenheit zu reden, obwohl diese nicht da waren. Niemand war mehr da. Sie war allein. So allein und es raubte ihr den Verstand. Die ersten Monate waren besonders schlimm gewesen. Oftmals hatte sie allein unter dem sternenklaren Firmament gelegen und sich leise in den Schlaf geweint oder war schreiend durch den Wald gerannt, ehe sie schluchzend zusammenbrach und in einen unruhigen, rastlosen Schlaf verfiel.

      „Amroth, Ioreth, Isabella …wie soll euch ich ohne euch nur überleben…wie sollen –wir- überleben?“, schluchzte sie schon wieder und erst die feuchte Nase des Luchses vermochte sie aus ihren dunklen Gedanken zu reißen. Denn sie wusste sie musste immer nur einen Tag nach dem anderen überstehen.
      38.Kapitel: Mutterinstinkt - Teil II

      ~ 1509 Anno Maris - Dreizehn Jahre zuvor ~

      Der Morgen kündigte sich in einer trüben Mischung aus Nebel und dampfigen Temperaturen an. Es hatte einen kleinen Graupelschauer gegeben, aber dennoch waren die Temperaturen für Paola ungewöhnlich warm um diese Jahreszeit. Wenn sie es gewöhnt war, dass in Walhalla – ihrem Geburtsort - um dieses Jahreszeit an den meisten Orten noch glitzernder Schnee zu finden war, so herrschten in San Fardo bereits Temperaturen, die sie in dem Land der Walküren vielleicht Ende April vorfinden konnte. Auch schien die Vegetation weiter zu sein. Der Zitronenbaum direkt neben ihren Balkon stand bereits in voller Blüte und in den letzten Tagen hatte sie gerne an den saftig-grünen Blättern gerochen, um diesen exotischen Duft einzufangen.
      Die Frau wusch sich nun auch nicht mehr mit Lavendelwasser, sondern hatte ihre Magd gebeten ihr Wasser mit diesem Zitronenduft zu bringen.
      Während Paola ausgiebig gähnte und sich auf den Hocker niederließ, um sich zu waschen flatterte eine Nachtigall auf ihre Schulter und pickte ihr liebevoll ins Ohr.

      „ Zu lange ist es her, meine alte Freundin“, flüsterte die braunhaarige Frau, wobei ihre Worte sich viel mehr zu eine Art Singsang zusammenfügten.
      „ Aber dennoch ist deine Zeit gekommen zu gehen. Dein Platz ist bei Amorth und seiner Frau, Königin Isabella!“, zwitscherte sie gütig und liebkoste die Nachtigall, die nun auf die Kommode gehüpft war und ein paar Schlucke des Zitronenwassers probierte.
      Das Herz der Frau wäre fast übergegangen voll Glück, als die Nachtigall am gestrigen Abend in ihr Zimmer geflattert kam und ihre eine Nachricht Isabellas aus dem Palast brachte.

      Liebe Paola,
      Ioreth kümmert sich wirklich wundervoll um Orônel!
      Bis jetzt läuft der Plan, den wir gemeinsam gefasst haben, immer noch ohne Probleme. Die Stadt und auch der Rat glauben, dass ich schwanger bin und noch im Herbst dieses Jahres ein Kind – den zukünftigen Thronfolger – gebären werde! Orônel wird nicht das gleiche Schicksal ereilen müssen, wie du, das verspreche ich dir!
      Ich liebe dich!
      Isabella


      Der Plan, das ganze Königreich anzulügen, hatte Paola zwar anfangs geschockt, aber sie war sich bewusst, dass es irrwitzig gewesen wäre einen anderen Weg einzuschlagen. Die uneheliche Beziehung von Amroth zu einem Bastard hätte den Zorn der Bürger nur gestärkt und Lucius‘ Willen verfestigt die Stadt unter seine eiserne Faust zu bringen. Umso wichtiger war es nun, dass Amroth nicht weiter in der Gunst der Bewohner fiel. Nur so konnte das Leben ihres gemeinsamen Sohnes geschont werden.
      „ Flieg!“, rief sie der Nachtigall hinterher, die sofort von den wabernden Nebelfeldern verschluckt wurde.
      Sie öffnete eine kleine Schatulle auf der Kommode und zog ein feingliedriges Armband heraus, an dem kleine, zierlich verarbeitete Figuren baumelten. Sie legte es der Länge nach hin und musterte die winzigen Figuren und Symbole.
      Als erstes konnte sie ein aus Silber und Gold gegossenes Blatt erkennen, wie es die lange Tradition ihrer kräuterkundigen Ahnen war. An zweiter Stelle war dort ein einzelner Pferdehuf, der sie zusätzlich an ihre Heimat Walhalla erinnerte.. An dritter Stelle ein, mit einem kleinen Rubin versehenes, Herz. Die letzte Stelle bildeten zwei Buchstaben, ein verschnörkeltes A und P.

      ~ 1507 Anno Maris - Fünfzehn Jahre zuvor ~


      Kühle Morgenluft breitete sich in Walhalla aus, als Paola die Stufen des großen Palastes hinunter schritt. Sie hatte ein großes Bündel bei sich, indem ihre wichtigsten Sachen verstaut waren, die sie brauchte, um ihren jüngeren Schwestern, Ioreth und Isabella, nachzueilen.
      Dennoch barst ihr das Herz in der Brust, wenn sie daran dachte Walhalla und die Menschen, die sie liebte zu verlassen. Ihre Haare waren zu einem strengen Zopf geflochten und sie hatte sich einen Mantel aus dichtem Fell übergezogen, damit sie es bei ihrem Ritt nicht fror.
      Sie schlenderte noch ein letztes Mal durch die königlichen Gärten, welche nun zwar keine blühenden Sträucher und Blumen mehr zeigte, denn der Herbst war eisig und kalt dieses Jahr, aber dennoch das Schönste war, was Paola je gesehen hatte.
      Plötzlich spürte sie ein warmes Hauchen im Nacken und es war ihr als könnte sie den Herzschlag Amroths spüren. Und die Worte, die er sprach flossen ihr direkt ins Herz und genüsslich gab sie sich seinen Worten und Berührungen hin.

      „Schmerz kommt in vielen Formen vor. Das leichte Zwicken, ein bisschen Brennen, der zufällige Schmerz. Das sind die normalen Schmerzen, mit denen wir jeden Tag leben.
      Aber es gibt auch den anderen, den man nicht ignorieren kann. Ein so heftiger Schmerz, der alles andere verdrängt. Der die ganze Welt verblassen lässt, sodass wir an nichts anderes mehr denken können außer daran, wie weh es tut.
      Wie wir mit unserem Schmerz umgehen, liegt an uns. Schmerz – wir betäuben ihn, wir halten ihn aus, umarmen ihn oder ignorieren ihn. Und für manche von uns ist der beste Weg mit ihm umzugehen, sich einfach durchzubeißen.
      Schmerz – man muss ihn einfach aushalten und hoffen, dass er von allein wieder weggeht. Hoffen, dass die Wunde, die er ausgelöst hat, verheilt. Es gibt keine wirklichen Lösungen. Und auch keine leichten Antworten. Am besten atmet man tief ein und aus und hofft, dass der Schmerz nachlässt.
      Meistens kann man den Schmerz kontrollieren. Aber manchmal erwischt er einen da, wo man es nicht erwartet hat. Er trifft einen unter der Gürtellinie und hört nicht mehr auf wehzutun.
      Schmerz – man muss sich ihm einfach stellen. Denn die Wahrheit ist, dass man ihm nicht entkommen kann. Das Leben bringt ständig neuen Schmerz.
      Ich liebe dich so sehr Paola und dennoch müssen wir uns trennen…“.
      Er stockte und Paola wusste, wie sehr es ihn schmerzte sie zu verlassen. Vielleicht noch mehr, als sie damit kämpfte ohne ihn zu leben. Sie drehte sich um und blickte in seine klaren Augen und streichelte zart seine Wange.
      Sie sagte kein Wort, doch ihre grünen Augen sprachen für sie. Amroth fuhr nach einer Weile mit gepresster Stimme fort: „ Ich weiß wir können nicht zusammen sein, aber dennoch möchte ich dein Gemahl werden. Ich möchte, wenn unsere Familien endlich zur Vernunft kommen, mir dir gemeinsam alt werden. Mir ist egal, wo das ist. Auf dem höchsten Berggipfel, oder am Grunde des weiten Ozeans…“.
      Und auf einmal zog er ein in Seide gehülltes Päckchen hervor und reichte es Paola. Sie packte es aus und zog das Armband heraus.
      Ihre Augen glänzten und mit belegter Stimme entgegnete sie:
      „Man weiß vorher nicht ob es der schönste Tag im Leben wird. Die Tage von denen man es erwartet entpuppen sich manchmal als nicht so schön. Sie sind nie so schön wie man sie sich vorgestellt hat, es sind die gewöhnlichen Tage. Meistens fängt so ein Tag ganz normal an. Und am Ende des Tage stellt man fest das war der schönste Tag.
      Man weiß vorher nicht ob es der schönste Tag im Leben wird, erst wenn es geschieht. Man erkennt den schönsten Tag seines Lebens erst wenn man mittendrin steckt. Und man sich etwas, oder jemanden ganz hingibt. Während einem das Herz gebrochen wird, während man seinem Seelenverwandten begegnet. Und dann erkennt man, dass die Zeit nicht reichen wird. Man merkt man will ewig leben. Und das sind die schönsten Tage. Die perfekten Tage. Nicht wahr?“
      Amroth nickte und küsste Paola heftig, bevor er ihr ins Ohr flüsterte: „ Wir werden uns wiedersehen!“

