Die Sagen Panderëds (Vexor)

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  • Die Sagen Panderëds (Vexor)

    Die Sagen Panderëds

    "Wenn der schwarze Atem weht,

    Todesschatten dräuend steht,

    Löschen alle Lichter aus,

    Athelas, komm du ins Haus,

    Durch Königshand zu geben

    Sterbenden das Leben!"

    (Der Herr der Ringe [Krege-Übersetzung], Fünftes Buch,
    Achtes Kapitel: Die Häuser der Heilung)

    Willkommen bei meiner Geschichte, die sich in einer völlig frei von mir erdachten Welt abspielen wird.
    Diese Welt wächst schon seit unzähligen Jahren in meinen Kopf und genauso lange schreibe ich auch schon daran. Deswegen verzeiht, wenn gerade die ersteren Kapitel noch etwas holprig sein sollten. Natürlich habe ich sie überarbeitet, aber ich habe mit 16 definitiv anders geschrieben, als jetzt mit 20 :D
    Ansonsten möchte ich euch gar nicht länger auf die Folter spannen und wünsche viel Vergnügen.
    Genre: Abenteuer, Fantasy, Drama
    Uploadrhythmus: Jeden Sonntag
    Altersempfehlung: Ab 16 Jahren

    Prolog: Schwingen der Finsternis
    „ […]Und die Vulkane waren die lodernden Lungen Phoenias. Sie blies mit ihrem feurigen Atem die heißen Lavaströme durch die Adern unserer Welt.
    Die Klauen Morroks, des stolzen Greifs, griffen tief in die Erde hinein und formten gewaltige Schluchten und hohe Türme.
    Das reinigende Wasser Neox füllte die durch Morrok entstandenen ungeheuren Senken aus und so entstanden die Meere, Seen und Flüsse. Hiero begann nun damit das Saatgut der Flora auszuteilen und so gediehen auf der gesamten Erde Pflanzen jeglicher Form und Farbe.
    Skadis, auf ihrem Streitwagen sitzend, fuhr über die höchsten der Berggipfel und über die nördlichen Gebiete und aus ihrer Hand ließ sie die mannigfachen Schneeflocken fallen, die bald jeden Gipfel und die nördlichen Breitengrade bedeckten.
    Daraufhin kam Chamula und sie breitete ihre dunklen Schwingen über die Erdkugel aus und hüllte die Welt in Dunkelheit.
    Die Schutzpatronen waren wütend, aber Elanaer die Herrin des Lichts beschwichtigte sie, denn jeder von ihnen durfte sein Element auf die Erde bringen, so auch Chamula.
    Dennoch schufen die übrigen eine große Kugel und der Phönix der Feuerherrin hob ihn an den Horizont. Kurz darauf baten sie Elanaer die Kugel mit Licht zu füllen, da ihr Schaffen sonst für immer in Dunkelheit geraten wäre. Sie ließ sich erweichen und so hauchte sie der Sonnenkugel ihren Atem ein und so erstrahlte die Kugel in hellem Licht. Jedoch erlosch das Licht zum Abend und die Stunden der Nacht waren dem Element Chamulas gewidmet, der Dunkelheit.“
    Dia schloss das Buch, als sie sah, dass ihre beiden Töchter bereits eingeschlafen waren. Behutsam nahm sie die Decke und zog sie über die zierlichen und zerbrechlich wirkenden Körper. Sie atmeten leise aus und hatten den Mund halb geöffnet.
    Nachdem sie das Buch zurück in ein Regal gestellt hatte, pustete sie die Kerze aus und schloss die Tür. Ein Lächeln vollkommener Zufriedenheit zierte ihr Gesicht und sie zog den Mantel aus Wolle fester um ihre Taille.
    Kay’est war nun seit mehreren Wochen bereits als Vollmond zu sehen, während sich die anderen drei Monde nur als schmale Sicheln am pechschwarzen Himmel abzeichneten.
    Im Wohnzimmer duftete es nach Pfefferminz und sie erblickte ihren Mann Lór, wie er den pfeifenden Kessel von der Esse nahm und das heiße Wasser in zwei Tassen füllte. Jene waren aus weißem Gestein und mit unterschiedlichen Runen und Bildern handbemalt worden.
    „ Ich mach das schon Schatz. Setz du dich hin und erhol dich von der Arbeit“, sagte Dia und nahm ihm den Kessel aus der Hand. Jener folgte ihrer Bitte zwar widerspenstig, aber ließ sich dann in den großen Sessel, der mit einem kaminroten Stoff überzogen war, nieder.
    Dia nahm eine Steinschale und legte dort die frischen Pfefferminzblätter hinein. Immer noch stieg ihr der frische Duft der Pfefferminze in die Nase und erinnerte sie daran, wie sie diese im Herbst gesammelt hatte.
    „ Liebes ich denke wir müssen dieses Wochenende nochmal nach Ankarz reisen, um die Juwelen zu verkaufen, die ich heute geschliffen habe“, entgegnete Lór, nachdem er ihr die dampfende Tasse Tee abgenommen hatte. Sie nickte nur kurz, während sie einen tiefen Schluck nahm.
    Das Holz knisterte leise vor sich hin und die Flammen züngelten sich zunächst um jeden einzelnen Scheit, bevor jene vollkommen von den gierigen Flammen verschlungen wurden.
    „ Schlafen die beiden Kleinen denn, Liebes?“, fragte Lór herzlich und fuhr seiner Frau durch das rostbraune Haar. Er liebte sie immer noch so, wie am ersten Tag vor achtzig Jahren, wo er um ihre Hand angehalten hatte. Mit seinen kleinen, rauen Händen streichelte er ihr über das Gesicht und küsste sie liebevoll auf die kleinen Falten, die sich mittlerweilen um ihre Mundwinkel gebildet hatten. Ihr Lachen war atemberaubend und jeder, der es vernahm, geriet in beste Laune. Sie stellte ihre Tasse auf den hölzernen Beistelltisch und legte ihren Kopf auf den seinigen.
    „ Ja ich musste ihnen nur hunderte Male versichern, dass die Töchter des Todes nicht in den Schächten umhergeistern und sie erschrecken wollen“, flüsterte sie und musste dabei gähnen.
    Beide waren nun ganz still und wenn Dia sich konzentrierte konnte sie leise, wie aus der Ferne einer anderen Welt, die Herzschläge ihres Mannes vernehmen. Einzig das knistern des Feuers störte diese vertraute Stille und ein Gefühl der Glückseligkeit durchströmte Dia.
    Plötzlich wurden sie aus ihrer Idylle gerissen als es an der Tür klopfte. Widerwillig stand Dia auf und stapfte zur Tür. Als sie sie öffnete erlosch das Feuer im Kamin und der gesamte Raum wurde in Dunkelheit gehüllt.

    Neben ihm ging ein anderer Zwerg unter qualvollen Schreien zu Boden. Lór hatte keine Zeit mehr ihm aufzuhelfen, da sich die Kolonne sofort weiter bewegte. Hunderte kleiner Füße trampelten über den Körper des Zwerges, aber es gab keine Zeit für Mitleid. Sie alle waren durch schwere Fußketten miteinander verbunden. Die kleinen, behaarten Füße waren blutüberströmt und vor Kälte blau angelaufen. Sie arbeiteten nun schon seit zwei Wochen im Anglikorischen Hochgebirge und waren der erbarmungslosen und eisigen Witterung Tag für Tag ausgesetzt.
    Die in blauem Satin gekleideten Männer trugen dicke Pelzmäntel und saßen geschützt vor Wind und Kälte in einem Zelt. Ihre Gesichter waren verhüllt und nur dunkle Augen blitzen emotionslos hervor.
    Sie marschierten nun seit einigen Stunden und die Sonne würde in einigen Stunden hinter den Berggipfel verschwunden sein. Die Zwerge sollten für den Schatten im Gebirge nach besserem Metall für seine Gardisten schürfen. Jedoch musste sich Lór einen Moment lang ausruhen und blieb stehen. Sein Herz raste und die Erinnerungen an die letzten Wochen versetzten ihm brennende Stiche und sein Herz drohte zu zerbersten
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    Die Männer waren zahlreich in die Minen und Behausungen der Zwerge eingefallen und hatten dabei alles verwüstet. Kein Schmuckstück oder Gegenstand, der wertvoll war, wurde zurückgelassen. Alle weiblichen Zwerge wurden erbarmungslos umgebracht, bis auf wenige, die sich nicht zur Wehr setzten und freiwillig mit den Boten des flüsternden Schatten mit gingen.
    Dia hatte sich gegen die Angreifer gewehrt und war sofort zu ihren beiden Töchtern gerannt, um sie zu schützen.
    Ohne Erbarmen vollstreckte die schwarze Dame das Urteil selber. Sie erhob das tiefschwarze Schwert und durchbohrte den Hals der Zwergenfrau. Ihr Blut tränkte das Bett ihrer Kinder in ein tiefes Rot und würde man den Leichnam ihrer Mutter nicht neben ihnen legen sehen, so würde man denken sie wären in den edelsten, roten Stoff der Welt gehüllt.
    Erbarmungslos warf der Schatten mit seinen dunklen Schwingen die beiden Kleinen ihrem Reittier zum Fraße vor. Jenes verschlang sie mit einem Happen.
    Lór hatte erst mehrere Tage später die Zeit gehabt seine Frau zu beerdigen und legte für sie und ihre beiden Töchter einen Erdhügel an, auf dem er eine Lilie legte. Kurz darauf wurde er bereits von den Gardisten des flüsternden Schattens abgeholt und in die Berge verschleppt.
    Zunächst waren es nur wenige Zwerge, die diese Route nahmen, doch im Laufe des Tages strömten immer mehr Zwerge hinzu und schlossen sich ihren Marsch an. An die fünfhundert Zwerge waren es, die von den Schwarzen Gardisten eingesammelt worden waren und nach Yvox der Hauptstadt Xeas, dem Königreich des flüsternden Schattens, gebracht wurden.

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    „ Wer zum Teufel möchte hier dem verfluchten Reittier der schwarzen Dame selbst zum Fraße vorgeworfen werden?“, schrie einer der Gardisten als er merkte, dass aufgrund Lórs der Zug ins Stoppen geraten war.
    Unruhe wurde unter den verängstigten Zwergen wach und sie versuchten mit allen Mitteln Lór zum weitergehen zu bewegen, aber jener weigerte sich auch nur einen Schritt vor den anderen zu setzen.
    Der hoch gewachsene Mann schlug ohne Erbarmen auf den Zwerg ein, der nicht einmal mehr in der Lage war zu schreien. Sein Mund formte nur noch leere Worte, die keinen Klang mehr in sich trugen. Zu lange lebte er in der Sklaverei des einsamen Schattens und fristete ein Leben in Schmerz und Demütigung, um noch die Kraft zu haben etwas zu sagen, geschweige denn zu schreien. Hauchdünne Fäden spannten sich durch sein gesamtes Auge und färbten es in blutiges Rot. Ebenso war sein Gesicht durch schluchtengleiche Falten geprägt und seine Haut hing müde und schlaff an seinen Wangenknochen.
    Immer wieder ertönte das markerschütternde Geräusch, wenn der Mensch mit seiner Rute zuschlug. Ein höhnisches Lachen war zu vernehmen und für einen Moment setzen die Schläge aus.
    Lór spuckte Blut und bevor er sich irgendwo festhalten konnte stürzte er und wurde ohnmächtig.

