Horizon (Vexor)

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    • Antwort auf Fanpost & 61.Kapitel erschienen

      Soooo~ heute gibt es ein neues Kapitel, welches ein bisschen länger als gewohnt ist, allerdings habe ich aus dem letzten Arc gelernt und möchte die Flashbacks, die es in diesen Arcs auch wieder geben wird, etwas kompakter fassen! :)

      @Bo


      -Bo- schrieb:


      Also, erstmal schockiert es mich regelrecht, welchen Wert Dädalus für Xanthos hat. Er gibt die Herrschaft über ein ganzes Inselgebiet auf, nur um an den alten Kauz heranzukommen? Das ist heftig und ich brenne heißer denn darauf, zu erfahren, was Dädalus mit der Geschichte des Archipels und der Deveraux zu tun hat. Genevieve mausert sich indes zu einer echten Hexe, indem sie den Protagonisten einfach abliefert. Sie stellt die Autonomie ihr Heimat über Dädalus' Leben, was ich schonmal nicht schlecht finde. Ich bin mir sicher, wir erfahren noch mehr über sie und dann auch den Grund, warum sie handelt, wie sie handelt. Das Hexenland ist scheinbar etwas rückständiger und weniger prachtvoll als die Insel der Menschen. Die Namen von Genevieves Genossinnen, Oz und Malefiz, finde ich übrigens sehr schön. Ich liebe solche Verweise, egal und versteckt oder offensichtlich. Auch wenn die beiden Namen nach Genevieves tausend und einem Vornamen seltsam kurz anmuteten. Ich fühlte mich etwas in meine Kindheit zurückversetzt, als ich noch den Pokemon-Anime schaute und der Protagonist bei Turnieren stets mit vollem Namen und sogar Herkunft angekündigt wurde, während der Gegner (=Nebencharakter) nur den Vornamen spendiert bekam. xD

      Ja Dädalus ist durchaus wichtig für Xanthos, sonst hätte er bestimmt nicht diesen wichtigen Schritt gemacht. Warum wird sich bald zeigen, wenn ich Xanthos Forschungen in den Mittelpunkt stelle.
      Ja ich wollte das bei Oz und Malefiz einfach kürzer halten, da schlussendlich ja eh nur ein Name zählt, aber sei dir vergewissert, dass sie auch eine solche Namenskette haben :P

      -Bo- schrieb:

      Im schwarzen Wald nehme ich mittlerweile von meiner Theorie abstand, Aloe habe Teufelskräfte. Ähnlich wie qoii finde auch ich die Art, wie sie die Pflanzen herumkommandiert seltsam und eher unpassend für eine Teufelskraft. Aber vielleicht ist das nur Aloes Stil und du willst uns in die Irre führen? Ich lege mich noch nicht fest!^^

      Abwarten und Tee schlürfen :P

      -Bo- schrieb:

      ch muss zugeben, der sich anbahnende Handlungsstrang um Kaisa reizt mich immer stärker. Ich Tattoo (?) hat etwas mit dem Sturz der alten Königsfamilie zu tun? Bei den Runen hätte ich eher etwas in Richtung Walhalla etc. gedacht, wozu auch ihr nordischer Name passen würde. Ich bin verwirrt und neugierig. Also alles richtig gemacht.^^
      Jedenfalls hat sie jetzt Aloe an der Backe und es deutet sich, wie von qoii prophezeit, ein Kampf gegen Alexandre an. Wir werden sehen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass eine der beiden Figuren jetzt schon besiegt wird.

      Auch hier gilt es abwarten :D

      -Bo- schrieb:

      So langsam interessiert es mich, was Philipe, der ja anscheinend der "Anarchie-Bewegung" angehört, mit Brianna zu schaffen hat. Inwiefern spielt denn Brianna, die offiziell noch nie auf dem Archipel war, bei einer Revolution oder einem Aufstand eine Rolle? Zumindest nehme ich an, dass Philipe und seine Kumpanen etwas ähnliches planen, gar einen Anschlag. Ist Brianna nur ein Mittel zum Zweck? Will sich jemand an ihr so rächen? Momentan sehe ich hier noch nicht durch. Zumal er die Autonomie der Hexeninsel scheinbar nicht begrüßt. Ich persönlich denke, dass sie die Deveraux-Familie entthronen und ihre Herrschaft übernehmen wollen und dass jetzt ein Teil dieses Herrschaftsgebietes flöten gegangen ist...finden sie dementsprechend ätzend.^^

      Mhmm ja das mit Brianna muss ich wohl zeitnah aufklären. Nach aktuellen Planungen wird sich das nächste oder übernächste Kapitel gut dazu anbieten ;)

      -Bo- schrieb:

      Was es mit diesem Grimoire auf sich hat...jeder will es haben, aber niemand hat es. Ich weiß im Moment auch gar nicht, ob du einmal erwähnt hattest, um was es sich dabei handelt? Ein Buch? Warum ging Xanthos davon aus, Genevieve wolle es haben? Du wirfst hier mehr Fragen auf, als ich stellen kann. xD

      Das Grimoire ist ein Buch. Du kannst dir ja mal den Wikipediaartikel dazu durchlesen, dann sollten sich viele von deinen Fragen dazu vielleicht klären :)


      @qoii

      qoii schrieb:


      Zuerst nochmal zur Aloe. Ich meinte nicht das sie eine Hexe ist sondern ihre Fähigkeiten auf dem selben Grundprinzip beruhen. Sagen wir mal die Hexen können mit ihren Kreisen irgendeine Art „Naturenergie“ bündeln und so z.B. das Kraftfeld erschaffen. Aloe kann dann eben die Naturenergie in den Pflanzen nutzen und die so kontrollieren. Die Anleitung um diese Art Energie zu nutzen könne dann im Grimoire stehen. Ich wollte nochmal kurz darauf eingehen auch wenn die bereits angedeutet hast, das meine Gedanken hier teilweise in eine „falsche“ Richtung gehen.

      Achso okay, mein Fehler. Ja wird wohl noch ein wenig dauern, was es mit Aloës Kräften auf sich hat. Tolle Ansätze auf jeden Fall! :)

      qoii schrieb:


      Aber das neue Kapitel verstärkt meine Vermutungen in diese Richtung. Die Ent-Engel mit ihrer Asche und den Verbrannten Haaren kommen mir als Opfer von angriffen der Geschwister eher seltsam vor. Besonders bei Aloes Großmutter zweifel ich stark daran dass die Verbrannte Rinde durch einen kurz zuvor erfolgten Angriff kommt und wenn dieser schon länger zurückliegt hätte sie sicher neue bekommen. Auch ihre Verletzungen würde ich eher weniger einem direkten angriff zuschreiben. Weiterhin bezeichnet sie Aloe als Kind der Natur, ich würde mal vermuten dass bedeutet so viel wie als ihre Erbin, mit der sie besonders in Kontakt steht. Weiterhin betrachtet ihr Großvater ihre Rettung als das Wichtigste.
      Alles im allem deutet es immer mehr auf eine sehr ende Naturverbundenheit dieser Engel hin, welche auch zu besonderen Kräften führen könnte.

      Abwarten :P (Gott wie monoton ich heute antworte^^)

      qoii schrieb:


      Zusätzlich war ihr jetziger Aufenthaltsort der frühere Treffpunkt der Hexen, was auf gewisse Gemeinsamkeiten als Quelle ihrer Fähigkeiten hindeuten könnte. Weiterhin ist das Grimoire nun im Besitz der Engels was die Verbindung noch einem verstärkt. Also scheint es auch eine sehr enge Verbindung zwischen Hexen und Engeln zu geben.

      Die gibt es definitiv und die wird auch bald erklärt werden! :)

      qoii schrieb:

      Zu Kaisers Herkunft und die Bedeutung des Tattoos kann man immer noch nichts genaues sagen. Es scheint so zu sein, dass dem Alten die Runen und vielleicht ihre Bedeutung bekannt sind oder bekannt waren. Weiterhin scheint entweder Kaisa oder jemand der ihr sehr ähnlich ist an der Ermordung der alten Königsfamilie beteiligt gewesen zu sein. Weiterhin hat Kaisa angeblich keine Ahnung was die Zeichen bedeuten, mal abwarten ob sie es noch in diesem Arc herausfindet oder ob Dädalus darüber beschied weiß.

      Ein bisschen Aufschluss gibt es heute darüber!

      qoii schrieb:

      Philipp von Anjou dürfte dann der Repräsentant der Menschen sein und weiterhin Teil der Anarchiebewegung. Weiterhin sind zwar die Adelsprivilegien abgeschafft worden, trotzdem scheint es so zu sein, dass diese immer noch zu den führenden und einflussreichen gehören.

      Korrekt! ;)

      qoii schrieb:

      Wieder mal ein "recht kurzer" Kommentar welcher dem Kapitel eigentlich nicht gerecht wird. Du hast es wunderbar geschafft die Stimmung an beiden Orten an die Leser weiterzugeben. :thumbup:

      Danke! :)

      qoii schrieb:


      Was mir gerade noch ganz heiß auffällt „Bring Aloë in Sicherheit! Die Deverauxs dürfen sie nicht auch noch in die Hände kriegen!
      Könnte Aleo vielleicht eine Schwester Namens Zoe haben. ^.^

      :whistling: :whistling:


      So ich danke für die beiden tollen Kommentare, die keineswegs zu kurz waren. Meine Antwort darauf war ja auch eher kurz, weil wir gerade so in der großen Vorbreitungsphase sind, wo jetzt Stück für Stück Fragen abgearbeitet werden, aber auch neue gestellt. :P
      Bis Ende August werden jetzt wohl ein wenig häufiger Kapitel erscheinen, weil ich gerade Semesterferien habe und ab dann zwei Wochen im Urlaub bin! :)

      Viel Vergnügen beim Lesen!

    • 61.Kapitel: Königsmord

      Kommen wir nun zu deinem neuen Kapitel.

      Während Aleo eine sehr enge Verbindung zu Planzen zu haben scheint dürften es bei Zeo eher die Tiere sein, auch wenn sie von „allem was wächst“ spricht. Ihr Name verdeutlicht diese Verbindung noch einmal. :P

      Abeille scheint sich in einer ziemlich depressiven Phase zu befinden, wobei ich jetzt raus gefunden habe warum sie so eine enge Verbindung zu Bienen hat, ich muss mir angewöhnen mehr Namen zu googeln ;) . Jedenfalls dürften wir bald Erfahren welche Kräfte sie genau besitzt, da ihr Onkel dies jetzt zu brauchen scheint, vielleicht im Zusammenhang mit Dädalus.

      Uhi jetzt bekommen wir eine Geschichtsstunde!!! *Setzt mich im Schneidersitz vor den Kamin und lausche mit großen Augen* Ich liebe Geschichte. ^.^

      Es gibt also fünf Inseln Weiß,Rot, Schwarz und Grün, Blau. Drei sind Bewohnt, die Schwarze beherbergt den Wald und ist für alle gesperrt und die Gründe bleibt abzuwarten. Sollte sie schon benannt worden sein habe ich dies aufgrund meiner mangelnden Französischkenntnisse nicht mitbekommen oder vergessen. :P

      Allgemein gibt es das übliche, eine Gruppe will zuviel Macht und diskriminiert eine andere. Diese schlägt zurück und schon können sich alle nicht mehr leiden und gehen sich gegenseitig an die Gurgel. Am Ende muss allen das weggenommen werden worum es eigentlich ging und so richtig ist keiner zufrieden, aber Hauptsache die anderen haben es nicht bekommen.

      Respekt die Bewohner der Insel haben es geschafft innerhalb von 18 Jahren 18 erfolgreiche Revolution durchzuführen. Kein Wunder dass die Deveraux so verehrt werden, immerhin haben sie es nach 18 Jahren geschafft die ständigen Revolutionen zu beenden und für Ruhe zu sorgen. Ich benutze ihr extra nicht das Wort Frieden, da wir ja bereits Erfahren haben das mindestens ein Aufstand schon niedergeschlagen wurde.

      Wenn ich es richtig Verstanden habe begannen die Probleme erst mit Ludwig dem XV und seiner Geliebten. Danach ging es mit dem Frieden bergab, erst die Aufstände der Engel und nach seinem Tod die 18 Revolutionen.
      Also 8-9 Jahre Deveraus Herschafft + 18 Jahre Revolution = Tod von Ludwig dem XV vor c.a. 27 Jahren. Die ersten Engelsaufstände dürften auch nicht all zulange davor gewesen sein, also würde ich mal schätzen, dass es vor 50 Jahren bestimmt noch Frieden auf den Inseln geherrscht haben dürfte. So wie Elijah das erzählt klingt es als wäre es schon mindesten 100 Jahre her. :)

      Interessant wäre die Frage warum Dädalus ins Exil geschickt wurde. Wenn dies vor 30 Jahren geschehen ist war dies noch unter Ludwig XV, aber da Dädalus gute Kontakte zu Genevieve hat könnte es mit den Aufständen zusammenhängen.

      Kaisa war also wirklich an der Beseitigung des letzten Königs beteiligt, fragt sich nur was die CP-9 bzw. die Weltregierung gegen ihn hatte. Weiterhin scheint Aleos Großvater mehr mit der Familie Deverauxs zu tun zu haben als ich bisher dachte, immerhin wurde er zusammen mit ihnen eingesperrt. Das er der Himmelsmensch ist wird dadurch bewiesen, dass er Kaisa wiedererkannt hat. Das Tier mit dem Blauen Augen irritiert mich, irgendetwas war doch da mit blauen Augen gewesen, was mir gerade nicht einfallen will. :pinch:

      Mir fällt gerade außerdem auf wohin sind Kyu und Camille verschwunden. Sie werden bei Brianna und Elijah überhaupt nicht mehr erwähnt.

      Das war wieder ein sehr schönes Kapitel indem wir diesmal viel über die Geschichte der Insel Erfahren haben. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
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      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • 61.Kapitel: Königsmord

      So denne, Kapitel 61 Oder: Kaisa in Aktion!

      Beginnen wir mit Abeille, deren Name schlicht Biene bedeutet. Höhö, ich muss wie qoii öfter deine Namen auf mögliche Hintergründe untersuchen. xD
      Interessant fand ich Abeilles Selbstzweifel. Was es falsch, Zoe von ihrer Familie fern zu halten und nur egoistisch für sich zu beanspruchen? Mit diesem Gedankengang erinnert mich Abeille etwas an Jean Valjean, den Protagonisten in Victor Hugo's "Die Elenden", der ebenfalls nichts auf der Welt für sich beansprucht, außer die Liebe seiner Ziehtochter. Wie auch immer, hat mich daran erinnert und gefällt mir sehr gut, zumal das einiges über Abeilles Charakter verrät. Sie scheint durchaus gegen ihre Gefühlskälte ankämpfen zu wollen und scheint in Gegenwart Zoes auch aufzutauen, aber eben auch nur dort und reserviert. Dann bin ich jetzt aber mal auf ihre Kräfte gespannt - eine mögliche, wie auch immer geartete "Folter-Frucht"? Das hätte schon was, wenn die Eiskönigin langsam auftaut, aber noch immer diese grausame Kraft besitzt. Aber eher unwahrscheinlich.^^

      Das mit den fünf Inseln habe ich mehr schlecht als recht verstanden. Das liegt aber keinesfalls an deiner Beschreibung bzw. Erklärung, sondern meiner schockierenden Unfähigkeit in Sachen Geografie, Kartografie und Topografie. Ich meine, ich verlaufe mich selbst in Himmelsrand, da kann man wohl nicht erwarten, dass ich bei fünf Inseln in unterschiedlichen Höhenlagen durchblicke. xD
      Dennoch eine nette Information, die ich mir wahrscheinlich im Laufe des Arcs noch mehrmals zu Gemüte führen werde.^^

      Dann erhalten wir einen Einblick in Kaisas Zeit bei der CP9 - und das hat Stil. Ich frage mich zwar, warum man zu einer geheimen Nachtschatten-Aktion den riesigen, suizidgefährdeten Kumadori schickt, aber gut. Das macht am Ende wohl eh keinen Unterschied, immerhin war Kaisa ja dabei. Ich würde schon sehr gerne Kaisas Doriki-Level erfahren, allein um ungefähr einschätzen zu können, wo sie steht und wie stark nun wirklich ist. Momentan kann ich deine heitere Truppe von Protagonisten nämlich gar nicht einschätzen. Vor allem jetzt, wo Brianna auch noch in ihrem Wutrausch trainiert hat.^^
      Aber zurück zu Kaisa: Dieser Flashback zeigt jetzt, wieso der alte Baummensch Kaisas Tätowierungen erkannt hat, aber woher sie diese hat liegt weiterhin im Dunkeln. Zumal sie selbst scheinbar nicht weiß, was sie zu bedeuten haben. Hachja, die mysteriöse Kaisa eben.^^

      Gut, ich fand das Kapitel unterhaltsam und interessant. Zudem hat es für mich mal wieder bewiesen, dass es die richtige Entscheidung war, Geografie schnellstmöglich abzuwählen. xD
      Also alles richtig gemacht! ;)


    • Antwort auf Fanpost & Doublefeature mit Kapitel 62+63 erschienen

      So Leute, da ich heute in Schreiblaune war und ich allmählich mal echt die Weichen für die heiße Phase des Arcs stellen muss, gibt es heute ein Doublefeature mit den Kapiteln 62 und 63! :)

      @qoii

      qoii schrieb:

      Abeille scheint sich in einer ziemlich depressiven Phase zu befinden, wobei ich jetzt raus gefunden habe warum sie so eine enge Verbindung zu Bienen hat, ich muss mir angewöhnen mehr Namen zu googeln ;) . Jedenfalls dürften wir bald Erfahren welche Kräfte sie genau besitzt, da ihr Onkel dies jetzt zu brauchen scheint, vielleicht im Zusammenhang mit Dädalus.

      Kräfte wurden zumindest angedeutet. Ich bin gespannt, ob sie schon jemand errät! ;)

      qoii schrieb:

      Es gibt also fünf Inseln Weiß,Rot, Schwarz und Grün, Blau. Drei sind Bewohnt, die Schwarze beherbergt den Wald und ist für alle gesperrt und die Gründe bleibt abzuwarten. Sollte sie schon benannt worden sein habe ich dies aufgrund meiner mangelnden Französischkenntnisse nicht mitbekommen oder vergessen. :P

      Also es gibt schon mehr Insel. (Da war ja Beispielsweise schon die Îl de Ivoir, wo der Bahnhof war). Allerdings sind die von dir genannten Inseln die drei größten und damit wichtigsten. Ich glaube, dass ich sie schon einmal genannt habe, es ist die Îl de vert.

      qoii schrieb:

      Wenn ich es richtig Verstanden habe begannen die Probleme erst mit Ludwig dem XV und seiner Geliebten. Danach ging es mit dem Frieden bergab, erst die Aufstände der Engel und nach seinem Tod die 18 Revolutionen.
      Also 8-9 Jahre Deveraus Herschafft + 18 Jahre Revolution = Tod von Ludwig dem XV vor c.a. 27 Jahren. Die ersten Engelsaufstände dürften auch nicht all zulange davor gewesen sein, also würde ich mal schätzen, dass es vor 50 Jahren bestimmt noch Frieden auf den Inseln geherrscht haben dürfte. So wie Elijah das erzählt klingt es als wäre es schon mindesten 100 Jahre her. :)

      Die ganze Geschichte des Landes geht natürlich weiter und das Land war schon immer eins, welches wie ein Pulverfass war, aber mit Ludwig XV. begannen zumindest die Probleme der jüngeren Vergangenheit ;)
      Ansonsten hast du mit deinen Zeitangaben relativ recht. Ich werde die Tage mal einen neuen Zeitstrahl hochladen ;)

      qoii schrieb:

      Kaisa war also wirklich an der Beseitigung des letzten Königs beteiligt, fragt sich nur was die CP-9 bzw. die Weltregierung gegen ihn hatte. Weiterhin scheint Aleos Großvater mehr mit der Familie Deverauxs zu tun zu haben als ich bisher dachte, immerhin wurde er zusammen mit ihnen eingesperrt. Das er der Himmelsmensch ist wird dadurch bewiesen, dass er Kaisa wiedererkannt hat. Das Tier mit dem Blauen Augen irritiert mich, irgendetwas war doch da mit blauen Augen gewesen, was mir gerade nicht einfallen will. :pinch:

      Also von einem Tier habe ich eigentlich nichts geschrieben...die Person mit den blauen Augen ist einfach Aloës Großvater!

      qoii schrieb:

      Mir fällt gerade außerdem auf wohin sind Kyu und Camille verschwunden. Sie werden bei Brianna und Elijah überhaupt nicht mehr erwähnt.

      Die Passage hab ich beim überarbeiten des Kapitels tatsächlich gelöscht XD
      Wurde mit Kapitel 62 aber jetzt nachgereicht!

      @Bo

      -Bo- schrieb:


      Beginnen wir mit Abeille, deren Name schlicht Biene bedeutet. Höhö, ich muss wie qoii öfter deine Namen auf mögliche Hintergründe untersuchen. xD
      Interessant fand ich Abeilles Selbstzweifel. Was es falsch, Zoe von ihrer Familie fern zu halten und nur egoistisch für sich zu beanspruchen? Mit diesem Gedankengang erinnert mich Abeille etwas an Jean Valjean, den Protagonisten in Victor Hugo's "Die Elenden", der ebenfalls nichts auf der Welt für sich beansprucht, außer die Liebe seiner Ziehtochter. Wie auch immer, hat mich daran erinnert und gefällt mir sehr gut, zumal das einiges über Abeilles Charakter verrät. Sie scheint durchaus gegen ihre Gefühlskälte ankämpfen zu wollen und scheint in Gegenwart Zoes auch aufzutauen, aber eben auch nur dort und reserviert. Dann bin ich jetzt aber mal auf ihre Kräfte gespannt - eine mögliche, wie auch immer geartete "Folter-Frucht"? Das hätte schon was, wenn die Eiskönigin langsam auftaut, aber noch immer diese grausame Kraft besitzt. Aber eher unwahrscheinlich.^^

      Ja die Geschichte um Abeille und Zoë wird noch interessant und ist nur eine von vielen, die ich hier erzählen wird. Gott der ARc wird schon wieder zu so nem Monstrum ausarten xD

      -Bo- schrieb:

      Das mit den fünf Inseln habe ich mehr schlecht als recht verstanden. Das liegt aber keinesfalls an deiner Beschreibung bzw. Erklärung, sondern meiner schockierenden Unfähigkeit in Sachen Geografie, Kartografie und Topografie. Ich meine, ich verlaufe mich selbst in Himmelsrand, da kann man wohl nicht erwarten, dass ich bei fünf Inseln in unterschiedlichen Höhenlagen durchblicke. xD
      Dennoch eine nette Information, die ich mir wahrscheinlich im Laufe des Arcs noch mehrmals zu Gemüte führen werde.^^

      Die Ausführungen sind nicht ganz soo wichtig, aber vielleicht fertige ich mal ne Prototypische Karte des Archipels an, wenn das für dich eine Hilfe wäre?

      -Bo- schrieb:

      Dann erhalten wir einen Einblick in Kaisas Zeit bei der CP9 - und das hat Stil. Ich frage mich zwar, warum man zu einer geheimen Nachtschatten-Aktion den riesigen, suizidgefährdeten Kumadori schickt, aber gut. Das macht am Ende wohl eh keinen Unterschied, immerhin war Kaisa ja dabei. Ich würde schon sehr gerne Kaisas Doriki-Level erfahren, allein um ungefähr einschätzen zu können, wo sie steht und wie stark nun wirklich ist. Momentan kann ich deine heitere Truppe von Protagonisten nämlich gar nicht einschätzen. Vor allem jetzt, wo Brianna auch noch in ihrem Wutrausch trainiert hat.^^

      Mal schauen, ob der Arc sich so gut dafür eignen wird, um die Stärke meiner Charaktere einzuschätzen. Wirklich anbieten wird sich der kommende Arc mit der CP8 dann ;)

      -Bo- schrieb:

      Gut, ich fand das Kapitel unterhaltsam und interessant. Zudem hat es für mich mal wieder bewiesen, dass es die richtige Entscheidung war, Geografie schnellstmöglich abzuwählen. xD
      Also alles richtig gemacht! ;)

      Hehe freut mich! :)


      Also ich wünsche ganz viel Spaß beim Lesen und wir sehen uns vermutlich relativ bald wieder! Das Wetter gerade ist perfekt zum schreiben! :D

    • 62.Kapitel: Der süße Duft von Honig & 63.Kapitel: Lebonair

      So beginnen wir diesmal bei dir, da es bei dir wieder die meisten Spekulationspunkte gibt. :D

      Abeille Fähigkeiten stehen mit dem heutigen Kapitel eigentlich fest und es bedarf höchstens Spekulationen im Feinheitenbereich. Sie hat die Fähigkeit Leute zu kontrollieren. Schon als ich herausgefunden habe das ihr Name Biene/Drohne bedeutet habe ich mir Gedacht, dass sie andere Leute zu ihren Untergebenen/Drohnen machen kann. Sie herrscht dann über ihren Schwarm wie eine Bienenkönigen, bitte nur Symbolisch sehen und keine Diskussion darüber in wieweit die Bienenkönigin wirklich Herrscht. Die Frage ist noch wie sie dies Anstellt. Nachdem Marc von diesem mechanischen Insekt gestochen wurde und nun unter ihrer Kontrolle steht würde ich vermuten, das sie eine Flüssigkeit/Sekret abgibt welches die Leute gefügig macht, wobei bei es bei Dädalus noch den Hinweis auf den Honiggeruch gibt. Wenn sie eine Art Honig absondert welcher die Leute unter ihre Kontrolle bringt bleibt natürlich die Frage wie dieser verabreicht werden muss, bei Marc scheint dies durch einen Stich geschehen zu sein und bei Dädalus wissen wir es noch nicht. Die Insekten dürften wohl ein Produkt von Xanthos sein. Weiterhin scheint Abeille aus irgendwelchen Gründen anfangs auch Zoe unter ihrer Kontrolle gehabt zu haben. So wird die zumindest zwischen den Beiden angedeutet und es würde erklären warum Zoe „freiwillig“ im Palast geblieben ist und nicht zu ihrer Familie zurück wollte.

      Weiterhin ist auch geklärt, warum Dädalus für Xanthos so wichtig ist. Er ist am Wissen und den Fähigkeiten seines alten Lehrmeisters interessiert. Wenn er seine Forschungen erfolgreich beendet hat kann er mit seinen „Supersoldaten“ immer noch die Rote Insel zurückerobern wenn er will. Weiterhin glaube ich kam das diese Autark überleben kann, er muss nur alle Einfuhren stoppen und schon wir die Insel in kürzerer Zeit am Ende sein. Wie eine belagerte Stadt, welche nur eine begrenzte Zeit überleben kann, auch wenn sie Felder innerhalb der Mauern hat. Interessant ist weiterhin die Andeutung, dass Dädalus zusammen mit Xanthos Forschungen am Lebenden Objekt betrieben zu haben scheint. Zumindest wurde ich es so deutet, da Xanthos hier sehr auf seine Forschungsobjekte zu beziehen scheint und Dädalus sagt er könne dies nicht mehr. Dabei ist auch interessant, in wie weit diese Forschungen mit der Verbannung von Dädalus in Zusammenhang stehen und ob Xanthos daran beteiligt war.
      Xanthos scheint Kaffesüchtig zu sein, denn bis jetzt wurde er nie ohne gezeigt. :D

      Elijah... Elijah... Elijah... die Indizieren welche wir bis jetzt bekommen haben beginnen in eine ganz bestimmte Richtung zu deuten. Aber es gibt immer noch einige Unklarheiten und du könntest uns extrem an der Nase herumführen ;) . Bis jetzt klingt es so als ob er ein ähnliches „Problem“ hat wie sein Bruder Alex, seine Gespielinnen scheinen nicht all zulange zu Leben bzw. nicht mehr Frei zu sein. Entweder hat Elijah eine ähnliche Art Trophäen zu sammeln wie Ajas bei Bo oder er sorgt dafür das seine Geliebten nicht mehr entkommen können indem er sie in die Bilder bannt. Weiterhin Frage ich mich gerade ob dies die selben Bilder sind die sich auch Zoe ansehen wollte oder ob es noch mehr verhängte Bilder innerhalb des Palastes gibt. Elijah wird jedenfalls immer unheimlicher und mausert sich vom unscheinbaren Mitglied der Familie zu ihrem größten Psychopathen, wobei sind es nicht sowieso meistens die "Unauffälligeren/Ruhigeren" ^.^

      Kyu der dieses mal neben Kaisa der einzige ist der noch nicht wirklich in der Sch.... steckt schleicht durch den Palast und hat immer noch mit einigen Problemen seiner zweiten Stufe zu kämpfen. Ich denke mal das er jetzt als ersten auf Dädalus treffen wird und dort aufgrund seiner seltenen Teufelsfrucht gleich als neues Versuchsobjekt herhalten muss. :evil:

      Ganz klar ist mir nicht geworden warum Kaisa und Aleo zu Melefitz Haus sollten, abgehen von der Info das das Haus heute verfallener ist als sonst haben wir glaube ich nichts erfahren. Es sei denn es geht darum dass Aleo den Garten nicht betreten kann und es zeigen soll das die Hexen wieder mächtiger werden oder es Magie gegen die Engel gibt. Weithin verstehe ich es so, dass sie dieses Haus aufgegeben hat, da du bei Kaisakeinen Friedhof erwähnst.

      Die die Situation in Malefitz Praxis verstehe ich auch nicht so ganz. Die Unterhaltung des Hexenrats klingt eher so als sei zwischen ihrem letzten Treffen und jetzt mindestens eine Nacht vergangen, besonders durch die Worte "anstrengende Nacht", dabei standen sie vor c.a einer Stunde noch gemeinsam auf dem Marktplatz, warum haben sie den Markt nicht gemeinsam verlassen.

      Kommen wir nun zum letzten Teil, mit Kaisa, Aleo usw. Wenn ich es richtig verstanden habe ist César ein Mensch und hat sich Philipp angeschlossen in der Hoffnung die Deverauxs zu beseitigen, damit Zoe zurückkommen kann. Wobei Aleo Denkt diese hätte sich freiwillig entschieden bei diese zu bleiben, was wie wir mittlerweile wissen nicht stimmt. Währen dessen Reiht sich ihr Großvater in die Kategorie "stabile nicht zu tötende alte Säcke" ein :D und taucht ebenfalls in Haus auf. Er verlangt von Kaisa die Deverauxs zu beseitigen, im gegen zu verrät er ihr die Bedeutung ihrer Tattoos, was man getrost als Erpressung werten kann. ;)

      Habe ich irgendetwas vergessen... auch ja wir wissen jetzt das Zoe das Grimoire hat, bis jetzt habe ich es eher in den Händen von ihrem Großvater vermutet. Auch was auch noch interessant werden dürfte ist die Andeutung, das Zoe auch schon vom letzten König „gefangen gehalten“ wurde. Sie scheint extrem beliebt oder wichtig zu sein.

      So das dürfte hoffentlich reichen, ich kann das nächste Kapitel kaum erwarten. :thumbsup:

      Vielleicht noch eine kurze Erklärung wie ich überhaupt auf die Bienenkönigen gekommen bin. In irgendeiner Serie die ich mal gesehen habe gab es auch Menschen mit besonderen Kräften, ich glaube es war "4400 Die Rückkehr". Dort gab es eine die ebenfalls Menschen kontrollieren konnte. Dies machte sie, wenn ich mich recht entsinne, mit einem Pheromon und wurde deswegen mit einer Insektenkönigin verglichen, also nur noch ein kleiner Schritt zur Bienenkönigin. :)
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
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      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
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    • 62.Kapitel: Der süße Duft von Honig & 63.Kapitel: Lebonair

      Dann komme ich jetzt zu deinem Doppelpack und erfahrungsgemäß tue ich das eher chaotisch.^^

      Abeilles Kräfte scheinen tatsächlich etwas mit Bienen zu tun zu haben. Es ist doch schön, dass Oda mit Smoker den Weg für Charaktere geebnet hat, bei denen der Name volles Programm ist.^^
      Ich bin allerdings noch immer unschlüssig, wie genau sich diese Fähigkeiten nun äußern. qoiis Idee von einer bewusstseinsübernehmenden oder -manipulierenden Teufelsfrucht, die sich dem Bienenmotiv annimmt, fände ich doch sehr interessant und darauf wäre ich auch nicht gekommen. Bleibt die Frage, inwieweit Abeille denn als "Bienenkönigin" (das leihe ich mir einfach mal^^) tatsächlich Kontrolle ausüben kann. Zum einen scheinbar über ihren Honigduft und hier könnte ich mir gut vorstellen, dass wir es mit einer Paramecia mit Logia-Eigenschaften zu tun bekommen, etwa, indem sie sich in Honig oder direkt in einen Schwarm Bienen auflösen bzw. verwandeln kann. Besagte Bienen könnten dann auch potenzielle Opfer durch einen Stich zu Abeille führen (siehe Marc), wo sie sie dann endgültig mittels Honigduft gefügig macht. Naja, soviel zu meinen wilden Theorien.^^

      Xanthos ist also tatsächlich Dädalus' alter Schüler und will nun dessen Hilfe. Es wird sich zeigen, wie das schlussendliche Ergebnis aussehen soll bzw. wird, aber diese Menschen und sonstigen Rassen in den Behältern deuten nichts, aber auch gar nichts gutes oder gar menschenrechtlich legales an.^^
      Wieder eine geplante Armee von Supersoldaten oder geht es diesmal tiefer bzw. in eine ganz andere Richtung?

      Kommen wir nun zu meinem Highlight der beiden Kapitel, das sich diesmal um Brianna entspinnt. Hier muss ich einfach mal sagen, dass ich Elijah wirklich gelungen finde, zumindest in seiner Unheimlichkeit. Ihm traue ich ein wirklich großes psychopathisches Potenzial zu und halte ihn beinahe für gefährlicher als seine böse wirkenden Geschwister Marie und Alexandre. Speziell Marie halte ich für eine hausgemachte Soziapathin, aber Elijah gruselt mich einfach. xD
      Ich kam aber auch nicht umhin festzustellen, dass du einen Faible dafür zu haben scheinst, deine Protagonistin in schöne Kleider zu stecken. Ist nun schon der zweite von drei Arcs. xD
      Aber darum geht es ja eigentlich nicht. Es wird sich nun zeigen, wann Brianna an ihr Steckenpferd bekommt, ich glaube aber, dass Kyu jetzt auf Marie trifft. Soviel Pech wäre wieder typisch für den Fuchsjungen. Aber im Moment scheint er eher ins Labor zu gelangen. Ob er Dädalus rettet?

      Kapitel 63 ließ mich eher verwundert zurück.^^
      Kaisa wusste wie immer zu gefallen und irgendwie bete ich mal wieder, dass Robin auch wieder zu dieser Form zurückfindet, denn Kaisa der Archäologin schon sehr, was aber auch kein Problem ist. Vor allem ihr Umgang mit Aloe und Cesar hat mir sehr zugesagt.^^
      Momentan wirkt es für mich so, als würde sich dieser Arc stärker auf Dädalus und Kaisa fokussieren, was ich nur begrüße, auch wenn Kaisa in der Zukunft sicher noch wichtiger wird, wenn es um die CP8 und ihre Tätowierungen geht.

      Der Konflikt oder diese scheinbare Fehde zwischen Hexen und Engeln nimmt langsam formen an. Wollen wir doch mal sehen, ob sich die Parteien nicht gegen die Deveraux stellen und so zumindest kurzzeitig zusammenarbeiten können.^^
      Bei Zoe handelt es sich um Aloes Schwester, die sich, laut Aloe, für die Deveraux und gegen ihre alte Familie entschieden hat. Ob das tatsächlich vollends der Wahrheit entspricht oder Abeille hier nachgeholfen hat, muss sich noch zeigen, würde die Eiskönigin aber in einem neuen Licht erscheinen lassen, das sowohl positiv als auch negativ strahlt.

      Gut, also ich fand beide Kapitel wie stets hervorragend und freue mich auf weitere Geheimnisse, Auflösungen und Probleme auf dem Archipel! :)


    • Antwort auf Fanpost & 64.Kapitel erschienen

      So Leute neues Kapitel ist an alter Stelle erschienen. Als Vorankündigung sage ich schonmal so viel, dass es Dienstag noch ein Doublefeature geben wird, ehe die Story bis 14.09 pausiert, weil ich im Urlaub bin.
      Ganz eventuell gibt es ein Zwischenupdate, aber ich würde nicht damit rechnen...ich hab da kein Internet und erfahrungsgemäß such ich im Urlaub selten Internet-Cafés auf ;)

      Bedeutet für euch eigentlich nur, dass ich im kommenden Doublefeature (wenns ganz gut läuft, sogar Triplefeature) der Flashback von Dädalus über die Bühne gehen wird. Der wird einerseits sehr viele Infos liefern und andererseits pausiert dadurch die Story sowieso. Kam mir passender vor, als wenn ich den Einschnitt dann in der heißen Phase machen muss.

      So mal ein etwas längeres Vorwort, jetzt kann ich auf eure Kommentare eingehen! :)

      @qoii

      qoii schrieb:


      Abeille Fähigkeiten stehen mit dem heutigen Kapitel eigentlich fest und es bedarf höchstens Spekulationen im Feinheitenbereich. Sie hat die Fähigkeit Leute zu kontrollieren. Schon als ich herausgefunden habe das ihr Name Biene/Drohne bedeutet habe ich mir Gedacht, dass sie andere Leute zu ihren Untergebenen/Drohnen machen kann. Sie herrscht dann über ihren Schwarm wie eine Bienenkönigen, bitte nur Symbolisch sehen und keine Diskussion darüber in wieweit die Bienenkönigin wirklich Herrscht. Die Frage ist noch wie sie dies Anstellt. Nachdem Marc von diesem mechanischen Insekt gestochen wurde und nun unter ihrer Kontrolle steht würde ich vermuten, das sie eine Flüssigkeit/Sekret abgibt welches die Leute gefügig macht, wobei bei es bei Dädalus noch den Hinweis auf den Honiggeruch gibt. Wenn sie eine Art Honig absondert welcher die Leute unter ihre Kontrolle bringt bleibt natürlich die Frage wie dieser verabreicht werden muss, bei Marc scheint dies durch einen Stich geschehen zu sein und bei Dädalus wissen wir es noch nicht. Die Insekten dürften wohl ein Produkt von Xanthos sein. Weiterhin scheint Abeille aus irgendwelchen Gründen anfangs auch Zoe unter ihrer Kontrolle gehabt zu haben. So wird die zumindest zwischen den Beiden angedeutet und es würde erklären warum Zoe „freiwillig“ im Palast geblieben ist und nicht zu ihrer Familie zurück wollte.

      Aufklärung zur Teufelskraft gibt es ja mit dem heutigen Kapitel, aber deine Gedanken gingen ja in vielerlei Hinsicht definitiv in die richtige Richtung. Ja Zoë wird noch einmal ein eigenständiges Kapitel in meiner FF, welches ich jetzt nacheinander abhandeln werde!

      qoii schrieb:

      Weiterhin ist auch geklärt, warum Dädalus für Xanthos so wichtig ist. Er ist am Wissen und den Fähigkeiten seines alten Lehrmeisters interessiert. Wenn er seine Forschungen erfolgreich beendet hat kann er mit seinen „Supersoldaten“ immer noch die Rote Insel zurückerobern wenn er will. Weiterhin glaube ich kam das diese Autark überleben kann, er muss nur alle Einfuhren stoppen und schon wir die Insel in kürzerer Zeit am Ende sein. Wie eine belagerte Stadt, welche nur eine begrenzte Zeit überleben kann, auch wenn sie Felder innerhalb der Mauern hat. Interessant ist weiterhin die Andeutung, dass Dädalus zusammen mit Xanthos Forschungen am Lebenden Objekt betrieben zu haben scheint. Zumindest wurde ich es so deutet, da Xanthos hier sehr auf seine Forschungsobjekte zu beziehen scheint und Dädalus sagt er könne dies nicht mehr. Dabei ist auch interessant, in wie weit diese Forschungen mit der Verbannung von Dädalus in Zusammenhang stehen und ob Xanthos daran beteiligt war.

      Diese Einblicke gibt es mit oben erwähnten Doublefeature am Dienstag! :)

      qoii schrieb:


      Elijah... Elijah... Elijah... die Indizieren welche wir bis jetzt bekommen haben beginnen in eine ganz bestimmte Richtung zu deuten. Aber es gibt immer noch einige Unklarheiten und du könntest uns extrem an der Nase herumführen ;) . Bis jetzt klingt es so als ob er ein ähnliches „Problem“ hat wie sein Bruder Alex, seine Gespielinnen scheinen nicht all zulange zu Leben bzw. nicht mehr Frei zu sein. Entweder hat Elijah eine ähnliche Art Trophäen zu sammeln wie Ajas bei Bo oder er sorgt dafür das seine Geliebten nicht mehr entkommen können indem er sie in die Bilder bannt. Weiterhin Frage ich mich gerade ob dies die selben Bilder sind die sich auch Zoe ansehen wollte oder ob es noch mehr verhängte Bilder innerhalb des Palastes gibt. Elijah wird jedenfalls immer unheimlicher und mausert sich vom unscheinbaren Mitglied der Familie zu ihrem größten Psychopathen, wobei sind es nicht sowieso meistens die "Unauffälligeren/Ruhigeren" ^.^

      Damit ich euch die Spannung nicht nehme, schweige ich mal zu Elijah...:P

      qoii schrieb:


      Kyu der dieses mal neben Kaisa der einzige ist der noch nicht wirklich in der Sch.... steckt schleicht durch den Palast und hat immer noch mit einigen Problemen seiner zweiten Stufe zu kämpfen. Ich denke mal das er jetzt als ersten auf Dädalus treffen wird und dort aufgrund seiner seltenen Teufelsfrucht gleich als neues Versuchsobjekt herhalten muss. :evil:

      Du Fuchs du...kommt zwar nicht ganz so, aber dennoch...du Fuchs :D

      qoii schrieb:

      Ganz klar ist mir nicht geworden warum Kaisa und Aleo zu Melefitz Haus sollten, abgehen von der Info das das Haus heute verfallener ist als sonst haben wir glaube ich nichts erfahren. Es sei denn es geht darum dass Aleo den Garten nicht betreten kann und es zeigen soll das die Hexen wieder mächtiger werden oder es Magie gegen die Engel gibt. Weithin verstehe ich es so, dass sie dieses Haus aufgegeben hat, da du bei Kaisakeinen Friedhof erwähnst.

      Aloës Großvater wollte einfach, dass sich die beiden dort verschanzen, falls Alexandre ihnen auf den Fersen bleibt. Dies war nicht der Fall, weswegen sie das Haus auch nicht betreten haben, was schlussendlich wohl auch besser war :D

      qoii schrieb:

      Die die Situation in Malefitz Praxis verstehe ich auch nicht so ganz. Die Unterhaltung des Hexenrats klingt eher so als sei zwischen ihrem letzten Treffen und jetzt mindestens eine Nacht vergangen, besonders durch die Worte "anstrengende Nacht", dabei standen sie vor c.a einer Stunde noch gemeinsam auf dem Marktplatz, warum haben sie den Markt nicht gemeinsam verlassen.

      Ja das kam vielleicht ein wenig komisch rüber, aber die Situation auf dem Marktplatz war ja so, dass Genevieve direkt aus der Unterhaltung mit Xanthos kam (davor war sie ja allein in ihrem Haus) und damit noch keine Zeit hatte mit Malefiz und Oz zu plaudern. Die anstrengende Nacht war einfach auf die Nacht davor bezogen und hatte ichts weiter zu bedeuten. Ja warum sie den Platz nicht gemeinsam verlassen haben...dafür gibt es jetzt keine Erklärung, die ich mir jetzt nicht aus den Fingern saugen müsste. Genevieve wollte nochmal Zähne putzen...so :D

      qoii schrieb:

      Kommen wir nun zum letzten Teil, mit Kaisa, Aleo usw. Wenn ich es richtig verstanden habe ist César ein Mensch und hat sich Philipp angeschlossen in der Hoffnung die Deverauxs zu beseitigen, damit Zoe zurückkommen kann. Wobei Aleo Denkt diese hätte sich freiwillig entschieden bei diese zu bleiben, was wie wir mittlerweile wissen nicht stimmt. Währen dessen Reiht sich ihr Großvater in die Kategorie "stabile nicht zu tötende alte Säcke" ein :D und taucht ebenfalls in Haus auf. Er verlangt von Kaisa die Deverauxs zu beseitigen, im gegen zu verrät er ihr die Bedeutung ihrer Tattoos, was man getrost als Erpressung werten kann. ;)

      Alles richtig zusammengefasst! :)

      qoii schrieb:

      Habe ich irgendetwas vergessen... auch ja wir wissen jetzt das Zoe das Grimoire hat, bis jetzt habe ich es eher in den Händen von ihrem Großvater vermutet. Auch was auch noch interessant werden dürfte ist die Andeutung, das Zoe auch schon vom letzten König „gefangen gehalten“ wurde. Sie scheint extrem beliebt oder wichtig zu sein.

      Ja Zoë ist eine Schlüsselfigur. Die kommenden Kapitel werden andeuten/klären wieso!

