Horizon (Vexor)

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    • 123.Kapitel: Göttliche Komödie der tragischen Zufälle und schicksalhaften Prophezeiungen

      Was für ein tolles Kapitel, was für eine klasse und lebendige zum mitfiebern einladende psycho Atmosphäre innerhalb des goldenen Gefängnisses. Bei Narcisse scheint fast jede Schraube locker zu sein und trotzdem stürzt das Gerüst nicht zusammen, einfach eine wunderbare Schöpfung. Ich kann mich da Bos Lobpreisung einfach nur anschließen, er ist ohnehin besser darin, so etwas in Worte zu fassen. :thumbsup:

      Damit will ich mich dann auch wieder in mein Metier begeben und mich mit der Tafel auseinandersetzten. Zunächst habe ich mich gefragt, ob es sich dabei um das Ding handelt, welches Järv aus SF mitgenommen hat. Allerdings meine ich mich zu erinnern, dass dieser Gegenstand relativ Groß gewesen ist, ich hatte zumindest das ungefähre Bild eines Porneglyph vor Augen. Dahingegen denke ich bei Tafel an etwas kleineres, aber das ist aber eher Subjektiv. Bei den roten Linien denkt ich derzeit irgendwie sofort an Blut, womit auch die Erwähnung dass er Orônel brauchte eine weitere Ebene bekommen könnte. Zwar habe ich eigentlich schon ausgeschlossen, dass die Tafel aus SF stammt, aber sie dürfte dort nicht zufällig versteckt worden sein. Die Insel oder wohl eher das Königshaus dürften irgendeine Verbindung zur Prophezeiung und damit vielleicht zum Horizont haben. Immerhin stehen sicher auch die vier Bibliotheken irgendwie in Verbindung. Also könnte es ein, dass Blut von der Königsfamilie von SF benötigt wird, um diese Tafel oder einen Teil der Prophezeiung zu entschlüsseln. Damit würde sich auch klären, warum es für Luzifer und Theresa auf einmal so wichtig zu sein schien, dass sie mit Orônel die ganze Zeit einen Spross der Königsfamilie in ihrer Reichweite hatten. ^.^

      Dann würde noch die Frage bleiben, was Brianna an der Tafel so aus der Fassung bringt und was das "Du?" zu bedeuten hat. Brianna wird wohl kaum umkippen, nur weil sie Blut gesehen hat und das "?" deutet auch eher darauf hin, dass dort jemand ist mit dem sie nicht gerechnet hat. Es ist kein entsetzter aufschreie, wie es bei der Platzierung von Orônel Kopf in der Mitte der Tafel wahrscheinlich gewesen wäre. Diese dürfte sich noch immer in den Kundigen Händen von Pinel befinden oder eher gerade nicht mehr ;) , aber das Du wird als (verständnislose) Frage formuliert. Auch ist es kein "Was", welches bei einer überraschenden Info sowohl als Ausruf als auch als Frage gepasst hätte... Einfach gesagt ich habe gerade keine Ahnung.XD

      Envy zeigt etwas, was ich den Sünden untereinander kaum zugetraut hätte, Sorge um ein anderes Mitglieder. Zwar hatte ich nie das Gefühl, dass sie sich untereinander vollkommen egal sind, aber dieser Wesenszug hat mich dann doch etwas an ihr überrascht. Wobei ich mir auch durchaus vorstellen könnte, dass man nicht umhinkommt Eris auf irgendeine Weise zu mögen, wenn man länger mit ihr zusammen ist. Envy wird von derzeit einzigen kampf- und flugfähigen Mitglied der Brianna Allianz aus der Luft geholt, wobei ich Bo auch hier zustimmen muss, ich sehe hier nicht wirklich einen Kampf zwischen den Beiden, da gibt es andere die eine größere Bedrohung für Marcs Schatz sind.

      Etwas irritiert hatten mich zunächst die sechs Schreckensversionen welche Rebekah gesehen hat, dann immerhin sind nur fünf der sieben Sünden abgesprungen, aber dann ist mir wieder eingefallen, dass auch Marc in der Luft sein müsste. Weiterhin ist es auch etwas schwierig, das aktuelle Ereignis vernünftig in Kapitel zu Packen, da der Moment von viele verschiedenen Personen(gruppen) an leicht unterschiedlichen Orten wahrgenommen wird. In den letzten zweieinhalb Kapitel dürften alle Ereignisse ungefähr gleichzeitig gespielt haben. Die Schreckensvision und die Explosion haben mich aber auch wieder an etwas erinnert, woran ich schon gedacht habe, als das erste mal der räumliche Bezug vom Lustschloss und Panthaemonium erwähnt wurde. Ich würde doch glatt mal vermuten, dass die goldene Kuppel bald von etwas sehr großem Aufgebrochen wird. ;)

      Bei dem Kichern auf das Kyu und Drake gestoßen sind, habe ich auch zunächst an die Todeszwillinge gedacht, allerdings müssten diese eigentlich noch direkt vor dem Panthaemonium stehen und mit der Tür beschäftigt sein. Weiterhin wüsste ich nicht, wieso sich sich den beiden in den Weg stellen sollten, denn sofern ich mich recht entsinne, dürfte die Herzkönigin eigentlich nicht Wissen das Brianna nebst Anhang dort ist. Deswegen würde ich eher auf Colère Tippen, zwar passt das Kichern derzeit noch nicht wirklich zu ihr, aber wir wissen auch noch nicht wie sie Kämpft, Beziehungsweise welche Persönlichkeit sie bei Kämpfen an den Tag legt. Einig sind wir uns eigentlich nur darin, dass ihre Behandlung auf im Arkham ihre Spuren hinterlassen hat, also warum nicht ein Begeisterung fürs Abschlachten. 8o.

      Dann fehlt eigentlich nur noch Aleo, welche ihre Fähigkeiten mal wieder auf beeindruckende Weise demonstriert hat. Pinle ist nun der Blickfang im Naturhaus Arkham und Florence wird angedroht, dass sie bekommt was sie verdient. Da bleibt nur die Frage, ob es das selbe ist wie bei Pinel oder ob sie was anderes verdient hat. Weithin bin ich mir nicht sicher wer die schmunzelnde Stimme ist, sie klingt zu rühig für den Zauberer und spricht nicht in Reimen wie es der Schachspieler.

      Wieder mal ein super Kapitel. :thumbup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & Doublefeature erschienen

      Ja wer hätte das Gedacht? Es gibt mal wieder ein Kapitel und wenn ich jetzt taktisch klug wäre, würde ich das ganze als Weihnachtsgeschenk verpacken.
      Ich allerdings bin froh, dass ich dieses Doublefeature endlich hinter mich gebracht habe. Hat mich einiges an Nerven und Zeit gekostet.
      Dafür sind die nächsten beiden schon mehr oder weniger vorgeschrieben und werden dann Sonntag oder Montag erscheinen :)

      Zuerst aber noch ein Blick auf eure Kommentare:

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Okay. Wenngleich ich mittlerweile vor meinem eigenen Motivationstief kapituliert und zähneknirschend akzeptiert habe, dass es wohl in dieser Woche kein neues Kapitel zu "Menschenjagd" gibt, werde ich wenigstens noch die fälligen Kapitel kommentieren. Dass ich da bei Horizon anfange, versteht sich von selbst.

      Vorweg, grobe Wertung: Erstklassig.

      Wow vielen Dank. Dann wohl eine Berg- und Talfahrt momentan :D

      -Bo- schrieb:

      Beginnen wir wieder mit Narcisse, den man diesmal jedoch in einem Atemzug mit Brianna nennen muss, da mir beide in ihrer Interaktion sehr gefallen haben. Ich finde es wirklich erfrischend, dass du Brianna hier in gewisser Weise von ihrer Underdog-Rolle freisprichst. Du machst sie nicht zum Big-Dog, aber sie steht nicht in der "OMG!!! Wie soll sie das bloß schaffen?!"-Klemme, die Oda in jedem seiner Arcs für mindestens einen Strohhut forciert. Schlichtweg, weil du mit Narcisse einen Charakter geschaffen hast, den man im selben Atemzug ernst und nicht ernst nehmen kann. Dieses ganze Gehabe, dieses ganze Getue und Herumspielen. Was bleibt bisher von Narcisse, wenn man ihn auf seine tatsächlich starken Momente reduziert? Richtig, ein charmanter, aber hochgradig instabiler Psychopath. Nichts, womit eine Brianna Emily Grimm nicht fertig werden würde. Bitte nicht falsch verstehen - ich rede hier nicht von physischer Überlegenheit. Der falsche Prinz würde mit der Rothaarigen vermutlich noch immer den Boden wischen, zumindest in letzter Instanz. Nein, ich rede hier von unterbewussten Schlachten, den subtilen Kräftemessen, welche Brianna gegen ihre bisherigen Gegner immer verloren hat. Crane streckte Brianna mit ihrer Kindheit nieder, Luzifer vergiftete ihren Verstand, Genevieve pflanzte Misstrauen in ihrem Herzen. Doch Narcisse? Mit ihm haben wir endlich einen Gegner, der kaputter ist, als die Protagonistin und das ist einfach wunderbar. Die Art, wie Brianna -zwar verängstigt, aber willensstark- durch die goldenen Spiegellabyrinthe wandelt, eigentlich eine Fliege, die sich jedoch nicht in einen Kokon spinnen lassen wird. Narcisse kann diesen Kampf psychologisch nicht mehr gewinnen. Er hatte ihn schon verloren, als Brianna ihm ihr Steckenpferd in die Brust trieb. Was auch immer die Schatzjägerin zuletzt taumeln ließ, ist nicht der Verdienst des Stolzes - sondern der Prophezeiung.

      Sehr richtig. Brianna ist (noch) nicht in der Lage einen solchen Gegner rein kämpferisch zu schlagen, aber Brianna ist mittlerweile - dank ihrer neuen Familie - soweit stabil, dass sie sich nicht mehr auf diese Psychospielchen einlassen muss. Natürlich hat sie mit Narcisse jemanden gefunden, der wohl auf hundert verschiedene Weise ebeneso gebrochen ist wie die Rothaarige, aber dennoch..das spielt ihr in die Karten.
      Jetzt nachdem sich das Psychodrama aber allmählich legen wird, stellt sich aber immer noch die Frage, wie sie das ganze erledigen wird, wenn es zum Kampf kommen sollte.

      -Bo- schrieb:

      Galante Überleitung, wie stets. Ich weiß. xD
      Was enthüllt diese steinerne Tafel nun, dass Brianna beinahe das Bewusstsein verliert? Ich wage es nicht, hier Vermutungen anzustellen, werfe aber sicherheitshalber nochmal meine kleine Theorie in den Raum, dass das Blut der Cigno eine Rolle spielen wird. Sei es Briannas oder das ihrer Tochter. Dass Horizon ein Opfer verlangt, welches nur Brianna oder ihre Blutlinie geben kann. Und wohlmöglich nur Brianna bereit zu geben ist, je nachdem, was mit ihrer Tochter geschehen ist oder noch geschehen wird...

      Was die CIgno angeht...das hat qoii eigentlich recht gut entschlüsselt. Die Cigno ist das Königsblut der Familie von San Fardo und damit nur noch in Form von Orônel vorhanden. Deswegen waren Luzifer und Theresa so bemüht Orônel am Leben zu halten, bis sie die Prophezieung gefunden haben und deswegen hat Narcisse ihn auch entführen lassen.
      Ob Brianna und ihre Tochter nicht dennoch mit der Prophezeiung an sich zu tun haben und/oder ihr Blut relevant wird, lasse ich einmal unkommentiert im Raum stehen.

      -Bo- schrieb:


      Übrigens, weil du es in deinem neuesten Kommentar zu meiner FF erwähnt hast: Du bist mit großen Infos auch recht sparsam. Wir sind immerhin hier schon längst über die 100 Kapitel hinaus und wissen eigentlich noch nichts handfestes über die Triade, die Prophezeiung oder Horizon. Wer im Glashaus sitzt, wer im Glashaus sitzt... :P ;)

      Wie allerdings bereits angekündigt, wird der aktuelle Arc in dieser Hinsicht aber ordentlich aufräumen und vieles klären, aber genauso viele neue Frage eröffnen. Aber ja du hast recht :D

      -Bo- schrieb:

      Gut, werden wir wieder ernst und reden kurz über Florence, bei der du es wieder wunderbar schaffst, mit kurzen Sätzen viel Gefühl zu vermitteln. Binnen dieser kurzen Zeilen wurde die Krankenschwester von einem Charakter, der mir höchstens ein halbgares Achselzucken entlockt hätte, zu einer Figur, die ich nicht sterben sehen will. Meine Hochachtung erstmal dafür. :)
      Nun ist natürlich schwer zu beurteilen, inwiefern die Freaks hier ein "Recht" hätten, sich an Florence zu "rächen". Sie hat die Befehle Oswalds sicher bis zu einem Punkt befolgt, dabei jedoch wahrscheinlich niemals ihre eigenen Maxime missachtet. Sprich, bestimmt hat Florence niemals bewusst und bereitwillig Leiden verursacht. Fraglich, inwiefern die Insassen hier "richtig oder falsch" handeln würden - bereits in den kruden Rächer-Maßstäben gesprochen, die man hier bemühen muss.
      Indes sehen wir das Ergebnis einer Machtdemonstration seitens Aloe. Will ich wissen, wie es dazu gekommen ist? Während mein Herz »ja« schreit, hat mein Gehirn keine wirkliche Lust auf noch einen Flashback. xD
      Eigentlich kann es ja eh bloß Oswalds Schuld sein, der alte Süßholzraspler.^^

      Ja Florence hatte ursprünglich auch eine ausgeprägtere Rolle in diesem Arc, aber ich bin froh, dass die Vielschichtigkeit ihres Charakteres dennoch überspringen konnte.
      Zu Aloë wird es keinen Flashback geben. Ein wenig muss ich mit den Kräften meiner Protagonisten ja auch noch haushalten und außerdem wird der Engel noch einen "richtigen" Gegner bekommen.
      Du kannst deiner Fantasie also überlassen, was da passiert ist :D

      -Bo- schrieb:


      Dann gibt es noch einen kurzen Schwenk zu Envy, deren Kampf gegen Marc ich genauso wenig traue wie dem "Dädalus vs. Eris", und die Bestätigung, dass Urs tatsächlich eine Zoan gemampft hat. Und ich bleibe bei meiner Theorie, dass es eine bärenartige Kraft ist. Immerhin heißt "Ursa" Bärin, wenn mich meine einschlägige Erfahrung mit dem Pokemon Ursaring nicht täuscht. Und Bär wäre dann...Ursus. Danke Google. xD
      Naja, soviel zum etymologischen. Urs' Bärenkraft wäre jedenfalls naheliegend.^^
      Damit eng verbunden ist die Frage, auf wen denn die zum Hotspot geeilten Kyu und Drake treffen. Mein erster Gedanke war ja Colere, aber irgendwie konnte ich das Gekicher dann doch nicht mit der emotionsarmen Todsünde in Einklang bringen, weshalb ich auf die Terror-Zwillinge umsiedle. Besonders, da die verbleibenden Sünden anscheinend noch durch den Himmel fallen.^^
      Sicher bin ich mir jedoch nicht, zumal man weder die kleinen Blutgören noch Theophilus einschätzen kann. Selbst Drake lässt sich nur schwer beurteilen, was das ganze noch verzwickter vorauszusehen macht. Hach, es ist nicht so einfach...vielleicht haben Lyca und qoii hier mehr Glück.^^

      Kampfpaarungen werden im nächsten Kapitel (voerst) folgen ;)

      -Bo- schrieb:

      Ich widme mich lieber noch einmal Narcisse, den ich im ersten Teil dieses Beitrags etwas zu klein geredet haben könnte. Ich empfinde ihn noch immer als gefährlich und durchtrieben, manisch und grausam, unberechenbar und tödlich. Auch, dass du seine Charakterisierung vorantreibst, weiß zu gefallen.
      Besonders seine seltsame Reaktion auf Briannas "Erklärung" für ihr unbeirrtes Handeln einst während des Mittsommerfests war -äh- komisch? Hand aufs Herz, die Liebe einer Mutter ist das vielleicht stärkste Gefühl überhaupt, zumindest im Volksmund. Mit Mutterliebe werden Heldentaten relativiert, ganze Religionen stellen Mutterschaft aus wie Bordelle ihre Frauen ins rote Licht und Narcisse scheint diese Antwort zu überraschen, als wäre ihm Brianna gerade mit der Weltformel gekommen. Das stärkt die Theorie, dass die Sinclair-Geschwister niemals Mutterliebe erlebt haben oder etwas, das dem nahe gekommen wäre. Sind sie letztlich doch nur abtrünnige Experimente der Weltregierung? Nichts als überlebende Nachgeburten einer sozialpädagogischen Versuchsreihe? Zwar vage, aber durchaus möglich und nach der Darstellung des falschen Prinzen in diesem Kapitel gewiss nicht ausgeschlossen.
      Ist Brianna letzten Endes die perfekte Partnerin, weil sie besitzt, was Narcisse niemals verstehen können wird und niemals zu geben Umstände ist: wahre, tief empfundene Liebe?

      Ich hoffe, dass die Erklärung des Doppelkapitels ausreichend sein sollte, um seine seltsame Reaktion zu beschreiben.

      -Bo- schrieb:


      Wieder ein tolles Kapitel, das besonders durch das Aufeinandertreffen zweier absoluter Gegensätze brilliert. Brianna, die endlich wie die verängstigte, aber nichtsdestotrotz starke Frau agiert, die sie seit drei Arcs zu sein versucht, legt sich hier mit einem manisch-labilen Schwerverbrecher an, der mit jedem Kapitel mächtiger und zerbrechlicher zugleich wirkt. Keine Ahnung, ob diese Darstellung von dir so gewollt ist oder sich mein Bild noch verschiebt, aber bisher kann ich dir bezüglich Narcisse nur ein großes Lob aussprechen. Punkt, Aus, Ende. :)

      Dann nehme ich das mal so hin. Der Arc schwenkt allmählich in die rasante Schlussphase und ich glaube, dass ich mich selten so auf ein Ende eines Arcs gefreut habe wie jetzt. NIcht, weil da unbedingt etwas besonderes passiert, sondern damit es einfach vorbei ist :D

      P.S.: Da gab es bei mir einen kleinen Namensdreher im ersten Kapitel, welchen ich behoben habe. Sieh es als eventuellen Vorteil für dich, dass du jetzt zwei Namen kennst, die da vorkommen :D

      @qoii

      qoii schrieb:

      Was für ein tolles Kapitel, was für eine klasse und lebendige zum mitfiebern einladende psycho Atmosphäre innerhalb des goldenen Gefängnisses. Bei Narcisse scheint fast jede Schraube locker zu sein und trotzdem stürzt das Gerüst nicht zusammen, einfach eine wunderbare Schöpfung. Ich kann mich da Bos Lobpreisung einfach nur anschließen, er ist ohnehin besser darin, so etwas in Worte zu fassen. :thumbsup:

      Obwohl deine Beschreibung eines Gerüsts ohne Schrauben auch wunderbar passend ist :D

      qoii schrieb:

      Damit will ich mich dann auch wieder in mein Metier begeben und mich mit der Tafel auseinandersetzten. Zunächst habe ich mich gefragt, ob es sich dabei um das Ding handelt, welches Järv aus SF mitgenommen hat. Allerdings meine ich mich zu erinnern, dass dieser Gegenstand relativ Groß gewesen ist, ich hatte zumindest das ungefähre Bild eines Porneglyph vor Augen. Dahingegen denke ich bei Tafel an etwas kleineres, aber das ist aber eher Subjektiv. Bei den roten Linien denkt ich derzeit irgendwie sofort an Blut, womit auch die Erwähnung dass er Orônel brauchte eine weitere Ebene bekommen könnte. Zwar habe ich eigentlich schon ausgeschlossen, dass die Tafel aus SF stammt, aber sie dürfte dort nicht zufällig versteckt worden sein. Die Insel oder wohl eher das Königshaus dürften irgendeine Verbindung zur Prophezeiung und damit vielleicht zum Horizont haben. Immerhin stehen sicher auch die vier Bibliotheken irgendwie in Verbindung. Also könnte es ein, dass Blut von der Königsfamilie von SF benötigt wird, um diese Tafel oder einen Teil der Prophezeiung zu entschlüsseln. Damit würde sich auch klären, warum es für Luzifer und Theresa auf einmal so wichtig zu sein schien, dass sie mit Orônel die ganze Zeit einen Spross der Königsfamilie in ihrer Reichweite hatten. ^.^

      Hundert Punkte an den Gewinner. Einen Tipp gebe ich dir noch: Ja es ist die gleiche Tafel wie aus SF. Warum sie eventuell kleiner ist? Järv hat damals die ganze Wand mitgenommen^^

      qoii schrieb:


      Dann würde noch die Frage bleiben, was Brianna an der Tafel so aus der Fassung bringt und was das "Du?" zu bedeuten hat. Brianna wird wohl kaum umkippen, nur weil sie Blut gesehen hat und das "?" deutet auch eher darauf hin, dass dort jemand ist mit dem sie nicht gerechnet hat. Es ist kein entsetzter aufschreie, wie es bei der Platzierung von Orônel Kopf in der Mitte der Tafel wahrscheinlich gewesen wäre. Diese dürfte sich noch immer in den Kundigen Händen von Pinel befinden oder eher gerade nicht mehr ;) , aber das Du wird als (verständnislose) Frage formuliert. Auch ist es kein "Was", welches bei einer überraschenden Info sowohl als Ausruf als auch als Frage gepasst hätte... Einfach gesagt ich habe gerade keine Ahnung.XD

      Auflösung erfolgt im Kapitel, welches am Wochenende erscheint^^

      qoii schrieb:

      Envy zeigt etwas, was ich den Sünden untereinander kaum zugetraut hätte, Sorge um ein anderes Mitglieder. Zwar hatte ich nie das Gefühl, dass sie sich untereinander vollkommen egal sind, aber dieser Wesenszug hat mich dann doch etwas an ihr überrascht. Wobei ich mir auch durchaus vorstellen könnte, dass man nicht umhinkommt Eris auf irgendeine Weise zu mögen, wenn man länger mit ihr zusammen ist. Envy wird von derzeit einzigen kampf- und flugfähigen Mitglied der Brianna Allianz aus der Luft geholt, wobei ich Bo auch hier zustimmen muss, ich sehe hier nicht wirklich einen Kampf zwischen den Beiden, da gibt es andere die eine größere Bedrohung für Marcs Schatz sind.

      Wohl wahr, wohl wahr :D

      qoii schrieb:

      Etwas irritiert hatten mich zunächst die sechs Schreckensversionen welche Rebekah gesehen hat, dann immerhin sind nur fünf der sieben Sünden abgesprungen, aber dann ist mir wieder eingefallen, dass auch Marc in der Luft sein müsste. Weiterhin ist es auch etwas schwierig, das aktuelle Ereignis vernünftig in Kapitel zu Packen, da der Moment von viele verschiedenen Personen(gruppen) an leicht unterschiedlichen Orten wahrgenommen wird. In den letzten zweieinhalb Kapitel dürften alle Ereignisse ungefähr gleichzeitig gespielt haben. Die Schreckensvision und die Explosion haben mich aber auch wieder an etwas erinnert, woran ich schon gedacht habe, als das erste mal der räumliche Bezug vom Lustschloss und Panthaemonium erwähnt wurde. Ich würde doch glatt mal vermuten, dass die goldene Kuppel bald von etwas sehr großem Aufgebrochen wird. ;)

      Pfff....was meinst du denn da wohl? :D
      Allerdings wird es wohl doch noch etwas anders kommen, als du denkst xD

      qoii schrieb:

      Bei dem Kichern auf das Kyu und Drake gestoßen sind, habe ich auch zunächst an die Todeszwillinge gedacht, allerdings müssten diese eigentlich noch direkt vor dem Panthaemonium stehen und mit der Tür beschäftigt sein. Weiterhin wüsste ich nicht, wieso sich sich den beiden in den Weg stellen sollten, denn sofern ich mich recht entsinne, dürfte die Herzkönigin eigentlich nicht Wissen das Brianna nebst Anhang dort ist. Deswegen würde ich eher auf Colère Tippen, zwar passt das Kichern derzeit noch nicht wirklich zu ihr, aber wir wissen auch noch nicht wie sie Kämpft, Beziehungsweise welche Persönlichkeit sie bei Kämpfen an den Tag legt. Einig sind wir uns eigentlich nur darin, dass ihre Behandlung auf im Arkham ihre Spuren hinterlassen hat, also warum nicht ein Begeisterung fürs Abschlachten. 8o.

      Colère wird sich noch entsprechend präsentieren, aber sie ist es nicht, die sich Drake und Kyu in den Weg stellt.

      qoii schrieb:

      Wieder mal ein super Kapitel. :thumbup:

      Danke :)


      Viel Spaß beim Lesen und schon einmal ein frohes Weihnachtsfest! :thumbup:

    • Westentaschenpsychologie und wilde Spekulationen

      Das stärkt die Theorie, dass die Sinclair-Geschwister niemals Mutterliebe erlebt haben oder etwas, das dem nahe gekommen wäre.
      Reicht das als Einleitung?^^

      Ja, also es gibt so Momente, da fühle ich mich richtig gut. Beim Lesen deiner neuen Kapitel fühlte ich mich richtig gut - weil ich recht hatte. xD
      Zugegebenermaßen lag ich bei den tatsächlichen Umständen der Geburt der Sinclair-Zwillinge mehr als falsch, aber immerhin die oben genannte Prämisse war ein Volltreffer.
      Doch ich greife vor.

      Medea ist, wie sollte es auch anders sein, eine zentrale Figur in der Geschichte um das Goldene Vlies, welches Iason und seine Argonauten erbeuten wollen/sollen. Wie es sich für eine zünftige griechische Sage gehört, endet alles durch Zank, Begierde und Rachsucht eher tragisch: Jason ehelicht Medea, nachdem diese ihm das Vlies verschafft hat, der verguckt sich irgendwann jedoch in eine andere und verstößt Medea, worauf diese die Nebenbuhlerin, deren Vater Kreon und ihre eigenen respektive Jasons Kinder tötet. Tatsächlich habe ich das nicht erst für diesen Beitrag wikipediert, sondern weiß es aus eigener früherer Recherche. In einer frühen Phase meiner FF sollte sich meine "Nera" nämlich noch stärker an Medea orientieren und weniger in der Opferrolle stehen. Gut, dass ich mich umentschieden habe.^^
      Jedenfalls wissen wir jetzt zwei Dinge: Die antiken griechischen Schreiber und Erzähler waren allesamt kranke Typen und -wichtiger- Narcisse und Ëris sollten eigentlich tot sein. Zumindest sind's ihre Vorbilder. xD

      Viele Worte möchte ich zu der Hintergrundgeschichte der Zwillinge nicht verlieren, außer, dass sie mich überzeugen konnte. Hier gefiel mir die Vergangenheit des Sukkubus' bzw. dessen "Geburt" sogar noch besser als Narcisse'. Die Erklärung für Ëris' promiskuitives Verhalten, das im Laufe der Zeit wohl einfach als eine Art des unbewussten Selbstschutzes in Nymphomanie umschwenkte, wurde gut herausgearbeitet und erscheint stimmig. In ihrer Welt hatte sie nie Macht, von der Machtlosigkeit des kleinen Kindes in die Machtlosigkeit einer Sklavin. Sie war Besitz und Besitz denkt nicht, fühlt nichts und hat nichts, außer sich selbst. Dieses Erwachen, als sie schließlich diesen "Auftrag" erfüllte und einen "Erfolg" erlebte, war beinahe spürbar und überraschte mich wirklich unglaublich positiv. Persönlich hätte ich nämlich keine Erklärung für das Verhalten der Lust gebraucht. Nymphomanie als psychologisches Persönlichkeitsbild hätte mir vollkommen ausgereicht, ich hätte Narcisse schlichtweg als den interessanteren und tieferen Zwilling aufgefasst und wäre zufrieden gewesen. Durch deine Darstellung von Ëris hat sich diese Meinung jedoch verschoben. Nicht nur, dass Ëris mMn das grausamere Schicksal ereilt hat (wie es nunmal Frauen in einer Welt der Männer fast immer ereilt), sie ist daran auf ihre ganz eigene Weise gewachsen. Für Ëris war Sex immer allgegenwärtig. Fast ihre gesamte Entwicklung und Reifung stand unter diesem Thema. Sie wurde vergewaltigt, als Hure missbraucht und verkauft. Dann erkannte sie Sex als Waffe, ihre Waffe, und setzte sie ein. Diesen Wandel muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Ihre größte Schwäche, ihre größte Nemesis und der Quell all ihrer Erniedrigung und Leiden wurde zu ihrem stärksten Verbündeten, einer mächtigen Waffe, die sie gegen alles und jeden richten konnte, der sie einst verletzt hatte. Ëris' Fluch wurde zu dem Segen, der sie erlösen konnte. Mit dieser Bewusstwerdung ihrer eigenen Möglichkeiten wurde Ëris vom Vergewaltigungsopfer zum Vergewaltiger. Bildlich gesprochen. Dass Sex dabei als Akt noch äußerst angenehm und in vielerlei Hinsicht positiv ist, war dann nur noch der letzte Funken, der ihre Lust richtig in Flammen steckte.
      Vielleicht interpretiere ich hier wieder mal zu viel, aber all diese Gedanken und noch viele mehr sprudelten nach der Lektüre durch mein Hirn und schufen das psychoemotionale Bildnis einer vollkommen gestörten, aber nichtsdestotrotz starken Frau. Ungesundes Verhalten auf eine ungesunde Situation kann gesundes Verhalten sein - und Ëris Geschichte ist der beste Beweis dafür, wenn ihr mich fragt.

