Horizon (Vexor)

    • 41.Kapitel erschienen & provisorischer Zeitstrahl

      So Leute heute gibt es noch schnell ein neues Kapitel, ehe ich bis Mitte nächster Woche in Urlaub verschwinde. Zudem habe ich mal die Daten zu einem kleinen Zeitstrahl zusammengefasst, da sich qoii so etwas letztens gewünscht hat.
      Ich übernehme aber keine Garantie auf Richtigkeit, da ich das alles aus dem Gedächtnis eingetragen hab :D
      Für die Kommentare hab ich leider keine Zeit, aber ich werde das mit dem neuen Kapitel nachreichen :)

      Zeitstrahl

      Zeitstrahl „Horizon“
      1482 Anno Maris: Elena, Irina, Raphael sind auf dem Jahrmarkt. Irina und Briannas Vater (30)
      1499 Anno Maris: Briannas Bruder ist ein halbes Jahr tot (30)
      1499 Anno Maris: Kalos und Olvia halten sich in der Bibliothek auf und werden erwischt (Prolog)
      1501 Anno Maris: Briannas Eltern sind noch am Leben (25)
      1502 Anno Maris: Briannas Eltern sind bereits tot (14)
      1507 Anno Maris: Paola muss aus Walhalla abreisen, um ihre Schwestern zu begleiten (38)
      Luzifer mischt sich in die Machenschaften San Fardos ein
      1508 Anno Maris: Paola und Amroth verbringen die letzte gemeinsame Nacht; sie flieht (36)
      1509 Anno Maris: Amroth ist gefangen genommen; Paola erfährt von seiner Hinrichtung (32)
      Paola verbringt die Monate der Geburt alleine auf einer Winterinsel (37)
      Amroth wird hingerichtet; Ioreth opfert sich und wird geköpft (38)
      Geburt von Orônel
      1510 Anno Maris: Ioreth/Isabella will San Fardo verlassen; Orônel ist im Waisenhaus (33)
      1511 Anno Maris: Brianna sucht Marc; Crane offenbart seine Gefühle, wird zurückgewiesen (15)
      1514 Anno Maris: Mitsommerfest in Chasetown, Ermordung des Weltaristokraten (Kapitel ??)
      1516 Anno Maris: Paola wird in den Stadrat aufgenommen (33)
      1517 Anno Maris: Brianna kehrt nach Chasetown zurück -> Rettung durch Kyu und Toledo (Kapitel 9)
      1522 Anno Maris: ~ Laufende Handlung

    • 41.Kapitel: Die geheimnisvolle Bibliothek

      Was für ein cooles Kapitel. Viele geile Kämpfe, die Handlung wird vorangetrieben und mein Liebling Järv behält vorerst die Oberhand über Kaisa.^^

      Aber von Anfang: Den Kampf zwischen den CP-Agentenfand ich extrem geil inszeniert. Schnell, dynamisch und roh bis kreativ.
      Ich finde es sehr gut, dass du mit der SALIGIA-Einheit die CP8 so stark darstellst und so zeigst, dass die CP9 vielleicht die besten Attentäter, aber nicht unbedingt die besten Agenten stellt. Jetzt ganz unabhängig von Kaiser und Järv, denn es fällt mir auch in OP schwer zu glauben, dass die CP9 die ultimative Waffe der Regierung war. Aber das nur mal so nebenbei.

      Bevor Kaisa die Lichter ausgehen, krachen Kyu und Theresa durch die Decke. Ich finde es sehr interessant, wie unterschiedlich die Ranken-/Pflanzenfrucht in deiner und OneBrunous FF dargestellt werden. Während OB die Ranken mit einer gewissen Eleganz als Unterstützung zu Elenas physischer Stärke ausführt, sind Theresas Pflanzen selbst die pure Zerstörungskraft, reine Destruktion. Aber wie auch immer.
      Kyu setzt die Bibliothek in Flammen. Ein wenig erinnert er mich ja an Flint aus meiner FF, der zündet ja auch alles an und es kümmert ihn nen Scheiß, ob sein Zunderzeug eine Jahrtausende alte Bibliothek mit doppelt so vielen Geheimnissen ist. xD Mann kann nur hoffen, dass der Schmöker "Horizon - Herkunft, Funktion und Standort" nicht unter den Brennstoffen ist.^^

      Dädalus unterliegt indes Luzifer, zumindest zweitweise. In seinem Traum bzw. in seiner erzwungenen Erinnerung präsentiert sich wohl Marc in jungen Jahren als Dädalus Schüler. Jedenfalls tippe ich auf Marc. Damit hätten wir einen schönen Kontrast zwischen den Brüdern. Aber vielleicht ist es auch nicht Marc, sondern ein anderer Junge aus der Vergangenheit des alten Mannes - Stichwort: Verstobener Sohn. Denn warum sollte Luzifer sonst grade diese Erinnerung hervorrufen? Marc lebt ja noch.
      Jedenfalls ist Brianna wieder am Start. Aber seit wann redet sie eigentlich so geschwollen. Ich meine, versteh mich nicht falsch, es war ja ganz cool, aber irgendwie klang es etwas fremd aus Briannas Mund.^^

      Zum Schluss holt Lea -und jetzt lehne ich mich ga~nz weit aus dem Fenster und spekuliere- Briannas Steckenpferd. Zumindest würde mir kein anderer großer Gegenstand einfallen, der sich in Briannas Hotelzimmer befinden könnte und in der momentanen Situation hilfreich wäre. Daher: Steckenpferd.^^

      Wie gesagt, ein cooles Kapitel mit viel Spannung und die Handlung ist mit der Freilegung der Bibliothek auch vorangekommen. Freu mich schon darauf zu sehen, wie es weiter geht! :)


    • 41.Kapitel: Die geheimnisvolle Bibliothek

      Ein wunderschöner dynamischer Kampf zwischen Kaisa und Järv :thumbup: . Den hätte ich gerne noch länger verfolgt, aber wenn es ab besten ist soll man aufhören, wobei die Karten durch das unerwartete auftauchen von Theresa und Kyu neu gemischt wurden. Wenn ich mich recht entsinne ist dies auch das erste mal das du explizit erwähnst, das Jäv Gegenstände nicht nur durch seine Hände wieder hervorholen kann. Den Pfeil fand ich besonders interessant, da dadurch nochmal bestätigt wurde dass er den Gegenständen selbst Geschwindigkeit verleihen kann. Die Brandbomben hat er, wenn ich mich recht entsinne, mehr oder weniger geworfen bzw. immer von oben „fallengelassen“.

      Kyu hat derweil trotz seiner zweiten Verwandlungsstufe immer noch immense Probleme gegen Theresa. Was ich nicht ganz verstehe ist der Aufbau des Domes bzw. was wo darunter liegt. Theresa Kyu und Orônel sind doch aus den Katakomben durch den Boden der Kathedrale nach oben befördert worden. Sind sie schon damals durch die Bibliothek gewandert oder liegt diese unter einem anderen Abschnitt des Domes. Weiterhin stellt sich mir dadurch die Frage, ob die Bibliothek auf Höhe der Katakomben liegt oder noch ein Zwischengeschoss bildet.
      Kyus ansehen bei mir ist derweil extrem gesunken, da der die Bücher in Brand gesteckt hat :thumbdown: . So etwas macht man einfach nicht egal wie aussichtslos die Lage ist. Man steckt keine Uralte Bibliothek in Brand. ...(weiteres philosophieren darüber wie toll Bücher sind und was für ein verbrechen es ist Bücher "schlecht zu behandeln...[<-- also nicht weiter beachten ;) ] )... Besonders wenn sich darunter, wie Bo schon anmerkte, etwas befindet was man selber benötigt.

      Bei Dädalus Erinnerungen, ist die große Frage, in wieweit sind sie echt, beeinflusst oder ganz erfunden sind. Je nachdem was es ist sind diese ganz Unterschiedlich zu interpretieren.
      Auch ich dachte bei dem Jungen zuerst an Marc, allerdings hat dieser wenn ich mich recht entsinne graue Augen und keine blauen. Mein zweiter Gedanke war, dass es sich bei dem Jungen um Luzifer handeln könnte, besonders weil der kurz darauf von Verrat spricht. Dem widerspricht allerdings die Tatsache das Luzifer anscheinend schon recht alt ist und Dädalus in seiner Erinnerung auch schon als alt bezeichnet wurde. Hier müssen wir einfach abwarten und auf weitere Informationen hoffen.

      Bei dem Pakte das Lea abholen soll kann es sich eigentlich nur um das Steckenpferd handeln, obwohl es etwas irritierend ist das Paola dies dort zurückgelegt hat. Aber wir wissen ja nicht was sie gemacht hat bevor sie zum Haus des Stadtrates gegangen ist.

      Wieder ein sehr interessantes Kapitel, genieße deinen Urlaub und komm erholt und mit frischen Ideen für dein FF wieder zurück. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & 42.Kapitel erschienen

      So Leute neues Kapitel ist erschienen und wie immer hier zu finden.
      Ich wünsche viel Vergnügen :)

      Wie versprochen will ich noch auf eure Kommentare eingehen, da ein paar wichtige Fragen und Anmerkungen dabei waren!

      @Bo' #1

      -Bo- schrieb:

      Also Kyu ist wohl doch kein Fuchsmensch, sondern ein Kitsune. Jedenfalls dem Feuer und den zwei Schweifen zu deuten. Imo ein sehr cleveres Tier für einen Shonen bzw. eine Shounen-FF, immerhin kann man an der Anzahl der Schwänze ganz simpel Power-Ups visualisieren. Praktisch.^^
      Jetzt bin ich gespannt, wie Kyu mit seinen neu erworbenen Fähigkeiten umgeht und ob er Theresa besiegen kann. Im größten Notfall kann ja Paola mit Brianna zu Hilfe eilen, aber ich glaube schon, dass der Kitsune hier obsiegen wird, denn so langsam musst du ja mal anfangen, deine Protagonisten für zukünftige Gegner zu entwickeln. Das hattest du ja bereits angekündigt.

      Ja wie er damit umgeht, gibt es im neuen Kapitel ja schon ein wenig weiter. Das mit den Power-Ups ist mir auch aufgefallen und finde ich jetzt ganz praktisch :D

      -Bo- schrieb:

      Brianna kommt nun auch endlich hinzu, auch wenn ich nicht so recht weiß, wie es mit ihr weitergehen soll. So ganz ohne Steckenpferd oder Teufelskraft. Mal sehen, wie das so wird. Ein ausgeprägtes Rüstungshaki traue ich ihr eigentlich noch nicht zu. Bin gespannt. Wobei es am Ende vielleicht sowieso nur auf einen metaphorisches Duell der Geister, Brianna die im psychischen Gefecht mit Luzifer ihre Ängste überwindet und über sich selbst hinauswächst. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass du diese zahlreichen Illusionen, Wahnvorstellungen und Träume Briannas jetzt nicht zu einem kulminierenden Erweckungserlebnis steigerst. Wäre ja fast schon verschwendetes Potenzial, ist Luzifers TK ja wohl das Mittel schlechthin, um die Persönlichkeit, Vergangenheit und Gefühle eines Charakters in einem spannenden Kampf abzuhandeln. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.^^

      Ja wäre es, aber ich schränke hier gleich mal ein, dass Luzifer nach diesem Arc nicht von der Bildfläche verschwindet. Ich habe noch viel vor mit ihm ;)

      -Bo- schrieb:

      Der Kampf von Marc und Xiniu ist wiedermal schön dynamisch und roh inszeniert, auch wenn er für mich einen faden Beigeschmack hat, weil ich für meinen Teil einfach das Gefühl habe, dass du auf diese Weise Marc an einen Ort binden und so sein Zusammentreffen mit Brianna hinauszögern willst. Aber das ist dramaturgisch ja notwendig, von daher ist das nur Jammern auf hohem Niveau.^^
      Oronel trifft auf Lea, die Kurtisanen dringen in Luzifers Wohnhaus ein...keine Ahnung, was da jetzt kommt, aber ich bin gespannt.^^

      Ja und nein. Der Kampf hat noch Auswirkungen, die sich auf die Geschichte auswirken wird. Natürlich war auch der Grund, dass ich die Geschichte mit MArc und Brianna nach dem Arc mit Kapitel 50 aufarbeiten will. Alles andere hätte die heiße Phase des Arcs noch weiter auseinandergezogen.

      -Bo- schrieb:

      Zu guter Letzt kommt es jetzt wohl zu einem Kaisa vs. Järv, und ich habe ein mumliges Gefühl bei diesem Kampf, denn irgendwie bezweifle ich, dass Kaisa den verlieren wird, so wie du den Charakter bisher aufgebaut hast. Andererseits mag ich Järv zu sehr, als dass ich mir das wünschen würde. Bisher ist mir Kaisa noch relativ unsympathisch, weiß Gott warum. Daher bin ich momentan für Järv. xD Aber kann sich ja alles noch ändern, wenn Kaisa etwas genauer beleuchtet wird - oder auch nicht, wäre ja auch kein Drama. Außer Kaisa wird zur einer Protagonistin, dann wäre es wohl doch ein klitzekleines Problemchen. xD

      Ich glaub bei diesem Kampf, werde ich ein zufriedenstellendes Ende für dich finden ;)

      @Bo #2

      -Bo- schrieb:


      Aber von Anfang: Den Kampf zwischen den CP-Agentenfand ich extrem geil inszeniert. Schnell, dynamisch und roh bis kreativ.
      Ich finde es sehr gut, dass du mit der SALIGIA-Einheit die CP8 so stark darstellst und so zeigst, dass die CP9 vielleicht die besten Attentäter, aber nicht unbedingt die besten Agenten stellt. Jetzt ganz unabhängig von Kaiser und Järv, denn es fällt mir auch in OP schwer zu glauben, dass die CP9 die ultimative Waffe der Regierung war. Aber das nur mal so nebenbei.

      Da kommt zwar noch ein wenig, dass das spezifiert, aber Järv war ja ein gesuchter Pirat mit keinem geringen Kopfgeld (hab ich das nicht sogar schon erwähnt?^^)
      Und mir geht es da ähnlich wie dir, weil die CP9 war stark, aber ich würde auch einem Rob Lucci bei einem Kampf gegen Beispielsweise Flamingo nicht viel Chancen einräumen.

      -Bo- schrieb:


      Bevor Kaisa die Lichter ausgehen, krachen Kyu und Theresa durch die Decke. Ich finde es sehr interessant, wie unterschiedlich die Ranken-/Pflanzenfrucht in deiner und OneBrunous FF dargestellt werden. Während OB die Ranken mit einer gewissen Eleganz als Unterstützung zu Elenas physischer Stärke ausführt, sind Theresas Pflanzen selbst die pure Zerstörungskraft, reine Destruktion. Aber wie auch immer.
      Kyu setzt die Bibliothek in Flammen. Ein wenig erinnert er mich ja an Flint aus meiner FF, der zündet ja auch alles an und es kümmert ihn nen Scheiß, ob sein Zunderzeug eine Jahrtausende alte Bibliothek mit doppelt so vielen Geheimnissen ist. xD Mann kann nur hoffen, dass der Schmöker "Horizon - Herkunft, Funktion und Standort" nicht unter den Brennstoffen ist.^^

      Haha sehr geil. Nein ganz so schlimm wird es nicht sein, aber merk dir das doch mal :P

      -Bo- schrieb:

      Dädalus unterliegt indes Luzifer, zumindest zweitweise. In seinem Traum bzw. in seiner erzwungenen Erinnerung präsentiert sich wohl Marc in jungen Jahren als Dädalus Schüler. Jedenfalls tippe ich auf Marc. Damit hätten wir einen schönen Kontrast zwischen den Brüdern. Aber vielleicht ist es auch nicht Marc, sondern ein anderer Junge aus der Vergangenheit des alten Mannes - Stichwort: Verstobener Sohn. Denn warum sollte Luzifer sonst grade diese Erinnerung hervorrufen? Marc lebt ja noch.
      Jedenfalls ist Brianna wieder am Start. Aber seit wann redet sie eigentlich so geschwollen. Ich meine, versteh mich nicht falsch, es war ja ganz cool, aber irgendwie klang es etwas fremd aus Briannas Mund.^^

      Joa ist mir auch aufgefallen...da hat mich wohl meine pathetische Ader ein wenig gepackt. Wird wieder besser mit ihr (hoffe ich zumindest) :P
      Schauen wir mal, wer das war. Es war definitiv nicht Marc ;)


      @qoi #1

      qoii8891 schrieb:

      Da lag ich mit meiner Idee der Verwandlung doch gar nicht so weit daneben, nur hat er sich nicht in einen anderen Menschen Verwandelt sondern in seine zweite Form. Was nebenbei bemerkt Kampftechnisch sowieso viel sinnvoller ist. Ich würde mal so weit gehen zu behaupten, dass es insgesamt neuen Erscheinungsformen geben dürfte ;) . Kyu sieht jetzt sicher Beeindruckender aus als vorher.. solange er nicht spricht :P . Jedenfalls dürfte er Theresa jetzt (etwas) ebenbürtiger sein, da er ihre Wurzeln nun anscheinend verbrennen kann, mal abwarten wie er sich schlagen wird. Dädalus jedenfalls scheint schon wieder genau zu Wissen was hier vor sich geht.

      Dädalus weiß doch alles...soviel sollte klar sein :D
      Aber es ist an sich keine zweite Form, sondern nur eine Weiterentwicklung seiner Kräfte. Er wird sich ab jetzt immer in einen zweischwänzigen, größeren Fuchs verwandeln, bis er sich wieder weiter entwickelt^^

      qoii8891 schrieb:

      Järv scheint derweil sein Ziel erreicht zu haben, da er die Bibliothek wieder verlässt. Dort trifft er auf Kaisa die nicht darüber begeistert zu sein scheint, das er drinnen war.
      Interessant ist noch Lärvs Bemerkung das Kaisa als Sekretärin für sie gearbeitet hat. Da bleibt doch die Fragen wann dies gewesen ist, kurz bevor sie in die Stadt kam, während ihrer Zeit bei der CP9 oder noch viel früher bevor sie irgendwer als Agentin in die CP9 eingeschleust hat. Jedenfalls schient sich hier ein interessanter Kampf anzubahnen.

      Das mit Kaisa habe ich schon einmal angedeutet. Kapitel 20 bei dem Unterpunkt "Auf einer anderen Insel", kannst du es bei Interesse ja noch einmal nachlesen :)

      @qoii #2

      qoii8891 schrieb:

      Ein wunderschöner dynamischer Kampf zwischen Kaisa und Järv :thumbup: . Den hätte ich gerne noch länger verfolgt, aber wenn es ab besten ist soll man aufhören, wobei die Karten durch das unerwartete auftauchen von Theresa und Kyu neu gemischt wurden. Wenn ich mich recht entsinne ist dies auch das erste mal das du explizit erwähnst, das Jäv Gegenstände nicht nur durch seine Hände wieder hervorholen kann. Den Pfeil fand ich besonders interessant, da dadurch nochmal bestätigt wurde dass er den Gegenständen selbst Geschwindigkeit verleihen kann. Die Brandbomben hat er, wenn ich mich recht entsinne, mehr oder weniger geworfen bzw. immer von oben „fallengelassen“.

      Jein...ich erkläre das mal noch nicht ;)

      qoii8891 schrieb:


      Kyu hat derweil trotz seiner zweiten Verwandlungsstufe immer noch immense Probleme gegen Theresa. Was ich nicht ganz verstehe ist der Aufbau des Domes bzw. was wo darunter liegt. Theresa Kyu und Orônel sind doch aus den Katakomben durch den Boden der Kathedrale nach oben befördert worden. Sind sie schon damals durch die Bibliothek gewandert oder liegt diese unter einem anderen Abschnitt des Domes. Weiterhin stellt sich mir dadurch die Frage, ob die Bibliothek auf Höhe der Katakomben liegt oder noch ein Zwischengeschoss bildet.
      Kyus ansehen bei mir ist derweil extrem gesunken, da der die Bücher in Brand gesteckt hat :thumbdown: . So etwas macht man einfach nicht egal wie aussichtslos die Lage ist. Man steckt keine Uralte Bibliothek in Brand. ...(weiteres philosophieren darüber wie toll Bücher sind und was für ein verbrechen es ist Bücher "schlecht zu behandeln...[<-- also nicht weiter beachten ;) ] )... Besonders wenn sich darunter, wie Bo schon anmerkte, etwas befindet was man selber benötigt.

      Schuldgefühle hat er schon, die brauch er nicht auch noch von dir :P

      qoii8891 schrieb:

      Wieder ein sehr interessantes Kapitel, genieße deinen Urlaub und komm erholt und mit frischen Ideen für dein FF wieder zurück. :thumbsup:

      Bin ich und das neue Kapitel ist dadurch auch schon in Arbeit.
      P.S: Ich werde morgen mal eine Skizze vom Dom/Stadt anfertigen, damit das klarer wird :)


      Wünsche viel Vergnüngen beim Lesen! :)

    • 42.Kapitel: Marc vs. Konteradmiral Xiniu

      „Ich bin Wut. Ich bin Hoffnung. Ich bin Trauer. Ich bin Angst. Ich bin Freude. Ich bin die Kraft, die dich zu Hochformen treibt oder dich in entsetzliche Verzweiflung treiben kann, die deine Seele noch nicht erkundet hat. Was willst du also gegen mich tun, Brianna Emily Grimm?"

      Allein für diesen Monolog bekommst du von mir ein dickes Bienchen für dieses Kapitel. Luzifer ist einfach ein genialer Antagonist und Charakter, der uns von mir aus bis zum Ende deiner FF begleiten darf, gerne auch als Endgegner und Gegenspieler für Dädalus. Es gefällt mir einfach, wie er auf seinen Stab gestützt in den Gedanken und Gefühlen seiner Opfer herumfuhrwerkt, sich an ihnen labt und erfreut, ohne auch nur einen Funken Mitgefühl zu zeigen, nichts als das pure Verlangen, die Seelen seiner Gegner zu manipulieren. Allein beim Gedanken an einen möglichen Finalkampf gegen Dädalus, in dem der ehrliche und offene Wissenschaftler Luzifer besiegt und so die Vernunft gegen die irrationalen Gefühle obsiegt, bekomme ich eine deftige Gänsehaut. :)
      Aber genug davon. Wollte das nur nicht unerwähnt lassen.^^

      Zurück zum eigentlichen Geschehen. Marci-Marc, wie ich unseren schokoschönen Skaterboy ab heute nennen werde, ist dem Marineoffizier in Sachen Kampfgeschick ziemlich unterlegen und muss auf seine kleinen Spielereien zurückgreifen. Ich muss gestehen, dass ich den Typen (noch) nicht sonderlich mag, kann dir aber nicht sagen, woran das liegt. Aber um ehrlich zu sein, fasziniert mich die Figur durchaus und die Tatsache, dass ich ihn nicht leiden kann, macht ihn für mich nur noch interessanter. Paradox, oder?^^
      Aber ich kann mir jetzt ein besseres Bild von seinem Kampfstil machen, zumindest insofern, dass er ein vergleichsweise normaler Typ mit zahlreichen Hilfsmitteln ist, sodass er mich an eine mutige, attraktive und stärkere Version von Lysop erinnert, zumindest was die "menschlichen" Kampfmittel angeht. Ist ein netter Kontrast zum übermenschlich starken Crane mit seiner rohen Muskelkraft. Obwohl es sich eigentlich angedeutet hatte, kam das Impakt-Dial für mich dann doch überraschend. Ich hatte eher gedacht, dass Xiniu von den Fäden umwickelt vom Dach stürzt und sich aufhängt, ohne das Marc etwas dafür konnte. Also in etwa wie bei Disneys Tarzan.^^ Aber so ist es natürlich auch gut. Aber ein Impakt-Dial an einem ohnehin schon dutzendfach gebrochenen Arm? Autsch, autsch und nochmals autsch.^^

      Was gab es sonst noch? Aus der Szene mit Paola bin ich nicht so recht schlau geworden. Wen hatte Nadja gesucht? Luzifers Diener?
      Ganz nebenbei hast du Kyu vor einem Leben als Hasscharakter bewahrt, indem du ihn um die Bücher (beinahe) weinen lässt. Seine Feuer hilft allerdings nicht viel und Theresa macht ihn weiter fertig. Wann sich der Kampf wohl dreht?^^

      Soviel von mir. Wie gesagt, 11/10 Punkte für dieses in vielerlei Hinsicht fantastische Kapitel. Hut ab! :)


    • Kapitel 43 - 53

      So im alten Post ist kein Platz mehr, weshalb neue Kapitel ab sofort wieder hier gesammelt werden. Der Übersicht halber, gibt es wieder einen separaten Post :)

      43.Kapitel: Wir sind quitt!


      Brianna parierte einen Hieb des alten Mannes und holte dann mit Dädalus‘ Gehstock aus, den sie sich von dem wimmernden Mann, der immer noch am Boden lag, ergattert hatte. Doch Luzifer wehrte ihren Angriff beinahe mühelos ab und setzte gnadenlos nach. Wieder gelang es auch Brianna, einen Treffer zu verhindern und als sie schließlich beide gleichzeitig zuschlugen, trafen ihre Waffen aufeinander und ein scharfes, hohes Geräusch erklang. Keiner von ihnen war bereit, nachzugeben.
      Schweratmend ließ Brianna ihre Waffe sinken und fixierte dabei Luzifer mit seinen milchigen Augen. Ihr Atem ging schwer und unregelmäßig, was Luzifer kalt schmunzeln ließ.
      „Du bist nicht untalentiert, Brianna. Das muss ich dir lassen. Aber nur sinnlos auf deinen Gegner einzudreschen wird dir auf die Dauer nichts helfen. Dein Schicksal in dieser Welt wurde schon vor vielen Jahren besiegelt. Ich werde dich hier und jetzt nicht töten…das ist nicht dein Schicksal. Für deine Freunde kann ich allerdings keine Garantie leisten“, zischte der Kardinal und streichelte über seinen Kreuzstab. Erst jetzt erkannte Brianna die filigrane Schlange, die sich um das Kreuz wand und einen Apfel im Maul hatte.
      „Halt die Klappe!“, fauchte Brianna und richtete drohend Dädalus‘ Gehstock auf ihn.
      „Ich werde nicht zulassen, dass du meinen Freunden oder irgendeinen Menschen etwas tust!“
      Sie rannte wieder los und holte erneut weit aus.
      Luzifer tänzelte um die Rothaarige herum und zog den Stab einmal durch. Brianna war darauf nicht vorbereitet und schaffte es nicht rechtzeitig, auszuweichen. Das kühle Metall traf ihre linke Wade und zerfetzte dort das samtblaue Kleid. Brianna fluchte auf und ging zu Boden, als das verletzte Bein unter ihr nachgab.
      Luzifer setzte nach und stieß die Klinge auf ihre Brust hinab. Doch Brianna war geistesgegenwärtig genug und schlug den Stab mit ihrer Waffe zur Seite. Sie rollte sich unter dem alten Mann hinweg und versetzte Luzifer einen heftigen Schlag mit dem Knauf ins Kreuz. Der Kardinal taumelte nach vorne und fuhr dann herum, deutliche Überraschung stand ihm im Gesicht. Brianna kämpfte sich wieder auf die Füße und funkelte ihn böse an.
      „Wie willst du das anstellen, Brianna? Wie willst du alle beschützen, wenn du selbst nichts weiter bist als eine erbärmliche, schwache Frau...?“
      Luzifers blasse Augen forderten eine Erklärung.
      „Ich werde mein Leben opfern, um andere zu beschützen. Ich konnte schon einmal nicht verhindern, dass jemand zu Schaden kommt, den ich liebte!“
      Luzifer konnte nicht verhindern, dass ein Lächeln über seine Lippen spross. Er ließ seinen Stab ebenso sinken und rieb sich den schmerzenden Rücken. Auch wenn Brianna ihn nicht ernsthaft verletzt hatte, so hatte sie dennoch mit ordentlich Kraft zugestoßen.
      „Du bist noch viel törichter als ich angenommen habe, Weib!“
      Briannas graue Augen huschten für einen kurzen Moment zum Eingang der demolierten Kathedrale hinüber und sie glaubte ihren Augen nicht, als sich dort drei Gestalten postiert hatten, die auffordernd zu ihr herüber blickten.
      Luzifers Blick huschte kurz zu dem kleinen Rinnsal an Blut, welches an ihrer Wade herunterlief, und er schnaubte amüsiert. Ohne ein weiteres Wort schnellte er nach vorne und stieß erneut zu.

      ~ Die Kämpfe in der Bibliothek ~

      Die Temperatur in der unterirdischen Dombibliothek war unerträglich und Kaisa lief der Schweiß an ihrem weißen Rollkragenpullover hinab, aber sie konnte es sich nicht erlauben, dass Järv, noch dieser tollpatschige Fuchsmensch, noch „Verdorbene Ordensschwester“ Theresa erkannte, was sie auf der Haut trug.
      „Was machst du da, hmmm?“, flötete Järv neugierig, der ihr durch die Lüfte folgte, wie ein Raubvogel. Er hatte sich mittlerweile seines Sakkos entledigt, sodass sich der warme Flammenschein auf seinem blassen, muskulösen Oberkörper spiegelte, welcher zudem ein Büschel violettes Brusthaar beherbergte. Die Grünhaarige stieß sich erneut ab und hatte beinahe das Loch erreicht, durch welches das andere Kampfpaar herein gebrochen war.
      Ich muss die Kämpfe unbedingt nach außen verlagern…den Büchern hier darf nichts mehr geschehen. Nicht solange bis ich die Prophezeiung in meinen Händen halte.

      „Nanana…ich bin noch nicht fertig mit dir, Zuckerpüppchen. Du hast mein kleines Baby angerührt!“, rief ihr der Inselfresser hinterher und deutete mit dem Zeigefinger auf sie. Es dauerte eine Sekunde, bis Kaisa die Geste verstand. Der Schmerz durchbohrte ihre rechte Schulter und paralysierte sie. Es kam ihr vor, als hätte eine Eisenkugel die Stelle durchschossen, welche Järv anvisiert hatte.
      „Na da schau her…dann brauch ich das ja gar nicht mehr“, scherzte der CP8-Agent und ließ aus seiner breiten Handfläche ein Maschinengewehr fallen, welches gierig von den Flammen verzehrt wurde. „Luftgeschosse scheinen viel witziger zu sein!“, feixte er und ahmte mit seinem Zeigefinger zwei weitere Pistolenschüsse nach. Den daraus resultierenden Luftkanonen konnte Kaisa nur mit Müh und Not ausweichen, wodurch sie sich aber wieder weiter in das Innere Bibliothek bewegte. Keuchend kam sie am Boden auf und bemerkte, dass ihr weißer, langärmeliger Pullover an der linken Seite mittlerweile fast vollkommen mit roter Flüssigkeit vollgesogen war.
      „Verdammt!“, zischte sie, als auch das benachbarte Bücherregal Feuer fing. Die komplette rechte Hälfte der uralten Bibliothek war mittlerweile verloren. Chips kauend pflanzte sich Järv auf das Bücherregal zu ihrer linken und blickte durch seine verspiegelte Sonnenbrille zu ihr herab. Kaisa erwiderte seinen Blick trotzig und richtete sich auf.
      „Du suchst die Prophezeiung, nicht wahr?“, stellte der Agent die Frage in den Raum, welche Kaisa mit ihrem Schweigen zu seiner Zufriedenheit beantwortete. „Na dann mach dir mal keine Sorgen und zerbrich dir nicht dein hübsches Köpfchen. Sie ist nicht mehr hier. Von daher ist unser ganzer Zwist eigentlich fast grundlos…ich verzeih dir auch, dass du meine Maschine angefasst hast, klar?“
      Die stahlblauen Augen der grünhaarigen Frau weiteten sich bei diesen Worten und eine Welle von Zorn und Enttäuschung schwappte über sie hinweg. Sie ballte ihre zarten Hände zu Fäusten und verfestigte ihren Stand. Ihre weißen Pomps schabten leicht über den Boden, als sie ihre Haltung änderte und einen Arm über den Kopf hob.
      „Na? Was wird das denn jetzt?“, schmunzelte Järv und leerte die Tüte, ehe er seine fettigen Finger an seiner Hose abwischte.
      „Es existieren hunderte Tänze und Tanzstyle auf dieser Welt“, erwiderte Kaisa ruhig, während sie die Augen schloss, um sich ganz auf sich konzentrierte. „Sehen wir mal, wie du damit klar kommst, wenn ich dich zu einem Tänzchen bitte, denn jetzt muss ich hier auf nichts mehr Rücksicht nehmen!“
      Bei diesen letzten Worten, schlug sie die Augen auf, stieß sich vom Boden auf und vollführte bei ihrem Weg durch die Luft eine graziöse Pirouette. Järv hatte sich auf die plötzliche Schnelligkeit seiner Gegnerin nicht einstellen können und so übermannte es ihn regelrecht, als Kaisa über ihn auftauchte und den Abschluss ihrer Tanzfigur vollführte. Der Tritt der bezaubernden Grünhaarigen traf ihn direkt am Kopf, zerbarst seine Sonnenbrille und beförderte ihn mit atemberaubender Kraft zu Boden. Dabei zerteilte die Tänzerin gleich das gesamte Bücherregal. Zufrieden wollte sie sich zum gehen wenden, als ein brummendes und meckerndes Geräusch von der Stelle zu hören war, in der sie Järv befördert hatte.
      „Boah Mä~del“, motzte er schnaubend, während er sich aus dem Schutthaufen zog und wutentbrannt die Bücher zur Seite schlug, die über ihn hereingebrochen waren. „Nicht nur, dass du meine Maschine anfasst. Du zerstörst auch noch meine Lieblingspilotenbrille und meine Frisur. Jetzt reicht‘s! Dafür wirst du büßen!“, brüllte er im bassigen Tonfall und wischte sich Blut und Staub aus dem Gesicht.

