Horizon (Vexor)

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    • Antwort auf MS & 8. Kapitel erschienen

      Mr. Shibata, dann gehe ich doch nochmal auf ihren Kommentar ein und entschuldige mich in erster Linie gleich einmal für die lange Wartezeit!
      War nicht eingeplant und sollte sich auch gar nicht solange hinziehen. Dafür wird es in nächster Zeit zügiger voran gehen und man vielleicht sogar mit zwei Kapiteln pro Woche rechnen können ;)

      Monkey Shibata schrieb:

      Dädalus xDD
      Ich mag ihn, er ist schön schrullig. Kriegt die Hucke voll aber sinniert erst einmal über den schönen Sonnenaufgang ^^

      Die Unterredung zwischen ihm und Crane kann ich nicht so recht einschätzen. Generell kann man ja nicht so viel über Crane sagen.
      Außer dass er und Dädalus und Brianna eine gemeinsame Vergangenheit haben, die wohl noch etwas genauer beleuchtet werden wird... denke ich mal.


      Tja über Crane, Brianna und Dädalus wird im jetzigen Kapitel und dann vor allem im nächsten Kapitel mehr Aufschluss gegeben werden!
      Ich hoffe, dass sich am Ende dann alles zu einem großen Ganzen zusammenschließt.

      Monkey Shibata schrieb:

      JA! Das will ich auch wissen! Was macht Dädlus so wertvoll? Ist er etwa besagter Wissenschaftler der diesen Durchbruch bei der Erschaffung von Teufelsfrüchten erzielt hat?

      Dädalus eigene Vergangenheit wird noch ein wenig auf sich warten lassen, aber er ist sehr wertvoll, soviel kann ich schonmal sagen :D

      Monkey Shibata schrieb:

      Komme ich zu meinem Highlight in diesem Kapitel, dem Kampf zwischen Toledo und Envy. Ey, dieser Zwerg xDD
      Toledo ist einfach eine verdammt coole Socke.
      Wenn ich mir diesen alten, kauzigen Gnom vorstelle wie er da mit einer klitzekleinen Muskete durch seine Hütte flitzt und mit Pfeffer auf Envy ballert... zu ulkig XD

      Der Kampf hat mir echt gut gefallen. Tolle Dynamik und nicht zu überhastet.
      Ich gehe mal davon aus, dass dieses Etwas das da jetzt die Hütte betreten hat und von Envy bemerkt wurde, jener Kerl ist, der auch schon Dädalus im Knast besucht hat?
      Er hat Toledo zwar schon wieder verlassen, aber vielleicht kommt er ja noch einmal zurück?
      Oder es ist Kyu, der ist ja vor den Wachen davon gelaufen, aber ich denke eher er wir ebenfalls seinen Weg in den Turm finden, um seine Gefährtin zu unterstützen.

      Das freut mich aber! Du weißt ja, dass ich vor der Dynamik ein wenig Angst und Skepsis hatte, aber ich bin froh, dass es dir gefallen hat :)

      Wer Toledo zur Hilfe gekommen ist, werden wir wohl im nächsten und spätestens im übernächsten Kapitel erfahren ;)

      Monkey Shibata schrieb:


      Und hey! Brianna und Kyu waren auf Elban?!
      Also dazu (insofern dass nicht im weiteren Verlauf noch irgendeine Rolle spielt), will ich dann auch ein Omake Kapitel haben!
      Eins schuldest du mir ja noch ;)


      Wird noch relevant, denn die Geschichte wird uns zumindest im Flashback noch nach Elban führen ;)

      Monkey Shibata schrieb:

      Brianna hat den Turm also betreten.
      Die Vision (oder wie auch immer man das nennen will), die sie da von sich selbst hatte (ich nehme mal an von ihrem letzten Besuch in dem Turm), hat mir echt gut gefallen und macht ihre Vergangenheit immer mysteriöser.

      Tja, weit kommt unsere Heldin aber leider nicht, denn Crane haut sie direkt und ohne zu zögern, mal ganz leicht aus den Latschen.
      Mieser Frauenschläger!
      Aber jetzt bin ich umso heißer darauf zu lesen, wie sich Brianna gegen so einen Gegner schlagen wird. Ich denke sie wird da nicht ganz so heil herauskommen.


      Ja Crane geht nicht zimperlich mit Brianna um, aber er wird auch nicht der Letzte sein, dem es egal ist, ob sich da eine Frau oder ein Mann in den Weg stellt :D
      Kampf von Brianna und Crane (in der Gegenwart) wird es wohl erst übernächstes Kapitel geben ;)

      Monkey Shibata schrieb:

      Ach, bevor ich es vergesse. Was hat die WR gegen Dädalus? Warum wollen die nicht, dass er sich längerfristig mir Brianna abgibt? Und warum, gehen sie davon aus dass er eigentlich nicht mehr am leben ist?

      Tjaaa...abwarten und Tee trinken :P

      Damit viel Spaß mit dem neuen Kapitel und wie immer deine treuen Kommentare. Kapitel findest du wie immer hier im Startpost ;)

    • 8. Kapitel: Reise in die Vergangenheit

      Woohoo! Das ist es ja endlich, das neue Kapitel :D

      Ich muss sagen, trotz des Flashbacks bin ich irgendwie nicht schlauer als vorher xD Brianna und Dädalus haben jemandem geholfen. Diese Tat brachte jedoch mit sich, dass es den Einwohnern von Chasetown erheblich schlechter ging. Was wiederum dazu führte, dass Brianna und Dädalus zu Aussätzigen wurden.
      Bleibt natürlich die Frage, wem Brianna und Dädlus geholfen haben, in welcher Form und warum diese Hilfsaktion scheinbar so fatale Folgen für die Bewohner der Insel hatte.

      Gute gefallen hat mir aber auch die Szene zwischen dem jungen Kyu und Toledo. Da ich den Zwerg ja eh schon in mein Herz geschlossen habe, freue ich mich auf jeden seiner Auftritte. Kyu hat also schon im zarten alter von elf Jahren einen Mann getötet, heftig. Aber verständlich dass er danach erstmal traumatisiert war.

      Am Ende gelangt Brianna also in den Turm, also wenn ich da richtig verstanden habe. Demnach kriegen wir jetzt also eine Auseinandersetzung zwischen Crane und Brianna aus der Vergangenheit zu lesen?
      Ich check das Ende des Kapitels gerade nicht, also in welcher zeitlichen Abfolg es sich zu dem befindet, was da am Anfang des Kapitels passiert.

      P.S. Wird dann ggf. noch editiert ^^
    • Dann werde ich mich auch mal zu deinem FF Stellung beziehen.
      Schön--> Die Kapitel sind lang // Schlecht --> Die Kapitel sind lang :D

      So ernsthaft, deine Kapitel haben eine gute Länge, für die Informationen und Beschreibungen die du darin unterbringst. Sie sind immer schön abgerundet und in sich Stimmig. Es ist nur anstrengend, wenn man mehrere Hintereinander lesen muss, um Aufzuholen. Meiner Wahrnehmung nach sind die Kapitel nicht zu lang, ich bin aber auch sonst ein begeisterter Leser, weswegen ich befürchte, dass sie länge deiner Kapitel sicher einige potenzielle Leser abschreckt. Die Geschwindigkeit der Handlung könntest du vielleicht etwas anziehen, da es sonst ein sehr sehr langes FF zu werden scheint.

      Da ich hier auf acht Kapitel eingehen müsste, will ich mich nur zu ein paar Punkten äußern die mir besonders aufgefallen sind.

      Charakter:
      Brianna scheint eine sehr interessante Person zu sein. Für ihr noch relativ junges alter ist sie schon eine erfolgreichen und bei reichen Leuten bekannten Schatzjägerin. Bin schon gespannt mehr von ihren Hintergründen zu erfahren und wie sie überhaupt an diesen Beruf gekommen ist.

      Kyu ist sehr faszinierend. Ein Zoan Nutzer der lieber in seiner Tiergestalt bleibt, eine sehr schöne Idee. Kommt mir auch irgend woher bekannt vor, wenn ich mich nur erinnern könnte ?( , habe wohl schon zu viele Bücher gelesen. :D Seine Hintergrundgeschichte ist sicher auch sehr interessant, bin schon gespannt zu erfahren, wie er an Brinna geraten ist.

      Die 5 Weisen hast du sehr schön dargestellt. Du hast die Stimmung und Autorität die sie Ausstrahlen gut in Szene gesetzt. Lustig fand ich auch die Info darüber, was Brianna alles gestohlen hat, unter anderem die Munch-Munch-Frucht für Wapol. Ich frage mich nur was die in einem Museum zu suchen hatte.

      Dädalus ist ein guter Name für den Wissenschaftler, ich vermute den hast du von den alten Griechen. Du hast ihn sehr schön als kauzigen und seltsamen Wissenschaftler beschrieben, der die Situation oft nicht allzu ernst zu nehmen scheint. Er gefällt mir sehr gut.

      Toledo ein Zwerg der zur Leibgarde des Königs des Tontatta Königreichs gehört. Da er sagt, dass er noch Mitglied ist wird es spannend sein zu erfahren wie er zu Dädalus gekommen ist.

      So das war jetzt kurz und knapp etwas zu einigen Charakteren. Zu den anderen werde ich mich je nach dem noch später äußeren. Aber bis jetzt scheinst du dir zu allen Namentlich erwähnten Personen deine Gedanken gemacht zu haben. Jeder hat seine eigenen (grob) ausgearbeitete Geschichte mit Herkunft und Werdegang.


      Orte und Sonstiges:
      Die Idee zur ersten Insel fand ich sehr Interessant. Eine Insel die durch einen Kanal geteilt wurde und in dem beide Hälften nun eigene Königreiche bilden.

      Wie du die Mary Joa beschrieben hast hat mir sehr gut gefallen. Ich konnte richtig sehen, wie du sie dir vorstellst. Auch die Beschreibung der Leute und ihr Verhalten haben mir sehr gefallen. Kann es sein, dass du dich hier unter anderem von den „Tributen von Panem“ hast Inspirieren lassen. Die Beschreibungen haben mich zumindest daran erinnert. Auch der Umgang der Hauptstadtbewohner mit anderen Leuten und ihr allgemeines verhalt erinnert mich an Panem.

      Auch hat mir sehr gut gefallen wie du die negativen Seiten der Revos darstellst. Erst erobern sie das Land und wenn nicht alles so klappt wie erwartet bzw. sie die Minen nicht zu laufen bringen verschwinden sie wieder. Ein sehr schönes und der Realität angelehntes Bild. Hier im Forum scheinen die meisten die Revos für so was wie heilige und Retter der Welt zu halten. Ich finde dein Bild von ihnen viel Stimmiger.

      Die Verlies und Verhörsituation hast du du ebenfalls sehr gut und Stimmungsvoll Beschrieben.

      Auch diene immer wieder eingestreuten Hinweise, in welchem Zeitabschnitt wir uns befinden, gefallen mir sehr gut.

      So das reicht jetzt erstmal, mir qualmt ehe schon der Kopf vom lesen und schreiben.

      Du hast auf jeden Fall meine Aufmerksamkeit für die kommenden Kapitel. Die werde ich dann auch ausführlicher bewerten.

      WEITER SO !!! :thumbup:

      gruß qoii8891
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Beantwortung Fanpost & 9. Kapitel erschienen!

      So in aller erster Linie muss ich mich entschuldigen, denn mir ist im letzten Kapitel ein Fehler unterlaufen. Die Ereignisse spielen vor 5 und nicht vor 4 Jahren. Ich habe das mittlerweile angepasst und in diesem Kapitel wieder richtig fortgeführt.
      Ich hoffe, dass das zu keinen Verwirrungen führt, aber ich bin auch nur ein Mensch :P

      Ansonsten gehe ich mal auf meine Fanpost ein und da es jetzt sogar mehr geworden ist, werde ich das auch in Spoiler packen! :thumbsup:
      @Monkey Shibata

      Monkey Shibata schrieb:

      Ich muss sagen, trotz des Flashbacks bin ich irgendwie nicht schlauer als vorher xD Brianna und Dädalus haben jemandem geholfen. Diese Tat brachte jedoch mit sich, dass es den Einwohnern von Chasetown erheblich schlechter ging. Was wiederum dazu führte, dass Brianna und Dädalus zu Aussätzigen wurden.
      Bleibt natürlich die Frage, wem Brianna und Dädlus geholfen haben, in welcher Form und warum diese Hilfsaktion scheinbar so fatale Folgen für die Bewohner der Insel hatte.


      Ich hoffe, dass sich deine Ungewissheit in diesem Kapitel ein wenig aufklären wird. Ihr habt hiermit ein großes Puzzleteil bekommen, wobei auch das essentiell noch fehlt. Viel mehr Informationen werdet ihr bezüglich des Ereignis vor 8 Jahren aber nicht mehr bekommen!

      Monkey Shibata schrieb:

      Gute gefallen hat mir aber auch die Szene zwischen dem jungen Kyu und Toledo. Da ich den Zwerg ja eh schon in mein Herz geschlossen habe, freue ich mich auf jeden seiner Auftritte. Kyu hat also schon im zarten alter von elf Jahren einen Mann getötet, heftig. Aber verständlich dass er danach erstmal traumatisiert war

      Freut mich, dass dir die Darstellung und "Entwicklung" (zumindest in der Vergangenheit) Kyus gefallen hat :)
      DIe Szene wird noch einmal wichtig werden, so viel kann ich schon einmal verraten. :D

      Monkey Shibata schrieb:


      Am Ende gelangt Brianna also in den Turm, also wenn ich da richtig verstanden habe. Demnach kriegen wir jetzt also eine Auseinandersetzung zwischen Crane und Brianna aus der Vergangenheit zu lesen?
      Ich check das Ende des Kapitels gerade nicht, also in welcher zeitlichen Abfolg es sich zu dem befindet, was da am Anfang des Kapitels passiert.


      Wie in Skype schon aufgeklärt habe, handelt es sich beim Kampf von Brianna und Crane in der Vergangenheit. Jene wurde in den Turm gebracht und trifft dort auf Crane. Sollte aber mit dem 9.Kapitel dann klarer sein :)


      @qoii8891

      qoii8891 schrieb:

      Dann werde ich mich auch mal zu deinem FF Stellung beziehen.
      Schön--> Die Kapitel sind lang // Schlecht --> Die Kapitel sind lang :D

      So ernsthaft, deine Kapitel haben eine gute Länge, für die Informationen und Beschreibungen die du darin unterbringst. Sie sind immer schön abgerundet und in sich Stimmig. Es ist nur anstrengend, wenn man mehrere Hintereinander lesen muss, um Aufzuholen. Meiner Wahrnehmung nach sind die Kapitel nicht zu lang, ich bin aber auch sonst ein begeisterter Leser, weswegen ich befürchte, dass sie länge deiner Kapitel sicher einige potenzielle Leser abschreckt. Die Geschwindigkeit der Handlung könntest du vielleicht etwas anziehen, da es sonst ein sehr sehr langes FF zu werden scheint.


      Ersteinmal Willkommen in meiner FF und vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Immerhin muss ich jetzt keine Monologe mehr mit Monkey Shibata führen, wobei ich diese immer zu schätzen weiß!
      Die Länge meiner Kapitel wird sich nicht arg verändern. Zeitlich wird es mal Kapitel, wie Nummer 8, geben, die kürzer sind, aber im Schnitt umfasst ein Kapitel bei mir immer zwischen 4 und 5 Word-Seiten, was ja verglichen mit einem Buchkapitel ja auch recht wenig ist, oder? :thumbsup:

      qoii8891 schrieb:

      So das reicht jetzt erstmal, mir qualmt ehe schon der Kopf vom lesen und schreiben.

      Du hast auf jeden Fall meine Aufmerksamkeit für die kommenden Kapitel. Die werde ich dann auch ausführlicher bewerten.

      WEITER SO !!! :thumbup:


      Ich gehe mal nicht auf den Rest deines Kommentares ein, da ich einfach das Lob insgesamt annehme und mich freue, dass ich dich in vielen Punkten ansprechen konnte.
      Bei der Stelle mit den Tributen von Panem: Ja das stimmt zum Teil, aber ich fand, dass sich der Schluss fast zwangsläufig von selbst ergibt, da mich die Kapitols-Bewohner immer an die Himmelsdrachen und umgekehrt erinnert haben :D

      Also ich hoffe, dass ich dich auch in Zukunft als fleißigen Leser und Kommentator behalten kann und, dass sich ein paar Leser an dir ein Beispiel nehmen und meine FF auch kommentieren! ^.^


      Insgesamt ist hiermit auch das 9.Kapitel erschienen! Viel Spaß damit beim Lesen. Es findet sich wie immer im Startpost! :thumbsup:

    • 9. Kapitel: Crane

      Okay, dieses Kapitel... Dieses Kapitel! Ich glaube ich habe in letzter Zeit nicht auch nur einen Roman oder Manga gelesen, oder eine Serie geschaut die mir sooft ein erstauntes WTF! entlockt hat, wie dieses Kapitel deiner FF. Ich meine Oda und Shimabukuro hauen in One Piece und Toriko gerade ordentlich was raus, und auch die letzten Folgen von AHS: Coven haben mich echt überrascht und geschockt, doch nichts davon kommt an dieses Kapitel heran.

      Ich bin gerade echt perplex, weswegen das hier wohl jetzt etwas wirr und unstrukturiert wird.

      Brianna hat also einen Weltaristokraten getötet und damit ihre Heimat ins Verderben gestürzt! HOLY SHIT! Also, wie kann es sein dass sie noch lebt? Wie konnte sie nach der Ermordungen entkommen, warum existiert Chasetown eigentlich noch? Also nach so einer Tat hätte ich schon damit gerechnet dass die WR Chasetown von der Weltkarte löscht. Vor allem wie konnte Brianna so leicht vor die Fünf Weisen treten ohne gefangen genommen zu werden?

      Crane scheint also ein Verwandter von Brianna zu sein? Und zudem noch über irgendeine Fähigkeit zu verfügen, wie sonst sollte er sie mit einer Handbewegung durch den Raum fliegen lassen?
      Welche Rolle er da jetzt aber genau spielt, hat sich mir immer noch nicht so recht erschlossen. Also dieser Verrat von dem Brianna spricht, auf was bezieht der sich?

      Die Anspielung auf The Hunger Games (du alter Fanboy, du xD) gefällt mir hier echt sehr gut ^^ Ich meine in der Original-Story gab es doch auch irgendwas mit himmlischen Tributen, oder so? Also ich meine mich da schon, dunkel an sowas zu erinnern. Damit hast du aber echt gut, die abscheulichen Verhaltensweisen der Weltaristokraten veranschaulicht, für die andere Menschen keinerlei Wert haben. Wie Sabo es in dem Kapitel so treffend sagt: Einfach widerlich!

      Ich gehe mal stark davon aus, dass der Junge der mit Brianna zusammen ausgewählt wurde, jene Person ist die sie jetzt wiederfinden will?

      Und dann haben wir da noch Sabo. Er wird dann wohl die Person sein, von der du letztens bei Skype gesprochen hast? Also eine Person aus der Original-Story, die in deiner FF eine wichtige Rolle einnehmen soll/wird? Würde mir echt gefallen wenn es so kommt.

      Mit dem Mord an dem Tenryuubito hat sich Brianna also zu einer Hoffnungsträgerin der Revolutionäre gemacht. Bleibt die Frage inwiefern diese ''Position'', ihren weiteren Weg bestimmen wird. Also sie müsste ja eigentlich (ähnlich wie eine Nico Robin), der ganze Welt ein Begriff sein, als das Mädchen das einen Tenryuubito getötet hat.

      Weiter geht es mit Toledo und Kyu. Zu Toledo kann ich auch nach diesem Kapitel, wieder nur eines sagen: :thumbsup:
      Den Zwerg muss man doch einfach mögen.
      Richtig gut gefallen hat mir auch die Szene im Hauptsaal. Vor allem der Moment als Kyu, Crane die Brust aufgeschlitzt hat. Aber hab ich das richtig verstanden, Kyu hat ihm so tief die Klauen ins Fleisch geschlagen, dass er mit den Krallen sogar das Herz berührte?


      Der Teil in der Gegenwart passt auch soweit. Ist das jetzt Crane der Kyu bei der Befreiung von Dädalus überrascht oder dieser andere Heini von letztens?

      Nun ja, ein äußerst krasses Kapitel mit einigen Enthüllungen, mit denen ich absolut und in keinster Weise gerechnet hätte.
      Was soll ich noch groß sagen, ich bin einfach nur Baff!
    • 9. Kapitel: Crane

      Jetzt kann ich ja etwas ausführlicher auf ein Kapitel eingehen und in einem ein bisschen auf Monkey Shibatas Komentar.
      Sehr schönes Kapitel mit nicht erwarteten Wendungen.

      Da sehe ich aber nicht nur eine parallele zu den Tributen von Panem, Pass auf das dich die Verlagsautoren nicht wegen Plagiatsmus dran kriegen. :P ;)
      Nicht nur das Prinzip der Auslosung kommt mir bekannt vor, auch dass Brianna durch ihre Aktion von den Revos/ dem Widerstand zu einer Heldin und Hoffnungsträgerin gemacht wird oder das ihre Heimat für ihre Taten bestraft wird.

      Ich habe mal versucht die Geschehnisse zeitlich einzuordnen, um einen Überblick zu bekommen und meine Vermutungen zu begründen. Dadurch hat sich aber ein Großteil meine ersten Ideen schon wieder erledigt :thumbdown: , wenn die Jahre stimmen.

      Aber erst mal die Zeiten.
      Jetzt haben wir 1522 Anno Maris (AM)
      Das bedeutet, dass der FB 1517 AM spielt.
      Der Weltaristokraten 1514 AM umgekommen ist.
      Das Mitsommerfest, von dem an der Teleschnecke gesprochen wurde, war 1509 AM.
      Im ersten Kapitel sagst du Brianna sei schon 10 Jahre aktiv, also seit 1512 AM.
      Stimmt das so weit?

      Wenn ich alle Daten richtig verstanden habe, hat Brianna also 3 Jahre nach dem Fest als Schatzjägerin angefangen und 2 Jahre vor dem Tod des Weltaristokraten.

      Das würde bedeuten, wenn sie eines der Ausgewählten Kinder war, als Sklavin mit ihrer Arbeit angefangen hat, was ich weniger Glaube.
      Wenn sie aber keins der ausgewählten Kinder war, wie bekam sie dann die Möglichkeit in die nähe eines Weltaristokraten zu kommen bzw. mit seinem Tod in Verbindung gebracht zu werden ?( . Denn ich glaube nicht, dass sie den Weltaristokraten, wie Crane behauptet behautet, „Hingerichtet" hat.

      Was mich auch noch stutzig macht, ist Cranes aussage „Ihr ward noch Kinder“
      Jetzt stellt sich mir die Frage wie alt Brianna ist. Wenn sie beinah 10 Jahre älter ist als Kyu, müsste sie um die 25 sein. Beim FB war sie also 20, beim Tod des Weltaristokraten 17 und beim Mittsommer 12 Jahre. Da ich eine 17 Jährige nicht unbedingt als Kind bezeichnen würde vermute ich das Crane hier auf das Mittsommerfest anspielt. Auch ja und mit 15 hat sie angefangen als Schatzjägerin zu arbeiten.

      Und durch diese ganzen Ableitungen ging meine schöne erste Theorie flöten, nämlich dass sie den Weltaristokraten tötete, indem sie sich vor sexuellen übergriffen wehrte, es also eher ein Unfall war.
      Jetzt bin ich erst mal ziemlich ratlos, was denn geschehen sein könnte... ?(

      Aber es ist gut wenn man nochmal was nachliest, dann gibt es schon wider neue Ideen. :thumbsup:
      Folgende Theorie, bei den 5 Weise denkt sie am Ende Zitat :"Sie wussten wo sie war und sie würden sie ihr zurückgeben, wenn sie diesen Auftrag ausführte". Weiterhin hat Brianna mehrmals Gedanken in die Richtung „Ständige müssen andere wegen mir leiden“ und zu guter Letzt die auftretenden parallelen zu den „Tributen von Panem“. Ich vermute, dass zwar Brianna ausgewählt wurde, aber jemand anders an ihrer Stelle gegangen ist, eine Schwester oder Freundin vielleicht. Das würde zumindest Crabes Satz erklären. Dann wollte Brianna einen Weltaristokraten kidnappen um diese Person wieder Frei zu bekommen, aber der Weltaristokraten kam dabei ums leben. Wenn wir dann noch die Aussage Briannas nehme, dass sie Crane als Verräter sieht, würde ich vermuten dass zwischen den dreien (Crane, Brianna und dem „Tribut“) eine Verbindung bestand. Freunde, Familie oder etwas in der Art. ^.^

      Dafür das Brianna noch Lebt kann es viele Gründe geben. Zum einen kann es sein, dass sie anfangs nicht gefasst wurde. Dass sie sehen soll, wie ihr Land leidet, kann auch eine Art von Strafe sein, vielleicht hatte sie sogar irgendeine Verbindung zum König, da gibt es viele Möglichkeiten. Auch ist nicht bekannt, in wie weit der Tod des Weltaristokraten publik gemacht wurde. Weiterhin kann es auch sein, dass sie schon damals unter dem Schutz eines mächtigen Weltaristokraten stand. Wenn meine Rechnung stimmt war dies ja 2 Jahre nachdem sie Schatzjägerin wurde. Also viele mögliche Gründe für ihr bisheriges Überleben.

      Schlussendlich brauchen die Weisen sie ja für die Schatzjagd, was sie danach mit ihr anstellen kann etwas ganz anders sein. Die Weisen können auch geplant haben sie nach erfolgreicher Mission hinzurichten Wenn meine Theorie mit der Freundin/Schwester stimmt, kann es auch sein, das Diese längst Tot ist und die Weisen den „größten Wunsch“, die Wiedervereinigen, im Tod herbeiführen wollen.

      Hmm... jetzt habe ich viel spekuliert und gezeigt was für eine negatives Bild ich von den 5 Weise habe, aber zum Kapitel habe ich überhaupt noch nichts geschrieben. :D

      Erstmal muss ich mein Lob für die Anschaulichkeit und Lebendigkeit deiner Beschreibungen wiederholen. Ich kann mir die Situation immer sehr gut vorstellen.

      Inhaltlich ist viel interessantes passiert, wir erfahren mehr darüber wie und warum dass Land so zerstört und heruntergekommen ist und auch etwas über die gemeinsamen Erlebnisse von Brianna und Kyu.
      Toledo und gefällt mir mit seine Humor und den Sprüchen über sein alter immer besser.
      Aber am meisten Gedanken habe ich mir wirklich um die Umstände zum Tod des Weltaristokraten gemacht. Interessant, dass die Revos schon vorher im Land aktiv waren und dann einfach die Situation ausgenutzt haben. Ob der Revo auf dem Dach jetzt Sabo ist oder nicht wage ich noch nicht zu beurteilen, er müsste zu diesem Zeitpunkt um die 15 gewesen sein wenn ich sein Alter richtig im Kopf habe.

      Ach ja und wegen der Länge der Kapitel im vergleich zum Buch. Ich finde das lesen längerer Texte am PC viel anstrengender als in einem Buch.

      Hmm.. zu viel Spekulation zu wenig zum Inhalt, werde versuchen es dass nächste mal umgekehrt zu machen. :D
      Ich freu mich jedenfalls schon auf das nächste Kapitel :thumbup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & 10.Kapitel erschienen!

      Hab mich mal entschieden hier etwas aufzuräumen, da doch einige Theorien, Ideen und ähnliches aufkamen, aber auch manche Missverständnisse.
      Zudem kann ich schonmal positiv-optimistisch auf ein wahrscheinliches neues Kapitel dieses Wochenende verweisen.
      Ich freue mich, dass das neue Kapitel so rege Spekulationslust geweckt hat. Jetzt weiß sich wie sich Oda fühlt, wenn er Theorien liest, die sich zum Großteil auf den Holzweg befinden :P

      @Monkey Shibata

      Monkey Shibata schrieb:

      Okay, dieses Kapitel... Dieses Kapitel! Ich glaube ich habe in letzter Zeit nicht auch nur einen Roman oder Manga gelesen, oder eine Serie geschaut die mir sooft ein erstauntes WTF! entlockt hat, wie dieses Kapitel deiner FF. Ich meine Oda und Shimabukuro hauen in One Piece und Toriko gerade ordentlich was raus, und auch die letzten Folgen von AHS: Coven haben mich echt überrascht und geschockt, doch nichts davon kommt an dieses Kapitel heran.

      Ich bin gerade echt perplex, weswegen das hier wohl jetzt etwas wirr und unstrukturiert wird.

      Es freut mich wirklich sehr das zu hören! Das Kapitel sollte diese Wirkung haben und wenn ich jemanden wie du so ein großes Lob ausspricht, dann freut es mich gleich doppelt! :thumbsup:

      Monkey Shibata schrieb:

      Brianna hat also einen Weltaristokraten getötet und damit ihre Heimat ins Verderben gestürzt! HOLY SHIT! Also, wie kann es sein dass sie noch lebt? Wie konnte sie nach der Ermordungen entkommen, warum existiert Chasetown eigentlich noch? Also nach so einer Tat hätte ich schon damit gerechnet dass die WR Chasetown von der Weltkarte löscht. Vor allem wie konnte Brianna so leicht vor die Fünf Weisen treten ohne gefangen genommen zu werden?

      Es wird Antworten darauf geben, aber ich befürchte, dass die noch eine ganze Zeit auf sich warten müssen. Ein bisschen was wird zu Chasetown noch aufgeklärt werden, aber die Beweggründe der Weltregierung sowohl Chasetown als auch Brianna zu verschonen, sind aus den bisherigen Informationen noch nicht erklärbar!

      Monkey Shibata schrieb:


      Crane scheint also ein Verwandter von Brianna zu sein? Und zudem noch über irgendeine Fähigkeit zu verfügen, wie sonst sollte er sie mit einer Handbewegung durch den Raum fliegen lassen?
      Welche Rolle er da jetzt aber genau spielt, hat sich mir immer noch nicht so recht erschlossen. Also dieser Verrat von dem Brianna spricht, auf was bezieht der sich?

      Okay hier ein erstes Missverständnis, welche wohl mit meiner Beschreibung zusammenhängt. Das sollte einfach verdeutlichen, dass Crane so kräftig ausholt, dass Brianna durch den Raum fliegt. Einfach durch die physische KRaft Cranes.
      Seine Rolle ist/wird noch essentiell ;)

      Monkey Shibata schrieb:


      Die Anspielung auf The Hunger Games (du alter Fanboy, du xD) gefällt mir hier echt sehr gut ^^ Ich meine in der Original-Story gab es doch auch irgendwas mit himmlischen Tributen, oder so? Also ich meine mich da schon, dunkel an sowas zu erinnern. Damit hast du aber echt gut, die abscheulichen Verhaltensweisen der Weltaristokraten veranschaulicht, für die andere Menschen keinerlei Wert haben. Wie Sabo es in dem Kapitel so treffend sagt: Einfach widerlich!

      Ich gehe mal stark davon aus, dass der Junge der mit Brianna zusammen ausgewählt wurde, jene Person ist die sie jetzt wiederfinden will?

      Ja die Tributszene ist aber wohl auch die einzige Anspielung auf die Tribute von Panem. Die Rolle, welche Brianna eventuell bei den Revolutionären spielen wird - ist im Gegensatz zu qoi8891s Theorie - auch ganz anderes geartet.

      Monkey Shibata schrieb:

      Und dann haben wir da noch Sabo. Er wird dann wohl die Person sein, von der du letztens bei Skype gesprochen hast? Also eine Person aus der Original-Story, die in deiner FF eine wichtige Rolle einnehmen soll/wird? Würde mir echt gefallen wenn es so kommt.

      Mit dem Mord an dem Tenryuubito hat sich Brianna also zu einer Hoffnungsträgerin der Revolutionäre gemacht. Bleibt die Frage inwiefern diese ''Position'', ihren weiteren Weg bestimmen wird. Also sie müsste ja eigentlich (ähnlich wie eine Nico Robin), der ganze Welt ein Begriff sein, als das Mädchen das einen Tenryuubito getötet hat.

      Nein ist er nicht. Um ehrlich zu sein, war Sabo in meinen ursprünglichen Plänen einfach nur ein 0815-Revolutionär, aber durch das neuerliche Auftauchen Sabos und meiner Sympathie zu diesem Charakter, hab ich mich entschieden ein unbekanntes Gesicht durch ein Bekanntes zu ersetzen.

      Ja Briannas Bekanntheit und die Auswirkungen ihrer Taten...das wird noch geklärt werden, aber ich sag es mal so...es wird schon einen Grund haben, warum sie so völlig unbehelligt nach Mary Joa kann und sich dort niemand vor ihr fürchtet :D

      Monkey Shibata schrieb:


      Weiter geht es mit Toledo und Kyu. Zu Toledo kann ich auch nach diesem Kapitel, wieder nur eines sagen: :thumbsup:
      Den Zwerg muss man doch einfach mögen.
      Richtig gut gefallen hat mir auch die Szene im Hauptsaal. Vor allem der Moment als Kyu, Crane die Brust aufgeschlitzt hat. Aber hab ich das richtig verstanden, Kyu hat ihm so tief die Klauen ins Fleisch geschlagen, dass er mit den Krallen sogar das Herz berührte?

      Ja Toledo und Kyu gefallen mir auch gut zusammen und ich bastel momentan auch daran Toledo doch nochmal anders einzubinden ;)

      Monkey Shibata schrieb:



      Der Teil in der Gegenwart passt auch soweit. Ist das jetzt Crane der Kyu bei der Befreiung von Dädalus überrascht oder dieser andere Heini von letztens?

      Nun ja, ein äußerst krasses Kapitel mit einigen Enthüllungen, mit denen ich absolut und in keinster Weise gerechnet hätte.
      Was soll ich noch groß sagen, ich bin einfach nur Baff!

      Wer es war erfährst du im kommenden Kapitel ;)

      Also herzlichen Dank. Ich hoffe auch, dass die Auflösungen im Verlauf der Geschichte dann zu gefallen wissen. :thumbsup:


      @qoi8891

      Dann zu dir...werd dich in Zukunft nur noch qoi nennen, da ich mir die Zahlen sowieso nur schwer merken kann :P

      qoii8891 schrieb:

      Da sehe ich aber nicht nur eine parallele zu den Tributen von Panem, Pass auf das dich die Verlagsautoren nicht wegen Plagiatsmus dran kriegen. :P ;)
      Nicht nur das Prinzip der Auslosung kommt mir bekannt vor, auch dass Brianna durch ihre Aktion von den Revos/ dem Widerstand zu einer Heldin und Hoffnungsträgerin gemacht wird oder das ihre Heimat für ihre Taten bestraft wird.

      Hier habe ich ja schon was bei Monkey Shibata geschrieben. Das einzige, was wirklich von den Tributen inspiriert war, war die Auslosung der Kinder, welche nach Mary Joa geschickt werden. In meinen ursprünglichen Plänen, bevor ich die Tribute von Panem letztes Jahr überhaupt zum ersten Mal in meinen Leben gelesen habe, wurden die Kinder einfach sporadisch eingesammelt. So, mit Inspiration durch Suzanne Collins Werk, wirkte das ganze aber noch authentischer und besser.
      Ihre Heimat wurde ja eben NICHT von den Machthabern bestraft. Die Folgen für das Land entstehen aus der Revolution und nur die Bevölkerung (v.a Crane) stellt Brianna als Sündenbock dafür da.
      Auch Briannas Rolle bei den Revolutionären...wird eine ganz andere sein als die einer Katniss Everdeen. Aber es ist leider unvermeidlich - Tribute von Panem hin oder her - dass sie mit ihren Mord an einem Weltaristokraten für die Revolutionäre eine wichtige Rolle/Schlüsselfunktion einnimmt.
      Ich hoffe, dass da die Abgrenzung klar geworden ist :)

      qoii8891 schrieb:


      Aber erst mal die Zeiten.
      Jetzt haben wir 1522 Anno Maris (AM)
      Das bedeutet, dass der FB 1517 AM spielt.
      Der Weltaristokraten 1514 AM umgekommen ist.
      Das Mitsommerfest, von dem an der Teleschnecke gesprochen wurde, war 1509 AM.
      Im ersten Kapitel sagst du Brianna sei schon 10 Jahre aktiv, also seit 1512 AM.
      Stimmt das so weit?


      Ah eine Zeittabelle. Eine sehr gute Idee, welche ich auch schon angelehnt habe und es auch nach dem Ende diesen Arcs zusammen mit einer Personenkonstelltion geben wird.
      Korrekt die Geschichte findet sich 1522 Anno Maris.
      Der Flashback spielt 1517.
      Der Weltaristokrat starb 1514. Das war aber das gleiche Jahr, indem auch das Mitsommerfest in Chasetown stattfand.
      Brianna ist seit 1512 aktiv, seit sie 15 Jahre alt ist.
      Demnach war sie beim Tod des Weltaristokraten 17, beim Flashback 20 und jetzt 25 richtig.

      qoii8891 schrieb:

      Aber es ist gut wenn man nochmal was nachliest, dann gibt es schon wider neue Ideen. :thumbsup:
      Folgende Theorie, bei den 5 Weise denkt sie am Ende Zitat :"Sie wussten wo sie war und sie würden sie ihr zurückgeben, wenn sie diesen Auftrag ausführte". Weiterhin hat Brianna mehrmals Gedanken in die Richtung „Ständige müssen andere wegen mir leiden“ und zu guter Letzt die auftretenden parallelen zu den „Tributen von Panem“. Ich vermute, dass zwar Brianna ausgewählt wurde, aber jemand anders an ihrer Stelle gegangen ist, eine Schwester oder Freundin vielleicht. Das würde zumindest Crabes Satz erklären. Dann wollte Brianna einen Weltaristokraten kidnappen um diese Person wieder Frei zu bekommen, aber der Weltaristokraten kam dabei ums leben. Wenn wir dann noch die Aussage Briannas nehme, dass sie Crane als Verräter sieht, würde ich vermuten dass zwischen den dreien (Crane, Brianna und dem „Tribut“) eine Verbindung bestand. Freunde, Familie oder etwas in der Art. ^.^


      Ein paar sehr gute Ansätze, die zwar in eine richtige Richtung weisen, aber es noch ein paar Sachen gibt, die einfach mit dem bisherigen Wissen noch gar nicht verstanden werden können.
      Behalte es im Hintergrund und dann wirst du dich bei der Auflösung zumindest ein wenig freuen können, dass du es deinem jetztigen Wissenstand entsprechend schon ganz gut erfasst hast :thumbup:

      qoii8891 schrieb:


      Das würde bedeuten, wenn sie eines der Ausgewählten Kinder war, als Sklavin mit ihrer Arbeit angefangen hat, was ich weniger Glaube.
      Wenn sie aber keins der ausgewählten Kinder war, wie bekam sie dann die Möglichkeit in die nähe eines Weltaristokraten zu kommen bzw. mit seinem Tod in Verbindung gebracht zu werden ?( . Denn ich glaube nicht, dass sie den Weltaristokraten, wie Crane behauptet behautet, „Hingerichtet" hat.
      Was mich auch noch stutzig macht, ist Cranes aussage „Ihr ward noch Kinder“
      Jetzt stellt sich mir die Frage wie alt Brianna ist. Wenn sie beinah 10 Jahre älter ist als Kyu, müsste sie um die 25 sein. Beim FB war sie also 20, beim Tod des Weltaristokraten 17 und beim Mittsommer 12 Jahre. Da ich eine 17 Jährige nicht unbedingt als Kind bezeichnen würde vermute ich das Crane hier auf das Mittsommerfest anspielt. Auch ja und mit 15 hat sie angefangen als Schatzjägerin zu arbeiten.

