Marvel Comics/ MCU

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    • Enel1988 schrieb:

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      Mal eine Frage. Gegen was sollen die ganzen Schurken geheilt werden? Oder lag es daran, dass sie aus ihrer eigenen Realität herausgerissen wurden und deshalb "verrückt" geworden sind?
      Und wurde eigentlich der Schnee im Sanctum erklärt was es damit auf sich hat?

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      Sie sollten ihre Fähigkeiten verlieren, damit sie in ihren Universen nicht beim Kampf mit Spiderman umkommen. Keine Kräfte = kein gefährlicher Kampf.


      Und hier auch meine kurze Rezension:
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      War gerade mit meinem Kumpel im Kino und habe Großes erwartet. Lag vor allem an dem Cast. Dass wir 3 Spidermans sowie fast alle Gegenspieler sehen werden, lies sich schon erahnen. Auch die zahlreichen Eastereggs sowie der ganze Fanservice haben mich gut gestimmt. Nur leider kann das alleine einen Film nicht tragen.

      Die ganze Konfrontation von Spiderman und Dr. Strange hat mich so genervt. Peter sollte durch die Erlebnisse aus den ersten beiden Filmen plus die Erfahrungen aus Infinity War und Endgame einen nicht mehr ganz so kindlichen Charakter aufweisen. Zumindest nicht in den wichtigen Momenten. Die Interaktionen mit Ned und MJ darf gerne den jugendlichen Charme haben. Aber doch nicht, wenn es um die Ordnung des Universums und potenziell tötlichen Gegnern geht.

      Zuerst der Kampf mit Strange in der Spiegeldimension. Strange hätte ihn so viel mehr dominieren müssen. Dass Spiderman flink und wendig ist, haben sie gut dargestellt, aber wenn Strange wirklich ernst gemacht hätte, was in Anbetracht der Situation nötig gewesen wäre, hätte Peter keine Chance gehabt. Danach das Freilassen der Schurken. Wie DUMM stellen sie den Hauptcharakter bitte dar? Mein Kumpel und ich wussten zu diesem Zeitpunkt schon, dass die kommende Konfrontation viel zu forciert ist. Natürlich vertraut man 5 Bösewichten einfach so, nur weil man sie retten will. Die haben ja sonst nichts besseres zu tun. Denen brauchst du nicht damit zu kommen, dass du sie jederzeit zurückschicken kannst. Die haben ihre eigene Logik und damit hat es sich. Dann wurde der Green Goblin als viel zu stark dargestellt. Wenn man sich überlegt, was Spiderman im MCU kräftetechnisch schon alles zeigen durfte, dann hab ich mich echt verarscht gefühlt bei diesem kurzen Kampf in den Gängen des Gebäudes. Das gemeinsame Vorgehen der Gegner gegen Spiderman war in Ordnung. Das überfordert ihn natürlich. Aber im Einzelkampf? Ich bitte euch. Da muss die Fanboy/girl-Brille schon echt fest sitzen, wenn man das nicht kritisiert und einfach hinnimmt.
      Und dann kam der Tod von Tante May. Dieses schlechte Nachstellen dieser unfassbar ikonischen Szene aus dem originalen ersten Spiderman-Film hat mich nicht emotional berührt, sondern zum Lachen gebracht. Ich konnte es nicht glauben, dass dies gemacht wurde. Der Weg zu diesem Moment hat mich Null überzeugt. Zudem hat Peter schon einen wichtigen Menschen verloren (Iron Man). Der erneute Verlust zeigt entweder Spidermans Ignoranz aus Erfahrungen zu lernen oder die Unfähigkeit der Autoren einen ordentlichen Plot zu designen.

      Bis zum Kampf auf der Brücke fand ich alles gut. Dr. Oc und Green Goblin werden gezeigt, es gibt ein kurzes Scharmützel und Spiderman kann fliehen. Danach hätte es noch ein oder zwei Begegnungen mit den anderen Schurken geben können. Wäre Tante May dabei gestorben, hätte man das als Pech im Laufe des Kampfes ansehen können. Aber selbst dann wäre ihr Verlust nicht notwendig für Peters Entwicklung gewesen. Diese hätte schon längst vorgezeigt werden müssen. Aber ich wiederhole mich...
      Nun hätte man Dr. Strange zu Hilfe ziehen können. Dr. Oc wird gefangen, sein Gehirn wieder zum Laufen gebracht und mit ihm gemeinsam hätte man die restlichen vier Bösewichte fangen können. Dabei wären die beiden anderen Spidermans aufgetaucht. Und nicht mit dieser völlig bescheuerten Idee, dass Ned auf einmal eine Fähigkeit besitzt, die Dr. Strange eine Menge Zeit gekostet hat bis er sie gelernt hatte. Ein Tor zu erstellen braucht tägliches Training. Dies wurde so im Film von Dr. Strange gezeigt. Und er war einer der begabtesten Schüler. Darüber habe ich mich richtig aufgeregt. Wieder so ein Plotdivise, welches unlogisch daher kommt.

      Ab dann war es in Ordnung. Hatte zwar gedacht, dass die Kämpfe mehr Kampf enthalten, aber die Interaktionen und der Humor der 3 Spidermans war toll und auch das Einbinden von Memes hat Spaß gemacht.

      Insgesamt kann ich also sagen, dass mich der Film optisch und technisch sehr angesprochen hat. Auch die Interaktionen zwischen einzelnen Charakteren konnte immer wieder gefallen. Aber die Story war für mich ab einem bestimmten Punkt ein totaler Aussetzer. Deswegen kann ich nicht so recht verstehen, warum der Film als so positiv wahrgenommen wird. Vielleicht bin ich kritischer und reflektierter als andere. Oder ich kann meine Fanboy-Brille in den richtigen Momenten absetzen. Wer weiß? Jedenfalls hat der Film für mich ein Geschmäckle, was wohl ein bisschen brauchen wird bis ich es überwunden habe.
      "Sonst..."
      "Sonst was?"
      "Genau!"
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      Enel1988 schrieb:

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      Mal eine Frage. Gegen was sollen die ganzen Schurken geheilt werden? Oder lag es daran, dass sie aus ihrer eigenen Realität herausgerissen wurden und deshalb "verrückt" geworden sind?
      Und wurde eigentlich der Schnee im Sanctum erklärt was es damit auf sich hat?

      Du hast den Film schon gesehen? Der Schnee kam daher, dass Sie ein Tor geöffnet hatten (ich glaube nach Sibirien) und nicht mehr schließen konnten.
      Die Schurken sollten von Ihren "Missglücken" und "Unfällen" geheilt werden.