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Abeilles Kräfte scheinen tatsächlich etwas mit Bienen zu tun zu haben. Es ist doch schön, dass Oda mit Smoker den Weg für Charaktere geebnet hat, bei denen der Name volles Programm ist.^^
      Ich bin allerdings noch immer unschlüssig, wie genau sich diese Fähigkeiten nun äußern. qoiis Idee von einer bewusstseinsübernehmenden oder -manipulierenden Teufelsfrucht, die sich dem Bienenmotiv annimmt, fände ich doch sehr interessant und darauf wäre ich auch nicht gekommen. Bleibt die Frage, inwieweit Abeille denn als "Bienenkönigin" (das leihe ich mir einfach mal^^) tatsächlich Kontrolle ausüben kann. Zum einen scheinbar über ihren Honigduft und hier könnte ich mir gut vorstellen, dass wir es mit einer Paramecia mit Logia-Eigenschaften zu tun bekommen, etwa, indem sie sich in Honig oder direkt in einen Schwarm Bienen auflösen bzw. verwandeln kann. Besagte Bienen könnten dann auch potenzielle Opfer durch einen Stich zu Abeille führen (siehe Marc), wo sie sie dann endgültig mittels Honigduft gefügig macht. Naja, soviel zu meinen wilden Theorien.^^

      Wilde dafür aber sehr coole Ideen, die ich vielleicht sogar aufgenommen hätte, wenn mein Plan nicht schon stehen würde. Bin hier ein wenig traditioneller, aber mir gehen allmählich eh die Ideen für Teufelskräfte aus :D

      -Bo- schrieb:


      Xanthos ist also tatsächlich Dädalus' alter Schüler und will nun dessen Hilfe. Es wird sich zeigen, wie das schlussendliche Ergebnis aussehen soll bzw. wird, aber diese Menschen und sonstigen Rassen in den Behältern deuten nichts, aber auch gar nichts gutes oder gar menschenrechtlich legales an.^^
      Wieder eine geplante Armee von Supersoldaten oder geht es diesmal tiefer bzw. in eine ganz andere Richtung?

      Abwarten und Tee schlürfen! :P

      -Bo- schrieb:

      Kommen wir nun zu meinem Highlight der beiden Kapitel, das sich diesmal um Brianna entspinnt. Hier muss ich einfach mal sagen, dass ich Elijah wirklich gelungen finde, zumindest in seiner Unheimlichkeit. Ihm traue ich ein wirklich großes psychopathisches Potenzial zu und halte ihn beinahe für gefährlicher als seine böse wirkenden Geschwister Marie und Alexandre. Speziell Marie halte ich für eine hausgemachte Soziapathin, aber Elijah gruselt mich einfach. xD
      Ich kam aber auch nicht umhin festzustellen, dass du einen Faible dafür zu haben scheinst, deine Protagonistin in schöne Kleider zu stecken. Ist nun schon der zweite von drei Arcs. xD

      Das mit den Kleidern ist mir beim Schreiben ehrlich gesagt auch aufgefallen und ich war schon kurz davor es zu ändern, aber dann dachte ich mir...das passt zu Brianna irgendwie. Aber sie wird das Kleid nicht anbehalten, soviel sei schonmal verraten :D
      Ja Elijah...mein Lieblingscharakter in diesen Arc ;)

      -Bo- schrieb:

      Aber darum geht es ja eigentlich nicht. Es wird sich nun zeigen, wann Brianna an ihr Steckenpferd bekommt, ich glaube aber, dass Kyu jetzt auf Marie trifft. Soviel Pech wäre wieder typisch für den Fuchsjungen. Aber im Moment scheint er eher ins Labor zu gelangen. Ob er Dädalus rettet?

      Neues Kapitel bringt mehr Aufschluss^^

      -Bo- schrieb:

      Kaisa wusste wie immer zu gefallen und irgendwie bete ich mal wieder, dass Robin auch wieder zu dieser Form zurückfindet, denn Kaisa der Archäologin schon sehr, was aber auch kein Problem ist. Vor allem ihr Umgang mit Aloe und Cesar hat mir sehr zugesagt.^^
      Momentan wirkt es für mich so, als würde sich dieser Arc stärker auf Dädalus und Kaisa fokussieren, was ich nur begrüße, auch wenn Kaisa in der Zukunft sicher noch wichtiger wird, wenn es um die CP8 und ihre Tätowierungen geht.

      Also der Fokus auf Dädalus ist definitiv da. War auch von vornherein geplant, dass hier das essentiellste seiner Geschichte erzählt wird. Das mit Kaisa stimmt zum Teil, wobei die Lösung ihrer Vergangenheit stark mit Briannas Ziel zusammenhängt und da ich das mit Horizon ja natürlich auch voranbringen muss, scheint das so. Der Fokus wird sich aber auch wieder auf Brianna schieben, die ich momentan aber ein wenig an ort und Stelle treten lassen muss, damit die vielen Parteien eingelotet werden können :D

      -Bo- schrieb:


      Der Konflikt oder diese scheinbare Fehde zwischen Hexen und Engeln nimmt langsam formen an. Wollen wir doch mal sehen, ob sich die Parteien nicht gegen die Deveraux stellen und so zumindest kurzzeitig zusammenarbeiten können.^^
      Bei Zoe handelt es sich um Aloes Schwester, die sich, laut Aloe, für die Deveraux und gegen ihre alte Familie entschieden hat. Ob das tatsächlich vollends der Wahrheit entspricht oder Abeille hier nachgeholfen hat, muss sich noch zeigen, würde die Eiskönigin aber in einem neuen Licht erscheinen lassen, das sowohl positiv als auch negativ strahlt.

      Joa das wäre gar nicht gut ;)

      -Bo- schrieb:


      Gut, also ich fand beide Kapitel wie stets hervorragend und freue mich auf weitere Geheimnisse, Auflösungen und Probleme auf dem Archipel! :)

      Vielen Dank. Der Arc bereitet mir selbst auch sehr viel Freude! :)


      Viel Spaß beim Lesen! :)

    • 64.Kapitel: Drei Männer in Gefahr

      Wieder ein sehr gutes Kapitel, auch wenn ich diesmal noch nicht weiß was ich groß schreiben soll.
      Den Titel fand ich jedenfalls sehr passend für dieses Kapitel.

      Alex mag den Wald nicht weswegen er leider die Versuchstobjekte seines Onkels die Arbeit machen lassen will. Wird dann allerdings von irgendewtas angegriffen, was warscheinlich mit den Hexen zu tun hat. Genevieve hatte bereits angedeutet das sie bald alles zurück erlangen würden.

      Phil will alles ganz alleine von den Menschen regeln lassen, da ihn die Hexen diesmal und die Engels das letzt mal entteucht/verraten haben. Das die Engel Anfangs die Geschwister unterstützt haben konnte man bereits vermuten nachdem wir Erfahren haben das Aleos Großvater zusammen mit ihnen eingesperrt war. Weiterhin dürfte er auch der Anführer der Engels sein. Phil schickt jetzt jedenfalls eine Leute auf Einzelmissionen, wobei mindestens eine Scheitern soll/muss.

      Mit der Duft-Duft-Frucht triffst du so ziemlich dass was ich gemeint habe. Du hast mich mit ihrer engen Verbindung zu den Bienen schon etwas in die falsche Richtung gelockt, wobei wie wir ja erfahren haben die Bienen eine nicht unwichtige Rolle spielen.

      Was sie genau von Marc will müssen wir noch abwarten, aber vielleicht hat sie eine ähnliche vorliebe wie ihr Bruder sonst würde Marc sicher schon im Labor sitzen. Und für Kyu beginnen jetzt auch langsam die Probleme. :)

      Ein Erschreckend kurzer Kommentar, dafür dürfte der nächste sicher um so länger werden ^.^ Mal abwarten ob mir noch was zum Editieren einfallen wird. ;)
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • 64.Kapitel: Drei Männer in Gefahr

      Gut, dann komme ich mal zu deinem neuen Kapitel. Die Einleitungen werden bei mir immer plumper. Das muss ich mal langsam grade biegen. xD

      Die Hexen sind eine sehr interessante Gruppierungen und scheinen selbst bei den Tieren gefürchtet zu sein, ergo müssen sie irgendetwas a sich haben, dass auf Tiere verstörend wirkt. Ich kann allerdings noch immer nicht so recht glauben, dass du uns eine Art von Magie präsentierst, weshalb ich nach wie vor davon ausgehe, dass es sich bei den Tricks der Hexen um ebensolche handelt: Budenzauber und chemische und physikalische Reaktionen, die eben wie Magie wirken.
      Auch von speziellen Teufelskräften unter den momentanen Hexenanführern könnte man ausgehen, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass diese seit Anbeginn des Hexengeschlechts bestehen. Daher bleibe ich vorerst bei den Budenzaubern und wissenschaftlichen Tricks, denn das könnte auch Dädalus' Übergang in die Forschung erklären, den ich ohnehin den Hexern zuordne - und seine verschiedenen Geschosse für den Krückstock ähneln ja auch des öfteren Magie, ohne es zu sein. ;)
      Alexandre hat jedenfalls etwas Bammel vor dem Wäldchen und will Xanthos' Versuchskaninchen. Nun stellt sich die Frage: Noch unversehrte oder bereits veränderte Menschen? Wäre sicher eine gute Möglichkeit, erste "Prototypen" zu zeigen und so erste Hinweise zu geben, mit was sich die Forschung nun beschäftigt.
      Den Angriff auf die Truppe habe ich im ersten Gedankengang Marie zugeschrieben, aber eine der Hexen erschien mir dann letztlich passender zur von der beschriebenen Stimme und Aussage.

      Troisclerg, von dessen Scheitern der Erfolg abhängt...tja, ist er tatsächlich Philipes Sohn oder ist das nur eine Floskel? Soll er sich in die Luft jagen oder ffür Ablenkung sorgen? Zumindest dürfte dieses Scheitern nichts gutes für ihn bedeuten, weshalb er wohl ein großes Opfer bringen muss. Aber er ist ja fest entschlossen und darum geht es ja auch, wenn man die 20.(?) Republik ausrufen will. xD
      Die Menschen selbst scheinen weder von den Engeln, noch von den Hexen viel zu halten. Und momentan bin ich mir auch nicht sicher, ob sich diese Fronten noch auflösen.

      Was die Duft-Duft-Frucht angeht, muss ich schon fast gestehen, dass ich ein kleines bisschen enttäuscht bin. xD
      Aber das ist eher auf meine ausgewucherte Fantasie zu schieben und nicht auf deine Auflösung.^^
      Die Duft-Frucht ist sicher eine recht praktische TK und in Kombination mit den mechanischen Bienen sehr eindrucksvoll, aber kämpferisches Potenzial ist eher weniger vorhanden, außer wenn man ein paar Psychospielchen spielen will. Ich hoffe irgendwie nicht, dass Brianna schon wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird und sich von vertrauten Düften einlullen lässt. Andererseits kann man auf einen knackigen Kampf wohl auch bis zum CP8-Arc warten, dann geht das schon in Ordnung, auch wenn Abeille sicher die perfekte Gegnerin für Kyu wäre, um seine hyperempfindliche Fuchsnase zu trainieren - oder seine Menschenform, in der er nicht so anfällig ist. Aber das liegt ja alles noch in der Zukunft.^^
      Nun wird sich ohnehin zeigen, wie Kyu seinen Mann steht, nachdem die beiden anderen ja kampfunfähig sind. Armer Kerl.^^

      Ein sehr gutes Kapitel, wie stets. Ich hoffe ja irgendwie, dass es im nächsten mit Dädalus weitergeht, denn ich will mehr über Xanthos' Experimente erfahren. xD


    • Antwort auf Fanpost & Doublefeature mit Kapitel 65+66 erschienen

      So Leute...die letzten beiden Kapiteln, bevor es in eine zweiwöchige Pause geht! Neues Kapitel würde ich daher nicht vor 14.9 erwarten.
      Leider habe ich es nicht mehr geschafft das dritte Kapitel fertig zu stellen, welches den Flashback um Dädalus komplementiert, aber das ist jetzt nunmal so.

      Gehe ich noch einmal auf eure Kommentare ein! :)

      @qoii

      qoii schrieb:

      Wieder ein sehr gutes Kapitel, auch wenn ich diesmal noch nicht weiß was ich groß schreiben soll.
      Den Titel fand ich jedenfalls sehr passend für dieses Kapitel.

      Kein Ding. Es ist ja nunmal auch ein Übergangskapitel und von daher ist es schon gerechtfertigt, dass der Kommentar auch so kurz ist! :)

      qoii schrieb:

      Mit der Duft-Duft-Frucht triffst du so ziemlich dass was ich gemeint habe. Du hast mich mit ihrer engen Verbindung zu den Bienen schon etwas in die falsche Richtung gelockt, wobei wie wir ja erfahren haben die Bienen eine nicht unwichtige Rolle spielen.

      Ein paar interessante Einblicke wird es wegen Abeilles Frucht auch noch geben, keine Sorge.

      qoii schrieb:

      Ein Erschreckend kurzer Kommentar, dafür dürfte der nächste sicher um so länger werden ^.^ Mal abwarten ob mir noch was zum Editieren einfallen wird. ;)

      Meine Antwort darauf, deswegen auch nicht viel länger, aber die neuen Kapitel geben ja ein paar Aspekte zum spekulieren ;)

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Die Hexen sind eine sehr interessante Gruppierungen und scheinen selbst bei den Tieren gefürchtet zu sein, ergo müssen sie irgendetwas a sich haben, dass auf Tiere verstörend wirkt. Ich kann allerdings noch immer nicht so recht glauben, dass du uns eine Art von Magie präsentierst, weshalb ich nach wie vor davon ausgehe, dass es sich bei den Tricks der Hexen um ebensolche handelt: Budenzauber und chemische und physikalische Reaktionen, die eben wie Magie wirken.
      Auch von speziellen Teufelskräften unter den momentanen Hexenanführern könnte man ausgehen, allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass diese seit Anbeginn des Hexengeschlechts bestehen. Daher bleibe ich vorerst bei den Budenzaubern und wissenschaftlichen Tricks, denn das könnte auch Dädalus' Übergang in die Forschung erklären, den ich ohnehin den Hexern zuordne - und seine verschiedenen Geschosse für den Krückstock ähneln ja auch des öfteren Magie, ohne es zu sein. ;)


      Abwarten...ich möchte da einfach nicht zu viel verraten, weswegen ich da jetzt gar nichts kommentieren kann^^

      -Bo- schrieb:

      Alexandre hat jedenfalls etwas Bammel vor dem Wäldchen und will Xanthos' Versuchskaninchen. Nun stellt sich die Frage: Noch unversehrte oder bereits veränderte Menschen? Wäre sicher eine gute Möglichkeit, erste "Prototypen" zu zeigen und so erste Hinweise zu geben, mit was sich die Forschung nun beschäftigt.
      Den Angriff auf die Truppe habe ich im ersten Gedankengang Marie zugeschrieben, aber eine der Hexen erschien mir dann letztlich passender zur von der beschriebenen Stimme und Aussage.

      Nein und es gäbe ja auch keinen Sinn, dass Marie ihren Bruder angreift. Damit sind eindeutig Veränderte Menschen gemeint...sowas wie Unversehrte gibt es nicht mehr in Xanthos Labor :D

      -Bo- schrieb:

      Troisclerg, von dessen Scheitern der Erfolg abhängt...tja, ist er tatsächlich Philipes Sohn oder ist das nur eine Floskel? Soll er sich in die Luft jagen oder ffür Ablenkung sorgen? Zumindest dürfte dieses Scheitern nichts gutes für ihn bedeuten, weshalb er wohl ein großes Opfer bringen muss. Aber er ist ja fest entschlossen und darum geht es ja auch, wenn man die 20.(?) Republik ausrufen will. xD
      Die Menschen selbst scheinen weder von den Engeln, noch von den Hexen viel zu halten. Und momentan bin ich mir auch nicht sicher, ob sich diese Fronten noch auflösen.


      Ja es ist wirklich sein Sohn. Die Fronten...hmm...auch da muss du dich wohl noch mindestens zwei Kapitel gedulden.

      -Bo- schrieb:

      Was die Duft-Duft-Frucht angeht, muss ich schon fast gestehen, dass ich ein kleines bisschen enttäuscht bin. xD
      Aber das ist eher auf meine ausgewucherte Fantasie zu schieben und nicht auf deine Auflösung.^^
      Die Duft-Frucht ist sicher eine recht praktische TK und in Kombination mit den mechanischen Bienen sehr eindrucksvoll, aber kämpferisches Potenzial ist eher weniger vorhanden, außer wenn man ein paar Psychospielchen spielen will. Ich hoffe irgendwie nicht, dass Brianna schon wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird und sich von vertrauten Düften einlullen lässt. Andererseits kann man auf einen knackigen Kampf wohl auch bis zum CP8-Arc warten, dann geht das schon in Ordnung, auch wenn Abeille sicher die perfekte Gegnerin für Kyu wäre, um seine hyperempfindliche Fuchsnase zu trainieren - oder seine Menschenform, in der er nicht so anfällig ist. Aber das liegt ja alles noch in der Zukunft.^^
      Nun wird sich ohnehin zeigen, wie Kyu seinen Mann steht, nachdem die beiden anderen ja kampfunfähig sind. Armer Kerl.^^


      Also das komplette Spektrum der Duft-Duft-Frucht ist natürlich noch nicht offenbart, aber eine wirklich offensive Kraft ist es nicht. Ich kann dir auch schonmal insofern Trost spenden, dass wir kein Brianna muss sich ihrer Vergangenheit Stellen-Szenario bekommen. Das hatten wir jetzt schon in zwei Arcs und ich denke, dass das reicht. Es wird auch zu keinem direkten Aufeinandertreffen von Abeille und Brianna ls Kampfgegnerinnen kommen, soviel verrate ich auch schonmal. Abeille bekommt es mit jemand anderen zu tun.

      -Bo- schrieb:

      n sehr gutes Kapitel, wie stets. Ich hoffe ja irgendwie, dass es im nächsten mit Dädalus weitergeht, denn ich will mehr über Xanthos' Experimente erfahren. xD

      Es geht faust ausschließlich mit Dädalus weiter und der Einblick in Xanthos' moderneren Experimente kommt noch bzw. wäre mit dem dritten angedachten Kapitel gekommen, aber da muss eben warten :D



      Viel Spaß beim Lesen und bis in zwei Wochen! :)

    • Heyho, dann kommentiere ich mal die Schätze der verlorenen Daten.^^

      Das Aurora Archipel befindet sich im goldenen Rausch und versammelt alle möglichen Menschen in der Hauptstadt, die in einem kaleidoskopischen Strudel aus Geld und Menschen versinkt. Bevor sich jemand wundert, das waren Anspielungen auf "Der große Gatsby", ich rede nicht im prätentiösen Fieberwahn.^^
      Mir hat deine Darstellung gut gefallen, auch dank der exzellenten Beschreibung der Flapper mit ihren Bobschnitten und extravagant-stilsicheren Klamotten.
      Auch Dedale gefiel mir. Man vergisst immer, dass alte Zausel auch mal jung waren und Dedale schien mit Charme und gutem Aussehen gesegnet worden zu sein. Der verfluchte Glückspilz. xD
      Aber interessanter ist wohl sein Forschungsgebiet: Synthetische Teufelskräfte. Planst du etwa einen Bezug zu Vegapunk (und Ceasar)? ;)

      Was mich aber wirklich überrascht hat: Kuleha als Ehefrau! Sei es Odas keuscher Art geschuldet oder der Ruppigkeit der Ärztin, aber bei Gott! Kuleha kann ich mir so gar nicht als Ehefrau und Mutter vorstellen. Auch nicht vor hundert Jahren. xD
      Das mag positiv und negativ zugleich sein. Aber darum geht es ja in FanFictions. Weiter basteln und neue Facetten hinzufügen. Von daher, kann ich damit leben, auch wenn ich wohl weiterhin schmunzeln werde.^^

      Das zweite Kapitel ist dann wohl der tragische Part. Ikarus fällt, auch wenn die Sonne hier wohl eher zweitrangig war.^^
      Eine heftige Szene, zumal Dedale Forschung all das in der Endkonsequenz zu verantworten hat. Ich denke mal, dass eben dieses Erlebnis zu Dedales Entscheidung geführt hat, die Forschungen zu beenden. Sehr wohl verständlich, aber die eigentliche Frage ist doch: Wie wurde Xanthos, was er ist? Immerhin schien er vor einem Jahrhundert noch jung und ehrgeizig, aber nicht besessen zu sein. Da muss es doch einen Grund für geben?
      Soweit so gut. Jetzt fehlen noch die Ursachen für Dedales Vermögens-und Titelverlust. Ich tippe mal, dass es nicht nur ein Problem mit den Financiers der Forschungen gab, sondern auch ein paar politische Intriganten ihre Finger mit im Spiel haben werden. Ein Deveraux?

      Der Kommentar erscheint mir für zwei Kapitel etwas kurz, aber mehr will mir momentan nicht einfallen. Gegebenenfalls editiere ich noch etwas.
      Beide haben mir aber ganz toll gefallen, Dädalus ist wirklich ein interessanter Charakter, ebenso wie das Archipel ein wunderbares Setting darstellt. :)


    • 65.Kapitel: Die goldenen Zwanziger & 66.Kapitel: Der Fall des Ikarus

      Jetzt wird es aber Zeit das ich auch mal meinen Senf dazugebe.
      Die beiden Kapitel haben mir sehr gut gefallen, aber anfangs hatte ich keine Idee was ich groß Schreiben könnte. Ein Glück dass ich gewartet habe, denn jetzt habe ich WAS bzw. mir ist etwas interessantes aufgefallen. ^.^ Wobei ich zugeben muss, dass das FFT durchaus dazu beigetragen haben könnte. Durch einen Beitrag wurden mir wieder einige Punkte aus der One Piece Historye in Erinnerung gerufen.

      Dabei geht es um die Teleschnecke welche am Anfang von Kapitel 65 klingelt. Mir war eigentlich von Anfang an klar, dass es sich dabei um Joker bzw. Mingo handeln müsste, aber die Konsequenzen sind mir eben erst eingefallen. Wobei Bos Bemerkungen auch dazu beigetragen haben könnten.

      Werfen wir erst mal einen Blick auf die aktuellen anderen Geschehnisse in One Piece. Ruffy und seine Crew müssten jetzt entweder gerade in Water 7 auf die Fertigstellung der Sunny warten oder bereist bei Moria sein. Das Bedeutet sie waren noch nicht auf dem Sabaody Archipe und haben noch nicht für die Aufruhr im Human-Auktionshaus gesorgt. Also hat Disko noch nicht sein Gespräch mit Mingo geführt.

      Aber zurück zu Dädalus und Xanthos. Diese haben früher zusammen an künstlichen Teufelsfrüchten geforscht, wobei Dädalus noch dem Tod von Ikarus damit aufgehört zu haben scheint. Die Unterhaltung der beiden in einem der letzten Kapitel lässt jedenfalls darauf Schließen. Aber Xanthos hat weitergeforscht und für den letzten Part scheint er noch einmal die Hilfe seines alten Meisters zu benötigen.

      Das sind mehr oder minder Fakten. Jetzt kommen wir zu dem, was eher Spekulation ist. Ich vermute das Xanthos nun im Mingos Diensten steht, Mingo hat ihm vielleicht sogar in irgendeiner weise bei der Machtergreifung seiner Familie unterstützt und als Gegenleistung muss er die künstlichen Teufelsfrüchte entwickeln.

      Kommen wir nun zum entscheidenden Blick in die Zukunft, wobei ich hier auch auf eine Idee zurückgreife die irgendjemand mal hier im Forum gepostet hat. Dabei ging es um die Szene in der Mingo Disko das Aktionshaus schenkt, Mingo sagt das Smile die Zukunft sei und damit könnte er die künstlichen Teufelsfrüchte gemeint haben.

      Jetzt muss ich aber mal zum entschiedenen Punkt kommen XD. Xanthos schafft es mit Dädalus erzwungener Hilfe die Forschung zu künstlichen Teufelsfrüchten zu erfolgreich zu beenden. Diese Daten übergibt er Mingo, welcher Disko vor die Tür setzt und zusammen mit Casar und den Zwergen Sklaven beginnt eine Massenproduktion der künstlichen Teufelsfrüchte zu starten. ^.^

      8o Das war jetzt mehr als eine halbe Word-Seite, die sich eigentlich nur um einen Absatz bzw. die in diesem beschriebene Teleschnecke drehte. 8o


      Kommen wir aber nun zu Rest der Kapitel.

      Die Beschreibung der Insel und ihrer Bevölkerung vor 100 Jahren hat mit sehr gut gefallen :thumbup: . Du hat dich dabei wohl auch von den 20er Jahren den 20.Jahrhunderts (1920-1929) inspirieren lassen, wobei du die vorhandene Technik entsprechend angepasst hat. Dies viel mir besonders durch die Wahl des Titels "Die Goldenen Zwanziger", wobei wie alt ist Dädalus eigentlich zu dieser Zeit^^. Du schaffst es hier einfach sehr schön den Flair einer anderen Zeit einzufangen und in verhältnismäßig wenigen Worten wiederzugeben. :thumbup:

      Dädalus ist zur Hochzeit von König Ludwig XIV. und Constance Lebonair einer Engelsfürstin zurückgekehrt. Darüber scheint schon ein Teil der Bevölkerung nicht begeistert zu sein. Deren Sohn, der anscheinend recht spät geboren werden wird, wird dann mit seiner Hexe endgültig für den Sturz des Hauses sorgen.

      Das Dädalus Kuleha geheiratete hat mich im ersten Moment erstaunlich wenig überrascht. Vielleicht weil es schon eigne male kleinere Andeutungen über eine engere Verbindung der beiden gibt. Adlerdings muss ich Bo zustimmen, das ich es mir die jetzige Kuleha nur schwer als Ehefrau vorstellen kann. :D

      Ikarus hat sich also die erste künstliche Teufelsfrucht einverleibt und seine Eltern haben ihm verboten herauszufinden was sie kann. Sollten sie ihr Kind nicht besser einschätzen, wenn beide Eltern wissbegierig und teils sture Genies sind dann wird ihr Sohn eines an Forscherdrang mitbekommen haben ;) . Jedenfalls versucht er nun zusammen mit seinen Freund hinter seine Kräfte zu kommen. Die Versuche der Kinder haben mir sehr gut gefallen, erst wird er mit Steinen beworfen und als dies nichts bringt geht man zu anderen Handlungen über :thumbsup: . Nachdem diese Versuche erfolgreich sind wird weiter trainiert. Am Abend will Ikarus es dann wissen und startet einen großen Flugversuch, welcher dann aber leider Extrem schief geht.
      Als er Richtung Sonne flog und die wärme genoss schmolz das Wachs und die Federn lösten sich... OK das war die Originalstory :P .
      ….und die Wärme genoss bildetet sich plötzlich die Federn zurück und der stürzte ab.
      Hier baust du sehr schön eine der bisher vermuteten schwächen der künstlichen Früchte ein, dass sie nicht immer zu kontrollieren sind.

      Die letzte interessante Info ist, dass es sich bei Ikarus Freund um einen Grimm handelt, wobei die große Frage bleibt wie und ob er mit Brianna verwand ist. Es dürfte wahrscheinlich nicht ihr Vater sein, wobei ich mich gerade Frage ob wir überhaupt je den vollen Namen von Feuertänzer gehört haben. Er könnte aber durchaus Briannas Großvater sein, ich meine von alter könnte dies hinhauen.

      Das waren wieder zwei sehr schöne Kapitel und mein Kommentar ist um einiges länger geworden als ich anfangs vermutet habe. Bin schon ganz gespannt darauf warum Dädalus letztendlich verbannt wurde, wobei ich es mir eigentlich schon fast denken kann :rolleyes: . Nach diesem Ereignis dürfte er keine große Lust mehr auf Teufelsfruchtforschung haben.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 67 - 78

      67. Kapitel: Im Lauf der Jahre


      ~ 1430 Anno Maris – Drei Jahre nach Ikarus‘ tödlichem Unfall ~

      Will nahm den feuchten Lappen und fuhr über die weißen Tische.
      „ Mein Lieber, schließt du dann zu, wenn du fertig bist? Die Schlüssel sind wie immer in der Tabakdose!“, trällerte die dickliche Frau vom anderen Ende des Raumes, während sie die Rollläden hinunterließ
      „Natürlich Madame Vapont“, erwiderte der große Junge etwas schüchtern.
      „Führ dich nicht immer wieder auf, wie ein verschüchtertes Häschen, Zuckerschnäuzchen“, scherzte die korpulente Frau bevor sie die Tür hinter sich zuzog. Ein müdes Lächeln huschte über seine Lippen, bevor er der monotonen Arbeit nachging das Bistro Le Chat Botté sauber zu machen. Der Kommentar seiner Chefin störte ihn nicht, auch wenn er zugab, dass ein introvertierter, ruhiger und schüchterner Junge, der mit dreizehn Jahren schon 1,79m groß war, natürlich etwas absonderlich wirken musste. Das Einzige, was wirklich charakteristisch und stereotypisch passen wollte war, dass er gerne und gut Basketball spielte.
      Gewissenhaft wrang er den Wischlappen aus und kontrollierte noch einmal, ob alle Lichter gelöscht waren. Daraufhin verließ er das Bistro und nahm eine Kutsche, welche ihn nach Hause, einen kleinen Appartement außerhalb Orléans bringen sollte. Dort lebte er nachdem Tod seiner Eltern mit seinenzwei kleinen Schwestern, wobei sie seit kurzem zwei Gäste beherbergten. Das gewohnte Klacken der Haustür und Will lächelte - was er selten tat, weil er wusste, dass er den Krach und die Hektik der Stadt hinter sich gelassen hatte.
      Ein Schnarchen riss ihn allerdings aus diesem flüchtigen Moment der Ruhe und des Friedens.
      Au Mann es ist gerade erst sieben und sie schläft schon wieder…
      Wie befürchtet betrat er das winzige Wohnzimmer und erblickte die Frau schlafend auf dem Sofa. Auf dem Couchtisch prangte eine leere, durchsichtige Flasche. Behutsam, um sie nicht zu wecken, nahm er die Flasche und roch daran.
      „Gin…“, flüsterte er unbewusst, stellte die Flasche zurück und deckte Kuleha liebevoll zu. Trotz des Schnarchens und des Schnapsgeruches, welcher von der Frau ausging, die sich mit ihrer ruppigen Art um ihn und seine Schwestern gekümmert hatte, nachdem seine Mutter vor fünf Jahren an Tuberkulose gestorben war, schien die Frau mit ihrer milchweißen Haut, wie die Schönheit auf Erden.

      „Sarah?“, klopfte er leise an der Tür seiner Schwester.
      „Ja? Komm rein Will“, erwiderte seine kleine Schwester, noch bevor Will den Kopf hereinstreckte.
      „Was machst du?“„Hausaufgaben!“, antwortete sie und deutete überflüssigerweise auf die Hefte und Bücher, die vor ihr ausgebreitet waren.
      „Brav..“, flüsterte Will zart. „Wenn du Hilfe brauchst komm zu mir. Ich nehm nur schnell ein Bad!“
      Er war gerade im Begriff zu gehen, als er noch etwas hinzufügte: „Du Sarah, hat Kuleha schon geschlafen, als du heute Mittag aus der Schule gekommen bist?“.
      Seine Schwester strich sich die schwarzen Locken hinter das Ohr und ihre Antwort war so vielsagend und unschuldig, wie es nur ein Kind vermochte. Sie nickte bloß und Will stiegen die Tränen in die olivgrünen Augen.
      Das Wasser war ungewöhnlich heiß, aber Will wollte es so. Er wollte sich spüren und so stieg er ein und tauchte unter. Er hatte die Badewanne wohl zu voll gelassen, denn als er aus dem Wasser aufstieg merkte er, wie sie übergelaufen war. In dem Moment, als er die Wanne verlassen wollte, klingelte seine Teleschnecke. Er wunderte sich darüber, denn er hatte nicht wirklich Freunde – zumindest nicht, nachdem sein einziger Freund vor drei Jahren vom Himmel gefallen war - und die einzigen, die ihn über seine Teleschnecke anriefen waren seine Chefin, seine Schwestern oder Dédale. Will griff zu seiner Hose, die auf einen kleinen Hocker neben der Badewanne lag, und kramte nach der klobigen alten Schnecke, deren Gehäuse ein paar Risse aufwies und allgemein nicht mehr in der besten Verfassung war.. Da es solange gedauert hatte bis er es gefunden hatte, schaute er nicht mehr auf die Nummer, sondern nahm den Anruf sofort an.
      „ Grimm, Ja?“
      „ Sei gegrüßt William Baptiste Grimm!“
      Irgendetwas gefiel ihm an der Stimme nicht, die ihn dort angerufen hatte. Sie war zwar unheimlich einnehmend, aber auf eine gewisse Art und Weise unheimlich. Auf eine subtile Weise entfachte sie in Will Urängste.
      „ Hier spricht König Ludwig. Ich möchte, dass du Dédale eine Nachricht ausrichtest. Wenn er nicht morgen früh bei mir erscheint, werde ich ihn hinrichten lassen!“
      Ehe der rothaarige Junge etwas erwidern konnte, hatte die Teleschnecke ihre Augen gesenkt und eine bedrohliche Stille breitete sich um ihn aus. Er hatte Dédale schon seit Wochen nicht mehr zu Gesicht bekommen.

      ~ * ~

      Fluchend warf Xanthos das Reagenzglas an die Wand des tropfnassen Kellers, den er in der Innenstadt von Orléans gemietet hatte. Tiefschwarze Augenringe hatten sich auf seine von Aknenarben gezeichnete Haut gebrannt. Die Verzweiflung und Wut hatten in den letzten Wochen und Monaten immer weiter ihn ihm gegoren und auf einmal schien das Fass über zu kochen. Er riss die kleinen Setzlinge aus ihren Töpfen, schleuderte sie auf den Boden, ehe er alle Dokumente und anderen Gegenstände, die er ordentlich auf seinen Schreibtisch geordnet hatte, mit einer einfachen Handbewegung vom Tisch räumte. Kleine Bläschen bildeten sich in seinen Mundwinkeln, eher mit einem kehligem Schluchzen an der kalten Wand des Kellers zusammenbrach. Stille breitete sich um ihn aus, die nur hin und wieder durch das monotone Tropfen von Wasser unterbrochen wurde.
      „Wie hatte es nur soweit kommen können?“, murmelte er, ehe das Geschrei eines Neugeborenen den stummen Schleier zerriss, der sich über ihn wie eine Totendecke ausgebreitet hatte.

      ~ Am nächsten Morgen ~

      „Was soll das heißen?“, raunte Ludwig, der wie immer auf seinen Thron saß. Neben ihm saß aber nicht mehr die kühle Constance Lebonair und obwohl Dédale bei ihrer Hinrichtung vor zwei Jahren sogar anwesend gewesen war. Die daraus resultierenden Unruhen der Engel, hatte Ludwig XIV. – oder Sonnenkönig wie er seit neuestem nur noch genannt werden wollte – mit aller Härte niedergeschlagen. Dabei waren allerdings viele seiner Soldaten gefallen und die Narben des Krieges waren auch an dem Monarchen nicht vorbei gegangen. Dédales dunkle Augen wanderten zu den Beratern, die wie Heuschrecken um Getreide, um ihren absolutistischen König und seine neue menschliche Geliebte kreisten, um ihnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Einzig die Zwerge schienen nicht mehr anwesend zu sein, somit stimmten die Gerüchte also, dass seine neue Gemahlin Angelique alle hatte einsperren lassen, nachdem sie ihr einen frischen Blumenkranz geflochten hatten. Die armen Dinger hatten ja nicht wissen können, dass die puppenartige neue Königin des Aurora Archipels jegliche Form von Natur verabscheute. Erst jetzt fiel ihm wirklich bewusst auf, dass sein alter Freund Louis Deveraux nicht anwesend war und ehe der König noch etwas erwidern konnte, platzte die Frage aus ihm heraus.
      „Mein durchlauchte Herrlichkeit, wo ist denn Louis Deveraux?“
      Der Wissenschaftler konnte nicht einordnen, ob sich das Gesicht des Monarchen zu einem gequälten Lächeln oder einer gleichgültigen Miene verzog, aber seine Stimme ließ zumindest keine emotionale Komponente erkennen.
      „Er fiel im Kampf gegen die Engel vor zwei Jahren. Ich dachte, dass wüsstet Ihr, gebt Ihr euch nicht mit seinem nutzlosen Balg ab?“
      Es fühlte sich an, als würde eine Stahlplatte auf Dédales Herz fallen und ihm jegliche Luft abschnüren. Er hatte Xanthos zuletzt vor drei Jahren gesehen, als er ihm mitgeteilt hatte, dass er nicht mehr mit ihm weiterforschen würde. Seitdem hatte er seine Anrufe ignoriert und nicht zugehört wenn Kuleha oder William ihn ausrichten sollten, dass er ihn sehen wollte. Ein furchtbar schlechtes Gewissen keimte in ihm auf. In Trance verließ er die Halle des Königs, sodass die Worte des Königs einfach an ihm abprallten.

      ~ 1442 Anno Maris – Ohara ~

      „Wow diese Bibliothek ist ja noch viel beeindruckender, als alles, was ich auf der blauen Insel gesehen habe!“, staunte Will, dessen feuerrotes Haar wie ein wildes Vogelnest auf seinem Kopf saß und von der untergehenden Sonne in ein beeindruckendes Rot getaucht wurde. Dädalus hingegen legte den Kopf schief, während seine Hand über den glatten Stein wanderte. Kleeblatt saß neben ihn und seine Feder kratzte eifrig über das Pergament.
      „Glaubst du wirklich daran, was hier steht?“, murmelte Dädalus, dessen schwarzes Haar nun an den Spitzen fast gänzlich Silber glänzte, was ihm dennoch seinen juvenilen Charme nicht nahm.
      „Du weißt, was das bedeuten würde, Kleeblatt“, fuhr der Wissenschaftler fort, der seinen steifen Rücken durchstreckte und sich am Hinterkopf kratzte. „Wir müssen unbedingt die vierte Bibliothek finden!"
      Der Hüter von Ohara hielt inne und hob seine Feder vom Pergament, wodurch er aber penible darauf achtete, dass kein Tintenfleck auf die frisch beschriebenen Seite tropfte.
      „Diese Bibliothek suchen meine Vorfahren und alle Archäologen von Ohara nun schon seit Ende des verlorenen Jahrhunderts. Aber ohne Horizon wird uns das nicht gelingen, Dädalus!“
      Dädalus…der Name hörte sich in Wills Ohren immer noch fremd an, auch wenn er jetzt schon seit fast zehn Jahren mit ihm und dem kauzigen Zwerg unterwegs waren, der sich ihnen bei ihrer Abreise vom Archipel angeschlossen hatte. Seine meergrauen Augen wanderten über die dutzenden Bücher, die im Inneren des Baumes gelagert waren und er konnte sich nicht daran satt sehen. Er liebte Bücher. Ikarus hatte sie auch geliebt und beim Gedanken an seinen verstorbenen Kindheitsfreund, trübte sich seine Stimmung augenblicklich und seine Augen wanderten zu Dädalus herunter, der immer noch in ein Gespräch mit dem Archäologen verstrickt war. Die beiden sprachen nie über ihn, obwohl Will wusste, dass Dädalus jede Nacht schweißgebadet aufwachte und seinen Namen murmelte.
      „Wie geht es eigentlich deiner reizenden Frau, Dädalus?“, riss ihn die Stimme Kleeblatts aus den Gedanken und das Gesicht des Wissenschaftlers nahm einen seltsam distanzierten Ausdruck an. Seine Stimme klang dabei seltsam monoton und emotionslos.
      „Du weißt ja wie das ist…sie ist eine Walküre…die kann man nicht lange an einem Ort halten. Sie ist da, wo der Wind sie gerade hintreibt!“
      Kleeblatt sah nur flüchtig auf und quittierte diese Aussage mit einem undefinierbaren Geräusch, das seinen Lippen entsprang.

      ~ 1458 Anno Maris – Eine Insel im South Blue ~

      „Verschwinden Sie mit ihrem Gerümpel!“, wetterte die Frau, deren Haare von einem Netz zusammengehalten worden war und die noch das Küchenmesser in der Hand hielt.
      „Aber brauch sie wirklich keinen? Die sind vollautomatisch, da brauchen sie das olle Messer gar nicht mehr benutzen. Oder wollen sie einen von denen hier?“, flötete Dädalus, dessen Hinterkopf allmählich kahle Stellen aufwies, während er einen ballgroßen Apparat aus seinem Rollkoffer zog und ihn auf den Boden legte.
      „Voila! Den brauchen sie nur einschalten und er mäht ihnen automatisch den Rasen. Sie müssen sich selbst nicht mehr abmühen!“, versuchte der Wissenschaftler die Frau zu überzogen, deren Gesichtsfarbe nun schon fleckige Muster angenommen hatte. Schnaubend wandte sie sich ab und Toledo, der seine Pfeife angezündet hatte und auf der Schulter von Will saß, schüttelte nur den Kopf.
      „Die zwölfte Absage schon. Hier braucht niemand etwas“, murmelte er seufzend, woraufhin der Rothaarige stumm nickte.
      „Ach holen sie schon das Kleingeld? Nur 500 Berry, ein reines Schnäppchen!“, rief ihr Dädalus in den frisch geputzten Flur hinterher.
      „Scheiße, dass sieht nicht nach Kleingeld aus!“, fluchte Will und packte Dädalus am Handgelenk, als die Frau mit einer Schrotflint bewaffnet, wieder zurückgestiefelt kam.
      „Ich sagte, dass Sie sich von meinem Grundstück verziehen sollten!“, zischte sie und legte das Gewehr an. Blitzschnell hasteten die drei über den perfekt gepflasterten Weg und postierten sich vor dem weißen Gartenzaun, ehe alle drei kapitulierend die Hände hoben, um sich zu ergeben. Da hatte die Frau allerdings die Tür schon scheppernd ins Schloss geworfen.
      „Glaubt ihr, dass sie Interesse an meinem Roboter hätte, der die Wäsche nach Farben sortiert?“, wandte sich Dädalus mit hoffnungsvoller Stimme an den Zwerg und den Mensch, woraufhin Toledo die Hand gegen die Stirn klatschte.

      ~ Zur gleichen Zeit in Orléans ~

      Der Mond hing als volle Kugel über dem Archipel hoch in den Wolken und Prinz Ludwig lief durch die Straßen der Stadt. Er überquerte einen der Kanäle, der südlichen Stadt, und steuerte geradewegs auf das Haus seiner geheimnisvollen Geliebten zu. Er erkannte, als er durch die Enge Gasse der Färber geeilt war, dass Kerzenlicht im oberen Stockwerk des Hauses flatterte und das Fenster ein Spalt weit offen war.
      Hmm dann muss ich eben einmal wieder hoch klettern
      Er nahm Anlauf und rannte gegen die Wand und nutzte den Schwung aus, um sich an einen Absatz festzuhalten. Er nutzte die Fassade aus roten Ziegelsteinen aus, um sich hochzuziehen bis er auf einen Absatz stand, der direkt unter dem Zimmer Leonoras lag. Mit seiner freien Hand drückte er das Fenster auf und zog sich in das Gemach des Fräuleins. Jene saß an ihren Schreibtisch und beendete gerade einen Brief.
      „ Oh meine Schöne, alle anderen Frauen des Archipels stehen in deinen Schatten, wie geht es dir?“, süßholzraspelte Ludwig, als er auf sie zuschritt. Sie stand auf und blickte ihn an. Ihr Haar war Schwarz, wie Ebenholz, und man merkte, dass sie sich mit purpurnem Sand die Lippen gerötet hatte.
      „ Mir geht es gut und euch, Herzensbrecher aller Frauen“, sagte sie mit einem süffisanten Unterton.
      Ludwig verzog den Mund zu einem höhnischen Lächeln und ging auf sie zu und küsste ihren Hals. Sie duftete nach Nelken und so küsste er ihren Nacken. Mit den Händen schob er ihr das weiße, fast durchsichtige Kleid, von den Schultern und fuhr mit den Fingerspitzen über ihre kleinen Brüste, bevor er die Spange ihres schwarzen Haares öffnete, was sich wallend über ihren Körper legte.
      Sie stieg aus ihrem Kleid und nackt ging sie zum Bett, auf dem sich legte und Ludwig zu sich winkte. Jener spürte die Erregung bereits und zog sich hastig aus, bevor auch er sich, zu ihr aufs Bett legte und sich beide unter lauten Gestöhne bis tief in die Stunden der Nacht hinein liebten.
      Er erwachte aus seinem Schlaf. Vielleicht war es ein Vogel gewesen, oder das Schnarchen der Frau hatte ihn aufgeweckt. Ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass es bereits frühmorgens war, denn der Himmel hatte einen blutorangenroten Ton angenommen. Ihr nackter Körper lag neben ihm und ihr Kopf ruhte auf seinem Bauch. Er fühlte sich auf einmal unbehaglich, denn sein nacktes und kaltes Geschlecht, klebte ihn an den Beinen und er wollte sich ohne großes Aufsehen aus dem Staub machen. Behutsam legte er den Kopf seiner Geliebten auf ein Kissen und stand auf, um seine Sachen anzuziehen. Ihm schmerzte der Rücken und als er in den Spiegel blickte erkannte er, dass sie ihm in der Nacht den Rücken aufgekratzt hatte.
      Sie ist so ein wildes Tier. Sie wird mir fehlen, wenn ich erst verheiratet bin. Aber niemand kann meinen Durst mehr Stillen, seitdem ich sie geliebt habe. Mutter sagt schon scherzhaft ich habe mich in sie verliebt, vielleicht ist das so
      Ludwig verwarf den Gedanken gleich wieder, denn er wusste, dass er keine Frau lieben dürfte. Seine Eltern würden entscheiden, welche Frau man ihm schenkte. Mit unzähligen hatte er seitdem geschlafen, aber keine hatte ihn so nachhaltig in den Bann gezogen, wie die mysteriöse Frau, deren nackten Körper er gerade bewunderte.
      Ludwig hatte gerade die Schnalle seines Gürtels geschlossen, als sie aus dem Schlaf erwachte und sie ausgiebig streckte. Sie blickte einen Moment orientierungslos, bevor sie Ludwig erblickte.
      „ Wie immer, verlässt du mich in den Morgenstunden. Vielleicht ist es aber auch besser so, bevor meine Zofe kommt und unsere Affäre aufdeckt. Wann werde ich dich wieder sehen, Liebster?“, fragte sie und verzog ihr Gesicht dabei mitleidvoll.
      Ludwig stand bereits am Fenster und blickte ihr kurz hinterher.
      „ Das weiß niemand du Schönheit, nur die Zeit weiß Antwort hierauf. Doch glaube ich eher nicht, dass wir uns sobald wiedersehen werden.“
      Im nächsten Moment stieß er sich vom Balkon ab und verschwand. Die Frau griff nach dem weißen, durchschwitzen Laken und wickelte es um ihren Körper, ehe die Tür zu ihrem Gemach aufglitt.

