Da ich den Schwesterthread Game of Thrones bisher nur überfolgen habe, da ich mich spoilertechnisch kaum zurückhalten könnte und sei es nur eine Andeutung, wird es Zeit, dass dieser inzwischen große lange und schon alte aber immer noch nicht vollendete Buchzyklus einen eigenen Thread bekommt.
Allgemeine Einführung
Das Lied von Eis und Feuer ist eine Fantasyerzählung, die in einer fiktiven Welt spielt mit den beiden Kontinenten Westeros und Essos als Haupthandlungsorte. Es ist eine Welt, die stark an das Hochmittelalter angelehnt ist, vorallem Westeros. Es gibt verschiedene ehemalige Königreiche, Sieben an der Zahl, welche vor einiger Zeit gewaltsam vereint worden. Das besondere an der Serie ist, dass es zwar eine Fantasygeschichte ist, aber Magie einen relativ geringen Stellenwert besitzt und eher mythisch erscheint. Ein großes Merkmal ist aber, dass die Jahreszeiten nicht auf einige Monate beschränkt sind, sondern zufällig lange dauern, von Monaten bis gar ganze Jahre oder Jahrzehnte, was in einer mittelalterlichen Welt durchaus gewaltige Auswirkungen haben kann.
Die Handlung des Buches setzt 15 Jahre nach einer Revolution ein. Ausgangspunkt des ganzen war, dass ursprünglich die Sieben Königreiche von Westeros allesamt unabhängig waren, aber vor über 300 Jahren von einem flüchtigen Adelsgeschlecht, den Targaryen, mittels dreier Drachen, Intrigen, Wechselnden Loyalitäten und Söldner erobert wurden und alle mehr oder weniger unter einem König vereint wurden. Die ehemaligen Könige, zumindest diejenigen die überlebt hatten, wurden defakto zu Fürsten degradiert und mussten ihre Treue den Targaryen schwören, behielten aber ansonsten relativ ihre Souveränität.
Die Targaryen herrschten bis zu der besagten Revolution, welche vorallem von Robert Baratheon und Eddard Stark geführt, nachdem der Thronfolger Rheagar Targaryen angeblich die Schwester von Eddard Stark Lyanna, welche mit Robert Baratheon verlobt war, entführt hatte und der große Bruder und Vater von Eddard Stark von Rheagars Vater grausam hingerichtet wurden.
Die Handlung setzt mehr oder weniger an drei wichtigen Handlungssträngen an. Es wird die aktuelle Hand des Königs ermordet, was am Ende in einem Kampf um den Eisernen Thron endet, die Weißen Wanderer treten nach Jahrhunderten wieder auf und der letzten Targaryen gelingt es die Drachen wieder zum Leben zu erwecken, nachdem diese jahrhunderte lang als ausgestorben galten.
Es entfaltet sich nun im Laufe der Bücher ein Konflikt, der voller Intrigen, Kämpfe, nicht beantworteter Liebe, Machtgier, Ehrgefühl, aber auch Magie ist.
Das soll es eigentlich auch momentan sein mit Einführung, kurzen Zusammenfassung. Den gesamten Handlungsverlauf hier zusammenzufassen würde den Sinn des Eröffnungspost meiner Meinung nach sprengen, da jemand vielleicht doch zufälliger weise zu sehr gespoilert werden könnte oder ich allgemein einfach nur das wiedergebe, was man auf Wikipedia oder dem eigenen Westeroswiki bequem nachlesen könnte.
Persönliche Meinung und Einschätzung
Ich muss ebenfalls gestehen, dass ich zuerst die Serie gesehen habe, die ersten beiden Episoden, bevor ich mich an die Bücher heranmachte. Es kam mir aber zu gute, dass mein großer Bruder diese zuvor schon teilweise angefangen hat zu lesen, so dass es leicht war, innerhalb kürzester Zeit die ersten Bücher und dann sogar den letzten Band auf englisch zu lesen, da dieser noch nicht in Deutsch erschienen ist und zu dieser Zeit die Serie von Verlag neu aufgelegt wurden und man teilweise schwer an die älteren Bücher von 4-8 herankam.
