Serienvorstellungen

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    • Letztes Jahr lief die erste Staffel von Empire an. Es geht um die Künstlerfamilie um Lucious Lyon und ihr selbst geschaffenes Imperium in der Musikbranche.

      Lucious Lyon, der Familienvater, ist egozentrisch, schwarz, kommt von der Straße und hat sich sein Empire selbst aufgebaut. Allerdings war seine damalige Ehefrau Cookie mindestens gleichwertig daran beteiligt, bevor sie dann für 17 Jahre für ihren Mann in den Knast gewandert ist. Jetzt ist sie aus dem Gefängnis entlassen und will, was ihr zusteht! Lucious neue Frau findet das gar nicht gut .. Außerdem will Lucious einen seiner drei Söhne zu seinem Nachfolger aufbauen, einen Künstler, der sein Empire führen kann. Und jeder will den Job: sein ältester Sohn Andre, tüchtiger Geschäftsmann, aber frei von künstlerischem Talent und ausgerechnet mit einer Weißen verheiratet. Der mittlere, Jamal, ist ein sehr talentierter Sänger und Songwriter, aber homosexuell, was seinem Dad so gar nicht passt. Und der jüngste Sohn, Hakeem, ist ein talentierter Rapper, der aber rotzfrech, aufmüpfig und eben noch nicht ganz erwachsen ist.

      Die erste Staffel hat mir sehr gut gefallen, aber man sollte Interesse für diese Art der Musik haben (Black, R'n'B, Rap etc.). Die Darsteller passen perfekt zu ihren Rollen, habe selten so ein großflächig gut passendes Casting gesehen.
      Die Intrigen und Handlungsstränge sind glaubwürdig und spannend und ich habe die erste Staffel mit meiner Freundin ziemlich schnell durch gehabt, kostenlos auf Amazon Prime. Jetzt warte ich darauf, dass die zweite ebenfalls kostenlos wird :)

      Fist of Love

    • Zwar hat Vexor vor gut zwei Jahren hier schon einmal einen Beitrag zu der Serie verfasst, da ich aber heute nun ebenfalls mal über die Serie gestolpert bin, möchte ich auch gerne einmal ein paar Takte dazu verlieren. Da ich nicht wusste, ob ein eigener Thread - bei einem zweiten Eintrag hier zu der Serie - nun Sinn macht oder nicht verfrachte ich meinen Post mal direkt hierher. Zumal die Serie auch, mit der bevorstehenden fünften Staffel, ihr würdiges Ende erfahren soll, wenngleich ein Kinofilm bereits in Aussicht gestellt wurde.

      Wie ich auf die Serie nun gestoßen bin ist eigentlich mehr Zufall gewesen, als alles andere. Denn defacto bin ich in der Vergangenheit schon öfter beim Zippen durch Netflix über diesen Seriennamen gestoßen. Aber wie das bei Menschen nun mal so ist, bin ich ein Gewohnheitstier. Oft tue ich mich schwer mich etwas Neuem zu öffnen. Auch meine Liebe zu Game of Thrones oder Breaking Bad kam nicht einfach über Nacht, sondern musste sie mir förmlich aufgezwungen werden.
      Der Grund, wieso ich diese Serie solange unangetastet ließ, ist letztlich auch völlig banal: Einfach, weil mich die Vorschaubilder bei Netflix nicht angesprochen haben. Seit dem letzten One Piece Kapitel ist das Thema der Klonerei für mich allerdings wieder brandaktuell, weshalb ich mir dachte ... Scheiß drauf, versuch's einfach mal. Und ich will's mal so ausdrücken: Bereuen tue ich diese Entscheidung keine Sekunde!

      Vorab aber noch eine Kleinigkeit: Bisher gesehen habe ich lediglich die erste Staffel. Dies allerdings auch innerhalb der letzten acht Stunden. Ich glaube die letzte Serie, die ich derartig verschlungen habe, war Game of Thrones. Und das will einiges heißen.

      Orphan Black handelt von der jungen Sarah Manning, die eines Tages am Bahnhof Zeugin eines Selbstmordes wird. Das wirklich Verblüffende daran ist jedoch, dass das Opfer ihr zum Verwechseln ähnlich sieht. Fast wie ein Zwilling. Infolge dessen - und Sarah's Vorliebe für kleinere Delikte - stiehlt sie dem Opfer ihre Handtasche und nimmt fortan ihre Identität an. Eine Entscheidung, durch die ihr Leben für immer auf den Kopf gestellt werden sollte, denn wie es aussieht war die Verstorbene nicht die Einzige, die ihr wie aus dem Gesicht geschnitten war ... Es gibt noch mehr von ihrer Sorte. Klone, die auf der ganzen Welt verstreut sind und genauso aussehen, wie sie.

      Das Genre dieser Serie lässt sich in der Tat schwer festlegen, wobei ich persönlich es wohl am ehesten als eine gute Mischung aus Krimi, Thriller, ein wenig Mystery und etwas Science-Fiction betrachten würde, wobei sich das letzte Genre - zumindest in Staffel 1 noch - maßgeblich auf den gentechnischen Aspekt des Klonens beschränkt und damit zwar zur Handlung mit beiträgt, diese jedoch nicht maßgeblich trägt. Es ist eher ein gut gestrickter, brillant inszenierter und hervorragend geschriebener Thriller, der aber ebenso mit einer ordentlichen Prise Humor, viel Drama und jeder Menge Intrigen und Verstrickungen zu überzeugen weiß. Dabei wird die Serie fast ausschließlich von der Hauptdarstellerin - Tatiana Maslany - getragen, die nämlich jeden ihrer Klone selbst verkörpert. Womit sie in der ersten Staffel einfach mal eben sieben (!) unterschiedliche Rollen gespielt hat. Da kann man nur sagen: Chapeu, Tatiana. Den Emmy hast du dir dafür wirklich redlich verdient!