      Doc Oc wurde von seinen Tentakeln kontrolliert weil der Chip in seinem Nacken, der das verhindern sollte, durchgebrannt ist.
      Die Persönlichkeitsstörung vom Norman Osborn und somit der Kobold kam von einem unfertigen Serum, das er sich beim Selbsttest iniziiert hatte.
      Bei der Echse Quasi das gleiche.
      Sandman und Elektro sind ebenfalls unfreiwillig in verschiedene Dinge gefallen wodurch deren Körper verändert wurden.

      All das hat dazu geführt, dass diese zu Schurken wurden und im Kampf mit Spiderman starben. Das wollten die 3 Peter "heilen" und somit deren Tode in den eigenen Universen verhindern.
      Die Story des Films basierte im Grunde nur darauf.



      Chuulio schrieb:

      auch das Einbinden von Memes hat Spaß gemacht.
      Ich fand es allerdings extrem schade, dass man die Chance dieses Ikonischen Meme, bei dem die Spiderman auf sich zeigen, hat verstreichen lassen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Dragoon ()

    • Chuulio schrieb:

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      Sie sollten ihre Fähigkeiten verlieren, damit sie in ihren Universen nicht beim Kampf mit Spiderman umkommen. Keine Kräfte = kein gefährlicher Kampf.

      Und hier auch meine kurze Rezension:
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      War gerade mit meinem Kumpel im Kino und habe Großes erwartet. Lag vor allem an dem Cast. Dass wir 3 Spidermans sowie fast alle Gegenspieler sehen werden, lies sich schon erahnen. Auch die zahlreichen Eastereggs sowie der ganze Fanservice haben mich gut gestimmt. Nur leider kann das alleine einen Film nicht tragen.

      Die ganze Konfrontation von Spiderman und Dr. Strange hat mich so genervt. Peter sollte durch die Erlebnisse aus den ersten beiden Filmen plus die Erfahrungen aus Infinity War und Endgame einen nicht mehr ganz so kindlichen Charakter aufweisen. Zumindest nicht in den wichtigen Momenten. Die Interaktionen mit Ned und MJ darf gerne den jugendlichen Charme haben. Aber doch nicht, wenn es um die Ordnung des Universums und potenziell tötlichen Gegnern geht.

      Zuerst der Kampf mit Strange in der Spiegeldimension. Strange hätte ihn so viel mehr dominieren müssen. Dass Spiderman flink und wendig ist, haben sie gut dargestellt, aber wenn Strange wirklich ernst gemacht hätte, was in Anbetracht der Situation nötig gewesen wäre, hätte Peter keine Chance gehabt. Danach das Freilassen der Schurken. Wie DUMM stellen sie den Hauptcharakter bitte dar? Mein Kumpel und ich wussten zu diesem Zeitpunkt schon, dass die kommende Konfrontation viel zu forciert ist. Natürlich vertraut man 5 Bösewichten einfach so, nur weil man sie retten will. Die haben ja sonst nichts besseres zu tun. Denen brauchst du nicht damit zu kommen, dass du sie jederzeit zurückschicken kannst. Die haben ihre eigene Logik und damit hat es sich. Dann wurde der Green Goblin als viel zu stark dargestellt. Wenn man sich überlegt, was Spiderman im MCU kräftetechnisch schon alles zeigen durfte, dann hab ich mich echt verarscht gefühlt bei diesem kurzen Kampf in den Gängen des Gebäudes. Das gemeinsame Vorgehen der Gegner gegen Spiderman war in Ordnung. Das überfordert ihn natürlich. Aber im Einzelkampf? Ich bitte euch. Da muss die Fanboy/girl-Brille schon echt fest sitzen, wenn man das nicht kritisiert und einfach hinnimmt.
      Und dann kam der Tod von Tante May. Dieses schlechte Nachstellen dieser unfassbar ikonischen Szene aus dem originalen ersten Spiderman-Film hat mich nicht emotional berührt, sondern zum Lachen gebracht. Ich konnte es nicht glauben, dass dies gemacht wurde. Der Weg zu diesem Moment hat mich Null überzeugt. Zudem hat Peter schon einen wichtigen Menschen verloren (Iron Man). Der erneute Verlust zeigt entweder Spidermans Ignoranz aus Erfahrungen zu lernen oder die Unfähigkeit der Autoren einen ordentlichen Plot zu designen.

      Bis zum Kampf auf der Brücke fand ich alles gut. Dr. Oc und Green Goblin werden gezeigt, es gibt ein kurzes Scharmützel und Spiderman kann fliehen. Danach hätte es noch ein oder zwei Begegnungen mit den anderen Schurken geben können. Wäre Tante May dabei gestorben, hätte man das als Pech im Laufe des Kampfes ansehen können. Aber selbst dann wäre ihr Verlust nicht notwendig für Peters Entwicklung gewesen. Diese hätte schon längst vorgezeigt werden müssen. Aber ich wiederhole mich...
      Nun hätte man Dr. Strange zu Hilfe ziehen können. Dr. Oc wird gefangen, sein Gehirn wieder zum Laufen gebracht und mit ihm gemeinsam hätte man die restlichen vier Bösewichte fangen können. Dabei wären die beiden anderen Spidermans aufgetaucht. Und nicht mit dieser völlig bescheuerten Idee, dass Ned auf einmal eine Fähigkeit besitzt, die Dr. Strange eine Menge Zeit gekostet hat bis er sie gelernt hatte. Ein Tor zu erstellen braucht tägliches Training. Dies wurde so im Film von Dr. Strange gezeigt. Und er war einer der begabtesten Schüler. Darüber habe ich mich richtig aufgeregt. Wieder so ein Plotdivise, welches unlogisch daher kommt.

      Ab dann war es in Ordnung. Hatte zwar gedacht, dass die Kämpfe mehr Kampf enthalten, aber die Interaktionen und der Humor der 3 Spidermans war toll und auch das Einbinden von Memes hat Spaß gemacht.

      Insgesamt kann ich also sagen, dass mich der Film optisch und technisch sehr angesprochen hat. Auch die Interaktionen zwischen einzelnen Charakteren konnte immer wieder gefallen. Aber die Story war für mich ab einem bestimmten Punkt ein totaler Aussetzer. Deswegen kann ich nicht so recht verstehen, warum der Film als so positiv wahrgenommen wird. Vielleicht bin ich kritischer und reflektierter als andere. Oder ich kann meine Fanboy-Brille in den richtigen Momenten absetzen. Wer weiß? Jedenfalls hat der Film für mich ein Geschmäckle, was wohl ein bisschen brauchen wird bis ich es überwunden habe.

