My Girl – Pleasure To Live With You…

    • My Girl – Pleasure To Live With You…


      Der letzte Manga ist der jüngste im Bunde und vom Stand der Scanlations auch der kürzeste: My Girl von Sahara Mizu. Der Titel ist jedoch seit Oktober letzten Jahres mit 5 Bänden bereits abgeschlossen. Ich selbst habe die Serie erst vor Kurzem entdeckt, doch war es hier ganz klar Liebe auf den ersten Blick und ich hatte große Freude mit ihr!

      Über die Autorin
      Sahara Mizu, dieser Name ist eines der zahlreichen Aliase der japanischen Mangazeichnerin und Illustratorin Yumeka Sumomo (ebenfalls ein Künstlername). Die Dame ist äußerst produktiv in ihrem Schaffen und hat bereits zahlreiche Werke der verschiedensten Genre und für die unterschiedlichsten Zielgruppen gezeichnet. Ihr Themenschwerpunkt sind Romance-Titel. Als Yumeka Sumomo zeichnet sie vornehmlich Boys-Love-Manga, als Sahara Mizu Seinen- und als Sahara Keita Shōjo-Manga. Darüber hinaus verwendet sie die Pseudonyme Sasshi und Chikuya für Dōjinshi-Werke.
      Ihre wohl bekanntesten Werke sind zweifellos Hoshi no koe sowie The Place Promised in Our Early Days, die beide vom Großmeister Shinkai Makoto (u.a. 5 Centimeters per second) als Animationsfilm adaptiert wurden! [Beides auch sehr gelungene Werke, jedoch hatte ich für meinen Teil mit My Girl den meisten Spaß… trotz allem würde ich auch die anderen zwei Titel empfehlen. Und Filme von Shinkai gehören ohnehin zu den besten im Animationsbereich, da liegt ihr nie verkehrt!]

      Allgemeine Informationen
      • Serie: My Girl – Pleasure To Live With You…
      • Mangaka: Sahara Mizu
      • Genre: Drama, Slice of Life, Gesellschaft
      • Magazin: Weekly Comic Bunch (2006-2010)
      • Status: 5 Bände (insg. 43 + 1 Kapitel) in Japan erschienen
      • Scanlations: bis Kapitel 21 (Anfang Band 3)
      • Anmerkung: wurde auch als 10-episodiges Dorama auf TV Asahi adaptiert. (Ich rate jedoch vom Gucken ab, ich habe mich mit Ach und Krach durch die erste Folge gequält.)
      Story
      Im Zentrum der Geschichte steht Kazama Masamune, 23-jähriger Mitarbeiter der Development-Abteilung einer Firma, die sich auf die Herstellung von Schreibwaren spezialisiert hat. Er lebt in einem alten Haus, das einen 20-Minuten-Fußweg vom nächsten Bahnhof entfernt ist und in dessen näherer Umgebung es nichts als Felder gibt. Masamunes Einstellung zum Leben ist äußerst apathisch und passiv. Der Grund für diese Haltung zum Leben findet sich in Masamunes Vergangenheit:
      Noch in seiner Zeit als Schüler an der Highschool lernt er die vier Jahre ältere Tsukamoto Yōko kennen und die beiden werden bald darauf ein Paar. Doch in seinem dritten Jahr als Oberschüler (= als 18-Jähriger, also vor 5 Jahren) erfährt er von Yōko, dass sie plant ins Ausland zu gehen und, da sie Masamune nicht einengen will, zieht sie es vor ihre Beziehung zu beenden. Doch Masamune will auf Yōko warten und schreibt ihr über den Zeitraum von zwei Jahren jeden Tag Briefe, ohne je eine Antwort zu erhalten…

      Das alles liegt jetzt – wie angefügt – 5 Jahre zurück. Da erhält Masamune plötzlich einen Anruf von der Mutter von Yōko. Er erfährt, dass seine große Liebe verstorben ist. Auf der Trauerfeier trifft er Mutter Tsukamoto und diese offenbart ihm, dass Yōko eine fünfjährige Tochter hinterlassen hat: Koharu, Masamunes leibliches Kind!