      Im Gegensatz zu seiner Schwester scheint Narcisse schon immer eine alte Seele gewesen zu sein. Vielleicht hatte er aber auch einfach nur mehr Zeit, Rachegedanken und Zorn in sich schwelen zu lassen, weil er nicht alle paar Augenblicke als ein Loch mit Augen missbraucht wurde. Dementsprechend schwer fällt mir allerdings auch, Narcisse richtig einzuordnen. Von meiner anfänglichen Aussage, nach der er ein hausgemachter Psychopath sei, würde ich mich zumindest insofern distanzieren, dass er seiner Schwester durchaus eine Form der Liebe entgegenbringt. Vielleicht auch nur, weil sie sein Zwilling ist und somit eklatante Ähnlichkeiten mit ihm selbst aufweist und auch ansonsten die einzige echte Bindung ist, die er in diesem Leben besitzt - aber immerhin. Er ließ sie an seiner Rache teilhaben, rächte sich mit ihr.
      Dessen ungeachtet ist die Sünde der Lust dennoch ein Psychopath. Vielleicht kein schulbuchmäßiger, aber ein Psychopath. Nun könnte man das "angeboren oder erlernt"-Spiel spielen, doch bei Narcisse kann man das Verhältnis sicher arbiträr auf 25:75 festlegen, zumal er ohnehin kaum eine Chance auf ein normales Leben gehabt hätte. Ob nun als Sklave auf Tequila Wolf oder unter Aufsicht seiner "Mutter" Medea, der er im Nachhinein wohl ähnlicher ist, als ihm lieb wäre, nichts hätte verhindern können, dass der kleine Junge zu einem großen Jungen mit argen emotionalen und emotiven Defiziten heranwächst.
      Ich könnte jetzt noch frei nach Freud darauf eingehen, dass das Verlangen nach seiner Schwester wohl auch einen ganz herben ödipalen Mutterkomplex aufzeigen könnte, sieht jene der lieben Medea doch zum Verwechseln ähnlich, aber das würde wohl etwas zu weit führen. Der Gute ist einfach ein zerrissenes, leeres Wesen mit ganz vielen Problemen, das nie eine Chance gehabt hatte. Das macht ihn nicht sympathischer, aber fassbarer.

      Puh, viel geschrieben, wenig Inhalt. Ich hoffe, ihr seht es mir nach, aber derlei Interpretationen und Analysen machen mir einfach unbändigen Spaß.^^


      Zwei weitere Sachen fallen mir noch ein, die ich für erwähnenswert halte:

      Zum einen wäre dies Katerina, die Gründerin der SALIGIA-Einheit, bei der ich mich frage, ob es sich hierbei um DIE Katerina Handelt. Katerina Petrova, des Lords liebste Killerin und Hauptakteurin meiner feuchtesten, anregendsten Alpträume. Eigentlich wäre ich nichtmal überrascht. Katerina ist wie ein auf Erden wandelnder Teufel, der Teufel verführt angeblich zur Sünde. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, außer: Katerina ist angsteinflößend und ich habe keine Ahnung, wie du sie aus dem Spiel nehmen willst. Das gefällt mir. :)

      Zum anderen natürlich Medeas Ausführungen über die Antiken Waffen, insbesondere Kronos. Die griechische Mythologie würde hier einerseits nahelegen, dass Kronos der "Urvater" der anderen Waffen ist, gleichzeitig suggeriert der Name natürlich auch eine Art Kampf. Meine Idee wäre nun, dass Uranus, Poseidon und Pluton erschaffen wurden bzw. erschaffen werden mussten, um Kronos aufzuhalten, zu zerstören o.ä.
      Was, wenn die drei antiken Waffen eigentlich gar nicht zur Offensive, sondern Defensive bestimmt waren? Gut, würde etwas mit den bisherigen Infos von Oda zuwiderlaufen, andererseits hatte der auch "Kronos" nicht ins Spiel gebracht. Daher fände ich meine Theorie nicht so~ schlecht. Jedenfalls für den Anfang. xD
      Dabei stellt sich mir aber auch immer die Frage, wie Horizon mit allem zusammenhängt. Vielleicht ist Horizon kein Gegenstand, sondern ein Ort? Vielleicht eine wandernde Insel wie Zou oder ein Teil des antiken Königreichs, längst verschwunden und vergessen? Und auf Horizon befindet sich Kronos? Die Prophezeiung könnte dann z.B. weissagen, wie Horizon wann zu erreichen ist. Wäre nicht das erste Mal, dass ein Ort irgendwie versiegelt wurde und dadurch unauffindbar und unerreichbar ist. Tolkiens versteckte Tür im Einsamen Berg dürfte hier wohl ein zeitnahes und populäres Beispiel sein. Aber naja, alles noch höchst spekulativ. Wie immer also eigentlich. ;)

      Gut. Vermutlich gibt es noch viel mehr zu finden, herauszustellen, zu vermuten und theorisieren, aber es ist spät und ich denke, dass der Beitrag ohnehin schon lang genug ist. Zumal ich eh kein großes Glück habe, was das Erkennen und Vorwegnehmen künftiger Handlungen und inhaltlicher Aspekte betrifft. Ich empfehle mich daher.^^

      9,5/10 P. für die Kapitel. Ein halber Minuspunkt, weil ich den Koloss von Rhodos gern in Aktion gesehen hätte. ;)
      Weiter so!


    • Von parallelen, aktiven Tenryuubito, Göttern, Sagen und vielem mehr^^

      Selbst nach dem zweiten lesen, bin ich von den beiden Kapiteln immer noch genauso ergriffen, wie beim ersten mal. Was vielleicht auch daran liegen könnte, dass ich während des Lesens "Game of Throns"-Soundtracks gehört haben. Ein paar kleine Änderungen bei den Bezeichnungen und schon könnten deine Kapitel ohne Probleme Teil dieses epischen Abschlachtens werden :thumbsup: . Nebenbei, ich habe nur die Bücher gelesen und die Serie nie gesehen, aber trotzdem die Musik passt auch so. :thumbup:

      Den mythologischen und psychologischen Bereich hat Bo schon so wunderbar bearbeitet, dass mir kaum eine Ergänzung einfällt :thumbup: . Nur das Thalia ebenfalls in der griechischen Sagen bzw. Götterwelt beheimatet ist. Am bekanntesten dürfte sie als die Muse des Theaters oder der Grazien der Freude sein, aber es gibt den Namen auch noch ein paar weitere Male, wobei sie immer irgendwie auch eine geliebte des Zeus wird. Allerdings ist es wohl einfacher die Göttinnen aufzuzählen, die nicht irgendwann mal Zeus geliebte waren ;) , wozu mir spontan nur Athene und Thetis, die Mutter des Achilleus/Achill, einfallen. Übrigens bei der Hochzeit der Thetis mit dem Helden Peleus waren alle olympischen Götter eingeladen, bis auf Eris, die dann den goldenen Apfel in dem Raum geworfen hat...
      Wie bin ich eigentlich jetzt hier gelandet ?( ? Also schnell zurück zum eigentlichen Thema XD.

      Sehr gut gefallen haben mi die Parallelen bzw. Gegensätze, die du im ersten Kapitel zwischen den Sinclair-Zwillinge und Brianna gezogen hast. Beide wurden im gleichen Jahr geboren und lebten ihre ersten Lebensjahre anscheinend relativ friedlich mit ihren Eltern. 1501 wurde Iason von Seinesgleichen ermordet und Thalia dürfte ebenfalls getötet worden sein. Auch für Brianna gab es Veränderungen, sie lernte Dädalus kennen und ihre Eltern starben, auch wenn nicht ganz klar ist, ob dies im selben Jahr oder erst im drauf folgenden geschehen ist. Aber man könnte grob sagen, dass alle drei ihre Eltern zur einer ähnlichen Zeit verloren haben. Damit meine ich übrigens nicht Medea sondern Thalia^^. Der größten Gegensatz gibt es aber 1504, während Brianna zusammen mit Marc und Crane wahrscheinlich ihre glücklichste Zeit erlebt, gehen die Sinclair-Zwillinge auf Tequila Wolf durch eine eisige Hölle. Danach verlieren sich die Gemeinsamkeiten, wobei ich es sehr schön gefunden hätte, wenn die Gründung der SALAGIA und Briannas beginn als Schatzjägerin in selbe Jahr gefallen wären, dadurch gäbe es für die parallelen noch einen schönen Abschluss.

      Tenryuubito scheinen bei dir als erstaunlich aktive Gestalten aufzutreten. Zumindest klingt es so, als hätten sie die Folterungen an Iason eigenhändig vorgenommen. Weiterhin gibt es bei dir auch beeindruckend schöne Tenryuubito, was wir in One Piece auch noch nicht erleben durften. Wobei so hässlich waren die Don Quichottes nun auch wieder nicht, aber zumindest Medea dürfte Hanckock durchaus Konkurrenzen machen, sofern sie noch leben würde. Wobei Eris scheint ihr Ebenbild zu sein, was einen zu der Frage führen könnte, wen die Tenryuubito eigentlich im Bett haben wollten, zu denen Eris geschickt worden ist. :whistling:

      Womit wird dann auch bei einer anderen Frage wären, warum hat Medea Narcisse und Eris wieder zurückgeholt. Wenn sie die Beiden nach Tequila Wolf geschickt/verkauft hat, dürfte sie eigentlich ihren Tod gewollt haben. Zumindest kann man es schon als erstaunlich bezeichnen, dass zwei damals vier Jahre alte Kinder, die ein privilegiertes Leben gewohnt waren, drei Jahre an diesem Ort überleben konnten. Denn ich glaube nicht, dass die in dieser Zeit oft den Besitzer gewechselt haben. Besonders nicht, wenn sie damals schon so schöne Sklaven waren, denn keiner würde etwas "so Wertvolles" an einen Ort verkaufen, an dem sie wie Wegwertware behandelt werden, da kann man wo anders mehr mit ihnen Verdienen. Hat Medea also einfach noch Potenzial ihn ihnen gesehen, dass ihr nützlich werden könnte, denn trotz allem haben sie immer noch ihre Gene und damit auch ihr ähnliches Potenzial, was die Fähigkeiten angeht.

      Mit einer neuen Antiken Waffe, führst du eine weitere interessante Ebene hinzu. Mal ganz abgesehen davon, dass für die Tenryuubito die Todesstrafe für Erforschung des Vergessenen Jahrhunderts nicht gilt, scheinen auch sie kaum noch Wissen oder Aufzeichnungen über das Antike Königreich zu haben. Medea erwähnt, dass sie auf die Reste der Unterlegen von Ohara zurückgreifen müsste. Übrigens fällt mir darüber auch wieder Olivia ein, die sitzt ja auch noch in einem Turm in Mary Joa und Medear wird sie sicher das eine oder andere mal aufgesucht haben. Das selbe könnte übrigens auch für Narcisse gelten.

      Aber zurück zum eigentlichen Thema, Kronos ist der Sohn der Gaja (Erde) und des Uranos (Himmle). Kronos hat angestiftet und mit Unterstützung seiner Mutter seinen Vater Uranos entmannt/besiegt, wobei dieser das sicher auch verdient hat. Entscheidender finde ich hier aber, dass man daraus implizieren könnte, das Kronos eine Waffe/Macht ist, mit der man Uranos besiegen/ausschalten kann. Ich denke nämlich nicht, dass du den Namen nur gewählt hast, um einen weiteren Gott ins Spiel zu bringen. Zusätzlich sind Poseidon und Pluto (den man mit Hades gleichsetzten kann) beides Kinder des Kronos, allerdings würde für einen erfolgreichen weiteren Aufstand/Ablöse noch Zeus fehlen... . Ich habe mich schon immer gefragt, warum Oda bei den drei Antiken Waffen einen aus der ersten Göttergeneration und zwei aus der dritten genommen hat, wobei man Pluto eigentlich meistens den römischen Kreis zuordnet und nicht dem griechischen...
      Worauf wollte ich eigentlich Hinaus :pinch: ..., auch ja. Ich glaube nicht das es Zufall ist, dass du dich bei der Namenswahl für die zweite Göttergeneration (Titanen) entscheiden hast und wir durchaus auch noch mit einer Waffe Zeus rechnen können. Noch eine weitere Randbemerkung, Kronos ist aus der Verbindung zwischen Gaja und Uranos hervorgegangenen und wo verbinden sich Erde und Himmel, am Horizont.^^

      Man könnte vielleicht noch erwähnen, was für ein verdammtes Glück die Sinclair-Zwillinge hatten sich ausgerechnet Fisher Tiger Abend für die Befreiung von ihrer Mutter auszusuchen, aber anders wäre ihr entkommen wohl auch nicht logisch zu erklären gewesen. Wobei ich die Szene wie Eris mit ihrer Mutter umgeht irgendwie besonders stark fand.

      Auch von mir gibt es einen kleinen Minuspunkt, weil dir nicht live bei der Aktivierung des Kolosses von Rhodos dabei sein konnte. Huch 8| ich beschwere mich darüber, dass wir mal nicht irgendwelche Zerstörungen erlebt haben, was ist den jetzt los :D . Wobei der Koloss müsste doch eigentlich heil geblieben sein. ;)

      Etwas gestört hat mich am Ende nur der Ausruf „Das sind Kinder, Herrgott!“ von einem der Weisen. Zwar hat er recht, aber ihr Schicksal war ihnen vorher auch ziemlich egal und Impel Down dürfte kaum schlimmer sein als Tequila Wolf.

      Die SALAGIA wurde also für bzw, mit den Beiden gegründet, womit geklärt wäre, warum Narcisse der Anführer ist. Auch sein Titel als Falscher Prinz lässt sich jetzt erklären, da er in den Augen der Tenryuubito nicht wirklich von ihnen, also Falsch ist. Genauso wie bei Mingo steckt in seinem Namen eine Anspielung auf seine hohe Herkunft, ohne sie ganz zu verraten.

      Wenn die von den Weisen erwähnte Katerina wirklich das Triade-Mitglied ist, welches wir derzeit dem Lord zurechnen, ergeben sich wieder ganz neue Verbindungsebenen bzw alte Vermutungen könnten bestätigt werden. Denn dann hat mit Katerina, ein höheres Mitglied der Triade, die WR unterwandert und dort auch einiges an realer Macht, was sich auch beim Mitsommernachtsfest gezeigt hat, welches übrigens vier Jahre später stattfand. Alternativ könnte sich damit aber auch bestätigen, dass es sich bei den fünf Weisen wirklich um die fünf Propheten/ Altvorderen oder was auch immer der Triade handelt.
      Also Bestätigungen die doch keine sind. :D

      Wie man an der Länge des Kommentars sehen kann, wieder zwei Kapitel die mich sehr begeistern und eine spekulations- und deutungs Prozess in Gang gesetzt haben mit dem ich am Anfang überhaupt nicht gerechnet habe. ^.^ :thumbsup: ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
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      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & Doublefeature erschienen

      Das Jahr ist noch jung und ein weiteres Doublefeature erscheint, um die Handlung weiter voranzubringen.
      Der Arc ist ja nun doch schon etwas älter und ich würde ihn gerne zu Ende bringen.
      Eventuell werde ich Silvester noch einmal ein Kapitel veröffentlichen, da ich euch eine Enthüllung dieses Jahr eigentlich noch vermitteln wollte, aber mal schauen, wie ich mit dem Schreiben vorankomme und ihr mit dem kommentieren. Läuft ja schlussendlich auch alles nicht weg ;)

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Ja, also es gibt so Momente, da fühle ich mich richtig gut. Beim Lesen deiner neuen Kapitel fühlte ich mich richtig gut - weil ich recht hatte. xD
      Zugegebenermaßen lag ich bei den tatsächlichen Umständen der Geburt der Sinclair-Zwillinge mehr als falsch, aber immerhin die oben genannte Prämisse war ein Volltreffer.
      Doch ich greife vor.

      Ist doch schön, wenn man auch mal solche Erfolgserlebnisse hat und nicht immer nur grübelnd und verzweifelnd vor einer Geschichte sitzt xD

      -Bo- schrieb:


      Medea ist, wie sollte es auch anders sein, eine zentrale Figur in der Geschichte um das Goldene Vlies, welches Iason und seine Argonauten erbeuten wollen/sollen. Wie es sich für eine zünftige griechische Sage gehört, endet alles durch Zank, Begierde und Rachsucht eher tragisch: Jason ehelicht Medea, nachdem diese ihm das Vlies verschafft hat, der verguckt sich irgendwann jedoch in eine andere und verstößt Medea, worauf diese die Nebenbuhlerin, deren Vater Kreon und ihre eigenen respektive Jasons Kinder tötet. Tatsächlich habe ich das nicht erst für diesen Beitrag wikipediert, sondern weiß es aus eigener früherer Recherche. In einer frühen Phase meiner FF sollte sich meine "Nera" nämlich noch stärker an Medea orientieren und weniger in der Opferrolle stehen. Gut, dass ich mich umentschieden habe.^^
      Jedenfalls wissen wir jetzt zwei Dinge: Die antiken griechischen Schreiber und Erzähler waren allesamt kranke Typen und -wichtiger- Narcisse und Ëris sollten eigentlich tot sein. Zumindest sind's ihre Vorbilder. xD

      Gut für uns beide ja. Ich habe Medea lange in meinem Kopf hin und her geworfen und tatsächlich schwankte ich von Opferrolle, die sich stärker am Originalstoff orientiert, bis zu einer noch viel wahnsinnigeren Version als die gemäßigte, die es dann in meine Geschichte geschafft hat.

      -Bo- schrieb:


      Viele Worte möchte ich zu der Hintergrundgeschichte der Zwillinge nicht verlieren, außer, dass sie mich überzeugen konnte. Hier gefiel mir die Vergangenheit des Sukkubus' bzw. dessen "Geburt" sogar noch besser als Narcisse'. Die Erklärung für Ëris' promiskuitives Verhalten, das im Laufe der Zeit wohl einfach als eine Art des unbewussten Selbstschutzes in Nymphomanie umschwenkte, wurde gut herausgearbeitet und erscheint stimmig. In ihrer Welt hatte sie nie Macht, von der Machtlosigkeit des kleinen Kindes in die Machtlosigkeit einer Sklavin. Sie war Besitz und Besitz denkt nicht, fühlt nichts und hat nichts, außer sich selbst. Dieses Erwachen, als sie schließlich diesen "Auftrag" erfüllte und einen "Erfolg" erlebte, war beinahe spürbar und überraschte mich wirklich unglaublich positiv. Persönlich hätte ich nämlich keine Erklärung für das Verhalten der Lust gebraucht. Nymphomanie als psychologisches Persönlichkeitsbild hätte mir vollkommen ausgereicht, ich hätte Narcisse schlichtweg als den interessanteren und tieferen Zwilling aufgefasst und wäre zufrieden gewesen. Durch deine Darstellung von Ëris hat sich diese Meinung jedoch verschoben. Nicht nur, dass Ëris mMn das grausamere Schicksal ereilt hat (wie es nunmal Frauen in einer Welt der Männer fast immer ereilt), sie ist daran auf ihre ganz eigene Weise gewachsen. Für Ëris war Sex immer allgegenwärtig. Fast ihre gesamte Entwicklung und Reifung stand unter diesem Thema. Sie wurde vergewaltigt, als Hure missbraucht und verkauft. Dann erkannte sie Sex als Waffe, ihre Waffe, und setzte sie ein. Diesen Wandel muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Ihre größte Schwäche, ihre größte Nemesis und der Quell all ihrer Erniedrigung und Leiden wurde zu ihrem stärksten Verbündeten, einer mächtigen Waffe, die sie gegen alles und jeden richten konnte, der sie einst verletzt hatte. Ëris' Fluch wurde zu dem Segen, der sie erlösen konnte. Mit dieser Bewusstwerdung ihrer eigenen Möglichkeiten wurde Ëris vom Vergewaltigungsopfer zum Vergewaltiger. Bildlich gesprochen. Dass Sex dabei als Akt noch äußerst angenehm und in vielerlei Hinsicht positiv ist, war dann nur noch der letzte Funken, der ihre Lust richtig in Flammen steckte.
      Vielleicht interpretiere ich hier wieder mal zu viel, aber all diese Gedanken und noch viele mehr sprudelten nach der Lektüre durch mein Hirn und schufen das psychoemotionale Bildnis einer vollkommen gestörten, aber nichtsdestotrotz starken Frau. Ungesundes Verhalten auf eine ungesunde Situation kann gesundes Verhalten sein - und Ëris Geschichte ist der beste Beweis dafür, wenn ihr mich fragt.

      Ja da kann ich eigentlich nur meinen Stempel drunter geben. MIr persönlich war es aber dann doch wichtig, dass Ëris nicht zu stark hinter Narcisse zurückfällt, der als Superbia natürlich weiter im Fokus rücken wird, aber er dennoch mit seiner Schwester eine gewisse Art von Einheit bildet. Da NArcisse auch bisher stärker im Fokus der Geschichte stand und vielseitig beleuchtet wurde, wollte ich das bei ihr noch nachholen, da sie bisher ja doch sehr stark auf den psychopathisch-sexuellen Bereich beschränkt war.
      Außerdem könnte genau deine Analyse noch sehr wichtig werden, wenn es darum geht die gute zu bezwingen ;)

      -Bo- schrieb:

      Im Gegensatz zu seiner Schwester scheint Narcisse schon immer eine alte Seele gewesen zu sein. Vielleicht hatte er aber auch einfach nur mehr Zeit, Rachegedanken und Zorn in sich schwelen zu lassen, weil er nicht alle paar Augenblicke als ein Loch mit Augen missbraucht wurde. Dementsprechend schwer fällt mir allerdings auch, Narcisse richtig einzuordnen. Von meiner anfänglichen Aussage, nach der er ein hausgemachter Psychopath sei, würde ich mich zumindest insofern distanzieren, dass er seiner Schwester durchaus eine Form der Liebe entgegenbringt. Vielleicht auch nur, weil sie sein Zwilling ist und somit eklatante Ähnlichkeiten mit ihm selbst aufweist und auch ansonsten die einzige echte Bindung ist, die er in diesem Leben besitzt - aber immerhin. Er ließ sie an seiner Rache teilhaben, rächte sich mit ihr.
      Dessen ungeachtet ist die Sünde der Lust dennoch ein Psychopath. Vielleicht kein schulbuchmäßiger, aber ein Psychopath. Nun könnte man das "angeboren oder erlernt"-Spiel spielen, doch bei Narcisse kann man das Verhältnis sicher arbiträr auf 25:75 festlegen, zumal er ohnehin kaum eine Chance auf ein normales Leben gehabt hätte. Ob nun als Sklave auf Tequila Wolf oder unter Aufsicht seiner "Mutter" Medea, der er im Nachhinein wohl ähnlicher ist, als ihm lieb wäre, nichts hätte verhindern können, dass der kleine Junge zu einem großen Jungen mit argen emotionalen und emotiven Defiziten heranwächst.
      Ich könnte jetzt noch frei nach Freud darauf eingehen, dass das Verlangen nach seiner Schwester wohl auch einen ganz herben ödipalen Mutterkomplex aufzeigen könnte, sieht jene der lieben Medea doch zum Verwechseln ähnlich, aber das würde wohl etwas zu weit führen. Der Gute ist einfach ein zerrissenes, leeres Wesen mit ganz vielen Problemen, das nie eine Chance gehabt hatte. Das macht ihn nicht sympathischer, aber fassbarer.

      Ja ich wollte zwar nicht schon wieder eine Figur zeichnen, die nicht absolut böse ist, aber einerseits sind wir hier nicht bei OB und das liegt irgendwie nicht in meiner Natur. Aus Psychologieinteressierter Mensch glaube ich daran, dass so gut wie nichts von ungefähr kommt. Das ist wohl auch der Grund, warum all meine Antagonisten vergleichsweise differenziert zu betrachten sind. Sei es Crane oder die Deverauxs aus dem letzten Arc.
      Für das absolute Böse habe ich ja immer noch Katerina :D

      -Bo- schrieb:

      Puh, viel geschrieben, wenig Inhalt. Ich hoffe, ihr seht es mir nach, aber derlei Interpretationen und Analysen machen mir einfach unbändigen Spaß.^^

      Wenig Inhalt kann man wohl nicht sagen und ich als Semi-Laie sage dir mal, dass du in deinem Studiengang gut aufgehoben bist ;)

      -Bo- schrieb:

      Zum einen wäre dies Katerina, die Gründerin der SALIGIA-Einheit, bei der ich mich frage, ob es sich hierbei um DIE Katerina Handelt. Katerina Petrova, des Lords liebste Killerin und Hauptakteurin meiner feuchtesten, anregendsten Alpträume. Eigentlich wäre ich nichtmal überrascht. Katerina ist wie ein auf Erden wandelnder Teufel, der Teufel verführt angeblich zur Sünde. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen, außer: Katerina ist angsteinflößend und ich habe keine Ahnung, wie du sie aus dem Spiel nehmen willst. Das gefällt mir. :)

      Ja es handelt sich um die gleiche Katerina, aber einen kleinen Unterschied, der aber wichtig ist, muss ich noch betonen: Katerina hat die SALIGIA nicht gegründet, sondern die Iniative wurde wegen ihr ins Leben gerufen.Warum und Weshalb? Da hülle ich mich mal in Schweigen.

      -Bo- schrieb:

      Zum anderen natürlich Medeas Ausführungen über die Antiken Waffen, insbesondere Kronos. Die griechische Mythologie würde hier einerseits nahelegen, dass Kronos der "Urvater" der anderen Waffen ist, gleichzeitig suggeriert der Name natürlich auch eine Art Kampf. Meine Idee wäre nun, dass Uranus, Poseidon und Pluton erschaffen wurden bzw. erschaffen werden mussten, um Kronos aufzuhalten, zu zerstören o.ä.
      Was, wenn die drei antiken Waffen eigentlich gar nicht zur Offensive, sondern Defensive bestimmt waren? Gut, würde etwas mit den bisherigen Infos von Oda zuwiderlaufen, andererseits hatte der auch "Kronos" nicht ins Spiel gebracht. Daher fände ich meine Theorie nicht so~ schlecht. Jedenfalls für den Anfang. xD
      Dabei stellt sich mir aber auch immer die Frage, wie Horizon mit allem zusammenhängt. Vielleicht ist Horizon kein Gegenstand, sondern ein Ort? Vielleicht eine wandernde Insel wie Zou oder ein Teil des antiken Königreichs, längst verschwunden und vergessen? Und auf Horizon befindet sich Kronos? Die Prophezeiung könnte dann z.B. weissagen, wie Horizon wann zu erreichen ist. Wäre nicht das erste Mal, dass ein Ort irgendwie versiegelt wurde und dadurch unauffindbar und unerreichbar ist. Tolkiens versteckte Tür im Einsamen Berg dürfte hier wohl ein zeitnahes und populäres Beispiel sein. Aber naja, alles noch höchst spekulativ. Wie immer also eigentlich. ;)

      DU hast recht und unrecht zugleich! War das hilfreich? Wohl kaum, aber mehr kann ich zu Kronos nicht sagen, außer, dass qoii ein paar interessante Ideen dazu hat.

      -Bo- schrieb:


      Gut. Vermutlich gibt es noch viel mehr zu finden, herauszustellen, zu vermuten und theorisieren, aber es ist spät und ich denke, dass der Beitrag ohnehin schon lang genug ist. Zumal ich eh kein großes Glück habe, was das Erkennen und Vorwegnehmen künftiger Handlungen und inhaltlicher Aspekte betrifft. Ich empfehle mich daher.^^

      Vielen Dank. Vor allem, da mich die Kapitel ebenfalls viel Kraft gekostet haben, sollen sie das euch nicht auch noch beim kommentieren antun^^

      -Bo- schrieb:

      9,5/10 P. für die Kapitel. Ein halber Minuspunkt, weil ich den Koloss von Rhodos gern in Aktion gesehen hätte. ;)
      Weiter so!

      Vielleicht habe ich die Szene ja aus einem ganz bestimmten Grund ausgepart? ;)

      @qoii

      qoii schrieb:

      Selbst nach dem zweiten lesen, bin ich von den beiden Kapiteln immer noch genauso ergriffen, wie beim ersten mal. Was vielleicht auch daran liegen könnte, dass ich während des Lesens "Game of Throns"-Soundtracks gehört haben. Ein paar kleine Änderungen bei den Bezeichnungen und schon könnten deine Kapitel ohne Probleme Teil dieses epischen Abschlachtens werden :thumbsup: . Nebenbei, ich habe nur die Bücher gelesen und die Serie nie gesehen, aber trotzdem die Musik passt auch so. :thumbup:

      Ja ich oute mich als GoT-Jungfer...Schande auf mein Haupt, aber da das Internet ja vor Lobpreisungen bezüglich dieser Reihe kaum zur Ruhe kommt, nehme ich das als starkes Lob an :)

      qoii schrieb:


      Den mythologischen und psychologischen Bereich hat Bo schon so wunderbar bearbeitet, dass mir kaum eine Ergänzung einfällt :thumbup: . Nur das Thalia ebenfalls in der griechischen Sagen bzw. Götterwelt beheimatet ist. Am bekanntesten dürfte sie als die Muse des Theaters oder der Grazien der Freude sein, aber es gibt den Namen auch noch ein paar weitere Male, wobei sie immer irgendwie auch eine geliebte des Zeus wird. Allerdings ist es wohl einfacher die Göttinnen aufzuzählen, die nicht irgendwann mal Zeus geliebte waren ;) , wozu mir spontan nur Athene und Thetis, die Mutter des Achilleus/Achill, einfallen. Übrigens bei der Hochzeit der Thetis mit dem Helden Peleus waren alle olympischen Götter eingeladen, bis auf Eris, die dann den goldenen Apfel in dem Raum geworfen hat...
      Wie bin ich eigentlich jetzt hier gelandet ?( ? Also schnell zurück zum eigentlichen Thema XD.

      Ja unschwer zu erkennen, habe ich mich bei diesen beiden Todsünden und ihrer Hintergrundgeschichte zweifelslos bei der griechischen Mythologie bedient. Ëris ist ja immer noch aktiv und dieser Apfel...ach dieser Apfel. Es dauert nicht mehr lange :P

      qoii schrieb:


      Sehr gut gefallen haben mi die Parallelen bzw. Gegensätze, die du im ersten Kapitel zwischen den Sinclair-Zwillinge und Brianna gezogen hast. Beide wurden im gleichen Jahr geboren und lebten ihre ersten Lebensjahre anscheinend relativ friedlich mit ihren Eltern. 1501 wurde Iason von Seinesgleichen ermordet und Thalia dürfte ebenfalls getötet worden sein. Auch für Brianna gab es Veränderungen, sie lernte Dädalus kennen und ihre Eltern starben, auch wenn nicht ganz klar ist, ob dies im selben Jahr oder erst im drauf folgenden geschehen ist. Aber man könnte grob sagen, dass alle drei ihre Eltern zur einer ähnlichen Zeit verloren haben. Damit meine ich übrigens nicht Medea sondern Thalia^^. Der größten Gegensatz gibt es aber 1504, während Brianna zusammen mit Marc und Crane wahrscheinlich ihre glücklichste Zeit erlebt, gehen die Sinclair-Zwillinge auf Tequila Wolf durch eine eisige Hölle. Danach verlieren sich die Gemeinsamkeiten, wobei ich es sehr schön gefunden hätte, wenn die Gründung der SALAGIA und Briannas beginn als Schatzjägerin in selbe Jahr gefallen wären, dadurch gäbe es für die parallelen noch einen schönen Abschluss.