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      Dass der grüne Goblin viel zu stark dargestellt wurde, finde ich nicht so. Immerhin wurde ja in Spiderman 1 die körperliche Stärke des Green Goblin um ein Vielfaches verstärkt. Im Allgemeinem fand ich, dass Green Goblin der MVP des Filmes gewesen ist. Seine sadistische und boshafte Persönlichkeit hat dem kindischem und unreifen MCU Spiderman (Tom) endlich einen dunklen Anstrich verpasst. Der "Iron Boy Jr. " verliert zum Ende des Filmes seine Freunde, seine Identität und sein Reichtum an Tech-Suits und allen möglichen Super-Geräten, welche aus Stark Industries abstammten. Somit landet Spiderman zum Ende des Filmes genau in die typische Lebenssituation wie der originelle Spiderman aus den Comics oder Tobey/Andrews Spiderman. Der emotional, düstere Part des Filmes seit Tante Mays Tod hat die sonstigen, negativen Seiten des Filmes aus dem ersten Teil des Filmes deutlich überschattet und somit dem Film aus dem Untergang der Kritik bewahrt.

      Der erste Teil des Filmes war katastrophal albern. Dr. Strange ist seit Infinity War bekannt dafür, die Realität vor allen möglichen Risiken zu bewahren. Hier aber erklärt er sich sofort bereit dazu, einen bekannten, riskanten Zauber anzuwenden und Gehirnwäsche an der Bevölkerung der Erde oder des ganzen Universums anzuwenden? Es hat viele Fans seit der Veröffentlichung des Trailers verwirrt. Bisher gab es keine zufriedenstellende Erklärung im Film für Dr. Strange sonderbares Verhalten. Dieser Punkt ist nach wie vor unerklärt. Es ist auch nicht erklärt worden, wie weitreichend der Zauber wirkt und ob z.B Captain Marvel und die Guardians of the Galaxy fern im Universum auch Peters Identität vergessen. Ungeachtet dessen ist es sowieso unverständlich, wieso "Gehirnwäsche" Konsequenzen auf das Zeitraum-Kontinuum nimmt und wieso dieser Gehirnwäsche-Zauber Figuren aus anderen Universen in das eigene Universum hineinkatapultiert. Es ist auf narrativer Ebene unverständlich, wieso genau nur diese 6 Schurken und die 2 Spider-Man auftauchen, während andere, unbekannte Figuren eigentlich ebenfalls zum selben Zeitpunkt vom Dr. Strange Zauber hätten verschwinden werden müssen aus ihren eigenen Realitäten. Die simple Antwort auf all die Fragen ist: FAN-SERVICE.

      Dr. Strange fragt selbst Peter, wieso er sich nicht erst bei den Direktoren gemeldet hat und versucht hat das Problem erstmal mit den betreffenden Personen auszudiskutieren bevor er bei Dr. Strange aufkreuzt. Das bestätigt eigentlich Peters albernes Verhalten, welches für ein kleveren Burschen wie Peter niemals infrage käme, falls es denn nicht den Wunsch der Regisseure gäbe, hier FAN-SERVICE in Form von ehemaligen Spiderman und Schurken zu liefern. Der ganze Plot rund um den Zauber ist zusammengefasst nur ein schlecht umgesetzter Plan. Es ist seit der zweiten Post-Credit Szene nun bekannt, dass Supreme Strange in Multiverse of Madness zurückkehrt. Eine einfache Lösung gemäß einer bekannten Fantheorie wäre gewesen, hier in No Way Home Dr. Strange durch Supreme Strange zu ersetzen und in der Post-Credit Szene erst zu offenbaren, dass der eigentliche Dr. Strange aus den früheren Filmen gefangen gehalten wird. Fertig. Eine andere Fantheorie bezieht sich darauf, dass Wanda für das Zusammenkommen mit ihrer "Familie" hier die unterschiedlichen Realitäten miteinander verbunden hätte. So oder so hätte es für No Way Home sicherlich bessere Wege gegeben, die Story rund um den Zauber einigermaßen vernünftiger zu konzipieren.

      Lizard und Sandman waren unbedeutsame Schurken im Film, welche nur paar Phrasen sagen durften und ansonsten die meiste Zeit des Filmes auf der Seitenbank verbracht haben. Auch wenn es aufgrund der Einführung von mehreren Schurken klar war, dass gewisse Schurken wie Green Goblin und Dr. Octopus mehr Screentime erhalten würden, so hätte ich mich trotzdem über eine kurze Erklärung gefreut, was vor allem Sandman dazu bewegt hat, seine Tochter nicht mehr wiederzusehen, indem er sich Dr. Strange und Peter widersetzt hatte. Nur weil Sandman niemanden vertraut, hat er trotzdem keine Wahl außer Zauberern fremder Universen zu vertrauen, wenn er zu seiner Tochter zurückkehren will. Insofern wäre es sinnvoller gewesen, wenn Sandman und Dr. Octopus zusammen mit den Spider-Men verbündet hätten. Denn beide Schurken hatten die Motivation dazu, nicht nur Dr. Octopus.

      Fazit: Der Film Spiderman NWH hat positive, aber auch negative Seiten. Ein nahezu perfekter Spider-Man Film wie Spiderman 2 oder Spider-Man Into the Spiderverse ist er meiner Ansicht nach nicht, aber dieser Film ist nicht so schlecht, dass er einem Debüt aller wichtigen Charaktere aus bisherigen Spider-Man Filmen nicht gerecht wird. Der Film ist sicherlich sehenswert.
    • Spider-Man: No way home