      ~ 1509 Anno Maris - Dreizehn Jahre zuvor ~


      Der Winde frischte wieder auf und brauchte kühle Luft vom Meer mit sich und der salzig, vertraute Duft stieg Paola in die Nase.
      Sie verschränkte die Arme, um sich ein wenig zu wärmen, und eilte schnellen Schrittes durch die Gassen. Nur vereinzelt nahm sie Bilder auf, von verdorrten Balkonkästen, in denen Kräuter und Pflanzen müde und schlapp herunterhingen; Bilder von jungen Frauen, die in schwarze Tücher gekleidet waren, die Hände vor das Gesicht geschlagen, um die Tränen nicht zu zeigen. Plötzlich stand sie vor der Tür, der einzigen Person, die ihr Trost spenden konnte. Schwerfällig klopfte sie an die morsche Holztür und ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen, als Ioreth ihr öffnete. Ihre Halbschwester erwiderte ihre freundliche Begrüßung nicht, sondern packte sie kräftig am Handgelenk und zog sie unsanft in die verdunkelte Wohnung. Paola wollte gerade irritiert etwas erwidern, als sie eine schluchzende Gestalt in der Ecke kauern sah. Es war Isabella.
      „Was-was ist passiert?“, stotterte Paola, aber Ioreth, die schon immer die weitsichtigste von ihnen war, schüttelte nur den Kopf und legte einen Finger auf Paolas Lippen.
      „Wir haben keine Zeit, Paola. Ich werde es dir so schnell erklären, wie es geht! Lucius fordert den Tod der gesamten Königsfamilie! Er hat den Hass der Bürger soweit geschürt, dass auch sie den König nicht mehr schützen können. Vor ein paar Tagen wurde ein Passagierschiff überfallen, welches die Grandline besegelt. Die Angreifer trugen das Wappen des Schwans, Amroths Wappen! Lucius ist dafür verantwortlich. Er hat all die Jahre Amroth die Rolle desjenigen zugeschrieben, der Ausländer hasst und somit dafür gesorgt, dass San Fardo außenpolitisch isoliert wird! Für dieses Vergehen wurde er verhaftet, aber das wusstest du ja bereits. Heute soll er gehängt werden und mit ihm Isabella!“
      Ioreth machte eine Pause, aber Paola blickte ihre Schwester nur mit panischen Augen an.
      „Und jetzt? Wir müssen fliehen! Wir müssen Amroth retten!!“, setzte sie an, aber Ioreth fasste ihr nur an die Schultern und schüttelte resigniert den Kopf.
      „Es ist zu spät! Niemand kann die Stadt verlassen, aber ich habe einen Plan. Einen Plan, der dich, Isabella und auch Orônel schützen wird!“
      „Wie?“, hauchte Paola entsetzt.
      „DU wirst den Kopf der Königin zu Lucius bringen, um dein Leben zu verschonen und die Fehde zu beenden, um San Fardo Frieden zu bringen!“
      Panisch wich Paola zurück und schüttelte den Kopf.
      „NEIN! Nein das werde ich nicht tun. Das werde ich nicht tun, nicht wahr Isabella?“, wandte sich die Geliebte des Königs an ihre andere Schwester, die immer noch stumm in der Ecke saß und einen undefinierten Punkt in der Finsternis des Raumes fixierte. Ehe sie etwas erwidern konnte, ergriff Ioreth erneut das Wort.
      „Ich habe mich entschieden, mich für meine beiden Schwestern zu opfern! Ich habe mich entschieden zu sterben und zwar schon vor einem Jahr…in jener Nacht, als Lucius Männer mir das angetan haben, bin ich gestorben…zumindest innerlich! Lass meinen Tod, wenigstens meinen beiden geliebten Schwestern und meinem Neffen das Leben schenken!“
      Es schauderte Paola, als sie die Endgültigkeit erkannte, die in ihren Worten lag. Eine Vehemenz und Entschlossenheit, die keine Widerrede zuließ.

      ~ * ~

      Sie zog die Tür kräftig hinter sich zu und ging durch die Straßen der Stadt. Das triste Wetter hatte die Straßen leer gefegt und sie traf kaum eine Menschenseele. Paola war aber froh, um diesen Frieden, denn ihre Augen waren immer noch errötet und verquollen. Sie hoffte nur, dass sich das legen würde, bis sie den Platz der tausend Schwanenfedern erreicht hatte.
      Der Menschenauflauf auf dem Platz war gewaltig und sie schlängelte sich geschickt durch die Menge von Leuten, die sich vor dem kleinen Podest aufgebaut hatte, auf dem bereits Lucius saß und sich eifrig mit einen Berater unterhielt.
      Das Publikum war bunt gemischt. Sie erkannte Frauen, Kinder und alte Menschen. Aber auch kräftige Männer und Soldaten aus allen Schichten und Klassen waren versammelt. Die Not und Dringlichkeit hatte sie zusammengetrieben.

      „HEUTE! Heute ist der Tag, an dem der verräterische König hängen wird! Heute ist der Tag, an dem seine Blutlinie dafür büßen wird, dass San Fardo außenpolitisch isoliert, ja sogar gehasst wird! Er hat unsere wunderschöne Insel in den Ruin getrieben!...“, sprach Stadtrat Lucius mit voller Inbrunst und Paola merkte, wie die Bürger in einen wahren Rausch der Emotionen kamen und sich ihre Wut immer weiter hochschaukelte. Die braunhaarige Frau konnte den abgemagerten Amroth erkennen, aber von Isabella war keine Spur. Ihr wurde schlecht und sie wandte sich ab. Sie konnte ihn nicht sehen. Sie konnte nicht mit ansehen, wie das Leben des Mannes endete, den sie für immer lieben würde. Des Mannes, der in ihr nicht nur den unehelichen Bastard des Königs der Walküren, sondern eine Frau gesehen hatte, die begehrenswert, schön und klug war. Ohne sich noch einmal umzudrehen, verließ sie den Platz, auch wenn ihr das Herz dabei in der Brust starb.

      ~ * ~

      Der Vollmond leuchtete hell über San Fardo und tauchte das schlichte Anwesen in ein bläuliches Licht.
      Das junge Hausmädchen, welche ihre Haare zu einem strengen Knoten gebunden hatte, trug mit zittriger Hand das Tablett durch die leeren Flure des Anwesens. Nur spärlich spendeten Fackeln Licht und das Mädchen fürchtete sich vor den eigenen Geräuschen, die ihre schwarzen Absatzschuhe auf dem kalten Marmorboden verursachten. Sie huschte eilig vorbei an unzähligen Portraits, wobei einzelne mit schwarzen Seidentüchern verhangen waren.
      Ihre zierlichen Knöchel pochten leise an die Tür der Bibliothek, aber dennoch kam ihr das Geräusch vor, wie ein Güterzug, der in einen Bahnhof einläuft. Auf den Lärm folgte eine gespenstische Stimme und das Mädchen hörte nur ihren eigenen Atem, sowie ihr Herzklopfen. Doch da ertönte plötzlich die erstickte Stimme des Hausherren.
      „Wer ist da?“
      „Meister Lucius, ich bin es Esmeralda. Ich bringe ihnen ihr Abendessen.“
      Der Mann, der in der Bibliothek in einem alten Ledersessel thronte, legte das Buch beiseite und ein hämisches Grinsen huschte über seine Lippen, ehe er antwortete.
      „Stell das Tablett einfach vor der Tür ab, Esmeralda. Ich habe hier noch etwas zu besprechen!“
      Der Mann richtete sich auf und löschte die Kurze, welche ihm Licht zum Lesen gespendet hatte, zurück. Er seufzte leise, als er zum Fenster, der nun vollkommen in Düsternis liegenden Bibliothek, schritt und den Vorhang zur Seite schob. Der Vollmond schickte vergeblich seine kalten Fingerspitzen durch den Spalt, welche aber in der Finsternis verschlungen wurden.
      Er beobachtete die Stadt und die Ströme an Menschen, die durch die Gassen liefen und die so winzig und wertlos aussahen. Die Frau mit dem verhärmten Gesicht löste sich aus dem Halbdunkel und stand nun direkt hinter dem Stadtrat. Stumm verharrten die beiden, ehe sich der Erzbischof mit einem diabolischen Lächeln auf dem Gesicht umdrehte.
      „Theresa, heute haben wir den ersten Schritt unternommen, um Nostras Prophezeiung näher zu kommen. Mit dem Tod Amroths und Isabellas, steht uns die Bibliothek nun uneingeschränkt zur Verfügung!“
      „Warum der Tod der Königin? Nicht, dass mich ihr Leben interessiert hätte!“
      „Die Prophezeiung kann nur von jemanden gelesen werden, der das Blut dieser Familie in sich trägt. Zumindest gilt dies, solange noch ein lebendes Familienmitglied existiert. Isabella war schwanger und somit ein notwendiges Opfer! Nun brauchen wir nur noch das Elixier, um die Schriftrolle zu entziffern!“, flüsterte er amüsiert. Theresa nickte und wollte sich gerade zum gehen wenden, als ihr noch etwas einfiel.
      „Was ist mit Paola? Warum glaubt Ihr, dass sie ihre eigene Schwester ermordet hat!“
      „Liegt das nicht auf der Hand, Theresa? Nunja vielleicht für eine Nonne nicht, aber Isabella vergnügte sich mit dem Mann, den Paola liebte. Eine Liebe, die ihr wegen ihrer Abstammung allerdings untersagt war. Es wurden in der Vergangenheit schon wegen trivialeren Gründen Kriege geführt, geschweige denn Morde begannen!“
      „Ich verstehe“, murmelte Theresa, verbeugte sich und ließ Lucius in der Dunkelheit zurück.

      ~ In der Gegenwart ~


      Orônel blickte skeptisch zwischen Luzifer und Paola hin und her, der die Kurtisane immer noch intensiv musterte und ihr über das ebenholzfarbene Haar streichelte.
      „Theresa kam erst ein paar Jahre später darauf, dass Ioreth oder besser gesagt Isabella in San Fardo war, als sie das Waisenhaus besuchte! Deswegen floh sie nach Water 7. Ihr Leben war mir egal, denn ich ging immer noch davon aus, dass es kein Kind gab! Doch dann wurdest du mir allmählich gefährlich und ich konnte die Prophezeiung immer noch nicht lesen und heute…heute wird mir endlich klar, dass die Antwort die ganze Zeit schon immer offensichtlich vor meiner Nase lag. Die Linie Amroths existiert weiter! Und zwar in ihm!“, sprach Luzifer energisch, wirbelte herum und deutete auf den völlig perplexen Orônel. Ehe er sich wehren konnten, hatten die Wurzeln seine Knöchel umschlungen und ihn so bewegungsunfähig gemacht.
      „Bringen wir es hier und jetzt zu Ende…dreizehn Jahre, nachdem dein Vater gehängt worden ist…bei der ersten langen Nacht der Masken!“, wisperte Luzifer, der zu dem Waisenkind geeilt war und ihm jetzt die Kehle zudrückte. Doch im nächsten Moment wurde der komplette Dom von beißenden Rauch erfüllt und Luzifer spürte wie ihm etwas hartes gegen das Genick gedrückt wurde.
      „Ich an deiner Stelle würde mich jetzt nicht rühren, Luzi, und den Jungen loslassen. Sonst wird es unschön!“, wisperte ihm Dädalus ins Ohr, der sich eine Gasmaske übergestülpt hatte und seinen Gehstock wieder wie ein Gewehr angelegt hatte.
      „Die nächste Kugel, wird nicht nur ne kleine Rauchbombe sein, sondern dir den hässlichen Wasserkopf wegpusten! Eine Möglichkeit, die ich vor Jahren leider versäumt habe!“
      39. Kapitel: Der dritte Schritt: Lucius bezahlen lassen!