      „Er frisst dir ja schon förmlich aus der Hand, Genevieve! Krähhähähä!“, schallte die Stimme der buckligen Frau herein, die sich auf einen Stab gestützt hatte und die dunkelhäutige, nackte Frau begutachtete. „Hat er etwas mitbekommen?“
      „Du meinst, dass ich ihn jede Nacht, die wir zusammen verbringen, hypnotisiere, nachdem er eingeschlafen ist? Ich glaube kaum!“, erwiderte sie kühl, ließ das Laken fallen und ging nackt zu dem Frisiertisch, wo sie mit einem Elfenbeinkamm durch ihr schwarzes Haar glitt. Er wird im heutigen Referendum dafür stimmen, dass die Engel endlich aus unserem Wald vertrieben werden, Malefiz!“

      ~ 1465 Anno Maris ~

      „Was ist los mit dir, Xanthos?!! Siehst du nicht, dass du mittlerweile vollkommen versessen bist? Ich und meine Frau können dich nicht länger durchfüttern. Marie arbeitet sowieso schon den ganzen Tag und macht die Wäsche für die ganzen Adligen der Stadt und ich arbeite im Bergwerk. Du hingegen sitzt den ganzen Tag in den staubigen Keller!!", herrschte ihn Jean-Claude, sein jüngerer Bruder an, aber Xanthos war stumm auf das Mikroskop fixiert, welches ihm die konzentrische Kreise auf die Haut gezeichnet hatte.
      „Hab Geduld, Jean. Wenn ich hier Erfolg habe, wird der König endlich seine starke Armee bekommen, die er sich gewünscht hat. Ich muss das nur noch fertig kriegen!“, erwiderte er Minuten später. Seine Stimme zitterte, was wohl daran lag, dass er schon seit fast einer Stunde keinen Kaffee mehr getrunken hatte. Er fühlte sich müde und abgespannt, sodass er sich über den kahlen Kopf fuhr.
      „Wach auf, Xanthos!! Der König hat dir schon vor Jahren den Auftrag wieder entzogen und dir kein Geld mehr zur Verfügung gestellt!! Siehst du nicht, wie du diese ganze Familie in den Ruin gewirtschaftet hast? Diese Familie hat Ansehen und Einfluss besessen, als Vater noch gelebt hat, aber deine wahnwitzigen Forschungen und der Umgang mit diesem Verräter Dédale haben deinen Verstand vollkommen vernebelt!“
      Jean-Claude hat seinem Bruder solch eine schnelle Bewegung gar nicht zugetraut, aber sein dicklicher Bruder war blitzschnell nach vorne geschnellt, hatte ihm an Kragen gepackt und gegen die Wand gepresst. Seine Nase berührt fast seine eigene, während er mit gepresster Stimme zischte.
      „Wage es ja nicht, den Namen von Dédale-sensei zu beschmutzen! Er kann nichts dafür, dass diese Familie vor die Hunde geht!“
      „Ist mir auch egal, was du denkst, Xanthos! Ich möchte, dass du dieses Haus verlässt…heute noch!“, entgegnete sein Bruder scharf, ehe er sich los riss und zur Kellertür stapfte. Die Hand auf der Klinke hielt er inne und drehte sich noch einmal um.
      „Weißt du Xanthos…ich werde dir immer dankbar sein, dass du mich seit ich ein Neugeborenes war, aufgenommen und aufgezogen hast. Ich habe bei meinen Boss in den Bergwerken nachgefragt und sie würden dir eine Stelle anbieten. Es ist nicht viel, aber immerhin eine Chance, dass wir alles wieder auf die Reihe kriegen!“
      Seine Stimme hallte durch den leeren Raum, aber da hatte sich Xanthos schon wieder über das Mikroskop gebeugt. Jean-Claude schüttelte den Kopf und stieg die Treppe hinauf.

      ~ 1487 Anno Maris ~

      „Wer war das?“, tönte Toledos Stimme von dem Sonnenstuhl, der auf der Vorderseite des gewaltigen Schiffes aufgestellt war. „Wenn uns Will und Emma schon wieder zum Essen einladen, dann muss ich ablehnen. Der kleine Jaak hat mich das letzte Mal versucht zu Essen!“
      „Das ist ja aber schon zehn Jahre her, Toledo. Jaak ist mittlerweile doch schon fünfzehn Jahre alt!“
      „Ach echt? Wie die Zeit verfliegt!“, murmelte Toledo und beugte sich wieder über seinen Stapel Bücher, den er sich in mühevoller Kleinarbeit zu seinem Sonnenstuhl geklappt hatte. Erst nach ein paar hastig verschlungenen Seiten fiel ihm auf, dass Dädalus auf seine Frage nicht geantwortet hatte.
      „Wer war es denn nun?“
      Dädalus, der sich neben ihn gesetzt hatte, schwieg und hatte die Stirn in Falten gelegt. Die Altersflecken hatten sich vermehrt und distanziert kratzte er sich an der Nase, ehe er antwortete.
      „Es war die Forschungsabteilung der Weltregierung. Genauer gesagt ein Mann namens Vegapunk, der an meinen Forschungen auf dem Gebiet der Teufelsfrüchte interessiert war!“
      „Aber woher? Wie? Was hast du gesagt?“, platzte es aus Toledo heraus, der aus Gesprächen mit Will erfahren hatte, dass es dem Wissenschaftler schon einmal gelungen war, eine Teufelsfrucht künstlich herzustellen.
      „Ich habe ihm erklärt, dass damals alles ein unglücklicher Zufall war und ich an einer Zusammenarbeit nicht interessiert bin!“, erwiderte der Wissenschaftler in einem Tonfall, der klar machte, dass das Thema damit gegessen war. Seufzend senkte Toledo wieder den Kopf, während Dädalus mit versteinerter Miene auf die Wellen hinausblickte.

      ~ In der Gegenwart ~

      „Fufufufu. Das ist sehr gut, Xanthos!“, erwiderte der Mann mit seiner dunklen Stimme und beruhigt griff Xanthos nach einem Tupfer, um die Schweißperlen abzutropfen, die sich auf seiner Stirn gebildeten hatten. „Ich werde Baby 5 und Buffalo zu dir schicken, um die Aufzeichnungen, über die Herstellung von Teufelsfrüchten an mich zu nehmen und danach wirst du sterben. Fufufu!“
      „Du wirst was??!“, stotterte Xanthos, dem das Herz nun heftig gegen Adamsapfel schlug. „Aber Joker…“
      „Schweig! Vergiss nicht, dass ich deine Familie vor zehn Jahren aus der Gosse geholt habe! Dass ich die Weltregierung davon überzeugt habe, dass Ludwig XV. eine Gefahr für die Weltordnung darstellt, sodass sie ihn exekutieren ließen. Ich habe dir die Möglichkeit gegeben zu leben, aber du hast mich acht verdammte Jahre warten lassen. Die Schwachen können sich nicht aussuchen, wie und wann sie sterben dürfen und ich entscheide, dass deine Zeit um ist. Machs gut, Xanthos!!“
      Damit herrschte Stille in dem Labor und nur das leise Wispern, welches von der Liege ausging, auf welcher Dädalus gebettet war, erfüllte nun den Raum. Der Wissenschaftler schluckte schwer, als er die Teleschnecke wegräumte, aber ohne eine weiteren Gedanken an das Telefonat mit seinem Gönner zu verschwenden, streifte er sich die weißen Latexhandschuhe über und wandte sich wieder dem blonden Fuchs zu, der in aus der vorderen Zelle feindselig musterte.
      68. Kapitel: Die Forschungen des Professor X


      ~ Eine Stunde zuvor ~

      „Verdammt, Marc?!! Was machst du da??!“, protestierte Kyu, der sich vergeblich aus der Umklammerung des Koches zu winden versuchte. Jener hatte seine Arme fest um den Fuchskörper geschlungen und schnürte ihm dabei fast jegliche Luft zum Atmen ab. Er hatte den Überraschungsmoment ausgenutzt, als Marc die Wand wie Pappmaschee eingetreten und den Fuchs überwältigt. Die blonde Frau hatte nur einen kurzen Blick auf ihn geworfen, eher sie Marc befohlen – nein viel mehr aufgetragen hatte – ihn zu Xanthos zu bringen. „Er wird sich über die seltene Teufelsfrucht als Versuchsobjekt freuen!“, hatte sie ihm mit auf den Weg gegeben und so war er in der Zelle gelandet. Seine gute Nase hatte sofort Dädalus erschnüffelt, der in einer Art Delirium auf einer Edelstahlliege festgeschnallt war und unverständliches Zeug vor sich her murmelte. Der untersetzte Mann, welcher wohl Professor Xanthos sein musste, saß auf dem Drehstuhl neben ihm und notierte beinahe akribisch alles, was der Mann vor sich gab. Die erste Zeit hatte Kyu versucht Dädalus auf sich aufmerksam zu machen, aber dann hatte er sich in die Ecke gekauert und seinem Schicksal ergeben.
      „Hey Kleiner, mach dir nichts draus. Der alte Professor X hat nicht alle Tassen im Schrank!“, klang eine Stimme an seine Ohren und er erkannte den massigen Körper eines Fischmenschen in der Zelle neben an. Seine Haut war olivfarbenen, aber er hatte klare himmelblaue Augen, welche vereinzelte grüne Stellen aufweisen konnte. Seine Rasterlocken waren von der Sonne blond gefärbt und über seinem muskulösen Oberkörper trug er nur ein ärmelloses, stellenweise zerfetztes Jeanshemd. Die dunkle Pilotenbrille hatte er auf seine Stirn gesetzt, um den Fuchsjungen besser mustern zu können, während sich seine Tentakeln am Gitter festhalten.
      „Ich bin Salvador Drake! Freut mich!“, stellte er sich mit lässigen Unterton, während er auf einem Weizenhalm kaute.
      „Kyu“, erwiderte der Blonde knapp, der mit dem plauderhaften Ton nichts anfangen konnte, wo sie doch in dieser Zelle steckten. Der Krakenmann zog sich die Sonnenbrille wieder auf die Nase und fing an zu fröhlich zu pfeifen, wodurch Kyu den Eindruck bekam, dass eher er es wäre, der nicht alle Tassen im Schrank hatte, ehe sich Salvador Drake wieder verschwörerisch zu ihm beugte und auf die Zelle neben seiner deutete.
      „Schnappi hier ist nicht so gesprächig weißt du. Is cool mal wieder jemanden zu haben, mit dem ein bisschen schwätzen kann!“, frohlockte er und irritiert musterte Kyu nun die Zelle neben seiner. Dort saß zusammengekauert eine großgewachsene Gestalt, die mit angezogenen Beinen vollkommen regungslos und beinahe katatonisch dahockte. Er wollte schon fragen, warum der Meermann ihn Schnappi nannte, aber da fiel Kyu auf, dass die eine Hand des Mannes einer gewaltigen Schere gewichen war, während die andere einzelne Messer anstatt Finger beherbergte.
      „Was geht hier vor?“, wandte sich der Fuchs nun schon etwas offener an Drake, der sich freute, dass endlich wieder jemand mit ihm zu reden schien. Fast schon verschwörerisch legte er die Hand vor dem Mund, wobei ihm klar sein musste, dass der Professor alles mitanhören konnte, aber das störte ihn nicht weiter.
      „Also Professor Grusel da vorne denkt, dass er so etwas wie ein Universalgenie ist und eine Spezies an humanoiden Menschen erschaffen kann oder irgendso ne Art von Kauderwelsch, den er da immer labert. Den guten alten Schnappi wollte er zum perfekten Gärtner und Koch machen. Dass der Gute jetzt ohne seine tägliche Dosis Schmerzmittel nicht mal mehr Atmen kann, hat er nicht bedacht. Oder die gute Mathilde, die wir vor nem Jahr einschläfern musste, war die Beste überhaupt. Die hat er mit so ner künstlichen Frucht gefüttert – dachte, er könnte Teufelsfrüchte herstellen. Die Arme ist nach dem ersten Bissen mit Schaum vor Mund zusammengebrochen und wurde seitdem etwas Plemplem da oben, wenn du mich verstehst. Hat immer mit sich selbst gesprochen und sich irgendwann die Zunge abgebissen…schade eigentlich…immerhin war sie gesprächiger als Schnappi!“, führte Salvador aus und die Fassungslosigkeit, welche Kyu ins Gesicht geschrieben war, schien ihn nicht weiter zu stören, denn plötzlich richtete er sich auf und fing wieder an zu Summen. Kyu atmete laut hörbar aus und sein Schweif fuhr über die Gitterstäbe, als ihn plötzlich die Kräfte verließen. Als hätte Drake seine Gedanken gelesen, sprach er aus. „Seestein! Das einzige, was mich davon abhält, Doktor Frankenstein da vorne alle Knochen zu brechen“, säuselte er ganz ruhig, ehe er mit aller Wucht nach vorne schnellte, seine Tentakeln aus der Zelle stieß und vor Zorn keifte. „Dann reiß ich dir den Arsch bis zum Halskragen auf, du perverser Verrückter! Ist das klar?! Dann bist du tot!!!“

      ~ Der Speisesaal ~

      Das Dinner mit Elijah dauerte ewig und jedes Mal, wenn Briannas Blick einen Moment zu lange auf der silbernen Gabel oder dem Kerzenständer ruhte, schien es ihr, als würde der Braunhaarige seine Hand auf den Griff seines Schwertes legen, welches er nicht abgelegt hatte. Sie quälte sich nun schon durch den fünften Gang, wobei es dieses Mal eine Käseplatte gab, wo einer übler roch, als der andere. Da sie sowieso keinen Hunger hatte, entschied sie sich nur die saftigen Weintrauben zu essen. Die beiden hatten seit Beginn des Dinners kein Wort gewechselt und die Rothaarige schien es auch tunlichst zu vermeiden. Immer wenn sie das Gefühl hatte, dass Elijah ein Wort sagen wollte, nahm sie einen besonders langen Schluck von dem köstlichen Wein oder steckte sich ein Stück Brot in dem Mund, welches sie solange kaute, bis es nur noch nach Zucker schmeckte. Doch jetzt hatte sie einen Moment zu lange auf die Platte geschaut und den stinkenden Käse beobachtet, sodass Brianna die Frage wie ein drohendes Messer im Rücken spürte.
      „Schmeckt es dir, meine Teuerste?“, klang Elijahs warme und hoffnungsvolle Stimme durch den Raum und Briannas Hand zitterte, als sie instinktiv zum Wein griff, um die Frage zu vermeiden. Jedoch schnellte seine Hand so schnell zu ihrer, dass ihr kalter Angstschweiß über den Nacken rang, als sie sich nun intensiv in die Augen blickten. Eine Mischung aus Angst und Verzweiflung lag darin, welche Brianna vollkommen perplex zurückließ.

      ~ Im Labor ~

      Xanthos hatte die Teleschnecke nach dem Telefonat mit dem mysteriösen Fremden zurückgestellt und sich Handschuhe übergezogen. Er hatte Kyu etwas gespritzt, dass seine Glieder vollkommen schwer werden ließ, aber seinen Verstand wach ließ.
      „Was hast du mit mir vor?;“ wollte er fragen, aber seine Zunge war so schwer wie Blei. Er spürte es auch kaum, wie Xanthos seinen Fuchskörper aus der Zelle nahm und ebenfalls auf eine Edelstahlliege band, welche direkt neben Dädalus stand. Er hätte die Pfote nur ausstrecken müssen, um den kauzigen Wissenschaftler zu berühren, der immer noch vor sich her murmelte. Er konnte nicht glauben, was er in der letzten Stunde alles gehört hatte. Welch intimen Einblicke er in das Leben eines Mannes bekommen hatte, den er gar nicht so lange kannte. Er hatte mehrmals das dringliche Bedürfnis gespürt den alten Mann die Arme zu nehmen, aber alles was er jetzt fühlte war Angst. Angst vor dem Mann mit den weißen Handschuhen, der eine Schutzbrille aufgesetzt hatte und eine Spritze in der Hand hielt.

      ~ Die blaue Insel ~

      Kaisa blies bläulichen Dunst in die kalte Nachtluft, als sie auf der stählernen Brücke stand, welche die Insel der Engel mit der weißen Insel und damit Orléans verband. Sie schauderte es bei dem Gedanken, dass sie wie eine Puppe den Befehlen von Francois Lebonair, Aloës Großvater, folgte, aber die Geheimnisse, die ihr seit Gedenken auf die Haut tätowiert waren, schienen bald gelöst zu werden. Sie hatte seine Aura schon vor Minuten gespürt und er schien nicht darüber überrascht zu sein, dass die ehemalige Agentin der CP9 seine Ankunft schon erwartet hatte.
      „Man kann sich wohl nicht an die heranschleichen“, plauderte Francois mit freundlicher Stimme. Seine Verletzungen waren offensichtlich versorgt worden und auf einen Stock gestützt, gesellte er sich zu ihr, wobei seine Augen wehmütig auf die Lichter der fernen weißen Stadt gerichtet waren, ehe sie zu dem grünen Fleckchen Wald wanderten. Die schwarze Insel lag ohne jede Verbindung zu den anderen Insel mitten im schneeweißen Meer und schien dabei so isoliert, dass Kaisa es unvorstellbar schien, dass sie vor wenigen Stunden noch dort gewesen war.
      „Weißt, dass meine Vorfahren den Schwarzen Wald anders genannt haben? Für uns war es der Grünwald, bis die Hexen kamen und uns von dort vertrieben haben. Dann verloren wir auch noch unsere Heimat auf der weißen Insel und wurden hierher verbannt, nachdem meine Tante, Constance Lebonair, hingerichtet wurde“, erzählte der Mann unaufgefordert und Kaisa schnalzte leicht mit der Zunge, woraufhin der Mann seinen Redeschwall unterbrach.
      „Verschone mich mit der Geschichtsstunde, alter Mann. Es reicht schon, dass ich und offensichtlich auch meine Mitreisenden ungewollt in diesen Krieg hineingezogen werden“, entgegnete sie schroff. Sollte der Mann verletzt sein, so zeigte er es nicht, denn er wandte sich schon wieder ab.
      „Ich dachte nur, dass du wissen solltest, weshalb wir kämpfen. Wir wollen nur unsere Heimat wieder!“
      Kaisa hörte seinen schlurfenden Gang, ehe sie die Stimme erhob.
      „Da gibt es noch etwas, was du wissen solltest, alter Mann. Es geht um deine Enkelin, Zoë. Ich habe mit angehört, was ihre Schwester gesagt hat und ihr irrt euch. Abeille Deveraux hat von einer speziellen Teufelskraft gegessen, die es ihr erlaubt Leute zu kontrollieren.“
      Sie sprach die Tatsache aus, als ob sie gerade den funkelnden Sternenhimmel beobachten würde, aber alle Gliedmaßen des Mannes fingen auf einmal an zu beben. Sein Schritt wurde schnell und mit tränenerstickter Stimme murmelte er: „Das ändert alles!“
      Kaisa nickte zustimmend, schnippte ihren Zigarettenstummel in das weiße Wolkenmeer und folgte ihm.

      ~ Im Labor ~

      Salvador hob kaum die himmelblauen Augen, als die Schmerzensschreie des Fuchses durch den Raum hallten. Schnappi war vor einer knappen halben Stunde abgeholt worden, um irgendetwas für die Deverauxs zu tun und so verbrachte er die Zeit damit mit seinem eigenen Blut Tick-Tack-Toe zu spielen, wobei er immer wieder fasziniert davon war, dass man doch tatsächlich gegen sich verlieren konnte.
      „Interessant. Ich kann die Spaltung also fördern!“, murmelte Xanthos und neugierig hob Salvador die Brauen und lugte über seine Sonnenbrille hinweg zu dem blonden Fuchs und pfiff laut als, als er sah, was dort vor sich ging.
      „Heilige Scheiße, ist das krass!“, zischte er, wobei ihm fast der Strohhalm aus dem Mund gefallen war, als er erkannte, dass der Fuchsjunge um mehrere Zentimeter deutlich gewachsen war. Außerdem zählte sein Schweif nun nicht mehr zwei, sondern ganze vier Schwänze.
      „Hey Doktor Grusel, warum hast du sowas cooles nie mit mir gemacht?“, fragte er, nachdem er sich an die Zellengitter gedrückt hatte, um besser sehen zu können. Zufrieden lehnte sich Xanthos zurück und streckte den Rücken durch. Die Schreie Kyus waren nun einen leisen Wimmern gewichen, als er schnalzend die Handschuhe von den Händen zog und sich einen Kaffee genehmigte. Er packte Kyu am Nacken und warf ihn lieblos in die Zelle zurück, ehe er das Labor verließ. Die Türen schlossen sich summend hinter ihm und Drake wandte sich wieder Kyu zu, der allmählich die Kontrolle über seinen Körper wiedererlangte.
      „Was hat er denn mit der angestellt, Alter?“
      Kyu funkelte ihn böse an, ehe er zu müde wurde, um böse zu sein.
      „Er hat herausgefunden, dass ich von der Kitsune-Frucht gegessen haben und wollte schauen, ob er den Effekt der Verwandlung beschleunigen kann“, keuchte er und rollte sich ein.
      „Mit Erfolg!“, erwiderte Drake und grinste, als er Kyu einen Riegel durchschob. „Hier das ist für dich. Die ersten Male, wenn Frankenstein mit dir arbeitet, sind heftig, aber dann wird es besser. Das ist meine Ration für heute, aber ich bin so froh, dass ich mal wieder mit jemanden quatschen kann, dass ich kaum Hunger hab!“, säuselte er, woraufhin das laute Knurren seines Magen ihn sofort Lügen strafte. Dennoch empfand Kyu in diesen Moment solch ein Maß an Dankbarkeit, dass Tränen in seine Augen stiegen.
      „Was hat er eigentlich mit dir gemacht?“, schnitt der Fuchs das Thema an, welches ihn nun nicht mehr loszulassen schien, denn oberflächlich gesehen, schien Salvador recht vital und normal für ihn.
      „Ach über verschüttete Milch redet man nicht, aber kannst du mir etwas versprechen, Kyu?“
      „Klar!“
      „Wenn wir hier rauskommen und du merkst, dass ich nicht ich selbst bin. Dann musst du mir wehtun, okay?“
      Kyu glaubte nicht richtig verstanden zu haben, als ein lautes Rumoren durch den Palast hallte und die Erde unter ihnen zu beben schien.

      ~ Im Speisesaal ~

      Um der Konversation zu entgehen, hatte sich Brianna einfach entschieden ihr Weinglas umzuwerfen. Der weiße Stoff sog sich augenblicklich mit Wein voll und im Laufe der daraus entstehenden Unruhe gelang es Brianna die Gabel unter ihre Serviette zu schieben. Vornehm stieg Elijah auf und legte ein weißes Tuch, um den Fleck zu verdecken.
      „Ich hoffe, dass der Fleck den Abend für dich nicht verderben wird, meine Schöne!“, flüsterte er, nachdem die Diener die Nachspeise auftragen ließen. Der süße Duft von Karamell stieg Brianna in die Nase und sie musste sich schon sehr überwinden, um das Funkeln beim Geschmack des klebrigen Desserts kein Lob auszusprechen. Elijah, der sie den ganzen Abend über unauffällig, aber dennoch merklich beobachte, verkniff sich ein Lächeln, als er bemerkte, dass Brianna die Nachspeise mundete. Er wollte gerade etwas sagen, als ein lauter Knall ihn aufhorchen ließ. Die Wände des Palastes bebten und plötzlich zersprang ein Fenster. Brianna warf die Hände über den Kopf, um den drohenden Scherbenregen zu entgehen, aber Elijah hatte blitzschnell seinen Mantel über die Rothaarige geworfen.
      „Was ist hier passiert?“, keuchte Elijah, als die elektrischen Lampen des Palastes zu flackern schienen. Brianna scherte sich nicht um den ältesten Deveraux, schnappte sich die Gabel und stand blitzschnell auf, wodurch der gepolsterte Stuhl nach hinten flog. Elijah, der aus dem Fenster spähte und dessen Augen sich beim Anblick dessen, was draußen vor sich ging, panisch weiteten, sah Brianna nicht kommen. Ohne zu zögern rammte sie ihm die Silbergabel in den Hals und konnte nur noch seinen flehenden Blick erkennen, als sie das Kleid raffte uns aus dem Speiesaal flüchte. Dem überraschten Diener, der sie an der Tür erwartete, knockte sie mit einem gezielten Schlag auf die Nase aus. Panisch versuchte sie sich zu erinnern, aus welcher Richtung sie gekommen war, entschied sich dann über für den rechten Gang, der sie hoffentlich zu Kyu, ihrem Steckenpferd oder nach draußen führte.

      ~ Fünf Minuten zuvor ~

      Phillip von Anjou stand auf einem der vielen Boote in der vordersten Reihe. Es waren um die zwanzig kleine Fischerboote, die jeweils um die zehn Mann beherbergten, die alle mehr oder weniger bewaffnet waren. Sie waren bunt zusammengewürfelt. Männer in Rüstungen standen neben einfachen Bergbauern, die nur eine Spitzhacke oder Mistgabel in der Hand hielt. Es waren auch viele Frauen und sogar manche Kinder unter den Männern, die Phillip von Anjou anführte. Nervös wanderte sein Blick zu der Uhr, die um sein Handgelenk gelegt waren. Der Zeiger zeigte zwei Minuten vor Neun. Ein wehmütiges und zugleich euphorisches Lächeln huschte über seine Lippen, als die Teleschnecke klingelte.
      „Vater, hier spricht Troisclerq! Ich war erfolgreich. Alle Verbindungsbrücken zum Palast sin präpariert. Ich selbst stehe nun vor dem Tor und warte auf dein Zeichen!“
      Das ehrleichterte Seufzen war unüberhörbar und es schürte die Hoffnung seiner Männer.
      „Ich danke dir, mein Sohn. Wir sehen uns eines Tages wieder, wenn das Archipel Frieden bekommen hat!“, sprach er in die Hörmuscheln und ein ersticktes „Ja“ war das letzte, was Phillip von seinem einzigen Sohn hörte.

      Die gewaltige Explosion war von den Booten gut zu sehen, auch wenn ein Teil des Bergmassivs den Blick auf den Palast versperrte. Der See und das Wasser, welches um den kompletten Palast floss, färbte sich in ein flammenrotes Meer, nachdem die Zündungen der Sprengsätze, welche Troisclerq unter den vier Verbindungsbrücken angebracht hatte, zeitverzögert einsetzten. Die gewaltige Explosion hingen, war die letzte gewesen und Phillip wusste, dass dies diejenige war, die sein Sohn augelöst hatte, um ein gewaltiges Loch in den Palast der Deverauxs zu reißen.
      „Danke“, flüsterte er kaum hörbar, ehe er sich an die Rebellen wandte. „Dies ist der Tag, an dem wir die Deverauxs spüren lassen, dass wir nicht nach ihrer Pfeife tanzen. Dies wird der Tag sein, an dem wir unser Land zurückfordern. Auf geht es Männer!“
      69.Kapitel: Schneeweißchen und Rosenrot


      Kaisa war zurück zu dem Marktplatz geschlendert, wobei sie die Ereignisse auf der weißen Insel genau mitverfolgt hatte. Mehrere kleine Zündungen hatten zunächst die Brücken, um den Palast im ehemals königlichen Bezirk gesprengt, während eine weitere Detonation den Palast selber erschüttert hatte. Die Grünhaarige hatte sich gerade abwenden wollen, als die dritte Phase des Anarchieplans zündete. Die Druckwelle wirbelte die kleinen Wolken am Strand auf und zerzauste Kaisas Haar, als mit ansah, wie alle weiteren Brücken des Aurora Archipels in sich zusammenbrachen und von dem weißen Wolkenmeer verschlungen wurden. So war jede Insel nun isoliert voneinander. Sie bog gerade auf dem Platz, wo sich die Engel versammelt hatten. Sie wirkten weniger entschlossen, als die Agentin vermutet hätte. Nur wenige waren schon bewaffnet. Kaisa zündete sich eine weitere Zigarette an und gesellte sich zu Aloë, welche ein wenig abseits an einer Häuserwand lehnte.
      „Was schmollst du denn so?“, neckte die Grünhaarige den aufbrausenden Engel, der die Arme verschränkte und sich mit der Zunge schnalzend ein wenig von ihr wegdrehte. Die Agentin schenkte der Jugendlichen keine weitere Minute ihrer Aufmerksamkeit, sondern fokussierte mit ihren stahlblauen Augen Francois Lebonair, der auf einem wackligen Podest stand. Er hatte eine leichte Lederrüstung angelegt, schien aber keine Waffen zu tragen. Auf seinen Wangen prangten indigene Stammeszeichen, die wohl eine Art Kriegsbemalung darstellten. Seine Stimme war robuster, als sie erwartet hatte und sie merkte, wie die Worte des alten Mannes sie ebenfalls in den Bann zu ziehen schienen.
      „Der Wald schreit auf vor Schmerz. Seine Stimme verfolgt mich in meinen Träumen und raubt mir meinen Schlaf. In den stillen Stunden der Nacht suche ich Trost in meinen Garten. Dort erinnere ich mich daran, wie die Wälder östlich des großen Stromes einst waren und dort vergesse ich für eine Weile, was aus ihnen geworden ist. Einst nannte man ihn den großen Grünwald, ungezähmt und majestätisch. Wir Engel lebten in großen und stolzen Hallen unter und auf den Bäumen. Doch die wir sind nun verschwunden, und unsere Hallen liegen in Trümmern. Denn auf Grund von Intrigen wurden wir unserer Heimat beraubt. Jahrhundertelang lauerte er in den Schatten der Wälder. Seine Macht setzte ihrem Ruhm ein Ende. Nun sind die Bäume dort finster und bedrohlich, die Flüsse verschmutzt und verfault. Moss erstickt die Mulden. Riesige Waldgebiete, einst sanft und grün, sind nun eine Wüstenei. Die Hexen haben uns alles genommen. Ihre verdorbene Magie ist wie ein Netz aus Gift, welches uns die Luft zum Atmen nimmt. Und auch die Menschen tragen ihre Schuld daran. Es waren die Bourbonen, welche die Hexen in ihre Hallen und ihre Gedanken ließen. So nutzten sie ihren Vorteil, manipulierten die Menschen und vertrieben uns aus unserer Heimat. Die Deverauxs setzten diese Politik fort und nun hausen sie dort am Fuße des weißen Berges und schikanieren uns und unsere Landsleute. Der Sklaverei auf der roten Insel wird kein Einhalt geben. Viele unserer Brüder und Schwestern arbeiten auf den Plantagen für die Menschen auf der weißen Insel, um ihren Reichtum und Wohlstand zu nähren. Einst war die Familie Lebonair, die sich dem Wohl aller Engel verschrieben hatte, mächtig und stark. Doch mit der Exekution von Constance haben Hexen und Menschen diese Macht gestohlen und verdorben. Nun halten sie die Erbin dieses edlen Hauses in ihren Fängen. Zoë darf nicht zum Spielball ihrer Interessen werden, um uns Engel ruhig zu halten. Die Rebellen, die sich auf der grünen Insel verschanzt haben, wagen heute einen Schritt gegen die Familie Deveraux! Ich sage nicht, dass wir an ihrer Seite kämpfen sollen, aber ich sage, dass wir die Gunst der Stunde nutzen sollen, um das zurückzuerlangen, was uns grausam genommen wurde. Niemand wird gezwungen in diesen Krieg zu ziehen, aber ich könnte mir nicht mehr in die Augen sehen oder am Grab meiner Vorfahren und eigenen Kinder stehen, wenn ich diese einmalige Chance nicht nutzen würde!
      Es liegt an uns das Blatt zu wenden. Wir müssen zurückschlagen und den Appetit der Hexen und Menschen zügeln. Der Grünwald ist nicht mehr. Wir stehen vor einem grausam gepeinigten Land…dem schwarzen Wald.“

      Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als die Engel von einer Woge der Begeisterung und Zuversicht gepackt wurden, welche Kaisa das Blut in den Adern gefrieren ließ. Jene, die ihre Waffen schon bei sich trugen, reckten sie eilig in die Höhe, während die anderen, die noch keine hatten, sofort ausschwärmten, um ihre zu holen. Ein schwaches Lächeln huschte bei dieser Kampfbegeisterung über Kaisas Lippen, bis sie bei dem Gesichtsausdruck des blauhaarigen Engels erstarben. Mit zornesroten Wangen und funkelnden bernsteinfarbenen Augen musterte sie ihren Großvater, ehe sie sich schnaubend abwandte und an Kaisa vorbeieilte. Die Grünhaarige reagierte und packte den Engel am dünnen Handgelenk und zerrte sie zu sich.
      „Hey, was ist los? Warum bist du so sauer auf deinen Großvater? Immerhin rettet er deine Schwester!“, schlug sie einen harscheren Ton an, aber Aloë projizierte ihren Hass nun auf die Fremde vor ihr.
      „Was geht dich das an, Blaumeerer? Mein Großvater hat dich doch bloß in der Hand. Sonst würdest du dich auch nicht um unsere Belange scheren!“, fauchte sie, woraufhin Kaisa den Engel schlagartig losließ.
      „Mach doch was du willst!“, erwiderte sie gleichgültig und genau dies tat der Engel auch und verschwand in einer der vielen Seitengassen, die vom Marktplatz wegführten. Dennoch merkte Kaisa, dass der Kampfeswille in ihr ein wenig abgeflaut war.

      ~ * ~

      Die Wut und ihr Blut kochten in ihr, während Aloë durch die Gassen stiefelte.
      Wie kann er nur so verblendet sein?
      Sie merkte den auffrischenden Wind erst, als sie fast in Césars männlichen Körper lief, der sich vor ihr aufgebaut hatte.
      „Du machst es schon wieder“, schlug er einen freundlichen Plauderton an und untermauerte jenen mit einem Zwinkern. Einen Moment haderte der Engel mit sich, ob sie ihren Kindheitsfreund nicht auch einfach anfahren sollte, so wie die grünhaarige Fremde vorhin, aber da spürte sie den starken Wind, der durch die Gasse fegte auch selbst. Mit der Erkenntnis flaute der Wind augenblicklich zu einer schwachen Brise ab.
      „Lass mich in Ruhe, César!“, warf sie daraufhin schwach ein und versuchte sich an ihm vorbei zu drängen, ehe er sich ihr wieder in den Weg stellte.
      „Hey, Aloë, warum regst du dich so auf? Immerhin bekommst du deine Schwester vielleicht zurück!“
      Wieder die gleiche Wortwahl und die Emotionen kochten in ihr Hoch. Sie verpasste César eine saftige Ohrfeige und während sie ihn anschrie, rannen ihr gleichzeitig die Tränen über die hohen Wangenknochen.
      „Weil sie verdammt noch einmal nicht gerettet werden will!“
      „Woher weißt du das?“
      „Weil ich es schon einmal versucht habe!“

      ~ Im Palast der Deverauxs ~

      Zoë hielt sich in ihrem Gemach auf und starrte den glatten Spiegel vor sich an. Genauer gesagt beobachtete sie sich selbst, wie sie regungslos in dem feinen weißen Kleid einfach nur da saß und die Blütenblätter der weißen Rose in ihrer Hand herunter zupfte. Das lilienweiße Kleid hatte fast denselben Farbton wie ihre makellose Haut. Das goldene Haar wellte sich sanft, wie die Wogen, die über das schneeweiße Meer gegen das Ufer des Aurora Archipels schwappte. Der Tumult hatte sie nur einen kurzen Augenblick in Aufruhr versetzt, denn sie hatte die Ereignisse schon im Spiegel gesehen. Als sie vor vielen Jahren hinter die Macht des Spiegels gekommen war, hatte sie es zunächst noch schockiert und hatte sie geängstigt, aber im Laufe der Zeit hatte ihr die Macht gefallen, mit der sie in die Zukunft blicken konnte. Dennoch hatte sie nie jemanden davon erzählt, nicht einmal Abeille. Es war ihr kleines Geheimnis und das einzige Stückchen richtige Eigenständigkeit, die ihr in ihrem goldenen Käfig noch geblieben war. Die Tür schwang auf und die Eiskönigin, wie Abeille von ihren jüngeren Geschwistern abschätzig genannt wurde, trat herein. Sie wirkte abgespannt, aber dennoch versuchte sie einen liebevollen Ton anzuschlagen, als sie Zoë über das weiche Haar strich.
      „Alles in Ordnung, Liebling?“, fragte ihre Stimme, die trotz aller Wärme immer noch einen Hauch von Kühle beherbergte. Zoë nickte und zog die Knie zu ihrem Kinn.
      „Verlass dein Zimmer nicht. Ich habe Xanthos darum gebeten, dass jemand dein Zimmer bewacht, sodass niemand hier rein kann!“
      Einen der Mutanten, meinst du wohl, Abeille…
      Abeille erzählte noch etwas, aber der blonde Engel hörte ihr nicht mehr zu, denn der Spiegel zeigte ihr wieder etwas und dieses Mal war es ein Bild aus der Vergangenheit, der ihr einen Schauder über den Rücken jagte.

      ~ 1515 Anno Maris - Sieben Jahre zuvor ~

      „Nein das ist zu gefährlich, Aloë!!“, herrschte sie ihre Großmutter an, aber das achtjährige blauhaarige Mädchen, welches sich die Haare raspelkurz geschnitten hatte, warf nur schweigsam Steine in das Flussbett. Sie kam in letzter Zeit immer öfter in den verbotenen Teil des Waldes, weil ihre Großmutter damit beschäftigt war die große Weide zu pflegen, welche die Geister ihrer Vorfahren beherbergte.
      „Ich kann doch einfach zum Palast fliegen und sie daraus holen. Ich habe viel geübt in letzter Zeit!“, erwiderte das Mädchen trotzig, wobei sie ihre Unterlippe vorstreckte. Sie trug eine rote Rose hinter dem Ohr, wie sie und Zoë es als Kinder im getan hatte, zumindest hatte ihre Großmutter ihr das immer erzählt.
      Schneeweißchen und Rosenrot…so hatten ihre Eltern die beiden Zwillinge genannt, bis sie sich auf die Namen Aloë und Zoë geeinigt hatten. Manchmal bildete sich der Engel ein, dass die blassen, schleierhaften Erinnerungen an diese Zeit real waren und nicht nur den Erzählungen ihrer Großeltern entsprangen. Auch das Bild ihrer Zwillingsschwester war verblasst, sie hatte sie zwar vor einem Jahr gesehen, aber das letzte Mal, dass sie wirklich eine Familie waren, lag schon so lange zurück, dass es nur noch ein fernes Echo in ihren Gedanken war.
      „Und trotzdem sage ich nein! Die Macht der Deverauxs ist zu stark. Du siehst ja, was sie mit den nördlichen Teil des Waldes angestellt haben!“
      „Ja das war dieses Mädchen Marie!“, erwiderte Aloë und legte dabei so viel giftigen Hass in ihre Stimme, dass es sie selbst überraschte. Sie fragte sich oft, ob die jüngste der Deveraux-Familie, die ungefähr so alt war, wie sie selbst, nun ebenfalls wie eine Schwester für Zoë sein würde und ob ihr Zwilling sie bereits vergessen hatte.

      ~ * ~

      Zoë starrte auf die unzähligen Spielsachen, die sie noch nie angerührt hatte. Abeille schenkte ihr jede Woche mehr und jedes Mal versuchte sie sich ein Lächeln abzuringen, aber es viel ihr von Mal zu Mal schwerer, nicht laut zu heulen, wenn das neue Plüschtier von einen der vielen Diener in das Zimmer gebracht wurde. Sie wäre am liebsten zu ihr gerannt und hätte ihr erzählt, wie Marie sie schikaniert oder Alexandre sie den ganzen Tag ignoriert hatte. Einzig Elijah kam öfters zu ihr und las ihr aus den vielen Gedichtbänden vor, die von exotischen Orten und Wäldern handelte, die sie noch nicht gesehen hatte. Gerade war Abeille gegangen, um einer ihrer vielen Verpflichtungen nachzugehen, als sie ein Klopfen an der Scheibe hörte. Vorsichtig wirbelte sie herum, denn sie hatte Angst, dass es Marie sein könnte, welche sich einen Scherz mit ihr erlaubte, aber was sie da sah, ließ ihr die Kinnlade herunterklappen. Ein hageres Mädchen mit kurzen blauen Haaren und warmen bernsteinfarbenen Augen schwebte vor ihren Fenster und lächelte ihr aufrichtig, wie verschwörerisch zu. Zoë war beim Anblick ihrer Zwillingsschwester so überrascht, dass sie im ersten Moment keine Ahnung hatte, wie sie sich zu verhalten hatte, aber dann stand sie auf und eilte mit trappelnden Schritten zum Fenster, um sie zu öffnen. Lächelnd schwebte Aloë herein und etwas unbeholfen standen die beiden Schwestern, die sich seit vier Jahren nicht mehr gesehen, geschweige denn berührt hatten, voreinander und wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Also Aloë ihre Schwester umarmen wollte, hatte jene sich für einen förmlicheren Handschlag entschieden und so verharrten sie in dieser seltsamen, verkrampften Haltung und schwiegen sich an. Es war die Blonde, welche das Eis brach, indem sie das Wort ergriff.
      „Wie hast du das gemacht? Hast du von einer Teufelskraft gegessen?“
      Ihre Stimme klang seltsam schal, als hätte sie die ganze Nacht geweint. Ebenso hatte sie nicht gewollt, dass ihre Frage so förmlich klang. Die Tage an denen sie zusammen über die blaue Insel gerannt waren, hafteten noch in ihren Gedächtnis, auch wenn die Erinnerung mit jeden Atemzug allmählich zu verblassen schien.
      „Ja. Ich…ich habe die Frucht von Papa bekommen. Erst wollte ich nicht, aber Großmutter hat mich dazu gedrängt und jetzt bin ich froh…es ist so, als wäre ein Teil von ihm in mir drinnen, verstehst du?“, sprudelte es aus Aloë heraus. Zoë musterte sie und ihr wurde wieder bewusst, wie unähnlich sich die beiden waren. Sie war zurückhaltend, wo Aloë lebhaft, schweigsam, wo ihre Schwester redselig, kontrolliert, wo der Engel impulsiv und aufbrausend war. Und trotz all dieser Unterschiedlichkeiten gehörten sie zusammen oder hatten vielmehr zusammen gehört.
      „Oh okay“, erwiderte die Blonde kühl und resigniert, während sie sich von ihrer Schwester wegdrehte, damit jene nicht ihre Tränen in den Augen sehen konnte. Doch genau in diesem Moment packte Aloë sie am Handgelenk und zerrte sie zum Fenster.
      „Hey was machst du da?“, entfuhr es dem blonden Engel, die nicht wusste was vor sich ging, aber Aloë hatte wieder ihren trotzigen Gesichtsausdruck aufgesetzt und marschierte schnurstracks zum Fenstersims. Sie hatte keine Ahnung, ob sie schon stark genug war, um sie beide zu tragen, aber zur Not würden sie im See landen und eben schwimmen. Sie wollte sich gerade abstoßen, als Zoë sich los riss und mehrere Schritte nach hinten wich.
      „Ich…ich möchte hier nicht weg, Aloë!“, entfuhr es erstickt ihrer Kehle und fassungslos wandte sich Aloë zu ihr um. Der Trotz war einem undefinierbaren Gefühlschaos aus Fassungslosigkeit, Wut und Verletzung gewichen.
      „Aber wieso denn nicht? Willst du nicht wieder bei deiner Familie sein? Bei Opa und Oma…bei mir?“
      „Nein!“, schmetterte ihr der Engel die Worte vehement entgegen, sodass sie beinahe vom Sims gefallen wäre. „Die Deverauxs sind jetzt meine Familie! Du weißt, dass wir keine Familie sind! Wir beide sind keine Schwestern und die beiden Personen, die uns aufgezogen haben, sind nicht meine leiblichen Eltern! Und jetzt verschwinde endlich! Ich möchte dich nicht mehr sehen!“
      Aloë balancierte auf dem Fenstersims, während der Wind sanft ihren Nacken streifte. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihre Eltern hatten den beiden auf dem Sterbebett noch die wahre Geschichte über Zoës Herkunft erzählt, aber das hatte nie etwas für sie geändert. Für sie war sie immer ihre Zwillingsschwester geblieben. Die Erkenntnis hallte ihr noch durch den Kopf, als Zoë das Fenster zugeschlagen und die schweren Vorhänge zugezogen hatte.