      ~ Im Dom ~

      Brianna hatte erst nicht verstanden, warum Luzifer über sie hinweg gesegelt war, aber im nächsten Moment wurde ihr klar, was der Kardinal vorhatte. Er hatte sich abgestoßen und wandte sich den drei Gestalten zu, die mit einem großen Bündel die Kathedrale betreten hatten. Zu ihrer Verwunderung waren es drei Kinder, die sich zielsicher auf die Rothaarige zubewegten. Als plötzlich der blinde Erzbischof vor ihnen auftauchte, hielten sie erstarrt inne.
      „Ich glaube, dass die Öffnungszeiten für die Kathedrale schon seit ein paar Stunden überschritten sind“, flüsterte er süßlich und griff dem blonden Riko am Haar und zog ihn sich hoch.
      „Aua! Aua! Lass mich los, du Sack!“, schrie er und biss dem Kardinal in die runzlige alte Hand. Lea kam ihm sofort zur Hilfe und rammte ihren Schädel in die Magengrube ihres Gegners. Währenddessen hatte sich Orônel das Bündel geschnappt und war zu Brianna geeilt, die immer noch vollkommen paradox mit ansah, wie der Schwarzhaarige die Schnüre löste und den Stoff bei Seite riss. Ihr Herz machte einen Sprung, als das Bündel ihre Waffe, das Steckenpferd, freigab. Gierig schlossen sich ihre Finger um den hölzernen Griff und fast liebevoll streichelte sie über seine Nüstern.
      „Wie? Warum?“, stammelte sie, aber Orônel schüttelte nur schroff den Kopf und nickte zu Dädalus herüber, der sich stöhnend langsam wieder aufrichtete.
      „Sag deinem Fuchsfreund, dass wir hiermit quitt sind, einverstanden? Ich lasse ungern Rechnungen offen!!“, murmelte er knapp, ehe Brianna ihn dankend umarmte und ihm Dädalus‘ Gehstock in die Hand drückte. Ohne ein weiteres Wort machte sich der uneheliche Königssohn von San Fardo auf, um den alten Wissenschaftler auf die Beine zu helfen. Ein seltsam wohliges Gefühl durchströmte Brianna daraufhin, als sie ihr Steckenpferd in der Hand hielt, dessen Augen wieder seltsam glühten, nachdem sie es an sich genommen hatte. Eine Siegessicherheit breitete sich in ihrem Körpers aus, welche sie zuvor noch nicht gekannt hatte. Mit einem Lächeln auf den vollen, roten Lippen machte sie ein paar Schritte auf Luzifer zu. Jener hatte gerade Riko fallen gelassen und hielt sich nun die blutende Hand. Die Rothaarige wollte gerade etwas zu ihm rufen, als Luzifer seinen Stab nahm und damit auf Lea einschlagen wollte. Ein erstickter Schreit entfuhr ihrer Kehle, aber erleichtert erkannte sie, dass sich Riko zwischen den gefallenen Kardinal und das Mädchen geworfen hatte. Die Erleichterung hielt aber nur einen Moment an, denn mit einem heiseren Lachen zog Luzifer die metallische Spitze seiner Waffe aus der Kehle des Jungen, der einen letzten sehnsuchtsvollen Blick zu Lea warf, ehe das Licht in seinen Augen erlosch.
      „RIKOOOOO!“, schluchzte das Mädchen daraufhin und robbte zu ihrem Freund, den sie seit ihrer Geburt kannte und mit dem sie im Waisenhaus dieser Stadt aufgewachsen war. Ihre Hände zitterten als sie über das klaffende Loch in seinem Hals fuhr. Vollkommen aufgelöst fuhr sie sich über Haar und Gesicht, wobei sie Rikos Blut überall dort verteilte, wo ihre Hände sie berührten. Brianna stand wie angewurzelt an der Stelle und konnte nicht fassen, dass ein unschuldiges Kind gestorben war, um ihr zu helfen. Doch damit war es nicht getan. Luzifer packte Lea am Haarschopf und schleifte sie über den Boden, als er sich zu Brianna umdrehte. Ein diabolisches Grinsen hatte sich über sein Gesicht gelegt und es dabei zu einer widerwärtigen Fratze verzogen, die der Schatzjägerin das Mark in den Knochen gefrieren ließ.
      „Soviel Schuld, so viel Verzweiflung…was ist das für ein Gefühl…ein Gefühl, wenn man wieder versagt hat? Wenn wieder ein Kind stirbt?...aber warte ich kann es ja lesen!“, säuselte er und im nächsten Moment hatte er der aschblonden Lea das Genick gebrochen. Wie ein lebloser Sack klappte sie daraufhin zusammen und fiel neben die Leiche Rikos, der mittlerweile in einer Lache seines eigenen Blutes lag. Es machte ein seltsam vertrautes Geräusch, als Lea zu ihm fiel. Es erinnerte Brianna an das Getrappel von Kinderfüßen, die mit Gummistiefeln durch die ersten Regenpfützen des Frühjahrs sprangen. Nun lag dieses fremde Mädchen, bei dem fremden Jungen. Sie beiden waren tot, gestorben, um ihr aus unerklärlichen Gründen zu helfen. Luzifer griff nach seinem Stab und vollführte wieder seine Handbewegung, wie er es immer tat, wenn er in den Gefühlen anderer las. Aber sein Gesichtsausdruck versteinerte sich, denn er las keine Angst, keine Verzweiflung, sogar kaum Reue in Briannas Emotionen. Das einzige, was wie eine unsichtbare Aura aus jeder von Briannas Poren strömte, war blanker Zorn.
      44.Kapitel: Der unbändige Zorn der Brianna E. Grimm


      Kaisa traute ihren Augen nicht, als Järv sich schnaufend vor ihr aufbaute und sie mit einem schiefen Lächeln anblickte. Seine zerbrochene Sonnenbrille saß ihm schief auf der Nase und sein violetter Haaransatz hatte sich vor lauter Blut pechschwarz gefärbt. Er hob beide Hände und richtete die Flächen auf die grünhaarige Agentin, wobei ihr nicht entging, dass er seinen linken Arm seltsam abgewinkelt hatte. Gerade in diesem Moment ertönte ein grauenvolles, hohes Kreischen. Dies musste Theresas Stimme sein. Doch sie war nicht mehr wie zuvor kalt und voller Grausamkeit und Wut, sondern von Panik und Entsetzen erfüllt. Järv fuhr herum, und sah die Ordensschwester, mit einem klaffenden Loch in der rechten Brustseite, auf sich zu taumeln, und hinter ihr den Fuchsjungen, mit dem sie gekämpft hatte, regungslos auf dem Pflaster liegen. Theresa hielt sich die Brust, doch statt einer Wunde befand sich hinter dem Ordensgewand nichts, nur Schwärze. Es war Kaisa, die daraufhin erstaunt die Augenbrauen runzelte, als ihr klar wurde, dass Theresas Brustkorb komplett verbrannt und nun so schwarz wie Kohle war.
      „Verdammt, dass muss weh tun!“, zischte Järv zu Theresa, die vollkommen benommen vor Schmerz orientierungslos hin und her taumelte. Er zuckte daraufhin bloß mit den Schultern und wandte sich wieder seiner Gegnerin zu.
      „Okay, Darling. Wo waren wir stehen geblieben?“

      ~ Im Dom ~

      „WAS HAS DU GETAN?!!!“, kreischte Orônel und seine tiefe Stimme hörte sich an, wie im Feuer schmelzendes Glas. Er hatte gerade mit angesehen, wie Lea in die Lache aus Blut gefallen war und wollte gerade los spurten, als Dädalus ihn am Arm packte und zu sich zog. Der Thronfolger der Maskenstadt wehrte sich nur einen kurzen Moment, trat um sich, fauchte, spukte, ehe er in die dunklen Arme des Wissenschaftlers sank und dort stumm schluchzend erschlaffte. Jener fokussierte nun scharf den Kardinal, der zufrieden zwischen ihm und Brianna hin und her blickte.
      „Erstaunlich. Hätte ich wetten müssen, hätte ich eher gedacht, dass Dädalus die Wut packt und Brianna von der Verzweiflung übermannt wird. Das sich das Ganze jetzt anders entwickelt, überrascht mich, aber man sollte das Leben so nehmen, wie es kommt!“
      Die Rothaarige verharrte immer noch angewurzelt an Ort und Stelle, während sie die Stelle betrachtete, an dem die zwei toten Kinder aus dem Waisenhaus San Fardos lagen und ihren letzten Tag auf dieser Welt verbracht hatten. Ihr Blut fing an zu kochen und die Wut stieg in ihr auf wie in einem brodelnden Vulkan. Zornesflecken zogen über ihr Sichtfeld, als sie sich Luzifer zuwandte, der auf seinem Stab lehnend die Szenerie beobachtete. Dädalus war immer noch damit beschäftigt, Orônel zu trösten, der vollkommen in sich zusammengebrochen war.
      „SCHAFF IHN HIER RAUS, DÄDALUS! Bring dich auch in Sicherheit!!“, schrie die Schatzjägerin, während sie ihr Steckenpferd fester umklammerte. Der Greis hob seinen Kopf und die buschigen, weißen Augenbrauen verzogen sich zu einem fragenden Gesichtsausdruck. Ehe er etwas sagen konnte, brüllte Brianna erneut und der blanke Hass, der aus ihrer Stimme zu hören war, verschreckte Dädalus, sodass er ihren Worten sofort Folge leistete.
      „Ich kann für nichts mehr garantieren. Wenn ich fertig bin, dann wird dieser Dom nicht mehr existieren und mit ihm ebenso wenig Luzifer!“
      Der Alte hatte sich den Stab unter den linken und Orônel unter den rechten Arm geklemmt, was ein bizarres Bild ergab, denn der schlacksige Zwölfjähirge war mindestens zwei Köpfe größer als er. Aber dennoch konnte der Wissenschaftler so viel Energie mobilisieren, dass er schon fast die halbe Kathedrale durchquert hatte und sich nun vor dem meterbreiten Loch befand, welches Theresas Wurzeln in den Boden des Doms gerissen hatte, ehe sich Luzifer ihm zuwandte.
      „Glaubt ihr wirklich, dass ich so einfach gehen lassen würde?“, setzte Luzifer an, ehe eine Druckwelle ihn wanken und nach vorne stolpern ließ. Brianna legte zufrieden ihr Steckenpferd über ihre Schulter und befand sich nun direkt hinter dem gefallenen Kardinal, der nur ärgerlich zischte, ehe er sich auf seinem Stab richtete und zu der Rothaarigen herumwirbelte. Dennoch beachtete er sie nicht wirklich, denn er fuhr mit seinen langgliedrigen Fingern über den Kreuzstab, eher mit einer gezielten Handbewegung das Kreuz abnahm und zu Dädalus herüber warf.
      „Ich überlasse dir die beiden, Eva!“, rief er nach hinten, ehe er seine blanke Waffe auf Brianna richtete, die nicht verstand, was dort soeben vor sich ging.

      ~ In der brennenden Bibliothek ~

      Kaisas grüne Haarige flatterte im Wind, als sich ihr Körper durch die Lüfte bewegte, während sie der Schrittfolge eines Tangos führte. Mit jeder Drehung nahm sie mir Schwung und Kraft in ihre Beine, ehe sie die angesammelte Energie in einem stakkatoartigen Angriff auf ihren Gegner vollendete. Die Absätze ihrer hohen Schuhe bohrten sich dabei wie Geschosse in den ramponierten Boden, der mit Asche, Holz, Geröll und Papierfetzen übersät war. Järv gelang es dabei immer nur um Haaresbreite ihren Angriffen auszuweichen, bis er sich mit einem rasanten Luftausstoß selbst nach hinten beförderte. Dabei kam er ins Straucheln und knallte dabei hart auf eine der Marmorplatten, die mit Theresa und Kyu aus dem oberen Geschoss gekracht war. Sein Oberkörper triefte vor Schweiß, aber auch an Kaisa waren die Spuren des Kampfes und ihrer vorherigen Auseinandersetzungen mit Mármaros und Xiniu nicht spurlos vorbei gegangen. Die Wunde an ihrer Hüfte brannte höllisch und sie befürchtete, dass sie sich eine Rippe gebrochen hatte.
      „Dann bist du das also“, lächelte Järv vielversprechend und strich sich eine violette Strähne aus dem schweißnassen Gesicht. „Die Agentin, die ihre Gegner mit ihren Absätzen durchlöchert, als wären es Pistolenkugeln. Hätte ich das gewusst, dann wäre ich den Kampf natürlich ganz anders angegangen!“
      „Und ich hätte von einem ehemaligen exzentrischen Kopfgeldjäger, der aus Wut darüber, dass die Marine ihm 500 Berry zu wenig gezahlt hat, eine ganze Marinebasis im South Blue ‚verschlungen‘ hat, ebenfalls mehr erwarten müssen!“
      „Hey, immerhin hab ich sie brav wieder freigelassen, aber das musste die Marine ja persönlich nehmen und das ganze hat dann in einem Steckbrief mit einem Kopfgeld von 230.000.000 Berry geendet“, stöhnte Järv, der beim Gedanken an alte Zeiten unweigerlich grinsen musste. Seine Absence dauerte allerdings nur einige Sekunden, denn sofort hatte er sich wieder Kaisa zugewandt, der die Erschöpfung durch die kurze Kampfunterbrechung jetzt deutlich im Gesicht stand und deren Adrenalinpegel rapide sank. Der CP8-Agent reagierte daraufhin rasend schnell, da er wusste, dass ein Zeitfenster, um von der Insel zu verschwinden, ebenfalls begrenzt war. Er streckte wieder beide Arme aus und wandte seine Handflächen seiner Gegnerin zu. Daraufhin war ein saugendes Geräusch zu hören, als würde irgendwo Unterdruck entstehen, ehe es für den Bruchteil einer Sekunde totenstill wurde.
      „Es war schön dich wieder zu sehen, Kaisa. Ich glaube, dass dies nicht unser letztes Treffen war, aber mein Boss möchte jetzt, dass ich nach Hause komme und ins Bettchen gehe!“, erwiderte er beinahe charmant und ehe Kaisa irgendetwas unternehmen konnte, wurde sie von einer gewaltigen Druckwelle von den Füßen gerissen und durch die gesamte Bibliothek geschleudert. Sie prallte hart gegen eine der gemauerten Außenwände, welche durch die Kampfhandlungen aller Kontrahenten im Dom, aber schon stark in Mitleidenschaft gezogen worden war und so der Luftdruckkanone des Agenten nicht standhalten konnte. Die grünhaarige Frau wurde somit samt der zerbröckelnden Außenmauer in eine kleine Vorhalle geschleudert. Der rostige Geschmack von Blut lag ihr im Mund, als sie ihre stahlblauen Auge zur Seite wandte und den lächerlich kitschigen Schriftzug las - Hort der Fröhlichkeit und Glückseligkeit – Waisenhaus von San Fardo! Mit einem sarkastischen Lächeln auf den Lippen, flüsterte sie „Verdammt!“, ehe ihr Schwarz vor Augen wurde.

      ~ Im Dom ~


      Klirr
      Wieder hatte die Rothaarige den Schlag Luzifers pariert. Seine gezackte Klinge, die unter dem Kreuzaufsatz verborgen gewesen war, war auf sie herabgesegelt, aber sie hatte die Attacke mit ihrem Steckenpferd abgewehrt.
      Ein Rasseln ging von dem Kuttenträger aus, als er zu sprechen begann.
      „ Diese Waffe ist äußerst interessant, aber sie war nicht immer in deinem Besitz, Weib!“
      Brianna war sich fast sicher, dass sie so etwas wie Panik in der rasselnden Stimme Luzifers vernehmen konnte.

      Währenddessen wurde Dädalus von der gewaltigen Schlange gejagt, die sich aus dem Kreuz heraus verwandelt hatte. Die blanken Schuppen der majestätischen Boa Konstriktor schabten über den aufgesprungenen Marmor, während Dädalus filigran versuchte, nicht über die herumliegenden Felsbrocken zu stolpern. Er warf einen letzten Ausgang zum Dom, welchen die Schlange vor Wut zum Einsturz gebracht hatte, nachdem der Wissenschaftler die Schrecksekunde überwunden und Orônel mit einem Tritt aus dem Dom heraus befördert hatte.
      „Was bist du denn für ein widerliches Haustier…passt ja wie Arsch auf Eimer zu deinem Herrchen!“, quasselte Dädalus ein wenig atemlos, während die Schlange seine Worte nur mit einem aggressiven Zischen beantwortete. Er tauchte unter einer Kirchenbank hinweg, legte seinen Gewehrlauf an und schoss eine der Blendkugeln hab. Jene explodierte vor den bernsteinfarbenen Augen des Reptils, wodurch ihr Vormarsch für einen kurzen Moment gestoppt wurde.

      Zeitgleich standen sich Brianna und Luzifer in der Nähe der Kanzel gegenüber. Die Wut der Rothaarigen hatte sich mittlerweile wieder gelegt, aber dennoch spürte sie das Adrenalin, welches durch ihre Adern pulsierte und das gewaltige Verlangen Luzifers Ende herbeizuführen. Immer wieder versuchte der Kardinal in ihren Gefühlen zu lesen, aber der Zorn war stets zu stark gewesen, als dass irgendeine andere Emotion von ihm verstärkt hatte werden konnten. In dem Moment, in dem Dädalus die Blendgranate auf die Schlange abgefeuert hatte, witterte sie ihre Chance. Sie umklammerte das Steckenpferd, dessen Augen auf einmal bedrohlich flackerten und ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen, was Luzifer stutzen ließ.
      „Was ist los? Erkennst du deine aussichtslose Lage nicht?“, versuchte er seine Überraschung zu überspielen, woraufhin das Lächeln auf Briannas Lippen nur noch anschwoll.
      „Hast du schon einmal erlebt, wie ein wild gewordener Hirsch auf dich zu galoppiert kommt? Kannst dir vorstellen, wie es wohl sein mag, wenn es eine Horde aus sechs oder gar einem dutzend Hirschen ist?“, fragte sie ihren Gegner, während sie flink das Steckenpferd von der linken in die rechte Hand warf, es dabei einmal um seine eigene Achse drehte und es dann hart auf dem Boden aufprallen ließ. Sie vollführte eine leichte Drehung, wobei ihr feuerrotes Haar dabei spielerisch im Wind wehte, und ließ die Schnauze des Steckenpferdes fest auf den gepflasterten Boden niederschmettern. Luzifer vernahm das laute Schnauben von mehreren Nüstern und plötzlich breitete sich in konzentrischen Kreisen um das Einschlagloch eine Druckwelle aus, die den gesamten Boden erzittern ließ. Der Boden zerbarst und mit entsetzlicher Gewalt wurden die zersprungen Marmorplatten in die Luft gespien. Die Risse breiteten sich im rasanten Tempo über den Boden aus, zerbarsten Teilweise sogar die Kirchenbänke und uralten Fresken, welche Engel und andere heilige Gestalten symbolisierten, ehe sie die bemalten Außenmauern des Doms erreichten. Sie fraßen sich durch den weiß-grünen Marmor wie gierige Mäuler, schlugen ihre Zähne in das steinerne Fleisch, ehe der Spuk ein Ende hatte. Atemlos betrachtete Brianna ihr Machwerk, welches ihre Vorstellungen bei weitem übertroffen hatte. Doch dann geschah etwas unerwartetes, denn ein Rumoren jagte durch die vollkommen verwüstete Kathedrale, ehe das Dach, welches bereits durch die Brandgeschosse des CP8-Agenten beschädigt worden war, nach gab und die gewaltige Kuppel in sich zusammenbrach. Wie altes Herbstlaub im Winter fielen große Bruchstücke hinab auf durchlöcherten Kirchenboden, wobei sie zum Großteil noch weiter hinab in die geheime Bibliothek stürzten. Der wolkenverhangene Nachthimmel, welchen Brianna jetzt erblicken konnte, kam ihr seltsam bizarr und unwirklich vor.
      Der eiskalte Platzregen, der kurz nach der Zerstörung des Daches eingesetzt hatte, ließ so schnell nach, wie er angefangen hatte, aber die beiden Kontrahenten trieften vor Nässe und die Kälte bohrte sich gnadenlos durch Stoff und Haut tief hinein in die Knochen. Auch die Robe des Erzbischofes strotze vor Nässe, aber es schien ihn kaum zu kümmern. Ein behänder Schritt nach vorne und ein Versuch die Deckung Luzifer zu durchbrechen scheiterten und so umkreisten sich die beiden Kontrahenten wieder, während um sie herum Dädalus verzweifelt versuchte der Riesenschlange Herr zu werden.
      „ Ich wiederhole mich nur ungern, Brianna, aber dein Leben wird heute nicht enden. Dafür wurde Sorge getragen…bei deinem senilen Mentor und deinem kauzigen Tierfreund wäre ich mir da nicht so sicher!“
      Den Worten des Bischofs folgte ein heiseres Lachen und ein kräftiger Hieb der gezackten Klinge, die Brianna straucheln ließ.
      Luzifer schien wie in Rage und schlug auf Brianna ein, der nichts anderes übrig blieb als zu parieren und auf ihre Deckung zu achten.
      Er drängte sie immer weiter zurück bis in einen Augenblick der Unachtsamkeit die Klinge Briannas linken Unterarm streifte. Das Schwert Luzifers durchtrennte den leichten Stoff ihres Kleides mühelos und ein scharfes Brennen durchzuckte ihren linken Arm. Ihr stockte der Atem, sie strauchelte und fiel.

      ~ * ~

      Sie fiel durch Zeit und Raum. Durch den glühend heißen Mittelpunkt der Erde hindurch, bis sie unsanft auf den Boden aufschlug. Sie verspürte kaum Schmerzen, aber es wurde ihr Klamm ums Herz, als sie ihre Umgebung betrachtete.
      Sie befand sich in einem höhlenartigen Komplex. Aschfahle Wände auf denen getrocknetes Blut klebte. Der Boden war rissig und stieß giftige Schwefeldämpfe aus.
      Dennoch triumphierte der Mut in Briannas Herzen und so machte sie sich auf einen Weg aus dem Labyrinth aus Gängen zu finden.
      Ihre Suche schien von Erfolg gekrönt, als sie am Ende des Höhlenganges eine schlichte Holztür erblickte. Mit pochenden Herzen stieß sie sie auf und betrat einen kreisrunden Saal, der mit anthrazitfarbenem Marmorboden ausgelegt war. Die Decke bildete eine riesige Kuppel, die ein Loch hatte, von dem Brianna einen Ruß verhangenen Himmel erblicken konnte.

      Plötzlich flackerten Kerzen in den kreisrunden Säulengängen und ein Anblick des Elends offenbarte sich Brianna.
      Ein dutzend Leichen baumelten, wie bizarre Marionetten von der Decke hinab. Sie erblickte alle Menschen, die sie liebte und die ihr etwas bedeuteten ….ihre Gesicht seltsam entzerrt und leer.
      Nur ein höhnisches Lachen durchdrang die Totenstille. Die schiefe Fratze des Kardinals blickte auf sie herab, fast auf das Hundertfache vergrößert.
      Erschrocken und laut aufstöhnend wich Brianna zurück, doch hinter ihr war nun keine schlichte Holztür mehr, die in die Höhle zurückführte und erneut schwebte das pechschwarze Gewand auf sie zu.

      ~ * ~

      Ein Schmerz durchbohrte Brianna als sie auf den zerborstenen Marmorboden aufschlug. Das Steckenpferd entglitt ihrer Hand und alle Viere von sich gebreitet lag sie auf den Boden und beobachtete wie die Kuttengestalt das Schwert zum Anschlag erhob und dann auf einmal inne hielt.
      Es kam der Schatzjägerin so vor als würde die Zeit stehen bleiben, doch das fortfahrende Kampfgetümmel der Schlange belehrte sie eines besseren, obwohl ihr pochender Herzschlag ihre Ohren betäubte.
      Der Schrei des Kardinals war ohrenbetäubend und klang seltsam gequält, wie er so reglos dastand und nichts unternahm, außer auf die wehrlose Brianna hinabzublicken.
      „ Was geht hier vor sich? Was passiert mit mir?!!“
      Einen Moment verstand Brianna kein Sterbenswörtchen, bis ihre grauen Augen eine Gestalt wahrnahm, die oben auf der Kanzel saß und deren schneeweißes Haar im Feuerschein der brennenden Bibliothek silbern glänzte, ihr Gesicht aber in Schatten gehüllt wurde.
      „Nanana…Luzifer…dein Auftrag lautete nicht, sie zu quälen und ihren Gedanken herumzupfuschen…ebenso sollte Dädalus nichts passieren…‘The Man‘ wird nicht sehr erfreut darüber sein, dass du vom Fahrplan abgerückt bist!“, ertönte eine weiche Frauenstimme, deren Tonfall dennoch etwas sachliches und analytisches hatte. Die milchigen Augen des Kardinals huschten zu seiner Peinigerin hinauf und wenn Brianna sich bis dahin nicht sicher gewesen war, ob Luzifer Angst empfinden konnte, so war sie es, als er seine fast flehende Stimme vernahm.
      Pearl?!“
      45.Kapitel: Niederlagen

      ~ Wenige Minuten bevor Kaisa durch Järv ausgeschaltet wurde ~

      Die gierigen Flammen schlugen ein seltsam bizarres Licht auf Kyu, der rasch durch die brennenden Nester hindurch huschte, um den Angriffen seiner Gegnerin auszuweichen. Jene war jedoch weniger vorsorglich, sodass sich ihre Wurzeln und Ranken wie gierige Tentakeln über den Boden schlängelten, egal ob sie dabei direkt in die beißende Glut griffen oder nicht. Der Fuchsjunge schlug einen scharfen Haken nach rechts, wobei er aber seinen nun größeren Körper unterschätzte und dabei einen Globus umstieß. Sofort reckte sich Theresa Kopf zu seiner neuen Position und ein kühles Lächeln legte sich über ihre Lippen, während die Hitze in der brennenden Bibliothek ihr den Schweiß über das gealterte Gesicht trieb.
      „Es hat keinen Sinn dich zu verstecken, Fuchsjunge. Die Triade wird ihren Plan vollführen und niemand wird sie dabei aufhalten. Nicht du und deine Schatzjägerin Freundin, Brianna, nicht die Weltregierung und all die anderen, die sich dem drohenden Inferno erwehren möchte!“, flüsterte Theresa mit heiserer Stimme, ehe sie zu Husten anfing und dabei Blut spuckte. Als sie die rote Flüssigkeit in ihrer Handfläche erkannte, zeigte sich erst Furcht, dann Freunde und dann blanker Wahnsinn in ihrem halb verbrannten Gesicht.
      „DAS ENDE WIRD KOMMEN! DAS ENDE JEGLICHER MENSCHLICHER ORDNUNG…sobald Horizon in unseren Händen ist!“, schrie sie nun mit fanatisch verzerrter Stimme, ehe sie die Hände hob und dutzende Wurzeln aus dem Boden stießen. Wodurch Erdklumpen und Bücherregale in die Luft gestoßen wurden. Kyu sprang geschickt zwischen den unberechenbaren Attacken seiner hysterischen Kontrahentin hindurch, ehe er zum Sprung ansetzte und sich mit aller Gewalt vom Boden abstieß. Er riss das Maul auf, offenbarte die scharfen Fuchszähne und ehe er sich versehen konnte, umhüllte ein feuriger Schimmer seine komplette Schnauze. Theresa riss panisch die Augen auf, ehe die glühenden Fangzähne in ihrer Brust versanken und sich durch das weiche Fleisch fraßen, wie durch Schnee. Der Schmerz explodierte augenblicklich in ihrer Brust, doch der fanatische Drang zu gewinnen war ihr Anker, um nicht übermannt zu werden. Sie griff Kyu am Kiefer und verstärkte den Druck ihrer dünnen Arme. Der Fuchs jaulte auf und er hatte das Gefühl, als würde sie seinen Schädel gleich in zwei Hälften teilen. Daraufhin verfärbte sich Theresas Stirn schwarz und ehe Kyu realisieren konnte, dass sie Haki anwandte, sauste der Kopf ruckartig nach vorne und schleuderte ihn durch den halben Raum. Besinnungslos kam er neben einem der Bücherregale zum liegen, während Theresa sich die vollkommen verkohlte Brust hielt und vom Schmerz benebelt durch den Raum wankte. Verschwommen erkannte sie die beiden anderen Personen, die ebenfalls in einen Kampf verwickelt waren, aber alles drehte sich in ihren Kopf. Keuchend wandte sie sich um und zufrieden stelle sie fest, dass sich der Fuchs wieder in einen Menschen verwandelt hatte. Erst jetzt kamen die vollkommenen Auswirkungen des Kampfes bei Kyu sichtbar zum Vorschein. Sein beiges Shirt war zerfetzt und eine klaffende Fleischwunde war an der Stelle zu sehen, an der die Rosenranke ihn aufgeschlitzt hatte. Ebenfalls hatte er an Armen und Beinen leichte Verbrennungen, während er an der Stirn eine große Platzwunde trug, die ihm das strohblonde Haar dunkel färbte. Entschlossen wankte die Ordensschwester auf ihren Gegner zu, der ihr Brust und das halbe Gesicht verbrannt und ihre ganze Mission auf San Fardo gefährdet hatte. Zielsicher schlurfte sie über den Boden, während sie die Kreuzkette von ihrem Hals nahm und daraus einen kleinen Dolch zog, mit dem sie dem Teufelskraftnutzer ein Ende bereiten würde. Sie ging auf die Knie, während sie sich das schweißnasse, graue Haar aus dem Gesicht strich. Ihre dürren Finger tauchten in das warme Blut auf Kyus Stirn und voller Ekstase zeichnete sie ein Kreuz darauf.
      „Möge Gott deiner Seele gnädig sein!“, flüsterte sie, ehe sie den Dolch nahm und nach unten sausen ließ.

      ~ Im Dom bevor die mysteriöse Unbekannte auftauchte~

      Dädalus stolperte über den zerstörten, unebenen Boden, während ihm allmählich die Puste ausging. Er machte eine Drehung, während seine Birkenstocksandalen über den Marmor schlitterten und leckte das Gewehr an. Er verstellte die Rasten ein wenig, ehe auf die gefräßige Schlange zielte, die sich durch den Raum schob. Zischend streckte sie ihre Zunge heraus, als der Wissenschaftler abdrückte und ihr mehrere Kugeln treffsicher in die aufgeblähten Nasenlöcher schoss.
      „Schauen wir mal, wie dir diese Patronen voller Feuerameisen schmecken werden, du Ringelnatter!“, rief Dädalus höhnisch, als sich die Schlange plötzlich vor Schmerzen aufbaute und einen zischenden Laut von sich gab. Immer höher stieg der Kopf des gewaltigen Reptils in die Höhe, ehe sie sich einfach zur Seite fallen ließ und mit ihrem kompletten Gewicht die Außenmauer einriss. Sie landete mit ihrem Kopf in einem der Kanäle und verharrte einen kurzen Augenblick regungslos. Triumphierend wollte sich der Greis bereits von ihr abwenden, als sie mit ihrer monströsen Schwanzspitze ausholte und den Wissenschaftler von den Füßen peitschte, sodass er gegen den hölzernen Altar geschleudert wurde, der splitternd nachgab und Dädalus unter sich begrub.

      ~ In der Bibliothek ~

      Das Kreischen brachte Theresas Ohren fast zum Platzen und unter Tränen drehte sie sich um, als sie in die dunklen Augen einer Frau blickte, die sie sachlich-nüchtern anblickte. Ihr zitronengelber Kimono leuchtete strahlend im Schein der brennenden Bibliothek, während sie dem flehenden Blick ihres Gegenübers scheinbar mühelos standhielt. Einen Augenblick später verebbte das kreischende Geheul, wodurch sich auch die schneeweißen Haare der Frau wieder pechschwarz färbten und ihr sanft um die Schulter fielen.
      „Was…was…machst du hier, Pearl Wu?“
      Pearls blutrot geschminkten Lippen, die sich dadurch kontrastiv von ihrer schneeweißen Haut absetzen, verzogen sich zu einem gönnerhaften Lachen, als ob ein Kind eine lächerliche Frage gestellt hätte. Anstatt ihr eine Antwort zu geben, fuhren ihre sanften Hände über das verbrannte Gesicht Theresas und ein mitleidiger Blick legte sich auf das Gesicht der fremden Frau.
      „Der Fuchsjunge scheint dir übel zugesetzt zu haben, Theresa“, flüsterte sie beinahe mütterlich, woraufhin die alte Ordensschwester nur nickte. Doch auf einmal änderte sich der Tonfall Pearls und wurde wieder analytisch und distanziert.
      „Eure Mission ist gescheitert! Die CP8 hat sich heute die Prophezeiung ergattert, während ihr mit Brianna Emily Grimm und ihren Kumpanen beschäftigt ward..!“
      „A-aber…“, stotterte Theresa rechtfertigend, woraufhin Wu ihr mit einer simplen Handbewegung das Wort abschnitt.
      „Eure Mission war einzig und allein die Prophezeiung zu beschützen! Zudem sollten Brianna und ihren Mitreisenden nichts passieren. Doch was habt ihr stattdessen geschafft? Der Fuchsjunge ist halb tot, Dädalus ebenfalls. Zwei besiegte Marinesoldaten, eine zerstörte Bibliothek und eine gestohlene Prophezeiung in den Händen der Weltregierung…soll ich die Liste eures Versagens noch weiter führen?“
      Theresa schüttelte stumm den Kopf, woraufhin Pearl lächelte und ihr die Hand unter das Kinn legte, was halb drohend, halb fürsorglich wirkte.
      „Gut so! Ihr werdet diese Stadt so schnell es geht verlassen und zurück nach Duchess Court gehen. Sollen die Fünf entscheiden, was mit euch geschieht!!“

      ~ Im Dom – in der Gegenwart ~

      Luzifer konnte sich noch immer nicht bewegen, während Pearl nun mit überschlagenen Beinen auf einem der Kronleuchter saß und interessiert die Konstellation begutachtete. Ihr Blick wanderte von einem bewusstlosen Dädalus, zu einer vorübergehend ausgeknockten Schlange, zu Brianna und Luzifer, die sie beide fassungslos anschauten.
      „Wer bist du?“, wandte Brianna das Wort an Pearl, die sie kühl anblickte.
      „Habe ich dir erlaubt zu sprechen, Brianna? Ich habe gerade noch eine Unterhaltung mit Luzifer geführt!“, sprach sie harsch, ehe sie sich sanft zu Boden gleiten ließ. Wieder färbten sich ihre Haare schwarz, wodurch der Kardinal keuchend zusammenbrach. Der Stab rollte ihm klirrend aus der Hand, während seine runzligen Hände zu seinen Schläfen wanderten, um sie zu massieren.
      „Pearl…ich…ich kann das erklären…!“, stammelte der Kardinal, woraufhin Pearl inne hielt.
      „Spar dir deine Erklärung, Luzifer! Mir bist du keine Rechenschaft schuldig. Bei ‚The Man‘ sieht das schon anders aus“, erklärte sie ruhig, als Luzifer plötzlich seine Hand hob und ihre Gefühle las. Mit triumphierender Miene glitt seine Hand durch die die Luft, ehe sich sein Blick wieder verfinsterte. Pearl schnellte nach vorne, packte Luzifer an der Kehle und hob ihn in die Lüfte.
      „Treib es ja nicht zu weit, Luzifer!! Im Gegensatz zu dir, akzeptiere ich meine Aufträge und der lautete, dass du und Theresa unbeschadet nach Duchess Court ziehen dürft. Allerdings lasse ich dich nicht in meinem Kopf herumspielen, haben wir uns da verstanden?!“
      Ein lethargisches Nicken folgte und vollkommen verdutzt beobachtete Brianna, wie die mysteriöse Fremde Luzifer zu Boden fallen ließ, ehe sie sich der Rothaarigen zuwandte. Mit neugierigem Blick musterte die Asiatin die Schatzjägerin und schlenderte einmal um sie herum. Ihre Finger fuhren durch das rötliche Haar, ehe sie ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte.
      „Mag mir einer sagen, was alle von dir wollen, Brianna Emily Grimm“, schnaubte sie nun beinahe verächtlich. Sie war schon fast bei der Stelle angekommen, an der die Schlange regungslos lag, ehe sie sich umdrehte und Brianna noch einmal fixierte. „Übrigens hab ich deinen pelzigen Freund bei der Kanzel gelassen. Es hätte sonst gut sein können, dass er gegrillt worden wäre.“
      Sie stieg über das schuppige Monster hinweg, als es sich plötzlich zu regen begann und sich vor ihr aufbäumte. Das leichte Lächeln auf ihren Lippen erstarb, ehe sie zum Sprung ansetzte und ihre Hand durch die schillernden Schuppen stieß. Die Schlange erstarrte in der Bewegung und fassungslos wanderte ihr Blick zu der vergleichsweise kleinen Gestalt, die wieder zu Boden sank. Beinahe angewidert ließ Pearl das Herz zu Boden fallen und verschwand aus Briannas Sichtfeld.
      46.Kapitel: Die Macht der Emotionsfrucht


      Wie durch einen Schleier nahm Brianna Luzifer wahr, der wieder vor ihr stand. Vor ihrem inneren Auge tanzten Gesichter: Kyu, Dädalus, Marc, Crane, ihre Mutter und ihr Vater. "Eure Emotionen sind eure Schwäche. Ihr einfachen Menschen seid doch wirklich erbärmlich, kurz vor dem Ziel scheitert ihr alle!", zischte der Kardinal, doch obwohl noch immer abgrundtiefe Bosheit in seiner Stimme lag, waren die Kälte und die Kraft aus ihr gewichen. "Schlafe nun, Brianna Emily Grimm. Schlafe bis wir uns eines Tag wiedersehen!"
      Doch bevor die Klinge Luzifers sie treffen konnte warf die Schatzjägerin sich zu Boden. Von der Wunde in ihrer Seite ging Kälte aus, und die ganze Körperhälfte wurde allmählich taub. Sie packte den Fuß des Kardinals und zog daran, woraufhin er das Gleichgewicht verlor und erneut zu Boden ging. Brianna warf sich mit letzter Kraft auf ihn und schlug ihm ihr Steckenpferd auf die Brust.
      "Diese Waffe wird kann mich nicht besiegen, Närrin!", fauchte er und parierte ihren Angriff, sodass er sie entwaffnete und das Steckenpferd über den Boden schlitterte. Daraufhin drückte er Brianna die alte Hand, an der ein großer Siegelring prangte, gegen das Gesicht und presste sie zurück.
      Da, an der Hand, sein Ring...
      Die Zeit schien sich endlos hinzuziehen. Briannas Körper erschlaffte allmählich, als sie spürte, wie der gefallene Kardinal Schritt für Schritt in ihren Geist eindrang und ihn zermürbte.

      ~ * ~

      „Süße würdest du mich mal mit den Wolkentänzer allein lassen“, röchelte ihre Mutter und küsste ihre Tochter auf die Hand.
      Brianna schüttelte den Kopf und bittere Tränen kullerten über ihre Wangen, als sie sich an die blasse Hand ihrer Mutter klammerte.
      „ Hey Süße…Süße schau mich an!“
      Die zukünftige Schatzjägerin blickte auf und mit wässrigen Augen musterte sie das Gesicht ihrer Mutter, welches nur noch Haut und Knochen war und dennoch war sie für Brianna in diesen Moment die schönste Frau auf Erden.
      „Weißt du noch, was ich dir damals über den Tod erzählt habe?“
      Brianna nickte.
      „ Er ist auch nur ein armer Tropf…ich werde Lyò wiedersehen und Schnuffel…und deinen Vater!“
      „NEIN! Du darfst nicht gehen! Ich will nicht allein sein“, schrie Brianna mit heiserer Stimme und klammerte sich an das Bett, als einer der Spielleute, die anwesend waren, um Jaak Feuertänzer und Irina Rosenstimme die letzte Ehre zu erweisen, sie sanft in die Arme nahm und sich mit ihr draußen auf eine Bank setzte.

      „Wolkentänzer…“, keuchte Irina, „ Pass auf Brianna auf, okay?“
      Der stämmige Wolkentänzer wollte zu etwas ansetzen, aber seine vor Trauer bebenden Lippen erlaubten es ihm nicht, ein Wort zu äußern.
      „ Und noch etwas…vergib meiner Schwester, Elena! Und richte ihr aus, dass ich ihr ebenfalls vergebe und dass ich sie liebe!“

      ----

      Es regnete an diesem ersten November, 1512 Anno Maris. Es regnete unaufhörlich. Brianna war vollkommen durchnässt, sowie alle anderen Spielleute, die sich an den Grab der drei Spielleute versammelt hatten, die innerhalb weniger Monate verstorben waren und deren Todestag sich wieder jährte.
      Brianna drehte die drei weißen Nelken, die sie in den Händen hielt, bevor sie sie auf den nassen Erdhügel legte, wo jeweils ein Grabstein ruhte, in den die Namen Irina, Jaak und Bred, der Wolkentänzer eingemeißelt waren.
      „Ich liebe euch alle“, flüsterte die mittlerweile fünfzehnjährige Brianna, ehe sie eine Hand spürte, welche die ihrige umschloss. Mit verquollenen Augen schmiegte sie ihren Kopf an Marcs Brust, der ihr beruhigend über das Haar streichelte.

      ~ * ~

      Behutsam bettete Luzifer die Rothaarige auf den Boden und zog die Hand unter ihrem Kopf hervor, ehe er ihr fast liebevoll über die Wangen streichelte. Mühsam richtete er sich auf und sein Blick wanderte über die zerstörte Kathedrale, die mit all ihren Wunden nun die ersten Strahlen der hereinbrechenden Morgenröte willkommen hieß. Sein Atem beruhigte sich allmählich, aber die Wut in seinem Herzen wollte sich nicht legen. Plötzlich hörte er etwas rascheln und fuhr herum, wobei sich sein verhärmter Gesichtsausdruck nur mäßig entspannte, als er Theresa erblickte, die abwehrend die Hände hob. Sie sah grauenhaft aus, musste Luzifer feststellen und der kleine Funke an Schadenfreude, die ihm dabei durchzuckte, schreckte ihn beinahe.
      „Wir haben auf ganzer Linie versagt, Schwester!“, konstatierte er resigniert, während er sich Staub und Schutt von der edlen Robe klopfte. Theresa nickte nur schweigsam und zog sich die schwarze Kapuze über den Kopf, als das Tageslicht auf ihr Gesicht fiel.
      „Und was nun? Brechen wir alle Zelte hier ab und verlassen diese Stadt, die jahrelang unsere Heimat war?“, stellte sie eine Frage in den Raum, wobei ebenfalls der Hauch eines Vorwurfes in ihrer Stimme lag, welche Luzifer herumwirbeln ließ. Jener packte ihre Kehle und zog ihr halb entstelltes Gesicht zu sich heran, während seine milchigen Augen wild hin und her zuckten.
      „Glaubst du ich will das?! Glaubst du ich will wieder auf der Flucht sein?! ICH habe alles verloren…die Prophezeiung unserer Vorfahren…und Kalos!“, zischte er wutentbrannt, während im kleine Bläschen in die Mundwinkel stiegen. Schockiert über die verlorene Fassung ihres Bruders weiteten sich ihre Augen, aber ihr Miene erstarb, als sie den letzten Namen hörte.
      „Wieso? Was ist mit Kalos?!“, erkundigte sie sich mit beinahe kindlich-naivem Tonfall, woraufhin Luzifer ihre Kehle wieder los lies und hysterisch zum Lachen anfing.
      „Glaubst du denn wirklich, dass Pearl nur hier war, um zu schauen, ob wir uns an die Vereinbarung mit den Fünf Propheten halten? Glaubst du denn wirklich, dass niemand wusste, dass wir einen der wenigen Menschen beherbergen, welche die alte Schrift lesen können?!! DEINE UNACHTSAMKEIT, Schwester, war es, die uns Orônels wahre Abstammung verschleierte. Hätten wir das schon früher gewusst, wäre alles anders gewesen!!“
      „A—ab—aber…ich…“, stotterte Theresa, der nun die Tränen in die Augen stiegen, als Luzifer seinen Stab umklammerte und die Arme ausbreitete, um auf sie zuzugehen. Doch da war kein Schmerz, der sich in ihr ausbreitete. Kein Todesatem, der sich über sie legte. Dort war nur die Wärme eines Mannes, der seine einzige Schwester in den Arm nahm und ihr Absolution erteilte, während er stumm flüsterte: „Ich vergebe dir, Theresa!“
      Daraufhin torkelte er zum Ausgang des Doms und erkannte, dass die Flammen die Stadt über die Nacht fast vollkommen verzehrt hatte. Seufzend hob er den Stab und breitete seine Arme aus, ehe sich über der gesamten Stadt etwas ausbreitete, was wie ein Schleier aus glänzendem Licht aussah und seinen Mittelpunkt in dem gefallenen Kardinal fand. Theresa baute sich hinter ihm auf und legte ihrem Bruder unterstützend die Hand auf die Schulter.
      „Ich lege einen Tagtraum über diese Stadt, sodass wir unbehelligt von hier verschwinden können. Jeder in San Fardo wird nun mit seinem eigenen Dämonen zu tun haben, während wir vor unseren fliehen können!“

      ~ * ~

      Kaisa trieb in einem Meer aus Eis. Es war schneidend kalt, und um sie herum war nur eisiges Blau zu sehen.
      Wo bin ich?
      Sie versuchte, sich zu orientieren, doch es gab keine Erhebungen, keine Täler, kein Licht, keine Lebewesen und keine Richtungen. Sie trieb hilflos im Nichts, nur umgeben von Kälte.
      Ich muss hier weg. So hilf mir doch jemand!
      "Helfen?! Wer sollte dir denn schon helfen, Kaisa Hari…du bist allein…du hast niemanden!", fuhr eine Stimme, die noch kälter als ihre Umgebung war, durch ihre Gedanken. Ein Sturm kam auf, packte Kaisa und wirbelte sie davon.