      Jetzt, wo ich die Serie gerade für mich entdeckt habe, fällt es mir schon irgendwo schwer zu akzeptieren, dass sie nächstes Jahr um diese Zeit bereits vorbei sein wird. Allerdings hat dies auch ihr Gutes, denn viele Serien laufen leider bedeutend zu lange, wodurch irgendwann der Verschleiß einsetzt und man an alte Tage nicht mehr so recht anknüpfen kann. 24, Supernatural, streckenweise auch The Walking Dead ... Einige Serien überschreiten einfach ihre eigene Lebenserwartung, wodurch immer mal wieder verherrende Tiefpunkte einsetzen, wenngleich einige davon dann aber auch wieder ein Hoch erleben. Bei 24 war beispielsweise die Staffel 6 ein totaler Flopp, die Staffel 7 dafür aber schon mit das Beste, was die Serie je zu bieten hatte. Bei Supernatural waren Staffel 6 und 7 mehr schlecht als recht, dann folgte Staffel 8, die die Serie wieder neu aufleben ließ. Selbes Spiel mit The Walking Dead, die nach dem Midseason-Finale von Staffel 4 eine Flaute durchmachte, sich aber spätestens ab Staffel 6 wieder fangen konnte.
      Zwar stehen drei Staffeln von Orphan Black für mich noch an, aber nach dem, was man in der ersten Staffel bereits abgeliefert hat, kann ich nur sagen ... Wenn man dieses Niveau auch nur ansatzweise hält, dann werden auch die nächsten drei Staffeln nicht enttäuschen! Dass die Showrunner wissen, wann der ideale Zeitpunkt für den Schlussstrich gekommen ist, bestärkt mich in dem Eindruck, dass hier Leute am Werk sind, denen ihre Geschichte wirklich am Herzen liegt und die diese auch zufriedenstellend abschließen wollen, statt sie bis zum Erbrechen auszuschlachten, auch wenn dadurch mehr Profit drin wäre.

      Lange Rede, kurzer Sinn: Orphan Black ist eine Serie, die ich jedem, der etwas mit Mystery, Science-Fiction, sowie Thrillern anzufangen weiß - und vor allem auf spannende und packende Unterhaltung, sowie eine hervorragend geschriebene und performte Geschichte steht - nur wärmstens empfehlen kann!


    • Ich bin vor kurzem auf Amazon über die Serie gestolpert und habe letzte Woche die erste, derzeit einzige, Staffel abgeschlossen. Entgegen meiner Erwartung hat mich die Serie positiv überrascht. Und damit beziehe ich mich nicht ausschließlich auf die Handlung, welche eigentlich recht simpel gestaltet ist, sondern viel eher auf die in meinen Augen hervorragende Leistung der Schauspieler. Die Serie spielt nicht fernab von jeder Realität und weiß mit Authentizität zu überzeugt, was mir persönlich sehr zusagt. Mit Martin Freeman (Hobbit, Fargo,...), Adam Brody (OC California,...) und Edi Gathegi (Twillight) ist es gelungen, echte Hochkaräter ins Boot zu holen und ergänzt wird das Trio von der zumindest mir im vorhinein unbekannten Otmara Marrero, die spätestens mit Startup den Sprung in die nächste Liga geschafft hat.

      Die Serie beschreibt in erster Linie die Geschichte von Izzy (Otmara Marrero) welche eine Applikation programmiert hat, die den aktuellen Finanzmarkt revolutionieren könnte. Leider fehlt Izzy das nötige Kapital, um Ihren Traum in die Tat umzusetzen, weshalb Sie sich an Banken und Institutionen wendet, die als Sponsor dienen sollen. Dabei trifft Sie auf Nick (Adam Brody), der für eine Investmentbank arbeitet und von der vorgestellten Idee begeistert ist. Leider entschließt sich sein Unternehmen dazu, Izzy nicht zu finanzieren, weshalb Nick kurzerhand beschließt, das notwendige Geld selbst zu besorgen. Dabei bekommt er einen USB-Stick von seinem Vater in die Hände, der benutzt wird, um Geld von Drogenhändlern zu waschen. Auf dem USB Stick befindet sich eine beträchtliche Summe, die von Nick eigentlich an diverse Konten verschoben werden soll. Wie man sich nun denken kann, benutzt Nick das illegale Geld um die App von Izzy zu finanzieren. Dass so manch ein Drogenhändler erfahrungsgemäß nicht froh darüber ist, wenn sein Geld auf einmal verschwindet, zeigt sich, als Ronald bei Nick auftaucht und diesen bedroht. In weiterer Folge wird Ronald erklärt, wohin das Geld geflossen ist und schlussendlich gelingt es, Ronald sogar für die Idee der App zu begeistern. Martin Freemann wird in diese Serie als psychopathischer FBI Agent integriert, der Verbrecher erpresst und dadurch selbst ein Stückchen vom Kuchen abbekommt. Viel mehr will ich gar nicht erzählen, um euch die Spannung nicht zu nehmen. Anbei poste ich noch den Trailer und vielleicht hat ja der eine oder andere Leser ein wenig Blut geleckt. ^^


      lg Viva
      To obtain, something of equal value must be lost.

    • Persönlich bin ich ein unheimlich großer Fan von Tom Hardy, dessen Filme ich - seit dem ich ihn das erste Mal in Inception gesehen habe - einfach nur permanent am Suchten bin! Warrior, Legend, The Revenant oder auch Mad Max: Fury Road schaue ich mir auch jetzt noch regelmäßig an, was mitunter seiner Performance geschuldet ist, da er einfach eine gewaltige, elektrisierende Präsenz hat. Doch es gibt kaum einen Film, in dem ich seine Leistung ähnlich faszinierend fand, wie nun in der Serie Taboo, die für Tom Hardy - und für seinen Vater Chip - eine wahre Herzensangelegenheit war. So hat er in der Serie, bestehend aus acht Folgen á ca. 60 Minuten, nicht nur die Hauptrolle übernommen, sondern hat er diese auch maßgeblich mit produziert.