      Ja, was du "kritisierst", habe ich dann ganz bewusst so entschieden. Wirkte mir dann zu konstruiert und ich musste mich auch an den Zeitplan seitens Oda halten, der mir mit FIsher TIger leider mal ein konkretes Datum geliefert hat. Waren dann eben Entscheidungen, die ich gefällt habe, um auch ganz bewusst zu vermeiden, dass die Parallelen zu konstruiert wirken. Naja hat ja dennoch irgendwie funktioniert :)

      qoii schrieb:


      Tenryuubito scheinen bei dir als erstaunlich aktive Gestalten aufzutreten. Zumindest klingt es so, als hätten sie die Folterungen an Iason eigenhändig vorgenommen. Weiterhin gibt es bei dir auch beeindruckend schöne Tenryuubito, was wir in One Piece auch noch nicht erleben durften. Wobei so hässlich waren die Don Quichottes nun auch wieder nicht, aber zumindest Medea dürfte Hanckock durchaus Konkurrenzen machen, sofern sie noch leben würde. Wobei Eris scheint ihr Ebenbild zu sein, was einen zu der Frage führen könnte, wen die Tenryuubito eigentlich im Bett haben wollten, zu denen Eris geschickt worden ist. :whistling:

      Ja das wollte ich im Flashback sogar noch deutlicher herausarbeiten, wo du es sagst. Die Tenryuubito sind einfach erhaben und einerseits nicht nur diese dämlichen Proleten, wie wir sie bisher kennen gelernt haben. Da wollte ich einfach mehr Ernst und Realismus reinbringen.

      qoii schrieb:


      Womit wird dann auch bei einer anderen Frage wären, warum hat Medea Narcisse und Eris wieder zurückgeholt. Wenn sie die Beiden nach Tequila Wolf geschickt/verkauft hat, dürfte sie eigentlich ihren Tod gewollt haben. Zumindest kann man es schon als erstaunlich bezeichnen, dass zwei damals vier Jahre alte Kinder, die ein privilegiertes Leben gewohnt waren, drei Jahre an diesem Ort überleben konnten. Denn ich glaube nicht, dass die in dieser Zeit oft den Besitzer gewechselt haben. Besonders nicht, wenn sie damals schon so schöne Sklaven waren, denn keiner würde etwas "so Wertvolles" an einen Ort verkaufen, an dem sie wie Wegwertware behandelt werden, da kann man wo anders mehr mit ihnen Verdienen. Hat Medea also einfach noch Potenzial ihn ihnen gesehen, dass ihr nützlich werden könnte, denn trotz allem haben sie immer noch ihre Gene und damit auch ihr ähnliches Potenzial, was die Fähigkeiten angeht.

      Medea hat ihre Kinder damals fortgeschickt, um sich nicht mehr um sie kümmern zu müssen. Sie waren dennoch noch ihr Eigentum und als Sklaven sozusagen nur ausgeliehn. Als Narcisse dann aber schlappgemacht hat und nicht mehr zu gebrauchen war, hat man Medea kontaktiert und sie hat sie zurückgeholt. Nenn es einen versteckten Funken mütterliche Liebe oder Berechnung. Wohl eine undefinierbare Mischung aus beiden.
      Vermutlich spielte auch noch mit hinein, dass sie ihre Kinder doch noch persönlich leiden lassen wollte, für die Demütigung ihres Mannes und generell ihres gestörten Geistes.

      qoii schrieb:

      Mit einer neuen Antiken Waffe, führst du eine weitere interessante Ebene hinzu. Mal ganz abgesehen davon, dass für die Tenryuubito die Todesstrafe für Erforschung des Vergessenen Jahrhunderts nicht gilt, scheinen auch sie kaum noch Wissen oder Aufzeichnungen über das Antike Königreich zu haben. Medea erwähnt, dass sie auf die Reste der Unterlegen von Ohara zurückgreifen müsste. Übrigens fällt mir darüber auch wieder Olivia ein, die sitzt ja auch noch in einem Turm in Mary Joa und Medear wird sie sicher das eine oder andere mal aufgesucht haben. Das selbe könnte übrigens auch für Narcisse gelten.

      Gute Anmkerung. Das wird noch wichtig werden.

      qoii schrieb:


      Aber zurück zum eigentlichen Thema, Kronos ist der Sohn der Gaja (Erde) und des Uranos (Himmle). Kronos hat angestiftet und mit Unterstützung seiner Mutter seinen Vater Uranos entmannt/besiegt, wobei dieser das sicher auch verdient hat. Entscheidender finde ich hier aber, dass man daraus implizieren könnte, das Kronos eine Waffe/Macht ist, mit der man Uranos besiegen/ausschalten kann. Ich denke nämlich nicht, dass du den Namen nur gewählt hast, um einen weiteren Gott ins Spiel zu bringen. Zusätzlich sind Poseidon und Pluto (den man mit Hades gleichsetzten kann) beides Kinder des Kronos, allerdings würde für einen erfolgreichen weiteren Aufstand/Ablöse noch Zeus fehlen... . Ich habe mich schon immer gefragt, warum Oda bei den drei Antiken Waffen einen aus der ersten Göttergeneration und zwei aus der dritten genommen hat, wobei man Pluto eigentlich meistens den römischen Kreis zuordnet und nicht dem griechischen...
      Worauf wollte ich eigentlich Hinaus :pinch: ..., auch ja. Ich glaube nicht das es Zufall ist, dass du dich bei der Namenswahl für die zweite Göttergeneration (Titanen) entscheiden hast und wir durchaus auch noch mit einer Waffe Zeus rechnen können. Noch eine weitere Randbemerkung, Kronos ist aus der Verbindung zwischen Gaja und Uranos hervorgegangenen und wo verbinden sich Erde und Himmel, am Horizont.^^

      Ich hülle mich in Schweigen, was aber nicht bedeutet, dass du richtig liegst. Ich kann mich nur dazu nicht äußern, sage aber, dass da durchaus gute Ansätze vorhanden sind.

      qoii schrieb:


      Auch von mir gibt es einen kleinen Minuspunkt, weil dir nicht live bei der Aktivierung des Kolosses von Rhodos dabei sein konnte. Huch 8| ich beschwere mich darüber, dass wir mal nicht irgendwelche Zerstörungen erlebt haben, was ist den jetzt los :D . Wobei der Koloss müsste doch eigentlich heil geblieben sein. ;)

      Keine Sorge...die Szene fehlte aus einem bestimmten Grund.

      qoii schrieb:


      Etwas gestört hat mich am Ende nur der Ausruf „Das sind Kinder, Herrgott!“ von einem der Weisen. Zwar hat er recht, aber ihr Schicksal war ihnen vorher auch ziemlich egal und Impel Down dürfte kaum schlimmer sein als Tequila Wolf.

      Also Ëris und Narcisse wurden ohne Wissen der Weisen als Sklaven verkauft und wie ich vorher schon angemerkt habe, sind die Himmelsdrachen recht autonom was ihre Entscheidungen angeht. Somit sollte das auch zeigen, dass die Weisen auch irgendwie nur Menschen sind, die Grenzen vielleicht nicht einhalten, aber zumindest kennen^^

      qoii schrieb:


      Wenn die von den Weisen erwähnte Katerina wirklich das Triade-Mitglied ist, welches wir derzeit dem Lord zurechnen, ergeben sich wieder ganz neue Verbindungsebenen bzw alte Vermutungen könnten bestätigt werden. Denn dann hat mit Katerina, ein höheres Mitglied der Triade, die WR unterwandert und dort auch einiges an realer Macht, was sich auch beim Mitsommernachtsfest gezeigt hat, welches übrigens vier Jahre später stattfand. Alternativ könnte sich damit aber auch bestätigen, dass es sich bei den fünf Weisen wirklich um die fünf Propheten/ Altvorderen oder was auch immer der Triade handelt.
      Also Bestätigungen die doch keine sind. :D

      Aber gute Vermutungen :D

      qoii schrieb:


      Wie man an der Länge des Kommentars sehen kann, wieder zwei Kapitel die mich sehr begeistern und eine spekulations- und deutungs Prozess in Gang gesetzt haben mit dem ich am Anfang überhaupt nicht gerechnet habe. ^.^ :thumbsup: ^.^

      Sehr schön das freut mich. Ich hoffe, dass die neuen Kapitel dich zumindest weiter beflügeln können! ;)


      Ich wünsche euch viel Spaß bei den Kapiteln, die noch an alter Stelle gefunden werden können :)

    • Hirnquetschsaft

      Mein erster Kommentar zu deiner FF im neuen Jahr. Spürt ihr auch dieses Kribbeln vor nervöser Spannung?
      Ich weiß zwar nicht, wie lang dieser Kommentar werden wird, da ich zwischen Lethargie und lähmender Schreibblockade schwanke wie Lindsey Lohan zwischen Heroin und Scary Movie-Sequels, aber ich tue mein bestes, um zumindest ein paar Gedanken liegen zu lassen. Viel Erfolg beim Lesen.^^

      Erwartungsgemäß unterbrichst du den Kampf zwischen Marc und Envy, wodurch der Elster ein etwas passenderer Gegner zuteil wird bzw. ein Gegner, der sie besiegen kann. Vielleicht hätte Marc es am Ende auch geschafft, aber bisher hat sich dein Sunnyboy nicht gerade mit sonderlich viel Ruhm bekleckert, weshalb meine Zweifel wohl berechtigt sein dürften. ;)
      Generell macht Marc eine zunehmend schlechte Figur, finde ich. Kyu und Aloe stechen ihn allein schon aufgrund ihrer sich stetig steigernden Teufelskräfte aus, Kaisa und Drake sind ihm ohnehin überlegen, Dädalus' Intelligenz und technische Tricks sind flexibler und mit dem wiedererstarkten Geist Briannas dürfte auch diese bald auf eine neue Stufe aufsteigen. Mechanischer Arm gut und schön, aber Marc sollte langsam aber sicher mal zeigen, was er drauf hat.

      Etwas Bauchweh habe ich bei den vermeintlichen Kampfkonstellationen vor dem Panthaemonium. Barcelo und Rebekah gehen selbstredend klar, aber Safran und Sancho sind nun wirklich keine Charaktere, die ein "Recht haben", Figuren wie die Sünden aus dem Spiel zu nehmen. Für mich sind die beiden, genau wie Lancelot im übrigen, Abziehbilder ohne Tiefe. Hat mich bisher nicht gestört, weil einfach nicht jeder Charakter eine differenzierte und komplexe Persönlichkeit haben kann, aber sobald die wirklich genialen SALIGIA-Agenten von solchen Figuren besiegt zu werden scheinen, schlagen bei mir die Sensoren aus.
      Barcelo und Rebekah haben schlicht eine ganze andere Dynamik und Daseinsberechtigung in deiner FF und ihre Rolle wirkt damit "würdig" genug, eine ebenso bedeutende Figur (Järv, Cholere etc.) aus dem Rennen zu nehmen. Aber Sancho und Safran? Die beiden haben bisher für mich keinen höheren Stellenwert als ein paar der Turnierteilnehmer im Corrida Colloseum - Jeet und Abdulla oder der Jackenmensch oder ähnliche Gestalten. Das meine ich jetzt nicht böse. Wie gesagt, nicht jede Figur kann Meryl Streep-Charaktertiefenniveau haben. Ich fände es halt nur schade, wenn interessantere Charaktere durch jene rausgeschrieben würden.
      Natürlich werde ich mich damit arrangieren, besonders wenn Sancho und Safran später noch gewichtigeren Einfluss auf die Handlung nehmen sollten. Nur bisher bin ich im Angesicht dieser scheinbaren Entwicklung eher besorgt denn gespannt.
      (Lancelot ist hier übrigens eine Art Mittelwert, weil mir sein Gegner Theophilus längst nicht so ans Herz gewachsen ist wie einzelne Vertreter der Todsünden.^^)

      Ein Highlight der Kapitel war definitiv Micalçyk. Auch wenn ich dich dafür hasse, weil du mir eine Teufelsfrucht geklaut hast. Meinen Glückwunsch. Für deinen neuen Posten als Moderator habe ich dir nicht gegrämt, aber jetzt gehört einer der Dolche, die im März deinen Leib stücken werden wie Blumen eine Wiese, mir. Sieh dich vor.
      Jedenfalls mag ich die Figur. Etwas stoisch, etwas klotzig und mit der richtigen Menge an wortkarger Einzelkämpfer-Attitüde, um ihn Badass wirken zu lassen. Klingt nach einer guten Rolle für Tom Hardy, sollte Horizon mal verfilmt werden, finde ich. xD
      Dass der Golem jetzt aus dem Himmel fällt, kommt unerwartet, aber leider geil. Noch kann ich zwar nicht festmachen, ob das hier eine simple Deus ex machina ist, um die Kämpfe aufzuschieben und zumindest ein paar der SALIGIA zu verschonen, oder mit den schließlich stattfindenden Aufeinandertreffen aller wichtigen Figuren die Kampfphase erst so richtig heiß startet. Mal schauen. Micalçyk gefällt mir jedenfalls schon sehr gut und auch Wat Di Sel konnte für mich einige Punkte gutmachen. Hätte gar nicht gedacht, dass der alte Mann noch so ein junger Hüpfer ist.^^

      Etwas too much waren mir hingegen diese ganzen Vorstellungsarien.

      »Oh, "Sternenkind" Rebekah!« *DON!!!*
      »Ich kenne dich, "Wüstenfuchs" Safran!« *DON!!!!*
      »Kuma Kuma no Mi, Modell: Schwarzbär!« *DON-DON-DON-DON!!!!!!*

      War in dieser geballten Konzentration auf engstem Raum einfach zu viel und überzogen. Ist halt blöd, weil wir nicht wie Oda auf diese epischen Gruppenbilder mit Textboxen zurückgreifen können, verstehe ich ja. Dennoch...viel zu vollgestopft mit Beinamen und Teufelsfrüchten, zumal du gefühlt wirklich alles Nennenswerte in diese zwei Kapitel gepackt hast. xD
      Hätte man diese ganzen Beinamen-Info-Dinger nicht auch über den Arc hinweg einstreuen bzw. verteilen können?
      Naja, ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt.

      Weiter im Text...Die Teufelsbrut. Ich will gar nicht wissen, wer der Folterporno-Version von Hanni und Nanni diesen Spitznamen verpasst hat, weil dieser jemand ganz sicher nicht mehr im aktiven Dienst ist und/oder seine Traumata mit mehr Alkohol ertränkt als sein Hirn verkraften könnte. Unwichtig, aber einen Gedanken wert. xD
      Kyu und Drake können die beiden Zwillinge ruhig ausschalten. Zwar sind die beiden noch immer recht unterhaltsam, allerdings nutzt sich ihre Darstellung langsam aber stetig ab. Der Kontrast von zuckersüßen Mädchen und sadistischen Gewaltverbrechern hatte lange einen gewissen Reiz und gehört definitiv zu den ersten großen Highlights deiner FF - aber ab einem gewissen Punkt sind die beiden halt bekannt und ihre Manierismen vertraut. Natürlich nimmt man sie noch längst nicht mit einem Schulterzucken hin, aber den WTF-Effekt haben sie nunmehr verloren und dieser Prozess setzt sich letztlich konsequent fort. Also, ob du sie nun in diesem Arc aus der Handlung nimmst (Rache der Herzkönigin ftw!) oder erst im nächsten oder übernächsten ist dir überlassen, ich wollte halt nur darauf hinweisen, dass der Reiz der beiden logischerweise immer weiter abnimmt. Ich denke, dass ist dir durchaus bewusst, aber ich muss ja auch irgendwie die Zeilen hier füllen, nech? xD

      Mit Kyu und Drake hättest du jedenfalls eine gute Kombi, zumal Kyu ohnehin noch eine Rechnung mit den Gören offen hat. Indirekt.
      Drake würde dann halt für den Slapstick sorgen. Einen Kampf gegen zwei goldgelockte Schulmädchen mit pervertierten Gewaltexzessen kannst du immerhin nicht einfach kaltschnäuzig ohne Humor über die Bühne bringen. Gut, du könntest, aber da würde einiges an Potenzial verschwendet werden.^^

      Mehr fällt mir gerade nicht ein. Mein Gehirn arbeitet eh irgendwie momentan gegen meinen Willen auf Sparflamme, sei es drum. Die beiden Kapitel haben mir sehr gut gefallen, von den kleineren Kritikpunkten abgesehen. Mal schauen, wie sich die Kampfpaare finden, wie diese aussehen und ob sich meine "Befürchtungen" tatsächlich erfüllen. Nichtsdestotrotz -oder gerade deswegen- freue ich mich schon auf die nächsten Kapitel. :)


    • Von Namen, ihren Bedeutungen und anderen interessanten Hintergründen

      Da du mir noch einmal eine Gnadenfrist gewährt hast, komme ich doch noch dazu einen Kommentar zu Hinterlassen. Zwar passiert nicht sehr viel, da die Positionierung der Kampfpaare und Personen weiter vorgesetzt wird, dafür gibt es aber wieder einige Andeutungen zu den Hintergründen von und zu einzelnen Charakteren. :)

      Das Wort auf welches ich lange gewartet habe ist gefallen. Der "Verrückter Hutmacher" Theophilus hat seine Scherenschwerter vom Zaren von Moskva bekommen. Nun bleibt die Frage, ob es sich bei ihm um den erwarteten dritten Tridae- Anführer handelt. Denn sein Name ist nicht Fett gedruckt und der Hutmacher gehört zur Fraktion der Herzkönigin, zusätzlich wäre es sehr unwahrscheinlich, eine so gute Waffen an einen Kämpfer einer anderen Fraktion zu verschenken, weswegen ich mir in diesem Punkt noch nicht sicher bin.

      Theophilus hat nicht nur eine interessante und wahrscheinlich eine mächtige Waffe, er kennt sich auch in der Schwerterkunde aus und identifiziert Lanzelots Schwert direkt als eines der einundzwanzig Königsschwerter. Damit ist es als Bastardschwert das erste Königsschwert, dessen aussehen nicht an ein Kartaner angelehnt ist. Oda hat ja bis jetzt alle Königsschwerter an Zorro gegeben und was soll dieser mit einem Bastardschwert^^. Viel interessanter ist aber die angedeutete Hintergrundgeschichte mit der Tafelrunde. Nicht nur dass Lanzelot von Namen wunderbar dazu passen würde, nein er scheint diese Runde verlassen und dabei das Schwert mitgenommen zu haben. Ich bin mit der gesamten Artussage nicht so ganz vertraut, aber auch dort müsste Lanzelot die Runde zumindest zeitweise verlassen haben. Weiterhin scheint es so zu sein, dass diese Tafelrunde im Besitzt von Schwertern ist, die direkt mit ihr identifiziert werden. Also müssten die Schwerter eigentlich immer an den nächsten Ritter weitergegeben werden, womit entweder zwölf der einundzwanzig Königsschwerter fest vergeben sind oder die Organisation noch mächtigere Schwerter besitzt, wie z.B. das Dachenschwert Exkalibur. ^.^

      Das zweite interessante Paar sind ‚Sohn des Golems’ Micalçyk und Orville ‚Düsentrieb’ Watt di Sel bzw, ihre Hintergrundgeschichten. Bei Orville handelt es sich um einen ehemaligen Vize-Admiral, welcher irgendwann verschwunden ist. Ob dies nun freiwillig geschehen ist oder er bei einer Mission gefangen genommen wurde und nun nach einer guten Gehirnwäsche der Triade beigetreten ist, wird nicht gesagt. Allerdings glaube ich eher, dass er sich dem Lord freiwillige angeschlossen hat, sonst würde er bestimmt nicht so ruhig über seine Vergangenheit sprechen. Weiterhin könnte es natürlich auch sein, dass er in einer Undercovermission unterwegs ist, denn wenn er an einem Kampf gegen Kaido beteiligt war, wird er nicht zu den schwächeren Vize-Admiralen gehört haben.

      Sein genaues Gegenteil scheint Micalçyk zu sein. Während Orville einmal der Marine angehörte und jetzt auf Seiten einer Organisation steht, die gegen die Marine ist arbeiten, war Micalçyk ein Verbrecher, der nun für die Marine/WR arbeitet. Man könnte also sagen, sie haben ihre Positionen getauscht. Auch ihre Fähigkeiten könnte man als Gegensätze betrachten, während der Golem ein Zauber-/ magisches Wesen ist, handelt es sich bei Orvilles Transportfrucht um eine die dem technischen Bereich zuzuordnen ist. Weiterhin gibt es durch den Golem innerhalb von zwei Kapiteln gleich die zweite Stadt/Insel die durch eine gigantische Statue verwüstet wurde. ^^

      Weiterhin scheint die Decke von CO nicht stabil genug gewesen zu sein, um dem Kampf zwischen Magie und Technik an der Oberfläche standzuhalten, wobei der Brand im Lustschloss sicher seinen Beitrag geleistet hat. Dadurch könntest du die drei bald voll machen :evil: , den Narcisse wird sicher nicht begeistert darüber sein, das seine Erlöserin fast unter Trümmern begraben wurde. Ich sehe da einen Kampf zwischen dem Golem und dem Koloss von Rodos auf uns zukommen. ^.^

      Narcisse sieht Brianna also als seine Erlöserin, die Frau welche es ihm ermöglicht seine Rache an den Tenryuubito zu bekommen. Dabei vergisst er nur, dass Brianna nach der Entführung ihrer "Familie" wohl kaum mit ihm zusammen arbeiten wird, besonders da es nie direkt ihr Ziel war die Tenryuubito zu beseitigen oder die Welt ins Chaos zu stürzen. Sie würde es zwar in kauf nehmen, um ihre Tochter zu retten, aber ihr Ziel ist es nicht. Deswegen will sie Narcisse auch ausschalten während dieser Abgelenkt ist, allerdings kommen ihr dabei die Ereignisse an der Oberfläche in die Quere. Als das Panthaemonium beginnt zusammenzubrechen scheint Narcisse sie mit seiner Teufelskraft zu schützen.

      Sonst passiert außerhalb der Kuppel er weniger. Kyu und Drake sind also wirklich auf die Todeszwillinge getroffen, wobei wir sie jetzt eigentlich die "Brut des Teufels" nennen müssten, da dies ihre passende Bezeichnung zu sein scheint. Der Kampf zwischen den vier dürfte nicht nur sehr interessant sein, da Drake und Kyu nun aneinander gebunden sind, auch so lässt die Kombination auf viel Spaß und gute Unterhaltung hoffen. 8-)

      Derweil stehen die restlichen Sünden den restlichen Marineangehörigen gegenüber, wobei wir das erstmals die Beinahmen der restlichen Kämpfer von Barcellos kleiner Truppe zu hören bekommen. ‚Nadelkissen’ Sancho de Piña lässt auf eine Nadel oder Stachelfrucht schließen, wobei eine Kaktusfrucht bei seiner Herkunft natürlich das Beste wäre :D , aber auch eine Igel oder Stachelschwein Zoan wäre möglich. Safran ‚Wüstenfuchs hat entweder die Fuchszoan, welche wir zunächst Kyu zugeordnet haben oder er ist einfach nur ein sehr verschlagener Kämpfer. ‚Sternentochter’ Rebekah ist nach dem angedeuteten Einsatz ihrer Fähigkeit schon fast selbsterklärend. Schön fand ich auch, wie du hier noch einmal auf die Sünden eingegangen bist, Silas sieht das Funkeln und denkt sofort an Münzen, während die Blutbefleckte Magd Colère ganz fasziniert von Barcellos blutender Faust ist. :thumbup:

      Währenddessen wird Marc von Aleo abgelöst, die eine viel bessere und interessantere Gegnern für Envy ist. Trotz ihrer Erlebnisse in den letzten Stunden hat Aleo ihren Humor nicht verloren, sonder scheint sogar noch selbstsicherer und stärker zu sein, als vor ihrer Entführung. Dies ist aber auch mehr als verständlich, immerhin hat sie Orônel befreit und Pinel erledigt. Dieser wurde an Kol weitergegeben, der ihn gleich an Sophie und Shallow weiterreicht und die beiden werden ihn nun schnellst möglichst ins Krankenhaus verfrachten, wo Orônel auch hingehört. Kol macht sich hingegen gleich auf dem Weg, um in den Kampf einzugreifen Genauso die Kaiser, die gestärkt durch irgendein Mittel vom Sophie auch schon wieder auf den Beinen ist.

      Dann bleiben nur noch Eris und Dädalus, die nach dem schnellen verlassen des Lustschlosses nicht in die Tiefe gestürzt sind, da sich dort glücklicherweise die Brücke befand. Da auch Eris angeschlagen ist, kann man davon ausgehen, dass sie es nicht hundertprozentig so geplant hat. Ihr Reaktion auf das unerwartete greifen nach ihren Bein, lässt darauf schließen, dass ihre Vergangenheit mehr psychische Spuren hinterlassen hat als sie normalerweise zeigt. Ihre weitere Auseinandersetzung zur durch die Ereignisse an der Oberfläche unterbrochen und es bleibt nur die Frage wie stabil ihre beiden Teilstücke der Brücke noch sind.

      Das Kapitel hat mir wieder sehr gut gefallen, es gab eine große Menge an Andeutungen und Hinweisen über die ich viel Spekulieren konnte. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & 128.Kapitel erschienen

      So neues Kapitels, neues Glück.

      Ich habe auch mal die Restplanung des Arcs ein wenig abgeschlossen und werde wohl doch noch ungefähr ein Dutzend Kapitel bruachen, um den Arc zu Ende zu bringen.
      Ich muss mal schauen, inwiefern ich die Kämpfe vielleicht kurz halten werde. Der Arc läuft ja nun doch schon eine geraume Zeit, aber das werde ich mal nach den nächsten Kapiteln genauer entscheiden, wenn sich alle Paare gefunden haben ;)

      @Bo

      -Bo- schrieb:


      Mein erster Kommentar zu deiner FF im neuen Jahr. Spürt ihr auch dieses Kribbeln vor nervöser Spannung?
      Ich weiß zwar nicht, wie lang dieser Kommentar werden wird, da ich zwischen Lethargie und lähmender Schreibblockade schwanke wie Lindsey Lohan zwischen Heroin und Scary Movie-Sequels, aber ich tue mein bestes, um zumindest ein paar Gedanken liegen zu lassen. Viel Erfolg beim Lesen.^^

      Kenne ich. Schwankt bei mir momentan zwischen absoluter Apathie oder Energieüberschuss. Ganz schön komisch.

      -Bo- schrieb:


      Erwartungsgemäß unterbrichst du den Kampf zwischen Marc und Envy, wodurch der Elster ein etwas passenderer Gegner zuteil wird bzw. ein Gegner, der sie besiegen kann. Vielleicht hätte Marc es am Ende auch geschafft, aber bisher hat sich dein Sunnyboy nicht gerade mit sonderlich viel Ruhm bekleckert, weshalb meine Zweifel wohl berechtigt sein dürften. ;)
      Generell macht Marc eine zunehmend schlechte Figur, finde ich. Kyu und Aloe stechen ihn allein schon aufgrund ihrer sich stetig steigernden Teufelskräfte aus, Kaisa und Drake sind ihm ohnehin überlegen, Dädalus' Intelligenz und technische Tricks sind flexibler und mit dem wiedererstarkten Geist Briannas dürfte auch diese bald auf eine neue Stufe aufsteigen. Mechanischer Arm gut und schön, aber Marc sollte langsam aber sicher mal zeigen, was er drauf hat.

      Kann ich nachvollziehen, aber auch nur zum Teil. Klar konnte Marc bisher noch nicht wirklich glänzen in diesem Arc, aber gerade was echte Kämpfe angeht, ist er neben Kaisa eigentlich der Einzige, der bisher wirklich einen nennenswerten Gegner hatte. Immerhin legte er in San Fardo Konteradmiral Xiniu auf die Bretter.
      Marc ist momentan ein bisschen mein Sanji in Odas Geschichte und in dem Arc habe ich mich einfach mal mehr auf Brianna konzentriert, die ja auch einen kleinen Push notwendig hatte. Marc wird im nächsten Arc mehr zu tun bekommen. Aber ich kann schon verstehen, woher das kommt. Im neuen Kapitel zeigt sich aber schon, dass ich für Marc keine Nebenrolle in diesem Arc vorgesehen habe.

      -Bo- schrieb:


      Etwas Bauchweh habe ich bei den vermeintlichen Kampfkonstellationen vor dem Panthaemonium. Barcelo und Rebekah gehen selbstredend klar, aber Safran und Sancho sind nun wirklich keine Charaktere, die ein "Recht haben", Figuren wie die Sünden aus dem Spiel zu nehmen. Für mich sind die beiden, genau wie Lancelot im übrigen, Abziehbilder ohne Tiefe. Hat mich bisher nicht gestört, weil einfach nicht jeder Charakter eine differenzierte und komplexe Persönlichkeit haben kann, aber sobald die wirklich genialen SALIGIA-Agenten von solchen Figuren besiegt zu werden scheinen, schlagen bei mir die Sensoren aus.
      Barcelo und Rebekah haben schlicht eine ganze andere Dynamik und Daseinsberechtigung in deiner FF und ihre Rolle wirkt damit "würdig" genug, eine ebenso bedeutende Figur (Järv, Cholere etc.) aus dem Rennen zu nehmen. Aber Sancho und Safran? Die beiden haben bisher für mich keinen höheren Stellenwert als ein paar der Turnierteilnehmer im Corrida Colloseum - Jeet und Abdulla oder der Jackenmensch oder ähnliche Gestalten. Das meine ich jetzt nicht böse. Wie gesagt, nicht jede Figur kann Meryl Streep-Charaktertiefenniveau haben. Ich fände es halt nur schade, wenn interessantere Charaktere durch jene rausgeschrieben würden.
      Natürlich werde ich mich damit arrangieren, besonders wenn Sancho und Safran später noch gewichtigeren Einfluss auf die Handlung nehmen sollten. Nur bisher bin ich im Angesicht dieser scheinbaren Entwicklung eher besorgt denn gespannt.
      (Lancelot ist hier übrigens eine Art Mittelwert, weil mir sein Gegner Theophilus längst nicht so ans Herz gewachsen ist wie einzelne Vertreter der Todsünden.^^)

      War nie anders geplant. Sancho und Safran sind keine Abziehbilder...so stark würde ich sie nicht runterbrechen, aber sie sind keineswegs tragende Figuren. Daher auch das Schicksal, welches sie ereilt. Also es war nie geplant, dass sie die Sünden ausschalten. Sie sollten höchstens ein wenig das Feld ebnen, um die Chancen für die anderen zu erhöhen.
      Bei Lanzelot ist es sowieso noch etwas anderes, da wir nicht mehr viel Einblicke in den Kampf mit Theopohilus erhalten werden. Der Herzkönigin-Arc kommt ja irgendwann noch ;)

      -Bo- schrieb:


      Ein Highlight der Kapitel war definitiv Micalçyk. Auch wenn ich dich dafür hasse, weil du mir eine Teufelsfrucht geklaut hast. Meinen Glückwunsch. Für deinen neuen Posten als Moderator habe ich dir nicht gegrämt, aber jetzt gehört einer der Dolche, die im März deinen Leib stücken werden wie Blumen eine Wiese, mir. Sieh dich vor.
      Jedenfalls mag ich die Figur. Etwas stoisch, etwas klotzig und mit der richtigen Menge an wortkarger Einzelkämpfer-Attitüde, um ihn Badass wirken zu lassen. Klingt nach einer guten Rolle für Tom Hardy, sollte Horizon mal verfilmt werden, finde ich. xD
      Dass der Golem jetzt aus dem Himmel fällt, kommt unerwartet, aber leider geil. Noch kann ich zwar nicht festmachen, ob das hier eine simple Deus ex machina ist, um die Kämpfe aufzuschieben und zumindest ein paar der SALIGIA zu verschonen, oder mit den schließlich stattfindenden Aufeinandertreffen aller wichtigen Figuren die Kampfphase erst so richtig heiß startet. Mal schauen. Micalçyk gefällt mir jedenfalls schon sehr gut und auch Wat Di Sel konnte für mich einige Punkte gutmachen. Hätte gar nicht gedacht, dass der alte Mann noch so ein junger Hüpfer ist.^^

      Tja. Weißt du wie ich geweint habe, als Pica eingeführt wurde? Zum Gluck wurde daraus nur die Stein-Paramecia, aber allein schon beim Design wurde ich panisch. Neuestes Beispiel, welches ich an Oda verlorne habe: Die Mammut-Frucht. Dafür musste ich einen gesamten Charakter umstrukturieren xD
      Aber schön, dass er die gefallen hat. Ich liebe Micalcyk und die Geschichte, die hinter ihm steht.