      Kaisa öffnete die Augen. Sie lag in einer steinernen Halle, durch dessen großes Fenster die Sonne hereinschien. Oder nein es war kein Fenster und auch keine Sonne! Es waren die Flammen der brennenden Bibliothek, die ihren Schein in die unterirdischen Katakomben warf. Ihre Hand wanderte zu ihrem Kopf, der seltsam dröhnte, doch dann wurde es von einem Klingeln abgelöst, das durch die totenstillen Katakomben hallte. Ächzend ertastete sie den Hörer der Teleschnecke, wodurch das Geräusch augenblicklich erstarb.
      „Ja?“, sprach sie wortkarg in den Hörer.
      „Kaisa?! Du hast die letzte planmäßige Kontaktaufnahme verpasst. Was ist passiert?“, ertönte eine sachliche Stimme am anderen Ende der Leitung. Die Grünhaarige, die immer noch von massiven Kopfschmerzen geplagt wurde, richtete sich auf, um sich genauer zu orientieren.
      „Ein paar Marinesoldaten und ‚Inselfresser‘ Järv von der CP8 kamen dazwischen…“.
      „Hast du das Problem behoben?“
      Die Agentin, die mittlerweile aufgestanden war und ihre Blessuren beobachtete, schwieg in den Hörer, was ihrem Gesprächspartner Antwort genug war.
      „Wir haben hier weitere Instruktionen für dich…einen neuen Auftrag…“, erklärte der Mann kurzangebunden. Nachdem er Kaisa vollkommen instruiert hatte, legte er auf und ließ sie mit ihren pulsierenden Kopfschmerzen allein in den ausgestorbenen Katakomben. Einen Moment verharrte sie still, ehe sie sich daran machte, einen Weg nach draußen zu finden.

      ~ In den Straßen der Stadt ~

      Die Straßen San Fardos waren völlig verwüstet. Hier und da lagen Leichen, teilweise zerfetzt und entblößt, geplündert von einer grausamen Nacht und den Ungeheuern, die sie still und heimlich, zerfleischend und brandschatzend, hervorgebracht hatte.
      Nicht selten kamen weinende Personen den beiden entgegen. Oft trugen sie einen schlaffen und leblosen Kinderkörper. Oft aber auch nur ein Kleidungsstück.
      Die Trauer legt sich wie ein Netz über die Stadt…bald wird sie alles und jeden hier ersticken und gefangen nehmen
      Die nächste Straße, in die sie bogen war vollkommen verwüstet und in Theresas Gedächtnis flackerten Bruchstücke der gestrigen Nacht auf, als die Vorbereitungen für die lange Nacht der Masken im vollen Gange waren. Bilderfetzen von schallendem Gelächter, Wohlstand und Massen von Menschen, die in die Stadt geeilt waren, um hier einen glücklichen Abend zu verbringen.
      „ Ich frage dich noch einmal, Bruder! Wollen wir diese Stadt wirklich verlassen und alles hinter uns lassen, was wir uns aufgebaut haben?“, protestierte Theresa zornig als Luzifer sich weiter zielstrebig auf den Weg machte. Der Kardinal drehte sich um und seine milchigen Augen flackerten böse.
      „ Glaubst du ich etwa?! Allerdings möchte ich auch nicht, dass unser Leben hier endet!“
      So stapften sie weiter vorbei an Schutt, Asche und Tod, bis sie den Hafen erreichten. Luzifer drehte sich noch einmal zu der Stadt des Karnevals um, ehe er ein Schiff aus dunklem Ebenholz betrat. Seine Augen funkelten und seine Finger bohrten sich in das robuste Holz.
      „Das nächste Mal, wenn wir uns sehen, werdet ihr nicht so glimpflich davon kommen, Brianna und Dädalus. Egal, was die Altvorderen für euch vorhergesehen haben!“

      ~ Fünf Stunden später im Kurtisanenhaus~

      Die Rothaarige war in ein schlichtes, graues Leinenkleid gehüllt und jemand hatte ihre Haare gewaschen. Derselbe hatte auch ihre Wunden gereinigt und ihr Gesicht von Blut, Schmutz und Schmerz gesäubert.
      Brianna hatte ihre Beine fest an sich geschlungen und ihren Kopf an die kalte Fensterscheibe gelehnt. Ihr ruhiger und monotoner Atem ließ die Scheibe immer wieder beschlagen.
      Ab und an löste sie ihre Starre, nahm den Finger und malte auf die so beschlagene Scheibe. Malte ihren Namen, malte Figuren, teilweise einfach stilisiert, teilweise befremdlich entstellt.
      Sie hatte noch nicht gesprochen. Nicht weil sie es nicht wollte oder konnte, sondern weil sich in ihrer Kehle keine Worten finden lassen wollten. Nichts formte sich zu einem kleineren Laut.
      Sie hatte nicht geschlafen. Nachdem sie Dädalus hierher gebracht und entkleidet, sowie gewaschen hatte, war sie aufgewacht und schwieg seitdem, an der Scheibe lehnend.
      Die Nachricht vom plötzlichen Verschwinden des gefallenen Kardinals und seiner Schwester hatte Brianna nicht kommentiert. Sie war gerade dabei gewesen einen schief lächelnden Mund, mit eckigen Zähnen, auf die Scheibe zu zeichnen, als es an ihrer Tür klopfte.
      47.Kapitel: Die lange Nacht der Masken geht zu Ende!


      ~ Fünf Stunden zuvor ~

      Schnaufend stieß der alte Wissenschaftler die Holzbretter beiseite und rappelte sich auf. Er rieb sich über den Rücken und stellte fest, dass er sich wohl das Schlüsselbein geprellt hatte, als die Schlange ihn von den Füßen gerissen hatte. Sofort wanderten seine kakaobrauen Augen zu der Stelle, an der das Ungetüm immer noch regungslos lag.
      Wer hat es ausgeschaltet? Und wo ist Luzifer? Wo ist Brianna?
      Seine Gedanken rasten und hastig griff er nach seinem Stock, ehe er sich auf den Weg machte, um die Rothaarige zu suchen. Der Mamor zu seinen Füßen glühte und irritiert bemerkte er, wie die Flammen aus dem Loch leckten, in welches der blonde Fuchs und die Ordensschwester gestürzt waren.
      „Oh mein Gott, Kyu!!“, keuchte er, sobald er am Rand des Loches angekommen war, durch welches qualmender Rauch und erdrückende Hitze nach oben in den blutroten Morgenhimmel gestoßen wurden. Dädalus wischte sich den Schweiß von der Stirn, während seine Augen durch den Raum huschten, um irgendwelche Anhaltspunkte zu finden, die ihm Aufschluss darüber gaben, wo die Rothaarige und ihr diabolischer Gegner verschwunden sein konnten. Plötzlich hörte er ein Schluchzen und Jaulen, sodass seine Augen panisch hin und her wanderten, bis er den blonden Jungen erkannte, der über die beiden Personen gekauert war, die dort immer noch regungslos und blutgetränkt verharrten, wo sie getötet worden waren.

      ~ Drei Stunden später ~

      Langsam öffnete er seine Augen und blickte unsicher umher. Noch immer war er müde und erschöpft und spürte die Wunden aus dem Kampf mit Theresa. Nach kurzer Zeit schloss er seine Augen wieder, denn sie schmerzten beim Einfallen des hellen Morgenlichtes durch das offene Fenster.
      Kyu lag in einem weichen Federbett des Kurtisanenhauses am Stadtrand von San Fardo.
      Ein leichter Windstoß zog über Kyus gezeichnetes Gesicht und über die schneeweiße Decke, die seinen Körper ansonsten vollständig verbarg, hinaus in den Gang, durch die sich grade öffnende Tür. Mit geschlossenen Augen, augenscheinlich schlafend, lag der Fuchsjunge da und lauschte einem Gespräch:
      „Er ist vom Erdboden verschluckt. Meine Mädchen konnten ihn nirgends finden“, flüsterte eine weibliche Stimme und eine alte Ruhige antwortete: „Ob er mit Theresa und Luzifer verschwunden ist? Er war der Grund, warum ich überhaupt erst nach San Fardo gekommen bin und damit Briannas, Marcs und Kyus Leben in Gefahr gebracht habe!“
      „Es tut mir wirklich Leid! Allerdings sind wir auch noch auf der Suche nach Marc. Den Konteradmiral der Marine und den toten Flotillenadmiral haben wir gefunden und in das Lazarett gebracht, wo alle Verwundeten gerade versorgt werden.“
      Dädalus überlegte kurz: „Ich frage mich, was hier alles passiert ist, während wir nach den Schlüsseln gesucht haben, Paola. Ich hoffe, dass Kyu bald aufwacht. Vielleicht weiß er mehr.“
      „Ähmmmhem“, räusperte sich der Blonde und erhob seinen Kopf leicht, „mir geht es gut“, und blickte in die Gesichter von Paola, der Leiterin des Kurtisanenhauses und Stadträtin, und seinem Freund Dädalus.
      „Es geht dir gut?“, wiederholte Dädalus zweifelnd, „du hattest ein paar üble Verletzungen und wahrscheinlich ne kleine Gehirnerschütterung…außerdem warst du ziemlich aufgelöst, als ich dich gefunden habe“
      „…jaja is schon gut“, unterbrach Kyu den Satz von Dädalus und rollte genervt die Augen, „nicht einmal am Krankenbett verschonst du mich, oder?“
      „Verschonen?“, wiederholte nun Dädalus, „du bist fitt genug, dass du sprechen kannst und gegenüber alten Menschen keinen Respekt mehr zeigst, Kyu-kun!! Schonzeit ist hiermit beendet, kapiert?“, spottete der alte Wissenschaftler und ließ sich unsanft auf Kyus Bett sinken, sodass der Junge fast ein wenig in die Luft geschleudert wurde.
      „Ich bin froh, dass es dir immerhin gut geht“, erwiderte Kyu und schloss daraufhin wieder die Augen. „Ich auch, Kyu-kun, ich auch“, murmelte der Wissenschaftler kaum hörbar, während Kyu allmählich wegdämmerte.

      ~ Das provisorische Lazarett ~

      Signore Quattro hatte sich in einem der größeren Zelte eingefunden. Hier waren unzählige Verletzte, die er und dutzende Helfer aus den brennenden Häusern gerettet hatten. Nun hatten sie auch schwere Brandwunden zu ihren Kampfwunden. Diese Last war schwer zu tragen, so vielen bei ihrem letzten Kampf zuzusehen. Er stand neben einem Jungen mit dunklem Haar, der kaum älter als vierzehn Jahre war und die Arme um die Beine geschlungen hatte.
      „Wie geht es dir, junger Mann?“ fragte der ehemalige Stadtrat.
      Die Antwort war nur ein kurzes schmerzerfülltes Wimmern. Der Stadtrat sah wie er sich vor Schmerzen krümmte und unverständliches murmelte, was er nicht verstehen konnte. Nadja, eine der Kurtisanen, kam zu dem Feldbett mit einem Holzbecher in der Hand.
      „Wie heißt du denn?“, sagte sie zu ihm und streichelte ihm über die Stirn. „Hier trink dies. Es lässt die Wunden schneller heilen und nimmt dir die Schmerzen.“
      Langsam führte sie den Becher zu seinem Mund und lies ihn ein zwei Schlucke nehmen. Der verzerrte Ausdruck auf seinem Gesicht verschwand und er schien sich allmählich zu entspannten.
      „Es wird ihm bald besser gehen“, sagte Nadja zu dem Stadtrat.
      „Ihr seid sehr geschickt im Umgang mit den Kräutern!“
      „Hier, nehmt auch einen Becher und helft mir!“ , forderte sie ihn freundlich auf.
      Der Stadtrat griff nach der Medizin und begann nun sämtlichen Verwundeten die Schmerzen zu lindern. Er blickte immer wieder zu Nadja und den anderen Kurtisanen hinüber, wie sie elegant, , zwischen den Verwundeten hindurch schwebten.
      Signore Quattro wollte sich eine Verschnaufpause gönnen und ging aus dem Zelt, welches man provisorisch an die teilweise eingestürzten Häuser angebaut hatte.
      „Signore Quattro!“, schrien ihm ein paar Männer zu, welche ihm dabei geholfen hatten, die Häuser zu evakuieren und die Feuer zu löschen.
      „Wir haben endlich Kontakt zu Water 7 herstellen können. Die Stadt ist leider nicht in der Lage uns zu unterstützen. Die Aqua Laguna muss großen Schaden verursacht haben, aber sobald die ersten Reparaturen dort abgeschlossen sind, hat uns Eisberg Hilfe zugesichert!! In Enies Lobby können wir momentan niemanden erreichen. Pucci hat schon einen Konvoi mit Nahrungsmitteln losgeschickt!“
      „Das ist wunderbar! Vielen Dank!“, antwortete der Stadtrat etwas beruhigt und allmählich merkte er, wie sich die Erschöpfung der Nacht bemerkbar machte. Er wollte gerade eine Pause machen, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte und sanfte Schritte hinter sich hörte.
      „Giuseppe-san“, sagte Paola und legte dabei ihre Hand auf seine Schulter. „Ich bin dir zu soviel Dank verpflichtet. Du hast geholfen die Stadt und ihre Bewohner zu retten.“
      „Nein es tut mir Leid, Paola, dass wir nicht mehr tun konnten!“
      Ihr Blick wanderte zu den Rauchsäule, welche den morgendlichen Himmel verfinsterte.
      „Diese Häuser und die Kathedrale waren das Herz von San Fardo“, sagte er , wobei sich Schuld in seine Stimme legte.
      Paola starrte indes in die Ferne, sagte dann aber: „Nein. Die Kathedrale war das Zeichen, die Galionsfigur San Fardos. Unser Volk ist das Herz und unsere Erinnerungen die Seele des Landes. In uns tragen wir das Bild der einst blühenden Stadt und wir werden es unseren Kindern weitergeben...“
      Giuseppe schenkte ihr ein Lächeln und griff nach ihren Händen, wobei er erkannte, dass ein feuchter Schleier über ihnen lag.
      „Paola…hör mir zu! Du und deine Mädchen tun so viel für diese Stadt! Niemand kann etwas für die dunklen Machenschaften Lucius‘! Niemand!!“

      ~ Zwei Stunden später ~

      Die Rothaarige war in ein schlichtes, graues Leinenkleid gehüllt und jemand hatte ihre Haare gewaschen. Derselbe hatte auch ihre Wunden gereinigt und ihr Gesicht von Blut, Schmutz und Schmerz gesäubert.
      Brianna hatte ihre Beine fest an sich geschlungen und ihren Kopf an die kalte Fensterscheibe gelehnt. Ihr ruhiger und monotoner Atem ließ die Scheibe immer wieder beschlagen.
      Ab und an löste sie ihre Starre, nahm den Finger und malte auf die so beschlagene Scheibe. Malte ihren Namen, malte Figuren, teilweise einfach stilisiert, teilweise befremdlich entstellt.
      Sie hatte noch nicht gesprochen. Nicht weil sie es nicht wollte oder konnte, sondern weil sich in ihrer Kehle keine Worten finden lassen wollten. Nichts formte sich zu einem kleineren Laut.
      Sie hatte nicht geschlafen. Nachdem sie Dädalus hierher gebracht und entkleidet, sowie gewaschen hatte, war sie aufgewacht und schwieg seitdem, an der Scheibe lehnend.
      Die Nachricht vom plötzlichen Verschwinden des gefallenen Kardinals und seiner Schwester hatte Brianna nicht kommentiert. Sie war gerade dabei gewesen einen schief lächelnden Mund, mit eckigen Zähnen, auf die Scheibe zu zeichnen, als es an ihrer Tür klopfte. Ohne eine Antwort der Schatzjägerin abzuarten, wurde die Klinke nach unten gedrückt und eine Frau, welche Brianna seltsam bekannt vor kam, betrat den Raum. Irritiert musterte sie die grünhaarige, hochgewachsene Frau, die nun im Türrahmen stand und sie ebenfalls mit ihren stahlblauen Augen fixierte. Kaisa hatte sich die Haare gewaschen und zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammengebunden, während sie sich auch ihrer vollgebluteten und dreckigen Kleidung entledigt hatte und nun eine sportlich-eleganten Mischung aus einem weinroten, weiten Pullover und einer enganliegenden schwarzen Jeans.
      „Störe ich?“, fragte Kaisa unbekümmert, wartete aber keine Antwort ab, sondern betrat das kleine Zimmer, welches Brianna zur Verfügung gestellt worden war, und musterte mit gespielter Neugier ein wenig die Inneneinrichtung, um Brianna die Möglichkeit zu geben, die Situation einzuordnen. Nachdem die erste Überraschung überwunden war, richtete sich die Schatzjägerin auf und gab ihrer Besucherin mit einem auffordernden Blick zu verstehen, dass sie sagen sollte, weshalb sie gekommen war.
      „Warum so feindselig, Brianna Grimm? Immerhin war ich es, die euren naiven Freund gerettet und ärztlich versorgt habe!“, entgegnete Kaisa kühl und zündete sich ihre Zigarette an.
      „Wen meinst du? Kyu?“
      Ein Lächeln huschte über die Lippen der Agentin der Weltregierung, ehe sie einen tiefen Lungenzug nahm und danach den Rauch genüsslich und lasziv zwischen ihren Lippen hindurch bließ.
      „Den kleinen Feuerteufel? Nein! Ich meine den anderen…mit den schokobraunen Haaren und der nervigen Attitüde sich in meine Kämpfe einmischen zu wollen!“
      Ein irritierter Schleier legte sich über das Gesicht von Brianna, ehe es ihr dämmerte, wen sie meinte. Ihre Miene verfinsterte sich schlagartig und ihre Stimme wurde ernst, als sie sprach.
      „Was willst du?“
      Kaisa schenkte ihr ein zufriedenes Lächeln, während sie die Asche wegschnippte und sich in einen der altmodischen ledernen Sessel fallen ließ, die mit einem Blumenmuster bestickt worden waren.
      „Ich will eigentlich gar nichts. Ich möchte nur eine Mitfahrgelegenheit, um von dieser Insel wegzukommen.“
      „Und sehe ich das richtig, dass wir dein Ticket sein sollen, um von hier zu verschwinden? Nur leider muss ich dich enttäuschen, denn wir haben selber kein Schiff, um von dieser Insel zu kommen und der Seezug ist noch nicht wieder intakt!“, antwortete Brianna gereizt, der es gar nicht zusagte, dass diese fremde Frau, die sich noch nicht einmal namentlich bei ihr vorgestellt hatte, sie hier unter Druck setzte. Allerdings schienen die Worte Kaisa kaum zu beeindrucken, denn das zufriedene Lächeln war immer noch nicht von ihrem Gesicht verschwunden.
      „Keine Sorge, ich werde mich darum kümmern. Heute Abend um 18 Uhr, warte ich auch auf dich und deine Freunde am alten Hafen von San Fardo. Verspäte dich nicht!“, schmunzelte sie, während sie aufstand und zur Tür ging, als Brianna noch einmal das Wort ergriff.
      „Warum sollte ich dir vertrauen? Warum sollte ich mit dir reisen wollen? Ich kenne dich ja nicht einmal!“
      Die Grünhaarige drehte sich noch einmal um und zwinkerte ihr zu.
      „Du wirst schlussendlich das tun, was du willst, denn das macht den freien Willen ja schlussendlich aus! Also wir sehen uns!“
      48.Kapitel: Die Bastardkönigin und ihr Sohn


      „Wir werden kommen!“, erwiderte der Wissenschaftler knapp, aber freundlich, ehe er dem Boten, welchen Paola zu ihm geschickt hatte, die Tür vor der Nase zu stieß.
      „Wirklich, Dädalus? Eine Totenwache?“, warf Kyu ein, der sich auf Grund seiner Verletzungen erst einmal nicht in seine Fuchsform verwandeln sollte, damit die Behandlungen auch Wirkung zeigen konnten. Er hatte sich gewaschen und trug nun ein graues Shirt, auf dessen Vorderseite ein limettengrüner Stern der Modekette Crimin prangte. Über seine mittelange blonde Haarpracht, hatte er sich eine Kappe gezogen. Er saß auf dem Bett und ließ die Beine über den Rand baumeln, während Brianna, die ihre zu ihrer Brust gezogen, in einem Ohrensessel saß.
      „Wir können hingehen. Vor 18.00 verlassen wir die Stadt sowieso nicht!“, warf Brianna ein, woraufhin sich Dädalus interessiert zu ihr wandte.
      „Wieso um diese Zeit und wie stellst du dir das überhaupt vor?“
      „Vertrau mir, Dädalus. Aber bevor wir irgendwo hingehen, möchte ich wissen, was wir hier eigentlich genau gesucht haben!“, forderte die Rothaarige forsch, woraufhin Dädalus sofort schuldbewusst zu Boden blickte. Er hatte sich einen sauberen fliederfarbenen Poncho übergestreift, den kleine Wellenmuster zierten.
      „Wo soll ich anfangen?“, murmelte Dädalus und zündete sich seine Pfeife an, ehe er stockend zu sprechen begann. „Vor vielen Jahren besuchte ich eine Insel, die viele brillante Köpfe hervor gebracht hat…diese Insel war Ohara!“
      „OHARA??!!“, polterten die Schatzjägerin und der Fuchsjunge zeitgleich, wobei sie sich mit erstaunten und schockierten Blick anschauten.
      „Bist du etwa einer der Teufel von Ohara??“, fragte Kyu, woraufhin sich Dädalus‘ Blick verfinsterte und er seine Pfeife nach dem Fuchsjungen warf, die ihm zielsicher am Jochbein traf.
      „Untersteh dich, diese Leute Teufel zu schimpfen, Kyu-kun! Niemand ist von Grund auf böse oder falsch…entweder machen ihn die Umstände dazu, oder andere Leben zu ebendiesen. Hüte also deine Zunge in Zukunft!!“
      „Entschuldige…“, murmelte der Blonde daraufhin schuldbewusst und warf ihm die Pfeife wieder zurück, die er nach einem kurzen Nicken wieder anzündete.
      „Also auf Ohara habe ich einen Mann kennen gelernt, namens Kalos, der zusammen mit Nico Olvia dabei war einen uralten Text zu entschlüsseln. Einen Text, den man als die Prophezeiung bezeichnet. Diesen Mann habe ich hier gesucht, denn er war seit einigen Jahren der Wächter der geheimnisvolle Bibliothek San Fardos!“
      „Aber was hat das denn jetzt genau mit unserem Auftrag zu tun, Horizon zu beschaffen? Inwiefern hängt die Prophezeiung damit zusammen?“, murmelte Brianna neugierig, woraufhin Dädalus halb mit den Achseln zuckte, ehe er von Kyu unterbrochen wurde.
      „Diese Frau…wie hieß sie gleich? Theresa! Sie hat auch von Horizon und dem drohenden Untergang der menschlichen Ordnung gesprochen, gegen das sich niemand wehren kann!“
      Interessiert hob Dädalus die buschigen Brauen, nahm einen tiefen Zug seiner Pfeife und wandte sich dann wieder Brianna und ihrer Frage zu.
      „Kalos war einer der letzten Überlebenden Oharas – ein Geheimnis, welches übrigens diesen Raum nicht verlassen darf – ich dachte, wenn jemand über etwas so mysteriöses wie Horizon Bescheid weiß, dann er. Zur Not hätten wir ja auch das ganze Wissen einer uralten Bibliothek gehabt, wenn die Umstände anders gewesen wären…“
      Kyu stieg sofort eine Mischung aus Schamesröte und erbleichendem Schuldbewusstseins ins Gesicht, aber Dädalus fuhrt fort, ohne, dass er auf dieses Thema noch einmal einging.
      „Was mich übrigens zu einem weiteren Thema führt, Kyu! Ich bin dir noch eine Erklärung offen, die ich dir eigentlich schon in Chasetown hätte geben können, obwohl ich mir sicher bin, dass du es vielleicht schon selber herausbekommen hast, oder?“, wandte er sich schelmisch grinsend an den Fuchs, der irritiert zwischen ihm und Brianna hin und her blickte, welche daraufhin ein wenig mit den Augen rollte.
      „Naja, Kyu, es scheint ja fast so, als hättest du nicht die Hund-Hund-Frucht, Modell: Fuchs gegessen“, gab ihm Brianna den nötigen Anstoß, sodass er verstand und erleichtert seufzte er, dass die verkohlten Bücher in der Bibliothek scheinbar kein Thema mehr zu sein schienen.
      „Richtig, Brianna!“, fuhr Dädalus fort. „Toledo lehrte mich einst, dass sehr feine Nasen schon am Geruch einer Teufelsfrucht erkennen könnten, welcher Art sie angehören würden. Logia, Paramecia, oder Zoanfrucht haben alle ihren spezifischen Duft. Diesen Duft tragen ihre Verzehrer offenbar auch weiter an sich. Mir selbst entziehen sich diese Sphären leider, aber Toledo hatte wahrlich ein gutes Näschen für diese Dinge. Er konnte sogar den unterschiedlichen Geruch einer Kyrptid, Antiken oder normalen Zoansfrucht unterscheiden und schon bei eurem ersten Treffen stellte er ersteres fest.“
      „Eine…eine Kryptid-Zoan-Frucht?“, platzte es überrascht aus Kyu heraus.
      „Ja und zwar Modell: Kitsune. Du bist ein Fuchsgeist Kyu!“
      „Aber wie kann es dann sein, dass er all die Jahre nur ein gewöhnlicher Fuchs war, ohne, dass er gemerkt hat, dass er noch all die anderen Fähigkeiten hat?“, hakte Brianna neugierig ein.
      „Nunjaa…Teufelskräfte müssen trainiert und erweitert werden. Selten beherrscht jemand eine frisch gegessene Frucht perfekt und in vollem Ausmaß. Dazu kam vermutlich, dass unser lieber Kyu zu Recht nie glaubte, dass mehr hinter seiner Frucht stecken könnte, weshalb das schlummernde Potential dahinter, nie erweckt wurde. Die recht intensive letzte Woche, mit diesen vielen, ungewohnten Auseinandersetzungen, hat dann diese Seite wohl erweckt.“
      Kyu blickte vollkommen perplex an sich herab und ein breites Grinsen entfaltete sich auf seinem freundlichen Gesicht, während er leise das Wort „Fuchsgeist“ murmelte.

      ~ Der Platz der tausend Schwanenfedern ~

      Paola, welche von Signore Quattro dazu gedrängt worden war, dass es notwendig war, der überlebenden und verstörten Bevölkerung Halt und Erklärungen zu liefern, eilte über den Platz, um sich rechtzeitig für die Trauerfreier und Totenwache fertig zu machen. Sie sollte ein paar Worte an das Volk richten, da sie als einzige das volle Ausmaß der Schreckensherrschaft Luzifers kannte.
      „Na komm schon. Nimm doch ab, Isabella!!“, murmelte sie genervt, während die Teleschnecke in unendlicher Schleife vor sich her läutete. Wütend legte sie auf und umrundete den kleinen Brunnen, dessen Mittelpunkt ein Schwan zierte, der seine Flügel ausgebreitete hatte und aus dessen Schnabel in regelmäßigen Abständen Wasserfontänen in die Höhe stoben. Aus den Augenwinkeln erkannte sie plötzlich eine Gestalt, die dort kauerte und als sie erkannte, wer das war, erstarrte sie augenblicklich zur Salzsäule. Orônel hob seinen Kopf und seine verquollenen Augen musterten die Frau panisch. Paola kam zögerlich ein paar Schritte auf ihn zu und blickte ihren Sohn hoffnungsvoll an, doch dieser wich entsetzt zurück und die Trauer übermannte ihn, als er hysterisch schrie.
      „DU BIST NICHT MEINE MUTTER!!! Wo warst du all die Jahre? Wo warst du, als meine einzige Familie von diesem Psychopathen getötet wurde?! ICH habe mich um sie gekümmert…sie waren meine Familie!!!. Ich will nicht der Sohn dieses weinerlichen Königs sein, der sich hinrichten ließ, anstatt zu kämpfen. Ich will nicht dein Sohn sein…der Sohn einer Hure!!“, fauchte er und ließ eine aufgelöste Paola zurück.

      ~ Am Nachmittag ~

      Sie tauchte ihren zierlichen Zeigefinger in das Wasser mit den Zitronenblüten und stupste sie immer wieder an, während ihre grünen Augen der gelblichen Blüte folgten.
      Du schaffst das Paola…mach es einfach so wie Isabella…ihr fiel dies alles immer so leicht….
      Paola hatte ihre dunklen Haare auf der linken Seite geflochten und sich elegant um den Hals gelegt. Die linke Seite zierte eine perlweiße Haarspange, die einen Schmetterling darstellte.
      Das schneeweiße Kleid hatte Ärmel, die ihr bis zum Ellbogen reichten, deren Saum aber fast zu ihren Knien langte.
      Obwohl es pompös gefertigt war, mit filigranen Stickereien an Brust, Ärmeln und Taille, so hatte es eine ergreifende Schlichtheit an sich. Zu guter Letzt legte sie sich einen cremefarbenen Schal um, da jener Tag kühl, aber dennoch sonnig war.

      Die Straßen San Farods waren leergefegt. Keine Menschenseele begegnete Paolas Weg hinab zu den Toren, durch welche am gestrigen Tag noch eifrig Menschen und Besucher in die Stadt des Karnevals geeilt waren.
      Verdutzt stellte sie fest, wie emsig und rührig die Frauen und Männer der Stadt gewesen waren, denn an vielen Stellen waren die Straßen schon befreit von Schutt und Asche. An manchen Häusern erkannte die Kurtisane sogar, dass Blumen die Fenster zierten oder die Fahnen der Schwanenstadt gehisst worden waren. Selbst das Blut oder Ruß hatte man in penibler Manier von den grauen Pflastersteinen geschrubbt.

      Auf halben Weg, als die Kurtisane gerade den Platz der tausend Schwanenfedern überquerte, stellten sich ihr zwei Personen und ein Fuchs in den Weg. Beide in ebenfalls edles Gewand gehüllt, die Haare gewaschen und gepflegt.
      „Paola-sama, du siehst wunderschön aus!“, ertönte die feierliche Stimme Dädalus, der von Brianna, welche neben ihr stand, um einige Zentimeter übertrumpft wurde. Die rothaarige Schatzjägerin verneigte sich nur vor der Stadträtin, die wie wandelndes Licht schien, als sie auf den Platz trat und die Sonne sie erhellte.
      „Habt ihr es geschafft?!“, erwiderte Paola lächelnd, „Werdet ihr mich begleiten?“.
      „ Es gäbe keine größere Ehre“, antworte Dädalus und so schritten die vier gemeinsam die Stufen hinab. Hinab zu dem Tore, wo sich die Spuren der gestrigen Nacht immer weiter verloren.

      Zwar waren die offensichtlichen Zeichen – alle Leichen und die größten Trümmer – weggeräumt worden, doch hingen die Gedanken in den Gassen. Hielten sich fest wie morgendlicher Nebel in den Herbsttagen. Gedanken von Trauer, Tot, Verzweiflung, Hoffnung und Euphorie.
      Paola hielt einen Moment inne, schloss die Augen und atmete tief durch.
      „Ist alles in Ordnung?“, fragte Brianna besorgt.
      Paola nickte den Kopf, obwohl sie selbst nicht wusste, ob es stimmte und so ergriff sie, wie um sich selbst zu vergewissern, die Hand Dädalus und gemeinsam setzten sie den Weg fort.
      Durchquerten das zertrümmerte Feld und traten hinauf auf die – vom Frühjahr in bunte Kleider gedeckten – Felder. Tausende Krokusse schillerten in hunderten Farbschattierungen, doch alles was Paola sah war schneeweiße Blindheit. Hunderte weiße Flecken waren auf dem Feld verteilt und betteten sich in den Farbteppich, wie Überreste des Schnees im März.

      Es dauerte einige Momente bis Paola begriff, dass es die Gefallenen waren, die man hier draußen aufgebahrt und mit weißen Leichentüchern bedeckte hatte.
      Sie schluckte fest, bevor sie gemeinsam eine Gasse durch die Gefallenen nahm hinzu der Menschenmasse, die um ein Podest standen auf dem die restlichen Stadträte mit einigen Würdenträgern der Stadt warteten.
      Als die Menge, die herannahenden Personen erkannte, brach tosender Beifall aus und man klatsche. Paola merkte, wie Briannas und Dädalus Wangen sich ein wenig rötlich färbten und wusste, dass die ganze Aufmerksamkeit ihren Freund unangenehm war.
      Sie selbst verdrängte die Menschen, die weißen Tücher. Verdrängte als dies aus ihren Geist, um für das gewappnet zu sein, was sie zusagen hatte.
      Die drei nahmen in eine der vorderen Reihen Platz und Paola war froh, dass es zunächst Signore Quattro, Giuseppe, war der das Wort ergriff.