    Schmerzen…was für unerträgliche Schmerzen. Seit dem die Weißen Herren da sind, ist das Leben unerträglich geworden. Nichts war da nachdem ich nach der Schlacht zu streben vermochte, aber dann…oh ja dann war es soweit…Meine Stunde war gekommen….Ich habe das unvorstellbare geschafft und zusammen mit den Schattenreitern wird es mir auch wieder gelingen!
    Vexor saß in der steinernen Halle seines Palastes. Dort gab es weder Fenster noch Licht, denn seine Frau, Chamula, verabscheute Licht und Sonne. Sie hing, verwandelt in ihre andere Gestalt, an der Decke und schlief. Er trug, wie immer, einen schwarzen Umhang; von seinem Körper sah man nie etwas. Das Gesicht war von der schwarzen Kapuze völlig verhüllt und es schien fast so, als würde Dunkelheit, die nicht vom fehlenden Licht herrührte, aus Vexors Inneren selbst kommen.
    Man konnte Vexor sogar erkennen, obwohl kein Lichtstrahl diesen trostlosen und düsteren Fleck der Erde erhellte. In dem Gemisch aus Dunkelheit und Schatten strahlte Vexor; nicht hell oder glänzend, sondern viel mehr matt und düster. Wie ein pechschwarzer Fisch in einem nachtschwarzen Teich. Die silberne Krone hatte er abgenommen und auf einen Sockel neben den Thron gestellt; seine mit Runen der schwarzen Magie beschriftete Sense, welche er zum Kampf benutze, lehnte an einem der Pfeiler an einer der Säulen.
    Die Halle war menschenleer, doch bald würden sich die Führer der Schattenreiter hier versammeln, um den Krieg gegen die noch freien Völker zu planen.
    Vexor stand auf, obwohl er mehr glitt, während er aufstand. Seine Bewegungen waren fließender, weder schwerfällig noch langsam.
    Seine eisernen Stiefel verursachten ein lautes Echo, welches den ganzen Saal erfüllte.
    Chamulas Ohren zuckten, aber ansonsten rührte sie sich nicht.
    Vexor ging zuerst zu dem kleinen und schmalen Sockel neben seinem Thron und nahm die Krone und setze sie sich behutsam auf das Haupt. Seine Eisenhandschuhe knirschten leise und Vexor zögerte. Sein Blick ruhte auf dem smaragdgrünen Boden und alte Erinnerungen wurden wach in Vexors leerer Seele.
    Ah…der Marmor…der smaragdgrüne Marmor aus Isankar
    Wäre Vexor dazu in der Lage gewesen, dann hätte er gelächelt, denn der Boden erinnerte ihn an die alten Tage und an die Blütezeit seiner Macht.
    Ja der Boden war ein Geschenk, obwohl man es nicht Geschenk nennen kann. Vielmehr war es ein Schutzgeld. Die Reichen Händler in Isankar haben mir diesen Marmor ja fast hinterher geworfen, damit ich sie nicht angreife und versklave. Diese eingebildeten Händler, denken, dass man sich für Geld alles kaufen kann..pfff…Narren. Dieses Mal wird ihnen auch der Marmor nichts nützen; Aber eins muss ich sagen er schmückt meinen Palast doch auf bemerkenswert schöne Weise!
    Er schritt weiter und immer wieder wurde die Halle von einem dumpfen Geräusch erfüllt, wenn Vexors Eisenstiefel den glatten Boden berührten.
    Als er bei dem Pfeiler angekommen war, an dem seine Sense ruhte, stützte er sich kurz ab, wie ein vom Alter gebückter Mann.
    Nichts von dem Bild, welches Vexor in diesem Moment verkörperte, ließ darauf schließen, dass er großes Leid über die Welt gebracht hatte und noch viel Größeres über sie bringen würde.
    Doch das Bild war nur von kurzer Dauer. Wie ein milder Sommerabend; zuerst warm und angenehm, doch binnen Sekunden mit Gewittern verhangen, die Kälte und Unwirtlichkeit heraufbeschworen.
    Genauso war es bei Vexor. Zuerst an der Wand lehnend, wie ein alter Greis, dann, nachdem er seine Sense ergriff, stark, mächtig und furchteinflößend, wie ein junger Heerführer, der von einem Schatten befallen ist.
    Er wandte sich wieder seinem Thron zu, der in mitten des dunklen Saals stand. Auch hierbei überkamen ihn Erinnerungen längst vergessener Tage, denn die Zwerge hatten diesen Stuhl geschliffen. Ebenfalls als Schutzgeld für ihr minderwertiges Volk.
    Vexor fuhr mit den Eisenhandschuhen über die Lehnen des steinernen Throns. Ein leichtes Kratzgeräusch entstand und Chamula regte sich wieder.
    Zwerge…welch ein trauriges Volk…Schon schade, dass so viel Kenntnis für Verarbeitung jeglicher Materiale einem so erbärmlichen Volk eigen ist. Jedoch haben sie mir diesen Thron geschliffen..nur leider hat sie das vor ihrem Schicksal nicht bewahrt – sie mussten sterben..enthauptet habe ich sie, nachdem sie die Arbeit fertig gestellt hatten…Traurig….Traurig
    In dem Moment, in dem er sich setzte, spreizte Chamula ihre ledernen Flügel und drehte eine kurze Runde durch den Saal. Ihre gelben Augen funkelten bedrohlich in der düsteren Atmosphäre des Saals.
    Als sie den Raum einmal durchquert hatte, begab sie sich Richtung Boden, und während des Fluges durchzog sie, wie ein kleiner Bach, der schnell und fließend in einen gewaltigen Strom übergeht, die Verwandlung in ihre menschliche Gestalt.
    Chamula verkörperte ihre Gattung nur zu gut. Sie hatte aschfahle Haut und spitze Ohren, von denen man aber nur eins aus der dunkelgrünen Haarpracht heraus sehen konnte. Sie trug ein ledernes, purpurnes Kleid, welches eng am Körper anlag und ihren schlanken Körper und ihren Busen betonte.
    Am rechten Handgelenk war eine Schwinge befestigt, die einst dem Fürst der Vampire gehört hatte, der Chamula gebissen und somit infiziert hatte. Die Schwinge war fast halb so groß, wie Chamulas Körper.
    Sie trug sie als Zeichen, dass sie rechtmäßige Herrscherin über das Volk der Vampire war.
    Sie setzte sich auf die Lehne des Throns und schlug die Beine übereinander.
    Danach sagte sie mit honigsüßer, aber dennoch höhnischer Stimme zu Vexor, der sie erst nicht bemerkte
    „ Vexor, wie ich sehe hängst du mal wieder alten Erinnerungen nach. Wann wirst du endlich einsehen, dass du gegen sie verloren hast und nun nicht mehr bist was du warst. Nicht umsonst haben wir die Schattenreiter gegründet, um dich zu rächen. Und außer -.“
    Vexor schnitt ihr mit einer kurzen Handbewegung das Wort ab. Eine heisere und krächzende Stimme, gleich einem Toter auf dem Sterbebett, antwortete Chamula:
    „ Was willst du mir sagen, Weib? Das meine Macht danieder liegt? Das weiß ich selbst gut genug, aber unser primäres Ziel ist die Eroberung des Nordens und die Vernichtung der acht Würdenträger. Und bevor du mich mit langweiligen Geschichten nervst, erzähle mir lieber, ob du schon ihren Aufenthaltsort ausfindig gemacht hast? Denn Skadis ist bis jetzt die einzige die ihren Würdenträger gefunden hat! Was haben du und die anderen denn im Rat erfahren?“
    Chamula strich sich das Haar zurück und sah Vexor kurz an, und antwortete kühl und forsch, “ Es findet bald eine neue Ratsversammlung statt, dann werde ich dir Neues berichten können“.
    Als sich die großen Tore der Halle öffneten verdeckte Chamula ihr Gesicht, denn blasse Sonnenstrahlen fielen durch die offene Tür hinein. Sie tasteten sich, wie ein Blinder, der nach langer Zeit wieder sehen kann, durch die Dunkelheit und erfüllten nun den größten Teil der Vorhalle.

    Lór wurde hart auf den Boden geworfen und krümmte sich vor Schmerzen. Sein Bart und seine Kleidung waren von Blut bedeckt und seine violetten Hände pressten sich fest auf seinen Magen.
    Chamula war hinter den Thron getreten und blickte im Halbdunkel auf die Szenerie, die sich vor ihr abspielte.
    Der Schwarze Gardist verneigte sich vor dem Thron Vexors und schilderte ihm mit demütiger Stimme die Situation: „ Durchlauchter Herr, er ist einer der vielen Zwerge, die heute ihre Arbeit verweigert haben. Doch dem nicht genug, er brachte als wir ihn von der Kolonne lösten Frevel über euch. Wir nahmen ihn mit, damit ihr euer Urteil über ihn vollstrecken könnt.“
    Vexor blieb still sitzen und fast gelangweilt bedeutete er dem Gardisten Lór aufzuhelfen.
    Jener stand sogar von allein auf, auch wenn er leichenblass war und weiterhin Blut spuckte.
    „ Nun endlich seh..seh..sehe ich den Mann, der von allen nur der flüsternde Schatten genannt wird. Soll ich euch auch Meister nennen?“, spuckte Lór der schwarzen Gestalt zynisch vor die Füße.
    Dieser röchelte trotz alle dem nur leise vor sich hin und macht keinerlei Anstalten etwas zu erwidern.
    „ Also gut, Meister“, fuhr Lór fort, „ erlöst mich von meinem Leid. Der geflügelte Schatten nahm mir Weib und Kinder und ohne sie will ich nicht mehr leben. Ich verweigerte die Arbeit und brachte Frevel über euch, also erlöst mich und bringt mir endlich den Tod!“
    Ein schauriges Lachen ging von Vexor aus, das Lór einen Schauer über den Rücken laufen ließ.
    „ Ich bitte dich du einfältiger Narr. Ich erhoffte mir vom Anfang unseres Gesprächs immerhin etwas Belustigung. Aber nun ermüdest du mich mit den ewigen Tiraden deines Volkes und bettelst um den Tod. Doch jenen will ich dir nicht bieten. Du willst zu deinem Weib und deinen Kindern, da musst du warten bis die Töchter des Todes kommen und dich holen, aber ich werde dir diesen Gefallen nicht erteilen“, schloss Vexor mit abwertenden Tonfall.
    Als der Gardist Lór am Arm packte, um ihn aus der Halle zu zerren und weiter arbeiten zu lassen, riss jener sich los und schrie: „ Dann stimmt es doch, was ich gehört habe. Vielmehr als ein Schatten ist von euch nicht übrig geblieben. Ein trauriger Abklatsch eures alten Selbst. Ihr sitzt hier in euer Halle und seid nicht mal mehr in der Lage einen sterbenden Zwerg niederzustrecken. Es ist traurig, dass ihr zu mehr nicht in der Lage sei-“.
    Die Sense hatte ihn mit einem Zug enthauptet und das Letzte, was Lór sah bevor das matte Metall auf ihn nieder stürzte, war Dia, wie sie mit seinen beiden Töchtern im Arm im Sessel saß und eine dampfende Tasse Pfefferminz Tee für ihn bereitgestellt hatte.


    Kapitel I: Stolz Familie und Verrat

    Tausende von funkelnden Sternen zierten den pechschwarzen Himmel über der weißen Stadt Seá. Wie weiße Fische schwammen sie durch das düstere Meer, welches das Firmament in den Stunden der Nacht ist. Sie alle gruppierten sich um den größten und majestätischsten von ihnen. Seine Farbe jedoch wich von denen der anderen Schwärme ab, denn er erstrahlte in schimmerndem und glänzendem Blau.
    Kay’ests Schimmer spendete nur spärliches Licht und tauchte den perlweißen Schnee, der auf den Dächern und Gärten der Stadt ruhte, in eiskalte Farbtöne.
    Die Stadt war endlich zur Ruhe gekehrt und überall vergingen die Flammen der Kerzen und Öfen, die den Bewohnern Seás in den Stunden der Dämmerung Wärme und Helligkeit gebracht hatten. Die Menschen waren schlafen gegangen und Elanaer vermochte es nicht sich ihre Träume vor Augen zu führen. Sie fuhr mit ihrem Zeigefinger über den Rand ihres Rotweinglases und stellte sich vor, wie die Kinder von den kühnsten Abenteuern träumten und sich durch die östlichen Wüsten bis hin zu den gefürchteten Schlangenkriegern kämpften.
    Es waren viele Gedanken, die sich in ihrem Kopf offenbarten und nur umso stärker wurde ihr bewusst, wie gut es ihrem Volke ging. Sie lebten weit entfernt von den drohenden Schatten oder den Nöten anderer Völker. Sie kannten Elanaers Gedanken nicht und wussten nicht, wie sehr sich ihre Königin danach verzehrte, dass ihnen kein Unheil geschehe.
    Wann habe ich das letzte Mal von etwas Glücklichem oder Freudigem geträumt? Gefangen bin ich in den Ängsten um unser aller Schicksal und Zweifel plagen meinen Geist.
    Elanaer schwenkte gedankenversunken ihr Glas und beobachtete emotionslos die rote Flüssigkeit, bevor sie das Glas mit einem Zug leerte.
    Ihr schwarzes Haar trug sie offen und es wellte sich leicht und umhüllte ihren Busen. Sie wirkte so jung, wie am ersten Tag, als sie der Sonne ihr Licht geschenkt hatte. Seitdem waren viele Jahre ins Land gezogen, doch Elanaer erinnerte sich an jenen Atemzug als wäre er ihr erst vor wenigen Minuten über die Lippen gegangen und hätte er erst vor kurzem ihre Lunge erfüllt.
    Der Balkon, auf dem sie stand, war aus edelstem Marmor angefertigt worden und war ein Geschenk der Steinmetze des Gonamhochgebirges gewesen, dem einzigen seiner Art in Panderëd wo dieser Marmor abgebaut werden konnte. Für Elanaer zählten solch materielle Gegenstände nichts, denn sie selbst war es, die den Marmor auf die Erde gesetzt hatte und für sie hatte er nur einen emotionalen Wert. Der blaue Mond färbte ihr Gesicht in ein kalkiges Weiß und die Herrin des Lichts erkannte, dass der Winter ihr innerstes Wesen beschrieb. Bald würde der Frühling die eisige Schneeschicht durchbrechen und in ihrem Garten würden wieder die exotischsten Blüten Panderëds blühen. So auch die Orchidee, welche Zeichen ihrer Herrschaft war. Der Gedanke an diese Blüte schmerzte sie und für einen kurzen Moment zuckte sie zusammen.
    Die Orchidee…das Zeichen meiner Herrschaft…Herrschaft….Macht….Irdisches Leben..
    All diese Gedanken quälen meinen Geist, denn unsere Aufgabe haben wir verletzt… die Würdenträger sind in Gefahr und der Verrat weilt unter uns… Es fehlen nur noch wenige Stunden bis er offen –