      Der Manga beschreibt nun wie die zwei zunächst vollkommen fremden Personen zueinander finden, wie sie einander Kraft spenden, um über den Tod ihrer meistgeliebten Person hinwegzukommen und welche Hürden ein alleinerziehender Elternteil zu nehmen hat bzw. wie die japanische Gesellschaft generell Jungeltern oder Alleinerziehenden gegenübersteht.

      Artwork – 9 /10 Punkte:
      Eines der großen Schmankerl des Manga ist zweifelsohne seine optische Aufmachung. Diese weiß von der ersten Seite an zu überzeugen. Die Farbseiten sind oft sehr verspielt und zeichnen sich durch einen gekonnten Umgang mit dem Pinsel aus. (Das ist keine bloße Redensart, Sahara-sensei gehört zu den Zeichnern, die tatsächlich noch wissen, klassische Medien wie Aquarell und Wasserfarben einzusetzen!) Aber auch die normalen Zeichnungen passen unglaublich gut zur Geschichte und erweisen sich als atmosphärisch! Gerade die Emotionen, die in diesem Manga eine zentrale Rolle spielen und von entsprechender Wichtigkeit sind, werden durch die Bilder äußerst trefflich vermittelt. – Und auch wenn ich kein großer Kinderfreund bin: bei Koharu geht einem einfach das Herz auf!



      Plot – 9/10 Punkte:
      Wie bei vielen Slice-of-Life-Serien gibt es keine stringente Handlung, die klar auf einen Fixpunkt hin zuläuft. Es wird hier überhaupt nicht versucht einzelne Episoden besonders klimatisch zu erzählen oder den Leser durch besonders spannende und packende Wendungen zum Weiterlesen zu bewegen. Der Schwerpunkt ist ein gänzlich anderer. Die Story baut auf der oben beschriebenen Ausgangssituation auf: Jungvater trifft nach sechs Jahren Funkstille zu seiner großen Liebe auf seine kleine Tochter.
      Im Zentrum stehen also viel mehr die Gefühle der einzelnen Figuren: sei es nun die tiefe Trauer und Leere, die der Verlust eines geliebten Menschen hinterlässt, und welche zugleich als Basis für die Beziehung des Vater-Tochter-Gespanns dient, die tapsig-unbeholfenen ersten Versuche eines Jungen, der von heute auf morgen eine Vaterrolle auszufüllen hat, oder den Alltag und seine Probleme, denen sich ein alleinerziehender Elternteil in einer Gesellschaft wie der japanischen gegenübersieht.

      Es mag viele Leute geben, die in Manga besonders phantasiereiche und spannende Erzählungen suchen, für diese dürfte solch eine Geschichte zweifelsohne nicht das richtige sein. Ich selbst störe mich nicht an solch „weltlichen“ Themen und Konflikten, die eine gewisse Realitätsnähe, Authentizität und vor allem Aktualität besitzen. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass ich langsam alt werde… aber ich merke definitiv, dass ich Slice of Life mehr und mehr abgewinnen kann!^^

      Charaktere – 9/10 Punkte:
      Wie ich weiter oben bereits schrieb handelt es sich bei My Girl um eine Geschichte, die durch ihre Charaktere lebt und quasi ausschließlich durch die Figuren vorangetrieben wird. Aus diesem Grund liegt ein großer Fokus auf ihnen. Das Resultat? – Eine ganze Reihe toll ausgearbeiteter und (was ich sehr wichtig finde) vor allem glaubhafter Charaktere!

      Besonders gilt es hier natürlich unser Hauptcharakter-Duo Masamune und Koharu hervorzuheben, die eine wahnsinnig toll illustrierte Dynamik besitzen, da muss man Sahara ein Lob aussprechen. Wirklich ein gelungenes Zusammenspiel der beiden Figuren, das glaubhaft übermittelt wird.
      Aber auch die anderen Charaktere im näheren Umfeld des Gespanns sind nicht zu verachten, sei es in Form von Masamunes Eltern, Yōkos Mutter oder dem alten Vermieter-Ehepaar. Auch diese wirken nicht minder authentisch.