      ~ In der Gegenwart ~

      „Wie meinst du das, Alter Mann?“, hakte Kaisa nach, die sich Francois zur Seite genommen hatte, um an einen stillen Ort mir ihr zu reden. Nur widerwillig hatte er zugestimmt die jüngere Geschichte des Archipels für sie zusammenzufassen. Er streckte wieder seinen Rücken und auf einmal kam es Kaisa noch wahnwitziger vor, dass er in den Krieg ziehen wollte, aber hatte ebenfalls angefangen zu sprechen, sodass sie diesen Gedanken wieder zur Seite schob.
      „Meine Tante, Constance, schenkte Ludwig XIV. mehrere Töchter. Nur eine überlebte die Exekution ihrer Mutter. Ihr Name war Florentine, meine Cousine. Ludwig hatte für seine Erstgeborene wohl doch noch so viel Vaterliebe zusammengekratzt, dass sie der Guillotine entging. Dennoch konnte Florentine die Enthauptung ihrer Mutter und ihrer Schwester nie überwinden und man sagt, dass sie wahnsinnig wurde. Sie ließ sich mit mehreren Edelmännern ein und aus dieser Ehe entsprangen mehrere Kinder und so entstand eine verwässerte Blutlinie, welche in ihren Grundzügen, aber immer noch Lebonair-Bourbon hieß. Der jüngste Spross war ein Mädchen namens Henriette, welche als Zofe für eine bestimmte, ehemals adlige, Familie des Bürgertums arbeitete..“
      „Den Deverauxs…“, entfuhr es Kaisa, für die sich das Bild allmählich zusammensetzte. Francois fuhr unbehelligt fort.
      „Jean-Claude, der Vater der vier Geschwister, verging sich an dem jungen Mädchen und zeugte damit Zoë. Fast zeitgleich war meine Tochter mit Aloë schwanger. Wir erfuhren von Henriettes Schicksal und nahmen sie bei uns auf. Bei Zoës Geburt verstarb sie allerdings, sodass wir uns entschieden die beiden Mädchen, welche fast am selben Tag geboren wurden, als Zwillinge aufziehen.“
      „Okay ich verstehe nun, warum Abeille ihre Halbschwester bei sich behalten will, aber warum hat schon der alte König Interesse an ihr gezeigt?“
      „Mhmm. Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass Ludwig XV. etwas von der Blutlinie Lebonair-Bourbon-Deveraux ahnte, sondern viel mehr, dass er sich einfach die Loyalität der Engel sichern wollte, indem er den Thronfolger der Lebonair-Linie als Geisel nahm. Denn abseits meiner engsten Familie weiß niemand, dass eigentlich Aloë die rechtmäßige Erbin ist. ‚Offiziell‘ wurde Zoë als erster Zwilling geboren!“
      Kaisa lehnte sich zurück und blies den Rauch zwischen ihren vollen Lippen aus, ehe der Ruf der Fanfaren ertönte. Das Heer der Engel war bereit zur weißen Insel zu marschieren.
      70.Kapitel: Ein pompöses Ballkleid


      Besiegt.
      Abeille Deveraux stand am Fenster und blickte hinab zu den Palastwachen. Sie patrouillierten vor dem Tor, als wäre nichts geschehen. Die ganze Stadt lag da, als wäre nichts geschehen. Aber sie hatte einen Krieg verloren. Zum ersten Mal, seit sie und ihre Geschwister die Macht in Orléans und dem restlichen Archipel übernommen hatte. Nun allerdings hatte sie das Gefühl, dass sie in blutigem Wasser ertrank. Ihre Minister und Generäle waren gekommen, um sie darüber aufzuklären, was passiert war. Sie standen in ihrem Audienzsaal, geschmückt mit den Orden, die sie ihnen verlieren hatte, und versuchten ihrer Familie die Schuld zu geben.
      „Ihr hättet der grünen Insel den gar ausmachen müssen!“
      „Wieso habt ihr den Hexen die Unabhängigkeit gewährt?“
      „Wo ist eurer Bruder mit den besten Soldaten hin verschwunden?“

      Die Fragen schmerzten Abeille und am liebsten hätte sie mit den Fingern geschnippt, um ihre Bienen auf die Generäle zu hetzen, die immer noch redeten und einfach nicht damit aufhörten. Ihr kühler Blick wanderte über das leicht beschlagene Glas, als ihre Pupillen sich weiteten und eine einzelne Gestalt über die große Allee schritt, welche direkt zum Palast führte.
      „Das kann nicht sein…“, murmelte Abeille Deveraux, deren ganzer Körper wie gelähmt war. „Das kann einfach nicht sein!“

      ~ In den oberen Gängen des Palastes ~

      Brianna hatte ihren Rock gerafft und hastete eiligen Schrittes durch den Palast, wobei die unzähligen verzweigten Gänge sich kaum voneinander unterschieden und sie sich sicher war, dass sie den aktuellen schon zum zweiten Mal durchschritt. Sie traute sich nicht nach Kyu zu rufen, denn sie befürchtete, dass eine der Palastwachen oder noch schlimmer Elijah Deveraux auf sie aufmerksam werden würden. Hoffnungsvoll spähte sie um die Ecke, aber der holzgetäfelte Gang unterschied sich höchstens in der Anzahl der Türen. Sie wollte sich gerade erschöpft gegen die Wand lehnen, als sie ein seltsames Geräusch vernahm. Die Rothaarige strich sich ein paar Strähnen hinter das Ohr, um die Quelle des Geräusches besser ausmachen zu können, aber da spürte sie ein seltsames Tippen auf den Schultern und als sie sich umdrehte, konnte sie einen nervösen Aufschrei noch knapp unterdrücken.
      „Ach Teufel, jetzt hab ich dich erschreckt, Babe!“, seufzte der Meermann und fuhr sich mit der Hand über die blonden Dreadlocks, die er in einer Mischung aus Lässigkeit und Chaos zusammengebunden hatte. Sie konnte sich in den dunklen Gläsern der Sonnenbrille selber sehen und erkannte wie bizarr sie in den edlen Kleid aussah, welches Elijah ihr wie einer Puppe angezogen hatte. Der Meermann hob auf das Schweigen hin ein paar seiner Tentakeln und fuchtelte wild vor ihrem Gesicht herum.
      „Hallo jemand zu Hause?! Ich wollt wissen, wo ich den Ausgang finde, Gnädigste!“, spezifizierte der Meermann und beugte sich dabei soweit nach vorne, wie es sein wirbelloser Körper zuließ. Brianna starrte allerdings über seinen Rücken hinweg und ihr stockte der Atmen als sie erkannte, wer da hinter ihm um die Ecke gebogen kam.
      „Kyu?! Dädalus?!“, entfuhr es der Schatzjägerin mit erstickter Stimme, woraufhin sich alle ein wenig fassungslos anblickten, ehe der Krakenmann erneut das Wort ergriff.
      „Ach ihr kennt euch? Na dann lass uns alle hier mal schnell verdünnisieren, bevor Doktor Grusel hier auftaucht und uns wieder foltert!“
      „Ich versteh nur Bahnhof!“, erwiderte Brianna, die sich keinen Schritt bewegte, aber dann erkannte sie, dass Dädalus seltsam weggetreten wirkte und seine Pupillen wild hin und her zuckten. Der Fuchsjunge, der den alten Mann stützte, fing ihren Blick auf und schüttelte stumm mit dem Kopf.
      „Wir haben dafür jetzt keine Zeit, Brianna! Wir müssen hier so schnell wie möglich weg, verstanden?“
      Die Rothaarige erkannte den ernst in seiner Stimme und eilte dann mit dem Meermann voraus.

      ~ 10 Minuten zuvor ~


      Dem Beben war noch ein weiteres gefolgt und hatte dafür gesorgt, dass in Xanthos‘ Labor kurzzeitig der Strom ausfiel. Die stockfinstre Dunkelheit, die daraufhin herrschte, drückte schwer auf Kyus Gemüt, der dank seiner hervorragenden Augen immer noch die Umrisse von Drake und Dädalus erkennen konnte. Letzterer schien gar nicht wahrgenommen zu haben, dass sich etwas verändert hatte, sondern murmelte immer noch stumm vor sich hin.
      Ich kann einfach nicht glauben, was ich da gerade erfahren habe…die Herstellung von künstlichen Teufelsfrüchten? Dädalus hat einen Sohn? Eine Frau?
      „Hey Kleiner!“, zischte die markante Stimme des Kraken, der sich lässig gegen die Gitterstäbe lehnte und ihn in der Dunkelheit fixierte. „Erinnerst du dich noch dran, was ich gerade gesagt habe?“
      „Dass ich dir weh tun soll?“, antwortete der Blonde fast automatisch, woraufhin er das zufriedene Nicken des Meermannes in der Dunkelheit wahrnahm. „Aber wieso?“
      „Keine Fragen, tu es einfach!“, entgegnete er scharf, als das Licht um sie herum wieder ansprang und ihnen kurzzeitig in den Augen schmerzte. Xanthos kam ins Labor gestürmt und sah dabei um Jahre gealtert hast.
      „Na Ärger im Paradies?“, neckte ihn Drake, aber der Professor warf ihn nur einen vernichtenden Blick zu, kramte in den Taschen seines Kittels und zog einen Schlüsselbund, sowie eine Spritze heraus.
      „Ich hab einen Auftrag für dich, Z34500!“, herrschte er ihn an, während seine nervösen klobigen Finger versuchten den Schlüssel in das Loch zu schieben.
      „Aber Doc wir haben uns doch geeinigt, dass sie mich nicht mehr mit meinen Spitznamen anreden. Ich will nen coolen Spitznamen…irgendwas mächtiges, wie ‚der Zerstörer‘ oder ‚Schrecken der Meere‘!“, antwortete Salvador mit gespielt enttäuschter Stimme, aber da hatte der Professor auch schon die Zellentüre aufgerissen und ihm die Spritze in die muskulösen Oberarme gerammt. Sofort wurden seine Lider schwach und als er sie wieder öffnete, erkannte Kyu, dass sie seltsam emotions- und ausdruckslos waren.
      „Los jetzt! Räume vor dem Palast auf. Töte aber niemanden. Ich brauche neue Forschungsobjekte!“
      „Zu Befehl, Meister Xanthos!“, erwiderte Drake monoton und bugsierte sich aus seiner Zelle, wobei er einen seiner türkis schimmernden Tentakel an Kyus Zellengitter klammerte. Xanthos drehte sich derweil zu seinem Schreibtisch, um nach seiner Kaffeetasse zu suchen, sodass Kyu seine Chance witterte. In seiner Fuchsgestalt stürzte er sich nach vorne und rammte seine scharfen Zähne in die Extremitäten seines Zellennachbarns. Salvador schrie auf, aber der Schleier vor seinen Augen lüftete sich augenblicklich. Ein verzerrtes Lächeln huschte über seine Lippen, er zwinkerte der Fuchs zu, ehe er Xanthos auf die Schulter tippte.
      „Na Doktor Grusel? Welches Experiment veranstalte ich denn heute mit ihnen?“

      ~ In der Gegenwart ~

      „Was habt ihr mit ihm gemacht?“, platzte es aus Brianna heraus, während sie zusammen mit Drake den Flur entlangeilte. Die zwei Wachmänner, die sich ihnen in den Weg gestellt hatten, konnte sie gemeinsam mühelos aus den Weg räumen. Sie warteten am Ende jeden Flures, sodass Kyu zusammen mit Dädalus gefahrlos nacheilen konnte. Der Geisteszustand des Wissenschaftlers schien sich allmählich zu lichten.
      „Nunja. Erstmal hab ich den Kleinen aus seiner Zelle geholt, danach haben wir die beiden Knacker ausgetauscht und dann hab ich mal ein wenig seinen Schrank mit der tollen Medizin durchforstet. Ich hab ja keine Ahnung was nekrotisierende Fasziitis ist, aber es war in so einem hübschen Fläschchen mit einem Totenschädel drauf“, grinste Salvador und irgendwas an seiner Art ließ auch Brianna schmunzeln.
      „Das ist ein fleischfressendes Bakterium!“, ertönte eine röchelnde Stimme hinter ihnen. Es war Dädalus, der zwar immer noch ein wenig orientierungslos, aber immerhin nicht mehr vollkommen abwesend wirkte.
      „Na dann bin ich mal gespannt, wieviel Fleisch diese kleine Bakterien essen können!“, feixte der Meermann und schritt voraus.

      Sie waren noch weitere fünf Minuten durch den verschachtelten Palast geeilt, als sie endlich an der Bibliothek ankamen, wo sich Kyu von Brianna und Elijah getrennt hatte. Ein leichter Schauer lief der Rothaarigen bei den Gedanken über den Rücken, aber sie versuchte die Vorstellungen an den heutigen Abend zu verdrängen. Die Ablenkung erschien auch augenblicklich in Form einer vor Zorn bebenden Gestalt, die sich aus einem Sessel erhob. Das diffuse Licht in der Bibliothek, die nur von einem flackernden Kaminfeuer erhellt wurde, nötigte die Schatzjägerin dazu, die Augen zusammen zu kneifen, um die Gestalt auszumachen, aber die bellende Stimme der Frau nahm ihnen diese Aufgabe ab. Es war Camille, die sich vor den vieren aufmandelte.
      „Was ist hier passiert zum Teufel?! Wo ist Elijah?! Wieso hast du dieses tolle Kleid an?! Wer ist der Fischmensch?! Und wo -?!“, brauste sie auf, während ihre Adern am Hals gefährlich hervortraten, aber weit kam sie nicht, denn Brianna war mit gerafften Kleid eilig durch den Raum marschiert und hatte er einen gepfefferten linken Haken verpasst.
      „Du willst das Kleid? Das kannst du haben und deinen teuren Elijah ebenfalls und…achja bevor ich es vergesse, danke für die Führung, sie war wirklich sehr informativ!“, sprach sie zu der bewusstlosen Frau, die vor dem Kaminfeuer lag.
      „Verdammt. Die Frau hat Feuer. Ist das jetzt komisch, wenn ich das irgendwie heiß fand?“, wandte sich Salvador an Kyu, der nur mit offenen Mund Brianna beobachtete, die sich mittlerweile wieder zu ihnen umgedreht hatte.
      „Was schaut ihr so? Ich hatte einen schwierigen Tag. Würdet ihr euch bitte kurz umdrehen, ich würde gerne dieses Kleid loswerden?!“
      Nach einer stilvollen Verbeugung drehte sich der Meermann um und die anderen beiden taten es ihr gleich.

      ~ Vor dem Palast ~


      Genevieve stand nun am Rande des gewaltigen Brunnens, der den Vorplatz des Palastes zierte und starrte mit hochgezogenen Brauen auf das klaffende Loch, welches den Eingang des Palastes nun wie ein gieriger Schlund zierte. Ihr Blick wanderte nach oben, wo sie den kühlen Blick von Abeille Deveraux erwiderte, die sich auf den Balkon eingefunden hatte.
      „Na da hat Phillip ja wirklich seinen Plan in die Tat umgesetzt. Ich hab ja ehrlich gesagt nicht gedacht, dass er aufgeht, aber so kann man sich irren“, scherzte Genevieve und lachte gekünstelt, aber älteste weibliche Deveraux zeigte keine Regung, obwohl ihr Puls raste. Als sie antwortete versuchte sie so viel Gleichgültigkeit und Kontrolle in ihre Stimme zu legen, wie ihr möglich war.
      „Was willst du Genevieve? Wie bist du an meinen Palastwachen vorbeigekommen?“
      Das Gesicht der Hexe verzog sich zu einen schelmischen Grinsen, als sie mit einer ausladenden Armbewegung hinter sich deutete.
      „Dort stehen sie doch. Sie haben mich einfach passieren lassen, aber falls es dich tröstet, sie hatten kaum eine andere Wahl. Aber wenn es dir ein Trost ist, kann ich sie auch töten…dann ist die Schmach vielleicht nicht so groß vor dich!“
      Ehe die Blonde noch etwas erwidern könnte, richtete Genevieve die Handfläche auf die Soldaten, welche daraufhin von einem weißen Schleier umhüllt und in die Luft gehoben wurden.
      „Was hast du vor?“, hallte Abeilles Stimme über den Platz, aber die Hexe der Îl de rouge reagierte nicht auf die Herrscherin des Aurora Archipels. Sie krümmte ihre Finger ein wenig nach rechts, woraufhin die Hälse der zwei Dutzend Soldaten in einem grotesken Winkel ebenfalls nach rechts gedreht wurden. Das Geräusch von brechenden Halswirbeln hallte synchron durch die Nachtluft und zauberte ein Lächeln auf das Gesicht der Dunkelhäutigen, ehe die Soldaten regungslos zu Boden fielen. Daraufhin breitete Genevieve, deren purpurrotes Gewand im Mondlicht violett glänzte, ihre Arme aus und legte den Kopf in den Nacken.
      „Ich will alles, Abeille Deveraux. Ich will die Kontrolle über das Archipel, ich will den Tod deiner Familie, ich will das Grimoire und ich will Zoë Lebonair!“

      ~ In der Vorhalle ~


      „So ihr dürft euch wieder umdrehen!“, tönte Briannas Stimme durch die Bibliothek, welche gerade ihr feuerrotes Haar über die Schultern zurückwarf. Sie hatte sich die engen Jeans und die weiße Bluse von Camille übergezogen und die Stadtführerin notdürftig mit dem edlen Ballkleid von Elijah bedeckt. Zufrieden schlenderte sie zu den drei Männern zurück, die sie allesamt mit einer Mischung aus Respekt, Bewunderung und einem Fünkchen Angst anblickten.
      „Gut wie wollen wir jetzt vorgehen. Ich kann hier nicht verschwinden ohne --“
      „- dein Steckenpferd, oder Liebes?“, unterbrach eine männliche Stimme, welche vom Treppenaufgang herrührte, die Schatzjägerin, woraufhin sich alle zum Ursprung der Stimme umdrehten. Brianna stockte der Atem, als sie Elijah erkannte, dessen blütenweißes Hemd mittlerweile vom Blut getränkt war, welches von seinem Hals tropfte. Seine linke Hand ruhte auf seinem Schwertknauf, während seine andere Hand ihr Steckenpferd in der Hand balancierte.
      „Elijah Deveraux“, keuchte sie, woraufhin er ihr ein gequältes Lächeln schenkte.
      „Es tut mir Leid, dass unser gemeinsamer Abend so enden musste, Brianna Emily Grimm!“
      „Leute haut ihr ab! Kyu bring Dädalus in Sicherheit, verstanden!“, wandte sich die Schatzjägerin an den Fuchsjungen, der nur den Kopf schüttelte.
      „Aber Brianna“, setzte er an, aber da zog Drake ihn mit einer seiner Tentakeln bereits am Handgelenk Richtung Ausgang. „Du hast die Lady gehört, Kleiner!“
      Seine pechschwarzen Augen suchten den Blick der Rothaarigen, aber sie hatte sich vor die drei Flüchtenden gestellt und reckte ihr Kinn Elijah trotzig entgegen.
      „Das Kleid war eh viel zu pompös. Ich bevorzuge sportliche Kleidung!“, erwiderte sie mit einem Kopfnicken gen Camille. Ein schwaches Lächeln huschte über seine Lippen, ehe er kaum merklich den Kopf schüttelte.
      „Das ist zutiefst bedauerlich!“
      71.Kapitel: Hexen vs. Menschen vs. Engel


      „Was willst du von Zoë, Genevieve?“, erwiderte Abeille forsch, deren Fingernägel sich nun in den weißen Marmor bohrten, der das Geländer ihres Balkons bildete. Doch Genevieve schenkte ihr nur ein müdes Lächeln. Aus der Stadt war Kampfeslärm zu hören. Offenbar hatten die verschiedenen Gruppierungen auf dem Archipel mit ihren Auseinandersetzungen begonnen.
      „Mein Interesse an dem Mädchen geht dich nichts an!“
      Abeilles blaue Augen funkelten zur der Dunkelhäutigen herab, als eine zarte Stimme die Szenerie aufwühlte und sich die Eiskönigin mit zitternder Hand umdrehte.
      „Aber vielleicht geht es mich etwas an!“
      Der blonde Engel war so abrupt auf dem Balkon erschienen, dass es Abeille fast die Sprache verschlagen hatte. Ihre Haare hatte sie ordentlich zu einem Zopf gebunden, während das weiße Kleid auf ihrer noch viel helleren Haut lag. Das in Leder gebundene Grimoire presste sie wie ihr eigenes Kind an ihren Brustkorb, während sie entschlossen zum Rand des Balkons schritt, um sich der Hexe zu stellen. Ihre nachtschwarzen Augen blinzelten in einer Mischung aus Neugier und Überraschung zu der tapferen jungen Frau herauf.
      „Ich denke, dass Sie mir eine Erklärung schulden, warum Sie mich oder dieses Buch haben wollen!“, wiederholte Zoë ihr Anliegen, woraufhin Genevieve in schallendes Gelächter ausbrach. In einer theatralischen Geste wischte sie sich eine Träne aus dem Augenwinkel, sobald sie sich beruhigt hatte und der freudigen Miene wich ein psychedelischer Gesichtsausdruck.
      „Immerhin sind wir über viele Ecken miteinander verwandt, Liebes. Sieh es als kleine Familienzusammenführung!“
      „So viele Menschen maßen sich an meine Familie zu sein, aber Sie sind da bestimmt die letzte Person auf der Liste, der ich folgen werde“, erwiderte der Engel trotzig und in einer spontanen Geste griff ihre freie Hand nach Abeilles kühlen Händen. Die Deveraux war einen Moment erpicht ihre Hand wieder wegzuziehen, aber entschied sich daraufhin dafür, die aufkeimende Geste der Zuneigung ihrer Halbschwester zu erwidern.
      „Oh seht diese Idylle an. In Anbetracht des nahenden Todes der Familie Deveraux, zeigt diese Familie voller exzentrischer Psychopathen, dass sie doch zusammengehören. Ein Drama, welches seinesgleichen sucht, das muss ich schon anmerken!“, spottete Genevieve, wobei in ihrer Stimme leichte Missbilligung mitschwang. Dennoch ließ sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie hatte alles unter Kontrolle. Die befreiten Sklaven kämpften unter ihrem Kommando gegen die rebellierenden Truppen der grünen Insel, während Malefiz sich um die störrischen Engel im schwarzen, verbotenen Wald kümmerte. Alles lief nach Plan.
      „Aber sag, Zoë Lebonair, weißt du es nicht besser? Glaubst du denn wirklich, dass dieses Bekenntnis zu deiner Familie dich vor dem Tag schützen wird, der unweigerlich kommen wird? Glaubst du denn wirklich, dass du das abwenden kannst, was du gesehen hast!“
      Vor Schreck weiteten sich die Augen des jungen Engels und ihre Hand bohrte sich schraubstockartig um das Gelenk von Abeille, die nur verständnislos zwischen den beiden hin und her blickte.
      „Wovon spricht sie da, Zoë?“, hakte sie unwissend ein, aber jegliche Farbe war aus dem zarten Gesicht ihrer Halbschwester gewichen und Genevieves Mundwinkel schnellten nach oben.
      „Ach so ist das? Du hast ihr nie etwas von dem Spiegel in deinem Zimmer erzählt? Das erklärt zumindest, warum die Deverauxs den heutigen Tag nicht haben kommen sehen. Aber wenn das so ist, dann muss ich dir mitteilen, Zoë Lebonair, dass du für den Tod deiner auserwählten Familie verantwortlich bist. Du hättest das alles verhindern können!“
      „Wo-woher wissen Sie von dem Spiegel und den Visionen?“, stotterte der Engel, woraufhin es einen Augenblick totenstill wurde. Nur das entfernte Klirren von Waffen war zu hören, ehe Genevieve die Augen schloss. Ihre Stimme war vollkommen ruhig und als sie zu sprechen begann, schlug Abeille die Hand vor den Mund, denn auf der Stirn der Hexenältesten hatte sich ein drittes Auge gebildet, welches mit ernsten Ausdruck zu ihnen beiden hinaufstarrte, während die anderen beiden geschlossen blieben.
      „Weil ich es war, die dir diese Visionen geschickt habe!“

      ~ Auf dem Wolkenmeer zwischen blauer Insel und weißer Insel ~

      Die Engel, die sich bereit geklärt hatten zu kämpfen, hatten sich allesamt auf Wavern postiert. Teilweise mussten sie sich einen teilen. Kaisa musterte ihre Kampfausrüstung. Wie Francois Lebonair waren sie eher in spärliche indigene Lederrüstungen gehüllt, aber sie hatten eine große Varietät an Waffen bei sich, wobei die meisten zu Dialen gegriffen hatten.
      „Ihr müsst hier abbiegen, um gefahrlos zum schwarzen Wald zu kommen!“, rief Francois zu dem Waver herüber, auf dem sich Aloë und die grünhaarige Agentin befanden. „Seid ihr sicher, dass ihr das tun wollt?“
      „Ich kann nicht zulassen, dass die Deverauxs oder die Hexen den Wald entehren. Immerhin ist die Weide unser spirituelles Zentrum!!“, entgegnete der blauhaarige Engel forsch, wobei Kaisa sich sicher war, dass ihr eiserner Wille den schwarzen Wald zu verteidigen eher daher rührte, dass sie die Konfrontation mit ihrer Zwillingsschwester scheute. Um den Worten Aloës Nachdruck zu verleihen, legte sie dem Engel die Hand auf die Schulter und nickte Francois ernst zu.
      „Ich muss mich ebenfalls vergewissern, ob es meinen Leuten gut geht. Ich habe immer noch nichts von ihnen gehört und mindestens einer von ihnen, sollte sich im Wald aufhalten!“
      „Na gut“, murmelte der Älteste der Engel der blauen Insel missmutig, ehe er die Agentin fixierte. „Aber vegiss unseren Pakt nicht, Kaisa!“

      Aloë legte sich in die Kurve und mit ihr neigte sich auch der Waver zur Seite. Es war das erste Mal seit Jahren, dass sie die verbotene Wasserstraße nutzte. Von weiten konnte der Engel die eiserne Brücke sehen, die sich über das schneeweiße Meer zog und die weiße Insel mit dem schwarzen Wald verband. Jedoch war sie seit Jahrzehnten abgeriegelt und seitdem hatte sie niemand mehr überquert. Die Witterung hatte ihr übriges getan und so war sich der Engel nicht einmal sicher, ob man die Brücke überhaupt noch überqueren konnte.
      „Bist du dir sicher, dass du das tun willst?“, erkundigte sich die Grünhaarige bei dem Engel, nachdem die anderen Engel aus Hör- und Sichtweite waren, aber Aloë erwiderte nichts, sondern drückte das Pedal durch, was Kaisa als Antwort genügte, denn wenige Sekunden später hatte die Dunkelheit des schwarzen Waldes die beiden bereits verschluckt.

      ~ Im schwarzen Wald ~

      „Was zum Teufel?“, keuchte Alexandre, als er versuchte die Beine, die von der goldenen Rüstung umhüllt waren, aus der schleimigen Pfütze zu ziehen, in die er getaumelt war. All seine Männer war das gleiche Schicksal ereilt und seine braunen Augen versuchten angestrengt die Person auszumachen, die für diese Tat verantwortlich war. Sein rosafarbener Umhang leuchtete schwach im Mondlicht, als er wieder das röchelnde Kichern vernahm, welches ihn schon zuvor überrascht hatte.
      „Ich hätte wirklich gedacht, dass die edlen Deverauxgeschwister mehr drauf hätten als das!“
      „Nun zeig dich schon endlich verdammt!“, fluchte er und strich sich die blonden Locken aus dem Gesicht und da erkannte er sie aus den Augenwinkeln. Es war der Mantel aus schwarzem Katzenfell, wie sie alle ranghöheren Mitglieder des Hexenzirkels der roten Insel trugen. Sie klopfte sich auf den buckligen Rücken, und trat dann auf die Lichtung hinaus. Aus ihrem Mundwinkel hing noch ein Schleimtropfen, welcher langsam zu Boden sank. Malefiz kam auf Alexandre zu und streichelte ihm über das Gesicht, als würde sie ihn bedauern, ehe sie sich wieder von ihm abwandte.
      „Wenn du schon so leicht zu überwältigen bist, dann frage ich mich wie es Genevieve und Oz mit deinen Geschwistern gehen wird!“, krächzte sie und schlürfte zu einen der Soldaten, der sie mit angsterfüllten Blick musterte. „Aber erst möchte ich mich um eure nutzlosen Wachen kümmern!“
      „Was hast du mit ihnen vor? Was bist du für ein Monster, du Schabracke?!“
      Doch noch während der die Frage aussprach ging Malefiz auf die Knie und ihr Buckel schien immer weiter zu wachsen. Alexandre konnte mit ansehen, wie sich der Stoff des Katzenfellmantels immer weiter ausdehnte bis er schlussendlich nachgab und das glatte Gehäuse offenbarte. Der Körper der Hexe war mittlerweile einer glibberigen Substanz gewichen und auf ihrer Stirn waren zwei Fühler gewachsen.
      „Ich habe von der Schnecken-Schnecken-Frucht gegessen und ich werde deinen Männer zeigen, was es bedeutet bei lebendigen Leibe begraben zu werden!“, murmelte sie, während sich ihr Körper auf den Soldaten schob. Aus all ihren Poren quoll derweil die gleiche schleimige Substanz, welche Alexandre in einem Moment der Unachtsamkeit zum Verhältnis geworden war. Nach ein paar Minuten, in denen die erstickten, qualvollen Schreie des Mannes den ansonsten stillen Wald erfüllten, schob sich Malefiz gemächlich vom Körper des Soldaten, der mit zum Schrei verzerrten Mund vollkommen von Schleim bedeckt war und noch einmal zuckte, ehe er seinen letzten Atemzug tätigte. Malefiz wiederholte diesen abstoßenden Vorgang noch ein halbes Dutzend Mal, ehe sie sich Alexandre zuwandte, der ihr nur angewidert zuschauen konnte.
      „Was gefall ich dir etwa nicht, Alexandre Deveraux? Obwohl das ja kein Wunder ist, denn ich bin nicht ganz dein Typ, würde ich meinen. Das wird dir dennoch nichts nutzen, denn ich werde das letzte sehen, was deine verdorbenen Augen auf dieser Welt sehen werden. Deine Familie und eure gesamte Existenz ist mit dem heutigen Tage zu Ende, sobald die Hexen die Macht auf dem Archipel übernehmen. Leb wohl, Alexandre!“, säuselte Malefiz und umarmte Alexandre, sodass eine Menge an Schleim aus ihren Drüsen quoll. Doch plötzlich schrie die Hexe schmerzerfüllt auf, wobei der Deverauxbruder nicht sehen konnte, was vor sich ging, da ihr schwabbeliger Busen ihm den Blick versperrte. Da vernahm er das gewaltvolle Splittern und er fühlte, wie der schwerer Körper der Scheckenfrau von ihm abließ.

      „Darling, unterschätze uns anderen Deverauxs nicht, nur weil mein geliebter Bruder ein wenig unachtsam war!“, säuselte Marie, welche das zerbröckelte Gehäuse von Malefiz Körper riss und sich auf ihren Rücken setzte. „Immerhin sagen sich die Leute, dass ich das grausamte Mitglied dieser Familie sei!“, flüsterte sie der Hexe ins Ohr, ehe ihr Hand auf das Rückgrat der Hexe zuraste, die sich unter gequälten Gewimmer wieder in einen Menschen zurückverwandelt hatte. Alexandre vernahm wieder das Brechen von Knochen, ehe Marie sich mit einem kecken Lächeln zu ihm wandte.
      „Von der Hüfte abwärts gelähmt!“, protokollierte sie, als sie die Hand aus dem unteren Rücken der Frau zog. „Und tot!“, fügte sie hinzu, als sie die Wirbelsäule auf Höhe des Brustkorbes noch einmal zerschmetterte. Die gespaltene Zunge leckte über ihre Wange, wo ein Tröpfchen Blut gelandet war, ehe sie ihren Bruder aus der Schleimfalle zog.
      „Jetzt würde ich aber schon ein Dankeschön hören!“
      Alexandre rollte mit den Augen, ehe er ihr durch das Haar fuhr. „Komm lass uns gehen, du Nervensäge!“

      ~ Vor dem Palast der Deverauxs ~


      Zu dritt stolperten Salvador, Kyu und Dädalus aus den Palast, wobei sie abrupt inne hielten, als sie die Hexe erkennten, die beide Arme ausgestreckt hatte und auf den Balkon deutete. Ehe sie sich versehen konnten, stürzte eine Armada von summenden Insekten auf die Dunkelhäutige, deren Katzenfellmantel im Mondlicht silbergrau glänzte, hinab. Dennoch schafften sie es nicht Genevieve zu erreichen, denn sie ballte ihre Hände zu Faust, woraufhin die Insekten augenblicklich zerquetscht werden und an Ort und Stelle zu Boden rasten.
      „Sieht ja beinahe so aus, als hätten wir Publikum bekommen“, lächelte ihnen die Hexe freundlich zu, woraufhin auch Abeille und Zoë nach unten spähten, wo sie die drei Neuankömmlinge sahen. Das untere Lid der blonden Frau zuckte, als sie Salvador bemerkte, aber Genevieve unterbrach sie, indem sie das Wort an Dädalus richtete.
      „Dédale-san, du siehst ja grausam aus. Was ist denn mit dir passiert?“
      Der Wissenschaftler hob die blutunterlaufenen Augen und versuchte die Hexe zu fokussieren, deren Stimmlage einen honigsüßen Tonfall angenommen hatte. In seinem Blick lag pure Verachtung, jedoch konnte er den Kopf nicht lange oben halten und musste sich sofort wieder bei Kyu abstützen, der die Szenerie vollkommen perplex musterte.
      „Es tut mir wirklich leid, aber deine Übergabe war ein notwendiges Übel. Aber habe ich dich nicht gewarnt, dass deine Forschungen dich eines Tages einholen werden? Man sollte niemals mit den Gaben der Natur experimentieren, denn irgendwann wird sich das rächen. Übrigens wie geht es Kuleha, sie war so eine reizende Frau!“
      Dädalus hustete, wobei kleine Bluttropfen auf den Boden fielen, als sein Blick genauer auf Genevieves Gesicht hängen blieb. Seine maronenbraunen Augen weiteten sich vor erstaunter Erkenntnis. Die Hexe merkte seinen Gedankengang und wieder legte sich das honigsüße, süffisante Lächeln auf ihre vollen, roten Lippen.
      „Ich bin froh, dass es dir gut geht. Dein Tod wäre eine Komplikation, die unangenehm werden könnte. Immerhin tust du uns einen Gefallen, dass du mit der Schatzjägerin nach Horizon suchst!“
      „Was weißt du davon?!“, fuhr der Wissenschaftler die Hexe erbost an, aber jene schüttelte nur leicht den Kopf.
      „Nanana, wo sind denn die Manieren von früher geblieben? Hat dich der Umgang mit diesen Barbaren auf Chasetown wirklich so rüde werden lassen? Oder war es der Tod deines Sohnes, der dich zu einem Emeriten werden und deine Frau zu Flasche greifen ließ?“
      Genevieve bemerkte blitzschnell eine Regung am Balkon, denn Abeille und Zoë hatten die Unterbrechung genutzt, um sich davon zu schleichen. Die Hexe indes hob ihre Hand, sodass sich ein weißer Schleier um die beiden legte und zog sie mit einer leichten Krümmung ihrer Finger wieder zu sich. „Hab ich euch beiden denn bereits erlaubt zu gehen? Unterschätzt meine Kräfte nicht. Egal ob Stein, ob Mensch oder Tier…ich kontrolliere ihre Bewegungen und ihren Willen, wenn ich das will. Ja ich kann sogar die Vöglein vom Himmel holen, als wären sie Gestein!“, zischte Genevieve, wobei sie die letzten Worte mit solcher Genugtuung in Richtung der drei Männer säuselte, dass Kyu der Geduldsfaden riss, während Dädalus nur zur Salzsäure erstarrte. Der blonde Junge spurtete nach vorne und während seines Ansturms verwandelte er sich in die majestätische Gestalt des wolfsgroßen Fuchses. Seine vier Schanzspitzen umhüllte sogleich ein flammender Schein, ehe er mit gefletschten Zähnen auf Genevieve zuraste. Salvador streckte seine Tentakeln aus, um ihn zurückzuhalten, aber da hatte die Hexe die andere Hand schon erhoben. Kyu kam nicht einmal in ihre Reichweite, da umfasste auch ihn der weiße Schleier und er wurde in die Lüfte gehoben.
      „D-d-du warst das?“, stotterte Dädalus indes, während seine Augen einen undefinierten Punkt fixierten. „Es ist deine Schuld, dass er tot ist?“
      „Ich habe doch gesagt, dass du die Natur nicht herausfordern sollst!“, erwiderte sie gelassen. Danach blickte sie zu Kyu hinauf und mit einem triumphierenden Lächeln riss sie ihren Arm nach hinten. Als hätte sie einen Ball mit aller Wucht hinfort geschleudert, sauste Kyu durch die Luft und verschwand am Horizont. Drake schlug die Hand gegen den Kopf und Dädalus verharrte einfach vollkommen regungslos.
      „Ich hoffe, dass er nicht im Meer gelandet ist. Teufelskraftnutzer können ja nicht schwimmen, nicht wahr Dédale?“
      Der Wissenschaftler griff nach seinen Gehstock und wollte auf die Hexe zustürmen. Jene hatte sich schon gewappnet, um ihn ebenfalls in den Schleier zu hüllen, aber Drake kam ihr zuvor und schlang seine vier Tentakeln um den dürren Körper des Wissenschaftlers.
      „Tu mir Leid, aber die heiße Rothaarige hat gesagt, dass ihr in Sicherheit gebracht werden solltet und ich würde nicht Salvador Drake heißen, wenn ich mein Versprechen nicht halten würde“, haspelte er, während er mit einem Hechtsprung in den kühlen See sprang, welcher die Palastinsel umgab, um so Genevieves Reichweite zu entkommen. Den zeternden Dädalus zog er dabei unfreiwillig mit sich. Die Hexe zuckte nur die Achseln und wandte sich wieder den beiden Frauen auf dem Balkon zu, die sich nicht rühren konnten.

      „Nun gut, Abeille Deveraux, deine Zeit ist somit abgelaufen. Ich hoffe du konntest diese zusätzlichen Minuten mit deiner Halbschwester genießen!“
      „Ich fürchte, dass ich das nicht dulden kann, Genevieve!“, ertönte eine männliche Stimme aus der, in Trümmer liegenden, Eingangshalle. Mit gemächlichem Schritt trotte Elijah heraus, ehe er elegant aus seinem Revers ein blütenweißes Tuch zog, um sich die blutigen Finger zu säubern. Er hatte bereits sein Schwert gezückt und deutete damit direkt auf den Hals der Hexe.
      „Ich lasse es nicht zu, dass du meiner Schwester auch nur ein Haar krümmst!“
      72.Kapitel: Marie Antoinette Deveraux


      ~ 10 Minuten zuvor ~

      Brianna hatte keine Minute gezögert und war mit vollem Tempo auf Elijah zugesteuert, dabei hatte sie ihre Faust erhoben und ließ sie auf das makellose Gesicht des Deverauxs rasen. Die dunklen Augen des Mannes weiteten sich vor Schreck und zu Briannas Überraschung parierte der Dunkelhaarige ihren Schlag nicht. Sein Kinn und damit sein gesamtes Gesicht wurden seltsam noch unten gedrückt, ehe er zurücktorkelte. Die Schatzjägerin fuhr sich über die schmerzenden Knöchel, blickte aber zufrieden drein, als sie das Rinnsal Blut erkannte, welches von Elijahs hohen Wangenknochen sickerte, wie Wasser aus einer kleinen Quelle. Er legte daraufhin den Kopf in den Nacken und ließ seinen Kiefer seltsam kreisen, sodass ein Knacken zu hören war, welches Brianna kurzzeitig die Nackenhaare aufstellte.
      „Ich bin überrascht, dass ein zartes Wesen wie du solch eine Kraft besitzt, Cherí!“, erwiderte Elijah und strich eine Falte auf seinem schwarzen Sakko glatt, ehe er ihr ein bezauberndes Lächeln schenkte. Briannas zufriedene Miene erstarb und die weichen Worte ihres Kontrahenten ließen sie schaudern. Sie verfestigte ihren Stand und wollte erneut zu einem Gegenanschlag ansetzen, als Elijah seine Hand hob, um ihr Einhalt zu gebieten.
      „Warte, Liebes! Meine Geschwister und ich werden zwar als Familie voller Barbaren bezeichnet, einer grausamer, als der andere, aber ich bin immer noch ein Edelmann und so kämpfe ich gegen niemanden, der unbewaffnet ist. Also hier, nimm deine Waffe und zeige mir ihr Geheimnis!“
      Die ehrliche Aufrichtigkeit in seiner Stimme überwältigte die Schatzjägerin und jene konnte ihren Augen nicht glauben, als der Mann tatsächlich das Steckenpferd auf den Boden legte, es mit den edlen Schuhen von sich weg schob, die Arme in die Höhe streckte und sich dann ein paar Schritte entfernte. Ihre grauen Augen fixierten Elijah, aber jene nickte ihr nur aufrichtig zu, sodass sie nicht lange überlegte und ihre feingliedrigen Finger nach dem weißen Holz griffen, aus dem der Stil des Hirschsteckenpferdes geschnitzt worden war. Ihr Blick wanderte nach oben, aber da hatte der Deveraux bereits das Schwert aus seiner Scheide gezogen und richtete die blanke Klinge auf Brianna.
      „Es tut mir Leid, Cherí, aber ich werde diesen hübsche Gesicht zerschneiden, als wäre es Papier!“
      Mit scharfen Blick fokussierte sie Klinge, deren Wellenschliff smaragdgrün leuchtete. Ihr wurde sofort klar, dass dies kein einfaches Katana war, aber ihre Finger schlossen sich nur umso fester, um das Steckenpferd, als beide Kämpfer aufeinander zu stoben.

      ~ Im schwarzen Wald ~

      „Was zur Hölle ist hier denn passiert?“, stellte Kaisa misbilligend fest, als sie auf die blutgetränkte Leiche der Frau starrte, über deren Leichnam sie beinahe gestolpert wäre. Der blauhaarige Engel schlug die Hand vor dem Mund und konnte nur schwer ein Keuchen unterdrücken. „D-das ist Malefiz!! Die Kinderfresserin von der ich dir erzählt habe. Sie gehört dem Hexenzirkel an!“
      „Und wer hat sie dann hier so hübsch drapiert zurückgelassen?“, hakte die Grünhaarige nach, obwohl sie sich die Antwort schon denken konnte, als sie die anderen toten Soldaten begutachtete, deren erstickte Schreie, unter dem schleimigen Kokon, ihr beinahe lebhaft im Ohr hallten.
      „Das...das können nur die Deverauxs gewesen sein!“, erwiderte Aloë hastig, aber da tönte bereits ein lautes Klatschen durch den finsteren Wald.
      „Bravo, bravo! Du warst mir eh immer viel lieber, als dein Schwesterchen. Viel zu zerbrechlich, wie eine Puppe. Grauenhaft! Allerdings muss ich dich korrigieren, denn dieses Werk war allein mein Werk. Mein nutzloser Bruder hier, hat wenig dazu beigetragen, Aloë Lebonair!“, flötete die zuckersüße Stimme eines Mädchens mit rosafarbenem Haar durch den Wald, welches, gefolgt von einem hochgewachsenen Mann in einer goldenen Rüstung, die Lichtung betrat, auf der sich die ehemalige CP9-Agentin und der Engel nun ebenfalls befanden. Die Blauhaarige wich instinktiv ein paar Schritte zurück und ihr ganzer Körper zitterte, wobei sie fast gegen Kaisa gestolpert wäre, welche die ganze Situation noch nicht so recht einschätzen vermochte. Marie, deren Kaugummiblase schnalzend platzte, bemerkte ihren Gesichtsausdruck und ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen.
      „Oh wo sind denn nur meine Manieren geblieben? Darf ich vorstellen? Das ist mein Bruder Alexandre Deveraux und ich bin Marie Antoinette Deveraux, aber alle nennen mich Marie! Wir sind hier, um euch....wie ist das nun das vornehme Wort nun gleich? Achja abzuschlachten, denn niemand darf den Wald ohne die Zustimmung unserer Familie betreten!“
      Die Leichtigkeit mit der dieses junge Mädchen die Worte aussprach irritierte Kaisa so sehr, dass sie beinahe paradoxerweise lauthals losgelacht hätte, aber eine Veränderung an Maries Gesicht ließ diese Anwandlung sofort im Keim ersticken. Ihre blauen Augen waren goldenen Schlitzen gewichen und ihre porzellanweiße Haus wich schwarz-gräulichen Schuppenflechten.
      „Was zum...“, keuchte Kaisa daraufhin, aber Aloë war schon vollkommen apathisch zu Boden gesunken.

      ~ 1518 Anno Maris – 4 Jahre zuvor - Die Auseinandersetzungen zwischen den Deverauxs und den Engeln des Schwarzen Waldes ~


      Als Elijah das Zeichen zum Vorrücken gab, kam plötzlich wieder Bewegung in die an der Furt versammelten Engel. Die Bogenschützen nahmen ihre Plätze auf den Bäumen am Flussufer ein und die Nahkämpfer, von denen es viel zu wenige gab, bildeten eine Reihe entlang der Furt.
      Die Truppen der Deverauxs verschwanden hinter einer Kuppe, nur um sofort wieder an ihrer Spitze zu erscheinen.
      Francois Lebonair zückte seinen Kampfstab und blickte zur Seite. Er spürte seine Hände feucht werden, und wandte sich noch einmal an seine Frau, die neben ihm stand. "Ich bin froh, dass du hier bist", sagte er. "Ich wünschte nur... ich wünschte nur unser Sohn wäre auch noch bei uns." Sie lächelte ihn traurig an und erwiderte: "Ich ebenso, aber er hat Frieden gefunden. Eines Tages werden wir ihn wiedersehen, spätestens auf der anderen Seite!"
      "Und das tröstet mich. Dort werden wir sie eines Tages alle wiedersehen. Deshalb habe ich keine Angst mehr, in dieser Schlacht zu fallen, zumindest nicht um mich selbst, denn ich fürchte eher um unsere Heimat, den Grünwald!“

      Aloës bernsteinfarbene Augen huschten durch die Reihen der Engel, welche zitternd ihre hölzernen Bögen mit den filigranen Verzierungen hielten, während sie sich selbst in den Schatten der Baumwipfel presste. Sie sah, wie die weichen Lippen ihrer Landsmänner bebten im Angesicht der schwarzen Woge, die auf sie nieder preschte wie ein verheerendes Gewitter.
      Sie haben den Mut verloren. Die Angst lähmt sie. Die Angst lähmt uns alle. Die Angst lähmt mich!

      Dort unten erkannte sie ihre beiden Großeltern. Sie erkannte die beiden einzigen Menschen, die ihr noch geblieben waren. Die knorrige Hand eines Dorfältesten bohrte sich um ihre Schulter und sie blickte in seine emotionslosen Augen.
      "Die Deverauxs, diese Teufel..", murmelte er, während er Stab und Schwert zückte und das blauhaarige, zwölfjährige Mädchen wortlos aufforderte sich zu hier zu verstecken.