      Paola huschte durch die Gänge des Doms, während hinter hier das Schlachtgetümmel zu hören war und Qualm und drückende Hitze ihr folgten. Rasch drehte sie den Kopf beiseite und erhoffte sich noch einmal das Gesicht des Wissenschaftlers zu sehen, der ihr zur Flucht verholfen hatte und in deren Obhut sie ihren Sohn gelegt hatte.
      Doch da war nichts. Gähnende Leere und Dunkelheit breitete sich in dem Korridor aus, den sie eingeschlagen hatten. Die Kämpfe hatten sich anscheinend nicht weiter verlagert und legten so den prächtigen Dom der Stadt in Schutt und Asche.
      Paola hielt inne, denn ihr Rücken schmerzte so sehr. Sie musste sich die Verletzung wohl beim Aufprall auf den kalten Steinboden zugezogen haben. So verharrte sie noch einen weiteren Moment, ehe sie sich aufmachte, ihren Teil der Abmachung mit Dädalus einzulösen.

      Die ersten beiden Räume, die sie durchsuchte waren wie leergefegt und Paola fürchtete nach jeder weiteren Ecke oder Kurve ein Mitglied der Bischofsgarde, oder anderen wütenden Menschen in die Arme zu laufen. Sie hielt sich bedeckt und sprang, wie eine Katze von Schatten zu Schatten, um nicht entdeckt zu werden. Das Feuer, welches ein gewaltiges Loch in das Dach der Kathedrale gefressen hatte, war bereits wieder erloschen, oder hatten nichts Neues mehr zum verzehren gefunden, wodurch es nur noch leise vor sich hin loderte.
      Sie wollte gerade die Stufen zum zweiten Stockwerk passieren, als sie gedämpfte Stimmen vernahm. So machte sie ein paar Schritte rückwärts und verbarg sich hinter einer verstaubten Anrichte.
      Am oberen Ende der Treppe konnte sie zwei Gestalten ausmachen. Der eine war klein und gedrungen, trug aber ein krummes Schwert bei sich. Es dauerte einen Moment bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, um die andere Person auszumachen. Jene war eindeutig eine Frau, welcher hochgewachsen und sehr schlank war. Sie hatte einen zitronengelben Kimono an und ihre pechschwarzen Haare zu einem strengen Knoten gebunden. Nur zwei dickere Strähnen rahmten ihr zierliches, hellhäutiges Gesicht elegant ein. Die Entfernung und das Schlachtgeschrei verhinderten, dass Paola die ganze Unterhaltung hören konnte, doch war sie in der Lage ein paar Fetzen aufzuschnappen.
      „…Madame Wu, ich habe den Auftrag erfüllt! Der Mann befindet sich auf Ihrem Schiff, Herrin!“, krächzte der kleine Mann und verbeugte sich ehrfürchtig vor der einschüchternden Frau, auf deren Lippen sich ein schwaches Lächeln kräuselte. Einen Sekundenbruchteil später rammte sie ihm die Haarnadeln, mit der sie ihren Knoten fixiert hatte, in die Halsschlagader, ehe sie sich plötzlich in Luft auflöste.

      ~ In der Haupthalle des Doms ~

      Eindrucksvoll holte Luzifer aus und ließ seinen Kreuzstab nach vorne schnellen. Die kreisende Bewegung, mit der er diesen Angriff vollzog, ließ eine Druckwelle entstehen, die durch den gesamten Raum fegte und Dädalus bestimmt ein paar Haare abrasiert hätte, wenn er noch welche besessen hätte.
      „Du scheinst die letzten Jahre, definitiv nicht damit verbracht zu haben, Bingo zu spielen und dich zu sonnen“, stellte der Wissenschaftler amüsiert fest, aber auf dem Gesicht seines Kontrahenten regte sich keine einzige Miene. Er nutzte den Moment, in dem Dädalus unachtsam war, sprintete nach vorne und packte ihn an der Kehle. Mühelos hob er den alten Mann empor, während sich seine spitzen Fingernägel in seine faltige Haut bohrten, sodass kleine Flüsse aus Blut an seiner dunklen Haut hinabsickerten.
      „Nein habe ich nicht“, zischte er nur und warf Dädalus durch den Raum. Dieser krachte schmerzhaft in die hölzernen Kirchenbänke, ehe er sich mühselig aufrichtete.
      „Immer noch der gleiche Zyniker, der keinen Spaß versteht?“
      Die Fünf haben mich bestimmt nicht auf Grund meines Humors ausgesucht!“, erwiderte Luzifer gelangweilt und beobachtete belustigt seine blutigen Fingernägel, ehe er sich die klebrige Flüssigkeit am purpurroten Gewand säuberte.

      Währenddessen hatte Orônel Kyu gepackt und gemeinsam versuchten sie dem stakkatoartigen Angriff Theresas auszuweichen, die immer noch vollkommen hysterisch und außer sich, ihre Wurzeln aus dem Boden sprießen ließ, um die beiden Jungen am Fliehen zu hindern. Der vordere Teil des Bodens war mittlerweile vollkommen zerpflügt, aber die Leiterin des Waisenhauses ließ nicht davon ab, sich für Kyus unerwarteten Angriff und die Schmerzen, die er ihr zugefügt hatte, zu revanchieren.
      „Du musst hier verschwinden, Orônel“, flüsterte Kyu, der seine Fuchsform wieder angenommen hatte, dem Waisenkind zu, der ihn nur vollkommen perplex und voller Widerwillen anblickte.
      „Du kannst mir gar nichts befehlen! Ich schulde dir nichts! Ich schulde niemanden etwas!“
      „Sei doch nicht so stur, du Schwachkopf!“, protestierte Kyu, aber im selben Moment raste eine Dornenranke auf die beiden zu, die sie auseinander stoben ließen. Orônel rettete sich dabei unter eine der vorderen Kirchenbänke, die bei den Auseinandersetzungen nicht beschädigt worden war, während Kyu auf den roten Teppich geschleudert wurde, der mitten zum Altar führte, wo Dädalus und Luzifer gerade gegeneinander kämpften.
      „Es ist egal, wen von euch beiden ich zuerst töte!“, polterte Theresa, deren gräuliches Haar ihr nun zerzaust ins Gesicht hing und halbwegs die verbrannten Stellen bedeckte, die bräunlich und violett im Licht der Flammen fluoreszierten. Kyu wollte sich gerade aufrappeln, als sich ein bedrohlicher Schatten über ihn legte.
      „ Na mein Lieber, ich glaube wir müssen mal miteinander reden“, vernahm er eine keuchende und raue Stimme und die Konturen, die ihm klar machten, dass sich Theresa nun genau über ihn befand.
      „ Ich wüsste wirklich nicht, was wir zu bereden hätten, du alte Schabracke“, erwiderte er kühn und bleckte die scharfen Fuchszähne.
      Mit einem Kampfschrei wüstete Theresa durch das Zimmer und ihre Wurzeln schlugen dabei alles klein, was ihnen in den Weg kam. Kyu wich immer wieder geschickt ihren Hieben aus, jedoch war der Platz in dem Dom beengt und so wurde er bald von der Berserkerin in eine Ecke getrieben und war ihr nun schutzlos ausgeliefert.
      Ihr Atem war heiß und ihre verbrannte Haut roch faulig, während von den Wurzeln noch immer sein frisches Blut tropfte. Sie holte aus und Kyu schloss die Augen, denn er wusste, dass er dem Hieb nicht ausweichen und die Wurzeln ihn durchbohren würden. Er würde nie wieder Briannas unergründbaren grauen Augen sehen, nie wieder den salzigen Geruch des Meers vernehmen. All dies wäre mit diesem Augenblick zu Ende gegangen, jedoch durchfuhr ihn auf einmal ein lähmender Schmerz. So schnell diese mysteriöse Welle des Schmerzes auch gekommen war, so schnell war sie auch wieder verflogen.
      Zögerlich öffnete Kyu die Augen und sah, wie die Leiterin des Waisenhauses wild mit den Händen in der Luft fuchtelte und etwas zu vertreiben versuchte; nämlich einen Schwarm summender elektrischer Schmetterlinge, die Thereas Kopf umschwirrten. Seufzend suchte Kyu die Augen des Wissenschaftlers, um ihm für seine Hilfe zu danken, aber als er seinen Blick erkannte, stockte ihm der Atem. Dädalus beobachtete ihn vollkommen fassungslos und mit vor Schock geweiteten Augen. Er flüsterte etwas nur wortlos in die Dunkelheit, sodass Kyu ihn irritiert anstarrte.

      ~ In den Gassen der Stadt ~

      Die schwallende Hitze erdrückte Lea fast als sie das Tor passierte und in die Innenstadt rannte. Nachdem das Feuer ausgebrochen war und man die Zerstörungen am Dom erblickte, war Panik ausgebrochen. Die Waisenkinder in Begleitung von ein paar Kurtisanen machten sich auf den Weg, um Orônel sowieso Kyu zu finden. Ein paar Kurtisanen hingegen waren in die Stadt gerannt und halfen der Bevölkerung, die in der Stadt wütenden Feuer und Brände zu löschen.
      Wie eine Schlange wütete das Feuer durch die, zum Großteil aus Holz bestehenden Hütten vor der Stadt, und verschlang alles in ihrem wütenden Kiefer, was sich ihr in den Weg stellte.
      Das trockene Stroh nährte den nicht zu stillenden Hunger des Feuers und entfachte ihn. Sämtliche Häuser der Stadt waren nun sein Opfer und die Kurtisanen wusste nicht, ebenso wie die Bevölkerung San Fardos, welche Häuser sie zuerst löschen sollten.