Aber es hat sich gelohnt, die Welt hat mich sofort irgendwo fasziniert. Ich lese so schon gerne Fantasygeschichten, neben der Sciencefiction eines meiner Lieblingsgenre, aber sie war erfrischend anders. Ja, es gab Magie und ja es gibt fantastische Kreaturen und Rassen, aber diese werden teilweise so dezent eingesetzt, dass es wirklich angenehm erfrischend ist. Auch wenn man teilweise gerne mehr über diese fast mythischen Aspekte erfahren möchte, sind die Kinder es Waldes wirklich fast alle weg, was kommt hinter Quarth, wie sieht es in Asshai aus, wie war früher genauer Valyria und wer zur Hölle ist Jon Snows Mutter oder gar richtiger Vater?
Das auf der einen Seite, auf der anderen Seite taucht man ab in diese Welt voller Intrige, Liebe und ihre Schönen als auch schlechten Seiten, Krieg und anderen Motivationen und Intentionen.
Die Geschichte an sich wird Kapitelweise immer aus der Perspektive eines Charakters erzählt, was in der Science Fiction und Fantasy durch aus ein gängiges Mittel ist. Aber ich muss sagen, hier scheiden sich auch bei mir teilweise die Geister. Was man Martin zu Gute halten kann ist, dass er nicht zimperlich ist. Er schreckt nicht davor Charaktere sterben zu lassen. Dies kann teilweise sehr hart sein, da er auch nicht zimperlich bei Figuren ist, die einem als Leser sehr sympathisch sein können, vorallem das Haus Stark blutet sehr im Verlaufe der Geschichte. Anderseits weiß man als Leser nicht, ob Martin einen auch gezielt ärgert und teilweise echt einem persönlich widerliche Charaktere teilweise für den eigenen Geschmack viel zu lange am Leben lässt.
Das andere Problem ist, dass Martin zwar teilweise auch POV-Charaktere sterben lässt, aber in den späteren Büchern so viele mehr dazu kommen, bei denen ich teilweise nicht nachvollziehen kann, warum er dies nun getan hat und was diese für einen größeren Einfluss auf die Handlung haben sollen.
Und hier kommt meine persönliche Kritik mit der ich aber nicht alleine dastehe. Mit dem vierten und fünften Band setzt ein Gefühl ein, dass der Autor selbst den Überblick verloren hat. Denn es kommen wirklich sehr viele neue Charaktere als POV dazu, die aber nicht irgendwie absehbar mit den anderen Handlungssträngen zusammengelegt werden, sondern fast komplett eigene bekommen, zumindest gefühlt. Für mich war der persönliche Frustmoment all die ganzen Brienne von Tarth Kapitel, welche so zäh waren und für mich fast völlig überflüssig waren, dass ich schon öfters beim lesen überlegt habe, ob ich das Kapitel nicht einfach überspringe, es aber doch aus der Angst heraus gelesen habe, etwas zu verpassen, nur um dann wieder festzustellen, dass ich nicht weiß, wohin der Autor mit dieser Figur will und ich es fast bereut habe, diese Kapitel zu lesen.
Schließlich noch der größte Punkt, das warten auf den nächsten Band, dessen Erscheinungsdatum noch völlig unklar ist. Der letzte Band hat teilweise mit echt miesen Cliffhangern geendet. Und auch der Eindruck hat sich festgebrannt mit der Frage, wie will der Autor diese Saga abschließen? Den Weißen Wanderer wurde der erste Prolog gewidmet, aber bisher sind diese nicht einmal eine gesamte Bedrohung für die Sieben Königreiche. Daenerys sitzt irgendwie die ganze Zeit in Meereen fest und nun in der Pampa. Und ja, der Norden ist im völligen Chaos, genauso wie die Sieben Königreiche im allgemeinen.
Diese ganzen Handlungsstränge und noch viel mehr scheinen sich bisher nur teilweise anzudeuten, dass sie zusammengeführt werden. Vorallem die drei Großen, der Norden, die Sieben Königreiche und das Geschehen in Essos weißen bisher kein wirkliches Anzeichen auf, dass diese zusammengeführt werden.