      -Bo- schrieb:

      Etwas too much waren mir hingegen diese ganzen Vorstellungsarien.

      »Oh, "Sternenkind" Rebekah!« *DON!!!*
      »Ich kenne dich, "Wüstenfuchs" Safran!« *DON!!!!*
      »Kuma Kuma no Mi, Modell: Schwarzbär!« *DON-DON-DON-DON!!!!!!*

      War in dieser geballten Konzentration auf engstem Raum einfach zu viel und überzogen. Ist halt blöd, weil wir nicht wie Oda auf diese epischen Gruppenbilder mit Textboxen zurückgreifen können, verstehe ich ja. Dennoch...viel zu vollgestopft mit Beinamen und Teufelsfrüchten, zumal du gefühlt wirklich alles Nennenswerte in diese zwei Kapitel gepackt hast. xD
      Hätte man diese ganzen Beinamen-Info-Dinger nicht auch über den Arc hinweg einstreuen bzw. verteilen können?
      Naja, ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt.

      Kann ich verstehen, aber ich habe sie ganz bewusst vor die richtigen Kämpfe gezogen, weil diese mir den Kampffluss völlig abstrus durchschneiden. Immerhin ist das jetzt abgedeckt und vor allem eine Hommage an dieser epischen Einführungskästen von Oda ;)

      -Bo- schrieb:


      Weiter im Text...Die Teufelsbrut. Ich will gar nicht wissen, wer der Folterporno-Version von Hanni und Nanni diesen Spitznamen verpasst hat, weil dieser jemand ganz sicher nicht mehr im aktiven Dienst ist und/oder seine Traumata mit mehr Alkohol ertränkt als sein Hirn verkraften könnte. Unwichtig, aber einen Gedanken wert. xD
      Kyu und Drake können die beiden Zwillinge ruhig ausschalten. Zwar sind die beiden noch immer recht unterhaltsam, allerdings nutzt sich ihre Darstellung langsam aber stetig ab. Der Kontrast von zuckersüßen Mädchen und sadistischen Gewaltverbrechern hatte lange einen gewissen Reiz und gehört definitiv zu den ersten großen Highlights deiner FF - aber ab einem gewissen Punkt sind die beiden halt bekannt und ihre Manierismen vertraut. Natürlich nimmt man sie noch längst nicht mit einem Schulterzucken hin, aber den WTF-Effekt haben sie nunmehr verloren und dieser Prozess setzt sich letztlich konsequent fort. Also, ob du sie nun in diesem Arc aus der Handlung nimmst (Rache der Herzkönigin ftw!) oder erst im nächsten oder übernächsten ist dir überlassen, ich wollte halt nur darauf hinweisen, dass der Reiz der beiden logischerweise immer weiter abnimmt. Ich denke, dass ist dir durchaus bewusst, aber ich muss ja auch irgendwie die Zeilen hier füllen, nech? xD

      Das aktuelle Kapitel ist da vielleicht nicht nach deinem Geschmack, aber ich vertröste dich mal. Mir ist aber durchaus bewusst, dass die Zwillinge in ihrer narrativen Funktion ausgedient haben ;)

      -Bo- schrieb:


      Mehr fällt mir gerade nicht ein. Mein Gehirn arbeitet eh irgendwie momentan gegen meinen Willen auf Sparflamme, sei es drum. Die beiden Kapitel haben mir sehr gut gefallen, von den kleineren Kritikpunkten abgesehen. Mal schauen, wie sich die Kampfpaare finden, wie diese aussehen und ob sich meine "Befürchtungen" tatsächlich erfüllen. Nichtsdestotrotz -oder gerade deswegen- freue ich mich schon auf die nächsten Kapitel. :)

      Ich bin gespannt, was du zu den Entwicklungen im neuen Kapitel hältst.

      @qoii

      qoii schrieb:

      Da du mir noch einmal eine Gnadenfrist gewährt hast, komme ich doch noch dazu einen Kommentar zu Hinterlassen. Zwar passiert nicht sehr viel, da die Positionierung der Kampfpaare und Personen weiter vorgesetzt wird, dafür gibt es aber wieder einige Andeutungen zu den Hintergründen von und zu einzelnen Charakteren. :)

      Ach nenn es nicht Gnadenfrist. Ich habe Bo das Kapitel gestern nacht geschickt und bin erst jetzt aus der Arbeit heim, also lief alles noch Plan ;)

      qoii schrieb:

      Das Wort auf welches ich lange gewartet habe ist gefallen. Der "Verrückter Hutmacher" Theophilus hat seine Scherenschwerter vom Zaren von Moskva bekommen. Nun bleibt die Frage, ob es sich bei ihm um den erwarteten dritten Tridae- Anführer handelt. Denn sein Name ist nicht Fett gedruckt und der Hutmacher gehört zur Fraktion der Herzkönigin, zusätzlich wäre es sehr unwahrscheinlich, eine so gute Waffen an einen Kämpfer einer anderen Fraktion zu verschenken, weswegen ich mir in diesem Punkt noch nicht sicher bin.

      Der Zar ist in meinem Kopf schon so eine etablierte Figur, dass ich deswegen wohl angenommen habe, dass ich ihn namentlich schon einmal erwähnt und/oder fett markiert hatte. Von daher war das schon eine neue Einführung, ob und inwiefern er mit der Triade zusammenhängt? Abwarten^^

      qoii schrieb:


      Theophilus hat nicht nur eine interessante und wahrscheinlich eine mächtige Waffe, er kennt sich auch in der Schwerterkunde aus und identifiziert Lanzelots Schwert direkt als eines der einundzwanzig Königsschwerter. Damit ist es als Bastardschwert das erste Königsschwert, dessen aussehen nicht an ein Kartaner angelehnt ist. Oda hat ja bis jetzt alle Königsschwerter an Zorro gegeben und was soll dieser mit einem Bastardschwert^^. Viel interessanter ist aber die angedeutete Hintergrundgeschichte mit der Tafelrunde. Nicht nur dass Lanzelot von Namen wunderbar dazu passen würde, nein er scheint diese Runde verlassen und dabei das Schwert mitgenommen zu haben. Ich bin mit der gesamten Artussage nicht so ganz vertraut, aber auch dort müsste Lanzelot die Runde zumindest zeitweise verlassen haben. Weiterhin scheint es so zu sein, dass diese Tafelrunde im Besitzt von Schwertern ist, die direkt mit ihr identifiziert werden. Also müssten die Schwerter eigentlich immer an den nächsten Ritter weitergegeben werden, womit entweder zwölf der einundzwanzig Königsschwerter fest vergeben sind oder die Organisation noch mächtigere Schwerter besitzt, wie z.B. das Dachenschwert Exkalibur. ^.^

      Sehr gute Überlegungen! ;)

      qoii schrieb:


      Das zweite interessante Paar sind ‚Sohn des Golems’ Micalçyk und Orville ‚Düsentrieb’ Watt di Sel bzw, ihre Hintergrundgeschichten. Bei Orville handelt es sich um einen ehemaligen Vize-Admiral, welcher irgendwann verschwunden ist. Ob dies nun freiwillig geschehen ist oder er bei einer Mission gefangen genommen wurde und nun nach einer guten Gehirnwäsche der Triade beigetreten ist, wird nicht gesagt. Allerdings glaube ich eher, dass er sich dem Lord freiwillige angeschlossen hat, sonst würde er bestimmt nicht so ruhig über seine Vergangenheit sprechen. Weiterhin könnte es natürlich auch sein, dass er in einer Undercovermission unterwegs ist, denn wenn er an einem Kampf gegen Kaido beteiligt war, wird er nicht zu den schwächeren Vize-Admiralen gehört haben.

      Sein genaues Gegenteil scheint Micalçyk zu sein. Während Orville einmal der Marine angehörte und jetzt auf Seiten einer Organisation steht, die gegen die Marine ist arbeiten, war Micalçyk ein Verbrecher, der nun für die Marine/WR arbeitet. Man könnte also sagen, sie haben ihre Positionen getauscht. Auch ihre Fähigkeiten könnte man als Gegensätze betrachten, während der Golem ein Zauber-/ magisches Wesen ist, handelt es sich bei Orvilles Transportfrucht um eine die dem technischen Bereich zuzuordnen ist. Weiterhin gibt es durch den Golem innerhalb von zwei Kapiteln gleich die zweite Stadt/Insel die durch eine gigantische Statue verwüstet wurde. ^^

      Da ich ehrlich gesagt nicht weiß, ob ich das in naher Zukunft erwähnen kann, gibt es eine kleine Vorinfo von mir: Ja Orville hat sich dem Lord ganz freiwillig angeschlossen. Also keine Gehirnwäsche durch den Dottore wie bei Zoë.
      Ja die beiden geben ein unfreiwilliges Gegenpaar ab, was von mir gar nicht so geplant war. Micalcyk als Verbrecher zu bezeichnen, ist vieliecht noch ein wenig voreilig. Vielleicht mal abwarten, wenn seine Geschichte zu einem späteren Zeitpunkt genauer beleuchtet wird.

      qoii schrieb:

      Weiterhin scheint die Decke von CO nicht stabil genug gewesen zu sein, um dem Kampf zwischen Magie und Technik an der Oberfläche standzuhalten, wobei der Brand im Lustschloss sicher seinen Beitrag geleistet hat. Dadurch könntest du die drei bald voll machen :evil: , den Narcisse wird sicher nicht begeistert darüber sein, das seine Erlöserin fast unter Trümmern begraben wurde. Ich sehe da einen Kampf zwischen dem Golem und dem Koloss von Rodos auf uns zukommen. ^.^

      Richtig. Es ist sozusagen die dreifache Gewalt von Golem, Transportfrucht und den verschiedenen Explosionen, die der Decke den gar aus gemacht hat.^^

      qoii schrieb:


      Narcisse sieht Brianna also als seine Erlöserin, die Frau welche es ihm ermöglicht seine Rache an den Tenryuubito zu bekommen. Dabei vergisst er nur, dass Brianna nach der Entführung ihrer "Familie" wohl kaum mit ihm zusammen arbeiten wird, besonders da es nie direkt ihr Ziel war die Tenryuubito zu beseitigen oder die Welt ins Chaos zu stürzen. Sie würde es zwar in kauf nehmen, um ihre Tochter zu retten, aber ihr Ziel ist es nicht. Deswegen will sie Narcisse auch ausschalten während dieser Abgelenkt ist, allerdings kommen ihr dabei die Ereignisse an der Oberfläche in die Quere. Als das Panthaemonium beginnt zusammenzubrechen scheint Narcisse sie mit seiner Teufelskraft zu schützen.

      Richtig! :)

      qoii schrieb:

      Derweil stehen die restlichen Sünden den restlichen Marineangehörigen gegenüber, wobei wir das erstmals die Beinahmen der restlichen Kämpfer von Barcellos kleiner Truppe zu hören bekommen. ‚Nadelkissen’ Sancho de Piña lässt auf eine Nadel oder Stachelfrucht schließen, wobei eine Kaktusfrucht bei seiner Herkunft natürlich das Beste wäre :D , aber auch eine Igel oder Stachelschwein Zoan wäre möglich. Safran ‚Wüstenfuchs hat entweder die Fuchszoan, welche wir zunächst Kyu zugeordnet haben oder er ist einfach nur ein sehr verschlagener Kämpfer. ‚Sternentochter’ Rebekah ist nach dem angedeuteten Einsatz ihrer Fähigkeit schon fast selbsterklärend. Schön fand ich auch, wie du hier noch einmal auf die Sünden eingegangen bist, Silas sieht das Funkeln und denkt sofort an Münzen, während die Blutbefleckte Magd Colère ganz fasziniert von Barcellos blutender Faust ist. :thumbup:

      Du bist der Teufel...du und deine INterpretier-Frucht xD

      qoii schrieb:

      Währenddessen wird Marc von Aleo abgelöst, die eine viel bessere und interessantere Gegnern für Envy ist. Trotz ihrer Erlebnisse in den letzten Stunden hat Aleo ihren Humor nicht verloren, sonder scheint sogar noch selbstsicherer und stärker zu sein, als vor ihrer Entführung. Dies ist aber auch mehr als verständlich, immerhin hat sie Orônel befreit und Pinel erledigt. Dieser wurde an Kol weitergegeben, der ihn gleich an Sophie und Shallow weiterreicht und die beiden werden ihn nun schnellst möglichst ins Krankenhaus verfrachten, wo Orônel auch hingehört. Kol macht sich hingegen gleich auf dem Weg, um in den Kampf einzugreifen Genauso die Kaiser, die gestärkt durch irgendein Mittel vom Sophie auch schon wieder auf den Beinen ist.

      Genau. Die Kampfpaarungen Aloë:Envy stand schon seit ich ich die beiden Charaktere entworfen habe ;)

      qoii schrieb:

      Dann bleiben nur noch Eris und Dädalus, die nach dem schnellen verlassen des Lustschlosses nicht in die Tiefe gestürzt sind, da sich dort glücklicherweise die Brücke befand. Da auch Eris angeschlagen ist, kann man davon ausgehen, dass sie es nicht hundertprozentig so geplant hat. Ihr Reaktion auf das unerwartete greifen nach ihren Bein, lässt darauf schließen, dass ihre Vergangenheit mehr psychische Spuren hinterlassen hat als sie normalerweise zeigt. Ihre weitere Auseinandersetzung zur durch die Ereignisse an der Oberfläche unterbrochen und es bleibt nur die Frage wie stabil ihre beiden Teilstücke der Brücke noch sind.

      Sie hat sich den Sturz etwas anders vorgestellt bzuw. gehofft, dass Envy da sein wird, um sie aufzufangen ;)

      qoii schrieb:

      Das Kapitel hat mir wieder sehr gut gefallen, es gab eine große Menge an Andeutungen und Hinweisen über die ich viel Spekulieren konnte. ^.^

      Sehr schön das freut mich! Vielen Dank wieder für die tollen Kommenatre! :)


      Viel Spaß beim Lesen. Kapitel findet sich wieder an alter Stelle ;)

    • 128.Kapitel: Der Harlekin offenbart sich

      Es ist doch immer wieder schön, wenn man einen Beitrag zu einem Kapitel verfasst, nur um dann festzustellen, dass dein nächstes Kapitel einen Großteil des besagten Beitrags ganz abgebrüht für obsolet erklärt. Kommt in dieser eklatanten Dimension sicher auch nicht allzu oft vor. xD

      Dass viele meiner vorangegangenen „Kritikpunkte“ mal eben entkräftet wurden, brauche ich gar nicht noch zu erwähnen, oder?^^
      Kommen wir daher gleich zu dem, was neu, frisch und aufregend ist:

      Sancho hat selbstredend von der Kaktusfrucht gegessen oder einer Frucht, die ihm ein kaktusähnliches Aussehen verleiht, womit nur noch ein Esel und der Tequila fehlen, um diese große Persiflage auf dass schöne Mexiko perfekt zu machen. ;)
      Im besten Sinne überrascht bin ich aber von Urs, der mit dem Nadelkissen tatsächlich mehr oder weniger den Boden aufwischt, ohne große Verletzungen davonzutragen. Die paar Piekser und Schläge, die er kassiert hat, zähle ich bei einem Berg wie Urs nicht dazu. Da stellt sich jetzt die Frage, ob Sancho in Punkto Kampfkraft schlichtweg hinter Rebekah und Barcelo (und dem Golem und Safran und Sophie?/) und den anderen zurücksteht, oder Urs wirklich zu einer der stärksten Sünden zu zählen ist. Die zweite Option habe ich bisher nämlich noch kein einziges Mal bedacht, wohl seinem eher semi-eindrucksvollen Kopfgeld geschuldet. So oder so habe ich aber dennoch das Gefühl, dass Urs in den nächsten Kapiteln fallen wird. Mit Micalçyk setzt du ihm immerhin einen Gegner vor die Nase, dessen Einführung und ganze Aufmachung stark nach tragender Figur riechen. Oder zumindest gewichtigerer Figur, wenn man die Andeutungen über seine Vergangenheit bedenkt und deinen Kommentar, dass du den Charakter magst. Manchmal bedingt sich sowas halt, wie ich aus Erfahrung sagen kann.^^
      Aber auch Urs scheint eine schillernde Vergangenheit gehabt zu haben. Von welcher Hölle redet er? Impel Down? Oder gehört auch Urs zu jenen Verbrechern, denen weit schlimmere Strafen angetan wurden/werden mussten? Zudem reden er und Sancho wie ehemalige Kameraden oder Freunde - ist über Urs’ Vergangenheit schon etwas bekannt? Bin mir da gerade etwas unsicher.^^
      Jedenfalls hatte besonders Urs letzter Satz über die Hölle einen äußerst deliziös-faden Beigeschmack, der Lust auf mehr macht. Also wie es eigentlich mit allen Sins der Fall ist. ;)

      Zu Marc gibt es zum Einen zu sagen, dass ich dessen Kampf gegen Xiniu schon gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. xD
      So ist das aber wohl einfach, wenn man einen Charakter nicht so~ sehr mag, während einen andere Charaktere mehr interessieren. Mea culpa.
      Mit Silas hast du, denke ich, aber einen passenden Gegenpart gefunden, sowohl in Sachen Kampfstil, als auch im Design. Ein Schwertkämpfer sollte immerhin genau die richtige Gelegenheit für Marc darstellen, seine neue Kampfkombi aus Dreizack und Mecha-Arm zu optimieren oder zumindest noch wärmer mit ihr zu werden.

      Rebekah hat tatsächlich Teufelskräfte, wie erwartet, und scheint gebündeltes Sternenlicht zu nutzen oder ähnliches. Frage: Besitzt sie ein Schwert, das die Sternenenergie leitet oder nutzt sie ein Elementarschwert wie z.B. Kizaru gegen Rayleigh?
      Ich bezweifle jedenfalls, dass sie auf lange Sicht gegen Colere und Järv bestehen kann, sodass hier entweder noch ein weiterer Verbündeter erscheint (wo ist eigentlich Barcelo? Brianna retten?) oder der Kampf anderweitig unterbrochen wird (ich hätte jedenfalls nichts dagegen, Colere und Järv weiterhin in der Handlung zu wissen^^).

      Dass du die Zwillinge nicht in diesem Arc von der Bildfläche verschwinden lässt, war mir eigentlich klar, finde ich im Nachhinein auch gut so. Sollen die beiden Drecksgören ruhig mit ansehen, wie ihre liebe „Mama“ und der ganze verkorkste Rest ihrer verrückten und/oder hirnmanipulierten Sippschaft untergehen. Die beiden haben es verdient, mit der gleichen physischen und psychischen Brutalität abzutreten oder zu fallen, die sie ausgeteilt haben, und sei es erst am Ende deiner Story. Lass sie leiden. xD
      Dennoch war es ein verlockendes Gedankenspiel, als Drake sich den kleinen Träumerinnen genähert hat. Auch schön zu sehen, dass Kyu sich (noch) nicht allzu sehr verändert hat. Jetzt nicht nur innerhalb deiner Geschichte, sondern auch in Hinblick auf das Crossover, wo die Szene mit Brianna und Baretta ähnlich ablief. Die Hemmungen, die Kyu nach wie vor gegen das Töten hegt, egal wie verdorben und böse das Opfer auch zu sein scheint, macht ihn einfach aus. Er wird diese Hemmung früher oder später verlieren müssen, und sei es auch nur für eine Notsituation, aber für den Moment bin ich über die gute und philanthropische Natur des Fuchses sehr erfreut. :)

      Jetzt habe ich viel geschrieben und möchte eigentlich noch viel mehr schreiben, um mich vor dem unausweichlichen Ende dieses Kapitels drücken zu können, aber…es ist so weit: Der Harlekin. Ist Kol. Holy Shit.

      Wer war eigentlich der erste, der das vermutet hatte? Ich glaube qoii war es gewesen, der damals diese Theorie aufstellte, der ich mich dann zeitweise sogar anschloss, bis sie im gemeinsamen Einvernehmen zu den Akten gelegt wurde? Wieso wurde das aus den Augen verloren? Weil du es geschickt inszeniert hast, darum. ;)
      Doch was steckt nun hinter alledem? Kol hat Reue und ein schlechtes Gewissen gezeigt, nachdem er Brianna zurücklassen musste. Er war über die Abweisung durch seinen Vater betroffen. Wie kann er der kaltblütige Soziopath sein, der Menschenleiber als Spielbretter missbraucht und ein perfides Katz-und-Maus-Spiel mit Brianna spielt?
      Soll es so etwas einfaches, aber verzwicktes wie eine dissoziative Persönlichkeitsstörung sein? Gibt es den Kurator Kol, in dem der Harlekin schlummert oder umgekehrt? Wie konnte Kol diese Doppelidentität überhaupt derart gut verheimlichen? Er hat soziale Bindungen, im Beruf wie auch Privatleben. Am Ende sind seine Reisen als Kurator zu Auktionen und Forschungszwecken eher Grabraube und Diebstähle gewesen, sodass das Museum die Majorität seiner Ausstellungsstücke zurückgeben muss. xD
      Witzig, aber immerhin eine Möglichkeit, wie Kol seine Taten verschleiern konnte.

      Aber die eigentlich wichtige Frage ist doch: Weiß Kol, dass er der Harlekin ist und wenn ja, kann er sich an dessen Taten erinnern? Es wäre schon arg pervertiert, wenn Kol sich seiner zweiten Identität bewusst ist und um deren Treiben weiß, erinnert man sich an die Szene im Keller, vor der verstümmelten Leiche. Wobei dieses Bild verstörend ist, egal wie Kol letztlich tickt: Kol tröstet die vor den Taten des Harlekins ohnmächtige und von dessen Grausamkeit gebrochene Brianna, obwohl er selbst all dieses Leid über sie gebracht zu haben. Abartig und wundervoll böse, besonders, wenn er sich dessen bewusst ist.
      Letztlich bin ich mir aber noch nicht sicher, ob Kol tatsächlich konform mit den Taten des Harlekins geht. Vielleicht weiß er von seiner dunklen Seite und hat sich dieser schlichtweg gefügt, weil er über die Jahre gemerkt hat, ihr unterlegen bzw. nicht gewachsen zu sein? Oder -andere Richtung- Kol wird Stück für Stück vom Harlekin verdrängt. Wer weiß, vielleicht wird Kol nie wieder in Erscheinung treten. Bisher zeigte sich der Harlekin stets in Verkleidung, nun hat CO sein wahres Gesicht gesehen - die Tarnung ist vorbei, die Maskerade zumindest insoweit aufgeflogen, dass Kol sein geordnetes Leben (wenn man trotz des Vigilanten von geordnet sprechen will) nicht fortführen kann. Damit hat dieser Persönlichkeitsstrang, Nikolas, eigentlich keinen „Nutzen“ mehr für den Harlekin.

      Kann auch sein, dass ich mich zu sehr in diese gespaltene Persönlichkeit verbeiße. Wohlmöglich ist Kol einfach ein Soziopath, der die ganze Zeit über mit allen Menschen in seiner Umwelt gespielt hat. Aber dann müsstest du halt eine Erklärung für seine Reue und inneren Monologe liefern, als es um Brianna und seinen Vater ging. Diese galten immerhin nur ihm selbst und es gab keine Zuhörer, denen er etwas vormachen musste. Daher bleibe ich erstmal bei der Persönlichkeitsstörung, in welcher Form und Ausprägung auch immer.^^


      Tja, ein Kapitel, das mich auf vielen Ebenen begeistert zurücklässt. Auch ohne die schlussendliche Enthüllung des Harlekins wäre ich zufrieden gewesen, da du immerhin sehr, sehr viele meiner kleinen zuvor geäußerten Problemchen aufgelöst und geklärt hast, aber durch dieses Ende setzt das Kapitel noch einmal eine ganze Schippe drauf. Tolle Arbeit! :)


    • 128.Kapitel: Der Harlekin offenbart sich

      Manchmal bin ich von meinen Fähigkeiten selber überrascht bis entsetzt. ^^
      Da sitzt man vor dem PC und beim Stichwort Nadelkissen kommt einem die Stachelfrucht in den Sinn. "Nee die gibt es doch schon, die hatte Miss Doublefinger ." Dann fängt man an zu überlegen, was es noch (für Tiere) mit Stacheln gibt und hat plötzlich das Bild eines Kaktus vor Augen. "Jo passt irgendwie zur Herkunft des Charakternamens, mach mal einen Witz darüber "...und dann stimmt das sogar noch. 8|
      Schade das Lotto nicht auf eine ähnliche Art funktioniert. :pinch:

      Trotz dieser interessanten Frucht hat Sancho keine Chance gegen Urs. Die Hölle von der dieser spricht, dürfte eigentlich nur Impel Down sein. Besonders nachdem ich die Vermutung aufgestellt hatte, dass auf seiner Mütze das Wappen von Impel Down zu sehen ist und du darauf, mit einer deiner Antworten eingegangen bist, aus denen man zum einen die Begeisterung/Erstaunen herauslesen kann, dass ich den Hinweis verstanden habe. Aber auch gleichzeitig den Ärger darüber, dass du die Bombe nicht selber platzen lassen konntest. ;)

      Woher sich Sancho und Urs kennen könnten bzw. warum sie alte Kumpane sind könnte mehrere Möglichkeiten haben. Zum einen wissen wir nicht, wie gut die Verbindung zwischen den Wächtern von ID und der Marine sind, wobei ich dies eher weniger glaube. Viel interessanter ist die Tatsache, das Sancho mal Kopfgeldjäger war, woher er auch Drake kennt. Was wenn Urs ebenfalls früher dieser Profession nachgegangen ist und ähnlich wie Sancho schließlich den Beruf, für ein festes Einkommen und einen trockenen Schlafplatz, gewechselt hat. Dies würde zwar nicht erklären, woher er sein KG hat oder wie er zur SALIGIA gekommen ist, aber so gäbe es eine "Kumpane Verbindung" zu Sancho und die Herkunft der Mütze wäre auch geklärt. Vielleicht war Urs mit den Arbeitsbedingungen nicht einverstanden und ist deswegen abgehauen oder er hat zu oft im Dienst geschlafen :sleeping: .

      Rebekah TK würde ich bis jetzt am ehesten als eine Sternenlichtversion der Lichtfrucht interpretieren. Derzeit wirkt es so, als hätte sie gegen Colere und Järv ziemliche Probleme. Colere scheint eine ziemlich gute Rüstungshakinutzerin zu sein, da sie das (Sternen-)Lichtschwert abfangen konnte. Järv hingegen beweist, dass er mit seiner Frucht nicht nur feste Gegenstände und Luft aufsaugen und zurückschleudern kann, sondern auch TF- Attacken.

      Marc muss sich derweil mit Silas auseinandersetzten, dessen Wahrnehmung wie bei einigen strenggläubigen Menschen etwas gestört zu sein scheint. Die Sünde wird von der Person begangen, die man nicht zu seinesgleichen Zählt.

      Der sicher sehr unterhaltsame Kampf Drake gegen die Todeszwillinge wird derweil auf den Herzköniginnen-Arc verschoben oder zumindest wirkt es bis jetzt so. Schade um dem Kampf, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und mit den Sünden nebst Harlekin haben wir auch so schon genug interessante Gegner. Denn ich gehe mal stark davon aus, dass die Zwillinge bald abgeholt werden.