      Und durch diese ganzen Ableitungen ging meine schöne erste Theorie flöten, nämlich dass sie den Weltaristokraten tötete, indem sie sich vor sexuellen übergriffen wehrte, es also eher ein Unfall war.
      Jetzt bin ich erst mal ziemlich ratlos, was denn geschehen sein könnte... ?(

      So viele Fragen und so wenig Antworten...ich schweige einfach und werde mit einer Auflösung aufwarten, die auch alle überraschen wird :D

      qoii8891 schrieb:


      Dafür das Brianna noch Lebt kann es viele Gründe geben. Zum einen kann es sein, dass sie anfangs nicht gefasst wurde. Dass sie sehen soll, wie ihr Land leidet, kann auch eine Art von Strafe sein, vielleicht hatte sie sogar irgendeine Verbindung zum König, da gibt es viele Möglichkeiten. Auch ist nicht bekannt, in wie weit der Tod des Weltaristokraten publik gemacht wurde. Weiterhin kann es auch sein, dass sie schon damals unter dem Schutz eines mächtigen Weltaristokraten stand. Wenn meine Rechnung stimmt war dies ja 2 Jahre nachdem sie Schatzjägerin wurde. Also viele mögliche Gründe für ihr bisheriges Überleben.

      Schlussendlich brauchen die Weisen sie ja für die Schatzjagd, was sie danach mit ihr anstellen kann etwas ganz anders sein. Die Weisen können auch geplant haben sie nach erfolgreicher Mission hinzurichten Wenn meine Theorie mit der Freundin/Schwester stimmt, kann es auch sein, das Diese längst Tot ist und die Weisen den „größten Wunsch“, die Wiedervereinigen, im Tod herbeiführen wollen.


      :whistling:

      qoii8891 schrieb:


      Erstmal muss ich mein Lob für die Anschaulichkeit und Lebendigkeit deiner Beschreibungen wiederholen. Ich kann mir die Situation immer sehr gut vorstellen.

      Inhaltlich ist viel interessantes passiert, wir erfahren mehr darüber wie und warum dass Land so zerstört und heruntergekommen ist und auch etwas über die gemeinsamen Erlebnisse von Brianna und Kyu.
      Toledo und gefällt mir mit seine Humor und den Sprüchen über sein alter immer besser.
      Aber am meisten Gedanken habe ich mir wirklich um die Umstände zum Tod des Weltaristokraten gemacht. Interessant, dass die Revos schon vorher im Land aktiv waren und dann einfach die Situation ausgenutzt haben. Ob der Revo auf dem Dach jetzt Sabo ist oder nicht wage ich noch nicht zu beurteilen, er müsste zu diesem Zeitpunkt um die 15 gewesen sein wenn ich sein Alter richtig im Kopf habe.

      Ach ja und wegen der Länge der Kapitel im vergleich zum Buch. Ich finde das lesen längerer Texte am PC viel anstrengender als in einem Buch.

      Hmm.. zu viel Spekulation zu wenig zum Inhalt, werde versuchen es dass nächste mal umgekehrt zu machen. :D
      Ich freu mich jedenfalls schon auf das nächste Kapitel :thumbup:


      Vielen Dank für das Lob! Ich versuche immer das so ausführlich wie möglich zu machen, denn meine Vorstellung sind natürlich viel detaillierter und sie so hinzubekommen, dass auch jemand ohne mein vollständiges Kopfkino, die Kapitel versteht, ist nicht immer leicht :)

      Ich freue mich, dass du so eine große Spekulationslust bereit hältst. Das motiviert einen zusätzlich :thumbsup: .


      So Leute damit ist auch das 10.Kapitel erschienen. Falls ihr euch wundert, dass im Spoiler das Komma fehlt. Das geht leider nicht bei Spoilern, aber denkt es euch einfach dazu. Ich wünsche wie immer viel Vergnügen!


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    • Oi, jetzt leeche ich schon seit 10 Kapiteln und hab mich noch nicht mal gemeldet, böses Panda xD
      Also, ohne weitere Verzögerung kommt es nun zu deiner ersten PCT! (Panda-Comment-Time)

      Was kann man so über dein bisheriges Werk sagen? Es ist schonmal keine typische One Piece-FanFiction, wobei was ist schon "typisch"? Jedenfalls scheint es anfangs noch nicht um Piraten zu gehen, da es dafür um eine Schatzjägerin geht, rechne ich das mal als Pluspunkt. Jene Schatzjägerin ist Brianna Grimm, die ich als Charaktere eigentlich ziemlich gut leiden kann, was schon was heißen mag, immerhin kommt der Hauptprotagonist in meinen Kritiken nie sonderlich gut weg. Auch Kyu stellt für mich einen interessanten Charaktere da, anfangs war er für mich so der kleine Begleiter, der eben eingesetzt wird, wenn es mal enge Löcher zu durchsuchen gilt, aber in den aktuellen Kapiteln hat er mich durch seine Kampfstärke überrascht, auch hier gibts ein dickes Plus.
      Doch auch die Nebencharaktere kommen gut rüber, hauptsächlich durch ihre eigene Art. Allen vorran Toledo und Dädalus, beides liebenswerte Charaktere. Doch auch Envy finde ich bis jetzt interessant, vor allem da ich ein großer Fan der "7 Todsünden"-Thematik bin, jedoch muss ich gestehen, das in meinen Augen "Neid" eher zu einem Opfer-Charaktere gehört, mal schauen ob Envy wirklich neidisch und somit ein Opfer ist, oder aber nur den Namen wegen der Elster-Fähigkeit trägt. Im neuesten Kapitel sind ja auch noch Sloth und Lust aufgetaucht, zumindest diese beiden scheinen ihre Sünde voll auszuleben. Achja und da ist dann auch noch Marc, der beiläufig erwähnt ein Koch zu sein, sollte es in deiner Geschichte tatsächlich zu einer Crew kommen, hätte ich da schon so meine Theorien, wer teil jener werden könnte. Außerdem ist Gryphus ein Opfer, ein Opfer und ein Arsch.

      So nun zur Handlung, die ja noch aufgrund des Alters deiner Geschichte noch recht überschaubar ist. Es geht um "Horizon", oh welche Überraschung, was ein... Irgendetwas ist und dieses gilt es zu suchen. Finde ich an sich ziemlich spannend, da sich die Story durch das "undefinierte" Ziel in alle Richtungen entwickeln kann. Die aktuelle Handlung wird vor allem durch Briannas unbekannter Vergangenheit "gewürzt". Ich persönlich schätze ja, dass sie einen der "Außerwählten" schützen wollte und dann jemanden dabei getötet hat, aber das wird ja hoffentlich bald geklärt. Jedenfalls bin ich jetzt auf ihren Kampf gegen Crane gespannt, vor allem aber auf die genaue Fähigkeit ihres Steckenpferds, derzeit scheint es sich bei dem Steckenpferd um einen Zoan-Nutzer zu handeln, aber mehr kann ich noch nicht dazu sagen. Tjoa, soviel zur Handlung. Zukunftsprognose: Brianna haut Cranes Visage ein und Marc fängt Dädalus mitten im Flug, mit einem längeren Aufenthalt in Chasetown reche ich nicht.

      Ähm... ja, was gibts noch zu sagen? Der Schreibstil. Ja, denn find ich ganz gut, zwar gibt es hie und da ein paar Schnitzer, da mal Wörter fehlen oder vertauscht wurden, jedoch stört mich sowas nicht sonderlich ;). Also allen in allem, gute Arbeit, weiter so!

      MfG Panda Lee
    • Antwort auf pandamäßige Fanpost ;)

      Da mir gerade langweilig ist, begrüße ich dich als neuen Leser und Kommentator einfach doch extrig. Fühle dich dabei einfach geehrt :P

      Panda Lee schrieb:

      Oi, jetzt leeche ich schon seit 10 Kapiteln und hab mich noch nicht mal gemeldet, böses Panda xD
      Also, ohne weitere Verzögerung kommt es nun zu deiner ersten PCT! (Panda-Comment-Time)

      Ja seeeeeeehr böses Panda. Immer diese Schwarzleser, aber immerhin hast du dich dazu bekannt und wie wir am Beispiel von Alice Schwarzer sehen können, kann ich dich dann nicht mehr belangen. Also Glück gehabt ;)

      Panda Lee schrieb:

      Was kann man so über dein bisheriges Werk sagen? Es ist schonmal keine typische One Piece-FanFiction, wobei was ist schon "typisch"? Jedenfalls scheint es anfangs noch nicht um Piraten zu gehen, da es dafür um eine Schatzjägerin geht, rechne ich das mal als Pluspunkt.

      Ein Pluspunkt ist schon mal gut, dann kann ich die Sache ja in Zukunft schleifen lassen^^ Nein du hast recht. Es wird nicht um Piraten gehen und das wird sich auch nicht ändern. Natürlich werden Piraten vorkommen, da meine Geschichte zu stark mit der Originalgeschichte verknüpft ist, um hier eine Trennung zu machen, aber eins kann ich schonmal sagen, dass Brianna keine Piratencrew gründen wird!

      Panda Lee schrieb:

      Jene Schatzjägerin ist Brianna Grimm, die ich als Charaktere eigentlich ziemlich gut leiden kann, was schon was heißen mag, immerhin kommt der Hauptprotagonist in meinen Kritiken nie sonderlich gut weg. Auch Kyu stellt für mich einen interessanten Charaktere da, anfangs war er für mich so der kleine Begleiter, der eben eingesetzt wird, wenn es mal enge Löcher zu durchsuchen gilt, aber in den aktuellen Kapiteln hat er mich durch seine Kampfstärke überrascht, auch hier gibts ein dickes Plus.

      Dann freut es mich, dass dir gleich beide anfänglichen Protagonisten überzeugen. Liegt vielleicht auch daran, dass beide - das wird vor allem im Laufe der Geschichte noch deutlicher werden - keine klassischen Protagonisten und erst recht keine klassischen Shonen-Charaktere sind, wie wir sie aus One Piece kennen.

      Panda Lee schrieb:

      Doch auch die Nebencharaktere kommen gut rüber, hauptsächlich durch ihre eigene Art. Allen vorran Toledo und Dädalus, beides liebenswerte Charaktere. Doch auch Envy finde ich bis jetzt interessant, vor allem da ich ein großer Fan der "7 Todsünden"-Thematik bin, jedoch muss ich gestehen, das in meinen Augen "Neid" eher zu einem Opfer-Charaktere gehört, mal schauen ob Envy wirklich neidisch und somit ein Opfer ist, oder aber nur den Namen wegen der Elster-Fähigkeit trägt. Im neuesten Kapitel sind ja auch noch Sloth und Lust aufgetaucht, zumindest diese beiden scheinen ihre Sünde voll auszuleben. Achja und da ist dann auch noch Marc, der beiläufig erwähnt ein Koch zu sein, sollte es in deiner Geschichte tatsächlich zu einer Crew kommen, hätte ich da schon so meine Theorien, wer teil jener werden könnte. Außerdem ist Gryphus ein Opfer, ein Opfer und ein Arsch.

      Ja ich versuche immer viel Zeit in das Design der Nebencharaktere zu legen, da sie zum einen bei mir nicht einfach nur auftauchen und verschwinden, sondern meistens längerfristige Rollen haben. Ich freue mich selbst auch schon sehr die anderen Todsünden der CP8 vorzustellen. Da kommen noch ein paar verrückte Charaktere auf euch zu :P

      Panda Lee schrieb:

      So nun zur Handlung, die ja noch aufgrund des Alters deiner Geschichte noch recht überschaubar ist. Es geht um "Horizon", oh welche Überraschung, was ein... Irgendetwas ist und dieses gilt es zu suchen. Finde ich an sich ziemlich spannend, da sich die Story durch das "undefinierte" Ziel in alle Richtungen entwickeln kann. Die aktuelle Handlung wird vor allem durch Briannas unbekannter Vergangenheit "gewürzt". Ich persönlich schätze ja, dass sie einen der "Außerwählten" schützen wollte und dann jemanden dabei getötet hat, aber das wird ja hoffentlich bald geklärt. Jedenfalls bin ich jetzt auf ihren Kampf gegen Crane gespannt, vor allem aber auf die genaue Fähigkeit ihres Steckenpferds, derzeit scheint es sich bei dem Steckenpferd um einen Zoan-Nutzer zu handeln, aber mehr kann ich noch nicht dazu sagen. Tjoa, soviel zur Handlung. Zukunftsprognose: Brianna haut Cranes Visage ein und Marc fängt Dädalus mitten im Flug, mit einem längeren Aufenthalt in Chasetown reche ich nicht.

      Mal schauen, ob die pandaische Glaskugel recht behält. Eins kann ich aber schon verraten: Nein es wird keinen längeren Aufenthalt geben, da noch ein paar Faktoren auftreten, die das gar nicht erst als Option erscheinen lassen ;)

      Panda Lee schrieb:

      Ähm... ja, was gibts noch zu sagen? Der Schreibstil. Ja, denn find ich ganz gut, zwar gibt es hie und da ein paar Schnitzer, da mal Wörter fehlen oder vertauscht wurden, jedoch stört mich sowas nicht sonderlich ;). Also allen in allem, gute Arbeit, weiter so!

      Mal schauen, ob sich das mit einem neuen Betaleser oder mir selbst mehr Zeit bessert. Wie gesagt, lese ich mir die Kapitel auf Grund von Faulheit und Ungeduld nicht noch einmal durch, weshalb die meisten Flüchtigkeitsfehler einfach stehen bleiben.
      Werde aber jetzt sukzessiv die alten Kapiteln neu betan, damit sie auf den neuesten Stand sind!

      Panda Lee schrieb:

      MfG Panda Lee

      Ich danke für den ausführlichen Kommentar und hoffe, dass du dich öfters hier sehen lässt! :)

    • 10. Kapitel: Der Fuchs der Greif und der Greis

      Juhu 10 Kapitel! Das ist doch ein kleines Jubiläum ^^ Glückwunsch dazu.

      Aber komme ich mal direkt zum Inhalt des neuen Kapitels. Der mysteriöse Unbekannte ist also Marc (durch unser Geplauder via Skype hab ich ja schon ein paar ''Hintergrundinformationen'' zu ihm), und er schafft es Envy erst einmal in die Flucht zu schlagen. Naja, eigentlich macht sie sich ja von selbst, vom Acker ^^

      Langsam frage ich mich allerdings, wie denn da die Familienzusammenhänge ausschauen. Marc, Brianna und Crane haben (wenn ich mich jetzt nicht irre), alle die selben meergrauen Augen. Okay, ich gehe mal davon aus das Cranes Vater der ehemalige König von Chasetown war? Immerhin wurde dieser ja erst wegen Brianna gekillt. Auf der anderen Seite verstehe ich aber noch nicht ganz, wie Briannas Aussage bezüglich Cranes Verrat an der Familie da rein passt. Ich blicke da echt noch nicht so richtig durch.
      Vor allem da sich ja auch Marc davor sträubt Crane aber auch Brianna zu begegnen. Zumindest habe ich das aus dem Kapitel so heraus gelesen.

      Der Kampf zwischen Kyu und Gryphius (der eine Krypto-Zoan, Modell: Greif gegessen hat, sehr cool) hat mir auch echt gut gefallen, sehr dynamisch. Hier hat mich aber mehr überrascht dass Dädalus offensichtlich Techniken der Formel 6 beherrscht. Ich meine mich aber dunkel dran zu erinnern, dass wir das aber auch schon via Skype beredet hatten... Gott, ich bin zu vergesslich orz

      Nun denn, Marc ist auf dem Weg, Kyu und Dädalus sind auf der Flucht und Brianna schlägt sich immer noch mit Crane herum. Das nächste Kapitel kann kommen! :thumbsup:
    • Ein schönes neues Kapitel, aber erst mal zu zwei vorherigen Kleinigkeiten.

      Du kannst meinen Namen sehr gerne abkürzen, aber bitte dann als qoii, also nur die Zahlen weglassen.
      Danke für zur Korrektur meiner Zeitleiste, bin mir zwar sicher, dass im FB an der Teleschnecke von 8 Jahren die Rede war, aber vielleicht war es ein Flüchtigkeitsfehler von dir, den du mittlerweile verbessert hast. Ist mir persönlich relativ egal, Hauptsache ich weiß jetzt wann was stattfand.
      Also doch kein weiterer Bezug auf die Tribute von Panem, aber interessant, was so alles Hineininterpretiert kann, wenn man etwas aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet.

      So jetzt aber zu 10 Kapitel.
      Marc kämpft also mit einem Dreizack und kann Explosionen hervorrufen, bleibt nur die Frage ob die Explosionen etwas mit dem Dreizack zu tun haben oder eine eigne Fähigkeit sind. Auf jeden Fall scheint er Toelo gut bekannt zu sein und eine Verbindung zu Brianna und Crane zu habe. Ich würde mal vermuten, dass er auch etwas mit der Geschichte um den Tod des Weltaristokraten zu tun hat. Das Skyboard hat mich schon Irritiert, hatte das was mit den Himmelsinseln zu tun oder war dies deine eigne Idee ? Ich bin mir da nicht mehr sicher ?(

      Wir lernen per Teleschnecke zwei Kollegen von Envy kennen. Ich stimme Panda Lee zu, das es wohl Sloth und Lust sind. Bin gespannt zu erfahren, warum sich Envy erst mal zurückziehen soll, auch sehr schön wie du die Charakter der Personen an ihre Todsünde anpasst.

      Dann stellst du und eine neue Teufelsfrucht vor die „Kryptid Zoan-Frucht, Neko Neko no Mi, Modell:Greif“. Interessante Idee und sehr schöne Frucht. Ich persönlich hätte sie zwar den Vögeln und nicht der Katzen Untergruppe zugeordnet, aber da beide Tier-Typen gleich vertreten sind und du als Autor die Entscheidung Triffst, will ich mich nicht beschweren ;) .

      Den Kampf Kyus gegen Gryphius hast du sehr interessant dargestellt, ich freue mich schon auf das Rematch.
      Dädalus schafft es ganz leicht Gryphius aus der Fassung zu bringen. Ja für einen Bösewicht gibt es nichts schlimmeres als wenn ein „alter Trottel“ ihn überhaupt nicht ernst nimmt :D . Ich mag Dädalus mit jedem mal mehr. Und dann zeigt Dädalus, was er kann. Erst weicht er Blitzschnell durch einer Attacke aus „durchquert“ die Gitterstäbe und setzt seine Erfindung Schmetterlingsdrops ein. Eine Rauchbombe die künstliche, angriffslustige, stromstöße verteilende Schmetterlinge freisetzt. Wie kommst du nur auf solche Ideen :thumbsup: . Danach hat Dädalus mit Kyu durch das Fester ab. Aber nicht ohne seinen Mitgefangenen vorher noch zu befreien und sich darüber zu mokieren, dass diesem sein Gesang nicht gefallen hat. :thumbup:

      Zum Schluss schaust du nochmal bei Brianna und Cane vorbei. Brianna bezieht weiterhin Prügel scheint aber so langsam mit ihrer neuen Waffe klarzukommen. Denn Crane hat nach einem Schlag eine Wunde die an einen Hufabdruck erinnert.

      Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & 11. Kapitel erschienen

      @qoi8891

      qoii8891 schrieb:

      So jetzt aber zu 10 Kapitel.
      Marc kämpft also mit einem Dreizack und kann Explosionen hervorrufen, bleibt nur die Frage ob die Explosionen etwas mit dem Dreizack zu tun haben oder eine eigne Fähigkeit sind. Auf jeden Fall scheint er Toelo gut bekannt zu sein und eine Verbindung zu Brianna und Crane zu habe. Ich würde mal vermuten, dass er auch etwas mit der Geschichte um den Tod des Weltaristokraten zu tun hat. Das Skyboard hat mich schon Irritiert, hatte das was mit den Himmelsinseln zu tun oder war dies deine eigne Idee ? Ich bin mir da nicht mehr sicher ?(

      Wie immer vielen Dank für das Lob! Freut mich wirklich, dass die Geschichte Anklang findet.
      Also ich werde mal noch nicht aufklären, wie die Explosion zu Stande gekommen ist und das Geheimnis einfach noch ein wenig rausschieben ;)
      Das Skyboard ist eigentlich meine eigene Erfindung und wird auch im aktuellen Kapitel aufgeklärt, wie es funktioniert. Das sollte dann alles weitere klarstellen :)

      Die Beziehung von Marc-Crane-Brianna-Toledo-Dädalus wird zum Teil aufgeklärt werden in diesem Arc, aber noch nicht vollkommen ;)

      qoii8891 schrieb:

      Wir lernen per Teleschnecke zwei Kollegen von Envy kennen. Ich stimme Panda Lee zu, das es wohl Sloth und Lust sind. Bin gespannt zu erfahren, warum sich Envy erst mal zurückziehen soll, auch sehr schön wie du die Charakter der Personen an ihre Todsünde anpasst.

      Dann stellst du und eine neue Teufelsfrucht vor die „Kryptid Zoan-Frucht, Neko Neko no Mi, Modell:Greif“. Interessante Idee und sehr schöne Frucht. Ich persönlich hätte sie zwar den Vögeln und nicht der Katzen Untergruppe zugeordnet, aber da beide Tier-Typen gleich vertreten sind und du als Autor die Entscheidung Triffst, will ich mich nicht beschweren ;) .

      Ich kann schonmal bestätigen, dass es sich bei Envys Kollegen um Sloth und Lust handeln, die wohl relativ bald auch mal eingeführt werden. Ich freu mich schon auf die erste Szene, wo der ganze CP8-Haufen zusammen auftritt. DIe Szene ist schon lange in meinen Kopf und ich brenne darauf sie zu schreiben :D
      Du magst es nicht glauben, aber ich habe lange überlegt, ob ich es den Vogel-Früchten zuordnen oder vielleicht sogar eine eigene Kategorie mache. Schlussendlich denk ich, dass - wie du bereits gesagt hast - beide Möglichkeiten gleichwertig sind.^^

      qoii8891 schrieb:

      Den Kampf Kyus gegen Gryphius hast du sehr interessant dargestellt, ich freue mich schon auf das Rematch.
      Dädalus schafft es ganz leicht Gryphius aus der Fassung zu bringen. Ja für einen Bösewicht gibt es nichts schlimmeres als wenn ein „alter Trottel“ ihn überhaupt nicht ernst nimmt :D . Ich mag Dädalus mit jedem mal mehr. Und dann zeigt Dädalus, was er kann. Erst weicht er Blitzschnell durch einer Attacke aus „durchquert“ die Gitterstäbe und setzt seine Erfindung Schmetterlingsdrops ein. Eine Rauchbombe die künstliche, angriffslustige, stromstöße verteilende Schmetterlinge freisetzt. Wie kommst du nur auf solche Ideen :thumbsup: . Danach hat Dädalus mit Kyu durch das Fester ab. Aber nicht ohne seinen Mitgefangenen vorher noch zu befreien und sich darüber zu mokieren, dass diesem sein Gesang nicht gefallen hat. :thumbup:

      Zum Schluss schaust du nochmal bei Brianna und Cane vorbei. Brianna bezieht weiterhin Prügel scheint aber so langsam mit ihrer neuen Waffe klarzukommen. Denn Crane hat nach einem Schlag eine Wunde die an einen Hufabdruck erinnert.


      Oh ja ein Rematch zwischen Gryphius und Kyu wird es geben, auch wenn das noch ein wenig auf sich warten lässt. Alles, was ich zu Dädalus schreibe, geschieht frei nach dem Motto: Hirn ausschalten und verrückte Ideen zu lassen. Es wird nicht die letzte seltsame Attacke des Wissenschaflters gewesen sein, soviel kann ich versichern :thumbsup:
      Ja mit dem Mitgefangenen, Dädalus ist schon ein feiner Kerl, oder?^^


      @Monkey Shibata

      Monkey Shibata schrieb:

      Aber komme ich mal direkt zum Inhalt des neuen Kapitels. Der mysteriöse Unbekannte ist also Marc (durch unser Geplauder via Skype hab ich ja schon ein paar ''Hintergrundinformationen'' zu ihm), und er schafft es Envy erst einmal in die Flucht zu schlagen. Naja, eigentlich macht sie sich ja von selbst, vom Acker ^^

      Stimmt du weißt schon wer das ist, aber dann wieder doch nicht. Ja der Kampf sollte auch nur ein Intermezzo sein, welches aber nötig war. Inwiefern wird sich aber noch zeigen ;)

      Monkey Shibata schrieb:

      Langsam frage ich mich allerdings, wie denn da die Familienzusammenhänge ausschauen. Marc, Brianna und Crane haben (wenn ich mich jetzt nicht irre), alle die selben meergrauen Augen. Okay, ich gehe mal davon aus das Cranes Vater der ehemalige König von Chasetown war? Immerhin wurde dieser ja erst wegen Brianna gekillt. Auf der anderen Seite verstehe ich aber noch nicht ganz, wie Briannas Aussage bezüglich Cranes Verrat an der Familie da rein passt. Ich blicke da echt noch nicht so richtig durch.
      Vor allem da sich ja auch Marc davor sträubt Crane aber auch Brianna zu begegnen. Zumindest habe ich das aus dem Kapitel so heraus gelesen.

      Tja diese verflixten Familienverhältnisse. Ein wenig Aufklärung werdet ihr noch erhalten, aber noch nicht alles. Das ist viel zu essentiell, als dass ich es schon im ersten richtigen Arc verpulvern könnte :P

      Monkey Shibata schrieb:

      Der Kampf zwischen Kyu und Gryphius (der eine Krypto-Zoan, Modell: Greif gegessen hat, sehr cool) hat mir auch echt gut gefallen, sehr dynamisch. Hier hat mich aber mehr überrascht dass Dädalus offensichtlich Techniken der Formel 6 beherrscht. Ich meine mich aber dunkel dran zu erinnern, dass wir das aber auch schon via Skype beredet hatten... Gott, ich bin zu vergesslich orz

      Ja stimmt. Ich hatte nur gesagt, dass ich mit dem Gedanken spiele ihm die Rasur erlernen zu lassen, aber mit dem Papierschnitt bin ich erst einmal zufrieden. ^^

      Monkey Shibata schrieb:

      Nun denn, Marc ist auf dem Weg, Kyu und Dädalus sind auf der Flucht und Brianna schlägt sich immer noch mit Crane herum. Das nächste Kapitel kann kommen! :thumbsup:

      Ist gekommen und im nächsten Kapitel wird dann der Kampf zwischen Brianna und Crane endlich (vorerst) ein Ende nehmen. Der Arc steuert hiermit auch auf sein Ende zu und ich denke, dass es in zwei Kapiteln wohl einen Abschied von Chasetown geben wird ;)

      Vielen Dank wie immer für den Kommentar!


      Viel Spaß beim Lesen des neuen Kapitels und man liest sich ;)

      Vex

    • 11. Kapitel: Das Steckenpferd

      So, da haben wir es ja das neue Kapitel ^^

      Bei Marc rettet Dädalus und Kyu mit Hilfe seines Skyboards, ich gehe mal davon aus, dass die beiden das vorher irgendwie ausgemacht haben oder?
      Marc bringt Toledo nun also mittels Vivre Card zu den Walküren, oder zumindest zu einer speziellen Walküre, die zudem scheinbar auch noch das Herz unseren kautzigen Greises erobert hat xD
      Ich freu mich schon jetzt unheimlich auf eine Begegnung zwischen den beiden, insofern du die überhaupt vorgesehen hast :D
      Dädalus und Kyu werden sich dann jetzt wohl auf den Weg machen, um Brianna aus dem Turm zu holen.
      Du hattest ja in deinen Antworten geschrieben, dass der Arc jetzt bald enden wird, aber der Kampf zwischen Brianna und Crane ist ja noch lange nicht entschieden, zumindest kommt es mir so vor.

      Die Geschichte mit dem Steckenpferd hat mir auch sehr gut gefallen. Hier muss einmal anmerken, dass ich es echt genial finde wie du die Flashbacks einarbeitest, denn genau so hätte es auch Oda gemacht. Also, ich könnten mir zumindest vorstellen dass Oda an einer solchen Stelle ebenfalls eine Rückblenden eingebaut hätte.
      Der Hintergrund der Waffe ist zwar recht traurig, aber scheinbar muss sie sich ja schonmal in Briannas Besitz befunden haben, oder? Also so habe ich ihre Aussage in dem FB zumindest gedeutet.


      Joa, der Kampf zwischen Brianna und Crane dauert weiterhin an. Wie gerade schon geschrieben, kann ich mir momentan irgendwie noch nicht vorstellen, dass es in zwei Kapitel schon zum Ende des Arcs kommt. Mir kommt es nämlich eher so vor, als hätte der Kampf zwischen den beiden noch gar nicht so richtig begonnen xD

      Nun denn, wie immer ein echt gutes Kapitel. Ich bin weiterhin gespannt was da noch alles kommen wird, und vor allem welchen Verlauf der Kampf von Briannan und Crane noch nehmen wird. Zu den ganzen Familienzusammenhängen und Andeutungen die da jetzt wieder gemacht wurden, äußere ich mal nicht. Ich blicke da momentan eh nicht so richtig durch :P
    • 11. Kapitel: Das Steckenpferd

      Ach unser lieber Dädalus für jede Situation hat er einen lockeren Spruch auf Lager. :thumbup:
      Dass der das Skyboard erfunden hat wundert mich ein wenig, ich hatte eher vermutet, das es direkt von den Himmelsinseln kommt und nicht nur die Diale dafür. Weiterhin scheint Marc auch als Erfinder tätig zu sein, da er das Board fertig gebaut hat. Auch kennt Marc Kyu noch nicht, was bedeutet dass er länger als fünf Jahre keinen direkten Kontakt zu Brianna hatte. Interessant wird es sein zu erfahren, wie er in die Konstellation Crane und Brianna herein passt, das er anscheinend noch mit beiden eine offene Rechnung hat.

      Dann bringst du eine neue Gruppe ein die Walküren, meinst du damit die aus den nordischen Sagen? Auf jeden Fall scheinen sie Medizinisch sehr bewandert zu sein und Dädalus scheint mit einer in sehr Persönlichem Kontakt zu stehen. Wurde eigentlich schon gesagt wie alt Dädalus ist?

      Weiterhin gibt es ein paar weitere Brocken zur gemeinsamen Geschichte von Brianna und Crane. Klingt ja fast so als sei Cranes Vater sehr einflussreich gewesen, vielleicht war er sogar der König.

      Also hatte Brianna schon ein Jahr nach ihrem Karrierestart Kontakt zu den Weltaristokraten und damit einen guten Schutz als der andere zu Tode kam. Jetzt wird es interessant sein zu erfahren was sie mit dem Satz „Du bist wieder heimgekehrt“ meint. Kannte sie „das Steckenpferd“ von Früher oder geht es ihr vor allem um die darin enthaltene Teufelsfrucht, die irgendetwas mit ihrer Heimat oder bekannten Personen zu tun hat. Auf jeden Fall nichts mit dem Tod des Weltaristokraten, da sie schon vorher, mit 16 von dem Stock erfahren hat. Aber auch schon die Restliche Hintergrundgeschichte ist sehr Interessant. Es scheinen nicht alle Weltaristokraten so schlecht zu sein und sie können auch nicht alles mit Geld kaufen/erreichen was sie gerne möchten.

      Ich freu mich auf jeden Fall wieder auf das neue Kapitel

      Gruß qoii
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
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      So kann man es aber auch sehen
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      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Anwort auf Fanpost & 12. Kapitel erschienen

      So liebe Leute, Vexor meldet sich wie immer Sonntags, um ein neues Kapitel zu präsentieren. Wie immer, gehe ich davor mal auf eure Leserbriefe ein! :)

      @Monkey Shibata

      Monkey Shibata schrieb:


      Bei Marc rettet Dädalus und Kyu mit Hilfe seines Skyboards, ich gehe mal davon aus, dass die beiden das vorher irgendwie ausgemacht haben oder?

      Wer weiß^^ Ich werde das noch aufklären, wie Dädalus wusste, dass Marc dort auftaucht. Ausgemacht haben sie es aber nicht :P

      Monkey Shibata schrieb:

      Marc bringt Toledo nun also mittels Vivre Card zu den Walküren, oder zumindest zu einer speziellen Walküre, die zudem scheinbar auch noch das Herz unseren kautzigen Greises erobert hat xD
      Ich freu mich schon jetzt unheimlich auf eine Begegnung zwischen den beiden, insofern du die überhaupt vorgesehen hast :D

      Ja auf die Szene freue ich mich auch schon. Ein Wiedersehen in der Gegenwart ist erstmal aber ausgeschlossen. Wenn ihr wisst, wen Marc und Toledo aufsuchen, wirst du auch wissen, warum. Es wird aber, sobald Dädalus Vergangenheit ein wenig aufgearbeitet wird, genügend Flsahbacks geben mit den beiden. Ich freue mich auch schon sehr darauf :)

      Monkey Shibata schrieb:

      Dädalus und Kyu werden sich dann jetzt wohl auf den Weg machen, um Brianna aus dem Turm zu holen.
      Du hattest ja in deinen Antworten geschrieben, dass der Arc jetzt bald enden wird, aber der Kampf zwischen Brianna und Crane ist ja noch lange nicht entschieden, zumindest kommt es mir so vor.

      Ja das stimmt schon. Andererseits zieht sich der Kampf zwischen den beiden, dann doch schon über ein Kapitel, auch wenn er immer nur häppchenweise voran geht. Du darfst auch nicht vergessen, dass Brianna (noch) keine Kämpferin, wie beispielsweise Luffy oder Zoro ist.
      Die Geschichte und der Kampf mit Crane wird aber noch lange nicht vorbei sein :whistling:

      Monkey Shibata schrieb:

      Die Geschichte mit dem Steckenpferd hat mir auch sehr gut gefallen. Hier muss einmal anmerken, dass ich es echt genial finde wie du die Flashbacks einarbeitest, denn genau so hätte es auch Oda gemacht. Also, ich könnten mir zumindest vorstellen dass Oda an einer solchen Stelle ebenfalls eine Rückblenden eingebaut hätte.
      Der Hintergrund der Waffe ist zwar recht traurig, aber scheinbar muss sie sich ja schonmal in Briannas Besitz befunden haben, oder? Also so habe ich ihre Aussage in dem FB zumindest gedeutet.

      Vielen Dank für das Lob! Ja ich orientier mich da schon ein wenig mit Oda. Allerdings war die Szene ausführlich noch in Mary Joa geplant gewesen. Da ging es aber einem gewissen Monkey Shibata nicht schnell genug voran, weshalb ich mich entschieden hab, die Szene als Flashback einzubauen. Bin mittlerweile aber mit dieser Lösung sogar zufriedener, da sie die Kampfszene ein wenig aufgelockert hat :)

      Monkey Shibata schrieb:


      So, da haben wir es ja das neue Kapitel ^^

      Bei Marc rettet Dädalus und Kyu mit Hilfe seines Skyboards, ich gehe mal davon aus, dass die beiden das vorher irgendwie ausgemacht haben oder?
      Marc bringt Toledo nun also mittels Vivre Card zu den Walküren, oder zumindest zu einer speziellen Walküre, die zudem scheinbar auch noch das Herz unseren kautzigen Greises erobert hat xD
      Ich freu mich schon jetzt unheimlich auf eine Begegnung zwischen den beiden, insofern du die überhaupt vorgesehen hast :D
      Dädalus und Kyu werden sich dann jetzt wohl auf den Weg machen, um Brianna aus dem Turm zu holen.
      Du hattest ja in deinen Antworten geschrieben, dass der Arc jetzt bald enden wird, aber der Kampf zwischen Brianna und Crane ist ja noch lange nicht entschieden, zumindest kommt es mir so vor.

      Die Geschichte mit dem Steckenpferd hat mir auch sehr gut gefallen. Hier muss einmal anmerken, dass ich es echt genial finde wie du die Flashbacks einarbeitest, denn genau so hätte es auch Oda gemacht. Also, ich könnten mir zumindest vorstellen dass Oda an einer solchen Stelle ebenfalls eine Rückblenden eingebaut hätte.
      Der Hintergrund der Waffe ist zwar recht traurig, aber scheinbar muss sie sich ja schonmal in Briannas Besitz befunden haben, oder? Also so habe ich ihre Aussage in dem FB zumindest gedeutet.


      Joa, der Kampf zwischen Brianna und Crane dauert weiterhin an. Wie gerade schon geschrieben, kann ich mir momentan irgendwie noch nicht vorstellen, dass es in zwei Kapitel schon zum Ende des Arcs kommt. Mir kommt es nämlich eher so vor, als hätte der Kampf zwischen den beiden noch gar nicht so richtig begonnen xD

      Nun denn, wie immer ein echt gutes Kapitel. Ich bin weiterhin gespannt was da noch alles kommen wird, und vor allem welchen Verlauf der Kampf von Briannan und Crane noch nehmen wird. Zu den ganzen Familienzusammenhängen und Andeutungen die da jetzt wieder gemacht wurden, äußere ich mal nicht. Ich blicke da momentan eh nicht so richtig durch :P

      Hiermit kann ich aber versichern, dass er jetzt sogar doch länger geworden ist, als gedacht, aber im nächsten Kapitel abgeschlossen sein wird. Crane muss seinen Verletzungen einfach irgendwann Tribut zollen!^^

      Monkey Shibata schrieb:


      Nun denn, wie immer ein echt gutes Kapitel. Ich bin weiterhin gespannt was da noch alles kommen wird, und vor allem welchen Verlauf der Kampf von Briannan und Crane noch nehmen wird. Zu den ganzen Familienzusammenhängen und Andeutungen die da jetzt wieder gemacht wurden, äußere ich mal nicht. Ich blicke da momentan eh nicht so richtig durch :P

      Gesunde Einstellung! Abwarten und Tee trinken. Die Antworten werden kommen, versprochen! :thumbsup:


      @qoi8891

      qoii8891 schrieb:

      Dass der das Skyboard erfunden hat wundert mich ein wenig, ich hatte eher vermutet, das es direkt von den Himmelsinseln kommt und nicht nur die Diale dafür. Weiterhin scheint Marc auch als Erfinder tätig zu sein, da er das Board fertig gebaut hat. Auch kennt Marc Kyu noch nicht, was bedeutet dass er länger als fünf Jahre keinen direkten Kontakt zu Brianna hatte. Interessant wird es sein zu erfahren, wie er in die Konstellation Crane und Brianna herein passt, das er anscheinend noch mit beiden eine offene Rechnung hat.

      Erfunden ist relativ...vielleicht hat er die Baupläne ja von irgendwoher? Er hat es auf jeden Fall gebaut und optimiert^^
      Ja Marc ist ein Hobbybastler, aber kein Erfinder wie Dädalus^^

      qoii8891 schrieb:

      Dann bringst du eine neue Gruppe ein die Walküren, meinst du damit die aus den nordischen Sagen? Auf jeden Fall scheinen sie Medizinisch sehr bewandert zu sein und Dädalus scheint mit einer in sehr Persönlichem Kontakt zu stehen. Wurde eigentlich schon gesagt wie alt Dädalus ist?

      Ja die Walküren sind ein eigenes Völkchen und können vielleicht mit den Amazonen verglichen werden. Sie haben jetzt, wie in One Piece üblich, keine besonderen Fähigkeiten, aber sind u.a. auf jeden Fall für ihr großes medizinisches Wissen bekannt.
      Nein Dädalus Alter ist noch nicht bekannt und das aus gutem Grund ;)

      qoii8891 schrieb:

      Also hatte Brianna schon ein Jahr nach ihrem Karrierestart Kontakt zu den Weltaristokraten und damit einen guten Schutz als der andere zu Tode kam. Jetzt wird es interessant sein zu erfahren was sie mit dem Satz „Du bist wieder heimgekehrt“ meint. Kannte sie „das Steckenpferd“ von Früher oder geht es ihr vor allem um die darin enthaltene Teufelsfrucht, die irgendetwas mit ihrer Heimat oder bekannten Personen zu tun hat. Auf jeden Fall nichts mit dem Tod des Weltaristokraten, da sie schon vorher, mit 16 von dem Stock erfahren hat. Aber auch schon die Restliche Hintergrundgeschichte ist sehr Interessant. Es scheinen nicht alle Weltaristokraten so schlecht zu sein und sie können auch nicht alles mit Geld kaufen/erreichen was sie gerne möchten.

      Gute Ideen dabei auf jeden Fall :D
      Evangolos und Kunigundinis treten auf jeden Fall nicht zum letzten Mal in Erscheinung. Soviel sei gesagt :)

      Ich freu mich auf jeden Fall wieder auf das neue Kapitel

      Euer Wort in meinen Ohren, weshalb ihr das neue Kapitel auch bekommt!


      Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen des 12. Kapitels :thumbsup: !

    • 12. Kapitel: Brianna vs. Crane

      Hammer Kapitel! Echt, ich hellauf begeistert.

      Aber der Reihe nach. Der Kampf zwischen Brianna und Crane hat nun seinen Höhepunkt erreicht und was mir so wahnsinnig gut an diesem Kampf gefällt, ist der Punkt, dass du ihn nicht zu übertrieben schilderst.
      Nicht das ich diese Übertriebenheit wie sie in den meisten Shonen Manga (und gerade in One Piece) gezeigt wird, nicht mögen würde, im Gegenteil. Aber finde es zur Abwechslung auch mal gut, zu lesen dass die Beteiligten eines Kampfes keine Gebäude einstürzen lassen, oder sich gegenseitig durch meterdicke Steinwände dreschen ^^

      Desweiteren gefällt mir an diesem Kampf, wie blutig er ist. Crane verliert seine halbe Visage und hat mich damit prompt aus diesen einen Patienten aus GA erinnert...




      Gut man sieht jetzt nicht die Knochen, aber sonst kommt es doch hin oder? xD
      Das sich Briannas Waffe selbständig gemacht hat, wirft natürlich einige Fragen auf: Kann sich das Steckenpferd doch in einen Hirsch verwandeln? Besteht da irgendeine tiefer Verbindung zwischen Brianna und der Waffe, und hat sie deswegen auf ihren Hilferuf reagiert?

      Der Wahnsinn der Crane da überkommt, hast du auch recht anschaulich beschrieben, ich kann mir sein irres Gerede gepaart mit dem zerfetzen Gesicht richtig gut vorstellen.
      Das du die Game of Thrones Anspielung im Bezug auf Briannas rote Haare eingebaut hast, freut ich extremst. Vor allem da Brianna von ihrer Art her auch etwas von Ygritte aus GoT hat, von der dieses vom Feuer geküsst, ja stammt.

      Vexor schrieb:

      In dem Moment, in dem sie die Waffe aufgehoben hatte, brach die Sonne mit brachialer Gewalt in den Raum und entzündete ihr rotes Haar zu einer Mähne aus lebendigen Flammen. Crane stand im Schatten der pechschwarzen Mauern des Turmes.
      Nun standen sie sich gegenüber, Feuer und Finsternis, bereit für all das zu kämpfen, was sie für verloren glaubten.


      Zum Schluss dann noch die Stelle, die mir am allermeisten gefallen hat. Ich konnte mir das richtig bildlich vorstellen wie sich Briannas Haare im hereinbrechenden Sonnenlicht förmlich entzünden, und ihren Beinamen nochmal unterstreicht, bzw. einen ersten Hint auf diesen gibt.


      Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie Brianna Crane besiegen wird und ober diesen Kampf eventuell nicht überlebt? Wir werden sehen :D
    • Oh man was für ein Kapitel!!! Auch wenn ich es jetzt zum zweiten mal lese bin ich noch ganz Sprachlos.

      Ein sehr gut und spannend geschilderter Kampf, der wie Monkey Shibata schon sagte, nicht zu übertrieben dargestellt wird.

      Aber vor allen Dingen die vielen kleinen (versteckten/verborgenen) Infos über die Charakteren :thumbup:

      Crane der Königssohn beherrscht wahrscheinlich Haki.

      Brianna die Anscheinend im Palast aufgewachsen ist und alle in ihren Bann ziehen konnte, auch die Königin. Weiterhin scheint Brianna Crane als Hauptverantwortlichen für das Verschwinden/ die Trennung von jener Person zu sehen die sie Unbedingt treffen will. Zitat: NEEIN! Du wirst mir ihn nicht auch noch nehmen wie sie damals!! Und den ganzen Rest, an den sie sich am Ende des Kapitels erinnert.

      Es taucht wieder ein Dreizack auf, der scheint etwas mit der Königsfamilie zu tun zu haben und da Marc auch im Palast aufgewachsen ist vermute ich dass er nicht Zufällig mit einem Dreizack kämpft.
      Was mir gerade einfällt, ist eigentlich schon Cranes Familienname genannt worden?

      Sehr schön hast du auch den Wahnsinn beschrieben, der von Crane Besitz ergreift und wie sprachlos entsetzt Brianna darauf reagiert.
      Mir hat auch wie Monkey Shibata die letzte beschriebene Szene am Ende am besten gefallen.

      Dass das Steckenpferd sich gewehrt hat verwundert mich jetzt weniger, bis jetzt haben alle Teufelsfruchtwaffen einen gewissen Überlebenswillen oder eigenständiges Handeln gezeigt.

      Ich bin sehr gespannt darauf wie es nun weiter geht!!! :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
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    • Kapitel 13 -28

      Hier findet ihr die Kapitel ab Nummer 13. Ich wünsche viel Spaß damit!

      13. Kapitel: Es bleibt keine Zeit


      Brianna genoss einen Moment die hellen Sonnenstrahlen und schloss die Augen. Die Sonne hüllte sie in einen Kokon aus Wärme, während sie sich zu sammeln versuchte. Sie wusste jetzt, dass sie Crane nicht mehr retten konnte. Insgeheim verabscheute sie sich dafür, dass sie immer noch positive Gefühle für ihn hegte. Schlagartig öffnete sie die grauen Augen, duckte sich und entging somit der pechschwarzen Faust Cranes. Blut sickerte über sein Kinn, ehe sich die Faust in den Marmor bohrte und die Platten dabei aufspringen ließ. Die Schatzjägerin wirbelte herum und zückte ihr Steckenpferd, aber ehe sie es einsetzen konnte, ging sie ihr Gegner erneut an. Wieder musste sie zurückweichen, um seinen tödlichen Schlägen auszugehen, die sich durch den Raum kämpften. Aus den Augenwinkeln erkannte sie, dass Crane sie immer weiter Richtung Wände drängte, sodass sie sich entschied ihren Plan zu ändern. Sie verfestigte daraufhin ihren Stand, verdrehte ihr rechtes Handgelenk und stieß das Steckenpferd rasant nach vorne. Obwohl Crane den Angriff der Schatzjägerin kommen sah, nahm er jegliche Kraft seiner muskulösen Oberarme und legte sie in den, mit Haki verstärkten, Faustschlag. In dem Moment, in den sich die schwarze Faust und der Schädel des Hirsches trafen, vernahm man ein unangenehmes Krachen und es schien einen Moment so, als wäre die Zeit angehalten. Brianna verharrte still und versuchte den Druck des Angriffes von Crane standzuhalten. Doch dann riss sie eine Kraftwelle von den Füßen und schleuderte sie unsanft zu Boden. Die aufgestaute Energie ihrer beiden Angriffe schien zu implodieren und fegte nun, um ein vielfaches verstärkt, durch den Raum. Sämtliche Lampen und Fenster zersprangen in tausend Teile. Crane war zum Balkon gefegt worden und hatte sich noch nicht aufrappelt. Die größte Verwüstung hatte die Kraftwelle aber in ihrem Epizentrum angerichtet, die Stelle, an der die beiden Kontrahenten auf einander geprallt waren. Es war die gleiche Stelle, wo zuvor Briannas Steckenpferd bereits einen kleinen Krater in den Boden gerissen hatte. Wo zuvor nur der Marmor aufgeplatzt war und den Estrich freigelegt hatte, prangte nun ein metergroßes Loch.
      Von unten blickten die Wachsoldaten ungläubig nach oben und erkannten die Rothaarige, die dort nach unten spähte. Fassungslos auf Grund der gewaltigen Ausmaße ihres Kampfes, strich sich durchs rubinrote Haar, woraufhin Schutt wie Schneeflocken aus ihrem Haar rieselte.
      „W-w-as geht hier vor sich?!!“, stotterte der Wachmann, der wenige Sekunden zuvor noch ein Nickerchen gemacht hatte. Sein Kollege, der von herunterfallenden Trümmern eine Platzwunde am Kopf davon getragen hatte, warf ihm einen missbilligenden Blick zu.
      „Vergnügt sich mit dem Püppchen, ja?!! So schaut das aber nicht aus!!“
      Brianna beachtete die beiden nicht weiter, denn ein Röcheln verriet ihr, dass Crane wieder kampfbereit war.
      „Ich glaube ich hab dich unterschätzt!“, krächzte er und stützte sich auf dem Dreizack ab. Die Sonne, die ihm nun im Rücken stand, blendete die Schatzjägerin und hüllt sein Gesicht nun vollkommen in Dunkelheit.
      „Bringen wir es zu Ende, Crane“, erwiderte Brianna resigniert. Ihre Geduld war am Ende. Sie hatte eine Mission zu erfüllen. Sie musste Horizon finden und Crane würde ihr bei dieser Suche nicht weiterhelfen. Sie warf die Lederjacke, die nun vollkommen aufgerissen war, bei Seite, ehe sie unter einem lauten Befreiungsschrei auf Crane zusetzte. Jener schwang den Dreizack und machte sich bereit die Schatzjägerin damit wie einen wilden Eber aufzuspießen.

      ~ * ~

      Dädalus griff nach einem der Äpfel, legte ihn dann aber betrübt weg, was Kyu einen fragenden Blick entlockte.
      „Was ist los?“
      Ernst wandte der Greis sein runzliges Gesicht Kyu zu und deutete auf seine faltigen Lippen.
      „Ich hab mein Gebiss für feste Nahrung heute nicht dabei“, scherzte er und zwinkerte dem Fuchs zu, der ein Lachen nur beinahe unterdrücken konnte. Er wollte gerade etwas erwidern, als sie ein gewaltiges Krachen zusammenzucken ließ. Schnell wandten sie ihren Blick zum Schwarzen Turm. Die Fenster des Stockwerkes, auf dem sich auch der Balkon und damit Brianna, sowie Crane befanden, zerbarsten. Tausende Scherben regneten zu Boden.
      „Das war wohl der Startschuss!“, sprach Dädalus resigniert und griff nach dem Gehstock, welchen ihm Marc mitgebracht hatte.
      Unheimliche Laute durchdrangen nun den dunklen Gang. Es musste das Getrampel, der hundert Soldaten sein, die an der Oberfläche zusammen gezogen wurden.
      „Woher kennst du diesen Geheimgang?“, erkundigte sich der Fuchs, der dem Greis bis jetzt die Führungsarbeit überlassen hatte, da er sich dort besser auskannte, als er selbst.
      „Ich habe jahrelang für den König gearbeitet und damit das Schloss kennen gelernt, als wäre es meine Westentasche“, antwortete Dädalus etwas atemlos, der ein rasches Tempo angestimmt hatte, woraufhin sein bunter Poncho wie wild im Wind flatterte. Mit einer Handbewegung hielt er inne und legte eine Hand hinter die Ohrmuschel. Es dauerte einen Moment und plötzlich legte er die Stirn in Falten.
      „Hörst du die Pferdehufe?“, fragte der Wissenschaftler ungläubig und Kyu nickte nur bestätigend.
      Sie gingen weiter durch die Dunkelheit und der Weg schien kaum zu enden. Auf einmal erreichten sie eine größere Halle. Der rote Schein des Feuers warf sie in ein bedrohliches Licht.
      Der Fuchs blickte hinauf und sah, wie drei Soldaten entlang eines eisernen Stegs diese Vorhalle überquerten.
      „Wo gehen wir nun weiter, die Höhle hat vier Ausgänge?“ fragte Kyu.
      „Diese Frage ist wohl berechtigt. Die Zeit wird zu knapp sein um alle zu durchforsten“, entgegnete Dädalus gelassen, der sich auf den Gehstock gelehnt hatte und die Augen zusammenkniff, wodurch sich seine Falten schlagartig verdreifachten.
      Einen kurzen Augenblick schauten sie verwirrt die vier Ausgänge an und rätselten über deren Verlauf.
      „Nehmen wir den mittleren“, flüsterte Dädalus, nachdem er einen Moment die Augen geschlossen hatte und deutete dabei auf den Gang links von ihnen.
      Der Fuchs folgte ihm, doch dann hörte er etwas rascheln, direkt hinter ihnen. Erschrocken warf er einen Blick zurück. Er spürte, dass sie verfolgt wurden, aber er konnte niemanden sehen.
      Er konzentrierte sich und fixierte seinen Blick auf den gegenüberliegenden Höhleneingang und für einen kleinen Moment sah er etwas aufblitzen, wie zwei Augen eines Raubtieres, das seine Beute fixiert hatte.
      „Kyu-kun! Komm jetzt, sonst verliere ich dich“, bellte Dädalus in befehlenden Ton.
      „Sieh doch, dort ist irgendetwas!“
      Dädalus warf einen kurzen Blick durch die Halle: „Wenn dort etwas ist, dann hat es mehr Angst vor uns als wir vor ihm. Wir müssen weiter!“

      Die beiden verschwanden in der Dunkelheit des Tunnels. Glücklicherweise schienen diese unterirdischen Gänge so gut wie verlassen zu sein. Jeder kampftüchtige Soldat wurde wohl nach oben gerufen um Brianna Einhalt zu gebieten. Am Ende erblickten sie fünf von ihnen, die eine Pforte bewachten.
      Ohne lange drüber nachzudenken, trat Dädalus aus dem Schatten des Tunnels und klopfte mit seinem Stab auf dem Boden, woraufhin Kyu ihn nur fassungslos anstarrte.
      „Willst du uns umbringen?“, fauchte er entsetzt, aber die Soldaten hatten sie schon erkannt und kicherten verächtlich.
      „Was ist los Opa? Hast du dich verlaufen?“, grunzte der Kleinste von ihnen, der mindestens so breit wie hoch war. Die anderen stimmten in sein Gelächter ein, aber Dädalus hatte nur einen seligen Blick aufgesetzt.
      „Wären die edlen Herren so freundlich und würden einem alten Herrn die Tore öffnen? Ich habe es eilig“, sprach er mit naiven Tonfall, welcher Kyu an einen Großvater mit Pfeife erinnerte.
      „Hast du sie nach alle du Tattergreis?!“, grunzte der Dicke wieder und ließ bedrohlich die Finger knacken. „Wird Zeit, dass du mal ein wenig Respekt vor Autoritäten lernst.“
      Dädalus reagierte so schnell, dass Kyu dem ganzen nur schwer folgen konnte, denn als er wieder zu den dicken Soldaten schaute, lag dieser bewusstlos am Boden. Der Wissenschaftler ließ seinen Gehstock wieder sinken und pustete den Rauch weg, der sich aus dessen Spitze kringelte.
      Die anderen Soldaten umringten vollkommen panisch ihren Kameraden, der die Augen verdreht hatte und dem ein kleines Loch zwischen den Augenbraunen zierte, aus dem ein Rinnsal Blut floss.
      „Tut mir leid, aber wir haben wirklich keine Zeit“, säuselte Dädalus entzückt und klopfte sich auf den Rücken.

      ~ Am Hafen von Chasetown ~

      „Verfluchte Scheiße gib es mir, Schwesterherz!!“, fluchte ein Mädchen auf dem Deck einer beeindruckenden Karavelle, die im ruhigen Hafenwasser Chasetowns lag.
      „Sei nicht so vulgär, Schwesterherz!“, erwiderte das andere Mädchen, und zwirbelte ihre blonden Locken um die kleinen Finger, während sie mit dem neongrünen Jo-Jo spielte. Die beiden glichen sich bis aufs Haar und jagten sich weiter über das Schiff, während sie alles, was ihnen dabei in die Quere kam, aus dem Werg räumten oder sogar über Deck warfen. In der Ecke und im Schatten lehnte ein Mann, der vollkommen in eine schwarze Kutte gehüllt war und dem ein schweres, eisernes Kreuz um den Hals baumelte. Genervt hatte er die Hand auf die Stirn gelegt und versuchte das Chaos, welches die Zwillinge verursachten zu ignorieren. Als jedoch eine Blumenvase auf ihn zugeflogen kam, platzte ihm der Kragen. Er erhob sich und sofort hielten die beiden Zwillinge inne. Beide trugen sie ein bonbonrosafarbenes Kleid, weiße Kniestrümpfe und Lackschuhe. Ihre honigblonden Haare waren lockig und mit Unschuldsmiene blickten sie den Mönch an, der sie nur abschätzend anblickte.
      Tweedledum und Tweedledee, reist auch verdammt nach Mal zusammen!!“, wetterte der Mann, während er mit dem eisernen Kreuz um seinen Hals spielte. Tweedledee, welche immer noch das Jo-Jo in der Hand hielt, verzog das Gesicht und flüsterte kaum hörbar: „Sei nicht so vulgär, Schwarzer Mönch-san!!“
      Der Mönch ignorierte die Widerworte und nahm Tweedledee das Jo-Jo aus der Hand, ehe er es über die Rehling ins blaue Meer warf. Tweedledum schrie erzürnt auf und warf sich heulend auf den Boden.
      „Das macht doch nichts, Schwesterherz! Ich mal uns sofort ein neues Spielzeug, okay?“
      „Nein! Schluss jetzt mit dem Unfug! Er wollte schon vor einer Stunde hier sein und ist es immer noch nicht! Ihr beide werdet jetzt gehen und schauen was da los ist, verstanden?“
      Tweedledum verzog nur den Mund und drehte sich mit trotziger Haltung zur Seite. Ihre Korkenzieherlocken wippten dabei süß. Tweedledee spiegelte das Verhalten ihrer Zwillingsschwester und hätte die eine nicht eine rote und die andere eine blaue Schleife im Haar getragen, hätte sie der Mönch auch nicht auseinanderhalten können.
      „Wir nehmen keine Befehle von dir an. Vergiss nicht, dass wir nur ihr unterstehen!“, fügten sie trotzig hinzu und stampften mit den kleinen Füßen auf den Boden auf.
      „Wollt ihr wirklich, dass ich den Erzbischof über eurer Verhalten informiere?“, spielte der Mönch seinen größten Trumpf aus und befriedigt stellte er fest, dass seine Worte Wirkung zeigten. Die trotzige Haltung der Zwillinge verschwand und ihr Verhalten wurde mit einem Schlag demütiger, so wie es ihm gefiel.
      „Oh…oh…nein! Wir gehen ja, wir gehen!“, überschlugen sich die Zwillinge vollkommen synchron und sprangen über Deck, um sich auf den Weg nach Chasetown zu machen.
      Zufrieden sank der Mönch wieder auf seinen Stuhl und holte einen Rosenkranz hervor, um wieder einmal dafür zu beten, dass er eine weitere Situation mit den Zwillingen überlebt hatte.
      Der Wind frischte auf und die Flagge, welche ein weißes Dreieck auf schwarzen Grund, mit fünf roten Punkten zierte, flatterte zitternd.

      ~ * ~

      „Wie konntest du unseren Kameraden nur kalt stellen?!“, fluchte ein anderer Soldat, welcher ungemein schlaksig war und dessen Rüstung ihm dadurch unförmig am Körper hing. Sofort zückte er das Gewehr und legte es an, um den Alten in Beschuss zu nehmen.
      „Kugel von rechts, Neigungswinkel von 70°“, murmelte Dädalus und legte seinen Kopf in dem Moment zur Seite, in dem der Soldat auf den Abzug drückte. Kyu erschrak fürchterlich bei dem lauten Knall, der durch die Hallen und Gänge des bienenstockartigen Turmes jagten, aber seine schwarzen Augen erkannten, dass Dädalus immer noch auf den Beinen war. Seine Nase witterte das Blut jedoch, noch bevor seine Augen es erkannten. Auf Dädalus Wange hatte sich ein Striemen gebildet, aus dem wie aus einer Quelle sanft Blut sickerte. Ungläubig tastete der Wissenschaftler zu der Stelle und spürte das warme Blut auf seinen Fingerspitzen.
      „Hmm…ich hätte nicht gedacht, dass ich schon so eingerostet bin. Aber, meine Herren, wie ich schon sagte, wir haben leider absolut keine Zeit!“
      Kyu, den die Soldaten noch gar nicht wirklich wahrgenommen hatten, überwand den ersten Schock und spurtete auf die Soldaten zu. Flink stieß er sich vom Boden ab und rammte mit all seiner Kraft seinen Schädel in die Magengegend des schlaksigen Soldaten. Jener ging zu Boden und stieß hart mit dem Kopf am Boden auf. Dädalus kramte derweil wieder in seiner Mantelinnnentasche und holte drei Kugeln hervor, die er in eine Öffnung seines Gehstocks steckte.
      „Na dann schauen wir mal, ob sie in der Feuchtigkeit des Verließ Schaden genommen haben!“
      Während Kyu die Soldaten ablenkte, legte der Wissenschaftler den Gehstock wie ein Gewehr an und eine kleine Zielvorrichtung klappte am Ende seines Stabs empor. Er kniff die Augen zusammen und visierte zwei der Soldaten an, die dicht beieinander standen und betätigte einen kleinen Abzug an der Spitze seines Gehstocks. Die Explosion und Hitzeentwicklung war gewaltig, sodass Kyu und Dädalus, sowie die Soldaten allesamt von den Füßen gerissen wurden.
      Hustend rappelte sich der Alte auf und fuhr sich durch die rußgeschwärzten Haare.

      „Alles in Ordnung, Kyu-kun?“, fragte er in den dichten Qualm hinein, der sich nur langsam zu verziehen schien.
      „Gott! Du bist wirklich ein verrückter, alter Greis, wie Brianna mir gesagt hat!“, keuchte der blonde Junge völlig außer Atem und rappelte sich auf. Der Schock hatte ihn wieder in einen Menschen verwandelt. Sein zerzaustes Haar war an den Spitzen angesengt und sein Gesicht ebenfalls voller Ruß.
      „Tut mir leid“, feixte Dädalus, der zu ihm herüber geeilt war, während seine Hausschlappen ein klackerndes Geräusch in der kleinen Vorhalle machten. „Die liegen schon seit ein paar Jahren in meiner Mantelinnentasche.“
      „Ich will gar nicht wissen, was noch so alles dort drinnen liegt.“
      „Nein willst du auch nicht“, erwiderte Dädalus zufrieden und schnippste gegen Kyus Stirn, der ihn drauf böse anfunkelte. Seine Entrüstung legte sich allerdings, als er erkannte, dass sie alle fünf Soldaten ausgeschaltet hatten. Als Dädalus nun den Gehstock ein wenig in die Luft hielt und dessen Spitze sich plötzlich wie eine Fackel entzündete, sah man in den groben Felswänden bereits die klaren schwarzen Strukturen vom Fundament des Turms. Sie hatten einen Ausgang aus dem Tunnelsystem gefunden, ja sogar jenen der sie an ihr Ziel brachte.
      14.Kapitel: Ein prinzipientreuer Mann


      „Schnell zieht alle Truppen auf den obersten Stockwerk zusammen“, hallten die Befehle der Soldaten, welche über Lautsprecher in jeden Winkel des Turmes übertragen wurden, durch die Hallen und Gänge.
      „Was glaubst du will, der rothaarige Teufel wieder hier?“, fragte einer der Soldaten, der, wie so viele Mitglieder der neuaufgebauten Armee und Königsgarde, maximal fünfzehn Jahre alt war. Er griff zu dem Schwert und streifte sich die silberne Rüstung über, auf deren Brust ein vergoldeter Dreizack prangte. Der ältere der Soldaten, der bereits unter Cranes Großvater gedient hatte, zuckte nur mit den Schultern. Sein Bart war grau meliert und stoppelig. Er legte dem Jüngeren eine Hand auf die Schulter und schlug einen durchdringenden Tonfall an.
      „Mein Junge, wenn ich dir nur eine Sache beibringen kann in diesem Leben, dann merke dir folgendes: Die Welt ist nicht immer, wie sie scheint. Akzeptiere nicht jede Wahrheit, die man dir vorlebt!“
      Der junge Soldat legte die Stirn in Falten und beobachtete wie sein Mentor das rostige Schwert in die Scheide steckte. Er seufzte leise, als er den Helm aufgesetzt hatte und seinem Partner wieder in die Augen blickte.
      „Wie meinst du das, Chusei?“, hakte der Soldat nach, ehe ein erneuter Marschbefehl durch die Hallen jagte. Chusei schenkte ihm ein schwaches Lächeln, gab ihm jedoch keine Antwort. Gemeinsam reihten sie sich in den Tross der Soldaten ein, die den schnellsten Weg zum mittleren Stockwerk nahmen, wo Crane und Brianna gerade gegeneinander um ihr Leben kämpften.

      ~ Zwanzig Jahre zuvor ~

      Mit ruhigem Schritt setzte er seinen Weg fort, bis er schließlich zu einer kleinen Kneipe kam, vor dem ein kleines Bild mit einem Fass hing, auf dem in wettergegerbten Buchstaben gerade noch lesbar „Der humpelnde Säufer“ stand.
      Vorsichtig öffnete er unter lautem Knarren die Tür.
      Er zwängte sich in den engen Gang und folgte ihm, bis er schließlich in die Gaststube kam. Es war die typische Zeit für ein paar Bier – man hatte seine Arbeit beendet und entweder war man schon zu Hause gewesen und kam jetzt oder man kam sofort nach der Arbeit und versuchte mit seinen Freunden die Probleme mit Alkohol zu lösen.
      Obwohl diese Kneipe nicht sehr gepflegt aussah, war sie keineswegs ein Ort für die Untersten der Unterschicht, größtenteils kamen hier Arbeiter von Feldern oder auch Angestellte in der Stadt, die sich einfach Mal betrinken wollten.
      Chusei ging auf die Theke zu, und zog dabei einige Blicke auf sich. Viele Gäste waren auf einmal nervös, und es war für eine volle Kneipe ziemlich ruhig. Niemand wollte in Gegenwart eines Soldaten etwas falsches sagen. Chusei spürte die Blicke in seinem Rücken, als er sich dem Wirt näherte. Er setzte sich auf einen Platz direkt an der Theke, und bestellte ein Bier. Nachdem er dieses zur Hälfte geleert hatte begann er ein Gespräch, während es in der Kneipe langsam wieder lauter wurde.
      Der Soldat mittleren Alters fuhr sich durch den vollen Bart und grinste den Wirt unverhohlen an. Jener musste lachen und schenkte dem Leibwächter des Königs ein neues Glas ein.
      „Mein werter Chusei, was treibt dich denn mal wieder her?“, erkundigte er sich mit Unschuldsmiene und offenbarte, wie immer wenn er sprach oder lächelte, die vielen Zahnlücken, die ihm auf eine eigentümliche Art und Weise einen sympathischen Gesichtsausdruck verliehen.
      „Spar mir deine Märchen Tom“, erwiderte Chusei streng, aber sein Freund wusste, dass dies nun eine gespielte Strenge war. „Wie geht es eigentlich Bruni? Arbeitet sie heute gar nicht?“
      Tom lachte herzlich auf und fasste sich an den dicken Bierbauch. Chusei musste lächeln, denn Tom hatte eine Art an sich, die jedem zum Schmunzeln brachte und die Sorgen vertrieb. Nicht umsonst war seine Kneipe schon seit etlichen Jahren ein wohlbekannter Treffpunkt für die Bewohner Chasetowns.
      „Na da bin ich aber froh, dass Bruni heute Abend Wäsche waschen ist und du deine lüsternen Augen von ihr lässt!“, scherzte Tom, der jetzt selber einen Krug Bier leerte. Als er dem Soldaten nachschenken wollte, legte jener verneinend die Hand über das Glas.
      „Hey Chusei“, lallte einer der Handwerker, der dabei schwankend seinen Bierkrug in die Luft jagte, wodurch er den Inhalt auf seine kartenspielenden Tischnachbarn verteilte. Chusei lächelte ihm etwas verlegen zu. Ehe er etwas erwidern konnte, spürte er einen festen Händedruck auf seiner Schulter. Es war ihm wie immer unangenehm, dass ihn die Bürger und Bürgerinnen Chasetowns teilweise mehr vergötterten als den König.
      „Guten Abend, Chusei“, vernahm er die sanfte, vertraute Stimme des alten Greis, der als Eremit in den angrenzenden Wäldern Chasetowns lebte.
      „Dädalus-san, schön dich zu sehen“, antwortete der Soldat und stieß mit Dädalus an, der sich hinter der Bar eine Flasche Rotwein geangelt hatte, nicht ohne sich dabei Toms missbilligenden Blick einzufangen.
      „Wie geht’s dem König?“, fuhr der Wissenschaftler unvermittelt fort und Chusei merkte, dass dies wohl nicht das erste Gläschen Rotwein des Wissenschaftlers war. Seine Miene verfinsterte sich bei dieser Frage und ohne eine weiterführende Antwort zu erwarten, nickte Dädalus mitleidsvoll.
      „Na dann wars ja gut, dass die Kinder heute den Tag über bei mir waren“, hickste der Greis zufrieden und nahm einen Schluck aus der Rotweinflasche. Bei den Worten verwandelte sich Chuseis zufriedenes Lächeln in einen fragenden Gesichtsausdruck.
      „Wo sind sie eigentlich, Dädalus? Wo sind Crane, Marc und Brianna?“
      Noch während Dädalus unschuldig mit den Achseln zuckte, landeten drei kleine Beutel neben ihm auf dem schmutzigen Bartresen, ehe sich drei kleinwüchsige Gestalten auf einen der Barhocker angelten.
      „Dädalus-sensei, zähl nach wer am meisten gesammelt hat!!“, piepste ein kleiner Junge mit zerzausten, braunen Haar, der für seine sieben Jahre schon eine beachtliche Größe hatte und Dädalus damit sogar übertrumpfte.
      „Ist gar nicht nötig, denn ich hab eh am meisten, du Dummkopf!“, spottete das Mädchen, neben ihn, dessen Gesicht voller Dreck war und in deren roten Haaren Laub und Äste hingen.
      „Wenn nennst du hier Dummkopf, du dumme Kuh“, erwiderte Marc mit hochroten Kopf und schubste Brianna vom Barhocker. Jene knallte hart am Boden auf und warf dem zwei Jahre älteren einen trotzigen Blick zu. Das dritte Kind war ein wenig untersetzt und rieb sich schüchtern die Hände. Als Brianna allerdings zu Boden fiel, weiteten sich seine Augen vor Schreck. In dem Blick, welchen er Marc daraufhin zuwarf, flackerte einen kurzen Moment eine Spur von Hass auf. Doch ehe er noch etwas erwidern konnte, hatte Brianna Marcs Barhocker umgerissen und ihn somit zu Boden befördert. Sofort fingen sie an, übereinander herzufallen und sich zu prügeln, wobei Brianna hierbei eine erstaunlich gute Figur machte. Crane saß nur verlegen auf seinen Hocker und wusste nicht, was er tun sollte. Die Kneipenbesucher, einschließlich Tom, die diesen Anblick gewöhnt waren, kümmerten sich nicht weiter um die keifenden Kinder. Es war Dädalus, dem der Geduldsfaden riss und der den Kampf der beiden mit einer liebevollen Kopfnuss beendete.
      „Reißt euch zusammen, ihr Streithammel!“, fluchte er und griff zu den Beuteln, die sie ihnen mitgebracht hatten. Emsig leerte er sie aus und als Chusei den Inhalt der Beutel sah, weiteten sich seine Augen. Tadelnd musterte er Dädalus, der hingegen vollkommen entzückt war.
      „Das habt ihr gut gemacht, Kinder. Gewonnen hat mal wieder Marc, Brianna. Tut mir leid, aber damit steht es schon 124:40!“
      Marc streckte Brianna die Zunge heraus, wobei er versuchte, dass Dädalus und Chusei nichts davon mitbekamen. Die Rothaarige konnte ihren Ärger kaum zügeln, drehte sich demonstrativ von Marc weg und Crane zu, der beinahe rot anlief, als sie mit ihm zu reden begann.

      „Dädalus, bitte sag mir, dass das deine Münzen und Wertgegenstände sind, die sich dort in den Beutel befinden?!“, flüsterte Chusei dem Wissenschaftler ins Ohr, der sich mal wieder bewusst taub stellte und auf sein hohes Alter plädierte. Nachdem er den ernsthaft besorgten Gesichtsausdruck Chuseis bemerkte, winkte er beschwichtigend ab.
      „Keine Sorge, altes Haus, Toledo war die ganze Zeit bei ihnen und bringt den Besitzern alles zurück. Ich versuche sie nur ein wenig auf das Leben vorzubereiten, welches außerhalb des Palastes auf sie wartet!“
      „Indem du sie zu Dieben machst?“
      „Sind wir nicht alle irgendwo Diebe?“, scherzte der Erfinder und prostete Chusei mit der Flasche zu. Jener schüttelte den Kopf, musste aber doch lächeln, denn er wusste, wieviel Spaß die drei hatten, wenn sie zusammen mit Dädalus und Toledo Zeit verbrachten.
      „Ich denke ich werde sie zum Palast begleiten, einverstanden? Irgendwer muss sie darauf vorbereiten, dass ihr Großvater gestorben ist. Crane der Jüngere, will dich morgen sehen, Dädalus!“
      Fragend hob der Wissenschaftler daraufhin eine Augenbraue.
      „Weswegen?“
      „Ich weiß es nicht, aber wir wissen alle, dass er ein anderer Schlag Mensch ist als sein Vater. Hoffen wir nur, dass seine Frau ihn ein wenig Einhalt gebieten kann.“
      Dädalus musste schmunzeln und schüttelte den Kopf, eher die Beutel in die Innentaschen seines Ponchos gleiten ließ. „Du überrascht mich immer wieder, Chusei. Ich vergesse oft, dass du ein prinzipientreuer Mann bist. Du unterscheidest dich von den anderen Soldaten. Verlier diese Eigenschaft nicht, okay?“
      Chusei nickte, legte Tom einen Haufen Goldmünzen hin und griff zu seinem dunkelbraunen Mantel. Die drei Kinder eilten ihm voraus. Er war bereits an der Eingangstür zur Kneipe angekommen, als er sich noch einmal umdrehte.
      „Du bringst die Beutel nicht zurück, Dädalus, oder?“
      Jener hielt sich die Hand hinter die Ohrmuscheln und verdeutlichte dem Soldaten, dass er ihn auf Grund seines schlechten Gehörs nicht verstanden hatte.

      ~ In der Gegenwart ~

      Brianna konnte sich kaum noch vor Erschöpfung auf den Beinen halten, als sie die dauernden Hiebe des stärkeren Cranes zu parieren versuchte. Die feinen Stützen, die die Last der letzten Wochen getragen hatten, drohten in diesem Kampf zusammenzubrechen, denn der amtierende Herrscher der Insel setzte der Schatzjägerin stark zu.
      Den anfänglichen Bonus, dass sie schnell genug gewesen war seinen tödlichen Hieben auszuweichen, war nun auch verflogen und immer öfters traf sie der Dreizack am Körper. Ihre Kleidung war nun schon mit einigen Rissen übersehen, die blutige Stellen preisgaben. Dennoch war sie immer noch schnell genug gewesen, dass sich die tödlichen Spitzen des Dreizacks nicht wirklich in ihre Haut bohren konnten, denn das hätte ihr Ende bedeutet
      Crane dominierte nun den Kampf und diktierte Brianna mit seinen Hieben immer wieder aufs neue den Weg, den sie beschritt um ihm auszuweichen.
      Jedoch konnte sie auch erkennen, dass sein Schritt weniger standhaft und seine Kraft, die er aus den muskulösen Oberarmen schöpfte, von minderer Gewalt waren als zu Beginn des Kampfes.
      Brianna versuchte alle Gedanken aus ihrem Kopf zu verbannen, da sie es sich nicht leisten konnte nicht bei der Sache zu sein. Ihr Kopf war vollkommen leer und konzentrierte sich nun nur noch auf die Klinge des Gegners und ihr Steckenpferd.

      Gerade als Brianna zu einem Gegenschlag ausholen wollte, kam sie ins Stolpern. Sie hatte das Gefühl, als würde sie auf etwas Schleimigen ausrutschen. Er späte realisierte sie, dass dies die Blutspur war, welche Crane auf dem aufgesprungen Marmorboden hinterlassen hatte. Ihre Waffe segelte durch die Luft und die Schnauze des Steckenpferdes prallte auf eine der Statuen, die die Halle zierten. Sie zerbarst in der Mitte und zersprang in tausend Teile, als sie am Boden aufschlug. Ein hoher Ton durchschnitt den dumpfen der herabfallenden Steinbrocken. Es war ein Königsschwert, welches die Statue getragen hatte. Entsetzt stelle Brianna fest, dass ihre Waffe ebenfalls unter den Trümmern begraben lag. Das röchelnde Keuchen ihres Gegners ließ sie herumwirbeln. Vollkommen wehrlos stand sie nun Crane gegenüber, der ein triumphierendes Lächeln aufgesetzt hatte.
      „HALT!“, jagte plötzlich eine Stimme durch den demolierten Thronsaal und die beiden Kontrahenten wandten sich verdutzt zu den schweren Eingangsportalen um, die schwingend aufgestoßen wurden. Als die beiden die Person erkannten, die sich dort eingefunden hatte, versteinerte sich Briannas Gesichtsausdruck, während Crane zufrieden lächelte.
      „Sehr gut, dass du da bist!“, frohlockte der König und ließ seinen Dreizack sinken. „Dann muss ich das Miststück ja gar nicht töten und kann sie lebend dem Feuer übergeben!“
      Das Adrenalin war aus Briannas Körper gewichen und die Verzweiflung schien sie zu übermannen und wortlos flüsterte sie einen Namen in den Raum: Chusei.
      15.Kapitel: Das Ende des Kampfes


      Es schien beinahe so, als hätte man die Zeit angehalten und kein Geräusch zerschnitt die angespannte Stille, die sich im zerstörten Thronsaal aufgebaut hatte. Kleine Staubpartikel tanzten hektisch im grellen Sonnenlicht, welches sich durch die offen stehenden Flügeltüren des Balkons einen Weg ins Innere bahnte. Hin und wieder vernahm man das Tropfen von Cranes Blut auf den Fußboden, sowie Briannas keuchenden Atem. Einzig und allein Chusei, dem eine vereinzelte Schweißperle über das Gesicht rollte, schien vollkommen ohne Regung und geräuschlos zu sein.
      „Worauf wartest du, Chusei?! Nimm sie in Gewahrsam!“, brüllte Crane außer sich, dessen Stimme gepresst klang und der sich mittlerweile auf den Dreizack abstützen musste. Chuseis immergrünen Augen wanderten zwischen Brianna und seinem König hin und her, während sich seine Faust um den Knauf seines Schwertes schloss.
      „Hast du nicht verstanden?!!!!“, kreischte Crane nun beinahe hysterisch, dessen Kräfte mit Eintreffen seiner Leibgarde völlig geschwunden zu sein schienen. Chusei senkte den Blick, um den abstoßenden Anblick seines Meisters nicht länger ertragen zu müssen. Er atmete tief ein, wodurch sich sein silberner Brustpanzer hob. Die Sonnenstrahlen, die beinahe zärtlich über das goldene Edelmetall, welches die Form eines Dreizacks hatte, strich, brachten ihn zum strahlen. Chusei schüttelte nur unmerklich den Kopf, was Crane in seiner Rage allerdings völlig entging. Jener tobte nun wie wild, war allerdings nicht der Lage sich zu bewegen. Der Blutverlust vernebelte ihn immer mehr die Sinne und schnürte ihm die Luft ab. Sein Kopf drehte sich, aber er versuchte auf den Beinen stehen zu bleiben. Plötzlich drang die Stimme seiner treuen Leibwache an seine Ohren und ließ ihn aufschrecken.
      „Meister, ist es nicht genug mit dem Wahnsinn? Hat Brianna nicht schon genug gelitten?“, sprach Chusei mit väterlicher, besonnener Stimme auf seinen König ein, der nur in schallendes Gelächter ausbrach.
      „Hat sie das? Hat sie genug gelitten, Chusei?!“

      ~ 1513 Anno Maris - 9 Jahre zuvor ~

      Crane betrachtete sich kritisch im Spiegel und rückte seine Fliege zurecht, die ihm ein wenig zu eng um den Hals hing. Der Eindruck relativierte sich, nachdem er das edle, schwarze Sakko über das weiße Hemd gezogen hatte. Er hatte das Knarren der Tür nicht vernommen und erkannte die schlichte Silhouette seiner Mutter erst im Spiegel, als sie ihn voller Stolz anblickte.
      „Du siehst wunderschön aus..“, flüsterte sie und ihre aschblonden Haare legten sich in zarten Locken um ihren grazilen Hals. Sie glich ihrem Sohn auf keinerlei Weise. Alles an ihr war zart, zierlich und zerbrechlich, wohingegen Crane klobig und stämmig war. Sein Bruder hingegen hatte sich das beste genetische Material seiner beider Eltern ausgesucht, zumindest kam es Crane so vor. Er war groß gewachsen, muskulös, hatte das kantige Gesicht seines Großvaters und die Leichtigkeit seiner Mutter geerbt. Crane hingegen war untersetzt, unsicher und verschlossen. Das einzige, was er ebenfalls von seiner Mutter geerbt hatte, waren die meergrauen Augen.
      „Aber nicht so schön wie du“, entgegnete Crane fröhlich, woraufhin seine Mutter ihr bezauberndes Lächeln aufsetzte, mit der sie jeden für sich gewinnen konnte.
      „Hast du Marc gesehen, mein Lieber?“, erkundigte sie sich, woraufhin sich Cranes Gesicht verfinsterte, wie immer wenn man auf seinen älteren Bruder zu sprechen kam. Er schüttelte verneinend den Kopf und machte sich daraufhin energisch daran, sein Haar zu glätten.
      Seine Mutter schloss behutsam die Tür hinter sich, ehe sie beinahe Chusei in die Arme gelaufen wäre.
      „Gott, hast du mich erschreckt“, keuchte sie atemlos und legte sich eine Hand auf die Brust. Die Leibwache lächelte entwaffnend und entschuldigte sich förmlich. Auf die Frage hin, ob er Marc gesehen hatte, schüttelte er den Kopf. Besorgt verzog die Königin von Chasetown den Mund und eilte den Gang entlang, um ihn zu suchen. Chusei klopfte an und wartete keine Antwort Cranes ab, der es selten für nötig hielt, auf irgendwelche Anfragen zu reagieren.
      „Na, Crane? Alles in Ordnung?“, erkundigte sich der Soldat, der von allen, durch seinen jahrelangen Dienst für den König, schon als Familienmitglied gesehen wurde. Der jüngere der beiden Thronfolger brummte nur missbilligend und beendete den Versuch sein Haar in Ordnung zu bringen.
      „Chusei, entschuldigst du mich bitte, aber ich muss jemanden suchen gehen!“
      Der Soldat hob die Augenbrauen und in seinen immergrünen Augen funkelte eine Spur von Mitleid, als Crane die Tür hinter sich schloss, denn er wusste, wen er aufsuchen wollte.