So habe ich persönliche Zweifel, dass Martin das Ganze in zwei Bänden beenden kann. Allein mit seinem Konzept, die Geschichte aus mehreren Sichten von Charakteren zu erzählen, die teilweise an den unterschiedlichsten Enden der Welt herumrennen lässt mich da skeptisch werden. Der kommende Band mit dem Titel "Winds of Winter" deutet ja an, dass es langsam ruhig mal richtig ernst werden könnte und die Menschen langsam kapieren müssen, dass die teilweise egoistischen Ränke und Machtkämpfe der Adligen sie ganz schön in die Bredouille geritten haben, wenn es den Weißen Wanderern gelingt die Mauer zu überwinden.
Und dann noch der letzte Band "Dream of Spring", der dann irgendwie alles auflöst? Bei der Menge, die man eigentlich noch erfahren will und die vorallem noch erzählt werden muss? Ich bin da schon etwas sehr skeptisch. Vorallem, wenn Martin weiterhin nicht aus dem Knick kommt und sich für diese Bücher so viel Zeit nimmt, da er selbst nicht mehr der jüngste ist.
Unterschiede zwischen Buch und TV-Serie
Komme ich nun aber zu einen wirklich spannenden Punkt, den Unterschieden zwischen diesen beiden Medien. Ich will hier gar nicht auf all die kleineren Kürzungen und nicht Nennungen eingehen, vielmehr auf die wirklich signifikant großen Unterschiede, die es inzwischen seit der zweiten Staffel gibt, welche vorallem im Bezug auf den späteren Verlauf einiges an Wirkung haben werden oder müssen.
Einige Entscheidungen sind wohl definitiv aufgrund eines begrenzten Budgets und begrenzter Sendezeit getroffen wurden. Aber bisher muss ich sagen, dass ich von keinerlei dieser Entscheidungen irgendwie geschockt und angefressen bin, nicht einmal skeptisch.
Nein, gerade weil mir die beiden letzten Bände so chaotisch von Martin vorkommen, finde ich diese Entscheidungen sehr spannenden, da sie nun teilweise und teilweise andeutungsweise manche Handlungsstränge gar nicht zulassen.
Es fängt damit an, dass das politische Leben und die Person von Xaro Xhaon Daxos völlig anders waren. In der Serie spielt nur die Handelsgilde der Dreizehn eine Rolle, im Buch waren diese nur ein Teil neben der tourmaline Bruderschaft, den Gewürzhändlern und vorallem den Pureborn (sorry, weiß gerade nicht mehr die Deutsche Übersetzung). Xaro war auch kein ehemaliger Niemand, zumindest wurde dies nicht angedeutet und reich war er definitiv. Die Warlocks bestanden auch aus mehreren und eigentlich sind alle dem Feuer zum Opfer gefallen und das Attentat wurde nicht von den Warlocks aka Unsterblichen verübt, sondern von den Sorrowful Men.
Schlußendlich ist aber die größte Abweichung wohl diese, dass Qarth ohne politische Führung zurückblieb und Xaro wohl als tot angenommen werden kann, womit sein späterer Auftritt wegfällt und auch die Schiffe von Qarth an der Blockade von Meereen, falls dieses so überhaupt kommt, nicht teilnehmen können.
Auch der Untergang von Winterfell ist anders. Im Buch wurde Theon eindeutig von Ramsay verraten, während ihn in der Serie seine eigenen Männer verraten. Und nun scheint er doch in der Tat zu entkommen. War derjenige, der ihn vergewaltigen wollte etwa Ramsay? Und dieser ist nun tot? Meine Güte, damit ist erstmal diese ganze Entwicklung im Norden teilweise eingedämmt, wo ich auch nicht weiß, was Martin da eigentlich will. Die Drohung, der ganze Konflikt und diese angebliche Heirat sind weg. Für meinen persönlichen Geschmack hatte sich da Martin im Buch schon zu viel herausgenommen, der Norden ist schon nach dem Fall von Winterfell und der Roten Hochzeit am Ende und die Nachtwache hat eigentlich ganz andere Probleme aber dann der ganze Schmarn mit Ramsay, als würde Martin selbst noch einmal auf den Kadaver des Hauses Stark nachträglich pissen. Gut, das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn dies nicht eine völlig neue Handlung wäre, die nichts mit den bisherigen zu tun hätte und wo ich meine Zweifel hat, dass das Martin innerhalb von zwei, von mir aus vielleicht auch gar drei Bänden packen soll.