      ~ Im oberen Stockwerk des Doms ~


      Ein goldenes Feld lag vor Briannas ozeanblauen Augen. Millionen von goldgelben Ähren lagen vor ihr wie ein frisch geknüpfter Teppich. Einzig der feuerrote Klatschmohn durchzog die Landschaft wie ein Arsenal von Farbtupfern. Auf gewisse Weise seltsam fremd und dennoch dem Feld eine Ästhetik verleihend, welche die Schatzjägerin fast zu Tränen rührte.
      Sie selbst wirkte wie eine fleischliche Inkarnation dieses Feldes. Ihr rotes Haar legte sich spielerisch um ihren Busen. Das schlichte karmesinrote Kleid reichte ihr bis knapp unterhalb der Waden.
      Aus einem unerklärlichen Grund lächelte Brianna und ihre nackten Füße streichelten das Gras, bevor sie eintauchte in das Meer aus Gold und Rot, behütet von einem wolkenlosen azurblauen Himmelszelt.
      Der Weizen umschlang ihre schlanke, weibliche Taille und ein wohliges Gefühl der Geborgenheit breitete sich in ihr aus, während ihre Handflächen und Fingerspitzen spielerisch über den Ährenspitzen schwebten, die von der leichten Brise wellenartig hin und her schaukelten.
      So stand sie nun gehüllt in reinstes Gold und Rot, die Augen weit aufgerissen, um nicht eine Sekunde der Schönheit, die sich ihr offenbarte, zu verpassen.
      Etwas legte seine starken Arme um ihre Taille und legte seine Hand auf seine Brust. Der Griff war fest, ohne zu schmerzen und eine Wärme und Geborgenheit ging von dem Körper aus, der sich an sie schmiegte. Heißer Atem stieß ihr in den Nacken, der Brianna eine leichte Gänsehaut verpasste.
      „ Mein Liebste“, flüsterten die Worte und streichelten das Herz der Elbe. Behutsam drehte sie sich um, ständig in Sorge ein unüberlegter Schritt ihrerseits könnte dieses Idyll zerbrechen.
      Und wahrlich ihr Herz machte einen Hüpfer, als sie in die vertrauten grauen Augen blickte,
      Ihre Augen schlossen sich und sie stellte sich ein wenig auf die Zehenspitzen, um ihren Verlobten zu küssen, doch als sie die Augen öffnete war er verschwunden. Sie war in ihren Vorhaben gescheitert, nie mehr die Augen zu schließen, um die Schönheit dieses Augenblickes zu wahren.
      Pechschwarze Wolken zogen nun rasend schnell über den Himmel. Es blitzte und donnerte.
      Vor sich erblickte die Elbe das weiße Gewand ihres Gegenübers, das plötzlich vom Wind mitgerissen wurde und nun seltsam schwebend einige Meter von ihr entfernt in der Luft verharrte.
      Ein markerschütternder Schrei und das Gewand färbte sich pechschwarz und füllte sich mit etwas, weder lebendig noch tot.
      Die goldenen Ähren und der feuerrote Mohn leuchteten nun nicht mehr, sondern waren verblüht und verdorrt. Brianna schluckte und der Boden vor ihren Füßen riss auf, als die schwarze Gestalt einen Schritt auf sie zu machte und sie fiel.

      Ein pochender Schmerz zog sie aus ihrem Tagtraum und plötzlich blickte sie in die unbekannten grünen Augen einer fremden Frau, die sich vor ihr aufgebaut hatte.
      „Wer bist du?“, stammelte sie immer noch benommen und musste sich erst wieder orientieren. Sie war immer noch an das Kreuz gehängt und ihre Augen erkannten nun das Flammenmeer, welches sich um die einsame Dominsel gelegt hatte.
      „Es bleibt nicht viel Zeit! Ich bin eine Freundin von Dädalus und ich helfe dir!“
      „Von Dädalus?“, keuchte Brianna, die erst einen Moment brauchte um sich den alten Wissenschaftler wieder in Erinnerung zu rufen. Mit dem Bild des Mannes, der sich um sie, seit sie ein kleines Mädchen war, gekümmert hatte, kamen auch ihre anderen Erinnerungen wieder und sie erwachte aus ihrer Trance. Besorgt musterte sie Paola, die sich an den schweren Eisenketten zu schaffen machte, die sie an das Kreuz fesselten.
      „Mach dir nichts draus! Ich hab sie auch nicht lösen können..“, flüsterte Brianna, aber Paola lächelte nur verwegen.
      „Da unterschätzt du mich und meine Kräfte aber!“, erwiderte sie keck und mühelos, als wären sie Papier, zerriss sie die Stahlketten. Fassungslos musterte Brianna die Kurtisane, die ihr unerwartet zur Hilfe geeilt war.
      „Danke“, murmelte die Schatzjägerin atemlos, aber Paola hatte sich bereits von ihr abgewannt und war zum Rand des zerstörten Buntglasfenster getaumelt, wo ihre grüne Augen nun die Zerstörung und die Flammen begutachteten, die sich dort durch die Stadt des Karnevals schlängelten. Ein kalter Schauer legte sich über sie, aber plötzlich spürte sie einen sanften Druck auf ihren Schultern. Als sie sich umdrehte erblickte sie Brianna, die sie aufrichtig und aufmunternd anlächelte.
      „Ich werde Lucius dafür bezahlen lassen, was er dir und dieser Stadt angetan hat!“
      „Aber wie…woher weißt du?“
      „Ich sehe deine Angst, deinen Schmerz und deinen Hass! Komm lass uns Lucius suchen gehen!“

      ~ In den Katakomben unter dem Dom ~

      Der Seitengang, dem Järv folgte war meterlang und nur die Taschenlampe in seiner Hand erhellte den Weg. Hier hinten war es bereits um einiges schäbiger, da den Gang nur wenige benutzen. An den Wänden bröckelten bereits die Steinplatten, oder Seitengänge waren komplett eingestürzt.
      „Das Gangsystem unter der Bibliothek zieht sich fast durch die gesamte Stadt. Einzig die Gänge direkt zum Palast und direkt in die Verließen sind verschüttet“, flüsterte er zu sich selbst.
      Er machte Halt und stand vor einer steinernen Sackgasse. Das spärliche Licht offenbarte nur wenig und beleuchtete die Szenerie auf bizarre Weise, als Järv die Kerze auf den Boden stellt. Vorsichtig tastete er über Mauer bis sie einen kleinen Schlitz entdeckte, wo gerade Mal zwei Finger hineinpassten. Er kramte in seiner Tasche und zog zwei Schlüssel daraus empor, welche er in die steinernen Kerben einführte und umdrehte.
      Als er die Schlüssel wieder hinauszog war ein Rasseln zu hören und ein spaltgroßer Durchgang offenbarte sich, durch den sich Järv gerade so durchzwängen konnte.
      Die absolute Dunkelheit schmerzte ihn ein wenig in den Augen, als er die Falltür von unten aufstieß und sich agil nach oben zog.
      Ihr Blick schwankte noch links und vor sich erblickte sie die abweisenden Steinmauern des Doms. Ein Lächeln huschte über die Lippen des CP8-Agentin, als er die mysteriösen Steingravuren betrachtete, die dort angebracht worden war.
      „Was tue ich, wenn ich keinen Schlüssel habe, um diesen Tor zu öffnen? Dann…dann werde ich wohl ein wenig Platz machen müssen“, grübelte Järv gekünstelt und drehte sich mit dem Rücken zum Eingang der Dombibliothek, sodass seine Arme in den freien Gang zeigten. Er öffnete die Handfläche und plötzlich schossen dutzende Gegenstände empor, die sich wie auf einer Müllhalde in die Katakomben entleerten. Wehmütig beobachtete er sein Motorrad und fuhr mit den langen Armen über das blanke pechschwarze Metall.
      „Oh man, das war ein Sammlerstück…das darf mir der Boss, aber irgendwie ersetzen, wenn ich schon den dummen Steinklumpen mitnehmen muss!“, moserte er genervt, drehte sich wieder dem dunklen Gestein zu und legte seine Handflächen auf das kalte Gestein. Konzentriert spannte er alle Muskeln in seinem Körper an, ehe ein saugendes Geräusch zu hören war. Stück für Stück absorbierte der Agent der Weltregierung die dicke Mauer, die den einzigen Eingang zur Bibliothek bildete. Es hatte ihn einiges an Kraft gekostet, aber zufrieden beobachtete Järv die turmhohen Bücherregale. Fackellicht fiel ihm vor die Füße, woraufhin er seine Sonnenbrille wieder aufsetzte.
      „Na das war ja einfach! Zum Glück hab ich nicht meine ganze Zeit damit verschwendet, die restlichen Schlüssel zu suchen“, feixte er und betrat, einen Milchshake trinkend, die uralte Bibliothek San Fardos.

      40.Kapitel: Kyus Metamorphose


      Die Hitze leckte an Theresas vernarbtem Gesicht und trieb ihr salzige Schweißtropfen auf die faltige Haut. Die Welle aus Wärme umfasste sie und ließ sie schaudern, als sie erkannte, was da auf sie zuschritt. Ihr Herz pochte und instinktiv wich sie vor dem wolfsgroßen Wesen zurück, um dessen blondes Fell sich sprießende Funken wanden, wie emsige Schmetterlinge um einen Fliederstrauch. Die beiden Schwänze zuckten wild in der Luft umher, während der Fuchs die Zähne bleckte.
      „Wa-as bist du?“, keuchte Theresa atemlos, ehe sie mit ansehen musste, dass die schwebenden Funken ihre Wurzeln in Brand steckten. Ihr mausgraues Haar entflammte im Schein des verzehrenden Feuers, aber dennoch konnte sie die Augen nicht von ihrem Gegenüber abwenden. Sie hefteten sich noch immer fassungslos an den ehemals schmächtigen Fuchs, der nun fast um das doppelte gewachsen war und sich ihr nun mutig entgegenstellte.
      „Ich…ich…hab keine Ahnung“, erwiderte Kyus sanfte Stimme aufrichtig, worauf er das beängstigende Bild zerstörte, welches er so eben noch geboten hatte. Theresas Angst verflog und ein niederträchtiges Lächeln huschte über ihre gekräuselten Lippen.
      „Scheint ja beinahe so, als hättest du keine Ahnung, von welcher Teufelskraft du da gegessen hast, du einfältiger Narr!“, keifte sie wieder Mut fassend und strich sich die grauen Strähnen aus dem Gesicht. Kyu musterte sich währenddessen immer noch fassungslos, da er keine Ahnung hatte, wie diese körperliche Veränderung von statten gegangen war oder was überhaupt vor sich ging. Es waren die fordernden Worte des Wissenschaftlers, die ihm aus seiner Trance rissen und ihm den Ernst der Lage vor Augen führte.
      „Ich erzähl dir alles nachher Kyu, aber nun leg dich ein wenig ins Zeug. Theresa zerfetzt dich sonst in nur einem Atemzug!“, keuchte Dädalus, der gerade dabei war Luzifers Stabhieben auszuweichen, die den Marmorboden beinahe aufspalteten.

      ~ In der Stadt ~


      Es war tiefschwarze Nacht, als sie den kleinen Platz erreichten, der in der Nähe des Domes und damit von Luzifers Wohnhaus lag. Lea keuchte und stützte sich an die Hauswand, als die drei eine kleine Pause machten. Entschlossen stellte sich die Kurtisane namens Nadja vor sie und fuhr ihr durchs braune Haar.
      „ Lea, es tut mir leid, aber weiter wirst du nicht gehen können. Nër und ich wissen, wie man an den Wachen vorbeikommt, aber du kennst dich in diesen Belangen nicht aus“, sagte Nadja und überprüfte, ob ihr Dolch auch in der Halterung ihres Strumpfbandes saß.
      Lea schüttelte protestierend den Kopf, aber es vermochten sich keine Worte zu bilden, um ihren stummen Protest Nachdruck zu verleihen.
      „ Du wartest hier, während wir beide dort eindringen, um das Neueste zu erfahren“, forderte Nadja Lea noch einmal eindringlich auf, und als sie sich gerade umdrehen wollte, setzte sie noch mit monotoner Stimme nach, „ Und sollten wir nicht bald zurück sein, verschwinde mit Riko von hier, okay?!“.
      Vollkommen irritiert nickte Lea, bevor sie sich auf die kleine Parkbank setzte und den beiden hinterher blickte, die wie zwei Schatten über den Platz huschten, bevor sie von den steinernen Gassen verschlungen wurden.