      Ein Brief an den Weihnachtsmann

      Mit großer Kraft kommt große Verantwortung
      - Tante May
      Lieber Weihnachtsmann,
      als ich noch ein kleiner junge war, da sah ich im Fernsehen einen agilen und flinken Mann. Der hatte ein rot-blaues Kostüm, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, konnte herumkrabbeln wie eine Spinne, durch die Lüfte schwingen und war super stark. Ich konnte damals noch nicht viel Englisch, aber ich wusste, was sein Name bedeutete. Mit großen und leuchtendenden Augen saß ich immer vor dem Bildschirm und verfolgte die neuesten Abenteuer von Spider-Man. Ich habe niemals so wirklich verstanden, ob es jetzt der amazing oder ultimate Spider-Man war, aber das wir mir egal. Er war mein Idol, mein Held, meine Inspiration.
      Dann wurde ich älter und da passierte etwas ganz Großartiges: Spider-Man im Kino! 10 Jahre war ich da alt, als ich meinen absoluten Lieblingsheld auf der großen Leinwand begutachten durfte. Es folgten noch zwei weitere Filme und plötzlich war ich 15. Und das Leben war nicht mehr so schön. Ich riss mir das Kreuzband, verlor den Anschluss im Leistungssport und dann nahm mein Leben eine noch viel unschönere Wendung, als bei mir ein Gehirntumor diagnostiziert wurde. Ich möchte gar nicht so theatralisch sein und dir sagen, dass mir Spider-Man das Leben gerettet hat, aber in einer für mich sehr dunklen Zeit; in einer Zeit, in der ich viele Stunden in Krankenhäusern verbracht habe, habe ich zugleich auch viele Stunden mit dem Lesen von Comics verbracht. (Zugegeben nicht nur Spider-Man, aber der war immer dabei). Und irgendwie doch...irgendwie möchte ich jetzt so kitschig sein und sagen, dass mir Peter Parker unter anderem durch diese Zeit geholfen hat. Dass mir sein Optimismus, seine Lebensfreude, aber auch die Momente, in denen er gescheitert ist, in dem das Leben und seine Widrigkeiten ihm alles genommen haben, Kraft und Trost gespendet haben. Denn Spider-Man ließ sich nicht brechen, Spider-Man überlebte. Und so überlebte ich auch. Es vergingen wieder ein paar Jahre und plötzlich bin ich 20 Jahre alt und ich traue meinen Augen nicht. Wieder ein Spider-Man im Kino. So ganz anders als die alten Filme, so viel näher an den Comics, die ich geliebt habe und auf seine eigene Art und Weise ganz besonders. Aber ein kleiner Wermutstropfen ist dabei. Dieser Spider-Man hat so gar nichts mit den Avengers zu tun, die dort auch angelaufen sind. Spätestens da beginnt das Zeitalter des MCU und als 2016 ein für mich völlig unbekannter Tom Holland sein Debüt in diesem mittlerweile gigantischen Kosmos feierte, konnte ich nicht glücklicher sein. Dieser Spider-Man verkörperte für mich alles, was ich an Toby Maguires (für mich der bessere Peter Park im Vergleich zu Garfield) und Andrew Garfields (hier aber der deutlich bessere Spider-Man) Inkarnation geliebt habe. Er war das, was ich mir für den Held meiner Kindheit erhofft habe. Und mit jedem Film, mit jedem Auftritt, gipfelnd im grandiosen Far From Home zeigte mir Tom Holland, zeigte mir Kevin Feige und das MCU, dass sie verstanden haben, was Spider-Man in seinem Inneren bedeutet; was für eine Bedeutung er für tausende von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen hatte. Leute wie mich. Leute, denen Spider-Man im metaphorischen, buchstäblichen und übertragenen Sinn das Leben gerettet hatte...29 Jahre bin ich alt. Mindestens 25 Jahre begleitet mich Spider-Man...und kurz vor Weihnachten hast du mir ein vorzeitiges Geschenk unter den Baum gelegt, lieber Weihnachtsmann: No Way Home. Schauen wir mal, ob aus großer Verantwortung dieses Mal auch wirklich große Kraft entstehen konnte:

      Fangen wir mit dem Ende an, denn manchmal ist das Ende auch der Anfang - ich werde darauf zurückkommen, keine Sorge. Der Abspann läuft, mein Herz schlägt. Neben mir einer meiner engsten Freunde. Meine Augen sind noch feucht und ich frage mich, was ich hier gerade gesehen habe. Ist es das? Ist es wirklich das Meisterwerk, welches mein Gehirn und mein Herz noch auf so vielen Ebenen verkraften muss. Ich schaue mich um, langsam, zögerlich und um mich herum dasselbe Gefühl. Dieselben Emotionen: Freude. Liebe. Herzschmerz. Vergnügen. Ekstase. Überwältigung. Wehmut.
      25 Jahre Spider-Man in meinem Leben. 25 Jahre destilliert in 2,5 Stunden cineastischen Feuerwerks. Ich war skeptisch - trotz all des Optimismus’ und der Vorschusslorbeeren, die ich Kevin Feige gegeben hatte - Peter Parker, Dr. Strange, fünf Villains, das Multiversum und natürlich die reale Chance, dass auch zwei weitere Spider-Man sich dazugesellen wurde. Woran Spider-Man 3 und The Amazing Spider-Man 2 gescheitert sind, schien wie ein drohendes Damoklesschwert auch über dieser Inszenierung zu schweben. Zu viel für einen Film, aber selbst, wenn man die vielen überwältigenden Details, die Liebe zu den Originalwerken, die in jede Szene auf subtile Art eingewebt wurde, die großen Bilder und Emotionen, die dort gezeigt wurden, außen vor lässt und man sich nur auf die narrative Leistung, aus 20 Jahren, drei Filmuniversen mit 7 Solofilmen ein großes Ganzes zu formen, konzentriert, muss man diesen Film Anerkennung schenken. Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut funktionieren würde. Dass man den Originalen treu bleiben könnte, Figuren in neuen Glanz erscheinen lassen könnte und dabei sogar noch alten Charakteren neues Licht geben könnte, ohne den eigentlichen Kerncharakteren des aktuellen MCU irgendeinen Abbruch zu tun; denn, um sie nicht zu vergessen: Welch Präsenz hatten May, MJ und Ned in diesem Film? Welch realistische charakterliche Entwicklung und Neuorientierung hat man Dr. Strange gegeben? Großes Kino und so viel, das ich hier gar nicht niederschreiben kann. Diese Figuren waren fast makellos und im Dickicht der Figuren keine bloßen Sidekicks. Hut ab vor diesem Drehbuch!

      Ich könnte schwärmen über Molinas Re-Interpretation von Otto Octavius und Dafoes überragender Wiederbelebung des Green Goblins, einem der ikonischten Feinde von Spider-Man. Ich kann kaum über May schreiben, ohne wieder zu heulen und Vanessa Tomei zu danken, dass sie diesen Charakter ihre ganz eigene Note verliehen hat und dabei ein so viel besserer Onkel Ben war, als er in den anderen Flimreihen jemals gewesen sein könnte. Ich verkneife mir den Hüpfer, den mein Herz gemacht hat, als Charlie Cox als Daredevil oder der Venom-Simbiont ihren Weg zurück ins MCU gefunden haben. So viel wurde mit diesen Film erreicht, so viel wurde gleichwertig und ausgeglichen eine Bühne bereitet und dabei bin ich noch gar nicht zu den tragenden Figuren gekommen: Peter, Peter und Peter!