Aber nun scheint dies ganz einfach aus der Welt zu sein, zumindest scheint uns Ramsay ersparrt zu bleiben und man spart sich wohl die ganze Maskenarbeit für Theon, immerhin war das auch der Grund, warum Tyrion noch seine Nase hat.
Kommen wir aber nun zu Robbs Anvertrauten, diese Dame aus Volantis, deren Name ich mir irgendwie nicht merken kann. Wie ich das noch in Erinnerung habe, ist diese ja aus Volantis und dort eine ehemalige Adlige oder zumindest Reiche? Und sie wollte Sklaven helfen, was aber ein Tabu war? Hm, okay, passt irgendwie, weil imo ist die Jeyne Westerling auch ziemlich überflüssig. Im Buch hatte er diese ja nur aus Ehrgefühl geheiratet, weil er sie in der erste Nacht nach der Eroberung ihrer Burg geschwängert hat.
Die Problematik mit den Freys wird wohl bleiben und die Rote Hochzeit wird wohl so oder so kommen. Stellt sich nur mir die Frage, wie wird es mit ihr weitergehen? Wird sie ebenfalls sterben? Wird sie auf Riverrun bleiben? Wird sie gar irgendwie fliehen?
Naja, es gibt aber momentan so viele kleine Entwicklungen, bei denen ich mich echt frage, wie sie weitergehen. Sei es, ob Sam wirklich noch einen Weißen Wanderer töten wird oder ob es bei dem verbrannten Wiedergänger bleibt. Wird Daenerys wirklich erst die Sklavenbucht komplett befreien oder geht es in der Serie zackiger zur Sache? Trifft sich Theon wirklich noch mit seiner Schwester und spielen die Brüder seines Vaters noch eine größere Rolle? Und und und...
So, nun seid ihr dran. Schreibt euren Eindruck zu den Büchern nieder. Was meint ihr, wie wird es mit der Handlung weitergehen können? Wie findet ihr die Unterschiede zur TV-Serie? Sind diese für euch eher positiv oder negativ? Was muss für euch definitiv kommen und was kann ruhig komplett aus den Drehbüchern rausbleiben? Wie schätzt ihr ein, wird sich die TV-Serie weiterentwickeln? Ich bin gespannt.
Allgemeine Einführung
Das Lied von Eis und Feuer ist eine Fantasyerzählung, die in einer fiktiven Welt spielt mit den beiden Kontinenten Westeros und Essos als Haupthandlungsorte. Es ist eine Welt, die stark an das Hochmittelalter angelehnt ist, vorallem Westeros. Es gibt verschiedene ehemalige Königreiche, Sieben an der Zahl, welche vor einiger Zeit gewaltsam vereint worden. Das besondere an der Serie ist, dass es zwar eine Fantasygeschichte ist, aber Magie einen relativ geringen Stellenwert besitzt und eher mythisch erscheint. Ein großes Merkmal ist aber, dass die Jahreszeiten nicht auf einige Monate beschränkt sind, sondern zufällig lange dauern, von Monaten bis gar ganze Jahre oder Jahrzehnte, was in einer mittelalterlichen Welt durchaus gewaltige Auswirkungen haben kann.
Die Handlung des Buches setzt 15 Jahre nach einer Revolution ein. Ausgangspunkt des ganzen war, dass ursprünglich die Sieben Königreiche von Westeros allesamt unabhängig waren, aber vor über 300 Jahren von einem flüchtigen Adelsgeschlecht, den Targaryen, mittels dreier Drachen, Intrigen, Wechselnden Loyalitäten und Söldner erobert wurden und alle mehr oder weniger unter einem König vereint wurden. Die ehemaligen Könige, zumindest diejenigen die überlebt hatten, wurden defakto zu Fürsten degradiert und mussten ihre Treue den Targaryen schwören, behielten aber ansonsten relativ ihre Souveränität.
Die Targaryen herrschten bis zu der besagten Revolution, welche vorallem von Robert Baratheon und Eddard Stark geführt, nachdem der Thronfolger Rheagar Targaryen angeblich die Schwester von Eddard Stark Lyanna, welche mit Robert Baratheon verlobt war, entführt hatte und der große Bruder und Vater von Eddard Stark von Rheagars Vater grausam hingerichtet wurden.