      „ Meine tapferen Bürger und Bürgerinnen,
      seht euch das Wetter dieses frühen Apriltages an. Die Sonne scheint mit all der Kraft, die sie aufbringen kann und dennoch friert es uns.
      Genauso geht es mir und ich denke jeden anderen von uns. Unser Überleben ist diese wärmende Sonne. Ein Licht, dass die Dunkelheit vertreibt, aber dennoch friert es uns; denn wir haben in der gestrigen Nacht Freunde, Familie und Nachbarn verloren. Verloren unsere Eltern, unsere Söhne, unseren Geliebten.
      Und dennoch leben wir. Und dennoch ist diese Stadt wieder frei vor dem schändlichen Einfluss Lucius‘. Vor dreizehn Jahren haben wir alle Verrat begannen, haben uns blenden lassen von den Worten eines geschickten Demagogen. Doch dieser Mann – Signore Dieci alias Lucius alias „Gefallener Kardinal“ Luzifer – hat uns die wärmende Sonne geraubt. Hat uns die Hoffnung genommen, indem er uns gegen unseren König aufgehetzt hat…indem er uns glauben ließe, dass der königlichen Familie nicht mehr getraut werden kann.
      Doch gestern, wie viele von euch schmerzlich erfahren mussten, zeigte der Teufel seine wahre Gestalt und plötzlich mussten wir alle einsehen, dass uns über ein Jahrzehnt lang die Sonne gefehlt hat. Wir mussten erkennen, dass Lucius uns alle betrogen hat.
      Aber bei all diesen Gedanken müssen wir einer Person danken, die uns in den Tagen höchster Not beigestanden hat und uns errettet!“

      Eigentlich sagte er schon alles…eigentlich ist das wichtigste gesagt…
      Dennoch stand Paola wie in Trance auf und nahm den Platz Giuseppes ein. Die Menge, die gerade noch über seine Worte gemurmelt hatte, verstummte schlagartig und alle fixierten die braunhaarige Kurtisane auf dem Podest.
      Verdränge die Gesichter…verdränge die weißen Tücher…hier bist nur du auf einen Feld voller Krokusse an einem wunderschönen Frühlingstag

      „Wir alle haben an den überraschendsten Stellen Narben. Sie sind so etwas wie geheime Straßenkarten unserer persönlichen Geschichte. Ein Diagramm alter Verletzungen.
      Die meisten Wunden heilen und es bleibt nichts weiter als eine Narbe zurück – manche jedoch heilen nicht.
      Manche Verletzungen tragen wir ständig mit uns herum auch wenn sie schon lange her sind – halten die Schmerzen an. Vielleicht haben uns unsere alten Wunden etwas zu erzählen. Sie erinnern uns daran wie wir damals waren und was wir überstanden haben. Sie lehren uns was wir in der Zukunft vermeiden sollen.
      Zumindest hätten wir das gern. Aber leider ist das nicht so, oder? Es gibt Dinge die müssen wir einfach immer wieder durchmachen. Man nannte mich einst Bastard, aber ich habe Liebe gefunden. Liebe zu meinen beiden Schwestern und Liebe zu einem Mann, dem ich einen Sohn schenkte. Doch trieben mich meine Ängste, meine Narben, von ihnen weg und so…so…“.
      Paola stockte, als ihr Blick auf eine einzelne Person fiel, die am Ende des Feldes stand und sie mit geröteten Augen anblickte. Dädalus, Brianna und Kyu folgten ihrem Blick und plötzlich erkannten sie einen Jungen mit zerzaustem schwarzem Haar, in dessen Augen sich eine wilde und unberechenbare Mischung aus Wut, Trauer und Angst spiegelte.
      „Oh mein Gott…Orônel“, hauchte Kyu, aber da war Paola schon vom Podest gesprungen und durch die Reihen gesprintet, um ihren Sohn nach all den Jahren endlich in den Arm nehmen zu können. Einen kurzen Augenblick später, in dem sie Orônel nicht los ließ, wandte sie sich wieder der Menge zu, die interessiert ihre Köpfe gehoben hatte und verwirrt dem Schauspiel folgte. Paolas Stimme klang heiser und gepresst, als würde sie ihre Tränen und Gefühle unterdrücken müssen.
      „So wird es vielen von euch gehen. Ihr fühlt euch verloren und einsam, aber so ist es nicht, denn noch immer lebt etwas in euch: die Hoffnung.
      Aber pflanzt eure Hoffnung mit guten Samen! Versteckt euch nicht hinter euer Trauer, der sich wie ein grauer Nebelschleier für immer um euch legen kann.
      Auch ich habe stets an der Hoffnung festgehalten und möchte weiterhin daran festhalten!
      Flehen wir in der Stille der Nacht, in der der Verlust uns übermannt nicht alle den Tode an? Flehen wir ihn nicht an, dass hinter dem Körper, in den er seine dunklen Krallen geschlagen hat, mehr als Fleisch und Knochen ist? Dass in diesen etwas, was einst unser Vater, unser Bruder oder unser Sohn war, eine Seele innewohnte?
      Lasst den Tod die Toten begraben, sie folgen ihn seit Jahrtausenden in Scharen.
      Aber legt selbst den Spaten aus eurer Hand und füllt lieber die Löcher, die der Tod und der Verlust in euren Herzen hinterlassen haben.
      Füllt sie mit Lebensfreude, mit neuen Erinnerungen, denn die leblosen Körper, die auf diesen Felde liegen, sind nicht mehr diejenigen, die sie einst waren. In dem Moment, indem der Tod die Seele von der fleischlichen Hülle löste, um sie zu begleiten zu dem Totentanz, in diesen Moment erlischt diese Person. Sie lebt in unserer Erinnerung weiter und dies ist die größte Ehre, die wir als Überlebende den Toten bieten können.“

      ~ Ein paar Stunden zuvor ~

      Kyu eilte fröhlich pfeifend durch die Gassen San Fardos. Die Nachricht, dass er eine mächtige Zoanfrucht als Kind gegessen hatte, dessen volles Potential er noch nicht kannte, hatte ihn einen seltsamen Auftrieb gegeben. Er eilte vorbei an Gestalten, die dabei waren, die Stadt von Schutt, Asche und Leichen zu säubern. Als er bemerkte, wie bizarr und grotesk seine fröhliche Stimmung im Vergleich erschien, verstummte er sofort und senkte betreten den Kopf. Er war auf dem Weg, um die restlichen Sachen aus dem kleinen Hotelzimmer zu holen, welches sie gestern bezogen hatten.
      Gestern…wie absurd das klingt. Es ist so viel passiert in den letzten vierundzwanzig Stunden, dass man es kaum glauben kann.
      Er, Brianna und Dädalus wollten sofort nach der Trauerfeier verschwinden, ehe man größere Fragen stellte, wer diese mysteriösen drei Personen waren, die ihn engen Kontakt zu der Stadträtin von San Fardo standen. Er hatte gerade einen der Kanäle überquert und seine tierischen Instinkte lockten ihn in eine Gasse, die am schnellsten zu dem Hotel führen sollte, als er eine zusammengekauerte Person erkannte. Seine Nase entschlüsselte den Geruch noch bevor seine Augen die Person wiedererkannt hatten.
      „Orônel?“, fragte er zögernd, woraufhin der uneheliche Königssohn sich zischend gegen die Wand presste.
      „Verschwinde!!“, fauchte er und zückte halbherzig ein Messer, was Kyu aber nicht zu beeindrucken schien. Er wusste nicht, ob es an der neuen Erkenntnis lag, dass er eine Kryptid-Zoanfrucht gegessen hatte, an den Entwicklungen der letzten Nacht oder an dem tiefen, vertrauten Verbundenheit, die er zu dem Waisenkind hatte. Der Fuchsjunge ging daraufhin in die Hocke und ließ sich neben Orônel sinken, der daraufhin resigniert das Messer sinken ließ und stumm auf die efeuumrankte Hausmauer gegenüber starrte. Sie saßen fast eine ganze Stunde schweigend da, eher erstaunlicherweise das Waisenkind das Wort ergriff.
      „Sie sind tot! Lea und Riko sind tot!“
      „Ich weiß…“, murmelte Kyu, wobei ihm sofort Tränen in die pechschwarzen Augen stiegen und er den Moment zu verdrängen versuchte, in den er die Leichen der beiden anderen Waisenkinder, die er in dieser langen Nacht kennen gelernt hatte, gefunden hatte. Aus den Augenwinkeln erkannte Orônel die Trauer in den Augen des fremden Jungen, woraufhin seine Wut abebbte und Trauer wich.
      „Sie waren meine Familie, Mann…verstehst du das? Ich hatte niemanden…nie! Doch ich hatte immer die beiden!“, schluchzte der Junge und vergrub sein Gesicht in seinen Händen, woraufhin Kyu ihm unbeholfen über den Rücken tätschelte, was das Waisenkind aber eher wieder wütend machte.
      „Lass mich!! DU hast doch keine Ahnung, wie das ist!“
      Kyu musterte den Jungen, der ihn vor etlichen Stunden noch umbringen wollte; musterte ihn, wie er wie um sich schlug, damit die Trauer ihn nicht übermannte. Er musterte ihn solange, bis er die Worte aussprach, die ihn verstummen ließen.
      „Deine Freunde aus dem Waisenhaus waren deine Familie. Jetzt, wo sie tot sind, brauchst du jemand neuen. Eine neue Familie…so habe ich es damals auch getan!“
      49.Kapitel: Die Jagd geht weiter


      „Und ihr beiden seid sicher, dass ihr nicht mitwollt, Paola-sama?“, wiederholte der Wissenschaftler sein Angebot, nachdem Kyu die letzte Tasche der Reisenden auf das Deck des beeindruckenden Schiffes bugsiert hatte. Es war eine schlanke Karavelle, die dort leicht schaukelnd im mittlerweile unbenutzten, alten Hafen San Fardos ruhte. Die Außenseiten waren abwechselnd in hellen und dunklen Holz gehalten und an manchen Stellen farbig gestrichen worden. Zwei große schwarze Masten mit schneeweißen Segeln ragten in den Himmel empor, wobei sie unten von einem dunkel lackierten Holzabschnitt einmal komplett eingerahmt wurden und auf dem etwas größeren hinteren Mast ein ebenfalls dunkelrot gestrichener Ausguck saß. Die Geländer an der Reling und der Treppe hoch zum Steuerrad glänzten kupferfarben. In ebenfalls kupferfarbenen Buchstaben prangte am vorderen Rumpfabschnitt der Name des Schiffes: „Ikarus“.
      Paola warf einen seitlichen Blick zu Orônel, der zusammen mit Kyu das Schiff begutachtete, ehe ihre strahlenden Augen zu der verwüsteten Stadt im Hintergrund schweiften. Schlussendlich griff sie Dädalus Hände und schüttelte den Kopf.
      „Ihr und Eure Freunde haben soviel für mich und diese Stadt getan, aber San Fardo ist mein Zuhause, meine Verpflichtung. All die Jahre habe ich mich vor meinen Pflichten – vor meinem Sohn – versteckt, aber heute…an diesem Tag habe ich beschlossen, dass ich keine Bastardkönigin mehr sein will! Ich will leben und frei sein. Genau das wünsche ich auch meinen Sohn“, sprach sie enthusiastisch, sodass es dem greisen Wissenschaftler ein Lächeln auf die Lippen und die Tränen in die Augen trieb. Als die Kurtisane dies bemerkte, griff sie nach seinem Gesicht und blickte ihm tief in die Seele.
      „Wir werden uns wiedersehen, Dädalus-san! Versprochen! Ich wünsche euch alles Glück dieser Welt!“, sprach sie, ehe sie ihm einen Kuss auf die Stirn gab und sich von ihm verabschiedete. Gemeinsam mit Kyu betrat der Wissenschaftler nun das Schiff und zusammen mit Brianna standen sie an der Reling, um sich von Orônel und Paola zu verabschieden. Die beiden winkten ihnen hinterher, als sich die Schaufelräder der Ikarus in Bewegung setzten, um San Fardo zu verlassen. Kyu hatte sich an Briannas Schulter gelehnt, als ihm etwas einfiel und er sich an Dädalus wandte.
      „Du schuldest mir noch etwas!“, rief er, woraufhin der Alte seine buschigen Augenbrauen hob und ihn misstrauisch ansah.
      „Ja einen Satz heiße Löffel, für deine freche Anrede gerade, oder was?“
      „Nein…du wolltest mir noch sagen, warum der Platz „Platz der tausend Schwanenfedern“ heißt!“
      Ein Schmunzeln huschte über Dädalus‘ Gesicht, als er sich an das Versprechen erinnerte, ehe er feixend zu Reden begann.
      „Erinnerst du dich an die Statue auf dem Platz, Kyu-kun? Kurz nachdem sie gebaut worden war, gab es einen kleinen Jungen, der es furchtbar komisch fand, wenn man anstatt Wasser Federn aus dem Schnabel fliegen würden…also hat er sich daran gemacht diesen Wunsch in die Tat umzusetzen. Das Ergebnis kannst du dir vorstellen und seit diesen Tag trägt der Platz auch seinen Namen!“
      „Wer war das?“, mischte sich Brianna ein, deren Haar im salzigen Meerwind flatterte, doch Dädalus zuckte nur mit den Achseln und wechselte rasch das Thema.
      „Also, Brianna. Wo ist Marc? Und woher wusstest du, dass sich sein Schiff hier befindet?“

      ~ Eine Insel in der neuen Welt ~

      Das kleine Boot glitt schweigend durch das pechschwarze Wasser und die erdrückende Dunkelheit, während Madame Wu die Beine übereinander geschlungen hatte und mit stoischem Blick in die verzehrende Finsternis blickte, die sich um sie herum ausbreitete. Der Kanal wurde von pechschwarzen Mauern gesäumt, welche rechts und links von ihr in nicht zu erahnende Höhen hinaufstiegen. Hätte sie beide Arme ausgestreckt, hätte sie die komplette Breite des Kanals umspannt. Nur eine einzige Kerze am Bug des Schiffs spendete ein wenig Licht, sodass sie die elegante Frau jetzt den Mann beobachtete, der geknebelt zu ihren Füßen lag. Er war apathisch und rührte sich nicht mehr, als wäre diese Behandlung nichts Neues mehr für ihn und soweit Madame Wu wusste, war sie es auch nicht. Sie wollte gerade etwas sagen, als das Klingeln ihrer Teleschnecke die Totenstille mit ihren unorthodoxen Lauten zerbersten ließ.
      „Ja?“
      „Pearl, ich bins. Hast du Kalos beschaffen können?“, fragte eine rauchige, weibliche Stimme, woraufhin Wu nickte, aber nichts erwiderte.
      „Pearl?? Du weißt, dass ich deine Gesten nicht sehen kann!“, hakte ihre Gesprächspartnerin unvermittelt ein, die um die Macken Madame Wus wusste.
      „Entschuldige ja…das habe ich. Hast du das Buch beschaffen können?“
      „Ich arbeite daran!“
      „Das möchte ich auch hoffen, denn du weißt ja, dass man sich dem Petrov‘schen Zorn lieber nicht aussetzt!“, erwiderte Madame Wu kühl, während sie sich durchs Haar fuhr.
      „Ich weiß, ich weiß! Wir sehen uns bald wieder, Pearl!“, tönte es aus der Teleschnecke, ehe es verstummte und Pearl wieder allein war mit der Dunkelheit und der Stille. Zufrieden lehnte sie sich zurück und ließ das Boot weiter den dunklen, unterirdischen Kanal entlang fahren. Sie würde bald da sein.

      ~ Duchess Court in der Neuen Welt ~

      Eine kleine Horde Flamingos flatterte über den sonnenbeschienen See, als zwei Zwillingsmädchen mit goldenem Haar ihnen hinterher rannten. Tweedledumm schnippte mit den Fingern und sofort schossen zwei Seile aus ihren Handflächen, schlangen sich um die Flügel der pinkfarbenen Vögel und rissen zwei von ihnen gnadenlos zu Boden. Aufgeregt spazierte ihre Schwester um die beiden gefangenen Exemplare herum, als sich ihr Miene schlagartig verfinsterte.
      „Mann, Schwesterherz…die sind ja beide tot“, bemerkte sie resignierte, woraufhin Tweedledumm nur mit den Schultern zuckte, die toten Flamingos nahm und sie in das glasklare Seewasser warf.
      „Wir mussten eh zur Königin, Dee!“, erwiderte sie und Hand in Hand eilten sie durch den prächtigen Schlossgarten.

      „Beruhige dich mein Engel, mein Herzblatt!!“, drang eine weiche, liebevolle Stimme an die Ohren der Zwillinge, als sie sich gegen die pompösen Flügeltüren drückten, um gemeinsam durchs Schlüsselloch zu blicken. Als die Königin das Wort ergriff, wären sie fast rückwärts umgeflogen, denn ihre Stimme bebte polternd durch den Raum.
      „Ich beruhige mich nicht!! Luzifer ist sowas von inkompetent!! Wir haben weder die Prophezeiung, noch Kalos, noch den Kopf von Dädalus?!!“
      „Wir…wir finden eine Lösung, einverstanden, Herzblatt?“
      „Ich habe die Lösung gerade eroriert…ich eröffne die Jagd auf dieses Schatzjägerpakt. Komm mit, setzen wir Brianna und Dädalus auf die Liste!“
      „Zu Befehl, meine Königin!“, gab der Mann weinerlich nach, woraufhin die beiden Zwillinge sich zufrieden anlächelten. Die beiden liebten die Jagdsaison.

      ~ An Board der Ikarus ~

      Dädalus und Kyu musterten immer noch irritiert die grünhaarige Frau, die urplötzlich aus einem der Räume geschlendert gekommen war und sich zu ihnen an den Tisch gesetzt hatte. Brianna wirkte kaum überrascht, aber seltsam steif und fühlte sich unbehaglich, als hätte sie ihre Freunde hintergangen.
      „Wer ist das, Brianna?“, setzte Dädalus beinahe erbost an.
      „Erinnerst du dich nicht? Wir haben sie im Seezug getroffen..“, erklärte Brianna, wurde daraufhin aber von einem wütenden Dädalus unterbrochen. „Ich weiß, wer sie ist, aber was macht sie hier??!!“
      Kaisa räusperte sich kaum hörbar, zog an ihrer Zigarette und beugte sich vor, um die Aufmerksamkeit aller zu erlangen.
      „Deine Schätzjägerin und ich haben einen Handel geschlossen.“
      „Einen Handel?“, wiederholte Dädalus das Wort mit abwertenden Tonfall, während de wärmende Sonne auf das Deck des Schiffes fiel und das helle Holz erstrahlen ließ.
      „Ja einen Handel. Ein Ticket auf ihren Schiff für das Leben und die sichere Übergabe ihres Freundes.“
      „Marc?“
      „Ja genau. Er liegt hinten in seinem Bett, aber er sieht übel aus. Ich habe ihn ärztlich versorgt, aber wollte die Entscheidung, ob man ihm seinen Arm abnehmen sollte, Leuten überlassen, die ihn länger als fünf Minuten kennen“, erwiderte Kaisa trocken und drückte ihre Zigarette aus. „Ich habe mich an meinen Teil der Abmachung gehalten, Brianna. Ich erwarte, dass du deinen einhältst.“
      Brianna nickte nur stumm und beobachtete, wie Kaisa auf das obere Deck ging und sich dort in die wärmende Abendsonne legte. Fassungslose Blicke seitens Kyu und Dädalus hafteten an ihren Gesicht, aber Brianna verzog keine Miene, sondern blickte stur gerade aus, zu der Tür, auf die Kaisa gezeigt hatte, ehe sie sich räuspernd aufrichtete.
      „Kümmere dich um seinen Arm, Dädalus.“
      „A-aber…“
      „Tu es, oder willst du etwa, dass er stirbt?“
      Mit offenem Mund blickte der Wissenschaftler zu Brianna, die seinem Blick trotzig standhielt, ehe Dädalus meckernd und wild gestikulierend aufstand, Kyu am Kragen packte und hinter sich her schleifte.
      „Bewahre mich einer vor der Dickköpfigkeit dieses rothaarigen Weibes“, zischte er vor sich her, ehe er die Tür zu Marcs Zimmer aufstieß und dort den Braunhaarigen fand, der auf sein Bett gelegt worden war. Sofort verflog sein Unmut und er eilte zu ihm, bevor er die Wunden an seinen Körper begutachtete. Widerwillig musste er feststellen, dass die fremde Grünhaarige zwar nur das Nötigste, dies dafür aber sehr gut versorgt hatte.
      „Hol mir eine Teleschnecke! Sofort!!“, wies er Kyu an, nachdem er mit besorgter Miene Marcs vollkommen zerfetzten und demolierten Arm begutachtet hatte. Der Fuchsjunge, der froh war, dass er das zerfetzte Fleisch nicht mehr riechen musste, rannte zu Dädalus Tasche und kramte die Teleschnecke heraus, ehe sie ihm brachte und der Greis eifrig eine Nummer wählte.
      „Wen rufst du an?“
      „Die beste Ärztin, die ich kenne. Sie muss mir hierbei konkretere Anweisungen geben!“

      ~ Drei Stunden später ~

      Kaisa blätterte stumm in einer Zeitschrift, die sie auf dem Schiff gefunden hatte, während die Rothaarige immer wieder an ihrem Tee nippte und den Mücken dabei zu sah, wie sie um die kleine Kerze tanzten, die sie auf den Tisch gestellt hatte. Mit fragendem Blick reckte sie den Kopf, als sich die Tür zu Marcs Schlafzimmer öffnete und Dädalus in Begleitung eines bleichen Kyus das Deck betrat. Der Wissenschaftler hatte ein blutiges Tuch in der Hand und putzte sich die runzligen Finger ab, ehe er sich zu den Tisch, an dem die beiden Frauen saßen, gesellte.
      „Er wird wieder…hoff ich zumindest. Kuleha und ich haben alles getan, was noch möglich war. Im übrigen soll ich euch alle von Toledo grüßen...also nicht euch alle!“, sprach er mit einem vernichtenden Blick zu Kaisa.
      „Ich danke dir, Dädalus“, erwiderte Brianna knapp, woraufhin Dädalus ihr kurz an die Schulter fasste, um zu symbolisieren, dass alles vergeben war.
      „Er wird sicherlich noch bis morgen früh schlafen. Ich denke, dass du und Kyu dies am besten ebenfalls tun solltet. Ich halte derweil Wache und das Schiff auf Kurs!“, schlug der Wissenschaftler vor, woraufhin Brianna und Kyu sich einverstanden zurückzogen. Kaisa spürte den Blick des Alten an ihr haften, aber genüsslich ließ sie ihn zappeln, ehe sie anbiss und den Kopf hob.
      „Gibt es etwas?“
      Verschwörerisch lehnte Dädalus sich vor und seine Stirn legte sich in dutzende, bedrohliche Falten.
      „Ich weiß nicht, was für ein Spielchen du hier spielst, aber ich warne dich, sollte den beiden deinetwegen auch nur ein Haar gekrümmt werden, dann werde ich dich eigenhändig umbringen.“
      Erstaunt hob Kaisa die Augenbrauen, ehe sie sich wieder desinteressiert ihrer Zeitung zuwandte.
      „Keine Sorge…das liegt nicht in meiner Absicht. Im Übrigen, wenn wir hier schon so offen reden, Dädalus: Ich weiß über deine Vergangenheit Bescheid und ich frage mich, ob sie den beiden nicht viel gefährlicher werden kann, als meine bloße Anwesenheit?“
      Mit diesen Worten ließ die Tänzerin Dädalus perplex zurück und ging ebenfalls zu Bett.

      ~ Der nächste Morgen ~

      Polternd zerbrach etwas und verschlafen reckte Kyu seinen Kopf in die Höhe, wobei seine blonden Haare in alle möglichen Richtungen abstanden. Sein Blick wanderte zu Dädalus, der mit einer dampfenden Tasse Kaffee, in einem großen Sessel lag und interessiert die heutige Morgenzeitung in der Hand hielt. Er wollte sich gerade wieder gähnend unter der Bettdecke verkriechen, als wieder etwas zu Bruch ging.
      „Was zur Hölle? Es ist doch noch mitten in der Nacht!“, jammerte Kyu und drückte sich das Kissen aufs Gesicht, um weiter schlafen zu können.
      „Es ist elf Uhr vormittags, um genau zu sein und wenn ich das richtig interpretiere, dann haben Brianna und Marc gerade zu Reden begonnen“, schmunzelte der Wissenschaftler amüsiert, ehe er die Zeitung wieder zusammenfaltete, welche die komplette Zerstörung Enies Lobby durch die Strohhutbande als Aufmacher gewählt hatte.
      50.Kapitel: Brianna und Marc - Teil I


      1501 Anno Maris – Einundzwanzig Jahre zuvor

      „ Ich mag dort aber nicht hin“, protestierte sie, während sie mit ihren grauen Augen die Landschaft erkundete. Sie blickte über die sanften Hügel der Insel, die in feuriges Rot getaucht waren. Der goldene Herbst bestimmte die Flora und sie konnte sich nicht satt sehen an dem Spiel der Farben, welchem sie ausgesetzt war.
      „ Schau mal der Baum da trägt drei – nein vier, unterschiedliche Farben!“, lächelte sie und offenbarte hierbei eine kleine Zahnlücke.
      Sie zupfte Irina am Ärmel, damit sie aus dem Fenster schaute. Ihr kastanienbraunes Haar hatte sich über ihr Gesicht gelegt, welches in den letzten Tagen immer fahler und müder geworden war. Dennoch öffnete sie die Augen, zwang sich zu einem Lächeln, und ihre glasigen Augen folgten dem Zeigefinger des kleinen Mädchens. Er führte zu einer hoch gewachsenen Eiche, deren Blätter schimmerndes Gold, rostiges Rot, weiches Braun und ein schwaches Orange angenommen hatten.
      „ Siehst du ihn??“, drängelte das Mädchen in ungeduldiger Manier, während ihr die bläuliche Schleife aus dem Haar fiel, aber sie bemerkte das gar nicht.
      Irina lächelte liebevoll und nickte, bevor sie mit angeschlagener Stimme antwortete, während sie dem Mädchen durch das gelockte rötliche Haar fuhr.
      „ Es sieht wunderschön aus. Ich freue mich, dass dir solche Dinge noch auffallen“, sie hustete leicht, “ Die Menschen beachten die Farben eines Tages lediglich an seinen Anfang und an seinem Ende. Dabei wandert ein Tag durch eine Vielzahl von Farbtönen und Schattierungen, und zwar in jedem Augenblick. Eine einzige Stunde kann aus Tausenden von unterschiedlichen Farben bestehen. Wachsgelb, regenbesprühtes Blau. Schlammige Dunkelheit. Seit ich geboren wurde, habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, darauf zu achten. Verlier diesen Blick für die Farben der Welt bitte nicht Anna, mein Schatz.“
      Brianna verstand die Worte nicht, aber fand sie wunderschön. Sie ließ sich wieder zurück auf ihren Sitz sinken und blickte immer wieder verstohlen aus dem Fenster der kleinen Kutsche, die sie zu ihrem Ziel brachte.
      Irina lächelte, nahm die Hand ihres Gemahls, und schloss die Augen wieder, sichtlich froh bald den Hafen erreicht zu haben.

      1501 - Eine andere Insel nach der Überfahrt

      Eine starke Hand rüttelte sie aus ihrem Schlaf und erschrocken fuhr sie hoch.
      „ Keine Sorge, du hast nur geschlafen, wir sind da“, ertönte die Stimme ihres Vaters und seine gütigen Augen hüllten Brianna in völlige Geborgenheit.
      Sie stieg aus der Kutsche und blickte auf die kleine Insel auf der Grandline, die ihr Gauklerzug aufgesucht hatte. Ihre Augen suchten die Irinas, die bei ihrer Schwester Elena und ihrem Bruder Raphael stand. Mit kindlicher Euphorie stürmte sie auf ihre Mutter zu und nahm ihre Hand. Verstohlen blickte sie zu den Zwillingen hinauf, die ihr neckisch durch die lockigen, roten Haare fuhren.
      „ Na Brianna, wie war deine Fahrt?“, fragte Raphael, der mit seinen Geschwistern und den restlichen Gauklern separat angereist war.
      „ Wunderschön Raphael“, antwortete Brianna mit verträumten Augen, „ Mama hat mir schöne Geschichten über die Farben erzählt.“
      Elena lächelte und fing an Brianna zu kitzeln, die lachend davon rannte und die Zwillinge aufforderte mit ihr Fangen zu spielen.
      „ Ihr fangt mich doch eh nie“, rief sie ihnen trotzend entgegen, während sie über den gepflasterten Weg rannte, der ins Innere der Stadt führte.
      Irina, die sich einen anthrazitfarbenen Mantel und eine Kapuze übergezogen hatte, hakte sich bei Elena ein und gemeinsam mit Chusei folgten sie den Umhertollenden.
      Brianna achtete nicht auf den Weg und ihre Haare flatterten im Wind, als sie die Stufen heruntersprang, die hinunter zum Hafen führten. Es gab nur wenige Abzweigungen, deshalb entschied sie sich instinktiv für diesen Weg.
      Im Nachhinein konnte sie sich kaum an Details Chasetowns erinnern. Nachdem sie beherzt von der letzten Stufe gesprungen war rannte sie noch ein paar Meter, bevor sie keuchend vor einem Abgrund stehen blieb. Raphael und Elena holten sie wenige Sekunden später ein und blieben ebenfalls stehen.
      Der salzige Geruch des Meeres stieg der schnaufenden Brianna in die Nase und ihre Augen fixierten das Wasser, welches sanft und fast bewegungslos gegen den gemauerten Hafen schwappte.
      Regenbesprühtes Blau…ob Mama das damit meinte?
      Doch Brianna wurde eh und je aus ihren Gedanken gerissen, als eine tiefe, aber freundliche Stimme ertönte, die das leise Rauschen und das pochende Herz Briannas leicht übertönte.
      „ Raphael, Elena, schön euch zu sehen. Wo ist eure Schwester und ihr edler Gemahl natürlich?“. Briannas Augen wanderten zur Quelle der Stimme und machten einen relativ großen Mann mit schneeweißen Haaren ausfindig.
      „ Wir sind hier Dädalus, alter Freund!“, verkündete Jaak, der mit seiner Frau und Chusei gerade die Treppe, die zum Hafen hinab führte, herunter schritt. Als der Mann außer Reichweite war, zupfte Brianna Elena am Ärmel, die sich zu ihr herunter beugte.
      „ Duuuu…warum hat der Mann da Haare im Gesicht?“, fragte Brianna mit todernster Miene.
      Elena konnte nur mit Müh und Not ein lautes Lachen vermeiden. „ Das erkläre ich dir ein anderes Mal“, flüsterte sie ihr zu.

      1502 Anno Maris – Ein Jahr später

      Plomp, Plomp
      Das Wasser spritzte Brianna auf die Schuhe, aber das war ihr egal. Sie saß am Rande des Hafens und hatte die Beine zu ihrer Brust gezogen. Immer wieder ließ sie die Steine ins Wasser fallen. Die offenen, langen Haare, hingen wie ein Vorhang um ihren Körper, nur ihr Gesicht war teilweise zu sehen.
      Plomp, Plomp
      Sie wischte sich mit ihrer kleinen Hand über die Nase und rieb sich die Augen. Die Stimme Dädalus‘, der auf einmal neben ihr stand, hörte sie kaum.
      „ Darf ich mich zu dir setzten kleines Fräulein?“, fragte er mit gütiger Stimme.
      Brianna zuckte nur mit den Achseln, ohne etwas zu sagen.
      Plomp, Plomp
      „ Ich kenne dich zwar noch nicht gut Brianna, aber du erinnerst mich an jemanden. An jemanden, den ich schon sehr lange nicht mehr gesehen hab. Ich gab ihm damals ein Geschenk. Ein Geschenk, welches ich dir nicht geben kann; aber ihr seid euch sehr ähnlich. Ich glaube es sind – die Augen. Eure Augen sind von derselben Art und Weise.“
      Er verstummte und plötzlich blickte Brianna ihn mit verquollenen, roten Augen an.
      „ Ein Geschenk von dir würde ich auch nicht annehmen“, funkelte ihn Brianna böse an. Der Mann legte die Stirn in Falten und fragte: „ Wieso?“
      Plomp, Plomp
      Brianna zögerte und schluchzte tief, bevor sie mit Tränen in den Augen schrie:
      „ Weil du meine Mama und meinen Papa auf ein Schiff gesteckt hast und jetzt segelt sie davon und kommt nicht mehr wieder!“
      Dädalus nickte nur verständnisvoll und legte dem Mädchen ein verfärbtes Ahornblatt in den Schoss. Dann stand er auf und lächelte. Brianna sagte nichts, sondern blickte sturr gerade aus auf die raue See, und so sehr sie sich auch bemühte, sie konnte die Farbe des Meeres nicht mehr erkennen. Alles was sie sah, war eine trübe Masse, die monoton hin und her schaukelte.
      Plomp, Plomp

      1503 Anno Maris – Ein Jahr später

      Brianna öffnete ihre Augen und für einen kurzen Moment blickte sie in die vertrauten, dunkelbraunen Augen ihres Vaters, Jaak. Sie lächelte und schloss sie wieder. Eine dunkle Leere umfing sie, kalt und gefühllos. Ein silberner Strahl traf durch einen kleinen Türschlitz in den Raum.
      Das Mädchen stand auf und neugierig näherte sie sich dem Tor. Sie spürte nichts, weder den dunklen Fleck auf ihrem Herzen, den Jaak und Irina hinterlassen hatten noch Kälte, Hunger oder Liebe. Sie hörte das Klopfen des Dienstmädchens, aber ignorierte es wie jeden einzelnen Tag, seit sie im königlichen Palast der Watarus leben durfte. Mittlerweile bereute sie es, dass sie das Angebot des alten Mannes ausgeschlagen hatte, bei ihm und den kauzigen Zwerg im Wald zu leben. Aber sie konnte ihm immer noch nicht verzeihen, dass seinetwegen Mama und Papa nicht beerdigt werden konnten. Es klopfte wieder und dieses Mal energischer, weshalb Brianna trotzig die Decke über den Kopf zog. Sie hörte quietschend, wie die Tür aufgemacht wurde und aus ihrer Höhle erspähte sie einen schmächtigen Jungen mit meergrauen Augen, der in das verdunkelte Zimmer lugte. Die beiden sahen sich innig in die Augen, bis jemand den Jungen von der Tür wegzog und Brianna in ihrer Dunkelheit zurückließ.

      1504 Anno Maris – Ein Jahr später

      „ Es riecht nach Schnee“, flüsterte Brianna und ihr Atem huschte wie ein kleiner Geist durch die sternenklare Nacht.
      Chusei nickte nur, während er sich in die Hände hauchte und sie ans Lagerfeuer hielt. Es knisterte leise und hunderter kleiner Funken wurden in die Höhe gespuckt, wo die Kälte sie erstarren ließ und sie einsam, ihrer Seele beraubt, zu Boden sanken.
      „ Ist dir kalt, Brianna?“, murmelte ein kleiner schüchterner Junge und ohne eine Antwort abzuwarten gab er dem zierlichen Mädchen seine Decke ab, die sie zunächst zögernd, dann aber dankbar annahm.
      Brianna legte sich in das kalte Gras und blickte in die sternenklare Nacht. Der Mond war nicht zu sehen, denn es war Neumond und er schlief gerade, wie ihr Vater immer gesagt hatte. Einzig und allein die Sterne funkelten am Firmament und sie fühlte sich unheimlich geborgen.
      „So friedlich. So friedlich ist es im Winter. Eine Welt bedeckt vom weißen Kleid, gebettet in schöne Träume, in unschuldiger Pracht“, hauchte Brianna und unzählige kleiner Geister entfuhren ihrem Mund und stiegen hinauf zu den Sternen, wobei sie wie die Funken von der Kälte irgendwann erbarmungslos verschlungen wurden. Crane beobachtete Brianna, beobachtete ihre feuerrote Mähne, die ebenso intensiv und kräftig strahlte, wie das Feuer neben ihr. Er betrachtete, wie sie die Zungenspitze aus dem Mund streckte, um auf keinen Fall die erste Schneeflocke zu verpassen, die ihrer Meinung nach jeden Moment vom Himmel fallen konnte. Plötzlich trafen ihn die grauen Augen und die Schamesröte stieg ihm ins Gesicht, aber Brianna, die der jüngere der beiden Königssöhne bis dahin noch nie lächeln gesehen hatte, schenkte ihm ein Lächeln und dies war der Tag, an dem Crane wusste, dass er dieses Mädchen für immer lieben würde. Doch plötzlich sah er aus den Augenwinklen den Blick seines Bruders. Ein seltsames Funkeln hatte sich dort festgesetzt. Marc und sein Vater besaßen äußerlich und charakterlich nicht viele Ähnlichkeiten, aber wenn sie eine hatten, dann war es dieses Funkeln, welches sich in ihren Augen spiegelte, wenn sie etwas begehrten.

      1504 Anno Maris – Am nächsten Morgen

      Eine starke Hand rüttelte sie aus ihrem Schlaf und erschrocken fuhr sie hoch.
      „Keine Sorge, du hast nur geschlafen, wir brechen auf“, ertönte die Stimme Chuseis und seine gütigen Augen hüllten Brianna in völlige Geborgenheit. Irritiert blickte sie auf und erkannte, dass sie immer noch in ihrem Lager in den nördlichen Wäldern Chasetowns waren.
      Crane und Marc hatten ihre Sachen schon gepackt und warteten anscheinend nur noch auf Brianna, die ebenfalls hektisch anfing die wenigen Sachen, die sie ausgepackt hatte, wieder zu verstauen. Es war an diesen Morgen bitterkalt, weswegen Brianna den weichen Schal auspackte, den sie vor einer gefühlten Ewigkeit von ihrer Tante Elena zum dritten Geburtstag bekommen hatte
      Die Gruppe machte sich auf und plötzlich bemerkte Brianna etwas weißes in Marcs Haar.
      „Warte mal Marc du hast – du hast da- eine Schneeflocke! Es scheint und das obwohl wir gerade Mal Ende Oktober haben“, lachte Brianna, die sich plötzlich, wie ein kleines Kind freute.
      „Dann hattest du doch Recht mit deiner Aussage letzter Nacht, dass es nach Schnee riecht“, sagte Crane mit seiner freundlichen, zurückhaltenden Stimme.
      Als sich das rothaarige Mädchen noch einmal umblickte, bemerkte sie, dass die Hügelgruppe der fernen Berge schon von einer dünnen Schneedecke überzogen war.
      „..Und draußen beginnen erste Schneeflocken langsam auf die Welt herabzuschweben, leise und sachte wie Träume, die endlich bereit sind geträumt zu werden...", seufzte sie das alte Wiegenlied ihrer Mutter, bevor sie nach einer kurzen Wegstrecke wieder die Dächer der Stadt erblickten.

      1513 – Acht Jahre später

      „Nein,Mutter, sag doch etwas dagegen!“, fluchte Marc im großen Königsaal in Chasetown, während im Zornesröte ins Gesicht stieg. Seine Mutter hingegen senkte den Blick, und es schien fast so, als sie nun auch noch versuchte die flehenden Bitten ihres Sohnes zu überhören.
      „Du wirst diesen Mädchen ehelichen. So war es bei meinem Vater, seinem Vater und dessen Vater zuvor. All die Jahre habe ich dich dafür vorbreitet ein König zu sein…der König für dieses Land!!“
      „Ich möchte aber kein König sein!!“, schrie Marc nun voller Verzweiflung, wobei sich seine Stimme brüchig und kratzig anhörte. Sein braunes Haar war zerzaust und er hatte Dreck im Gesicht, welches er nur halbherzig weggewischt hatte. Missbilligend und mit einer Spur Verachtung haftete der Blick Crane des Älteren an seinem Erstgeborenen. Nur wenige Augenblicke später wanderte er zu seinem Zweitgeborenen, der nach ihm benannt war. Der Blick war jedoch nicht weniger hart und missbilligend.
      „Mein König, vielleicht gibt es ja eine andere Lösung“, löste sich nun eine Gestalt, die im Schatten einer der vielen Statuen gewartet hatte, aber schon beim Klang der Stimme legten sich dicke Zornesadern auf das Gesicht des amtierenden Königs.
      „Verschone mich mit deinen Ratschlägen, Dädalus, du alter Tattergreis!!“, fauchte er, woraufhin sich Dädalu Miene verfinsterte. „Du bist doch überhaupt erst Schuld daran, dass meinen Söhnen solche Flusen in den Kopf gesetzt werden. Oder glaubst du etwa, dass eure Raubzüge und alchemistischen Machenschaften im Wald bei eurer Hütte meinem Blick verborgen bleiben?“
      Der Wissenschaftler suchte den Raum ab und fand dort Chusei, der demütig und schludbewusst zu Boden blickte, aber seine Wut richtete sich nun auf den König.
      „Eure totalitäre Regentschaft ist es doch erst, die dieses Land und mit ihm eure Boden Kinder in den Ruin treibt!! Kriegstreiberei und Paranoia haben eurer Hirn vernebelt!!“
      „Meine Kriegstreiberei füllt eure Taschen, beziehungsweise meine Liebe für eure Erfindungen!!“, erwiderte der König überleben, während seine Frau sich vollkommen aus der Unterhaltung ausgeschaltet zu haben schien und nun ins Leere blickte.
      „Wenn dem so ist, meine Exzellenz…kündige ich!! Sucht euch doch einen neuen Deppen, der euren Wahnsinn unterstützt!!“
      Plötzlich huschte ein Lächeln über Cranes Gesicht, als hätte er auf diese Reaktion gewartet und seine Stimme klang so süßlich, dass der Wissenschaftler beinahe würgen musste.
      „Es ist allein meiner Güte zu verdanken, dass ihr und das Mädchen noch nicht am Galgen baumelt, für die diversen Diebstähle und Straftaten der letzten Jahre! Meine Söhne stehen unter königlichem Schutz, was für dieses Waisenkind und euren dürren Hals allerdings nicht zutrifft…vergesst das nicht!!“
      Noch ehe Dädalus etwas erwidern konnte, platzten die beiden Brüder gleichzeitig heraus.
      „Fass Brianna nicht an!!“
      Mit gehobenen Augenbrauen musterte Crane seine beiden Söhne, ehe er Chusei mit einer Handbewegung zu sich befahl.
      „Bring die beiden auf ihr Zimmer und geleite Dädalus nach draußen. Das ist mein letztes Wort! Und Marc, in ein paar Monaten zu Silvester, wirst du dich für eine der Prinzessinnen entscheiden, ob es dir passt oder nicht. Wenn du mich fragst, solltest du dich an das Fräulein aus Alabasta halten!“

      1513 – Am selben Abend

      „ Halt still Marc, ansonsten kann ich die Wunde nicht versorgen!!“, rebellierte Brianna, als sich Marc gegen ihren Griff wehren wollte, als sie versuchte ihm einen Verband anzulegen. Nachdrücklich drückte sie seinen Körper nach unten, was ihm einen tiefen Seufzer entlockte.
      „ Weißt du Brianna, für ein Mädchen bist du ziemlich beharrlich“, schmunzelte Marc und wie immer, wenn er dies tat, bildeten sich winzige Falten um seine Mundwinkel, wie feine Risse auf altem Pergament. Es waren die kleinen Falten, die sie an seinem Gesicht so mochte. Brianna versuchte ein Lächeln zu verbergen und erwiderte mit betont gespielter Stimme, „ Und du bist für einen Jungen, fürstlichen Geblüts doch mehr als dickköpfig und wehleidig!“.
      Es war ihr Spiel, welches sie die gesamten letzten Jahre über getrieben hatte, in denen Brianna und Marc sich kannten. Jedoch merkte sie, wie sich sein Blick verfinstert und er still wurde. Erst jetzt bemerkte die sechzehnjährige Brianna, den leichten Geruch nach Alkohol aus dem Mund des Älteren.
      „Weißt du, Brianna, ich hasse ihn…ich hasse ihn von ganzer Seele!!“, sprach er, wobei er ein wenig lallte. Die Rothaarige versuchte es zu ignorieren, während sie die Wunde versorgte, mit der er in ihr Schlafzimmer gekommen war. Behutsam schnitt sie den Verband, welcher bereits einen vergilbten Eindruck machte, mit einer kleinen Klinge auf und entfernte ihn. Marc verzog schmerzverzerrt sein Gesicht, als sie den Verband wechselte. Zärtlich fuhr sie ihm durchs braune Haar und versuchte seine Schmerzen zu mildern. Ihre weichen Hände streichelten sanft seine reine Haut und sie merkte, wie sich seine Gesichtszüge lockerten.
      „Warum kümmerst du dich überhaupt um mich?“, lallte Marc erneut.
      „Weil du anscheinend zu dumm bist, um mit deinem Messer gerade aus zu laufen“, erwiderte sie, ehe sie leise hinzufügte, „oder zu betrunken!“
      Marc lachte schallend und griff nach ihrer Hand, um sie fest zu drücken. Etwas elektrisierenden ging durch ihren Körper, ehe sie die Hand aus der Umklammerung löste. Unbeirrt strich sich Brianna das Haar hinter die Ohren und nahm die Paste aus frischem Kräutern, die sie zusammen mit Dädalus angefertigt hatte, und strich sie über die klaffende Narbe auf Marcs Brustkorb, wo zuvor das Messer gesteckt hatte. Die Hände, die ihn vorher Entspannung und Ruhe gebracht hatte, sorgten nun dafür, dass sich Marc vor Schmerzen krümmte und sie sah, wie sich kleine Schweißperlen auf seiner Stirn sammelten. Es war als würde sie mit ihren Fingerkuppen seine Haut verbrennen.
      Am Anfang hatten seine Reaktionen sie verschreckt, aber nun störte sie der Anblick nicht mehr, denn sie wusste, wie gut ihm ihre Heilsalbe tat. Sobald sie ihre Hände von der Wunde genommen hatte normalisierte sich der Atem des Erstgeborenen und mit einem seidenen Tuch tupfte Brianna die winzigen Schweißperlen von seiner Stirn und schenkte ihm ein Lächeln.
      „ Ihr wisst, dass ich es hasse, wenn du mich so siehst, Brianna?“, keuchte er und es klang wie die Stimme eines alten Mannes. Brianna lächelte nur und schmunzelte verwegen.
      „Ach Marc, ich hab dich schon viel schlimmer gesehen. Außerdem sind wir doch Freunde, oder? Da kann das ja egal sein!“
      Sie stellte die hölzerne Schüssel wieder auf dem kleinen Tisch neben seinem Bett und faltete sorgfältig das Tuch zusammen. Seltsamerweise führte sie all ihre Handlungen in einer fast zwanghaften Präzision und Sorgfältigkeit aus, um die gemeinsame Zeit zu verlängern. Sie schüttelte Marcs Kissen auf und deckte ihn behutsam zu. Sie vergewisserte sich, dass ein Fenster offen war und ein Glas kristallklaren Wassers neben seinem Bett stand. Ihr Herz pochte als sie die Hand ausstreckte, um die Tür zu öffnen, als sie seine Stimme vernahm.
      „Was ist, wenn ich mehr als dein Freund sein möchte?“
      Ihr Atem stockte und langsam drehte sie sich mit einem fragenden Blick um.
      „ Wie meinst du das? Lass uns morgen weiterreden, okay? Du bist betrunken!“
      Marcs durchdringenden Augen musterten sie und Brianna wurde plötzlich furchtbar heiß.
      „ Nur möchte ich dich nicht erst morgen wieder sehen“, er zögerte einen kurzen Moment bevor er weiter sprach. Brianna stand wie angewurzelt neben seinem Bett, als Marc sich aufbäumte und sie zu sich zog.
      „Ich wollte das schon so lange“, flüsterte er ihr verführerisch zu, während er sich fester an sie schmiegte. Das Mädchen war wie Wachs in seinen Händen. Einfach alles an ihm fand sie auf einmal anziehend und so gab sie sich ihm hin, als seine Lippen näher kamen und die ihren bedeckten.
      Die Zeit schien still zu stehen, als Marc sie küsste.