      Die beiden machten kein Geräusch und als sie die Wache erblickten, die vor dem Zugang zu Luzifers Wohnhaus patrouillierten, drückten sie sich schützend an die Mauer.
      „ Vorsicht!“, zischte Nadja mit ihren weichen Lippen, bevor ihre kakaobraunen Augen sich verengten und die Situation sondierten. „ Ich sehe nur eine Wache Nër….ich denke wir gehen beide“, flüsterte sie dem rothaarigen Mädchen zu, welches amüsiert die Lippen verzog.
      Graziös lösten sich die beiden Schatten von der Wand und traten auf die Straße, die nur von wenigen Fackeln in warmes Licht getaucht wurde.
      Kichernd steckten sie die Köpfe ineinander und blickten auffällig zu dem Wachmann. Jener, der äußerst dick war, schaute sich verdattert um, als er die zwei Frauen auf der Straße erblickte.
      „ HEY! Ihr dürft um diese Uhrzeit nicht mehr auf der Straße sein“, brüllte er zu den Frauen herüber, die nur noch lauter kicherten.
      „ Seid ihr beide TAUB?!!“, rief der Mann entrüstet, als Nër ihren Kopf hob und unschuldig mit den Augen klimperte.
      „ Meinten sie uns gnädiger Herr?“, fragte sie mit der zuckersüßesten Stimme, die sie beherrschte und deutete, um ihre Frage zu verdeutlichen, mit dem Zeigefinger auf sich. Noch ehe der Wachmann etwas erwidern konnte, kam sie auf ihn zu geschlendert, während sie sich die roten Locken zwirbelte und betont die Hüften schweifen ließ.
      Nadja hatte demütig den Kopf gesenkt, aber folgte ihr nicht minder kokett.
      „ Wir wissen dass es schon sehr spät ist“, flüsterte sie und stand nun direkt vor ihm. Er hatte grobporige Haut und war vielleicht gerade mal Zwanzig Jahre alt.
      „ Denn..dennoch müsst ihr beide jetzt gehen! In der Stadt ist ei-einiges an Aufsehen…habt ihr das Feuer nicht bemerkt?!“, stotterte er, als er sah wie Nër ihr Haarband lockerte und sich die rote Mähne sanft über ihre Schultern legte.
      Nadja trat nun vor und blickte mit spielerischen Augen die Wache an, „ Du hast wunderschöne grüne Augen“.
      Der Junge errötete und als Nër ihre Hand auf seinen Bauch legte, wurde im sichtlich unbehaglich.
      „ Ist dir hier nicht ein wenig langweilig?“, sie stellte sich auf die Zehenspitzen, damit sie sein Ohr besser erreichte und hauchte verführerisch hinein, “ wir könnten in mein Zimmer gehen!“
      „ I-i-ich…a-a-ab…d-as“, stammelte der Junge vor sich hin, als Nadja hin über das Gesicht streichelte.
      „ Genau komm mit uns beiden mit“, sagte sie aufgeweckt und zog den Rock ein wenig nach oben, um mehr von ihrem Bein zu offenbaren.
      Der Junge leckte sich die Lippen, als ein Schrei die Szenerie durchbrach und die Wache sich erschrocken umdrehte.
      „ JEROMER! Was zum Teufel machst du da“, ertönte die militante Stimme einer anderen Wache, der gerade aus dem Wohnhaus kam. Er war mindestens um zwei Köpfe größer als Nadja und auf jeden Fall mehr als doppelt so breit wie sie. Er trug seine Lanze fest in der Hand und eine kleine Ader pulsierte auf seiner Stirn.
      „Ä-h-hm…das sind Freundinnen von mir“, stammelte Jeromer, dem das Blut nun vollkommen in den Kopf geschossen war.
      „ Freundinnen?! Das ich nicht lache…das sind die Huren aus dem Kurtisanenhaus…die da…die Rothaarige hab ich doch schon mal flachgelegt“, spottete er und zog Nër an den Haaren zu sich.
      Das Mädchen kreischte und Nadja zischte, „ Verdammt!“.
      „ Nicht war…du wolltest es richtig dreckig“, sagte er und leckte ihr übers Gesicht. Das Mädchen fuchtelte mit den Armen und versuchte dem Klammergriff der Wache zu entgehen.
      Die Wache sank zu Boden, als Nadja das Messer aus seiner Kehle zog. Schnell ergoss sich das Blut auf dem steinernen Boden und tränkte es damit.
      „ Niemand fasst ungefragt meine Freundin an“, fauchte Nadja und spuckte auf die tote Wache am Boden. Ernst drehten sich die beiden um, und alles Verführerische war von ihnen gewichen. Nadjas Schläfen pulsierten und Nërs Gesicht war rotangelaufen, vor Zorn und Schamgefühl.
      „ Und was ist mit dir Jeromer?“, fragte Nadja spöttisch, „ wenn du gehst und keinen Alarm schlägst kommst du davon, andererseits endest du wie dein Freund da!“.

      ~ Auf dem Platz der tausend Schwanenfedern ~

      Warum habe ich so alleine ziehen lassen? Was mache ich denn jetzt hier eigentlich?
      Lea hatte die Arme verschränkt und ging nervös den kleinen Platz auf und ab. Vor Nervosität fing sie an ihre Fingernägel zu kauen, um sich irgendwie abzulenken.
      Verdammt! Wo bleiben die denn nur?... Vielleicht sollte ich ihnen hinterherlaufen?
      Ihre Gedanken rasten, und als sie ein leises Kreischen vernahm, erstarrte sie augenblicklich. Sie zögerte, entschied sich daraufhin dennoch Richtung Dom zu laufen. Sie kam allerdings nur um eine Gasse, als sie unsanft mit jemand zusammenstieß. Der Aufprall beförderte sie zu Boden, sodass sie sich unsanft den Rücken rieb.
      „Passt halt auf“, fauchte sie, ehe sie überhaupt erkannte, mit wem sie kollidiert war. Als sie die Person erkannte, hellte sich ihr Blick auf.
      „Orônel?! Oh mein Gott, du lebst!!“, strahlte sie vor Freude und fiel ihrem langjährigen Freund, mit dem sie im Waisenhaus durch dick und dünn gegangen war, um den Hals fiel.
      „Lea, Lea, wir haben keine Zeit!“, wiegelte der uneheliche Sohn Amroths das freudige Wiedersehen forsch ab, wobei er ein Lächeln kaum versteckten konnte. „Ich brauche deine Hilfe!“
      Jene wollte den hageren Jungen für seine Unfreundlichkeit schon beinahe rügen, als sie die Dringlichkeit in seinen Worten erkannte.
      „Was kann ich für dich tun?“

      ~ Nur wenige Querstraßen entfernt ~

      Marc duckte sich unter Xinius Tritt weg, wirbelte herum und stieß seinen Dreizack nach vorne. Der Gabelaufsatz verhakte sich in Xinius Oberteil und riss den Konteradmiral nach hinten. Xiniu landete unsanft auf dem Hinterteil. Ärgerlich stemmte er sich nach vorne, zerriss so den Stoff seines Hemds, befreite sich aber auch auf diese Weise. Marc versuchte ein weiteres Mal, den Marineadmiral zu fassen zu kriegen, doch flink wie eine Katze feuerte Xiniu einen Ziegelstein mit brachialer Gewalt auf den Mann aus Chasetown.
      Marc riss seinen Dreizack, den er zuvor wiederaufgelesen hatte, vor sein Gesicht. Unter einem dumpfen Krachen zerbarst der Ziegelstein und zerschnitt dabei das Gesicht des Braunhaarigen. Marc schien für einen kurzen Moment erstaunt, dass er das Geschoss des Konteradmirals abgewehrt hatte, doch viel Zeit, sich selbst zu bewundern, hatte er nicht.
      Xiniu sprintete heran und holte zu einem weiteren Tritt seiner kräftigen Nashornhufe aus. Marc wehrte den Kick mit seiner Stabwaffe ab. Doch die Wucht hinter dem Schlag zwang ihn in die Knie. Das nutzte Xiniu aus. Er hakte seinen anderen Fuß, der wieder menschliche Züge angenommen hatte, in Marcs Kniekehle ein und zog ihm mit einer Drehung das Bein unter dem Körper weg. Marc kippte schwungvoll zur Seite und dabei rutschte eine seiner Hände vom Griff des Dreizacks. Xiniu griff nach der Waffe, riss sie ihm weg und ließ seinen freien Huf flach auf seine Nase krachen. Es knackte laut und Marc spürte, wie schlagartig Blut aus den Nasenlöchern schoss.
      „Uuuh, großer Gott!“, stieß er dumpf aus und ging zu Boden. Xiniu landete derweil vor ihm auf dem Boden. Er warf ihm seinen Dreizack unbeeindruckt vor die Füße. Erwartungsvoll richtete er die dunkelgrünen Augen auf seinen Gegner. Er schien zu wollen, dass Marc es erneut mit ihr aufnahm.
      Etwas zögerlich griff er nach seiner Waffe. Doch anstatt sich wieder aufzurichten, schnellte er plötzlich herum und trieb eine der Gabelspitzen von hinten in Xinius Oberschenkel. Der Konteradmiral geriet dadurch ins Taumeln. Nun nutzte Marc seine Chance und zog die Waffe quer durch. Er traf Xiniu mit dem Stab am Hinterkopf und der Konteradmiral sackte mit einem Stöhnen in sich zusammen.
      Schweratmend ließ er die Waffe sinken, stellte sie auf dem Boden ab und lehnte sich darauf. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Xiniu hingegen hatte sich ebenfalls aufgerichtet und lächelte, während er mit einem weißen Tuch Schweiß, Staub und Blut von seinem Gesicht entfernte. Es war schon lange her, dass jemand ihm und seinem Kampfstil so viel entgegen gesetzt hatte.