Die Handlung setzt mehr oder weniger an drei wichtigen Handlungssträngen an. Es wird die aktuelle Hand des Königs ermordet, was am Ende in einem Kampf um den Eisernen Thron endet, die Weißen Wanderer treten nach Jahrhunderten wieder auf und der letzten Targaryen gelingt es die Drachen wieder zum Leben zu erwecken, nachdem diese jahrhunderte lang als ausgestorben galten.
Es entfaltet sich nun im Laufe der Bücher ein Konflikt, der voller Intrigen, Kämpfe, nicht beantworteter Liebe, Machtgier, Ehrgefühl, aber auch Magie ist.
Das soll es eigentlich auch momentan sein mit Einführung, kurzen Zusammenfassung. Den gesamten Handlungsverlauf hier zusammenzufassen würde den Sinn des Eröffnungspost meiner Meinung nach sprengen, da jemand vielleicht doch zufälliger weise zu sehr gespoilert werden könnte oder ich allgemein einfach nur das wiedergebe, was man auf Wikipedia oder dem eigenen Westeroswiki bequem nachlesen könnte.
Persönliche Meinung und Einschätzung
Ich muss ebenfalls gestehen, dass ich zuerst die Serie gesehen habe, die ersten beiden Episoden, bevor ich mich an die Bücher heranmachte. Es kam mir aber zu gute, dass mein großer Bruder diese zuvor schon teilweise angefangen hat zu lesen, so dass es leicht war, innerhalb kürzester Zeit die ersten Bücher und dann sogar den letzten Band auf englisch zu lesen, da dieser noch nicht in Deutsch erschienen ist und zu dieser Zeit die Serie von Verlag neu aufgelegt wurden und man teilweise schwer an die älteren Bücher von 4-8 herankam.
Aber es hat sich gelohnt, die Welt hat mich sofort irgendwo fasziniert. Ich lese so schon gerne Fantasygeschichten, neben der Sciencefiction eines meiner Lieblingsgenre, aber sie war erfrischend anders. Ja, es gab Magie und ja es gibt fantastische Kreaturen und Rassen, aber diese werden teilweise so dezent eingesetzt, dass es wirklich angenehm erfrischend ist. Auch wenn man teilweise gerne mehr über diese fast mythischen Aspekte erfahren möchte, sind die Kinder es Waldes wirklich fast alle weg, was kommt hinter Quarth, wie sieht es in Asshai aus, wie war früher genauer Valyria und wer zur Hölle ist Jon Snows Mutter oder gar richtiger Vater?
Das auf der einen Seite, auf der anderen Seite taucht man ab in diese Welt voller Intrige, Liebe und ihre Schönen als auch schlechten Seiten, Krieg und anderen Motivationen und Intentionen.
Die Geschichte an sich wird Kapitelweise immer aus der Perspektive eines Charakters erzählt, was in der Science Fiction und Fantasy durch aus ein gängiges Mittel ist. Aber ich muss sagen, hier scheiden sich auch bei mir teilweise die Geister. Was man Martin zu Gute halten kann ist, dass er nicht zimperlich ist. Er schreckt nicht davor Charaktere sterben zu lassen. Dies kann teilweise sehr hart sein, da er auch nicht zimperlich bei Figuren ist, die einem als Leser sehr sympathisch sein können, vorallem das Haus Stark blutet sehr im Verlaufe der Geschichte. Anderseits weiß man als Leser nicht, ob Martin einen auch gezielt ärgert und teilweise echt einem persönlich widerliche Charaktere teilweise für den eigenen Geschmack viel zu lange am Leben lässt.
Das andere Problem ist, dass Martin zwar teilweise auch POV-Charaktere sterben lässt, aber in den späteren Büchern so viele mehr dazu kommen, bei denen ich teilweise nicht nachvollziehen kann, warum er dies nun getan hat und was diese für einen größeren Einfluss auf die Handlung haben sollen.