      1513 – Ein paar Monate später auf einem Tanzball

      Die festliche Beleuchtung belendete Brianna einen Moment und während sie versuchte sich in der Menge aus festlichen Kleidern zu orientieren, spürte sie eine Hand, die sacht auf ihre nackte Schulter klopfte. Hoffnungsvoll wirbelte sie herum und als sie Crane erblickte, erstarb ihr Lächeln für einen Moment.
      „ Gestatten sie ein Tänzchen, werte Dame?“, scherzte Crane ein wenig unbeholfen, der sich halb vor der Rothaarigen verbeugte, die ein rauchblaues Kleid trug, dass ihr nur knapp über das Knie reichte.
      Brianna nickte stumm und nahm die Einladung zum Tanz als Möglichkeit an, unter der Menge der feiernden Gäste Marc auszumachen. Es war nicht so, als ob sie Crane nicht leiden konnte, ganz im Gegenteil, aber sie hatte Marc etwas Wichtiges zu sagen.
      Crane legt seine kräftige Hand unter ihr Schulterblatt und gemeinsam begaben sie sich in Pose, bevor sie im Rhythmus des Orchesters und der anderen Tanzpaare durch den Raum schwebten. Die Rothaarige bemerkte, wie es Marcs jüngerem Bruder, der mindestens ein oder zwei Köpfe größer war als sie, nicht gelang ihr lange in die grauen Augen zu blicken.
      Für einen kurzen Moment setzten die kräftigen und tiefen Töne der Trompeten aus und nur die hohen, weiblichen Töne der Flöten und Klarinetten waren zu hören. Zeitpunkt für die Frauen zum nächsten Partner zu wechseln.
      Brianna drehte sich um die eigene Achse und genoss für einen Moment die Musik, genoss die Schwerelosigkeit und die heitere Atmosphäre und als sie sich lachend um ihre eigene Achse drehte, zog Crane sie zu sich und drückte ihr einen feuchten Kuss auf die trockenen Lippen. Brianna erstarrte in der Bewegung und musterte mit aufgerissenen Augen ihren Tanzpartner.
      „Crane…tut…tut mir leid, aber ich…“, murmelte sie undeutlich und schob Crane von sich, der sie nur völlig verdutzt anschaute Sie erkannte den strengen und gütigen Blick Chuseis, der sie von einer Brüstung aus beobachtet hatte, ehe sie, Tränen unterdrückend, durch den Saal rannte.
      Der kleine Balkon wurde von den Lichtern kaum erhellt, die im Palast des Fürsten leuchteten. Nur die festliche Musik drang schwach durch die Mauern und Glasfenster und so genoss Brianna den Moment des Friedens und der Ruhe.
      Sie setzte sich auf das Marmorgeländer und ließ ihre Füße über den Abgrund baumeln. Ihre silbernen Schuhe hatte sie abgestreift und so ließ sie ihre nackten Füße von der kühlen Meeresbrise verwöhnen.
      Unter ihr toste das Meer und es ging mindestens hundert Meter Steilhang in die Tiefe. Mehrere scharfe Felsbrocken standen wie spitze Stacheln aus dem Steilhang hinaus, bevor sich das gewaltige Massiv im pechschwarzen Meer verlor.
      Wie ätzende Säure spuckte die See die weiße Gischt an die Felsen und es schien fast so als würde sie Brianna verhöhnen, als flüsterte sie: „ Wir wissen, dass du uns fürchtest!“
      „Nein ich fürchte euch nicht…ich verabscheue euch…dafür, dass ihr mir vor elf Jahren meine Eltern genommen habt…meine Familie…alles!!“, schluchzte sie und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, ehe sie vom Balkon kletterte und einen kleinen Pfade hinab kletterte, der sie zum Stand bringen sollte.

      Sie hatte die Füße im Sand vergraben und sah zu, wie das Wasser sich bemühte ihre Zehen zu erreichen, aber immer wieder zog sie die nackten Füße zurück, um ihm diese Gelegenheit nicht zu geben, als die Rothaarige plötzlich Schritte im Sand vernahm. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, um zu erkennen, dass Marc barfuß, mit hochgekrempelten Anzughosen, aufgeknöpften blütenreinen Hemd und wie immer lässig zerzausten, braunen Haaren zu ihr kam.
      „Chusei hat mir gesagt, dass du mich treffen willst. Ich hab mir schon gedacht, dass ich dich hier unten finden werde!“
      „Und hast du eine hübsche Braut gefunden?“, erwiderte Brianna giftiger, als sie es gewollt und erwartet hätte. Marc, der sich neben ihr in den feuchten Sand gesetzt hatte, versetzten die Worte einen Stich, aber er ließ es sich nicht anmerken. Sehnsüchtig suchte er ihren Blick, aber Briannas graue Augen waren starr an ein paar Sterne geheftet, die über den unruhigen Meer tanzten.
      „Die Menschen beachten die Farben eines Tages lediglich an seinen Anfang und an seinem Ende. Dabei wandert ein Tag durch eine Vielzahl von Farbtönen und Schattierungen, und zwar in jedem Augenblick. Eine einzige Stunde kann aus Tausenden von unterschiedlichen Farben bestehen. Wachsgelb, regenbesprühtes Blau. Schlammige Dunkelheit. Seit den Anfängen in dieser Welt habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, darauf zu achten. Verlier diesen Blick für die Farben der Welt bitte nicht Brianna, mein Schatz“, flüsterte sie, woraufhin Marc sie nur perplex anblickte, aber ehe er etwas erwidern konnte, platzten die Worte aus ihr heraus.
      „Ich bin schwanger, Marc!“

      51.Kapitel: Brianna und Marc - Teil II

      Mit quietschgelben Handschuhen und einen Putzeimer bewaffnet scheuerte Dädalus über das Deck des Schiffs, wobei er den üblichen Poncho gegen eine cremefarbene Schürze eingetauscht hatte. Vor sich her mosernd pfefferte er den Wischmop in die Ecke und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
      „Puh“, seufzte er und Kyu, den der Alte zum Putzen eingespannt hatte, tat es ihm gleich. „Wenn Brianna ihn nicht bereits umgebracht hat, werde ich es tun, für, dass was er meinen Schiff angetan hat!!“, setzte er zeternd hinzu, woraufhin Kyu mit den schwarzen Augen rollte und alle Viere von sich streckte, während er sich die Sonne auf die blasse Haut scheinen ließ. Kaisa, welche ein langärmeliges Sommerkleid und einen dünnen Schal, sowie einen überdimensional großen Sonnenhut trug, lehnte sich in dem Stuhl zurück und schenkte ihm ein Lächeln.
      „Ihr zwei, macht das wie zwei echte Hausfrauen“, konstatierte sie freudig, woraufhin Dädalus ihr einen vernichtenden Blick zuwarf, ehe er sich wieder die Putzmittel schnappte und nachäffend vor sich her murmelte „wie zwei echte Hausfrauen“.
      Kyu rappelte sich auf und schlenderte an dem kleinen Schwimmbassin vorbei, in dem sich Laub und dutzende verendete Mücken sammelten, ehe er sich zu der Grünhaarigen gesellte. Jene nippte an ihrem dampfend heißen, schwarzen Kaffee und blickte über ihre Sonnenbrille hinweg, als sie den bohrenden Blick des Fuchsjungen spürte.
      „Was gibt’s?“, fragte sie freundlich, aber kurz angebunden, woraufhin Kyu das Wort im Mund stecken blieb. Kaisa lächelte kurz und wandte sich dann wieder der morgendlichen Ausgabe und der Zerstörung Enies Lobby zu. Ihre stahlblauen Augen sogen wie ein Schwamm jegliche Neuigkeit über die Strohhutbande und ihre Machenschaften auf der Justizinsel auf. Gedankenverloren kaute sie auf ihrem Daumennagel, während sie an ihren ehemaligen Arbeitgeber Spandam dachte, der sie jetzt wohl immer noch verzweifelt zu erreichen versuchte. Kyu hatte die Arme verschränkt, wippte mit dem Stuhl nach hinten und beobachtete, wie Dädalus mit angesäuerter Miene die toten Insekten aus dem Wasser fischte.
      „Warum hast du Marc das Schiff überhaupt lassen?“, wandte sich Kyu an den Wissenschaftler, dessen Kopf Rot anlief, während er darüber nachdachte, ob er diese harmlose Frage beantworten, oder dem Fuchsjungen das Fell abziehen sollte.
      „Ich dachte, dass ich das Schiff in gute Hände gebe, wenn ich es Marc anvertraue. Aber offensichtlich habe ich mich da getäuscht, wenn er es zu einer Müllhalde verkommen lässt, wo ich alte Unterwäsche in der Badewanne finden darf“, erwiderte er sarkastisch und zog schnalzend die Handschuhe von den Händen.
      „Die Küche ist dafür aber in einem exzellenten Zustand“, warf Kaisa provokativ einn, woraufhin der Kopf des Alchemisten einen Rotton annahm, welchen Kyu schon fast als lebensbedrohlich bezeichnen würde.
      „Ja das liegt auch daran, dass unser werter Herr, ein ebenso talentierter, wie begeisterter Koch ist. Da muss dann natürlich Ordnung herrschen!“, zischte Dädalus gepresst. Kaisa und Kyu blickten sich an und konnte beide ein Lachen nicht unterdrücken. Doch ehe der Alte seine Wut an den beiden auslassen konnte, drückte ein lautstarker Wutschrei Briannas, der aus dem Schlafzimmer kam, die Stimmung und betreten blickte Kyu zu Boden, Dädalus schnappte sich wieder seinen Putzlappen und Kaisa blätterte in ihrer Zeitung.
      „Du..Dädalus? Was ist damals eigentlich genau vorgefallen? Ich meine da bei dem Fest?“, unterbrach der Fuchs die Stille und Dädalus blickte ihn durchgehend an, während Kaisa unmerklich an den runzligen Lippen hang, ohne von ihrer Zeitung nur eine Sekunde aufzusehen.
      „Das ist eine lange Geschichte, aber da mir die Chemikalien hier eh allmählich das Hirn vernebeln und ich auch einen Kaffee brauche, werde ich dir das Nötigste erzählen. Aber ich sage gleich Folgendes: Die Geschichte von Brianna und Marc hat mehr als nur einen Blickwinkel…sie hat vermutlich tausende und ich kann dir nur meinen schildern, Kyu-kun!“

      1514 Anno Maris – Acht Jahre zuvor

      Briannas zierliche Hände tauchten tief in das klärende Wasser des Wassers. Als die Tropfen ihr Gesicht benetzten fuhr eine starke Woge der Wehmut durch ihren Körper.
      Der Wald lag in vollkommener Stille und seine Reinheit schmerzte sie. Wie würde es sein, wenn die Weltaristokraten und ihre Schergen hier einfallen würden, um ihr Mittsommerfest zu feiern?
      Sie seufzte, während sie sich auf einem Stein niederließ und anfing ihr rotes Haar zu flechten. Die Abendsonne fiel wie ein Wasserfall durch die hohen Wipfel und tauchte den Quellfluss in schimmerndes Gold. Etwas blendete ihre meergrauen Augen und sie erkannte das silberne Schmuckstück ihres Vaters, leuchtend rot um ihren Hals. Ein schweres Lächeln huschte über ihre Lippen als sie an ihren Vater dachte, den sie auch nach all den Jahren immer noch vermisste.
      „Oh Brianna…Zigeunertochter oder liebevolle Mutter…wie soll ich dich nun nennen?“, vernahm die junge Frau den grausamen Hauch einer vertrauten Stimme.
      Das Mark gefror ihr in den Knochen ehe sie erkannte, wer da zu ihr sprach. Von einem eisigen Wind aus dem Westen wurden seine Worte getragen. Voller Hohn und Verachtung, wie an dem Tag, an dem er sie ins Exil schickte.
      „Crane…?“, hauchte sie atemlos. Ein bellendes Lachen durchzog den frühen Abend und es schien fast so, als würde sich die Sonne vor Angst zurückziehen, denn Brianna saß nun in Dunkelheit.
      „Ich habe dir das Leben nur aus einem einzigen Grund geschenkt, weil sie dich brauchen…beziehungsweise dein Neugeborenes, welches bei dem schrulligen Zwerg in der Hütte schläft-“
      Wieder dieses Bellen, welches Briannas Ohren quälte. Dennoch verließ sie nicht der Mut und instinktiv umklammerte sie das Schmuckstück um ihren Hals.
      „Was willst du Crane? Rache? Vergeltung? Hast du die nicht bekommen, indem du mich von deinen Söhnen getrennt, diese entzweit und meine Tochter von ihrem Vater getrennt hast? Ich friste mein Leben in diesem Wald, aber wage es ja nicht, mich oder meine Tochter weiter heimzusuchen. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und wer von der Vergangenheit nicht lernt, muss verdammt sein sie zu wiederholen.“
      Einen Moment schwieg der Wind und kein Lüftchen regte sich. Brianna war allein mit ihrem Herzschlag. Allein mit sich und dem Schall der Worte, der noch durch ihren Kopf geisterte.
      „Dann sollst du verdammt sein, wie die anderen!“, krächzte der Mann und verschwand im Dickicht.

      ~ Zeitgleich in Chasetown ~

      „ Vielen Dank Marc und bestell deiner Mutter schöne Grüße von mir. Man sieht sie ja leider nur noch selten in den Straßen Chasetowns“, rief der bärtige Jäger Marc hinterher, der sich bereits zum Gehen gewandt hatte, nachdem ihm der braunhaarige, muskulöse Junge den Lederwams überbracht hatte. Das Viertel in dem der Jäger wohnte war heruntergekommen und zählte zu den schäbigsten der gesamten Stadt, was vor allem daher rührte, dass es in der Nähe der Werkstätten der Gerber gelegen war, deren Gestank über den gesamten südlichen Viertel der Stadt hing. Kein Mann und keine Frau, die sich eine Wohnung in einem der übrigen Viertel leisten konnte wollten hier lange verweilen, geschweige denn wohnen. So kam es, dass sich neben den Gerbern und Färbern, die hier wohnten, nun verarmte Bauern und viele Bedienstete der reicheren Bürger und Adligen niederließen, die meist nur mit Müh und Not die Mieten der Wohnungen hier bezahlen konnten.
      Jenol war einer von ihnen. Seitdem die Bevölkerungszahl in Chasetown stark angestiegen war und die Winter zunehmend kälter wurden, ordnete sein Vater an, die Abholzung der nördlichen Wälder voran zu treiben und so wurden so gut wie alle Wälder um das Stadtgebiet Chasetowns gerodet und das Land lag nun brach und kahl vor ihnen. Bis auf den nördlichen Wald, in dem Marc das erste Mal auf die Spielleute und Brianna getroffen war, und der zum königlichen Jagdgebiet der Watarus gehörte, gab es im Umkreis von dreißig Kilometern keine einzige größere Baumgruppierung mehr. So wurde die Lebensgrundlage der Jäger radikal vernichtet, denn bis auf ein paar abgemagerte Hasen gab es im Umfeld der Hauptstadt nun keine profitablen Jagdziele mehr.
      „ Sie ist momentan zwar auf diplomatischen Reisen, aber ich werde es ihr ausrichten, Jenol“, antwortete Marc, der stehen geblieben war, und sich an die kühle Steinmauer lehnte. Aus seinem Augenwinkel konnte er im Schatten der nächsten Gasse die königsblauen Mäntel der Soldaten sehen, welche die Stadt für das Mittsommerfest heute Abend vorbereiten. Auf einer bröckligen Mauer saß eine Katze, die vermutlich einer Taube oder einem anderen kleinen Wesen auflauerte. Fast teilnahmslos ergänzte Marc, „ Übrigens Jenol, ich habe ein paar Geldmünzen auf den Tisch liegen lassen. Ich weiß, dass du momentan nur schwer über die Runden kommst und du siehst abgemagert aus. Mein Vater ist Schuld daran, dass du kaum noch Beute findest und die wenigen Kaninchen die du erlegst sind so mager sind, dass sie kaum für eine Suppe reichen. Mit den Münzen kannst du dir ein bisschen Kohl und ein paar Äpfel auf dem Markt kaufen.“
      Das Lächeln, das er aufgesetzt hatte verfolg als er in das bizarre Gesicht Jenols blickte. Es war eine Mischung aus Scham, Erleichterung, Trauer und Wut zu erkennen und Marc hörte, wie er anfing zu schluchzen, sich aber zugleich räusperte. „ Ach Marc, das kann ich nicht annehmen! Aber ich kenne dich und ich kenne deine Mutter und schon sie war für ihre Großzügigkeit und Güte bekannt und ebenso für ihre Dickköpfigkeit, wenn es darum geht jene zurückzunehmen, ehe sie Crane zum Mann nahm.“
      Jenol musste Lächeln und bedeutete Marc einen Moment zu warten, während er kurz ins Haus eilte, um etwas zu holen. In seinen großen, rauen Händen hielt er ein langes Bündel und Marc ahnte bereits, was darin versteckt war. Jenols rehbraune Augen musterten ihn lange, bevor er fortfuhr.
      „Du hilfst mir nun schon seit Monaten aus und ich weiß, dass dein Vater dich aus dem Palast geworfen hat, nach der Sache mit Brianna. Du kommst selbst kaum über die Runden, aber du hast dich als so großzügig erwiesen, mir Geld für Nahrung zu überlassen. Ich habe kein Geld, aber ich hab dies hier“, und er hielt das Bündel Marc hin, „nimm ihn Marc. Dieser Bogen ist einer meiner besten und meiner Professur werde ich nun eh nicht mehr weiter nachgehen können. Einer der Kaufleute hat mich als Dienstbote angeheuert. Ich soll für ihn Dienstgänge zum Südkap machen.“
      „Zum Südkap?!“, und Marcs Stimme entgleiste ihn und klang ungewollt laut und harsch. „ Aber dann musst du ja mitten durch das Siedlungsgebiet der wilden Bären. Das ist ein Selbstmordkommando Jenol!“
      Der Jäger senkte kurz demütig den Kopf, bevor er ihn langsam schüttelte und mit resignierter Stimme auf Marc einredete. „ Glaub mir Marc, du wirst mich noch verstehen sobald du Familie hast. Ich kann meine Frau kaum über die Runden halten, geschweige denn meine drei kleinen Töchter. Er zahlt keinen schlechten Lohn und das ist die Hauptsache.“
      Als würde es Marc dämmern, sagte er leise, „ Deswegen der Lederwams, oder?“, und seine Stimme gewann wieder an Kraft, „ Du glaubst ein Lederwams würde dich von den scharfen Klauen dieser Wesen beschützen? Du glaubst damit bist du ein guter Vater?! Wenn du zerfleischt auf einen deiner Dienstbotengänge aufgefunden wirst? Du glaubst du würdest das richtige für deine Frau und deine Töchter tun, wenn eines Tages ein Bediensteter meines Vaters an eurer Tür klopft und mitteilt, dass deine Frau nun Witwe und deine Töchter nun Vaterlos sind? Wenn du das glaubst, dann bist du ein Narr!“.
      Marcs Stimme überschlug sich nun und klang nun schon fast hysterisch. „ Weißt du wie ihr Alltag aussehen wird? Weinen werden sie Tag und Nacht, deine Frau wird aufhören zu singen und in Arbeit versinken. Deine Töchter werden vor Trauer ersticken…das wird ihr Alltag sein. DAS und nichts anderes!“ Er musste schwer atmen, so sehr hatte er sich gerade aufgeregt und er fühlte sich emotional aufgewühlt. Doch dann starrte Marc fassungslos auf Jenol, der während ihrem Gespräch geschrumpft war. Immer demütiger stand er vor ihm und er sah aus als hätte Marc ihm eine Ohrfeige nach der anderen verpasst. Marc schämte sich dafür und wollte etwas erwidern, aber da ergriff Jenol das Wort. Es wirkte zunächst schwach und kümmerlich, wie die ersten Blumen im Winter, die durch die eisige Decke aus Schnee und Eis brachen. Dennoch klang es voller Überzeugung und endgültig.
      „ Marc es tut mir Leid. Ich hätte feinfühliger sein sollen…ich hatte ganz vergessen, dass du selbst für deine Tochter nicht da sein kannst. Dennoch ist es mein einziger Ausweg und lieber opfere ich mein Leben und stürze meine Familie in ewige Trauer, als dass ich sie den qualvollen Hungertod übergebe und zusehe wie der Tod meine Töchter in seine Arme schließt. Bevor sie das erleiden stürze ich sie in ein Leben voller Trauer, denn diese vergeht irgendwann. So aber nicht der Tod. Und das wirst du auch noch merken Marc. Die Trauer über den Verlust eines Menschen, so schmerzhaft er zu Beginn auch ist, er vergeht mit der Zeit. Die Zeit schließt alle Wunden. Der Tod dennoch ist endgültig und hat dich der schwarze Mann erst einmal zu sich geholt und dich an der Hand genommen, so gibt es kein Zurück mehr.“
      Auf einmal wirkte Jenol wieder groß und mächtig, so wie Marc ihn von früher kannte. „ Was ich eigentlich sagen wollte mein lieber Marc. Nimm diesen Bogen. Er ist aus den edelsten Hölzern gefertigt und er wird dir gute Dienste erweisen!“
      Marc, der vor Scham und emotionaler Zerrüttung nicht mehr wusste, was er noch sagen sollte, nahm das Bündel und nickte nur kurz, als sich Jenol von ihm verabschiedete. Erst, als er die Gasse verlassen hatte, und wieder auf eine der größeren Straßen betreten hatte, wurde ihm der stechende Geruch der Gerber bewusst. Er schnallte sich noch kurz das Bündel über den Rücken und schnell machten er sich auf den Weg zum Zentrum der Stadt, wo es, um den längsten Tag des Jahres zu feiern, die Weltaristokraten ihr Mittsommerfest feierten, wozu sie dieses Jahr Chasetown auserwählt hatten. Auf den gesamten Weg dorthin schwieg Marc.

      ~ Wieder im Wald ~

      Panisch rannte Brianna noch zwei weitere Male, um die kleine Hütte, aber sie konnte weder Dädalus, noch Toledo, noch ihre kleine, wenige Monate alte Tochter entdecken. Verzweifelt las sie den Zettel, welchen der alte Greis in seiner kaum leserlichen Handschrift auf den Tisch gelegt hatte.
      Brianna,
      bin mit Toledo und der Kleinen in die Stadt, zu dem Fest gegangen. Ihr wird es gut tun, wenn sie mal ein wenig was von der Welt außerhalb dieser Hütte und dieser Wälder sieht. Genieß deinen freien Abend.
      - Dädalus

      Keuchend knüllte Brianna das Papier zusammen, griff sich eine der Schrotflinten des Wissenschaftlers und machte sich auf in die Stadt, wohl wissend, dass das ihr Todesurteil bedeuten würde.

      ~ Wieder in der Stadt ~

      Der Lärmpegel nahm zu, je weiter sie ins Zentrum der Stadt vordrangen. Ebenso hatten sie schon bald den beißenden Geruch der Gerber hinter sich gelassen und vernahmen nun ein Wirrwarr aus Gerüchen. „ Dädalus-san ich rieche die unterschiedlichsten Blüten…zum Beispiel Schwertlilien oder den Duft von Hibiskusblüten“, jauchzte Toledo fast und man merkte ihm an, dass er es genoss wieder einmal in der Stadt zu sein. Dädalus, der das Neugeborene in einer Tragetasche vor seinen Bauch trug, lächelte er, ehe er begeistert am Ratespiel der Gerüche mitmachte.
      „ Stimmt den süßlichen Duft vernehme ich auch, das sind bestimmt die Blumenmädchen aus Mary Joa. Dort ist der Frühling ja schon viel weiter als bei uns hier. Da blühen die ersten Blumen bestimmt schon seit einem Monat, oder so. Aber riechst du nicht auch, dass es ein wenig nach Asche und Feuer riecht?“, sagte Dädalus, während er die Nase rümpfte und dabei die Augen schloss, als würde er dadurch besser den Duft erschnuppern können. „ Doch, doch Toledo ich bin mir ganz sicher. Das heißt es sind auch wieder ein paar Spielleute in der Stadt. Das ist immer ein riesiges Abenteuer, wenn die anfangen ihre Kunststücke vorzuführen.“ Dädalus Gesicht nahm nun sehr weiche und kindliche Züge an, was aber vielleicht auch an dem kleinen Mädchen lag, welches ihn mit knopfgroßen, strahlend blauen Augen ansah und immer wieder freudig nach seinem grauen Bart griff. Toledo hüpfte auf eine hohe Mauer neben ihn und tänzelte nun elegant darauf herum.
      Sie traten aus dem Schatten der kleinen Gasse, die sie als Abkürzung genommen hatte, und wurden überwältigt von dem Schall der Stimmen und Musikinstrumente, die auf dem Marktplatz Chasetowns aufgebaut worden waren. Für Toledo war es ein Meer voller bunter Farben, in das er nur zu gerne eintauchen würde. Seine blauen Augen wanderten über die verschiedenen Buden und Stände, die aufgebaut waren. Leonellas Rosen, Offenbare dir deine Zukunft, Meister Grejors Gebäckspezialitäten und die Namen unzähliger weiterer Stände las er, als er und Dädalus eine Runde drehten. Hunderter Menschen kreuzten ihren Weg. Einige wenige kannten ihn und grüßten ihn, aber die große Masse waren dennoch Fremde für ihn. Die meisten entsprangen dem Klischee der Bewohner der Insel, denn sie waren dunkelhaarig, hatten helle Haut und blaue bis graue Augen. So mehr freute es ihn, als er auch ausländische Besucher ausmachen konnte. So sah er vor dem Rosengeschäft eine dunkelhäutige Frau mit gekräuseltem braunen Haar, welches nur um ein weniges dunkler war als ihre Hautfarbe. Sie war gekleidet in einen fliederfarbenen Stoff, der mit silbernen Verzierungen am Saum und Taille versehen war. Ihre Stimme klang rauchig und dunkel und er verstand ihre Sprache nicht.
      Er spürte etwas, das um seine Beine streifte, und sah Toledo der ihn verdeutlichte, dass er ein wenig abseits gehen würde. Sie hatten sich darauf geeinigt in der Öffentlichkeit so wenig wie möglich miteinander zu reden, da sich Dädalus nicht sicher war, was die anderen Menschen von dem Zwergen halten würde. Nach ein paar Minuten erblickte er Toledo, wie er über graziös und flink über die Dächer der Buden hüpfte.
      In der Menschenmasse glaubte er sogar eine Delegation des Wüstenlandes und ein paar Langarmmenschen ausfindig machen zu können, jedoch wurden die kleinen Männer in der engen Masse der Menschen so schnell verschluckt, dass er sie nicht wieder finden konnte. Er blieb am Stand des Bäckermeister Grejors stehen und kaufte sich für vier Kupfermünzen eine Teigtasche, die mit einer fruchtigen Creme gefüllt war. Zufrieden lächelnd stapfte er weiter und hatte jetzt den Marktplatz einmal diagonal überquert. Die Abendsonne stand nun senkrecht über dem Marktplatz und ihre Lichtstrahlen erwärmten den Platz und schufen eine angenehme Temperatur für die Jahreszeit
      „ Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter“, vernahm Dädalus eine Stimme einer jungen Magd, die sich mit ihrer Freundin unterhielt. „ Ja du hast Recht, heute Früh hat es ja noch so stark geregnet. Komm las uns zu den Spielleuten gehen, ich habe gehört sie haben dieses Jahr sogar einen Bären mitgebracht“. Neugierig folgte er den beiden Mädchen, die kichernd und die Köpfe ineinander gesteckt vor ihm herliefen.
      „Na ein Bär, wäre doch was, oder?“, schmunzelte der Wissenschaftler und schnitt eine Grimmasse, welche das kleine Mädchen sofort zum kichern brachte.

      Als er das Podest und die kleine Holzbühne der Spielleute erkannte blieb er fasziniert stehen. Auf einem Seil, welches mindestens fünfzehn Meter über den Boden gespannt war, balancierte eine zierliche junge Frau. Jedoch wirkte sie nicht einmal dabei bemüht das Gleichgewicht zu halten, sondern wanderte selbstsicher und mit einer Leichtigkeit über das dünne Seil, so dass es Dädalus die Sprache verschlug und er nur mit gebanntem Blick auf die Frau starren konnte.
      „ Seht, seht meine Damen und Herren. Die Seiltänzerin dort oben. Egal wie hoch das Seil gespannt wird nie gibt sie auf! Unsere Seiltänzerin aus dem fernen Alabasta!“
      Ein Raunen ging durch die Menge und Dädalus traute seinen Augen nicht, als er sah, wie die Frau eine Verbeugung machte. Einen Moment hatte er geglaubt sie würde fallen, aber mühelos hielt sie die Balance und verneigte sich. Die Menschen, die sich vor der Bühne der Spielleute versammelt hatten applaudierten und auch Dädalus war begeistert von der Show, so dass er der Tänzerin seine restlichen zwei Silbermünzen, die er dabei hatte, in einen kleinen Hut warf.
      „Einen Bären habe ich jetzt war nicht gesehen, aber immerhin einen Vogel, der zum Mensch geworden ist…aber so gut wie unser alter Wolkentänzer war sie nicht“, sprach er mit kindlicher Stimme zu dem Baby, welches seine Augen nicht von ihm abwenden konnte.
      Er war der dunkelblonden Frau, die immer noch auf dem Seil tanzte einen Blick hinterher, bevor er unsanft mit jemand, Rücken an Rücken, zusammenstieß. Entschuldigend wirbelte er herum, um in die durchdringenden braunen Augen der dunkelhäutigen Frau zu blicken, die er vorher schon am Stand gesehen hatte.
      „Verzeihung“, schmunzelte der Wissenschaftler charmant, woraufhin die Frau seine Geste erwiderte und weiter ging. Er wollte noch etwas sagen, wurde jedoch von Toledo abgelenkt und seine Gedanken daran verloren sich schnell wieder. Jener streckte sich gemütlich und gähnte, wobei sich seine zerzausten Haare ein wenig sträubten. Er bot ihm den Platz auf seiner Schulter an, bevor beide weitergingen und die Spielleute und die Seiltänzerin hinter sich ließen. Umso näher sie dem östlichen Ende des Runden Platzes kamen, desto ruhiger wurde es und nur noch eine klare und feste Stimme sprach. Einzig ein leises und subtiles Flüstern, oder Raunen, wenn die Stimme aussetzte. Der Platz war der zentralste und leicht zu erreichbare Ort in Ganz in Chasetown, denn die Häusernummern wurden zum Platz hin immer niedriger, sodass man immer wieder zu dem Platz zurückfinden könne, falls man sich verlaufen sollte.
      Aus einem unerklärlichen Grund pochte das Herz Dädalus und er und Toledo gingen wie in Trance auf die Menschenmenge zu, die vor dem kleinen Podest sich versammelt hatte, auf dem der König, seine Gemahlin und ihr jüngster Sohn, der den Namen seines Vaters trug, standen. Im Hintergrund saßen zwei Weltaristokraten, welche Dädalus sofort einen eiskalten Schauer über den rücken jagten. Am faszinierendsten allerding war ein sehr groß gewachsener Mann, der mit verschränkten Armen hinter den beiden Aristokraten verweilte. Mit einer beeindruckenden Stärke stand er dort oben auf dem Podest und schwieg vor sich hin.
      Starr auf das Podest gerichtet und gedankenverloren bahnten sich die beiden einen Weg durch die Menschenmasse bis sie in einer der vordersten Reihen standen. Das Haar des Mannes war schneeweiß und fiel ihm elegant in den Nacken. Seine Haut war blass, wie ein kühler Tag im Herbst, bevor der Winter sich mit seinen winzigen weißen Boten ankündigt. Seine Augen und Lippen trugen fast denselben blau tun, welcher jedoch fluoreszierte und nie eindeutig festzumachen schien. Von eisigen Türkis bis hin zu schon fast warmen Hellblautönen. Obwohl er so kühl und blass aussah, wirkte er auf keinen Fall zerbrechlich.
      „Lauter Wahnsinnige…“, murmelte Toledo indes, während Crane der Ältere den Anlass des Festes erklärte.
      „Und am heutigen Tag wurde unserer Insel und einem unserer Kinder die Ehre zu Teil als ‚Lichtbringer‘ nach Mary Joa zu reisen, wo sie unter der Gnade und Güte der Weltaristokraten leben werden!“, schloss der König und beklatschte sich, seine Rede und seine Gäste mit frenetischer Begeisterung.
      Dädalus riss sich von dem Anblick des Mannes ab, der auf dem Podest ab und sah hinunter zu Briannas Tochter. Als er ihren Gesichtsausdruck und ihre Körperhaltung sah wurde ihm unwohl zu Mute und er bekam eine Gänsehaut.
      „Süße? Was ist denn los?“.
      Und plötzlich fühlten er und Toledo es. Sie sahen sich an. Er fühlte sich nackt und unbehaglich. Und da traf es ihn und panisch riss er die Augen auf. Der Mann hatte seine Augen nicht mehr geschlossen, sondern fixierte nun genau das Baby vor Dädalus‘ Brust.

      „ Ergreift die beiden!“. Dädalus zuckte zusammen, als die lauten Stimmen der beiden Wachen zu ihnen drangen. Sie trugen leichte Lederrüstungen, die an Armen und Beinen mit blauem Satin versehen worden waren. Auf ihrer Brust prangte das Wappen der Watarus in voller Stärke und der eine war mit einer länglichen Lanze, der andere, mit einer einhändigen Axt bewaffnet. Die Wachen rannten auf die beiden zu und instinktiv sprangen Toledo und Dädalus auf und liefen davon.
      „ Wo rennen wir hin?“, schrie Toledo Dädalus zu, bevor er ihm in eine der Nebengassen folgte, die vom Marktplatz wegführten. Sofort wurde die Geräuschkulisse geschluckt und es war wieder einigermaßen ruhig. „ Woher soll ich das denn wissen?“, keuchte Dädalus zurück und als er nach hinten blickte, erkannte er, dass ihnen die Wachen bereits dicht auf den Fersen waren.
      Er wusste nicht mehr, wie lange sie noch so gerannt waren, doch nach einiger Zeit war er nicht mehr dazu in der Lage gewesen. Sie hatten unendlich viele Straßen passiert und Gassen durchquert und doch waren ihre Verfolger nicht abzuschütteln. Dädalus, dem au Grund der warmen Temperaturen, der Schweiß von der Stirn lief, hielt kurz inne und fing an tief zu schnaufen.
      „ Dädalus nicht stehen bleiben wir müssen weiter!“, schrie ihm sein Weggefährte fast panisch zu, der bereits einige Meter weitergelaufen war, bevor er erkannt hatte, dass er stehen geblieben war. Doch Dädalus konnte sich nicht rühren und schüttelte den Kopf. Ihm fiel das graue Haar ins Gesicht und als er sich langsam umdrehte sah er, wie die Wachen nur noch eine Handbreit von ihm entfernt waren.
      Fauchend sprang Toledo zwischen sie und hatte kampfbereit die Fäuste erhoben.
      „Ich weiß zwar nicht, was die Weltaristokraten von einem Tattergreis, einem Baby und einem streunenden Zwerg möchten, aber ihnen schienen die beiden äußert wichtig zu sein.“
      Noch ehe sie es sich versahen sprang Toledo einen der beiden auf Schulter und biss ihnen mit voller Wucht in die ungeschützte Nackenpartie. Er schrie auf vor Schmerz und ließ seine Waffe fallen und bevor ihm die zweite Wache zu Hilfe eilen konnte, war Toledo wieder auf den Boden gelandet.
      Dädalus, der sich währenddessen wieder gefasst hatte, beobachtete die Szenerie.
      Er hatte selbst keine Ahnung, wie er es angestellt hatte, oder woher die Kraft aus seinem Inneren gekommen war, aber er ergriff die Axt, die am Boden lag und lief mit einem tosenden Schrei auf einer der beiden Wachen zu. Jene drehte sich um und Dädalus verfehlte sein Ziel und geriet ins Wanken. Die rechte Wache, die langes bräunliches Haar hatte, lachte auf und wollte ihm den Ellbogen in den Magen Rammen. „ NEIN!“, schrie Toledo und setzte zu einen weiteren Sprung an, aber auch er wurde in seinem Versuch von der Faust der Wache erwischt und gegen die Wände der engen Gasse geschleudert.

