GGs Kurzgeschichten

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  • GGs Kurzgeschichten

    Wann könnte es passender als kurz vor dem FFT sein mal etwas von mir hier zu veröffentlichen, so dass meine Gegner vor Angst erstarren? Stimmt: Nie! ;)
    Ich bin kein Mensch der sich hinsetzt und stundenlang an einer Geschichte schreibt, meist kommt mir eine Idee, ich schreibe sie in 20 Minuten runter und das wars dann: Keine Korrektur, kein Nichts. Ich will dass meine Geschichten auch die Gedanken der jeweiligen Situation wiederspiegeln.
    Ich werde euch langsam füttern, also starte ich mal mit einer Geschichte, die ich des Nachts um halb 1 schrieb, als ich nicht schlafen konnte (was nicht von Vorteil ist wenn der Wecker um 3 klingelt :3):

    Der Sklave
    Die Schultern....ich sehe sie immer wieder vor mir, die Schultern. Sie hängen tief hinab, die Schultern, die einen Menschen aufrecht laufen lassen, die ihm Anmut und Grazie verleihen...die Schultern....Sie sind alle gekrümmt, der Kopf Richtung Dreck, die Augen leer und trübe.
    Ich sehe einen Hünen, gekrümmt als wollte er klein sein, kleiner als ein kleines Kind....Ein Kleinkind im Arm der Mutter. Gekrümmt setzt sie ihren Weg fort, ihre einst schönen Augen sind trüb, voller Leid und Kummer, starr und leer zugleich.
    Schiff um Schiff legt an, die Menschen strömen weiter hinaus, die Schultern tief gebückt. Von weit weg höre ich „Weiter!“ und sehe nichts anderes als ihre hängenden Schultern...Ohne Zukunft, ohne Leben.
    Das 'Weiter!' ertönt wieder, diesmal lauter und ich drehe mich um. Er brüllt, pechschwarze Augen durchdringen mich, meine Fesseln werden schwer. Ein Schlag, der Boden...er ist hart. Blut auf meiner Zunge....ein metallener Beigeschmack.
    Das Leben ist nichtig.
    Der Hüne blickt kurz zu Boden und wendet seinen gekrümmten Körper sofort ab....Ich sehe auch die Frau, doch ihre leeren Augen erfassen nichts. Und dann sehe ich die Augen des Kindes. Sie sehen mich, sie registrieren mich und Hoffnung macht sich breit.
    Ein Schuss....Schwärze...doch ich bin glücklich.

    So, heute konnte ich mal wieder nicht einschlafen, hier mein entstandenes Werk xD Bin mir jedoch selbst noch unschlüssig ob gut oder schlecht ^^
    Der Soldat

    Ein Blitz. Angst. Man lebt.
    Wut. Der Kamerad: Tod.
    Dort wo er stand, nur noch ein Fuß.

    Blut, Schweiß, Kot, starr vor Dreck.
    Er legt an und schießt.
    Der Schuss geht weit, er hört nicht auf.

    Er trifft ins Herz.
    Das Übel tot.

    Freude. Jubel. Heiterkeit.
    Man lebt, der Krieg vorbei.

    Bestimmung verloren.

    Den Freitod gewählt.


    Ich hoffe ihr hattet euren Spaß, über Kommis freue ich mich natürlich!
    Mfg
    GG

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Guitar God ()

  • Hey GG,

    tolles Ding :D

    Gerade so kurz, dass ich es noch lese. Wäre das ein Gabra-Trag geworden, hätte ich es nicht gelesen.

    Nun, zu einer kurzen Geschichte kann man nicht viel schreiben, dass muss dir natürlich bewusst sein, auch insgesamt finde ich es etwas zusammenhangslos. Aber wem muss man das sagen? Ist ja wohl klar.

    Ich finde es nicht schlecht, angenehm geschrieben und es weckt trotzdem zumindest derart Interesse, dass ich es zuendelesen muss, obwohl die Geschichte ja doch so kurz ist, dass man sie auch nicht hätte lesen brauchen.
    Es wirkt ziemlich emotional, was ja nicht schlecht sein muss, aber das stört mich etwas. Man spürt eine Niedergeschlagenheit, die es mich fragen lässt was mit besagtem Typ los ist. Wer ist der Typ, hat es etwas mit OP zu tun? An sich wird nichts davon deutlich, einfach aus dem Zusammenhang gerissen. Um die Stelle "meine Fesseln werden schwer" erinnerte es mich an Ace. Gefangen, kaum Lebensmut, Leute an denen man vorübergeht schauen ein mit leeren Augen an, als sei man kein Mensch, sondern ein Monster. Jetzt kommt mir in den Sinn, dass die "Gefühlslage" auch zu NicoRobin passen würde auf EniesLobby, aber wer weiß, vllt ist es auch nur einfach so irgendeine Szenerie.