      Die festliche Beleuchtung belendete Brianna einen Moment und während sie versuchte sich in der Menge aus festlichen Kleidern zu orientieren, spürte sie eine Hand, die sacht auf ihre nackte Schulter klopfte. Hoffnungsvoll wirbelte sie herum und als sie Crane erblickte, erstarb ihr Lächeln für einen Moment.
      „ Gestatten sie ein Tänzchen, werte Dame?“, scherzte Crane ein wenig unbeholfen, der sich halb vor der Rothaarigen verbeugte, die ein rauchblaues Kleid trug, dass ihr nur knapp über das Knie reichte.
      Brianna nickte stumm und nahm die Einladung zum Tanz als Möglichkeit an, unter der Menge der feiernden Gäste Marc auszumachen. Es war nicht so, als ob sie Crane nicht leiden konnte, ganz im Gegenteil, aber sie hatte Marc etwas Wichtiges zu sagen.
      Crane legt seine kräftige Hand unter ihr Schulterblatt und gemeinsam begaben sie sich in Pose, bevor sie im Rhythmus des Orchesters und der anderen Tanzpaare durch den Raum schwebten. Die Rothaarige bemerkte, wie es Marcs jüngerem Bruder, der mindestens ein oder zwei Köpfe größer war als sie, nicht gelang ihr lange in die grauen Augen zu blicken.
      Für einen kurzen Moment setzten die kräftigen und tiefen Töne der Trompeten aus und nur die hohen, weiblichen Töne der Flöten und Klarinetten waren zu hören. Zeitpunkt für die Frauen zum nächsten Partner zu wechseln.
      Brianna drehte sich um die eigene Achse und genoss für einen Moment die Musik, genoss die Schwerelosigkeit und die heitere Atmosphäre und als sie sich lachend um ihre eigene Achse drehte, zog Crane sie zu sich und drückte ihr einen feuchten Kuss auf die trockenen Lippen. Brianna erstarrte in der Bewegung und musterte mit aufgerissenen Augen ihren Tanzpartner.
      „Crane…tut…tut mir leid, aber ich…“, murmelte sie undeutlich und schob Crane von sich, der sie nur völlig verdutzt anschaute Sie erkannte den strengen und gütigen Blick Chuseis, der sie von einer Brüstung aus beobachtet hatte, ehe sie, Tränen unterdrückend, durch den Saal rannte.
      Der kleine Balkon wurde von den Lichtern kaum erhellt, die im Palast des Fürsten leuchteten. Nur die festliche Musik drang schwach durch die Mauern und Glasfenster und so genoss Brianna den Moment des Friedens und der Ruhe.
      Sie setzte sich auf das Marmorgeländer und ließ ihre Füße über den Abgrund baumeln. Ihre silbernen Schuhe hatte sie abgestreift und so ließ sie ihre nackten Füße von der kühlen Meeresbrise verwöhnen.
      Unter ihr toste das Meer und es ging mindestens hundert Meter Steilhang in die Tiefe. Mehrere scharfe Felsbrocken standen wie spitze Stacheln aus dem Steilhang hinaus, bevor sich das gewaltige Massiv im pechschwarzen Meer verlor.
      Wie ätzende Säure spuckte die See die weiße Gischt an die Felsen und es schien fast so als würde sie Brianna verhöhnen, als flüsterte sie: „ Wir wissen, dass du uns fürchtest!“

      Der schwache Lichtstrahl, der auf den Balkon fiel und sich in der Nachtluft verlor, kündigte Brianna an, dass Chusei gekommen war. Dennoch rührte sie sich nicht, hatte ihm immer noch den Rücken zugewandt, die Augen geschlossen, und atmete die salzige Luft ein.
      Umso erstaunter war sie, als er ihrem Vorbild Folge leistete und sich neben sie setzte. Aus den Augenwinkeln erkannte sie, dass auch er seine Schuhe abgestreift hatte und die nackten Zehen im Wind spielen ließ.
      „ Faszinierend diese Weite der See, nicht wahr?“, flüsterte Chusei und seine Stimme war monoton, als spräche er nicht nur mit Brianna, sondern auch mit jemand anderen, vielleicht sich selbst.
      „ Hmm….und beängstigend“, erwiderte Brianna im selben Tonfall.
      Der Soldat musste lächeln und blickte Brianna nun direkt an. Die Rothaarige erkannte das gütige Gesicht und die dunkelblonden Haare des Mannes, der sich seit ihrer Geburt um sie gekümmert hatte.
      „Ich…ich wusste es nicht“, schluchzte Brianna nun und hielt sich die Hände für das Gesicht. Chusei räusperte sich und kramte in seiner Tasche nach einem bestickten Tuch, welches er ihr reichen konnte. Als sie es allerdings nicht annahm, seufzte er und legte einen Arm um die Schultern der Jugendlichen.
      „Er war in dich verliebt, seit er dich das erste Mal gesehen hat“, flüsterte er und drückte dem Mädchen einen Kuss auf die feuerrote Mähne.

      ~ In der Gegenwart ~

      „Ich werde nicht mit ansehen wie du sie ins Verderben reißt, nur weil dich derselbe Wahnsinn befallen hat, wie deinen Vater!“, erwiderte Chusei trotzig und es war das erste Mal, dass Brianna ihren alten Freund jemals so hitzig erlebt hatte. „Sie hat den Weltaristokraten nicht ermordet und das weißt du! Es war ein Unfall und niemand trägt die Schuld dafür, was daraufhin deinem Vater und deiner edlen Mutter passiert ist, mögen sie in Frieden ruhen!“
      Crane schüttelte nur den Kopf und für einen Moment, war sich Brianna sicher, dass er auf den alten Berater seiner Familie hören würde, aber ehe sie sich versehen konnte, schleuderte Crane mit all der Gewalt, die er aufbringen konnte, den Dreizack auf Chusei. Das silberne Metall seines Brustpanzers gab nach, als wäre es aus Papier und der Dreizack durchbohrte seiner Brust genau an der Stelle, an der zuvor, das goldene Familienwappen der Watarus geprangt hatte.
      Brianna schrie nicht einmal, als Chusei ächzend zu Boden ging, so entsetzt war sie. Tränen schossen ihr in die meergrauen Augen, welche aber nur einen Moment dort verharrten, ehe die Trauer von einem neuerlichen Gefühl abgelöst wurde. Es war unbändiger Hass, der sie pulverisierte und Brianna im Folgenden beinahe automatisch handeln ließ.
      Sofort ergriff sie das Schwert, welches zuvor die zerstörte Statue getragen hatte und dicht neben dem regungslosen Körper Chuseis lag. Mit müden Schritt wandelte sie, da der Schmerz ebenfalls zurückkehrt war, hin zu dem vor Wut tobenden Crane. Jener stand in seinem Wahnsinn mit dem Rücken zu ihr. Sie hob das silberne Schwert über ihren Kopf und holte zu einem Schlag aus, der dem amtierenden König ein Ende bereiten würde.
      Das Schwert, geführt von Briannas ungeübter Hand, raste auf seinen Kopf herunter. Jener drehte sich im selben Moment um und so traf sie nur dessen Schulter, woraufhin er zornentbrannt aufschrie.
      Blitzschnell war er bei Brianna, die völlig verdutzt ob ihres missglückten Mordversuches da stand, und schlug sie mit einem Hieb in die Magengegend zu Boden. Brianna spuckte Blut und merkte, wie Crane sie erneut zum Balkon schleifte. Er packte sie am Schopf und zog sie zu sich hoch.
      „ Brianna nun ist die Zeit geko-“
      Ihre Stirn donnerte auf seinen Mund nieder und sie merkte wie ein paar der gelben Zähne nachgaben. Sie löste sich aus dem Griff des Mundes und wollte zurück zu Chusei rennen, der jedoch nicht mehr da war. Verwirrt blickte sie sich um und sah ihr Steckenpferd, welches immer noch am Eingang lag, wo sie es hatte fallen lassen. Sie hörte das Fluchen ihres Gegners und begriff, dass sie und Crane diesen Kampf jetzt zu Ende führen musste. Nur ein würde Chasetown danach als Lebender verlassen können. Zuviel unausgesprochene Gefühle, Hass und gegenseitig zugefügtes Leid hatten sich zwischen ihnen aufgebaut. Sie nahm das Schwert und rannte mit einem zornigen Schrei auf Crane los, der bereits da stand, in seiner rechten Hand ebenfalls einen rostigen Zweihänder schwingend, bereit ihren Angriff zu parieren.
      Plötzlich erstrahlte ein weißer Lichtstrahl und Brianna nutzte den Moment der Überraschung und hackte mit einem Hieb die Hand Königs ab. Sie rammte mit Einsatz ihres vollen Körpergewichtes seinen stämmigen Körper wieder auf den Balkon und schauderte vor dem entstellten Gesicht ihres ehemaligen Kindheitsfreundes.
      „ Ich frage mich, wie es ihr bei ihnen so geht!“, krächzte Crane verächtlich, der sich nicht mehr zu wehren schien und sein Schicksal annahm. Ganz im Gegenteil genoss er die Berührungen der Rothaarigen und ergötzte sich ein letztes Mal an ihrem bezaubernden Anblick.
      Jedoch entlud sich erst jetzt die aufgestaute Wut Briannas und sie schlug immer weiter auf Crane ein, der langsam in sich zusammenknickte. Mit einem letzten Kraftaufwand stieß sie seinen Körper vom Balkon.
      Sie hörte nicht, wie er am Boden aufschlug und vermochte auch nicht nach unten zu sehen. Sie ließ ihr Schwert fallen und versuchte einen Schritt nach vorne zu machen, brach allerdings zusammen. Jedoch fiel sie nicht auf den harten Boden, sondern wurde von zwei Armen aufgefangen. Das letzte was sie sah, bevor sie ohnmächtig wurde, waren zwei vertraute, pechschwarze Augen.
      16.Kapitel: Flucht nach vorn


      Genervt lehnte sich der ältere Soldat an die Mauer des schwarzen Turms und zündete sich eine Zigarette an, die er in der warmen Mittagssonne genoss. Der Tumult der Menschen, die Briannas Tod forderten, hatte sich mittlerweile unter dem Fenster des großen Balkons zusammengefunden und bildete dort eine große Menschentraube. Hier an der Rückseite des Turmes war es fast friedlich, sodass ihn die ältere Dame, die ihn freundlich grüßte, schon beinahe erschreckte.
      „Oh hallo, Madame“, grüßte der Soldat freundlich und hob den Helm ein wenig, um ihr Respekt zu zollen. Er erinnerte sich vage an das Gesicht der Frau, die er in Chasetown schon einmal gesehen hatte.
      „Wie geht’s Martha und den Kindern?“, erkundigte sie sich, während sie den schweren Einkaufskorb voller Gemüse und Obst auf ihrer Hüfte zu balancieren versuchte.
      „Bestens…die Mädchen haben gerade Grippe, aber ansonsten erfreuen sie sich bester Gesundheit“, antwortete er mit einem sanften Lächeln auf dem Lippen, ehe sich die Frau verabschiedete und in einer der verwinkelten Gassen verschwand. Der Soldat wollte sich gerade umdrehen, als ihm die Zigarette aus der Hand und auf den dreckigen Boden des Turmplatzes fiel.
      „Verflucht“, schimpfte er und drückte die qualmende Zigarette aus, als er ein unterdrücktes Kichern hörte.
      „Das war aber sehr vulgär von Ihnen!“, moserte eines der Mädchen, welches sich urplötzlich hinter ihm befand. Die beiden glichen sich bis aufs Haar, außer, dass das Mädchen, welches ihn gerade angesprochen hatte eine himmelblaue Schleife im blonden Haar trug und das andere eine rote.
      „Lass ihn doch, Dee“, widersprach ihr ihre Schwester und blinzelte den Soldaten mit ihren kristallklaren Augen an. Der Ausdruck der Verwunderung wich einem gütigen Gesichtsausdruck, als der Soldat in die Hocke ging und den beiden Zwillingen ein breites Lächeln schenkte.
      „Nein, kleine Lady, da hat sie recht. Ich hätte nicht so schmutzig reden dürfen“, scherzte er und tippte Tweedledee gegen die Nase. Tweedledum richtete ihre rote Schleife und fing an auf einem Kaugummi herumzukauen, ehe sie damit große Blasen formte.
      „Was treibt euch zwei denn hier her? Hier ist es gefährlich! Geht lieber zu euren Eltern“, ermahnte sie der Soldat und wunderte sich, als die Zwillinge wieder in schallendes, synchrones Gekicher verfielen, wobei sie sich immer gegenseitig mit dem Ellbogen in die Seite stachen. Nach ein paar Minuten hatten sie sich wieder beruhigt und Tweedledee zeigte mit dem Finger auf den Soldaten, ohne etwas zu sagen. Es dauerte einen Moment bis er begriff, dass das Mädchen gar nicht auf ihn, sondern durch ihn hindurch auf die Rückseite des Turms deutete, die er gerade bewachte.
      „Ihr wollt da rein?“, erkundigte sich der Soldat und kratzte sich fragend an der Schläfe, als das andere Zwillingsmädchen stumm nickte. „Nein, nein! Das ist kein Ort für zwei so süße Mädchen wie ich euch. Wisst ihr, ich hab selber zwei Mädchen in euren Alter und da drin ist kein Ort zum spielen!“
      Trotzig schob Tweedledee das Kinn vor und wandte ihre klaren Augen an ihre Schwester, die seufzend ihre Blase zum Platzen brachte und die Blumenkette, die sie um den Hals trug, wortlos den Soldaten hinstreckte.
      „Ist die etwa für mich, kleine Fee?“, fragte der Soldat aufrichtig.
      „Ja, weil sie so nett zu uns waren, Soldat-san!“, antwortete Tweedledum zuckersüß und drängte den Soldaten begierig dazu, sich die Blumenkette um den Hals zu hängen. Nachdem er dies getan hatte, klatschte sie mehrmals die zierlichen Hände aneinander, nahm ihre Schwester an der Hand und gemeinsam eilten sie zur Rückseite des Turmes.

      „Nun mach schon, Dee, verdammt nochmal!!“, drängte sie ihre Schwester, die ihr nur einen vernichtenden Blick schenkte. Ihre pfirsichfarbenen Wangen färbten sich puterrot.
      „Hör auf so vulgäre Sachen zu sagen, oder ich wasch dir den Mund mit Seife aus!“
      „Du wäscht mir gar nichts, du dumme Kuh!“, fauchte Tweedledum wütend und ließ direkt vor der Nasenspitze ihrer erzürnten Schwester eine Kaugummiblase platzen. Tweedledee wollte gerade etwas erwidern, als das Röcheln des Soldaten, der sich mittlerweile am Boden wand, sie wieder zusammenschrecken ließ. Sofort besannen sich die beiden Zwillinge wieder auf ihre Mission und in ihrer Kleidertasche kramte Tweedledee nach einem Stück Kreide, das sie dort deponiert hatte.
      „Dann lass uns mal rein gehen und den ollen Gryphius holen“, scherzte sie, woraufhin ihre Schwester wieder lauthals Kichern musste.

      ~ * ~

      „Brianna, komm schon aufwachen“, flehte der Fuchs und verpasste Brianna eine weitere Ohrfeige. Ein lautes Krachen war zu hören, sodass Kyu annahm, dass Dädalus immer noch mit den Wachen beschäftigt war, die im obersten Stockwerk auf sie gewartet hatten und ebenfalls zu Brianna vordringen wollte. Die Rothaarige stöhnte ein wenig und ihre grauen Augen flackerten kurz auf, als seine kräftige Hand sie im Gesicht erwischte.
      „Kyu…?“, flüsterte sie sanft, wobei sie schon wieder dabei war das Bewusstsein zu verlieren.
      „Jetzt komm hoch“, redete der Blonde auf sie ein, was Wirkung zu zeigen schien, denn Briannas Augen blieben geöffnet, auch wenn immer noch ein Schleier vor ihnen lag. Irgendwie schaffte es der Fuchs die Rothaarige aufzurichten, obwohl er kaum größer war als die Schatzjägerin. Eine weitere Explosion ließ die Mauern erbeben und der Kronleuchter des Thronsaals stürzte zu Boden, woraufhin er in tausend Scherben zerbarst, die sich wie Schneeflocken über den Marmorboden legten.
      Die beiden hatten es gerade geschafft vom Balkon zu humpeln, als Dädalus mit seinen Sandalen in den Raum geschlittert kam.
      „Kommt schon worauf warte-“, wollte der Greis gerade schimpfen, als er Chusei erkannte, der röchelnd am Boden lag. Blut strömte ihm aus der Wunde und aus den Mundwinkeln, während seine Augenlider wild vor sich hin flatterten.
      „Großer Gott“, murmelte Dädalus beklommen und fuhr sich mit der Hand über die runzlige, kahle Haut am Kopf. Sofort eilte er zu seinem alten Bekannten und ging auf die Knie.
      „Wa-as…weer…wie?“, stammelte der Wissenschaftler, aber Chusei nahm ihn nicht mal richtig war. Der Wortschwall Kyus und des Soldaten, der den Thronsaal soeben betreten hatte, brachen gleichzeitig auf Dädalus ein, sodass er keinen der beiden so richtig verstehen konnte.
      „Komm jetzt Dädalus!!“, flehte der blonde Junge, der Müh und Not damit hatte Brianna zu stützen und jetzt verzweifelt am bunten Ponchos des alten Mannes zerrte.
      „I-ich kann ihn doch nicht so hier lassen!“, erwiderte der Alte mit bebender Stimme, denn die Verwundung seines alten Trinkkumpanen hatte ihn in Mark und Bein erschüttert.
      „Sie werden sich schon um ihn kümmern, aber wir müssen erst einmal Brianna in Sicherheit bringen“, insistierte der Fuchs. Die Erwähnung von Briannas Namen riss den Alten aus seinen Gedanken und flink musterte er die Schätzjägerin, sowie den Raum. Der Soldat forderte inzwischen mehr Verstärkung an, sodass sich Dädalus dafür entschied den einzigen Weg zu nehmen, der ihnen übrig blieb.
      „Komm mit!“, hetzte er atemlos und zerrte Kyu mit sich zu dem Loch, welches im Kampf zwischen Brianna und Crane entstanden war. Unterwegs sammelte er das Steckenpferd ein, da die halb bewusstlose Rothaarige ihn darauf aufmerksam gemacht hatte. Kyu war gerade durch das Loch in die leere untere Etage, in der zuvor die Wachmänner gesessen hatten, geklettert und wartete darauf, dass Dädalus Brianna irgendwie zu ihm nach unten hievte, als eine Traube von Soldaten den Raum betrat.
      „Haltet sie auf! Das sind der verrückte Greis und die Verräterin Brianna!“, brüllten die Soldaten, wodurch Dädalus nur genervt mit den Augen rollte.
      „Immer diese alten Kamellen“, erwiderte er spitzzüngig, aber die Soldaten hatten schon die Gewehre angelegt. Instinktiv wollte er zu seinem Wanderstock greifen, aber schockiert stellte er fest, dass er diesen schon hinunter zu Kyu geworfen hatte. Ohne groß darüber nachzudenken wählte er die nächste Waffe, die ihm zur Verfügung stand und donnerte die Schnauze des Steckenpferdes auf den zerfurchten Marmorboden des verwüsteten Thronsaals.
      Die Schockwelle war gewaltig, fegte die Soldaten hinfort und sorgte dafür, dass der Alte und die Schatzjägerin unsanft in die untere Etage komplementiert wurden.

      „Junge, junge“, rappelte sich Dädalus auf und begutachtete den knochigen Hirschkopf. „Das Ding hat nen ganz schönen Wrumps drauf, oder?“
      „Willst du mich umbringen?“, jagte eine zarte Stimme durch die verschüttete, untere Etage und erleichtert stellte Kyu fest, dass Brianna, die sich gerade aus den Trümmern schälte, nichts passiert und sie sogar im Gegenteil wieder vollkommen bei Bewusstsein war.
      „Du bist immer noch unberechenbar wie eh und je, Dädalus-sensei!“, antwortete sie im spöttischen Tonfall, aber sie konnte die Erleichterung ihren ehemaligen Lehrmeister und Freund wiederzusehen kaum verbergen.
      „Das sagst gerade du, Brianna Grimm!“, feixte der Wissenschaftler und griff zu seinem Gehstock, ehe er Brianna das Steckenpferd zuwarf.
      „Ich würde sagen, dass wir diesen vermaledeiten Ort jetzt verlassen, oder? Ich war schon viel zu lange hier!“
      Brianna und Kyu, der mittlerweile wieder sein Fuchskleid gewählt hatte, schauten sich kurz an, ehe sie zustimmend nickten. Gemeinsam wählten sie einen der Tunnel, der in die unterste Etage führte.

      ~ * ~

      „Marco?...Marco?....Marco?“, schallten die piepsigen Stimmen der Zwillinge durch die verlassenen Flure des Verließ, in dem sie sich gerade befanden.
      „Glaubst du, dass uns dieser dumme Köter auch wirklich an die richtige Stelle führt, Dee?“, moserte Tweedledum genervt und steckte sich einen neuen Kaugummi in den Mund, da ihr alter keinen Geschmack mehr hatte.
      „Klar doch, Schwesterherz!“, erwiderte ihr Zwilling erpicht und schnalzte mit der Zunge, um den Hund, den sie streng an der Leine führte, wieder die Witterung aufnehmen zu lassen. „Es bringt auch nicht mehr, wenn du die ganze Zeit Marco rufst…wer weiß, ob Gryphius überhaupt weiß, dass man Polo antworten muss!“
      „Hmm“, erwiderte Tweedledum und eilte ein wenig voraus, wobei sie in jede einzelne Zelle schaute.
      „Die sind alle leer“, stellte sie verwundert fest, ehe sie erschrocken aufschrie.
      „Was ist denn?“, keuchte Tweedledee, die schnell zu ihrer Schwester gesprintet war und jetzt ebenfalls die Hände vor dem Gesicht zusammenschlug. Der Hund, den sie gerade noch an der Leine geführt hatte, löste sich aus ihrer festen Umklammerung und fing an durch die Flure zu streunen.
      In einer Zelle lag ein blutüberströmter und übel zugerichtete Gryphius, der aussah, als hätte man ihm jeden einzelnen Knochen im Leibe gebrochen.
      „Gryphius-san!“, schrien die beiden Zwillinge im Chor auf und rissen die Zellentür auf, um ihren Freund zu Hilfe zu eilen. Jener atmete schwach und rührte sich kaum, als die Zwillinge sich über ihn beugten.
      „Schnell ein paar Bandagen, Schwesterherz!“, keuchte Tweeldedee atemlos. Ihre Schwester leistete ohne Widerrede folge und fing an weiße Bandagen, um Gryphius Körper zu wickeln, indem sie immer wieder mit den Händen klatschte, als das bekannte Summen einer Teleschnecke die angespannte Atmosphäre im Verließ durchschnitt.
      „Ja?“, nahm das Mädchen mit der himmelblauen Schleife im Haar gehetzt ab.
      „Habt ihr in?“, erkundigte sich der Mönch wortkarg wie immer und wartete keine Antwort ab, ehe er fortfuhr. „Befehl vom Senat. Ihr sollt noch jemanden da raus holen!“
      Verwundert blickten sich die Zwillinge an, nachdem der Mönch aufgelegt hatte.
      17.Kapitel: Das Labyrinth im Inneren des Turms


      „Ich bin hier“, hörte man die hohe, jedoch matte Stimme von Brianna, die sich aus dem Staub aufrichtete, nachdem der Boden unter ihr ein wenig nachgegeben hatte. Die Explosion, welche Dädalus zuvor verursacht hatte, hatte dem Fundament und der Statik des Turmes wohl doch größeren Schaden zugefügt, als sie angenommen hatten.
      Kyu bemerkte nun einen schwachen weißen Lichtstrahl direkt vor ihm.
      „Dädalus, sei vorsichtig, sie dürfen uns nicht sehen“, forderte der Fuchs den Wissenschaftler auf.
      „Keine Sorge, die dort oben haben wichtigeres zu tun“, antwortete dieser dreist und er schien tatsächlich recht zu haben „Ich hoffe nur, dass wir hier bald rauskommen, denn ich muss bald mal ein stilles Örtchen aufsuchen“, zwinkerte er den beiden wiedervereinten Schatzjägerin munter zu.
      In diesem Tunnel unentdeckt zu bleiben schien fast unmöglich. Das Atmen klang wie ein lautes Röcheln und jeder Schritt hallte von den Wänden wider. Außerdem war es ungemein stickig und dichter Qualm aus den unterirdischen Schmieden und anderen Werkstätten drang ihnen entgegen.
      Brianna nahm ein Tuch aus ihrer Tasche und legte es sich vor den Mund, damit sie problemlos atmen konnte.
      „ Dädalus wie möchtest du eigentlich vorgehen?“, fragte die Rothaarige und das Echo warf ihre Frage mehrmals zurück.
      „ Wie meinst du das Brianna? Der Tumult wird sich schon regeln, egal ob wir weiter eingreifen oder nicht. Das Heer Cranes ist schwächer als ich gedacht habe. Anscheinend konnte er in seiner Paranoia doch nicht seine gesamten Streitkräfte sammeln können. Hoffen wir, dass uns niemand hierher gefolgt ist.“
      „ Nein Dädalus du verstehst mich falsch, darauf wollte ich nicht hinaus. Es geht mir speziell um die Zeit danach. Was hast du vor, wenn wir hier raus sind?“, schnitt Briannas zarte Stimme durch die stickige Luft.
      Dädalus räusperte sich kurz und schwieg für eine Weile, als würde er seine Worte gut abwägen.
      „ Darum kümmern wir uns, wenn wir hier draußen sind…ich werde wohl in meine Hütte zurückkehren, die Beine hochlegen und ein gutes Buch lesen…, “ er zögerte und sah Brianna tief in die Augen, da er ihre Antwort und ihren Einspruch schon spürte, „... und ich benötige deine Hilfe nicht!“.
      Brianna blieb stehen und die Sprachlosigkeit war ihr ins Gesicht geschrieben. „ Aber?!“, setzte sie keuchend an, aber ein Dröhnen, welches die Wände zum beben brachte, übertönte ihre Missbilligung.
      Der Wissenschaftler sah sie mitleidvoll an und eilte dann hastig voraus. Kyu streifte beruhigend um ihre Beine, was die Schatzjägerin ein wenig zu besänftigen schien. Sie hatte seine Wärme und das weiche Fells ihres Freundes vermisst.
      Auch wenn Brianna schwieg, verblieb sie die gesamte weiter Wanderung in stiller Resignation. Ihr rotes Haar, welches sie nach dem Kampf mit Crane zusammengebunden hatte, löste sich aus dem strengen Knoten und hing nun schlaff herunter.

      „ Seht nur Licht!“, rief Kyu euphorisch und rannte los, jedoch gebot ihm Dädalus scharf Einhalt.
      „ Stopp oder du rennst in eine Falle. Dieser Ort ist ein wahres Labyrinth an Gängen, Sackgassen und Fallen. Ich selbst habe einige davon eingebaut“, sprach der Wissenschaftler ruhig und gelassen, während er die leuchtende Spitze seines Wanderstabs in die Richtung des Lichtes deutete, welches den Tunnel erleuchte. Danach kramte er in seiner Tasche und warf eine der runden Kugeln, die er gegen Gryphius eingesetzt hatte in den Tunnel. Sofort fing der Schmetterling an zu flattern, während just in dem selben Moment mehrere spitze Lanzen von der Decke rasten und zudem die kahle Steinwand offenbarten, die sich an Stelle des Lichtes auftat.
      „ Eine Sackgasse, dann müssen wir wohl doch die andere Richtung an der Wegkreuzung vorher einschlagen“, sprach Dädalus enttäuscht, während seine dunklen Augen die schweigende Brianna musterten.
      Sie waren nur wenige Meter gegangen als sie plötzlich im Echo die krächzenden Töne von Soldaten vernahmen. Sofort löschte der Erfinder sein Licht und plötzlich war es nachtdunkel in dem Gang und nur der ferne Fackelschein der nahenden Soldaten spendete spärliches und gedämpftes Licht. Sie versuchten sich so gut, wie möglich in dem Gang zu verstecken.
      Das schwach ausgerüstete Bataillon, bestehend aus fünf Soldaten, hatten sie dank ihres Überraschungsmomentes schnell ausgeschaltet und waren den Weg weiter bis zu der Weggabelung gegangen und schlugen einen anderen Pfad, als vorher ein.
      Der Weg vom Nebentunnel zum Haupteingang war erstaunlicherweise spärlich bewacht. Nur ab und zu trafen die drei auf einen Arbeiter, den sie mühelos zur Strecke brachten.
      „Kommt, hier ist der Weg zur Halle. Ich befürchte, dass hinter ihr furchtlose Leibwachen lauern, stark und grausam. Sie sind der Kampfarm des ehemaligen Königs“, sagte Dädalus in einem sehr besorgten Tonfall und auf seinem Gesicht zeichneten sich nun deutlich tiefere Falten ab als jemals zuvor, was Kyu und Brianna verwundern ließ. Selten hatten sie den sonst unbekümmerten Wissenschaftler besorgt erlebt.

      Brianna wollte gerade den schweren Riegel von der Türe entfernen, als Kyu sich mit seiner linken Hand schwer dagegenstemmte.
      „Lass mich zuerst gehen“, forderte Kyu sie entschlossen auf, um ihr zumindest diese kleine Bürde von den Schultern zu nehmen.
      Wortlos und mit einem klaren „Danke“ in die Miene geschrieben, schritt sie hinter den schlaksigen, blonden Jungen. Kyu war froh ihr und Dädalus für diesen kurzen Moment eine Verschnaufpause zu schenken, obwohl in dem Teufelskraftnutzer die Angst brodelte. Ja, sie war sogar so stark, dass er für einen Moment gezögert hatte und die Hand vom Riegel entfernte.
      Den Moment packend riss der Junge den Riegel aus der Verankerung und fiel in die Haupthalle des Schwarzen Turmes ein. Duzende Soldaten strömten durch diese und suchten Schutz in den andern Tunnelsystemen.
      Ziellos schoss Dädalus aus dem Türrahmen in die Menge, woraufhin die mechanischen Schmetterlinge wie ein summender Bienenschwarm über die verdutzten Soldaten herfielen. Doch vereinzelt, vor allem bei der Treppe welche in die oberen Gemächer führte, standen große, schwarz gekleidete Menschen.
      Ihre schwarzen Klingen ließen Kyus Angst nur noch wachsen, doch er kannte kein Halt. Sie waren so kurz davor ihr Ziel zu erreichen.
      „Tötet sie“, schrie einer von den Leibwachen und zeigte dabei mit seinem Finger auf Brianna, die sich schmerzend die Seite hielt, nachdem sie mit ihrem Steckenpferd einen Soldaten bewusstlos geschlagen hatte. Doch plötzlich geschah etwas Unerwartetes. Die großen Flügeltüren, die den drei Flüchtlingen die einzige Fluchtmöglichkeit boten, schwangen auf und nun sahen sie sich einem wütenden Mob gegenüber, der wie eine Flutwelle in das Atrium gespült wurde.

      Einer von den vier Leibwachen, die Kyu und die anderen anvisiert hatte, setzte sich nun in Bewegung. Auch er musste sich durch die Unmengen an wütenden Bürgern kämpfen. Der Ansturm durch die Halle war ungebrochen.
      Plötzlich brüllte er laut auf. Wütend drehte er sich zur Seite und Kyu erspähte eine große, rostige Sichel im Rücken des Leibwächters. Der kräftige Soldat hackte mit einem gezielten Schlag dem Bürger den Kopf ab, der ihn versehentlich in dem Tumult verletzt hatte.
      Eine große Panik breitete sich bei den Arbeitern aus. Sie rissen alles mit sich, was ihnen in die Quere kam. Kyu und sein Feind wurden stark abgedrängt, obwohl sie dem Strom lange widerstanden, doch dann verschwand das Gesicht der verletzten Leibwache in der Menge. Der Blutverlust war wohl zu stark. Alle drei waren in kleinere Scharmützel mit Soldaten oder bewaffneten Bürgern verwickelt, während die verbleibenden Soldaten wieder versuchten die tosende Menge aus der Halle zu bequemen, was aber unmöglich zu sein schien. Sie alle waren von einem Eifer und einem Blutdurst beseelt, die absolut unnatürlich schien. Erst jetzt realisierte Brianna, warum die Situation vollkommen eskaliert war. Sie hatten direkt mit angesehen wie ihr König vom Balkon gestürzt und mitten in die wartende Menge gefallen war. Aus den grauen Augenwinkeln erkannte sie Dädalus, der mittlerweile nicht mehr aus der Distanz arbeiten konnte, aber sichtlich Mühe hatte drei Soldaten gleichzeitig abzuwehren. Auf den ungeschützten Stellen seines Körpers waren zahlreiche Schnitte verteilt. Sie waren hauchfein, aber trotzdem bluteten sie und riefen starke Schmerzen hervor. Er versuchte sie so gut er konnte zu verdrängen.
      „Wo ist Kyu?“, rief Brianna Dädalus zu, nachdem sie dem Schwerthieb einer Leibwache entgangen war, die sich mittlerweile in einem direkten Zweikampf mit ihr befand. Der Alte setzte gerade wieder den Papierschnitt ein, um den Fechthieben seines Gegners zu entkommen, ehe er nur keuchend den Kopf schüttelte. Sein Gegner nutzte die Abgelenktheit seines Gegenübers und rammte ihm die stumpfte Degenseite in die Magengegend. Der Wissenschaftler spukte Galle, rammte ihm aber im nächsten Moment den Gehstock ins Gesicht und beförderte ihn daraufhin mit einem gezielten Tritt zu Boden.
      „Verdammt Kyu-kun…wo bist du hin? Wir müssen weg hier“, brummte er missmutig und sondierte angestrengt die Lage. Sehr länge würden sie der Masse nicht mehr standhalten, die sich ihnen dort entgegengestellt hatte.

      Seufzend lehnte sich Tweedledee in den Türrahmen und beobachtete das Kampfgeschehen vor ihnen. Direkt hinter ihr wechselte ihre Zwillingsschwester ihren Kaugummi. Sie fixierten sich einen kurzen Augenblick, ehe ein süffisantes Lächeln über ihre Lippen huschte. Sie ließen die Trage, auf der Gryphius schwer atmend lag, sinken und nickten sich zu.
      „Da müssen wir wohl durch, Dee!“
      „Ach Schwesterherz, wir haben schon lange nicht mehr gekämpft und vielleicht kommen wir so um eine Trainingseinheit bei Dumpty-sensei!“
      Händchenhaltend traten sie aus dem Schatten des Türrahmens und stürzten sich ins Schlachtgetümmel.
      18.Kapitel: Zweckbündnis


      Der Kampf war unheimlich mühsam für Brianna. Es kostete der Frau so viel Kraft den gezielten Schlägen ihres Gegners auszuweichen. Unentwegt hackte die dunkle Klinge nach ihr und verfehlte nur selten ihren agilen Körper.
      Doch der stumpfe Schmerz, den ihre Wunden aus dem Kampf mit Crane hervorriefen, war nicht weniger unerträglich. Brianna wich zurück und wehrte mit ihrem Steckenpferd ab, doch dann übersah sie etwas auf dem Boden und mit einem Satz landete sie hart auf ihren Rücken. Die Klinge des Feindes setzte zum letzten Schlag an und er begann auszuholen.
      Die Zeit schien beinahe stehen zu bleiben. Jeder Minute wirkte wie ein ewig dauernder Tag, gezeichnet von schattigen Wolken und trostloser Erde. Brianna fühlte sich als würde sie aus ihrem Körper ausbrechen, ihr Innerstes wehrte sich gegen ihr Dasein und dessen Ende. Sie fühlte sich so unwohl, dass ihr Tod ihr nur Erlösung bringen könnte. Doch dann durchbrach ein Lichtblitz dies trübe Umgebung, ein Pfeil der durch das offene Tor der Haupthalle flog.
      Unerwartet bohrte er sich tief in den Hals des Gardisten. Das Blut quoll aus der frischen Wunde und lief seine Rüstung hinunter. Das Gesicht ihres Feindes wurde blass und unter einem leisen Aufstöhnen brach er zusammen, ohne seinen letzten Streich vollbracht zu haben.
      Brianna war ihrem Retter unheimlich dankbar, doch sie hatte keine Zeit ihn zu suchen. Die Rothaarige versuchte ihre letzten Ansammlungen von Kraft zu vereinen, um wieder auf die Beine zu kommen. Sie beobachtete, wie Dädalus ebenfalls eifrig gegen eine Leibwache kämpfte. Doch auch er war geschwächt und jetzt, im Kampf, sah man es auch. Seine Arme wirkten kraftlos und sein Blick schien leer zu sein.

      Dädalus wurde bereits auf die Stufen gedrängt, die hinauf führten. Auch er wich nur noch den Messern seines Feindes aus und versuchte wenn möglich zu kontern. Der Wanderstock glühte richtig im Eifer dieses Gefechts, ganz im Gegensatz zu jenem, der es führte. In den letzten Monaten waren ihm so viele Wunden zugefügt worden. Manche sah man mit freiem Auge und manche konnte man nicht erblicken, denn sie saßen tief in seinem Inneren. Sie erstickten den Mut und seine Kraft im Keim und ließen jedes Fünkchen Hoffnung noch unbedeutender erscheinen. Als ihm dies in den Sinn kam, wusste der Wissenschaftler, dass die Zeit der Kämpfe für Kyu, Brianna und ihn auf Chasetown vorbei waren.