      ~ Im Dom ~

      Brianna bewegte sich nicht, sondern schloss ruhig ihre Augen und Dunkelheit umhüllte sie. Dort stand sie in mitten eines schwarzen Raumes. Neblige Schatten zogen ihre monotonen Kreise um sie. In ständiges, leises Geflüster verfallen.
      Ihre Hände umklammerten das silberne Medaillon so fest, dass ihre Knöchel geisterweiß unter der Haut hervortraten.
      Ihr Magen verkrampfte sich bei den Gedanken an Luzifer, der auf sie da draußen; nur einen Atemhauch entfernt.
      Wo ist dein Kampfesmut geblieben Brianna? Wo ist die Schatzjägerin aus alten Zeiten, die durch die Welt zog auf der Suche nach Schätzen, Rache und Vergeltung? Sag mir wo sie ist!
      Eine gute Frage, wo ist sie? Vielleicht ist sie in Chasetown gestorben zusammen mit den Weltaristokraten, am letzten Tag, als sie sie gesehen hat. Vielleicht ist sie zusammen mit Crane in die Dunkleheit gefallen. Vielleicht ist mit ihren toten Eltern dieser Welt entflohen. Oder…? Oder…vielleicht ruht sie noch immer in dir. Ist nun beflügelt von der Liebe zu deinen Liebsten. Entfache deinen Kampfesmut Brianna. Kämpfe, denn die Flucht wird dir keine Erlösung bringen!

      Im Schatten regte sich etwas. Vorbei an den flüsternden Schatten. Durch die Dunkelheit hindurch regte sich etwas. Ein goldener Schimmer, der in der Schatzjägerin ein seltsam warmes Gefühl weckte.
      Kyu…nun gut so kämpfen das Mädchen mit feuerroten Haar und der Feuerfuchs Seite an Seite.
      Schlagartig öffnete Brianna die Augen und als sie wahrhaftig Kyu erkannte, wie er als erster auf die herannahenden Attacken Theresas anstürmte. Dem einstimmend reckte sie ihre Faust in die Höhe und rannte zu ihm und Dädalus. Hinein in die tosende Dunkelheit.

      ~ Vor der mysteriösen Bibliothek ~

      Irritiert taumelte Kaisa an den dutzenden Gegenständen vorbei, die sich dort in dem Gang angesammelt hatten. Vorbei an einem Grill, einem Schlauchboot, einem Motorrad und anderem nutzlosen Plunder. Ihre schlanken Hände fuhren gerade über das kalte Metall des Motorrads, als sie ein lautes Räuspern vernahm.
      „Tut mir Leid, Zuckerpüppchen, aber ich kenn dich nicht gut genug, dass du mein Baby anfassen darfst, klar?“, brummte Järv süffisant und warf die leere Tüte Chips zur Seite, die er in einem Zug geleert hatte. Die grünhaarige Frau richtete sich auf und all ihre Muskeln spannten sich an, als sie den Agenten der CP8 gegenüber stand. Ihre stahlblauen Augen musterten entsetzt die fehlende Wand, die einst den verborgenen Eingang zur Bibliothek dargestellt hatte.
      „Du hättest diese Bibliothek niemals betreten dürfen!“, erwiderte sie im kühlen Tonfall und zog an ihrer Zigarette, während Järv schmunzelte und sich die Sonnenbrille zurecht rückte.
      „Weißt du, als du noch unsere Sekretärin warst, hast du mir irgendwie besser gefallen und jetzt geh mir aus dem Weg! Ich habe wirklich keine Zeit!“
      Kaisa lächelte daraufhin verwegen und rührte sich keinen Millimeter, was dem Vielfraß ein enttäuschtes Seufzen entlockte.
      41.Kapitel: Die geheimnisvolle Bibliothek


      Die Schnittwelle sauste an Järvs Ohr vorbei und trennte eine violette Strähne seines glänzenden Haars ab, ehe sie an der kalten Steinmauer zerschellte. Beeindruckt hob er die Augenbrauen und musterte die grünhaarige Frau, die ihr linkes Bein wieder zu sich und genüsslich an ihrer Zigarette zog.
      „Da hab ich die Macht der Formel 6 wohl ein wenig unterschätzt, Kaisa-san! Die Weltregierung scheint ja wirklich darauf aus zu sein, dass ihre Geheimpolizei den Piraten etwas entgegen halten kann“, murmelte er gelassen, während er seine Frisur wieder richtete. Die Agentin der Weltregierung konnte nichts erwidern, denn plötzlich hob der Vielfraß seinen linken Arm und aus einer seiner Poren schnellte ein Pfeil hervor.
      Kaisa ging auf die Knie und presste mit verkniffenem Gesicht die Hand auf ihre Seite. Der Schnitt, den Järvs Pfeil verursacht hatte, brannte höllisch. Sie konnte von Glück sagen, dass der Langarmmensch sie nur gestreift hatte. Der weiße Stoff ihres Hosenanzugs sog sich rasant mit der dickflüssigen, roten Substanz voll. Mühsam hob sie den Kopf und starrte zu Järv empor. Seine Faust rauschte erneut heran und Kaisa schlug sie hastig beiseite, ehe sie hochschnellte, ihm die Schulter in den Magen rammte und den Agenten so nach hinten beförderte. Järv zischte auf, als er hart auf den Rücken prallte. Kaisa nutzte den Moment um ihn mit beiden Händen zu packen und auf den Boden zu pressen. Ehe sie es sich versah, bäumte Järv sich auf und donnerte ihr sein Knie in den Rücken. Schmerz explodierte im Bereich ihres Steißbeins und Kaisa ließ japsend von ihm ab. Er warf sie zur Seite und pinnte sie mit einem seiner Füße auf den kalten Marmorboden der Bibliothek. Er hatte derweilen so schnell ein schillerndes Katana aus seiner Kniebeuge gezogen, dass sie es nicht einmal mitbekommen hatte. Nun sah sie die funkelnde, messerscharfe Schwertspitze, die sich in ihre Kehle bohrte und sie davor warnte, auch nur noch eine einzige weitere Bewegung zu machen. Schweratmend sah sie zu dem ehemaligen Piraten empor. Eine seltsame Regung huschte durch seine dunklen Augen, doch ehe sie es einordnen konnte, hörte sie ein seltsames Geräusch neben sich. Es klang wie ein weit entferntes Brummen und Rumoren. Verwirrung mischte sich in Kaisas Erschöpfung, und auf einmal waren da ohrenbetäubender Lärm und ein gewaltiges Krachen, ehe sich der Raum um sie und Järv herum verdunkelte.

      ~ * ~

      Kyu hatte Mühe, sich unter dem Berg an Büchern hervor zu kämpfen. Seine linke Tatze war unter einem gewaltigen Wälzer begraben und seine schmerzenden Glieder machten jede Bewegung für ihn zur Qual. Er hörte einen schmerzerfüllten Laut in ihrer unmittelbaren Nähe und rollte sich schwerfällig auf den Bauch. Ein Blick über die verwüstete Landschaft verriet ihm, dass Theresas Attacken wohl den Boden des Doms und damit die Decke der darunterliegenden Bibliothek zum Einsturz gebracht haben musste. Die Ordensschwester blutete heftig, aber rappelte sich gerade aus einem Berg aus Pergamentrollen und Geröll heraus. Seine pechschwarzen Augen huschten durch den Raum und da erkannte er die grünhaarige Frau aus dem Zug. Sie hatte eine Wunde zwischen ihren Rippen und schien Probleme damit zu haben, ihren Gegner unter Kontrolle zu bekommen. Ein wenig benommen schaffte er es, seinen Fuß unter den Büchern hervorzuziehen. Kyu zuckte zusammen, als jemand mit einem großen Satz vor ihm landete. Theresa kam drohend auf ihn zu und packte ihn am Fell, um ihn grob auf die Füße zu ziehen.
      „Wohin ist Orônel verschwunden, Bürschchen?!“, fauchte sie, wobei sie ihm dabei vor Wut ins Gesicht spuckte.
      „Keine Ahnung, du Schreckschraube“, wimmerte Kyu und versuchte, sich zu befreien. Theresa ignorierte ihn und warf seinen Körper mühelos grob durch den Raum. Der Fuchs krachte in eines der majestätischen Bücherregale, das über hundert Bücher beherbergte, deren Lederrücken mit verschnörkelter Handschrift beschrieben waren, und spürte, wie das Holz unter seinem Rücken zerbarst. Eine Flut aus Papier umspülte seinen Körper und verzweifelt stemmte Kyu sich hoch. Er konnte nichts tun, um sich zu verteidige. Panisch huschten seine Augen durch den Raum, ehe er nach hinten weg kroch, als Theresa erneut auf ihn zukam. Als er erneut ein Bücherregal im Rücken spürte, wurde ihm endgültig klar, dass er Theresa nicht entkommen konnte, was immer sie auch mit ihm vorhatte. Hilflos starrte er zu der drahtigen Frau empor und wusste nicht, was er noch sagen konnte, was er noch tun konnte. Da fiel es ihm plötzlich wieder ein. Er peitschte mit den beiden Schwänzen gegen das Bücherregal, woraufhin sich das poröse, trockene Papier sofort entfachte.

      ~ * ~

      „ Eifrig und fleißig wie eine Biene“, ertönte die freundliche Stimme des alten Dädalus.
      Der Junge blickte nicht auf, sondern seine ozeanblauen Augen flogen begierig über die Buchstaben des alten Pergaments, welches er vor sich ausgebreitet hatte. Er saß im Schneidersitz und musterte die Aufzeichnungen seiner Vorfahren.
      „ Und taub wie eine Schlange“, schmunzelte Dädalus, der aus dem Schatten des Bücherregals gekommen war und um den sommersprossigen Jungen herumging, nicht ohne ihm väterlich über den Kopf zu streicheln. Seine scharfen Augen blieben am Pergament hängen, dass er studierte.
      „ Ahhh“, zischte er, „..ich wusste, dass dich das interessieren würde…die Faszination des Fliegens“.
      Er seufzte leicht und ließ sich in einen Lehnstuhl nieder und beobachtete den schwarzhaarigen Jungen.
      Jener lächelte Dädalus kurz zu, ließ sich aber nicht irritieren und beendete die Aufzeichnungen des Wissenschaftlers.
      Liebevoll rollte er das Pergament wieder zusammen und legte es zurück in das Regal, wo er es herausgenommen hatte.
      Dädalus saß immer noch in den alten Lehnstuhl und fixierte sie mit strengem Blick.
      „ Was?“, sagte der Junge lächelnd und lehnte sich an das Regal.
      Der Erfinder schmunzelte, rieb sich den Bart und fuhr fort, „ Nichts, ich mag nur deine Gesellschaft, deine Wissbegier und gleichzeitig ängstigt sie mich.“
      Der Junge stutzte und blickte fragend zu Dädalus zurück, der sich langsam aufrichtete und den Raum verließ. Verdutzt folgte er ihm und gemeinsam verließen sie die Bibliothek.
      Der Junge hörte die exotistischen und schönsten Vögel in den Gärten des Wissenschaftlers singen. Jene nisteten in den hunderte Jahre alten Bäumen, die schon dort wurzelten, bevor er geboren wurde. Dädalus hatte sich auf seinen Stab gestützt und gemeinsam wanderten sie durch die Gärten, stumm die Natur genießend.

