Das Ende des unendlichen Internets?

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    • Das Ende des unendlichen Internets?

      Was bereits seit einigen Wochen durchgesickert war, ist jetzt traurige Realität. Die Telekom Deutschland kündigte nun an, dass die Zeit der Breitband-Flatrate zuende sei: Heißt, dass absofort, ähnlich wie beim Mobilfunkvertrag oder Funknetz allgemein eine bestimmte Menge Traffic zur Verfügung steht, und nach Ablauf dieser mindestens 75GB/Monat/Haushalt die Geschwindigkeit auf 384kbit/s gedrosslet wird. (das wäre ein maximaler Downstream von 48kb/s) Je nach derzeitiger Anbindung beträge dieses Datenvolumen zwischen 75GB bei 16000er Leitung oder weniger, bis hoch zu 400GB bei 200.000er.
      Als ich diese Meldung heut nachmittag auf heise las, ist mir doch gleich die Kinnlade 30cm heruntergefallen, auch wenn 75GB nicht gerade wenig sind, und vorerst (!) auch nur Neuverträge betroffen sind. Die Argumentation der steigenden Netzauslastung ist zwar wahr, aber die Kapazität eines Glasfaserkabels ist fast unerschöpflich! Mit modernerer Technologie (die natürlich auch kostet), ist es möglich, Lichtwellen jeder Wellenlänge gleichzeitig zu übermitteln und auch wieder voneinander zu trennen.
      Ohne jetzt in Hassparolen verfallen zu wollen, diese Meldung wirft ein sehr sehr dunkles Licht auf das sowieso schon angeschlagene Image der Telekom. Eine derartige Frechheit (nachdem bereits hunderte Dörfer beim Ausbau des Breitbandnetzes einfach auf der Strecke geblieben waren) hätte ich nie erwartet, Kundenbindung scheint nicht ihr Ziel zu sein. Kleine Anekdote aus meiner Umgebung: Ein Dorf in meiner Nähe stand zur Auswahl für die Verlegung einer Glasfaserleitung, es existierte bereits ein Leerrohr zwischen dem besagten Dorf und einem Nachbardorf, welches bereits über 100.000+ verfügt. Lediglich 50-100 Meter waren noch zu verlegen, was bei einer Entfernung von etwa 1,5km nicht viel ist. Die Telekom erhielt diese Daten auf Anfrage und versprach Rückmeldung. Seitdem (das ist nun etwa 2-3 Jahre her) hat niemand mehr etwas von Breitbandausbau gehört noch gesehen. Entsprechend verärgert und enttäuscht war das Dorf, welches seitdem nach wie vor mit einer 1000er Kupferleitung existiert. Später wurden die Argumente "Nicht lohnend" oder "zu umständlich" in den Raum geworfen, obwohl nur wenige Wochen zuvor 3 (!) Kilometer Leerrohr samt Glasfaserkabel in ein benachbartes Dorf gelegt wurde, welches nicht einmal die Hälfte der Einwohner besaß.

      Ich finde, eine Diskussion ist es wert, jedoch bitte sachlich bleiben, nicht wie auf der von mir genannten Website, auf welcher ein Shitstorm von Wut, Trauer und Zorn zu beobachten war, und immer noch ist.
      Ganz zum Schluss, nachdem ich vielleicht einigen hier einen Schock verpasst habe: Wahrscheinlich wird in der kurzfristigen Zukunft eine solche Drosselung nicht oder nur in Ballungsgebieten zu beobachten sein, das hänge "von der Verkehrsentwicklung im Internet ab". mfG
    • Ich hoffe ja noch das die Telekom als einziges Unternehmen das umsetzen will, bin bei Vodafone und ich denke mal das ich trotz 6k Leitung mehr als 75 GB im Monat herunter lade. An guten Tagen sind es schon mal 3-4 GB und das ohne dem aufrufen von Webseiten, dazu kommen dann natürlich noch anschauen von Streams, z.B. OP usw. Finde da 75GB für heutige Verhältnisse einfach zu wenig, wer dann noch IP-TV hat und das in HD, knackt das locker.
    • Ze Fuck? >600 Kommentare auf Heise und >500 auf Computerbase - das hat ja zuletzt die Meldung über die Serverprobleme von SimCity geschafft. xD Spaß beiseite...