      Themen und Motive – 8/10 Punkte:
      Die Hauptthematik des Manga habe ich ja bereits umrissen: das Zusammenspiel von Abschied und Trauer auf der einen Seite sowie (neues) Glück und Familie auf der anderen. Phrasendreschend auf den Punkt gebracht: „Jedes Ende bedeutet auch einen neuen Anfang.“ Durch das Ende von Yōkos Leben wird die Welt von Koharu und Masamune auf den Kopf gestellt, doch markiert es zugleich den Beginn vom gemeinsamen Leben der beiden. Zunächst einzig und allein durch ihre Beziehung/Liebe zu einer Person verbunden, soll aus diesem Boden schon bald eine Blume keimen, die für die neue Familie und das Glück der beiden steht.
      Besonders angenehm ist hierbei, dass Sahara es versteht, nie ins Pathetische oder Kitschige abzudriften. Sie schlägt den Bogen zwischen Drama und Glück äußerst geschickt, eine gute Mischung, bei der das Verhältnis stimmt.

      Wie ebenfalls angefügt spielen natürlich auch Themen wie Alleinerziehung und das Jungeltern-Dasein eine Rolle und das nicht wie so oft durch die Augen der alleinerziehenden Mutter, sondern des Single-Vaters. Das ist eine absolute Rarität, möchte ich behaupten.


      Das soll es vorerst von meiner Seite aus gewesen sein. Ich hoffe, ein paar Mutige lassen sich nicht von dieser vermeintlich „langweiligen“ Thematik abschrecken. Ihr werdet mit einem atmosphärisch tollen Leseerlebnis belohnt!
    • So, Zeit für einen längst überfälligen Post zu einem wunderbaren Manga.
      Es waren 23 süße Kapitelchen und ich hatte selten so eine mollige Atmosphäre beim lesen eines Mangas.

      Story
      Handeln, tut dieser Manga von der Beziehung eines Vaters und seiner Tochter, die nach dem Tod der Mutter gemeinsam leben. Soweit so gut. Nur lebten Mutter und Vater bisher getrennt, so dass sich zwei völlig fremde Menschen begegnen. Und das ist der Knackpunkt dieses Mangas. Das bisherige Leben von Masamune gestaltete sich eigentlich nur aus Arbeit und den Kommentaren seiner Mutter, dass er doch bitte endlich eine Familie gründen sollte. Dementsprechend groß ist die Überraschung als Koharu in seinem Leben auftaucht.

      Trotz der Tatsache dass Koharu ihre Mutter verloren hat, ist sie ein unglaublich lebensfroher Mensch und ungewöhnlich reif für ihr Alter. Es gibt Momente, da fragt man sich wer denn nun auf wen aufpasst. Masamune auf Koharu? Oder ist vielleicht doch das genaue Gegenteil der Fall? Diese Vater-Tochter Beziehung erinnert in manchen Passgen unweigerlich an die, im Manga Yotsuba&!, was mir als Fan der Serie, My Girl nur noch schmackhafter gemacht hat.

      Artwork

      Das Artwork ist einfach gesagt: Grandios.
      Wie PP schon sagte, da stimmt alles ab den ersten paar Seiten. Das Hightlight bleiben natürlich die Farbseiten keine Frage. Es ist ein Stil den man nicht oft sieht. Vor allem wenn man noch keine 800 Mangas gelesen hat, wie gewisse andere Leute.

      Charaktere
      Die Charaktere sind sehr realitätsgetreu und die meisten von ihnen schließt man sofort ins Herz.
      Die kleine Koharu ist schon wie angemerkt sehr feinfühlig und lebensfroh aber auf der anderen Seite auch manchmal deprimiert, wenn sie andere Kinder mit ihren Müttern sieht. Masamune ist anfangs sehr zurück gezogen und kämpft damit, dass ein Single Vater ein guter Vater sein kann. Im Laufe der Geschichte taut er aber immer weiter auf.

      Thema

      Das Thema des Mangas selbst ist sehr interessant und wird sehr harmonisch dargestellt. Zwischenmenschliche Beziehungen, die aus einem so speziellen Ereignis entstammen, sind selten, wenn nicht sogar nur Erzählungen aus Geschichten. Aber der Manga zeigt realistisch wie es gehandhabt werden kann. Manchmal wirkt es auch wie eine Reihe aus Domino Steinen. Koharus Mutter stirbt und sie lernt Masamune kennen, der daraufhin, dank seiner unerwarteten neuen Vaterrolle eine bessere Beziehung zu seiner eigenen Mutter aufbaut.