      Keuchend schlug der Wissenschaftler die Augen auf und blickte in das süßlich lächelnde Gesicht Luzifers, der seinen Kreuzstab fest gegen die Kehle des Greisen drückte und ihn so am Boden festnagelte.
      „Verschwinde aus meinen Gedanken!!“, fauchte Dädalus, dessen Herzschlag raste, angesichts der Visionen und Erinnerungen, die der gefallene Kardinal ihm ins Gedächtnis gesetzt hatte. Dennoch spiegelte sich in den milchigen Augen seines Gegenübers keinerlei Reue, sondern nur eine tiefe Freude, die er immer empfand, wenn er die Ängste seiner Mitmenschen auskosten konnte.
      „Für den Verrat kann ich dir keine Gnade schenken, du Narr!“, erwiderte er und verstärkte dabei den Druck auf Dädalus Kehle. Er wollte gerade zum finalen Stoß ansetzen, als sein Kopf ruckartig herumschnellte. Er hatte ihre Aura gespürt, noch ehe sie das Wort ergriffen hatte.
      „ Du nennst uns Narr, du als Mitglied der Triade?!“, Brianna schnaubte verächtlich, während die blinde Kuttengestalt den Kopf zu ihr wandte.
      „ Du, der keine Wärme mehr empfindet? Deine verfaulten Gedanken werden sich nicht in unseren Köpfen einnisten und sich dort in verzweifelter Sehnsucht nach Leben und Liebe an unseren Ängsten und Hoffnungen laben!“
      Wieder diese unerträgliche Stille, in der sich der Kardinal und die Rothaarige gegenüberstanden. Brianna hatte das Gefühl, dass es so leise geworden war, dass jeder in der Stadt ihren Herzschlag hören konnte, der in ihrer Brust raste.
      Plötzlich umfassten die blutverschmierten Finger den Kreuzstab erneut, dessen Spitze über den Steinboden scharrte und ein höhnisches Flüstern antwortete der Schatzjägerin
      „ Dann hast du gerade dein Leben und das der Stadtbewohner verwirkt, Weib.“
      Den Worten folgte ein markerschütterndes Kreischen. Mit gehobenem Stab ging er auf Brianna zu, die den ersten Schlag des Kardinals erwartete.

      ~ * ~

      Die Stadt war menschenleer und die meisten Fackeln der Laternen waren vollkommen heruntergebrannt. Die Dunkelheit verschluckte die Silhouette der schlanken Gestalt, welche katzenartig in eine noch beengendere und erdrückendere Gasse einbog, die sie direkt zu ihrem Ziel bringen würde.
      Das monotone Geräusch ihrer Schritte, sowie ihr leiser Atmen durschnitten die unheimliche Stille. In der Ferne hörte sie das Geschrei von Katzen, welche sich wohl gegenseitig jagen mussten.
      Plötzlich verstummten die Stimmen und ein blechernes Poltern erfüllte die Nachtluft.
      Nur wenige Sekunden nachdem das Mädchen den Türklopfer benutzt hatte, öffnete sich ächzend eine schwere Eisentür und ein schlaksiger Mann mit silbergrauem Spitzbart öffnete die Tür.
      „ Kann ich helfen?“, krächzte der Mann, dessen puterrote Nase und stechender Atem verriet, dass Lea ihn wohl von seiner Flasche Portwein aufgescheucht hatte.
      Lea lächelte kurz und erwiderte, „ Signora Nova schickt mich, um das Paket abzuholen, welches sie hier zurückgelegt hat.“ Der Mann, welcher der Nachtportier des Hotels waren, indem Brianna, Dädalus und Kyu untergekommen waren, öffnete ihr die Tür und ließ sie herein.
      Ohne zu zögern schritt er daraufhin durch die Wohnung, bevor er die Stufen hinauf zu Briannas Zimmer stieg. Ungeduldig wartete Lea, als er plötzlich mit einem großen verschnürten Paket zurückkehrte.
      42.Kapitel: Marc vs. Konteradmiral Xiniu


      Xinius Faust traf Marc ein weiteres Mal frontal im Gesicht. Der Skyboarder wurde nach hinten gerissen und krachte unsanft auf den Rücken. Er blieb benommen liegen und blinzelte in den nachtschwarzen Himmel hinauf.
      „Haki ist scheiße...“, murmelte er erschöpft. Für gewöhnlich stand er keinen so starken Gegnern gegenüber. Mit seinen Teufelskräften und dem Haki war Xiniu ihm überlegen. Er rappelte sich hoch und schielte zu seinem Gegner empor, der drohend auf ihn zukam.
      „Ich schätze mal, wenn wir versuchen die Sache hier anders zu klären, stoße ich auf taube Ohren, huh?“, keuchte Marc. Er hielt sich die rechte Seite und merkte, dass er sich etwas schwer damit tat, zu atmen. Vermutlich hatte der Bastard ihm ein paar Rippen gebrochen. Xinius feine Lippen zogen sich zu einem schmalen Lächeln, woraufhin der Braunhaarige sofort verstand, dass die Möglichkeit zur Diplomatie an dem Punkt zu Ende gegangen war, in der er den Kampf des Konteradmirals mit der fremden Frau unterbrochen hatte.
      „Gut, dann eben auf die harte Tour!“, knurrte Marc, leckte sich das Blut aus den Mundwinkeln und merkte im nächsten Moment, wie sich der Körper des Konteradmirals vollkommen in den massigen Leib eines Nashorns verwandelte. Marc hastete zu seinem Skyboard und schwang sich darauf in die Lüfte, während er zugleich mit dem Dreizack erneut auf die panzergleiche Haut des Breitmaulnashorns zielte. Mit aller Kraft, die er aufwenden konnte, schleuderte er ihn ab. Jener prallte jedoch, ohne Schaden anzurichten, einfach ab und versank in den Tiefen einer der Kanäle.
      Xiniu zeigte sich davon unbeeindruckt, zielte für einen Moment und schlug dann erneut zu. Für einen Zuschauer schien es so auszusehen, als würde die Faust des Marinesoldatens einfach nur in der Magengrube versinken, ehe der Braunhaarige explosionsartig von seinem Luftgefährt gerissen und in die Außenmauer eines benachbarten Hauses geschleudert wurde. Er krachte mit brachialer Gewalt durch die terrakottafarbenen Wände und kam mitten in einem mediterran angerichteten Schlafzimmer zum liegen. Die beiden Bewohner, ein dickbauchiger Mann mit Glatze, der eine Bierdose auf seinem voluminösen Bauch abgestellt hatte und eine klapprige Brünette blickten schockiert zu dem jungen Mann, der soeben ihre Nachtruhe gestört hatten.
      „Wie wäre es mit Anklopfen?“, entrüstete sich der Mann schlaftrunken, während sich Marc aufrichtete und den Staub aus seinen braunen Haaren schüttelte.
      „Und Schuhe ausziehen?“, setzte die Frau, deren Stimme so kratzig wie ein altes Reibeisen klang, nach. Seine sonst so sonnige Miene hatte sich zu einem genervten und wütenden Gesichtsausdruck gewandelt. Funkelnd schnellte sein Kopf zu dem Ehepaar herüber, die ihn immer noch vollkommen entgeistert und fassungslos anstarrten.
      „Im ernst jetzt? Da kracht jemand durch die Wand und landet blutverschmiert in Ihrem Schlafzimmer und Sie wollen allen ernstes, dass ich die Schuhe ausziehe?“, fauchte Marc angesäuert und kramte in seiner Hosentasche. Verschlagen lächelnd umgriff er einen Handschuh und stülpte ihn über. Er versuchte, sich erneut hochzustemmen, doch da jagte eine summende Welle über ihn hinweg und zerschnitt den kompletten Wohnblock. Er verfehlte Marc dabei nur um eine Haaresbreite. Das Ehepaar war währenddessen verstummt und verfolgte nur fassungslos den Kampf, welchen sie nun ungewollt von ihrem Schlafzimmer aus beobachten konnten.
      „Gib auf, Windsurfer-kun!“, rief Xiniu triumphierend, der vor dem gewaltigen Loch tänzelte, in dem er sich immer wieder von der Luft abstieß. Er wollte gerade zu Marc hinüber gehen, um ihn den Rest zu geben, als er plötzlich erstarrte. Er konnte sich nicht mehr rühren. Es schien beinahe so, als würde eine unsichtbare Macht ihn festhalten, nachdem er die Wohnung des Paares betreten hatte.
      „Was zum- ?“, murmelte der Konteradmiral und seine grünen Augen schossen zu Marc herüber, der sich gerade grinsend aus dem Fenster des Schlafzimmers lehnte. Jener hangelte sich am Fenstersims entlang, während er den anderen Arm um seinen geschundenen Körper geschlungen hatte. Blut lief ihm aus den Mundwinkeln, aber er wirkte dennoch ziemlich zufrieden.
      „Wie im Nest einer Spinne sitzt du fest, Nashorn-Mann! Ich bin froh, dass ich die Sache mit den Wolken-Dialen noch fixen konnte!“, flüsterte er, während er sich vollkommen auf das Dach zog und zu rennen begann. Xiniu blinzelte ihm, immer noch regungslos, verdutzt hinterher.