      Und dann die Überraschung, oder ist es doch keine... Kol ist der Harlekin.
      Ich hatte ihn schon ziemlich am Anfang in Verdacht, aber du hast es nach und nach meisterlich geschafft, mich davon abzubringen :thumbup: . Nicht nur dadurch, dass er durch den nemëischen Löwen faktisch eine dritte Identität hat, die so manches Verdächtige verhalten erklärt hatte, nein auch seine Sorgen um Brianna, nachdem er sie zurückgelassen hatte wirkten echt. Hat er wirklich wie Bo vermutet eine gespaltene Persönlichkeit wie Cavendish. Machte er sich nur Sorgen, dass Brianna, nachdem sie die Marine bekommen hatte, nicht mehr mit Narcisse in Kontakt treten könnte. Bewundert er sie wirklich so, dass er sie selber in einer Auseinandersetzung bezwingen/beseitigen will. Liebt er einfach den Kampf um Artefakte gegen sie oder ist er einfach nur ein großes A. Dazu wissen wir einfach noch zu wenig über ihn, aber wenn er nicht nur von der WR mit der Beschaffung des Horizontes beauftragt worden ist, sonder letztendlich die WR auch vernichtet haben möchte, denn immerhin ist sie in gewisser weise auch für die Zerstörung seiner Heimat verantwortliche, dann braucht auch er Brianna um die Prophezeiung war werden zu lassen...
      Man man man so viele wenns und abers um den Harlekin, da muss ich wohl einfach auf weitere Informationen warten. 8o

      Das Kapitel war mal wieder extraklasse, besonders wegen der erwarteten Enthüllung die letztendlich dann doch wieder unerwartet war. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 129 - 136

      129.Kapitel: Acedia

      Sie ließ das Licht wie eine Peitsche über das unübersichtliche Schlachtfeld züngeln. Der schleichende Tod gehüllt in einen Mantel aus purem Licht. Bedenkenlos fraß es sich durch Dunkelheit und Schatten, nährte sich selbst dabei und wuchs zu einem wahren Monstrum an, welches den Tod in seiner wohl schönsten Verpackung überbrachte. Die herabstürzenden Trümmer hatten die Schlachtordnung vollkommen durcheinander gebracht und der Vizeadmirälin, auch wenn sie dies nur schweren Herzens zugab, die nötige Sekunde gegeben, um sich den Fängen der beiden SALIGIA-Agenten für einen kurzen Augenblick entziehen zu können. Mit einer straffen Handbewegung legte sie den lästigen Marinemantel ab und strich sich den beigen Hosenanzug glatt, welchen sie darunter trug und schüttelte einmal ihr blondes, wallendes Haar durch. Sie hörte den Aufschrei ihrer Gegnerin und mit einem Lächeln drehte sie sich zu der Frau um und hätten sie sich nicht gerade in einem Kampf befunden, dessen Ende wohl nur durch den Tod des jeweils anderen besiegelt werden würde, hätte man denken können, dass sich hier zwei Freundinnen nach sehr langer Zeit wiedergefunden hätten. Rebekah streckte ihre Hand in die Höhe und wie auf ein unhörbares Pfeifen reagierte die Lichtpeitsche, kam zu ihrer Herrin zurück und ringelte sich um das freie Handgelenk, ehe es all das Licht wie den letzten Odem auszuatmen schien. Colère indes hielt sich die blutende Wange und musterte mit fassungslosem Blick das Blut, welches sich wie bizarrer Frühjahrsregen in ihren Handflächen sammelte. Ihre Augen funkelten nun in der selben Farbe wie der kostbare Lebenssaft, der den Schnitt in ihrer Wange in Strömen zu verlassen schien.
      „Colère-Darling?!“, brüllte eine andere Stimme und mit weniger Freude wirbelte Rebekah herum und wich gerade so dem herabfallenden Reiterstandbild aus, welches Järv aus dem endlosen Innenraum seines Körpers geholt haben musste. Mit einer Hechtrolle schlitterte Rebekah zur Seite und machte sich auf den nächsten Gegenschlag bereit, aber der Langarmmensch war nicht dazu übergangen, sie weiter zu attackieren, sondern seiner Kollegin zur Hilfe geeilt, um sich ihre Wunde anzuschauen. Zornig ließ Järv seine Fingerknochen knacken und klopfte dem Zorn aufmunternd auf die Schulter.
      „Ich habe das Gefühl, dass du dein Glück überschätzt, Rebekah!“
      Trotzig reckte die Blonde das Kinn, während die leblose Schlange um ihrem Arm bereits allmählich zum Leben erwachte. Wie die aufgehende Sonne fing sie an zu strahlen, während zeitgleich ihre unbeeindruckten Worte über das Schlachtfeld huschten.
      „Achja? Tue ich das?“
      Doch statt einer Antwort vernahm sie nur ein einzelnes, absolut irritierendes Geräusch. Jemand applaudierte. Vollkommen perplex machte Rebekah eine Halbdrehung und als sie die Person erkannte, die sich dort mit süffisantem Lächeln aufgebaut hatte, konnte sie ihren Augen nicht trauen. Ihre Ungläubigkeit wandelte sich aber in absolute Fassungslosigkeit, als der Mann auch noch das Wort ergriff.
      „Oh, Mademoiselle Rebekah! Großes Kino. Ich bin wahrlich gerührt. Wo sind die Orden und Medaillen für soviel Heldenmut?“, säuselte Kol, die Hände immer noch zum lautstarken Applaus gehoben. Seine lindengrünen Augen weiteten sich und es schien beinahe so, als würde das unendliche Schwarz der Pupille das Grün vertreiben. „Doch ich muss meinen Geschäftspartnern recht geben, wenn Sie sagen, dass die Chancen nicht gut stehen. Immerhin befinden wir uns klar in der Überzahl, wenn ich das einmal so nonchalant anmerken darf.“
      Die Gedanken der blonden Vizeadmirälin rasten in einem unvorstellbaren Tempo durch ihren Kopf, ließen sie schwindeln und verpassten ihr beinahe einen Migräneschub. Es wollte sich in ihrem Kopf einfach noch nicht alles zusammenfügen. Diese Bilder schienen sich zu keinem logischen Puzzlespiel zusammensetzen zu lassen, sodass sie auch keine Worte finden konnte, die ihr inneres Gefühlschaos in diesem Moment passend wiedergegeben hätten. Doch anscheinend musste der Ausdruck auf ihrem Gesicht ganze Bände gesprochen haben, denn mit mitleidigem Gesichtsausdruck legte der Mann, den Rebekah fest auf der Seite ihrer Verbündeten gerechnet hatte, den Kopf schief.
      „Ich weiß, Cheri. Das alles ist furchtbar viel zu verdauen. Du hättest mal sehen sollen, wie die kleine, unschuldige Sophie ausgesehen hat, als sie die Wahrheit herausgefunden hat. Armes Ding. Doch der Harlekin ist immer eine Karte auf dem Spielfeld, die man nicht einordnen kann. Eine Karte, die das Glück für jedermann wenden kann. Es ist beinahe schon Schade, dass du dich nun zu deinen Freunden gesellen musst, Rebekah! Wir hatten soviel gemein!“
      Die beinahe pechschwarzen Augen musterten sie mit ihrer verschlingenden Dunkelheit, doch Rebekah hatte schon zu viel Abgründe dieser Welt durchschritten, um sich jetzt irritieren zu lassen. Die Finsternis hatte sie getäuscht und in die Irre geführt, aber sie kannte bereits die perfekte Waffe gegen diesen Gegner. Mit dem schnippen ihres Zeigefingers löste sich die Peitsche in ihrer vollen Pracht. Eine Schlange aus Licht und funkelndem Sternen schoss auf den Harlekin zu, doch jener hob das Rapier, welches im gleichen Moment von einer harzigen Flüssigkeit überzogen wurde, die sich wie ein Schild vor ihm aufbaute. Die gierigen, flüchtigen Fangzähne der Peitsche waren bereits ausgefahren und bereit sich durch die zähe Masse zu schlagen, um ihrem Opfer endgültig an die Kehle zu gehen, doch da verhärtete das Material Augenblick. Wie eine erbärmliche Welle brach die Lichtpeitsche an dem bernsteinfarbenen Schild und verging.
      Enttäuscht verschränkte der Harlekin die Arme vor der Brust, als hätte er sich mehr erhofft oder machte er sich etwa lustig über sie? Sie hatte keine Zeit zu reagieren, denn da nahm sie bereits aus dem Augenwinkeln etwas war. Die beiden Agenten der CP8 hatten sich ebenfalls zu einem erneuten Angriff bereit gemacht, als ein diabolisches Grinsen über die Mundwinkel des Braunhaarigen huschte.
      „Zeit zu Sterben, Teuerste!“

      ~ Micalçyk vs. Urs ~

      Die Figur des Golems ragte nur wenige Meter über ihm und dennoch erschien es Urs, als hätte er einen der Riesen Elbans vor sich, der ihn aus unnachgiebigen Augen anstarrte. Die Wunde, die ihm Sancho zugefügt hatte, pochte, aber dies alles hatte nun keine Bedeutung mehr, denn er musste dieses Monster, welches Barceló vor der Hölle namens Impel Down bewahrt hatte, besiegen, um endlich seine Freiheit zu erlangen. Seine Freiheit von der Marine. Freiheit von der Weltregierung. Freiheit von all den Sünden, die er begangen hatte, auch wenn dies bedeuten würde, dass er Micalçyk steinernen Körper zu Staub zermahlen würde.
      „Ich habe schon immer wissen wollen, was Barcelós kleiner Protegé so drauf hat“, brummte Urs, dem im scheinbar ungünstigsten Augenblick wieder diese erdrückende Müdigkeit übermannte. Er riss sich jedoch zusammen, schüttelte den Kopf und unterdrückte das Gähnen, welches seiner Kehle entweichen wollte.
      „Dann scheint es wohl ein Kampf zwischen den Schützlingen des Kapitäns zu sein“, erwiderte der Schiffsarzt der Marine, eher er ohne weitere Vorwarnung die steinerne Faust auf sein Gegenüber niederfahren ließ. Urs spannte die monströsen Obermuskeln an, holte nach hinten aus und konterte den Faustschlag des Riesen, sodass eine gewaltige Druckwelle sich ausbreitete, die Staub, Asche und Steinbrocken aufwirbelte.
      „So sei es!“

      ~ 1515 Anno Maris: Jaya ~


      Urs saß allein und grollend in der schäbigen Bar, welche in Mocktown, der großen Stadt der Piraten, lag. Sein Schiff war gestern Abend dort an Land gegangen, wo er sich erst einmal von den Wunden erholen wollte, die dieser Schwertkämpfer an ihm hinterlassen hatte.
      Am Morgen hatte er dann die Zeitung aufgeschlagen und ihn hatte fast der Schlag getroffen, als er die Steckbriefe dieser verfluchten Piratenbande gesehen hatte.
      Seitdem saß er in der Bar und trank einen Scotch nach dem anderen. Als er das Glas erneut zum Mund führen wollte, erstarrte seine Hand auf einmal. Es war, als würde eine unsichtbare Kraft ihn davon abhalten, weiter zu trinken.
      „Fufufufu. ‚Trunkenbold’ Urs – 38.000.000 Berry. Du siehst erbärmlich aus“, spöttelte eine Stimme süffisant, die der Hüne ungefähr rechts von sich ausmachen konnte. Der Mann hatte blonde Haare und trug einen auffallenden und grotesk wirkenden pinken Federumhang.
      „Anstatt, dass du dich hier so gehen lässt, schlage ich vor, dass du für meine Sache arbeitest. Stell dich in meine Dienste und ich werde dafür sorgen, dass deine Probleme verschwinden.“
      „Verpisch disch“, grummelte Urs angeschwipst, denn er wollte einfach weitertrinken, aber der mysteriöse Mann hielt ihn weiterhin davon ab.
      „Fufufufu. Was sind das denn für Manieren? Weißt du nicht, mit wem du da sprichst? Heute Abend auf dem großen Platz in Mocktown, hast du die Möglichkeit, meine Ressourcen und meine Macht kennen zu lernen, die du nutzen könntest, um diese Piratenbande aus dem Weg zu räumen, die dich verwundet hat oder noch besser, möchtest du nicht Rache an denen üben, die dich erst in diese bedauernswerte Situation gebracht haben?“
      Der Mann sprach mit solcher Gelassenheit, dass man es für beiläufiges Geplauder zweier Fremder halten konnte, aber dennoch hüllten ihn seine Worte in einen wärmenden Kokon der Geborgenheit. Urs hob die Augenbrauen und schenkte seinem Gesprächspartner bei diesen Worten dennoch seine volle Aufmerksamkeit, was dem Piraten ein nur noch breiteres Grinsen entlockte.
      Donquixote Doflamingo“, konstatierte der Hüne, als er den Mann erkannte. Eine Ahnung, die er schon hatte, als er sein Glas Scotch nicht in Ruhe zu Ende trinken konnte.
      „Ich sehe, dass ich deine Aufmerksamkeit habe“, säuselte Flamingo weiter, der sich im Schneidersetz auf den schmutzigen Tresen neben ihn setzte. Urs konnte sich zwar nicht bewegen, aber als die gesamte Bar verstummte und die ausgelassene Atmosphäre der Stimmung eines Friedhofs zu gleichen schien, wusste er, dass der amtierende Samurai auch seine Crew mitgebracht hatte.
      „Ich hoffe, dass diese Vorsichtsmaßnahmen nicht mir gelten oder was hat der Abschaum deiner ‚Familie’ hier zu suchen?“
      Das schallende Lachen Flamingos zerfetzte den Schleier der Stille wie eine rostige Klinge und erfüllte die gesamte Bar mit einer Aura des perfiden Wahnsinns.
      „Diamante, hast du das gehört?“, wandte er sich an den Langbeinmenschen, der mit lässiger Pose am Türrahmen lehnte, „da spricht immer noch der alte Marinesoldat aus ihm heraus.“
      Urs verharrte immer noch in der Position, in welche der Teufelskraftnutzer ihn gesperrt hatte. Dennoch zeigte er keine Schwäche. Es war ihm egal, was Flamingo von ihm hielt. Es war ihm egal, ob er an diesem Tag nun sterben würde. Er war einfach zu müde.
      „Dir ist aber schon klar, dass man dich unehrenhaft entlassen hat? Zweimal!“, verkündete Flamingo und rief die Worte laut in die Bar, sodass alle Anwesenden es auch genau verstehen konnten. Die Donquixote-Familie stimmte in das lauthalse Gelächter ihres Kapitäns ein. „Erst überwältigt dich auf Grund deiner Fahrlässigkeit ein ranghohes Mitglied der Revolutionsarmee und bringt fast zwei Rekruten um und als du dich freiwillig für den Dienst in Impel Down meldest, bringst du einen Gefangenen im Rausch um. Sag mir, war das einfach nur Dummheit oder waren es die Schuldgefühle?“
      Jegliche Geborgenheit, die seine Stimme zuvor ausgestrahlt hatte, war nun einer eisigen Klinge gewichen, die Urs jeden Nerv im Körper einzeln durchschnitte. Flamingo hatte seinen Kopf vorgebeugt, sodass er Urs nun direkt ins Ohr flüstern konnte. Sein heißer Atem jagte dem Hünen einen Kälteschauer über den Rücken und hätte er sich bewegen können, hätte er zu zittern begonnen. „Ich denke, dass du von Schuld und Sühne zerfressen bist. Hier sitzt kein Konteradmiral der Marine vor mir, sondern eine leere Hülle. Ein löchriges Gebilde eines einst standhaften Mannes, der seine Leere mit Alkohol füllen möchte. Doch sag mir eines, Urs, hast du deine Erfüllung jemals am Boden einer Flasche gefunden?“
      „WAS WILLST DU?!!“, knurrte der ehemalige Marinesoldat, der den Worten seines Gegenübers keine Sekunde länger hätte lauschen können, ohne in Tränen des Zorns, der Trauer und des Selbstmitleids auszubrechen.
      „Fufufufu. Ich möchte dir eine Perspektive bieten, wie du diese Leere in deinem Körper füllen kannst. Wie du dich an all denen rächen kannst, die dafür gesorgt haben, dass du dich so fühlst wie du dich jetzt gerade fühlst!“
      „Was erwartest du im Gegenzug von mir?“
      „Ich sehe schon, dass es dir deinen Verstand noch nicht verätzt hat. Als Gegenleistung erwarte ich nur völlige Treue von dir. Ich werde mich bald bei dir melden und falls du Post aus dem Marinehauptquartier erhältst, solltest du sie lieber lesen! Überleg's dir und lass dir deinen Drink schmecken. Fufufufu!“


      ~ Der Kampfplatz vor dem Panthaemonum ~

      „Drei gegen einen, findet ihr das nicht ein wenig unfair!?“, zwischte Rebekah und sprang mit einem schnellen Satz in die Luft, während sie ihre linke Handfläche nach unten hielt. Lichtkugeln segelten wie Schneeflocken daraus hervor und sollten ihr genügend Zeit verschaffen, um ihren Gegenangriff zu planen. Ihre honigblonden Haare flatterten wild in der Flugluft und ihr herzförmiges Gesicht war bereits vor Anstrengung gerötet.
      „Ist eben bitter, wenn man sich nicht auf seine Crew verlassen kann, was? Die Rache für unseren Kampf damals wird köstlich“, gröhlte Järv, der als erstes zu ihr aufschließen konnte, und schlug mit seiner puren Faust nach ihr. Rebekah war bereit den Angriff sofort abzuwehren und hatte bereits ihr Lichtschwert gezückt, aber die Faust des CP8-Agenten entfernte sich immer weiter von ihr und es schien, als hätte Järv irgendetwas durch die Luft geschleudert. Plötzlich kam neben ihr eine grünhaarige Frau in der Luft zum Stehen und nickte ihr kurz zu.
      „Den kannst du mir überlassen. Wir haben noch eine Rechnung offen“, murmelte die Frau und nahm einen tiefen Lungenzug, ehe sie lässig den Zigarettenrauch zwischen den blutroten Lippen entweichen ließ.
      „Kaisa Hari?!“, entfuhr es Rebekah verblüfft, welche die Grünhaarige eigentlich noch aufhalten wollte, aber jene hatte sich schon mit schnellen Schritten durch die Luft zu ihrem Kampfpartner bewegt, der sich gerade aus den dunklen Steinschichten des Onyx-Towers schälte. Jedoch hatte die Vizeadmirälin keine Zeit mehr, um sich um die ehemalige CP9-Agentin zu kümmern, deretwegen sie ja überhaupt erst nach Clockwork Orange gekommen waren, denn ein Schwerthieb verfehlte sie nur um Haaresbreite. Zwischen den Trümmern des Platzes, auf den Schienen der Straßenbahn balancierend, winkte der Harlekin ihr freudig zu und deutete mit traurigem Gesichtsausdruck zu einer neuen Kampfpaarung, die sich während ihres kurzen Intermezzos mit Järv gebildet hatte.
      „Hey Marinelady!“, hörte sie da eine unbekannte Stimme und sah zu der Stelle, auf die der Harlekin bereits gedeutet hatte. Ein Meermann hatte seine zahlreichen Tentakeln um den Körper Coléres geschlungen und grinste ihr neckisch zu „Überlass die hier ruhig mir!“
      „Niemals die Deckung vernachlässigen!“, höhnte Kol da und urplötzlich war er direkt über Rebekah. Seine gewaltige Schnelligkeit ließ sie lauthals fluchen und rasch wich sie zurück, dennoch riss das Rapier eine blutige Wunde in ihre linke Schulter. Rebekah verlor den Halt in der Luft, stürzte zu Boden und schlitterte über den Boden, während der Schmerz ihr die Tränen in die Augen trieb. „Erbärmlich!“, spottete der Harlekin und richtete die Waffe auf sie. Die Blonde sah seine Klinge im Licht ihrer eigenen Kugeln aufblitzen, die immer noch in der Gesellschaft von Staub und Asche durch die Luft segelten. Sie schluckte unweigerlich, während sie ihren Rücken straffte und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
      „Du, deine Freunde und diese Schatzjäger werden hier heute sterben, Cheri!“, flötete der Harlekin finster.

      Währenddessen hielt Drake die zierliche Frau immer noch umschlungen, als er mit ansehen musste, wie der Fechter die Marinesoldatin zu Boden schleuderte. Colère nutzte die kurze Unachtsamkeit ihres Gegners und rammte ihm ihren Ellenbogen in die Magengrube. Der Meermann schmeckte Galle und wich ein paar Zentimeter zurück, welche die Schwarzhaarige nutzte, um sich selbst in eine bessere Verteidigungsposition zu bringen. Salvador wischte sich den Speichel aus den Mundwinkeln und richtete sich auf.
      „Hey...also ich weiß ja nicht, wie das bei dir so ist, aber jemanden in den Bauch zu schlagen, der Hunger hat, ist ganz schön unhöflich“, schmunzelte Drake, doch auf dem Gesicht der Schwarzhaarigen zeigte sich keinerlei Regung. Das Schlauchtuch saß ihr immer noch über der unteren Gesichtshälfte und das einzige, was Drake von ihrem Gesicht sehen konnte, waren ihre rötlichen Augen, die ihn distanziert-musternd anstarrten.
      „Hallo? Kannst du mich hören?“, sprach der Meermann überdeutlich, da er ja nicht sicher gehen konnte, ob die Frau nicht vielleicht schwerhörig oder ähnliches war. Doch Colère straffte nur ihre Schultern und ließ ein paar Knochen in ihrem Nacken knacken. Als Drake schließlich realisierte, dass seine Kontrahentin nicht mit ihm reden wollte, rollte er genervt mit den Augen und schüttelte den Kopf.
      „Wieso? Wieso in aller Welt...gerate immer ich an die schweigsamen Kämpfer?“, seufzte er verzweifelt und zuckte die Schultern, als Colères Pupillen sich verengten und sie auf ihn zu sprintete.
      130.Kapitel: Ira

      Hustend klopfte sich Dädalus auf den Rücken und richtete sich auf. Die Gemmstonebridge unter seinen Füßen schien immer noch zu beben und die Metallschienen hatten sich tatsächlich ohne Erbarmen durch den Stein gefressen. Er hörte auch Ëris, wie sie sich aufrichtete, während er besorgt nach seinem Gehstock Ausschau hielt.
      „Puhh. Das war ja mal ein Auftritt“, jauchzte die Frau und schüttelte den Staub von ihrem weißen, schulterfreien Kleid, ehe sie die Hände ausstreckte und darin Asche sammelte, als wäre sie ein Kind, welches das erste Mal in seinem Leben Schnee zu Gesicht bekommt. Der Wissenschaftler erwartete beinahe im nächsten Moment, dass die Rotblonde die Zunge ausstrecken würde, um die grauen Flocken darauf schmelzen zu lassen. Er selbst blinzelte gen Himmel und das hereinfallende trübe Licht schmerzte ihn nach der diffusen Dunkelheit der unterirdischen Welt beinahe. Er ließ seinen Blick schweifen und erkannte am Rand des Lochs Gestalten umherschleichen. Mit leeren Augen sahen sie hinab in eine Welt aus Metall und Schrott. Eine Welt unter ihren Füßen und hätten die Prediger nicht bereits die Apokalypse in Form des Hölleninfernos erlebt, würden sie diesen Tag sicherlich als denjenigen feiern, als das Tor zur Hölle aufgestoßen wurde.
      „Ich glaube, du suchst den hier, oder?“, schmunzelte Ëris und balancierte den Gehstock auf der freien Handfläche. Ihre himmelblauen Augen weiteten sich vor Freude, als sie ihn wie ein Gewehr anlegte und auf Dädalus zielte, der sie musterte, ohne sich zu bewegen. Er konnte selbst nicht erklären, was es an Ëris war, das ihn so faszinierte. Selbstverständlich war sie wunderschön, aber irgendetwas an ihrer Ausstrahlung zog ihn an wie das Licht die Motte. Jede Faser seines Körpers schien zu dem Mädchen gezogen zu werden und er musste dem inneren Drang widerstehen, einfach zu ihr zu rennen und ihre porzellangleiche Haut zu berühren.
      „Peng!“, lautmalte sie und einen kurzen Wimpernschlag hatte der Wissenschaftler tatsächlich befürchtet, dass die CP8-Agentin auf ihn geschossen hatte, doch mit einem kindlichen Lachen tat sie etwas, was Dädalus vollkommen aus der Fassung brachte. Sie warf ihm seinen Stock wieder zu. „Ich brauche keine Waffe!“, schallte ihre Stimme über das Loch zwischen ihnen, ehe Dädalus die nötige Reaktion erzwingen konnte, um nach seinem Stock zu greifen.
      „Ich denke sowieso, dass ich mich jetzt einmal auf die Suche nach meinem Bruder machen werde. Ich möchte nicht, dass er zu viel Zeit mit dieser Schlampe Brianna verbringt!“, säuselte sie, schlenderte mit ihren nackten Füßen zum Rand der zerstörten Brücke und beugte sich in einem waghalsigen Winkel darüber hinaus, um nach unten zu spähen.
      „Keinen Schritt weiter!“, brüllte Dädalus, auch wenn seine Stimmlage zwischen väterlicher Fürsorge und bedrohlicher Bestimmtheit schwankte. Ëris warf ihre rotblonden Locken in den Nacken und blinzelte ihn verwundert an, als hätte sie bereits wieder vergessen, dass sie sich nicht allein auf der Verbindungsbrücke befand. Kokett legte sie den Zeigefinger an die Lippen, sprach aber keine Silbe, sondern beobachtete den Wissenschaftler mit purer Verzückung, die sich wie ein Schleier über ihr Gesicht gelegt hatte.
      „Was habt ihr mit Brianna vor?“, entfuhr es dem Greis, der nicht wirklich wusste, wie er mit Ëris umgehen sollte, die so abrupt zwischen zornentbrannter Furie und unschuldigem Engel wechselte, dass es ihm Kopfzerbrechen bereitete. Die Entzückung gefror im aufkommenden Frost und beißender Raureif legte sich über das Gesicht der Agentin, als Dädalus den Namen der Rothaarigen in den Mund genommen hatte. Ihr Gesicht entflammte und ihre Hände ballten sich zu Fäusten.
      „Sie ist eine Dämonin, die sich in das Herz meines Bruders geschlichen hat, um mich von dort auszuschließen!! Die Auserwählte....dass ich nicht lache!!“, schrie sie nun fast in Rage und die unschuldige Aura des Engels war verschwunden. Die Furie hatte nun vollkommene Kontrolle über Handeln, Sprache und Ausstrahlung der Rotblonden. „Ich werde ihr Leben beenden! Was interessiert mich, ob die Himmelsdrachen zur Rechenschaft gezogen werden. Sie werden alle vor mir und meinem Bruder knien, wenn ich der Schlampe die Haut vom makellosen Gesicht gezogen habe. Warum sieht Narcisse nicht, dass sie nicht anders ist als ihre vermaledeite Mutter?!“, fuhr Ëris fort, schien aber mehr zu sich selbst zu sprechen und Dädalus kam es vor, als hätte sie schon wieder ganz verdrängt, dass sie nicht allein war. Er war kaum in der Lage, die Worte alle zu verarbeiten, welche die Agentin in ihrer fanatischen Rede absonderte. Jedoch hatte er auch nicht die Gelegenheit, um weiter darüber nachzudenken, denn Ëris machte sich bereits zum Absprung bereit.
      „Stopp!“, brüllte Dädalus und instinktiv hatte er die Waffe im Anschlag und drückte ab. Die Rotblonde, welche zunächst noch vollkommen auf das Panthaemonium fixiert war, riss in einer unglaublichen Geschwindigkeit ihren Kopf zur Seite und schlug rückwärts ein Rad. Während sie diese Bewegung ausführte, warf sie einen goldenen Ball in die Luft. Das folgende ließ Dädalus’ Atem stocken. Die Kugel, die Ëris sicherlich noch in der Bewegung getroffen hätte, änderte seine Flugbahn und prallte im nächsten Moment von dem goldenen Ball ab, den die Agentin erschaffen hatte.
      Ihre kristallblauen Augen taxierten den Wissenschaftler mit kalter Berechnung.
      „Stell dich mir nicht noch einmal in den Weg, alter Mann!“
      „Ich werde es nicht zulassen, dass du Brianna oder irgendeinem anderen ein Haar krümmst! Nur über meine Leiche!“, erwiderte Dädalus standhaft. Die aggressive Anspannung, welche Ëris soeben noch wie ein Tuch über ihre Schultern getragen hatte, wich abrupt und ein zufriedenes Lächeln machte sich breit, als der Engel stückchenweise zurückkehrte.
      „Das lässt sich einrichten."