      Zum Abschluss kann ich nur sagen: Wer diesen Manga sieht und nur sagt: „Ih wie schwul! Das is a gar kein Battle Manga! Doofer Scheiß!“, der sollte seine Einstellung doch mal minimal ändern und der Geschichte eine Chance geben. My Girl ist für mich ein Juwel der Manga Welt und persöhnlich hoffe ich, dass ich das Ende irgendwann auch mal zu lesen kriege.
      Denn die 21 Kapitel machten definitiv Lust auf mehr.
    • Puuh, das kommt raus, wenn man beim Arbeiten zu viel Zeit, einen Rechner und ne schnelle Internetverbindung hat. Man verschlingt einen Manga nach dem Anderen. I-wann kam ich auf die Idee, endlich mal die Manga zu lesen, die PP schon beinah vor ner halben Ewigkeit vorgeschlagen hat. Ultra Heaven steht schon seit beinah ewigen Zeiten auf meiner Liste, fand aber eigentlich ne Gelegenheit dazu, ihn mir runterzuladen oder ihn im Netz zu lesen, da mein Wille auch nie groß war, weiter zu suchen als üblich.

      Also kam ich i-wann auf die Idee, einen der beiden anderen Mangas mir vorzunehmen. Die Wahl fiel auf My Girl, da ich in dem Moment i-wie auf nem SoL-Trip war - kA warum. Trotzdem sollte ich diese Entscheidung nicht bereuen.

      Die Handlung lässt sich grob in kurze Abschnitte einteilen, die einen kleinen Handlungsbogen umfassen, dieser aber nie länger als vllt vier Kapitel geht - der Rest sind Einzelepisoden, die allerdings keineswegs unbedeutsam sind. Von der Thematik her ist der Manga sehr interessant und bietet imo einen guten Einblick in die japanische Gesellschaft, einer Tatsache, der ich nicht ganz abgelehnt gegenüber stehe. Zwar hab ich nicht ganz das Gefühl, dass ich hier etwas wirklich Herausragendes vor mir habe, einen Manga, der mich durchweg begeistert.

      Dennoch, der Manga hat viele Elemente, die mich begeistern. Das Artwork zum Beispiel finde ich absolut genial, vorallem die Farbseiten haben es mir angetan. Auch die Beziehung zwischen den beiden Hauptcharakteren Masamune und Koharu finde ich ziemlich gut, sie ist erfrischend und angenehm zugleich.

      Insgesamt ein durchaus lesenswerter Manga, den ich weiter empfehlen kann, sofern man auf Slice of Life steht.

      Gruß ID
      Mörderspiel

      Denn du weißt nicht, welche Figur du bist...

      Still in progress...
    • Nach Cesare hab ich mich sogleich an den nächsten Manga gemacht: My Girl, ein Manga, den ich schon vor längerer Zeit enger ins Blickfeld genommen, aber nie zu lesen begonnen hatte. Jetzt habe ich jedenfalls die 25 gescannten Kapitel gelesen und möchte auch gleich mal meine durchweg positiven Eindrücke schildern. Aber der Reihe nach:

      Nach dem ersten oder zweiten Kapitel war ich zunächst einigermaßen „besorgt“, ob dieser Manga tatsächlich so gut zu lesen sein kann. Denn die Ausgangssituation ist natürlich ziemlich erdrückend und dazu wird das von der Autorin auch noch so gut vermittelt, dass ich mir dachte: Werden positive Gefühle hier überhaupt richtig durchdringen können oder wird die triste Stimmung letztlich doch die Oberhand behalten?
      Je weiter ich las, desto klarer wurde mir dann, dass meine Befürchtungen unbegründet waren. Ohne Zweifel ist der Manga phasenweise von einer erdrückenden Stimmung geprägt, aber nie lang genug, als dass einem dabei die Lust am Lesen verginge. Immer wieder kommt rechtzeitig die, wenn man so will, Carpe-diem-Einstellung der Hauptcharaktere zum Tragen, die auch die Grundeinstellung des Manga widerspiegelt – nämlich dass es ein Danach gibt, ein (neues) Leben nach einem schweren Rückschlag. Zumal die Geschichte einen episodenhaften Charakter annimmt und der Fokus von unseren beiden Protagonisten mehr ins Allgemeine rückt und auch Nebenfiguren und ihre Probleme beleuchtet. (Diese kleinen Storys neben der Hauptstory sind dabei nicht nur schön zu lesen, sondern auch interessant und informativ! Außerdem finde ich, dass man auch im Zuge dieser vermeintlichen Abwendung vom Hauptgeschehen Weiterentwicklungen sowohl bei Tochter als auch bei Vater feststellen kann.)