      Im selben Moment huschte Kyu durch die Beine der Menge und versuchte den Stiefeln der wütenden Menge auszuweichen, um nicht verletzt zu werden. Immer wieder verfehlte ihn eine eisenbesetzte Schuhspitze, oder eine herunterfallende Waffe nur knapp, ehe ein Tritt ihn durch den Raum beförderte und hart auf den Boden aufschlagen ließ. Der Fuchs merkte wie ihm Blut durch das blonde Fell sickerte. Er keuchte laut auf und seine schwarzen Augen blinzelten durch das Schlachtgetümmel und machten seinen Angreifer aus. Es war die Leibwache, die sich vorher auf Brianna stürzen wollte und dann von einem der Bürger verletzt worden war. Die Sichel steckte immer noch in seinen Rücken, aber dennoch bahnte er sich seinen Weg zu dem Fuchs, den er missbilligend durch die Schlitze des Helmes anschaute.
      „Ihr werdet diesem Land nicht noch mehr Leid zufügen! Ihr habt ihm jetzt schon zum zweiten Mal einen König und nun auch noch einen weiteren, edlen Mann genommen!!!“, brüllte der Soldat und griff zu dem Morgenstern, der an seinem Waffengurt befestigt war. Es dauerte nur einen Wimpernschlag, da hatte sich die massige Gestalt auf den blonden Fuchs zubewegt und stand nun direkt über ihn. Die Nähe offenbarte Kyu eine grausame Grimasse, die nach Blut und Vergeltung lechzte. Sein Herz fing zu rasen an, aber er verspürte keine Kraft, um sich zu bewegen, aber der Soldat war ebenfalls regungslos und verharrte in absoluter Bewegungslosigkeit. Der Junge war vollkommen verdattert und für einen Moment dachte er, dass er seinen Augen nicht trauen konnte, aber Arme und Beine des massigen Soldaten waren mit bunten Bändern umschlungen, sodass seine Bewegung wie in einem Spinnennetz angehalten worden waren.
      „Was zum Teufel…?“, stöhnte der Soldat, der absolut perplex darüber war, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Er hörte nur ein leises Kichern, ehe er seine Muskeln anspannte. Unter einem schrecklich knirschenden Geräusch dehnten sich der Stoff, der ihn gefangen hielt, woraufhin er langsam anfing zu reißen. Kyu hatte die Verschnaufpause allerdings genutzt, stieß sich vom Boden ab und trat dem Soldaten mit aller Kraft ins Gesicht. Die Bänder rissen unter dem Druck und der Soldat fiel schreiend zu Boden. Der Fuchs wunderte sich über die entsetzlichen Schreie seines Gegners, denn er hatte zwar alle Kraft in diese Attacke gelegt, aber solche Schmerzen hätte sie den muskulösen Hauptmann von Cranes Leibwache eigentlich nicht zufügen können. Erst da erkannte er, dass sich genau an der Stelle, die Kyus Tatzen berührt hatten, gewaltige Brandmale gebildet hatten, die das Fleisch dunkelbraun verkohlt hatten. Der beißende Geruch stieg dem Fuchs rasch in die Nase, ehe er überhaupt die kleinen Flammen erkennen konnte, die sich um seine Vordertatzen geschlängelt hatten.
      „Was machen denn die Kinder hier?“, schrie eine Frau, die dem wütenden Mob angehörte und jetzt entsetzt die beiden Zwillinge musterten, die sich gerade amüsiert über einen Mann beugten, der zu Boden gegangen war.
      „Geht der auf meine Rechnung?“, fragte die eine mit dem himmelblauen Haarband. Schulterzuckend wandte sich das andere Mädchen Kaugummi kauend an die Frau, die sie gerade angesprochen hatte.
      „Wir sind keine harmlosen Kinder, verdammt noch mal!“, motzte sie erzürnt, was ihrer Schwester nur ein genervtes Augenrollen entlockte, aber die Geschwindigkeit mit der Tweedledum vorging war enorm. Die Frau hatte die Worte gerade erst vernommen, da war das blonde Mädchen zu ihr gesprintet, stieß sich vom Boden ab. In der Luft klatschte sie in die Hände und aus ebenjenen schlängelten sich zwei magentafarbene Bänder, die sich in ästhetischer Perfektion, um den Hals der Frau legten. Tweedledum ging zu Boden und wie ein Tau zerrte sie an den beiden Stoffbändern. Die Schlinge zog sie sich um den Hals der Frau zu. Ihr Genick war augenblicklich gebrochen. Zufrieden lächelte das Mädchen und hob einen Finger hoch, um ihrer Schwester zu signalisieren, dass sie jetzt um einen Punkt führte.
      Verächtlich winkte Tweedledee ab, denn ihr Zwilling war schon immer aufbrausender und rabiater vorgegangen als sie. Gemütlich setzte sich das Mädchen auf den edlen Marmorboden, holte ihren Pinsel und ein Blatt Papier heraus und fing an in groben Skizzen etwas darauf zu zeichnen. Das Schlachtgetümmel und die Schreie der Menge, die allmählich anfing in einer Art Massenpanik sich selbst abzuschlachten, um sie herum ignorierte sie vollkommen. Sie lächelte zufrieden, als sie die Skizze beendet hatte und steckte den Pinsel zurück in ihren Beutel.
      „Sollte ausreichen“, murmelte sie zufrieden, während sich das Blatt anfing zu transformieren und dreidimensionale Ausmaße anzunehmen. In sekundenschnelle hatte sich die einfache Zeichnung des Mädchens in einen waschechten Bogen samt Köcher verwandelt. Sofort legte sie an und schoss einen der Leibwachen zielsicher in die Hauptschlagader. Seine Umgebung mit Blut besudelnd ging er zu Boden, wonach einen Moment später eine Rothaarige Frau vom Boden auftauchte.

      Ein elektrisierender Knall schickte die Soldaten auf der Treppe zu Boden und ermöglichte Dädalus einen Moment durch zu schnaufen. Er lehnte sich an die eiserne Treppe und kniff seine Augen zusammen, um Brianna und Kyu aus dem Wirrwarr an Männern, Frauen und Waffen zu erkennen. Die Rothaarige war schnell ausgemacht, da sie sich nicht weit von ihm befand. Während er nach Kyu spähte, erblickten seine dunklen Augen plötzlich die kämpfenden Mädchen und seine Miene verfinsterte sich, als er das gestickte Zeichen auf ihren Kleidern erkannte. Ein weißes Dreieck auf schwarzen Grund, umrandend von fünf roten Punkten.
      „Brianna, wir müssen weg hier!“
      „Nicht ohne Kyu!“, zischte Brianna entschlossen und rammte der Frau, die mit einer Fackel nach ihr ausholte und ihr damit die feuerroten Haarspitzen versengte, das Ende ihres Steckenpferds ins Gesicht. Unter lauten und markerschütternden Knacken brach ihre Nase und die Frau sank schreiend zu Boden.

      Währenddessen hatte Tweedledum wahllos Männer und Frauen mit Hilfe von ihren erschaffenen Bändern an den großen Balken aufgeknöpft, die sie mittels eines Trampolins erreicht hatte, welches ihre Zwillingsschwester geschaffen hatte. Nun baumelten fünfzehn Soldaten und einfache Bürger von der Decke, allesamt von dem unschuldig wirkenden Mädchen gehängt. Tweedledum wollte gerade Lob für die Idee mit dem Trampolin aussprechen, da kam ihr Kyu in die Quere, der so schnell es ging zurück zu Brianna und Dädalus wollte. Ohne dass er es merkte, ließ das blonde Mädchen ein Band um seinen Hals wickeln und zog ihn so unsanft zu Boden.
      „Na wo so schnell hin, Fuchs-kun?!“, lächelte sie unschuldig und schleifte den Fuchs über den Boden zu ihr.
      „Was..was ist das?“, röchelte der Fuchs, der die Schlinge, die um seinen Hals lag, nicht lockern konnte und ihm allmählich immer mehr die Luft abgeschnitten wurde.
      „Ich hab von der Knüpf-Knüpf-Frucht gegessen…ich kann alles was ich berühre und überall in meiner Nähe Bänder und Tücher jeglicher Art entstehen lassen…“, antwortete das Mädchen zuckersüß und streichelte durch das blonde, aber vom Blut verunreinigte und an einigen Stellen aufgeplatzte, Fell des Fuchses. „Wenn ich dich ein wenig säubere…wärst du ein super Haustier“, säuselte sie mit zuckersüße Stimme, als ein spitzer Schrei sie innehalten ließ.
      „Schwesterherz!!!“
      Tweedledum wirbelte herum und erkannte, wie ihre Schwester im Schwitzkasten einer rothaarigen Frau lag, die ihr eine dünne Klinge an den zerbrechlichen Hals hielt. Die Stimme der Frau bebte und in ihre graue Augen hatte der Zorn dunkle Flecken gezeichnet, als sie anfing zu sprechen.
      „Lass ihn lös, oder ich schwöre dir, dass ich ihr sofort die Kehle durchschneide!“
      „Verdammte Scheiße!“, fluchte sie und lockerte den Zug auf die Bänder keineswegs.
      „Schwester…nicht so vulgär!“, verbesserte sie Tweedledee, woraufhin Brianna ihr den Dolch noch fester gegen die Haut presste, sodass ein rotes Rinnsal über ihre makellose, weiße Haut rann.
      „Wir schließen ein Bündnis!“, schaltete sich Dädalus ein, der sich durch das Schlachtgetümmel zu ihnen gekämpft hatte. „Ihr wollt doch sicher euren Freund hier rausschaffen, oder?“, nickte der Alte wissentlich zu der Tür, hinter der die Zwillinge den schwer verletzten Gryphius gelagert hatten.
      „Gemeinsam kämpfen wir uns den Weg nach draußen, wo sich unsere Wege trennen werden, einverstanden?“
      Tweedledee und Tweedledum schauten sich gegenseitig an und nickten anschließend. Mit einem Fingerschnips lösten sich die Bänder um Kyu Hals, der hustend zusammenbrach. Sofort stieß Brianna das Mädchen in ihrem Schwitzkasten unsanft zu Seite und nahm ihren Fuchsfreund in den Arm. Danach richtete sie sich auf und gemeinsam kämpften sich die fünf durch den übrigbleibenden Haufen an Soldaten und Bürgern.

      ~ Währenddessen ein unbekanntes Schiff auf der Grandline~

      Eifrig hakte der Schnabel der Elster in das schwarze Gefieder ihres rechten Flügels und zog die verbrannten und beschädigten Federn heraus, die sich dort gesammelt hatten. Einen kurzen Augenblick später transformierte sie sich in einen Menschen und der Wind, der den Mast des fremden Schiffes, auf dem sie eine Pause eingelegt hatte, umspielte, fuhr ihr durchs schwarz-weiße Haar. Sehnsuchtsvoll blickte sie auf das Treiben des Passagierschiffes hinab und beobachtete die Menschen, die dort unten ihr einfaches, freies Leben beginnen.
      Wie ich sie beneide…frei zu sein und nicht der Weltregierung im Austausch für meine eventuelle Freiheit mein Leben zu überlassen.
      Als hätte ihr Auftraggeber ihre rebellischen Gedanken vernommen, ertönte ein bekanntes Summen und die zweite der Teleschnecken mit der Aufschrift C.D. klingelte unentwegt. Einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie den Anruf ignorieren und einfach hinunter auf das Deck flattern sollte. Den Gedanken verwarf sie und nahm den Hörer ab. Es war die bekannte Stimme der Sekretärin ihres Vorgesetzten, die sich meldete.
      „Envy? Bist du dran?“
      „Ja, Kaisa! Was willst du denn schon wieder?“
      „Hör zu ich weiß, dass Urs und Eris dir mitgeteilt haben, dass du nach Hause kommen sollst, aber die Fünf Weisen wollen dich persönlich treffen, um zu hören, was du auf Chasetown in Erfahrung gebracht hast!“
      Envy schloss einen Moment die dunklen Augen und seufzte schwermütig, aber sie wusste, dass ihr keine Wahl blieb. Sie bestätigte und legte danach kommentarlos auf, ehe sie die Flügel spreizte und einen neuen Kurs Richtung Mary Joa anstrebte.
      19.Kapitel: Dädalus' Entscheidung



      Der Hammer, welchen Tweedledee gezeichnet und erschaffen hatte, ließ die gewaltigen Flügeltüren aufschwingen und beförderte, die Bürger, welche davor gewartet hatten unsanft zu Boden. Zufrieden legte das Mädchen den gewaltigen Hammer, der ungefähr die gleiche Größe hatte wie sie selbst, über ihre Schulter und lächelte ihrer Zwillingsschwester zu. Jene hatte die meisten anderen Leute, die sich im Atrium des Turms befunden hatten, mit ihren erschaffenen Bändern zusammengebunden. Immer noch taxierten ihre blauen Augen missbilligend die Schatzjägerin, die ihrem Blick trotzig standhielt.
      „Hätten die denn wirklich am Leben bleiben müssen?“
      Briannas Augen verengten sich zu schlitzen und genervt ließ sie das Steckenpferd sinken.
      „Ja…sie haben den Tod nicht verdient…“
      „Wie du meinst…“, erwiderte Tweedledum herablassend und drehte sich wartend gen Atrium um, während ihre Lackschuhe nervös auf dem Marmorboden trommelten. Einen Augenblick später kamen Dädalus und Kyu zurück, welche die Trage mit Gryphius geschundenen Körper bei sich trugen.
      „Bei meinem Bart, wer hat den denn so zugerichtet?“, keuchte der Wissenschaftler genervt, als sie die Trage ablegten und an die Zwillinge übergaben.
      „Wir dachten, dass das euer Werk war“, erwiderte Tweedledee schockiert, woraufhin der Fuchs den Kopf schüttelte und erzählte, was passiert war. Brianna hatte sich währenddessen an den Türrahmen gelehnt und genoss die Sonne, die durch die aufgerissenen Flügeltüren in das Atrium flutete.
      Sie vernahm nur aus den Augenwinkeln, wie Dädalus und die Zwillinge sich die Hand gaben und ihr Bündnis damit beendete. Die beiden verloren keine Minute, schulterten die Trage und machten sich auf den Weg.
      Der kräftige Händedruck auf Briannas Schultern ließ sie zusammenzucken, aber die warme Stimme ihres alten Lehrmeisters und Freundes erfüllte ihren Körper mit mehr Wärme, als die Sonne in der Lage dazu gewesen wäre.
      „Zeit aufzubrechen, oder? Lange wird es hier nicht ruhig bleiben!“
      Brianna nickte und eine vereinzelte Träne bildete sich in ihren Augenwinkeln, ehe sie Kyu auf den Arm nahm und zusammen mit dem Greis durch die Gassen ihrer ehemaligen Heimat eilte.

      ~ Im Hafen von Chasetown ~

      Meditierend genoss der schwarze Mönch die salzige Luft, die seine Nase sanft um kitzelte. Die wärmende Frühjahrssonne trieb ihm kleine Schweißperlen auf die Stirn, aber er unterbrach seine innere Ruhe nicht. Er faltete die Hände, beugte sich nach vorne und legte die Stirn auf die kühlenden Dielen des Schiffdecks. Von der Ferne trug der Wind die aufgeregten Stimmen zweier Gestalten mit sich und die keifenden Streitereien der Zwillinge ließ seine Meditationsruhe zerplatzen wie eine spitze Nadel eine Seifenblase. Noch bevor Tweedledee und Tweedledum aufs Deck klettern konnte, ertönte das Klingeln der Teleschnecke, wie er es erwartet hatte. Die Stimme seines Gegenübers war herrisch und so tief, dass es aus den Lautsprechern dröhnte.
      „Sind sie schon wieder zurück?“
      „Nein, werter Erzbischof-sama!“, antwortete der Mönch seinem Meister voller Demut.
      „Gut…ich habe gerade mit ihr gesprochen und euer nächste Ziel wird mit Gryphius und dem Gast..Duchess Court werden. Verstanden?“
      „Sehr wohl, mein Meister!“
      Der Mann fügte dem nichts mehr hinzu und die Verbindung wurde mit einem Rauschen unterbrochen. Just in diesem Moment lud ein kleiner Kran die beiden Tragen auf das Deck, welche zwei schwer verletzte Männer beherbergten.
      „Was zum Teufel ist denn mit denen passiert?“, entfuhr es dem sonst so gefassten Mann entsetzt, als er die entstellten Visagen der beiden neuen Passagiere erkannte.
      „Schwarzer Mönch-san…“, setzte Tweedledee empört an, wurde aber von ihrer Schwester unterbrochen, die ihm versicherte, dass es nicht ihre Schuld war und sie beide schon so vorgefunden hatten.
      Daraufhin setzten sie umgehend Segel und nahmen einen neuen Kurs mit Ziel Duchess Court auf.

      ~ Die Hütte im Wald ~

      Atemlos streiften die runzligen Hände des alten Mannes über die zerbrochene Steinwand. Während er den Anblick seines zerstörten Hauses noch ertragen musste, erklärte Kyu Brianna, was mit dem Zwerg geschehen war. Er wusste nicht, ob es an ihren Verletzungen und ihrer Müdigkeit lag, aber irgendwie schaffte es der Fuchs ihr die Wahrheit über Marcs Beteiligung an dieser Aktion zu verschweigen, da sie kaum Fragen dazu stellte. Sie waren den ganzen Weg aus der Stadt gerannt, um der tosenden Menge zu entgehen, die sicherlich über sie hereinbrechen würde, wenn sich die Neuigkeit über Cranes Tod und Briannas erneute Flucht aus Chasetown wie ein Lauffeuer verbreitet hätte.
      Die Rothaarige hatte gerade zögerlich einen Schluck des frischen Wassers getrunken, welches ihr Kyu hingestellt hatte, als sie den bohrenden Blick des kauzigen Wissenschaftlers in ihrem Rücken spürte.
      „Also…Brianna“, fing er zögernd an, wobei etwas kühles und berechnendes in seiner Stimme lag, wie immer wenn er anfing Dinge analytisch zu betrachten, „..wieso bist du überhaupt hierher gekommen? Was treibt dich zurück auf diese verfluchte Insel?!“
      Plötzlich wurde ihr Herz schwer und eine unergründbare Last legte sich auf ihre Brust, sodass sie nicht in der Lage war zu sprechen.
      „Ich höre!“, ließ Dädalus nicht locker und die alte Strenge kehrte in die Stimme des Lehrmeisters zurück. Es entstand eine betäubende und elektrisierende Stille zwischen den beiden, wobei Kyu nervös von Brianna und dann zu dem alten Kauz blickte. Ihm war bewusst, dass er seiner Freundin diese Last nicht abnehmen konnte. Schlussendlich seufzte die Rothaarige, denn es wurde ihr klar, dass sie genau für diesen Moment und seinen Rat zu diesem schicksalshaften Ort zurückgekehrt war.
      „Ich…ich…wir…brauchen deine Hilfe!“
      Dädalus hing nun ganz an ihren Lippen und zog auf diese nichtssagende Aussage hin nur eine Augenbraue fragend in die Höhe.
      „Ich..habe einen Auftrag von der Weltregierung angenommen. Sie möchten, dass ich etwas für sie finde…“
      „Von der WELTREGIERUNG?! VON DEN FÜNF WEISEN?!“, polterte Dädalus entsetzt auf und stieß dabei fast die selbstgetöpferte Vase neben ihm um. Als die Schatzjägerin daraufhin nickte, beruhigte er sich augenblicklich, setzte sich und hörte ihr wieder aufmerksam zu. Daraufhin erzählte sie ihm alles, was sie wusste, was erschreckend wenig war, wie sie erneut feststellen musste. Die ganze Zeit über wendete der Wissenschaftler nichts mehr ein und seine Miene hatte generell etwas seltsam stoisches, fast schon kühles angenommen. Als sie geendet hatte, stellte er die einzige Frage, vor der sich Brianna wirklich gefürchtet hatte.
      „Sie ist die Belohnung dafür, dass du ihnen Horizon beschaffst, oder?“
      Die fragilen Stützen, welche die Last der letzten Wochen kaum tragen konnten und die im Kampf mit Crane wieder stark erschüttert worden waren, zerbrachen angesichts dieser banalen Frage. Zuerst versuchte sie die Tränen zurückzuhalten, biss sich auf die Lippe, um sich von dem Schmerz, der Verzweiflung und der Hoffnungslosigkeit nicht übermannen zu lassen, aber es war zwecklos. Auf einmal brachen die Tränen in Form von lautstarken Schluchzern aus ihr heraus.
      Dädalus hingegen, der sie soeben noch stoisch und abwesend gemustert hatte, ließ ebenfalls seine Fassade fallen und ein trauriger Schleier legte sich nun auch über sein Gesicht, als er die Rothaarige in den Arm nahm.
      „Dann werde ich wohl mit euch mitkommen“, flüsterte der Greis, während er Brianna beruhigend durchs rubinrote Haar strich.
      „Wa-as?“, schluchzte sie und ihre meergrauen Augen taxierten das faltige, dunkle Gesicht.
      „Naja…jetzt schau mal her…mein Mitbewohner ist ausgeflogen…in meiner Wand klafft ein metergroßes Loch…Crane ist tot und die Stadt gibt dir und mir die Hauptschuld dafür…erneut....hört sich nicht gerade gemütlich an, oder? Außerdem, Brianna-kun, war es nicht schon immer so, dass ich dir schlussendlich aus der Patsche helfen musste?“
      Die Tränen versiegten und ein Lächeln huschte über die vollen Lippen der Schatzjägerin, ehe sie trotzig reagierte. „Das gilt, aber auch für dich, Dädalus-sensei!“
      „Hast du denn einen Plan, wo wir anfangen können?“, schaltete sich Kyu ein, der unheimlich erleichtert war, dass die beiden sich geeinigt hatten. Verschmitzt lächelte der Alte und rieb sich die Nase.
      „Sehr wohl, Meister Fuchs! Wir werden als erstes Water 7 ansteuern!“
      20.Kapitel: Abschied von Chasetown


      Die Tür fiel mit einem lauten Knallen ins Schloss und die fünf, edel gekleideten Männer starrten sich nachdenklich an. Es war der Hochgewachsene mit dem spitzzulaufenden Bart, der sich räuspern musste und damit die Stille durchbrach.
      „Aufbrausend wie immer…diese CP8-Agenten“, murmelte er und nahm einen kräftigen Schluck des pechschwarzen Kaffees, welcher ihnen zuvor serviert worden war.
      „Mhmm“, murmelte der dickere der Männer, dessen Stirn ein Feuermal zierte und seine tellergroßen Hände fuhren sich über die kahlen Stellen am Kopf.
      „Dennoch bereitet es mir Sorge, dass sich Brianna Grimm zurück nach Chasetown begeben hat.“
      „Hätten wir nicht damit rechnen müssen? Immerhin haben wir sie mehr oder weniger in diese Richtung gedrängt!“, warf der Weise im schneeweißen Kinomo ein, der gerade seine Brillengläser gereinigt hatte.
      „Viel mehr Gedanken sollten wir uns darüber machen, dass Dädalus wieder auf den Plan getreten ist.“
      Auf diese Worte folgte nachdenkliches Schweigen und nur das Ticken der gewaltigen Standuhr erfüllte den Raum. Es war der jüngste der Fünf Weisen, der das Wort ergriff.
      „Jeder Kontakt zwischen diesen beiden Personen muss als potentielle Bedrohung gesehen werden. Er weiß zu viel…zu viel, was die bestehende Ordnung gefährden könnte.“
      Der andere Mann nickte, aber der tannenartige Weise funkte räuspernd dazwischen.
      „Das sehe ich anders! Er wird uns schlussendlich in die Hände spielen…da bin ich mir sicher!“
      „Wie meinst du das?“
      „Nun ja…offensichtlich weiß er mehr über Horizon als wir. Egal, was er tut, er wird uns der Lösung näher bringen. Ich würde nicht intervenieren. Das erachte ich als zu gefährlich! Damit könnten wir nicht nur Dädalus, sondern auch Brianna verlieren.“
      „Er hat Recht“, stimmte der Mann im Kimono nickend zu. „Die CP9 beendet bald ihren Auftrag in Water 7 und wenn dieser erfolgreich ist, haben wir die Kontrolle über eine der Antiken Waffen.“
      Zustimmendes Gemurmel machte sich in der Runde breit und gemeinsam beschlossen sie Brianna, Kyu und Dädalus vorerst ihre Reise fortsetzen zu lassen.

      Währenddessen stürmte Envy durch den Empfangssaal des großen Palastes, in dem die Fünf Weisen residierten. Ihr schmales Gesicht zierten immer noch rote Zornesflecken, aber sie wollte so schnell wie möglich aus dieser Stadt verschwinden. Am Empfang wurde sie allerdings von einer Gestalt aufgehalten. Vor ihr hatte sich ein riesiger Mann aufgebaut, der sich neugierig zu ihr herunter beugte.
      „Du bist doch Envy, „die diebische Elster“, von der CP8-Einheit `Saligia`, oder?“
      „A-a-okiji“, stotterte sie verdutzt und wich instinktiv einen Schritt zurück.
      „Nanana…keine Sorge..ich jage dich jetzt nicht mehr. Auch wenn ich es schade finde ,von den 119.000.000 Berry hätte ich mir bestimmt ein neues Fahrrad kaufen können. Bei meinem alten ist der Reifen geplatzt!“, scherzte er und hob die Hand zum Gruß, ehe er sich auf zum Empfangsschalter machte.
      Envy drehte sich um und ihre dunklen Augen funkelten. Ihre giftgrünen Lippen waren erblasst und es legte sich wieder die eisige Kälte seiner Umarmung über ihren Körper.

      Abies hatte pflichtbewusst ihre, mit Tannenzapfen verzierte, Brille zu Recht gerückt, als der Admiral sich locker über ihren Empfangsbereich lehnte. Auf seinem Gesicht hatte sich schon ein dämmriger Gesichtsausdruck ausgebreitet, sodass die Sekretärin der Fünf Weisen hastig zum Hörer griff.
      „Guten Morgen, Fräulein Nørdman, die Fünf Weisen erwarten mich schon“, gähnte er vor sich hin.
      „Warum geht es, wenn ich Fragen darf?“, erwiderte Abies schnippisch, da sie die ungehobelte Art dieser rohen Marinesoldaten, wie sie es immer betonte, gar nicht ausstehen konnte.
      „Ich war gerade auf Longringlongland und habe interessante Neuigkeiten für sie …die Strohhutpiraten betreffend“, antwortete Kuzan nun höflicher, da ihm der missfallende Tonfall der Sekretärin nicht entgangen war. Jene nickte nun zufrieden und stellte den Marineadmiral sofort durch.

      ~ Au Chasetown: Im Schwarzen Turm ~

      „Warten Sie, Chusei-sama! Sie dürfen noch nicht aufstehen!“, forschte einer der Sanitäter, der die ehemalige Leibwache des Königs gerade erst notdürftig versorgt hatte. Jener ließ aber nicht mit sich reden und richtete sich auf. Sein aufmerksamer Blick wanderte durch das Feldlazarett, welches man im Atrium des Schwarzen Turms eingerichtet hatte.
      Sieht so aus, als wären sie entkommen…Gott sei Dank.
      Zufrieden legte sich die Leibwache zurück und genervt stellte der junge Sanitäter fest, dass die Wunde der Leibwache durch die frischen Bandagen erneut zu Bluten schien.
      „Ihre Wunde scheint wieder aufgegangen zu sein…warten Sie schnell, dann hole ich schnell neues Verbandsmaterial!“
      Hastig eilte der Sanitäter durch die Gänge und fand die Räume, die Crane genutzt hatte, um das medizinische Material zu verstauen. Schnell hatte er das benötigte zusammen, da fiel ihm ein, dass sein Vorgesetzter auch nach destilliertem Wasser verlangt hatte. Die Kanister fanden sich im Raum neben an. Nachdem er sich zwei Kanister unter den Arm geklemmt hatte und die Tür hinter sich verschlossen hatte, zog er die schweren Türen des Raumes hinter sich zu. Gerade in dem Augenblick, in dem er sich umdrehen wollte, kläffte ihn ein herrenloser Hund, der traurig eine Leine hinter sich her zog, auffordernd an. Vor Schreck ließ der Sanitäter den Kanister fallen, welcher auf dem Boden aufprallte und sofort auslief.
      Fluchend bückte sich der Mann zu Boden, um wenigstens etwas, des destillierten Wasser zu retten, aber als er an die Stelle blickte, wo gerade noch der Hund gewesen war, traute er seinen Augen nicht. Anstelle eines Hundes fand sich dort nur noch ein durchnässtes Blatt Papier, welches die schemenhafte Skizze des Tieres abbildete, welches er gerade gesehen hatte. Verdutzt rieb er sich die Augen und fragte sich, ob er sich das gerade alles nur eingebildet hatte.

      ~ Auf einer anderen Insel ~

      Kaisa lehnte sich über die Brüstung des Balkons und zog tief an ihrer Zigarettenspitze. Ihre limettengrünen Haare tanzten im leichten Wind und die milde Herbstsonne war gerade dabei hinter der großen Mauer zu verschwinden, welche die ganze Stadt umschloss und sie von der Außenwelt hermetisch abriegelte. Ihre blauen Augen wanderten über die Gassen, wo sich vereinzelte Gestalten tummelten, aber niemand schien sie wahrzunehmen. Warum denn auch? Sie war ja bloß eine unbedeutende Sekretärin für sie alle. Bei Gedanken musste die Frau süffisant lächeln und schnippte mit ihren Fingern die Glut vom weitläufigen Balkon. Wie sehr sie sich doch alle irrten.
      Das Klingeln ihrer Teleschnecke ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren und zerbarst diesen kurzen Augenblick des Friedens mit brachialer Gewalt. Sie blickte auf die Kürzel, die sich darauf befanden und musste seufzen. Es waren ihre ranghöchsten Vorgesetzten. Wie immer, wenn sie mit ihnen telefonierte, musste sie sich einen Moment sammeln, ehe sie den Anruf annahm. Die weiße Teleschnecke war bereits angeschlossen, um ihr Gespräch abhörsicher zu gestalten, als sie abnahm und ihr Gegenüber sofort zu sprechen begann.
      „Kaisa…Planäderung! Dein Auftrag auf der Insel ist beendet. Wir möchten, dass du dich sofort nach San Fardo begibst. Einzelheiten folgen dann vor Ort!“
      „San Fardo, der Stadt des Karnevals?“, hakte die grünhaarige Frau nach, aber da wurde schon aufgelegt.

      ~ Chasetown: In der Bucht ~

      „…San Fardo?“, erkundigte sich der blonde Junge, nachdem er Dädalus gewaltigen Rucksack aufs Schiff geladen hatte und ihm deswegen nur halbherzig zugehört hatte. „ich dachte du hättest gesagt, dass wir nach Water 7 müssen?“
      Genervt rollte Dädalus mit den Augen, schwang sich mit einem Satz auf das Schiff, mit welchen Brianna und Kyu gestern Nacht auf Chasetown angekommen waren und beäugte missbilligend die Embleme der Weltregierung, die überall zu finden waren.
      „Ach Kyu-kun, du musst besser zuhören lernen. Ich sagte, dass unser nächste Ziel Water 7 sein wird, aber ich sagte nie, dass dies die Endstation ist, oder?“
      Der Blonde verengte die schwarzen Augen zu schlitzen, da er die herablassende Art des Greis überhaupt nicht ausstehen konnte, vor allem nicht dann, wenn er gerade diesen überdimensionalen Rucksack für ihn von dem verfluchten Wald bis zu der kleinen Bucht geschleppt hatte, an der sie vor Anker gegangen waren.
      „Nun gut und warum San Fardo?“, nahm Kyu das Gespräch wieder auf, da die Neugier an ihm nagte.
      „Du wirst San Fardo vielleicht nur wegen des Karnevals kennen, aber dort befindet sich ebenfalls die zweitgrößte Bibliothek der Welt…naja okay…nach der Sache mit Ohara…vielleicht sogar die größte!“, lächelte er zufrieden und versuchte die Embleme der Weltregierung mit einem alten Taschentuch, das er aus der Innentasche seines Ponchos zerrte, zu verhängen.
      „Und warum dann erst nach Water 7?!“, hakte der Fuchs allmählich irritiert nach, der dem Kauz nicht folgen konnte, der von Emblem zu Emblem hüpfte und sie alle verschleierte, während er das Gespräch mit dem Fuchsjungen schon vergessen zu haben schien. Auf eine weitere Nachfrage drehte sich Dädalus um und blickte ihn so verdutzt an, als hätte er gar nicht bemerkt, dass der blonde Schatzjäger dagestanden war.
      „Tut mir Leid, hast du was gesagt?“.
      „Gott es ist zum verrückt werden mit dir!“, fauchte Kyu, verwandelte sich in einen Fuchs und spurtete davon. Lachend kam Brianna aus der Kajüte, in der sie sich umgezogen hatte. Sie trug nun einen übergroßen himmelblauen Pullover, der ihre Schultern entblößte und den das Crimin-Logo zierte, sowie eine dunkle Strumpfhose. Ihre Haare waren noch feucht und hingen leicht wellig über ihrer Schulter.
      „Lass dich nicht von ihm ärgern Kyu. Er ist ein seniler Greis.“
      Mosernd winkte Dädalus ab und überprüfte ein letztes Mal, ob er alles aus der Hütte mitgenommen hatte.

      Brianna war zum Ende des Schiffes gegangen und lehnte sich über die Reling. Ihre grauen Augen fokussierten die obere Spitze des Schwarzen Turms, der wie etwas Unnatürliches, Fremdes in Mitten der Baumwipfel emporragte. Wenn man die Augen nur ein wenig zusammenkniff, konnte man sogar den Balkon erkennen. Es schauderte die Rothaarige, wobei dies vielleicht auch an der Wolke liegen konnte, die sich vor die wärmende Sonne geschoben hatte und nun alles noch viel dunkler, drückender erscheinen ließ.
      Die dunklen Gefühle der Vergangenheit schlängelten sich in ihr hoch, wenn sie an all die Male dachte, die sie von dieser Insel Abschied nehmen musste. Doch dieses Mal schien etwas anderes zu sein. Dieses Mal ging sie das erste Mal mit mehr, als sie gekommen war. Sie drehte sich zu Dädalus um, der sich schon wieder wegen irgendetwas Triviialem mit Kyu in den Haaren lag und ein leichtes Schmunzeln zierte ihre kirschroten Lippen. Sie wandte sich wieder dem Turm zu und plötzlich sah sie ihn auf den Balkon stehen. Es war nur eine schemenhafte Silhouette, aber Brianna war sich ganz sicher, dass dort Chusei stand und ihr zuwinkte. Die Sonne hatte sich mittlerweile wieder durch den Wolkenvorhang gekämpft und fiel nun mit brachialer Gewalt auf Chasetown hinab. Die schwarzen Mauern des Turms wurden in gleißendes Licht gehüllt und während sie die Hand hob, um Chusei und Chasetown Lebewohl zu sagen, war sie sich sicher, dass dieser Ort, sollte sie jemals zu ihm zurückkehren, mit Licht gefüllt sein würde.
      Langsam bewegte sich das Ufer von ihnen weg. Der Wind war stärker geworden und trug das Schiff schneller über das Wasser. Brianna wagte einen letzten Blick auf Chasetown, ehe die Sonne hinter dem Horizont verschwand. Tränen überkamen sie. Sie spürte die weiche Hand Dädalus‘ auf ihrer Taille.
      „Ich danke dir für deine Entscheidung und Hilfe“, flüsterte sie zärtlich.



      Arc II: Mutterinstinkt



      21.Kapitel: Auf nach Water 7


      Der salzige Meeresduft durchströmte Briannas Körper, als sie an der Reling des kleinen Schiffes stand und über die endlos erscheinenden Wellen hinwegblickte. Hinweg in ferne Länder, die sie nicht kannte, Quellen, deren reines Wasser sie noch nicht gekostet hatte.
      Sie stützte sich auf ihre Hand und in ihren grauen Augen spiegelte sich die Müdigkeit. Dies war die dritte Nacht in Folge, in der sie nicht wirklich schlafen konnte und nachts die Einsamkeit des Decks suchte.
      Brianna atmete aus und beobachtete die winzige, durchsichtige Gestalt, die sich aus ihrem Atem bildete und sich sofort im schweren Nebel wieder verflüchtigte.
      Ein frischer Wind wehte auf und das silberne Segel spannte auf einmal auf, während das schlanke Schiff federleicht durch die ruhige See glitt.
      Die Rothaarige seufzte. Sie war ganz allein auf dem kleinen Deck und knöpfte ihren scharlachroten Mantel noch weiter zu, denn es wurde zunehmend kälter, was bedeutete, dass sich in der Nähe eine Winterinsel befinden musste. Immer wieder wiederholte sie das Schauspiel mit den gläsernen Geschöpfen, die ihr Atem hervorbrachte. Der Nebel fing an sich zu lichten und erst jetzt realisierte sie, wie nah sie am Ufer der fremden Insel entlang gesegelt waren, denn die Küste schien zum Greifen nah. Dennoch lag auch hier am Boden keine einzige der weißen Schneeflocken, denn sie waren zu weit südlich für Schnee.
      Brianna fasste sich an die Lippen und ein Schmerz durchfuhr ihren Körper. Ihre sonst so vollen und roten Lippen waren spröde und wund. Sie biss sich auf die trockene Haut, um sie zu befeuchten nur brannte es umso mehr, als die salzige Meerluft sich über sie legte.
      Sie beugte sich über die Reling, um weiter nach vorne blicken zu können, als plötzlich das silberne Medaillon aus ihren Mantel Kragen rutschte. Fast wäre es in die tiefen Abgründe des Meeres gefallen, hätte Brianna es nicht noch zu fassen bekommen.
      Erleichtert atmete sie durch und ging ein paar Schritte zurück und betrachtete es genauer. Ein Smaragd bildete seinen Mittelpunkt und zwei gravierte Flügel flankierten den Kristall. Gedankenverloren glitten ihre Finger darüber, ehe sie es schwermütig zurück unter ihren Mantel gleiten ließ.

      ~ Am nächsten Morgen ~

      Eine Hand riss sie unsanft aus ihren Traum und ihre filigranen Hände wären beinahe zu dem Dolch geeilt, der sich im Innenfutter ihrer braunen Jagdstiefel befand. Die vertrauten Augen des Wissenschaftlers beruhigten sie aber und so fuhr sie sich durch die rote Mähne.
      „Ist alles in Ordnung?“, fragte er knapp, aber Brianna schüttelte nur den Kopf und richtete sich auf.
      „Passt schon…ich hab nur schlecht geschlafen.“
      Dädalus Lippen kräuselten sich zu einer schmalen Linie, aber er schenkte ihr nur einen wissenden Blick und watschelte dann zu dem Tisch, wo Kyu bereits Tee und altbackenes Brot aufgetischt hatte.
      Mit wehmütigen Blick beäugte der alte Mann diese Mahlzeit und roch naserümpfend daran.
      „Hätte ich gewusst, was ihr hier als Verpflegung bezeichnet, dann wäre ich wohl doch daheim geblieben“, moserte er und tunkte sein Brot in den dampfenden Tee, um es ein wenig aufzuweichen.
      „Wir hatten auf Chasetown keine Zeit mehr, um unsere Vorräte aufzufüllen!!“, verteidigte sich Kyu, der das ganze als persönlichen Angriff wertete. Nachdem er sich eschauffiert hatte, schauten Brianna und Dädalus sich an und verfielen in heiteres Gelächter.
      „Lass dich nicht ärgern“, wandte sich Brianna liebevoll an den Fuchs und streichelte ihm durch blonde Fell. „Dädalus hat die unglaubliche Gabe jeden, den er trifft, vor den Kopf zu stoßen.“
      Der Alte leerte seine Tasse Tee und zwinkerte dem Fuchs verwegen zu.