      Ich fange an mit Andrew Garfield. Der Mann, der meiner Meinung nach Toby Maguire das Licht gestohlen hat und zwar deutlich! Aber dieser Mann hatte sowas von Bock auf diesen Film und das merkt man in jeder Szene. Ich bin so froh, dass man seinen Charakter die Liebe gegeben hat, die er verdient hat und seine Filmreihe, die meiner Meinung nach viel zu sehr gescholten wird, ein wenig rehabilitieren konnte. Ich verneige mich vor der schauspielerischen Leistung mit nur einem Gesichtsausdruck nach MJs Rettung tausend Emotionen auf einmal verkörpert zu haben. Danke Andrew!
      Ich liebe, wie positiv anders Toby Maguires Spider-Man ist. Wie höflich, zuvorkommend und würdevoll gealtert er ist. Dass er das Gegengewicht zum chaotischen Garfield und Heißsporn Holland ist und ich danke ihm dafür, dass seine drei Originalfilme vermutlich überhaupt erst ermöglicht haben, dass wir in einem Zeitalter leben, in dem Comicverfilmungen aller Form, Coleur und Natur unseren Alltag versüßen!
      Aber der Abschluss muss Tom Holland gebühren! Er muss der Person gebühren, deren emotionale Szenen mich jedes Mal wieder aufs Neue brechen! Welch ein Talent, welch eine Hingabe zu dieser Figur, welch eine perfekte Besetzung!

      Ich könnte so weiter machen und vielleicht tue ich es zu gegebener Zeit und nach einem Rewatch noch einmal, aber ich hatte ja versprochen, dass ich nach darauf zurückkomme, warum das Ende manchmal der Anfang ist, denn narrativ hat dieser Film einen Bogen gespannt und eine Leistung vollbracht, die man vielleicht gar nicht auf den ersten Blick wahrnimmt. Am Ende schwingt Peter Parker durch New York. Azurblauer Nylonstoff leuchtet glänzend im Nachtblau New Yorks und karmesinrote Flicken weisen ihn als Spider-Man aus. Ein neues Kostüm, wie er es in jedem Film bisher bekommen hat. Aber keine Nanotechnologie, kein High-Tech-Stark-Anzug. Selbstgenäht. Oldschool möchte man meinen und zwar im doppelten Sinne. Das war das Originaloutfit. Das Originalkostüm einer der ersten Auftritt, die Spider-Man in den Comics überhaupt gefeiert hat. Denn No Way Home bezieht sich hier nicht nur auf den Anfang des Film sondern auch auf das Ende. Da wo die anderen Filme mit Maguire und Garfiled meist begannen. Eine freundliche Spinne aus der Nachbarschaft, ein Peter Parker, den niemand kennt und vielleicht auch nicht so wirklich beachtet, der einen geliebten Menschen und seine Bezugs- sowie Identifikationsfigur verloren, ihm dabei die vielzitierten Worte auf den Weg gegeben hat. Ein Peter Parker, der allein und pleite ist. Das kennt Tom Hollands Spider-Man nicht. Er hatte immer diese dichte Netz an vertrauten Personen und mächtigen Verbündeten. Ein Teenager, der sofort in die Geschicke des Kosmos gezogen wurde. Der nach seinem ersten Solofilm gegen Thanos kämpfte. Jetzt kennt ih niemand mehr, jetzt ist er da, wo die anderen begannen. Natürlich ist er weiser und erfahrener, aber allein dieser narrative Bogen, der mit dem neu-alten Kostüm abgerundet wurde. Das ist eine große Leistung. Das Pferd von hinten aufzuzäumen und dabei den Charakter treu zu bleiben und ihm dabei dennoch unendlich viele Möglichkeiten für die Zukunft zu lassen. Ich bin einfach nur begeistert.

      Jetzt sitze ich hier auf meiner Couch nach einem wunderschönen Wochenende. Und ich möchte dir danken, lieber Weihnachtsmann! Danke, dass du mir dieses Geschenk gemacht hast, dass du mich das mit Leuten, die mir wichtig sind, gemeinsam hast erleben lassen, dass ich hier Leute habe, die meine Freude und Liebe teilen können. Man mag mich einen Fanboy schimpfen, aber für mich hat dieser Film keinen Makel und wenn er doch einen hat, dann weil Spider-Man nicht makellos ist. Er ist der Held, mit dem man sich am besten identifizieren kann, der trotz seiner übernatürlichen Fähigkeiten stets auf dem Boden und menschlich blieb. Danke, Peter Parker, dass du mir das Leben gerettet hast. Danke für diesen Film und die pure Freude, die er mir bereitet hat.

      - Vex.



    • Spider-Man: No Way Home

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      Nachdem ich den Film gestern Abend endlich sehen konnte (und zuvor fast allen Spoilern habe ausweichen können), möchte ich diese Kritik schnell absetzen. Einerseits, weil mir das Verlangen nach Mitteilsamkeit in den Fingern brennt, andererseits, weil ich bereits jetzt das Gefühl habe, viele Details zu vergessen, während ich hier schreibe.

      Vorneweg lässt sich festhalten, dass mir der Film sehr gut gefallen hat. Es handelt sich um einen beeindruckenden Blockbuster, der ähnlich wie HdR seinerzeit etwas unmöglich geglaubtes tatsächlich möglich macht. Nicht irgendwie, sondern mit Erfolg und Leidenschaft. Was hier vollbracht wurde, gleicht einer Heraklesprüfung. Drei Filmreihen, drei Spider-Man, fünf Schurken und das MCU. Völlig egal, wie man zu Disney oder Marvel oder dem ganzen Superheldenüberfluss steht -- selbst der größte Kritiker oder Comicfilmmuffel kann diesem Film nicht seine Qualität oder den Sieg absprechen. Dies war kein reines Schaulaufen alter Figuren oder eine bunte, aber seelenlose Staffage aus Fanservice wie etwa One Piece Stampede. Der Film hat trotz der Flut an Figuren sein eigenes Ding durchgezogen und eine berührende Geschichte erzählt, die ich so nicht erwartet habe. Das allein beweist mir, dass das MCU längst nicht mehr der reine Malen-nach-Zahlen-Bausteinkasten voller austauschbarer Versatzstücke ist, als der es in der Vergangenheit (teils rechtens) kritisiert wurde. Mittlerweile sucht jeder Film seine eigene Identität und Bestimmung in einem beständig expandierenden Filmkosmos, gezeichnet von kreativen Ideen der Akteure und dem Mut, tatsächliche Veränderungen für die Figuren und das Universum...Verzeihung, das Multiversum auf den Weg zu bringen.