      Da ich aber ungern zu viel Konkretes über die Story verlieren möchte, würde ich erst mal etwas anderes aufwerfen, das den nicht-Japanisch-versierten Leser ohne vollständige Scans nicht loslässt, nämlich inwiefern Koharus Mutter noch eine sehr gewichtige Rolle spielt. Und das ist imo nicht ganz einfach einzuschätzen. Einerseits hat Koharu natürlich immer das Verlangen, es ihrer Mutter gleich zu tun, andererseits scheint sie sie auch zu verdrängen – und bei einer Konfrontation mit ihr dann überfordert zu sein (s. Den Sporttag, als auf ihrem Kärtchen „Mutter“ steht). Dass sie das so tief berührt, müsste, wie gesagt, eigentlich für eine vorübergehende Stilllegung dieses Topics sprechen. Allerdings zeigt die Reaktion auch, dass das Mädchen noch lange nicht über den Tod ihrer Mutter hinweggekommen ist, was also wiederum bedeutet, dass sich zwangsweise noch einmal intensiv mit dem Thema beschäftigt werden muss (und immerhin ist das ja auch mehr oder weniger der Knotenpunkt der Geschichte).

      Abgesehen von der guten Story und den tollen und einleuchtenden Themen möchte ich noch auf einen weiteren Kernpunkt zu sprechen kommen – den Charakteren natürlich. Masamune und Koharu sind einfach ein Traumduo, das mich fast sofort in seinen Bann gezogen hat. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten, die ich hatte, mich in den Manga hineinzufinden, wurde ich von diesem perfekt in einander übergreifenden Personenverhältnis überwältigt. Obwohl beide sich immer wieder selbst runtermachen (was mir persönlich ein wenig zu viel ist, um mal ein wenig negative Kritik einzubringen), wird klar, wie gut sie sich ergänzen und durch ihre gegenseitige Unterstützung ein normales Leben für sich erst möglich machen.
      Auch die weiteren Charaktere sind größtenteils angenehm gestaltet und vor allem eines: realistisch. Das ist auch die gesamte Geschichte und ihre Charaktere tragen diese Nähe zur Wirklichkeit. Besonders gelungen finde ich hierbei, dass trotz der häufigen Darstellung von Trauer und Angst meistens ein Happy End entsteht, ohne dass Mizu hier zu sehr in Klischees oder einfach ins Unrealistische abrutscht. Alles bleibt glaubwürdig, und doch schafft sie jedes Mal ein absolut annehmbares Ende bei ihren Kurzgeschichten. Und ich kann nur noch mal betonen: unser Protagonisten-Duo wächst mit jeder „Aufgabe“, der es sich stellt. Daher bin ich auch sehr gespannt, wie es weiter geht und vor allem, wie es endet. (Mann, ich will echt mehr als nur 5 Bände... :D)

      Zuletzt, aber nicht weniger wertzuschätzen: das Artwork. PP merkte es schon an, es vermittelt eine unglaublich dichte und den Leser mitreißende Atmosphäre, die der Geschichte noch mehr Tiefe gibt. Spät aber immerhin würde ich hier auch einen Vergleich zu einem entfernt ähnlichen Manga ziehen: Yotsuba&!. Sicher, allein die Grundstimmung ist eine völlig andere, aber bereits im Artwork sehe ich leichte Parallelen (wenngleich wir hier selbstredend wesentlich höheres Niveau haben). Aber auch die Funktion des Arworks, diese Alltagsstimmung zu vermitteln/verstärken, sehe ich in beiden Werken.
      Das AW ist hier nicht das Detailreichste, aber dennoch weiß es sehr zu gefallen. Die bisweilen kantigen Zeichnungen haben einen ganz eigenen Charme (obwohl es mich an Trigun erinnert), wobei besonders die Gesichtszüge zu gefallen wissen. Ein Kritikpunkt wäre, dass manche Proportionen meines Erachtens etwas zu extrem sind.
      Ich muss auch sagen, dass Koharu an mancher Stelle für ihre sechs Jahre sehr, sehr erwachsen gezeichnet wird. Was aber kein Störfaktorist , sondern eher auffallend. Man könnte damit argumentieren, dass Koharu tatsächlich ziemlich erwachsen für ihr Alter ist, die sie älter erscheinen lassenden Zeichnungen also eine bildliche Darstellung ihrer Persönlichkeit sind. (Wenn ich so daran denke, dann tauchten diese erwachsenen Zeichnungen auch dann auf, wenn Koharu mal wieder sehr reifes Verhalten an den Tag legt. - Es scheint echt was dran zu sein. ^^)
      Zu den Aquarellen muss ich wohl nicht mehr viel sagen. Wunderbar anzusehen, hab ich seit Tsuruta von keinem Mangaka mehr gesehen. Solche Schmankerl sind bei so einem tollen Manga die Sahne auf dem Kuchen und machen ihn noch süßer.