      „Wie werden in Water 7 eigentlich vorgehen?“, erkundigte sich Kyu, der sich wieder beruhigt hatte und die Nadel des Eternal Ports überprüfte, die ihnen den Kurs zur Stadt des Wassers anzeigte. Er hatte ausgerechnet, dass sie in wenigen Stunden dort eintreffen würden. Dädalus, der seine kahlen Beine auf den Tisch gelegt hatte und sich die Sonne auf die Glatze scheinen ließ, räusperte sich.
      „Water 7 wird nur eine kurze Durchgangsstation sein. Wir brauchen ein bisschen Proviant und Medikamente, aber am wichtigsten sind die Fahrkarten nach San Fardo.“
      „Wieso steuern wir die Insel nicht mit dem Schiff an?“, hakte Brianna ein, deren Schwellungen im Gesicht allmählich zurückgegangen waren. Ihre Wunden heilten dank der restlichen Salbe, die sie von Toledo aus der Hütte mitgenommen hatten, erstaunlich schnell.
      „San Fardo kann man zu dieser Zeit nicht mit einem Schiff ansteuern. Die Häfen sind geschlossen!“
      „Warum das denn?“
      „Momentan finden dort der größte Karneval und das überwältigenste Maskenfest der Welt statt.“
      „Wird es nicht hinderlich sein, wenn die Stadt so überlaufen ist, um diese Bibliothek zu erreichen?“
      Brianna lächelte den naiven Kyu verschmitzt an und beugte sich zu ihm vor, sodass sie sich tief in die Augen blicken konnte.
      „Du musst noch viel über das Schatzjäger-Handwerk lernen, Kyu. Dieser Menschenauflauf wir uns die Aufgabe wesentlich erleichtern in die Bibliothek einzudringen, nicht wahr Dädalus?“
      „Hör auf diese Frau, Kyu-kun! Sie muss einen ausgezeichneten Lehrmeister gehabt haben!“, feixte er zufrieden.

      ~ San Fardo ~

      Der Salon lag im dunklen. Die schwarzen Vorhänge waren zugezogen und ließen das schwache Mondlicht dieser späten Augustnacht nicht herein. Der alte Mann mit dem Gesicht eines Raubvogels beugte sich über den Rand seines Sessels aus Mahagoni und fuhr sich über das frisch rasierte Gesicht.
      „Wie lange brauchst du denn für den nächsten Zug?“, räusperte sich der Herr des Anwesens und seine Fingerkuppen tanzten nervös über die gläserne Tischplatte.
      „Schach ist ein Spiel der Geduld mein Meister“, erwiderte er, als seine feingliedrigen, faltigen Finger nach der Figur des Springers griffen und ihn auf ein anderes Feld setzten.
      „Erzähl mir nichts von Geduld. Du weißt, wie lange ich auf diesen Tag warte…so viele Jahre, habe ich es vorbereitet.“
      Er hingegen schob die kohlschwarze Dame auf das Feld, wo gerade noch der Springer gestanden hatte und schlug es bedenkenlos.
      „Ich weiß Meister. Seit den Beginn ihrer Reise, begleite ich sie nun und auch ich bin in freudiger Erwartung, der Früchte, die ihre Bemühungen nach all den Jahren der Planung und Suche endlich tragen werden!“
      „Ich auch, mein Bester. Ich auch. Und heute wird der Samen gesät werden. Der Samen, der heranwachsen wird zu einem Sprössling. Ein Sprössling der Veränderung, ein Sprössling der Verbesserung, aber auch ein Sprössling, der zu einem Baum heranwachsen wird und dessen Früchte nicht jedem schmecken werden. Um den Sprössling am Leben zu halten, müssen wir nur diejenigen beseitigen, die ihn am Keimen hindern wollen…“

      ~ Kurz vor der Küste von Water 7 ~

      „WAS?! Marc war auf Chasetown?!“, polterte Briannas erzürnte Stimme über das Deck. Sie hatte Dädalus am Kragen seines bunten Ponchos gepackt und ihn jetzt gegen die Wand gedrückt. Das Blut kochte in ihren Adern und sie ignorierte den Schmerz, den ihre geprellten Rippen verursachten.
      „Geh mich nicht so an, junge Dame“, keifte Dädalus unerschrocken zurück und wand sich im Handumdrehen aus dem festen Griff der Schatzjägerin. Schneller, als sie reagieren konnte, befand er sich hinter ihr und drehte die Situation um hundertachtzig Grad.
      „Ich weiß nicht, warum du immer noch einen Groll gegen ihn hegst, aber ohne seine Hilfe wäre Toldeo jetzt vermutlich tot! Ich weiß, dass dir das nicht gleichgültig ist und von daher reiß dich zusammen!!“
      Der rote Handabdruck, der sich auf der faltigen Haut des Wissenschaftlers abzeichnete, glühte förmlich, nachdem Brianna die Tränen in die Augen gestiegen waren. Dädalus ließ von ihr ab und trat einen Schritt zurück. Die folgenden Worte wählte er mit soviel Bedacht und Sorgfalt, wie er aufbringen konnte.
      „Du möchtest sie doch finden, oder? Das ist doch überhaupt der Grund, warum du nach Chasetown gekommen bist, oder? Das ist auch der Grund, warum ich mit dir gekommen bin! Ich möchte dir helfen, aber vertrau mir, wenn ich dir folgendes sage! Marc Wataru kann und wird dir eine Hilfe sein, wenn du es zulässt!“
      Er entfernte sich von ihr und ging in seine Kajüte zurück, wo er sich ein paar seiner Aufzeichnungen widmete, während er Brianna mit den Worten, die wie ein Schlag ins Gesicht für sie gewesen waren, alleine zurück ließ. Das nächste, was seine spitzen Ohren vernahmen, war Kyus zaghafte Stimme, der verkündete, dass sie Water 7 erreicht hatten.

      ~ Eine Winterinsel auf der Grandline ~

      Marcs nackte Füße wateten durch den meterhohen Schnee und atmeten die klare, kalte Luft ein. Seine meergrauen Augen spähten über den Abhang hinab, wo es mehrere hundert Meter in die tiefe ging. Ein seltsam elektrisierender Nervenkitzel huschte durch seinen Körper, als er sich vorstellte sich mit seinem Skyboard hier von der Klippe zu stürzen, um dann durch die stürmische Winternacht zu segeln. Er ging in die Hocke und fuhr sich durchs modisch geschnittene, schokoladenbraune Haar, woraufhin vereinzelte Schneeflocken hinab zu Boden segelten und sich dort nahtlos in den Teppich aus Schnee und Eis eingliederten.
      „Du solltest dir vielleicht Schuhe anziehen, sonst erkältest du dich noch!“, hickste die Frau hinter ihm beschwipst und deutete mit ihrer runzligen Hand auf die nackten Füße, die nur ein paar Bandagen zierten.
      „Mach dir nichts draus…ich trag eigentlich nie Schuhe. Barfuß hab ich besseren Halt auf meinen Board“, zwinkerte er ihr verwegen zu und formte mit seiner Hand einen Schneeball, um ihn in den verschneiten, grauen Himmel zu werfen. „Wie geht’s ihm?“
      „Er wird schon wieder..“, entgegnete sie knapp und trank einen weiteren Schluck des Portweins, sodass ihr ein paar rötliche Striemen entlang der faltigen Mundwinkel liefen. „Er ist zäh…unsere Jahrgänge halten noch was aus, im Gegensatz zu euch fraglien Jungspunden!“, krächzte sie und verfiel in ein schallendes Gelächter, dass über die Berggipfel der Insel hinweg hallte. Nachdem sie geendet hatte, beäugte sie Marc musternd.
      „Was hast du jetzt vor? Toledo wird sicherlich noch ein paar Monate brauchen, um sich von seinen Behandlungen zu erholen und ich will dich hier eigentlich in der Zwischenzeit auch nicht haben, Jungchen!“
      „Charmant wie eh und jeh, Kuleha“, warf Marc der Frau entgegen, die sich aber kaum beeindruckt zeigte. Danach verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck, während er in die Ferne, hinein in den tosenden Schneesturm blickte. Kuleha trank währenddessen munter aus ihrer Flasche weiter und drängte den jungen nicht dazu, ihr seine Entscheidung und Vorgehensweise zu erläutern. Nach einem Augenblick des Schweigens räusperte er sich und drehte sich zu ihr um.
      „Ich werde Dädalus und Brianna suchen gehen, auch wenn nicht weiß, wo sie sind oder was ihr nächste Ziel ist.“
      „Gute Entscheidung, Jungchen“, lächelte sie zufrieden und überreichte ihm ein Stück weißen Papiers, wo in krakligen Buchstaben der Name Dädalus darauf geschrieben wurde.
      „Eine Vivrecard?“
      „Natürlich? Was denn sonst?! Immerhin ist es seine Erfindung“, keifte Kuleha, wobei sie sich schon wieder von ihm abwandte und zurück zum Schluss durch den kniehohen Schnee stapfte.
      „Vielen Dank, Kuleha!“, rief ihr Marc hinterher.
      „Nichts zu danken, aber um eines möchte ich dich noch bitten“, wandte sich Kuleha kurz entschlossen um, während ihre faltige Hand auf den vereisten Türgriff ruhte. „Wenn du auf deiner Reise Chopper triffst, bestell ihm Grüße von mir, einverstanden?“
      Marc, der das Rentier zwar nur ein flüchtig kannte, nickte, ehe er sich auf sein Skyboard schwang und von der Klippe sprang. Das elektrisierende Gefühl, welches sich kurz vor dem Absprung aufgebaut hatte, entlud sich in einer Ladung vollen Adrenalins, als er in die tiefe stürtzte.
      22.Kapitel: Die Frau und ihr tierischer Begleiter


      Das wilde Treiben der Stadt faszinierte sie, sodass ihre klaren Augen immer von einer Attraktion zur nächsten huschten, während sie ihrem tierischen Begleiter durch die Stadt folgte. Die milden Sonnenstrahlen legten sich wie ein wärmendes Tuch um ihre Schultern und wehmütig blickte sie zur Kugel aus Licht hinauf, die Steil über ihnen stand. Sie streckte die zierlichen Finger danach aus, aber hielt irgendwann mitten in der Bewegung inne und lächelte, ehe sie die Hand wieder senkte.
      Ich frage mich, ob diese Kälte jeder wieder aus meinem Körper verschwindet….seit der Begegnung mit Aokiji werde ich nicht mehr wirklich warm…oder ist das vielleicht nur eine Kälte des Herzens?
      „Alles in Ordnung?“, erkundigte sich ihr Begleiter und blickte sie mit seinen treuen, runden Augen sorgenvoll an, sodass sich zu der äußeren Wärme eine innere gesellte.
      „Natürlich. Ich war nur in Gedanken!“, lächelte sie zögerlich und strich ihm über das weiche Fell.
      „Wo wolltest du gleich wieder hin?“
      „Also als erstes brauch ich neue Kräuter und Tinkturen und dann vielleicht noch in einen Buchladen?“
      Die restliche Kälte war verschwunden und gemeinsam setzten sie ihre Reise fort.

      ~ * ~

      „ So der getrocknete Rosmarin stand jetzt gleich noch einmal wo?“, sprach Ioreth halblaut zu sich selbst.
      Gedankenverloren räumte sie die Gewürze ein und füllte jene auf, die bereits wieder leer waren. Mit großer Liebe zum Detail nahm sie die kleinen verstaubten Gläser und putze sie mit einem Lappen ab. Bei denen, wo die Schrift verblasste, legte sie ein neues Etikett an. Ihr blondes Haar hing offen herab und wellte sich an den Spitzen ein wenig. Das mediterrane Klima, welches in Water 7 herrschte, ließ ihr Haar zunehmend Locken werfen.
      Sie fuhr sich mit der schwarzen Feder über den Mund, bevor sie die kleine Karteibox nach gewissen Kräutern durchsuchte, um hier und da ein paar Informationen hinzuzufügen oder zu überprüfen.
      Ioreth führte diese Arbeiten mehr oder weniger aus zwei Gründen aus. Zum einen musste sie sowieso auf ihre Ablöse warten und zum wusste sie eh nichts anderes mit sich anzufangen. Gerade als sie die vergilbte Karteikarte des „Enzian“ unter E wieder eingeordnet hatte, öffnete sich die Tür und eine der junge Frau mit feuerroten Haar, die einen Fuchs um den Hals gewickelt hatte, kam herein.
      „Guten Tag!“, begrüßte die Kräuterfrau ihre neue Kundin herzlich, wenn auch ein wenig verdutzt, dass nun nur wenige Minuten nach ihrer letzten Kundschaft, schon wieder eine Frau in Begleitung eines sprechenden Tieres, ihren bescheidenen Laden in Water 7 betrat. „Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“
      Brianna ließ Kyu von ihrer Schulter gleiten und kramte aus ihrer Hosentasche einen kleinen Zettel mit den Zutaten, die Dädalus ihnen in seiner kaum lesbaren Schrift aufgeschrieben hatte. Ihr karmesinrotes Haar hatte sie wieder zu einem lockeren Zopf geflochten, der ihr elegant um den zierlichen, langen Hals lag. Der blonde Fuchs schnüffelte währenddessen über den Boden und inspizierte die verschiedenen Gläser voller Kräuter und anderer Zutaten, die man für Salben, Tränke und andere Arzneien benötigte.
      „Entschuldigt, aber die Handschrift ist kaum zu entziffern“, schmunzelte Brianna ein wenig verlegen und übergab Ioreth die Liste, die daraufhin breit lächelte. Die Schatzjägerin musste feststellen, dass die Frau eine natürliche Schönheit umgab, die nicht zu leugnen war. Während sie wie eine Elfe durch den Laden huschte, um die verschiedenen Zutaten zusammenzusuchen, musterte sie sie eifrig.
      „Was wollen Sie denn in unserem atemberaubenden Water 7?“
      „Was?“, fuhr Brianna zusammen, die gar nicht zugehört hatte. Irritiert schaute Kyu sie von der Seite an und schüttelte unmerklich den Kopf, um ihr zu signalisieren, dass sie sich komisch verhielt.
      „Was sie in Water 7 vorhaben?“, wiederholte die Kräuterfrau ihre Frage höflich und ließ sich nicht anmerken, dass Brianna vollkommen durch den Wind zu sein schien.
      „Ach so…wir sind nur auf der Durchreise, um den Seezug nach San..San Fardo zu nehmen..“
      „Ohh San Fardo? Sie wollen bestimmt den Karneval besuchen, oder? Ich habe gehört, dass er sich dieses Jahr zum zweihundertsten Mal jährt und der Rat der Zehn sich ganz besondere Attraktionen hat einfallen lassen!“, flötete Ioreth vor sich hin und verstaute die bestellten Kräuter in einer Tüte.
      „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“, erkundigte sie sich bemüht, aber Brianna bezahlte nur wortlos und verließ daraufhin mit Kyu den Laden.
      „Was war das denn?“, flüsterte der Fuchs, der es sich wieder um ihren Hals bequem gemacht hatte.
      „Ach sei still!“, fauchte die Rothaarige genervt und konzentrierte sich darauf nicht mit den vielen Besuchern zu kollidieren, die sich in der engen Passage befanden. Kyu löcherte sie nicht weiter, denn er wusste, dass es bei Brianna nichts nutzte, zu bohren, wenn sie schon dabei war abzublocken.
      Die Schatzjägerin spielte währenddessen abwesend mit dem silbernen Amulett, um ihren Hals und war in Gedanken ganz woanders, als sie plötzlich gegen etwas Hartes lief.

      „Oh Gott alles in Ordnung?“, erkundigte sich eine aufgebrachte, hohe Stimme, nachdem Brianna ihre Gedanken wieder sammelte und den ersten Schock überwunden hatte. Allerdings war sie sich nicht ganz sicher, ob sie wirklich alle Sinne wieder beisammen hatte, denn ein Rentier hatte sich ihrem Gesicht genähert und wenn sie sich sicher war, dann war es gerade, der sich nach ihrem Befinden erkundigt hatte.
      „I-ich glaube schon“, stotterte sie noch immer verdutzt und richtete sich auf. Da erkannte sie eine groß gewachsene, schlanke, schwarzhaarige Frau, die sie freundlich, aber distanziert musterte.
      „Tut mir Leid“, murmelte sie etwas verlegen, denn offenbar war sie es, in die sie gerade gerannt war.
      „Keine Ursache“, erwiderte sie freundlich und hob ihre Tüte mit den Kräuter auf, ehe sie Kyu hinter den Ohren kraulte, der die Zuneigung der hübschen Schwarzhaarigen offensichtlich zu genießen schien. Brianna hatte sich währenddessen aufgerichtet und die Augen der Schwarzhaarigen Frau blieben fasziniert auf den Hals der Schatzjägerin fokussiert. Kyus pechschwarze Augen folgten ihrem Blick und erkannten das Medaillon, welches um Briannas Hals baumelte.
      „Eine schöne Kette haben sie da“, murmelte die Frau, die sich zusammen mit dem Rentier zum gehen wandte, kaum hörbar und Brianna stand der Schreck ins Gesicht geschrieben.

      ~ Ein Café in der Nähe des Bahnhofs ~

      „Ein Espresso und ein Stück Limettentarte, Sir?“, fragte ein adretter, junger Ober und servierter dem Wissenschaftler seine Bestellung, jener bedankte sich und bezahlte ihn mit reichlich Trinkgeld, wobei er keinen Augenblick von der Tageszeitung aufblickte, die er sich soeben geangelt hatte.
      Eustass Käpt’n Kidd verwüstet Nekrophilia…23 Zivilisten sterben…
      Noch kein Nachfolger im Amt des Shichibukai Sir Crocodile (ehemaliges Kopfgeld 81 Millionen Berry) gefunden…
      Triade schlägt erneut zu und entwendet Forschungsunterlagen aus der ehemaligen Forschungsanlage des berühmten Dr.Vegapunk…
      „…Triade“, murmelte er und genehmigte sich ein gewaltiges Stück der Tarte, die er bestellt hatte. Er hatte die Gabel gerade zum Mund geführt, aber anstatt sie hinein zu stecken, stach er sich in die Wange und verteilte den ganzen Kuchen in seinem Bart, sowie seinem frischen Poncho, der safrangelb war und der ein lebendiges Sonnenblumenmuster aufwies.
      Iss nicht während zu Zeitung liest…
      Die Worte von Kuleha hallten durch seinen Kopf und jagten in ein fast frühlingshaftes Gefühl in die müden Knochen. Seine Ohren spitzten sich neugierig, als er aufgeregtes Geschrei vernahm.
      „Aufruhr am Dock 1!“
      „Piraten legen sich mit der Galeera an!“
      Interessiert fuhr sich Dädalus durch den langen, weiß-gräulichen Bart und faltete die Zeitung zusammen, klemmte sie unter die dürren Arme, ehe er den Espresso hinunterstürzte. Ein Blick auf seine Armbanduhr vergewisserte ihm, dass er Brianna und Kyu in wenigen Minuten am Bahnhof treffen würde, um nach San Fardo zu reisen. Er griff nach seinem Gehstock, setzte die grau-schwarz karierte Baskenmütze auf und schlenderte pfeifend zum Bahnsteig.

      ~ In der Stadt in der Nähe eines Bücherladens ~

      „In San Fardo, wo der Meereszug hinfährt, soll gerade Karneval sein“, erzählte die Schwarzhaarige, woraufhin das Rentier erstaunt zu ihr aufblickte.
      „Woher weißt du das, Robin?“
      Die Archäologin schenkte ihm ein aufrichtiges Lächeln, ehe sie auf seine Frage einging. Wie immer ging ihr die liebenswürdige und naive Art des Schiffsarztes der Strohhutbande sehr nahe.
      „Die Leute hier reden darüber.“
      „Wann hast du das mitgekriegt?“
      „Als Kind habe ich gelernt zu lauschen, um mich zu schützen!“
      Chopper blickte sie mit großen Augen erstaunt an. „Du bist erstaunlich!“
      Wieder berührte sie die aufrichtige Art des Rentiers auf eine Art, die sie bisher kaum gekannt hatte.
      „Doktor da ist eine Bücherei!“, rief Robin freudig, als das Schild erkannte und sich an die Worte des Arztes erinnerte, der unbedingt in eine Bücherei gehen wollte. Das Rentier war bei ihren Worten direkt vorgerannt und schaute nun sehnsuchtsvoll zwischen ihr und dem Laden hin und her.
      „Darf ich?“, bettelte er beinahe im kindlichen Tonfall.
      „Na klar! Gehen wir rein!“
      Jedoch verharrte sie noch einen Moment in Stille und drehte sich um, um zu sehen ob sie die rothaarige Frau in Begleitung eines Fuchses, die zuvor mit ihr zusammengerempelt war, noch erspähen konnte. Irgendetwas an der Frau hatte sie fasziniert und sie war sich nicht sicher, woran es lag, aber ihre Haare erinnerten die junge Archäologin aus Ohara an eine Frühlingswiese voller roten Klatschmohns.
      Ein geflüstertes Wort, riss sie plötzlich aus ihren Gedanken an die Frau und an alles andere, was ihr in ihrem Leben gerade wichtig war. Es war eine Wortkombination, die ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ und eine Angst in ihr hervorbeschwor, die sie zuvor noch nie so erlebt hatte.
      Die Worte waren: „CP9!“

      ~ Am Bahnhof ~

      „Wo seid ihr geblieben, verdammt nochmal?“, fluchte Dädalus, als der Schaffner schon zum zweiten Mal pfiff, was bedeutete, dass der Zug gleich ablegen würde, um die Stadt des Karnevals anzusteuern. Brianna und Kyu murmelten eine Entschuldigung und gemeinsam huschten sie in den überfüllten Zug. Überall waren bereits maskierte Gestalten, die sich ihre Abteile gesichert hatten und so mussten sie sich fast durch den kompletten Zug zwängen, um noch einen freien Sitzplatz zu ergattern. Der Wissenschaftler war sichtlich genervt und ließ seine Lauen an alle möglichen Personen aus, aber vor allem an Brianna und Kyu. Die Rothaarige zog die Abteiltür des Seezugs auf, um hineinzuspähen und tatsächlich hatten sie Glück. Bis auf eine schlanke Frau, die in diesem Abteil saß, schien es unbesetzt zu sein.
      „Ganz ungestört sind wir nicht, aber besser als Stehen, oder?“, flüsterte sie zu Dädalus, sodass die grünhaarige Frau, wenn möglich, nichts von ihrer Unterhaltung mitbekam. Der Alte schob die runzlige Lippe nach vorne und verschränkte die Arme, was Brianna Beweis genug war, dass man nicht immer auf den kauzigen Wissenschaftler eingehen konnte.
      „Entschuldigung, aber mein Großvater ist schon ein wenig senil und hat es nicht so mit der Gesellschaft“, sprach sie mit höflichen Tonfall zu der Frau, die nur beiläufig nickte und beteuerte, dass es ihr nichts ausmache und der Platz ja sowieso unbesetzt sei. Dädalus wollte zwar protestieren, aber Kyu kam ihm zuvor, und ließ ihn sanft seine Krallen an den dürren Waden spüren, sodass er sich widerstandslos in das Abteil schob und bockig den Platz am Fenster einnahm. Brianna und Kyu blickten sich an und konnten ein Lachen nicht verkneifen.

      Die grünhaarige Frau schlug die langen Beine übereinander und musterte den skurrilen Haufen, der gerade zu ihr ins Abteil gestolpert war, ehe sie ihre Zigarettenspitze ausdrückte und auf den kleinen Tisch vor ihr legte. Pfeifend setzte sich der Zug in Bewegung und die Frau zupfte an ihren weißen Rollkragenpullover, in dem es ihr viel zu heiß war, aber sie konnte ihre Deckung nicht fallen lassen. Unauffällig musterte sie die skurrile Truppe, die sich zu ihr ins Abteil gesetzt hatte. Die rothaarige Frau brütete über einen Stadtplan von San Fardo, während der Fuchs – offensichtlich ein Teufelskraftnutzer – sich neben ihr eingekringelt hatte. Der alte Mann blickte abwesend aus dem Zugfenster, wobei ihr auffiel, dass er sich immer wieder Krümel aus den Bart pickte und sich in den Mund schob.
      „Nächster Halt: San Fardo!“, tönte es durch die Lautsprecher, nachdem der Zug seine volle Geschwindigkeit aufgenommen hatte.
      23.Kapitel: Der erste Schritt: Die Entwendung der Schlüssel


      Während der Vogel auf den Balkon hinabstürzte, verwandelte er sich in eine große, schlanke Frau, welche elegant dort zum Stehen kam. Sie lockerte ihr schwarz-weißes Haar und schüttelte die Federn ab, die noch an ihrer Kleidung hafteten. Wehmütig blickte sie hinab auf die Stadt und missbilligend betrachtete sie die hohen Mauern, die verhinderten, dass man, selbst von dieser hohen Position aus, die Weite des Meeres und damit die Freiheit erkennen konnte. Sie wollte gerade die gläsernen Türen öffnen, als sie ein mampfendes Geräusch vernahm, welches aus dem Halbdunkel des anderen Ende des Balkons kam.
      „Jöö Envy? Hat‘s dich schon wieder heimgespült, hmmmmm?“, scherzte ein schlaksiger Mann, dessen mittellange, violette Haarpracht mit viel Gel lässig nach hinten gekämmt worden war. Er trug eine tomatenrote Hose, ein weißes Hemd, sowie ein marineblaues Sakko und eine dunkle Pilotensonnenbrille, die seinen lässigen Gesamteindruck noch weiter verstärkten. Er jonglierte gerade mit dreizehn verschiedenen Muffins, die er sich im folgenden Moment alle gleichzeitig in den Mund stopfte.
      „Jöö döör Möster höt nöch därks verlangst“, brummte er unverständlich, ohne runterzukauen. Envy seufzte genervt, obwohl sie nicht leugnen konnte, dass sie gerade auch Lust auf einen Muffin bekam.
      „Schluck runter, Järv!“, motzte sie bissig, denn sie hatte keine Lust auf ihren gefräßigen CP8-Kolllegen. Mit einem Schluck würgte der Langarmmensch die Teigmasse herunter und lächelte Envy verschmitzt zu.
      „Sorry, aber ich hatte so nen Hunger“, entschuldigte er sich und zwinkerte ihr zu. „Der Boss wollte dich sprechen und wissen, was die verfluchten 5 Weisen von dir wollten, hmmmm?“
      „Ist das jetzt ne Frage oder ne Aussage?“
      „Ist ne Aussage, oder?“
      Envy schlug sich nur die Hand vors Gesicht und riss die Türen auf, ehe sie innehielt und beobachtete, wie Järv auf die Brüstung des Balkons kletterte und sich zum Absprung bereit machte.
      „Wo geht’s denn für dich eigentlich hin?“
      „Ach der Boss will, dass ich mal nen Ausflug nach San Fardo mache, hmmm?“
      „Was sollst du denn da?“
      „Ach Geheimsachen…sind ja ein Geheimdienst, oder?“, murmelte er, während er sich vom Balkon seilte und in der Dunkelheit der Nacht verschwand.

      ~ Im Seezug nach San Fardo ~

      Schweißgebadet schreckte Brianna auf. Ihr Herzschlag raste und ihr blauer Pullover klebte vollkommen durchnässt an ihrem schlanken Körper. Sie keuchte, während sie in die Dunkelheit des Abteils hinein blinzelte. Es dauerte einen Moment bis sie begriff, dass dies alles nur ein Traum gewesen war. Das entstellte Gesicht Cranes…der Abschied von Marc…Kyu in den Fängen der Weltregierung. Noch immer schwer atmend lehnte sie ihren Kopf an das kühle Fenster des Abteils und ihre grauen Augen blickten hinauf auf den pechschwarzen Ozean. Ihre Unbehaglichkeit wurde bei dem Anblick von tosendem Wasser um sie herum nur noch gestärkt, aber sie versuchte ihren Puls wieder zu beruhigen. Sie würden am frühen Morgen auf San Fardo eintreffen. Es galt also nur noch die Nacht zu überstehen. Brianna wollte gerade die Augen wieder schließen, als sie etwas aufblitzen sah und merkte, dass die fremde Frau im Abteil sie aufmerksam musterte. Die stahlblauen Augen der Grünhaarigen fixierten sie interessiert, abschätzend und neugierig. Eine Weile blickten sich die beiden stumm an, musterten einander mit unverhohlener Offenheit, bis die Fremde ihre Augen wieder schloss und die Decke bis zum Kinn zog. Die Müdigkeit übermannte die Rothaarige ebenfalls und so tat sie es ihr gleich.

      „Verehrte Reisende des Puffing Tom! Wir erreichen San Fardo in wenigen Minuten! Bitte gehen Sie sicher, dass sie keine persönlichen Gegenstände im Zug zurücklassen! Wir danken Ihnen für ihre Reise mit unserem Seezug und wünschen Ihnen einen tollen Aufenthalt in der Stadt des Karnevals“, dröhnte es knackend aus den Lautsprechern in den Abteilen und die Schatzjägerin blinzelte verschlafen. Dädalus und Kyu waren schon wach und hatten ihr Gepäck bereits geschultert und blickten sie freudig an.
      „Gut geschlafen?“, erkundigte sich der Fuchs in seiner Menschengestalt und reichte ihr ein Croissant, welches er im Speisewagon des Seezugs gekauft hatte. Brianna schüttelte nur den Kopf und griff stattdessen nach dem dampfenden Kaffee, welchen Dädalus ihr hingestellt hatte. Die fremde Frau saß immer noch stumm auf ihren Platz, aber irgendwie hatte Brianna das Gefühl, dass ihren eisblauen Augen niemals eine Regung ihrer drei Mitreisenden entging, auch wenn sie immer nur teilnahmslos aus dem Fenster starrte. Jetzt griff sie allerdings zu ihrer minimalistischen Reisetasche und kramte eine wunderschöne Maske heraus. Sie war in einem dunklen Weinrot gehalten und bedeckte den Großteil ihres attraktiven Gesichts. Ein Kranz aus vergoldeten, bunten Federn, sowie silberne Stickereien veredelten das Kunstwerk. Ein Lächeln huschte über ihre vollen Lippen.
      „Wollt ihr etwa ohne in die Stadt?“
      Die reservierte Frau auf einmal Sprechen zu hören, schockierte Brianna und die anderen so sehr, dass sich die Rothaarige fast an ihrem Kaffee verschluckte. Dädalus, der die Hand schon auf dem Türgriff hatte, wandte sich fragend zu ihr um.
      „Warum sollten wir uns denn maskieren?“
      Die Antwort der Grünhaarigen war reserviert und kühl, sodass Brianna sie wieder nicht wirklich einschätzen konnte.
      „Zur Zeit des Karnevals darf man nicht ohne Maskierung die Stadt betreten. Der Rat der Zehn verlangt von jedem eine Geldbuße von 50.000.000 Berry, der die Stadt ohne Maskerade betritt!“
      Verwundert wechselten die drei Blicke, woraufhin die Frau wieder zu Lächeln begann.
      „Keine Sorge. Ihr könnt in der Karnevalszeit im Zugabteil noch welche erwerben. Die sind zwar nicht besonders schön, aber sie tun ihren Zweck.“
      „Oh vielen Dank!“, erwiderte Kyu, der sich sogleich mit Dädalus auf den Weg machte, um die Masken noch zu besorgen, ehe sich die Massen aus dem überfüllten Zug in die Freiheit zwängten.
      Das Abteil schloss sich und sofort legte sich eine dröhnende Stille über es. Brianna und die Frau blickten sich nicht an und doch ruhte ihrer beider Aufmerksamkeit nur aufeinander.

      ~ Das Marinehauptquartier ~

      „Verdammte Triade!“, brüllte Sengoku und klatsche die Zeitung auf den Tisch, denn die Meldung, dass sie das Forschungslabor Dr.Vegapunks durchsucht hatten, war schon um die ganze Welt gegangen.
      „Was sollen wir diesbezüglich tun?“, erkundigte sich Aokiji gelassen, der auf dem Sofa lag und die Beine hochgelegt hatte. Sengoku fuhr sich durch den geflochtenen Bart und fegte mit einer Handbewegung die Zeitung und andere Papiere zu Boden, über die sich seine Ziege begierig hermachte. Seine dunklen Augen musterten die Karte der erste Hälfte der Grandline, die nun offenbart wurde und seine Finger fuhren über die verschiedenen Seewege, die dort eingezeichnet waren.
      „Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ihr nächstes Ziel nach San Fardo führen wird!“
      „San Fardo? Was wollen sie denn da?“, hob der Admiral der Marine eine Augenbraue. Der Großadmiral der Marine ging darauf allerdings nicht weiter ein, denn er hatte schon einen Entschluss gefasst.
      „Ich stationiere Konteradmiral Xiniu und Flotillenadmiral Mármaros in San Fardo!“
      „Wie wird das der Rat der Zehn auffassen?“, schaltete sich Aokiji besorgt ein.
      „Ich habe schon mit Lucius gesprochen“, informierte Sengoku den Admiral.
      „Der Rat wird eine Ausnahme machen und zur Zeit des Karnevals die beiden Marineoffiziere, sowie einen kleinen Trupp zulassen, um die geheime Bibliothek zu bewachen!“

      ~ San Fardo ~

      Hunderte maskierte Menschen quetschten sich wie Ameisen aus dem Seezug und wurden auf den prächtigen Bahnhof von San Fardo gespült. Sie alle waren in edle und pompöse Gewänder in schrillen Farben und Schnitten gehüllt. Die Masken, die sie trugen, verwandelten sie alle in gesichtslose Puppen und jagten Kyu auf gewisse Art und Weise Angst ein. Vielleicht lag das aber auch an der schieren Masse an Menschen, die sich hier in der Stadt befand. Nachdem sie den Zug verlassen hatten, betäubte der Anblick der wundersamen Kulisse der Stadt allen drei die Sinne. Sie hatten schon von der atemberaubenden Schönheit der Stadt gehört, die gerne als Water 7‘s bezaubernde kleine Schwester bezeichnet wurde. Die adretten Häuser verloren sich in den dutzenden Kanälen, wo einsame Gondoliere ihre Kreise zogen und den neuen Ankömmlingen der Stadt anboten, sie durch die Stadt und zu ihren Unterkünften oder anderen Zielen zu bringen. Sobald sie einen Fuß auf den Bahnhof gesetzt hatten, kehrten ihre Sinneseindrücke zurück und stürzten wie eine gewaltige Flutwelle auf sie herab. Das Gewimmel an Stimmen, musizierenden Gauklern und Marktschreiern, die irgendwelchen nutzlosen Plunder anpriesen, schmerzte Kyu in den Ohren, sodass er froh war, nicht seine Fuchsform gewählt zu haben, welche noch viel anfälliger für Lärm war.
      „Wo müssen wir hin?“, erkundigte sich der Blonde, der sich mit der weiß-rot karierten Schnabelmaske seltsam fremd und noch unwohler in seiner menschlichen Haut vorkam, als sonst schon. Brianna nahm seine Hand und drückte sie. Ihr Gesicht zierte eine Maske, die mit hellblauem Satin bestickt war und dessen Ränder weiße Schwanenflügel zierten. Dädalus animierte sie zum Weitergehen, indem er ihnen seinen Gehstock unsanft gegen das Rückgrat presste. Seine Maske bildete ein tragisches, weinendes und ein komödiantisches, lachendes Gesicht zugleich.
      „Beeilt euch! Wir nehmen eine Gondel und besprechen alles Weitere!“
      Die Grünhaarige in ihrem cremefarbenen Kostüm und ihrer weinroten Maske verließ den Zug kurz nach ihnen, beachtete sie aber nicht weiter. Sie zündete sich sofort ihre Zigarette an, überprüfte ihren Dutt und schlängelte sich seltsam behände durch die Masse an Leuten, ehe sie zu einer Gondel kam.
      „Ah Belladonna, darf ich Sie durch unsere wunderschöne Stadt navigieren?“, säuselte ein kleiner, schwarzhaarige Mann in typischer, gestreifter Kleidung und verhalf der Frau in die pechschwarze Gondel, ehe er sie geschickt aus der überfüllten Hafengegend in eine enge Gasse manövrierte.
      „Was führt eine bezaubernde Frau wie Sie in unsere Stadt?“, raspelte der Gondoliere weiterhin Süßholz.
      „Geschäftliches“, antwortete Kaisa knapp und ließ ein bisschen Glut ihrer Zigarette in das schmutzige Wasser fallen. Die engen Gassen, durch die sie der Gondoliere schiffte, verschluckten jegliche Sonne, die auf die terrakottafarbenen Dächer San Fardos schien.
      „Davvero? Eine Engel wie Sie?“, fragte er gekünstelt, aber sein Wortschwall wurde unterbrochen, als Kaisa aufstand und ihn mit einem gezielten Kick ins Wasser beförderte und selbst das Ruder übernahm.
      „Nichts führ Ungut“, warf sie dem schimpfenden Gondoliere hinterher, der sich mit Müh und Not an einen Pfosten eines angrenzenden Hauses klammerte. „Aber ich muss eiligst zur Kathedrale!“, flüsterte sie, als sie außer Hörweite war.