      "So kommt meine Brüder und Schwestern! Verteidigen wir erneut dies Land! Lassen wir die verpesteten Stimmen der Deverauxs nie wieder in unseren heiligen Stätten erklingen!", schallte die Stimme ihres Großvaters durch den Wald, aber plötzlich verstummten alle und der hastige Blick Aloë wanderte zu der Furt, wo ein kleines Mädchen stand. Ihr zartrosanes Haar fiel ihr in Locken, um die Schultern und eine Wut kochte in dem Engel auf, die sie noch nie zuvor gespürt hatte.
      „Marie!“, zischte sie zu dem reinen Wesen, die ein blütenweißes Spitzenkleid trug und unschuldig auf die Menge an kampfbereiten Engelsoldaten blickte. Doch plötzlich erstarb die Unschuldsmiene und mit einem diabolischen Kampfschrei verwandelte sie sich. Das Blut der meisten Soldaten, die an diesen Tag ihr Leben ließen, klebte an der Hand dieses Zehnjährigen Mädchens.

      ~ In der Gegenwart ~

      „...Teufel!“, stieß Kaisa aus, als sie das schuppenbesetzte Wesen erkannte, welches nichts mehr von der Unschuld und Reinheit des jugendlichen Mädchens hatte, die sie nur wenige Sekunden davor erblickt hatte. Ihre zierliche Gestalt war einem massiv wirkenden Körper gewichen, deren vier Gliedmaßen nun scharfe Krallen zierten. Die Bauchseite kennzeichneten flache, kaum verknöcherte und regelmäßig kleine Schilder. Ihre goldenen Echsenaugen fokussierten sie mit animalischer Neugier, während ihre gespaltene Zunge über die schuppigen Lippen leckten.
      „Das ist die Salamanderfrucht, Modell: Skorpion-Krustenechse!“, gab Aloë mit beinahe wimmernden, flehenden Unterton von sich, woraufhin Kaisa sich nur unbeeindruckt eine Zigarette anzündete und den Rauch zwischen ihren Lippen ausstieß. Unsanft rammte sie dem Engel ihr Knie in den Rücken, ehe ihre vollen Lippen harsch zischten.
      „Steh auf. Ist ja armselig, wie du hier am Boden kauerst!“
      „A-a-aber..“, setzte die Blauhaarige verdutzt an.
      „Aber was? Hast du gedacht, dass sie uns zum Tee einladen? Steh auf und dann treten wir ihnen gemeinsam in den Arsch, einverstanden?“
      Aloë glaubte nicht richtig gehört zu haben, aber die Zuversicht in der Stimme der Grünhaarigen schien sie zu beflügeln, sodass sie sich etwas ungelenk aufrichtete, um sich gemeinsam den beiden Geschwistern zu stellen.

      ~ Derweil im Palast ~

      Diesmal hatte Brianna damit gerechnet, dass Elijah sie erneut angreifen würde. Sie wich aus, fuhr herum, wollte ihm ihr Steckenpferd in die Seite treiben, doch unterschätzte sie erneut die Schnelligkeit ihres Gegners. Der Ältere hatte erneut nicht auf Briannas Oberkörper gezielt, sondern wieder auf das ohnehin schon verletzte Bein. Mit einem ekelerregenden, surrenden Geräusch schnitt das Metall über ihre Wade, zerfetzte den Jeansstoff und brachte Brianna damit zum Aufschreien. Dennoch hatte sie erneut das Gefühl, dass dieser einer Schnitt den Schmerz von tausend weiteren nach sich ziehen würde. Die gleiche Empfindung hatte sie bereits ereilt, als die Klinge ihre Wange nur zart gestreift hatte. Dennoch merkte sie, wie das Bein schlagartig taub wurde und unter ihr wegknickte wie das Bein einer Holzmarionette. Sie landete dumpf auf den Boden und ließ dabei ihre Waffe fallen. Blut breitete sich auf dem verschütteten Teppichboden aus und mit aufsteigender Panik versuchte Brianna das Bein zu bewegen, doch es hing an ihr wie ein Fremdkörper.
      Sie sah sich schon mit einem Holzbein durch die Welt torkeln, doch ehe sie den Gedanken weiter spinnen konnte, hielt man ihr plötzlich eine Klinge unter das Kinn. Sie sah auf und erblickte Elijahs haselnussbraune Augen, die eine Fülle an Emotionen widerspiegelten. Einen kurzen Moment war sich die Schatzjägerin sogar sicher, dass sie so etwas wie Mitleid darin erblicken konnte. Irritierender Weise schoss Brianna auf einmal durch den Kopf, dass er eine seltsame Aura verströmte, die ihn irgendwie altehrwürdig und aristokratisch wirken ließ.
      „Trotz deines geschickten Händchens warst du nicht gerade ein Gegner für mich, Darling“, meinte Elijah ruhig und legte den Kopf schief. „Es ist wirklich ein Jammer, aber die Familie Grimm war schon immer ein störrischer Haufen!“
      „Was?“, platzte es aus Brianna heraus, die überhaupt nichts verstand. „Wie meinen Sie das?“
      Doch Elijah würdigte sie keines Blickes, denn am Ende der Treppe war jemand aufgetaucht, der seine gesamte Aufmerksamkeit auf sich zog. Die grauen Augen der Schatzjägerin folgten seinen Blick und eine Last fiel von ihrem Herzen, die sie sich nicht vorstellen konnte.
      „Gott sei Dank, Marc!“, entfleuchte es ihr, aber Elijahs Lächeln ließ ihre Hoffnung sofort erbarmungslos verenden. Um Briannas Verwirrung zu vervollständigen, steckte er das Schwert wieder in die Scheide und begutachtete seine Finger, an denen immer noch das Blut der Wunde klebte, die ihm Brianna zu Beginn des Kampfes zugefügt hatte. Er schritt einfach an Brianna vorbei und hob die Hand zum Abschied.
      „Es war mir eine Ehre, dich kennengelernt zu haben, Brianna Emily Grimm! Nur leider werden wir uns nie wieder sehen!“
      Die Rothaarige ignorierte die Schmerzen in ihren Bein und stemmte sich hoch, immer noch nicht verstehend, was vor sich ging. Marc hatte sich währenddessen ruhigen Schrittes auf sie zubewegt und immer noch kein Wort gesagt. Erst als er nah genug war, dass sie seinen emotionslosen Blick warnahm und die zu Faust geballten Hand, schwappte ihre Verwirrung in blanke Angst um.
      „Marc?“, war das letzte, was sie aussprach, als seine metallisch-schwarze Faust in ihrer Magengrube landete und sie so durch die Luft geschleudert wurde, als wäre sie aus Watte.

      73.Kapitel: Déjà-vu


      Salvador warf den triefenden Körper über die gepflasterte Kaimauer, ehe er sie mühelos mit seinen Tentakeln erklomm und sich seufzend neben den flach atmenden Wissenschaftler nieder ließ. Mit einem neckischen Schütteln seines Kopfes trocknete er sein gekräuseltes blondes Haar und legte den Kopf in den Nacken.
      „Weißt du, alter Mann, ich hab echt schon ewig keine echte Sonne mehr auf der Haut gespürt!“
      „Das ist der Mond, Jungchen!“, entgegnete Dädalus herablassend, wobei es auf Grund seines desolaten Gesundheitszustandes weniger bissig klang, als man es von ihm gewöhnt war. Drake wandte ihm den Kopf zu, unschlüssig darüber, ob er den Sarkasmus des Mannes richtig wahrgenommen hatte, entschied sich dann aber dazu, einfach schallend zu lachen.
      „Das ist wahr! Aber es kommt echten Sonnenstrahlen seit langer Zeit am nächsten!“, fügte er melancholisch seufzend hinzu. Dädalus runzelte die Stirn und betrachtete den muskulösen Oktopusmeermann, dessen hellblaues Jeanshemd immer noch vor Feuchtigkeit triefte und dem immer ein keckes, breites Lächeln auf den Lippen zu liegen schien. Sie saßen einige Zeit schweigend da und Dädalus versuchte die erlangte Wahrheit, die sich wie eine zentnerschwere Last auf seine Seele und sein Herz drückte, noch eine Zeitlang wegzuschieben. Allerdings merkte er recht bald, wie die Last einen Hass in ihm entfachte, den er so noch nie in sich gespürt hatte. Erst die erhobenen Augenbrauen seines Gegenübers verdeutlichten ihm, dass er plötzlich aufgestanden war und die Fäuste geballt hatte.
      „Alles in Ordnung, Bro?“
      Dädalus jedoch nickte stumm und blickte sich um, wobei es ihm anfänglich schwer fiel, sich zu orientieren. Die Dunkelheit und die matten Gaslaternen erschwerten diese Versuche nur noch, aber er glaubte sich zu erinnern, dass sie in einem der südlicheren Gebiete Orléans waren. Wortlos stiefelte er los, um sich zu vergewissern, wo sie sich befanden. Drake drückte den Rücken durch, ehe er dem wortkargen Wissenschaftler folgte. Wenn ihm das Verhalten merkwürdig vorkam, behielt er es für sich. Nach ein paar wortleeren Metern, die sie durch verwinkelte, romantische Gässchen führten, die am Dachgiebel beinahe den Ausblick auf die sternenklare Nacht versperrten, erreichten sie eine weitläufige Allee. Salvador musste die himmelblauen Augen zusammenkneifen, um das filigrane, gußeiserne Schild zu entziffern, die den Platz als „Place Vendôme“ ausschrieb. Dädalus indes hatte innegehalten und musterte mit verkniffenen Gesicht das Ende der Allee.
      „Verdammt, was ist denn hier abgegangen?“, staunte Drake, der sich am Kopf kratzte und sich mit dem Ellbogen auf Dädalus Schulter abstützte, denn er überragte den Wissenschaftler beinahe, um einen halben Meter.
      „Wir sind hier im südlichen Gebiet der Îl de blanc. Von hier müsste eine Brücke auf die blaue Insel führen“, klärte Dädalus den Meermann knapp auf, denn seine scharfe Augen hatten etwas in der Finsternis ausgemacht, welche sich vor der gesprengten Eisenbrücke aufhielt und nun auf sie zu kam. Das wabernde Licht der Gaslaterne erleuchtete auf einmal die Gestalt und Dädalus Miene verfinsterte sich zunehmend. Den Stab mit der schweren Eisenkugel führend, huschte die Gestalt, die nur knapp die Größe eines Kindes übertraf, durch die Dunkelheit und hatte ein zufriedenes Lächeln aufgesetzt.
      „Na schau mal einer an. Ich hätte eigentlich gedacht, dass ich es hier mit der Armee der Engel zu tun bekommen würde, aber stattdessen bekomm ich es mit einem Greis und einem Fischkopf zu tun. Hööööchst erfreulich!“, schnatterte die Stimme zufrieden.
      „Was zum Geier will denn der Gnom auf einmal?“, stupste Drake den Greis feixend an, aber der hatte seinen Stab umklammert, sodass die Knöchel weiß hervortraten. Die winzige Gestalt, deren schwarzer Katzenfellmantel über den Boden schleifte, machte eine tiefe Verbeugung vor den beiden.
      „Darf ich vorstellen? Mein Name ist Oz und ich bin Mitglied des ehrwürdigen Hexenzirkels. Aber ich denke, dass du meine Herrin, Genevieve, bereits kennst, Dédale-san, nicht wahr?“

      ~ Im Palast von Orléans ~

      Brianna spuckte Blut und rollte sich auf die Seite. Sie konnte immer noch nicht begreifen, was gerade passiert war. Ihre Gedanken kreisten und der Schmerz in ihren Bein, gepaart mit der Übelkeit, welche von Marcs Magenschwinger herrührten, ließen die rothaarige Schatzjägerin Sterne sehen. Benommen tastete sie nach ihrem Steckenpferd, aber da spürte sie bereits die Präsenz ihres ältesten Freundes hinter ihr. Ehe sich ihre Finger um das blanke Holz schließen konnten, rollte sie sich zur Seite und ihre geweiteten Pupillen erkannten den Krater, der nach Marcs blankem Faustschlag ihren Platz eingenommen hatte. Das einschießende Adrenalin blies sämtliche Übelkeit und Überraschung beiseite, sodass sie aufsprang, den stechenden Schmerz in ihrer Wade ignorierend, und in Verteidigungsstellung überging.
      „Marc, verdammt was geht hier vor?!“, keuchte sie, aber der braunhaarige Schiffskoch schritt wie in Trance auf sie zu und setzte zum erneuten Angriff an. Jenen parierte Brianna jedoch, indem sie nach vorne grätschte und somit unter dem angreifenden Gegner hindurchrutschte. Mit einer geschickten Rolle ergriff sie das Steckenpferd und drückte sich vom Boden weg. Doch Marc war schnell genug gewesen, um ihren Bewegungen zu folgen und hatte bereits zu ihr aufgeschlossen, um seine Faust auf sie niederregnen zu lassen. Instinktiv riss Brianna ihre Waffe nach vorne. Sofort flammte Leben in den dunklen Hirschaugen auf und der weiße Holzschädel des Hirsches, traf auf die dunkle Faust Marcs. Die Druckwelle explodierte zwischen den Boden und drückte die Schatzjägerin weiter in den Boden hinein, während Marc durch den Raum geschleudert wurde und unsanft gegen eines der verhangenen Gemälde krachte. Mit ihm segelte auch der schwarze Stoff zu Boden, der das Bild verhangen hatte und offenbarte das Gemälde einer jungen Frau mit aristokratischen Gesichtszügen. In goldenen Lettern stand dort Henriette Lebonair darunter. Die Tatsache, welche Brianna aber wirklich das Blut in den Adern gefrieren ließ, war jedoch, dass sie das selbe Kleid trug, welches noch wenige Minuten zuvor ihre weiche Haut geziert hatte. Ein panischer Blick zu Camille herüber, bestätigte ihre Annahme. Es war dasselbe Kleid gewesen. Ihre Gedanken wurden aber rasch von dem Stofffetzen abgelenkt, denn Marc begann sie zu rühren.
      „Marc komm schon! Reiß dich zusammen, du willst mir doch gar nicht wehtun!“, hallte die flehende Stimme der Rothaarigen durch das Foyer und einen kurzen Moment war sich Brianna sogar sicher, dass sie ein kurzes Zögern an dem Vater ihres gemeinsamen Kindes erkennen konnte. Der leere, kalte Blick, der ihr daraufhin zuwarf, zerstörte aber jede dahingehende Hoffnung und ein bedauerndes Seufzen kam über ihre Lippen. Sie schulterte das Steckenpferd und machte sich zum Gegenangriff bereit, auch wenn sie nicht leugnen konnte, dass es Cranes Gesicht war, welches sie vor sich sah, als die beiden Kindheitsfreunde und ehemaligen Liebenden in die zweite Runde gingen.

      ~ Im Schwarzen Wald ~

      Kaisas Orkankick zersäbelte eine Gruppe von jungen Bäumen, aber Alexandre war in die Lüfte ausgewichen und warf theatralisch seine blonde Lockenpracht nach hinten. Die Grünhaarige zeigte sich wenig beeindruckt, als sich der männliche Deveraux mit seinen Stöckelschuhen von einer benachbarten Fichte abstieß und frontal auf Kaisa zusteuerte. Jene ging einen Schritt zur Seite, um den plumpen Angriffsversuch Alexandres aus den Weg zu gehen, aber jener schlug mitten in der Luft einen Haken und rammte Kaisa somit das Knie mit voller Wucht gegen das Schlüsselbein. Der Agentin wurde schwarz vor Augen, als die Wucht der Attacke sie nach hinten riss und tief in den moosüberwucherten Waldboden der Schwarzen Insel rammte. Zufrieden strich sich der Schönling über die muskulösen Oberschenkel und winkelte sein rechtes Bein an.
      „Glaubst du wirklich, dass ich so plump wie ein Holzfäller kämpfe, Schätzchen? Der Kampf ist eine Kunstform, die man bis zur Perfektion betreiben kann, aber was ich erzähle ich da einem einfachen Bauernweibe, die von Ästhetik so weit entfernt zu sein scheint, wie der Maulwurf von den glorreichen weißen Wolkentürmen am Firmament?“, säuselte der Deveraux mit schnöseliger Stimme selbstverträumt immer weiter, bis Kaisas gelangweilte Stimme ihn innehalten lassen ließ.
      „Gott, kannst du mit dem Gelaber aufhören? Davon bluten mir ja schon die Ohren!“, presste sie hervor, während sie aus der Erdkrater kletterte und sich den Dreck von ihren Klamotten klopfte. Ihre Zigarette war erloschen, aber dennoch nahm sie sich die Zeit, um jene wieder zu entzünden. Alexandre thronte derweilen mit überschlagenen Beinen auf einem Felsen und blickte zu seiner Kontrahentin herunter, die ihre Haare über die Schultern warf und ihre Jeansjacke zur Seite schleuderte.
      „Du möchtest einen stilvollen Kampf? Du möchtest etwas über Ästhetik erfahren? Dann lass uns loslegen!“, schleuderte sie ihm entgegen, ehe sich ein breites Lächeln auf ihre Lippen legte.

      ~ * ~

      “Kyu schau mal, was ich für dich gesammelt habe”, lachte das Mädchen, die ihre kastanienbraunen Haare zu zwei Zöpfen geflochten hatte, die ihr schmales Gesicht einrahmten. Der Junge wandte seine Augen zu ihr hinab, die schon den ganzen Tag im Sand umhertobte, als hätte sie das noch nie gemacht.
      Vor Freude strahlend hielt sie ihm eine Handvoll Steine hin, die unterschiedliche Farbtöne und Schattierungen hatten. Der eine glänzte Feuerrot und als die Sonne ihn direkt anleuchtete hätte man denken können, es wäre ein Stück glühende Kohle. Ein anderer war türkisgrün und übersäht mit winzigen braunen Pigmenten, die aussahen, wie Sommersprossen. Es mussten zwei Dutzend sein, die sie in ein kleines Tuch eingewickelt hatte und nun neben dem blonden Jungen ausbreitete. Zu jedem einzelnen wollte sie seine Meinung haben. Verweigerte er eine Aussage, hielt sie ihm den Stein solange vor die Nase, bis er schlussendlich nachgab.

      Kyu holte tief Luft als er durch die glänzende Wasseroberfläche stieß und hustete. Beim hektischen Auftauchen hatte er Salzwasser geschluckt, welches ihn nun ätzend die Kehle hinab in den Magen rann. Eine kühle Brise fuhr durch sein weiches Fell, während er sich das salzige Meerwasser aus den Augenwinkeln rieb. Er zog sich mit aller Kraft ans Ufer und drehte sich keuchend auf den Rücken. Sein gesamtes Fell war vollkommen durchnässt, aber das Herz schlug ihm immer noch bis zum Hals. Genevieves Telekinese hatte ihn über die gesamte weiße Insel ins schneeweiße Meer geschleudert. Zum Glück war es ihm möglich gewesen, sich mit seinen Zähnen an eine der ausufernden Wurzeln festzuhalten, welche vom Festland der bewaldeten Insel weitfächerig ins weiße Wolkenmeer griffen. Auf wunderliche Weise hatte sich die Wurzel immer weiter zurückgezogen, sodass der bewusstlose Kyu halb zum Strand gezogen wurde, wo er einen Teil seiner Kräfte wiedererlangte.
      Die pechschwarzen Augen fokussierten die Sterne, aber er konnte nicht leugnen, dass sein Herz unaufhörlich weiterpochte. Es verknotete sich, blähte sich auf wie ein unendlich dehnbarer Ballon und verkrampfte sich im nächsten Augenblick wieder. Er hatte seit Jahren nicht mehr an sie gedacht.

      Der wolfsgroße Fuchs hätte noch eine Ewigkeit im feuchten Sand liegen und unaufhörlich die Sterne zählen können, so sehr hatte ihn der beinahe Tod und die Erinnerung an die Vergangenheit gelähmt, aber es war der spitze Schrei eines Mädchens und das gewaltige Rumoren des Waldbodens, welches ihn aufhorchen ließ.
      „Was geht da vor sich?!“

      ~ Die Kämpfe in der Stadt ~

      Blut spritze als Francois Lebonair seinen Stab aus der Schulter eines der befreiten Sklaven zog und mit dem Schwertknauf einen anderen Soldaten der Deveraux-Armee die Nase brach, bevor er ihn enthauptete.
      Zu Beginn waren die Engel erfolgreich gewesen und konnten große Gewinne für sich verbuchen. Das fürstliche Heer war auf den überraschenden Angriff der Engel, den Einfall der von Genevieve befreiten Sklaven, sowie die Rebellion der grünen Insel nicht vorbereitet gewesen und musste so große Verluste in Kauf nehmen. Doch nach mehreren Stunden Scharmützels wendete sich langsam das Blatt.
      Zum einen machte die immer fortschreitende Uhrzeit beiden Seiten zu schaffen, andererseits hatte sich das Heer der Deverauxs neu formiert. Andererseits waren die Auseinandersetzungen mittlerweile unübersichtlich geworden. Niemand wusste mehr so recht gegen wen er kämpfte, oder mit wem er alliiert war.
      Gerade fiel wieder eine Reihe schwach gerüsteter Sklaven wenige Meter neben Francois, als eine Pfeilsalve der rund dreißig Bogenschützen, die sich auf einem Dach postiert hatten, von dem man das ganze Schlachtfeld überblicken konnte, nieder ging.
      Francois schnaufte und nasse Strähnen seines grauen Haars hingen ihm ins Gesicht, welche er wie lästige Fliegen zur Seite wischte.

      Vom einen Moment zum anderen befand sich der Führer der Engel in einem Duell Mann gegen Mann mit einem kräftigen fast zwei Meter hohen Soldaten der roten Insel, die unter dem Kommando der Hexen standen. Er trug eine prächtige Rüstung, welche an Knien und Oberarmen mit goldenen Ornamenten verziert war, welche aussahen wie Drachenschuppen.
      Durch die kleinen Schlitze seines goldenen Helms, die Augen und Mund freilegten, sah Francois ein verhöhnendes Grinsen und mit einem Kriegsschrei stürzte der Rebell auf den Fürst der blauen Insel zu.
      Behände wich er dem plumpen Schlag des Rebells aus und versuchte mit einem Hieb auf den Rücken den Kampf schnell für sich zu gewinnen, doch der Panzer am Rücken schien so massiv zu sein, dass sein Gegner den Schlag nicht einmal spürte.
      Den nächsten Schlag des langen Zweihänders wich Francois nur knapp aus und parierte sofort einen Folgehieb. Minutenlang zog sich das Spiel von Parade und Ausweichen hin, bis der Fürst die Chance nutze, um den massigen Mann einen Tritt in die Magengegend zu verpassen. Jener kam ins Wanken und mit einen kräftigen Schwertschlag gelang es ihm den Rebell zu Fall zu bringen.
      Die Rüstung grub sich in den weichen Wolkenboden, während er dabei seinen Helm verlor.
      Noch einmal musterte Francois das Gesicht seines Gegners, während er ihn mit einem Bein, welches er auf seinen Brustkorb stellte, daran hinderte aufzustehen. Dieselben Augen musterten ihn und der Lebonair keuchte leise.
      „ Komm schon, töte mich!“, entgegnete ihm der Rebell mit schwerem Akzent, wie es die Bewohner der Bergdörfer an sich hatten, „ Am Ende werdet ihr alle den Tod finden“. Bevor Francois ihm das Schwert durch Hals und Kehle bohrte, spuckte ihm der Rebell noch hämisch ins Gesicht.
      „ Mit welch Grausamkeit und Hexenkunst hat euch Genevieve nur den Geist vernebelt?“, sagte Francois enttäuscht und nahm sich sogar die Zeit seinem Gegner die Augen zu schließen.

      Er spürte im nächsten Moment nur einen kurzen Luftzug und sah, wie vor seinem Auge eine Frau zusammenknickte, der ein Pfeil direkt zwischen den Augen steckte. Das gehobene Messer fiel ihr aus der Hand und an den Pfeilfedern erkannte Francois sofort, dass es die Handlung einer seiner Leibgardisten gewesen war.
      Gerade an dem Moment, als er sich zum Dank umdrehen wollte, ertönte ein gewaltiges Brummen, welches an den Häuserwänden wiederhallte und so noch beeindruckender wirkte.
      Francois drehte sich gen Osten und mit schmalen Lippen flüsterte er leise in die klare Luft, „ Das Horn der Familie Anjou!“

      74.Kapitel: Puppenspieler vs. Puppenspieler


      Der blauhaarige Engel flog durch die Wipfel der Bäume, wobei sie sich mit geschickten Drehungen immer wieder unter Ästen hindurch drückte, oder durch das Blätterdach hindurchbrach, um ihrer Verfolgerin zu entkommen. Die bestialische Freude, mit der Marie ihr nachsetzte, ließ Aloë schaudern. Die Echsenfrau setzte ihr mit brachialer Gewalt nach, indem sie ihre klauenartigen Pranken in die altehrwürdige Rinde der Bäume schlug und so niemals an Tempo verlor.
      „Du glaubst, dass du mir entkommen kannst, Süße?! Da hast du dich aber geirrt!“
      Der Boden der Insel erzittert und für einen kurzen Moment drehte sich der Engel um, aber sie konnte die Ursache nicht ausmachen. Sie sog die frische Nachtluft in sich auf und spürte wie jede einzelne Faser ihres Körpers von Luft erfüllt und umströmt wurde. Doch hatte ihre Gegnerin diesen Moment der Unachtsamkeit ausgenutzt und der stahlharte, peitschenartige Schwanz Maries beförderte sie mit explosiver Gewalt nach unten und rammte sie in den moosüberwucherten Waldboden.
      Das wars…, dachte sich Aloë und schloss die Augen. Vor ihrem inneren Auge sah sie, wie die scharfkantigen Klauen der Echse auf sie niederstießen. Wie sie ihren Rücken streiften, mühelos die Lederjacke und das dünne Langarmshirt, sowie ihren Körper zerfetzten. Wie sie blutend und vor Schmerzen aufschreiend zu Boden gehen würde. Wie Marie sich über ihren, sich vor Schmerzen krümmenden, Körper beugen würde und sich an ihren Blut satt trinken würde.
      Doch es passierte nichts dergleichen. Kein Schmerz. Keine Krallen. Nur ein Leuchten. Dann ein Schatten, der über sie hinwegfegte.
      Sie traute sich nicht ihre Augen zu öffnen. Traute sich nicht einzugestehen, dass sie sich vielleicht getäuscht hatte. Vielleicht war es so schnell gegangen, dass sie es gar nicht gespürt hatte.
      Widerwillig öffnete sie die Augen.
      Alles war noch beim alten. Der einsetzende Regen stürzte immer noch unerbittlich auf sie nieder und durchtränkte ihre Kleider. Doch etwas hatte sich verändert. Sie vernahm Kampftumult.
      Sofort wirbelte sie herum und ihre Augen weiteten sich vor Verwunderung, als sie einen blonden, majestätischen Fuchs mit vier entflammten Schwänzen erblickte.
      „Geht es dir gut?“, zwinkerte ihr der Fuchs zu, ehe er sich mit gefletschten Zähnen der überrumpelten Echse zuwandte, an deren rosafarbenen Schuppen die Regentropfen abperlten.
      „Wer bist...du?“, stotterte der Engel der blauen Insel.
      „Scheint so, als wäre ich deine letzte Rettung!“, antwortete er triumphierend.
      „Du solltest auf deine Deckung achten!“, zischte Marie süffisant, die bereits zum Sprung angesetzt hatte und sich mit erhobenen Krallen auf den Fuchs warf.
      Kyu sah den Angriff jedoch noch rechtzeitig kommen und peitschte der Echsenfrei die lodernden Schwanzspitzen gegen den weichen Unterkörper. Jene hatte mitten im Kampf abgebrochen und lag nun jaulend und sich vor Schmerzen krümmend am Boden.
      „Bringen wir es zu Ende“, gab Kyu siegessicher von sich, aber Maries zu Schlitzen verengten Echsenaugen funkelten auf. In ihrem Maul sammelte sich kurze Zeit eine violette, zähe Flüssigkeit, bevor sie das Geschoss auf den Fuchs abfeuerte. Die Giftkugel raste zielsicher auf Kyu zu, aber plötzlich spross ein gewaltiges Blatt aus dem Dickicht der Wälder, an dessen glatter Oberfläche die Kugel platzend zerbarst. Sofort ätzte sich die Flüssigkeit durch das organische Material und machte den Blick auf eine schmunzelnde Marie frei, die wieder in der Position des Jägers ihre Beute begutachtete, welche sich mittlerweile verdoppelt hatte.
      „Von welcher Teufelskraft hast du kleiner süßer Engel denn bitte genascht?!“, keifte sie, aber Aloë reckte nur trotzig des Kinn nach vorne und ließ ihre Arme wieder senken. Beinahe synchron zog sich das, mittlerweile fast vollkommen zersetzte, Blatt wieder in das Erdreich zurück.
      „Warst du das etwa?“, wandte sich Kyu an den blauhaarigen Engel, der sich aber nur noch auf die jüngste Deveraux fixierte.
      „Bringen wir es zu Ende, Marie! Ein für alle Mal!“

      ~ Vor dem Palast ~

      Elijah kam kaum noch hinter her den Waffen auszuweichen, die mit ihren messerscharfen Klingen und gefährlichen Spitzen auf ihn niederrasten, um ihm ein Ende zu bereiten. Die Funken sprühten als die Klingen aufeinander prallten. Der Halbkreis aus tanzenden Waffen wich zurück, doch scheinbar nicht um zu fliehen sondern nur um Anlauf zu nehmen. Gezielt führte er seine Klinge, wirbelte leichtfüßig umher und versuchte so seine körperlosen Feinde zu töten oder zumindest ihre Angriffe abzuwehren. Immer wieder hob er sein Schwert, schwang es von rechts nach links, von links nach unten und von unten wieder nach oben, um den nicht abreißenden Sturm von Waffen zu beenden.

      Dirigierend stand Genevieve unbekümmert am Rand und ließ ihre Hand durch die Lüfte gleiten und so die Waffen immer zum erneuten Tanz ermutigen, welche sie mit ihrer freien Hand kommandierte. So tänzelten sie herrenlos, um den Deveraux herum, der mit seinem Schwert versuchte, die Angriffe abzuwehren. Mit der anderen Hand hielt sie immer noch Abeille in ihrer Gewalt, die funkelnd zu ihr herabsah.
      „Und was ist nun, Abeille? Händigst du mir Zoë nun freiwillig heraus, oder soll ich sie mir mit Gewalt holen?!“, sprach die hochgewachsene Frau zum Balkon hinauf. Doch die Blonde schien nicht daran zu denken, auf Genevieves Worte einzugehen.
      „Du glaubst, dass du die einzige bist, welche hier das Kampfgeschehen dirigiert? Dann muss ich dich leider enttäuschen!“, erwiderte Abeille standhaft, welche noch keine Kontrolle über ihren Körper erlangt hatte, aber lächelte zufrieden, als sie das schnappende Geräusch vernahm. Verdutzt wirbelte Genevieve herum und sah dabei in die ausdruckslosen Augen eines Manens, dessen Hände und Finger durch verschiedene Arten von Scheren und Messer ersetzt worden war. Die Scherenhand surrte durch die Nachtluft mitten auf die Hexe nieder, jene wich zurück und richtete ihre rechte Hand auf den Mann. Doch dieser hatte sich im rasanten Tempo von Ort und Stelle entfernt und stand nun hinter Genevieve. Das Barbiermesser verfehlte ihre Kehle nur um wenige Millimeter, aber die Dunkelhäutige vollführte einen Ausfallschritt und rammte dabei ihren Unterarm in die Magengrube des Angreifers. Jener zuckte aber nur einen Moment zurück und setzte mit seinen Angriffsversuchen fort, als Abeilles schallendes Gelächter über den Palastvorhof hallte.
      „Er empfindet keinen Schmerz. Das ist die Macht der Hormonkur, die ich unseren Soldaten verpasst habe. Verstehst du es Genevieve? Ich werde dir weder den Palast, noch diese Insel, noch Zoë überlassen. Du hast uns jetzt lange genug terrorisiert, aber solange mein Herz noch in meiner Brust schlägt, werde ich nicht zulassen, dass du meiner Familie Leid zufügst!“
      Genevieves dunkle Augen verengten sich zu Schlitzen und sie honorierte die Rede Abeilles nur mit einem herablassenden Blick. Sie schnippte mit den Finger, wodurch der violette Schleier um Abeille, Zoë, sowie die tanzenden Waffen verschwand. Stattdessen hüllte sie nun den Barbier ein und mit einer kraftzerrenden Geste riss sie die Arme schlagartig auseinander. Unter einem schmatzenden, knackenden und ächzenden Geräusch beobachten nun alle wie der Körper des Mannes, der eines der Versuchskaninchen Xanthos’ gewesen war, von einer unsichtbaren Kraft ebenfalls auseinandergerissen wurde. Es war ein bizarres Schauspiel, wie zunächst die Extremitäten abfielen, als hätte man einer Puppe jene abgenommen. Doch als der Schädel entzwei brach und der Torso den Blick auf das pumpende Herz und die Gedärme frei gab, musste sich Elijah abwenden, um sich nicht zu übergeben. Abeille hingegen stand mit bebenden Lippen und geweiteten Nasenflügeln da und blickte zu Genevieve herab, deren Gesicht von Bluttropfen benetzt war und ihr nun ein diabolisches Lächeln schenkte.
      „Möchtest du dich wirklich mit mir messen, Abeille Deveraux?!“
      Es wurde still und nur das ferne Schlachtgetümmel war zu vernehmen, aber zu Genevieves Verwunderung lächelte die älteste weibliche Deveraux und wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln, ehe sich ihre Miene wieder versteinerte.
      „Nein, denn um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass ich auch nur den Hauch einer Chance habe. Aber ich habe meine Versprechen eingelöst, dass du ihr nichts antun wirst. Jetzt werde ich dafür sorgen, dass du für den Versuch meiner Familie Schaden zuzufügen büßen wirst!“, warf Abeille der Hexe entgegen und schwang sich vom Balkon. Aus dem Inneren ihrer wallenden Ärmel zog sie ein kleines Messer und stürzte nun direkt auf Genevieve zu. Elijah warf seiner Schwester ein zufriedenes Lächeln zu und zückte nun ebenfalls sein Schwert. Die Hexe benötigte einen Moment, um zu realisieren, dass sie mit ihrer Machtdemonstration dafür gesorgt hatte, dass Zoë verschwinden konnte. Sie schenkte ihrer Kontrahentin eine angedeutete, anerkennende Verbeugung.
      „Scheint so, als ob du doch ein besserer Puppenspieler wärest, als ich gedacht hätte, Abeille Deveraux. Dann sehen wir mal, was diese berühmte Familie zu bieten hat!“

      ~ Im Palast ~

      Die Schockwelle explodierte an Ort und Stelle, wodurch sie die Pflastersteine in die Höhe sprengen ließ. Brianna duckte sich unter einem der Geschosse hinweg und leckte sich das Blut aus den Mundwinkeln. Das Adrenalin pumpte durch ihren Körper und sorgte für eine seltsame Genugtuung, als sie sah, wie Marc sich am Boden wand. Offenbart hatte ihre letzte Attacke im stärker zugesetzt, als sie angenommen hatte.
      Das Innere des Palastes war kaum wieder zu erkennen. Nachdem Marcs hakiverstärkter Faustschlag fast die gesamte Marmorwendeltreppe pulverisiert hatte, wurde der Kampfplatz von der Eingangshalle in die Küche und anschließend wieder in den großen Ballsaal verlegt. Der Braunhaarige lag inmitten von Schutt, Staub und einem Arsenal an Glasscherben, denn das Steckenpferd hatte die tausend gläsernen Fenster bersten lassen. Brianna ließ ihre Waffe ein wenig sinken und begutachtete ihren Arm, der mindestens einer Stelle gebrochen zu schien. Zumindest konnte sie ihn einen ungesund anmutenden Winkel beugen. Marcs Gesicht hingegen war von dutzenden kleineren Schnitten übersehen, was vor allem dem Scherbenregen zu verdanken gewesen war. Als er sich aufrichtete stockte Brianna kurzzeitig der Atem, denn das Blut warm ihm in beide Augen gelaufen und so erwiderte nun der leere, blutverschmierte Blick eines Mannes den ihrigen.
      „Crane...“, entfleuchte es ihr, ehe sie sich die Hand vor den Mund schlug. Sie wusste nicht, ob es ihre Paranoia war, aber sie hatte das Gefühl, dass Marc kurze inne hielt.

      ~ Drei Tage zuvor – Das Deck der Ikarus ~

      Der Wasserdampf entfloh dem Badezimmer, wie die gierigen Hände eines Geistes, als Brianna aus der Dusche stieg und sich das Handtuch um die weiblichen Hüften schlang. Sie war gerade dabei ihre Haare zu trocken, als sie Dädalus erkannte, der in einem Lehnsessel im Halbdunkel saß und sie mit seinen trüben Augen begutachtete.
      „Gott Dädalus! Du hast mich halb zu Tode erschreckt!“, fauchte die Rothaarige, ehe sie überflüssigerweise ihre Arme vor ihrer Brust verschränkte.
      „Dann können wir ja froh sein, dass ich die Dinge in letzter Zeit eher halbherzig anfasse, Kindchen!“
      „Was willst du?“, erwiderte Brianna schroff, deren Laune seit der Abreise aus San Fardo und dem Gedanken, dass Marc nur wenige Meter von ihr entfernt lag, konstant abgenommen hatte. Sie hatte sich vor die Schublade gestellt, in die sie chaotisch ihre Sachen geworfen hatte und suchte nun nach ein paar Anziehsachen, die sich überwerfen konnte. Der Wissenschaftler schwieg jedoch und fuhr sich im Halbdunkeln nur durch den Bart. Die Schatzjägerin hatte sich derweil angezogen und drehte sich nun wieder fragend zu ihrem alten Lehrmeister.
      „Bist du eingeschlafen oder einfach nur senil, Dädalus?“, fauchte die Rothaarige, aber der Wissenschaftler schien darauf gar nicht einzugehen. Er blickte sie durchdringend an und schlug daraufhin einen solch verletzlichen, sanften Tonfall an, dass Brianna Gänsehaut bekam.
      „Ich möchte nicht, dass wir Marc erzählen, dass Crane tot ist.“
      Der alte Mann legte soviel Verletzlichkeit in diese Worte, dass Brianna zunächst gar nicht bewusst war, wie sie reagieren sollte. Doch dann kämpfte sich der Zorn, der in letzter Zeit alle ihre Handlungen und Empfindungen zu steuern schien, wieder an die Oberfläche.
      „Was?!! Und was sollen wir ihm deiner Meinung nach sagen? Er weiß doch, dass wir in Chasetown aneinander geraten sind. Er war ja selbst dabei...obwohl er sich ja wie immer vor der Konfrontation gedrückt hat, dieser Mistkerl!“, redete sich Brianna in Rage, wobei sie wie wild anfing auf ihren Fingernägeln zu kauern, wie sie es immer tat, wenn sie etwas belastete. Dädalus war aufgestanden und legte Brianna nun die runzlige Hand auf die Schulter. Er blickte sie nicht an und die Schatzjägerin merkte, wie der Zorn in ihr schrie, dass sie den alten Mann einfach rauswerfen sollte, aber sie versuchte sich zu beherrschen.
      „Ich bitte dich einfach darum, okay? Egal, welche Fehler er gemacht hat und egal, wie eure Beziehung im Moment aussieht. Ich möchte einfach nicht, dass er jetzt schon erfährt, dass sein Bruder tot ist. Du weißt nicht, was Marc in den letzten Jahren alles durchgemacht hat.“
      „Was er durchgemacht hat?“, setzte Brianna an, aber Dädalus verstärkte den Griff seiner Hand, wodurch der aufkeimende Schmerz sie sofort verstummen ließ.
      „Ich bitte dich einfach darum, Brianna!“
      Mit diesen Worten verließ der alte Mann ihr Schlafzimmer. Als er die Tür hinter sich schloss, hörte er, wie Brianna die Kommode durch den Raum pfefferte.

      ~ In der Gegenwart ~

      Soviel Schuld, so viel Verzweiflung…was ist das für ein Gefühl…ein Gefühl, wenn man wieder versagt hat?

      Plötzlich hallten die Worte des Erzbischofes von San Fardo wieder durch ihre Gedanken. Sorgten für eine lähmende Gewissheit. Eine Gewissheit, die sie zu verdrängten versucht hatte und sie innerlich aufgefressen hatte. Es war nicht nur Marcs vermeintliche Untätigkeit, sein Zögern, als es darum ging, ihre gemeinsame Tochter zu töten. Nein. Es war die Gewissheit, dass sie das Blut eines Menschen an ihren Händen hatte, der einst ihr bester Freund gewesen war. Dass sie dem Mann, den sie einst geliebt hatte, der ihr eine Tochter geschenkt hatte, den Bruder genommen hatte. Nein, sie hasste Marc nicht so sehr, wie sich selbst seit dem Moment in Chasetown gehasst hatte.
      75.Kapitel: Für immer und ewig



      Marcs Kopf schmerzte, als er sich aufrichtete. Qualvoll nahm er das stetige Pochen wahr und er hatte das bedrückende Gefühl, als würde jeden Moment sein Herz aus seiner Kehle springen.
      Er raufte sich die kurzen dunkelbraunen Haare und stellte fest, dass jene klebrig und voller Staub waren. Danach berührte er flüchtig seine pulsierenden Schläfen und ein elektrisierender Schmerz zuckte ihm durch den ganzen Körper. War da etwa Blut?
      Benommen stützte er sich an einem Felsbrocken ab und kniff die Augen zusammen, um etwas zu erkennen. Dichte Rauchschwaden zogen sich durch den Ballsaal der Villa. Aber wie war er hierher gekommen? Das letzte, woran er sich erinnerte war eine orangehaarige Frau namens Camille, die ihm in einer Bar angesprochen hatte.
      Beim Gedanken an sie versuchte er ihren Namen zu rufen, aber sein Hals schmerzte so wahnsinnig, dass er nur ein unverständliches Krächzen zu Stande brachte.
      Er richtete sich auf und plötzlich erkannte er einen Schopf feuerrotes seidenes Haar. Doch die Frau, welche er nun zweifelsohne als Brianna identifiziert hatte, sagte etwas, was ihn sofort innehalten ließ.
      „Crane...“.
      Was? Was hatte sie da gesagt? Warum kam sie gerade jetzt auf seinen Bruder zu sprechen?

      Die Gedanken wirbelten durch Marcs Kopf, aber sie wurden von etwas überlagert, was sich wie eine dicke Nebelwand für die glänzende Sonne schob. Das kühle Gesicht einer fremden Frau, die ihm paradoxerweise auf einmal alles zu bedeuten schien, nahm die Leerstelle ein und das letzte, bevor der Nebel das taghelle Licht verschluckte, war das schmerzverzerrte Gesicht und das innige Schluchzen einer unbekannten Rothaarigen, die mit erhobener Waffe auf ihn los ging.

      ~ Vor dem Palast ~


      Ein Mantel aus Wärme legte sich über die weichen Schultern Abeilles und streichelte ihr sanft über die blasse Haut. Sie schloss die Augen und atmete tief ein, bevor sie die silberne Klinge aus der Scheide zog.
      Sie streckte das Schwert in die pechschwarze Nacht, denn der Mond formte nun einen gewaltigen Ball am pechschwarzen Firmament. Es schien dennoch, als ob er zu verschwinden drohte in dem Meer aus Schwärze und den Strömen weißer Fische.
      Das warme Licht, durchdrungen von den kalten Blicken Genevieves, war nun für Abeille klar wahrnehmbar. Die Hexe war nur noch wenige Minuten entfernt, sodass die Deveraux und ihr Bruder, Elijah, sich bereit machten, diese Stimme zu vertreiben und ihren Klang für immer aus dieser Welt zu tilgen.
      Abeille strich sich die feinen Strähnen hinters Ohr und blickte zu Elijah. In seinen warmen braunen Augen spiegelte sich das Abbild der Flammen, welche im Lager brannten, oder war es seine innere Flamme, die sich in seinen Augen abzeichnete? Was es auch war, Abeille schöpfte unermesslichen Mut aus ihnen.
      Erneut wanderte ihr Blick zu der Kugel am Himmelszelt hinauf, und es schien ihr, als hätte sich das Bild verändert. Nicht das Meer aus Schwärze war jetzt dominant, sondern die Millionen Schwärme leuchtender weißer Fische. Sie verdrängten die Schwärze und erleuchteten die gesamte Gegend.