      „ Komm hilf mir die beiden zu Fesseln und dann bringen wir sie zum König. Das widerwertige Zwergenvieh hat mir in den Hals gebissen“, er spuckte Toledo, der halb besinnungslos am Boden lag, vor die Füße. Briannas Tochter, die immer noch auf Dädalus Brust geschnallt war, hatte lauthals angefangen zu schreien, nachdem der Wissenschaftler zu Boden gegangen war. Der Soldat wollte die Halterung gerade lösen, als eine Stimme durch die Gasse schallte.
      „ Das denke ich nicht“, stammelte Brianna, welche plötzlich aus der Gasse getreten kam und eine Waffe im Anschlag hielt.
      „Wie bitte?“ fragte die Wache, aber Brianna fackelte nicht lange, entsicherte die Schrottflinte und schoss dem ersten Soldaten ins Gesicht. Die Wucht des Geschosses ließ ihn nach hinten fliegen, vorbei an den entsetzten Augen seines Kollegen. Sie wollte gerade den zweiten Schuss abfeuern, als eine schallende Stimme die Szenerie unterbrich.
      „Unterstehe dich Brianna Emily Grimm, oder du wirst am heutigen Tag sterben!!“, säuselte Crane, der in Begleitung seines Sohnes den Schauplatz betreten hatte und mit perfider Freude von der toten Woche, über Dädalus, das schreiende Kind und dann zu Brianna schaute.
      „Vorher erschieße ich dich noch!!“, brüllte Brianna zornentbrannt, aber plötzlich wurde ihr die Waffe aus der Hand geschlagen. Mit Schaum vor dem Mund wirbelte die Rothaarige zur Seite und erkannte Marc, der die Hände zur Abwehr erhoben hatte und sie flehend anstarrte.
      „Marc…“, stammelte sie, aber jener hatte sich schon wieder seinem Vater zugewandt.
      „Ist der Wahnsinn jetzt vollends mit dir durchgegangen? Was willst du von meiner Tochter, deiner Enkelin?“
      „Pah…so sehr ich diese Familienzusammenführung auch zu schätzen weiß…die Himmelsdrachenmenschen haben dieses kleine Mädchen als Kind des Lichts ausgewählt…ich kann nicht leugnen, dass es ein glücklicher Zufall ist, dass ich den Bastard damit auch gleich loswerde!!“, erwiderte Crane boshaft und machte einen Schritt auf Brianna und Marc zu, denen beide das blanke Entsetzung und Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben stand. Dädalus wollte sich gerade aufrichten, als die schwere Stiefelspitze des alten Königs ihn im Gesicht traf.
      „Ruhig…niemand kann sich dem Willen der Tenryuubito widersetzen…das sollte euch klar sein!“, faselte er, als der Mann mit dem schneeweißen Haar hinter Marc und Brianna auftauchte, ehe er ihnen einen Dolch an die Kehle hielt. Er sagte kein Wort, strahlte aber unnatürliche Kälte aus. Plötzlich wurden sie von einer Aura erfasst, die beide, sowie Dädalus ohnmächtig werden ließen. So mussten sie tatenlos mitansehen, wie ihnen von Crane dem Älteren das Kind entrissen wurde. In dem Moment, in dem die Rothaarige das Bewusstsein verloren, wanderten ihre meergrauen Augen hoffnungsvoll zu dem anderen der beiden Wataru-Brüder, der bis dahin teilnahmslos im Hintergrund gestanden hatte. Doch jener erwiderte ihren Blick mit einer kühle, die sie schaudern ließ und sie erkannte in seinen Augen, dass sie vor einem Jahr auf jenen Tanzball seine Gunst verspielt hatte.

      ~ In der Gegenwart ~

      „HÄTTEST DU MICH DAMALS NICHT AUFGEHALTEN, würde ich meine Tochter noch in den Armen halten!!“, schrie Brianna auf den bewegungsunfähigen Marc ein, der ans Bett gefesselt, den Gefühlswallungen der Rothaarigen ausgeliefert war. Mit verquollenen Augen erwiderte er ihren blick, aber sie konnte ihn nicht länger als ein paar Sekunden anschauen, ehe eine erneute Welle des Zorns über sie hinwegschwappte, die nur einen Bruchteil später von erstickender Traurigkeit verschluckt wurde.
      „Aber das war nicht genug…wo warst du all die letzten Jahre? Warum hast du mir nie geholfen sie zu finden? Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten gebraucht habe??!“, heulte sie mit zerzausten Haaren und vor Wut geplatzten Adern an Marcs Bett, der ihr nur schweigend zuhörte.
      „Ich kann mich nicht genug dafür entschuldigen, was an diesem Tag passiert ist. Ich kann nicht oft genug sagen, dass dieser Tag der schwärzeste in meinen Leben war. Nur musst du verstehen, dass ich nicht wollte, dass du meinen Vater tötest…bei all seinen Schwächen war er immer noch der Mann, der mir das Leben geschenkt hat. Hätte ich gewusst, was er vorhat, dann hätte ich vielleicht anders entschieden! Aber ich konnte nicht zulassen, dass mein Bruder seinen Vater und meine Mutter ihren Ehemann verliert…verstehst du das?“, erwiderte er, woraufhin Brianna aufhorchte und Verständnis und Unverständnis sich einen vehementen Kampf in ihrem Gefühlschaos lieferten. Doch es schien fast so, als hätte die Erschöpfung einen Sieg über die rothaarige Schatzjägerin errungen, denn sie schluchzte nur noch leise vor sich hin. Schweigend verharrten sie so, ehe Marc ihr unbeholfen über das rote Haar fuhr, während er flüsterte.
      „Glaube mir, dass ich ab dem heutigen Tag, nicht mehr von deiner Seite weichen werde, bis wir unsere Tochter gefunden haben!“


      Arc III: Für immer und ewig


      52.Kapitel: Ungewöhnliche Transportmittel


      Die Schläge hagelten in unglaublich hoher Frequenz und mit brachialer Gewalt auf die Trainingspuppe nieder, die von den Angriffen der Rothaarigen nach hinten geschleudert wurde, um dann durch eine mechanische Vorrichtung wieder aufgestellt zu werden. In monotoner, aber rascher Intensität wiederholte Brianna dieses Spiel nun schon seit mehreren Stunden. Ihr feuerrotes Haar hatte sie sportlich zusammengebunden, während um ihre Knöchel und Handgelenke weiße Bandagen gewickelt waren, die mittlerweile mit Schweiß und Blut vollgesogen waren. Mit jedem weiteren Schlag beschleunigte ihr pulsierendes Herz und salziger Schweiß rann ihr über Gesicht, Dekolletee und Extremitäten, während eine Puppe nach der anderen verprügelt wurde. Mit jedem Schlag huschten Gesichter und Bilder durch ihren Kopf und die Trainingsfiguren nahmen die Gestalt dieser Personen an. Ihr Vater, ihre Mutter, Crane, sein Vater, Dädalus, Kyu und schlussendlich Marc. Als sie das Gesicht des Braunhaarigen vor Augen hatte, schlug sie mit solch gewaltiger Kraft zu, dass die Puppe aus ihrer Verankerung gerissen und durch den Raum geschleudert wurde. Keuchend und mit einer Mischung aus destruktiver Zufriedenheit und resignierendem Unmut wickelte sie die blutigen Bandagen ab, um zufrieden festzustellen, dass der Schmerz für einen kurzen Moment alles zu betäuben schien. Sie erschrak kaum, als sie Dädalus erkannte, der meditierend vor einem Spiegel saß und durch halb geschlossene Augen ihr Training beobachtet hatte.
      „Hast ja mittlerweile ganz schön nen Punch drauf, Mädel“, flötete er, wobei sich der freundliche Unterton in Grenzen hielt. Brianna ignorierte seine Worte, ging zur Wand und nahm sich einen der Boxsäcke, welchen sie an der Deckenhalterung festmachte, um dann mit ihrem Training fortzufahren.
      „Willst du dieses kindliche Schweigen nicht endlich brechen, Brianna-kun?! Immerhin hast DU dich für eine Reise MIT Marc entschieden…nicht ich!“, ging der Wissenschaftler die Rothaarige nun direkt an, welche aber stur und immer aggressiver werdend auf den Boxsack eintrat. Erst als der Wissenschaftler sie an der Schulter berührte, wirbelte sie herum und hätte Dädalus auch getroffen, wenn dieser nicht mittels Obseravtionshaki ihren Schlag ausgewichen wäre. Zornig wirbelte er herum, packte ihr Handgelenk und drehte ihr den Arm auf den Rücken. Vor lauter Schmerzen heulte sie auf und fauchte, während Dädalus sie zu Boden drückte und sich auf ihren Rücken setzte.
      „Wenn du mir nicht zu hören willst, dann muss ich dich eben fühlen lassen. Also was ist los? Seit fast vier Tagen ignorierst du mich, verkriechst dich hier drinnen und trainierst wie eine Wahnsinnige? Ich dachte du und Marc hätten sich ausgesprochen?“
      „Hat er das etwa behauptet?“, keifte Brianna, die den eisernen Griff des Wissenschaftlers aber nicht entrinnen konnte und so resigniert aufgab. Dädalus gab nicht nach, sondern legte die Stirn in Falten.
      „Nein hat er nicht. Er redet ja auch mit keinem und beschränkt den Kontakt auf das Mindeste. Mit unserem grünhaarigen Passagier, einem verunsicherten Kyu, dir als Kampfbarbie und einem verschlossenen Marc, habe ich das Gefühl, als hätte Aokiji persönlich die Atmosphäre auf diesem Schiff eingefroren. Also, Mädel, was ist passiert??“
      Brianna starrte jedoch nur stumm auf einen unbestimmten Punkt, woraufhin Dädalus den Griff wieder verfestigte, was sie sofort aufheulen ließ.
      „Ja was glaubst du denn, was passiert ist? Wir haben immer und immer wieder die Ereignisse des Mittsommerfestes durchgesprochen….immer und immer wieder habe ich vor meinem geistigen Auge gesehen, wie Marc mich daran hindert Crane zu töten…immer sehe ich das letzte Mal das Gesicht meiner Tochter…verstehst du nicht Dädalus? Ich verstehe, dass er nicht wollte, dass sein Vater stirbt, aber ich kann ihn dennoch nicht verzeihen! Ich weiß nicht, ob ich es jemals kann!“
      „Aber du kannst mir doch auch verzeihen? Wäre ich mit Toledo nicht auf das Fest gegangen, wäre vielleicht alles anders gekommen?“, erwiderte Dädalus nun ruhiger, der Briannas Arm mittlerweile losgelassen hatte, sodass sie erleichtert aufatmete, aber sich dennoch nicht rührte.
      „Das ist etwas anderes!“, entgegnete sie knapp.
      „Und warum? Inwiefern ist das anders? Er hatte doch auch seine Gründe…“
      „Bist du etwa auf seiner Seite?“
      „Brianna, ich bin auf niemandes Seite….wenn ich auf irgendeiner Seite bin….dann auf der deiner Tochter, denn das war ja überhaupt der einzige Grund, warum ich mich bei dieser uferlosen Schatzsuche beteiligt habe. Was ich aber nicht verstehe ist, warum Marc dann überhaupt mit uns mitreist, wenn du ihm nicht verzeihen kannst?“, fragte der Alte nun liebevoll. Auf diese Frage schwieg Brianna und Dädalus hatte das Gefühl, dass hinter dieser Antwort nicht die volle Wahrheit lag.
      „Eins habe ich mir geschworen….selbst wenn ich mich mit dem Teufel verbinden muss, um sie wieder zu sehen, werde ich nicht eher aufhören, bis ich weiß, wo sie ist und wie es ihr geht. Wenn Marc uns also behilflich sein kann, um sie zu finden, dann nehme ich dieses Übel in Kauf. Aber nur, weil er mir sagt, dass es ihm Leid tut, verzeihe ich ihm noch lange nicht und jetzt geh runter von mir!“
      Dädalus zögerte noch einen Moment, ehe er von Brianna herunter sprang, die sich sofort aufrappelte und sich wieder ihrem Training zuwandte.
      „Und das Training? Kanalisierst du deinen Zorn damit?“
      „Dieses Training ist dazu da, dass ich bei dem Versuch nicht drauf gehe! Anscheinend stellen sich mir Leute in den Weg, die um ein vielfaches mehr drauf haben als ich!“, erwiderte sie knapp, woraufhin Dädalus nickte und zur Tür ging. Gerade in dem Augenblick, in dem er die Klinke nach unten drückte, dröhnte Briannas Stimme an seine Ohren.
      „Ich bin nicht sauer auf dich Dädalus. Ich weiß, dass du jeden Tag darunter leidest, so wie ich!“
      „Ich glaube, das tut Marc auch…“, murmelte er kaum hörbar und verließ den Trainingsraum. Brianna erwiderte nichts auf die letzten Worte des Wissenschaftlers, sondern schlug ein Loch durch den Stoff des Sandsacks, woraufhin der Sand wie flüssiges Gold herausströmte. Brianna ging auf die Knie und verfiel in stummes Schluchzen, als die salzigen Tränen ihre blutigen Knöchel benetzten.

      ~ * ~

      „Nein, so nicht. Halte deinen Rücken ein wenig gerader!“, lächelte die Grünhaarige, die ein milchweißes Kleid und eine weinrote Strickjacke trug. Sie hielt die Handflächen nach oben und parierte gerade die Schläge des blonden Fuchsjungens, der sich ein Beispiel an Brianna genommen hatte. Seine Wunden waren dank der Tinkturen Kulehas, die Dädalus hergestellt hatte, gut verheilt. Kaum hörbar schlurfte der Wissenschaftler über Deck und entdeckte aus den Augenwinkeln das Training der Grünhaarigen und ihres Schülers. Ein schwaches Lächeln huschte über seine Lippen, ehe er seinen Gehstock nahm und ihn Kyu ins Rückgrat presste.
      „Hast du unseren ungefragten Passagier nicht verstanden…Rücken gerade!!“, moserte er, woraufhin sich Kyu fragend umdrehte. Dädalus schüttelte nur den Kopf, knallte sich auf eine der Sonnenliegen und zog die Kapuze über den Kopf. Traurig ließ Kyu die Schultern hängen und vernachlässigte seine Deckung, woraufhin der leichte Kick der ehemaligen Agentin ihn von den Füßen riss und über das Deck schleuderte.
      „Hey was sollte das denn?“
      „Regel Nummer zwei…Deckung nicht vernachlässigen, kleiner Kyu. Sonst hat dir schneller jemand das Genick gebrochen, als du dagegen protestieren kannst. Naja genug für heute“, schmunzelte Kaisa und richtete ihre Strickjage, die ein wenig verrutscht war. Kyu war sich nicht sicher, aber es sah aus, als hätte er etwas Schwarzes auf ihrer Haut erkannt, aber ein hämischer Kommentar des Wissenschaftlers ließ ihn diesen flüchtigen Gedanken wieder vergessen.
      „Ist dir eigentlich nicht heiß in diesem Aufzug?“, motzte Dädalus gereizt, aber wie immer überging Kaisa die bösen Anmerkungen des Wissenschaftlers mit einem charmanten Lächeln, welches Kyu immer die Schamesröte ins Gesicht steigen ließ.

      ~ In der Nacht ~

      Langsam gleitet die Tür auf und wie immer in den vielen schlaflosen Nächten weiß Marc, noch ehe er das lüsterne Gesicht sieht, was diese Nacht wieder passieren wird. Es ist jedes Mal das gleiche Szenario, wenn er ihn in seine Gemächer führt. Dort befiehlt er ihm sich auf den Bauch zu legen. Daraufhin fesselt er ihn an Händen und Füßen, sodass er wie ein Stern ausgebreitet auf den Boden liegt. Danach beginnt der widerliche Verführungstanz des Pans. Die Gestalt entledigt sich ihrer Kleider und setzt sich zunächst neben ihn aufs Bett. Die knochigen Finger, die Marc, wie dürre Äste einer vertrockneten Fichte empfindet, fahren ihn über Rücken, Gesäß und Beine. Liebevoll und ungestüm zugleich, als übermannte ihn mehr und mehr zügellöse Lust, streichelt und küsst er Marcs Nacken, Rücken und Po. Wie Marc den fauligen Geruch des Rosen- und Lavendelwassers verabscheue, mit dem sich die Gestalt immer einreibt.
      Mit der Zeit wird er immer animalischer, fängt an Marc zu beißen und zu schlagen. Doch ist wie stets alles nur das Vorspiel, bis sein Peiniger die Fleischeslust nicht mehr zurückhalten kann.

      Schweißgebadet schreckte Marc hoch und fuhr sich über die eiskalte, schweißnasse Stirn, ehe er ein weiteres Mal zusammen zucken muss, als er Dädalus finstere Miene erkennt, die ihn durchdringend mustert.
      „Du schläfst nicht gerade gut, Marc-kun…aber der Arm heilt gut…zu gut. Irgendwann muss ich Kuleha fragen, was für kleine Wundermittel sie eigentlich in ihre Medizin steckt. Jeder, der bei ihr lernt, kann sich mehr als glücklich schätzen“, murmelte er verschwiegen und fing vorsichtig an, die Bandagen zu lösen, die er um Marcs Arm gebunden hatte. Der Braunhaarige verzog leicht schmerzverzerrt das Gesicht, woraufhin Dädalus theatralisch die Augen verdrehte.
      „Sei keine Memme, Marc. Das hab ich dir so nicht beigebracht!“
      „Allerdings, Dädalus-sensei. Du hast mir eigentlich nur beigebracht, wie ich Taschen leere und schönen Mädchen ein Kompliment mache“, scherzte Marc, dem die Schmerzen dennoch erneut den Schweiß auf die Stirn trieben. Der Alchemist lächelte schwach und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit, ehe sich der Braunhaarige zu einer Frage durchrang.
      „Wenn wir von schönen Mädchen reden…wie geht es Brianna?“
      Dädalus hob die Augenbrauen und runzelte die Stirn, wie immer wenn er es tat, wenn sich der Perfektionist in ihm um die richtige Formulierung stritt.
      „Sie hat das Schiff noch nicht zerlegt…höchstens ihr Schlafzimmer und den Trainingsraum, aber solange sie die Liegen nicht in den Pool schmeißt, ist vermutlich alles noch im orangen Bereich. Aber du kennst ja Brianna, ihre Sturheit ist ebenso groß, wie ihr Herz.“
      „Das heißt übersetzt, dass ich mich damit zufrieden geben soll, dass sie sich mich hasst, aber nicht umbringt?“, entgegen Marc scherzend, woraufhin auch Dädalus in lauthalses Gelächter ausbrach.
      „Ja vermutlich…und wenn wir ehrlich sind, hättest du es auch verdient!“
      „Das habe ich wohl“, seufzte Marc und Dädalus war nun beinahe fertig, den Verband von seinem Arm zu wickeln.
      „Allerdings würde es ihren Zorn bestimmt verfliegen lassen, wenn du ihr sagen würdest, was du die letzten Jahre getrieben hast“, sprach Dädalus zögerlich, woraufhin das schwache Lächeln auf Marcs Lippen schlagartig erstarb und er den Alten eindringlich ansah und den Kopf schüttelte.
      „Aber..“, setzte er an, wurde jedoch sofort von Marc unterbrochen, dessen Stimme unglaublich ernst, gefasst und entschlossen klang.
      „Brianna brauch den Hass auf mich! Er hält sie am Leben…er ist ihr Ziel. Ohne diesen Hass würde die Trauer sie verschlingen.“
      „Woher bist du dir da so sicher?“
      „Weil sie in dieser Hinsicht genauso ist wie ich. Ich konnte nur mich selbst hassen und die Trauer hat mich aufgefressen, die letzten Jahre über hinweg. Ich war nie wie mein Bruder…ich hatte nie diese Art von Beziehung zu Brianna. Er hat sie in allem bewundert, in allen verehrt, während ich…ich fühlte mich ihr einfach verbunden, weil mir genau eine Sache gemeinsam hatten: Unsere Gefühle definieren uns und ohne ein Ziel, ohne eine treibende Kraft sind wir verloren!“
      Dädalus senkte daraufhin den Blick, zerknüllte die Bandagen und warf sie in einen Mülleimer und er wusste, dass das Thema damit gegessen war. Mit sachlicherer Tonlage wandte er sich nun Marcs Arm zu, der wie ein pechschwarzes Monstrum vor ihm lag.
      „Wie du siehst, habe ich jegliches Altmetall und Titan verbaut, welches ich auf diesem Schiff auftreiben konnte. Volle Beweglichkeit solltest du mit ein paar Übungen sicherlich herstellen können, aber dazu sollten wir auf der nächsten Insel lieber einen Arzt aufsuchen, denn mein Wissen ist hierbei auch beschränkt. Kraft und Durchschlagskraft haben sich natürlich entsprechend erhöht“, schilderte der Wissenschaftler, der sich seine Lesebrille aufgezogen hatte, um sein Machwerk zu bestaunen. „Vielleicht kann ich ja noch ein paar künstliche Hautzellen züchten, die ich dir als ‚Überzug‘ über das Metall lege…aber das alles dann, auf der nächsten Insel!“
      Fasziniert beäugte Marc das Machwerk seines alten Freundes und streckte den Arm in die Höhe, der nun vollständig aus pechschwarzen Metall bestand und somit im Licht der Lampe metallisch glänzte.
      „Es ist einfach nur wahnsinnig geil!“

      ~ Zwei Tage später ~

      Brianna und Kyu saßen gerade an einem Schachspiel, wobei Dädalus es nicht lassen konnte, um die beiden herum zu schleichen und beiden geheime Tricks ins Ohr zu flüstern, als sich die Tür zu den Schlafzimmern langsam öffnete und Marc, auf einen Gehstock gestützt, aufs Deck kam. Dädalus Augen weiteten sich vor Freude, während Brianna kurz aufblickte, Marc registrierte und sich dann wieder ihrem Schachspiel zuwandte. Unschlüssig blickte er zu ihr, bis er eine weiche Frauenstimme vom Pool vernahm, die dort wieder komplett eingehüllt lag und die Füße im Wasser baumeln ließ.
      „Komm hierher, Sunnyboy. Hier ist die Ecke für die Ausgestoßenen“, scherzte Kaisa und warf dabei dem Alten Wissenschaftler einen kecken Blick zu, dessen Gesichtsfarbe wieder ungesunde Rottöne annahm. Irritiert musterte Marc die Grünhaarige und drehte sich wieder zu Dädalus herum.
      „Was macht die denn hier?“
      „Ich hab dich aus dem Schutt gefischt, nachdem Xiniu dich auseinandergenommen hat“, erwiderte Kaisa ein wenig enttäuscht über die ruppige Begrüßung.
      „Du hättest ihn da lassen sollen!“, warf Brianna trocken ein und einen Moment herrschte Totenstille, denn niemand wollte einen Fehler machen, da man sich nicht sicher war, wie die Rothaarige den Kommentar gemeint hatte. Als sich der Anflug eines Lächelns auf ihren Lippen zeigte, entspannten sich Marcs Gesichtszüge ein wenig, sodass er sich wieder der Agentin zuwenden konnte.
      „Xiniu Meinst du diesen Nashornmann von der Marine? Na wenn du das warst, dann bedanke ich mich herzlich bei dir….?“, formulierte er fragend und wartete darauf, dass Kaisa sich noch einmal bei ihm vorstellte. Nachdem sie das getan hatte, drehte sich Brianna zu ihr um und sagte bissig:
      „Erwarte nicht, dass er sich das merkt, denn er hat ein grausames Namensgedächtnis. Seine Fähigkeit sich Namen zu merken konkurriert mit seiner Unfähigkeit irgendetwas richtig im Leben zu machen!“
      Sofort kühlte die Atmosphäre auf dem Schiff ab und so war Kyu der Retter, der in der Zwischenzeit aufs andere Ende des Schiffs gerannt war, um der heiklen Lage zu entgehen.
      „Land in Sicht!!“

      „Wie jetzt? Das soll die Insel sein, zu der wir jetzt seit einer Woche unterwegs sind?“, fragte Brianna mit verschränkten Armen, während sie die kleine Insel betrachtete, die am Horizont zu sehen war. Sie hatte ihre voluminöse, rote Mähne zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden. Zudem trug sie ein weißes Sommerkleid und Sandalen und lehnte sich an die Rehling der Ikarus, die auf eine Insel zusteuerte, die kaum größer zu sein schien als ein Fußballfeld. Es gab auch nur ein mittelgroßes Gebäude darauf und keine nennenswerte Möglichkeit mit dem Schiff vor Anker zu gehen. Dädalus kam geschäftig aus der Luke, die zum Maschinenraum führte, und rieb sich die schmutzigen Hände an einem Stofftuch ab, welches er in die Innentasche seines Ponchos gleiten ließ, den heute dutzende Sonnenblumen auf schwarzen Grund zierten. Zudem trug er eine Baskenmütze, die frech seine kahlen Stellen verdeckte.
      „Zieh doch nicht immer so vorläufige Schlüsse, Brianna Emily Grimm. Dies ist nur ein Teil der Insel!“
      „Ein Teil?“, stellte Kyu die offensichtliche Frage, der ein limettengrünes T-Shirt der Marke Crimin und eine graue, dünne Mütze trug, die dennoch den Großteil seiner blonden Haarpracht offenbarte. Er folgte den Blick des Wissenschaftlers zum Logport am Handgelenk des Fuchsjungen, wodurch ihm ein Licht aufging, als die Nadel nach oben zeigte. Wissend stupste der Wissenschaftler ihm daraufhin gegen den Kopf, sodass er nach hinten in die Arme von Kaisa stolperte, die einen hellblaue Jeansjacke über gezogen hatte und neugierig in den Maschinenraum spähte, in dem sich immer noch Marc befand.
      „Es ist alles soweit, Dädalus-san!“, rief er, ehe ein lautes Klackern zu hören war. Dutzende Zahnräder setzten sich in Bewegung und plötzlich rollten sich die Segel der Ikarus automatisch ein und die Masten drehte sich um neunzig Grad zur Seite. Daraufhin fuhren aus der Spitze der Masten ein kreuzförmiges Gestell, auf dem ein Haufen zerknüllten Stoffs ruhte.
      „Du kannst Feuer geben, Marc-kun!“, kommandierte Dädalus und einen Moment später spien aus der Spitze der Masten Feuersäulen, welche den wahren Zweck des Stoffes offenbarten, denn sofort danach blähte er sich wie ein Zelt über der Ikarus aus. Es war Kaisa, die als erste die Worte fand, um das Phänomen zu beschreiben, welches die Gruppe aus der Fassung gebracht hatte.
      „Es ist ein Ballon….“
      „Sehr wahr, sehr wahr. Die Ikarus kann nicht nur bei Fahrten über dem Meer, sondern auch durch die Lüfte genutzt werden!“, verkündete Dädalus stolz und erntete dabei einen bewundernden Blick Kyus, der ganz aus dem Häuschen zu sein schien.
      „Ist die Insel eine Himmelsinsel?“, erkundigte sich Brianna, aber Dädalus schüttelte nur den Kopf und kontrollierte das Gepäck, welches im Großen und Ganzen eigentlich nur seinen Gehstock und Briannas Steckenpferd umfasste.
      „Na dann ihr zwei, brechen wir auf?“
      „Wie aufbrechen? Wohin?“
      „Erkläre ich euch nachher, nun folgt mir!“, drängelte Dädalus, denn die Ikarus fing allmählich an sich behäbig aus dem Wasser zu erheben. So stiegen Brianna, Kyu, Kaisa und Dädalus die Treppe hinab, durchquerten den Maschinenraum und kamen zu einem kleinen abgeriegelten Raum. Die Tür öffnete sich durch eine Tastenkombination und gab den Blick auf ein kleines Boot, sowie ein Luke frei, die nach draußen führten.
      „Also Marc…Gast…ich verlass mich auf euch, dass ihr mein Schiff heil nach oben bringt, okay? Wir sehen uns dann dort!“

      ~ * ~

      Die Insel, welche Brianna am Horizont erblickt hatte, war wirklich nicht sehr groß, aber umso beeindruckender war dennoch der Blick, den man von da aus hatte. Sie hatte sich von Dädalus und Kyu abgesondert, die am felsigen Strand der unbenannten Insel entlang geschlendert war, als ihr die klaffenden Löcher im Ozean bewusst wurde. Unterschiedlich groß, offenbarten sie ein unendliches Loch mitten im Meer, in den das Nass in einem tosenden Wasserfall nach unten stürzte.
      „A-aber…was ist das?“
      „Das meine Liebe ist das Aurora Archipel…beziehungsweise, wo das Aurora Archipel wäre, wenn es sich nicht im Himmel befinden würde!“
      „Also doch eine Himmelinsel?“
      „Nicht ganz…nicht ganz, aber das wirst du dann schon noch sehen. Jetzt komm, Kyu kauft gerade unsere Tickets!“, sprach Dädalus hektisch und zog Brianna mit sich, die vor lauter Bewunderung dieses Naturschauspiels ihre wütende Laune für einen kurzen Moment vergessen hatte. Sie gesellten sich zu Kyu, der hinter einem älteren Ehepaar anstand, die gerade in dem mittelgroßen Gebäude verschwanden, um ein paar Tickets zu kaufen. Flüchtig konnte Brianna noch die bronzenen Lettern lesen, die über der Eingangshalle prangten: Port Ivoir – Sud.

      Das Gebäude, in dem sie sich nun befanden, war spartanisch, aber dennoch klassisch eingerichtet und beeindruckte, vor allem durch seine Sandsteinoptik. Zielstrebig folgten sie dem alten Ehepaar, welches sich vor einem Schalter angestellt hatten. Ehe sich Brianna versah, waren sie an der Reihe und hinter einer verglasten Scheibe saß ein kleiner, dicklicher rothaariger Mann, der sie freundlich anlächelte.
      „Bonjour, was kann ich für die Herren und die reizende Mademoiselle tun?“
      „Wir hätten gerne drei Tickets für eine Überfahrt zum Aurora Archipel!“, übernahm Dädalus nun die Führung, der offenbar so schnell wie möglich von hier wegkommen würde. Er zog beim Gespräch die Mütze ein wenig ins Gesicht und presste sich mit dem Gesicht fast an die Scheibe.
      „Oui, oui. Ich müsste nur wissen, aus welchem Anlass die Insel betreten? Seit ein paar Monaten haben sich unsere Sicherheitsvorschriften verschärft!“, erwiderte der Mann freundlich.
      „Achso…nunja sehen sie…ich und meine beiden reizenden Enkel hier…sind sie nicht goldig? Nunja wir würden die Attraktionen des Archipels begutachten…man weiß ja nicht wie lange man noch lebt. Nicht wahr Kinder?“, schauspielerte Dädalus ein wenig übertrieben, womit er Brianna und Kyu jedoch vollkommen kalt erwischte.
      „Natürlich doch, Opa!“, entgegnete Kyu hölzern, aber der Mann hinter dem Schalter schien dies gar nicht aufzufallen, denn er stellte den dreien problemlos die Tickets aus.

      „Was war das denn? Enkelkinder?“, flüsterte Brianna, sobald sie außer Hörweite waren, aber Dädalus rammte ihr nur den Gehstock gegen das Schienbein.
      „Einfach lächeln, Brianna-chan und ärgere deinen alten Opa nicht!“, lächelte er mit überzogen freundlicher Tonlage und drehte sich dabei paranoid um. Kyu und die Rothaarige tauschten irritierte Blicke, waren dann jedoch eh zu abgelenkt, um weiter darauf einzugehen, dann nachdem sie das Gebäude wieder verlassen hatten, sahen sie dutzende weiß, blau, roter Heißluftballons, die mit aufsteigenden Zahlen nummeriert waren. Ein Hezr im Frack bat sie höflichst den Ballon mit der Nummer drei zu besteigen, in dem auch schon das ältere Ehepaar saß. Gemeinsam nahmen sie Platz. Ehe die Fahrt startete, inspizierte Brianna ihre Fahrkarte, auf der in Großbuchstaben stand:
      „Wir wünschen ihnen einen wunderschönen Aufenthalt im Land des Honigs, der Hexerei und der blutigen Revolutionen!“
      53.Kapitel: Über den Wolken


      Die Sonne kitzelte Briannas Wangen, als sich der Ballon behäbig in Bewegung setze und in den Himmel stieg. Neugierig reckte sie ihren Kopf nach draußen und blinzelte nach oben, wo sie aber außer ein paar Wolken und der strahlenden gelben Sonne nichts erkennen konnte.
      „Also was ist so besonders am Aurora Archipel?“, wandte sie sich neugierig an Dädalus, der seine Mütze immer noch tief ins Gesicht gezogen hatte und am Rand des Korbes saßen, der zehn Leute zum Archipel transportieren sollte. Der Alte schwieg und es war eine warme Stimme, welche die Frage der Rothaarigen beantwortete.
      „Das Besondere am Aurora Archipel lässt sich wohl kaum in einer Antwort zusammenfassen. Aber auf unserer Reise durch die Lüfte und durch die vielseitige Landschaft des Archipels, werden wir diese Frage hoffentlich beantworten können!“, sprach eine junge, schlanke Frau, die Brianna um einen halben Kopf übertrumpfte und deren orangefarbenes Haar mittelang, gestuft geschnitten war und ihren feinen, aber markanten Gesichtszügen umspielte. Ihre Augen strahlten opalgrün und ihr Lächeln blendete alle. Sie trug eine luftige weiße Bluse und dazu einen adretten schwarzen Rock, der ihren langen Beinen schmeichelte.
      „Mein Name ist Camille und ich begleite euch heute auf der Überfahrt vom Port Ivoir zum Aurora Archipel. Bei Fragen stehe ich selbstverständlich zur Verfügung“, flötete sie gut gelaunt in eine Teleschnecke, was Anbetracht der überschaubaren Menge etwas übertrieben war. Mit gerunzelter Stirn musterte Dädalus die junge Frau und blickte dann zu Brianna.
      „Du hast gehört, was die nette Dame gesagt hat, Brianna. Wende dich bei Fragen an sie!“
      „Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“, mischte sich Kyu ein, der aber nur einen vernichtenden Blick auf diese Frage erntete. Brianna zuckte mit den Schultern und genoss währenddessen lieber die atemberaubende Aussicht, denn sie waren mittlerweile schon mehrere hundert Meter in die Lüfte gestiegen, sodass sich das Meer wie ein blauer Teppich aus glitzerndem Samt um sie herum ausbreitete.
      „Aus dieser Höhe finde ich das Meer viel ansprechender“, sagte sie verträumt zu Kyu, der froh war, dass Briannas schlechte Laune allmählich zu verrauchen schien. Der blonde Junge richtete seine Mütze und wandte sich nun neugierig an Camille, die ihn mit glitzernden Augen anlächelte.
      „Fräulein…woher kommen denn diese Löcher im Meer?“
      „Ach du kannst mich Camille nennen. Ja die Löcher im Meer…die sind beeindruckend oder? Bisher kennen wir dieses Phänomen nur von einer einzigen weiteren Insel und zwar Enies Lobby, die Justizinsel der Weltregierung. Der wichtige Unterschied ist allerdings, dass beim Aurora Archipel die eigentlichen Inseln nicht auf Meereshöhe liegen, sondern dort oben im Himmel!“, erwiderte Camille freundlich und zwinkerte Kyu zu, woraufhin ihm sofort die Röte ins Gesicht stieg.
      „Also ist es doch eine Himmelsinsel?!“, schaltete sich Brianna nun interessiert ein, wobei auch die anderen Mitfahrer, außer Dädalus, nun neugierig an den Lippen der charismatischen Camille hingen.
      „Nicht im eigentlichen Sinne. Anders als die anderen Himmelinseln, welche nur aus Wolkenmasse bestehen, sind die meisten Inseln des Archipels aus Erde. Auf Grund von thermischen Vorgängen, die sich auch Experten noch nicht vollkommen erklären können, schweben sie aber in fast zehntausend Metern Höhe, aber das werden Sie dann genauer sehen, wenn wir angekommen sind. Obwohl manche behaupten, dass die Hexen des Archipels dies zu verantworten hätten“, fügte sie mit einem kecken Augenzwinkern hinzu, ehe der Heißluftballon eine Wolkenschicht durchstieß.

      ~ * ~

      Marc gähnte und rieb sich die Augen, während die Ikarus in einem beeindruckenden Tempo immer weiter an Höhe gewann und sich so ebenfalls ihren Weg durch die Lüfte bahnte, um das Aurora Archipel zu erreichen. Ein Blick auf das Barometer eröffnete ihm, dass sie nun schon gut über die Hälfte des Weges hinter sich hatten. Kaisa lehnte derweil an der Reling und blickte stumm geradeaus, wobei sie gerade eh eine dicke Wolkenschicht passierten.
      „Ich muss dir wohl noch danken“, setzte Marc zögerlich an, der über das Deck geschlendert kam und sich zu ihr gesellte. Die Grünhaarige fixierte ihn aus den Augenwinkeln, erwiderte aber nichts, sodass der Braunhaarige sich räusperte.
      „Warum hast mich überhaupt gerettet?“
      „Ich wusste, dass du ein Schiff vor Anker hast und ich wusste, dass ich eine Mitfahrgelegenheit brauche. Mach keine große Sache draus!“, entgegnete sie kühl, was Marc auch für den ersten Moment verstummen ließ, aber ein paar Minuten später ergriff er erneut das Wort.
      „Glaubst du nicht auch, dass es sinnvoller gewesen wäre, wenn wir alle den offiziellen Weg genommen hätten?“
      Offensichtlich ließ sich Kaisa die Frage durch den Kopf gehen, denn Marc bemerkte, wie sie unbewusst auf ihrer Unterlippe herum kaute, ehe sie die folgenden Worte mit Bedacht aussprach.
      „Nicht unbedingt. Allerdings weiß ich auch nicht genau, was der alte Kauz auf dem Archipel will.“
      „Wie meinst du das? Der Logport hat uns doch zu der Insel geführt, oder etwa nicht?“
      Ein schwaches Lächeln huschte über die Lippen der Grünhaarigen, ehe sie sich zu Marc umdrehte und ihre stahlblauen Augen ihn nun direkt fixierten.
      „Nicht ganz. Schlussendlich hat der Logport das Aurora Archipel anvisiert, das ist korrekt, aber zuvor haben wir zwei Inseln auf den Weg dorthin ausgelassen. Zudem hat er jede Nacht den Kurs angepasst, sodass sich die Nadel nie vollkommen auf die nächste Insel einschießen konnte.“
      „Aber…aber wieso? Wie kann er das überhaupt?“, stammelte Marc.
      „Denk nach, oder steckt in deinem hübschen Köpfchen doch nicht mehr als Muskeln?“, erwiderte Kaisa belustigend, die offenbar Gefallen an dieser Diskussion gefunden hatte.
      „Er…er muss einen Eternal Port haben, oder?“, platzte es aus seinem Mund heraus, nachdem er ein paar Sekunden angestrengt überlegt hatte. Kaisa bestätigte seine Vermutung mit einem schwachen Schmunzeln, ehe sie die Hand schützend vors Gesicht hielt, als die Ikarus die Wolkendecke durchbrach und eine schneeweiße Landschaft vor ihnen ausbreitete.
      „Wow“, entfuhr es Marc, der beeindruckt das weiße Meer vor ihnen bestaunte, welches sich unendlich weit erstreckte.