      ~ * ~

      Die Zimmer, in welche die Magd sie geleitet hatte, waren edel eingerichtet. Es waren Wohnungen im Viertel, wo die Reichen und Obersten residierten.
      Brianna setzte sich vor die kleine Kommode, auf der ein Spiegel und eine Kristallschale mit frischem Wasser stand. Sie löste die schwarzen Schleifen ihrer Maske und legte sie auf die Kommode. Mit einem feuchten Tuch tupfte sie sich über das Gesicht. Erst jetzt bemerkte die Rothaarige das Muster auf der Maske und mit den Fingerkuppen fuhr sie über die kleinen Perlen. Dankend schob Dädalus der freundlichen Magd die Tür vor der Nase zu und ließ sich seufzend auf das Bett sinken, welches mit blauem Satin bezogen war. Auf den Kopfkissen war das Emblem der Schwanenstadt eingestickt.
      „Ist das nicht ein wenig teuer?“, fragte Kyu zweifelnd, während er als Fuchs das Zimmer genauer inspizierte, ehe er zu Dädalus auf das Bett sprang und sich dort umsah.
      „Gehört alles zum Plan“, erwiderte der Alte spitzbübisch und kratzte sich wissend an der Nase.
      „Wenn wir schon vom ‚Plan‘ sprechen. Wie sieht der eigentlich aus?“, hakte Brianna nach, die sich wieder frisch gemacht hatte und den Schweiß der schlaflosen Nacht abgewaschen hatte. Dädalus freute sich über diese Frage, als hätte er nur darauf gewartet, dass jemand sie stellte. Mit vielsagendem Blick zerrte er aus seinem Poncho eine Karte, sowie mehrere Blätter Papier, die er allesamt auf dem Bett ausbreitete. Brianna gesellte sich zu Kyu und streichelte ihm durch das Fell.
      „Während ihr euch von der Stadt beeindrucken habt lassen, hab ich ein wenig Vorarbeit geleistet und uns die Folgenden Dinge…naja…geborgt.“
      Kyu und Brianna warfen sich einen stummen Blick zu, denn sie wussten, dass der Alte sie gestohlen hatte. Seine runzligen, dunklen Hände fuhren über die Karte, welche San Fardo zeigte. Die Stadt war von hunderten kleinen Kanälen durchdrungen und man konnte kein wirkliches Muster erkennen. Allerdings führten alle schlussendlich zu einer kleinen runden Insel in der Mitte, welche als konzentrischer Mittelpunkt für die gesamte Stadt zu fungieren schien.
      „Hier in der Mitte erkennt ihr die Hauptinsel der Stadt. Dort steht die gewaltige Kathedrale von San Fardo“, murmelte Dädalus und markierte dies auf der Karte mit seiner krakeligen Handschrift.
      „Dies ist unser Ziel, denn dort befindet sich die große Bibliothek, von der ich euch bereits erzählt habe.“
      „Warum machen wir uns denn überhaupt den Aufwand und quartieren uns hier ein, wenn wir nur in die Dombibliothek einbrechen müssen?“, äußerte die Rothaarige die Frage, welche auch Kyu stellen wollte. Die maronenbraunen Augen des Erfinders musterten sie über seine Lesebrille hinweg mit einer Spur aus Verachtung und Enttäuschung.
      „Wenn es so einfach wäre, Fräulein Grimm, hätte ich uns wohl kaum hier einquartiert, oder? Die Dombibliothek kann man nur über zwei Zugänge erreichen. Der eine führt uns durch die Haupttore und durch den Innenraum. Der andere ist ein Geheimgang, aber diesen kann man nur finden, wenn man weiß, wo er ist.“
      „Und du weißt nicht, wo er ist, hab ich Recht?“, ergriff Kyu das Wort. Mit seiner flachen Hand schlug Dädalus dem Fuchs kräftig auf den Hinterkopf, woraufhin jener wieder zu meckern begann.
      „Natürlich weiß ich es nicht!!“
      „Jetzt beruhigt euch wieder“, glättete Brianna die Wogen, um das Hauptaugenmerk wieder auf ihre Mission zu lenken.
      „Also um in die Bibliothek zu gehen, brauchen wir fünf Schlüssel! Diese öffnen uns den Zugang zu Bibliothek. Diese Stadt wird von zehn Männern regiert – dem Rat der Zehn. Jeder von ihnen hat einen individuellen Schlüssel. Fünf von ihnen reichen uns, um dort hinein zu gelangen!“
      „Wie sollen wir an sie rankommen?“, fragte der blonde Fuchs. Brianna hingegen war aufgestanden und zum Fenster gegangen, wovon sie über die Dächer der Stadt blickte und sogar die zwei spitzen der mächtigen Kathedrale erkennen konnte, die ihr Ziel darstellen würde.
      „Wir werden sie stehlen, oder?“
      Dädalus hatte sich ebenfalls erhoben und seine Sandalen klackerten leicht, als er zu dem Stuhl ging, über den er seinen Poncho geworfen hatte. Er kramte darin und zog ein Ticket heraus und reichte es Brianna.
      „Richtig! Während Kyu und ich noch herausfinden müssen, wo wir die anderen Stadträte am besten antreffen, habe ich dir schon ein Ticket besorgt, wo du mit Sicherheit einen antreffen wirst!“
      Interessiert musterte die Rothaarige das Stück Papier, welches ihr alter Lehrmeister ihr in die Hand gedrückt hatte.
      „Wofür ist das?“
      „Das, Brianna, ist eine Eintrittskarte für den großen Maskenball, der die Feierlichkeiten heute Abend eröffnen wird!“

      24.Kapitel: Der Maskenball


      Brianna kam sich befremdlich vor mit der Maske, die sie auf gewisse Weise einengte.
      „ Am…ähm…Kyu kommst du dir mit der Maske nicht auch ein wenig lächerlich vor?“, fragte sie ihn genervt und zupfte immer wieder an der himmelblauen Maske herum. Sie waren nun schon in den Wohnvierteln San Fardos angelangt und obwohl es bereits dämmrig war, traf man immer noch vereinzelt auf Bewohner der Schwanenstadt.
      Sie alle waren hochgewachsen, hatten schwarze Haare und grüne Augen.
      „ Ein wenig“, erwiderte er knapp und Brianna hakte sich bei ihm ein.
      „ Einzig dein blondes Fuchsfell würden dich hier auffallen lassen, Kyu. Ansonsten gleichst du ihnen sehr“, flüsterte die Rothaarige und schmiegte sich an ihm.
      Auch wenn sie seinen Gesichtsausdruck nicht sah wusste sie, dass er schmunzelte und gemeinsam schlenderten sie auf der Straße, die aus edlen Steinen gepflastert war. In regelmäßigen Abständen konnte Brianna erkennen, dass Schwäne aus Marmor in die Wege eingelassen waren.
      Der Weg führte nun über eine Brücke und einen Kanal, ehe sie von einer Treppe abgelöst wurde, die an den Seiten von hellen Fackeln erleuchtet war.
      Dädalus, der die ganze Zeit in tiefen Gespräch mit sich selbst versunken war, winkte Brianna und Kyu zu sich und gemeinsam gingen sie ein wenig zur Seite, um die anderen Gäste, die auf dem Weg zum Ball waren nicht aufzuhalten.
      „Gut Brianna, hier werden wir uns trennen, denn Kyu und ich werden uns ein wenig in der Stadt umschauen. Kriegst du das hin?“, sprach er eindringlich zu ihr durch die bizarre Maske. Brianna nickte, auch wenn sie nicht so zuversichtlich war. Sie wusste nur, dass ein Stadtrat den traditionellen Maskenball eröffnen würde, aber nicht wie er hieß oder wie er aussah. Andererseits hatte sie schon kompliziertere und bedrohlichere Aufträge erfüllt. Dädalus nahm zuerst Briannas Hand und küsste sie sanft, bevor sie ihm zu lächelte und ihn zum Abschied umarmte.
      „Ich wünsche euch viel Erfolg! Wir treffen uns heute Nacht wieder in unserer Unterkunft!“, entgegnete sie ihm zuversichtlich. Die Rothaarige eilte daraufhin ein paar der Stufen hinauf, ehe sie sich umdrehte und ihren beiden Weggefährten hinterher blickte. Danach wanderte ihr Blick zu dem trüben Himmel hinauf. Brianna hatte die hellen Lichtflecken am pechschwarzen Horizont schon lange gesehen, bevor die kühlen Regentropfen auf ihre nackten Arme tröpfelten.

      ~ * ~

      Dädalus packte Kyu am Handgelenk und gemeinsam eilten sie durch die Straßen der Stadt. Das triste Wetter hatte die Straßen leer gefegt und sie trafen kaum eine Menschenseele. Der Fuchs war aber froh darüber, denn ihn belastete diese Menge an Menschen sehr. Er hoffte nur, dass sich das legen würde, bis sie den Platz der tausend Schwanenfedern erreicht hatten.
      Der Menschenauflauf auf dem Platz war gewaltig und sie schlängelte sich geschickt durch die Menge von Leuten, die sich vor dem kleinen Podest aufgebaut hatte, auf dem bereits mehrere Männer saßen und sich eifrig unterhielten.
      Das Publikum war bunt gemischt. Sie erkannten Frauen, Kinder und alte Menschen. Aber auch kräftige Männer und Soldaten aus allen Schichten und Klassen waren versammelt. Die Festlichkeiten in diesem besonderen Jubliäumsjahr hatte sie alle, trotz des regnerischen Wetters, hier versammelt.
      „Wer ist der Stadtrat bloß?“, murmelte der blonde Junge, aber Dädalus bedeutete ihm nur still zu sein.
      Als wären sie beide alles gewesen worauf er gewartet hatte, trat ein extrem großer Mann an den Rand des Podestes und ein leichter Paukenschlag brachte die murmelnde Menge zum verstummen.

      „ Meine lieben Bürger und Bürgerinnen von San Fardo, ich als Vorsitzender des Rates der Zehn, Signore Uno, möchte sie alle herzlich Willkommen heißen, in der Stadt des Karnevals. Auch wenn trübe Wolken über unserer bezaubernden Stadt liegen, möchte ich, dass sie Ihren Aufenthalt genießen! Feiern sie, leben sie und genießen sie die lange Nacht er Masken!“
      Ein freudiges Raunen und Klatschen ging durch die Menge und Dädalus erkannte, dass der Statthalter bei den Bewohnern der Schwanenstadt nicht äußerst beliebt war. Mit einem leichten Heben seiner Arme kehrte wieder Ruhe ein, bevor Signore Uno mit deutlich euphorischer Stimme in seiner Rede fortfuhr. Der Alte wollte sich gerade zu Kyu umdrehen, der aber verschwunden zu sein schien.
      „Verdammt Fuchsjunge“, fauchte der Wissenschaftler, aber er konnte ihn nirgends ausmachen. Der erste Stadtrat hatte seine Rede derweil beendet und eine Gruppe von Gauklern eröffnete mit einer beeindruckenden Bühnenshow die Lange Nacht der Masken. Mit akrobatischen Meisterleistungen tänzelten sie über die Bühne und da erkannte Dädalus einen blonden Fuchs, der durch die Füße der Stadträte hindurch schlängelte, während er in seinem Maul etwas Goldenes balancierte.
      „Verdammtes Schlitzohr“, feixte Dädalus und streichelte seinen Bart, während er sich pfeifend zum Rand des großen Platzes quetschte.
      Die Menge war nun völlig aus dem Häuschen, denn dies war der Moment auf dem sie monatelang gewartet hatten. Sie wussten was auf sie zukommen würde, es hatte sich in ihren Köpfen und Herzen gestaut, wie Wasser eines riesigen Dammes. Und jetzt, wo Signore Uno und die Gaukler das Fest eröffneten, war dieser Damm gebrochen und die aufgestauten Gefühle wurden frei.

      „ Hab ich dir schon erzählt, warum der Platz, Platz der tausend Schwanenfedern heißt?“, flüsterte Dädalus Kyu zu, nachdem er ihm den Schlüssel aus dem Maul und ihn auf den Arm genommen hatte.
      Der Fuchs, der mit einem wütenden und keinem stolzen Greis gerechnet hatte, schüttelte irritiert den Kopf.
      „ Das hohlen wir bald nach, das ist eine interessante und lustige Geschichte“, feixte der Mensch.
      Kyu wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, als er bemerkte, dass ein paar trüber, schlammfarbener Augen ihn und Dädalus intensiv beobachteten.
      „Dädalus?“, setzte er an, aber da waren die Augen schon wieder verschwunden.
      „Hmm?“
      „Ach nichts!“

      ~ * ~
      Brianna durchschritt die Torpforte und gelangte in einen wunderschön dekorierten Vorraum von nicht zu verachtender Größe. In der Mitte war ein dunkelblauer Teppich aufgerollt, dessen Ränder mit silbernen Wellen verziert waren. Am Durchgang zum Korridor standen zwei Soldaten in ihren festlichen Rüstungen. In ihren Händen hielten sie stolz das Banner der Schwanenstadt.
      Sogleich eilten zwei Diener herbei und nahmen den ankommenden Herrschaften die Umhänge ab, ohne auch nur ein Wort zu sprechen oder sie direkt anzusehen. Unaufgefordert folgte Brianna dem Läufer. An den Wänden links und rechts hingen geschichtenerzählende Bilder. Teils bildeten sie heroische Taten, großherzige Fürsten der Stadt und wohlhabende Menschen ab. Die Rothaarige hielt inne und musterte einen von ihnen. Ein von Wolken verdunkelter Himmel, Andeutungen von grellen Blitzen am Horizont, tosende Wellen die sich an steilen Klippen brachen; am Ufer standen Figuren die mit hocherhobenen Laternen auf das wütende Meer hinausleuchteten und in der Mitte des Gemäldes war ein prächtig weißes Schwanenschiff.

      „Amroth, König von San Fardo im tobenden Sturm des Schicksals. Es sollte ihm nicht bestimmt sein, seine Geliebte und seine Kinder wieder zu sehen. Zumindest nicht in dieser Welt“, sagte jemand mit einer dumpfen, traurigen Stimme. „Eine grausame Vorsehung, doch führte sie zum Umbruch und machte die Stadt zu dem was sie heute ist. Wir wären nicht hier und würden auf das Gemälde starren“, erzählte der Fremde unaufgefordert weiter. Brianna fixierte den Mann, den sie nicht kannte, der ihr aber freundschaftlich den Arm hinhielt, um sich unterzuhaken. Ohne weiter darüber nachzudenken, ergriff sie ihn und gemeinsam setzten sie ihren Weg fort.

      Vor ihnen eröffnete sich ein großer Saal. Er war hell beleuchtet und bunten Gardinen geschmückt. Von der Decke hingen duzende Girlanden aus blauem, weißen und silberbestickten Stoff. In die Ecken und an die Wände hatten sie hohe, in sattes grün getauchte Pflanzen gestellt und durch die hohen Fensters wären die letzten Strahlen der untergehenden Sonne geschienen. Der Saal war gefüllt mit Menschen in pompösen Kostümen und mysteriösen Masken. In der Mitte wurde zu einer herrlichen Orchestermusik getanzt und am Rande waren die Menschen in Gespräche vertieft.
      „Ich hoffe später auf einen Tanz mit einer so reizenden Dame, oder? Allerdings will ich auch noch die hors d'oeuvres probieren? “, murmelte der große Mann, der vom Langarmstamm kam, wie die Rothaarige erkannte, ehe er vom Gewühl der Menschen verschluckt wurde.

      ~ * ~

      Ioreth drückte den Korb fester an sich, um sich durch die Massen von Menschen zu drücken.
      So was brauchte ich nochmal? Ach ja genau ich wollte frisches Obst und Gemüse kaufen und natürlich nach ein paar Kräutern Ausschau halten
      Sie hatte ihr blondes Haar zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden und trug ein schlichtes zitronengelbes Kleid, welches vor allem wenn die Sonne darauf fiel, fast blendend strahlte.
      „ Guten Tag Ioreth!“ Sie fuhr herum und entdeckte das Gesicht eines kleinen Jungen. Er war der Sohn einer Frau, mit der sie in den Heilhäusern arbeitete.
      „ Sei gegrüßt Fero“, lächelte Ioreth, um mit den Jungen auf Augenhöhe zu sein, „ was machst du denn hier allein?“
      „ Ich soll für Mama ein paar Sachen einkaufen. Sie will heute groß für uns Kochen!“. Der Junge strahlte und zeigte dabei ein paar Zahnlücken.
      „ Na dann solltest du dich lieber beeilen, sonst wird sie noch sauer. Außerdem treiben sich ja berüchtigte Piraten in der Stadt herum. Richte ihr liebe Grüße aus!“, sagte Ioreth und wuschelte Fero einmal durchs rötliche Haar, bevor er schon wieder in der Menschenmenge verschwunden war. Ioreth lächelte herzlich. Sie hatte sich gut in Water 7 eingelebt und hatte die Stadt des Wassers schon bald in ihr Herz geschlossen.
      Ihre Augen fuhren über die Stände des kleinen Marktes im dritten Ring, und sie musste feststellen, dass mit jeden Tag das Angebot dürftiger würde.
      Mit einem Korb voll frischer Tomaten, Auberginen und Petersilie machte sie sich auf den Weg.

      Sie nahm den üblichen Weg durch die kleine Gasse, wo es eine kleine Kaffeestube gab und wo es immer so herrlich duftete, dass es ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Ihre kleine Wohnung war in der äußersten Hälfte des dritten Ringes, in der Polargasse. Sie hatte lachen müssen, als der Beamte gesagt hätte, dass man dort für sie eine Wohnung gefunden hatte.
      Ioreth kramte gedankenverloren in ihrem Korb nach dem Schlüssel, als sie den Kopf hob erschrak sie so heftig, dass sie das Gemüse fallen ließ und die Auberginen, wie Murmeln über den weißen Steinboden kullerten.
      „Sind Sie Ioreth Harvaldson?“, fragte der Mann mit gestochener und aalglatter Aussprache.

      ~ * ~

      Die festliche Beleuchtung belendete Brianna einen Moment und während sie versuchte sich in der Menge aus festlichen Kleidern und Masken zu orientieren, wurde sie von einem untersetzten Mann zum Tanz aufgefordert.
      „ Gestatten sie ein Tänzchen werte Dame?“.
      Brianna nickte stumm und nahm die Einladung zum Tanz als Möglichkeit an unter der Menge der feiernden Gäste den Stadtrat auszumachen, der bisher noch nicht aufgetaucht war.
      Der fremde Mann legt seine kräftige Hand unter ihr Schulterblatt und gemeinsam begaben sie sich in Pose, bevor sie im Rhythmus des Orchesters und der anderen Tanzpaare durch den Raum schwebten. Die Rothaarige bemerkte, wie es dem Mann, der mindestens ein oder zwei Köpfe größer war als sie, nicht gelang ihr in die meergrauen Augen zu blicken und den Blick vor Scham gesenkt hielt.
      Für einen kurzen Moment setzten die kräftigen und tiefen Töne der Trompeten aus und nur die hohen, weiblichen Töne der Flöten und Klarinetten waren zu hören. Zeitpunkt für die Frauen zum nächsten Partner zu wechseln.
      Brianna drehte sich um die eigene Achse und genoss für einen Moment die Musik, genoss die Schwerelosigkeit und die heitere Atmosphäre und mit einem Schlag wurde ihr bewusst, warum Dädalus den Karneval als besten Zeitpunkt sah, um die Schlüssel zu holen. Die Menschen waren frei und unbeschwert, sodass sie das Böse kaum wahrnahmen.
      „ Wenn erst einmal Krieg und Not den Alltag verdrängen, ist alle Hoffnung tot und Verzweiflung wird der neue Alltag…“, sie murmelte die Worte geistesabwesend und die tiefe Stimme des Mannes, der die Führung übernommen hatte, riss sie aus ihrer Trance.
      „ Ganz genau!“.
      Sie erkannte den taxierenden Blick ihres Gegenübers durch die Maske, die in kräftigen Frühlingsfarben gehalten war und dessen Ränder vergoldete Federn zierten.
      „Du…du…wie kommst du hierher, Crane?!“, keuchte sie, als sie ihn von sich wegzudrücken versuchte, aber der Hüne hielt sie fest umklammert und gemeinsam verharrten sie in vollkommener Stille, während die anderen Paare, um sie herum tanzten.
      25.Kapitel: Signore Dieci


      Ihr Herzschlag hämmerte gegen ihren Hals und ihr Blut warf Blasen, als Crane sie immer noch in eisener Umklammerung hielt. Seine Arme hatten sich schraubstockartig um sie gelegt und sich zu ihm gezogen, sodass ihre beiden Masken sich jetzt beinahe berührten. Sein Atem ging unregelmäßig, aber es war ihr nicht möglich in seine Augen zu schauen.
      Weil keine mehr da sind Brianna…du hat sie ihm geraubt…du hast ihm das einzige geraubt, was noch Güte in sich trug…
      Plötzlich durchschnitt ein Räuspern und eine belegte Stimme, die Stille, die sich über sie gelegt hatte, wie der letzte Schnee des Frühlings über eine Blumenwiese. Er klang verletzt und beinahe liebevoll.
      „Du trägst es wieder?“
      Brianna blinzelte irritiert, aber da wurde ihr klar, dass sein Blick auf ihren Hals gerichtet war und damit auf das silberne Emblem, welches darum baumelte.

      ~ Einundzwanzig Jahre zuvor ~

      "Dieses Baumes Blatt, der von Osten
      Meinem Garten anvertraut,
      Gibt geheimen Sinn zu kosten,
      Wie's den Wissenden erbaut.
      Ist es ein lebendig Wesen,
      Das sich in sich selbst getrennt?
      Sind es zwei, die sich erlesen,
      Dass man sie als eines kennt?
      Solche Fragen zu erwidern
      Fand ich wohl den rechten Sinn.
      Fühlst du nicht an meinen Liedern,
      Dass ich eins und doppelt bin?"
      Lerchengleich war die Stimme der Frau mit dem haselnussbraunen Haar, die auf der kleinen Holzbühne stand und die Töne in die Luft entließ. Sie umschwirrten die Leute, die sich auf den kleinen Platz versammelt hatten, der den Namen Rabenplatz trug und im Osten, einem der ärmeren Viertel Chasetown, lag.
      Bezaubert von der schönen Stimme applaudierten die Leute und in Ekstase schrien sie den Namen Rosenstimme.
      Brianna saß auf den großen Weinfass und biss in den prallen Apfel, den ihr der Wolkentänzer geschenkt hatte.
      „ Na du kleine Feuerhexe?“, sagte er und wuschelte ihr durchs lockige Haar.
      „ Deine Mutter singt heute wieder wunderbar. Schau nur, wie die Leute schreien vor Begeisterung. Das gibt heute viel Trinkgeld für sie“, brummte der kräftige Mann und genehmigte sich nun selbst einen Bissen seines Apfels, den er dem vier Jahre alten Mädchen geschickt aus der Hand geangelt hatte.
      Mit großen, grauen Augen musterte das junge Mädchen den Wolkentänzer, denn noch immer war sie fasziniert, dass so ein stämmiger Mann, wie eine Feder auf dem dünnen Seil tanzen konnte. Nach einiger Zeit entgegnete sie heiter, „ Ja das stimmt wohl!“.
      Irina, der das üppige, braune Haar bis zur Hüfte reichte, verbeugte sich vor dem Publikum und gab noch eine kleine Zugabe, auf das Drängen der Marktbesucher hin.
      „ Brianna, ich mach mich jetzt dann mal ein wenig locker. Nach deinem Vater, darf ich auftreten“, brummte der Wolkentänzer, streichelte ihr noch einmal durchs Haar und stapfte schweren Schrittes davon. Es war ein warmer Frühlingstag und die ersten Krokusse sprossen bereits aus dem ehemals vereisten Boden und sorgten für farbige Abwechslung auf den noch bräunlichen Wiesen.
      „ Wer bin ich?“.
      Ein Schreck durchfuhr Briannas Körper, der aber sofort vor einem Gefühl inniger Geborgenheit verdrängt wurde. Die rauen Hände und die bassige Stimme ihres Vaters würde sie stets erkennen. Manchmal dachte sie, dass seine Stimme so tief war, weil ihm das Feuer den Rachen verrußt hatte.
      „Prinzessin halt mal still. Ich hab was für dich“, flüsterte er ihr ins Ohr und obwohl Brianna das Gesicht ihres Vaters nicht sehen konnte, wusste sie, dass er sein breitestes Grinsen aufgesetzt hatte.
      Das Metall fühlte sich kalt an, aber als das silberne Emblem um ihren Hals baumelte wollte sie es nie mehr missen.
      „ Jetzt ist es dann wohl soweit, du bist offiziell eine Spielfrau“, schmunzelte ihr Vater und er stellte sich neben sie. Sie warf den Apfelbutzen weg und lehnte sich an ihn. Er war das komplette Gegenteil des Wolkentänzers, vielmehr so hätte man sich einen Seiltänzer vorstellen müssen. Er war groß, drahtig und schlank.
      „ Deine Mutter sieht wunderschön aus. Ich liebe sie von Tag zu Tag mehr“, murmelte ihr und Brianna lächelte, als er in seinen Augen erkannte, wie verliebt er in sie war, die jetzt Platz für den Feuertänzer, ihren Vater, machte.

      ~ In der Gegenwart – Nördlich des Doms~

      Kaisa schlenderte durch den Garten, der im nächtlichen Mondlicht fast bläulich erleuchtet wurde.
      Ihre Augen fixierten die Glühwürmchen, die in emsiger Manier, durch den Garten schwirrten. Sie seufzte und lehnte sich über die Brüstung, die den im zweiten Stock gelegenen Garten von den steilen Gassen trennte, durch die sich die Kanäle San Fardos schlängelten. Kaisas grünes Haar war geöffnet und hob sich in einem wohligen Kontrast von dem safrangelben Tuch aus Seide ab, welches sie über ihre Schultern gelegt hatte. Sie stützte sich auf ihre Hand und blickte hinauf zum Mond, der gerade am Zunehmen war, und sie irgendwie verstohlen musterte. Der Schauer war zuvor war kurz gewesen, wonach es nun auf diesem grünen Fleckchen Erde in der Stadt des Karnevals nach frischem Gras duftete.
      Ein Glühwürmchen umkreiste ihren Kopf und Kaisa musste Lächeln, bevor sie noch einmal richtete, ob ihr cremefarbenes Oberteil auch die Stellen an ihren Armen und ihrem Hals richtig verdeckte. Ihre dünnen Finger fuhren gedankenverloren über die Brüstung aus Marmor und sie flüsterte unverständliche Worte in die Nachtluft hinaus. Ihr warmer Atem zeichnete sich als warmer Dampf in der pechschwarzen Dunkelheit ab.
      „ Entschuldigt?“, räusperte sich eine strenge Stimme und Kaisa drehte sich zaghaft um. Vor ihr stand ein Mann, der mindestens zwei Meter dreißig groß war, und den weißen Umhang der Marine lässig über der Schulter trug. Seine schlichte Maske trug er widerwillig, das merkte die junge Frau sofort.
      „ Ja bitte?“, erwiderte Kaisa härter als sie es gewollt hatte, was den Mann aber nicht zu irritieren schien.
      „Wer seid Ihr und was macht ihr hier?“, fuhr er in sachlichem, beinahe sterilem Tonfall um. Kaisa, die keine Zeit hatte, um alles nötige zu erklären, nahm ihre edle Maske ab, woraufhin sich die Augen des Marinekonteradmirals weiteten.
      „Frau Kaisa Hari, von der CP9, Sir“, quiekte eine piepsige, ölige Stimme und die Person, der sie zugeordnet werden konnte, löste sich aus dem Schatten des großen Konteradmirals. Er ging Xiniu vielleicht bis zur Mitte des Oberschenkels, war untersetzt, trug eine Brille und hatte seine fettigen Haare äußerst unelegant nach hinten gekämmt. Seine Maske wirkte viel ausgefallener und Kaisa war sich sicher, dass er unbedingt ein Lob für diese Anschaffung erwartete.
      Die kühlen stahlblauen Augen taxierten die beiden Marinesoldaten kurz, ehe sie stumm nickte. Xiniu verbeugte sich erhaben. Sein langes, schwarzes Haar hatte er ganz schlicht im Nacken zusammengebunden und offenbarte so seinen muskulösen, kräftigen Hals.
      „ Wir sind Konteradmiral Xiniu und Flotillenadmiral Mármaros! Wir wurden mit einer kleiner Division hergeschickt, um die Kathedrale zu schützen.
      „ Wir wussten aber nichts von eurer Mithilfe bei dieser Mission!“, protestierte Mármaros scharf, wich aber sofort wieder ein wenig hinter dem Mantel des Soldaten zurück, nachdem sich der Blick der Agentin verfinsterte.
      „ Ich war in der Nähe und da hielt es die Weltregierung für eine gute Idee, wenn ich Ihnen Gesellschaft leiste. Sie können formellen Protest an oberster Stelle einreichen, Mármaros“, entgegnete sie gelassen, nachdem sie an ihrer Zigarette gezogen hatte.
      Sie hatte sich derweilen lässig auf die Brüstung gesetzt und ihre Maske wieder angelegt, denn die Marinesoldaten hatten ihr mitgeteilt, dass sie sich bald mit einem Vertreter des Rates der Zehn treffen würde, der sie zum Dom bringen würde.
      „ Natürlich hat San Fardo selbst Maßnahmen ergriffen und eigene Soldaten dort postiert, aber man kann ja nie wissen.“
      Ein Glühwürmchen stupste leicht an Kaisas Nase und sie musste aus einem unerklärlichen Grund Lächeln, bevor sie ihnen symbolisierte, dass sie verstanden hatte. Sie hörte den schweren Gang des Mannes bereits, ehe er durch die hölzerne Tür in den Garten gestolpert kam. Er war schweißgebadet, atmete schwer und tupfte sich mit einem bestickten Tuch die salzigen Perlen aus der Stirn. Feindselig musterte er sie allesamt mit seinen trüben, wächsernen, gelblichen Augen.
      „Kommen Sie mit mir! Signore Dieci konnte leider nicht persönlich kommen“, murmelte er undeutlich und humpelte voraus, woraufhin ihn die Marinesoldaten und Kaisa folgten.

      ~ Südlich des Doms ~

      Dädalus stolperte irritiert durch die Menge, während sich auf die Zehenspitzen stellte, um noch mehr sehen zu können. Allerdings war der Wissenschaftler so noch immer kleiner als die meisten anderen Besucher, sodass Kyu kurzerhand auf seinem Kopf kletterte und über die Köpfe der anderen hinweg zu dem imposanten Gebäude starrte.
      „Siehst du was?“, brummte Dädalus genervt von oben, dem es überhaupt nicht zusagte als Schemel missbraucht zu werden.
      „Von ihr oben, hab ich eine tolle Sicht! Schade, dass du das nicht auch sehen kannst, Dädalus-sensei“, spottete Kyu zufrieden, der es genoss sich für ein paar Gemeinheiten der letzten Tage revanchieren zu können. Seine pechschwarzen Augen brauchten dennoch einen Augenblick, um das monumentale Bauwerk begreifen zu können. Zwei schlanke, mit filigranen Details versehene Türme flankierten einen gewaltigen Mittelbau. Den Eingang zum Dom bildeten zwei pompöse, vergoldete Flügeltore, die von einem bombastischen, runden Buntglasfenster gekrönt wurden. Man hatte die Türme mit Fackeln gesäumt, sodass sie wie lebendige Feuersäulen in der dunklen Mondnacht erschienen.
      „Gleich geht es los!“, zischte er, woraufhin Dädalus nur trotzig die Unterlippe vorschob und Anfing mit dem Schlüssel in seiner Tasche zu spielen.
      „Oh er ist da!“, raunte der Fuchs, aber Dädalus hatte es auch so gemerkt, denn plötzlich war der gesamte Platz, von dem man einen uneingeschränkten Blick über den großen Kanal auf die Dominsel hatte, verstummt. Kyu musste die Augen zusammenkneifen, als ihm plötzlich etwas nach oben gereicht wurde.
      „Bevor du dir die Augen noch kaputt machst..“, schmunzelte der Greis und dankend nahm Kyu das Fernglas, mit dem er die Person besser erspähen konnte, die einen kleinen Balkon unter dem Buntglasfenster der Kathedrale betreten hatte. Wie bereits Signore Uno, trug auch Singore Dieci, wie er aus den Gesprächsfetzten der anderen Leute erfahren hatte, keine Maske, was ein besonderes Privileg der Stadträte zu sein schien. Er trug ein formelles kardinalrotes Gewand, ein ebenfalls rotes Birett und stützte sich auf einen Kreuzstab ab. Kyu achtete kaum auf die Worte, denn der auffrischende Wind schien die heiseren Worte des alten Mannes zu verschlucken, der die historischen Besonderheiten des Festes erläuterte. Immer noch war der Fuchs bemüht in dem Gesicht des Mannes, welches ein verhärmter Ausdruck, blutunterlaufene Augen, sowie tiefe Falten zierten.
      „Komm Kyu lass uns gehen, wir kommen an ihn nicht ran! Was machst du denn da?“
      „Er…er ist blind, glaube ich“, stammelte Kyu, als plötzlich tosendes Geheul und Jubelrufe durch das Publikum hallten.
      „Vielen Dank Signore Dieci! Leben Sie hoch Erzbischof Lucius-sama!!“, schrien sie in Chor, als der alte Mann griesgrämig von dem Balkon in die Dunkelheit des Dom verschwand.
      „Komische Gestalt“, murmelte der Fuchs, als er plötzlich in die vor Entsetzen geweiteten Augen von Dädalus starrte.
      „Kyu..der…der Schlüssel ist weg!“
      26.Kapitel: Verschwunden


      „Was?! Wie kann das möglich sein?“, blaffte Kyu, der an Dädalus heruntergeklettert war und jetzt den Boden absuchte, ob sich der goldene Schlüssel nicht irgendwo in der Nähe befand. Allerdings verschluckten die dichten Menschenmassen jegliches Fackellicht, welches die beiden Domtürme spendeten, sodass seine pechschwarzen Augen in der Finsternis nichts erkennen konnten.
      „Keine Ahnung…eben war er noch da!“, räusperte sich Dädalus, der fassungslos noch einmal alle Taschen abtastete, aber dennoch zu keinen anderen Ergebnis kam. Plötzlich blitzte etwas auf und Kyu sprang von Dädalus Schulter ab und tauchte ein in das Meer aus bunten Kostümen und Massen.
      „Kyu…?!“, stöhnte der Alte, der den blonden Fuchs bereits aus den Augen verloren hatte. Er versuchte ihm zu folgen, aber jener fiel es viel einfacher sich in seiner Fuchsform durch die Beine und Kleider der Besucher San Fardos zu schlängeln, als dem Greis. Jener versuchte sich mit seinem Stock ein wenig durch die Leute zu schieben, wurde allerdings dafür mit beschimpfenden Kommentaren und genervten Blicken bestraft.
      „Ich zieh dir eigenhändig das Fell über die Ohren“, murmelte der Greis genervt, dem es zusätzlich belastete, dass sein Blickfeld durch die einengende Maske gestört war. Mittels Observationshaki nach dem Fuchs Ausschau zu halten, erschien ihm ebenfalls als keine sinnvolle Möglichkeit, denn die Masse an Leuten erschwerte es ihm nur seine Spur ausfindig zu machen. Er hatte die Sandalen in die Hand genommen und streifte jetzt Barfuß über den gepflasterten Boden, als er endlich einen blonden Fuchsschwanz zu sehen bekam. Eilig griff er zu, ehe ein spitzer Schrei zu hören war.
      „Was fällt Ihnen ein, Sie Flegel!!“, kreischte eine dickliche Frau, die sofort die Gelegenheit ergriff und dem verdutzten Wissenschaftler mit ihrer speckigen, ringbesetzten Hand eine gepfefferte Ohrfeige verpasste. Einen kurzen Moment sah er Sternchen, ehe er begriff, dass der Schwanz, den er für Kyus gehalten hatte, teil des Kostüms der Frau war. Noch viel schlimmer war allerdings, dass er so fest daran gezogen hatte, dass er der Fremden den ganzen Unterrock ausgezogen hatte.
      „Ich…ich bitte vielmals um Verzeihung!“, stammelte Dädalus, dem die Schamesröte ins Gesicht gestiegen war und eilig die nächste Gelegenheit nutzte, um zwischen einem aufwendig kostümierten Schwanenpärchen abzutauchen.

      ~ * ~

      Instinktiv schnellte Briannas Hand zu der Halskette, die Crane immer noch fixierte, als hätte sie Angst, dass er sie ihr entwenden könnte. Die Rothaarige nutzte seine Irritation und rammte ihm ihre Absätze in den Fuß, sodass jener laut aufschrie. Sie löste sich aus seinem Griff und rannte durch den Tanzsaal, wobei sie die Formationen der anderen Paare störte, die ihr wütend hinterher riefen.
      Wie kann das sein? Wie kann er noch am Leben sein? Das…das ist doch nicht möglich.
      „Brianna warte!“, rief Crane, der sich wieder gefasst hatte und sich erstaunlich flink durch die Tanzpaare navigierte, bis er Briannas Handgelenk zum Greifen bekam und sie zu sich zog. Und an der Art seiner Berührung realisierte sie, wer dies war. Sie erkannte, dass es sich um die Person handelte, die sie am meisten hasste und am sehnlichsten wiedersehen wollte.
      „M-marc?!“
      Ihr Gegenüber nickte und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Eine Welle von Gefühlen übermannte und lähmte sie zur gleichen Zeit. Ihre beiden meergrauen Augen trafen sich, wie beim letzten Mal, als sie sich in die Augen geschaut und Lebewohl gesagt hatten. Beide trauten sich nicht etwas zu sagen und eine Intensität breitete sich zwischen ihnen aus, dass es Brianna die Nackenhaare aufstellte. Gerade, als sie etwas sagen wollte, ertönte lautes Geschrei und etwas stürzte von der Decke. Schockiert wandten sie sich um und nur wenige Meter entfernt von der Stelle, an der sie gerade gestanden hatte, lag eine seltsam verrenkte Gestalt. Die Tanzpaare waren wie junges Wild hektisch auseinandergestoben und näherten sich jetzt alle wieder der Person, sodass sich ein kleiner Halbkreis um ihn, Brianna und Marc schloss. Plötzlich schlug eine Frau die Hände vors Gesicht und ein erstickter Schrei entfuhr ihrer Kehle.
      „Oh Herr im Himmel…das ist Signore Sette !“
      Marc beugte sich vor und erkannte, dass sich das blütenweiße Hemd des Stadtrats, der den Tanzball eröffnen sollte, langsam mit Blut vollsog. Er ging in die Hocke und seine kräftigen Hände öffneten das vor Blut triefende Hemd, ehe er sich würgend aufrichtete. Die Frau, die zuvor geschrien hatte, fiel ihn Ohnmacht und Brianna erkannte, dass man ihm das Herz herausgeschnitten hatte. Ein erfreutes Gelächter war zu hören, sodass sich Marcs und Briannas Kopf noch oben richtete, wo man von einer Galerie auf den Tanzsaal hinab schauen konnte. Er hatte die langen Arme über die Brüstung gelehnt, von denen noch frisches Blut tropfte und stupste beinahe gelangweilt gegen das Netz voller Luftballone, die am Höhepunkt des Abends auf die Gäste der Eröffnungsfeier niederregnen sollten. Die Schatzjägerin erkannte sofort die Silhouette des mysteriösen Mannes, der sie am Anfang in den Palast begleitet hatte. Er grinste breit und es schien fast so, als würde er die beiden grüßen, die ihn als einzige erkannt hatten.
      „Komm, wir müssen gehen!“, flüsterte Marcs sanfte, kräftige Stimme, die so viel wärmer klang, als Cranes, wodurch sich Brianna noch dümmer vorkam, dass sie ihn nicht erkannte hatte. Die Rothaarige wollte gerade lautstark protestieren, als ein Truppe Soldaten herbeigeeilt kam.
      „Keiner verlässt den Saal, ehe nicht jeder befragt worden ist!“, befahlen sie in stakkatoartigen Tonfall. Marc lächelte hinter seiner Maske, zückte zwei Messer aus seinem Unterärmel und warf sie zu den beiden gegenüberliegenden Säulen, an denen die Halterung des Netzes montiert worden waren. Treffsicher kappte er die Seile, sodass mehrere hundert bunte Luftballons auf die geschockten Besucher regneten. Marc führte Brianna derweil zielsicher durch die Ansammlung an paralysierten Gästen, bis sie durch den Haupteingang nach draußen stolperten. Der Mord hatte sich noch nicht bis zu den vorderen Wachen durchgesprochen, sodass sie problemlos passieren und in einer der Gassen verschwinden konnten.