    Also, mir hat es soweit gefallen, gut geschrieben, nur dieses eindringliche Bewusstmachen der trüben Gedanken kommt mir etwas zu viel vor.

    Liebe Grüße
    Steins;Gate
  • Erstmal: danke fürs Lesen ^^

    Man spürt eine Niedergeschlagenheit, die es mich fragen lässt was mit besagtem Typ los ist. Wer ist der Typ, hat es etwas mit OP zu tun?

    Nun, mit OP hat diese Geschichte rein gar nichts zu tun^^ Wer ist dieser Typ? Ich dachte eigentlich dass dies offensichtlich wäre :3
    Wie die Überschrift schon sagt ist er ein Sklave, der beobachtet wie weitere Sklaven das Schiff verlassen.

    Also, mir hat es soweit gefallen, gut geschrieben, nur dieses eindringliche Bewusstmachen der trüben Gedanken kommt mir etwas zu viel vor.

    Es kann sein dass es hier etwas zu überladen ist, aber wie gesagt, solche Stories schreibe ich in einem Rutsch und dann belass ichs dabei^^

    Danke für deine Kritik!
    Mfg
    GG
  • Ein Lob an die Nachtarbeit :)

    Guitar God schrieb:

    Wann könnte es passender als kurz vor dem FFT sein mal etwas von mir hier zu veröffentlichen, so dass meine Gegner vor Angst erstarren?
    Dazu kann ich nur sagen: Bleib bloß fern von meiner Gruppe...ganz weit weg am besten und noch ein Stückchen mehr.

    Der Text gefällt mir echt gut, die ganze Atmosphäre entspricht meinem Geschmack also super Momentaufnahme mit dem Hünen, der Mutter und dem Kind zum Schluss als kleiner Hoffnungsschimmer.
    Weil du selber sagst du überarbeitest die Texte nicht, sondern schreibst wie es kommt drum find meckere ich jetzt mal nicht über Wortwiederholungen. Das einzige, was auch beim Lesen des Werkes ganz gut gepasst hätte, wäre statt "die Schultern" einfach nur "Schultern" zu schreiben (außer bei " Sie hängen tief hinab, die Schultern, die..." und "...die Menschen strömen weiter hinaus, die Schultern tief gebückt." da würd ichs so lassen).

    Sonst wirklich tolle Arbeit, fast schon schade, dass sie nur so kurz ist :P

    Lg B
    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
  • Da du mich darum gebeten hast, hier mein Kommentar: Ich schreibe jetzt alle Sachen, die ich mir beim Lesen gedacht habe, auch wenn manche vielleicht nur mein persönlicher Geschmack sind. Vorneweg: Der Text ist grundsätzlich super und meine Kritik mag oft kleinkariert scheinen, aber wenn ich schon um Kritik gebeten werde, will ich nicht alles nur schönreden ;)

    Am Anfang hätte ich es schön gefunden, wenn du dir bei den Beschreibungen der Schulter einer Anapher und parallelen Satzbaus bedient hättest; die Reihenfolge hätte ich derart verändert, dass ich ein „Tief hängen sie hinab“ als drittes Glied verwendet hätte. Die beiden Relativsätze stellen für mich gewissermaßen einen Bruch im Stil dar, weil du hauptsächlich Hauptsätze verwendest. Ich hätte mir das also ungefähr so gewünscht: „Sie lassen … , die Schultern, sie verleihen ihm…, die Schultern“ (beim letzten Mal „die Schultern“ verstehe ich nicht, warum du dich entschieden hast, sie auf beiden Seiten durch Gedankenpunkte einzugrenzen, ich hätte sie noch vorher hinzugezogen). Diese Dinge am Anfang sind ja noch positive Dinge, die unsere Schultern bewirken bzw. zu denen wir unsere Schultern benutzen können. Daher hätte ich es schon gefunden, diese durch eine gewisse Gruppierung (eben z.B. die Anapher) zu bündeln. Umso wirksamer hätte ich es empfunden, wenn du dann danach mit einem Chiasmus weiter gearbeitet hättest (also irgendwie so: „Tief hängen sie hinab, die Schultern. Gekrümmt sind sie alle, …“) Da wäre dann der Kontrast so richtig hervor getreten.