    „ Elanaer, Neox ist nun endlich eingetroffen würdest du bitte wieder reinkommen?“, riss sie die sanfte Stimme Phoenias aus ihren Gedanken und einen Moment verharrte sie in ihrer Pose innerer Gebrochenheit und starrte weiterhin auf den schneebedeckten Garten.
    Erst durch die weiche, aber bestimmende Hand Phoenias, schaffte es Elanaer, sich aus ihrer Erstarrung zu lösen und jene führte sie zurück in den Saal, wo die übrigen Schutzpatronen bereits auf sie warteten.
    Der Spiegelsaal, in dem die Versammlung der Schützer der Elemente stattfand, bestand aus tausend einzelnen Fenstern, weshalb er im Volksmund oft auch als Saal der Tausend Fenster bezeichnet wurde.
    Dieser Ort war einer der Lieblingsräume Elanaers, denn Sommer wie Winter, Tag wie Nacht war es hier hell. Der gesamte Ostflügel, den dieser Saal einnahm, war aus edelstem Glas angefertigt worden, welches die Schmiede der Phönixinseln geschaffen hatten. Bis auf vier steinerne Pfeiler, die die Glaspracht hielten, waren alle Wände und die Decke aus eben jenem Glas.
    An einer länglichen Tafel saßen sieben Personen; die Mitglieder des Rates der Weisen.
    „Meine lieben Freunde. Ich heiße euch willkommen in Ervadil und freue mich, dass ihr alle kommen konntet, um den Ernst der Lage zu besprechen.“
    Dort saßen sie, die acht mächtigsten Geschöpfe Panderëds und debattierten über die wichtigsten Angelegenheiten und die Bedrohungen, die ihnen bevorstanden.
    Alle erwiderten Elanaers freundliche Worte der Begrüßung mit Nicken und kurzen Ausrufen, danach fuhr Elanaer bestimmt, aber freundlich fort.
    „ Brüder und Schwestern es geht um den Schatten des Nordens…Um ihn, denn wir vernichtet glaubten… Es geht um die Bedrohung, die uns alle betrifft…über den Schatten denn wir so lange Zeit ignoriert und aus unseren Gedanken verbannt hatten, während er sich in den nördlichsten unserer Gebirge eingenistet hat. Wir alle waren so naiv zu glauben, dass es nicht der flüsternde Schatten wäre. Wir alle tragen Schuld an der grausamen Unterjochung der Zwerge und der Zersplitterung des Königreiches Merlingdons. Was geschehen ist können wir nicht mehr ändern.“
    Elanaers Pause war gesäumt mit leisen Zustimmungen, oder stillen Schweigen und Nicken. Einzig Chamula, die Elanaer genau gegenüber saß, hatte sich in ihrem Stuhl zurückgelehnt und musterte die Gemeinschaft emotionslos.
    Ein greller Blitz erfüllte den Saal und der tosende Donner, der einem Paukenschlag glich, riss alle Beteiligten aus ihrer tiefen Schweigsamkeit. So plötzlich wie der Donnerschlag zu hören gewesen war, setzte auch der prasselnde Regen ein. Unerbittlich peitschten die Wassermassen gegen die Fenster des Spiegelsaales.
    Durch den einsetzenden Schauer aufgerüttelt erhob sich die Frau, die zur rechten Elanaers saß. Ihre Haltung verriet Selbstsicherheit und keine Spur von Zweifel. Sie war in ein pompöses, burgunderfarbenes Kleid gehüllt, dass mit feinen Stickereien geschmückt war. Um ihren Hals trug sie eine Halskette an der eine Kugel, versehen mit den zartesten Ornamenten, befestigt war. In ihr loderte eine Flamme, die niemals verlosch. Sie war betörend und wunderschön, wie ein süßlicher Wein an einem milden Sommerabend.
    „ Er wird nicht zögern uns alle zu töten, wenn wir nicht schnell handeln, “ setzte die Frau an und ihre klare Stimme glich dem Gesang ihres Phönix. „Jedoch ist mein Herz am meisten von der Befürchtung betrübt, dass Vexor sein Vorhaben von damals erneut in die Tat umsetzen möchte. Die Würdenträger sind ungeschützt. Und-.“
    Kalt und scharf schnitt Chamulas Stimme der blondhaarigen Frau den Satz ab. „ Phoenia ich bitte dich. Wir müssen uns nicht fürchten“, fuhr Chamula mit herablassenden Blick fort. „Er hat nicht die Macht uns zu vernichten. Vergesst nicht, dass wir seine menschliche Hülle damals vernichtet haben und er nur noch ein Schatten einer selbst ist! Fürchtet ihr euch etwa vor der Sense eines Schattens?“. Verächtlich klangen die Wörter Chamulas und vor Zorn bebend wollte Phoenia etwas erwidern, wurde sie aber davon abgehalten, als sich ein unscheinbar wirkender Mann erhob. Er trug einen spitz zu laufenden Hut und sein halbes Gesicht war verhüllt durch eine Himmelblaue Maske, die mit schneeweißen Perlen bestickt war.
    Im Gegensatz zu seiner Gestik war seine Stimme energisch, wenn nicht sogar hektisch.
    „ Ich muss Chamula zustimmen. Mit welcher Streitmacht will er uns angreifen? Die Macht der einzelnen Schutzpatronen und die ihrer Heere reichen aus, um Vexor für immer von dieser Welt zu jagen. Ich würde eine Streitmacht aufstellen lassen, um ins nördliche Gebirge einzudringen und Vexor ein für alle Mal zu vernichten. Vernichten wir den Schatten und gönnen uns die wohl verdiente Ruhe!“
    „ Neox und Chamula“, erhob Elanaer ihre zarte Stimme, die wie der Gesang der Nachtigall klang, „Ich kann eure Argumente verstehen, doch müssen wir auch fürchten, was wir geschaffen haben. Vexor mag nur mehr ein Schatten sein, aber seiner Kräfte ist er kaum beraubt worden. Lediglich seinen Körper haben wir geschlagen, aber nicht seinen Geist. Sein Wille ist stark und er scharrt im Norden wieder Gefolge um sich. Wir wähnten uns schon einmal sicher ihn vernichten zu können und wir haben es nicht geschafft. Bevor wir unser Leben und das unserer Untertanen in Gefahr bringen und in den Norden marschieren würde ich all unsere Möglichkeiten abschätzen, bevor wir unüberlegt handeln.“
    Ein kurzes Brüllen erfüllte den Raum, sodass die gläsernen Wände bedrohlich zitterten. Morrok reckte seinen gefiederten Kopf in die Höhe und die smaragdgrünen Federn seines Nackens sträubten sich bedrohlich.
    Alle wandten sich ihm zu und gebannt warteten sie auf die Worte des Greifs, der neben Chamula Platz genommen hatte..

    „ Vexor…ein Schatten der Geschichte… vergessen wir ihn“, antwortete Morrok knapp und schmucklos.
    Phoenia, die seinen Worten fassungslos gelauscht hatte, erhob sich erneut.
    „ Morrok…nur Geschichte? Der Schatten breitet sich im Norden mühelos aus und alles, was Ihr zu sagen habt ist: Vergesst ihn!?“, fügte sie erzürnt hinzu. „ Glaubt ihr wirklich, er ist ohne Hilfe wieder zu Macht gekommen? Es gibt nicht viele Möglichkeiten…“, sie machte eine schöpferische Pause. „Die Würdenträger können es nicht gewesen sein, da sie zu dieser Zeit ihre Kräfte noch nicht wieder erlangt hatten. So bleibt nur der Verrat unter uns!“.
    Diese Worte waren wie ein Schlag ins Gesicht für alle Beteiligten.
    Sobald sie mit dem letzten Satz geendet hatte, brach ein Stimmengewitter los. Chamula und Neox waren aufgestanden und fingen an sich vehement zu verteidigen; Morrok stampfte auf den Boden auf, sodass die gläsernen Wände erneut anfingen bedrohlich zu wackeln. Hiero und Verú beobachteten das Geschehen ruhig, fingen dann schlussendlich doch an zu argumentieren und mischten sich in die Debatte ein.
    Einzig und allein Elanaer saß in ihrem Sessel und hatte die Hand an den Kopf gelegt und die Augen geschlossen.
    Das schwarze Haar hing ihr ins Gesicht, während die Gedanken in ihrem Geiste kreisten. Teilnahmslos nahm sie einen Schluck ihres blutroten Weines und versank in die Tiefen ihrer Gedankenwelt.
    Der Verrat…nicht nur ich spüre ihn, auch andere haben ihn wahrgenommen…Doch weigere ich mich es zu glauben….Wir sind alle eine Familie…Es sind meine Brüder und Schwestern…alle, auch Chamula, obwohl sie die Dunkelheit repräsentiert, meinen größten Rivalen. NEIN! Sie sind es nicht. Es muss eine andere Erklärung geben.

    Mit diesen Gedanken stand die weiße Frau auf und beobachtete die Streitenden.
    „ Ruhe. Ich bitte euch um Ruhe! Benehmt euch eures Standes angemessen“, versuchte Elanaer die Wütenden erfolglos zu beschwichtigen.
    Wie tosende Sturmfronten prallten die Worte der Schutzpatronen aufeinander und als die Lage zu eskalieren drohte ertönte wieder ein markerschütternder Donnerschlag, der Elanaer vor Schreck ihr Weinglas umstoßen ließ. Mit einem Moment war Ruhe eingekehrt und alle hatten wieder Platz genommen und Ihr Blick wandte sich zur Herrin des Lichts, die nun aufgestanden war und sich auf den schweren Tisch abstützte.
    Sie atmete tief ein, als wäre das zu Sagende für sie schwer in Worte zu fassen. Ihr Gesichtsausdruck war von Sorge gezeichnet, aber sie ließ es ihrer Stimme nicht anmerken.
    „Brüder und Schwestern. Ich bezichtige niemanden von euch des Verrates. Wir sind die Schutzpatronen der Elemente. Wir sollten uns der wichtigeren Sache widmen, und zwar wie wir die Würdenträger vor den Fängen Vexors schützen können. Seit dem Tod der alten Würdenträger sind nun mehrere Jahre ins Land gezogen. Die Hände des Todes sollten noch nicht so weit aus dem Nördlichen Gebirgen hinaus langen, dass er die Würdenträger bereits erreicht hat. Hier können wir ihm zuvor kommen. Suchen wir unsere Würdenträger, denn wir haben ihnen vor Urzeiten diese Kräfte gegeben, dass sie unsere Elemente schützen. Lasst uns jetzt nicht zaudern und sie nicht wieder in den Tod schicken und in die Fänge der Sense des Todes.“ Sie machte eine kurze Pause, bevor sie fragte, ob schon jemand seinen Schutzpatron gefunden habe.
    Elanaer hatte ruhig und einfühlsam gesprochen, und die Gedanken fast aller Ratsmitglieder waren nun nicht mehr bei Vexor oder den Vorwürfen des Verrats, sondern bei denjenigen, die sie auserwählt hatten für ihre Sache zu kämpfen.
    Der Regen war, so plötzlich er gekommen war, nun wieder gegangen, jedoch heulte der Wind nun fürchterlich.
    Zu Beginn rührte sich niemand. Doch schlussendlich meldete sich Skadis, was ihr einen finsteren Blick von Chamula einbrachte.
    „ Ich habe um ehrlich zu sein, meinen…glaube ich…schon gefunden, “ sagte Skadis zögerlich, „Ein Junge aus bürgerlichen Verhältnissen…eher arm, aber dennoch begabt im Umgang mit Pfeil und Bogen. Ich hatte aber noch keine Möglichkeit mit ihm zu sprechen und meine Vermutung zu bestätigen.“
    Auf Elanaers ermüdetem Gesicht breitete sich wieder Leben aus, wie wenn der Frost auf den Feldern durch die wärmende Morgensonne vertrieben wird.
    „Skadis, meine Liebe, das sind mehr als wunderbare Neuigkeiten.“ Elanaer machte eine kurze Pause und blickte in die Runde. Sie musterte das Gesicht jedes einzelnen.
    Zuerst Phoenias, die ihren Kopf auf ihre gefalteten Hände gestützt hatte und gedankenverloren in die Flamme der Kerze starrte.
    Ach Phoenia…meine geliebte Schwester…Herrin des Feuers bist du…und so mächtig und hitzig deine Feuerkraft ist, so ist auch deine Zunge…Vielen hast du heute vor den Kopf gestoßen, auch wenn ich dasselbe wahrnehme, wie du.
    Ihr Blick wanderte zu Hiero, der seinen Blick auf seinen Schoß gesenkt, aber seine Ohren gespitzte hatte. Er hatte sie den ganzen Abend noch nicht angesehen.
    Seine Gedanken sind mitunter am schwersten zu lesen. Er ist weise, viel weiser als die meisten denken, doch lebt er in seinem eigenen Land, abgeschottet von den anderen und vergisst alles um sich herum. Jedoch lauert in seiner sanften Natur ein Herz, welches umschlossen ist von exotischen Pflanzen.
    Die nächste Person an der Tafel war Skadis, die Elanaer direkt in die Augen sah. Ihre eisblauen Augen verrieten Arroganz, Trauer und Angst.
    Skadis, die kühle Herrin des Nordens. Manche behaupten sie hätte ein Herz aus Eis, einige sogar, sie besäße gar keins…Aber hinter dem selbstbewussten Auftreten und der Kühle, die auch durch ihr Element bestimmt ist… steckt eine schwache und verletzliche Frau, die falsche Entscheidungen auf Grund ihres Stolzes getroffen hat und auch noch treffen wird.
    Sie ließ Chamula zunächst aus und wandte ihren Blick an Morrok.
    Morrok, der starke Greif aus Sand und Erde. Als einziger unter uns wählte er keine menschliche Gestalt, sondern betonte die Verbindung zu seinem Element, durch das Material seiner Haut, und die Verbindung zu Verú, seinem Bruder, durch den Falkenkopf. Jedoch ist er nicht mit viel Weitblick gesegnet und ein unglaublicher Sturkopf.
    Der nächste war Verú. Bis auf ein paar Worte hatte er nicht viel gesprochen. Sein langes, braunes Haar hing ihm ins Gesicht, während er mit geschlossenen Augen vor sich hin meditierte.
    Er lebt schon lange in seinem Turm und bekommt von der Welt nun nichts mehr mit. Er spricht den lieben langen Tag mit seinen Vögeln und Windgeistern und interessiert sich nicht für seinen Würdenträger, der wahrscheinlich schon in Vexors Klauen liegt.
    Als letztes und neben ihr saß Neox, der Herrscher über jedes Wasser.
    Er ist der Ehrlichste unter uns…aus seinen Gedanken macht er keinen Hehl, und doch trägt er eine Maske und verhüllt sein Gesicht... Ihn schätze ich mitunter am meisten, denn er ist ein guter Freund und treuer Begleiter gewesen.
    Ihr Blick wanderte nun wieder zu Chamula. Sie öffnete ihre grünen Augen weit und sah Chamula direkt an, doch nicht in die Augen, sondern in die schwarze Seele hinein.
    Herrin der Dunkelheit und Königin der Vampire…Chamula…sie ist meine größte Feindin…und doch meine liebste Freundin…Hass und Liebe, das verbindet uns.
    Auch wenn ich ahne, was sie vorhat kann ich sie nicht anklagen…ich kann es nicht….denn alle liebe ich…Sie sind meine Brüder und Schwestern…Einst regierten wir die Welt von unseren Palästen jenseits dieser Welt aus….Dann stiegen wir hinab auf die Erde und schlugen Vexor in die Flucht….Wir gründeten Königreiche und verwalteten die Menschheit von unserem irdischen Throne aus…Ich kann niemanden beschuldigen…ich müsste es, aber ich kann es nicht.