      Leider kann ich dem Film dennoch keine nostalgische oder handwerkliche Punktlandung attestieren. Dies liegt zum Einen daran, dass ich mit Spider-Man nicht die tiefe kindliche Verbundenheit teile wie viele andere Fans. Ich habe die Raimi-Filme damals gesehen und fand sie okay. Ich habe The Amazing Spider-Man gesehen, und fand sie gerade so okay. Wirklich packen konnten mich weder Maguire noch Garfield, ob wir nun von meiner Kindheit ausgehen oder der Jugend. Tatsächlich für den Spinnenmann begeistern konnte mich erst Tom Holland, der mit seinem ersten Auftritt in Civil War mein Feuer für die Figur wecken konnte. Für mich ist Holland der beste der drei Spider-Man. Er ist jung, witzig, sympathisch, nuanciert, steckt voller Selbstzweifel und Stärke. Irgendwie erschien er mir wie die bestmögliche Kombination seiner Vorgänger und eine grandiose Generalüberholung zugleich. Ein Eindruck, der sich mit diesem Film noch einmal erhärtete. Ein weiterer Eindruck, der sich mir jedoch aufdrängte: Es lag nie wirklich an den Schauspielern. Ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben soll, aber in den vergleichsweise wenigen Minuten Screentime erschien mir Andrew Garfield in NWH als ein passenderer Spider-Man und generell interessanterer Charakter als in seinen beiden Adaptionen zusammen. Tobey Maguire, der mir bis heute nie so recht als Spider-Man taugen wollte, ging voll in seiner Rolle als ältester und gleichzeitig gesetztester der drei Spider-Man auf. Die Regisseure des MCU schaffen es mMn, in wenigen Szenen ganze Geschichten zu erzählen, wovon am Ende alle Figuren profitieren. Nur so werden diese gewaltigen Filme überhaupt möglich. Screentime, die bis auf die letzte Sekunde perfekt genutzt wird.
      Als Willem Dafoe im Gespräch mit May seine Verletzlichkeit und Verwirrung offenbart, offenbarte er für mich damit gleichzeitig die Menschlichkeit aller Schurken und überzeugte mich von der Idee, jedem eine neue Chance zu geben. Die letzten Szenen von Marisa Tomei als starke Frau, die bis zum Schluss sowohl Peter als auch ihre Ideale mit dem Leben verteidigt, gehören zu den Highlights des MCU. Es ist einfach die individuelle Klasse aller Beteiligten (Schauspieler, Drehbuchautoren, Regisseure...) in Kombination mit der hart erarbeiteten Epicness des MCU-Geflechts, die solche Szenen hervorbringt.

      Entsprechend begann mich der Film besonders zu packen, als die Sache aus dem Ruder lief, May starb und die drei Superhelden aufeinander...auf sich selbst...ihr wisst schon...trafen. Das Zusammenspiel der drei Peters war ein echter Genuss, eben weil die drei doch recht unterschiedlich waren. Holland als jüngster und unerfahrenster der Drei, der durch die schwerste Zeit seines Lebens geht und sich auf dem Scheideweg befindet, aber doch aus dieser neuen Konstellation ein Stückweit Stärke und Vertrauen zieht; Garfield als quirliger Loner, der seine eigenen Abenteuer noch nicht recht überwunden hat und, offensichtlich, noch immer von seinen Fehlern verfolgt wird; und zu guter Letzt Tobey Maguire, offensiv höflich und schüchtern wie zuvor, der darüber hinaus aber eine Reife und Erfahrung mitbringt, die ihn geerdeter und zufriedener mit sich selbst und seinem Weg wirken lässt, wovon letztlich seine anderen beiden Ichs viel lernen konnten. Im Grunde waren alle Szenen mit den Dreien eine Wohltat, besonders herausstellen möchte ich aber Garfields Rettung von MJ als tolle Redemption für ihn und uns sowie Maguire, als er Holland vom Mord an Osbourne abhält. In beiden Szenen erzählen die Gesichter von Garfield und Maguire ganze Filme. Wirklich Gänsehautmomente, selbst für mich, der ich nie derart investiert in die jeweiligen Reihen war.

      Alles andere, die Action und das Schwingen und die Kämpfe und der Bombast, waren nur die Kirsche auf der Sahnetorte dieses fetten Buffets namens NWH. Optisch war der Film eine Wucht. Eine Szene, die mich visuell neben dem Finale besonders ergreifen konnte, war Peter inmitten der Strommasten. Der Szenenwechsel von Molinas "Oder du fliegst hinaus in die Dunkelheit, um einen Geist zu jagen" zum düsteren Mastenwald in der Dämmerung besaß die schaurige Ästhetik eines modern gothic Werks im Stile von True Detective und konnte mich wirklich davon überzeugen, dass das MCU ein reicher Nährboden für Horrorfilme wäre. Natürlich keine blutigen Slasher oder FSK18-Kram, aber für klassischen Grusel allemal. Tolle Kameraführung, Musik, Special Effects. Insgesamt erstklassig.

      Doch wie ich bereits zu Beginn sagte, leider keine vollkommen perfekte Leistung für mich. Besonders den Anfang empfand ich als zäh und beinahe anstrengend. Nicht, weil so viel passiert, sondern weil mir die normalerweise sehr sympathische Marvel-Absurdität ein Stückchen zu sehr die Oberhand gewann. Besonders das Dreiergespann aus Peter, Ned und MJ sorgte in diesem Teil bei mir für Kopfschmerzen. Für sich allein genommen mag ich beide Nebenfiguren sehr, aber wenn beide im Dauerfeuer irgendwelche lustigen oder kruden Dinge sagen oder situationskomisch sein sollen...überspannte das für mich den Bogen. Auch, weil der Film generell sehr dialoglastig zu Beginn war und oftmals viel durcheinandergeredet wurde. Gerade das berüchtigte Rambling, wenn eine Figur vor sich hin brabbelt und andere ihn unterbrechen wollen oder einfach darüber hinwegreden, nervte mich in diesem Film tatsächlich sehr. Keine Ahnung, ob es an der Masse der Figuren lag oder einer gewissen Richtungslosigkeit des Films bis zum Aufeinandertreffen von Osbourne und May, aber die typische heitere Marvel-Absurdität mochte bei mir dieses Mal nicht zünden.