      Wenn die Telekom damit anfängt, bleibt am Ende den anderen Netzanbietern eventuell keine Wahl, als irgendwann einen ähnlichen Weg zu gehen. Denn die PowerUser, die einen Traffic von mehr als 1TB im Monat haben (welche mit dieser Änderung sicherlich als erstes vergrault werden sollen) gehen dann ja zum nächsten Anbieter, der dann die Netzlast zu tragen hat.

      Das größte Problem an der Drosselung dürfte sein, dass schon gewöhnliches Surfen bei 384 kBit/s in einem Mehrpersonenhaushalt zur Qual verkommen dürfte - ein Mehrpersonenhaushalt dürfte auch die Trafficgrenze schneller erreichen als ein Einpersonenhaushalt.

      Mich erwartet bei 1&1 das gleiche, wenn ich mehr als 100GB Traffic im Monat habe, also etwas mehr als die 75GB (16MBit) bei der Telekom-Regelung. Dafür habe ich dann nicht die Option - "Erreichen Kunden das vorgegebene Limit, kann über noch nicht näher vorgestellte Zubuchoptionen weiteres „Hochgeschwindigkeits-Volumen“ erworben werden; ähnliches ist bereits bei Mobilfunkanschlüssen der Deutschen Telekom möglich." - sprich mehr Geld zu bezahlen, um die Trafficbegrenzung zu verschieben. Allerdings nutze ich solche Sachen wie Steam/Uplay/Origin und Co gar nicht und lade auch keine Games über Downloads, sondern kaufe sie mir in der Regel (hat sich die letzten Jahre durch die Enwicklung im Spielemarkt aber auf eine handvoll Spiele reduziert) auf einem Datenträger, und habe daher keine Probleme, die Grenze nicht zu überschreiten.

      Letztlich fehlt mir der Einblick in die Entwicklungen in verschiedene Länder, um sagen zu können, ob die Telekom hier nur Gewinnmaximierung betreibt, oder ob die Situation in Deutschland wirklich keine andere Verfahrensweise für den Konzern ermöglicht. Daher lasse ich eine Gewichtung der Aktion offen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Sombatezib ()

    • Mich verwundert es nicht, dass solch eine Lösung herhalten muss. Die Telekom ziert sich ja leider mit dem Netzausbau, was objektiv betrachtet allerdings auch verständlich ist.
      Warum fragt ihr euch?
      Warum sollte ein Unternehmen mehrere Milliarden Euro für den Netzausbau investieren, wenn im Endeffekt der Kunde doch letztendlich beim Mitbewerber unterschreibt, so dass dieser von den Investitionen des Magenta Riesen profitieren kann, da die Netze der Mitbewerber zum größten Teil von der Telekom gemietet werden.
      Ich finde diese Shitstorms zwar nicht ganz unbegründet, doch größtenteils auch absurd.
      Das dabei letztendlich dieses Resultat erzielt wird, um die benötigten Gelder zusammen zu führen, ist allerdings auch nicht der richtige Weg, wie ich es empfinde.
      Doch die interne Politik des Unternehmens ist schon ein Graul mit der ich mich überhaupt nicht identifiziere! (Bin selbst hier beschäftigt)
      Wenn man sich mal anschaut, wie viel Dividende den Aktionären ausgeschüttet werden, ist es nicht verwunderlich, dass solche Maßnahmen ergriffen werden.
      Auch der nicht anhaltende und immer massiver werdende Stellenabbau sind Mittel um Geld rein zu spülen.
      Von T-Mobile USA in welchen der Verkaufsschwächste Mitarbeiter einen Papphut mit der Aufschrift "Ich werde mich mehr bemühen" tragen muss, will ich erst gar nicht anfangen, da die Umstände dort doch reichlich aus den Fugen geraten sind.
      Ihr seht, dass dort nicht alles rosa ist.

      Wie dem auch sei, ich schweife ab.