      „Es wird Zeit, Elijah!“
      Ihr Bruder legte ihr die Hand auf die Schulter, ehe er ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange drückte.
      „Für immer und ewig! Wie wir es uns einst versprochen haben, Schwester!“

      ~ 1499 Anno Maris ~


      „ Eins, zwei, drei! Eins, zwei, drei. Gut Abeille, sehr gut“, rief Elijah ihr keuchend zu. Er trainierte nun schon seit einigen Monaten mit seiner jüngeren Schwester und sie verbesserte sich zumal von Tag zu Tag.
      „ Können wir nicht eine Pause einlegen, mein Handgelenk schmerzt“, fragte die Zwölfjährige mitleidsvoll.
      „ Liebling im Kampfe gegen unsere Feinde werden sie dir auch keine Pause gönnen, wenn dir das Handgelenk wehtut. Wir haben noch zwei Einheiten vor uns. Die führen wir auch zu Ende!“, tönte die Stimme eines Mannes über den kleinen Hof. Ihr Vater, Jean-Claude, saß auf den hölzernen Stufen, die zu ihrem Bauernhaus führten. Sein Gesicht war immer kohlegeschwärzt und sah ihnen beim Training zu.
      Verbissen kämpfte Abeille weiter, auch wenn ihr Handgelenk so sehr schmerzte, dass sie am liebsten aufgeschrien hätte. Nur mit Müh und Not konnte sie ihre Tränen zurückhalten, aber sie hatte sich geschworen nie mehr eine Form von Schwäche zu zeigen.
      Knarzend öffnete sich die Tür und mit einem zweijährigen Säugling auf den Armen betrat Marie Deveraux die Veranda des kleinen Gutshofes, der sich an ein ausladendes Lavendelfeld in den Hügeln vor Orléans anschloss. Beruhigend küsste die zierliche Frau in ihrem schlichten Leinengewand dem Baby mit goldenen Locken auf die Stirn. Sofort erhob sich Jean-Claude und mit stolz geschwellter Brust nahm er seiner Frau ihren jüngsten Sohn aus der Hand.
      „Welch ein Prachtbursche du doch bist, Alexandre!!“, rief er lachend hinaus und drehte sich mit dem Säugling in der Hand immer wieder im Kreis. Mit blassem Gesicht zwang sich Marie ein Lächeln auf die Lippen, als sie sah, wie ihr Mann mit ihren jüngsten Sprössling tollte. Sie ignorierte erneut den rostigen Geschmack und wandte nun den Blick auf ihre Ältesten. Abeille hatte es gerade geschafft, ihren Bruder erfolgreich zu entwaffnen und reckte triumphierend die Arme in die Höhe.
      „Hast du das gesehen, Mamá! Ich hab Elijah geschlagen!“, schrie sie, raffte ihr zerschlissenes Kleid und streckte ihrem älteren Bruder die Zunge heraus, der nur genervt die Augen verdrehte.
      „Ich fordere Revanche!“, tönte er mit spöttischen Tonfall, aber Marie rief ihren beiden Kinder zu sich, während Jean-Claude, Alexandre auf den Arm haltend, zu den Schweinen gegangen war, um sie zu füttern.
      „Kinder ich habe eine wichtige Aufgabe für euch! Hier habt ihr ein paar Silbermünzen. Ich möchte, dass ihr euren Onkel Xanthos besuchen geht, um ihn die zukommen zu lassen!“
      „A-aber, Papá möchte doch nicht, dass wir zu ihm gehen“, erwiderte Abeille unsicher, aber Elijah schlug ihr sanft gegen den Hinterkopf und nahm, seiner Mutter zunickend, das Geld aus der Hand. Liebevoll streichelte sie ihm daraufhin mit dem Handrücken über die Wange.
      „Ich liebe euch. Ihr wisst das, oder? Für immer und ewig!“

      Sie sah ihren beiden Kindern noch nach, ehe sie sich wieder daran machte, die Küche und das Haus in Ordnung zu bringen, sowie das Obst einzukochen. Dabei ignorierte sie weiterhin den rostigen Geschmack, der sich über alle ihre Sinne legte. Er begleitete sie immerhin schon seit sie ein junges Mädchen war.

      ~ 1508 Anno Maris - Neun Jahre später ~


      Gedankenverloren räumte sie die Heilkräuter, Anzneien und Bandagen ein und füllte jene auf, die bereits wieder leer waren. Mit großer Liebe zum Detail nahm sie die kleinen verstaubten Gläser und putze sie mit einem Lappen ab. Bei denen, wo die Schrift verblasste, legte sie ein neues Etikett an. Ihr Haar hing offen herab und wellte sie an den Spitzen ein wenig. Das mediterrane Klima, welches auf dem Aurora Archipel herrschte, ließ ihr Haar zunehmend Locken werfen.
      Sie fuhr sich mit der schwarzen Feder über den Mund, bevor sie die kleine Karteibox nach gewissen Kräutern durchsuchte, um hier und da ein paar Informationen hinzuzufügen oder zu überprüfen.
      Abeille führte diese Arbeiten mehr oder weniger aus zwei Gründen aus. Zum einen musste sie sowieso auf ihre Ablöse warten, weil die Hospizleitern gegangen war und zum anderen wollte sie ihrem Vater aus dem Weg gehen, der vermutlich schon wieder getrunken hatte.
      Gerade als sie die vergilbte Karteikarte des „Enzian“ unter E wieder eingeordnet hatte, öffnete sich die Tür und eine der jüngeren Frauen, die in den Heilhäusern arbeitete, trat herein.

      „ Ah Abeille, ich dachte Fabienne hat die Abendschicht für heute?“, wisperte sie, während sie etwas zurückhaltend auf den Boden blickte.
      Abeille musste lächeln, denn Chloe war ein schüchternes junges Mädchen, bevor sie auf stand und ihren Mantel überstreifte.
      „ Ja aber sie wollte früher gehen. Ich habe noch ein wenig die Gewürze aufgefüllt und sauber gemacht. Ansonsten ist alles ruhig außer, dass Theón, im hinteren Zimmer, über Übelkeit klagt und seine Stirn auch ganz warm ist. Ich habe schon einen Kräutertee aufgesetzt und eine Heilsalbe angesetzt, die du ihm vielleicht vorbeibringen könntest?“.
      Chloe nickte und machte sich gleich ans Werk. Abeille nahm ihren Korb und blickte noch einmal dem jungen Mädchen hinterher, bevor sie die Tür zu den Heilhäusern hinter sich schloss.
      Ihr zitronengelber Mantel leuchtete selbst in den dunkeln Gassen und die Absätze ihr Stiefel verursachte ein aufdringliches Pochen, welches von den umherliegenden hohen Gassenwänden reflektiert wurde.

      Die Gassen waren um diese Zeit immer leer gefegt und nur einzelne Lichter in den Häusern erhellten das Pflaster auf dem Abeille nun lief. Der plötzlich einsetzende Regen veranlasste sie dazu den Weg nach Hause zu sprinten und das Dröhnen ihrer Stiefel war nun unerträglich laut in ihren Augen. Als sie um die Ecke bog lief sie direkt mit einem großen Mann zusammen. Sie flog zu Boden und prellte sich leicht den Ellbogen dabei.
      „ Welch ungewöhnliche Zeit...sich für eine junge Dame...herumzutreib en“, hickste eine bekannte Stimme. Abeille riss die Augen auf, vor ihr hatte sich ein Schrank von einem Mann aufgebaut, der sie finster ansah. „ Man könnte einen falschen Eindruck von euch erhalten, wenn ihr versteht was ich meine“, fuhr der Mann fort.
      Der Geruch von Alkohol strömte aus jeder seiner Poren, jedoch war sie wie gelähmt von der Gestalt der Person, die sich vor ihr aufgebaut hatte.
      Es war stockfinster, da es Neumond war und die fernen Lichter des Lagers erschienen ihr so weit entfernt, wie die Sterne am Nachthimmel.
      „ Stellt euch nur vor, was alles hätte passieren können, wenn ihr hier so allein umher wandelt? Wer euch alles hätte begegnen können?!“
      Abeille traute sich nicht zu blinzeln, nicht zu atmen noch sich zu bewegen. Es herrschte Schweigen und es kam ihr vor als würden Stunden vorbeiziehen, denn ihr Puls raste und das Herz schlug ihr bis zum Hals.
      Sie hörte das Schnauben der Pferde, oder war es das Schnauben des Mannes? Des Mannes, den sie so gut kannte, der früher mit ihr gelacht, mit ihr geweint hatte. Sie konnte nichts mehr einordnen, die Gedanken und Eindrücke rasten durch ihren Kopf.
      Mit belegter Stimme konnte sie sich endlich durchringen etwas zu sagen.
      „Papa! Bitte! Was machst du hier? Wo ist Marie? Hast du das Baby wieder allein gelassen? Du bist betrunken!“
      So schwierig die Worte waren, so einfach war es auf einmal einen Fuß vor den anderen zu setzen. Sie umging den Mann, der ihr in diesen Moment so unnatürlich fremd vorkam, als wäre er ein Felsen.
      „ WILLST DU MICH VERARSCHEN?!“, schrie der Felsen auf einmal. Abeille zuckte zusammen, all die Leichtigkeit war verflogen und verwurzelt mit dem nassen Gras stand sie da keinen Meter von ihm entfernt. Plötzlich spürte sie die raue Hand an ihrem Handgelenk, die Wurzeln wurden aus dem Boden gerissen und sie flog durch die Luft und ihr Rücken prallte gegen das harte Holz eines Stalls.
      Der Felsen drückte ihre Hände gegen die Wand und presste sich gegen ihren Körper.
      Sie bekam keine Luft, sein Knie rammte er in ihren Magen.
      „Ich kann deinen Anblick nicht ertragen! Du siehst aus, wie sie!“, sagte der Felsen in ungewöhnlich ruhigen, schon fast bemitleidenswerten, Tonfall. „ Meine Frau...meine arme Frau. Sie war so jung, so schön, so klug. Sie hätte nicht sterben dürfen. Das hat sie nicht verdient. Was soll denn jetzt aus meinen Kindern werden? Aus meinen zwei wunderschönen Töchtern!“, fuhr er fort als würde er nicht mir ihr, sondern mit jemand anderen reden.
      Abeille wurde schlecht, sie drehte ihren Kopf zu Seite. Der Felsen schlug sie zweimal ins Gesicht, während er sie anschrie. „ SIEH MICH GEFÄLLIGST AN, WENN ICH MIT DIR REDE DRECKSWEIB!“.
      Sie bewegte sich nicht, er schlug sie wieder und ließ ihre linke Hand los und griff sie am Kiefer, um ihren Kopf zu seinem zu drehen. Sie hatte die Augen geschlossen und erwartete weitere Schläge, doch es folgte nichts. Anstatt dessen hörte sie ein leises Wimmern und sie spürte, wie sich der Griff an ihrem Kiefer und um ihr Handgelenk lockerte. Dennoch traute sie sich nicht die Augen zu öffnen, aus Angst davor, was noch geschehen würde.
      „ Es tut mir so Leid Marie. Wie konnte ich dich nur im Stich lassen?“.

      Ihr Vater, der Felsen lag nun weinend und schluchzend in Abeilles Schoss am Rande der Stadt. Immer wieder hörte sie ihn die Namen ihrer Mutter und ihrer Geschwister in die finstere Nacht hinein rufen.
      Nach einer Stunde nahm Abeille behutsam den Kopf des Mannes und bettete ihn auf einem Nest aus Stroh, welches sie aus dem Stall geholt hatte. Dann legte sie ihren Mantel über seinen kantigen Körper und wischte ihm die Tränen aus dem Gesicht.

      ~*~

      Sie saß im nassen Gras vor den Kerzen, die sie aufgestellt hatte und blickte starr und teilnahmslos auf den monotonen Tanz ihrer Flammen im Nachthimmel.
      Die erste Kerze hatte sie ihrer Mutter gewidmet. Der Frau, die zu früh von ihnen gerissen wurde. Die zweite Kerze zündete sie für ihren Vater, nein den Felsen an, obwohl sie seinen eigentlichen Namen kannte. Vor ihrem inneren Auge erschienen seine beiden Gesichter. Das erste vor Wut schnaubende und verzerrte Gesicht, welches von einem dunklen Schatten verdeckt wurde. Dann erschien das andere warm, traurig mit Augen, wie Kastanien, die sie so flehend angesehen hatten, dass es ihrem Herz Stiche versetze. Als sie die anderen Kerzen ansah, sah sie keine Schatten, keine Gesichter, keine Kastanien.
      Dort fühlte sie Mitleid, Verständnis und Verbundenheit. Es waren die Kerzen, die sie für ihre Geschwister aufgestellt hatte. Für Elijah, ihren edelmütigen und noblen Bruder, der es mittlerweile geschafft hatte, eine Division der Republikgarde zu führen und die Familie so über Wasser hielt, auch wenn sie ihn kaum noch zu Gesicht bekamen. Ab und an hatte ihre Mutter, bevor sie vor einem halben Jahr verstarb, ihn noch zu einem Essen überreden können. Die nächste galt ihrem jüngeren Bruder Alexandre. Er war so sensibel und Abeille erkannte so viel von sich in seinen Gedanken, sodass es sie schmerzte, dass er seit dem Tod ihrer Mutter regelmäßig mit blauen Flecken und Platzwunden aus der Schule kam. Er verprügelte die anderen Kinder in der Schule, die sich darüber lustig machten, dass er nun Halbwaise war und einen Alkoholiker zum Vater hatte. Auch wenn er eigentlich keinen Grund brauchte, um Streit anzufangen. Die letzte Kerze war für Marie Antoinette. Bei dem Gedanken an die kleine Marie, die ihre Namensgeberin nie kennen lernen würde. Die niemals erfahren würde, wie schön ihre Kindheit auf dem Bauernhof war, auch wenn ihr Vater tagelang im Bergwerk schuftete und ihre Mutter mit dem Bestellen der Felder und Waschen der Wäsche immer beschäftigt war. Aber dennoch kamen beide jeden Abend zu ihnen ins Zimmer, drückten ihnen einen Kuss auf die Stirn und sagten, dass sie sie lieben würden und zwar für immer und ewig.
      Der Himmel begann sich nun rot zu verfärben und Abeille erhob sich und blickte in den Osten. Als sie den Schatten erkannte, der sich dort näherte war sie sich sicher, dass es ihr Vater war, der seinen Rausch ausgeschlafen hatte.
      Jedoch rannte sie nicht sofort zu ihm, sondern begab sich zurück in ihr Zelt und legte sich nieder.

      ~ 1513 Anno Maris – Fünf Jahre später ~

      „ Abeille, Alexandre ich werde sie alle vernichten. Jene bestialischen Kreaturen, die unserer Familie diese Schmerzen zugefügt haben. Ich verabscheue diese Menschen aus tiefster Seele und nichts verschafft mir größere Genugtuung als sie tot auf dem Boden zu sehen.“
      Abeille lehnte an einer der alten Bäume, die im Schlossgarten Orléans schon seit Jahrtausenden wuchsen. Mit traurigem Gesicht lauschte sie den Worten kleinen Schwester

      Ach meine Liebe, wie sehr wünschte ich mir, dass deine Knospe der Kindheit nicht schon so früh erblüht wäre. Zu früh wurdest du von deinen Eltern getrennt und auch ich werde dir kein Halt mehr sein, wenn ich erst mit Ludwig vermählt bin. So sehr schmerzt mich deine Entwicklung, und so sehr liebe ich dich.
      Nichts sehnlicher wünsche ich mir, dass du wieder Zugang zu dem Garten deiner Seele findest, wo die Düfte und Blüten versteckt sind, die sich mit den schönen Dingen des Lebens befassen.


      ~1514 Anno Maris- Ein Jahr später ~

      Geschwind und ohne zurück zu blicken liefen die beiden Gestalten zwischen den Schatten der Häuser hindurch. Immer wieder verbargen sie sich in den finsteren Ecken und Seitengassen, doch diesen Abend war es ruhig, denn beinahe alle Wachen im Dienst wurden auf die oberen Ebenen zitiert um die Ratsversammlung zu bewachen.
      Im südlichen Viertel angelangt, klopften sie an einer schweren Holztür zu einem großen, abgelegenen Haus. Es waren ehemalige Mannschaftsquartiere die nicht mehr benutzt wurden, seit die Soldaten des Königs stark dezimiert wurden und viele der getreuen Soldaten auf die rote Insel gingen, um dort im verdeckten Widerstand zu leisten.
      Ein Knarren war auf der anderen Seite zu hören und Abeille flüsterte in leisem Ton durch das Schlüsselloch „Weit reichte mein Blick unter der Kuppel der silbernen Sterne, bis die Flut kam und ich ertrank.“
      Ein Riegel wurde zur Seite geschoben und die Türe öffnete sich, wortlos gingen sie hinein und die leere Straße blieb zurück.

      „Guten Abend, Abeille und Alexandre!“, begrüßte der Torwächter die beiden Geschwister. Alexandre überragte Abeille nun schon beinahe, um einen Kopf. Er verneigte sich vor dem Torhüter. Sie warfen die Mäntel über einen Tisch. Die Deveraux hakte sich mit ihrer Hand in seinem starken Arm ein und gemeinsam folgten sie einem langen dunklen Gang und zweigten letztendlich in eine unscheinbare Tür ein, die in das ehemalige Waffenlager im Keller führte.
      Der Raum war voll gefüllt mit gut fünfzig Menschen, Alte und Junge, Männer und Frauen, Bewohner der Stadt und andere Verbündete.
      „Hallo Abeille!“, begrüßte sie die alte Frau, die das Hospiz leitete, in dem Abeille gearbeitet hatte, bis ihr Onkel die Heirat mit dem vor zwei Tagen ermordeten König Ludwig arrangiert hatte.
      „Und ihr müsst dann wohl Alexandre sein. Ich habe schon viel von euch gehört!“

      „Willkommen, meine Freunde“, sagte ein Mann in der Mitte des Saales, der sich auf ein einfaches Holzpodest gestellt hatte. Elijahs Anblick ließ sofort ein warmes, wohliges Gefühl in Abeilles Brust aufkeimen.
      „Schön ist es euch wieder zu sehen, denn selten nur sind so viele Rebellen auf einmal bei einer Versammlung. Schwer sind die Zeiten und schwer ist es ruhige und geeignete Plätze zu finden, um unsere Verbindung aufrecht zu erhalten, doch umso wichtiger ist es nicht in unserer Gesamtheit aufzutreten, da sonst alles mit nur einem Schlag vernichtet werden könnte. Ganz besonders freut es mich, dass meine Geschwister nun vollzählig ebenfalls an dieser Versammlung teilnehmen!“
      Er nickte ihnen zu und Abeille erspähte die junge Marie, die neben ihrem Bruder saß und gespannt an seinen Lippen hing.
      „Der König ist tot, aber das Land wird sich nicht lange in dieser Schockstarre halten! Wir wissen, dass sich der Hexenzirkel ebenfalls trifft, um ihren nächsten Schritt zu planen. Zu stark waren die Restriktionen gegen sie unter Ludwig, als dass sie die Gelegenheit jetzt nicht nutzen würden, um Macht zu erlangen.
      „Nein, nein“, schrie ein Mann lauthals dagegen. „Eher sterbe ich, als mich unter deren Kommando zu stellen!“
      „Wir müssen ihnen Nachricht schicken. Einen Diplomanten, damit wir mit ihnen verhandeln können!“, schlug eine Frau vor, deren Idee von allen sofort vehement abgelehnt wurde.
      „Und dann, hängen wir weiterhin in dieser Situation fest?“
      „Gewalt ist hier keine Lösung. Viel eher sind wir gezwungen zu handeln.“
      „Alle Verhandlungen sind kläglich gescheitert.“, warf Alexandre ein, dessen Wangen vom Rotwein bereits gerötet waren.
      „Ich spreche auch nicht von Verhandlungen“, ergriff Elijah wieder das Wort. Seine warme Stimme erfüllte den Raum und sofort beruhigten sich die Gemüter wieder. „Ich denke, dass die Zeit gekommen ist, dass wir die Waffen erheben und endlich dafür sorgen, dass die Insel wieder den wahren Bürgern dieser Stadt gehört. Nicht dem Adel, nicht den Hexen und nicht den Engeln, sondern den einfachen Menschen!“

      ~* ~

      Nach der Versammlung, in denen alle für einen gewaltsamen Aufstand gestimmt hatten, verließen die Deverauxs den größeren Saal und machten es sich auf einem Tisch im Speiseraum gemütlich. Eine Kerze stand zwischen ihnen am Tisch und flackerte munter in der umzingelten Dunkelheit.
      „Elijah was soll das? Wir können doch nicht kämpfen. Wie soll das denn ausgehen?“, herrschte Abeille ihren Brüder an, der von ihrer friedfertigen Ader kaum beeindruckt schien. Alexandre verdrehte die Augen, während er einen der Soldaten zuzwinkerte, der sofort errötete und überstürzt den Saal verließ. Marie hingegen, die mit ihren sieben Jahren vollkommen Fehl am Platz wirkte, ließ auf einmal eine Schatulle auf den Tisch fallen. Vor lauter Schreck zuckte Abeille zusammen.
      „Was ist das?“
      „Das ist unsere Versicherung! Ich möchte, dass du und Marie sie essen. Alexandre und ich schaffen es auch, aber ich möchte, dass ihr noch stärker werdet! Mamá und Papá hätten es gewollt!“, flüsterte Elijah nun verschwörerisch und öffnete die Box. Ihr Inhalt ließ Abeilles Augen weiten.
      „Woher hast du die denn?“
      „Ich habe sie von Xanthos! Der konnte sie einem einflussreichen Mann aus der Unterwelt abhandeln. Ebenfalls hat dieser Mann dafür gesorgt, dass die Weltregierung Ludwig hinrichten ließ! Ich habe für diesen Moment gearbeitet, Schwester! Ich habe dafür gesorgt, dass diese verlogene Adelsgesellschaft unter den Bourbonen , die uns aus ihren Kreis ausgestoßen hat und dafür gesorgt hat, dass unsere Mutter keine ärztliche Versorgung bekam, weil wir ‚dreckiger Bauernadel’ waren! Die dafür gesorgt haben, dass sich Vater in die eigene Vergessenheit säuft. Die dafür gesorgt haben, dass du Narben auf deiner Haut und deiner Seele trägst, ebenso wie Alexandre und Marie!!“
      „Aber das war doch Xanthos’ Schuld, weil er sich mit diesen verrückten Lemarck Wissenschaftler eingelassen hat!“
      „Onkel hat seine Schulden bezahlt, indem er seine Kontakte in die Unterwelt genutzt hat!“, schaltete sich Alexandre leicht lallend dazwischen. Doch die Deveraux schien immer noch nicht überzeugt und verschränkte die Arme vor der Brust. Missbilligend tadelte sie Marie, die über die kurvige Maserung der beiden Früchte fuhr, die vor ihnen auf den Tisch thronten. Elijah seufzte, wirkte dabei jedoch nicht wirklich überrascht und legte seiner Schwester die Hände auf die Schultern.
      „Ich wusste, dass dir das nicht als Motivation reichen würde, weswegen ich noch einen letzten Punkt anbringen möchte, der dich vielleicht überzeugt! Dieser Engel, Zoë Lebonair, welches als Ludwigs Geisel gegen die Engel fungiert!“, setzte er an, während Abeille nickte. Sie hatte das Mädchen ab und an ihm Palast gesehen, aber Ludwig hatte ihr den engeren Umgang mit ihr untersagt.
      „Sie...sie ist unsere Halbschwester!“

      Die Neuigkeit änderte für Abeille alles. Auf einmal erfüllte ein Feuer sie wie sie es noch nie zuvor gespürt hatte. Einen Tatendrang, wie ihn vielleicht nur eine Mutter kannte, aber Abeille war sich sicher, dass sie auch das letzte ihrer Geschwister zu sich holen würde, denn vielleicht bestand immer noch die Hoffnung, dass sie eines Tages wie eine normale Familie zusammen leben konnten. Dass der Tag kommen würde, an denen sie lachen und tollen würden und alle diese dunklen Tage in Vergessenheit raten würden. Plötzlich und vollkommen unmittelbar griffen sich die vier Deverauxs an den Händen und blickten sich tief in die Augen, ehe sie synchron sagten: „Für immer und ewig!“
      76.Kapitel: Krieg über den Wolken


      Seine Klinge tänzelte elegant durch die Luft und durchschnitt die Rüstung des Engels, wie ein Messer Butter, welche zu lange in der Sonne gestanden hatte. Mit einem letzten Hieb versetzte er ihm den Todesstoß.
      Das Schlachtgetümmel bereitete Philipp von Anjou Kopfschmerzen, aber er fuhr in seinem Kampf unbeirrt fort und vom Rücken seiner Stute kämpfte er weiter, bis das Pferd sich plötzlich aufbäumte und ihn rücklings auf den Boden beförderte.
      Der Sturz raubte dem adligen Rebellenführer kurzzeitig die Luft zum Atmen. Der aufsteigende Rauch schmerzte ihm in den Augen und einen Augenblick war er orientierungslos. Irgendein Geschoss, vermutlich der Hexen, hatte eines der Häuser in Brand gesetzt, welches nun als gigantische Fackel fungierte und die komplette weiße Insel erleuchtete.
      Panisch fingen die ersten an zu desertieren und das Weite zu suchen. Philipp rappelte sich auf, ergriff sein markantes Schwert und versuchte, einem der Männer das Leben zu nehmen, indem er ihm das Schwert zwischen die Schulterblätter zu treiben versuchte. Doch da attackierte etwas seinen Knöchel und entfesselte einen schockwellenartigen Druck, der ihn von den Füßen riss und über den gepflasterten Boden purzeln ließ. Er strich sich das schwarze Haar aus den Augen und erkannte den weißen Bart eines Mannes, der ihm nur zu gut vertraut war.
      „Ist es nicht ein Jammer, dass wir uns heute Abend auf dem Schlachtfeld als Feinde gegenüber stehen?“, räusperte sich Philipp, während er sich aufrappelte und den gealterten Führer der Engel anstarrte. Die Miene Francois’ zeigte keinerlei Regung, sondern einen stoischen Ernst, der ihm eine Würde verlieh, die in dem Adligen insgeheim Bewunderung aufkeimen ließ.
      „Ein Jammer ist es, dass deine Leute dieses Land ins Chaos stürzen mit ihrer blinden Gier nach Rache!“
      „Ach, ist das so? Und was machen dann deine Engel hier auf der weißen Insel? Sieht mir kaum so aus, als wären sie hier, um die Opfer zu bergen und diesen Kampf zu verhindern!“, erwiderte Philipp von Anjou mit beißendem Sarkasmus.
      „Ich werde nicht zulassen, dass mein Volk wieder übergangen wird, wenn es um das Schicksal dieses Landes geht!“, konstatierte Francois, aber sein Gegenüber wurde von der Rage derart überwältigt, dass ihm Zornesbläschen in die Mundwinkel stiegen und er mit gehobener Waffe auf den Engelfürsten zustürmte. Jener begab sich ebenfalls in Kampfstellung und zückte seinen Stab.

      ~ Schwarze Insel, Fôret Noir: Kaisa vs. Alexandre

      „Du solltest mir nicht den Rücken zukehren, Süße!“, fauchte Alexandre und rundete das Ganze mit einem Lachen ab, welches zwischen so extremen zuckersüßen Höhen und andererseits männlich-bassigen Tiefen schwankte, dass Kaisa sich am liebsten übergeben hätte.
      „Sorry, aber du bist so gar nicht mein Typ“, winkte sie abschätzig ab und trat mit dem schlanken Bein schwungvoll nach Alexandre, welcher den Angriff aber mit einer Drehung in der Luft ebenfalls abfing.
      „Als wärst du meiner. Ich steh nicht auf Tussis!“, flüsterte er fast unmerklich, warf sich die blonden Locken aus dem Gesicht und stieß sich aus der Luft ab, als würde er einen Hechtsprung ins Wasser machen. Kaisa konnte erst nicht folgen, denn der Deveraux wiederholte diesen Vorgang so zügig, dass sogar die Agentin der CP9 ihre Mühe hatte, um den Angriffszügen zu folgen. Sie schaffte es immer gerade so, der Faust, dem vergoldeten Schienbein oder den Absätzen seiner Schuhe auszuweichen. Als Alexandre plötzlich ins Straucheln kam, wusste Kaisa nicht sofort warum, denn der brennende Schmerz in ihrem Rücken überwältigte sie, als Alexandre ihr einen Luftkuss zuwarf. Offensichtlich hatte er ihr mit den Absätzen mehrmals hintereinander in den Rücken getreten.
      „Okay, du Diva, du hast mich wütend gemacht“, ertönte Kaisas abgebrühte Stimme. Jene hatte sich aufgerichtet und leckte sich das Blut von den Fingerspitzen.
      „Diva? So hat mich ja noch niemand genannt!“, reagierte Alexandre mit künstlicher Empörung.

      ~ Weiße Insel, Palast ~

      Zoë lehnte schwer atmend an der Wand des bereits zur Hälfte eingestürzten Palastes. Sie hatte sich durch die verdunkelten Gassen weiter durch den Palast geschleppt, doch jetzt brauchte sie eine Pause. Sie mochte, von einigen Kratzern einmal abgesehen, keine offenen Wunden haben, doch hatte sie bei ihrem Sturz von der Treppe, als jene in sich zusammen gebrochen war und dem anschließenden Aufprall auf den Marmorboden, einen heftigen Schlag auf ihren Oberkörper bekommen. Scheinbar waren einige Rippen geprellt oder sogar gebrochen, denn bei jedem Atemzug und jeder Bewegung verspürte sie einen stechenden Schmerz.
      Sie verweilte noch einige Minuten, bis sie wieder zu Atem gekommen war. Vorsichtig tastete sie sich an den Wänden entlang. Zu ihrer rechten befand sich ein hohes Steingebäude, dessen Türen weit offen standen.
      Sie zog einen kleinen Dolch, während sie mit der anderen Hand das Grimoire umklammert hielt und näherte sich vorsichtig dem Eingang. Der Engel betrat das Gebäude und fand sich in einem fensterlosen, dunklen Gang mit mehreren Durchgängen zu beiden Seiten wieder. Zu ihrer rechten hörte sie ein Geräusch, welches den gesamten Palast erschüttern ließ.
      Was war hier nur los?
      Sie versuchte die Tränen zu unterdrücken, die sich in ihr aufbauten, denn sie hatte Abeille versprochen, stark zu bleiben. Sie musste hier irgendwie wegkommen. Sie musste die Insel verlassen, aber wohin sollte sie?
      Du hast doch niemanden mehr...Niemand will dich sehen. Du hast sie alle verstoßen, weil du dich allein und verraten gefühlt hast. Und jetzt wirst du sie alle verlieren...Abeille...Aloë...
      Sie spürte die Tränen erst, als sie etwas warmes, salziges auf ihren Lippen schmeckte, aber da wurde ihre Aufmerksamkeit schon von etwas ganz anderem in Anspruch genommen. Sie starrte auf eines der wenigen Portraits im Haus, welches nicht mehr verhüllt war und der Name, der dort liebevoll und in edlen Lettern geschrieben stand, ließ sie alle Tränen vergessen.

      ~ Weiße Insel, der Palast: Brianna vs. Marc ~

      Brianna stand noch immer inmitten des Saals, der kurz davor stand, endgültig zu zerbrechen, nachdem dutzende von Gesteinsbrocken unter lautem Krachen und einer riesigen Wolke aus Staub in die Tiefe fielen und die beiden Kontrahenten beinahe zu zerquetschen gedroht hatten. Trotz der riesigen Staubwolken, die ihr fast die Sicht versperrten, wagte sie einen winzigen Blick nach draußen und erkannte dort Elijah, wie er zusammen mit einer blonden Frau gegen eine weitere kämpfte.
      Was zur Hölle war auf dieser Insel eigentlich los?
      Gerade, als sie weit in die Ferne blickte, traf Marcs Faust sie genau unterhalb des linken Auges. Sie wusste nicht, ob sie sich das zarte Splittern von Knochen nur einbildete, aber der Gedanke kam ihr paradoxerweise in den Sinn, als die Wucht sie durch den halben Ballsaal zurück in die Eingangshalle schleuderte. Gleich darauf wurde ihr beinahe schwarz vor Augen, als ob sich eine dunkle Wolke vor die Sonne schöbe. Sie rappelte sich ächzend auf. Der nächste Handgriff erfolgte instinktiv, obwohl es ihr viel intensiver vorkam, als reiner Instinkt. Es war beinahe, als würde sie den nächsten Schritt, den Atem, ja sogar den Herzschlags Marcs wahrnehmen und holte mit ihrem Steckenpferd aus. Die Nüstern des elfenbeinfarbenen Hirsches trommelten auf Marcs Unterkiefer, während das Geweih ihn seitlich am Hals erwischte, dabei seine Hauptschlagader nur knapp verfehlend. Die Rothaarige bemerkte, wie die Wärme aus ihrem Körper wich und der aufgewühlte Staub in ihre Augen flog. Ein ranziger Geruch von Leichen und der warme Dampf ausgeschütteter Gedärme drang ihr wieder in die Nase, jedoch konnte sie nicht weiter darauf eingehen, denn sie erkannte am Rande des Schlachtfeld etwas, das ihr den Atem nahm.

      ~ Weiße Insel, Place Vendôme: Salvador und Dädalus vs. Oz ~

      Salvador keuchte auf, als er sich mühelos auf eines der Häuser rettete. Den zeternden alten Mann ließ er unsanft neben sich fallen. Seine himmelblauen Augen weiteten sich eindrucksvoll, als er auf die Straße niederblickte, die nun nicht mehr zu existieren schien.
      „Verdammte Axt. Was war das?“, stöhnte der Meermann, aber Dädalus hatte sich bereits aufgerappelt und fokussierte mit seinen dunklen Augen einen Punkt am Horizont. Drake versuchte, seinem Blick zu folgen, aber wusste nicht, was der Mann dort suchte.
      „Ich werde hier verschwinden! Ich muss noch etwas erledigen!“, haspelte Dädalus auf einmal und machte sich schon bereit, um das Dach zu verlassen, auf welches der Meermann sich gerade gerettet hatte.
      „Wie willst du denn von diesem Dach und der Insel runterkommen, alter Mann?“, hakte der Meermann nach.
      „Ich werde fliegen!“, entgegnete der Wissenschaftler, eher er vom Dach sprang. Salvador hatte aber sowieso keine Möglichkeit mehr, etwas zu erwidern, denn im nächsten Augenblick wurde der Himmel von pechschwarzer Dunkelheit überzogen. Augenblicklich darauf brach über dem Hof die Hölle herein.

      ~ Weiße Insel, Platz vor dem Palast: Elijah und Abeille vs. Genevieve~

      Zwei Klingen - ein Schwert und eine Speerspitze - wurden von dem schwarzen Metall einer Rüstung abgefangen. Die dritte Klinge dirigierte Genevieve mit ihrer Hand.
      Kreidebleich mühte Abeille ihr Auge zu dem noch vibrierenden, silbernen Blatt des Schwerts, das zwei Fingerbreit vor ihrem Gesicht in der Luft erstarrt war. Elijah hatte danach gegriffen. Seine linke, nun mit Blut getränkte Hand hatte das Schwert umfasst.
      Für einen winzigen Augenblick war die Szene erstarrt. Eine schwarzgepanzerte hüllenlose Rüstung, zurückgelehnt und von einer Hexe kontrolliert, auf der einen Seite und andererseits Elijah, der die Schwertschneide mit der linken Hand hielt, um Abeille vor ihr zu schützen, die im Begriff war, jeden Moment das Gleichgewicht zu verlieren. Hinter Elijah tänzelte ein weiteres Schwert durch die Nachtluft, welches mit voller Wucht auf den Rücken des Deveraux eingedroschen hatte. Schlussendlich lauerte der Speer schräg unter der rechten Flanke Elijahs, welcher aber durch Abeilles Kurzschwert abgefälscht werden konnte.
      Die Waffen belauerten den noblen Herrscher des Aurora Archipels, der seiner Schwester gerade das Leben gerettet hatte. Doch der Braunhaarige war schneller als sie. Unmittelbar erkannte er, dass er - nutzte er die Chance aus, dass er mit seinen Überlegungen schneller zu Ende kommen würde als sie - soeben alle drei Waffen ungedeckt um sich hatte. Sein Kopf war mittlerweile völlig klar, er hatte verstanden, worum es ging, als er den ersten Treffer in den Bauch hatte einstecken müssen.
      Um jetzt zu gewinnen, müsste er nur schnell sein... jegliche Kampfkunst brauchte und hatte er hier nicht.
      Und so stieß Elijah, Sekundenbruchteile bevor Genevieve zu dem selben Entschluss kam wie er, das Schwert vor sich zu Boden. Wie geahnt, wurde dieses haltlos nach vorne geschleudert, da Genevieve gerade nicht die Kontrolle über es hatte. Immer noch verdutzt ob der Reaktion des Mannes, handelte die Hexe nicht, während dieser selbst einen Aufwärtshieb mit seinem rot glühenden Schwert vollführte. Die Schnittwelle der Attacke zerteilte den Speer in der Hälfte und jagte nun mit brachialer Gewalt auf die Hexe zu, die anerkennend die Augenbrauen hob. Sofort zog sie mittels ihrer Teufelskräfte einen der ermordeten Palastwachen als Schutzschild vor sich. Dessen Kiefer wurde mit einem großen Schnitt zerteilt und brach nach den Seiten hin auseinander, und Elijah tat derweil einen Schritt nach vorn, um aus der Reichweite des dritten Schwertes zu kommen, welches sich in seinem Rücken befand.
      „Ich bin beeindruckt, Elijah! Auch wenn du dich hinter deinem Königsschwert versteckst!“, lobte ihn die Hexe anerkennend.

      ~ Schwarze Insel, Fôret Noir: Kyu und Aloë vs. Marie ~

      Aloë versuchte aufzustehen, aber sie brach wieder zusammen. Ihr Fuß schmerzte höllisch und sie ließ einen stummen Schrei los, als der Schmerz erneut pulsartig über sie hinweg schwappte. Sie drehte sich auf den Rücken und über sich sah sie nicht mehr die Ströme weißer Fische und die weiß goldene Sichel des Mondes, sondern das schwarze Meer war zurückgekehrt und Wolken, wie graue Schleier, legten sich über sie.
      Währenddessen hatte sich Marie auf den majestätischen Fuchs gestürzt, dessen Zähne erfolglos nach den harten, rosafarbenen Schuppen der Echse schnappten. Mit ihrer rechten vorderen Pranke drückte sie auf die Kehle Kyus, während die Krallen ihrer anderen Klaue durch das blonde Fell kämmten und ihm dabei oberflächliche, aber schmerzhafte Wunden zufügten. Zischend leckte ihre gespaltene Zunge über die Schnauze des Fuchses, ehe ihre spitzen Fangzähne das violette Gift offenbarten, welches dort nur darauf wartete, um in seinen Venen zu strömen.
      „Aus deinem Fell könnte man bestimmt einen tollen Mantel fertigen!“, zischte Marie, aber Kyu hatte die kurze Atempause genutzt und wandelte sich in seine Menschform. Hastig griff er nach einem der Baumstücke, welche das Echsenmädchen in ihrem vorherigen Versuch, Aloë zu fangen, zerstückelt hatte und schlug es ihr gegen den gepanzerten Schädel. Marie jaulte auf, aber mehr aus Verärgerung, als vor Schmerz, denn sie ließ von dem Blonden nicht ab.
      „Es wird mir ein Vergnügen sein, deine Eingeweide herauszureißen und sie an einen echten Fuchs zu verfüttern!“
      Doch bevor sie ihre Worte in die Tat umsetzen konnte, sauste der blauhaarige Engel herbei und ließ sich auf ihrem Rücken nieder. Sie verschränkte die Arme und sofort sprossen dutzende Wurzeln und Ranken aus dem Boden, die sich um die Extremitäten und den Körper der Echse schlangen. Aloë hatte dabei fest die Augen verschlossen und als Marie sich kaum noch bewegen konnte, hatten sich Schweißperlen auf ihrer Stirn gesammelt. Zufrieden seufzte sie, als Marie offensichtlich nicht mehr in der Lage war, sich zu bewegen und blickte stirnrunzelnd zu Boden, wo sie sich ebenfalls nicht mehr bewegte.
      „Du solltest da jetzt rauskommen, Fuchs-kun. Ich hab keine Ahnung, wie lange ich sie so noch aufhalten kann!“, zischte Aloë genervt, aber genau in diesem Moment rissen die Pflanzen wie zerschlissene Seile, Marie bäumte sich kreischend auf und der Engel wurde rücklings zu Boden geschleudert. Sie hatte Kyu dennoch genug Zeit verschafft, um sich wieder in einen Fuchs zu verwandeln und genügend Abstand zwischen sich und Marie zu bringen. Sein Fell war an vielen Stellen von Blut getränkt und seine vier Schwänze zuckten wild hin und her, als Marie sich mehrmals im Kreis drehte, um alle Pflanzen von sich zu schütteln. Als seine Augen auf die ihren trafen, lief ihm ein kalter Schauer den Nacken herunter, denn in dem gelben Sumpf spiegelte sich nur abgrundtiefer Hass.
      77.Kapitel: Der Tod meiner Schwester



      „Was zur Hölle treibst du?!“, schrie Brianna dem blonden Mädchen zu, welches vollkommen paralysiert auf eines der Gemälde starrte. Der blonde Zopf des Engels war blut- und schmutzverkrustet und schwere Eisenringe schmiedeten sich um das Herz der Rothaarigen, als sie das Himmelsmädchen dort sah, inmitten all der Trümmer, verletzt und allein. Sie wollte ein paar Schritte auf sie zu machen, ihre Beine jedoch waren zu schwach, aber sie konnte nicht erahnen warum. Doch da erregte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit, denn Marc, der immer noch nicht bei Sinnen war, hatte sich aus den Trümmern gekämpft und während er sich das Blut aus dem Gesicht wischte, fokussierten seine leeren, meergrauen Augen das Mädchen und ein schwaches Lächeln huschte über sein Gesicht.
      Es kam Brianna unwirklich vor, als sie mit ansah, wie der Braunhaarige, den sie schon so viele Jahre kannte, der manchmal ein unverbesserlicher Trottel sein konnte, ein sturer Kerl, aber gütig und liebevoll bis auf den Grund seiner Seele, festen Schrittes auf den Engel zuwankte.
      „Wage es ja nicht, einen Finger an sie zu legen, Marc Wataru!“, strömten die Worte über ihre Lippen und hegten eine Bedrohlichkeit, welche Brianna erst einmal in ihrem Leben zuvor verspürt hatte. Der Kopf des Kochs drehte sich langsam zu ihr um, aber da war nichts von all den ambivalenten Gefühlen, die durch das Herz und den Kopf der Rothaarigen wirbelten, wenn sie an sich und Marc dachte. Und genau in diesem Zeitpunkt fasste sie einen Entschluss. Sie würde nicht zulassen, dass Marc oder irgendjemand einem unschuldigen Kind Leid zufügen würde. Nie wieder würde sie von derselben Machtlosigkeit wie vor acht Jahren überwältigt werden. Zudem würde sie die Person finden, die Marc dies angetan hatte und sie würde sie dafür büßen lassen.
      Als hätte der Entschluss ihre Lebensgeister wachgerüttelt, spurtete Brianna los. Zielsicher wich sie den Trümmern und Unebenheiten im Palast aus, trat Marmorplatten, Deckenpaneele und Kronleuchter beiseite, ehe sie mit dem Steckenpferd hinter Marc auftauchte, der fokussiert auf das blonde Mädchen zugesteuert war. Das weiße Hemd, welches Marc getragen hatte, hing mittlerweile nur noch an Fetzen an seinem muskulösen Oberkörper und für den Bruchteil einer Sekunde musste Brianna daran denken, wie ihre Hände über den definierten Rücken des Braunhaarigen gefahren waren, wie sich ihre Fingernägel sanft in seine Haut gebohrt hatten. Einen flüchtigen Moment lang glaubte sie sogar, dass sie wieder seinen würzigen, warmen Geruch wahrnehmen konnte, aber dann gewann der Zorn wieder die Oberhand und so zog Brianna mit einer schwungvollen Drehung ihres Steckenpferds dem Koch die Füße unter dem Boden weg, sodass er keuchend auf dem Rücken aufkam. Er spuckte schwarzes Blut und die leeren Augen fokussierten einen undefinierten Punkt an der Decke. Sofort fixierte die Schatzjägerin den Koch am Boden, indem sie ihren Stab gegen den markanten Adamsapfel des Braunhaarigen stemmte und die Absätze ihrer Stiefel auf seine Brust drückte. Als er sich aus seiner misslichen Lage befreien wollte, verstärkte Brianna den Druck und mit einer vor Wut und Tränen verzerrten Stimme schrie sie ihn an:
      „Marc, hör auf mit dem Wahnsinn! Du bist kein grausames Monster! Du würdest einem unschuldigen Kind nie etwas antun! Es gibt so viele grausame Leute auf dieser Welt. Die Weltaristokraten, die Piraten, deinen Bruder und mich, aber du bist unschuldig. Wenn ich dich ansehe, dann sehe ich den kleinen Jungen, der seine sensible Verletzlichkeit hinter seinem großspurigen Verhalten verstecken wollte. Ich erinnere mich an einen Jungen, der seinen Träumen hinterhergejagt ist, der alles getan hat, um seine Familie zu schützen. Ich...ich...ich verstehe es jetzt, Marc! Du wolltest deine Familie schützen. Das allein bedeutet nicht, dass du unsere Tochter nicht auch retten wolltest. Es tut mir Leid, dass ich es erst jetzt verstehe! Und dann nehme ich dir auch noch das einzige, was dir noch geblieben ist, als ich Crane, deinen Bruder, tötete!“
      Die Worte sprudelten aus ihr heraus und als das Geständnis über ihre Lippen huschte, war es, als würde eine Last von ihren Schultern fallen, die sich dort über die letzten Tage aufgeladen hatte. Nein. Es war noch mehr. Es war eine Last, die sich dort acht lange Jahre Kieselstein für Kieselstein angesammelt hatte und in der Zwischenzeit zu einem gewaltigen Berg angewachsen war, dessen Fuß Schuld, Verbitterung und unendliche Trauer war. Die Worte hatten das Massiv pulverisiert, aber auf den kurzen Augenblick der Erleichterung, in der Brianna so tief durchatmete wie schon lange nicht mehr, füllte sich der gewonnene Platz mit einem verschlingenden Sumpf aus Reue, denn Marc blickte sie mit geweiteten Augen an, ehe seine Worte ihr einen Stich versetzten.
      „Du hast was getan?“