      Worum geht's?
      Zwölf Jahre lang war James Keziah Delaney in Afrika, bis er 1814 schließlich wieder zurück nach London kehrt. Zurück von den Toten kommt er, um das Erbe seines verstorbenen Vaters anzunehmen. Dieser hat ein Stück Land hinterlassen, das von strategischer Bedeutung im Britisch-Amerikanischen Krieg ist und damit für beide Seiten äußerst begehrenswert ist. Die britische Ostindien-Kompanie unterbreitet ihm ein Angebot, um das Grundstück zu erwerben. Er jedoch lehnt es ab und gründet stattdessen seine eigene Handelsgesellschaft, mit welcher er sich zwischen die Fronten wirft.

      In Taboo ist der Name letztlich Programm. In der Serie wird der Zuschauer in ein unfassbar dreckiges und stinkendes London versetzt, das vor tierischen und menschlichen Ratten geradezu überfüllt ist. Die Kompanie verschleiert ihre schmutzige Arbeit, wofür ihr geradezu jedes Mittel recht ist. Folter steht hier an der Tagesordnung und auch Inzest ist kein Thema, was hier totgeschwiegen wird. Noch mehr sogar, die inzestuöse Beziehung dieser Serie geht sogar so weit, dass sie die verkorkste Beziehung der Lennister-Geschwister aus Game of Thrones wie ein albernes Kaffeekränzchen aussehen lässt.
      Taboo bricht einfach unheimlich viele Regeln und Normen, was sie zu einer äußerst kontroversen Serie macht, über deren Darstellungen gerne und hitzig diskutiert wird. Mir persönlich hat diese jedoch sehr zugesagt, da man so einfach einen enorm guten Einblick von der schmutzigen Welt erleben konnte, in der sich der Zuschauer befindet.

      Herausstechen tut hier natürlich insbesondere Tom Hardy's Rolle des James Delaney. Bei diesem wirkt es fast so, als hätte man ihm diese Rolle praktisch 1 zu 1 auf den Leib zugeschnitten, weil er in dieser einfach mal wieder stark beweisen konnte, wie unfassbar gut ihm die Rolle des verschlossenen, gewaltsamen und gefährlichen Einzelgänger doch liegt. Und auch seine Figur ist nicht vor moralisch fragwürdigen Handlungen gewahrt. Er versteht es Menschen einzuschüchtern, macht sich die Angst, die man ihm entgegen bringt, sehr gerissen zu Eigen. Hinzu kommt sein Drang in einer fremden Sprache zu flüstern und - angeblich - Menschenfleisch zu essen. Ihm wohnt eine unheimliche Aura einher, die ihm den Ruf als "Teufel" eingebracht hat.

      Taboo schildert ein äußerst gewitztes Katz- und Mausspiel. Es ist schlichtweg erstaunlich, wie ein Mann - praktisch im Alleingang und mit nichts Anderem, als 14 Diamanten in seinem Koffer - sowohl Königshaus, als auch Handelsgesellschaft immer und immer wieder an der Nase herum führt. So widerlich und unausstehlich er selbst teils auch zu sein scheint, so genial ist er doch in dem, was er tut und wie er es tut. So hat Hardy auch selbst zugegeben, dass sein Charakter irre erscheint, sich aber auch zeigen würde, dass dieser letztlich der vernünftigste und ehrlichste Mann im ganzen Raum sei. Das kann ich so nur bestätigen.

      Für mich, als Hardy-Fan, war diese erste Staffel - eine zweite Staffel wurde bereits bestellt - ein Fest sondergleichen. Allerdings sollte man sich im Klaren sein, was einen hier erwartet: Eine teils widerwärtige und schmutzige Serie, die nicht davor zurückschreckt gewisse Grenzen zu überschreiten und Regeln zu brechen. Auch verliert sich der Plot hier und da mal in etwaigen Nebenhandlungen, die teils auch etwas unbefriedigend zu Ende geführt werden (beispielsweise die Geschichte rundum die Schwester von James), aber gerade das Finale zeigt, wie unheimlich genial der Mainplot doch in Wahrheit ist. Der noch dazu von einem herausragenden Tom Hardy maßgeblich getragen wird!

      Mir persönlich hat diese Serie auf jeden Fall, trotz einiger Mängel und Längen zwischendurch, wahnsinnig gut gefallen und ich freue mich schon sehr auf die zweite Staffel, die an dieses Niveau hoffentlich anzuknüpfen weiß, es vielleicht sogar noch steigert!
    • Mir fehlt grad die Muße um einen eigenen Thread aufzumachen. Außerdem bin ich selber noch ziemlich am Anfang, daher kann ich auch gar kein ganzes Review verfassen. Dennoch gefällt mir die Serie bislang recht gut, daher wollte ich sie mal mit euch teilen.

      Es geht um Tote Mädchen lügen nicht oder im englischen Original: 13 Reasons Why.

      Bevor ich auf den Inhalt eingehe, kurz etwas allgemeines: Die Serie läuft - oh Wunder - auf Netflix und ist da, soweit ich das beurteilen kann, grad ziemlich beliebt. Sie ist noch relativ jung, erst 2017 erschienen und besitzt aktuell nur 13 Folgen, es soll aber 2018 eine zweite Staffel geben. Die Serie basiert dabei auf einem Buch aus dem Jahre 2007.