      Und weil ich es noch nicht erwähnt habe: Mir gefällt, wie Mizu beinahe jedes Kapitel – so kam es mir jedenfalls vor – gemächlich und ohne viel Text beendete. Viel mehr haben wir oft eine Art Fazit, woran man erneut sieht, wie die beiden Neues lernen und es für die Zukunft mitnehmen. Diese ruhigen Ausklänge übertragen sich auch gut auf den Leser, der ebenfalls in aller Ruhe mit dem Kapitel abschließen kann. Ein großes Lob auch hierfür!

      Das soll’s dann auch gewesen sein. Toller Manga, der unbedingt weiter gescannt werden muss. Daher auch von mir eine klare Empfehlung, nicht nur an Slice-of-Life-Fans, sondern generell an jederman, der gerne Geschichten mit ruhigem Ton liest.
    • Ursprünglich war der Manga ja für die Semesterferienliste angedacht. Da diese jedoch viel zu lang und die Ferien viel zu kurz waren, gab es eben eine kleine Verzögerung. Interesse weckte der Manga eigentlich gleich, als PP diesen Thread eröffnete, aber irgendwie habe ich ihn immer wieder verschoben, bis Anfang diese Woche. Da das mein erster Slice of Life Manga war, kann es sein, dass ich manche Sachen lobe, die vllt. ganz normal für dieses Genre sind, welche ich aber so woanders sehr selten bemerkte und daher als erwähnenswert erachte. Die Scans befinden sich momentan bei Chapter 38. Auch wenn es nur noch 5 + 1 Chapter sind, will ich mit diesem Beitrag nicht warten, bis diese auch Übersetzt wurden.

      Um den folgenden Text vorab schon mal zusammen zu fassen: Ich finde diesen Manga klasse.

      Für einen Eingangspost ist es natürlich unabdinglich, auf die einzelnen Tribute, wie Story, Artwork oder Charaktere, getrennt einzugehen, aber ich finde, gerade bei „My Girl“ geben sich die einzelnen Kategorien die Hand, bilden zusammen als kleine Zahnräder erst das große Ganze. Das Zusammenspiel von Artwork und Text machen das Werk so harmonisch, wie es ist; so glaubwürdig.
      Mich hatte der Manga sehr schnell. Bereits mit der ersten Interaktion zwischen Koharu und Masamune hat mich die von den anderen schon oft beschriebene Dynamik zwischen den beiden erfasst. Die beiden ergänzen sich wirklich wunderbar. Mal steht Koharu im Vordergrund, mal Masamune. Aber da das ja bereits in anderen Beiträgen zu lesen ist, komme ich gleich zu den Punkten, um die sich mein Beitrag drehen soll. Wer den Manga noch nicht gelesen hat, kann trotz der Tatsache, dass ich mich auf Szenen beziehe, weiterlesen, da ich nie Konkret werde. Letztendlich kann man mit diesem Beitrag aber, wenn überhaupt, mehr anfangen, wenn man den Manga bereits gelesen hat.