      ~ Weiße Insel, Place Vendôme: Salvador vs. Oz ~


      Mit einer Hechtrolle zur Seite rettete sich Salvador vor der pechschwarzen Woge, die über das Dach hinwegschwappte, auf dem er und der Wissenschaftler noch kurz zuvor verweilt waren. Er schlitterte über die sandsteinfarbenen Schindeln des Nachbarhauses, ehe er pfeifend zum Stehen kam.
      „Wow...das hätte auch ins Ende gehen können!“, lächelte er gelassen, als die zähflüssige Substanz sich durch das Gestein fraß, bis das Haus nur noch in seinen Grundzügen zu erkennen war. Aus der Masse schälte sich die kleine Gestalt des Mannes, von dessen Händen und Haaren immer noch die schwarze Substanz zu tropfen schien.
      „Wo ist denn Dédale hin verschwunden? Ich hoffe nicht, dass ich ihn bei der letzten Welle erwischt habe. Meine Herrin möchte ihn eigentlich lebendig haben!“, züngelte er, wobei sich seine Gestalt nun vollständig transformiert hatte. Salvador verschränkte gelangweilt die Arme, ehe ihm etwas in den Sinn kam.
      „Einen Moment mal. Es kann nicht sein, dass du noch den Nutzer der Schnecken-Zoanfrucht kennst, oder?“
      „Woher kommt denn dieser plötzliche Gedankengang, Fischchen?“, erwiderte Oz verdutzt.
      „Weil ihr zwei in Kopfgeldjägerkreisen ganz schon berühmt seid! Hätte ich gewusst, dass es euch auch auf diese Insel verschlagen hat, hätte ich vorher nochmal gecheckt, was ihr eigentlich wert seid. Ich bin gerade ein wenig knapp bei Kasse, denn so ein Wahnsinniger – warte, kennst du Professor Grusel, also ich meine Xanthi? Naja, auf alle Fälle hatte er uns, also mich und Schnappi und Mathilde. Aber lass uns jetzt nicht über Mathilde reden, sonst werde ich noch ganz melancholisch...“, sprudelte es aus dem geschwätzigen Mund des Kopfgeldjägers, als sich die schwarze Welle wieder aufbäumte und auf ihrem Weg zu Salvador alles unter sich begrub, sowie verätzte.
      „Du bist aber ganz und gar nicht gesprächig, Bro“, brummte Salvador, dessen Jeanshemd von der beißenden Substanz getroffen wurde. Sofort fraß sie sich unaufhaltsam durch den dicken Stoff, wodurch der Meermann gezwungen war, jene von sich zu werfen, ehe er auf das nächste Dach hüpfte.
      „Ich hab kein Interesse an deiner Lebensgeschichte. Mein Auftrag ist es, alle zu töten, die die Insel betreten oder verlassen wollen. Zu deiner Information, da es dich ja brennend zu interessieren scheint. Ja, ich kenne die Nutzerin jener besagten Zoan-Frucht. Malefiz kümmert sich gerade, um ein paar Angelegenheiten im Schwarzen Wald und wird den Leuten dort vermutlich genauso viele Schmerzen bereiten wie ich dir!“, sprach der Zauberer, dessen Gestalt nun wieder vollkommen mit der schwarzen Masse eins war, höhnisch, aber Salvador ging darauf gar nicht ein, sondern er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn, als es ihm dämmerte.
      „Stimmt! Malefiz, `die Kinderfresserin`...dann musst du...`Schwarzer Tod` Oz sein. Der Nutzer der Pech-Pech-Logia!“

      ~ Weiße Insel, Vorplatz des Palastes: Elijah und Abeille vs. Genevieve ~


      „Ich bin beeindruckt, was du hier alles von dir zeigst Elijah! Ich wusste doch, dass mehr in den Adern der Deverauxs steckt. Immerhin wart ihr schon immer ein erstaunliches Geschlecht!“, lobte die Hexe, welche die Schnitte ihres Versuches mit schwebenden Gesteinen, Leichen und anderen Gegenstände abzublocken versuchte. Der Dunkelhaarige ließ keuchend sein Schwert sinken, dessen Schliff immer noch feuerrot glänzte und fixierte mit seinen dunklen Augen seine Widersacherin.
      „Verzeih mir meine Respektlosigkeit, aber du spielst doch nur mit uns, Genevieve! Ich kenne das Ausmaß deiner Kräfte, deine Ambitionen, dein Vermächtnis!“
      Die Hexe hob eine Augenbraue und für einen kurzen Moment glaubte Elijah, einen kurzen Funken Unsicherheit zu erkennen, ehe sich die undurchdringliche, herablassende Fassade wieder aufgebaut hatte.
      „Der Einzige, der hier Zeit erkaufen möchte, nobler Elijah, bist du und dein widerwärtiges Geschwisterpack!“, zischte Genevieve und hob die Hand, wodurch Abeille, von einem violetten Schleier umhüllt, erstarrte, die hinter der Hexe aufgetaucht war, bereit, ihr den Dolch in den Rücken zu treiben.
      „Ich glaube, ich habe mein Anliegen immer noch nicht deutlich gemacht!“, mahnte sie nun mit bedrohlichem Tonfall, erfasste auch Elijah wieder mit ihren Kräften und kontrollierte damit nun beide Deveraux-Geschwister. „Ich bestimme, wie euer Ende verläuft. Ihr verweilt nur noch dank meiner Gnade auf dieser Erde, habt ihr das verstanden?!“
      Mit der linken Hand, die Elijah kontrollierte, zwang sie den Adligen dazu, dass er sein Schwert fallen ließ und vor ihr auf die Knie ging. Auch wenn sein Körper den wortlosen Befehlen der Hexe folgen leisten musste, blickten seine Augen hasserfüllt zu seiner Peinigerin hinauf, der dieser Anblick allerdings eine perverse Freude zu bereiten schien.
      „Fahr zur Hölle, du Miststück!“, spuckte Elijah Genevieve vor die Füße, die nur künstlich enttäuscht aufseufzte, ehe sie ihre Finger zueinander führte. Plötzlich fing der Adlige an zu würgen und, begleitet von dem Aufschrei Abeilles, lief Blut aus den Augenwinkeln und Nasenlöchern Elijahs.
      „Wie machst du das?! Lass ihn!!“, bettelte die Blonde und süffisant lächelnd drehte sich Genevieve zu ihr um.
      „Ist es dir immer noch nicht klar, Abeille? Ich kontrolliere ALLES. Seien es eure wertlosen fleischlichen Hüllen, die Erde, auf der wir stehen, die Luft, die wir atmen oder das Blut, welches in euren Adern pulsiert!“, entgegnete die Hexe und ließ ihren linken Arm sinken, wodurch der Schleier, der Elijah erfasst hatte, schwand und jener ächzend zu Boden stürzte.
      „Keine Sorge, Schätzchen. Er ist nicht tot. Noch nicht. Das hängt aber davon ab, inwieweit du mit mir kooperierst!“, flüsterte sie, während sie auf Abeille zuschritt und ihr behutsam durchs feine, goldene Haar strich. Auf einmal rollte sie allerdings mit den Augen und machte wieder zwei Schritte rückwärts.
      „Versuch doch gar nicht erst, gegen mich anzukämpfen, Abeille! Deine Teufelskräfte können mir nichts anhaben. Glaubst du, dass ich mich nicht auf alle Eventualitäten vorbereitet habe? Ich habe die Luft in meiner Nasengegend so stark verdichtet, dass ich deine Gerüche nur noch sehr schwach wahrnehme. Das bedeutet zwar, dass du mir hier ein ordentliches Kaliber vorsetzt, aber diesen aggressiven Akt erachte ich als Weigerung mir zu helfen. Das ist zutiefst bedauerlich. Ich hätte Zoë gerne weitere Verluste erspart!“, hauchte Genevieve, ehe sie ihren Arm ausstreckte und ihre Handflächen auf Abeilles Brust richtete. Jene erwiderte ihren grausamen Blick mit solchem Stolz, dass Genevieve beinahe wütend geworden war, ehe sie es anerkennend würdigte.
      „Ich werde deinen Geschwistern erzählen, wie tapfer und stolz du warst, Abeille Deveraux. Selbst in deinen letzten Atemzügen wirst du keine Schwäche zeigen, oder? Eine wahre Eiskönigin. Sogar dein Wort hältst du noch!“
      „Wie meinst du das?“, presste Abeille hervor, deren Inneres zu kochen schien und deren Körper von Schmerzen durchzuckt wurde, die sie noch nie zuvor kennen gelernt hatte. Genevieve antwortete nicht gleich, denn immer noch hatte sie sich auf die Brust der kühlen Blonde konzentriert. Der Schmerz hätte sie schon längst in die Knie gezwungen, aber die Kontrolle der Hexe ließ sie, zur Salzsäule erstarrt, regungslos verharren. Einen Bruchteil später, blickte die Dunkelhäutige auf und ein mitleidiges Lächeln stand auf ihren Lippen.
      „Du sagtest vorher, dass du deine Familie solange verteidigen willst, wie dein Herz in deiner Brust schlägt. Diesen Umstand möchte ich natürlich Rechnung tragen, nicht, dass du noch als Lügnerin in Erinnerung bleibst!“
      Die Worte huschten ihr noch über die Lippen und plötzlich barst etwas Rotes und Pulsierendes aus dem Brustkorb von Abeille. Man hörte das Splittern von Knochen und das elfenbeinfarbige Kleid der ältesten, weiblichen Deveraux sog sich augenblicklich mit dem pechschwarzem Blut voll, welches aus dem Loch in ihrer Brust strömte. Genevieves Griff schloss sich um das Herz, das seine letzten Schläge tat, ehe sie Abeille einen Kuss auf die Wange drückte. Daraufhin ließ sie ihre Hand sinken und die Erstarrung löste sich, sodass die Blonde Deveraux zu Boden sank, als hätte niemals der Lebensodem ihrem Körper innegewohnt. Angewidert ließ Genevieve das Herz aus ihrer Handfläche sinken und wandte sich gelassen Elijah zu, der nur mit vor Schock geweiteten Augen seine tote Schwester anstarrte.
      „Keine Sorge, Elijah! Du wirst sie bald wiedersehen!“, sprach die Hexe beruhigend auf ihn, zwang ihn durch ihre Kräfte in die Höhe, obwohl er schon längst gebrochen war und wollte ihm das gleiche Schicksal zu Teil werden lassen, als eine zarte, beinahe erstickte Stimme über den Vorhof schallte.
      „Lass ihn los, Genevieve, oder du wirst mich und das Grimoire niemals in deine Hände bekommen!“
      Zoë Lebonair stand am Rande des Pflasters und hatte das Lederbuch umschlungen, während sie sich bereit machte, in den weißen Fluss zu springen, der ihre Wahl des Freitodes wäre, wenn sie ins Blaumeer stürzen würde.
      [i]
      ~ Wenige Augenblicke zuvor ~
      [/i]

      „Du hast was getan?“
      Die Stimme des braunhaarigen Mannes, den Abeille zu ihrem Schutz mit ihren Düften betört hatte, klang seltsam verängstigt und der Rothaarigen, die sich erstaunlich wacker gegen ihn geschlagen hatte, rannen jetzt die Tränen über die Wange.
      „Er hat nie versucht, mir weh zu tun. Es war seine Aufgabe, mich zu beschützen!“, sprach Zoë erschöpft, aber die beiden schienen sie gar nicht wahrzunehmen, deswegen richtete sie die folgenden Worte mehr an sich selbst, als an die zwei Fremden vor sich. „Aber wenn ich seine Augen so anschaue...dann wirkt die Manipulation nicht mehr und das kann...das kann nur eines bedeuten...ABEILLE!!“
      Die Gewissheit kämpfte sich durch die müden Glieder des blonden Engels und weckte alte Lebensgeister in ihr, als sie über das Trümmerfeld stolperte, hinaus auf den Vorhof. Der rote Fleischklumpen klatschte mit einem morbid-profanen Geräusch zu Boden und Zoë stockte der Atem, als sie den Körper ihrer Halbschwester erkannte, die sich in den letzten Monaten um sie gekümmert hatte, als wäre sie ihr eigen Fleisch und Blut. Sie erkannte, wie sich die Hexe, die all das Leid über sie und ihre Familie gebracht hatte, nun Elijah zuwandte und da fasste sie den Entschluss, dass sie nichts mehr zu verlieren hatte.

      „Schön, dass wenigstens du einsiehst, dass es keinen Sinn hat, sich mir entgegen zu stellen!“, erwiderte Genevieve, welche Elijah unsanft zu Boden sinken ließ und ihre Arme ausbreitete, um Zoë willkommen zu heißen.
      „Richtig! Es hat keinen Sinn, denn du darfst nicht bekommen, was du willst!“, schluchzte Zoë, die ihren Kummer nicht mehr zurückhalten konnte und zum Sprung ansetzte. Doch noch ehe Genevieve reagieren konnte, schlangen sich Arme um Zoës Taille und der Engel sah nur rote Haare, die in ihr Blickfeld fielen, ehe sie zu Boden gedrückt wurde.
      78.Kapitel: Salvador vs. Oz

      Die dampfende Woge ergoss sich über alles, was sich auf dem schönen Platz zuvor befunden hatte. Schwarze Säure fraß sich durch den edlen Stein, aus dem die Statue der Engelkönigin Constance Lebonair gefertigt worden war, welche immer noch hier, auf dem ehemaligen Übergang zur blauen Insel, thronte und mit sehnsüchtigen Blick auf ihre Heimatinsel blickte. Nun ätzte das Pech ihr jegliche Mimik weg und deformierte ihr Gesicht zu einem nichtssagenden Klumpen Gestein. Anderenorts legte sich es sich in die Nischen und Ritzen der Pflasterwege, oder verwandelte blühende Parks und in mühevoller Handarbeit angefertigte Gärten in ein trauriges Ödland. Der Urheber dieser Zerstörung hingegen stand inmitten des schwarzen Sumpfs und betrachtete mit perfidem Stolz sein Machwerk.
      „Die Ästhetik der Zerstörung!“, murmelte er zufrieden, während sich die Tentakeln des Meermannes um eine der Gaslaternen geschlungen hatten, die nun schief und am Sockel ebenfalls eingeschmolzen mitten im Chaos stand.
      „Bitte was?“, brummte Drake und runzelte die Stirn, während er sich die Handflächen hinter die Ohrmuscheln hielt, um sein Gegenüber besser verstehen zu können. Die Sonnenbrille war ihm dabei auf die Nasenspitze gerutscht, sodass seine himmelblauen Augen den Zauberer beinahe verächtlich musterten. Zornesflecken krochen wie Insekten den faltigen Haus des kleinwüchsigen Mannes empor und nisteten sich auf seinen hohen, aristokratischen Wangenknochen ein, ehe er versuchte, die aufkeimende Gefühlsregung mit einem Räuspern zu überspielen.
      „Man, man, man, Bro, du hast ja einiges auf dem Kasten für so einen wandelnden Meter“, lobte ihn Salvador, indem sein Kopf über die angerichtete Zerstörung wanderte, als ob er sie gerade erst wirklich wahrgenommen hätte. „Warum greifst du mich eigentlich gleich wieder an oder hast du nur was gegen die Architektur...ich mein, könnte ich verstehen, ich steh auch mehr auf so modernes Zeug, aber ist das gleich ein Grund hier Amo – heyyyy!!!“, schrie Salvador, ehe er sich blitzschnell zur Seite duckte, um dem ansausenden Oz auszuweichen, der auf einer Welle aus finsterem Pech, dabei giftige Dämpfe absondernd, auf ihn zugerollt kam. Mit einer Hechtrolle rettete sich der Kopfgeldjäger an eine der Steinmauern, an denen er mit seinen Saugnäpfen problemlos Halt fand. Die schwarze Welle hingegen prallte gegen die Glasfenster einer Patisserie, welche augenblicklich anfingen sich aufzulösen.
      „Alter! Also beim Essen hört die Freundschaft auf!“, entrüstete sich der Meermann, auf dessen Stirn sich augenblicklich eine winzige pulsierende Ader abzeichnete. Ebenso stellte er bestürzt fest, dass sein Jeanshemd an vielen Stellen Pechspritzer abbekommen hatte und so eklatante Löcher aufwies.
      „Hörst du eigentlich jemals auf zu reden?!“, hallte die genervte Stimme des Zauberers über den Platz, der verschwunden war und sich irgendwo in dem dampfenden Meer aus Teer versteckt hatte.
      „Okay...eigentlich schlage ich ja keine alten Männer, aber mir reicht das hier allmählich. So hab ich mir meinen ersten Tag in Freiheit von Doktor Grusel nicht vorgestellt!“
      „Dann mach dich bereit für das schwarze Inferno!“, dröhnte es aus der wabernden Masse, ehe sich das schwarze Pech allmählich in sich zusammen zog. Es verließ die Ritzen des Pflasters, in welches es sich eingenistet hatte, löste die Ummantelung um die ehemals schöne Constance Lebonair und gab den Blick auf die verätzte Architektur von Wohnhäusern und Parkanlagen wieder frei. Doch die himmelblauen Augen hatten keine Zeit, um sich darum zu kümmern, denn sie waren einzig und allein auf die grausame Formation fokussiert, zu der sich die schwarze, todbringende Flüssigkeit gewandelt hatte.

      ~ Schwarzer Wald, Kaisa vs. Alexandre ~


      Alexandre konnte sich kaum noch vor Erschöpfung auf den Beinen halten, als er den dauernden Tritten der Agentin zu entfliehen versuchte.
      Der anfängliche Bonus, dass er schnell genug gewesen war, ihren tödlichen Hieben auszuweichen, war nun auch verflogen und immer öfters trafen ihn das kräftige Schienbein, oder - was noch schmerzhafter war- die Absätze der Grünhaarigen am Körper. Seine Rüstung war brüchig und gab viele blutige Stellen preis.
      Kaisa dominierte den Kampf und diktierte Alexandre mit ihren Tritten immer wieder aufs Neue den Weg, den er beschreiten musste , um ihr auszuweichen.
      Zudem wirkten die Angriffe der Frau so elegant und stilvoll, dass es dem Deveraux beinahe absurd vorkam, dass er mit ihr einen ernsthaften Kampf ausfocht. Ihre Bewegungen, ihre Beinstellungen, der Rhythmus ihrer Attacken und wie sie Alexandres Gegenmaßnahmen fast mühelos auszuweichen schien, hatten den Anschein, als ob sie mit ihm tanzen würde.
      Alexandre versuchte alle Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen, da er es sich nicht leisten konnte, nicht bei der Sache zu sein. Sein Kopf musste vollkommen leer sein, damit er sich nun nur noch auf die Hiebe des Gegners und auf seine innere Mitte konzentrieren konnte.

      ~ Über den Gewässern des schneeweißen Meeres ~

      Dädalus krumme Nasenspitze hätte beinahe das silberne Gewässer gestreift, welches nur schwach vom Mondlicht erfüllt wurde, der sich hinter den Wolken wieder hervorgekämpft hatte, aber nun spannten sich die mechanischen Flügel zu ihrer vollkommenen Spannbreite auf und so segelte er über die Wasserflächen. Sein Herz raste und immer wieder schossen Bilder durch seine Gedanken. Bilder von seinem Sohn, wie er ebenso über dieses Meer gesegelt war. Bilder, die nur seiner Fantasie entsprangen, denn er hatte die letzten Augenblicke seines Kindes nicht miterlebt, sondern war in einem Labor gesessen, um an dem Verderben zu werkeln, welches seinen Sohn den Tod gekostet hatte. Aber nein! Der Kloß in seinem Hals wurde von einer Welle des Zorns hinfort gespült, als die Erkenntnis ihn wieder traf. Es war Genevieve gewesen, die seinem Sohn das Leben geraubt hatte, welche ihm und Kuleha alles genommen hatte, was ihm etwas bedeutet hatte! Und in diesem Moment schwor sich der kauzige Wissenschaftler, dass er Genevieve dies niemals verzeihen würde! Doch jetzt war nicht der Zeitpunkt dafür. Er fuhr sich mit den Ärmeln des Ponchos über die Fliegerbrille, die er übergezogen hatte, um sie zu polieren und seine dunklen Augen fokussierten das Ziel, welches auf der anderen Seite des schneeweißen Meeres zu finden war. Mit einem Grinsen auf den faltigen Lippen, schlugen die mechanischen Flügel des Anzugs noch einmal aus.
      Brianna, dort finden wir vielleicht die Lösung dafür, deine Tochter wieder zu finden!

      ~Eine Stunde zuvor, die Forschungsräume von Professor Xanthos ~

      Salvador hob kaum die himmelblauen Augen, als die Schmerzensschreie des Fuchses durch den Raum hallten. Schnappi war vor einer knappen halben Stunde abgeholt worden, um irgendetwas für die Deverauxs zu tun und so verbrachte er die Zeit damit, mit seinem eigenen Blut Tick-Tack-Toe zu spielen, wobei er immer wieder fasziniert davon war, dass man doch tatsächlich gegen sich selbst verlieren konnte.
      „Interessant. Ich kann die Spaltung also fördern!“, murmelte Xanthos und neugierig hob Salvador die Brauen und lugte über seine Sonnenbrille hinweg zu dem blonden Fuchs und pfiff laut, als er sah, was dort vor sich ging.
      „Heilige Scheiße, ist das krass!“, zischte er, wobei ihm fast der Strohhalm aus dem Mund gefallen war, als er erkannte, dass der Fuchsjunge um mehrere Zentimeter deutlich gewachsen war. Außerdem zählte sein Schweif nun nicht mehr zwei, sondern ganze vier Schwänze.
      „Hey Doktor Grusel, warum hast du sowas cooles nie mit mir gemacht?“, fragte er, nachdem er sich an die Zellengitter gedrückt hatte, um besser sehen zu können. Zufrieden lehnte sich Xanthos zurück und streckte den Rücken durch. Die Schreie Kyus waren nun einem leisen Wimmern gewichen, als er schnalzend die Handschuhe von den Händen zog und sich einen Kaffee genehmigte. Er packte Kyu am Nacken und warf ihn lieblos in die Zelle zurück, ehe er das Labor verließ. Die Türen schlossen sich summend hinter ihm und Drake wandte sich wieder Kyu zu, der allmählich die Kontrolle über seinen Körper wiedererlangte.
      „Was hat er denn mit dir angestellt, Alter?“
      Kyu funkelte ihn böse an, ehe er zu müde wurde, um böse zu sein.
      „Er hat herausgefunden, dass ich von der Kitsune-Frucht gegessen habe und wollte schauen, ob er den Effekt der Verwandlung beschleunigen kann“, keuchte er und rollte sich ein.
      „Mit Erfolg!“, erwiderte Drake und grinste, als er Kyu einen Riegel durchschob. „Hier, das ist für dich. Die ersten Male, wenn Frankenstein mit dir arbeitet, sind heftig, aber dann wird es besser. Das ist meine Ration für heute, aber ich bin so froh, dass ich mal wieder mit jemanden quatschen kann, dass ich kaum Hunger hab!“, säuselte er, woraufhin das laute Knurren seines Magen ihn sofort Lügen strafte. Dennoch empfand Kyu in diesen Moment solch ein Maß an Dankbarkeit, dass Tränen in seine Augen stiegen.
      „Was hat er eigentlich mit dir gemacht?“, schnitt der Fuchs das Thema an, welches ihn nun nicht mehr loszulassen schien, denn oberflächlich gesehen, schien Salvador recht vital und normal für ihn.
      „Ach, über verschüttete Milch redet man nicht, aber kannst du mir etwas versprechen, Kyu?“
      „Klar!“
      „Wenn wir hier rauskommen und du merkst, dass ich nicht ich selbst bin. Dann musst du mir wehtun, okay?“
      Kyu glaubte, nicht richtig verstanden zu haben, als ein lautes Rumoren durch den Palast hallte und die Erde unter ihnen zu beben schien.

      Xanthos kam wütend hereingestiefelt, aber sein Gesicht hatte seit dem Telefonat mit dem fremden Mann solch einen stoischen Ausdruck angenommen, dass es Kyu und Salvador noch gruseliger und bedrohlicher vorkam als zuvor. Hastig hantierte er an dem Schlüsselbund und steckte ihn in das Schloss, welches zu Salvadors Zelle führte, ehe er eine Injektionsnadel in dessen Oberarm rammte.
      „Aua! Das nächste Mal ein bisschen sanfter!“, beschwerte sich der Meermann, aber Kyu merkte sofort, dass sich etwas zu verändern schien. Die Lider des Kraken gingen auf Halbmast und er ließ sich von Xanthos problemlos aus der Zelle schleifen. Vollkommen instinktiv schoss Kyu nach vorne und biss mit aller Wucht in die Tentakel, die er mit seinen scharfen Zähnen gerade noch so erreichen konnte. Er wusste nicht, warum er blindlings der Anweisung des Mannes gefolgt war, den er gerade erst kennen gelernt hatte, aber ein Urvertrauen war in ihm aufgekeimt, dass dies die richtige Entscheidung gewesen war. Der Schmerz schien durch die Venen und Nerven des Meermannes zu pulsieren und als sie die Windungen seines Gehirns erreicht hatten, schlug er sofort die Augen auf. Er ließ keine Sekunde verstreichen, umschlang mit einem seiner kräftigen Tentakel den Professor und schleuderte ihn gegen einen der Aktenschränke. Stöhnend brach er zusammen und wurde bewusstlos.
      „Vielen Dank, Bro!“

      „Der alte Tattergreis schaut aber auch nicht mehr ganz frisch aus“, konstatierte Salvador gelassen und ohrfeigte den benommenen Dädalus, den sie gerade befreit hatten. Kyu, der seine Menschform wieder angenommen hatte, stützte den Wissenschaftler, während Drake sich noch einmal zufrieden seinem Machwerk zuwandte. Xanthos lag gefesselt auf dem Operationstisch, auf dem er immer seine Versuche an ihm, Schnappi, Mathilde und zahlreichen anderen Versuchsobjekten durchgeführt hatte. An seinem linken Arm hingen mindestens fünfzehn Spritzen, die er in einem Schränkchen mit der Aufschrift „Lebensgefährlich“ gefunden hatte.
      Sie wollten sich gerade zum gehen wenden, als Dädalus etwas murmelte.
      „Rucksack...da hinten im Schrank!“
      Kyu huschte sofort zu der Stelle, an der Xanthos wuchtiger Körper das Schloss zu einem Schrank aufgebrochen hatte. Dort waren mehrere Dinge verstaut. Neben einem Bild, welches Dädalus, Kuleha, Genevieve und den jungen Xanthos bei einem weihnachtlichen Abendessen zeigte, war dort auch besagter Rucksack, nach dem sich der Wissenschaftler erkundigt hatte. Ohne darüber nachzudenken, griff der Fuchsjunge ihn sich und gemeinsam verließen sie das Labor.

      ~ Salvador vs. Oz ~

      Prasselnd schlugen abertausende Geschosse auf Fels, Metall und Fleisch. Hunderte davon brannten, und innerhalb von Sekundenbruchteilen erfüllten Schreie, Blut und Rauch die Luft. Mit einem Hechtsprung hatte sich der Meermann unter einen der Wägen geschmissen, und öffnete nun kurz die Augen, weil er dachte, der Regen aus Tod wäre überstanden.
      Doch dem war nicht so.
      Mittlerweile kauerte die gesamte Bevölkerung des Viertels auf dem Boden, zusammengekrampft und jeden verletzlichen Teil des Körpers schützend. Ein paar brennende Leiber torkelten schon zwischen den Männern umher, doch die Verluste hielten sich nach Drakes Ermessen in Grenzen. Bis der zweite Regen kam. Ein Regen aus brennendem Pech.
      Lohende Kugeln, groß wie abgetrennte Köpfe, zogen ihren glühenden Schweif über den nunmehr düsteren Gewitterhimmel, mehr als hundert an der Zahl, und unausweichlich stürzten sie heulend auf die Bevölkerung herab.
      Schreie, Lodern und das Erbeben der Erde fuhren durch Salvadors Körper, erschütterten ihn bis ins Mark. Die Bälle aus Flammen brachten ein Inferno mit sich, sie schlugen ungebremst und urgewaltig auf dem Feld ein, barsten und trieben ihre Splitter durch die Luft, dass es die flüchtenden Soldaten von den Beinen riss. Diese stürzten sich in den Schutz der Steinmauer, doch sollten sie dies kurz darauf bereuen.
      Krachend durchschlugen zwei der fürchterlichen Geschosse den Steinwall, tosten gegen die Mauer und schleuderten die daran zusammengedrängten Soldaten in den Himmel.
      Es dauerte ein paar Sekunden, bis Drake, der mit ein paar angesengten Haaren unter dem Wagen lag, begriff. Die Mauer war zerstört. Und ein gewaltiges Schlachtgeheul erklang. Die Wolken über dem Archipel zogen sich wieder zu schwarzer Düsternis zusammen.
      Die Stimme des Schicksals hob an, ihr Lied von Leid und Tod zu singen.



      Kapitel 79 - ? können hier nachgelesen werden


      Dieser Beitrag wurde bereits 16 mal editiert, zuletzt von Vex ()

    • Antwort auf Fanpost & Doublefeature mit Kapitel 67+68 erschienen

      So es gibt wieder ein Doublefeature und ziemlich sicher ein Kapitel spätestens am Sonntag, welches dann endgülitg die heiße Phase des Arcs einläuten wird! :)

      Ich habe mich entschieden, dass das mit Kapitel 67 erst einmal die letzten Flashbacks für diesen Arc waren. Ich habe aus dem San Fardo-Arc gelernt, dass der Arc dadurch ins Stocken kommt und finde diese kompakte Variante eigentlich auch ganz zielführend. Ich habe dadurch zwar einiges Weggelassen, was ich gerne eingebaut hatte (ein Beispiel die Befreiung der Zwerge, etc.), aber werde dann an euren Reaktionen sehen, inwiefern das jetzt noch koharänt war. Zur Not werde ich einfach die fehlenden Passagen in meinem nächsten Kommentar noch ergänzen.
      Des Weiteren bring ich euch eine Personenkonstellation mit, da alle wichtigen Personen mit dem heutigen Kapitel eingeführt wurde. Außerdem hab ich einen aktualisierten Zeistrahl dabei, da wir ja viele Informationen aus der Vergangenheit bekommen haben.


      Zeitstrahl
      1415 Anno Maris: Dädalus begibt sich auf siebenjährige Forschungsreise (65)
      1420 Anno Maris: Geburt von Ikarus
      1422 Anno Maris: Dädalus lernt Xanthos Deveraux kennen (65)
      Hochzeit von Ludwig XIV und Constance Lebonair (65)
      1424 Anno Maris: Geburt von Florentine Bourbon-Lebonair (65)
      1427 Anno Maris: Ikarus erleidet seinen tödlichen Unfall (66)
      Jean-Claude Deveraux wird geboren (67)
      1428 Anno Maris: Hinrichtung von Constance Lebonair (67)
      1.Aufstand der Engel ; Louis Deveraux stirbt (67)
      1435 Anno Maris: Ludwig XV. wird geboren
      1472 Anno Maris: Jaak Grimm wird geboren
      1483 Anno Maris: Elijah Derveraux wird geboren
      1487 Anno Maris: Abeille Deveraux wird geboren
      1492 Anno Maris: Dädalus wird ins Exil geschickt (62)
      1493 Anno Maris: Elena, Irina, Raphael sind auf dem Jahrmarkt. Irina und Briannas Vater (30)
      1495 Anno Maris: Ludwig XV. stirbt an einer Krankheit (61)
      1497 Anno Maris: Briannas Geburt; Alexandre Deverauxs Geburt
      1499 Anno Maris: Briannas Bruder ist ein halbes Jahr tot (30)
      1499 Anno Maris: Kalos und Olvia halten sich in der Bibliothek auf und werden erwischt (Prolog)
      1501 Anno Maris: Brianna und ihre Eltern erreichen Chasetown und treffen auf Dädalus (50)
      1502 Anno Maris: Briannas Eltern sind gestorben; Sie kommt in Dädalus Obhut (50)
      1503 Anno Maris Brianna lebt im Königspalast (50)
      1504 Anno Maris Brianna, Marc und Crane sind Freunde, verbringen viel Zeit miteinander (50)
      1507 Anno Maris: Paola muss aus Walhalla abreisen, um ihre Schwestern zu begleiten (38)
      Luzifer mischt sich in die Machenschaften San Fardos ein
      1508 Anno Maris: Paola und Amroth verbringen die letzte gemeinsame Nacht; sie flieht (36)
      Marie Deveraux wird geboren
      1509 Anno Maris: Amroth ist gefangen genommen; Paola erfährt von seiner Hinrichtung (32)
      Paola verbringt die Monate der Geburt alleine auf einer Winterinsel (37)
      Amroth wird hingerichtet; Ioreth opfert sich und wird geköpft (38)
      Geburt von Orônel
      1510 Anno Maris: Ioreth/Isabella will San Fardo verlassen; Orônel ist im Waisenhaus (33)
      1512 Anno Maris: Brianna und Marc legen Blumen an das Grab ihrer Eltern und des Wolkentänzers (46)
      Brianna beginnt ihre Karriere als Schatzjägerin (??)
      1513 Anno Maris Marc soll zwangsverheiratet werden und betrinkt sich; Brianna und Marc schlafen miteinander (50)
      Brianna sucht Marc; Crane offenbart seine Gefühle, wird zurückgewiesen (50)
      Ludwig XVI. kommt an die Macht im Alter von 17 (61)
      1514 Anno Maris: Mitsommerfest in Chasetown, Briannas Tochter wird als Kind des Lichts ausgewählt; Marc geht dazwischen; Marc lebt im Exil; Ermordung des Weltaristokraten (51)
      Letzte Revolution auf dem Aurora Archipel; Kaisa exuktiert Ludwig XVI.; Die Deverauxs übernehmen die Macht (61)
      1516 Anno Maris: Paola wird in den Stadrat aufgenommen (33)
      1517 Anno Maris: Brianna kehrt nach Chasetown zurück -> Rettung durch Kyu und Toledo (Kapitel 9)
      1519 Anno Maris: Marie räuchert die Bergbewohner aus; die wenigen Überlebenden fliehen auf die grüne Insel (64)
      1522 Anno Maris: ~ Laufende Handlung
      Brianna und Kyu erhalten den Auftrag Horizon zu stehlen/finden
      Brianna und Kyu suchen Chasetown auf, um Dädalus um Hilfe zu bitten; Es kommt zur Auseinandersetzung mit Crane; Triade tritt in Aktion
      Nächstes Ziel ist San Fardo, wo Dädalus sich Antworten erhofft; CP8 und Triade durchkreuzt Pläne; Marc und Kaisa schließen sich ihnen an
      Aurora Archipel

      Personenkonstellation

      Hexen der Îl de rouge:
      Genevieve (Anführerin)
      Malefiz
      Oz

      Vertriebene Menschen auf Îl de vert:
      Phillip von Anjou (Anführer)
      Troisclerq von Anjou
      César

      Engel der blauen Insel:
      Francois Lebonair (Anführer)
      Aloë Lebonair (Enkelin)
      Zoë Lebonair (Enkelin; bei den Deverauxs)

      Familie Deveraux:

      Xanthos Deveraux
      Elijah Deveraux
      Abeille Deveraux
      Alexandre Deveraux
      Marie Derveraux

      Camille (Sekretärin)

      Verstorbene Monarchen:

      Ludwig XIV. (Altersschwäche)
      Ludwig XV. (Krankheit, vermutlich durch Hexenhand)
      Ludwig XVI. (Durch Kaisa hingerichtet)
      Constance Lebonair (Engelfürstin, hingerichtet durch Ludwig XV., da sie ihm keine männlichen Erben gebar)



      So und jetzt noch zu euren Kommentaren! :)

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Das Aurora Archipel befindet sich im goldenen Rausch und versammelt alle möglichen Menschen in der Hauptstadt, die in einem kaleidoskopischen Strudel aus Geld und Menschen versinkt. Bevor sich jemand wundert, das waren Anspielungen auf "Der große Gatsby", ich rede nicht im prätentiösen Fieberwahn.^^
      Mir hat deine Darstellung gut gefallen, auch dank der exzellenten Beschreibung der Flapper mit ihren Bobschnitten und extravagant-stilsicheren Klamotten.
      Auch Dedale gefiel mir. Man vergisst immer, dass alte Zausel auch mal jung waren und Dedale schien mit Charme und gutem Aussehen gesegnet worden zu sein. Der verfluchte Glückspilz. xD
      Aber interessanter ist wohl sein Forschungsgebiet: Synthetische Teufelskräfte. Planst du etwa einen Bezug zu Vegapunk (und Ceasar)? ;)

      Freut mich und der Große Gatsby (sowohl Roman, als auch Filmvorlage), waren durchaus Inspiration für diese Epoche, die mir unheimlich zusagt. Deswegen musste ich die einfach einbauen! :)

      Ja Dédale der alte Scharmbolzen und du hast ganz recht. Uns führt das sogar ganz zielführend zu Vegapunk und Caesar ;)

      -Bo- schrieb:

      Was mich aber wirklich überrascht hat: Kuleha als Ehefrau! Sei es Odas keuscher Art geschuldet oder der Ruppigkeit der Ärztin, aber bei Gott! Kuleha kann ich mir so gar nicht als Ehefrau und Mutter vorstellen. Auch nicht vor hundert Jahren. xD
      Das mag positiv und negativ zugleich sein. Aber darum geht es ja in FanFictions. Weiter basteln und neue Facetten hinzufügen. Von daher, kann ich damit leben, auch wenn ich wohl weiterhin schmunzeln werde.^^

      Ich hab ein paar Stellen zwischen den beiden Weggelassen und wollte zeigen, dass sie durchaus nicht eine klischeehafte liebevolle Muter war, sondern ruppig und, dass Dédale auch Angst vor ihr hatte. MIr erschien es nur konsequent, da ich die Gefühle zwischen die beiden schon im ersten Arc angedeutet habe :)

      -Bo- schrieb:

      Das zweite Kapitel ist dann wohl der tragische Part. Ikarus fällt, auch wenn die Sonne hier wohl eher zweitrangig war.^^
      Eine heftige Szene, zumal Dedale Forschung all das in der Endkonsequenz zu verantworten hat. Ich denke mal, dass eben dieses Erlebnis zu Dedales Entscheidung geführt hat, die Forschungen zu beenden. Sehr wohl verständlich, aber die eigentliche Frage ist doch: Wie wurde Xanthos, was er ist? Immerhin schien er vor einem Jahrhundert noch jung und ehrgeizig, aber nicht besessen zu sein. Da muss es doch einen Grund für geben?
      Soweit so gut. Jetzt fehlen noch die Ursachen für Dedales Vermögens-und Titelverlust. Ich tippe mal, dass es nicht nur ein Problem mit den Financiers der Forschungen gab, sondern auch ein paar politische Intriganten ihre Finger mit im Spiel haben werden. Ein Deveraux?

      Da dies eine der Stellen ist, die ich weggelassen habe, kommt die Erklärung hier, wobei du sie dir vielleicht erst nach dem neuen Kapitel durchliest:
      Dädalus hat es sich schon mit dem alten König verscherzt, aber Ludwig XV. gibt noch einmal ein Gesuch an ihn heraus, welches er wieder ablehnt und was dann zu seiner Verbannung führt. Der Titelverlust kommt - wie schon einmal kurz angerissen - von der Politik der Deverauxs, die den Adelsstand abgeschafft haben. Vermögen wurde natürlich noch vom alten König eingezogen, nachdem Dädalus mehrere Jahrzehnte nicht mehr in Orléans war ;)

      -Bo- schrieb:

      Der Kommentar erscheint mir für zwei Kapitel etwas kurz, aber mehr will mir momentan nicht einfallen. Gegebenenfalls editiere ich noch etwas.
      Beide haben mir aber ganz toll gefallen, Dädalus ist wirklich ein interessanter Charakter, ebenso wie das Archipel ein wunderbares Setting darstellt. :)

      Freut mich. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass mir die Komplexität des Arcs zu viel wird, aber mit den Doublefeatures habe ich es versucht für euch einfacher zu machen, da die Story schneller vorwärts geht und jetzt immer mehr Baustellen (wie. z.B jetzt Dädalus gröbere Vergangenheit, etc.) wegfallen. Toll, dass es dir gefallen hat.

      @qoii

      qoii schrieb:

      Die beiden Kapitel haben mir sehr gut gefallen, aber anfangs hatte ich keine Idee was ich groß Schreiben könnte. Ein Glück dass ich gewartet habe, denn jetzt habe ich WAS bzw. mir ist etwas interessantes aufgefallen. ^.^ Wobei ich zugeben muss, dass das FFT durchaus dazu beigetragen haben könnte. Durch einen Beitrag wurden mir wieder einige Punkte aus der One Piece Historye in Erinnerung gerufen.

      Ich bin sehr froh und sage dir gleich einmal, dass du heute von mir feierlich den FF-Kommentatoren-Gott-Stempel bekommst. Eine Analyse des Kapitels, als hätte ich es selbst geschrieben! :D

      qoii schrieb:

      Werfen wir erst mal einen Blick auf die aktuellen anderen Geschehnisse in One Piece. Ruffy und seine Crew müssten jetzt entweder gerade in Water 7 auf die Fertigstellung der Sunny warten oder bereist bei Moria sein. Das Bedeutet sie waren noch nicht auf dem Sabaody Archipe und haben noch nicht für die Aufruhr im Human-Auktionshaus gesorgt. Also hat Disko noch nicht sein Gespräch mit Mingo geführt.

      Korrekt. Sie sind gerade auf der Thriller Bark.

      qoii schrieb:

      Aber zurück zu Dädalus und Xanthos. Diese haben früher zusammen an künstlichen Teufelsfrüchten geforscht, wobei Dädalus noch dem Tod von Ikarus damit aufgehört zu haben scheint. Die Unterhaltung der beiden in einem der letzten Kapitel lässt jedenfalls darauf Schließen. Aber Xanthos hat weitergeforscht und für den letzten Part scheint er noch einmal die Hilfe seines alten Meisters zu benötigen.

      Korrekt. Es war immerhin Dädalus, dem die künstliche Frucht gelungen ist.

      qoii schrieb:


      Jetzt wird es aber Zeit das ich auch mal meinen Senf dazugebe.
      Die beiden Kapitel haben mir sehr gut gefallen, aber anfangs hatte ich keine Idee was ich groß Schreiben könnte. Ein Glück dass ich gewartet habe, denn jetzt habe ich WAS bzw. mir ist etwas interessantes aufgefallen. ^.^ Wobei ich zugeben muss, dass das FFT durchaus dazu beigetragen haben könnte. Durch einen Beitrag wurden mir wieder einige Punkte aus der One Piece Historye in Erinnerung gerufen.

      Dabei geht es um die Teleschnecke welche am Anfang von Kapitel 65 klingelt. Mir war eigentlich von Anfang an klar, dass es sich dabei um Joker bzw. Mingo handeln müsste, aber die Konsequenzen sind mir eben erst eingefallen. Wobei Bos Bemerkungen auch dazu beigetragen haben könnten.

      Werfen wir erst mal einen Blick auf die aktuellen anderen Geschehnisse in One Piece. Ruffy und seine Crew müssten jetzt entweder gerade in Water 7 auf die Fertigstellung der Sunny warten oder bereist bei Moria sein. Das Bedeutet sie waren noch nicht auf dem Sabaody Archipe und haben noch nicht für die Aufruhr im Human-Auktionshaus gesorgt. Also hat Disko noch nicht sein Gespräch mit Mingo geführt.

      Aber zurück zu Dädalus und Xanthos. Diese haben früher zusammen an künstlichen Teufelsfrüchten geforscht, wobei Dädalus noch dem Tod von Ikarus damit aufgehört zu haben scheint. Die Unterhaltung der beiden in einem der letzten Kapitel lässt jedenfalls darauf Schließen. Aber Xanthos hat weitergeforscht und für den letzten Part scheint er noch einmal die Hilfe seines alten Meisters zu benötigen.

      Das sind mehr oder minder Fakten. Jetzt kommen wir zu dem, was eher Spekulation ist. Ich vermute das Xanthos nun im Mingos Diensten steht, Mingo hat ihm vielleicht sogar in irgendeiner weise bei der Machtergreifung seiner Familie unterstützt und als Gegenleistung muss er die künstlichen Teufelsfrüchte entwickeln.

      Kommen wir nun zum entscheidenden Blick in die Zukunft, wobei ich hier auch auf eine Idee zurückgreife die irgendjemand mal hier im Forum gepostet hat. Dabei ging es um die Szene in der Mingo Disko das Aktionshaus schenkt, Mingo sagt das Smile die Zukunft sei und damit könnte er die künstlichen Teufelsfrüchte gemeint haben.

      Jetzt muss ich aber mal zum entschiedenen Punkt kommen XD. Xanthos schafft es mit Dädalus erzwungener Hilfe die Forschung zu künstlichen Teufelsfrüchten zu erfolgreich zu beenden. Diese Daten übergibt er Mingo, welcher Disko vor die Tür setzt und zusammen mit Casar und den Zwergen Sklaven beginnt eine Massenproduktion der künstlichen Teufelsfrüchte zu starten. ^.^

      8o Das war jetzt mehr als eine halbe Word-Seite, die sich eigentlich nur um einen Absatz bzw. die in diesem beschriebene Teleschnecke drehte. 8o


      Kommen wir aber nun zu Rest der Kapitel.

      Die Beschreibung der Insel und ihrer Bevölkerung vor 100 Jahren hat mit sehr gut gefallen :thumbup: . Du hat dich dabei wohl auch von den 20er Jahren den 20.Jahrhunderts (1920-1929) inspirieren lassen, wobei du die vorhandene Technik entsprechend angepasst hat. Dies viel mir besonders durch die Wahl des Titels "Die Goldenen Zwanziger", wobei wie alt ist Dädalus eigentlich zu dieser Zeit^^. Du schaffst es hier einfach sehr schön den Flair einer anderen Zeit einzufangen und in verhältnismäßig wenigen Worten wiederzugeben. :thumbup:

      Dädalus ist zur Hochzeit von König Ludwig XIV. und Constance Lebonair einer Engelsfürstin zurückgekehrt. Darüber scheint schon ein Teil der Bevölkerung nicht begeistert zu sein. Deren Sohn, der anscheinend recht spät geboren werden wird, wird dann mit seiner Hexe endgültig für den Sturz des Hauses sorgen.

      Das Dädalus Kuleha geheiratete hat mich im ersten Moment erstaunlich wenig überrascht. Vielleicht weil es schon eigne male kleinere Andeutungen über eine engere Verbindung der beiden gibt. Adlerdings muss ich Bo zustimmen, das ich es mir die jetzige Kuleha nur schwer als Ehefrau vorstellen kann. :D

      Ikarus hat sich also die erste künstliche Teufelsfrucht einverleibt und seine Eltern haben ihm verboten herauszufinden was sie kann. Sollten sie ihr Kind nicht besser einschätzen, wenn beide Eltern wissbegierig und teils sture Genies sind dann wird ihr Sohn eines an Forscherdrang mitbekommen haben ;) . Jedenfalls versucht er nun zusammen mit seinen Freund hinter seine Kräfte zu kommen. Die Versuche der Kinder haben mir sehr gut gefallen, erst wird er mit Steinen beworfen und als dies nichts bringt geht man zu anderen Handlungen über :thumbsup: . Nachdem diese Versuche erfolgreich sind wird weiter trainiert. Am Abend will Ikarus es dann wissen und startet einen großen Flugversuch, welcher dann aber leider Extrem schief geht.
      Als er Richtung Sonne flog und die wärme genoss schmolz das Wachs und die Federn lösten sich... OK das war die Originalstory :P .
      ….und die Wärme genoss bildetet sich plötzlich die Federn zurück und der stürzte ab.
      Hier baust du sehr schön eine der bisher vermuteten schwächen der künstlichen Früchte ein, dass sie nicht immer zu kontrollieren sind.