      Dennoch war freilich nicht alles am Anfang schlecht. Die unfaire Behandlung von Peter war sehr eindrücklich inszeniert, ebenso seine Beziehung zu MJ und die Konflikte aus der Vermischung beider Aspekte. Besonders die Szene, in der ein obsessiver MJ-Fan irgendwas von Spinnenbabies schrie, war wirklich unangenehm und spiegelte gut die perverse Selbstverständlichkeit wieder, mit der selbst minderjährige "Berühmtheiten" von Medien und Gesellschaft sexualisiert und bedrängt werden. Und passend dazu: J. Jonah Jameson als Alex Jones des MCU ist schlichtweg pure Perfektion. Als er seine hauseigenen Vitaminpräparate angepriesen hat, musste ich wirklich lachen. War zwar der einzige im Kino, aber who cares. Selbst der Anzug ist ähnlich. Einfach top. :D
      Außerdem feierte der Film die Rückkehr von Charlie Cox als Daredevil, oder sollte man sagen, offizielle Inkorporation? Im Vorfeld wurde ja viel spekuliert, ob er nicht Peter juristische Schwierigkeiten aus dem Weg räumen könnte, und ich bin wirklich froh über die Richtigkeit der Theorien. Charlie Cox ist der perfekte Daredevil und eine wunderbare Bereicherung für das MCU. Hoffentlich sehen wir ihn nicht nur in den Serien wie She-Hulk, sondern auch in einem künftigen Spider-Man an der Seite von Holland oder generell der großen Leinwand.

      Unterm Strich lässt sich also sagen, dass der Film für mich ein gelungenes Erlebnis und eine fantastische Gesamtleistung darstellt -- handwerklich, emotional, künstlerisch -- und einen neuen Meilenstein in die ohnehin schon lange, hohe Ehrenmauer des MCU einfügt. Dennoch sehe ich diverse Schwächen gerade zu Beginn des Films, wo das Drehbuch für meinen Geschmack zu viel Spaß an der eigenen Verrücktheit hat und die Figuren einen Ticken zu nervig geraten sind. Dafür reißt die zweite Hälfte jedoch das alles wieder raus. Die drei Spider-Man, May, die Schurken (besonders Molina und Dafoe) -- hier kommt alles zusammen, was großes Kino ausmacht. Das Ende serviert dann noch einmal einen Nackenschlag, der für die Zukunft des MCU alles bedeuten kann. Peter als Anführer der Young Avengers? Oder als einsamer Superheld, der zufällig mit anderen in NY ansässigen Helden wie Daredevil interagiert? Wie wird sich der Symbiont in die Handlung einfügen? Möglichkeiten über Möglichkeiten, die Freude auf mehr Filme machen. Wer meinte, das MCU sei mit Endgame gestorben, hat sich gewaltig geirrt. So viele grandiose Projekte stehen bevor und mit NWH hat Marvel bewiesen, dass selbst die verrücktesten und überbordendsten Ideen funktionieren können, solange man nur genügend Talent versammelt.

      Ganz großes Kino.




    • Hawkeye (mit kleinem Spiderman-No way home Spoiler, also vorsicht)

      Spoiler anzeigen
      So ich hab jetzt die letzte Folge gesehen und ich bin mir etwas unschlüssig, wie ich das Ende finde.

      Die Serie an sich war für mich weder schlecht, noch besonders gut, aber sie hat ihren Zweck erfüllt. Kate wurde ins MCU als Nachfolgerin von Hawkeye eingeführt und ich mag sie. Genauso haben wir jetzt in den letzten beiden Folgen sehen können, wie sich das Verhältnis zwischen Yelena und Kate entwickelt, was zu einer Natascha/Clint- Freundschaft werden könnte und somit diese Stellen gut ersetzt. Zusätzlich fand ich es auch gut, dass man gemerkt hat, dass auch Clint von seinen ganzen Kämpfen nicht unbeschadet vorbeigekommen ist. Er ist halt trotzdem nur ein Mensch und die Serie hat mir gezeigt, warum es hier auch einen Ersatz braucht.

      Leider wirkten die Antagonisten bis zur 5. Folge auf mich eher ... naja. Sagen wir ich habe bei ihnen nicht wirklich das Gefühl gehabt, dass von ihnen eine riesige Gefahr ausgeht.
      Aber das änderte sich dann mit dem Ende der 5. Folge mit der Einführung von Kingpin. Und wenn man die Daredevil Serie geschaut hat, dann weiß man, dass von ihm definitiv eine Gefahr ausgeht.
      Ich war so glücklich, dass Kingpin offiziell im MCU angekommen ist, nicht nur weil ich ihn für einen wirklich guten Antagonisten in der Daredevil-Serie gehalten habe, sondern auch weil das für mich die potentielle dauerhafte Integration von Daredevil noch mehr möglich gemacht hat.

      Nun ist es in der letzten Folge so, dass wir im Unklaren gelassen werden, was Kingpin anbelangt. Hat Maya ihn getötet? Konnte er sich verteidigen? Ich fände es schade, wenn mit Kingpin hier schon das MCU vorbei wäre, gerade weil Matt Murdock in Spiderman seinen Kameo hatte.

      Alles in allem hab ich die Serie genossen und ich habe mich auch auf jede Folge gefreut.

      An die bisherigen Serien kommt es meiner Meinung nach nicht ganz ran, aber ich fand sie trotzdem gut.

      Ich bin gespannt, wie es in der Zukunft weitergeht und freue mich auf die nächsten Serien.

      Und weil es zur Grundthematik der Serie passt wünsche ich ein paar schöne Feiertage!


    • DoFlamingo94 schrieb:

      Hawkeye (mit kleinem Spiderman-No way home Spoiler, also vorsicht)

      Spoiler anzeigen
      So ich hab jetzt die letzte Folge gesehen und ich bin mir etwas unschlüssig, wie ich das Ende finde.