      Nun aber zum Inhalt: Die Serie dreht sich um den Selbstmord der Hauptfigur Hannah Baker. Und nein, das ist kein Spoiler ;) Das wird nämlich glaube ich in der ersten Szene schon erklärt. Jedenfalls hat sich diese Hannah das Leben genommen, weil sie - so der Verdacht - von ihren Mitschülern gemobbt wurde. Um sich nachträglich an ihnen zu rächen, hat Hannah vor ihrem Tod allerdings die Gründe auf 13 Kassetten festgehalten - 1 Kassette für jede Person, die an ihrem Tod Schuld war. Diese Kassetten werden nun weitergereicht und landen irgendwann bei Clay, der zweiten Hauptfigur. Dieser war sehr gut mit Hannah befreundet und versucht nun, die Wahrheit über ihren Selbstmord ans Licht zu bringen.

      Mehr will ich gar nicht verraten. Warum sollte man die Serie schauen? Sicherlich dürften einige davon abgeschreckt sein, dass das Ganze in der Highschool spielt. Wir alle kennen die Gossip Girls und Highschool Musicals dieser Welt. Und jemand, der diesem Szenario überhaupt nichts abgewinnen kann, wird an dieser Serie auch wohl keinen Spaß haben. Aber ich kann euch versichern (und ich habe viele dieser Highschool-Teenie-Drama-Verfilmungen gesehen^^), dass diese Serie damit viel reifer umgeht, als ihr Gewand es den Anschein hat. Tatsächlich steht der tragische Selbstmord im Vordergrund und keine Dreiecksbeziehungen zwischen Lehrerin, Schüler und der Mutter des besten Freundes. Es werden die Gründe beleuchtet, der langsame Niedergang eines eigentlich völlig normalen Mädchens - durch Automatismen, die wir alle wohl aus unserer eigenen Schulzeit kennen. Ich will nicht behaupten, diese Serie sei super real und ein Spiegelbild der Gesellschaft - es ist und bleibt Fiktion, Drama, Tragödie - aber dennoch kann man darin eher eine Message finden, als in anderen Serien aus diesem Genre. Die Stimmung ist dabei generell düster. Auch wenn wenig bis gar nicht auf die Tränendrüse gedrückt wird (wie in so manchem Hollywood-0815-Drama), so folgen doch auf viele fröhliche Szenen (meist Erinnerungen) schnell und unbarmherzig die Szenen aus der Gegenwart, die einen daran erinnern: Hannah ist tot. Das gepaart mit einer - wie ich finde - guten Schauspielleistung und sympathischen Charakterisierung schaffen doch schnell den Wunsch, dass sie vielleicht ja doch noch lebt.

      Ob sie das wirklich tut - keine Ahnung. Ich glaube es nicht, das würde die Serie ziemlich abwerten. Dennoch gab es schon unrealistischere Comebacks in der Filmgeschichte und noch bin ich ja nicht am Ende. Also schaut einfach selber rein, macht euch ein eigenes Bild und gebt eure Meinung wieder - vielleicht lässt sich dann ja bald ein eigener Thread eröffnen :P

    • Eines schönen Abends kam Robert Rodriguez auf die glorreiche Schnapsidee "ich will eine Wrestling Show auf meinem Sender." Und egal was er geraucht hat, es muss gut gewesen sein, denn Lucha Underground ist komplett anders.

      Lucha Underground ist eine Serie rund um Dario Cuetos Untergrund Fight Club, in welchem er den alten Traditionen der Azteken ehren möchte unter dem Motto Honor, Pride and... Violence.
      Sieben Azteken Stämme ehrten ihren Göttern in dem sie je einen Kämpfer auserkoren und in den Kampf schickten. Diese Stämme bilden die Wurzeln des Lucha Libre und Dario lud sich die besten Kämpfer der Welt ein um diese Tradition wieder auferstehen zu lassen. Männer, Frauen, Kleinwüchsige, Transen, Psychopaten, Untote, Drachen, Zeit- und Raumreisende und Mensch gewordene Götter treten alle gegeneinander an. Japp, richtig gelesen.

      Ein altes Lagerhaus in Boyle Heights Los Angeles, eine der gefährlichsten Ecken der Stadt, wird zu einer Arena umfunktioniert und von Cueto liebevoll als Tempel bezeichnet. Dieser Tempel ist der Dreh- und Angelpunkt der Serie und der Großteil der Geschichte spielt sich dort ab. Einmal die eigentliche Show, welche die Zuschauer in der Halle und die imaginären TV-Zuschauer sehen können. Und alles was hinter den Kulissen in Darios Büro oder an anderen Ecken der Welt geschieht. Und anders als bei Netflix neuer Serie GLOW wird beim Blick hinter den Vorhang nicht gezeigt wie die Mechanismen der Wrestlingwelt funktionieren. Bei LU ist alles was passier legitim. Das heißt, dass man sieht wie sich Dragos menschlicher Schatten in einen Drachen verwandelt und davon fliegt oder Aero Star wie eine Rakete zu seinem Heimatplaneten düst. Götter, Drachen und Magie existieren in dieser Welt.

      Dadurch, dass zahllose Kämpfer den Tempel betreten ist es schwer einen konkreten Hauptcharakter zu bestimmen.
      Dario Cueto als zwielichtiger Promoter von Lucha Underground ist am ehesten, das was man als roten Faden bezeichnen kann. Er booked die Matches und ist somit eine Art Katalysator für die Geschichten der einzelnen Kämpfer. Zudem treibt er im Hintergrund seine eigenen dunklen Spielchen.

      Prince Puma kommt aus Boyle Heights, wurde vom Veteran Konnan als Nachfahre eines Aztekenstammes identifiziert und unter dessen Fittiche genommen. Puma ist nicht der gesprächigste Typ und tut sich manchmal mit der Art seine Mentors schwer. Konnan hegt durch seine langjährige Erfahrung Misstrauen gegenüber jedem, den er nicht kennt und versucht Puma aus jedem Kampf herauszuhalten, der nicht sein eigener ist.