Und hier kommt meine persönliche Kritik mit der ich aber nicht alleine dastehe. Mit dem vierten und fünften Band setzt ein Gefühl ein, dass der Autor selbst den Überblick verloren hat. Denn es kommen wirklich sehr viele neue Charaktere als POV dazu, die aber nicht irgendwie absehbar mit den anderen Handlungssträngen zusammengelegt werden, sondern fast komplett eigene bekommen, zumindest gefühlt. Für mich war der persönliche Frustmoment all die ganzen Brienne von Tarth Kapitel, welche so zäh waren und für mich fast völlig überflüssig waren, dass ich schon öfters beim lesen überlegt habe, ob ich das Kapitel nicht einfach überspringe, es aber doch aus der Angst heraus gelesen habe, etwas zu verpassen, nur um dann wieder festzustellen, dass ich nicht weiß, wohin der Autor mit dieser Figur will und ich es fast bereut habe, diese Kapitel zu lesen.
Schließlich noch der größte Punkt, das warten auf den nächsten Band, dessen Erscheinungsdatum noch völlig unklar ist. Der letzte Band hat teilweise mit echt miesen Cliffhangern geendet. Und auch der Eindruck hat sich festgebrannt mit der Frage, wie will der Autor diese Saga abschließen? Den Weißen Wanderer wurde der erste Prolog gewidmet, aber bisher sind diese nicht einmal eine gesamte Bedrohung für die Sieben Königreiche. Daenerys sitzt irgendwie die ganze Zeit in Meereen fest und nun in der Pampa. Und ja, der Norden ist im völligen Chaos, genauso wie die Sieben Königreiche im allgemeinen.
Diese ganzen Handlungsstränge und noch viel mehr scheinen sich bisher nur teilweise anzudeuten, dass sie zusammengeführt werden. Vorallem die drei Großen, der Norden, die Sieben Königreiche und das Geschehen in Essos weißen bisher kein wirkliches Anzeichen auf, dass diese zusammengeführt werden.
So habe ich persönliche Zweifel, dass Martin das Ganze in zwei Bänden beenden kann. Allein mit seinem Konzept, die Geschichte aus mehreren Sichten von Charakteren zu erzählen, die teilweise an den unterschiedlichsten Enden der Welt herumrennen lässt mich da skeptisch werden. Der kommende Band mit dem Titel "Winds of Winter" deutet ja an, dass es langsam ruhig mal richtig ernst werden könnte und die Menschen langsam kapieren müssen, dass die teilweise egoistischen Ränke und Machtkämpfe der Adligen sie ganz schön in die Bredouille geritten haben, wenn es den Weißen Wanderern gelingt die Mauer zu überwinden.
Und dann noch der letzte Band "Dream of Spring", der dann irgendwie alles auflöst? Bei der Menge, die man eigentlich noch erfahren will und die vorallem noch erzählt werden muss? Ich bin da schon etwas sehr skeptisch. Vorallem, wenn Martin weiterhin nicht aus dem Knick kommt und sich für diese Bücher so viel Zeit nimmt, da er selbst nicht mehr der jüngste ist.
Unterschiede zwischen Buch und TV-Serie
Komme ich nun aber zu einen wirklich spannenden Punkt, den Unterschieden zwischen diesen beiden Medien. Ich will hier gar nicht auf all die kleineren Kürzungen und nicht Nennungen eingehen, vielmehr auf die wirklich signifikant großen Unterschiede, die es inzwischen seit der zweiten Staffel gibt, welche vorallem im Bezug auf den späteren Verlauf einiges an Wirkung haben werden oder müssen.
Einige Entscheidungen sind wohl definitiv aufgrund eines begrenzten Budgets und begrenzter Sendezeit getroffen wurden. Aber bisher muss ich sagen, dass ich von keinerlei dieser Entscheidungen irgendwie geschockt und angefressen bin, nicht einmal skeptisch.
Nein, gerade weil mir die beiden letzten Bände so chaotisch von Martin vorkommen, finde ich diese Entscheidungen sehr spannenden, da sie nun teilweise und teilweise andeutungsweise manche Handlungsstränge gar nicht zulassen.
Es fängt damit an, dass das politische Leben und die Person von Xaro Xhaon Daxos völlig anders waren. In der Serie spielt nur die Handelsgilde der Dreizehn eine Rolle, im Buch waren diese nur ein Teil neben der tourmaline Bruderschaft, den Gewürzhändlern und vorallem den Pureborn (sorry, weiß gerade nicht mehr die Deutsche Übersetzung). Xaro war auch kein ehemaliger Niemand, zumindest wurde dies nicht angedeutet und reich war er definitiv. Die Warlocks bestanden auch aus mehreren und eigentlich sind alle dem Feuer zum Opfer gefallen und das Attentat wurde nicht von den Warlocks aka Unsterblichen verübt, sondern von den Sorrowful Men.