      ~ Pumpkin Square: Marc vs. Silas ~

      Wie ein hechelnder Kojote richtete sich Silas auf, leckte das Blut aus den Mundwinkeln und stürzte sich auf Marc. Jener hob den Dreizack und parierte damit den Schlag der beiden Katanas, doch der Albino drückte mit ungeheurer Wucht auf ihn ein. Die wild zuckenden Augen fixierten den Koch und für einen Moment spielte sich die Vorstellung in seinem Kopf ab, dass die Augäpfel aus ihren Höhlen springen würden.
      „Mein ist die Rache und die Vergeltung für die Zeit, da ihr Fuß wanken wird; denn nahe ist der Tag ihres Verderbens, und was ihnen bevorsteht, eilt herbei!“, zischte Silas, als man kaum noch ein Blatt zwischen die Gesichter der beiden Kämpfenden legen konnte.
      „Was zur Hölle faselst du da?!“, erwiderte der Braunhaarige und unter einem Kampfschrei gelang es ihm, Silas abzuschütteln und wieder ein paar Meter zwischen ihn und den Schwertkämpfer zu bringen. Der Rosenkranz, der um den muskulösen Nacken des Albinos hing, wackelte noch wild hin und her, als er bereits zu einer zweiten Angriffswelle überging. Doch dieses Mal ließ Marc sich nicht so leicht übertölpeln, verfestigte seinen Stand und wechselt mit dem Dreizack in die menschliche Hand, während er den mechanischen Arm ausstreckte. Silas, der nicht um das Geheimnis des Schatzjägers wusste, lächelte siegessicher und holte mit den beiden Schwertern zu einem Schlag aus. Doch als die Klingen auf den Arm bestehend aus Metall, Schrauben und Drähten schlug, war es bereits zu spät. Wider Erwarten bohrten sich die Klingen nicht durch Fleisch, Sehnen und Blutgefäße, zertrennten keine Gliedmaßen, sondern stießen nur auf unnachgiebige Brüder und Schwestern, ehe ein surrender Laut die Luft zerschnitt. Ein breites Grinsen huschte Marc über das Gesicht und ohne zu zögern schnellte die gesunde Hand nach vorne und jagte dem Kämpfer der CP8 die Spitze des Dreizacks in die Seite. Silas jaulte auf, nutzte aber Marcs Brustkorb als Sprungbrett, um sich nach hinten wegzustoßen und rollte sich halbwegs sicher nach hinten ab. Der Koch indes wurde nach hinten geschleudert und er hatte kurzzeitig das Gefühl, als hätte Silas ihm dabei gerade den Brustkorb eingedrückt. Keuchend faste er sich an die Seite, an der sein Herz wie wild pulsierte und als seine meergrauen Augen das Gesicht seines Kontrahenten erblickten, stellte er fest, dass es jenem ähnlich ging. Vollkommen fassungslos fixierte er das Blut in seiner Handfläche und Marc sah, nachdem Silas das schwarze Hemd abgeworfen hatte, um seine Wunde genauer zu untersuchen, dass sich das weiße Unterhemd an der Seite bereits mit der roten Flüssigkeit vollgesogen hatte. Doch schon im nächsten Moment wandelte sich die Mimik des CP8-Agenten und statt Verwunderung spiegelte sich darauf eine fast schon allwissende Resignation.
      „Täusche dich nicht, Sünder! Es gibt keine Schmerzen, die du mir zufügen könntest, die ich mir nicht schon selbst zugefügt habe!“
      „Verschone mich mit deinem Geschwätz!“, warf Marc ein, der allmählich genug von den nebulösen Andeutungen und Phrasen des Agenten hatte, aber Silas zeigte sich von seinem abrupten Einwurf absolut unbeeindruckt.
      „Wir sind alle Sünder in den Händen eines zornigen Gottes. Doch im Gegensatz zu dir, habe ich meine Sünden akzeptiert und die Gier überwunden, die mein Herz zerfressen hat!“, fuhr Silas fort, während er mit voller Wucht seine beiden Katana in den Erdboden rammte. Fast mühelos schnitt er dabei durch das Kopfsteinpflaster, sank mit einem Knie zu Boden und neigte das Haupt. Der folgende Konterangriff überraschte Marc, da er zwar vor seinem inneren Augen sehen konnte, wie Silas den Purzelbaum vollführte und in der Drehung die beiden Katana aus der Erde riss, um sie wie Wurfdolche auf ihn zu schleudern, doch war er nicht schnell genug, um beide sausenden Klingen abzuwehren. Die eine schlug er mit seinem Dreizack zur Seite, während die andere sich durch seinen Oberschenkel bohrte und ihn jaulend ebenfalls auf die Knie sinken ließ. Silas war derweilen losgesprintet und mit einem Satz rammte er seine Kniescheibe gegen Marcs Kiefer. Die andere Hand schloss sich um den grünen Griff seines Schwertes, aber er dachte nicht daran, die Klinge herauszuziehen, sondern drehte sie einmal um die eigene Achse. Blut, Tränen und Schmerzen verzerrten das Gesicht des Kochs zu einer entstellten Grimasse, während Silas, dessen Gesicht ebenfalls fratzenartig verzerrte, allerdings vor Genugtuung, mit Blut ein Kreuz auf Marcs Stirn zeichnete.
      „Ich werde auch dir deine Sünde austreiben und wenn ich sie dir aus dem verdorbenen Herzen brennen muss!“

      ~ Drake vs. Colère ~

      Der ehemalige Kopfgeldjäger bog sich nach hinten und wich somit dem Angriff der Agentin aus, deren Hände wie die Klauen eines Raubtiers nach ihm ausschlugen. Sie kam wortlos hinter ihm zu stehen und das Leder ihrer hohen Schnürstiefel quietschte seltsam, als sie sich wieder zu ihm umdrehte. Drake zögerte keinen Moment, sammelte Wasser in seiner rechten Handfläche und ließ es in Form eines Regenschauers auf die Schwarzhaarige niederprasseln. Jene hatte keine Zeit mehr, um der tödlichen Wasserfontäne auszuweichen, weswegen sie ihren gesamten Körper mit der schwärzlich schimmernden Rüstung des Hardening überzog. Jedoch gelang es ihr dabei nicht, alle Tropfen gleichermaßen abzuwehren. Keuchend wich sie nach hinten und schüttelte ihren Kopf. Der schwarze Dutt löste sich und das hüftlange, schimmernde Haar legte sich wie ein Schleier um ihren gesamten Körper. Doch Drakes himmelblaue Augen weiteten sich nicht beim Anblick der Haarmähne, sondern bei etwas, was sich mit dem Dutt gelöst hatte. Das Tuch, welches zuvor noch die gesamte Gesichtshälfte unterhalb der Nase, einschließlich ihres Mundes, bedeckt hatte, war zu Boden gesegelt und offenbarte einen grausamen Anblick. Colères Finger fuhren schreckhaft zu ihren Lippen, versuchten zu verbergen, was das Tuch zuvor wie ein standhafter Wächter zu verteidigen gewusst hatte, doch der schaudernde Anblick hatte bereits seine Wirkung erzeugt, weswegen sie resigniert die Finger sinken ließ. Der Meermann wollte seine Panik, die trotz seiner vergeblichen Versuche angewiderte Züge annahm, abschütteln, doch das Geflecht aus Narben, die das Gesicht der Frau vor ihm entstellten, ließen das nicht zu. Die rötlichen Augen musterten ihn prüfend und als sie sich in ihrem eigenen Urteil bestätigt sah, funkelten sie bedrohlich.
      „Wa-was hat man dir angetan?“, hauchte Drake schockiert und die ehrliche Frage ließ Colère einen Augenblick verwundert innehalten.

      ~ 1510 Anno Maris: Pinels Sanatorium – New Duchess Court ~

      „Vielen Dank, Mister Pinel“, schüttelte die feiste Adlige dem Psychiater die Hand, während das kleine Mädchen mit den strubbeligen, schwarzen Haaren katatonisch in ihrem Schatten stand und einen leeren Punkt an der Wand fixierte.
      „Oh, keine Ursache, Madame Allister. Sie haben sich da aber auch eine sehr...nunja, spezielle Magd ausgesucht“, erwiderte Pinel höflich, während aus dem Plattenspieler im Hintergrund eine laute Arie trällerte. Peggy Allister klopfte sich mit den speckigen Händen auf den Rock ihres rosaroten Tweedkostüms, welches ihr viel zu eng war, aber Pinel verkniff sich aus professioneller Hinsicht natürlich jeglichen Kommentar.
      „Nun ja, Mister Pinel. Es ist nun einmal so, dass mein geliebter Edward –Gott habe ihn seiner Seele gnädig– ja bereits seit mehreren Jahren verstorben ist und sie wissen ja, auch wenn man es mir nicht ansehen mag, man wird ja nicht jünger“, flötete sie zufrieden, ehe sie in ein künstliches Lachen ausbrach, welches der Psychiater nur mit einem ebenso professionellen Lächeln quittierte. „Daher dachte ich mir, dass es wohl nicht unangebracht wäre, wenn ich mir eine Magd suche, die körperlich auch all die Arbeiten leisten kann, die mein geliebter Edward in unserem Anwesen zuvor übernommen hat.“
      „Ich verstehe“, murmelte Pinel und als ihm klar wurde, dass die Adlige bereits wieder dabei war, in ihren Ausführungen über ihr allzu schweres Leben fortzufahren, beugte er sich zu seiner jüngsten Patienten herunter und lächelte ihr aufrichtig zu. „Nun, Colère, dann hoffe ich, dass es dir bei Madame Allister gefallen wird.“
      Doch das Mädchen starrte nur mit leerem Blick über seine Schulter hinweg und wich mit ihren rötlichen Augen stetig einem direkten Augenkontakt aus. Nach ein paar erfolglosen Minuten seufzte Pinel und wandte sich wieder der Frau zu, die Colère in seine Obhut gegeben hatte. „Ich habe dafür gesorgt, dass die Aggression und die Wildheit, die ihrer Spezies innewohnt, mit konditionierenden Maßnahmen eingedämmt wurde. Zum Glück haben wir die Maßnahmen durchführen können, ehe die Pubertät zu starke Wurzeln bei ihr geschlagen hat. Wie bereits mit Ihnen abgesprochen, haben wir ihr als präventive Maßnahme die Haiflosse entfernt. Es gibt zwar kaum Studien dazu, aber ich bin mir ziemlicher sicher, dass jene als größter Hormonspender dieser wilden Stoffe dient. Ansonsten sollte sie sich nach einer kurzen Eingewöhnungszeit aber bald offener und lebhafter zeigen. Sollte irgendetwas sein, melden sie sich einfach bei mir.“
      „Vielen Dank, Doktor!“, säuselte Peggy und streckte Colère die Hand hin. Jene rührte sich aber nicht von der Stelle, sodass der Adligen der Geduldsfaden riss. Unwirsch packte sie das Mädchen am Kragen und zerrte sie aus dem Büro des Psychiaters. Die Schwarzhaarige wehrte sich nicht und fügte sich stumm unter den eisernen Griff ihrer neuen Herrin. Doch als sie gemeinsam herausstürmten, passierten sie den schlaksigen Sohn des Psychiaters, der sich immer vor und nach ihrer Behandlung um sie gekümmert hatte. Tränen füllten ihre Augen, doch jener winkte ihr nur lächelnd zum Abschied.

      ~ Ein paar Wochen später ~

      „Du dummes Mädchen! Der Tee ist ja siedend heiß!!“, fluchte Madame Allister und spuckte Colère in ihrem albernen Dienstmädchenkostüm den Tee direkt ins Gesicht. Doch dies sollte nicht alles gewesen sein. Ohne Vorwarnung griff sie zu der Teekanne und schüttete dem Fischmenschenmädchen die kochende Flüssigkeit ins Gesicht. Jaulend wand sich die Schwarzhaarige am Boden und zuckte vor Schmerzen, als sie ihre Lippen zu berühren versuchte, die sich anfüllten, als würde blanke Feuerzungen gierig darüber lecken. Ihre Herrin rückte jedoch nur räuspernd ihren Stuhl zurecht und ließ ihre benutzte Serviette auf das Mädchen fallen.
      „Räum diese Unordnung auf, du Gör! Und lass dir das eine Lehre sein!“

      ~ Ein paar Monate später ~

      Oswald riss ungestüm die Tür auf, sodass ihm Wind und Regen unfreundlich ins Gesicht peitschten. Doch war ihm dies alles egal, denn er sah nur das sechzehnjährige Mädchen vor sich, das ihn mit wässrigen Augen ansah. Er hatte Colère nie weinen gesehen und würde sich auch all die Jahre danach nie sicher sein, ob der Regen ihm dabei keinen Streich gespielt hatte. Das Mädchen fiel ihm sofort um den Hals, sodass Oswald den blutigen Beutel in ihren eiskalten Händen nicht spürte. Es war sein Vater, der das grausame Gastgeschenk in Empfang nahm. Der Anblick des abgetrennten Kopfes von Paggy Allister ließ Pinel Senior schlagartig um Jahre altern, obwohl man von einem abgetrennten Haupt kaum sprechen konnte. Als der Sohn des Psychiaters Colère später zum Vorfall befragte, sagte jene selber aus, dass sie den Körper ihrer Peinigerin in kleine Stücke zerfetzt hatte. Sie wusste selbst nicht mehr, warum sie sich des Kopfes nicht entledigt hatte.
      „Geh zu Seite, Oswald! Ich muss das Mädchen sedieren! Das ist alles meine Schuld!“, haspelte der Psychiater, welcher sofort eine Spritze mit Beruhigungsmittel aufzog und ehe Oswald protestieren konnte, rammte der Arzt sie dem kleinen Mädchen in den Nacken.
      „Keine Sorge, ich werde dafür Sorge tragen, dass sie niemandem mehr schaden kann“, versuchte er einen beruhigenden Tonfall anzuschlagen, da er die entsetzte Miene seines Sohnes falsch deutete. Ohne dass Oswald noch etwas dagegen tun konnte, zerrte sein Vater das kleine Mädchen in den Behandlungsraum. Fassungslos sank Oswald auf die Knie und betrachtete seine leeren Hände, die gerade noch die unschuldige Colère in den Armen gehalten hatten. Mit hasserfülltem Blick starrte er durch die milchigen Fenster des Behandlungszimmers, wo er nur die schemenhaften Züge seines Vaters erkennen konnte. Doch reichte dieser Anblick, um sich zu schwören, dass er dies Pinel Senior niemals verzeihen würde.


      ~ In der Gegenwart: Drake vs. Colère ~


      „Wa-was hat man dir angetan?“, hauchte Drake schockiert und die ehrliche Frage ließ Colère einen Augenblick verwundert innehalten. Ihre Finger glitten über die Fäden, die ihren Mund – oder vielmehr das, was davon noch übrig war – zusammenhielten. Sie glitten über die vernarbten Gegenden, die sie in Stunden der Einsamkeit immer wieder abgesucht hatte. Sanfte Hügel, raue Klippe und zerfurchte Felder. Ihr eigener Atlas von Narben. Kein Wort hatte sie seit diesem Vorfall gesprochen. Keine Silbe war je wieder über die lippenlosen, verkrusteten Ränder ihres Gesichts gekrochen. Tränen schossen ihr in die Augen. Tränen, die sie nicht zurückhalten konnte, im Angesicht all der Erinnerungen, die zusammen mit den Tropfen und einfühlsamen Worten des Meermanns wie ein Wasserfall über sie hereingestürzt waren. Doch dann erinnerte sie sich wieder an die Worte Narcisse’, als sie das Angebot erhalten hatte, sich der CP8 anzuschließen: Ich sehe die Wut in der eisernen Miene, die du uns zeigt, Colère. Ich spüre den bebenden Zorn, der wie ein Vulkan in dir schlummert, jedes Mal, wenn ich dein Zimmer betrete und ich höre den stummen Schrei, der einsam durch dein Inneres echot. Verleihe diesem Schrei eine Stimme oder er wird dich zerreißen!
      Sie hatte gerade die letzte Träne weggeblinzelt, als sie zu lächeln anfing. Etwas, was sie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr getan hatte. Die Fäden, die ihren Mund, ihren Narbenatlas verschlossen, spannten zunächst, aber Colère konnte nicht aufhören. Sie lächelte immer weiter, bis sich die Fäden in das Fleisch fraßen. Sie zerrissen dabei Hügel, Feld und Acker, öffneten Bäche aus Blut und auf einmal zerfetzten sie sich selbst in ihre eigenen Fasern. Es kam Colère vor, als würde sie zum ersten Mal in ihrem Leben Luft bekommen, auch wenn ihr gesamter Mund gefühlt in Flammen stand. Sie warf den Kopf in den Nacken, schmeckte den rostigen Geschmack von Blut, der in ihre Mundhöhle sickerte und lächelte immer breiter, bis sie nur noch wie ein groteskes Abziehbild ihrer selbst wirkte. Salvador war währenddessen zurückgewichen, doch da schnellte der Kopf der Schwarzhaarigen nach vorne und fixierte den Meermann. Sie zeigte ihm ihr blutverschmiertes, zahnloses Lachen, als sie ihre Augen schloss. Im nächsten Moment hörte Drake es krachen, als hätte jemand einen Haufen Knochen zerbrochen, als sie hervorbrachen. Glänzenden Klingen gleichend, präsentierte Colère ihre tödlichen Haifischzähne.

      ~ Die Trümmer des Panthaemoniums ~


      Kyu stürmte vorwärts, ohne dabei dem Meermann noch einmal hinterherzusehen. Seit er gesehen hatte, wie die Kuppel des Panthaemoniums in sich zusammengestürzt war, gab es für ihn nur noch ein Ziel. Er musste sicher gehen, dass es Brianna gut ging. Die Schatzjägerin war seine Familie. Sie hatte ihn gerettet, als sein Leben keine Perspektive mehr bot und gemeinsam hatten sie sich aus dem Scherbenhaufen ihres jeweiligen Lebens gezogen. Er würde niemals zulassen, dass ihr etwas passieren würde, und wenn dies bedeuten sollte, dass sein eigenes Leben an diesen Tag zu Ende gehen würde.
      Flink sprang er über Trümmer und Marktstände, die sich zu einem bizarren neuen Bild des ehemals prächtigen Pumpkin Squares zusammengefügt hatten, ignorierte dabei die irritieren Zwischenrufen von Zivilisten, die sich irrationalerweise noch immer hier befanden, obwohl dies schon längst ein Schlachtfeld wahrer Monster geworden war. Doch er konnte nicht innehalten, um sie zu warnen oder gar zu retten, denn es gab jemanden, der seine Hilfe einfach dringender benötigte. Schlitternd kam er vor dem ehemaligen Eingang zustehen, der nun nur noch aus einem Haufen Steinbrocken, die von herabrieselnder Asche bedeckt waren, bestand. Ein goldener See floss wie gelblicher Eiter aus einer offenen Wunde aus dem Trümmerfeld hervor und Kyu wollte gerade den Namen der Rothaarigen rufen, als jemand anderes ihm zuvor kam.
      „BRIANNA!!!“, donnerte der tiefe Bass des bärtigen Mannes über die Trümmer und sofort spitzten sich die wachsamen Ohren des Fuchsgeistes, doch seine Augen relativierten seine Sorgen. Der Marinemantel wies ihn als einen der Spielmänner auf ihrer Seite aus, von denen Frederick Abberline sie unterrichtet hatte. Der Blonde wollte gerade auf sich aufmerksam machen, als er ein leises Wispern vernahm. Erst glaubte der Fuchs, dass er es sich eingebildet hatte oder dass das Geräusch aus einem der vielen Kampfherde kam, die um ihn herum entbrannt waren. Doch dann vernahm er es deutlicher. Ein zischendes Lachen, welches sofort vom grollenden Ächzen von Gestein untermauert wurde. Der Boden unter Kyus Füßen fing an zu beben und auch der Vizeadmiral musste sich an einem Felsbrocken festhalten, als die eingestürzte Kuppel plötzlich mit Leichtigkeit in die Luft katapultiert wurde, dort an der Spitze des Lustschlosses zerschellte und als erneuter Gesteinsregen an diesem Tage wieder seinen Weg zurück zum Boden fand. Doch viel faszinierender war der Koloss aus purem Gold, der sich aus den Trümmern erhob und sich zu einer majestätischen Größe aufbaute. In seiner linken Hand hielt er eine goldene Klinge, mit der er ohne Weiteres die drei Stalaktiten über sich wie Eiszapfen hätte abschlagen können. Der goldene, stechende Blick fixierte aber einen winzigen Punkt zu seinen Füßen. Einen Punkt, der dem gottgleichen Zorn des Kolosses über sich mutig entgegenblickte. Ein Punkt mit feuerrotem Haar. Kyu atmete hörbar aus, als er erkannte, dass es der Rothaarigen gut ging. Dieser flüchtige Moment der Erleichterung sollte nicht lange anhalten, denn mit einer Windböe als reitenden Vorboten, schwang der Koloss sein Schwert und sein Ziel war der standhafte Rotschopf zu seinen Füßen. Dieses Mal war es an dem blonden Fuchs, Briannas Namen zu rufen, auch wenn er wusste, dass er absolut nichts unternehmen konnte, um ihr zu helfen.
      131.Kapitel: Der Koloss von Rhodos


      Brianna versuchte, das Zittern zu kontrollieren, welches ihren ganzen Körper zu übermannen schien. Sie legte den Kopf in den Nacken und versuchte, sich nicht zu sehr von der kolossalen Gestalt vor ihr beeindrucken zu lassen. Ein laues Lüftchen, welches sich durch den Spalt in die unterirdische Welt verirrt hatte, umspielt ihre feuerrote Mähne. Sie vernahm irgendwo gedämpft, dass jemand ihren Namen rief, aber sie konzentrierte sich nur ganz auf ihren Widersacher, dessen Zorn sie geweckt hatte.
      Die hier abgebildete Frau wird verborgene Merkmale tragen.
      Sie kniff die Augen zusammen und sah, dass der emotionslose Riese aus Gold sie ebenfalls fixierte. Wieder hörte sie ihren Namen. Ein entferntes brummendes Echo, aber sie kümmerte sich nicht darum. Der Koloss zückte seine Klinge und auch Brianna, als ein Spiegelbild in verzerrter Miniatur, umklammerte ihr Steckenpferd.
      Zeichen dafür, dass sie meine Werke voranbringen wird.
      Das todbringende Gold surrte durch die Luft und für einen kurzen Augenblick hätte Brianna nicht gedacht, dass der Anführer der SALIGIA wirklich zum Schlag gegen sie ausholen würde, aber die Verwunderung hielt nicht lange an. Fast schon spielerisch nahm sie Anlauf und hechtete durch die Beine des goldenen Riesen hindurch, dessen Klinge sich in den Boden bohrte und das unterirdische Erdreich erzittern ließ. Die Schatzjägerin warf sich über einen der Felsbrocken, holte zum Schwung aus und donnerte die Schnauze ihrer Waffe gegen die Achillesferse ihres Gegners.
      Fesselt diese mit Gewalt.
      Ein surrendes Klirren ertönte, als die Druckwelle ihres Angriffs durch den goldenen Körper wie eine herannahende Sturmflut jagte. Narcisse kam für einen kurzen Augenblick aus dem Gleichgewicht und die Rothaarige konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, da ihr Angriff geglückt war. Dieser flüchtige Augenblick der Freude wich schon der naiven Hoffnung, dass sie den Koloss damit zu Fall gebracht hätte, aber da fing sich Narcisse, ehe er seine häusergroßen Füße eindrucksvoll in den Boden stemmte, um erneut Halt zu suchen. Die Windböe, welche dadurch entfesselt wurde, schleuderte Brianna eine Mischung aus Staub und Asche ins Gesicht, sodass sie sich hustend die Hand vor Augen halten musste. Ihre Deckung vernachlässigend, wirbelte Narcisse herum und beäugte das lästige purpurrote Insekt zu seinen Füßen.
      „Wir hätten gemeinsam die Welt regieren können, Brianna. Wir hätten uns gemeinsam über alle Widersacher erheben können. Gegen all diejenigen, die uns gedemütigt und verfolgt, sowie uns das wichtigste im Leben genommen haben, was wir hatten!“, echote Narcisse' Stimme durch die Unterirdische Welt. Doch sie klang weder einfühlsam noch herrschsüchtig, sondern blechern und hol, durch den goldenen Kokon zu einem bizarren Gewirr aus Noten und Tönen verzerrt, welches nun keine Macht mehr über sie hatte.
      Ein brennender Zorn, und wenn nicht gehindert, auf gemeine Kosten, wird sie die größte Macht der Welt in völlige Verwüstung stürzen.
      „Was hat man dir schon genommen, Narcisse?“, warf Brianna die Frage in den Raum, von der sie sich allerdings keine Antwort erwartete oder erhoffte. Sie war es leid, mit Narcisse über ihre Rolle in einem perfiden Plan zu reden, die sie niemals einnehmen würde. Sie hatte ihre Entscheidung getroffen, als sie die Steintafel zerstört hatte. Als sie das Steckenpferd auf das erschreckend detaillierte Porträt einer Frau hatte donnern lassen. Zusammen mit der Prophezeiung, die zu vielen tausend Staubteilchen zerbrochen war, hatte sie ihr Schicksal besiegelt. Sie hatte eine Entscheidung getroffen, als sie Narcisse' Zuneigung und Wohlwollen mit derselben Wut zerschmettert hatte wie diese alberne Steintafel, die so vielen Menschen Leid zugefügt hatte.
      Diese Frau wird ihre Wirkung erzielen, ohne jemals den Himmel hinter Raftel erblickt zu haben.
      Brianna nahm erneut Anlauf, stieß sich mit aller Kraft, die sie aus dem Training der letzten Wochen ziehen konnte, von einem der Felsbrocken ab, welche einst die vergoldete Kuppel des Panthaemoniums gebildet hatten, und befand sich auf einmal mitten in der Luft. Sie hätte niemals für möglich gehalten, dass ihre Beine sie so weit tragen würden. Sobald sie realisierte, dass ihr nur noch wenige Sekunden blieben, um ihren Gegenangriff auszuführen, schwang sie das Steckenpferd über den Kopf und rammte es mit voller Wucht auf den Brustkorb des goldenen Riesen. Doch dieses Mal ertönte nicht das metallische Surren und anstatt eines Schmerzensschrei folgte ein süffisantes Grinsen ihres Kontrahenten, als das harte Metall sich auf einmal zu verflüssigen schien.
      „Glaubst du wirklich, dass du mich zweimal mit dem gleichen Trick aus der Fassung bringen kannst?“, jagte die blecherne Stimme durch die Luft und dröhnte in Briannas Körper, als die Schnauze ihrer Waffe immer weiter im gierigen Schlund aus unersättlichem Gold versank. Ihr Höhenflug hatte damit ein jähes Ende gefunden, als das flüssige Gold wie eine Fontäne noch vorne stob, mit sich das Steckenpferd vor sich hertreibend, und sich über Brianna wie ein metallischer Regenschauer ergoss. Jaulend legten sich die Sprenkler aus Gold auf ihre helle Haut und während sie durch den Nachthimmel fiel, wurde sie von einer Flut aus glänzenden Lichtern verfolgt. Im Nachhinein konnte sich die Schatzjägerin nicht erklären, wie sie den Aufprall überlebt haben konnte, jedoch hatte er ihr schlagartig jegliches Adrenalin aus dem Körper gezogen und als sie sich aufzurichten versuchte, spürte sie, dass sich ein Schmerz, als würde ihr eine rostige Klinge in die Lunge stechen, unterhalb ihrer linken Brust pulsierend immer weiter auszudehnen schien.
      „Spar dir die Mühe, Brianna! Es zerreißt mir das Herz in der Brust, aber bevor die Weltregierung dich in die Finger bekommt und dich für ihre Zwecke instrumentalisiert, werde ich das Schicksal der Auserwählten am heutigen Tag besiegeln. Ich kann nicht zulassen, dass die Himmelsdrachen weiter mit uneingeschränkter Macht über diese Welt regieren. Sei dir gewiss, dass dies für mich noch viel qualvoller wird, als für dich! Doch eine Frage möchte ich dir noch beantworten, bevor dein Leben beendet wird“, hauchte die blecherne Stimme zu dem roten Insekt hinunter und die Schatzjägerin glaubte sogar einen Augenblick, ehrliches Bedauern in seiner Stimme zu vernehmen, „...du wolltest wissen, was man mir genommen hat, während man dir dein eigen Fleisch und Blut nahm.“
      Der Koloss breitete die Arme zu ihrer vollen Spannbreite aus, ehe er das Schwert über den Kopf erhob, sodass die Klinge beinahe durch das offene Loch in der Decke ragte. Die neugierigen Prediger wichen ehrfürchtig zurück, als der goldene Riese zu seiner letzten Ansprache anhob.
      „Man nahm meiner Schwester und mir das Standesrecht unserer Geburt. Man nahm uns den Vater und die Mutter, die wir verdient hätten. Man nahm uns unsere Kindheit, unsere Jugend und jegliche Perspektive im Leben. Meiner Schwester nahm man die Jungfräulichkeit, mir den Lebenswillen. Doch der Verlust, der mein Herz auch am heutigen Tage noch am meisten martert, ist der meines Stolzes!“. Narcisse Stimme war immer lauter geworden, ehe er die letzten Worte herausschrie und damit sogar die unterirdischen Fenster beben ließ, welche ihren einzigartigen Blick auf die Außenwelt preisgaben. Sobald die letzte Silbe über seine stählernen Lippen geschlüpft war, raste die goldene Klinge auf Brianna hinab.
      Sie wusste, dass es nutzlos war. Sie wusste, dass ihr armseliges Rüstungshaki, welches sie mit den anderen trainiert hatte und welches kaum die Stockschläge des Wissenschaftlers abgefedert hatte, kaum der kolossalen Wucht standhalten konnte, die Narcisse mit sich brachte. Die goldene Klinge würde sich durch ihren Körper bohren und ihr Leben beenden. In diesem winzigen Moment der Gewissheit, spürte Brianna sogar einen Funken Verbitterung. Verbitterung darüber, dass sie nicht stark genug gewesen war, obwohl sie voller Zuversicht in den Ring gestiegen war. Eine Verbitterung, die sich wie trockener Waldboden nach einem Blitzeinschlag zu flammender Wut entfachte. Ihrer Kehle entwich ein animalisches Brüllen, als ihr klar wurde, dass sie noch nicht bereit war, abzutreten. Doch das, was sie für einen unbekannten Laut ihrer Kehle, angeheizt durch den drohenden Tod gehalten hatte, entpuppte sich als das grimmige Grollen eines pechschwarzen Bären, der mit beiden Klauen die Klinge des CP8-Agenten aufgehalten hatte.
      Vielleicht hätte ein einziger Blick ihr Feuer besänftigt...
      Ihre meergrauen Augen erkannten den Marinemantel und verrieten ihr dabei, wer sich hinter dem zotteligen schwarzen Fell und der furchteinflößenden Bärenfratze versteckte, obwohl ein Gefühl tief in ihrer Magengegend schon längst die Antwort gewusst hatte.
      „Barceló...?“

      ~ In der Luft: Aloë vs. Envy ~

      Aloë lehnte sich in eine Kurve, umrundete damit die gewaltige Uhr im Herzen Clockwork Oranges und kam auf ihrem verrosteten Gehäuse zu stehen. Sie vernahm das unterschwellige Wispern der Mangrove, die sie nun wie ein Kokon umgab, während ihre bernsteinfarbenen Augen nach der Frau suchten, die sie gerade durch die halbe Stadt gejagt hatte. Die Blauhaarige griff sich an die schmerzende Schulter, als sie das Flattern von Flügeln vernahm. Sie wirbelte herum und führte ihre freie Hand ruckartig nach unten. Der Vogel kreischte, als er plötzlich von einer Windböe nach unten gedrückt wurde und versuchte sich, wild flatternd, irgendwie in der Luft zu halten und nicht in den Trümmern der Stadt zu verweilen. Der Engel lächelte zufrieden, als sie den goldenen Riesen erkannte, der sich wie ein schlafendes Raubtier aus den Überresten des Panthaemoniums schälte. Sie schluckte schwer, als sie die glänzende Klinge sah.
      Was war hier los? Was sind hier für Monster unterwegs?
      Sie verharrte einen Augenblick zu lange in ihren Gedanken, denn in zischender Geschwindigkeit war Envy herangerast und rammte ihren Zeigefinger in die Wunde, die zuvor ihre Krallen gerissen hatten. Der Zusammenprall riss Aloë von den Füßen und ihr zierlicher Körper raste gen Himmel, ehe er von einer der Wurzeln der Mangrove abrupt und auf äußerst unsanfte Weise aufgehalten wurde. Zufrieden schmunzelnd kam Envy in ihrer Harpyien-Gestalt auf dem gegenüberliegenden Strang zum Stehen und musterte den Engel durch das Dickicht an leuchtenden Ästen.
      „Glaubst du wirklich, dass ich auf die Luft angewiesen bin? Du magst im Fliegen besser sein als ich“, fuhr sie fort, auch wenn der Neid sich wie eine verstimmte Note verräterisch unter ihre Worte mischte, „doch beherrschen wir von der CP8 immer noch ein ganzes Arsenal an weiteren Tricks!“
      Siegessicher plusterte die Agentin ihr Gefieder auf. Ihr Lächeln erstarb jedoch, als Aloë ihr rauchblaues Haar zurückwarf und sich hustend aufrichtete. Sie wischte sich das Blut mit dem Handrücken von den Lippen und ein animalisches Funkeln trat in ihre bernsteinfarbenen Augen.
      „Wenn du tatsächlich glaubst, dass die Luft das einzige ist, worüber ich verfügen kann, hast du dich ziemlich geschnitten!“, erwiderte Aloë trotzig, verschränkte die Arme mit verschlossenen Augen und summte einen kurzen Ton an. Die Vogelfrau biss sich vor neidzerfressenem Zorn auf die giftgrünen Lippen, als ein dröhnendes Brummen auf den Summton des Himmelsmenschen erschallte. Ein monotoner Chor stimmte an und plötzlich befand sich das Geäst der Mangrove in Bewegung. Wie zischende Schlangen tänzelten sie durch die Nacht. Doch als Aloë schlagartig die Augen öffnete, trieben die Äste nach der Agentin, während sich der gewaltige Wurzelstrang sogar um ihre schlanken Harpyienbeine winden wollte. Unter einem Aufschrei flatterte Envy aus der tödlichen Falle aus einst totem Holz, auch wenn die Mangrove ihr tiefe Schnitte in den Rücken trieb.
      Keuchend zog sie sich wieder das Gefieder der Elster über, mit welchem sie schneller und wendiger war und flatterte etwas unkoordiniert aus dem tödlichen Dickicht heraus. Der Engel war ihr dicht auf den Fersen, als Envy eine Idee überkam. Nach einem weiteren Flügelschlag wich das Kleid, welches ihr die Teufelskraft gegeben hatte und menschliche Sehnen und Muskelstränge nahmen den Platz der schwarz-weißen Federn ein. Sofort in dem Moment, in dem sie ihre menschliche Gestalt wieder eingenommen hatte, holte die Schwerkraft sie wieder ein. Sie winkte Aloë noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht zum Abschied, als sie in die Tiefe stürzte.