      Die Serie an sich war für mich weder schlecht, noch besonders gut, aber sie hat ihren Zweck erfüllt. Kate wurde ins MCU als Nachfolgerin von Hawkeye eingeführt und ich mag sie. Genauso haben wir jetzt in den letzten beiden Folgen sehen können, wie sich das Verhältnis zwischen Yelena und Kate entwickelt, was zu einer Natascha/Clint- Freundschaft werden könnte und somit diese Stellen gut ersetzt. Zusätzlich fand ich es auch gut, dass man gemerkt hat, dass auch Clint von seinen ganzen Kämpfen nicht unbeschadet vorbeigekommen ist. Er ist halt trotzdem nur ein Mensch und die Serie hat mir gezeigt, warum es hier auch einen Ersatz braucht.

      Leider wirkten die Antagonisten bis zur 5. Folge auf mich eher ... naja. Sagen wir ich habe bei ihnen nicht wirklich das Gefühl gehabt, dass von ihnen eine riesige Gefahr ausgeht.
      Aber das änderte sich dann mit dem Ende der 5. Folge mit der Einführung von Kingpin. Und wenn man die Daredevil Serie geschaut hat, dann weiß man, dass von ihm definitiv eine Gefahr ausgeht.
      Ich war so glücklich, dass Kingpin offiziell im MCU angekommen ist, nicht nur weil ich ihn für einen wirklich guten Antagonisten in der Daredevil-Serie gehalten habe, sondern auch weil das für mich die potentielle dauerhafte Integration von Daredevil noch mehr möglich gemacht hat.

      Nun ist es in der letzten Folge so, dass wir im Unklaren gelassen werden, was Kingpin anbelangt. Hat Maya ihn getötet? Konnte er sich verteidigen? Ich fände es schade, wenn mit Kingpin hier schon das MCU vorbei wäre, gerade weil Matt Murdock in Spiderman seinen Kameo hatte.

      Alles in allem hab ich die Serie genossen und ich habe mich auch auf jede Folge gefreut.

      An die bisherigen Serien kommt es meiner Meinung nach nicht ganz ran, aber ich fand sie trotzdem gut.

      Ich bin gespannt, wie es in der Zukunft weitergeht und freue mich auf die nächsten Serien.

      Und weil es zur Grundthematik der Serie passt wünsche ich ein paar schöne Feiertage!



      Hab's auch mal in einen Spoiler gepackt, falls der eine oder andere, die letzte Folge von Hawkeye noch nicht gesehen hat und eben nicht gespoilert werden will, also
      VORSICHT!!!

      Spoiler anzeigen

      Ich glaube nicht, dass man den Kingpin, vor allem in Persona Vincent d'Onofrios, eingeführt hat um ihn dann nach seinem ersten richtigen Auftritt aus dem MCU wieder rauszuskripten. Die Kamera schwenkt ja MCU-mäßig bewusst weg. Ich könnte mir vorstellen, dass man sich stark an der Comicvorlage orientieren wird, in der Maya dem Kingpin ja in den Kopf schießt, der Kingpin jedoch überlebt und zeitweise sein Augenlicht verliert, welches er jedoch operativ zurückerhält und damit auch wieder als Antagonist eine Rolle spielen wird.
    • Hab jetzt auch das Finale von Hawkeye gesehen:

      Spoiler anzeigen
      Die Serie war okay und phasenweise recht unterhaltsam. Leider waren die großen Spannungsmomente nicht gegeben. Anders als bei Loki, wo ich zum Teil echt auf Nadeln gesessen bin, konnte ich hier nicht wirklich mitfiebern, weil ich nie eine reale Bedrohung für die Protagonisten gesehen habe. Nicht falsch verstehen: auch bei anderen Serien gehe ich in der Regel nicht davon aus, dass die Helden im Handgemenge mit ein paar Lakaien zu Tode kommen. Aber hier fehlte die meiste Zeit die Bedrohung durch einen richtigen Antagonisten. Sowohl Maya, als auch Yelena hatten ihre Konflikte mit Clint, aber es war sehr vorhersehbar (insbesondere bei Letzerer), dass diese mit Talk no Jutsu aus der Welt geschaffen werden. Und die Sache mit dem Pfeifen war ja wohl das übelste Klischee. Dafür mochte ich die Dynamik zwischen Kate und Yelena. Da kann in Zukunft gerne mehr kommen.

      Zum Kingpin:

      "This D’Onofrio has had enough rio!"
      - Vincent D’Onofrio, Bojack Horseman S04E01

      Ich denke nicht, dass dies im MCU der Fall sein wird. Schließlich ist bereits ein Echo Spin-Off geplant und wer sollte hier sonst den Big Bad darstellen. Entweder es läuft ähnlich wie im Comic und Fisk überlebt den Schuss auf ihn, oder aber jemand hat von hinten auf Maya geschossen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Pyrit ()

    • Ah vielen Dank.
      Fand es schon die ganze Zeit etwas eigenartig und als ich dann sozusagen auf Youtube einen Zusammenschnitt gesehen habe, wie der Watcher seine "guardians" rekrutriert hat, fand ich die Szene mit Gamora etwas verwirrend.
      Wobei mir das Outfit gefallen hat, wo sie ihre Rüstung trägt, welche sie ja in Rückblenden von Avengers 4 Endgame getragen hat.
    • Enel1988 schrieb:

      Ah vielen Dank.
      Fand es schon die ganze Zeit etwas eigenartig und als ich dann sozusagen auf Youtube einen Zusammenschnitt gesehen habe, wie der Watcher seine "guardians" rekrutriert hat, fand ich die Szene mit Gamora etwas verwirrend.
      Wobei mir das Outfit gefallen hat, wo sie ihre Rüstung trägt, welche sie ja in Rückblenden von Avengers 4 Endgame getragen hat.

      Triple_D_Sixx schrieb:

      Zu der ominösen Folge gibt es sogar ein Lego-Set. Die Prämisse ist: Was wäre wenn Iron-Man auf Sakaar gestrandet wäre.
      Wegen der Corona-Pandemie, welche auch diese Produktion (Marvel's What If) betroffen hatte, musste man sich entscheiden zwischen der Gamora-Folge (Hulkbuster von Sakaar) und dem Abschluss der Staffel. Da der Abschluss eine wichtigere Bedeutung hatte, wurde diese besagte Folge gecancelt.

      Ob diese Folge in der zweiten Staffel nachgeholt wird, wurde von den Produzenten noch nicht 100% bestätigt, bisher.

      Hätte diese Folge auch sehr gerne gesehen, alleine wegen der Iron-Hulkbuster-Version von Sakaar.

      Da Iron-Man in jeder Folge, wo er vorkam getötet worden ist (irgendwie traurig), würde ihm dieses Schicksal wohl in dieser besagten Folge auch irgendwie blühen :-(.