      Die letzte interessante Info ist, dass es sich bei Ikarus Freund um einen Grimm handelt, wobei die große Frage bleibt wie und ob er mit Brianna verwand ist. Es dürfte wahrscheinlich nicht ihr Vater sein, wobei ich mich gerade Frage ob wir überhaupt je den vollen Namen von Feuertänzer gehört haben. Er könnte aber durchaus Briannas Großvater sein, ich meine von alter könnte dies hinhauen.

      Das waren wieder zwei sehr schöne Kapitel und mein Kommentar ist um einiges länger geworden als ich anfangs vermutet habe. Bin schon ganz gespannt darauf warum Dädalus letztendlich verbannt wurde, wobei ich es mir eigentlich schon fast denken kann :rolleyes: . Nach diesem Ereignis dürfte er keine große Lust mehr auf Teufelsfruchtforschung haben.

      Korrekt. Siehe Kapitel.

      qoii schrieb:


      Jetzt muss ich aber mal zum entschiedenen Punkt kommen XD. Xanthos schafft es mit Dädalus erzwungener Hilfe die Forschung zu künstlichen Teufelsfrüchten zu erfolgreich zu beenden. Diese Daten übergibt er Mingo, welcher Disko vor die Tür setzt und zusammen mit Casar und den Zwergen Sklaven beginnt eine Massenproduktion der künstlichen Teufelsfrüchte zu starten. ^.^

      Korrekt. :D

      qoii schrieb:

      Die Beschreibung der Insel und ihrer Bevölkerung vor 100 Jahren hat mit sehr gut gefallen :thumbup: . Du hat dich dabei wohl auch von den 20er Jahren den 20.Jahrhunderts (1920-1929) inspirieren lassen, wobei du die vorhandene Technik entsprechend angepasst hat. Dies viel mir besonders durch die Wahl des Titels "Die Goldenen Zwanziger", wobei wie alt ist Dädalus eigentlich zu dieser Zeit^^. Du schaffst es hier einfach sehr schön den Flair einer anderen Zeit einzufangen und in verhältnismäßig wenigen Worten wiederzugeben. :thumbup:

      Danke! :)

      qoii schrieb:

      Dädalus ist zur Hochzeit von König Ludwig XIV. und Constance Lebonair einer Engelsfürstin zurückgekehrt. Darüber scheint schon ein Teil der Bevölkerung nicht begeistert zu sein. Deren Sohn, der anscheinend recht spät geboren werden wird, wird dann mit seiner Hexe endgültig für den Sturz des Hauses sorgen.

      Nicht deren Sohn, erklärt sich aber im neuen Kapitel! :)

      qoii schrieb:


      Das Dädalus Kuleha geheiratete hat mich im ersten Moment erstaunlich wenig überrascht. Vielleicht weil es schon eigne male kleinere Andeutungen über eine engere Verbindung der beiden gibt. Adlerdings muss ich Bo zustimmen, das ich es mir die jetzige Kuleha nur schwer als Ehefrau vorstellen kann. :D

      Wie schon bei Bo geschrieben, war sie das auch nicht. Kommt nur schwer raus, au den beiden Kapiteln. Vielleicht bau ich da in Zukunft noch ein paar Flashbacks ein ;)

      qoii schrieb:

      Ikarus hat sich also die erste künstliche Teufelsfrucht einverleibt und seine Eltern haben ihm verboten herauszufinden was sie kann. Sollten sie ihr Kind nicht besser einschätzen, wenn beide Eltern wissbegierig und teils sture Genies sind dann wird ihr Sohn eines an Forscherdrang mitbekommen haben ;) . Jedenfalls versucht er nun zusammen mit seinen Freund hinter seine Kräfte zu kommen. Die Versuche der Kinder haben mir sehr gut gefallen, erst wird er mit Steinen beworfen und als dies nichts bringt geht man zu anderen Handlungen über :thumbsup: . Nachdem diese Versuche erfolgreich sind wird weiter trainiert. Am Abend will Ikarus es dann wissen und startet einen großen Flugversuch, welcher dann aber leider Extrem schief geht.
      Als er Richtung Sonne flog und die wärme genoss schmolz das Wachs und die Federn lösten sich... OK das war die Originalstory :P .
      ….und die Wärme genoss bildetet sich plötzlich die Federn zurück und der stürzte ab.
      Hier baust du sehr schön eine der bisher vermuteten schwächen der künstlichen Früchte ein, dass sie nicht immer zu kontrollieren sind.

      Genau die Szene ist schon in meinen Kopf, seit ich Dädalus entworfen habe, und erst war es auch fast deckungsgleich mit der Originalgeschichte, aber so fand ich den OP-Bezug herrlich! :)

      qoii schrieb:

      Die letzte interessante Info ist, dass es sich bei Ikarus Freund um einen Grimm handelt, wobei die große Frage bleibt wie und ob er mit Brianna verwand ist. Es dürfte wahrscheinlich nicht ihr Vater sein, wobei ich mich gerade Frage ob wir überhaupt je den vollen Namen von Feuertänzer gehört haben. Er könnte aber durchaus Briannas Großvater sein, ich meine von alter könnte dies hinhauen.

      Da es im neuen Kapitel auch aufgeklärt wird, es ist ihr Großvater!

      qoii schrieb:

      Das waren wieder zwei sehr schöne Kapitel und mein Kommentar ist um einiges länger geworden als ich anfangs vermutet habe. Bin schon ganz gespannt darauf warum Dädalus letztendlich verbannt wurde, wobei ich es mir eigentlich schon fast denken kann :rolleyes: . Nach diesem Ereignis dürfte er keine große Lust mehr auf Teufelsfruchtforschung haben.

      Genau. Genauere Erklärung fehlt im Kapitel, aber ist bei Bos Kommentar zu finden. Schön, der lange Kommentar hat mich allerdings sehr gefreut! :)



      Puhh...sooo jetzt kann ich auf Senden drücken und wünsche euch viel Spaß beim dem Doublefeautre! :)

    • 67. Kapitel: Im Lauf der Jahre & 68. Kapitel: Die Forschungen des Professor X

      So langsam kriege ich es fast schon mit der Angst zu tun, wenn ich an meinen nächsten Arc denke. Mal schauen, wie ich das mit den Flashbacks angehen werde. Das kann ja heiter werden. xD

      Aber zu deinen Kapiteln:
      Das erste Kapitel beendet Dedales Geschichte, mehr oder weniger. Nach dem Tod seines Sohnes beendet Dädalus seine Forschungen mit Xanthos, der daraufhin in einen obsessiven Wahn gerät, das wissenschaftliche Wunder zu vollbringen. Der Tod seines Vaters und die Abweisung Dädalus' dürften ihr übriges getan haben, um aus Xanthos den geisteskranken Forscher zu machen, der er nun ist. Dädalus reist derweil mit Papa Grimm und Toledo über die Meere und versucht seine Apparaturen an den Mann oder die Frau zu bringen, was mal wieder für einen Lacher sorgt. Dass die Beziehung zu Kuleha an Ikarus' Tod zerbrechen wird, war abzusehen und ist natürlich vollkommen verständlich. Zudem bindest du sogar ihren Alkoholkonsum ein. Schönes Detail.^^

      Die Hexen mausern sich indes zu ein paar ziemlich intriganten, miesen, fiesen, hinterhältigen und nicht zuletzt kaltschnäuzigen Subjekten, die mit allen Mitteln für ihre Ziele kämpfen. Ich kann sie noch immer schlecht einschätzen, aber ich bezweifle, dass man ihnen vertrauen kann. Und mit "man" meine ich natürlich unsere Protagonisten. Genevieve manipuliert hier wohl an oberster Front, während Malefiz (und wohl auch Oz) aus dem Hintergrund heraus ihre Ränke schmieden. Jetzt wird es spannend, wie es mit ihnen nun in der Gegenwart weitergeht. Je nachdem, ob du uns die Engelsstämme als Opfer hinstellst oder nicht, müsste die Hexenbrut durchaus eine Strafe erhalten. Theoretisch. Andererseits ist in der Politik eh alles erlaubt, ebenso wie in der Liebe...

      Was mich zu Elijah bringt. Ist der Kerl noch ganz dicht? Liebt er Brianna oder glaubt es zu tun? Ich meine, er war scheinbar in ernsthafter Sorge um Brianna, als die Bomben hochgingen und scheint nicht zu wollen, dass sie verletzt wird. Gleichzeitig wirkt er derart gefährlich und psychopathisch, dass Brianna keinen Bissen tun kann und in Panik gerät. Muss man das verstehen? So wie ich das sehe, hat Elijah nicht mehr alle Froschschenkel in der Pfanne. Ob Psychopathie, Schizophrenie, eine dissoziative Persönlichkeitsstörung oder weiß der Himmel was für eine Wahnstörung. Ich werde aus ihm nicht schlau und denke, dass es ihm selbst nicht anders geht. xD

      Aber damit geht es ihm immer noch besser als Xanthos, der Besuch von ganz oben erhalten wird. Oder eher ganz unten, immerhin ist der gute DQ Flamingo ja ein Broker. Wenn nicht DER Broker. Aber das Deveraux-Oberhaupt scheint das ohnehin nicht mehr zu stören. Der dürfte nur noch seine Forschungen im Kopf haben, zumal er mit Kyu ja ein hübsches neues Versuchskaninchen hat. Und tatsächlich erzielt er Fortschritte und spendiert Kyu ein zweites Power-Up. Nett von ihm. Die Frage: Ist der dritte Schweif nun dauerhaft befreit oder wirkt die Spritze nur für eine bestimmte Zeit?

      Bei Salvador Drake habe ich zuerst gedacht, dass er doch ganz hervorragend zu deinem Protagonistentrupp passen würde. Und wenn nicht zu deinem, dann zu meinen Kopfgeldjägern. xD
      Aber darum geht's ja nicht.^^ Drake dürfte sicher noch eine Rolle spielen, ob dauerhaft oder in einem zukünftigen Arc, sei mal dahingestellt. Ich finde ihn ziemlich cool. Aber Xanthos' Forschungen sind sicher nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Sein extremer Stimmungsumschwung könnte zwar auf etwas in dieser Richtung hindeuten (Stichwort Impulsstörung), aber das wäre nur eine Vermutung meinerseits und Drakes angesprochene Spätfolgen können auch körperlicher Natur sein. Mal schauen. Wie gesagt, mir gefällt er. Wahrscheinlich, weil er mich an eine krude Mischung aus Callaghan, O'Mara und Krill erinnert. xD

      Gut, im nächsten Kapitel dürfte dann wohl die Hölle losbrechen. Ich freue mich.^^
      Die beiden Kapitel waren aber exzellent, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. :)


    • 67. Kapitel: Im Lauf der Jahre & 68. Kapitel: Die Forschungen des Professor X

      Ich bin sehr froh und sage dir gleich einmal, dass du heute von mir feierlich den FF-Kommentatoren-Gott-Stempel bekommst. Eine Analyse des Kapitels, als hätte ich es selbst geschrieben! :D
      Vielen Dank für die Auszeichnung, ich bin selber auch immer wieder erstaunt wie gut ich die kleinen Hinweise in deinem FF entdecken und dann noch oft die richtigen Schlüsse ziehe. :)

      Diesmal werde ich die Kapitel wieder getrennt betrachten müssen, da das Erste wie bereits von dir Angekündigt eine große Menge an Zeitsprüngen hat und "nur" einen groben Überblick zu dem Weiteren Jahren bietet.

      Hängengeblieben ist vor allem die Hinrichtung der Engelsfürstin als Grund für weitere Aufstände der Engel, so wie die vier Bibliotheken. Ich behaupte jetzt einfach mal das sich eine in Ohara befindet bzw. befand, die zweite befand sich in San Fardos (Kyu :cursing: ). Die dritte könnte sich überall befinden, wobei mir die mehrfache Erwähnung der Bibliothek auf der blauen Insel aufgefallen ist und das Dädalus seine alte Heimat angesteuert hat, nachdem San Fardo nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Um die vierte zu finden benötigt man anscheinend den Horizont, aufgrund dieser Hinweise würde ich vermuten, dass dieser Entweder eine Karte ist oder ein spezieller Sextant bzw. etwas in die Richtung. :whistling:

      Auch wird hier nochmal kurz darauf eingegangenen, das Dädalus Genie auch von anderen Erkannt bzw. der WR bekannt ist, da Vegapunk bei ihm angerufen hat.

      Weiterhin scheint Genevieve die Geliebte Hexe des Königs gewesen zu sein. Ich muss zugeben mir ist dieser Gedanke schon mal gekommen, aber ich habe sie trotz ihres Verhalten Dädalus gegenüber, positiver eingeschätz. Zumindest bin ich nicht davon ausgegangen dass sie ihre Kinde verstoßen würde sobald dieses nicht mehr nützlich ist.

      Allgemein habe ich diesen schnellen Überblick sehr positiv wahrgenommen. Er liefert eine kurze Übersicht zu einigen wichtigen Entwicklungen und Werdegängen der beteiligten Personen. Die Infos sind Interessant und man kann sich ein wenig besser vorstellen warum die einzelnen Personen so sind wie sie sind. Trotzdem bin ich immer an weiteren Infos interessiert ;) . Also wenn du schon was ausgearbeitet hast immer her damit, gerne auch im Form von Stichpunkten. ;)


      Kommen wir nun jetzt aber zu den aktuellen Ereignissen. Zunächst einmal wundert es mich sehr das Xanthos trotz Mingos Morddrohung so einfach seine Arbeit fortsetzt. Glaubt er es sei ein Scherz oder hofft er darauf das seine Forschung ihn rettet. Egal jedenfalls beschleunigt er die weitere Verwandlung von Kyu; kannst es wohl einfach nicht abwarten ihn in seiner Endgültigen Form zu zeigen. ^^


      Xanthos Idee mit Schnappi (einen Pluspunkte für die Namenswahl/idee :thumbup: ; zwei Minuspunkte weil mir dadurch wieder das Krokodillied eingefallen ist :pinch: ) ist ja mal sowas von daneben, zeigt richtig schön wie negativ Verrückt der mittlerweile ist, im Gegensatz zu Dädalus positiver Verrücktheit. Salvador Drake gefällt mir ebenfalls sehr gut. Ein Versuchsobjekt das es bis jetzt irgendwie geschafft hat einen Teil seines Verstandes zu behalten und eine Menge schwarzen Humors besitzt.

      Elijah wird immer geheimnisvoller und ich werde noch nicht ganz aus ihm Schlau. Bei seiner ersten Vorstellung wirkte er wie ein ruhiger etwas verträumter Mann. Während er Brianna die Geschichte des Landes erzählte mehr wie ein Gelehrter/ Abenteurer der über so viele negative Ereignisse betrübt ist. Seit er Brianna in das Kleid gesteckt hatte hielt ich ihn für einen Psychopathen und nun wirkt er eher wie eine schüchterne Person der ständig die Frauen abhauen, gut wenn man mal von seinem regelmäßigen griff zum Schwert absieht. XD
      Er scheint ein sehr vielschichtiger Charater zu sein bei dem ich schon ganz gespannt darauf bin wie es mit ihm weiter geht bzw. welche Seite er an sich als nächstes zeigt. :thumbup:

      Das Aleos Großvater zu den fürstlichen Engeln gehörte ließ sich bereits erahnen, auch das Constance Lebonair mit ihm Verwand ist habe ich fast erwartet. Die letzte Frage die ich mir zu seine Familie stelle ist aber was aus seiner Cousine geworden ist. Der Tochter von Constanze und Ludiwig, soweit ich mich erinnere wurde noch nichts über ihren Tod gesagt. Wobei es da immer noch die Verhangenen Bilder im Palast gibt und mein Verdacht das Elijah etwas mit diesen zu tun hat.


      Und nun beginnt das Chaos, der Palast ist erstmal isoliert, hat ein Loch und die Anarchisten dürften ihren ersten Kämpfer verloren habe. Zumindest deute ich die Situation zwischen Vater und Sohn bis jetzt so, aber ich habe das Gefühl, dass du dies mir Absicht so offen gelassen hast.


      Wie könnte es anders sein wieder zwei sehr gute Kapitel, und beginnen die Kämpfe und die Zerstörung des historischen Palastes.... :S . Ok lassen wir das mal ;) . Ich freue mich jedenfalls schon auf das neue Kapitel. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & 69.Kapitel erschienen

      So entschuldigt die Verspätung, aber mich hats gesundheitlich ein wenig erwischt, weswegen es das neue Kapitel erst heute gibt! :)

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Die Hexen mausern sich indes zu ein paar ziemlich intriganten, miesen, fiesen, hinterhältigen und nicht zuletzt kaltschnäuzigen Subjekten, die mit allen Mitteln für ihre Ziele kämpfen. Ich kann sie noch immer schlecht einschätzen, aber ich bezweifle, dass man ihnen vertrauen kann. Und mit "man" meine ich natürlich unsere Protagonisten. Genevieve manipuliert hier wohl an oberster Front, während Malefiz (und wohl auch Oz) aus dem Hintergrund heraus ihre Ränke schmieden. Jetzt wird es spannend, wie es mit ihnen nun in der Gegenwart weitergeht. Je nachdem, ob du uns die Engelsstämme als Opfer hinstellst oder nicht, müsste die Hexenbrut durchaus eine Strafe erhalten. Theoretisch. Andererseits ist in der Politik eh alles erlaubt, ebenso wie in der Liebe...

      Ich hoffe, dass es noch deutlich wird, dass keine der drei Parteien (Engel, Menschen, Hexen) ohne Fehler war und deswegen eine einfache Schuldzuweisung nicht einfach ist. Genevieve hingegen hat aber den größten Anteil daran gehabt, die Leute gegeneinander auszuspielen.

      -Bo- schrieb:

      Was mich zu Elijah bringt. Ist der Kerl noch ganz dicht? Liebt er Brianna oder glaubt es zu tun? Ich meine, er war scheinbar in ernsthafter Sorge um Brianna, als die Bomben hochgingen und scheint nicht zu wollen, dass sie verletzt wird. Gleichzeitig wirkt er derart gefährlich und psychopathisch, dass Brianna keinen Bissen tun kann und in Panik gerät. Muss man das verstehen? So wie ich das sehe, hat Elijah nicht mehr alle Froschschenkel in der Pfanne. Ob Psychopathie, Schizophrenie, eine dissoziative Persönlichkeitsstörung oder weiß der Himmel was für eine Wahnstörung. Ich werde aus ihm nicht schlau und denke, dass es ihm selbst nicht anders geht. xD

      Hhaha ach Elijah, wenn ich mir vorstelle, dass ich am Anfang die größten Zweifel an seinem Charakterdesign hatte, bin ich jetzt umso zufriedener mit ihm :D

      -Bo- schrieb:

      Aber damit geht es ihm immer noch besser als Xanthos, der Besuch von ganz oben erhalten wird. Oder eher ganz unten, immerhin ist der gute DQ Flamingo ja ein Broker. Wenn nicht DER Broker. Aber das Deveraux-Oberhaupt scheint das ohnehin nicht mehr zu stören. Der dürfte nur noch seine Forschungen im Kopf haben, zumal er mit Kyu ja ein hübsches neues Versuchskaninchen hat. Und tatsächlich erzielt er Fortschritte und spendiert Kyu ein zweites Power-Up. Nett von ihm. Die Frage: Ist der dritte Schweif nun dauerhaft befreit oder wirkt die Spritze nur für eine bestimmte Zeit?

      Abwarten, aber ein guter Gedankengang mit der temporären Veränderung ;)

      -Bo- schrieb:

      Bei Salvador Drake habe ich zuerst gedacht, dass er doch ganz hervorragend zu deinem Protagonistentrupp passen würde. Und wenn nicht zu deinem, dann zu meinen Kopfgeldjägern. xD
      Aber darum geht's ja nicht.^^ Drake dürfte sicher noch eine Rolle spielen, ob dauerhaft oder in einem zukünftigen Arc, sei mal dahingestellt. Ich finde ihn ziemlich cool. Aber Xanthos' Forschungen sind sicher nicht spurlos an ihm vorbeigegangen. Sein extremer Stimmungsumschwung könnte zwar auf etwas in dieser Richtung hindeuten (Stichwort Impulsstörung), aber das wäre nur eine Vermutung meinerseits und Drakes angesprochene Spätfolgen können auch körperlicher Natur sein. Mal schauen. Wie gesagt, mir gefällt er. Wahrscheinlich, weil er mich an eine krude Mischung aus Callaghan, O'Mara und Krill erinnert. xD

      Erinnerst du dich noch an die PM? Hier hast du den Charakter von dem ich sprach ;)

      -Bo- schrieb:

      Gut, im nächsten Kapitel dürfte dann wohl die Hölle losbrechen. Ich freue mich.^^
      Die beiden Kapitel waren aber exzellent, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. :)

      Vielen Dank! :)

      @qoii

      qoii schrieb:

      Hängengeblieben ist vor allem die Hinrichtung der Engelsfürstin als Grund für weitere Aufstände der Engel, so wie die vier Bibliotheken. Ich behaupte jetzt einfach mal das sich eine in Ohara befindet bzw. befand, die zweite befand sich in San Fardos (Kyu :cursing: ). Die dritte könnte sich überall befinden, wobei mir die mehrfache Erwähnung der Bibliothek auf der blauen Insel aufgefallen ist und das Dädalus seine alte Heimat angesteuert hat, nachdem San Fardo nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Um die vierte zu finden benötigt man anscheinend den Horizont, aufgrund dieser Hinweise würde ich vermuten, dass dieser Entweder eine Karte ist oder ein spezieller Sextant bzw. etwas in die Richtung. :whistling:

      Korrekt die dritte Bilbiothek ist auf der blauen Insel. Darauf werde ich am Ende des Arcs allerdings erst eingehen können, da ab dem nächsten Kapitel die großen Kämpfe eröffnet werden.

      qoii schrieb:


      Weiterhin scheint Genevieve die Geliebte Hexe des Königs gewesen zu sein. Ich muss zugeben mir ist dieser Gedanke schon mal gekommen, aber ich habe sie trotz ihres Verhalten Dädalus gegenüber, positiver eingeschätz. Zumindest bin ich nicht davon ausgegangen dass sie ihre Kinde verstoßen würde sobald dieses nicht mehr nützlich ist.

      Da hast du die liebe Genevieve aber überschätzt. Es wird bei ihr noch schlimmer kommen!

      qoii schrieb:

      Allgemein habe ich diesen schnellen Überblick sehr positiv wahrgenommen. Er liefert eine kurze Übersicht zu einigen wichtigen Entwicklungen und Werdegängen der beteiligten Personen. Die Infos sind Interessant und man kann sich ein wenig besser vorstellen warum die einzelnen Personen so sind wie sie sind. Trotzdem bin ich immer an weiteren Infos interessiert ;) . Also wenn du schon was ausgearbeitet hast immer her damit, gerne auch im Form von Stichpunkten. ;)

      Wenn ich ein wenig Zeit habe, werde ich dir die mal per PM zukommen lassen. Bin froh, dass das so gut angekommen ist.

      qoii schrieb:

      Kommen wir nun jetzt aber zu den aktuellen Ereignissen. Zunächst einmal wundert es mich sehr das Xanthos trotz Mingos Morddrohung so einfach seine Arbeit fortsetzt. Glaubt er es sei ein Scherz oder hofft er darauf das seine Forschung ihn rettet. Egal jedenfalls beschleunigt er die weitere Verwandlung von Kyu; kannst es wohl einfach nicht abwarten ihn in seiner Endgültigen Form zu zeigen. ^^

      Wie Bo schon richtig erkannt hat, ist Xanthos so besessen mittlerweile, dass der Tod ihm egal ist. Er hat von Dädalus endlich die Lösung für die Frage der Teufelsfrüchte bekommen, dass der Tod ihn tatsächlich nicht mehr zu jucken scheint.

      qoii schrieb:

      Xanthos Idee mit Schnappi (einen Pluspunkte für die Namenswahl/idee :thumbup: ; zwei Minuspunkte weil mir dadurch wieder das Krokodillied eingefallen ist :pinch: ) ist ja mal sowas von daneben, zeigt richtig schön wie negativ Verrückt der mittlerweile ist, im Gegensatz zu Dädalus positiver Verrücktheit. Salvador Drake gefällt mir ebenfalls sehr gut. Ein Versuchsobjekt das es bis jetzt irgendwie geschafft hat einen Teil seines Verstandes zu behalten und eine Menge schwarzen Humors besitzt.

      Um hier vorzugreifen: Drake wird unsere Gruppe noch weiter begleiten! :)

      qoii schrieb:

      Elijah wird immer geheimnisvoller und ich werde noch nicht ganz aus ihm Schlau. Bei seiner ersten Vorstellung wirkte er wie ein ruhiger etwas verträumter Mann. Während er Brianna die Geschichte des Landes erzählte mehr wie ein Gelehrter/ Abenteurer der über so viele negative Ereignisse betrübt ist. Seit er Brianna in das Kleid gesteckt hatte hielt ich ihn für einen Psychopathen und nun wirkt er eher wie eine schüchterne Person der ständig die Frauen abhauen, gut wenn man mal von seinem regelmäßigen griff zum Schwert absieht. XD
      Er scheint ein sehr vielschichtiger Charater zu sein bei dem ich schon ganz gespannt darauf bin wie es mit ihm weiter geht bzw. welche Seite er an sich als nächstes zeigt. :thumbup:

      Da wird noch viel interessantes kommen! :)

      qoii schrieb:

      Das Aleos Großvater zu den fürstlichen Engeln gehörte ließ sich bereits erahnen, auch das Constance Lebonair mit ihm Verwand ist habe ich fast erwartet. Die letzte Frage die ich mir zu seine Familie stelle ist aber was aus seiner Cousine geworden ist. Der Tochter von Constanze und Ludiwig, soweit ich mich erinnere wurde noch nichts über ihren Tod gesagt. Wobei es da immer noch die Verhangenen Bilder im Palast gibt und mein Verdacht das Elijah etwas mit diesen zu tun hat.

      Familiengeschichte Lebonair erhältst du in diesen Kapitel, welches jetzt eigentlich die komplette Vergangenheit/Ereignisse der Charaktere abgedeckt hat! :)

      qoii schrieb:

      Wie könnte es anders sein wieder zwei sehr gute Kapitel, und beginnen die Kämpfe und die Zerstörung des historischen Palastes.... :S . Ok lassen wir das mal ;) . Ich freue mich jedenfalls schon auf das neue Kapitel. :thumbsup:

      Falls es dich tröstest...die Zerstörungen von Gebäuden halten sich dieses Mal bei mir in Grenzen! :)


      So ich wünsche viel Spaß beim Lesen des letzten "Info"-Kapitels für diesen Arc! :)

    • 69.Kapitel: Schneeweißchen und Rosenrot

      Also ich bin dank einigen Dickens-Lektüren schon an verwinkelte Verwandtschaften, Sippenwirtschaften und sonstige verquere Beziehungen gewöhnt, aber diese Lebonair-Deveraux-Bourbon-Geschichte ist doch ein ordentlicher Brocken.^^
      Aloe ist die rechtmäßige Thronerbin, Zoe ist Abeilles Halbschwester und Opa Lebonair ist der Neffe, der Frau, die Ludwigs Kinder gebar und...ach, weiß der Himmel. Ich hasse solche Stammbaum-Verzweigungen. xD

      Jedenfalls bereiten sich die Engel auf den Sturm mit den Menschen vor, auch wenn ich mich frage, wie die Angreifer in das Schloss gelangen wollen, wenn alle Brücken zerstört wurden. Waver? Boote? Und die Hexen mischen sich sicher auch noch ein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Genevieve den Engeln und Menschen einfach die Kontrolle übernehmen lässt. Zumal Malefiz momentan mit Alexandre spielt. Was ist aus dem eigentlich geworden?^^
      Dann kommen wir zu Zoe. Warum bleibt sie denn nun bei den Deveraux? Fühlt sie sich ihrer "wahren" Familie tatsächlich verbunden, oder einfach nur verpflichtet? Sie schien zumindest nicht glücklich zu sein, aber weg wollte sie auch nicht. Zudem kam sie mir auch nicht so vor, als würde sie im Düftedelirium schweben. Aber vielleicht wirkt Abeilles Duft auch so unterschwellig, dass sich gar keine wahrnehmbare Änderung der betroffenen Person einstellt? Das würde Zoes erklären, als sie Aloe fortschickte.
      Immerhin war sie im Palast nicht glücklich, auch wenn Abeille sie liebte und der strahlende Elijah Geschichten vorlas.
      "Es war einmal ein stattlicher Prinz, der sich in eine wunderschöne Frau verliebte. Er nahm sie mit auf sein Schloss und sperrte sie dort ein, weil sie für immer bei ihm bleiben sollte. Das machte sie so glücklich, dass sie den lieben langen Tag Freudentränen vergoss. Und eines Tages überkam den Prinzen eine solche Sehnsucht und Liebe, dass er der schönen Frau das Herz herausschnitt und es roh aufaß, um sie für immer in sich zu haben. Ende."
      Kein Wunder, dass Zoe so verstört ist. xD

      Apropos, mag es an der Kapitelzahl liegen oder nicht, aber ich musste etwas über Aloes Formulierung schmunzeln, sie habe immer einen Teil ihres Vaters in sich drinne. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. xD
      Ansonsten natürlich eine schöne Symbolik, ganz klar. ;)
      Und während Rosenrot (wie kommt man überhaupt darauf, ein blauhaariges Mädchen Rosenrot zu nennen?!) Pflanzen kontrolliert(?), sieht Schneeweißchen in einem Zauberspiegel die Zukunft. Da stellt sich doch die Frage, ob der Spiegel tatsächlich "magisch" oder nur ein Medium für Zoes Fähigkeiten ist...aber das wird sicher noch geklärt.^^

      Nun denn, so beginnt also die heiße Phase des Arcs. Und damit theoretisch auch die Einzelkämpfe. Mal schauen, wer hier auf wen trifft. Marc würde sich theoretisch als strahlender Retter in der Not eignen, andererseits wäre ein Brianna vs. Elijah sicher auch interessant.
      Aloe und Zoe würde ich ganz gerne in einem schönen Görengemenge mit Marie sehen. Von der hat man übrigens recht wenig gesehen, fällt mir grade ein.
      Naja, mal schauen.^^
      Gut, das Kapitel hat mir gut gefallen. Auch wenn ich die Geschichte der falschen Zwillinge nicht sonderlich interessant finde, zumindest im Vergleich zu den anderen Strängen des Arcs. Aber das dürfte damit abgehandelt sein und man widmet sich jetzt den schönen Dingen des Lebens wie etwa Revolten, Chaos und Intrigen. Jay! xD


    • 69.Kapitel: Schneeweißchen und Rosenrot

      Nachdem ich heute endlich wieder etwas mehr Zeit habe als in der letzten Woche und auch das schwierigen Thema FFT Kommentar abgehandelt ist, kann ich mich wieder den angenehmeren Kommentaren im FF Bereich widmen, mal schauen wie weit ich heute und morgen komme. :)

      Jo die Familienverhältnisse hat Bo ja schon sehr gut zusammen gefasst^^. Diese Person ist mit jener usw. usw. verwirrend, aber ich glaube ich habe die Ebenen und Verwandtschaftsverhältnisse nun richtig gezogen.

      Die Elben... ähm... Ents... auch Engel, befinden sich nun endgültig im Aufstand. Wie Francois ihr früheres Leben beschrieben hat musste ich sofort an Elben denken, auch scheint er ein sehr guter Redner zu sein, da er es auch schafft Kaisa mitzureißen. Wobei ich mir hier natürlich direkt wieder die Frage nach einer TF stelle, er scheint schon mehrmals mit seiner Stimme Leute beeinflusst zu haben. Als er Kaisa bittet Aleo weg zubringen machte sie dies sofort, dann überredete er sie am Aufstand teilzunehmen, obwohl die Entschlüsselung der Tattoos sicher auch einen großen Beitrag leistet. Nun schafft er es ohne große Probleme die Engel aufzuwiegeln und Kaisa zu ebenfalls zu begeistern, auch dass der "Bann" gebrochen ist nachdem sie sich mit Aleo unterhalten hat halt ich für sehr auffällig.

      Bei der Frage warum Zoe sich nicht hat retten lassen kommen mir gleich einige Ideen, wobei ich hier sicher durch mein pädagogisches Studium, welches auch psychologische Teile enthielt, beeinflusst werde, genauso wie durch meine Erfahrungen auf der Arbeit. ;)
      Kinder handeln nicht rational, Menschen handeln nicht rational. Es gibt genügend Beispiele wo Kinder oder (Ehe-)Partner besch... behandelt werden und trotzdem bei diesen Personen bleiben wollen.
      Ich denke Zoe war vor allem über das Auftauchen ihrer Schwester überrascht und dann erzählt diese auch noch wie gut sie es hat. Ihr hingegen geht es immer besch... und sie wird schlecht behandelt und dann taucht ihre Schwester auf und will sie "großherzig" retten. Ist schwierig ihre (vermuteten) Gefühle hier in kurze Worte zu fassen, ohne zu sehen ob der Gegenüber versteht was man meint. Zoe wollte ihrer Schwester nicht zeigen wie schlecht es ihr geht, sie fühlt sich noch schlecht als sonst nachdem sie erfährt wie gut sie es hätte haben können, wenn die Plätze vertauscht wären. Sie will nicht das ihre Schwester erfährt wie schlecht es ihr geht, sie soll glauben auch bei ihr ist alles wunderbar, sogar noch besser als bei ihrer alten "falschen" Familie. Zoe ist erst acht Jahre alt, sie kann noch nicht so denken wie ein Erwachsener und besonders nicht wie einer der von Außen auf die Geschehnisse blickt. Ist wirklich schwer die Gedanken dazu in Worte zu fassen, ich hoffe man kann einigermaßen Verstehen was ich meine.
      Ihr handeln ist, wenn man etwas mehr über Psyche, Verdrängung, und ganzen Kram weiß, in einer gewissen Weise nachvollziehen/erklärbar. Übrigens deine Verbindung von Zoes Aussage und der Kapitelnummer "freut Freud" (Sigmund Freud) XD, der hätte sicher auch einiges zu Zoes verhalten zu sagen. ;)
      Und zu guter schlechter Letzt wissen wir nicht womit die Deveraux Zoe gedroht haben wenn sie fliehen sollte.

      Warum ihre Familie jetzt Zoe als Erstgeborene Ausgegeben haben weiß der Teufel^^, ich kann mir darauf keinen Reim machen, vielleicht weil sie aus der älteren/rechtmäßigeren Linie stammt. Egal. Jedenfalls beginnt jetzt die heiße Phase. Alle Inseln sind isoliert und es dürfte Schwierig werden die Truppen zu verschieben. Alex dürfte sich noch im Wald aufhalten, während alle anderen im Palast oder auf dem Weg dahin sind.
      :thumbsup: Möge das Chaos endgültig beginnen. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & 70.Kapitel erschienen

      So Leute nach zwei Wochen Abstinenz gibt es heute wieder ein neues Kapitel. Tut mir Leid, dass es solange gedauert hat, aber ich war die letzten Wochen leider gesundheitlich überhaupt nicht auf den Damm und es sieht momentan auch nicht sehr viel rosiger aus, aber mittlerweile ist mir so langweilig, dass ich einfach weiter schreiben musste. Dazu kam auch noch, dass ich generell größere Probleme mit der Konzeption des Kapitels hatte, aber vielleicht lag das auch am Fieberwahn. Also sollten markante Qualitätsunterschiede auffallen, liegt das vermutlich am Fieber.

      Aber immerhin konnten durch die zweiwöchige Pause alte und neue Leser hoffentlich so manchen Rückstand nachholen ;)

      Wie gewohnt noch ein paar Worte zu euren Kommentaren!

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Also ich bin dank einigen Dickens-Lektüren schon an verwinkelte Verwandtschaften, Sippenwirtschaften und sonstige verquere Beziehungen gewöhnt, aber diese Lebonair-Deveraux-Bourbon-Geschichte ist doch ein ordentlicher Brocken.^^
      Aloe ist die rechtmäßige Thronerbin, Zoe ist Abeilles Halbschwester und Opa Lebonair ist der Neffe, der Frau, die Ludwigs Kinder gebar und...ach, weiß der Himmel. Ich hasse solche Stammbaum-Verzweigungen. xD

      Das halbwegs spannend zu schreiben ist mir auch ein Rätsel. Immerhin wars das erstmal mit komplizierten Familiengeschichten :D

      -Bo- schrieb:


      Jedenfalls bereiten sich die Engel auf den Sturm mit den Menschen vor, auch wenn ich mich frage, wie die Angreifer in das Schloss gelangen wollen, wenn alle Brücken zerstört wurden. Waver? Boote? Und die Hexen mischen sich sicher auch noch ein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Genevieve den Engeln und Menschen einfach die Kontrolle übernehmen lässt. Zumal Malefiz momentan mit Alexandre spielt. Was ist aus dem eigentlich geworden?^^

      Der sitzt noch im Wald fest. Von ihm werden wir im kommenden Kapitel wieder mehr lesen.

      -Bo- schrieb:

      Dann kommen wir zu Zoe. Warum bleibt sie denn nun bei den Deveraux? Fühlt sie sich ihrer "wahren" Familie tatsächlich verbunden, oder einfach nur verpflichtet? Sie schien zumindest nicht glücklich zu sein, aber weg wollte sie auch nicht. Zudem kam sie mir auch nicht so vor, als würde sie im Düftedelirium schweben. Aber vielleicht wirkt Abeilles Duft auch so unterschwellig, dass sich gar keine wahrnehmbare Änderung der betroffenen Person einstellt? Das würde Zoes erklären, als sie Aloe fortschickte.
      Immerhin war sie im Palast nicht glücklich, auch wenn Abeille sie liebte und der strahlende Elijah Geschichten vorlas.
      "Es war einmal ein stattlicher Prinz, der sich in eine wunderschöne Frau verliebte. Er nahm sie mit auf sein Schloss und sperrte sie dort ein, weil sie für immer bei ihm bleiben sollte. Das machte sie so glücklich, dass sie den lieben langen Tag Freudentränen vergoss. Und eines Tages überkam den Prinzen eine solche Sehnsucht und Liebe, dass er der schönen Frau das Herz herausschnitt und es roh aufaß, um sie für immer in sich zu haben. Ende."
      Kein Wunder, dass Zoe so verstört ist. xD

      Ja so eine Geschichte wäre tatsächlich nach Elijahs Geschmack, denke ich mal :D
      Jo also Zoës emotionale Lage, hat qoii eigentlich ganz gut erörtert. Es ist einfach so, dass sie sich nie wirklich angenommen, geliebt gefühlt hat, was wohl einfach auch so ein Grundzug ihrer Persönlichkeit zu sein scheint. Wird sich aber noch ein bisschen besser klären, in den kommenden Kapiteln.

      -Bo- schrieb:

      Apropos, mag es an der Kapitelzahl liegen oder nicht, aber ich musste etwas über Aloes Formulierung schmunzeln, sie habe immer einen Teil ihres Vaters in sich drinne. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. xD
      Ansonsten natürlich eine schöne Symbolik, ganz klar. ;)
      Und während Rosenrot (wie kommt man überhaupt darauf, ein blauhaariges Mädchen Rosenrot zu nennen?!) Pflanzen kontrolliert(?), sieht Schneeweißchen in einem Zauberspiegel die Zukunft. Da stellt sich doch die Frage, ob der Spiegel tatsächlich "magisch" oder nur ein Medium für Zoes Fähigkeiten ist...aber das wird sicher noch geklärt.^^

      Zoës Kräfte werden im nächsten Kapitel erklärt. Was Schneeweißchen und Rosenrot angeht...ich liebe dieses Märchen und wollte da eine Parallele noch einbauen, die ich aus Umfanggründen gestrichen habe. Aber weitere Hinweise zu den Märchen werden im Laufe der Geschichte im Bezug auf Aloë noch folgen ;)

      Und also wirklich Bo...diese Doppeldeutigkeit :D :D

      -Bo- schrieb:

      Nun denn, so beginnt also die heiße Phase des Arcs. Und damit theoretisch auch die Einzelkämpfe. Mal schauen, wer hier auf wen trifft. Marc würde sich theoretisch als strahlender Retter in der Not eignen, andererseits wäre ein Brianna vs. Elijah sicher auch interessant.
      Aloe und Zoe würde ich ganz gerne in einem schönen Görengemenge mit Marie sehen. Von der hat man übrigens recht wenig gesehen, fällt mir grade ein.
      Naja, mal schauen.^^

      Kampfpaarungen gibt es so viele Möglichkeiten und ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht hunderprozentig festgelegt muss ich sagen. Ja Marie kam ein wenig zu kurz, aber das wird sich jetzt bald ändern ;)

      -Bo- schrieb:

      Gut, das Kapitel hat mir gut gefallen. Auch wenn ich die Geschichte der falschen Zwillinge nicht sonderlich interessant finde, zumindest im Vergleich zu den anderen Strängen des Arcs. Aber das dürfte damit abgehandelt sein und man widmet sich jetzt den schönen Dingen des Lebens wie etwa Revolten, Chaos und Intrigen. Jay! xD

      Jo Startschuss fällt mit dem heutigen Kapitel, wobei sich das Chaos natürlich auch noch ein wenig aufbauen muss ;)


      @qoii

      qoii schrieb:

      Die Elben... ähm... Ents... auch Engel, befinden sich nun endgültig im Aufstand. Wie Francois ihr früheres Leben beschrieben hat musste ich sofort an Elben denken, auch scheint er ein sehr guter Redner zu sein, da er es auch schafft Kaisa mitzureißen. Wobei ich mir hier natürlich direkt wieder die Frage nach einer TF stelle, er scheint schon mehrmals mit seiner Stimme Leute beeinflusst zu haben. Als er Kaisa bittet Aleo weg zubringen machte sie dies sofort, dann überredete er sie am Aufstand teilzunehmen, obwohl die Entschlüsselung der Tattoos sicher auch einen großen Beitrag leistet. Nun schafft er es ohne große Probleme die Engel aufzuwiegeln und Kaisa zu ebenfalls zu begeistern, auch dass der "Bann" gebrochen ist nachdem sie sich mit Aleo unterhalten hat halt ich für sehr auffällig.

      Ja die Parallele mit den Elben ist richtig und ich als alter MIttelerde-Fan konnte mir das nicht nehmen lassen, so eine Fraktion noch einzubauen ;)
      Francois hat keine Teufelskraft, aber eine andere Kraft, die auch dafür bekannt ist, dass ihre Nutzer Menschenmassen gut "kontrollieren" können ;)

      qoii schrieb:

      Bei der Frage warum Zoe sich nicht hat retten lassen kommen mir gleich einige Ideen, wobei ich hier sicher durch mein pädagogisches Studium, welches auch psychologische Teile enthielt, beeinflusst werde, genauso wie durch meine Erfahrungen auf der Arbeit. ;)
      Kinder handeln nicht rational, Menschen handeln nicht rational. Es gibt genügend Beispiele wo Kinder oder (Ehe-)Partner besch... behandelt werden und trotzdem bei diesen Personen bleiben wollen.
      Ich denke Zoe war vor allem über das Auftauchen ihrer Schwester überrascht und dann erzählt diese auch noch wie gut sie es hat. Ihr hingegen geht es immer besch... und sie wird schlecht behandelt und dann taucht ihre Schwester auf und will sie "großherzig" retten. Ist schwierig ihre (vermuteten) Gefühle hier in kurze Worte zu fassen, ohne zu sehen ob der Gegenüber versteht was man meint. Zoe wollte ihrer Schwester nicht zeigen wie schlecht es ihr geht, sie fühlt sich noch schlecht als sonst nachdem sie erfährt wie gut sie es hätte haben können, wenn die Plätze vertauscht wären. Sie will nicht das ihre Schwester erfährt wie schlecht es ihr geht, sie soll glauben auch bei ihr ist alles wunderbar, sogar noch besser als bei ihrer alten "falschen" Familie. Zoe ist erst acht Jahre alt, sie kann noch nicht so denken wie ein Erwachsener und besonders nicht wie einer der von Außen auf die Geschehnisse blickt. Ist wirklich schwer die Gedanken dazu in Worte zu fassen, ich hoffe man kann einigermaßen Verstehen was ich meine.
      Ihr handeln ist, wenn man etwas mehr über Psyche, Verdrängung, und ganzen Kram weiß, in einer gewissen Weise nachvollziehen/erklärbar. Übrigens deine Verbindung von Zoes Aussage und der Kapitelnummer "freut Freud" (Sigmund Freud) XD, der hätte sicher auch einiges zu Zoes verhalten zu sagen. ;)
      Und zu guter schlechter Letzt wissen wir nicht womit die Deveraux Zoe gedroht haben wenn sie fliehen sollte.

      Sehr gut ausgeführt. Mit der Ergänzung von mir in Bos Kommentar, muss ich da nicht mehr viel hinzufügen. :)

      qoii schrieb:

      Warum ihre Familie jetzt Zoe als Erstgeborene Ausgegeben haben weiß der Teufel^^, ich kann mir darauf keinen Reim machen, vielleicht weil sie aus der älteren/rechtmäßigeren Linie stammt. Egal. Jedenfalls beginnt jetzt die heiße Phase. Alle Inseln sind isoliert und es dürfte Schwierig werden die Truppen zu verschieben. Alex dürfte sich noch im Wald aufhalten, während alle anderen im Palast oder auf dem Weg dahin sind.
      :thumbsup: Möge das Chaos endgültig beginnen. :thumbsup:

      Alexandre ist noch im Wald. Von ihm hören wir wieder etwas im nächsten Kapitel! :)


      So dann wünsche ich viel Spaß mit dem neuen Kapitel! :)