    „ Wenn sonst niemand etwas über den Aufenthaltsort seiner Würdenträger sagen kann, beenden wir die Versammlung. Ich lege jedem hier noch mal ans Herz sie zu finden, bevor Vexor es tut. Nach dem nächsten Vollmond treffen wir uns in Ni-Jano“, beendete Skadis prompt die Versammlung.
    Mit diesen Worten Skadis‘, erhoben sich alle, verließen den Raum und kehrten zurück in ihre Königreiche und Länder, aus denen sie angereist waren.
    Elanaer schritt durch den Saal und wollte alle Kerzen erlöschen lassen. Nun schneite es und die weißen Schneekristalle bedeckten das gläserne Dach des Raumes.
    Sie war am Ende der langen Tafel angekommen, als sie sah, dass Chamula immer noch im Halbdunkel ihres Platzes saß.

    „ Chamula was machst du noch hier? Gibt es noch ein Anliegen, oder sollen dir meine Mägde ein Bett bereitstellen, wenn du erst morgen abreisen möchtest?“ entgegnete Elanaer hastig, versuchte aber betont freundlich zu wirken.
    Die schwarze Dame, die ihr gegenüber saß musterte Elanaer lange, während sie genüsslich ihr Glas Rotwein austrank.
    Elanaer stand regungslos da, unfähig sich zu bewegen und beobachtete jeden einzelnen Atemzug der Herrin der Dunkelheit.
    Die Sekunden in denen sich die beiden gegensätzlichsten Personen Panderëds gegenüberstanden schienen wie Stunden zu vergehen, bis sich Chamula endlich erhob. Instinktiv wich Elanaer unmerklich ein wenig zurück und sah, wie sich Chamula weit zu ihr vorbeugte.
    Sie beendete ihr Zusammensein mit einem Kuss auf Elanaers Wange, während sie ihr mit süffisanter Stimme ins Ohr flüsterte: „ Du einfältige Närrin!“
    Mit einem Windhauch war das quiekende Geräusch der Fledermaus zu hören, die hinaus in die pechschwarze Nacht verschwand, unbeobachtet außer durch die Augen Kay’Ests.
    Elanaer ließ sich auf den Stuhl sinken, und berührte noch eine Weile stumm die Stelle an der sie Chamula geküsst hatte.


    Kapitel II: Eine Hand voll Haselnüsse

    „ Schneller Milhuin! Sonst holst du mich nie mehr ein, oder glaubst du ich warte ewig auf dich?“, rief das Mädchen atemlos, während sie die Hände in die Hüften stemmte und tief ein und ausatmete.
    Milhuin keuchte vor Erschöpfung und als er die Stimme seiner Freundin vernahm musste er lachen.
    „ Glaube mir ich bin noch lange nicht am Ende“, hechelte er, bevor er zu einem erneuten Sprint ansetzte. Das Mädchen mit den rotblonden Haaren schmunzelte nur, ehe auch sie als Gejagte vor Milhuin davon lief.
    Das bunte Laub raschelte unter ihren Füßen während sie hintereinander her den Weg entlang liefen.
    Der Herbst hatte den gesamten Wald in eine Gestalt mannigfacher Farben getaucht. Wie ein seidenes Tuch hatte er sich über die saftgrünen Kronen der Laubbäume gelegt. Die Vielfalt der Farben war kaum zu fassen, aber ein paar ihrer Vertreter waren überaus deutlich zu erkennen.
    Ihr Spektrum erstreckte sich von einen kräftigen, blutigen Rot bis hin zu gelblichen Tönen.
    Am meisten strahlten die Küsse Nary’ests, die am intensivsten in rot getauchte Blätter, wie sie im Volksmund der Menschen Venechols genannt wurden. Scheinbar willkürlich zierten braune Blätter und gelbliche und orange Blätter, gleich frischen Zitronen und Mandarinen der Phönixinseln, die Wipfel der Bäume.
    Die einzelnen Sonnenstrahlen tasteten sich durch die Laubkronen der Bäume und berührten sanft und liebevoll den mit frischem Laubwerk belegten Boden. Die Sonne stand nun tief am Horizont und bald würden die beiden Halbmonde, Kay’est und Nary’est, an ihre Stelle treten und die Nacht einläuten.
    „ Hab dich endlich eingeholt, Anyâ“, sagte Milhuin, nachdem er ihre Hand zu fassen bekam und sie fest zu sich zog. Ihre Körper waren nun dicht beieinander. Milhuin vernahm den schnellen und hastigen Atem Anyâs und spürte wie sich ihr Brustkorb hob und senkte.
    Mit seinem Fingern fuhr er ihr durchs rotblonde Haar, welches im goldenen Schein der Herbstsonne, wie glänzendes Kupfer aussah und in seinen Händen zu schmelzen schien. Smaragdgleiche Augen, die mysteriös im Licht der Abenddämmerung schimmerten, als würde in ihnen eine Welt verborgen sein, die keiner von ihnen je erkundet hatte, musterten ihn.
    Es schien als würde der Herzschlag der beiden miteinander verschmelzen, als sie dort zusammen in der kleinen Lichtung standen und sich gegenseitig ansahen.
    Behutsam wollte sich Milhuin vorbeugen und Anyâ auf den Mund küssen, doch jene legte ihren Zeigefinger auf seinen Mund und schloss die Augen.
    „ Komm mit Milhuin, ich möchte dir etwas zeigen“, sagte sie mit einer teilweise tröstenden und spielerischen Stimme und nahm den verdutzten Milhuin fest an der Hand und führte ihn hinter sich her.
    Ihr Schritt war zielstrebig und genau, was Milhuin kaum von ihr gewohnt war. Anyâs Schritt federte leicht und es schien fast so, als müsste sie das Bedürfnis unterdrücken zu hüpfen.
    „ Ähmm Anyâ wohin gehen wir eigentlich?“, fragte er sie mit unsicherer Stimme, denn die Sonne war nun beinahe hinter den Baumkronen untergegangen und die Umrisse der beiden Monde zeichneten sich nun schon deutlich über ihnen ab. Das anbahnende Verschwinden der Sonne, bewirkte auch den Verlust der Intensität der Blätterfarben. Sie waren nun kaum noch strahlend und kräftig, sondern blass und ausgelaugt, wie in den dunklen Tagen des Herbstes, die vollkommen erfüllt vom dichten Nebel sind.
    Grinsend drehte sie sich um und strich sich dabei das zerzauste Haar aus dem Gesicht, „ Vertraust du mir etwa nicht mehr? Komm ein neues Wettrennen!“.
    Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, rannte sie auch schon los und das einzige was Milhuin noch von ihr sah, bevor sie hinter einer Gruppe dichter Haselnussbäume verschwand, war ihr grauer Mantel, der stürmisch in der Nachtluft flatterte.
    Zehn Minuten versuchte er ihren Schritten zu folgen, während die Sonne nun vollkommen von der Dunkelheit der Nacht verschlungen wurde. Einzig Nary’est und Kay’est leuchteten wie ein blauer und roter Lampion am schwarzen Firmament, spendeten aber nur spärliches Licht.
    Milhuin sah kaum noch die Silhouette Anyâs und gerieten immer tiefer in den Wald, während die Dunkelheit sie zu verschlucken drohte. Er vernahm nur noch Anyâs süße Stimme, die beteuerte, dass es nur noch wenige Meter waren bis sie ihr Ziel erreicht hätten.
    Es war jetzt stockdunkel, denn die Baumkronen waren hier so dicht, dass sie nicht einmal mehr das fahle Mondlicht hindurch ließen.
    Milhuin stolperte mehrmals und konnte sich immer noch gerade so an einem Ast festhalten, bevor er fiel. Die Dunkelheit machte ihn blind und deswegen war er umso geblendeter, als er unverhofft auf eine riesige Lichtung trat, die seltsamerweise hell erleuchtet war. Erst jetzt erkannte Milhuin, als sich seine Augen wieder an das fast grelle Licht gewöhnt hatten, das wunderschöne Naturschauspiel, welches sich vor ihm bot.
    Ein kristallklarer See lag vor ihm. In ihm spiegelten sich die Gesichter Nary’ests und Kay’ests wieder. Aber immer mehr Details offenbarten sich seinen Auge, als er umher blickte. Tausende kleine Glühwürmchen schwirrten über die Wasseroberfläche, wie Wesen einer anderen Welt, erleuchteten sie mit ihrem grünlichen Licht die Szenerie.
    Er konnte bis auf den Grund des Sees sehen und erkannte, dass der Boden aus glitzernden Steinen bestand und kein Fisch in diesem Gewässer lebte, obwohl es so rein und wunderschön schien.
    In mitten all dieses Schauspiels stand Anyâ knietief im Wasser. Die Glühwürmchen umgaben ihren Körper, als wäre sie in einem Schutzschild aus grünlichem Licht gehüllt.
    Ihr zerzaustes Haar war an vielen Stellen geschmückt von Laub und kleinen Ästen, die sich auf ihrer Verfolgungsjagd durch den dunklen Wald dort verfingen haben mussten. Ihr Haar wellte sich sanft und verdeckte ihren gesamten Rücken. Sie war vollkommen nackt und starrte auf die Wasseroberfläche, als würde sie ihr eigenes Spiegelbild betrachten.
    Ihre Kleider lagen geordnet am Ufer und Milhuin stand, wie angewurzelt an derselben Stelle, wie erschlagen von den gesamten Eindrücken.
    Vor ihm stand Anyâ, das Mädchen welches er begehrte, in dieser absolut vollkommen Idylle. Er traute sich nicht sich zu bewegen, aus Angst davor das Bild durch sein plumpes Handeln zu zerstören.
    Kokett drehte sie ihrem Kopf zu ihm um und fragte mit ruhiger Stimmte: „ Ich weiß nicht Milhuin willst du dort noch ewig stehen, oder endlich zu mir kommen? Mir wird langsam kalt.“
    Mit diesen Worten tauchte sie unter und der grüne Schimmer, der sie umgeben hatten löste unverhofft sich auf und die Glühwürmchen flogen aufgescheucht davon.
    Milhuin brauchte einen Moment bis er begriff, bevor er hastig seine Stiefel auszog. Beinahe rutschte er auf den glatten Boden aus, bevor er sich hastig seiner Kleider entledigte und etwas ungeschickt in das eiskalte Wasser eintauchte. Einen Augenblick war er gelähmt von der eisigen Kälte des Sees und er rang hustend nach Luft, als er wieder auftauchte. Er spürte wie ihn eine Hand von hinten berührte und fuhr herum.
    Sein Herz raste vor Schmerz und Erregung. Er erblickte Anyâ und wieder musterten ihn die smaragdgrünen Augen, die nun wie die Lichter der tausend Glühwürmchen glühten.
    Sie schlang sich um seinen Körper und wieder fühlte er das Pochen ihres Herzens und die Bewegungen ihres Brustkorps. Er spürte ihre Erregung und als er sich dieses Mal vorbeugte, um Anyâ zu küssen, weigerte sie sich nicht. So küsste er sie und liebte er sie bis tief in die Stunden der Nacht.

    „ Frierst du Anyâ?“, fragte Milhuin vorsichtig, als er ihr durch das Haar strich und sie zärtlich auf die Stirn küsste. Jene schüttelte nur stumm den Kopf und presste sich weiter an ihn.
    Sie lagen nun am Ufer des Sees und hatten sich, nachdem sie halbwegs getrocknet waren, ihre Kleidung übergezogen. Anyâ hatte sich nun eng an Milhuin geschmiegt und lag mit ihrem Kopf auf seiner Brust.
    Selten hatte er so reines Glück empfunden, wie in diesem Moment. Selten, seitdem er seine Heimatstadt verlassen hatte, als sein Vater der Garde Skadis beigetreten war, fühlte er sich frei und unbeschwert.
    Während er sprach, streichelte er Anyâ immer wieder durchs rotblonde Haar und beobachtete gedankenverloren die Glühwürmchen, die um sie herum flogen.
    „ Weißt du noch Anyâ, wie ich dich zum ersten Male gesehen habe?“, fragte er sie mit auffordernder Stimme, aber sie gab erneut keine Antwort, sondern ruhte auf seinen Körper.
    „ Es war im Frühjahr diesen Jahres, wenn ich mich recht erinnere. Ich war erst neu in Ni-Jano angekommen und schlenderte über den großen Marktplatz, in der Nähe des königlichen Palastes, als ich dich erblickte.“ Er überlegte einen kurzen Moment und sah, wie eines der Glühwürmchen auf Anyâs Kopf gelandet war. „ Du trugst ein schlichtes schwarzes Kleid, wenn ich mich recht entsinne. Dein rotblondes Haar hattest du zu einem strengen Knoten zusammen gebunden und du warst auf den Weg Früchte zu kaufen. Ich war sofort fasziniert von dir, denn du warst so anders als die Mädchen im Süden Venechols. Du warst auf eine Art kühl und dann doch wieder verlockend. Wie ein Teller frischer Kirschen an einem heißen Sommerabend. Deine Bewegungen und deine Augen, einfach alles an dir hat mich angesprochen. So kam ich jeden einzelnen Tag zu dem Markstand und hoffte dich zu sehen. Doch du kamst nie und deshalb wartete ich fast einen ganzen Mondzyklus ab, bevor ich dich wieder sah. Es war ein milder Abend, als ich dich am Brunnen erblickte. Du trugst ein schneeweißes Kleid, ich glaube sogar das gleiche, wie heute und dein Haar war offen und zerzaust, ebenso wie heute.
    Mein Herz sprudelte über vor Glück und dann erhöhte ich zum ersten Male deine Stimme. Du sangst für die vielen Vögel, denen du Brot zugeworfen hattest.“

    Plötzlich regte sich Anyâs Kopf und sie sah Milhuin nun direkt in die Augen. „ Daran kann ich mich erinnern, denn dies war der erste Augenblick, indem ich dich erblickte. Ich weiß sogar noch, wie das Lied ging.“
    Einen kurzen Moment blieb es still und dann setzte Anyâs helle, klare Stimme ein und alles um sie herum schien stehen zu bleiben. Die Glühwürmchen flogen nicht mehr, die Bäume raschelten nicht mehr und das Herz Milhuins hörte auf zu schlagen.