      ~ Die Trümmer des Panthaemoniums ~


      „Barceló...?“
      „Nicht nur der!“, hörte sie eine vertraute Stimme direkt neben ihrem Ohr und die meergrauen Augen fanden das Gesicht des Fuchses. Eine Welle der Erleichterung übermannte sie, als sie erkannte, dass es ihm gut ging. Die einsetzenden Glücksgefühle beflügelten sie so sehr, dass sie sich aufrichtete und dabei sogar die schmerzende Seite ignorierte. Doch sie hatten keine weitere Gelegenheit, um ihre Wiedervereinigung zu feiern, denn ein knirschendes Geräusch zog ihre geballte Aufmerksamkeit auf sich. Der Schwarzbär in seiner Marineuniform befand sich inmitten eines goldenen Scherbenregens und aufgrund des genervten Fluchens des Kolosses war ihnen klar, dass es Barceló gelungen sein musste, das Schwert zu zerstören.
      „Du bekleidest nicht ohne Grund das Amt eines Vizeadmirals, aber das ändert nichts...“.
      „Oh doch, das ändert einiges!“, räusperte sich jemand Unbekanntes und aus den aufgewirbelten Staubwolken erhob sich eine Gestalt, die sogar den hünenhaften Schwarzbären Konkurrenz machte. Er klopfte sich Schmutz und Asche von seiner antiquierten Militäruniform und klopfte mit den Lederstiefeln auf den Boden, als hätte er einen lästigen Stein im Schuh, den er auf jeden Fall in diesem Moment noch los werden musste.
      „Wer bist du?“, donnerte die ungehaltene Stimme des Riesen durch die unterirdische Stadt, sodass sich der Langbeinmensch erst interessiert nach oben wandte, mit dem Ärmel über die Gläser seiner Fliegerbrille fuhr und dann anerkennend nickte.
      „Vizeadmiral di Sel?“
      Es war Barceló dem die Fassungslosigkeit nun ins Gesicht geschrieben stand und die ungläubige, fast schon erschütterte Stimme des Mannes, wollte so gar nicht zur bestialischen Gestalt des Bären passen, der das Wort ergriffen hatte. Der Langbeinmensch wirkte beinahe ergriffen, als er die schockierte Miene des Marinesoldaten erblickte.
      „Nenn mich Orville, Barceló. Ich bekleide dieses Amt schon lange nicht mehr...“, erwiderte der Nutzer der Transportfrucht abwiegelnd. Die intensive Anspannung, die von Barceló ausging, war für alle Beteiligten beinahe greifbar.
      „Was tust du hier?!“, entfuhr es dem Schwarzbären nun schon ungehaltener. Das Biest in ihm schien sich wieder zu rühren, als Orivlle mit fast schon alltäglicher Gelassenheit weitersprach.
      „Ich bin auf Liberty Bourbon, um mir das zu holen, was die CP8 hierhergebracht hat!“
      „Was?!“, entfuhr es Barceló, Narcisse und Brianna gleichermaßen, sodass Orville im Angesicht der heftigen Reaktion nur überrascht die Augenbrauen hob. Doch es war der Koloss, der sich als erstes mit Vehemenz an den grauhaarigen Insekt zu seinen Füßen wandte.
      „Wer ist noch hinter der Prophezeiung her? Wer hat dich geschickt? Die Weltregierung?!“
      „Papperlapapp!“ gluckste Orville, als wäre das, was der goldene Riese gerade von sich gegeben hätte, der größte Schwachsinn, den er jemals gehört hatte. „Die Weltregierung weiß schon seit geraumer Zeit, dass die Sinclair-Geschwister auf der Suche nach der Prophezeiung sind. Doch ich bin im Auftrag der Triade hier!“
      „Luzifer....“, hauchte Brianna, sodass nur Kyu es hören konnte und plötzlich regte sich eine Erinnerung in ihrem Kopf, die sie noch nicht wirklich einordnen konnte, da sich die folgenden Ereignisse urplötzlich überschlugen. Sie hörte nur noch ein Brüllen Barcelós, der sich wie wild auf Orville stürzte und ein süffisantes Lachen seitens Narcisse.
      „Vorsicht, Brianna!“, brüllte Kyu, verwandelte sich in seine menschliche Form und zerrte Brianna an einem Arm, ehe sie hinter einem großen Teil der ehemaligen Kuppel in Deckung gingen. Die gewaltige Hand des Kolosses griff ins Leere und nervös blickten sich die beiden an.
      „Es tut mir so Leid, Kyu. Ich wollte euch -“, setzte die Rothaarige an, wurde aber jäh von einem fast schon beängstigenden Blick Kyus unterbrochen. Seine pechschwarzen Augen funkelten sie fast schon feindselig an und als er zu sprechen begann, erfüllte eine erwachsene Ernsthaftigkeit und Reife seine Stimme, die Brianna bewusst werden ließ, wie sehr sich Kyu in den letzten Wochen, seit sie ihre gemeinsame Suche nach Horizon aufgenommen hatten, verändert hatte.
      „Wir werden das hier gemeinsam zu Ende bringen, Brianna! Wir werden gemeinsam kämpfen, gemeinsam sterben oder gemeinsam siegen! Wir sind alle freiwillig hier, als hör endlich damit auf, die Schuld der ganzen Welt auf deinen Schultern tragen zu wollen! Hast du mich verstanden?“, knurrte er sie an und als sie zögerlich nickte, wich seine Feindseligkeit wieder den weichen, freundlichen Gesichtszügen des Jungen, den sie damals aufgelesen hatte.
      „Dann wollen wir mal!“

      ~ Am selben Tag – Vormittags: Mary Joa ~

      Das Licht brach sich im gläsernen Dach des Pavillons zu einem mannigfachen Feuerwerk an Lichtsäulen, die über den Boden tanzten und den ganzen Raum in eine wohlige Atmosphäre tauchten, die Händler zufrieden ein- und ausatmen ließ.
      „Kann ich Ihnen noch etwas bringen, Sir?“, erkundigte sich Abies mit zuckersüßem Lächeln und rückte sich die tannengrüne Hornbrille zurecht, die auf ihrer spitz zulaufenden Nase ruhte. Sie hatte sich gerade in ihrem knallengen Kostüm zu ihm heruntergebeugt und die dampfende Tasse Tee aufgegossen, die sie ihm zu seinem Tortenstück serviert hatte. Als der Weise den Kopf schüttelte, legte sie ihm noch die aktuelle Ausgabe der Zeitung auf den kleinen Beistelltisch und entfernte sich dann mit demütigen Schritten, ehe sich das stakkatoartige Klacken ihrer Stöckelschuhe in einem verschwindenden Echo verlor.
      „Sie sieht köstlich aus“, hauchte ihm eine eiskalte Stimme ins Ohr, die dem Weisen jegliches Haar am Körper aufstellte. Als dann noch die frostige Hand des Todes auf seiner Schulter ruhte, hätte er sich beinahe an seinem Stück Kuchen verschluckt.
      „Was zur Hölle suchst du hier?!“, zischte der Weise, ehe er sich besorgt umdrehte. Er wollte nicht, dass seine Sekretärin oder andere Bedienstete etwas von seiner unangemeldeten Besucherin mitbekamen. Doch die Frau in ihrem eng ansitzenden Lederkleid, welches ihr bis zu den Knien reichte, aber dennoch sehr weit ausgeschnitten war, schlenderte um seinen Tisch herum, ließ sich in einem der gemütlichen Lehnsessel nieder und schlug die schlanken Beine übereinander.
      „Es bricht mir das Herz, wenn mein eigener Vater mich mit solcher Kaltherzigkeit begrüßt. Was habe ich falsch gemacht, dass du mich so sehr hasst?“, sprach die Besucherin mit einer Mischung aus gespielter Traurigkeit und gekünstelter Verletzung in der Stimme, ehe sie sich die braunen Haare hinter die Ohren strich und Händler etwas in den Schoß warf.
      „Ich bin hier, weil du nach einer neuen Ration Blut gefragt hast!“, fuhr die Frau fort und als ihre schwarzen Pumps eine der Lichtsäulen streiften, die den Raum erfüllten, warf sie der gläsernen Decke einen vernichtenden Blick zu. Der Weise öffnete indes seufzend das Packet, auch wenn sich seine Miene etwas aufhellte, als er den Inhalt erkannte.
      „Ich bin sehr froh, dass du dich an unsere Abmachung hältst, Katerina! Wir bauchen das Blut....“.
      „...bis ihr alten Säcke Horizon gefunden habt“, murmelte die Untergebene des Lords mit gelangweiltem Tonfall, während sie sich den blutroten Lippenstift nachzog.
      „Denke darin, dass nicht nur unser Schicksal davon abhängt!“, ermahnte sie der Weise mit väterlichem Tadel, was er im nächsten Augenblick allerdings bereute. Mit einem Satz war Katerina zu seinem Platz geschnellt, hatte sich den Tortenheber geschnappt und ihn direkt am Augapfel des alten Mannes angesetzt. Ihre frisch nachgezogenen Lippen hingen nun wieder an seinen Ohrläppchen und ihre Stimme war wieder so kalt, als würde Hades persönlich durch die Pforten der Unterwelt mit ihm sprechen.
      „Soll das eine Drohung sein?“
      „N-ein. Natürlich nicht!“, räusperte sich Händler, woraufhin Katerina in Windeseile ihre auserkorene Waffe und sich selbst wieder in den Sessel sinken ließ. Zufrieden nahm sie wieder ihre lässige Pose ein und schenkte dem Weisen ein charmantes Lächeln.
      „Gibt es sonst noch etwas, Katerina? Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, aber heute wird sich das Schicksal der Welt, die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung entscheiden, während du mir mit deinem Besuch Zeit raubst.“
      Die Braunhaarige stützte sich auf einer Hand ab und legte den Kopf ein wenig schief, als müsste sie erst über das Gesagte nachdenken, ehe sie ein schallendes Lachen nicht unterdrücken konnte.
      „Du meinst den Krieg zwischen der Marine und Whitebeard? Als würde der Ausgang dieser Schlacht etwas für dich oder die anderen verkalkten Weisen ändern. Sollten die Piraten gewinnen, wechselt ihr eben nur den Herren, vor dem ihr katzbuckelt. Entweder sind es die Tenryuubito oder die Piraten. Was macht das für einen Unterschied?“, philosophierte sie süffisant und Händler musste sich zurückhalten, nicht in Rage zu verfallen. Er wusste, dass er sich einen Streit mit Katerina nicht erlauben konnte und sie war sich dessen auch bewusst, weswegen sie gerne diese Grenze strapazierte und zu ihrer persönlichen, perfiden Belustigung ausdehnte. Sie war mittlerweile aufgestanden und hatte sich nun hinter Händler aufgebaut, ihre Arme auf seine Brust gelegt und schenkte ihm noch einmal einen frostigen Kuss.
      „Ich bin froh, dass du mich zu etwas anderem erzogen hast, Vater! Melde dich, wenn du wieder meine Hilfe benötigst!“, zwinkerte sie ihm zu und war schon fast durch den Türrahmen, als Händler, ein Stück Torte auf der Gabel, bereit, zu seinen faltigen Lippen geführt zu werden, noch einmal das Wort ergriff. Seine Stimme war frei von Rache, Erniedrigung und Selbstgerechtigkeit, auch wenn er wusste, dass seine Worte genau diesen Effekt hatten, wenn sie sich wie vergiftete Dolche in ihren Rücken bohren würden.
      „Nachdem uns der Harlekin darüber informiert hat, dass die Situation auf Liberty Bourbon außer Kontrolle geraten ist, haben wir die CP0 dorthin entsandt! Sie soll sich um alle dortigen Angelegenheiten kümmern!“
      Der Weise konnte Katerina zwar nicht sehen, aber er vernahm ihren raschen, gehetzten Atmen. Eine Vorstellung, die ihm sein Stück Kuchen nur noch weiter versüßte. Den Höhepunkt erfuhr das Gespräch allerdings, als Katerina sogar noch einmal das Wort ergriff und dabei ihre Nervosität nur schwer unterdrücken konnte.
      „Wen? Wen habt ihr geschickt!?“
      „Die Chefin der CP0, Dahlia Machiavelli, höchstpersönlich!“

      Katerina war noch aus dem Palast der heiligen Stadt gestürmt, bevor der Weise seinen Satz zu Ende gesprochen hatte. Mit Panik dachte sie an die Frau, die sich gerade auf den Weg nach Liberty Bourbon gemacht hatte. Niemand würde diese Stadt lebend verlassen, wenn man sie nicht in Schach hielte. Die Teleschnecke klingelte lähmende Sekunden, die in Katerina das Bedürfnis weckten, ganze Dörfer niederzubrennen und Säuglinge niederzumetzeln, als eine gelangweilte Stimme abnahm.
      „Ja?“, gähnte die Stimme des jugendlichen Finns in den Hörer und die Braunhaarige war bereits so in ihren Befehl vertieft, dass sie ganz vergaß, den Jungsporn für sein respektloses Verhalten mit dem Tod zu drohen.
      „Hier spricht Katerina! Die vier müssen sofort nach Liberty Bourbon! Dahlia ist auf dem Weg!“
      132.Kapitel: Invidia

      131.Kapitel: Invidia

      ~ Micalçyk vs. Urs ~

      Ein Gewittergrollen der Berge fegte über den Platz und ließ die Kieselsteine und Gesteinsbrocken nervös tanzen, als der Golem durch seine breiten Nüstern ausatmete und sich zu seinem Widersacher herunterbeugte. Seine Haut war ein Flickenteppich aus weicher, lebendiger Erde, toten, aschebedecktem Stein und massivem Fels; durch den Teufel zu einer paradoxen Einheit zusammengenäht. Die großen haselnussbraunen Augen fixierten Urs, der sich kaum die Blöße gab, um von der Gestalt des Golems beeindruckt zu sein. Er fuhr sich durch die geflochtenen Zöpfe seines langen, braunen Barts und gähnte herzhaft. Doch auch Micalçyk ließ sich nicht täuschen, denn im nächsten Moment stieß sich der Muskelberg beinahe federleicht vom Boden ab und raste mit erhobener Faust auf den Golem zu. Muskeln und Sehnen trafen auf steingewordenes Fleisch, als der Schiffsarzt der Marineeinheit Barcelós die gewaltige Faust zum Konter erhob. Die Kraft zwischen den beiden Giganten schien förmlich zu explodieren und die Schockwelle, die sich aus dem Angriff heraus ergab, fegte nun die Kieselsteine und Gesteinsbrocken aus ihrem nervösen Tanz und schleuderte sie zur Seite. Von irgendwoher ertönten Schreie, aber Micalçyk könnte sich jetzt nicht darum kümmern. Er konnte seinem Eid nicht nachkommen, den Menschen zu helfen, die verletzt waren und seine Hilfe benötigten. Nur selten rief er das Monster in sich hervor. Nur selten ließ er das Erdreich seine Haut ersetzen. Doch er hatte nicht ahnen können, dass er sich im Kampf gleich zwei Monstern stellen musste. Zunächst der abtrünnige Vizeadmiral Orville und nun „Trunkenbold“ Urs von der CP8.
      Der Muskelberg sprang wieder rückwärts und kam mühelos wieder auf dem unebenen Boden zu stehen, ehe er den Kopf reckte und Micalçyk in die Augen blickte. Wortlos musterten sich die beiden Kontrahenten, ehe Urs schmunzelnd den Kopf schüttelte. Irritiert hob der Schiffsarzt die Augenbraue, wodurch sich Erdklumpen und kleine Staubwölkchen lösten und wie Lawinen über seinen Lehmkörper zu Boden rieselten.
      „Ist etwas amüsant, Urs?“, donnerte der Golem, der nur Augen für seinen Widersacher hatte. Jede Minute, in der er dem Steinmonster die Kontrolle überließ, schien ihm unendliche Schmerzen zu bereiten. Er musste diesen Kampf schnell zu Ende bringen, denn sonst könnte er nicht garantieren, dass sich der Vorfall in Praha nicht wiederholen würde.
      „Ach nichts“, winkte der CP8-Agent beiläufig ab, als hätte er den Golem erst jetzt gemerkt. Stattdessen griff er sich zunächst an die Mütze, welche immer noch aus seiner Zeit als Gefängniswärter in Impel Down stammte, knöpfte sich anschließend das beige Hemd auf und offenbarte seine behaarte Brust. „Ich merke nur, dass meine Mutter recht hatte.“
      „Womit?“
      „Müßiggang ist aller Laster Anfang. Ich bin ein wenig eingerostet“, erwiderte er knapp, während er die Knochen in seiner Nackenmuskulatur knacken ließ. „Zeit ein wenig aufzudrehen!“, fügte er schmunzelnd hinzu und Micalçyk wollte sich gerade für einen weiteren Frontalangriff bereitmachen, als Urs erneut mit purer Muskelkraft, die er aus seinem überproportionierten Waden zog, in die Luft sprang. Dort vollführte er eine Drehung, sodass er wie eine Speerspitze mit der schwarz gefärbten Faust voraus vertikal nach unten zeigte. Der Golem konnte seinen behäbigen Körper nicht schnell genug auf den unerwarteten Angriff vorbereiten, als die grollende Stimme Urs’ in seinen steinernen Ohren dröhnte.
      „Vergiss nicht, Micalçyk, dass ich jahrelang mit Monstern in Impel Down zu tun hatte! Du solltest mich nicht unterschätzen!“

      ~ Kaisa vs. Järv ~

      Die hübsche Grünhaarige fegte wie ein Wirbelwind durch die Lüfte Clockwork Oranges, wobei ihr Rauch, Asche und Staub ein wenig die Sicht versperrten. Doch ihre stahlblauen Augen hatten sich auf den drahtigen Körper fixiert, den sie zuvor mit einem gezielten Tritt auf seine Reise geschickt hatte. Der beißende Rauch, der sich gierig in die zahlreichen Schnittwunden an ihrem Körper fraß, jagte ihr kleine, elektrisierende Schauer durch den Körper. Doch zur selben Zeit fühlte sie sich beinahe unbesiegbar und so energiegeladen, als hätte sie eine Woche am Strand gelegen und sich die Sonne auf die milchige Haut scheinen lassen. Vergessen schien der Schmerz der physischen und psychischen Misshandlung ihres Peinigers in seinem weißen Anzug. Vorbei das Trauma und die aufgerissenen Narben einer verdrängten Vergangenheit. Vorbei der Tod mit Gold ummantelt. Ihre schwarzen Stöckelschuhe, die sie zusammen mit der Hotpants aus Jeansstoff und der blütenweißen Bluse von der Frau mit lapislazuliblauem Haar geliehen und gegen das Jackett des Wissenschaftlers getauscht hatte, setzten auf dem gepflasterten Boden auf und fixierten die Häuserwand, welche noch immer von einer Staubwolke umhüllt war. Ihr Kopf neigte sich ein wenig zur Seite und zufrieden erkannte sie, dass sie zwischen sich und dem Epizentrum des Kampfes mehrere Häuserblocks geschaffen hatte. Einen kurzen Moment betrachtete sie mit fasziniertem Blick den steinernen Golem und nur wenige Meter daneben den goldenen Koloss und hoffte, dass es ihren Weggefährten gut ergehen würde, doch da holte sie die Realität schlagartig wieder ein.
      Aus der rötlichen Ziegelsteinfassade schälte sich der Langarmmensch und als der Staub sich allmählich legte, erkannte Kaisa mit einem zufriedenen Lächeln, dass Järv zum ersten Mal das selbstzufriedene, alberne Grinsen aus dem Gesicht gewischt worden war. Mit ärgerlichen Handbewegungen fegte er den Staub von seinem silbern glänzenden Hemd und strich sich die violette Haarmähne zurück, aus der sich ein paar einzelne Strähnen gelöst hatten und ihm ins Gesicht hingen. Doch die eigentliche Fassungslosigkeit stellte sich erst ein, als er bemerkte, dass ein Glas seiner Sonnenbrille gesprungen war.
      „WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN, DU KLEINES MISTSTÜCK?! Erst fasst du mein Baby auf San Fardo an, dann bringst du mich um meine Rache an diesem blonden Biest und jetzt zerstörst du auch noch meine Lieblingssonnenbrille?!“, fauchte der Langarmmensch in Rage, während er aus dem kleinen Loch kletterte, welches sein Körper durch den Aufprall in die Häuserzeile gerissen hatte. Die Grünhaarige indes nahm einen tiefen Lungenzug und blies den Rauch daraufhin lässig in die Luft über sich, ehe sie sich zu einer Antwort herabließ.
      „Du übertreibst maßlos, Schätzchen! Und ich glaube, dass wir noch eine kleine Rechnung aus der Stadt des Karnevals übrig haben, oder?“, schmunzelte sie siegessicher, was Järv ungemein zu irritieren schien. Er raufte sich die Haare, wodurch er all die Ordnung, die er soeben dort hineingebracht hatte, augenblicklich wieder zerstörte.
      „Wie kannst du nur so fit sein? Vor ein paar Stunden warst du nur ein jämmerliches Stück Scheiße...gefoltert, gebrochen...bei all den Süßkartoffelfritten dieser Erde...du lagst nackt und regungslos auf unserer Frühstückstafel?!!“
      „Tja...“, gab Kaisa mysteriös von sich, ehe sich ihre vollen, blutroten Lippen zu einem beinahe schon diabolischen Lächeln verzogen. „Eine jede Frau hat so ihre Geheimnisse!“
      Die Antwort schien Järv allerdings nicht zu verärgern, denn stattdessen zuckte er nur beinahe ratlos mit den Achseln, flüsterte ein genervtes „Weiber“, setzte sich die zerbrochene Sonnenbrille auf die Nase und lockerte sich ein wenig, als würde er gleich eine kurze Runde Frühsport betreiben.
      „Dann müssen wir das eben noch einmal klären“, murmelte er locker, woraufhin Kaisa unbeeindruckt den letzten Zug ihrer Zigarette nahm.
      „Scheint fast so!“

      ~ Salvador vs. Colère ~

      Der Meermann wusste nicht einmal, worauf er zuerst achten sollte. Die tödlichen Haiffischzähne, die fehlende Flosse, die er bei einer Artgenossin erwarten würde, die zahlreichen, eiternden Narben oder das perfide Lächeln, welches ihn mit absoluter Genugtuung musterte. Doch die schwarzhaarige Frau legte den Kopf in den Nacken und atmete tief ein. Ließ Luft durch ihren Mund in ihre Lunge strömen und in jeden Winkel ihres Körpers. Als sie ihn wieder mit ihren rötlichen Augen ins Visier nahm, glaubte er sogar, dass er Tränen dort erkennen konnte. Tränen der Wut? Tränen der Verzweiflung? Oder Tränen der Freude? Er konnte sich keinen Reim mehr darauf machen, denn ohne auf seine vorherige Frage zu antworten, sauste die Haiffischfrau in ihrem blutroten Kostüm und ihren pechschwarzen Lederstiefeln auf ihn zu. Den Kiefer beinahe wie eine Schlange ausgerenkt, um sich eine große Portion des Meermanns zu gönnen. Doch nahezu leichtfertig nutzte Salvador seine eigene Gelenkigkeit, die er seinen Oktopusgenen verdankte und schlüpfte unter seiner Angreiferin hindurch. Doch dies gelang ihm zu leichtfertig, wie er feststellte, denn er wollte schon einen verhöhnenden Kommentar ablassen, als sich der Absatz des Lederstiefels unangenehm an seinen Kiefer schmiegte und ihn nach hinten schleuderte. Er schlitterte unsanft über den aufgerissenen Boden, schürfte sich Haut und Fleisch auf und schlug sich unsanft am Hinterkopf an. Eine Verletzung, die wohl noch schlimmer ausgesehen hätte, wenn sein zusammengebundener Schopf aus blonden Dreadlocks den Aufprall nicht abgefedert hätte.
      Colère ließ das Bein wieder sinken, richtete sich die überdimensionierte, schwarze Samtschleife unterhalb ihres Kinns und funkelte ihn böse an.
      „Es ist fast schon eine Schande, dass ein erbärmlicher Haufen Müll wie du meinen aufgestauten Zorn ertragen muss“, krächzte die Frau, wobei ihre Stimme fremd, verzerrt und rau klang. Wie bei jemandem, der eine schwere Mandel- oder Rachenentzündung überstanden hatte und zum ersten Mal seit Wochen wieder sprechen konnte. Drake rappelte sich auf, wischte sich das Blut aus den Mundwinkeln und spürte dabei, dass wohl einer seiner Zähne locker war.
      „Ich weiß ja nicht, was dein Problem ist, Lady, aber das gerade war nicht cool. Ich brauch meine Zähne doch zum essen!“, motzte der Meermann, der sich von den kalten Worten der Fischfrau unbeeindruckt zeigte und stattdessen überprüfte, ob sie ihm tatsächlich einen Zahn ausgeschlagen hatte. Irritiert musterte sie die lächerlichen Versuche des Blonden, als er seinen Kiefer abtastete, was ihren flammenden Zorn wie Benzin auflodern ließ.
      „Ist das alles nur ein Spiel für dich?!!“, fauchte sie, woraufhin es nun an Drakes Stelle war, sie perplex anzusehen.
      „Ein Spiel? Wie kommst du darauf?“, murmelte Drake mit nachdenklichem, fast schon niedergeschlagenem Tonfall, „Ein Spiel soll das für mich sein? Ihr oder dieser Harlekin haben uns hierher gelockt, indem ihr einen unschuldigen Jungen entführt und seiner Mutter entrissen habt! Ihr habt mich und meine Freunde zum Spielball in eurem perfiden Spiel gemacht! Ich weiß ja nicht, was bei dir alles schief gelaufen ist im Leben, aber das gibt dir nicht das Recht, das Leben anderer Leute zu missachten! Der Kampf auf Leben und Tod soll ein Spiel für mich sein? Jahrelang wollte mich ein wahnsinniger Mann zu einer Kampfmaschine heranzüchten...“.
      „Dann zeig es mir!“, unterbrach ihn die Schwarzhaarige, die den Worten des Meermannes aufmerksam gefolgt war, doch Drake schüttelte nur den Kopf, was den Zornesbrand in Colère zu einer versengenden Feuersbrunst entfachte.
      „Ich werde nicht mit dir kämpfen, um deine Todessehnsucht zu befriedigen, sondern für diesen Jungen, den ihr entführt habt und all die anderen, die ihr in eurer fanatisches Spiel hineingezogen habt“, erwiderte Drake, der immer gelassener sprach, je zorniger Colère wurde. Doch die CP8-Agentin war schon längst von ihrer größten Schwäche übermannt worden und blind vor Zorn war sie auf den Meermann zugeeilt.

      ~ Orville vs. Barceló ~

      „Ich bin auf Liberty Bourbon, um mir das zu holen, was die CP8 hierhergebracht hat!“
      „Was?!“, entfuhr es Barceló, Narcisse und Brianna gleichermaßen, sodass Orville im Angesicht der heftigen Reaktion nur überrascht die Augenbrauen hob. Doch es war der Koloss, der sich als erstes mit Vehemenz an das grauhaarige Insekt zu seinen Füßen wandte.
      „Wer ist noch hinter der Prophezeiung her? Wer hat dich geschickt? Die Weltregierung?!“
      „Papperlapapp!“ gluckste Orville, als wäre das, was der goldene Riese gerade von sich gegeben hatte, der größte Schwachsinn, den er jemals gehört hatte. „Die Weltregierung weiß schon seit geraumer Zeit, dass die Sinclair-Geschwister auf der Suche nach der Prophezeiung sind. Doch ich bin im Auftrag der Triade hier!“
      Barcelós Herz raste und seine dunklen Bärenaugen fixierten den Marinesoldaten, der mit fast so vielen Ehrentiteln bedacht worden war, wie die größten noch lebendigen Marinehelden. Er war es gewesen, der im großen Kampf gegen Kaidou nicht nur einen seiner Kommandanten Jack „die Dürre“ in Schach gehalten hatte, sondern auch beinahe ein Drittel der Gefangenen auf Level 6 persönlich hinter Gitter gebracht hatte. Übertroffen wurde er hierbei nur von Vizeadmiral Garp persönlich. Doch vor acht Jahren war er von der Bildfläche verschwunden und auch wenn es Dutzende Verschwörungstheorien über den Düsentrieb gegeben hatte, so hatte Barceló stets daran geglaubt, dass sich der ehemalige Vizeadmiral nicht gegen sie gewandt hatte. Eine Illusion, die sich mit seinem plötzlichen Intervenieren auf Liberty Bourbon in ein Scherbenmeer verwandelt hatte.
      „....und das erfordert nun einmal, dass ich Brianna mitnehmen muss“, vollendete Orville seinen Satz, dem Schwarzbär nicht ganz hatte folgen können, da ihn die Erinnerungen fortgetragen hatten. Der Name der Rothaarigen ließ jedoch sofort alle positiven Erinnerungen verblassen und mit einem wütenden Brüllen marschierte der Schwarzbär durch das Scherbenmeer und stürzte sich auf den Langbeinmenschen, der ihn nur halb mitleidig, halb belustigt durch die Gläser seiner Fliegerbrille anstarrte. Noch während Barceló auf ihn losstolperte, wurde Orvilles Körper seltsam wächsern und seine Augen leer. Im nächsten Moment jedoch verformte sich die Masse in einer raschen Geschwindigkeit zu einem klapprigen Fahrrad, dessen Korb die Gesichtszüge des ehemaligen Vizeadmirals trug. Ohne Fahrer setzten sich die Pedale in Bewegung und schoben den Drahtesel nach hinten an, sodass der Angriff des Schwarzbären ins Leere ging. Aus den Augenwinkeln ließ Barceló Brianna jedoch nicht aus den Augen, deren Kampf mit Narcisse wohl ebenfalls fortgesetzt wurde. Als er den blonden Fuchs erkannte, der Brianna das Leben rettete, musste er unweigerlich schmunzeln.
      Ich lege ihr Leben in deine Hände, Fuchs-kun! Doch ist Orville mindestens genauso gefährlich wie Narcisse, wenn nicht schlimmer!