      Was mich ja, wie oben schon geschrieben, an meisten an dem Manga fasziniert, ist, das sehr gute ineinanderwirken der einzelnen Teilaspekte. Hier wird eine Ausdrucksstärke erreicht, einfach eine Atmosphäre erzeugt, die einen einsaugt. Ich konnte z.B. fast schon spüren, wie stark sich Koharu anfangs immer freute, als sie Masamune sah. Die Autorin hat es schon irgendwie geschafft, dass man das auch haben will. Man würde gerne jemanden haben, der sich einfach so Übermaßen freut, einfach nur, weil er/sie dich sieht (wobei diese Freude über die einer Beziehung hinausgeht).
      Genauso hat es der Manga geschafft, dass ich tatsächlich etwas nervös war, als es darum ging, zu erfahren, ob Koharu die Exams nun bestanden hat, oder nicht.
      Aber abseits von solchen besonderen Momenten (welche jedoch immer wieder auftreten, wie z.B. der von -Cé- erwähnte Sporttag), versprüht der Manga einfach eine ruhige, entspannende Atmosphäre, von der man sich gerne eine Weile tragen lässt. Es treten eben oft nur Alltagsprobleme auf und die Charaktere entwickeln sich langsam und unauffällig weiter. Die entspannende Atmosphäre wird zugleich fast perfekt von Masamune Vater verkörpert. Ich freute mich jedes Mal, wenn er vorkam. Dank seines Designs erinnerte er mich unweigerlich ein bisschen an Einstein, den ich mir auch als sehr lockeren und entspannten Typen vorstelle. Aber eigentlich sind wirklich alle Nebencharaktere sehr gut gelungen.
      Shuu jedoch kam mir bei den anderen Beiträgen etwas zu kurz. Begleitet er Koharus Entwicklung immerhin parallel mit seiner eigenen. Auch er hat es mit seinen Eltern nicht leicht, geht er mit seinen Problemen jedoch sehr viel direkter um, als es Koharu tut. Neben den zwei Hauptcharakteren bekommt man von ihm das detaillierteste Gesamtbild.
      Trotz der Tatsache, dass ich Shuu als den interessantesten Nebencharakter halte, ist er gleichzeitig aber auch der unrealistischste. Besonders die Art und Weise, wie er Koharu beschützte, welches Verständnis er als 6-Jähriger für ihre Situation hatte, das war mir dann doch eine ganze Ecke zu erwachsen für sein Alter.
      Wenn das Eltern-Kind Verhältnis in diesem Manga für die japanische Kultur realistisch gehalten ist, dann trauen Eltern ihren Kindern in Japan um einiges mehr zu, als es in Deutschland der Fall ist. Bekommt man hier als Kind in der Regel nicht viel der Probleme seiner Eltern mit, werden die Kinder in Japan (zumindest in diesem Manga) ziemlich direkt damit konfrontiert. Ob das nun realistisch ist, oder einfach nur der Geschichte dienlich (denn für diese ist die direkte Konfrontation unabdinglich), kann ich nicht einschätzen, spielt für mich letztendlich aber auch keine große Rolle.

      Was mir auch gefallen hat, war die Tatsache, dass man nie Koharus Gedanken zu lesen bekommen hat. Egal, mit wem sie gerade Interagierte, immer hat man es aus der Perspektive ihres gegenüber gesehen. Dadurch bleibt ihre Trauer etwas undurchschaubarer und gleichzeitig steigt dadurch das Mitgefühl, welches man mit ihr hat.
      Um nochmal auf die Atmosphäre zurückzukommen: Ich weiß nicht, ob das jemand nachvollziehen kann, aber irgendwie hatte ich beim Lesen ein ähnliches Gefühl, wie ich es bei PlanetES hatte. Bedienen sich die beiden Werke auch komplett unterschiedlicher Szenarien und Themen, wirken sie auf mich dennoch sehr ähnlich. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, sie fühlen sich eben irgendwie sehr ähnlich an. Ich möchte damit aber nicht suggerieren, wem PlanetES gefallen hat, wird auch My Girl gefallen. Wahrscheinlich sehe nur ich da eine Gemeinsamkeit, erwähnt haben wollte ich es aber trotzdem.

      Insegsamt lässt sich also sagen dass das Genre mit mir einen neuen Fan gefunden hat und es mich freuen würde, wenn PP neben den zwei anderen Werken, die er hier nebenbei mit empfiehlt, ein paar weitere SoL empfehlen könnte (vllt. schreib ich dir auch einfach mal eine PN ^^).

      My Girl wirkt einfach so unbemüht, so locker und irgendwie selbstverständlich; Sahara Mizu will nichts erzwingen, oder künstlich dramatisieren, dafür hat sie viel Lob verdient.