      ~ Platz der tausend Schwanenfedern ~

      Der Mantel, den Paola der toten Wache abgenommen hatte, bedeckte leider nur ihren halben Arme und reichte ihn nur knapp über das Knie.
      Sie hatte ihren Blick kein einziges Mal zur Stadt des Karnevals gewandt, die qualmend und vor Schmerzen jauchzend vor ihr lag. Jene Stadt, die ihr so viel Gutes und gleichzeitig so viel Schlechtes gebracht hatte. Jene Stadt, die hinter ihren prächtigen von Ruß und Blut geschwärzten Häusern den Leichnam ihrer Schwester beherbergte und ihren einzigen Sohn gefangen hielt, der nie von seinem Erbe, seinen Eltern und seiner Geschichte erfahren hatte. Bist zu dieser Nacht.
      Ohne zu zögern war sie über die einzige Brücke gegangen, die den Dom mit dem Platz der tausend Schwanenfedern verband und der nun im Licht der brennenden Stadt diffus erleuchtet war. Mit Tränen in den Augen musste sie mit ansehen, dass das Feuer sich mittlerweile stetig ausbreitete. Sie wurde unsanft aus ihren Gedanken gerissen, als eine Teleschnecke läutete. Nach einem Moment der Besinnung zog sie sie aus ihrem Dekolleté und nahm ab.
      „Ja?“, fragte sie brüchig, während ihre durchdringenden Augen mit ansahen, wie einer der höchsten Türme der Stadt vollkommen von den Feuer verzehrt wurde und zusammenbrach.
      „Paola-sama? Hier spricht Nadja. Wir haben soeben Lucius‘ Anwesen durchsucht, aber wir haben ihn nicht gefunden!“, sprach die Kurtisane am anderen Ende der Leitung hastig, die zusammen mit Nër und dem Soldaten, Jeromer, auf der anderen Seite des Doms in einer Seitengasse Schutz gesucht hatten.
      „Was?“, keuchte Paola, die bei diesen Neuigkeiten all ihre Trauer vergessen hatte. „Dädalus-san war es sehr wichtig, dass wir ihn finden!“
      „Das ist noch nicht alles“, fuhr die Kurtisane mit gedrückter Stimme fort. „Es scheint einen Kampf gegeben zu haben. Das komplette Arbeitszimmer ist verwüstet…und…und wir haben am Boden Blut entdeckt und sein Ohr gefunden. Es scheint fast so, als ob er entführt und gefoltert worden ist!“
      Paola hatte es die Sprache verschlagen, als sie daran dachte, dass der bucklige Diener, der Lucius wie ein Schoßhund gefolgt war, wichtig genug war, dass ihn jemand entführte. Allerdings war auch Dädalus Interesse geweckt worden, nachdem sie seinen Namen erwähnt hatte.
      „Immerhin hat sich der Hotelier gemeldet. Lea hat das Packet aus dem Zimmer der Rothaarigen abgeholt und müsste auf den Weg zum Dom sein!“, riss die Stimme an der anderen Leitung die Kurtisane wieder aus ihren Gedanken.
      „Vielen Dank, Nadja. Das sind gute Neuigkeiten! Jetzt begib dich mit Nër zum Kurtisanenhaus und dann versucht so vielen Leuten wie möglich zu helfen. Im Hafen müssten genügend Schiffe vor Anker liegen, um die Stadt zu evakuieren!“
      Ohne ein weiteres Wort zu verschwenden, legte Nadja auf und machte sich an die Arbeit.

      ~ Im Dom ~

      Die Rothaarige keuchte und lehnte nun am Boden. Die Männer, welche sie umzingelt hatten, waren allesamt ohnmächtig, wozu auch Crane und die zwei Weltaristokraten gehörten, die vor etlichen Jahren nach Chasetown gekommen waren. Schwer atmend kontrollierte sie die Wunden, welche immer noch ihren Körper zierten, aber sie schienen durch den Kampf kaum in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein. Das Kleid, welches sie zum Maskenball getragen hatte, war an vielen Stellen eingerissen und Staub oder Blut bedeckt. Sie wollte gerade aufstehen, als eine kleine Druckwelle sie innehalten ließ. Aus den Augenwinkeln erkannte sie, dass Theresa und Kyu mitten in einen Kampf steckten, wodurch sie nun die einzige war, die Luzifer noch aufhalten konnte. Der Kardinal mit seiner purpurroten Robe lehnte derweil auf seinem Stab und strich mit seinen Händen durch die Luft, wie immer, wenn er die Ängste und Emotionen seiner Mitmenschen las.
      „Du scheinst deine Gefühle besser unter Kontrolle zu haben, als vorher!“, sprach er beiläufig und gelangweilt, wodurch die Illusionen um sie herum verschwanden, ehe er sich Dädalus zuwandte, der immer noch am Boden kauerte und kaum hörbar einen Namen flüsterte.
      „Stopp! Lass ihn!“, zischte die Rothaarige, nachdem sie sich aufgerichtet hatte und ihre Fäuste vor Wut ballte. Dabei machte sie keinen sonderlich gefestigten Eindruck, weshalb sie der Kardinal nur mitleidig musterte.
      „Und was willst du ausrichten, um mich aufzuhalten? Du kannst ja nicht einmal mehr gerade auf den Beinen stehen. Ein Windhauch würde dich von deinen knochigen Beinen fegen!“, flötete er belustigt und richtete seinen Stab auf Brianna.
      „Ich bin Wut. Ich bin Hoffnung. Ich bin Trauer. Ich bin Angst. Ich bin Freude. Ich bin die Kraft, die dich zu Hochformen treibt oder dich in entsetzliche Verzweiflung treiben kann, die deine Seele noch nicht erkundet hat. Was willst du also gegen mich tun, Brianna Emily Grimm? Deine Eltern haben eingesehen, dass man sich den Fünf nicht widersetzen kann und haben damit schlussendlich mit ihren Leben gezahlt!“
      Die letzten Worte trafen die Schatzjägerin wie ein Schlag in der Magengegend. Doch ehe sie etwas erwidern konnte, bebte der Boden unter ihren Füßen und schockiert erkannten ihre meergrauen Augen, wie der Boden in der vorderen Halle nachgab und mit ihm der Fuchs in die Tiefe stürzte.

      ~ Die Dächer von San Fardo ~

      Etwas schwerfällig kämpfte er sich auf die Füße. Als er Schritte hinter sich hörte, wirbelte er alarmiert herum.
      „Ich bin beeindruckt!“, sagte Xiniu hastig, während er nur wenige Meter vor Marc zum stehen kam. Er applaudierte dabei leise, während dem Braunhaarigen der Schweiß auf der Stirn stand.
      „Oh“, brummte Marc nur und ließ die behandschuhte Hand sinken.
      „Was waren das für unsichtbare Fäden? Eine Teufelskraft glaube ich nicht, denn die hättest du mir schon viel früher gezeigt. Was für eine Waffe ist das?“, erkundigte sich Xiniu interessiert.
      „Kümmer' dich um deinen eigenen Kram“, brummte Marc und wich einen Schritt zurück.
      „Es kümmert mich sehr wohl, wenn jemand den Überraschungsmoment nutzt, um mich auszutricksen. Aber ich habe mich lange genug mit dir Wurm aufgehalten!“
      „Die ‚Fäden‘ waren nur ein kleiner Trick von mir, klar?“, faselte Marc, um sich mehr Zeit zu erkaufen, denn er hatte keine Ahnung, wie er den Konteradmiral auf offenen Terrain aufhalten sollte.
      „Was soll das heißen?“, fragte Xiniu etwas perplex, doch Marc gab ihm keine Antwort sondern nutzte die kurze Pause, um in die andere Richtung über die Dächer zu laufen.

      ~ Die Bibliothek unter dem Dom ~

      Nervös huschte Kyu durch die Regale, während sein Blick panisch zu den Flammen blickte, die sich nun rasant von Buch zu Buch ausbreiteten.
      „Was hast du gemacht, du Trottel?!“, fauchte Kaisa, die währenddessen durch die Luft schnellte, um vor Järvs Geschossen, die jegliche Form annahmen, zu fliehen. Mitleidig blickte der Fuchs zu ihr hinauf.
      „Ich dachte ich könnte das Feuer kontrollieren…eigentlich wollte ich nur meine Pfoten entfachen…es tut mir Leid“, jammert er betrübt, während er bei jedem Buchrücken, der gierig vom Feuer verschlungen wurde, am liebsten geheult hätte. Plötzlich stand Theresa hinter ihm und feuerte eine Art Wurzelpeitsche ab. Die Waffe schnalzte zu ihnen herüber und wäre Kyu nicht zur Seite gehechtet, hätte die verstärkte Ranke ihm wohl in zwei Hälften geteilt.
      Stattdessen schlitzte nun die Spitze der Peitsche eine tiefe, Wunde in Kyus Bauch. Der Junge fiel nach hinten und riss dabei eine eiserne Abbildung des Sonnensystems mit sich um.

      ~ Die Dächer von San Fardo ~

      Xiniu wich geschickt den Bewegungen Marcs aus, der, obwohl er schon deutlich lädiert war, erstaunlich agil und flink handelte. Blut sickerte über sein Kinn, ehe er seinen Nashornhuf in den Boden rammte und die ganze Gegend dabei erzittern ließ. Marc wurde dabei von den Füßen gerissen, während Xiniu herum wirbelte, um den nächsten Angriff auszuführen. Marc rollte sich schleppend über die feuchten Dächer der Stadt. Wieder musste er zurückweichen, um den tödlichen Schlägen auszuweichen, die sich durch die Luft kämpften. Aus den Augenwinkeln erkannte er, dass sich der Kampf immer weiter gen Stadtrand verlagerte. Xiniu verfestigte daraufhin seinen Stand, verdrehte sein rechtes Handgelenk und stieß das Horn rasant nach vorne. Obwohl der Braunhaarige den Angriff des Konteradmirals kommen sah, bremsteer nicht ab, sondern streckte ihm ebenfalls den rechten Arm entgegen. In dem Moment, in dem er nach vorne gerast war und auf das robuste Horn geprallt war, vernahm man ein unangenehmes Krachen und es schien einen Moment so, als wäre die Zeit angehalten. Marc verharrte still und versuchte dem Druck des Angriffes von Xiniu standzuhalten. Doch dann riss ihn eine Kraftwelle von den Füßen und schleuderte ihn unsanft gegen den nächsten Schornstein. Die aufgestaute Energie ihrer beiden Angriffe schien zu implodieren und fegte nun, um ein vielfaches verstärkt, durch die Umgebung, wodurch einige Schindeln weggerissen wurde. Der Konteradmiral zeigte sich von den Bemühungen des Skyboarders allerdings relativ unbeeindruckt. Er rappelte sich auf und richtete seinen Umhang. Gemächlich schlenderte er über die Dächer und beugte sich zu dem Braunhaarigen hinab. Blut rannte ihm aus Nase und Mundwinkeln, wobei der größte Schaden wohl an seinem rechten Arm – der, der den Angriff des Nashorns abgefangen hatte – entstanden war. Er war vollkommen verrenkt und mehrere Knochen hatten sich durch das Fleisch gebohrt, sodass sie nun wie weiße Palisadenzäune emporragten. Ein wenig traurig blickte er zu seinem Gegner und packte ihm am Oberteil, sodass er ihn zu sich hochziehen konnte. Sobald er auf Augenhöhe war, schlug Marc die Augen auf, sammelte seine letzte Kraft und legte dem Konteradmiral den verletzten Arm, der immer noch den Handschuh trug, auf die Brust.
      „Ich habe doch gesagt, dass ich noch mehr Partytricks auf Lager habe. REJEKT!“
      Ehe der Konteradmiral etwas erwidern konnte, explodierte ein Schmerz in seinem Körper, der ihm den Brustkorb eindrückte. Der Boden unter ihren Füßen gab nach und gemeinsam stürzten sie in eine große Markthalle. Xiniu kam unsanft auf einem Stapel alter Kisten auf, während Marcs Sturz relativ sanft von einer Markise abgefedert wurde. Er rollte sich auf den Rücken und als er erkannte, dass sich sein Gegenüber nicht mehr rührte, huschte ein Lächeln über seine Lippen.
      „Ich hoffe die Grünhaarige, dankt mir nachher entsprechend“, keuchte er röchelnd, ehe er das Bewusstsein verlor.


      Mit Kapitel 43 geht es hier weiter! :)


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