      ~ * ~

      „Nachdem wir nun das weiße Meer auf 7.000 Metern Höhe passiert haben, befinden wir uns auf dem Endspurt zum Aurora Archipel“, tönte Camilles Stimme durch den Heißluftballon und freudig wandte sich Kyu an Brianna, die ihm ein Lächeln schenkte.
      „Na dann haben wir es bald geschafft!“, grinste sie, wobei ihr Lächeln noch breiter wurde, als sie zu Dädalus hinüber schielte, der dösend auf einer Bank saß und Kyu ins Ohr flüsterte.
      „Opa…scheint die Höhenluft nicht zu bekommen, oder?“
      Glucksend wandte sich Kyu um, aber sofort hatte der Alte ein Auge halb geöffnet und blickte sie vernichtend an.
      „Opa kann euch immer noch hören, ihr undankbaren Enkelkinder!“, motzte er mit angesäuerter Miene, ehe er die Augen wieder schloss, um sein Nickerchen fort zu führen.
      „Das Aurora Archipel ist ein Schmelztiegel der Kulturen, von Moderne und Vergangenheit“, begann Camile in euphorischer und pathetischer Stimme zu erzählen und sofort zog sie wieder die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Nur Dädalus, der die Augen zwar noch geschlossen hatte, tippte mit den Fingern stetig aggressiver gegen seine verschränkten Unterarme, um seinen Zorn in Zaum zu halten.

      ~ * ~

      „Laut der Karte sollten wir eine nördliche Route um das Archipel herum einschlagen“, wies Marc Kaisa an, welche zunächst dafür gesorgt hatte, dass die Ikarus wieder auf normalen Segelbetrieb umstellte und so nun über das Weiße Meer in zehntausend Metern Höhe gleiten konnte. Überrascht hob sie die Augenbrauen, als sie diese Information erreichte.
      „Wieso wählt Dädalus diesen Weg? Zeig mal die Karte her“, murmelte sie nachdenklich und riss Marc ohne eine Antwort abzuwarten die Karte aus den kräftigen Hände. Ihre Augen huschten über die schnörklige Schrift und die vereinfachte Zeichnung des alten Mannes, als sich ihre Pupillen weiteten.
      Du willst uns im verbotenen Bereich anlegen lassen? Was hast du auf dieser Insel vor Dädalus?
      „Verstanden…unser Ziel ist Fôret Noir“, antworte Kaisa knapp und drückte Marc die Karte wieder in die Hand, der sie nur perplex anstarrte.

      ~ * ~

      Elegant hüpfte Brianna aus dem Korb und ihre beiden Begleiter folgten ihr, während sie immer noch fasziniert auf die Landschaft starrte, die sich ihr bot. Sie hatten am Port Ivoir – Nord angelegt und nachdem sie wieder ein kleines Gebäude durchquert hatten, standen sie nun auf einem kleinen Platz, dessen Zentrum eine gewaltige Statue bildete. Sie zeigte eine Frau in zerrissenen Kleidern, die eine Fahne in der Hand hielt und jene in die Höhe streckte. Die Rothaarige kniff die Augen zusammen, um die Inschrift zu lesen, aber die orangehaarige Camille kam ihr zuvor, als sie ihr die Inschrift vorlas.
      „Hier gedenken wir den Gefallenen der Revolution von 1517. Für immer – Freiheit – Gleichheit – Brüderlichkeit!“, las sie mit demütiger und trauriger Stimme vor.
      „1517? Das ist ja erst wenige Jahre her!“, fragte Brianna neugierig und Camilles zustimmendes Nicken hatte etwas melancholisches.
      „Es war eine blutige Nacht, aber es hat unser Land geeint und uns stark gemacht.“
      Dädalus, der bis dahin geschwiegen hatte, räusperte sich und kam nun zu Camille gestiefelt.
      „Aber das war doch sicherlich nicht die erste Revolution, die dieses Land erschüttert hat, oder?“, wandte er sich nun mit passiv-aggressiven Unterton an die freundliche junge Dame, die sich aber davon nicht aus dem Konzept bringen ließ.
      „Nein, da haben Sie recht, Monsieur. Das Aurora Archipel hat schon viele Revolutionen gesehen und eine blutiger und grausamer als die andere. Aber wir haben nie aufgehört, für die Freiheit und gegen die Unterdrückung zu kämpfen und so können wir uns mit Stolz als Republik bezeichnen!“, sprach sie voller Pathos, ehe sie gemeinsam ihren Weg fortsetzten. Dädalus lehnte sich zu Kyu hinüber, während er ihn spöttisch ins Ohr flüsterte.
      „Ja und zwar leben sie schon in der Neunzehnten Republik!“
      Vor ihnen eröffnete sich eine beeindruckende steinerne Brücke, die in einem hohen Bogen aufs andere Ufer führte. Interessiert war Kyu zum Ufer der Insel gerannt, um festzustellen, dass durch die massiven Erdinseln weiße Wolkenflüsse führten, auf denen kleinere Fischkutter, aber auch ein paar Passagierschiffe verkehrten. Seine pechschwarzen Augen folgten den Flussverlauf und so konnte erkennen, dass es dutzende weitere Inseln gab, die allesamt mit Brücken verbunden waren, welche aber ausschließlich aus Metall konstruiert waren.
      „Dies ist die einzig steinerne Brücke, welche es auf dem Aurora Archipel noch gibt. Sie verbindet die Insel Ivoir, auf dem sich der Anlegehafen befindet, mit der großen Festlandsinsel, der Île blanc. Alle weiteren zweiundzwanzig Inseln sind mit Brücken verbunden, wobei auch weite Teile mit dem Wolkenflusssystem verbunden sind“, erklärte Camille den begeisternden Reisenden, ehe sie sie zu einer kleinen, antiken Straßenbahn führte, welche direkt neben dem großen Platz abfuhr.
      „Für alle Interessierten muss diese Einführung in die Geschichte und Landschaft des Aurora Archipels aber hier nicht enden. Für einen kleinen Aufpreis biete ich auch Stadtführungen an, in denen wir das Land und viele kleine Inseln mit dieser kleinen Straßenbahn, welche schon mehrere hundert Jahre alt ist, erkunden werden!“
      Brianna, die sicher war, dass Dädalus andere Pläne hatte als die Insel in einer Reisegruppe zu erkunden, wollte sich schon zum Gehen wenden, als dieser sie am Arm packte.
      „Lass uns das nutzen, Brianna-kun!“, entgegnete er. Ehe Brianna, die vollkommen perplex auf Grund der akuten Stimmungsänderung des Wissenschaftlers war, etwas erwidern konnte, hatte Dädalus sie und Kyu bereits in die Straßenbahn befördert, welche den kreativen Namen „Himmlische Stadtführungen“ trug.

      ~ * ~

      Die Sonnenstrahlen kämpften sich durch das dichte Blätterwerk, welches sich über ihnen spannte, wie ein löchriges Zeltdach. Nur vereinzelt griffen die Finger der Sonne hindurch und versuchten den Waldboden oder milchig weißen Flusslauf zu berühren.
      „Ganz schön dunkel hier drinnen nicht wahr?“, drehte sich Marc fragend um, der am Ruder stand und das Schiff über den schneeweißen Fluss navigierte, der nun an beiden Seite von einem dichten Wald gesäumt wurde.
      Kaisa reagierte nicht auf seine Worte, sondern musterte hingegen, bereits vollkommen eingenommen von der Vegetation der Insel, jeglichen Winkel, der ihr vor die stechend blauen Augen kam. Summend schwirrte einen Libelle um ihren Kopf herum, deren Flügel sicherlich die Spannbreite einer ganzen Hand besaß. Sie schimmerte in einem türkis-grünen Farbton und schien die Menschenfrau ebenso neugierig zu mustern, wie sie das Insekt.
      „Ist dies die Insel, die Dädalus gemeint hatte?“, erkundigte sich der Braunhaarige bei Kaisa. Ihre grünen Haare, die ihr lockig auf die Schulter fielen, schimmerten im fahlen Sonnenlicht, welches durch die Baumkronen träufelte. Sie schüttelte stumm den Kopf, während sie aufmerksam und angestrengt das Ufer beobachtete.
      „Sieh mal“, rief Marc entzückt und deutete mit seinem metallischen Arm auf einen Baum, „Bananen! Da könnte ich ein paar gute Nachspeisen daraus zaubern“, sinnierte der Koch verträumt, als Kaisa sich plötzlich umdrehte.
      „Wir sind an der Stelle angekommen. Hier sollen wir vor Anker gehen!“

      ~ Währenddessen auf einer Insel in der Neuen Welt ~

      Ihre feingliedrigen Finger fuhren durch das samtene Fell des schnurrenden Schneetigers, der zu ihren Füßen kauerte. Er hatte die Augen geschlossen und schien zu schlafen, während Ëris mit starrem Blick auf den silbernen Sessel ruhte und einen beliebigen Punkt an der Wand fixierte. Sie hatte sich die Kapuze, die mit schneeweißem Fell gefuttert war, über den Kopf gezogen und sie tauchte ihr Gesicht in tiefe Schatten. Der Saal, der mit weißen Fliesen ausgelegt worden war, war vollkommen leer. Die einzigen zwei Gegenstände, die den Raum zierten, waren ein silberner Sessel, der mit einem purpurroten Bezug überzogen war und ein runder Beistelltisch, dessen Oberfläche aus feinstem Glas bestand.
      Die Frau, die auf dem Sessel thronte, war eine zierliche Person. Sie war zweifellos eine anmutige und wunderschöne Persönlichkeit, was durch den weißen Wintermantel betont wurde. Sie hatte ihre Beine übereinander geschlagen und man erkannte unter ihrem türkisfarbenen Kleid, die schlanken nackten Beine. Sie schwenkte ein Glas Rotwein und ihre rauchblauen Augen blickten in die rote Flüssigkeit. Ëris hatte das Bedürfnis in sie einzutauchen, denn das Verlangen war unerträglich. Sie tastete mit der Fingerspitze in das Glas und träufelte sich die rote Flüssigkeit sinnlich auf die Lippen, ehe sie es auf den kleinen Tisch, neben ihrem Sessel, stellte, woraufhin ein fast stummes Klirren sich in dem hohen Saal verlor. Als sie ihren Kopf in den Nacken legte, um hinauf zur gläsernen Kuppel zu blicken, fiel ihr die Kapuze vom Kopf und ihr rotblondes Haar entrollte sich, wie einer der vielen Teppiche, die man ihr zu Ehren ausgebreitet hatte. Doch ihr Blick wurde enttäuscht, denn ihr offenbarten sich nur schwarze Wolken, die sich unaufhörlich auf den Palast ergossen. Sie seufzte und warf theatralisch ihre Hand in die Höhe, als könnte sie damit schöneres Wetter herbeizaubern.
      Ihre Hand griff nach dem Glas Rotwein und im Anflug von Jähzorn schmetterte sie das Glas auf den Boden. Es zersprang in tausende Scherben. Der Tiger schreckte auf und ohne Anweisung verließ er demütig den Saal. Sie stützte ihren Kopf auf ihre Hand und das rotblonde Haar, wie die edelste Seide schimmerte es im Kerzenschein, verdeckte ihr komplettes Gesicht. Ëris verharrte nur kurz in dieser Pose und stand auf. Ihr Schritt war streng und strikt. Es knirschte bedrohlich, als sie über die Glasscherben schritt, die über den gesamten Boden verteilt waren.
      „Tut das nicht weh, Teuerste?“, feixte eine Stimme aus dem Schatten eines Vorhangs und freudestrahlend wirbelte Ëris herum.
      „Järv?! Du bist zurück?!“, schrie sie überglücklich und rannte auf ihn zu, fiel ihn um den Hals, bevor sie ihm einen dicken Schmatzer auf den Mund drückte. Järv drückte seine CP8-Kollegin von sich weg und lächelte schief.
      „Darling, gib dich deinen Trieben nicht so hin und richte deinem Bruder aus, dass ich die Prophezeiung habe. Außerdem habe ich Envy, Urs, Silas und Colère schon Bescheid gegeben!“
      Schmollend schob Ëris ihre Unterlippe vor, ehe sie theatralisch seufzte.
      „Du hast Recht. Außerdem wäre es Narcisse gar nicht recht, wenn er mich mit dir teilen müsste, Schätzchen!“


      Mit Kapitel 54 geht es hier weiter! :)


      Dieser Beitrag wurde bereits 14 mal editiert, zuletzt von Vex () aus folgendem Grund: Kapitel 54 hinzugefügt!

    • Antwort auf Fanpost & 43.Kapitel erschienen

      So deinen letzten Kommentar möchte ich natürlich nicht unkommentiert lassen, ehe ich das neue Kapitel ankündige! :)
      Momentan bin ich richtig in Schreiblaune, weshalb das neue Kapitel bereits spätestens Dienstag erscheinen wird. Der nächste Arc lockt mich schon viel zu sehr :P

      -Bo- schrieb:

      Allein für diesen Monolog bekommst du von mir ein dickes Bienchen für dieses Kapitel. Luzifer ist einfach ein genialer Antagonist und Charakter, der uns von mir aus bis zum Ende deiner FF begleiten darf, gerne auch als Endgegner und Gegenspieler für Dädalus. Es gefällt mir einfach, wie er auf seinen Stab gestützt in den Gedanken und Gefühlen seiner Opfer herumfuhrwerkt, sich an ihnen labt und erfreut, ohne auch nur einen Funken Mitgefühl zu zeigen, nichts als das pure Verlangen, die Seelen seiner Gegner zu manipulieren. Allein beim Gedanken an einen möglichen Finalkampf gegen Dädalus, in dem der ehrliche und offene Wissenschaftler Luzifer besiegt und so die Vernunft gegen die irrationalen Gefühle obsiegt, bekomme ich eine deftige Gänsehaut. :)
      Aber genug davon. Wollte das nur nicht unerwähnt lassen.^^


      Vielen, vielen Dank. Das Lob hat mich richtig beflügelt beim Schreiben, wobei ich hoffe, dass ich die hohen Erwartungen dann auch dementsprechend weiterführen und erfüllen kann :P
      Soviel sei versprochen: Luzifer begleitet uns noch ein gutes Stück, auch wenn er jetzt nach diesem Arc erst einmal keine aktive Rolle mehr spielen wird. Seine klare Position gegenüber Dädalus und auch die gemeinsame Vergangeneheit der beiden, wird aber noch eine Rolle spielen und eine Konfrontation der beiden ist auf jeden Fall noch geplant :)

      -Bo- schrieb:

      Zurück zum eigentlichen Geschehen. Marci-Marc, wie ich unseren schokoschönen Skaterboy ab heute nennen werde, ist dem Marineoffizier in Sachen Kampfgeschick ziemlich unterlegen und muss auf seine kleinen Spielereien zurückgreifen. Ich muss gestehen, dass ich den Typen (noch) nicht sonderlich mag, kann dir aber nicht sagen, woran das liegt. Aber um ehrlich zu sein, fasziniert mich die Figur durchaus und die Tatsache, dass ich ihn nicht leiden kann, macht ihn für mich nur noch interessanter. Paradox, oder?^^

      Gerade diese ambivalenten Charaktere sind es doch, die einen in Geschichten am meisten begeistern, oder? Zumindest finde ich das ganz und gar nicht paradox. Ich selber bin mir auch noch recht unschlüssig, was ich von Marc halten soll. Mal schauen, wie es dir und auch mir geht, sobald seine gemeinsame Vergangenheit mit Brianna ein wenig aufgearbeitet werden ist ;)

      -Bo- schrieb:

      Aber ich kann mir jetzt ein besseres Bild von seinem Kampfstil machen, zumindest insofern, dass er ein vergleichsweise normaler Typ mit zahlreichen Hilfsmitteln ist, sodass er mich an eine mutige, attraktive und stärkere Version von Lysop erinnert, zumindest was die "menschlichen" Kampfmittel angeht. Ist ein netter Kontrast zum übermenschlich starken Crane mit seiner rohen Muskelkraft. Obwohl es sich eigentlich angedeutet hatte, kam das Impakt-Dial für mich dann doch überraschend. Ich hatte eher gedacht, dass Xiniu von den Fäden umwickelt vom Dach stürzt und sich aufhängt, ohne das Marc etwas dafür konnte. Also in etwa wie bei Disneys Tarzan.^^ Aber so ist es natürlich auch gut. Aber ein Impakt-Dial an einem ohnehin schon dutzendfach gebrochenen Arm? Autsch, autsch und nochmals autsch.^^

      Ja genau! Wie ich an anderer Stelle ja schon einmal erwähnt habe, ist Marc einfach nur ein (trainierter, sportlicher) Mensch. Er ist kein Übermensch,, wie vielleicht Kaisa oder ein Teufelskraftnutzer wie Kyu und vielleicht Brianna mit ihrer Waffe zumindest. Er muss sich noch anders positionieren. Er hat allerdings auch etwas im Köpfchen und ist kreativ, was halt schon ausschlaggebend sein kann. Gerade beim Kampf gegen Xiniu, bei dem er einfach den klaren Vorteil hatte, dass der Konteradmiral zuvor noch nie etwas von Dialen gehört hat, konnte er das in seinen Vorteil ausbauen. Er wird aber nicht immer damit durchkommen ;)
      Ja der Arm..mehr als Autsch...wird aber noch wichtig werden ;)

      -Bo- schrieb:


      Was gab es sonst noch? Aus der Szene mit Paola bin ich nicht so recht schlau geworden. Wen hatte Nadja gesucht? Luzifers Diener?
      Ganz nebenbei hast du Kyu vor einem Leben als Hasscharakter bewahrt, indem du ihn um die Bücher (beinahe) weinen lässt. Seine Feuer hilft allerdings nicht viel und Theresa macht ihn weiter fertig. Wann sich der Kampf wohl dreht?^^

      Also Paola und damit eigentlich Dädalu suchen nach Luzifers Diener, der schon ein paar mal am Anfang des Arcs aufgetaucht ist. Das war der Mann mit dem lahmen Bein, der Xiniu, Kaisa und Mármaros begrüßt und in den Dom geführt hat. Diese Info hab ich ein wenig reingequetscht, weil ich damit die Kampfkapitel entzerren wollte. Außerdem wäre das alles am Ende noch zu geballt. ich verspreche, dass sich das in den nächsten Kapiteln dann noch klarer gestalten wird, zum einen weil die Identität bekannt wird und auch Dädalus Absichten hinter ihm.

      Vielleicht dreht sich der Kampf auch gar nicht. Wird sich in Kapitel 45 zeigen, welches den Titel "Der Fuchsgeist und die Ordensschwester" tragen wird. So als kleines Preview ;)

      -Bo- schrieb:

      Soviel von mir. Wie gesagt, 11/10 Punkte für dieses in vielerlei Hinsicht fantastische Kapitel. Hut ab! :)

      Noch einmal vielen Dank. Das Lob motiviert ungemein! Danke für diese tollen Kommentare! :) :)

      Hiermit wünsche ich euch wieder viel Spaß beim Lesen! :)

    • 42.Kapitel: Marc vs. Konteradmiral Xiniu & 43.Kapitel: Wir sind quitt!

      Tja wenn ich zu lange Trödle muss ich eben zwei wunderbare Kapitel auf einmal Kommentieren. :D

      Aber zuerst zu zwei allgemeinere Bemerkungen.

      Vexor schrieb:

      Das mit Kaisa habe ich schon einmal angedeutet. Kapitel 20 bei dem Unterpunkt "Auf einer anderen Insel", kannst du es bei Interesse ja noch einmal nachlesen
      Ja daran konnte ich mich noch dunkel Erinnern. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine bekannte CP9 Agentin, Flotillenadmiral Mármaros erkannte sie, als Sekretärin bei der CP8 arbeitet und dabei Überlegungen anstellt die klingen als wäre sie dort Undercover tätig. Deswegen war ich etwas verwirrt, was den Punkt mit der CP8 Sekretärin anging.

      -Bo- schrieb:

      Allein für diesen Monolog bekommst du von mir ein dickes Bienchen für dieses Kapitel. Luzifer ist einfach ein genialer Antagonist und Charakter, der uns von mir aus bis zum Ende deiner FF begleiten darf, gerne auch als Endgegner und Gegenspieler für Dädalus. Es gefällt mir einfach, wie er auf seinen Stab gestützt in den Gedanken und Gefühlen seiner Opfer herumfuhrwerkt, sich an ihnen labt und erfreut, ohne auch nur einen Funken Mitgefühl zu zeigen, nichts als das pure Verlangen, die Seelen seiner Gegner zu manipulieren. Allein beim Gedanken an einen möglichen Finalkampf gegen Dädalus, in dem der ehrliche und offene Wissenschaftler Luzifer besiegt und so die Vernunft gegen die irrationalen Gefühle obsiegt, bekomme ich eine deftige Gänsehaut.
      Wenn ich ein Fachmann dafür bin Kleinigkeiten in den FF aufzuspüren und mit meinen Spekulationen häufiger richtig liege, dann bist du ein Fachmann dafür größere Zusammenhänge und Gefühle wunderbar in Worte zu fassen. Immer wieder wenn ich solche Sachen von dir lese bin ich begeistert und könnte nicht besser in Worte fassen. :thumbup:


      Jetzt aber zu den Kapiteln.

      Der Kampf zwischen Xinius und Marc hat mir sehr gut gefallen. Er war dynamisch zeigte aber auch sehr schön, wie man mit Verstand und kleineren Hilfsmitteln relativ gut gegen einen mächtigeren Gegner bestehen kann. Besonders Marcs (trockene) Kommentar, wie am Anfang „Haki ist scheiße...“, oder als er im Schlafzimmer gelandet ist, fand ich sehr gut. :thumbsup:

      Da bereits bestätigt wurde, dass Paola nach Lucius Diener suchen lässt, bleibt nur die Frage wer ihn jetzt haben könnte, wobei eigentlich nur noch die CP8 als Täter übrigbleibt.

      Kaisa wird auch immer interessanter. Jetzt wissen wir sie sucht ebenfalls nach der Prophezeiung, aber auch dass sie Irgendetwas auf der Haut trägt. Ein Tattoo vielleicht, das ihre Herkunft/ Auftraggeber verraten würde oder einen wichtigen Hinweis enthält. Jedenfalls gibt sie uns endlich nochmal eine Probe ihrer Kampf(tanz)kunst und rammt damit Jav durch ein Bücherregal. Sie ist dadurch zwar auch nicht viel besser als Kyu, aber ich befürchte die Bücher wären sowieso verbrannt.

      Jäv scheint jetzt endgültig schlechte Laune zu haben, nicht nur das sie seine Maschine angefasst hat, nein sie hat auch seine Brille und seine Frisur zerstört. Ich dachte er wäre Gluttony und nicht Greed oder Wrath. :D

      Der Kampf zwischen Luzifer und Brianna gefällt mir sehr gut, auch wenn bis jetzt fast ausschließlich Brianna die Prügel bezogen hat. Als Luzifer Riko und Lea getötet hat war mein einziger Gedanke erstaunlicherweise nur „Huch“ so nach dem Motto na so was, damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Das Brianna jetzt nur noch blanker Zorn fühlt könnte zu einer sehr interessanten Wendung führen. Ich vermute nämlich, das es Luzifer jetzt nicht mehr Möglich ist ihre Gefühle zu Manipulieren, da für alles andere „kein Platz“ mehr ist. Weiterhin dürfte ihr Steckenpferd, dadurch auch eine neue Form/Technik einsetzten können. Ich bin jedenfalls sehr gespannt darauf wie dieser äußerst interessante Kampf jetzt weitergeht. :thumbup:

      "Verdorbene Ordensschwester" und "Gefallener Kardinal", das sind zwei wunderbare Namen für die beiden Geschwister. Bringen ihre Zwiespältigkeit bzw. das doppelte Spiel welches sie treiben noch einmal richtig schön zur Geltung. :thumbsup:. Denn Ordensschwesteren gelten allgemein als gut und rein, dass dies öfter nicht Stimmt lassen wir mal beiseite und der gefallene Kardinal erklärt sich ja fast von selbst.

      Ach ja und @ Kyu
      OK wenn es dir dermaßen leid tut und es mehr ein versehen war verzeihe ich dir ABER das mir ja ja nie wieder vorkommt. ;)

      Danke nochmal für deine Vorwahrung über das nächste Kapitel am Dienstag, hätte es echt blöd gefunden wenn ich auf einmal drei Kapitel in einem Kommentieren müsste. ;)
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • 43.Kapitel: Wir sind quitt!

      Das geht ja schlag auf Schlag hier und wenn du heute dein nächstes Kapitel raushaust, muss ich ja noch schnell auf dieses hier eingehen.^^

      Der Kampf gegen Luzifer verläuft erwartungsgemäß einseitig und Brianna macht eine eher erbärmliche Figur, wie sie zwar alles versucht, aber praktisch keine Erfolge vorzuweisen hat. Es gefällt mir aber sehr, dass Brianna sich mal eben Dädalus' Krückstock schnappt. Ich mag flexible Kämpfer, die zur Not eben nutzen, was grade da ist oder sich ihrer Umgebung anpassen. Aber zum Glück begleicht ja Oronel seine Rechung und ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du Oronel den kleinen Mistkerl bleiben lässt, der er ist und nicht irgendwie läuterst. Wie er da ihre Umarmung löst und kaltschnäuzig erklärt, dass er nur eine Schuld beglichen hat, ist einfach passend und charaktergerecht.
      Brianna und ihr Hirschsteckenpferd sind wieder vereint, allerdings müssen Riko und Lea das mit ihrem Leben bezahlen. ODER?
      Luzifer hat Brianna mit einer traumatischen Illusion gefangen nehmen und in den Palast nehmen können. Damals hat Brianna dieser furchtbare Anblick verstört und vor Angst gelähmt, nun hat Brianna trotz oder grade wegen ihrem Martyrium durch Luzifer eine andere Einstellung zur ihren Ängsten erlangt. Luzifers Plan, die Schatzjägerin erneut in einen apathischen Schockzustand zu versetzen und den Kampf so für sich zu entscheiden, geht so nach hinten los. Und das ausgerechnet nach der Tortur, die sie brechen sollte. Das ist ein wahrlich schönes Bild und eine herrliche Ironie. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich halte die Szene mit Riko und Lea erstmal für eine Illusion Luzifers, um Brianna wieder aus der Bahn zu werfen. So zumindest sein Plan.

      In der Bibliothek geht es derweil heiß her (höhö) und Kaisas Kickourette stelle ich mir herrlich vor. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie ihre Zeit mit Järv nicht weiter verschwenden will und so schnell wie möglich das Weite sucht, immerhin ist sie ja eine vielbeschäftigte Frau und wenn die nichts zur Prophezeiung in der Bibliothek zu finden ist...was soll sie da noch?^^ So würde der Kampf dann auch das für mich zufriedenstellende Ende finden, das du bereits angedeutet hattest.^^

      Ein sehr spannendes Kapitel mit einem herrlichen WTF-Moment, dem ich aber noch nicht so richtig traue. ;) Umso mehr freue ich mich auf das nächste Kapitel. xD


    • Antwort auf Fanpost & 44.Kapitel erschienen

      So Leute wie versprochen gibt es heute das neue Kapitel, welches weiter oben zu finden ist :)

      Davor wie immer ein Blick auf eure Kommentare :)

      @qoii

      qoii8891 schrieb:

      Ja daran konnte ich mich noch dunkel Erinnern. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass eine bekannte CP9 Agentin, Flotillenadmiral Mármaros erkannte sie, als Sekretärin bei der CP8 arbeitet und dabei Überlegungen anstellt die klingen als wäre sie dort Undercover tätig. Deswegen war ich etwas verwirrt, was den Punkt mit der CP8 Sekretärin anging.

      Da gibt es noch eine kleine Anmerkung dazu. Es hat schon einen Grund, warum Mármaros Kaisa erkannt hat. Aber du hast recht...eine kleine Logiklücke ist es vielleicht schon, aber mal schauen, ob die sich relativiert, wenn es die Zusatzinfo gibt ;)

      qoii8891 schrieb:


      Der Kampf zwischen Xinius und Marc hat mir sehr gut gefallen. Er war dynamisch zeigte aber auch sehr schön, wie man mit Verstand und kleineren Hilfsmitteln relativ gut gegen einen mächtigeren Gegner bestehen kann. Besonders Marcs (trockene) Kommentar, wie am Anfang „Haki ist scheiße...“, oder als er im Schlafzimmer gelandet ist, fand ich sehr gut. :thumbsup:

      Schön, dass er dir gefallen hat :)

      qoii8891 schrieb:

      Da bereits bestätigt wurde, dass Paola nach Lucius Diener suchen lässt, bleibt nur die Frage wer ihn jetzt haben könnte, wobei eigentlich nur noch die CP8 als Täter übrigbleibt.

      Tatsächlich? Im neuen Kapitel wird klar, dass es noch eine neue Partie auf der Insel gibt, die auch schon vor zwei Kapitel, wenn ich mich nicht irre, in Erscheinung getreten ist ;)

      qoii8891 schrieb:

      Kaisa wird auch immer interessanter. Jetzt wissen wir sie sucht ebenfalls nach der Prophezeiung, aber auch dass sie Irgendetwas auf der Haut trägt. Ein Tattoo vielleicht, das ihre Herkunft/ Auftraggeber verraten würde oder einen wichtigen Hinweis enthält. Jedenfalls gibt sie uns endlich nochmal eine Probe ihrer Kampf(tanz)kunst und rammt damit Jav durch ein Bücherregal. Sie ist dadurch zwar auch nicht viel besser als Kyu, aber ich befürchte die Bücher wären sowieso verbrannt.

      Ja große Hoffnungen für die Bibliothek musst du dir wirklich nicht mehr machen^^

      qoii8891 schrieb:

      Der Kampf zwischen Luzifer und Brianna gefällt mir sehr gut, auch wenn bis jetzt fast ausschließlich Brianna die Prügel bezogen hat. Als Luzifer Riko und Lea getötet hat war mein einziger Gedanke erstaunlicherweise nur „Huch“ so nach dem Motto na so was, damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Das Brianna jetzt nur noch blanker Zorn fühlt könnte zu einer sehr interessanten Wendung führen. Ich vermute nämlich, das es Luzifer jetzt nicht mehr Möglich ist ihre Gefühle zu Manipulieren, da für alles andere „kein Platz“ mehr ist. Weiterhin dürfte ihr Steckenpferd, dadurch auch eine neue Form/Technik einsetzten können. Ich bin jedenfalls sehr gespannt darauf wie dieser äußerst interessante Kampf jetzt weitergeht. :thumbup:

      Was soll ich sagen...wieder einmal vollkommen richtig :D

      qoii8891 schrieb:

      Danke nochmal für deine Vorwahrung über das nächste Kapitel am Dienstag, hätte es echt blöd gefunden wenn ich auf einmal drei Kapitel in einem Kommentieren müsste. ;)

      Hier hätte ich auf jeden Fall gewartet, bis du soweit bist. Hat ja auch keinen Sinn, wenn ihr mit lesen nciht hinterher kommt :)

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Der Kampf gegen Luzifer verläuft erwartungsgemäß einseitig und Brianna macht eine eher erbärmliche Figur, wie sie zwar alles versucht, aber praktisch keine Erfolge vorzuweisen hat. Es gefällt mir aber sehr, dass Brianna sich mal eben Dädalus' Krückstock schnappt. Ich mag flexible Kämpfer, die zur Not eben nutzen, was grade da ist oder sich ihrer Umgebung anpassen. Aber zum Glück begleicht ja Oronel seine Rechung und ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du Oronel den kleinen Mistkerl bleiben lässt, der er ist und nicht irgendwie läuterst. Wie er da ihre Umarmung löst und kaltschnäuzig erklärt, dass er nur eine Schuld beglichen hat, ist einfach passend und charaktergerecht.

      Diese Situation wird sich auch nicht großartig ändern, denn Luzifer liegt einfach noch einige Hausnummern über Brianna. Das wird sich so schnell auch nicht ändern.

      -Bo- schrieb:

      Luzifer hat Brianna mit einer traumatischen Illusion gefangen nehmen und in den Palast nehmen können. Damals hat Brianna dieser furchtbare Anblick verstört und vor Angst gelähmt, nun hat Brianna trotz oder grade wegen ihrem Martyrium durch Luzifer eine andere Einstellung zur ihren Ängsten erlangt. Luzifers Plan, die Schatzjägerin erneut in einen apathischen Schockzustand zu versetzen und den Kampf so für sich zu entscheiden, geht so nach hinten los. Und das ausgerechnet nach der Tortur, die sie brechen sollte. Das ist ein wahrlich schönes Bild und eine herrliche Ironie. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich halte die Szene mit Riko und Lea erstmal für eine Illusion Luzifers, um Brianna wieder aus der Bahn zu werfen. So zumindest sein Plan.

      Das Ergebnis ist das gleiche, aber dennoch ist Luzifer da einfach pragmatisch. Den Tod der Kinder muss er ja nicht als Illusion vortäuschen, wenn er ihn sogar tatsächlich vollführen kann. Das Ergebnis und die Auswirkungen sind natürlich die gleichen, da hattest du recht.

      -Bo- schrieb:

      In der Bibliothek geht es derweil heiß her (höhö) und Kaisas Kickourette stelle ich mir herrlich vor. Ich kann mir aber vorstellen, dass sie ihre Zeit mit Järv nicht weiter verschwenden will und so schnell wie möglich das Weite sucht, immerhin ist sie ja eine vielbeschäftigte Frau und wenn die nichts zur Prophezeiung in der Bibliothek zu finden ist...was soll sie da noch?^^ So würde der Kampf dann auch das für mich zufriedenstellende Ende finden, das du bereits angedeutet hattest.^^

      Hmm vielleicht überrasche ich dich ja doch nicht mit dem Ende ;)

      -Bo- schrieb:

      Ein sehr spannendes Kapitel mit einem herrlichen WTF-Moment, dem ich aber noch nicht so richtig traue. ;) Umso mehr freue ich mich auf das nächste Kapitel. xD

      Ich denke es geht spannend weiter ;)


      Ich wünsche viel Spaß beim Lesen! :)

    • 44.Kapitel: Der unbändige Zorn der Brianna E. Grimm

      Ein ziemlich cooles Kampfkapitel. Mehr gibt es als Einleitung nicht zu sagen.^^

      Luzifer ist in der köstlichen Situation, eine Gegnerin zu haben, deren Überleben er schon vorausgesehen hat, was im Umkehrschluss bedeutet, dass er aus anderen, undefinierbaren Gründen gegen sie kämpft. Unsere Protagonistin schlägt sich auch recht wacker und ich warte immer wieder darauf, dass sich ihr Steckenpferd in einen echten Hirsch verwandelt, aber ich glaube, darauf muss ich noch eine Weile warten, oder?^^
      Die Schlange Eva gefällt mir sehr gut und irgendwie hatte ich schon so ein Gefühl, als du Brianna die Brosche so ausführlich hast bemerken lassen.
      Dass das freundliche Riesenreptil nun Eva heißt, grenzt zwar fast an Blasphemie, wie du hier die Bibel durch den Reißwolf zerrst und dir Inspirationen für deine FF zusammensuchst, aber als bekennender Agnostiker kann mir das getrost egal sein. Ganz im Gegenteil: Ich finde es super unterhaltsam und liebe es, wenn man sieht, dass sich Autoren um Namen usw. solche Gedanken machen und nicht alles nur zufällig auswählen.

      Indes tut Järv, was er am besten kann: Mein Liebling sein.^^
      Der Kerl ist so cool, es wundert mich, dass die brennende Bibliothek noch nicht eingefroren ist. xD Die Szene mit Theresa war einfach genial und offenbart auch, dass Kyu wohl mittlerweile in seinen Kampf reingefunden hat. Kaisa scheint sehr bekannt zu sein, was wohl ihrem extravaganten Kampfstil geschuldet ist. Und Järv hat eine ganze Marinebasis eingesaugt? Da ist die Vorfreude auf die anderen Todsünden der Einheit aber riesengroß.^^
      Dass die Maßlosigkeit jetzt einen Abgang macht, hat mich sehr überrascht. Natürlich war auch dieser, wer hätte es gedacht, obercool und Kaisa wird im wahrsten Sinne des Wortes wegpustet. Ich hoffe sehr, dass die beiden noch einmal aufeinandertreffen und es dann zu einem richtigen All-Out-Kampf kommt. Immerhin haben wir FF-Autoren nicht diese chauvinistischen Komplexe, Figuren nur gegen das gleiche Geschlecht antreten zu lassen.^^

      Und dann: Auftritt Pearl, eine Frau, die selbst Luzifer das Blut in den Adern gefrieren lässt. Wer auch immer das ist, muss ordentlich was drauf haben und ich kann es kaum erwarten. Vielleicht ist sie es auch, die den Kampf beendet. Das nächste Kap kann kommen.^^


    • 44.Kapitel: Der unbändige Zorn der Brianna E. Grimm

      Was für ein klasse Kapitel.
      Die Kämpfe steuern jeweils ihrem Höhepunkt entgegen um dann einen schönen Abschluss zu finden.