    "Wie reines Gold fallen die Blätter im Wind,
    jahrelang als zahlreiche Schwingen der Bäume!
    Der edelste von ihnen der Haselnussbaum ist,
    in seinem Schatten man die Zeit vergisst
    Die langen Jahre sind vergangen wie rasche Schlucke
    des süßen Mets in väterlichen Hallen.
    Mein Herz voll Trauer ist,
    wenn es die Erinnerung an dich vergisst.
    Gegangen bist du in den Schatten,
    und einzig geblieben ist eine Hand voll Haselnüsse.
    Kehre zurück zu mir! Kehre zurück zu mir!
    "

    „ Dieses Lied ist so traurig und so wunderschön zu gleich Anyâ. Mein Herz vermag dazu keine Meinung zu bilden“, flüsterte Milhuin mit leiser Stimme, da ihm die Worte peinlich erschienen.
    Anyâ nickte und küsste ihn so innig und leidenschaftlich, wie sie es den ganzen Abend noch nicht getan hatte. „ Milhuin sieh mal eine Sternschuppe du darfst dir etwas wünschen!“
    Dieser Aufforderung ging Milhuin nach und er wünschte sich, dass der Abend so wunderschön und friedlich bleiben würde.

    Dichte Wolken waren nun vor Kay’est und Nary’est gezogen und Milhuin war mitten aus seinem Schlaf hochgeschreckt. Eines der Glühwürmchen hatte versucht in seine Nase zu kriechen. Fluchend scheuchte er es weg und stapfte zum Wasser. Jenes war immer noch so rein und klar, wie vor einigen Stunden. Das kühle Nass benetzte sein Gesicht und auf einmal war er hellwach.
    Er drehte sich, um und seine blauen Augen sahen den Körper Anyâs, wie sie am Rand des Ufers lag und die Augen fest verschlossen hatte.
    Sie ist so wunderschön und doch ist ihr Herz voll Trauer. Wenn mir doch nur etwas einfallen würde mit dem ich sie aufmuntern könnt. Vielleicht finde ich ja etwas im Dickicht der Wälder.
    Tief in seine Gedanken versunken schlenderte er ein wenig durch den Wald, aber immer in Sichtweite des Sees, damit er sich nicht verlaufen konnte. Das Licht der Monde ermöglichte nur eine getrübte und verschwommene Sicht der Dinge und so tastete sich Milhuin vorsichtig und langsam durch das Dickicht des Waldes. Immer wieder trat er ein paar Äste um und fuhr mit der Hand durch das nasse Laub.
    Die kühle Nachtluft war so erfrischend und Milhuin lehnte sich kurz an einen Baum. Seine Kleidung saugte sich voll mit dem Wasser, welches das Moos an der Baumrinde absonderte, aber es kümmerte ihn nicht. Er atmete tief ein und nahm die gesamte Luft in sich auf. Er hoffte, dass diese Nachtluft und das für was sie stand für immer in seinen Körper bleiben würde. Er würde sie nie mehr gehen lassen und würde nie zu lassen, dass ihr etwas geschehen würde.
    Als seine Lungen unfreiwillig die Luft wieder entließen, da war es ihm klar. Schlagartig wusste er, welches Geschenk er ihr mitbringen würde. Es war direkt vor seiner Nase.
    Der Wind heulte kurz auf und als er durch die mächtigen Laubkronen der Bäume blies, ließen sie ihre Pracht niederregnen und Milhuin wurde bedeckt von einem Schauer aus bunten Blättern.
    Es dauerte nicht lange, da hatte er den Strauch gefunden nachdem er suchte. Ein alter Haselnussstrauch mit dicken Ästen.

    Fröhlich schlendernd kehrte Milhuin aus dem Wald zurück. In der rechten Hand hielt er einige Haselnüsse, die er am Boden aufgelesen hatte. In der anderen Hand einen relativ dicken und stabilen Stock mit dem er sich den Weg durch das Dickicht des Waldes erleichtert und den Weg abgetastet hatte. Wieder war einen kurzen Moment geblendet von dem strahlenden Anblick des Sees. Doch als er zu Anyâ hinüber sah, fielen die Haselnüsse zu Boden, wie schwere Regentropfen bei einem einsetzenden Gewitter. Seine Schritte waren nun nicht mehr beflügelt und leicht, sondern fest und massiv, während er den Ast erhob und zu ihrer Schlafstelle spurtete.


    Kapitel III: Die Stimme des Eises


    Milhuins Hände zitterten, als er sich tapfer vor Anyâ gestellt hatte. Sein Herz bebte, wie das Innere eines Vulkanes, bevor sich das glühende Magma über der Erde ergießt.
    Adrenalin schoss ihm durch den ganzen Körper, als er seinen Schritt festigte und die kühlen Augen musterte, die nur wenige Meter von ihm entfernt, erbarmungslos in die Seinen blickten.
    Sein Mund war trocken, als würde jegliche Flüssigkeit seines Mundes auf der Stelle verdampfen und nur eine riesige Wüste hinterlassen. Er versuchte zu sprechen, da er sich nicht bewegen konnte. Er wollte schreien, wollte Anyâ befehlen wegzulaufen, doch er konnte es nicht. Regungslos verharrte er, steif und stumm, wie ein verdorrter Baum auf einen windstillen Feld.
    Komm schon Milhuin…stell dich der Gefahr…d-d-du schaffst das.
    Das Bellen des Wesens riss ihm aus den Gedanken, und er merkte, wie sich die sanften Hände Anyâs in seine Schulterblätter bohrten. Der Schmerz, der dadurch verursacht wurde peinigte ihn nicht, denn er war läuternd und stärkte Milhuin auf eine seltsame Weise. Durch die Berührung wich seine Erstarrung und mit ihr die Dürre in seinen Mund ebenfalls und zögerlich fasste er den Mut etwas zu sagen.
    „ Ve-Ve-Ver-Verschwindet, oder ich werde euch töten!“.
    Ein grausames Heulen ging von den vier Grauwölfen aus, die sich vor ihnen aufgebaut hatten. Ihr Fell war struppig und zerzaust, obwohl es so aussah als würde es den Mondschein in sich reflektieren und wiederspiegeln.
    Der vorderste, welcher Milhuin vorher tief in die Augen gesehen hatte, fletschte bedrohlich seine Zähne. Das Zahnfleisch war blutrot und die Zähne wirkten wie Eissplitter im blutgetränkten Schnee. Seltsam matt waren sie und doch scharf und spitz, wie die gefährlichsten Speere der Heere Skadis‘.
    „ Einfältiger Mensch“, bellte eine Stimme und Milhuin blickte verwirrt umher, bis er begriff, dass es der Anführer der Wölfe war, welcher zu ihm sprach.
    „ Glaubst du wirklich, dass DU…ein gewöhnlicher Mensch...UNS…den mächtigen Hagar etwas anhaben kannst?“, erwiderte die Stimme des Wolfes. Sie klang unbarmherzig und höhnisch. Milhuin umklammerte die Haselnussrute immer fester, seine Fingernägel bohrten sich regelrecht in das weiche Holz.
    Milhuin konnte Anyâs Atem in seinen Nacken spüren. Eiskalt und angereichert mit purer Angst fühlte er sich an. Ihr Griff um seine Schultern lockerte sich langsam und es war so, als ob wieder sämtliche Energie und jeglicher Kampfeswille aus seinem Körper gewichen waren. Nun stand nur noch er da. Er, bewaffnet mit einer Haselnussrute, und vier Grauwölfen, die den mächtigen Hagar angehörten.
    Dies waren Wölfe, die skrupellos auf der Halbinsel lebten und plündernd die kleineren Dörfer in Venechol und Umgebung attackierten. Erbarmungslos töteten sie dabei jeden, der sich ihnen in den Weg stellten, sei es Frau, Kind oder Greis.
    Wenige von ihnen waren des Sprechens fähig, ebenso wie jener, der Milhuin nun mit gesträubtem Fell gegenüber stand. Jedoch verlor sich diese Eigenschaft mit der Zeit, da sich auch die berühmten Hagar mit niederen Wölfen paarten und so diese Kunst nur noch den mächtigsten und stärksten unter ihnen gegeben war.
    Als Milhuin in diese Augen sah; Augen die nichts als Hass und blanke animalische Triebe verrieten, war es ihm klar. Da wusste er, dass wenn er sie nicht töten würde, dann würden die Hagar ihn und Anyâ erbarmungslos niederstrecken. Unter dem Versuch zu schreien, stürzte er auf den Grauwolf, der direkt vor ihm stand. Jedoch verlor sich der Schrei und war nur noch ein heiseres Quieken und auch sein Angriffsversuch scheiterte kläglich, da er fast auf den nassen Steinuntergrund ausrutschte.
    Agil wich ihm der Hagar aus und lachte verächtlich.
    „ Welch Narr ihr doch seid…Menschensohn…Man hätte euch beibringen sollen, dass Tapferkeit und Edelmut zwei Eigenschaften sind, die von euch einfältigen Menschen viel zu hoch angesehen werden. Nun genug der Worte…ich glaube meine Freunde und Ich verzehren sich nach frischen Menschenfleisch!“. Als der Hagar die Worte ausgesprochen hatte stürzten die drei übrigen Wölfe unter einem fürchterlichen Jaulen auf Milhuin und Anyâ los.
    Jene warf ihr rotes Haar zurück und stürzte sich ins eiskalte Wasser, um den Angreifern zu entkommen. Ihr Fluchtversuch zeigte Wirkung, denn kurz vor dem Ufer beendeten die beiden Tiere ihren Angriff, als scheuten sie das Wasser, des kleinen Sees, und wandten sich nun Milhuin zu, welcher zitternd auf seinen Beinen stand und nicht wusste, welchen der Grauwölfe er sich zuerst entgegen stellen sollte.
    „ Nun greift schon an!“, brüllte der größte von ihnen und so folgten die anderen gehorsam den Befehl ihres Meisters.
    Milhuin schloss für einen kurzen Moment die Augen und als würde die Zeit stehen bleiben, erinnerte sich an die die letzte Nacht.
    Sollte dies das Ende sein…so habe ich mein Ende mit den wunderschönsten und einzigartigsten Menschen verbracht, welchen ich je gesehen habe. Wir schwammen zusammen in Schein tausender Glühwürmchen und wir liebten uns.
    Sollte dies das Ende sein…so weiß ich, dass es jemand merken wird. So weiß ich, dass Anyâ dort draußen um mich trauern wird. Dass ich geliebt habe und geliebt worden bin. Ich werde diese Augenblick nicht opfern und Anyâ gefährden.

    Er riss seine Augen weit auf und sein Ebenbild spiegelte sich in den bernsteinfarbenen Augen des Wolfes wieder, welcher mit aufgerissen Maul auf ihn zu gesprintet kam. Lechzend leckte er sich mit seiner fleischroten Zunge die Zähne und in der kalten Nachtluft sah Milhuin, wie er die heiße Luft aus seinen Nüstern ausstieß.
    Ohne zu zögern holte Milhuin mit seiner Haselnussrute aus und traf exakt die Schnauze des Hagar. Heulend ging er zu Boden und regungslos verharrte er dort. Auf einen weiteren Angriff vorbereitet drehte er sich den weiteren Wölfen zu, doch die drei Hagar starrten nur auf ihren Kameraden, der dort am Boden verharrte.
    Just in diesem Moment begriff auch Milhuin die Situation und verdutzt betrachtete er die Rute, welcher er fest mit seiner Hand umschlossen hielt. Nie und nimmer könnte eine einfache, weiche Haselnussrute den Angriff, eines ausgewachsenen Hagars zurückschlagen, geschweige ihn außer Gefecht setzen. Panisch tastete sein Blick den Wolf ab, um die Ursache für seinen überraschenden Sieg zu finden.
    Plötzlich brach die Sonne über die Kronen der Laubbäume herein und wie die feingliedrigen Hände eines Toten tasteten sie sich über die Szenerie. Behutsam streichelten sie das dichte Geäst des Waldbodens und die feuchten Steine am Seeufer.
    Sie fuhren durch das schmutzige Fell des Hagar und legten sich sanft um das blonde Haupt Milhuins. Als hätten die Hände der Sonne einen Schleier von Milhuins Augen gerissen, erkannte er, warum sich der mächtige Hagar nicht mehr rührte. Die Stelle an der die Rute das Fell des Hagars getroffen hatte war gefroren. Glitzernd schimmerte der gefrorene Streifen auf seiner Haut, wie die Seen seiner Heimatstadt im Winter, auf denen er immer Schlittschuh gefahren war.

    Milhuin starrte zunächst fassungslos auf die gefrorene Stelle und dann wieder auf seine Haselnussrute. Er begriff die gesamte Situation nicht und erschrocken vor seiner Tat ließ er seine Rute fallen.
    Leise und fast geräuschlos landete sie auf den Boden, doch laut genug um die drei übrigen Hagar wieder auf ihn aufmerksam zu machen. Ihre spitzen Ohren zuckten leicht, als das Geäst auf den Boden traf, und sofort blickten sie Milhuin wieder scharf an.
    Die Fratze des sprechenden Hagars verzog sich zu einem süffisanten Grinsen und mit leiser und bedrohlicher Stimme entgegnete er, „ Na sieh mal einer an. Da haben wir gedacht zwei Menschenkinder zu finden, die wir als Abendmahl verspeisen können und jetzt offenbart sich uns gleich einer der Würdenträger.“ Die übrigen zwei Grauwölfe fingen sofort an zu heulen und fletschten wieder bedrohlich ihre Reißzähne.
    „ Darüber wird sich Skadis aber freuen, wenn wir ihr gleich den Würdenträger des Eises bringen. ERGREIFT IHN! Tötet das Mädchen und bringt ihn mir unversehrt.“
    Gehorsam leistend sprinteten die Grauwölfe los, aber nicht gen Milhuin, sondern sie sprangen ins Wasser, hin zu Anyâ, welche die gesamte Situation über im Wasser verharrt war.
    „ Nein!“, schrie Milhuin, „ lasst sie in Ruhe. Nehmt mich!“. Doch die Hagar zeigten kein Erbarmen und schwammen weiter durch den kleinen Teich. Milhuin wollte ihnen hinterher, doch rutschte er aus und schlug hart mit dem Kopf auf den Boden auf.
    Fluchend hielt er sich die blutende Wunde und rappelte sich wieder auf. Jedoch bewegte er sich nicht, denn was sich vor seinen Augen abspielte nahm ihm jegliche Fassung. Verwurzelt mit der kalten Erde und eingehüllt in das Licht der kränklichen Wintersonne verweilte er am Ufer und starrte mit aufgerissenen Augen auf die Mitte des Sees, welche nun gefroren war.