    Im zweiten Absatz fand ich die Bezüge unter den einzelnen handelnden Personen etwas unklar. Nachdem ich den ersten Satz gelesen habe, zog ich das „gekrümmt“ sofort als Beiwort zum Hünen und bei „Ein Kleinkind … Mutter“ glaubte ich, der Hüne verhielte sich ebenso, weil du ihn ja gerade noch als „kleines Kind“ bezeichnet hast. Insofern war ich bei „Gekrümmt setzte sie ihren Weg fort…“ recht verwirrt, wer jetzt auf einmal „sie“ ist, weil ich, wie gesagt, das „gekrümmt“ mit dem Hünen verband und das Kleinkind nur als nähere Erläuterung der Haltung von ihm verstand. Vielleicht könnte man das ein wenig anders lösen (z.B. ein Absatz dazwischen).

    Bei der Beschreibung der Mutter war mir das Adjektiv „schön“ zu wenig aussagekräftig. Auch wenn sie trüb sind, können sie doch für manche immer noch „schön“ sein. Ich hätte da vielleicht ein „strahlend“ schöner gefunden, das stünde dann antithetisch sowohl zu der jetzigen Trübe, als auch zu den „pechschwarzen Augen“ und „leeren Augen“ später.

    Beim nächsten Absatz hätte ich es mehr der Stimmung entsprechend gefunden, wenn du auf den bestimmten Artikel bei „die Menschen“ verzichtet hättest und die Menschen unbestimmt hättest lassen (also: „Schiff um Schiff legt an, Menschen …“). Wenn das unbestimmt ist, kann sich meinem Gefühl nach jeder angesprochen fühlen, was meiner Meinung besser zu einem Sklaventhema passt, da ja nicht nur ausgewählte Menschen Sklaven sind, sondern oft der Großteil der Menschen. Vom Ausdruck her kam ich mit „die Schultern tief gebückt“ gar nicht klar; die Schultern können tief hängen, gekrümmt sein etc., aber gebückt? Das finde ich recht gewagt…

    Im folgenden Absatz hätte es mir bei der Passage „Ein Schlag, der Boden … Er ist hart“ besser gefallen, wenn du den Schlag und den Boden stärker getrennt hättest (z.B durch einen Punkt), aber die Beschreibung des Bodens wiederum zu eben diesem gezogen hättest, weil für mein Empfinden eher das zusammengehört hätte.

    Zum Schluss habe ich mich noch gefragt, warum die Kinderaugen Hoffnung bereiten. Da du ja schon in der ganzen Geschichte mit Adjektivattributen zu den Augen gespielt hast, hätte ich hier noch ein Adjektiv passend gefunden, das wieder im Kontrast zur gedämpften Stimmung steht.

    Anmerken möchte ich noch, dass bei dem zweiten „Weiter!“ nur einfache Anführungszeichen sind und meines Wissens nach sollten doch nur maximal drei Punkte nebeneinander stehen (also „…“ statt „….“). Ich habe zwar in meinem Wörterbuch dazu keine Regel gefunden und bin auch kein Germanist, aber ich hätte nach solchen Punkten auch immer groß weitergeschrieben. Bei dir ist es manchmal groß und manchmal klein.

    Allgemein möchte ich sagen, dass ich den Text vom Aufbau äußerst gelungen finde. Ich weiß nicht, ob es gewollt ist oder nicht, aber du spielst mit den Empfindungen der Lesenden, wenn du den Text mit einer positiven Stimmung anfängst, dann den negativen Kontrast schilderst. Drei Mal schickst du uns in dieses Wechselbad der Gefühle, wobei du diese Gefühle immer mehr steigern kannst: Zuerst Dreck, leere und trübe Augen; dann der Sklaventreiber und die Verletzung und als Gipfel der Tod. Schön wäre es dann gewesen, wenn du diese Klimax auch auf der „positiven“ Seite hättest steigern können. Am Anfang „Anmut und Grazie“ dann die Mutter mit ihrem Kind. Die Kinderaugen zum Schluss sind aber bei weitem nicht die Steigerung zu vorher wie es der Tod zu einer Verletzung darstellt. Vielleicht hättest du das noch ausbauen können (wie gesagt, z.B. durch ein passendes Attribut zu den Augen)