      Von Theresa und Kyu bekommen wir nur das Ergebnis mit. Kyu ist Bewusstlos und Theresa hat einen schwer verbrannten Brustkorb, im Moment würde ich von einem Unentschieden sprechen, da beide nicht mehr Kämpfen können. Was allerdings die Spätfolgen angeht ist Kyu mit Sicherheit der Sieger. :P

      Järv Kommentiert das Ergebnis nur Locker um sich dann wieder seinem Kampf zuzuwenden. Hier geht er nach einem furiosen Schlagabtausch mit Kaisa als Sieger hervor. Diese gibt aber vorher noch eine kleine Kostprobe von ihren Tanzkampfkünsten, um uns dann noch kurz zu zeigen, wie die räumliche Aufteilung unterhalb des Doms (noch) aussieht. Järv bleibt weiterhin seiner Lebenseinstellung treu alles ziemlich locker zu sehen, solange man nicht seine Maschine anfasst oder ihn um sein Einkommen betrügt. Die Marinebasis hat ihre vorübergehende Zwangsaufenthalt verdient, was betrügen sie auch die Leute die für sie die Drecksarbeit machen. :thumbsup:

      Währenddessen muss sich Dädalus um Luzifers Haustier Eva kümmern, mit der du wieder mal dein klasse Gespür in der Namensgebung beweist.

      Brianna kann dank ihres Zorns und des Steckenpferdes einigermaßen gegen Luzifer bestehen, wobei sie die Dom weiter in Mitleidenschaft zieht. Habe ich mich eigentlich schon über die Zerstörung des Doms beschwert? Nein? Dann, wie kann man nur … … mal gesagt werden ;) . So langsam nimmt die Zerstörung von Kulturgütern in euren FF extreme Ausmaße an :D . Aber zurück zum eigentlichen geschehen. Brianna unterliegt letztendlich doch Luzifer, dieser kann nun, da ihr Zorn verraucht ist, auch wieder in ihre Gedanken und Gefühle eindringen. Nun wird er aber gestoppt und zwar von Pearl. Diese scheint um einiges mächtiger als Luzifer zu sein und Hierarchisch auch über ihm zu stehen. Sie belehrt ihn darüber dass er sich an die Anweisungen seiner Vorgesetzten halten muss. Das interessante dabei ist, die Triarden haben anscheinend ein Interesse daran, dass Brianna mit ihrer Mission fortfahren kann und Dädalus dafür am Leben belieben soll. Da bleibt doch die Frage ob die Triarden etwas mit den fünf Weisen zu tun haben oder ob diese selber den Horizont in ihren Besitz bringen wollen.

      Das war wieder ein super klasse Kapitel, und danke für die Vorwarnung ich war schon am überlegen ob ich den Kommentar noch einen Tag schieben kann. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & 45.Kapitel erschienen

      So, habe ja noch eine Weile, bevor das Spiel anfängt, wodurch ich auch das neue Kapitel nicht vorenthalten möchte! :)

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Luzifer ist in der köstlichen Situation, eine Gegnerin zu haben, deren Überleben er schon vorausgesehen hat, was im Umkehrschluss bedeutet, dass er aus anderen, undefinierbaren Gründen gegen sie kämpft. Unsere Protagonistin schlägt sich auch recht wacker und ich warte immer wieder darauf, dass sich ihr Steckenpferd in einen echten Hirsch verwandelt, aber ich glaube, darauf muss ich noch eine Weile warten, oder?^^

      Vermutlich schon ja :D

      -Bo- schrieb:

      Die Schlange Eva gefällt mir sehr gut und irgendwie hatte ich schon so ein Gefühl, als du Brianna die Brosche so ausführlich hast bemerken lassen.
      Dass das freundliche Riesenreptil nun Eva heißt, grenzt zwar fast an Blasphemie, wie du hier die Bibel durch den Reißwolf zerrst und dir Inspirationen für deine FF zusammensuchst, aber als bekennender Agnostiker kann mir das getrost egal sein. Ganz im Gegenteil: Ich finde es super unterhaltsam und liebe es, wenn man sieht, dass sich Autoren um Namen usw. solche Gedanken machen und nicht alles nur zufällig auswählen.

      Ja...wäre die Schlange männlich gewesen, so hätte ich sie Adam getauft :P
      Aber danke. Ich versuche bei der Namensgebung meistens ein Ziel zu verfolgen und dem Kontext angemessen zu sein. Das rührt zum einen daher, dass ich auch keine Namensmaschine bin und man so auch einfacher auf Einfälle kommt :)

      -Bo- schrieb:

      Indes tut Järv, was er am besten kann: Mein Liebling sein.^^
      Der Kerl ist so cool, es wundert mich, dass die brennende Bibliothek noch nicht eingefroren ist. xD Die Szene mit Theresa war einfach genial und offenbart auch, dass Kyu wohl mittlerweile in seinen Kampf reingefunden hat. Kaisa scheint sehr bekannt zu sein, was wohl ihrem extravaganten Kampfstil geschuldet ist. Und Järv hat eine ganze Marinebasis eingesaugt? Da ist die Vorfreude auf die anderen Todsünden der Einheit aber riesengroß.^^
      Dass die Maßlosigkeit jetzt einen Abgang macht, hat mich sehr überrascht. Natürlich war auch dieser, wer hätte es gedacht, obercool und Kaisa wird im wahrsten Sinne des Wortes wegpustet. Ich hoffe sehr, dass die beiden noch einmal aufeinandertreffen und es dann zu einem richtigen All-Out-Kampf kommt. Immerhin haben wir FF-Autoren nicht diese chauvinistischen Komplexe, Figuren nur gegen das gleiche Geschlecht antreten zu lassen.^^

      Ein Aufeinandertreffen wird es defintiv wieder geben, denn die CP8 muss ja bald auch einmal als Gegner den Raum betreten ;)
      Allerdings kann ich dir noch nicht hundertprozentig versprechen, ob die beiden dann wieder einen Kampf bekommen werden. Wir werden sehen...das steht noch ein wenig in den Sternen ;)

      -Bo- schrieb:

      Und dann: Auftritt Pearl, eine Frau, die selbst Luzifer das Blut in den Adern gefrieren lässt. Wer auch immer das ist, muss ordentlich was drauf haben und ich kann es kaum erwarten. Vielleicht ist sie es auch, die den Kampf beendet. Das nächste Kap kann kommen.^^

      Neues Kapitel, bringt da ja schon den Aufschluss :)

      @qoii

      qoii8891 schrieb:

      Von Theresa und Kyu bekommen wir nur das Ergebnis mit. Kyu ist Bewusstlos und Theresa hat einen schwer verbrannten Brustkorb, im Moment würde ich von einem Unentschieden sprechen, da beide nicht mehr Kämpfen können. Was allerdings die Spätfolgen angeht ist Kyu mit Sicherheit der Sieger. :P

      Und mit dem heutigen Kapitel bekommen wir auch noch kurz den Werdegang dieses Kampfes, den ich bei den räumlich und zeitlich parallel laufenden Kämpfen einfach vorweg nehmen musste :)

      qoii8891 schrieb:

      Järv Kommentiert das Ergebnis nur Locker um sich dann wieder seinem Kampf zuzuwenden. Hier geht er nach einem furiosen Schlagabtausch mit Kaisa als Sieger hervor. Diese gibt aber vorher noch eine kleine Kostprobe von ihren Tanzkampfkünsten, um uns dann noch kurz zu zeigen, wie die räumliche Aufteilung unterhalb des Doms (noch) aussieht. Järv bleibt weiterhin seiner Lebenseinstellung treu alles ziemlich locker zu sehen, solange man nicht seine Maschine anfasst oder ihn um sein Einkommen betrügt. Die Marinebasis hat ihre vorübergehende Zwangsaufenthalt verdient, was betrügen sie auch die Leute die für sie die Drecksarbeit machen. :thumbsup:

      Ja wirklich, oder? Vor allem 500 Berry...da hat der gute Järv, wolhl auch ein wenig Jähzorn abbekommen :D

      qoii8891 schrieb:

      Währenddessen muss sich Dädalus um Luzifers Haustier Eva kümmern, mit der du wieder mal dein klasse Gespür in der Namensgebung beweist.

      Danke :)

      qoii8891 schrieb:

      Brianna kann dank ihres Zorns und des Steckenpferdes einigermaßen gegen Luzifer bestehen, wobei sie die Dom weiter in Mitleidenschaft zieht. Habe ich mich eigentlich schon über die Zerstörung des Doms beschwert? Nein? Dann, wie kann man nur … … mal gesagt werden ;) . So langsam nimmt die Zerstörung von Kulturgütern in euren FF extreme Ausmaße an :D . Aber zurück zum eigentlichen geschehen. Brianna unterliegt letztendlich doch Luzifer, dieser kann nun, da ihr Zorn verraucht ist, auch wieder in ihre Gedanken und Gefühle eindringen. Nun wird er aber gestoppt und zwar von Pearl. Diese scheint um einiges mächtiger als Luzifer zu sein und Hierarchisch auch über ihm zu stehen. Sie belehrt ihn darüber dass er sich an die Anweisungen seiner Vorgesetzten halten muss. Das interessante dabei ist, die Triarden haben anscheinend ein Interesse daran, dass Brianna mit ihrer Mission fortfahren kann und Dädalus dafür am Leben belieben soll. Da bleibt doch die Frage ob die Triarden etwas mit den fünf Weisen zu tun haben oder ob diese selber den Horizont in ihren Besitz bringen wollen.

      Ich verspreche, dass sich die Zerstörung im kommenden Arc ein wenig zurückhalten wird :P
      Über Pearls Stellung werde ich euch wohl noch lange im Unklaren lassen...ihre Rolle ist aber groß, aber vielleicht anders, als ihr denkt. Allerdings wird sie vermutlich in den nächsten beiden Arcs nicht auftreten...aber wer weiß^^

      qoii8891 schrieb:

      as war wieder ein super klasse Kapitel, und danke für die Vorwarnung ich war schon am überlegen ob ich den Kommentar noch einen Tag schieben kann. :thumbsup:

      Bitte gerngeschehen. Mit einem neuen Kapitel werde ich vor Dienstag, aber definitiv nicht aufwarten. Wenn du willst kann ich dich aber, wenn möglich, immer gerne einen Tag vorher informieren :)


      So dann viel Spaß beim Lesen! :)

    • 45.Kapitel: Niederlagen

      So~, da ich heute irgendwie nichts besseres zu tun habe (ich habe das böse Gefühl, irgendetwas vergessen zu haben xD), werde ich einfach schon heute dein neues Kapitel kommentieren.^^

      Also Pearl ist Madame Wu bzw. sind Madame Wu und Pearl ein und dieselbe Person. Hätte ich jetzt nicht mit gerechnet und der Name Pearl Wu ist ja nun auch nicht unbedingt alltäglich. xD Auf jeden Fall schreit Wu ja nahezu nach Antagonist Klasse A, so wie sie den bisherigen Oberbösen Luzifer da rügt und knechtet, als wäre er ein kleines Kind. Interessant war ihre Aussage über Brianna. Wer will denn etwas von der Protagonistin? Weiß die Triade mehr als wir? Also, natürlich tut sie das, aber du weißt schon.^^

      Nun kommen wir mal zum leidigen Thema Teufelskräfte: Ich schwanke hier zwischen zwei mystischen Geister-Zoan: Banshee oder Yuki-onna.
      Für die Banshee spricht dieses widerliche Schreien/Kreischen (Klagen) und natürlich die ganze Erscheinung. Muss ich wohl nicht weiter ausführen.
      Die Yuki-onna ziehe ich zum einen aufgrund des Aussehens in Erwägung und zum anderen, weil ein asiatisches Fabelwesen ja zu Wu besser passen würde als ein irisches. Zudem werden Yuki-onnas oft als paradox bzw. schwankend in ihrer Persönlichkeit und iihren Handlungen beschrieben. Daran musste ich auch bei Wu denken, wie sie Theresa im einen Moment fast mütterlich den Kopf tätschelt und im nächsten Augenblick kalt ihr Versagen aufzeigt. Oder als sie erklärt, sie habe Kyu gerettet, gleichzeitig aber diese abfällige Bemerkung gegenüber Brianna macht. Denke, du verstehst mich. ;)
      Aber am Ende wird es wahrscheinlich etwas ganz anderes sein. xD

      Ansonsten gibt es noch die beiden anderen Kämpfe. Ich finde es gut, dass Kyu eigentlich verloren hat. So cool sein Power-Up und klug er auch ist, gegen eine hochrangige Agentin der Triade hätte ich ihm oder eher dir einen Sieg nicht abgekauft. So fand ich das ganze doch wesentlich besser gelöst.
      Und Dädalus? Joa, ich frage mal nicht, wie er die Feuerameisen in den Kugeln am Leben erhält. Aber darum geht es ja auch nicht, die Idee ist cool, die Umsetzung auch. Was will man mehr?^^

      Zwei kleinere Kritikpunkte habe ich aber, wenngleich es wohl nur subjektive Sachen sind.
      Erstens: "The Man". Wieso dieser Anglizismus? Empfinde ich beim Lesen als holprig und klingt für mich auch nicht sehr schön. Ich weiß nicht, ob hinter der englischen Wortwahl mehr steckt, etwa eine an England o.ä. angelehnte Insel, aber momentan sehe ich den Sinn hinter dieser englischen Namensgebung nicht. Aber gut, ist auch eine subjektive Meinung von mir, mag auch dieses Denglish nicht. xD
      Zweitens: Asiatin. Mir ist schon klar, dass es schwer fällt Personen zu beschreiben, die man klar einer Nationalität zuordnen will, rein optisch zumindest. Geht mir nicht anders. Aber in One Piece gibt es Asien ja eigentlich nicht. Ist vielleicht auch abhängig vom Erzähler und daher auch keine wirkliche Kritik, aber war etwas komisch für mich zu lesen. Wahrscheinlich auch, weil ich immer auf Biegen und Brechen Menschen umständlich beschreiben muss, obwohl man normalerweise mit einer Aussage wie "indische Erscheinung" den Sack zumachen könnte. xD

      Ein ziemlich interessantes Kapitel, das hauptsächlich von Pearl Wu getragen wurde, was ja auch nur verständlich ist. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es weitergeht, immerhin fehlen ja noch 5 Kapitel bis zur fetten 50.^^
      Weiter so!


    • Antwort auf Fanpost #1

      Da ich gerade Zeit habe und vielleicht ein paar Punkte klären kann, bevor sie qoii oder so auch nochmal ansprechen, nehm ich mir doch die Zeit, ehe ich dein Kapitel kommentiere! :)

      -Bo- schrieb:


      Also Pearl ist Madame Wu bzw. sind Madame Wu und Pearl ein und dieselbe Person. Hätte ich jetzt nicht mit gerechnet und der Name Pearl Wu ist ja nun auch nicht unbedingt alltäglich. xD Auf jeden Fall schreit Wu ja nahezu nach Antagonist Klasse A, so wie sie den bisherigen Oberbösen Luzifer da rügt und knechtet, als wäre er ein kleines Kind. Interessant war ihre Aussage über Brianna. Wer will denn etwas von der Protagonistin? Weiß die Triade mehr als wir? Also, natürlich tut sie das, aber du weißt schon.^^

      Da hast du vollkommen recht. Sie gehört wohl zu den Bösewichten meiner Geschichte und wird uns sehr lange noch begleiten :)

      -Bo- schrieb:


      Nun kommen wir mal zum leidigen Thema Teufelskräfte: Ich schwanke hier zwischen zwei mystischen Geister-Zoan: Banshee oder Yuki-onna.
      Für die Banshee spricht dieses widerliche Schreien/Kreischen (Klagen) und natürlich die ganze Erscheinung. Muss ich wohl nicht weiter ausführen.
      Die Yuki-onna ziehe ich zum einen aufgrund des Aussehens in Erwägung und zum anderen, weil ein asiatisches Fabelwesen ja zu Wu besser passen würde als ein irisches. Zudem werden Yuki-onnas oft als paradox bzw. schwankend in ihrer Persönlichkeit und iihren Handlungen beschrieben. Daran musste ich auch bei Wu denken, wie sie Theresa im einen Moment fast mütterlich den Kopf tätschelt und im nächsten Augenblick kalt ihr Versagen aufzeigt. Oder als sie erklärt, sie habe Kyu gerettet, gleichzeitig aber diese abfällige Bemerkung gegenüber Brianna macht. Denke, du verstehst mich. ;)
      Aber am Ende wird es wahrscheinlich etwas ganz anderes sein. xD

      Überlegungen gehen schon einmal in die richtige Richtung und es war auch schon viel richtiges dabei :)

      -Bo- schrieb:

      Ansonsten gibt es noch die beiden anderen Kämpfe. Ich finde es gut, dass Kyu eigentlich verloren hat. So cool sein Power-Up und klug er auch ist, gegen eine hochrangige Agentin der Triade hätte ich ihm oder eher dir einen Sieg nicht abgekauft. So fand ich das ganze doch wesentlich besser gelöst.
      Und Dädalus? Joa, ich frage mal nicht, wie er die Feuerameisen in den Kugeln am Leben erhält. Aber darum geht es ja auch nicht, die Idee ist cool, die Umsetzung auch. Was will man mehr?^^

      Frag mich da lieber auch nicht. Ich bin der letzte, der in Dädalus verqueren Kopf schauen möchte...zwecks Genie und Wahnsinn :D
      Freut mich aber, dass dir die Kampfauslegung von Theresa und Kyu so gut gefallen hat. Kyu ist (leider) noch meilenweit entfernt davon gegen ein ranghohes Mitglied wie Theresa zu bestehen kann.

      -Bo- schrieb:

      Erstens: "The Man". Wieso dieser Anglizismus? Empfinde ich beim Lesen als holprig und klingt für mich auch nicht sehr schön. Ich weiß nicht, ob hinter der englischen Wortwahl mehr steckt, etwa eine an England o.ä. angelehnte Insel, aber momentan sehe ich den Sinn hinter dieser englischen Namensgebung nicht. Aber gut, ist auch eine subjektive Meinung von mir, mag auch dieses Denglish nicht. xD

      Absolut verständlich und mir geht es ähnlich...es ist halt ein Deckname für eine Person (vergleiche Joker für Flamingo), aber das deutsche Pendant klang da leider nicht besser, weshalb ich zu der Variante greifen musste. Ich bin selbst aber auch nicht allzu zufrieden damit. Mal schauen, ob mir noch was besseres einfällt :)

      -Bo- schrieb:

      Zweitens: Asiatin. Mir ist schon klar, dass es schwer fällt Personen zu beschreiben, die man klar einer Nationalität zuordnen will, rein optisch zumindest. Geht mir nicht anders. Aber in One Piece gibt es Asien ja eigentlich nicht. Ist vielleicht auch abhängig vom Erzähler und daher auch keine wirkliche Kritik, aber war etwas komisch für mich zu lesen. Wahrscheinlich auch, weil ich immer auf Biegen und Brechen Menschen umständlich beschreiben muss, obwohl man normalerweise mit einer Aussage wie "indische Erscheinung" den Sack zumachen könnte. xD

      Wenn du wüsstest, wie lange ich mit mir gehadert habe, ob ich das jetzt stehen lassen soll, oder nicht :D
      Alternativen, um eindeutig zu machen, dass es sich um eine asiatische Erscheinung handelt, hören sich leider nur politisch inkorrekt an (*hust*Schlitzaugen*hust*). Dädalus, der ja auch eine dunkle Hautfarbe hat, ist auch kein Problem zu beschreiben, aber das markanteste an Asiaten ist nunmal leider ihre Augenform. Da mit dem heutigen Tag aber geklärt ist, dass Pearl Wu eine Asiatin ist, werde ich dieses Adjektiv in Zukunft glücklicherweise nicht mehr benutzen müssen :D

      -Bo- schrieb:

      Ein ziemlich interessantes Kapitel, das hauptsächlich von Pearl Wu getragen wurde, was ja auch nur verständlich ist. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie es weitergeht, immerhin fehlen ja noch 5 Kapitel bis zur fetten 50.^^
      Weiter so!

      Ja das Kapitel kommt in großen Schritten auf mich zu...naja vielen Dank, dass es dir gefallen hat und für deine ausführliche Kritik! :)

    • 45.Kapitel: Niederlagen

      Tja, da schon ein Teil der Fragen beantwortet ist muss ich mir wohl andere Punkte herauspicken. :D

      Kyu schafft also doch kein wirkliches unentschieden Gegen Theresa, da diese trotz der Schmerzen noch in der Lage wäre ihn zu erstechen. Aber auch sie wird, wie später Luzifer, von Pearl Wu gestoppt. Nach deinem letzten Kommentar habe ich schon fast gedacht, das Madame Wu nicht zu den Triarden gehört. Auch ich würde bei ihr am ehesten eine Banshee vermuten.

      Wie auch gerade bei der CP9 im Original geht die 10 Jahres Mission der beiden Geschwister in die Hose :P , nur ist hier die CP8 erfolgreich, während die CP9 gegen die Strohhüte verliert. Da die beiden Kirchengeschwister so ziemlich alles versaut haben werden sie zu den „fünf Weisen“ der Triarden befohlen.

      Im weiteren bitte ich um einen Moment der Stille für Eva, die uns nur deswegen verlassen musste, weil der Chef es versäumt hat Peral zu befehlen auch sie heil zu lassen ;( . Wiedermal muss ein Tier für die Fehler seines Herrchens büßen, wobei der wirkliche Tierquäler ist hier wohl Dädalus mit seinen eingekapselten Feuerameisen ist. ;)

      Die Kämpfe waren mal wieder richtig schön, besonders Dädalus kurzer Auseinandersetzung mit Eva hat mir besonders gefallen. Lustigerweise dachte ich die ganze Zeit, er soll ihr doch irgendetwas unangenehmes in Maul schießen, aber Nase und Feuerameisen sind ebenfalls ein gutes Mittel. :thumbup:

      Interessant finde ich auch, dass die Triarden Brianna anscheinend für die Fähigste halten um (ihnen) den Horizont zu besorgen. Ich würde fast mal vermuten, dass mehr als nur wissen und kraft nötig sind um diesen zu finden.

      Ja das leidige Thema mit den Herkunftsbezeichnungen und dem Aussehen der Person, es ist immer schwierig so etwas in einer anderen Welt zu erklären ohne unsere Geografischen Begriffe zu verwenden. Aber das wichtigste ist immer das die Leser verstehen was der Autor meint, wobei ich mich durchaus an Bos stelle sehen könnte. ^.^

      Wegen der festen Veröffentlichungen am Dienstag musst du mir nicht beschied geben, aber ich nehme dein Angebot gerne für Kapitel außerhalb der Reihe an. Wobei ich eigentlich wieder auf meinen alten Rhythmus kommen möchte, die Kapitel spätestens nach drei Tagen zu kommentieren. Mal abwarten wie häufig ich deinen Service in Anspruch nehmen muss.

      Das war wieder ein wunderschönes Kapitel :thumbsup: , auch wenn der Kommentar aufgrund deiner vorhergehenden Antwort etwas knapper und stichpunktartiger ausfällt als sonst. :D
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & 46.Kapitel erschienen

      So Leute das 46.Kapitel ist erschienen und an alter Stelle (auf dieser Seite) zu finden! Wünsche euch viel Vergnügen :)

      qoii8891 schrieb:

      Kyu schafft also doch kein wirkliches unentschieden Gegen Theresa, da diese trotz der Schmerzen noch in der Lage wäre ihn zu erstechen. Aber auch sie wird, wie später Luzifer, von Pearl Wu gestoppt. Nach deinem letzten Kommentar habe ich schon fast gedacht, das Madame Wu nicht zu den Triarden gehört. Auch ich würde bei ihr am ehesten eine Banshee vermuten.

      Ich hab auch noch nicht bestätigt, dass Madame Wu zur Triade gehört ;)

      qoii8891 schrieb:


      Im weiteren bitte ich um einen Moment der Stille für Eva, die uns nur deswegen verlassen musste, weil der Chef es versäumt hat Peral zu befehlen auch sie heil zu lassen ;( . Wiedermal muss ein Tier für die Fehler seines Herrchens büßen, wobei der wirkliche Tierquäler ist hier wohl Dädalus mit seinen eingekapselten Feuerameisen ist. ;)

      Hahaha :D
      Ja stimmt...Eva stand nicht auf der Liste von essentiellen Personen, die Pearl verschonen sollte...liegt vielleicht aber auch daran, dass Eva eigentlich nur ein Kreuz ist, welches von der Schlangen-Schlangen-Frucht gegessen hat^^

      qoii8891 schrieb:

      Die Kämpfe waren mal wieder richtig schön, besonders Dädalus kurzer Auseinandersetzung mit Eva hat mir besonders gefallen. Lustigerweise dachte ich die ganze Zeit, er soll ihr doch irgendetwas unangenehmes in Maul schießen, aber Nase und Feuerameisen sind ebenfalls ein gutes Mittel. :thumbup:

      Vielen Dank :)

      qoii8891 schrieb:

      Wegen der festen Veröffentlichungen am Dienstag musst du mir nicht beschied geben, aber ich nehme dein Angebot gerne für Kapitel außerhalb der Reihe an. Wobei ich eigentlich wieder auf meinen alten Rhythmus kommen möchte, die Kapitel spätestens nach drei Tagen zu kommentieren. Mal abwarten wie häufig ich deinen Service in Anspruch nehmen muss.

      Okay. Ja also, dass ein Kapitel innerhalb von drei Tagen erscheint ist eher selten. Vor allem ist das Semester bald aus, was Lernstress bedeutet. Den Arc werde ich aber schon noch versuchen vor der Klausurenzeit abzuschließen :)

      qoii8891 schrieb:


      Das war wieder ein wunderschönes Kapitel :thumbsup: , auch wenn der Kommentar aufgrund deiner vorhergehenden Antwort etwas knapper und stichpunktartiger ausfällt als sonst. :D

      Absolut kein Problem! :)

    • 46.Kapitel: Die Macht der Emotionsfrucht

      Der Arc neigt sich dem Ende zu und nach Järv verlassen zwei weitere Antagonisten die Bühne. Und das äußerst furios.

      Nachdem Luzifer Brianna mal wieder ins Reich der (Alp-)Träume schickt, erfahren wir etwas über ihre Vergangenheit. Ich muss leider gestehen, dass ich hier etwas den Faden verloren habe, aber ich tue mich in letzter Zeit mit dem Erfassen komplexer Zusammenhänge schwer, was mich auh bei meiner FF momenatn etwas ausbremst. Hoffe das legt sich bald wieder.^^
      Jedenfalls schienen Brianna und Marc mit 15 Jahren eine enge Bindung zu haben, ob die nun eine romantische Komponente besitzt oder nicht, lasse ich erstmal offen. Aber die Anzeichen verdichten sich, dass der Schokoskater Briannas Ex-Verlobter ist. Ansonsten ist ihre noch verbliebende Familie wohl ebenfalls innerhalb kürzester Zeit verstorben, zuletzt ihre Mutter. Hier bin ich wirklich gespannt, welche Erklärung dahintersteckt. Würde mich nicht wundern, wenn irgendeine Gruppierung oder Organisation von Anfang an dafüpr gesorgt hat, dass Brianna tatsächlich Schatzjägerin wird, da nur sie, nach einer alten Prophezeiung, Horizon finden oder erwecken kann, je nachdem, was Horizon letztlich ist. Soviel zu meiner Theorie, die sich auch mit Luzifers und Wus Aussagen über Brianna decken würden. Hätte natürlich Stil für eine antagonistische Gruppe, die Familie der Protagonistin einer alten Prophezeiung wegen abzuschlachten, um ganz sicher zu gehen, dass sie auch eintrifft. Mensch, heute bin ich echt im Fluss. xD

      Kaisa bekommt auch etwas von Luzifers Gedankenspielen ab und wird in eine grausame Eiswüste versetzt. Da Kaisa ein alter, nordischer Name ist, dürfte das wenig überraschen und ich kann sie mir gut als Nordfrau vorstellen, auch wenn sie dann ihre Heimat irgendwann verlassen haben muss. Kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die alten Nordmänner und -frauen sonderlich grazile Tänzer sind. xD
      Vielleicht würde Kaisa bei einer Schiffsreise von Bord in das Eismeer gespült und hat davon ein Trauma erlitten?
      Luzifer und Theresa erwähnen Kalos. Jenen Kalos aus dem Prolog. Da der abver ebenso mysteriös ist wie die ganze Szenerie um die beiden Geschwister enthalte ich mich hier einfach mal, bis mehr bekannt wird.^^

      Also ein weiteres interessantes, informatives und nicht zuletzt unterhaltsames Kapitel. :)
      So langsam werde ich richtig heiß auf die Prophezeiung, Horizon und Briannas Rolle in dem Ganzen. Gleichzeitig frage ich mich, wie du nun die drei Kapitel bis zur 50 füllen willst. Aber das machst du schon.^^


    • 46.Kapitel: Die Macht der Emotionsfrucht

      So langsam verlassen alle Teilnehmer das Schlachtfeld von San Fardos um sich neuen Aufgaben zuzuwenden, ihre Strafen beim Boss abzuholen oder die eigenen körperlichen und seelischen Wunden zu pflegen.

      Bevor Lizuifer ich mit seiner Schwester auf den Weg macht, greift er aber noch einmal auf Briannas Erinnerungen zu. Wir bekommen die letzten Momente ihrer Mutter mit, die den Verlobten oder Ehemann ihrer Schwester (Wolkentänze) bittet sich um Brianna zu kümmern. Weiterhin soll er Elena vergeben, wie sie es bereits getan hat. Was mag ihre Schwester wohl angestellt haben? Der Wolkentänzer scheint jedenfalls auch nicht mehr lange gelebt zu haben. Der nächste FB zeigt eine trauernde Gruppe, zu der neben Brianna auch Marc gehört, wie sie vor mehreren Gräbern stehen. Brianna ist 15 Jahre alt und dürfte bald als Schatzjägerin anfangen. Das sie mit Marc eine engere Beziehung gehabt hat wird hier noch einmal bestätigt. Jetzt wird es interessant sein zu erfahren, wann es zum Zerwürfnis zwischen den beiden kam.

      Luzifer und Theresa machen sich ebenfalls auf den weg die Stadt zu verlassen, auch wenn sie nicht begeistert darüber sind ihrer Heimat den Rücken zu kehren. Wenn man es aber genau nimmt, ist von der Stadt ja ehe nichts mehr übriggeblieben was man noch als Heimat bezeichnen könnte. Sie verschwinden nicht „heimlich“ sondern setzten die Stadt vorher unter große Verzweiflung, damit sie diese unentdeckt verlassen können.
      Respekt an Bo, dass er sich daran erinnert hat, dass der Name Kalos schon einmal vorgekommen ist. Bei mir war das nicht so, ich habe eher mit Elena gehadert, weil ich Namen unter wichtiger Hautperson abgespeichert hatte, aber das hier ist das Falsche FF, auch wenn es gerade in beiden um eine Prophezeiung geht. :D
      Interessant ist auf jeden Fall noch die Erwähnung von Luzifers Ring, warum sollte er Brianna auffallen wenn dieser nicht noch wichtig wird. Ich tippe mal darauf, dass er ein ähnliches Bild wie Briannas Amulett zeigt und darauf hindeuten das die Vorfahren der Beiden etwas miteinander und dem Horizont zu tun haben.

      Brianna ist nach den Ereignissen in sich selbst zurückgezogen, was kann da besser helfen als eine schöne kleine Auseinandersetzung/Unterhaltung mit einem schwer Bandagierten Marc. ;)

      Das war wieder ein sehr schönes Kapitel, welches dazu diente das Ende des Arcs einzuleiten. Wieder mal danke für die kleine Vorwarnung im Bezug auf die Veröffentlichung der neuen Kapitel. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & Doublefeature mit Kapitel 47+48 erschienen

      So Leute heute gibt es ein Doublefeature, welches keines ist. Eigentlich hängt das Kapitel thematisch recht eng zusammen, aber da es einerseits ziemlich lang geworden wäre und andererseits meine Planungen zu Kapitel 50 nicht aufgehen würden, mache ich es mal so :P
      Die beiden Kapitel sind wie immer an alter Stelle zu finden :P

      @Bo

      -Bo- schrieb:


      Nachdem Luzifer Brianna mal wieder ins Reich der (Alp-)Träume schickt, erfahren wir etwas über ihre Vergangenheit. Ich muss leider gestehen, dass ich hier etwas den Faden verloren habe, aber ich tue mich in letzter Zeit mit dem Erfassen komplexer Zusammenhänge schwer, was mich auh bei meiner FF momenatn etwas ausbremst. Hoffe das legt sich bald wieder.^^

      Keine Sorge, aber das geht mir momentan genauso. An sich musst du aber nur noch bis Kapitel 50 warten, denn da wird ein Großteil der Vergangenheit Briannas endlich aufgearbeitet, weshalb du den Faden auch da erst wieder aufnehmen kannst ;)

      -Bo- schrieb:

      Jedenfalls schienen Brianna und Marc mit 15 Jahren eine enge Bindung zu haben, ob die nun eine romantische Komponente besitzt oder nicht, lasse ich erstmal offen. Aber die Anzeichen verdichten sich, dass der Schokoskater Briannas Ex-Verlobter ist. Ansonsten ist ihre noch verbliebende Familie wohl ebenfalls innerhalb kürzester Zeit verstorben, zuletzt ihre Mutter. Hier bin ich wirklich gespannt, welche Erklärung dahintersteckt. Würde mich nicht wundern, wenn irgendeine Gruppierung oder Organisation von Anfang an dafüpr gesorgt hat, dass Brianna tatsächlich Schatzjägerin wird, da nur sie, nach einer alten Prophezeiung, Horizon finden oder erwecken kann, je nachdem, was Horizon letztlich ist. Soviel zu meiner Theorie, die sich auch mit Luzifers und Wus Aussagen über Brianna decken würden. Hätte natürlich Stil für eine antagonistische Gruppe, die Familie der Protagonistin einer alten Prophezeiung wegen abzuschlachten, um ganz sicher zu gehen, dass sie auch eintrifft. Mensch, heute bin ich echt im Fluss. xD

      Ich enthalte mich an dieser Stelle mal, um nicht zu spoilern, aber ich sage mal so...dein Fluss ist richtig...du bist vielleicht auf dem falschen Boot, aber der Fluss ist definitiv richtig :D

      -Bo- schrieb:


      Kaisa bekommt auch etwas von Luzifers Gedankenspielen ab und wird in eine grausame Eiswüste versetzt. Da Kaisa ein alter, nordischer Name ist, dürfte das wenig überraschen und ich kann sie mir gut als Nordfrau vorstellen, auch wenn sie dann ihre Heimat irgendwann verlassen haben muss. Kann mir nämlich nicht vorstellen, dass die alten Nordmänner und -frauen sonderlich grazile Tänzer sind. xD
      Vielleicht würde Kaisa bei einer Schiffsreise von Bord in das Eismeer gespült und hat davon ein Trauma erlitten?

      Auch ein paar sehr gute Gedankengänge, die ihm Ansatz stimmen.

      -Bo- schrieb:

      Luzifer und Theresa erwähnen Kalos. Jenen Kalos aus dem Prolog. Da der abver ebenso mysteriös ist wie die ganze Szenerie um die beiden Geschwister enthalte ich mich hier einfach mal, bis mehr bekannt wird.^^

      Mit dem heutigen Kapitel ist hier auch ein wenig mehr Klarheit.

      -Bo- schrieb:

      Also ein weiteres interessantes, informatives und nicht zuletzt unterhaltsames Kapitel. :)
      So langsam werde ich richtig heiß auf die Prophezeiung, Horizon und Briannas Rolle in dem Ganzen. Gleichzeitig frage ich mich, wie du nun die drei Kapitel bis zur 50 füllen willst. Aber das machst du schon.^^

      Ja der nächste Arc, der mit seiner Planung jetzt im übrigen abgeschlossen ist und mir schon jetzt sehr viel Spaß bereitet, wird da noch mehr Aufschluss geben.
      Danke für das Lob! :)

      @qoii

      qoii8891 schrieb:

      So langsam verlassen alle Teilnehmer das Schlachtfeld von San Fardos um sich neuen Aufgaben zuzuwenden, ihre Strafen beim Boss abzuholen oder die eigenen körperlichen und seelischen Wunden zu pflegen.

      So kann man das wohl gut zusammenfassen :D

      qoii8891 schrieb:


      Bevor Lizuifer ich mit seiner Schwester auf den Weg macht, greift er aber noch einmal auf Briannas Erinnerungen zu. Wir bekommen die letzten Momente ihrer Mutter mit, die den Verlobten oder Ehemann ihrer Schwester (Wolkentänze) bittet sich um Brianna zu kümmern. Weiterhin soll er Elena vergeben, wie sie es bereits getan hat. Was mag ihre Schwester wohl angestellt haben? Der Wolkentänzer scheint jedenfalls auch nicht mehr lange gelebt zu haben. Der nächste FB zeigt eine trauernde Gruppe, zu der neben Brianna auch Marc gehört, wie sie vor mehreren Gräbern stehen. Brianna ist 15 Jahre alt und dürfte bald als Schatzjägerin anfangen. Das sie mit Marc eine engere Beziehung gehabt hat wird hier noch einmal bestätigt. Jetzt wird es interessant sein zu erfahren, wann es zum Zerwürfnis zwischen den beiden kam.

      Ein Kapitel musst du dich noch gedulden, bis du darauf ein paar Antworten bekommst ;)

      qoii8891 schrieb:

      Luzifer und Theresa machen sich ebenfalls auf den weg die Stadt zu verlassen, auch wenn sie nicht begeistert darüber sind ihrer Heimat den Rücken zu kehren. Wenn man es aber genau nimmt, ist von der Stadt ja ehe nichts mehr übriggeblieben was man noch als Heimat bezeichnen könnte. Sie verschwinden nicht „heimlich“ sondern setzten die Stadt vorher unter große Verzweiflung, damit sie diese unentdeckt verlassen können.
      Respekt an Bo, dass er sich daran erinnert hat, dass der Name Kalos schon einmal vorgekommen ist. Bei mir war das nicht so, ich habe eher mit Elena gehadert, weil ich Namen unter wichtiger Hautperson abgespeichert hatte, aber das hier ist das Falsche FF, auch wenn es gerade in beiden um eine Prophezeiung geht. :D

      Ja mir ist leider auch erst später aufgefallen, dass Brunou seine Elena auch Elena genannt hat, aber ich verspreche schon einmal, dass hier größere Unterschiede herrschen werden, die sobald diese Person eingeführt wird, eine Verwechslungs ausgeschlossen machen :D

      qoii8891 schrieb:

      Interessant ist auf jeden Fall noch die Erwähnung von Luzifers Ring, warum sollte er Brianna auffallen wenn dieser nicht noch wichtig wird. Ich tippe mal darauf, dass er ein ähnliches Bild wie Briannas Amulett zeigt und darauf hindeuten das die Vorfahren der Beiden etwas miteinander und dem Horizont zu tun haben.

      Behalte das mal im Hinterkopf ;)

      qoii8891 schrieb:

      Brianna ist nach den Ereignissen in sich selbst zurückgezogen, was kann da besser helfen als eine schöne kleine Auseinandersetzung/Unterhaltung mit einem schwer Bandagierten Marc. ;)

      Wie gesagt die Umstände lassen es momentan noch nicht zu ;)

      qoii8891 schrieb:

      Das war wieder ein sehr schönes Kapitel, welches dazu diente das Ende des Arcs einzuleiten. Wieder mal danke für die kleine Vorwarnung im Bezug auf die Veröffentlichung der neuen Kapitel. :thumbsup:

      Nichts zu danken! Und danke für das Lob! :)


      Ich wünsche viel Spaß beim Lesen! :)