    Ein hoher Schrei, wie die Stimme des kalten Nordwindes, ertönte und das Wesen, das in der Mitte erschienen war stellte sich kampfbereit gegen die beiden Grauwölfe.
    Es war genauso groß wie ein Hagar, doch eher Katzen- oder Fuchsartig. Es hatte eisblaues Fell, welches im Schimmer der Sonne fast durchsichtig erschien. Umso länger das Wesen auf seiner Eisscholle verharrte, desto weiter wuchs das Eis und bald hatte es den gesamten Teich erfüllt.
    Die Hagar waren mittlerweile ebenfalls auf die die schneeweiße Fläche geklettert und schüttelten ihr nasses Fell.
    Sie formierten sich zu einer Angriffsstellung und kreisten die Katze ein. Erneut ließen sie ein schmetterndes Wolfsgeheul los. Das graziöse Wesen fauchte zurück, doch ihr Schrei klang hoch und kühl und für Milhuin auf eine seltsame Weise vertraut.
    Auf einmal peitschte die Katze mit ihrem Schanz auf den eisigen Untergrund und im selben Moment zerbrach die Scholle in viele Splitter, so dass die Hagar ins Wasser stürzten. Ein kurzer Ausschrei des Wesens folgte und verstört fingen die Hagar an davon zu laufen. Jedoch warf ihr Anführer Milhuin einen hasserfüllten Blick zu, bevor er im Dickicht der Wälder verschwand.
    Filigran sprang die Katze über die Eisschollen hinweg, um zum Ufer zu gelangen. Milhuin hatte sich derweilen setzen müssen, um das Gesehen zu verarbeiten.
    Die Luft war nun eiskalt, auch wenn die Sonne nun schon vollkommen das Dach der Baumkronen überwunden hatte und die gesamte Lichtung in seiner Hand hielt.
    Die Katze saß nun direkt vor Milhuin, der sich immer noch die blutende Platzwunde am Kopf hielt.

    „ Mein Meister, ich bin Glacea und ich grüße euch. Lange habe ich auf euch gewartet, um an eurer Seite zu dienen“, sprach die Katze freundlich und senkte ihren Kopf, als sie Milhuin direkt gegenüber stand.
    Jener blickte nur einen Moment auf das Fabelwesen, welches vor ihm saß und stand irritiert auf. Ohne Glaziola anzusehen, schritt er an ihr vorüber und hielt nach Anyâ Ausschau.
    Er erblickte sie am anderen Ufer, wo sie mit angsterfülltem Blick zu Milhuins Seite herüber sah. Ihre Kleidung tropfte und ihr Haar hing nass und freudlos herunter. Als der junge Mann einen Schritt auf sie zu machte, wich sie instinktiv zurück und plötzlich schrie sie in fast panischer und heiserer Stimme.
    „ Komm mir nicht zu nah…du…du…du Ungeheuer. Du Dämon…du Hexenkind. VERSCHWINDE!“
    Milhuin, den es die Sprache verschlagen hatte, sah nur noch ihren nassen Haarschopf, der hinter einer alten Eiche verschwand, bevor er sich aufrappelte, um Anyâ zu folgen.


    Kapitel IV: Vermächtnis der Vergangenheit


    Das Stroh, auf dem Milhuin gebettet war, pikste ihn leicht, aber er störte sich nicht weiter daran. Sein Augenmerk war auf das Firmament über ihn gefesselt. Das große Himmelszelt, in seiner pechschwarzen Schönheit war über ihn ausgestreckt und mit tausenden einzelnen weißen Punkten versehen. Jeder von ihnen strahlte in einer abgöttischen Schönheit, dass auch das Aussehen Elanaers in den Schatten gestellt hätte. Sie alle waren um die vier Monde, den blauen Kay’est, den weißen Cel’est, den gelben Vil’est und den roten Nary’est, gruppiert. Das Quartett nahm ab und zu und läutete so die verschiedenen Jahresabschnitte ein, denn nie schienen sie als Vollmond zur gleichen Zeit, denn immer nur zwei erfüllten maximal gleichzeitig die Welt in den Stunden der Nacht.
    Vor allem unter den Feen, der fernen Wälder, wurden sie liebevoll die vier Stiefschwestern der Sonne genannt.
    Die Dächer der Stadt, Ni-Jano, wurden gerade von Cel’est, der weißen Königin der Nacht erhellt und sie tauchte die gesamte Stadt in ein mystisches Licht. Milhuin fühlte sich als würde er auf seinem Strohbett durch ein Meer von schneeweißer Milch gleiten, so sanft war das Licht, welches Cel’est absonderte. Über alles andere erstreckte sich der Palast des Eises, welcher das Zentrum der Hauptstadt Venechols bildete. Mysteriös funkelte er in Cel’est Schein und die hohen Türme schienen als wären sie aus tausenden Sternen zusammengezimmert worden. Die große Kuppel, die den Thronsaal Skadis‘ überdachte, schien wie eine Schale, in der die Sterne eintauchen würden, um den Schmutz des Universums von sich abzuwaschen und um wieder rein zu sein für die Wanderer der Nacht.
    Milhuin genoss die Aussicht und machte es sich auf seinem Schlafgemach gemütlich, auch wenn er bei dem Anblick nicht einschlafen konnte. Seine Augen verschlangen regelrecht die Eindrücke der sternenklaren Mondnacht und saugten diese Eindrücke so tief in sich ein, als hätten sie Angst sie könnten im selben Moment wieder verblassen, wenn er die Augen schloss.
    Der weiße Schleier, der sich über das Land nun schon seit drei Monaten gelegt hatte, wurde langsam rissiger, und schon überall brach der Frühling heraus aus seinem Gefängnis, in welches ihn der Winter gesperrt hatte. Dennoch waren die Nächte noch kalt und Milhuin fror und es stellten ihm alle Haare auf, als ein kalter Wind leise, aber merklich, über die Dächer der Stadt wisperte, als wollte er überall im Land verkünden, dass der Frühling aus den eisigen Gefängnis ausgebrochen sei und nun wärmere Zeiten anbrechen würden.
    Er drehte sich auf die Seite und seine blauen Augen musterten die eisblaue Katze neben ihm, die sich ein gekringelt hatte und leise döste.
    Glacea…auch wenn wir uns erst vor zweieinhalb Monaten zum ersten Male trafen, so habe ich das Gefühl, als würden wir uns schon ein Leben lang kennen.
    Er beobachtete, dass Fell Glaceas, wie es sich sanft hob und senkte, während sie einen friedlichen Schlaf schlief. Ab und zu zuckte ein Muskel ihres rechten Beines, aber ansonsten wirkte sie friedlich. Angesteckt von diesem glücklichen Moment, fing er an erst leise zu summen, bevor sich die Töne zu Buchstaben formten. Wie kleine Blasen kamen die Töne aus ihm heraus und umlagerten die beiden ruhenden.


    „Oh Panderëd, einst lieblich rein
    Verseucht bist du von Dunkelheit.

    Einst brachten wir dir Licht und Schein
    Doch es verging in Ewigkeit.

    Der Regen der die Felder goss
    Verbannt von Hitze und von Feuer

    Mein Herz hängt hier an jedem Spross
    Der Schönheit Preis ist wahrlich teuer.“