      ~ * ~

      Missmutig zog Dädalus an seiner Pfeife, die daraufhin bunte Blasen in die kühle Nachtluft spie. Grübelnd hatte er sich auf eine der Bänke auf einem abgelegenen Platz niedergelassen, um eine neue Strategie auszuarbeiten. Die Musik der Gaukler, sowie das Gelächter der feiernden Massen, war hier nur gedämpft zu hören. Offenbar befand er sich in einem der ärmeren Wohnviertel, denn die Häuserfassaden waren heruntergekommen, sodass sich stellenweise dunkle Rußflecken ausgebreitet hatten und der Putz von den Wänden fiel. Ebenfalls spannten sich Wäscheleinen durch die dunklen, zugemüllten Seitengassen.
      „Ich hoffe, dass du klar kommst Kyu-kun, aber wir müssen die Schlüssel heute Nacht besorgen, andererseits werden wir kaum eine Chance bekommen, in die Bibliothek einzudringen und die Prophezeiung zu erlangen“, murmelte er, als sich seine Ohren spitzten. Er fühlte den bedrohlichen Atem, noch bevor sich das Messer an seine Kehle legte. Süßliches Parfüm stieg ihm in die Nase und der warme Odem kitzelte seine Wange, als eine samtweiche Stimme ihm ins Ohr flüsterte.
      „Was macht ein alter Greis, denn noch so spät in diesen dunklen Gassen?“

      ~ * ~

      „WIE KANNST DU MIR ÜBERHAUPT NOCH UNTER DIE AUGEN TRETEN!!“, schrie Brianna aufgebracht, sodass die Adern an ihren Schläfen und an ihrem Hals gefährlich hervortraten. Ihre Wangen glühten so sehr wie ihre Haare und ihren Augen waren vor Zorn und Tränen gerötet. Marc, der die Maske abgenommen hatte, blickte sie nur stillschweigend an und ließ die Hasstiraden über sich ergehen. Briannas Handabdruck war immer noch deutlich in seinem Gesicht zu sehen. Die Schatzjägerin hatte sich an die andere Seite der hohen Gasse geflüchtet und blickte Marc nun mit einer Mischung aus Verachtung, Verwunderung und Traurigkeit an, die den Braunhaarigen fast das Herz im Leibe zerspringen ließ. Dennoch versuchte er jetzt auf sie einzureden und sie zu beruhigen, um die nahen Wachen nicht auf ihre Fährte zu locken, was allerdings dazu führte, dass Briannas Wut nur noch gesteigert wurde.
      „Bitte versteh doch…ich…ich erklär dir alles in Ruhe, aber wir müssen jetzt erst einmal weg…wir“, setzte er an, aber Brianna schüttelte den Kopf und rannte davon.
      „Brianna?!“, rief er ihr hinterher, aber er wusste, dass es keinen Sinn hatte ihr jetzt zu folgen. Resigniert setzte er sich die bunte Federmaske wieder auf und schlug die nächste Gasse ein, wo er hinter ein paar maroden Holzkisten sein Skyboard versteckt hatte. Geschickt schwang er sich darauf, um Briannas Weg aus der Luft zu folgen, um das Gespräch fortzusetzen, wenn sie sich beruhigt hatte.
      Keuchen verlangsamte sie ihren Schritt. Die Rothaarige hatte keine Ahnung, wie lange sie gelaufen war. Sie hatte sich gerade die Maske vom Gesicht gerissen, um besser atmen zu können, als sie einen leisen Kinderschrei hörte. Blitzartig rannte sie weiter und blickte sich um, in der Hoffnung den Ursprung des Schreis lokalisieren zu können, aber der aufsteigende Nebel verschluckte die Gasse und so entschied sie sich instinktiv eine Querstraße weiter zu rennen.
      Brianna wäre fast über das am Boden liegende Mädchen gestolpert, so schlecht war die Sicht. An ihrem schäbigen Kleid und der fehlenden Maske erkannte Brianna, dass es wohl eines der Bettlerkinder sein musste, von denen die Rothaarige in Zug gehört hatte.
      „ Oh mein Gott ist alles in Ordnung? Was ist passiert“, keuchte Brianna und vor Kälte konnte sie ihren eigenen Atem sehen.
      Das Mädchen am Boden wimmerte nur leise und als sich Brianna herunter bückte konnte sie die rot-verquollenen Augen sehen. Sie versuchte dem Mädchen aufzuhelfen, aber als sie sie an der Hüfte berührte, griff sie in den feuchten Stoff. Er hatte sich bereits voll Blut gesogen.
      „ Hilfe ist hier jemand?“, rief Brianna, die es allein nicht schaffte das wimmernde Mädchen, das so schwer wie ein Sack Kartoffeln zu sein schien, aufzuheben. Erleichtert blickte sie nach rechts als sie Schritte hörte.
      „ Du kannst ihr nicht helfen…du kannst niemanden helfen“, wisperte eine barbarische, dunkle Stimme. Und Brianna riss die Augen weit auf, als sie durch den Nebel die erhabene Gestalt eines Mannes erkannte.
      „ Schau sie dir an…so unschuldig…so klein“, fuhr der Mann fort.
      „ Ha-habt Ihr dem Mädchen das angetan?“, fragte Brianna, provozierender als sie es beabsichtigt hatte.
      Brianna du bist so dumm! Du hast nicht einmal dein Steckenpferd dabei und jetzt legst du dich mit diesem Fremden an, die gerade erst ein Mädchenvor deinen Augen abgestochen haben. Und hier scheint auch sonst niemand zu sein
      Der im Nebel der Gasse verhüllte Mann blickte sie herablassend an, bevor er nur verächtlich schnaubte. Mit grunzenden Tönen kam er ein paare Schritte näher. Das Mädchen wimmerte immer mehr und der Schatzjägerin wurde klar, dass sie in ihren Armen zu verbluten schien. Das Herz pochte Brianna bis zum Hals, sie wollte sich bewegen, konnte es aber nicht. Stattdessen verkrampften sich ihre Hände im Stoff des Mädchens, welche zu ihren Füßen lag. Ihre Finger waren von Blut bereits getränkt und ihre Gedanken rasten, während die Gestalt immer weiter auf sie zu schlich. Eine unnatürlich starke Angst stieg in ihr auf. Sie legte sich zunächst über sie wie eine Schicht aus Frost, ehe sie ihren ganzen Körper zu infizieren schien. Sie lähmte ihre Arme, ihre Beine, verlangsamte ihren Herzschlag und verwandelte sie in eine unbewegliche Puppe. Der Mann war jetzt ganz nahe. Sie flüsterte einen Namen, ehe sie zusammenbrach und sich die Dunkelheit wie ein Schleier über ihre Augen und ihr Herz legte.

      Der Skyboarder huschte über die Dächer der Kanalstadt und seine scharfen Augen suchten jedes Detail ab, aber er konnte Brianna einfach nicht entdecken.
      „Es ist beinahe so, als wäre sie vom Erdboden verschluckt worden“, murmelte er in die kühle Nachtluft, ehe er die Vivre Card herauszog, die ihn zu Dädalus führen würde.
      27.Kapitel: Die Waisenkinder von San Fardo


      Behutsam legten sie den regungslosen Körper auf einen Stapel Decken und postierten sich um ihn herum. Ein Kind mit kurz geschorenen grünen Haaren nahm einen Stock und stocherte im Fell herum.
      „Glaubst du, dass er tot ist?“
      „Schmarrn, Riko, der atmet doch noch!“, warf ein hageres Mädchen ein, dessen Gesicht voller Schmutz war.
      „Außerdem hab ich nur kurz drauf gehauen!“, schaltete sich der Größte und vermutlich Älteste der Gruppe ein. Er hatte schulterlanges schwarzes Haar und trübe, braune Augen.
      Orônel, warum hast du ihn überhaupt überwältigt? Sollen wir ihn grillen?“, fragte Ricko, der den Schwarzhaarigen hoffnungsvoll anlächelte und dabei seine diversen Zahnlücken präsentierte. Orônel zuckte mit den Schultern, während seine Hand in seine Hostentasche glitt und mit dem goldenen Metall spielte, welches er dem Fuchs wieder abgenommen hatte.
      „Mir doch egal, was ihr mit dem Vieh macht, solange die alte Schabracke nicht mitbekommt, dass wir uns illegal was zum Essen organisiert haben, soll es mir egal sein“, brummte Orônel, ließ sich auf ein unbequemes Bett aus Laken fallen und steckte sich eine Zigarette an, die er in der Stadt gestohlen hatte.
      „Das heißt jetzt?“, fuhr der siebenjährige Riko fort, wodurch er sich sofort einen kräftigen Schlag auf dem Hinterkopf von dem braunhaarigen Mädchen einfing. Sie war zwei Jahre älter als er, aber alle Kinder fürchtete sie, denn sie hatte einem der Aufseher schon einmal fast einen Finger abgebissen.
      „Nicht grillen, Schwachkopf, sondern roh fressen!“
      „Hör auf Lea!“, grinste Orônel und ließ lässig Rauch zwischen seinen Lippen emporsteigen. Lea blickte den Elfjährigen schmachtend an, ehe sie eine zersprungene Glasscherbe aus ihren löchrigen Stiefeln zog, um den Fuchs das Fell abzuziehen. Im selben Moment jedoch kam ein vollkommen abgemagerter Junge um die Ecken gerannt, dessen Wange eine klaffende Strieme zierte.
      „Macht, dass ihr hier wegkommt. Die Alte kommt!“
      Das ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen, stoben auseinander und rannten durch die unterirdischen Gewölbe zurück zum Waisenhaus, ehe sie entdeckt wurden.

      ~ Water 7 ~

      „ Guten Tag“, begrüßte sie eine junge Frau mit rosigen Wangen, heller Alabastahaut und rotblonden Haaren.
      Ioreth hatte das Klingeln überhört, und schrak zusammen als das Mädchen und der Mann plötzlich vor ihr standen. Sie trug ein blütenweißes Kleid, was ihre Haut nur noch blasser erschienen ließ. Außerdem hatte sie unzählige Sommersprossen auf den Gesicht.
      „ Guten Tag, wie kann ich Ihnen helfen?“, setzte Ioreth dennoch freundlich hinzu, obwohl der Mann mit den kalkweißen Haar und den wilden Augen sie finster musterte.
      Das Mädchen schlenderte, ohne etwas zu sagen durch den Laden, und fuhr mit ihren Fingern über sämtliche Gläser und Bücher, die in den Regalen standen. Hier und da klopfte sie mit ihren Nägeln gegen ein Gefäß, was ein klirrendes Geräusch verursachte, oder zog ein wenig an den herabhängenden, getrockneten Kräutern und Gemüse. Sie bewegte sich dabei so bewusst weiblich, dass Ioreth aus einem unerklärlichen Gefühl mulmig wurde. Der andere Mann, der zwei Katana bei sich trug, lehnte sich gegen die Tür ihres Kräuterladens und spielte ein wenig provokant mit seinen Muskeln.
      „ Wie kann ich behilflich sein?“, wiederholte Ioreth lächelnd, denn die Nervosität stieg daraufhin rasch in ihr auf. Die junge Frau schwang sich elegant auf den Tresen, schlug die nackten Beine übereinander, während sie derweil, mit einem Gesichtsausdruck der sowohl Freude, wie auch Langeweile ausdrückte, in einen der Bücher über Kräuter des Nordens blätterte.
      „Fang endlich an, Ëris“, brummte er missmutig und tippte nervös mit dem Fuß auf und ab. „Ich möchte noch vor der scheiß Aqua Laguna hier weg!“
      „Natürlich, Silas-Schätzchen!“
      Das Mädchen blickte ihren Begleiter lüstern an, stellte das Buch verkehrt herum in das Regal zurück und hüpfte beherzt zum Tresen, wo sie die Flaschen in Empfang nahm. Ioreth blickte nervös zwischen den beiden schweigsamen Kunden hin und her, die sie gar nicht zu beachten schienen. Doch an dieser Art ahnte sie bereits, noch ehe Ëris sie unsanft gegen den Stuhl presste, weswegen sie gekommen waren.

      ~ San Fardo – Unter dem Dom ~

      Die blassen Flammen der Fackel erfüllten die uralten Gewölbe mit einem düster schummrigen Licht.
      Es tropfte von den uralten Decken und die Fackel, welche der Gestalt den Weg wies, flackerte verärgert, als eine Wasserperle zischend in ihren geisterhaften Flammen verdampfte.
      Er schritt so unzählige Minuten durch die unterirdischen Hallen, wobei sie keiner einzigen Seele begegneten. Die Schritte der Gestalt hallten durch die Dunkelheit, aber niemand schien sich daran zu stoßen. Immer wieder konnte man Silhouetten erkennen, die sich tiefer in die Gewölbe zurückzogen, um sich vor den erhellenden Flammen zu schützen, aber es waren nur einfache Schatten..
      Endlich kam er zu einer hölzernen Tür, auf die in uralten Runen Symbole und Formeln geritzt waren. Ein Lächeln huschte über das in Schatten getauchte Gesicht der Gestalt, ehe er an der Tür klopfte..
      Ein untersetztes Männchen mit trübem Ausdruck öffnete ihm die Tür. Einen kurzen Moment hielt er inne und begutachtete den Mann. Es bedurfte jedoch nur eines flüchtigen Blicks auf das dürftig erhellte Gesicht und schon mischte sich Erkenntnis mit Angst und zog sich wie ein Film über seine tiefen Falten. Ohne ein weiteres Wort bat er die Gestalt demütig herein.
      Bläuliches Halbdunkel hüllte alles ein, so dass die Konturen einer breiten Treppe gerade eben angedeutet wurden.
      „Lucius-sama. Die Gäste der Marine sind soeben eingetroffen. Sie warten vor den Toren der Kathedrale auf euch“, haspelte die Gestalt, die nur mühevoll mit ihrem lahmen Bein folgen konnte. Gemeinsam durchquerten sie ein Gewirr aus Gängen und von Büchern überquellenden Regalen, die sich von der Basis zur Spitze streckten und formte einen wahren, verschachtelten Bienenstock einer gigantischen Bibliothek von undurchschaubarer Geometrie.
      Der Mann interessierte sich nicht für die Worte und das Schauspiel, welches sich ihm dort bot. Zielstrebig, wie er auch schon durch die Vorhallen geschritten war, durchquerte er die Bibliothek. Vorbei an tausenden von Buchstaben, die ihn vergeblich hinterherriefen, um ihn in ihre Welt aus Tinte und Papier zu locken.
      Die Mitte des Gewölbes bildete ein Steinaltar. Er war kreisrund und ehrfürchtig blieb die vermummte Gestalt vor ihm stehen und ging auf die Knie. Nach einem Moment der Stille wandte er sich herrisch zu seinem Untergegebenen um, wobei seine milchigen Augen im faden Schein der Fackeln bedrohlich leuchteten.
      „Ich hab am Eingang der Katakomben eine junge Frau zurückgelassen. Hol sie und bring sie in die Kathedrale, verstanden?!“, sprach er streng zu der Person, die sofort ehrfürchtig eine Verbeugung vollführte.
      „Ich kümmere mich derweil um unsere Gäste. Das wird eine lange Nacht!“, lächelte er süffisant und stieg die Treppe hinauf, die ihn in das Hauptschiff der Kathedrale führen würde.

      ~ Die Katakomben von San Fardo ~

      Etwas Nasses tropfte dem blonden Fuchs auf die Nasespitze, sodass er aufgeschreckt hochfuhr. Seine dunklen Augen mussten sich erst einmal an das dämmrige Licht gewöhnen, ehe er realisierte, dass er keine Ahnung hatte, wo er war. Über ihn zogen sich mehrere Gewölbe aus Stein, die allerdings von Moos überwuchert waren. Er selbst ruhte auf einem Berg von feuchten Stofflaken und anderen Krempel, der sich hier angesammelt hatte. Die Luft war unheimlich stickig, modrig und feucht, sodass Kyu das Atmen schwer fiel. Zudem pochten seine Schläfen und er spürte die vom Blut verkrusteten Stellen in seinem Fell.
      Wo zur Hölle bin ich hier gelandet? Wo ist Dädalus? Bin ich noch in San Fardo? Wo ist der Schlüssel?
      Er wollte sich gerade aufrichten, als er im Halbschatten der Mauer ein Augenpaar entdeckte, die ihn verstohlen anblickten. Sein Fell sträubte sich, als er realisierte, dass es nicht nur ein Augenpaar, sondern mehrere dutzende waren, die alle in den verschiedensten Farben schimmerten. Als er das schlammfarbene Paar entdeckte, entfuhr ihm ein röchelnder Schrei aus seiner Kehle.
      „DU!!! Was hast du mit dem Schlüssel gemacht, den wir geklaut haben?“, fuhr er die Gestalten wütend an.
      Ein Raunen, welches sich in den Katakomben bedrohlich echote, entfuhr den Kindern, die sich jetzt eins nach dem anderen aus dem Schatten lösten.
      „Wow ist das cooool!“
      „Bist du ein Teufelskraftnutzer?“
      Sie musterten ihn alle eifrig, wagten es aber nicht, sich ihm zu nähern. Sie hielten Abstand, als wäre er etwas Unnatürliches und Bedrohliches. Sie beobachteten ihn wie ein Tier in einem Zoo. Nur der Junge mit schwarzen Haaren, der seine Zigarette an dem feuchten Gemäuer ausdrückte sagt er nichts. Er überragte die anderen Kinder um einige Köpfe und etwas Verhärmtes lag in seinem Gesicht, was ihn um Jahre altern ließ. Kyu musterte ihn intensiv, denn irgendetwas an diesem Jungen kam ihm bekannt vor. Jedoch wurde dem Fuchsjungen schnell klar, dass er immer noch das Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte. Als er sich in einen Menschen verwandelte, weiteten sich sogar Orônels Augen kurzzeitig, der aber schnell die Fassung wiedergewann.
      „Also wo bin ich hier?““
      „Im Untergrund“, entgegnete der Anführer der Kinder kühl, der ein wenig nervös auf seiner Unterlippe kaute.
      „Untergrund?“
      „Unter der ganzen Stadt verläuft ein System aus Tunneln und Katakomben“, murmelte Riku vorlaut, woraufhin ihn Lea wieder in die Seite boxte, sodass sich jener lautstark echauffierte. Kyu lächelte ihm freundlich zu, aber Orônels missbilligender Blick entging ihm dabei nicht. Etwas huschte ihm um die Füße und struppiges Fell streifte seine nackten Beine. Erschrocken zuckte er zusammen, als ein ausgemergelte Ratte an ihm vorbei huschte.
      „Ihr alle geht zurück zum Waisenhaus, bevor Schwester Theresa misstrauisch wird!“
      „Was machst du derweil, Boss?“
      „Ich kümmere mich um unseren Gast!“, raunte er, sodass sich ein schiefes Grinsen über seine vollen Lippen legte. Die anderen Kinder blickten einen Moment unschlüssig zwischen Kyu und Orônel hin und her, ehe sie ihrem Boss Folge leistet und aufbrachen.
      „Sei froh, dass wir ihn nicht gegessen haben“, raunte Riko Lea zu, die ein Glucksen unterdrücken musste, während sie allesamt zum Waisenhaus eilten.
      28.Kapitel: Paola - Die Kurtisane


      Dädalus folgte Paola, die ein rotes Kleid trug, welches im Beinbereich ein wenig eingeschlitzt war und ihre schlanken, aber trainierten Beine, offenbarte. Ihre langen, schokoladenbraunen Haare hatte sie mit einem goldenen Band zu einem langen Zopf zusammengebunden.
      Die Räume des Kurtisanenhauses waren oft mit rosa oder hellroten Tüchern versehen und in fast jeden Raum standen teils getrocknete, teils frische Schnittblumen. Dädalus‘ Augen wanderten interessiert durch den Raum und durch eine der Türen, die die beiden passierten, glaubte er das Gekicher eines jungen Mädchens und das Stöhnen eines Mannes zu hören. Es schauderte ihn ein wenig und er fühlte sich auf einmal unbehaglich. Er war froh, als Paola ihn in ein Zimmer bat, welches ihr eigenes zu sein schien.
      „ Kann ich dir etwas anbieten, Dädalus? Tee oder Kaffee?“, fragte sie die Kurtisane mit liebevollen Lächeln auf dem Gesicht.
      Dädalus, der gerade die Bilder an der Wand gemustert hatte, antwortete abwesend, dass er einen Kamillentee nehmen würde. Während Paola das Wasser aufsetzte und die Kräuter zubereitete, schlenderte Dädalus durch das relativ kleine Zimmer. Er blieb an einem kleinen Tischchen stehen, auf dem ein Spiegel und mehrere Utensilien lagen. Darunter ein silberner Kamm, eine goldene Haarspange und ein azurblaues Parfümfläschchen. Er nahm es und schnupperte leicht daran.
      Als ihm der süßliche Geruch in die Nase stieg würgte es Dädalus und hilfesuchend blickte er sich im Raum um, währenddessen versuchte er den anschwellenden Würgereflex zu unterbinden. Er rannte zu einen der Fenster riss es auf und übergab sich in den Hinterhof des Kurtisanenhauses.
      „ Den meisten meiner Kunden gefällt mein Parfum und bringt sie nicht dazu sich zu übergeben“, scherzte Paola, als sie Dädalus ein Glas Wasser hinstellte.
      Dädalus wurde puterrot und nahm einen großen Schluck des klaren Wassers.
      „Irgendwas da drinnen scheint mir wohl nicht so zu bekommen, Paola-sama!“, schmunzelte der Wissenschaftler, während er sich mit dem Daumen über die faltige Stelle an seinem Hals fuhr, welche getrocknetes Blut zierte.

      ~ Eine Stunde zuvor ~

      „Was macht ein alter Greis, denn noch so spät in diesen dunklen Gassen?“, wanderte eine süßliche Stimme an sein Ohr, die Dädalus einerseits betörte und ihm andererseits das Blut in den Adern gefrieren ließ. Der Wissenschaftler räusperte sich leicht, nachdem er die Fassung wiedergewonnen hatte.
      „Eigentlich hab ich ein stilles Örtchen gesucht, aber in dieser Stadt scheint es außer Kanäle keinen Platz zu geben, wo ich mich in Ruhe erleichtern kann, ohne mir auf die Sandalen pinkeln zu müssen!“
      Auf seine Worte verstärkte sich der Druck des blanken Metalls und er spürte wie ihm das warme, dickflüssige Blut über die dunkle Haut rann. Dädalus spürte die Anwesenheit der anderen Männer, noch ehe sie mit strengem Unterton das Wort ergriffen.
      Signora Nove, dieser Mann soll auf Befehl Signore Diecis als Gefangener in den Dom gebracht werden“, schaltete sich einer der Stadtwachen ein, die einen schwarzen Wams, rote Puffärmel mit schwarzen Streifen, rotes Beinkleid mit weinroten Streifen trugen und ihre Hellebarde geschultert hatten. Im folgenden Atemzug löste sich der Druck auf Dädalus Kehle und Signora Nove wirbelte herum, während sie die beiden Dolche geschickt in die Adamsäpfel der beiden Gardisten schleuderte. Ohne einen weiteren Laut kippten beide um und landeten beinahe geräuschlos im Kanal.
      „Die Unannehmlichkeiten tuen mir Leid“, sprach die Frau, der Dädalus nun zum ersten Mal ins Gesicht schaute. Es war eine Frau mit hüftlangen braunem Haar, gekleidet in roten Satin. In ihrer rechten hielt die große Frau einen weiteren Dolch, an dessen Spitze Blut herabtropfte.
      „Diese beiden Soldaten sollte Ihnen wohl mehr Leid tun, als der kleine Kratzer an der Kehle eines Tattergreises“, murmelte er, aber die Frau blickte ihn mit durchdringenden grünen Augen an.
      „Kein gewöhnlicher Greis wird von der Pontificia Cohors Helvetica, die Signore Dieci untersteht, gesucht!“
      „Wie kommt es dann, dass ihr mir als offensichtliches Mitglied des Stadtrates zu Hilfe kommt?“
      Ein Lächeln huschte über die vollen Lippen der Frau, aus welchem Dädalus allerdings nicht wirklich schlau wurde.
      „Sagen wir einmal so…die Feinde meines Feindes sind meine Freunde. Jetzt bleibt nur noch zu klären, warum Lucius euch feindlich gesinnt ist.“
      Die Frau, die sich als Paola vorgestellt hatte, schob einen schweren Stein beiseite, wodurch sich eine kleine Treppe offenbarte, die spiralförmig in die Dunkelheit unter San Fardo führte.
      „Wie? Es gibt eine Welt unter San Fardo?“, staunte der Alte, als er der graziösen, flinken Frau in die Dunkelheit gefolgt war. Ein modriger Geruch nach feuchter Erde und Tierexkrementen stieg ihm in die Nase, aber schlimmer war die undurchdringliche Dunkelheit, die ihn verschluckte, nachdem Paola den Zugang von Innen wieder verschlossen hatte. Nach einem kurzen Augenblick zündete sie eine Gaslampe an, wodurch flackerndes Licht auf ihr Gesicht fiel. Erst jetzt erkannte Dädalus, dass sie mindestens um die fünfzig war, aber dennoch eine ungeheure erotische Ausstrahlung hatte.
      „San Fardo ist eine normale Insel, allerdings beschloss man vor vielen Jahren, dass immer mehr Kanäle gebaut werden sollten, damit auf der kleinen Insel mehr Platz für Häuser ist. Was Ihr hier seht, ist das ehemalige unterirdische Stadtsystem, bevor die Kanäle gebaut worden sind.“

      ~ In den Katakomben von San Fardo ~

      Sie folgten der ummauerten Straßen ein Stück, bis sie eine Ahnenhalle erreichten. Es war keine Grabstätte im eigenen Sinn, nur eine auf Säulengestützte Halle an deren Wände die heroische Geschichte San Fardos erzählt wurde.
      „Komm schnell rein“, forderte ihn Orônel auf.
      „Hier wollen wir bleiben? Es ist wohl kaum ehrenhaft in diesen alten Hallen herumzulungern…“, protestierte Kyu, dem dieser Ort, wie die gesamte unterirdische Welt San Fardos nicht geheuer war.
      Orônel schaute ihn mit erschöpften Augen an: „Großzügig und Hilfsbereit priesen sich unsere Vorfahren. Was wären es für Könige, wenn sie uns nicht ihr Heim als Unterschlupf anbieten würden.“
      Widerspruchslos lehnte sich Kyu daraufhin an die Wand und lies sich auf den Boden gleiten. Die Aufregung die ihm eben noch in den Knochen gesteckt hat legte sich und eine beklemmende Ruhe überkam Kyu.
      „Was wollen du und deine Freunde aus der Bibliothek“, musterte ihn Orônel abschätzend, der dem Fuchsjungen immer noch nicht vertraute, während er mit dem goldenen Schlüssel um seinem Hals spielte.
      „Da bist du leider an der falschen Stelle…ich weiß nur, DASS wir in die Bibliothek müssen, aber derjenige, der uns hierher geführt hat, weiß einzig und allein, WAS wir dort suchen“, antwortete der Blonde wahrheitsgemäß, was das Waisenkind allerdings nicht zufrieden zu stellen schien.
      „Was willst du aus der Bibliothek?“
      Der Blick, der den Fuchs traf, ließ ihn die Luft abschnüren, den er war voller Hass und Verzweiflung zugleich.
      „Das geht dich nichts an!!“

      ~ Am Dom ~

      Völlig bewegungslos stand Kaisa am Rand des Kanals und blickte in das nachtblaue Wasser, in dem sich schemenhafte ihre eigene Silhouette spiegelte. Die Maske und die Kleidung, die ihren Körper bedeckte, schien sie so sehr zu verfremden, dass sie einen Moment dachte, dass sie eine Fremde anstarren würde.
      Was machst du dir hier eigentlich vor, Kaisa? Du bist, seit du denken kannst, eine Fremde…
      Das keuchende Atmen ließ sie herumwirbeln, denn hinter ihr hatte sich Flotillenadmiral Mármaros aufgebaut, der sie feindselig musterte. Seine fettigen Haare hingen ihm in die Stirn und die untergesetzte Gestalt hielt mit triumphierenden Gesichtsausdruck eine Teleschnecke in die Hand.
      „Madame Hari, ich habe gerade mit Direktor Spandam telefoniert..“, setzte er an, woraufhin sich Kaisas stahlblaue Augen schlagartig weiteten.
      „…jener gab sich äußert überrascht darüber, dass sie ihren Auftrag bei der CP8 eigenwillig abgebrochen haben und ohne Autorisierung nach San Fardo gekommen sind!“
      Die Hände der Grünhaarigen ballten sich zu Fäusten, sodass die Knöchel weiß hervortraten. Ein Wind frischte auf, woraufhin der Mantel des Marinesoldaten lautstark im Wind peitschte. Kaisas Blutdruck hatte sich wieder gesenkt, als ihr klar wurde, dass ihr nun keine andere Möglichkeit mehr übrig blieb. Blitzartig setzte sie sich in Bewegung, wobei ihre hohen Absatzschuhe spitze Abdrücke im Pflaster des Domhinterhofs hinterließen. Mármaros konnte kaum reagieren, als ihr Tritt ihn gegen die Außenmauer der Kathedrale katapultierte. Ihr strenger Zopf hatte sich gelöst, woraufhin ihre limettengrünen Haare nun ebenfalls in der lauen Nachtluft wehten.
      „Es tut mir wirklich sehr Leid, Flotillenadmiral Mármaros, aber sie hätten nicht so viel nachforschen sollen!“
      Währenddessen rappelte sich die gedrungene Gestalt wieder auf und Kaisa erkannte, dass seine Haut eine seltsam matte Farbe angenommen hatte. Ebenfalls schien er kaum größere Verletzungen davon getragen zu haben, obwohl er mit voller Wucht gegen das stabile Gemäuer gekracht war. Im nächsten Moment formte der Flotillenadmiral mit seinen Händen eine Kugel, die er wie einen Baseball auf die Agentin der Weltregierung zuschleuderte. Überrascht von der Unversehrtheit und Schnelligkeit ihres Gegners konnte sie dem Geschoss nur knapp ausweichen, sodass das harte Gestein sie unsanft an der Schulter traf und zurückweichen ließ.
      „Die Marmorfrucht, oder?“, keuchte sie erschöpft, während sie sich die schmerzende Schulter hielt.
      Ein Lächeln huschte über die rissigen Lippen des Marinesoldaten, ehe er sich für einen weiteren Angriff wappnete.

      ~ Im Haus der Kurtisanen ~

      „…das ist also euer Begehr“, murmelte die Kurtisane interessiert und fuhr mit ihren Fingern über ihre roten Lippen.
      „Könnt Ihr mich also immer noch als euren Freund betrachten?“
      Wieder lächelte Paola, beugte sich vor, offenbarte dabei einen außerordentlichen eindeutigen Einblick in ihr Dekolleté und drückte dem Greis einen innigen Kuss auf die faltigen Wangen.
      „Das werte ich als ‚Ja‘“, scherzte Dädalus, woraufhin auch Paola lächeln musste. Er lehnte sich im gemütlichen Sessel des stark parfümierten und verspielten Zimmers zurück und schlug die Beine übereinander.
      „Ihr wisst jetzt, wieso ich in die Bibliothek muss und warum Lucius hinter mir her ist, aber wieso wollt ihr dem ollen Kreuzträger ans Leder?“
      Paolas Miene verfinsterte sich schlagartig, ehe sie aufstand und zum Fenster schritt. Gedankenverloren schob sie den karmesinroten Vorhang zur Seite und spähte zu den Buntglasfenstern des Doms herüber, ehe sie monoton zu sprechen begann.
      „Dies liegt alles mehrere Jahre zurück, zu der Zeit als noch Amroth III. König von San Fardo war…“


      Hier geht es ab Kapitel 29 weiter!


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    • Antwort auf Fanpost & 13. Kapitel erschienen

      Entschuldigt den Doppelpost, aber so ist es für die Übersicht einfach besser! :)

      Diesmal setze ich es gleich in den Anfang, dass Kapitel 13 erschienen ist. Es findet sich nicht mehr im Startpost, da die maximale Länge erreicht worden ist, sondern hier!

      @Monkey Shibata

      Monkey Shibata schrieb:


      Aber der Reihe nach. Der Kampf zwischen Brianna und Crane hat nun seinen Höhepunkt erreicht und was mir so wahnsinnig gut an diesem Kampf gefällt, ist der Punkt, dass du ihn nicht zu übertrieben schilderst.
      Nicht das ich diese Übertriebenheit wie sie in den meisten Shonen Manga (und gerade in One Piece) gezeigt wird, nicht mögen würde, im Gegenteil. Aber finde es zur Abwechslung auch mal gut, zu lesen dass die Beteiligten eines Kampfes keine Gebäude einstürzen lassen, oder sich gegenseitig durch meterdicke Steinwände dreschen ^^

      Desweiteren gefällt mir an diesem Kampf, wie blutig er ist. Crane verliert seine halbe Visage und hat mich damit prompt aus diesen einen Patienten aus GA erinnert...

      Also ich weiß nicht, ob dich das jetzt freut oder nicht, aber es wird schon noch zu übertriebenen Kämpfen kommen. Vielleicht nicht ganz so schlimm wie in One Piece, da ich doch noch ein wenig auf Realismus setzen möchte, aber so im Großen und Ganzen: Joa^^
      Der Grund, warum es hier noch nicht so weit ist, liegt zum einen daran, dass Crane ein rein Faustkämpfer ist und Brianna einfach (noch) keine richtige Kämpferin. Ohne ihre Waffe wäre sie Crane völlig unterlegen und deswegen erschien mir das einfach unpassend.

      Monkey Shibata schrieb:


      Gut man sieht jetzt nicht die Knochen, aber sonst kommt es doch hin oder? xD
      Das sich Briannas Waffe selbständig gemacht hat, wirft natürlich einige Fragen auf: Kann sich das Steckenpferd doch in einen Hirsch verwandeln? Besteht da irgendeine tiefer Verbindung zwischen Brianna und der Waffe, und hat sie deswegen auf ihren Hilferuf reagiert?

      Ja kommt eigentlich echt gut hin, muss ich sagen! Nur, dass Crane halt einfach keine Augen mehr hat :D
      Tja ich bin heute mal großzügig und verrate mal soviel, dass eine Beziehung zwischen den Steckenpferd und Brianna besteht und es deswegen auf ihren Hilferuf reagiert hat.

      Monkey Shibata schrieb:

      Der Wahnsinn der Crane da überkommt, hast du auch recht anschaulich beschrieben, ich kann mir sein irres Gerede gepaart mit dem zerfetzen Gesicht richtig gut vorstellen.
      Das du die Game of Thrones Anspielung im Bezug auf Briannas rote Haare eingebaut hast, freut ich extremst. Vor allem da Brianna von ihrer Art her auch etwas von Ygritte aus GoT hat, von der dieses vom Feuer geküsst, ja stammt.

      Ich muss an dieser Stelle für die Anregung danken, da ich Game of Thrones weder gesehen, noch gelesen habe, aber dieses Bild irgendwie unheimlich passend finde! :)

      Monkey Shibata schrieb:


      Zum Schluss dann noch die Stelle, die mir am allermeisten gefallen hat. Ich konnte mir das richtig bildlich vorstellen wie sich Briannas Haare im hereinbrechenden Sonnenlicht förmlich entzünden, und ihren Beinamen nochmal unterstreicht, bzw. einen ersten Hint auf diesen gibt.

      Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie Brianna Crane besiegen wird und ober diesen Kampf eventuell nicht überlebt? Wir werden sehen :D

      Freut mich, dass dir diese Stelle gefallen hat. Es hat zumindest auch Spaß gemacht, sie zu schreiben ;)
      Tja wir werden sehen, wie der Kampf ausgeht und ob Crane überlebt!

      Ich danke wie immer für das tolle und äußerst positive Lob! :thumbsup:


      @qoi8891

      qoii8891 schrieb:

      Oh man was für ein Kapitel!!! Auch wenn ich es jetzt zum zweiten mal lese bin ich noch ganz Sprachlos.

      Sowas ist natürlich Balsam für jede Schreiberseele. Vielen Dank ^.^

      qoii8891 schrieb:


      Aber vor allen Dingen die vielen kleinen (versteckten/verborgenen) Infos über die Charakteren :thumbup:

      Crane der Königssohn beherrscht wahrscheinlich Haki.

      Ich bin vielleicht kein Detail-König wie Oda, aber ich versuche dem Anspruch gerecht zu werden^^
      Hier bekommst du eine Bestätigung, die sich ja auch schon im Kapitel findet. Ja er beherrscht Haki!

      qoii8891 schrieb:

      Brianna die Anscheinend im Palast aufgewachsen ist und alle in ihren Bann ziehen konnte, auch die Königin. Weiterhin scheint Brianna Crane als Hauptverantwortlichen für das Verschwinden/ die Trennung von jener Person zu sehen die sie Unbedingt treffen will. Zitat: NEEIN! Du wirst mir ihn nicht auch noch nehmen wie sie damals!! Und den ganzen Rest, an den sie sich am Ende des Kapitels erinnert.

      Hierzu sage ich einfach mal: Ja!

      qoii8891 schrieb:

      Es taucht wieder ein Dreizack auf, der scheint etwas mit der Königsfamilie zu tun zu haben und da Marc auch im Palast aufgewachsen ist vermute ich dass er nicht Zufällig mit einem Dreizack kämpft.
      Was mir gerade einfällt, ist eigentlich schon Cranes Familienname genannt worden?

      Schön und clever kombiniert. Ja Marc wird nicht ohne Grund auch einen Dreizack als Waffe besitzen. Tja Cranes Nachname...Grimm, Wataru oder ganz was anderes? Antwort darauf wird es in diesem Arc noch geben ;)

      qoii8891 schrieb:

      Sehr schön hast du auch den Wahnsinn beschrieben, der von Crane Besitz ergreift und wie sprachlos entsetzt Brianna darauf reagiert.
      Mir hat auch wie Monkey Shibata die letzte beschriebene Szene am Ende am besten gefallen.

      Dass das Steckenpferd sich gewehrt hat verwundert mich jetzt weniger, bis jetzt haben alle Teufelsfruchtwaffen einen gewissen Überlebenswillen oder eigenständiges Handeln gezeigt.

      Ich bin sehr gespannt darauf wie es nun weiter geht!!! :thumbsup:

      Wie immer ein wirklich tolles Feedback. Es freut mich wirklich jedes Mal zu sehen, dass meine Geschichte bei euch so gut ankommt! Ich hoffe sehr, dass ich den Standard halten kann.
      Von daher wünsche ich euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel :)

    • 13. Kapitel: Es bleibt keine Zeit

      Oda bringt diese Woche ein cooles Kapitel, Kubo auch, Shima sowieso und du auch. So lässt sich die Wochenmitte doch aushalten :thumbsup:

      Der Kampf zwischen Brianna und Crane aka Ceviche-Face geht in die letzte und wohl entscheidende Runde. Wie auch schon im letzten Kapitel, gefällt mir auch hier wieder besonders gut, wie du die Kampfhandlung schilderst. Besonders sie Szene in der Briannas und Cranes Angriffe aufeinanderprallen und so eine Kraftwelle auslösen, konnte ich mir richtig gut vorstellen.

      Zu den Familienverhältnissen wollte ich mich ja eigentlich erstmal nicht mehr äußeren, weil die mir doch noch etwas zu undurchsichtig waren, aber jetzt kribbelt es mir doch ganz schön in den Fingern.
      Ich denke wir können ausschließen dass Brianna und Crane Geschwister sind, als zumindest leibliche. Denn Crane sprach im letzten Kapitel ja von seiner Mutter, und nicht von ihrer. Andererseits meinte Brianna in einem anderen Kapitel dass Crane, seine Familie verraten habe, zu der sie ja dann scheinbar (das sie von ihm Verraten wurde), auch gehören muss. Also entweder ist Brianna Cranes Halbschwester oder seine Cousine. Sodass Briannas Mutter die erste Frau des Königs (also Cranes Vater) war oder aber dessen Schwester, die dann entweder verstorben oder verschwunden und somit die Person ist, die Brianna finden will.
      Dann haben wir da noch Marc. Den Zusammenhang mit dem Dreizack hatte ich gar nicht bemerkt muss ich gestehen, gut dass qoii so aufmerksam ist xD
      Crane hat den Dreizack einer Statur entrissen, die einen seiner Ahnen darstellte, Marc besitzt ebenfalls einen Dreizack als Waffe, also denke ich wird er Cranes Bruder sein.
      Ich liege bestimmt total daneben, aber mal sehen, die Auflösung bekommen wir ja noch in diesem Arc.

      Die Szene mit Dädalus und dem Apfel xD zu geil :D
      Ich bin ja mal gespannt drauf, welche Art von Waffe sich hinter seinem Gehstock verbirgt. Da er sich von Marc bekommen hat, könnte ich mir gut vorstellen dass es sich dabei um Himmelmenschen-Technologie handelt?
      Desweiteren vermute ich besitzt Dädalus ein ausgeprägtes Observationshaki, die Szene in der sich für einen der Tunnel entscheidet und auch in der er scheinbar in Sekundenschnelle die Flugbahn der Kugel berechnet sprechen ja dafür.
      Ich bin mal gespannt wer schneller bei Brianna sein wird, Cranes Soldaten oder unser Gespann aus Kyu und Dädalus? Vielleicht müssen sich unsere Helden ja am Ende (also nachdem Crane besiegt ist) den Weg aus dem einstürzenden Turm kämpfen?
      Das könnte ich mir echt gut vorstellen, vor allem auch das Crane dann entweder Brianna doch noch irgendwie hilft zu entkommen, oder sie ihn nicht dort zurücklassen will, er es aber verweigert sich von ihr helfen zu lassen.
      Ach echt, so viel Raum für Spekulationen ^^

      So, dann noch der Switch zum Hafen von Chasetown wo ein Schiff vor Anker mit neuen Charakteren vor Anker liegt.
      Die Zwillinge Tweedledum und Tweedledee sind ja mal echt genial xDD Alleine die Namen sind schon der Hammer! Ich gehe mal davon aus, dass sie und der Mönche unter dessen Fuchtel sie stehen, wohl zu dieser Organisation gehören die du bei Skype schon angesprochen hast?
      Auf jeden Fall scheint es irgendeine religiöse Gruppe zu sein, immerhin ist da ein Mönch Mitglied und der Anführer ist Erzbischof.
      Hier stelle ich mir die Fragen, wer der Typ ist auf den sie schon seit einer Stunde warten und wer die Dame ist, der Tweedledum und Tweedeldee (OMG, diese Namen xDD) unterstehen?

      Joa, wie oben schon geschrieben super Kapitel, das nächste kannst du dann gerne bald veröffentlichen :)