      Johnny Mundo ist zu Anfang der größte Name mit dem LU werben kann. Er trat lange Zeit in der größten Wrestling Liga der Welt an bis ihm die Backstage Politik einen Strich durch die Rechnung machte und er die Schnauze voll hatte. Nun möchte er sich wieder mit den besten messen und nahm Darios Angebot an. Dieser will an Mundo allerdings ein Exempel statuieren und macht ihm das Leben schwer.

      Pentagon Jr. ist ein mexikanischer Luchador, der im eigenen Land nicht geschätzt wurde und nach Japan ging. Ihm fällt es schwer Fuß zu fassen und wendet sich im Laufe der Staffel an einen anonymen Maestro, in dessen Namen er großen Schaden anrichtet. Seine Geschichte nimmt in der zweiten Hälfte der ersten Staffel Fahrt auf weswegen ich an der Stelle noch nicht zu viel verraten möchte. Pentagon ist einer der charismatischen Charaktere den LU zu bieten hat.

      Fenix ist die Inkarnation des, wie könnte es anders sein, Phönix. Ein talentierter High Flyer aus Mexico der das Leben repräsentiert und dessen Kampf gegen den Tod eine Konstante wird.

      Mil Muertes, der Mann der 1000 Tode, ist der einzige Überlebende eines Erdbebens in Mexico City in den 80er Jahren. Er gab die Hoffnung als Kind in den Trümmern schon auf und hatte den Tod schon sehnsüchtiger Erwartung umarmt bevor er gerettet werden konnte. Begleitet wird er stets von Catrina, die sich in mehr Geheimnisse hüllt als Dario Cueto.

      Das sind nur ein paar der vielen bunten Charaktere, die Lucha Underground zu bieten hat, deren Geschichten sich immer wieder im Ring überschneiden.

      Lucha Underground bietet hausgemachte Aktion die unfassbar schnell und spektakulär ist.
      Die Wrestler bringen eine Athletik an den Tisch, die ihres gleichen sucht und selbst jemanden, der mit Wrestling nichts am Hut hat ins Staunen versetzt. Ich mein, schaut euch das an! Natürlich würde sowas in einem realem Kampf nie zum Einsatz kommen aber ähnlich wie schon oben mit den Göttern und Drachen erwähnt ist es Teil dieser Welt. Es ist wie beim Ballet, im Alltag würde sich niemand so bewegen, aber in der aufgebauten Welt ist es normal.

      Seit Anfang Mai läuft die erste Staffel von Lucha Underground immer Monatgs auf Tele5 in einer Doppelfolge, wo die Serie auch sehr gepusht wird. Nach Ausstrahlung gibt es die Episoden auch in der Mediathek zu sehen. Am nächsten Montag werden die Episoden 7 & 8 ausgestrahlt. Also noch genügend Zeit einzusteigen bei insgesamt 39 Folgen der ersten Staffel. Außerdem geht es jetzt erst so richtig los, denn die ersten Episoden leiden darunter, dass naturgemäß die Charaktere vorgestellt und die Geschichten ins rollen gebracht werden müssen.

      Wer also Lust auf eine skurrile Actionserie im typischen Rodriguez-Stil hat, die keinen Verlgeich kennt, der sollte Lucha Underground mal eines Blickes würdigen.

    • Keine Ahnung, ob in diesem Thread nur Serienvorstellungen gerne gesehen werden oder ob man auch seine Meinung zu den jeweiligen Serienvorstellungen kundgeben darf. Ich mach es einfach mal, Post kann aber gerne auch dann verschoben werden.

      @Hugo

      Auch ich habe mir "13 Reasons Why" auf Netflix angetan und bin schon durch mit allen Kassetten. Ich will hier noch gar nichts über das Ende der ersten Staffel schreiben und wie ich es fand. Das würde hier wohl unnötig Spoilern.

      Auch diese Serie trifft einen wunden Punkt im Herz der Gesellschaft. Über das Tabuthema Suizid wird auch nicht gerne gesprochen und wenn ist die Diskussion ziemlich hitzig, weil die Meinung dazu sehr weit auseinander gehen. Nachdem die Serie zur Bekanntheit kam, haben einige tolle Seelenklempner für einen Aufschrei gesorgt und dafür gesorgt, dass Netflix Warnhinweise vor jeder Folge einspielen musste. Warnhinweise, die für psychisch schwache oder instabile Menschen gedacht sind. Seelenklempner waren der Meinung, dass die Serie zum Suizid aufrufe und Suizid als einzige Auswegsmöglichkeit angesehen wird.

      Ich meine, die Serie ist schon heftig und führt in die Gedankenwelt eines Menschen, der Suizid begangen hat. Aber genau das ist es, was diese Serie so verdammt spannend machte. Man möchte eine Folge nach der nächsten schauen, um zu wissen, welcher der Schüler auf der nächsten Kassette ist und was dieser Schüler getan hat, um Hannah Baker immer mehr auf die Selbstmord-Schiene zu bringen. Und wenn man denkt, es geht eigentlich nicht heftiger, wird noch eine Schippe draufgelegt.

      Ich persönlich bin eher bei der Meinung der Schauspieler und Produzenten der Serie, die hiermit auf das Thema Suizid und natürlich auch Mobbing aufmerksam machen wollten. Und das Thema nicht totschweigen möchten. Es soll uns die Augen öffnen und uns auch Vorzeichen für Suizidgefährdete Menschen erkennen lassen. Und wir auch ein Auge auf die psychischen und seelischen Zustände unserer Mitmenschen haben sollten.