    Plötzlich riss Glacea ihre Augen auf und nun schaute er in die ihren. Eine grüne Sommerwiese blickte ihm entgegen. Übersät mit den unterschiedlichsten Blumen. Vor ihm eröffnete sich ein Lustspiel der Sinne. Ein Teppich in den unterschiedlichsten und blühendsten Farben. Lilafarbener Lavendel mit seinem lieblichen Duft stieg ihm in die Nase, oder die Schmetterlinge, welche fröhlich über den weißen Lilien tanzten. Zierlich und klein zierten die gelben Glockenblumen den grünen Boden und vorsichtig tasteten sich Milhuins Augen durch diese Welt, als Angst davor diesen wunderbaren Anblick zu zerstören. Mit ihrer meeresblauen Farbe stachen die Hortensien, eng zu einem kleinen Busch zusammengeengt, aus der Farbenpracht heraus. Doch eine Blüte war es, an denen Milhuins Augen haften blieben. Von derer er sich nicht losreißen konnte. Es war eine einzige bloß…eine einzige die in ihrer schlichten Form und Einsamkeit…jegliche Art von Schönheit und Eleganz für Milhuin verkörperte. Drapiert in dem Farbenmeer, aus lilafarbigen Lavendel, blauen Hortensien, gelben Glockenblumen, schneeweiße Lilien und pinken Orchideen, stand eine einzelne blutrote Rose. Sie war röter als Nary’est, der feuerrote Mond, der momentan nur als Sichel am Himmelszelt zu sehen war.
    Die Blütenblätter absolut gleichförmig und eben bewegten sich im leichten Winde, und es schien als würden alle anderen Blumen voll Neid und Missgunst auf die Rose schielen, welche in perfekter Einsamkeit die Wiese zierte. Milhuins Augen streichelten zunächst sanft die Blütenblätter, bevor sie auch den Stiel entlang wanderten. Selbst die spitzen Dornen erschienen wunderschön und in absoluter Perfektion. Doch so schnell er die Wiese betreten hatte, so rasch verließ er sie auch wieder, als Glacea blinzelte und er nun wieder die smaragdgrünen Augen seiner Gefährtin sah, die ihn liebevoll musterte.
    „ Welch Lied war dies Milhuin? Wer flüsterte euch einst diese wundersame Melodie ins Ohr, die sogleich so traurig ist, dass mein Herz zerbersten möge vor Trauer“, fragte ihn die weiche Stimme Glaceas, bevor sie sich zu seinen Füßen bettete.
    Er streichelte ihr zunächst das eisblaue Fell, während er gedankenverloren in den Nachthimmel starrte, als müsste er erst seine Gedanken suchen, wie Wasser aus einem tiefen Brunnen schöpfend, um sie dann anzuordnen. Das Fell Glaceas war weicher als zuvor und er spürte keinen einzigen ihrer Knochen, so fest hatte sie neben ihn geruht. Nach einer Weile senkte er seinen Blick und fixierte einen Punkt auf Glaceas Fell, bevor er leise zu erzählen begann.
    „ Jenes Lied, welches du vernommen hast, Glacea. Jenes Lied brachte mir meine Mutter bei. Sie sang es in den Morgenstunden, um mich aus meinem Schlafe zu wecken. Sie sang es am Nachmittag, wenn ich aus der Schule kam, und sie gerade die Kleider schneiderte für die Fürstinnen in Venechol. Sie sang es zu den Abendstunden, als ein gewaltiges Gewitter über unsere Stadt herüberzog und sie sang es als man meinen Vater zu Grabe trug.“ Milhuin zögerte und seine Stimme klang nun belegt und matt, „ Seitdem singt sie es nicht mehr. Seitdem ist sie verstummt. Sie schweigt, wenn ich morgens aufstehe. Sie schweigt, wenn ich abends vom königlichen Palast zurückkehre und sie ist immer noch stumm, wenn sie mir die Kleider für die Fürstinnen übergibt, damit ich sie verteilen kann.“
    Er kraulte Glacea hinter dem langen Ohren, woraufhin sie genüsslich den Kopf empor streckte und die Augen schloss. „ Ja Glacea daher kenne ich diese Melodie, auch wenn mein Vater seit zwei Jahren verstorben ist und meine Mutter seitdem nie mehr für mich sang, kenne ich sie immer noch.“
    Er verstummte und seine Finge vergruben sich tief im Fell der Katze, welche ihm zu Füßen lag. Plötzlich spürte er an der freien Hand etwas kaltes und raues und merkte, dass sie ihn angestupst hatte und ihre rosa Zunge nun liebevoll und zutraulich seine Finger leckte.
    „ Milhuin dies tut mir Leid für dich, aber durch dich lebt diese Melodie weiter und irgendwann wird deine Mutter dir dankbar sein, dass du sie für sie verwahrt hast. Sie wird dankbar sein, dass sie eines Tages wieder singen kann“, flüsterte Glacea, bevor sie sich wieder ein kringelte und fortfuhr, „ Doch von was handelt dieses Lied? Welchen Inhalt liegt ihm zu Grunde?“
    Milhuin musste lächeln und in Gedanken summte er nochmal die Melodie und er verfolgte die Wörter, die vor ihm erschienen und suchte ihre Bedeutung und ihren Sinn.
    „ Weißt du…“, setzte er an, „ es ist schwer zu erklären, da der Inhalt des Textes lange vor meiner Geburt geschehen ist. Meine Mutter selbst hat diese Melodie auch nur von ihren Vorfahren erlernt. Doch mein Vater erzählte mir folgendes.
    Einst vor etlichen Jahren und Mondzyklen, als diese Welt noch frisch und jung war und die Schutzpatronen der Elemente noch nicht auf der Erde verweilten…da gab es einen jungen Mann. Von abgrundtiefer Abscheulichkeit war seine Wesensart. Er verachtete jedes Lebewesen, was auf der Erde verweilte und so hegte er nur den einen Wunsch…den Wunsch die Welt neu zu gestalten. Seinen richtigen Namen kennt niemanden, aber er selbst nannte sich -“.
    „ Vexor!“, sprach Glacea fast wie in Trance und Milhuin musterte Glacea einen Moment fassungslos. „ Du kennst seinen Namen“, fragte er verdutzt, „ Ab..aber…woher? Wie lange verweilst du schon auf dieser Welt? Oder hörtest du Geschichten über ihn? Nicht viele kennen seinen Namen, er wird überall eigentlich nur der Schatten genannt, weil er seine menschliche Hülle, nach einen Kampf mit den Göttern verloren hat.“
    „ Milhuin…es gibt etwas…was ich dir schon länger sagen wollte. Die Tatsache, dass wir uns damals am See, in der Nacht wo die Hagar dich bedroht haben, getroffen haben…das alles…war kein Zufall. Es ist auch nicht Zufall, dass gerade du diese Kräfte beherbergst…und dass ich dir zur Hilfe eilen konnte.“
    Milhuins blauen Augen waren immer noch von absoluter Fassungslosigkeit und Sprachlosigkeit gekennzeichnet, aber Glacea gebot ihm ihr nur zuzuhören bis sie geendet hatte. Dazu richtete sie sich wieder auf und saß nun in ihrer vollen Größe vor dem knienden Milhuin. Cel’est erleuchtete auch Glaceas Fell, welches nun fast Silber schien. Ihren Ohren zuckten immer mal wieder, wenn unten in den Gassen noch Händler entlang fuhren, oder die letzten Gäste die Brauerei verließen. Ihr langer Schwanz formte, während sie sprach, die verschiedensten Zeichen und Buchstaben und schien im silbernen Schein des Monds, sich wie in Trance zu bewegen.
    „ Alles begann vor etlichen Jahren…im Zeitalter des ersten Mondzyklus. Der Zeit, wo Berge und Wälder, Täler und Seen, Fluss und Meer noch jungfräulich waren in der Welt Panderëds. Jene Welt wurde geschaffen durch die Acht Obersten, oder Schutzpatronen, wie ihr sie heutzutage nennt.
    Sie waren die edelsten und reinsten Wesen, die es auf der Welt gab und sie alle verkörperten eines der grundlegenden Elemente, die es auf Panderëd gibt. Feuer, Wasser, Eis, Wind, Erde, Natur, Licht und Dunkelheit. Aus ihnen wurde unsere Welt geschaffen…und ich auch, Milhuin. Doch dazu komme ich später.
    Die Obersten entschieden sich jedoch nicht auf der Erde zu verweilen, sondern in ihren Palästen oberhalb des Himmels ihr Leben zu fristen, um den Geschöpfen der Erde, den Menschen, Feen, Tieren und etlichen weiteren Kreaturen, ein friedliches Leben, ohne ihren Einfluss zu gewähren.
    Dennoch erwählte jeder Schutzpatron einen Sterblichen aus…jenen beriefen sie als Würdenträger. Jene sollten das jeweilige Element beschützen und seine Schönheit auf Erden bewahren. Sie wurden die Würdenträger der ersten Generation genannt, da sie die ersten waren, die zu dieser Aufgabe auserkoren waren.
    Doch ging der Plan der Obersten nicht auf und die Würdenträger verfielen ihrer Macht und nutzten sie zur Unterjochung ihrer Mitmenschen und missbrauchten ihr Element. Der schlimmste von allen war der Schatten, Vexor der Würdenträger der Dunkelheit. Er nutzte seine Macht und unterwarf alle anderen Würdenträger tötete sie und nahm ihre Macht in sich auf. Vexor schuf sich ein Imperium und stürzte die gesamte Welt in Dunkelheit. Niemand war ihm gewachsen, doch die Obersten in ihren Himmelspalästen blieben standhaft und sie beriefen erneut acht Sterbliche, die ihnen am fähigsten erschienen sich Vexor in den Weg zu stellen...die Würdenträger der zweiten Generation. Da die Zeit knapp war, schufen sie aus einem Teil ihrer Macht, ein Fabelwesen. Ein Tier, welches es nur einmalig auf der Erde gab. Es sollte dem Würdenträger der zweiten Generation als Begleiter und Helfer dienen und ihm dabei unterstützen mit seiner neu gewonnen Macht umzugehen.
    Milhuin…ich bin solch ein Wesen…mich schuf Skadis aus dem reinsten Eis, welches sie geformt hatte. Gemeinsam mit den acht weiteren Würdenträgern zogen wir gen Vexors Festung, doch starben sie noch ehe wir seine Festung erreicht hatten. Er enthaupte jeden einzelnen von ihnen und stellte zum Spott der Schutzpatronen ihrer Leichname, an ein hölzernes Kreuz genagelt und ihren Schädel auf der Spitze aufgespießt, vor seinem Palast zur Schau.
    Da fassten sie einen Beschluss und allen voran Elanaer, in das hellste Licht gehüllt, stiegen herab vom Himmel und zogen in die Schlacht gegen den Fürst der Finsternis. Seine Seele aufgezehrt von der unglaublichen Machtkonzentration in seinem Körper war brüchig, doch seine Macht immer noch ungeheuerlich. Dennoch schafften es die Obersten seine menschliche Hülle zu zerschellen und ihm die Kräfte zu entrauben. Sein Geist entschwand jedoch und zog sich in die tiefsten Winkel Panderëds zurück.
    Daraufhin entbrannte eine wilde Debatte unter den Reihen der Obersten über die Frage, ob sie zurück kehren sollten und ob sie neue Würdenträger einsetzten sollten.
    Sie entschieden sich neue Würdenträger auszuwählen, aber diesmal überließ man es den Kräften selber sich einen Körper zu suchen. Auch sollten die Fähigkeiten der Würdenträger erst aktiv werden, wenn sie sich in wahrer Not befänden. Niemand sollte wissen, wer Würdenträger sei, damit Vexor, sollte er zurückkehren, sie nicht erneut so leicht erledigen könne.
    Wir, die Begleittiere, wurden in Stein verwandelt und sollten erst wieder erwachen, wenn die Zeit gekommen sei, dass die Würdenträger der dritten Generation ihre Fähigkeiten erlangen. So erwachte ich vor genau drei Monaten im Palast Skadis‘ und eilte zu dir Milhuin. Du bist einer der Würdenträger. Du, der dich im Kampf mit den Hagar, in wahrer Not befunden hast, erlangtest deine Fähigkeiten. Und dir eilte ich zur Hilfe und seitdem begleite ich dich.
    Es ist wichtig, dass du verstehst, dass du auserkoren bist das Element zu bewahren und seine Reinheit zu schützen. Du Milhuin bist der Würdenträger des Eises!“
    Milhuin blickte nur verdutzt in das Gesicht Glaceas, welche sich nun vor ihm aufgebaut hatte und ihn durchdringend anblickte. Ihre smaragdgrünen Augen bohrten sich, wie grüne Speere tief in seine Seele. Ihr Fell war nun nicht mehr samtweich, sondern angespannt und irgendwie rau und er sah deutlich die Knochen unter dem eisblauen Mantel.
    Milhuin setzte an und brach dann sofort wieder ab. Er legte die Stirn in Falten und zögerlich brachte er heraus, „ Will…will..willst du mich..auf den Arm nehmen, Glacea?“ Er fuhr nun mit schon fast überzogener und lächerlich klingender Stimme fort, während er auf dem Dach auf und ab ging.
    „ Ich…ICH? Ich bin ein…ein…wie sagtest du?...Würdenträger?! Das ich nicht lache…ich Sohn einer Schneiderin und eines Offiziers. Ich…ich…bin doch kein Magier, der gegen den Schatten kämpfen soll. Ich bin ein Bogenschütze…ein guter…ich bin in einer Ausbildung, um in die Leibgarde Skadis einzutreten, aber ich bin KEIN Würdenträger“. Seine Stimme überschlug sich nun fast. „ Ja Anyâ nannte mich einen Hexer…einen Abmenschen…da hatte sie wohl recht. Ich…ich wollte diese Fähigkeit gar nicht! DU! Du bist schuld, dass ich sie bekommen hab. Das hat doch alles angefangen, wo du aufgekreuzt bist Glacea…Was hast du mit mir gemacht?“
    Er rannte zum Geländer des Daches und blickte hinunter in die Gasse, welche kaum beleuchtet war. Nur wenig Licht fiel durch die kleinen Seitengassen herein. Milhuin holte tief Luft und blonde Strähnen legten sich ihm ins Gesicht. Seine Gedanken rasten…und er sah tausend Bilder vor seinem Kopf. Sein Blick wandte sich wieder Cel’est zu und der weißliche Mond, umringt von den tausenden Sternen, schien emotionslos zurück. Noch immer hatte er das Gefühl in einem Meer aus weißer Milch zu baden und immer wieder die Sternentürme und die himmlische Schale, die den Palast Skadis‘ zierten zu umrunden.
    Er atmete tief ein und nahm die frische Nachtluft auf, bevor er sie wieder nach draußen entließ. Nach einigen Minuten drehte er sich um und blickte in Glaceas Augen, die das Gesicht des Mondes wiederspiegelten.
    „ Glacea…tut mir leid“, stotterte er und sagte etwas distanziert, „ gehen wir schlafen…es ist spät…Morgen reden wir genauer darüber“, setzte er liebevoll entgegen und streichelte ihr über den Kopf. Jene begann zu schnurren und schmiegte sich an den Körper Milhuins, der sich wieder auf sein Strohbett gelegt hatte.
    Die Nacht schlief Milhuin sehr unruhig. Er wurde von Alpträumen geplagt. Er stand wieder auf der Blumenwiese, doch alle Pflanzen denen er sich näherte verwelkten sofort. Als er sich der Rose näherte, welche als einziger noch in voller Eleganz und Stärke in Mitten des Feldes stand, fürchtete er auch ihre Schönheit mit seiner Anwesenheit zu zerstören. Doch merkte er auf einmal, dass nicht er der Faktor war, welche die Blumen zu welken brachte, sondern der Schatten und bevor sich Milhuin schützend vor die Rose werfen konnte, verwelkte auch ihre Schönheit und ging zu Grunde.


    Kaptiel V gibt es voraussichtlich am 11.11!



    Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal editiert, zuletzt von Vex ()

  • Puuh also bei einem so jungen Menschen
    kann man nicht von Lebenswerk reden, aber vlt von einem
    Lebensabschnittswerk 8| . Unzählig sind die Jahre wohl nicht :P , aber wenn du mit 16 die ersten Sachen niedergeschrieben hast...


    Also Lord Vexor, meine demütigen und bescheidenen Eindrücke und Gedanke, zu eurem Werk (bitte nicht enthaupten):


    Nicht nur wegen des Gedichts am Anfang wirkt die Geschichte von Herr der Ringe inspiriert.

    Eine ganz neue Welt also und die Geschichte wird wohl wirklich episch werden, vermutlich im wahrsten Sinne des Wortes :D .

    Der Anfang erinnert mich ein bisschen an griechisch-römische Schöpfungmythen. Man kapierts zwar erstmal nicht so ganz, aber man hat ne Vorstellung :D .
    Danach sehr schön die Beiden beschrieben, ohne kitschig zu werden. Schön das erst später nebenher klar wird, das es Zwergen sind. Wirkt einfach eleganter, als zu sagen Herr und Frau Zwerg...

    Würde vorschlagen, dass du vielleicht eine Alterempfehlung in den Startpost aufnimmst.


    Beispielsszene die nicht für Kinder geeignet ist
    Ohne Erbarmen vollstreckte die schwarze
    Dame das Urteil selber. Sie erhob das tiefschwarze Schwert und
    durchbohrte den Hals der Zwergenfrau. Ihr Blut tränkte das Bett
    ihrer Kinder in ein tiefes Rot und würde man den Leichnam ihrer
    Mutter nicht neben ihnen legen sehen, so würde man denken sie wären
    in den edelsten, roten Stoff der Welt gehüllt.
    Erbarmungslos warf
    der Schatten mit seinen dunklen Schwingen die beiden Kleinen ihrem
    Reittier zum Fraße vor. Jenes verschlang sie mit einem Happen.




    Ich weiß, es wird effektiv vermutlich nicht viel nützen und im Internet gibts 1000 schlimmere Sachen; dennoch ich denke einfach, dann hat man darauf hingewiesen und seine Schuldigkeit getan. Wenn dann ein 13 jähriger sich trotz Warnung entscheidet es zu lesen, dann kann man nichts machen. Wenn Eltern das kontrollieren wollen, ist das auch hilfreich (ich weiß, dass machen heutzutage kaum noch Eltern)


    Was sonst auffällt ist, das die sehr bildreich erzählst,z.B. hier:




    Als sie den Raum einmal durchquert
    hatte, begab sie sich Richtung Boden, und während des Fluges
    durchzog sie, wie ein kleiner Bach, der schnell und fließend in
    einen gewaltigen Strom übergeht, die Verwandlung in ihre menschliche
    Gestalt.
    Generell weiß dein Stil zu gefallen, die harten Zeitsprünge, die Spannung erzeugen beispielsweise. Interessantes Detail das Chamula in dem Schöpfungsmythos und später in der Handlung vorkommt. Generell ist der Prolog auf einem hohem Niveau und wirkt professionell. Einzige kleiner Kritikpunkt, vielleicht übertreibst du es mit dem Bildreichtum deiner Sprache zuweilen ein klein wenig, ist allerdings auch Geschmackssache...


    Hab noch keinen besseren Prolog von einem Autor gelesen, der das nicht beruflich macht. :thumbup:

    Bin gespannt wie es weiter geht, du hast uns ja jetzt die Grausamkeit von Vexor und seinen Leuten gezeigt, sowie ihn selbst und uns einen kleinen Einblick in seine Pläne gewährt. Bin gespannt wie und vor allem mit wem es im ersten Kapitel weiter geht. Wäre sehr untypisch (aber immerhin mal was ganz neues) die Geschichte des bösen Herrschers zu erzählen. Vermutlich kriegen wir eher eine(n) junge(n) Held(in) irgendwo in der Welt zu sehen, der/die dann seine/ihre Motivation erhält gegen das Böse zu kämpfen?! [political correctness ist anstrengend :D ]

    Einen Leser hast du schon mal :) (ob du mich willst oder nicht :P ).

    Eine Geschichte von einem Meister seines Handwerks...

    Eine Geschichte die das Genre revolutionieren wird...

    Eine Geschichte die die Welt verändern wird...