    Mir persönlich gefällt leider die Überschrift nicht allzu gut; meiner Meinung nach verrät sie zu viel, was man ruhig den Leser selbst hätte herausfinden lassen können und ein schönes Überraschungsmoment darstellten, nachdem du den Text mit einer positiven Stimmung beginnst.

    Insgesamt aber ein ausgezeichneter Text, das hier ist wirklich Kritik auf hohem Niveau. Das zeigt sich schon alleine dadurch, dass man so viele „schöne“ Dinge ansprechen kann, die vermutlich nicht einmal alle bewusst so geschrieben wurden, weswegen man dir ein großes Talent nicht absprechen kann. Wenn ich einen längeren derartigen Text vor mir liegen hätte, würde ich durchaus auch gerne darüber Diplomarbeit schreiben ^^
  • An dieser Stelle nochmal vielen Dank an dich sonic225, immer schön so ausführlich kritisiert zu werden!

    Eine neue Geschichte ist mal wieder entstanden, da ich mir hierbei selbst nicht sicher bin ob der Text ganz gut, oder wirklich schlecht ist, würde ich mich über Kommentare freuen - selbstverständlich auch über welche, die sich noch auf die erste Geschichte beziehen :)
    Mfg
    GG
  • Puhhh, also ich muss zugeben, so kurze Geschichten, wie Kurzgeschichten und derart Kram, das liegt mir mehr. Das lese ich auch mal :D

    Meine erste Hoffnung wäre gewesen, dass du versucht hast ein Sonett zu basteln. Aber das haut nicht hin und ein ordentliches Versmaß konnte ich auch nicht entdecken. Schade, dabei mochte ich Jambus und Aerodaktylus und Trophäus.
    Dabei hätten die ersten 3 Verszeilen gut als Alexandriner durchgehen können, aufgrund dieser Zäsur, die man durchaus erkennen kann.

    Guitar God schrieb:

    Ein Blitz. Angst. / Man lebt.
    Wut. Der Kamerad: / Tod.
    Dort wo er stand, / nur noch ein Fuß.


    Inhaltlich. Joar, weiß nich. Einerseits frage ich mich, wie man nun ausgerechnet auf Krieg kommt. Ich mein gut, irgendwie ist es ja nicht so abwegig. Wenn wir uns die Medien anschauen, könnte man tatsächlich meinen, es würde über all nur "gehackt, geschnitten, zerpresst, zerschossen". Aber von wirklichem Krieg sieht man doch eher kaum etwas. Andererseits muss man auch nicht immer verstehen wollen was so im Hirn des Künstler/Autors vor sich geht :P

    Über den Titel habe ich mich anfangs nicht gewundert. Der war ja fast Themenverwandt gewählt wie der Titel deiner Kurzgeschichte vorher. Den Leser jedoch wirfst du sofort mitten ins geschehen. Bis zur achten Verszeile soweit klar. Dann aber plötzlich ein Umbruch. Was? Friede, Freude, Krieg vorbei? Willst du mich trollen? Aber ich sah worauf du hinaus wolltest und hast nach diesem etwas merkwürdig wirkenden Einschub am Ende wieder den Krieg aufgegriffen, quasi. Insofern also gar nicht schlecht und gelungen/passend beendet. Denn es geht ja mit dem Tod weiter und irgendwo hat der Soldat ja nicht vom Krieg loslassen können. Eine Sache, die am Rande wohl bemerkt völlig unwichtig und bescheuert ist, ich aber nicht für mich behalten kann, weil ich einfach ein renitentes Arschloch bin ( xD :( Wenn der amerikanische Soldat (wenn es denn ein Amerikaner gewesen wäre, was ich mal eben unterstelle) ein paar Jahre gewartet hätte, wäre der dortigen Regierung schon eine neue Lüge eingefallen um Krieg zu machen :P

    Ja, soweit mein von Literatur völlig ahnungsloses Geblubber :D

    Liebe Grüße
    Steins;Gate ^^