      Was mir extrem gefallen hat, ist der Kontrast, der schon ab der ersten Folge sichtbar wird. In der Vergangenheit, als Hannah Baker noch lebte, sahen die Schauspieler alle viel gesünder, attraktiver und lebensfreudiger aus. Die Farben wurden viel knalliger und strahlender und bunter dargestellt.
      Der Kontrast hier zu war die Gegenwart, in der Clay die Kassetten hörte, also nach dem Tod von Hannah Baker. Hier war alles viel düsterer und dunkler. Nicht nur die Stimmung auf dem kompletten Campus der Schule. Selbst irgendwelche Farben wurden sehr verblasst dargestellt, als hätte man einen Grauschleier über den Fernseher gelegt. Und man sah es den Schauspielern, die Hannah sehr nahe standen oder auch auf einer Kassette genannt wurden, an. Diese wurden richtig krankhaft, depressiv und fertig dargestellt.
      Das ist den Produzenten stellenweise richtig gut gelungen, auch wenn ich mich als fragte, ob die Szene nun in Vergangenheit oder Gegenwart spielt. Oder ob sie auch stellenweise in einer Parallel-Vergangenheit spielt, "wie es hätte laufen können, wenn nicht dies oder jenes passiert wäre". Der ständige Szenenwechsel von Vergangenheit und Gegenwart fand ich sehr erfrischend und hat auch die Dramatik entsprechend hochgehalten.

      Mit 100% Sicherheit konnte man es erst sagen, ob die Szene nun in Vergangenheit oder Gegenwart spielt, durch eine Kopfwunde, die sich die 2. Hauptfigur "Clay" in der Gegenwart zugefügt hatte. Heißt, sobald Clay in einer Szene mit der Kopfwunde zu sehen war, wusste man, dass man gerade in der Gegenwart ist. Da die Wunde vor Hannah Bakers Tod noch nicht existierte. Sehr nett auf jeden Fall von den Produzenten, um Hinweise zu geben, in welcher Zeit man sich gerade befindet. ;)

      Für mich war die erste Staffel von "13 Reasons Why" rund um gelungen und ich freue mich schon sehr auf die Erscheinung der 2. Staffel im nächsten Jahr.
    • Master of None




      Master of None ist eine aktuelle Netflix Serie, deren zweite Staffel erst kürzlich erschienen ist. Die Serie wurde unfassbar gut aufgenommen und beide Staffeln werden hoch gelobt. Das weckte natürlich mein Interesse. Allerdings bin ich erst kürzlich wieder in einer Phase wo mir diese Art Serie liegt, deshalb habe ich sie auch jetzt erst gesehen. Zum Glück muss ich aber sagen, denn sie ist wirklich großartig.
      Master of None ist eine Dramedy über das Leben des dreißigjährigen Dev Shah, der sich als Single und eher minder erfolgreicher Schauspieler in New York durchwuselt und dabei mit den großen Fragen konfrontiert wird die man sich in diesem Alter stellt. Habe ich alles richtig gemacht? Was will ich überhaupt?

      Nun zugegeben, sind es einige Fragen die sich in den dreißigern bei den Meisten geklärt haben, doch genau das greift die Serie auf. Dev ist nämlich umgeben von Menschen die anfangen zu heiraten, Familien zu gründen und wissen wohin es gehen soll. Daneben gleitet er nur so dahin und ist sich nicht sicher ob das hier alles so seinen Sinn macht.
      So stolpert er vor sich hin von verschiedenen Jobs über verschiedene Dates und Beziehungen. Dabei trifft die Serie auch perfekt den Zeitgeist und auch das kulturell vielfältige New York. Diversität ist hier das Schlüsselwort. Es wird sich mit verschiedensten aktuellsten Themen auseinandergesetzt wie Familie, Kultur von Immigranten, Datingkultur, Religion, Rassismus und vieles mehr.
      Aber bitte keine Sorge: Die Serie ist absolut luftig leicht. Zwingt niemandem etwas auf und behandelt einfach locker gewisse Themen, regt dabei zum Nachdenken an ohne so zu wirken, als würde man belehrt oder es würde einem eine bestimmte Meinung aufgezwängt.

      Der Humor der Serie zeichnet sich durch seinen Realismus aus in Form von einfacher Situationskomik mit der sich viele identifizieren können. Es gibt keinen Slapstick oder Schenkelklopfer Humor. Es ist halt wirklich dieser typische Witz der sich aus dem interagieren mit fremden Menschen aber auch Freunden ergibt den jeder kennt. Ich weiß auch nicht wie ich es genau beschreiben soll, es wirkt einfach "real".
      Die Serie ist insgesamt auch mehr Komödie als Drama, auch wenn die dramatischen Elemente in manchen Folgen stärker vertreten sind als in anderen. Das Drama ist dann aber ebenso realistisch umgesetzt wie der Witz. Es gibt keine theatralischen Szenen die bei einem Heulkrämpfe auslösen oder soetwas. Nein es ist einfach die blanke Realität. Beziehungen scheitern. Beziehungen kommen nie zustande. Man enttäuscht jemanden, man wird enttäuscht. Nichts übertriebenes, aber gerade deshalb so mitnehmend, da es jeder kennt.
      Auch ich als jemand in seinen zwanzigern konnte mich durchgehend mit Situationen identifizieren und mitfühlen, obwohl es bei mir noch nicht ganz so krass zugeht mit Freunden die anfangen zu heiraten etc. Für Leute die aber genau in der Lebenslage von Dev sind, wird diese Serie wohl direkt ins Schwarze treffen.

      Neben zwischenmenschlichen Beziehungen wird einem wirklich viel Kultur und vor allem Essen näher gebracht. In der zweiten Staffel verlagert sich die Szenerie auch zeitweise nach Italien was ebenfalls toll umgesetzt wurde und als jemand der bereits sehr oft in Italien war auch sehr authentisch. Somit macht die Serie auch optisch etwas her und vermittelt einfach ein "wohliges Gefühl" und so binged man fröhlich die Staffeln weg.
      Insgesamt sind es 10 Folgen je Staffel, also insgesamt 20, mit meistens einer Lauflänge von ca. 30 Minuten mit ein paar Ausnahmen.