Schlußendlich ist aber die größte Abweichung wohl diese, dass Qarth ohne politische Führung zurückblieb und Xaro wohl als tot angenommen werden kann, womit sein späterer Auftritt wegfällt und auch die Schiffe von Qarth an der Blockade von Meereen, falls dieses so überhaupt kommt, nicht teilnehmen können.
Auch der Untergang von Winterfell ist anders. Im Buch wurde Theon eindeutig von Ramsay verraten, während ihn in der Serie seine eigenen Männer verraten. Und nun scheint er doch in der Tat zu entkommen. War derjenige, der ihn vergewaltigen wollte etwa Ramsay? Und dieser ist nun tot? Meine Güte, damit ist erstmal diese ganze Entwicklung im Norden teilweise eingedämmt, wo ich auch nicht weiß, was Martin da eigentlich will. Die Drohung, der ganze Konflikt und diese angebliche Heirat sind weg. Für meinen persönlichen Geschmack hatte sich da Martin im Buch schon zu viel herausgenommen, der Norden ist schon nach dem Fall von Winterfell und der Roten Hochzeit am Ende und die Nachtwache hat eigentlich ganz andere Probleme aber dann der ganze Schmarn mit Ramsay, als würde Martin selbst noch einmal auf den Kadaver des Hauses Stark nachträglich pissen. Gut, das wäre ja alles nicht so schlimm, wenn dies nicht eine völlig neue Handlung wäre, die nichts mit den bisherigen zu tun hätte und wo ich meine Zweifel hat, dass das Martin innerhalb von zwei, von mir aus vielleicht auch gar drei Bänden packen soll.
Aber nun scheint dies ganz einfach aus der Welt zu sein, zumindest scheint uns Ramsay ersparrt zu bleiben und man spart sich wohl die ganze Maskenarbeit für Theon, immerhin war das auch der Grund, warum Tyrion noch seine Nase hat.
Kommen wir aber nun zu Robbs Anvertrauten, diese Dame aus Volantis, deren Name ich mir irgendwie nicht merken kann. Wie ich das noch in Erinnerung habe, ist diese ja aus Volantis und dort eine ehemalige Adlige oder zumindest Reiche? Und sie wollte Sklaven helfen, was aber ein Tabu war? Hm, okay, passt irgendwie, weil imo ist die Jeyne Westerling auch ziemlich überflüssig. Im Buch hatte er diese ja nur aus Ehrgefühl geheiratet, weil er sie in der erste Nacht nach der Eroberung ihrer Burg geschwängert hat.
Die Problematik mit den Freys wird wohl bleiben und die Rote Hochzeit wird wohl so oder so kommen. Stellt sich nur mir die Frage, wie wird es mit ihr weitergehen? Wird sie ebenfalls sterben? Wird sie auf Riverrun bleiben? Wird sie gar irgendwie fliehen?
Naja, es gibt aber momentan so viele kleine Entwicklungen, bei denen ich mich echt frage, wie sie weitergehen. Sei es, ob Sam wirklich noch einen Weißen Wanderer töten wird oder ob es bei dem verbrannten Wiedergänger bleibt. Wird Daenerys wirklich erst die Sklavenbucht komplett befreien oder geht es in der Serie zackiger zur Sache? Trifft sich Theon wirklich noch mit seiner Schwester und spielen die Brüder seines Vaters noch eine größere Rolle? Und und und...
So, nun seid ihr dran. Schreibt euren Eindruck zu den Büchern nieder. Was meint ihr, wie wird es mit der Handlung weitergehen können? Wie findet ihr die Unterschiede zur TV-Serie? Sind diese für euch eher positiv oder negativ? Was muss für euch definitiv kommen und was kann ruhig komplett aus den Drehbüchern rausbleiben? Wie schätzt ihr ein, wird sich die TV-Serie weiterentwickeln? Ich bin gespannt.
SHUT UP, MIMSY!!!