    ...ist dies nicht. Wenn ihr trotzdem gerne reinschauen möchtet: Link [Kapitel 9 ist draußen
    . Kapitel 9 folgt am 21.11.]
  • Hallo Jojo danke für deine Kommentare! :)
    Puuh also bei einem so jungen Menschen

    kann man nicht von Lebenswerk reden, aber vlt von einem

    Lebensabschnittswerk 8| . Unzählig sind die Jahre wohl nicht :P , aber wenn du mit 16 die ersten Sachen niedergeschrieben hast...
    Okay...war vielleicht ein wenig übertrieben, aber immerhin machen die vier Jahre ein fünftel meines Lebens aus und die zwei DinA4-Ordner
    voll mit Skizzen und selbsterstellten Karten...lassen einen dann doch manchmal etwas größenwahnsinnig werden :thumbsup:

    ab noch keinen besseren Prolog von einem Autor gelesen, der das nicht beruflich macht. :thumbup:



    Bin gespannt wie es weiter geht, du hast uns ja jetzt die Grausamkeit
    von Vexor und seinen Leuten gezeigt, sowie ihn selbst und uns einen
    kleinen Einblick in seine Pläne gewährt. Bin gespannt wie und vor allem
    mit wem es im ersten Kapitel weiter geht. Wäre sehr untypisch (aber
    immerhin mal was ganz neues) die Geschichte des bösen Herrschers zu
    erzählen. Vermutlich kriegen wir eher eine(n) junge(n) Held(in) irgendwo
    in der Welt zu sehen, der/die dann seine/ihre Motivation erhält gegen
    das Böse zu kämpfen?! [political correctness ist anstrengend :D ]



    Einen Leser hast du schon mal :) (ob du mich willst oder nicht :P ).

    Viellen Dank erstmal für die Blumen...dafür lass ich meine Sense heute ruhen und stell dir etwas von dem Pfefferminztee hin. Lòr wird den wohl nicht mehr trinken können, aber Chamula wischt gerade den Boden, wie ich sehe...dann ist das hier auch gemütlicher :P

    Wie es weiter geht bleibt vorerst noch ein Geheimnis. Das erste Kapitel, welches ausnahmsweise schon heute oben ist, wird nochmal aus einer anderen Sicht geschrieben sein.

    Nicht nur wegen des Gedichts am Anfang wirkt die Geschichte von Herr der Ringe inspiriert.
    Dazu wollte ich mich noch äußern, ich habe es zwar nicht als Kritik aufgefasst, aber dennoch.
    Ich stehe auch vollkommen dazu, dass ich mich von verschiedenster Fantasyliteratur habe inspirieren lassen. Bei einem mittlerweile so umfangreichen Angebot
    ist das auch kaum mehr möglich, weswegen ich auch keinen Anspruch erhebe, dass alle Ideen, die ich hier verwende auch hunderprozentig von mir stammen.
    Das ist sowieso unmöglich, weil der Mensch irgendwie immer in gleichen Kategorien denkt und es sich nur in Nuancen unterscheidet. Also, wenn euch eine Parallele zu einen Werk
    auffällt, kann es durchaus sein, dass die mir auch bewusst ist :P

    Und natürlich will ich dich als Leser. Mir ist jeder Leser recht und du ganz besonders! :thumbsup:

  • Vexor schrieb:

    Nicht nur wegen des Gedichts am Anfang wirkt die Geschichte von Herr der Ringe inspiriert.


    Dazu wollte ich mich noch äußern, ich habe es zwar nicht als Kritik aufgefasst, aber dennoch.
    Ich stehe auch vollkommen dazu, dass ich mich von verschiedenster Fantasyliteratur habe inspirieren lassen. Bei einem mittlerweile so umfangreichen Angebot
    ist das auch kaum mehr möglich, weswegen ich auch keinen Anspruch erhebe, dass alle Ideen, die ich hier verwende auch hunderprozentig von mir stammen.
    Das ist sowieso unmöglich, weil der Mensch irgendwie immer in gleichen Kategorien denkt und es sich nur in Nuancen unterscheidet. Also, wenn euch eine Parallele zu einen Werk
    auffällt, kann es durchaus sein, dass die mir auch bewusst ist :P
    Joa, Herr der Ringe, ist eben die Benchmark die auch so ein Mainstreamer wie ich kennt. Gerade bei dem Genre (,aber auch allgemein) ist es selbstverstänbdlich unmöglich alles selbst zu erfinden. Ich meine Zwerge z.B. haben den Ursprung aus der nordischen Mythologie (oder womöglich noch früher), es ist ja klar das man da irgenwie drauf aufbaut. Wichtig ist das man seine eigene Geschichte erzählt und im Idealfall dazu noch etwas entwickelt (Stil oder Fabelwesen oder irgendwas) das es einzigartig macht.

    Vexor schrieb:

    Und natürlich will ich dich als Leser. Mir ist jeder Leser recht und du ganz besonders! :thumbsup:
    Wow mich ganz besonders 8| :) , mal sehen wie lange die Einstellugn andauert :P :D .

    So zum Kapitel 1:

    Mal zum Anfang, fehlt da nicht ein Komma? Ist ja eig ne Aufzählung.So, wir sehen das Treffen der Schutzpatrone. MMn auch noch irgendwo Vorgeschichte, da sich ein mächiger Elementarherrscher wohl nicht als Protagonist anbietet. Ich tippe mal stark auf die Würdenträger; hier wurde ja vlt schon ein Foreshowding gemacht, mit Skadis Pfeil und Bogen Boy oder doch Elanaer Würdenträger(in)?

    Man darf gespannt sein. Es gefällt mir, dass du nciht mit der Tür ins Haus fällst, sondern dass man erst mit der Zeit kapiert, um wen es genau geht. Interessant ist auch das ambivalente Verhältnis zwischen Chamula und Elanae-Licht und Dunkelheit. Allerdings wirkt Eleanar schon etwas naiv/versagt...

    Würd ja auch etwas schreiben, dass es zu bemängeln gibt, aber da fällt mir schlicht nichts ein. Atmosphärisch sehr dicht, es wirkt alles sehr detalliert, als würde da viel dahinterstehen. Ach, was soll ich hier noch rumlabern, ganz einfach gesagt:

    :thumbup:

    Eine Geschichte von einem Meister seines Handwerks...

    Eine Geschichte die das Genre revolutionieren wird...

    Eine Geschichte die die Welt verändern wird...

    ...ist dies nicht. Wenn ihr trotzdem gerne reinschauen möchtet: Link [Kapitel 9 ist draußen
    . Kapitel 9 folgt am 21.11.]
  • So zum Kapitel 1:



    Mal zum Anfang, fehlt da nicht ein Komma? Ist ja eig ne Aufzählung.So,
    wir sehen das Treffen der Schutzpatrone. MMn auch noch irgendwo
    Vorgeschichte, da sich ein mächiger Elementarherrscher wohl nicht als
    Protagonist anbietet. Ich tippe mal stark auf die Würdenträger; hier
    wurde ja vlt schon ein Foreshowding gemacht, mit Skadis Pfeil und Bogen
    Boy oder doch Elanaer Würdenträger(in)?



    Man darf gespannt sein. Es gefällt mir, dass du nciht mit der Tür ins
    Haus fällst, sondern dass man erst mit der Zeit kapiert, um wen es genau
    geht. Interessant ist auch das ambivalente Verhältnis zwischen Chamula
    und Elanae-Licht und Dunkelheit. Allerdings wirkt Eleanar schon etwas
    naiv/versagt...



    Würd ja auch etwas schreiben, dass es zu bemängeln gibt, aber da fällt
    mir schlicht nichts ein. Atmosphärisch sehr dicht, es wirkt alles sehr
    detalliert, als würde da viel dahinterstehen. Ach, was soll ich hier
    noch rumlabern, ganz einfach gesagt:
    Ja das mit dem Komma...wenn ich das Komma einbaue dann funktioniert der Spoiler nicht mehr^^ Frag mich nicht wieso, da habe ich mich lieber entschieden es wegzulassen, als den Kapitel namen zu ändern.
    Ansonsten danke für das Feedback.
    Auf Grund der hohen Dichte an Namen, Personen und Orten werde ich zeitnah mal versuchen meine ganze handgeschriebenen Notizen und Karten irgendwie zu digitalisieren, um es hier zur Verfügung zu stellen! =]

    Des Weiteren habe ich Kapitel 2 hochgeladen. Ich wünsche viel Vergnügen beim Lesen :)

  • So jetzt habe ich die Zeit gefunden, mir Kapitel 2 durch zu lesen. Also bisher dachte ich ja: "Ganz gute Geschichte", aber jetzt... (Cliffhanger)
    Ganz ehrlich, Kapitel 2 ist einfach toll. Atmosphärisch perfekt, einfach wunderschön geschrieben, romantisch, ohne kitschig zu sein. Thumps up :thumbup: . Du hast echt ein Talent für diese Art von Geschichten. Als er zurück kommt war mir schon klar, dass etwas nciht stimmt, ich dachte ob sie vielleicht tot da liegt, aber du hast es erst mal offen gehalten. Weiß nichts mehr groß zu schreiben, weiß nichts zu kritisieren oder zu diskutieren, dazu war das Kapitel einfach zu gut. Nicht dass das noch zur Mode wird, dass ich deine Kapitel kritiklos bejubele 8| , sonst find ich doch immer was zu meckern :D

    Wie lange lässt du uns eigentlich an der Klippe baumeln?

    Eine Geschichte von einem Meister seines Handwerks...

    Eine Geschichte die das Genre revolutionieren wird...

    Eine Geschichte die die Welt verändern wird...

    ...ist dies nicht. Wenn ihr trotzdem gerne reinschauen möchtet: Link [Kapitel 9 ist draußen
    . Kapitel 9 folgt am 21.11.]
  • Ich danke, wie stets für die Blumen =]

    Freut mich wirklich, dass ich dich als Leser gewinnen konnte.
    Wenn du nichts zum kritisieren findest bin ich dir nicht böse, ist ja nicht so, als würde ich gegen Lob allergisch reagieren.
    Ich hoffe nur, dass sich noch ein paar mehr Leser dazu gesellen.

    Im Übrigen gibt es Kapitel 3 jetzt schon zum Lesen! :)

    Vexor =]

  • So Kapitel 3:

    Angriff der Grauwölfe. Finde es gut gemacht das Miluihn (oder so) weder der megamutige Draufgänger ist , noch ein riesen Schisser, sondern irgendwo in der Mitte. Er muss sich erst besinnen, stellt sich dann aber mutig. Er ist also der Eis-Würdenträger. Mal sehen wie du das später umsetzt, bisher gabs da ja die EIchSel-Rute. So dann der Autritt des Begleittiers. Katzenhaft, grazil, passt zum Element Eis und bringt einen guten Gegensatz zu den Wölfen rein. Apro pros: Fand die Wölfe gut gemacht, Wölfe als Bedrohung ist sicher keine neue Idee, aber sie ist gut umgesetzt. Es weiß zu gefallen, dass du immer Hintergrundinformationen miteinfließne lässt. In de,m Fall über die Sprache der Wölfe. So kriegt man das Gefühl inmitten einer großen und komplexen Welt ist. Das Ende ist natürlich ein Schlag ins Gesicht unseres Helden, aber nachvollziehbar und auch auf eine gewisse Weise passend (es kann ja nicht nur super lieblich weitergehen).

    Einziger kleiner Kritikpunkt, sind einige wenige nicht so gelungene Formulierungen, wie z.B.:


    Ihr Fell war struppig und zerzaust, obwohl es so aussah als würde es den Mondschein in sich reflektieren und wiederspiegeln.
    Obwohl bedeutet, dass man einen Gegensatzt aufzeigen möchte, aber struppig/zersaust ist kein Gegensatz zu reflektierendem Fell.


    erwiderte die Stimme des Wolfes.
    In dem Moment gibt es nichts zu erwidern, weil schlicht kein anderer was gesagt hat. Erwidern, also Wider=Gegen --> widersprechen wäre ja, wenn ein anderer etwas gesagt hätte, dem er widerspricht.

    Aber das sind Kleinigkeiten. Das man auf sowas bei der Bewertung eingeht, zeigt das du dich auf hohem Niveau bewegst. Ansonsten kann ich mich nur wiederholen: Atmosphärisch sehr dicht, wirkt bis ins Detail augearbeitet. Einfach gesagt: (wieder) starkes Kapitel.

    Eine Geschichte von einem Meister seines Handwerks...

    Eine Geschichte die das Genre revolutionieren wird...

    Eine Geschichte die die Welt verändern wird...

    ...ist dies nicht. Wenn ihr trotzdem gerne reinschauen möchtet: Link [Kapitel 9 ist draußen
    . Kapitel 9 folgt am 21.11.]
  • Jojo100 schrieb:

    So Kapitel 3:

    Angriff der Grauwölfe. Finde es gut gemacht das Miluihn (oder so) weder der megamutige Draufgänger ist , noch ein riesen Schisser, sondern irgendwo in der Mitte. Er muss sich erst besinnen, stellt sich dann aber mutig. Er ist also der Eis-Würdenträger. Mal sehen wie du das später umsetzt, bisher gabs da ja die EIchSel-Rute. So dann der Autritt des Begleittiers. Katzenhaft, grazil, passt zum Element Eis und bringt einen guten Gegensatz zu den Wölfen rein. Apro pros: Fand die Wölfe gut gemacht, Wölfe als Bedrohung ist sicher keine neue Idee, aber sie ist gut umgesetzt. Es weiß zu gefallen, dass du immer Hintergrundinformationen miteinfließne lässt. In de,m Fall über die Sprache der Wölfe. So kriegt man das Gefühl inmitten einer großen und komplexen Welt ist. Das Ende ist natürlich ein Schlag ins Gesicht unseres Helden, aber nachvollziehbar und auch auf eine gewisse Weise passend (es kann ja nicht nur super lieblich weitergehen).

    Hey Jojo,

    erst einmal eine große Entschuldigung, dass ich dich habe so lange mit einer Antwort warten lassen. Die letzten beiden Uniwochen haben mich so in Beschlag genommen, dass ich weder zum Posten, noch zum Lesen deiner Geschichte gekommen bin!!
    Wird aber umgehend nachgeholt!

    Des Weiteren vielen Dank für deinen lieben Kommentar und die Verbesserungen! Ich werde sie bei den nächsten Kapitel berücksichtigen.

    Ansonsten gibt es eigentlich nur zu sagen, dass jetzt auch endlich Kapitel IV rausgekommen ist! :)

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