      Die zweite Staffel endet zwar sehr überraschend, leider wird es wohl so schnell keine dritte geben. Was nicht an schlechten Kritiken liegt (siehe oben) sondern an der Kreativität von Serienschöpfer und Hauptdarsteller Aziz Ansari, der erstmal etwas im eigenen Leben weiterkommen will, um die Serie auch ebenso authentisch weiterführen zu können wie sie bislang geführt wurde. Dazu sein Zitat:

      "I don’t know if we’re going to do a season three. I wouldn’t be surprised if I needed a looonng break before I could come back to it [...] I’ve got to become a different guy before I write a third season, is my personal thought, I’ve got to get married or have a kid or something. I don’t have anything else to say about being a young guy being single in New York eating food around town all the time."



      Das fasst auch im Nebensatz die Serie gut zusammen. Nach den zwei Staffeln wäre es aber tatsächlich der logische Schritt, dass sich die Serie weiterentwickelt und da wir vorher wohl auch die eigenen Erfahrungen von Aziz verfilmt bekommen haben, macht es nur Sinn wenn es auch so weitergeht. Trotzdem muss ich das ganze auch mit einem weinenden Auge betrachten, da ich echt gerne wissen will wie es weitergeht.
      Jedenfalls ist die Serie schnell und entspannt geguckt. Vor allem spaßig für Leute die sich in einer ähnlichen Situation wie der Hauptcharakter befinden oder generell Spaß an Serien über Zwischenmenschliche Beziehungen haben und eventuell auch ein bisschen Liebe für New York übrig haben.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
    • Penny Dreadful

      Penny Dreadful ist eine Serie an der sich die Geister scheiden. Und ich kann verstehen warum.

      Einerseits haben wir einen hervorragenden Cast. Darunter Eva Green, Timothy Dalton und Josh Hartnett, die einen hervorragenden Job leisten ihre Charaktere auszufüllen.
      Ein wunderbares Setting im London des späten 19ten Jahrhunderts, was den Unterton des romantisierten Horrors perfekt mittels der Sets und der Kostüme unterstreicht.
      Das Thema des Todes und der Unsterblichkeit, welches aus vielen Perspektiven verarbeitet wird. Und Momente die unter die Haut gehen.

      Auf der anderen Seite stehen dem Ganzen aber auch Probleme gegenüber.
      Das Pacing ist stellenweise sehr zäh und es fällt schwer dem roten Faden zu folgen, wenn man ihn nicht ganz verloren hat.
      Die Darstellung einiger Charaktere ist schwierig, um es mal so auszudrücken und andere hätten wesentlich mehr Fokus nötig gehabt.
      Und hier und da bleibt die Frage offen ob ein Charakter-Arc nun besser oder schlechter gelöst wurde oder nicht.

      Am besten ist das wohl anhand der finalen Episode zu erklären. Und gleich vorweg ich werde den Inhalt nicht spoilern, hier geht es mir eher um die Struktur der Episode.

      Um das Finale einzuläuten hat man sich etwas großartiges überlegt. Statt des eigentlichen Openings wird uns ein kurzer Shot zu jedem Protagonisten gezeigt, welcher deren Konflikte visuell präsentiert. Auch den eigentliche Theme Song, den ich im Übrigen großartig finde, hat man hier mit einem kleinen aber feinen Stück ersetzt hat. Das schafft Stimmung und ich war Feuer und Flamme auf den Abschluss, obwohl die Staffel bisher durchwachsen war.


      Der Arc von Frankensteins Monster wird mit einer schweren Wahl für diesen zum Abschluss gebracht, die alles in Frage stellt wonach er die ganze Zeit gesucht hat. Und mich hat überrascht wie gut das bei mir ankam, denn das Monster war für mich immer schwierig zu fassen, da mir dessen Darstellung seit Anfang an nicht gefiel.

      Nachdem Lilys Geschichte in der Episode davor schon ihren Höhepunkt fand bekommt nun Dorian Grey seinen Moment. Dieser kommt, wie der ganze Charakter, sehr ruhig daher und wirkt daher zuerst etwas antiklimatisch, allerdings passt es je länger sich Gedanken darüber macht. Dorian Grey war für mich immer von einer mysteriösen und verführerischen Aura umgeben. Selten im Vordergrund, aber immer anziehend sobald er im Bild war.

      Dr. Jekyll bekommt seinen Höhepunkt quasi im Vorbeigehen, was wiederum dem entspricht was in dieser Staffel von ihm gezeigt wurde. Er war mehr oder weniger der Sidekick von Dr. Frankenstein, welcher selber nur den Plot um Lily zum Höhepunkt bringen sollte. Die Art und Weise wie man das Monster in Form von Hyde darstellt, finde ich eigentlich sehr gut, aber der Weg dahin ist fast nicht existent. Ich bekomme zwar die Schlüsselinfos präsentiert aber der Charakter selber wird mir nur marginal näher gebracht. Durch die fehlende Verbindung will das nicht zünden.

      Nun das große Finale mit Ethan Chandler und Vanessa Ives. Deren Verbindung wurde in Staffel 1 und 2 hervorragend aufgebaut und dieser Moment musste kommen. So weit so gut, aber man hat die beiden in der 3ten Staffel viel zu lange getrennt. Beide bekamen zwar ihre eigenen Arcs die grundsätzlich gut umgesetzt wurden, wenn auch mit Luft nach oben, aber am Ende wollen die nur spärlich miteinander harmonieren. Wäre die Trennung kürzer gewesen oder ihre Geschichten stark abhängig von der jeweils anderen gewesen hätte es wesentlich besser funktioniert. So kommt es ein wenig so vor als würde man durch ziehen was gemacht werden muss. Und da ist mehr drin.

      Und das ist Penny Dreadful. Auf der einen Seite Höhen die grandios umgesetzt wurden während an anderer Stelle Potential liegen gelassen wurde.