      Fakt ist, dass diese Änderung nun eintreten wird, wenn nicht auch im Geschäftskundensegment, da wir uns dort noch fleißig mit Vodafone die Köpfe einschlagen um die Vorherrschaft zumindest im Mobilfunkbereich, zu sichern.
      Ob die Volumenbegrenzung nun auch dauerhaft als Lösung dienen sollen, oder eben lediglich als Überbrückung dienen soll bis die Infrastruktur auf Vordermann gebracht wurde, steht in den Sternen.
      Allerdings ist es schon erstaunlich, dass die Nordeuropäischen Länder mit einer wesentlich besseren Netzqualität glänzten als das wirtschaftlich so starke Deutschland.
    • Telekommunikation sollte in Staatshand sein und nicht bei geldgeilen Firmen wie die Telekom, die alles abgreifen und anstatt ordentlich Netzausbau zu Betreiben lieber mit ihrem wanna be Monopol die Preise erhöhen und die Leistung drosseln. Das sag ich nicht nur weil ich eine DSL 768er Leitung von denen hab (kein anderen Anbieter in der nähe lol).

      Die Telekom zankt, verbietet und heult rum über Patentrechte von neuen LTE- Techniken mit Vodafon und hält wie auch bei den Anfängen des Internets die gesamte Entwicklung in Deutschland auf.

      Wenn man sich mal deren Konkurrenz anschaut, was die für Datenflats bieten die im moment sogar noch echte Tarife sind fragt man sich wie wie die Telekom sich das erlauben kann.. Achja weil sie so fest in Deutschland integriert ist das sie selbst im schlechtesten Geschäftsjahr noch massehaft in den grünen Zahlen stehen. Da tuckert Google in den USA rum und richtet 200k Leitungen für einmalige 120 Dollar mit nem anständigen Vertrag ein und wir haben nen tollen Pink Panther der dank seinem fläschendeckenden sauteuren Alleinausbau selbst von der konkurrenz bezahlt wird damit die Telekomtechnik nutzen dürfen. Natürlich baut die Telekom aus aber so langsam wie nur möglich versteht sich.
    • Nunja, das grösste Problem liegt ja ganz klar darin, dass sich viele Leute gar nicht bewusst sind was für Mengen von Daten. Die meisten können sich gar nicht Vorstellen was es heisst diesen Datenverkerht zu bewältigen und die heutige Technik - meist heute noch Kupferleitungen - sind bald am Maximum angelangt.

      HIer eine schöne Grafik um nur zu verstehen was heute in 1min im Internet passiert.

      Auszug aus dem Berich:
      [...] knapp 640.000 GB an Daten werden pro Minute weltweit durch das Netz geschaufelt. Und das Ende der Fahnenstange ist noch gar nicht erreicht [...]






      Bericht dazu

      Und die Prognose ist auch erschreckend:
      In zwei Jahren, so die Prognose von Intel, würde es fünf Jahre dauern, bis man sich alle in nur einer Sekunde durch das Netz flackernden Videos angeschaut hätte.


      Man sieht also, es ist nicht zu unterschäzen was ich, du, ihr, wir, der da an Traffic verursacht. Vor allem ist es nicht hilfreich wenn man jedes Katzenvideo 20'2309423490x teilt und seinen Bros und Friends schickt. Das man da dagegen wirken möchte ist isnofern irgendwo verständlich und sind wir einmal ehrlich wer von euch erreicht schon die Mengen?,...... Ich z.b. ^^ Im schnitt 400-500 GB/Monat ^^. Aber beruflich bedingt.



      Aber man muss auch noch das sagen. Ein Kollege von mir hat bereits bei einer Anwaltskanzlei eine Frage gestellt wegen der Rechtslage:

      ""Hallo xxx,
      eine sehr gute Frage, die sich wohl erst im Laufe der nächsten Monate/Jahre klären wird. Die Drosselung wird technisch wohl nicht vor 2016 umgesetzt werden können. Bis dahin kann die Rechtslage schon wieder ganz anders aussehen. Aus jetztiger Sicht halten wir ein solches Vorgehen durchaus für problematisch.
      Gruß Kanzlei WBS""



      Zusammengefasst:

      Der Mist liegt jetzt sicher noch 3 Jahre. In 3 Jahren fliesst noch so manches Wasser in die Nordsee und die Politik ändert sich auch noch sowie vieles anders. Zudem giltet das für Neukunden vorerst und wie gesagt Rechtlich ist sicher auch noch nicht alles klar.

      Daher locker sehen.
      Ich Áyu akzeptiere, dass es durchaus möglich ist den Shonen typischen Aufbau eines Arcs zu hinterfragen und ein Antagonist nicht zwingend in jenem Arc fallen muss wo er die Hauptperson ist