      Da ich grundsätzlich sagen würde das für mich die Höhen stärker wiegen, würde ich die Serie jedem empfehlen, dem dieser romantisierte Horror zusagt. Die Serie ist nach drei Staffeln mit 27 Episoden abgeschlossen und dementsprechend leichter zu schauen als viele der großen Serien, die schon gar nicht mehr daran denken zu enden. Zudem ist die zweite Staffel richtig stark, da viele dieser Fokus-Probleme minimalst sind und der rote Faden eigentlich immer präsent ist.


    • Ich krame diesen Thread jetzt mal wieder aus und widme den folgenden Beitrag kurzerhand meiner derzeitigen, absoluten Lieblingsserie. Mit Abstand. Trotz The Boys, deren zweite Staffel sogar noch mehr fetzt, als es die Erste bereits getan hat. Dies tue ich u.a. auch deshalb, weil die Serie wohl bei vielen komplett unterhalb des Radars fliegt, handelt es sich hierbei schließlich auch um eine Eigenproduktion von Apple+, deren Streamingdienst so ein wenig im Schatten von Disney+ liegt (übrigens völlig zu unrecht, imo).
      Ted Lasso ist jedenfalls eine Serie, die mich von der ersten Minute an sofort in ihren Bann gezogen hat. Weniger wegen dem Umstand, dass der Fußball hier im Zentrum steht (was er strenggenommen gar nicht tut), sondern weil die Serie den Spagat zwischen erheiternder Comedy und mitreißendem Drama so elegant hinbekommt, wie ich es bisher noch nicht gesehen habe. Was hauptsächlich an der überragenden Performance von Jason Sudeikis liegt, der in seiner Rolle vollends aufgeht. Ich war nie der größte Fan von ihm, aber was er hier liefert, ist schlichtweg genial.

      Worum geht's?
      Die Ausgangslage ist dabei so simpel, wie genial: Ted Lasso ist Amerikaner und war bislang als Football-Coach tätig. Allerdings nicht im Profibereich. Nun fliegt er, mit seinem Assistenztrainer zusammen, nach England, um dort den fiktiven Premier League Club AFC Richmond zu übernehmen. Allerdings hat der Mann überhaupt keine Ahnung von dem Sport. So kennt er die Abseitsregel nicht oder ist gar völlig verblüfft darüber, dass man im Fußball auch Unentschieden spielen kann.


      Die Ausgangssituation ist noch deutlich aberwitziger, als ich sie hier gerade umreiße, großartig viel vorwegnehmen möchte ich dem einen oder anderen, der womöglich Interesse an der Serie findet, an dieser Stelle aber natürlich auch nicht.
      Der Zuschauer begleitet die Hauptfigur jedenfalls 10 Folgen (jede davon ca. 30 Minuten lang) bei ihrem Versuch sich mit dem Spiel vertraut zu machen, wie auch mit den Gepflogenheiten der Engländer zurechtzukommen. Auch sein Privatleben findet ausreichend Platz, wodurch man seiner Figur, abseits seiner äußeren Schale, einiges an Tiefgang verschaffen kann.

      Ted Lasso ist eine unfassbar sympathische Person und spezielle Persönlichkeit, die absolutes Kultpotenzial besitzt. Im Internet tut sie es eigentlich schon, existiert die Darbietung dieser Figur immerhin schon seit 2014, wurde bis dahin aber nur in kleineren Clips präsentiert, um auf NBC die Werbetrommel für die Premier League zu trommeln.
      Doch auch die anderen Figuren weisen interessante Charakterzüge auf, wodurch sich eigentlich schon mit Beginn von Folge 1 allerlei interessante Konstellationen ergeben. Der gesamte Cast hat einfach gewaltigen Charme, die Dynamik zwischen den einzelnen Figuren passt und es gibt kaum einen Charakter, der es mir nicht vollumfänglich angetan hat. Wenngleich Ted Lasso dabei natürlich die Sperrspitze des Ganzen darstellt.

      Die erste Staffel ist seit Freitag nunmehr komplettiert, das Ende hat es offen gelegt und angekündigt wurde es eh schon sehr früh: Eine zweite Staffel wurde bereits in Auftrag gegeben und wird also definitiv kommen. Insgesamt rechne ich jedoch mit mindestens drei Staffeln. Worüber ich mich doch sehr freue, zumal die Serie auch tatsächlich ein kleines Juwel ist, das mich die vergangenen Wochen und Monate besser hat durchstehen lassen. In Zeiten wie denen, in denen wir gerade leben, könnten die meisten von uns einen Ted Lasso wahrscheinlich ganz gut an ihrer Seite gebrauchen.

    • Cobra Kai

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      Mir ist durchaus bewusst, dass diese Serie fast schon eine Nische ist, denn die Filme sind mittlerweile fast 40 Jahre Alt.
      Die Serie nimmt die beiden Charaktere von damals wieder auf und erzählt, mit kleinen Zwischen Flashbacks über das Leben der beiden, wie es die Jahre so ergangen ist und was jetzt so abgeht. Am Ende von Staffel 1 kann ich aktuell nur eine Empfehlung aussprechen, denn die Serie gefällt.

      Wir haben am Anfang einen Versoffenen Johnny Lawrence, welcher gefühlt zum Held der Zuschauer wird in diesem Film, weil er jetzt der gemoppte ist. Gegen Ende holt ihn aber seine Vergangenheit ein mit Cobra Kai und seine Schüler zeigen die selben negativen Charakterzüge wie er als Teenager. Staffel 1 war echt cool und endet mit einem tollen Kliffhänger, 3 gibts aktuell und die 4e Staffel ist in Arbeit.
      Sehr kurzweilig da die Folgen 25 Min gehen. Auch die Charaktere sind ganz Nett ausgewählt.

      Coole Serie bisher, bin absolut gespannt wie die Story weitergeht.
      Toss a Coin to your Witcher`