      Den kurzen Augenblick der Unachtsamkeit bereute der Vizeadmiral jedoch sofort und erhielt die Quittung in Form Orvilles, dessen physische Gestalt sich nun zu einer bizarren Mischung aus Mensch, Fahrrad und Flugzeug geformt hatte. Seine beiden Beine bestanden nun aus den zwei Rädern, auf denen er mühelos balancierte, während seine Arme die ausladenden Gleiter eines Segelflugzeugs angenommen hatten. Der Rest seines Körpers war menschlich, auch wenn seine Nase noch dem blinkenden Licht des Fahrrads gewichen war und seiner Stimme ein subtiler Klingelton folgte. Eine Melodie, die Barceló fast in den Wahnsinn trieb, als der Teufelsfruchtnutzer auf ihn zugerollt kam und ihn den Gleitflügelarm ins Gesicht trieb. Die harte Kante traf ihn mit brachialer Gewalt im Gesicht und wurde auch nicht von dem borstendicken Fell des Schwarzbären abgefedert. Trotz seiner drahtigen Gestalt gelang es Orville fast mühelos, die tonnenschwere Zoangestalt des Vizeadmirals von den Beinen zu heben und durch die Wucht des Aufpralls auf einen Rundflug zu schicken.
      „Ich glaub, dass ich Sengoku mal ein Memo zukommen lassen muss, dass die Ausbildung seiner Marinesoldaten stark nachgelassen hat. Nach mir, Garp und Kranich kam wohl nichts gutes mehr nach, hmm?“, gackerte der ehemalige Vizeadmiral, der sich wieder komplett in seine menschliche Form verwandelt hatte, als Barceló unter den Trümmern eines einstürzenden Hauses begraben wurde. „Ich erinnere mich noch an dich, Barceló Diaz de Vivar. Die Ein-Mann-Armee. Naja, wie bei so vielen Geschichten, scheint das Stille-Post-Prinzip auch hier zu gelten. Viel heiße Luft um nichts“, murmelte Orville und ließ zur bildlichen Untermalung weißen Dampf aus seinem Kopf aufsteigen.
      „Das gleiche könnte ich von dir behaupten, Orville! Kriegsheld der Marine!“, brummte es aus den Trümmern, ehe sich der Schwarzbär wie der Höllenhund persönlich aus den Trümmern erhob.
      Anerkennend hob Orville die Augenbrauen, ehe er zufrieden schmunzelnd hinzufügte: „Vielleicht muss ich meine Aussage ja noch einmal überdenken!“

      ~ Aloë vs. Envy ~


      Der Engel sah, wie die Frau in die Tiefe stürzte und ihr noch hämisch zum Abschied winkte. Mit selbstsicherem Grinsen setzte sie ihr nach.
      Das war einfach. Sie flieht schon, obwohl ich noch nicht einmal an der Oberfläche meiner Kräfte gekratzt habe? Dieser Kampf wird deutlich einfacher als gegen Marie auf dem Aurora Archipel.
      Die kurze Erinnerung an ihre Heimat über den Wolken versetzte ihr einen Stich. Sie tauchte in eine dicke Staubwolke ein und vermisste den wolkenfreien Himmel über ihr. Vermisste den strahlenden Sonnenschein auf ihrer Haut. Den größten Stich verpasste ihr aber der Gedanke an ihre Schwester. Zoës lächelndes Gesicht, auch wenn sie das schon lange nicht mehr gesehen hatte. Die Erinnerung an diesen Ausdruck war fast genauso blass wie der an ihre Eltern, aber dennoch wusste sie, warum sie überhaupt an diesem Ort war. Warum sie mit Brianna und den anderen mitgegangen war. Sie wollte Zoë finden, das Lächeln auf ihrem Gesicht sehen und wenn diese Frau zwischen ihr und diesem Ziel stand, dann musste sie sie eben beseitigen.
      Die Staubwolke lockerte sich ein wenig, als sie das überlegene Lachen der Elster vernahm, welches zwischen ihren scharfen Schnabelrändern hervorbrach, und plötzlich weiteten sich die bernsteinfarbenen Augen des Engels vor Schreck. Sie war direkt in die offensichtliche Falle der Agentin getappt.

      ~ 1501 Anno Maris: West Blue – Paupers Steam ~

      Der Boden spie seine giftigen Dämpfe empor und verpestete die Luft, auch wenn es im Augen des elfjährigen Mädchens kaum einen Unterschied machte, ob sie den schleichenden Tod, welcher von den Schornsteinen dieser Insel in die Luft gestoßen wurde, indirekt einatmete oder sich gleich einen tiefen Atemzug gönnte, der aus der Kanalisation waberte. Letzteres würde ihren Geist wenigstens soweit vernebeln, dass sie vielleicht die nächsten Stunden den quälenden Hunger vergessen könnte. Er bohrte sich nämlich durch jeden einzelnen Teil ihres Darms, malträtierte jede einzelne Faser ihres Hirns. Ihr Magen hatte schon lange davon abgesehen, zu knurren oder sonst einen Ton des Missfallens abzusondern. Er war auf psychologische Kriegsführung umgestiegen, um das Mädchen mit dem rabenschwarzen Haar davon zu überzeugen, wieder Nahrung zu sich zu nehmen. So schickte er ihr quälende Bilder all der leckeren Speisen, deren Geschmack sie zwar nie zuvor auch nur ansatzweise auf ihrer Zunge geschmeckt hatte, aber sie jedoch aus flüchtigen Blicken in die warmen Wohnzimmer anderer Menschen kannte. Goldige Kartoffelspalten, in Butter knusprig gebraten, Fleischkeulen, deren Inneres zartrosa und saftig glänzte und zu guter Letzt die Süßigkeit, deren Name für das Mädchen bereits so fremd klang wie es sein Geschmack für sie war, Schokolade.
      Um ihrem Leid zumindest kurzfristig ein Ende zu bereiten, fing sie wieder an, auf ihrem schulterlangen Zopf herum zu kauen, während sie sich an die harte Steinmauer presste und ihren Hinterkopf in einem ihr unbekannten, unregelmäßigen Rhythmus gegen den Stein zu hämmern begann. Der dumpfe Schmerz, der mit jedem weiteren Stoß an Intensität annahm, lenkte sie immerhin ein wenig ab, sodass sie nach kürzester Zeit aufhörte, ihr Haar als Zwischenmahlzeit zu missbrauchen und seufzend ausatmete. Sie hörte das Scheppern und wie die Blechdose über den Boden kullerte, aber sie machte keine Anstalten aufzustehen oder hochzuschrecken. In diese verlassene Gegend des Hafenindustriegebiets verlor sich selten jemand und wenn, dann war es nur ein weiteres der abgemagerten Straßenkinder, welches sich hierher verirrt hatte, um die Container nach ein wenig Essbarem abzusuchen. Doch das war sinnlos und Envy wollte dabei schon fast krächzend lachen, als sie daran dachte, dass einer der Einwohner Paupers Steams noch auf der Suche nach etwas Essbarem war. Der Industrievorfall vor zwei Jahren hatte den Boden der ganzen Insel unfruchtbar gemacht und die Handelsblockade der Weltregierung machte das ganze nicht besser. Zumindest hatte die Schwarzhaarige sich das ganze so zusammengereimt. Als müsste sie sich selbst von der Geschichte überzeugen, zog das Mädchen die zerknitterte Zeitung hervor und betrachtete die Bilder, welche dort abgedruckt waren. Man sah viele Marineschiffe, die sich um die Insel positioniert hatten. Ihre abgemagerten Finger fuhren über die schwarzen, filigranen Schriftzeichen. Was hätte Envy dafür gegeben, entziffern zu können, was dort abgedruckt war. Sie hatte niemals lesen gelernt. Warum auch? Sie war seit sie denke konnte auf sich allein gestellt gewesen. Von Büchern konnte man sich nicht ernähren und das war das einzige, was das Mädchen Tag ein, Tag aus herumtrieb. Immer auf der Suche nach etwas zu essen. Insgeheim hoffte Envy darauf, dass sich eine der dürren Ratten in den Müllcontainern zu schaffen machte. Mittlerweile war sie geschickt genug, um die Ratten in die Enge zu treiben, ihre Schwächen auszunutzen und schaffte es mittlerweile sogar, ihnen das borstige Fell von den Knochen zu ziehen, ehe sie sie verschlang. Sie hörte das verräterische Quieken und lächelte zufrieden. Heute schien ihr Glückstag zu sein.

      ~ In der Gegenwart ~

      „Du dummes, kleines Mädchen!“, säuselte die Stimme, deren Ursprung Aloë nicht ausmachen konnte, obwohl sie sich die ganze Zeit im Kreis drehte. Doch die Elster schien in unglaublicher Geschwindigkeit um sie herumzuflattern. „Du hast keine Ahnung, was es bedeutet, tagtäglich um dein Leben zu kämpfen. Glaubst du wirklich, dass du mir gewachsen bist?“, fauchte Envy, die sich mit jeder weiteren Silbe mehr in Rage redete. „Ich werde dir die hübsche Haut von den Knochen schälen!“
      Doch da erkannte der Engel einen silberweißen Glanz inmitten der Staubwolke. Eine Reflexion der Mangrove und wieder einmal wollte die Blauhaarige der Pflanze danken, die ihr nun schon zum zweiten Mal das Leben rettete. Sie wollte gerade einen Gegenangriff starten, als ein Luftzug ihr Gesicht streifte. Der Schmerz kam erst einen Sekundenbruchteil später und wurde von einer ganzen Armee von Nadeln verfolgt, die sich in ihren Körper bohrten.

      ~ 1501 Anno Maris: Paupers Steam – Ein paar Wochen später ~


      „Können wir das wirklich tun?“, waberte die eine Stimme durch den Raum, wobei Envy sich erst einmal orientieren musste. Licht und Dunkelheit umschwirrten sie im Totentanz, während ihr Kopf immer noch pochte. Sie wollte sich gerade an den Kopf fassen, als sie merkte, dass sie den Arm nicht heben konnte. Was ging hier vor?
      „Mary, wir haben seit drei Wochen kaum etwas gegessen. Wir haben schon unseren Sohn verloren. Ich lasse nicht zu, dass du ihm auch noch folgst!“, kam nun eine zweite Stimme hinzu, die eindeutig männlich, eindringlich, aber ebenso geschwächt klang.
      „A-aber...sie ist doch nicht viel älter als unser Sohn....ich weiß nicht!“
      „Sie ist nur ein wertloses Straßenkind! Ich habe sie halbbewusstlos in unserem Garten bei dem Birnbaum gefunden! Sie hat bestimmt vor lauter Hunger eine der verdorbenen Früchte dort gegessen! Ich bin mir sicher, dass die Marine die Blockade bald aufhebt, sobald klar wird, dass wir mit dem Vorfall hier nichts zu tun haben und das alles seine Schuld ist!! Wir müssen nur noch ein wenig durchhalten und dafür müssen wir essen!“, zischte die andere Stimme bedrohlich und allmählich kehrten auch die Bilder zurück in Envys Kopf. Der Totentanz aus Licht und Dunkelheit wich einer blauen Tapete mit weißem abstraktem Blumenmuster. Zeitgleich erkannte das Mädchen, dass sie ihren Arm nicht heben konnte, weil sie gefesselt war. Man hatte sie an den Esstisch gebunden.
      „Okay...dann....dann hier...nimm das Messer...ich kann das nicht!!“
      Seltsamerweise spürte Envy erst jetzt, nachdem sie wieder volles Bewusstsein erlangt hatte, dass sie einen Knebel im Mund hatte. Warum einen Knebel und warum war sie gefesselt? Der quälende Hunger ließ ihr Gehirn nur auf Sparflamme laufen, aber sie erkannte jetzt, dass sie sich in einem der Häuser befand, die sie sich in ihren Tagträumen immer vorgestellt hatte. Ein Feuer im Kamin prasselnd und ein duftender Auflauf auf den Tisch, während sie mit ihren Eltern und vielleicht noch Geschwistern dort zusammensaß, sich den Bauch vollschlug und gemeinsam lachte. Doch der Mann, der sich nun mit erhobenem Messer, eingefallenem Gesicht und schwarzen Augenringen unter den gütigen blauen Augen über sie beugte, lachte nicht. Er weinte. Er weinte so bitterlich, dass er Envy sogar Leid tat, auch wenn sie sich keine Illusionen darüber machte, was er gleich vorhatte. Der Kannibalismus hatte sich schon vor ein paar Wochen ausgebreitet, sodass sich die Menschen kaum noch vor die Tür trauten, auch wenn sie das nicht vor dem Hunger ihrer eigenen Angehörigen schützte.
      „Es tut mir so leid“, brummte der Mann, der nun mit zitternder, knochiger Hand das Messer an die Kehle des Mädchens ansetzte. Doch plötzlich loderte der Lebenswille in Envy wieder auf, aber das Gefühl war anders, als alles, was sie zuvor gespürt hatte. Ein animalischer, scharfer Instinkt verwandelte ihr lahmes Gehirn in eine Hochleistungsmaschine. Ihr Kiefer schnappte zu und zertrennte die dicken Fasern des Knebels. Im nächsten Moment jagte sie ihren Kopf nach vorne, aber sie verpasste dem Mann keine Kopfnuss, wie sie es bei Dutzenden Straßenkämpfen gelernt hatte, sondern ihr Mund bohrte sich in den Augapfel des Mannes, der schreiend zurückwich. Auch die blonde Frau warf erschrocken eine Hand vor den Mund. Doch Envy gab sich nun vollkommen ihren Instinkten hin, warf sich auf die Frau, beugte sich über sie und ließ ihr Gesicht immer weiter auf den längst wehrlosen Körper der Frau niederfahren. Blutiger roter Nebel trübte ihre Sicht und erst als sie den Körper zu ihren Füße regelrecht zerfetzt hatte, richtete sie sich auf und betrachtete ihre Hände, die in Blut getränkt waren.
      „Wa-as.....“, sprach sie mit zittriger, entsetzter Stimme zu sich selbst, aber da erkannte sie ihr Spiegelbild im glänzenden Metall der Küchenzeile. Ihre Finger wollten ihren Mund ertasten, aber dort war kein Fleisch mehr. Keine dünnen, abgemagerten Hautlappen, die bereits wie ein Leichentuch auf ihren Knochen ruhten, sondern Federn und ein scharfer, spitzer Schnabel, der ihre Peiniger zerfetzt hatte.
      133.Kapitel: Avaritia

      Der blauhaarige Engel fiel. Er fiel, gehüllt in ein neues Federkleid aus glänzendem, schwarzem Samt, leuchtendem Saphirblau und dem reinsten, makellosesten Weißton, den sie jemals gesehen hatte. Zusammengehalten wurde das neue Kleid durch blutrote Fäden, die sich in einem filigranen Netz zwischen den farbigen Federn entspannten und sich über Haut, Haar und Stoff des Engels legten. So fiel sie dem Boden entgegen. Fiel mit den geschlossenen Augen, während die Elster über ihr einem Geier gleichend ihre Kreise zog. Das gackernde Lachen verfolgte sie auch noch in ihrem Totenkleid.
      Was tust du da, Aloë? Lässt dich so einfach in eine Falle locken? Dies hier ist kein Spiel. Dies ist sogar größer als der Kampf gegen die Deverauxs! Nimm das ernst!, riss sie die Stimme ihrer blonden Schwester aus den Gedanken und als sie die bernsteinfarbenen Augen aufschlug und mit den rauchblauen Wimpern blinzelte, wich die verhöhnende Gestalt der Elster dem Ebenbild Zoës im rauchverhangenem Himmel Clockwork Oranges. Es war kaum mehr nötig, als diese kleine Geste, um Aloë am Fallen zu hindern. Sofort griffen sie die sichernden Netze der Luftgeister, die sie immer sicher auf den Böen getragen hatten, sodass sie schwerelos an Ort und Stelle verharrte.

      ~ Marc vs. Silas ~

      Als der Albino seine Klinge aus seinem Oberschenkel zog, hatte Marc keineswegs ein Gefühl von Erleichterung, denn der Schmerz spülte sich daraufhin erst recht wie ätzende Säure durch seinen Körper, während sich vor seinem inneren Auge die grausige Vorstellung von zerfetzten Muskelsträngen, Fasern, Venen und zersplitterten Knochen manifestierte. Der Braunhaarige ruhte noch auf den Knien, als sich Silas bereits wieder aufgerichtet hatte und die blutverschmierte Klinge seines Katanas auf die Schulter des Kochs legte. Eine seltsam anmutende Stille legte sich über das Kampfpaar zu Füßen des Panthaemoniums.
      „Ich hätte ein wenig mehr erwartet von dir, Marc Wataru. Der unerschrockene Jäger, der sich freiwillig in die Sklaverei begab. Verrate mir eines, Sohn eines Sünders, wie hast du es geschafft, den Klauen der Tenryuubito zu entgehen? Selbst meine beiden Herren, die Sinclairs, erlangten ihre Freiheit nur durch Hilfe. Also verrate es mir, verrate, wie sich deine Seele aus dem Vertrag mit dem Teufel lösen konnte, um ihr armseliges Leben auf der Erde fortsetzen zu können?“
      Silas sprach ruhig, frei von jeglichem Fanatismus, den er zuvor an den Tag gelegt hatte, während das Schwert Kirschen aus Blut auf das weiße Hemd des Kochs tropfen ließ, die sich in einem bizarren Muster auf seinem Rücken zu Apfelsinen zusammenfügten. Doch da hob Marc den Kopf und ein stummer, starrer Ausdruck hatte sich in seine Gesichtszüge gemeißelt. Er schenkte dem Weißhaarigen keine Antwort, sondern ergriff mit der metallischen Handfläche die scharfe Klinge des Schwertes und zog Silas, dessen Unachtsamkeit ausnutzend, zu ihm heran. Der Schmerz explodierte im gesamten Schädel des CP8-Agenten, als Marc seine Stirn hart auf die seines Gegners prallen ließ. Irgendwo splitterten Knochen, aber der Koch konnte in dem Chaos aus Schmerzen, Verwunderung und aufgewühlten Gefühlen keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er schien nur noch zu funktionieren. Eine Maschine, die einen Auftrag kannte. Silas aus dem Spiel zu nehmen, um immerhin eine Gefahr für Brianna zu eliminieren. Zu mehr schien er gerade nicht imstande zu sein. Er rappelte sich auf, ignorierte den elektrisierenden Schmerz, der in betäubenden Wellen von seinem Bein ausgestrahlt wurde und setzte mit einem Faustschlag auf Silas Gesicht nach, um den momentanen Vorteil auszunutzen. Sein Gegenüber jedoch ließ sich nicht ein weiteres Mal übertölpeln, rollte sich mit einem Flicklack nach hinten, um so wieder genügend Boden zwischen sich und den Braunhaarigen zu bringen. Er atmete schwer und zufrieden erkannte Marc, dass er dem Agenten zumindest die Nase gebrochen hatte, die nicht nur in einem schiefen Winkel zur Seite stand, sondern auch Fontänen aus Blut hervorbrachte, die sich wie ein bizarrer Bart auf Oberlippe, Kinn und Halspartie des Albinos legten und in entsetzlichem Kontrast zu seiner bleichen Hautfarbe standen.
      „Es reicht mir jetzt mit deinen Psychospielchen, Bleichhaut!“, zischte Marc, auf dessen Stirn sich dicke Venen abzeichneten, während er weitersprach. „Es geht dich einen verdammten Scheißdreck an, wer ich bin, was ich erlebt habe und ob ich für meine Sünden eingestanden bin oder sie noch zu büßen habe! Der ganze Haufen deiner sogenannten ‚Freunde’ oder Kollegen, oder was auch immer diese versammelte Mannschaft an Psychopathen sein soll, ist doch die pure Inkarnation von Sünde! Also spar mir deine Ausführungen, du alter Heuchler!“
      Noch während der Koch die Worte formulierte, konnte er mit ansehen, wie Silas' Blick immer rasender Wurde. Die gehetzten Pupillen des Albinos jagte hektisch hin und her, sodass Marc erneut aus unerklärlichen Grund den Angriff seines Gegners kommen sah. Jener entschied sich zu einer ähnlichen Wurftechnik seiner beiden Katanas wie zuvor. Doch dieses Mal gelang es Marc diesen auch ohne seinen Dreizack auszuweichen, indem er auf seinem Skyboard schlitternd, nah am Boden geduckt, auf Silas zuraste und wenige Meter vor ihm das Pedal durchdrückte, sodass das Brett in einem steilen Winkel nach oben raste und sich das obere Ende in Silas Brust bohrte. Dem Braunhaarigen gelang es jedoch auf Grund der eigenen Verletzung nicht sich mehr ordentlich abzurollen, sodass er unsanft auf den Boden aufschlug. Asche, Staub und Schmutz fraßen sich dabei gierig und beißend in seine Wunde. Doch dies kümmerte den Koch nicht, der nur mit ungläubigem Blick Silas musterte, der sich schon wieder heiser lachend aufgerichtet hatte. Marcs meergraue Augen weiteten sich zu einem ungläubigen Ozean, als er den Schaden erkannte, den sein Angriff angerichtet hatte und den Silas scheinbar ohne größeres Aufsehen wegzustecken schien. Das Skyboard hatte nicht nur den Stoff seines Feindes mühelos zertrennt, sondern ihm buchstäblich die Haut von den Knochen gezogen, denn zwischen all dem zerfetzten Fleisch, schien es Marc, als könnte er das pulsierende Herz seines Kontrahenten erkennen.

      ~Aloë vs. Envy ~

      Envys giftgrüne Augen fokussierten das Mädchen, welches gespickt von ihrem stählernen Federkleid zu Boden fiel. Die vollen Lippen verzogen sich zu einem süffisanten Lächeln, welches absolute Selbstzufriedenheit beherbergte.
      Sie hatte triumphiert. Triumphiert über die Luft selbst. Nun konnte sie sich offiziell Herrscherin der Lüfte nennen, wenn sogar der Wind selbst keine Chance gegen sie hatte.
      Doch da wurde das tödliche Grün in ihrem Augen von panischer Schwärze zur Seite gedrängt, denn der Engel fiel nicht mehr. Nein. Das konnte nicht sein. Er stieg empor. Der Neid fraß sich wie Säure durch ihre Venen und verätzte ihren Verstand, als das Mädchen mit dem rauchblauen Haar einem Rachengel gleichend aus den Untiefen der unterirdischen Hölle stieg. Selbst das stählerne Federkleid trug sie nun als Racherobe, während die blutigen Wunden einem Wabennetz aus Honig glichen. Der Engel war emporgestiegen und bereits in diesem Moment war Envy klar, dass sie verloren hat. Sie könnte den physischen Kampf gegen den rebellischen Engel sicherlich noch immer für sich entscheiden, aber sie hatte gegen sich selbst verloren. Ihr eigener Neid hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn obwohl jede Faser ihres Körpers sich dagegen sträubte und dem Engel Paroli bieten wollte, hatte die Säure des Neids ihren Verstand lahm gelegt. Hatte die lebenswichtigen Nervenbahnen zerätzt, sodass sie zum Voyeur ihrer eigenen Niederlage wurde. Zum Theaterbesucher ihrer eigenen Niederlage, während der totgelaubte, besiegte Engel zu einem letzten Paukenschlag ansetzte. Sie blinzelte eine Träne hinfort, denn kaum länger hatte es gedauert, dass Aloë das Ende ihrer Gegnerin eingeläutet hatte.
      Das Mädchen verschränkte die Arme und aus dem silbernen Armband, welches aus verschiedenen feingliedrigen Kugeln bestand, rankten sich plötzlich Pflanzen, Kräuter und Blumen jeglicher Art und hüllten den linken Arm der Blauhaarigen in ein tödliches Blumenarrangement. Doch die faszinierende Komposition aus Pflanzen sollte nur wenige Augenblicke bestand halten, denn dann formten sich die Blütenblätter zu einer Geige in mannigfacher Farbenpracht, während eine einzelne schneeweiße Rose den Bogen bildete, mit dem sie den Trauerchor anstimmen sollte, welches die Niederlage des Neides besang. Die Dornen der Rosen setzten auf den dünnen Strängen der Geige an und eine hypnotisierende Symphonie aus Tönen entsprang der Gestalt des Racheengels. Envy konnte durch ihren Tränenschleier nicht erkennen, woher die Töne kamen, aber als dann auch noch der Gesang des Mädchens einsetzte, wollte sie am liebsten die Augen ganz schließen. Sie konnte den Anblick dieser atemberaubenden Perfektion nicht länger standhalten, ohne dass ihr Herz vor Neid zu zerspringen drohte. So kam es ihr fast schon wie eine Wohltat vor, als sich etwas um ihren Knöchel schlängelte, ihre schlanken Beine entlang, die nur von dem dünnen Stoff ihres figurbetonten Hosenanzugs bedeckt waren. Der Duft von Blüten stieg ihr in die Nase und sie fühlte sich auf einmal schwerelos. Hinfort getragen von Musik und Duft, hin in eine Welt, in der sie keinen Schmerz mehr empfand. Keine Sorgen. Keinen Hunger. Ihr Überlebenskampf schien ein Ende zu finden. Der Kampf gegen das Ertrinken im Kielwasser des Lebens, schien endlich vorbei zu sein. Allein für diesen flüchtigen Moment des Friedens wollte sie dem blauhaarigen Mädchen danken, doch da setzte der Schmerz ein. Er kam plötzlich, unerwartet und dennoch auf eine paradoxe Weise auch als letzter, endgültiger Befreiungsschlag. Sie wurde hart gegen kühlen Stein gepresst und die Pflanzenranken, die sich zuvor noch um ihren Körper geschlungen hatten, sich an sie geschmiegt hatten wie eine längst vergessen geglaubte Liebe, bohrten nun ihre Dornen in den Körper der Elster.
      Envy versuchte sich gar nicht, sich aus ihrem Dornröschengefängnis zu befreien. Sie wollte viel lieber in das Traumland zurückkehren, in dem sie soeben noch gewesen war. Der Schmerz ließ dies jedoch nicht zu. Ließ sie nicht länger träumen. Sie seufzte schwer, ehe sie die Augen öffnete.
      Ein dichtes Netz aus Strängen und Rosenblättern versperrte ihr die Sicht, aber sie konnte den Racheengel erkennen, der nur wenige Meter vor ihr in den Lüften schwebte. Sie keuchte schwer und mit ein wenig Genugtuung erkannte sie, dass die Blauhaarige ebenfalls am Ende ihrer Kräfte zu sein schien.
      „Ich möchte dir nicht weiter weh tun, aber ich kann nicht zulassen, dass du meinen Freunden weiter Schaden zufügst!“, presste Aloë hervor, woraufhin Envy ihr ein Lächeln schenkte. Die Schwarzhaarige war sich nicht einmal sicher, ob der Engel diese Geste überhaupt erkennen konnte.
      Freundschaft....wahre Freundschaft....
      Der Gedanke irritierte Envy, ließ sie weiter schmunzeln, sodass sie gar nicht bemerkte, dass Aloë schon längst verschwunden war. Fort, auf der Suche nach ihren Freunden.

      ~ 1519 Anno Maris – Eine Insel auf der Grandline ~

      Ich bin kein Mörder!
      Er redete er sich selbst ein, während er den toten Jüngling den Abhang hinunterschleifte: Ich bin kein Mörder.
      Mörder sind Kriminelle. Mörder sind schlechte Menschen. Die Finsternis hat ihre Seele verschlungen, sie haben die Schwärze umarmt und jene allzu leichtfertig willkommen geheißen, während sie dem Licht ihren Rücken zugewandt haben. Er war kein schlechter Mensch. Zumindest nicht mehr!
      Hatte er in letzter Zeit nicht sogar genau das Gegenteil bewiesen? Hatte er nicht zum Wohl anderer seine eigenen Gefühle, seinen eigenen Willen zurückgestellt und sich damit beinahe selbst Gewalt angetan? Sich damit gegeißelt, wie es der Pater ihm aufgetragen hatte. Die andere Wange hingehalten, ja das hatte er. War nicht die Tatsache, dass er hier, in dieser sumpfigen Senke mitten im Nirgendwo mit einem toten Jungen stand, ein weiterer Beweis dafür, dass er das Richtige tun wollte? Es tun musste.
      Der Mann blieb stehen und verschnaufte. Der Junge war nicht sonderlich groß, aber er war schwer. Trainiert. Viele Stunden im eisernen Training der Weltregierung. Doch nun war es nicht mehr weit. Er packte das Hosenbein, das einmal weiß gewesen war, in der Dunkelheit jedoch fast schwarz aussah. Der Junge hatte so stark geblutet.
      Ja es war falsch, einen Menschen umzubringen. Fünftes Gebot. Du sollst nicht töten. Doch es gab Ausnahmen. In vielen Predigten hatte der Priester ja sogar Textstellen zitiert, wo zum Töten aufgerufen wurde, wenn es gerechtfertigt war. Es gab jene, die es verdient hatten. Aus falsch konnte richtig werden. Nichts war absolut.
      Wenn das Motiv nicht egoistisch war. Wenn der Verlust eines Menschenlebens andere retten würde. Ihnen eine Chance gäbe, ein neues Leben schenkte. Dann konnte die Tat doch unmöglich schlecht sein? Wenn die Absicht gut war?
      Als er das dunkle Gewässer erreicht hatte, blieb der Mann stehen. Die Regenfälle der letzten Tage hatten den Boden durchweicht, sodass der Tümpel, der sonst nur wenige Meter tief war, sich nun wie ein kleiner See über die gestrüppreiche Senke erstreckte.
      Der Mann beugte sich vor und fasste den Jungen an den Schultern. Mühsam zog er den leblosen Körper in eine halb aufrechte Position hoch. Für einen Moment sah er dem Jungen direkt in die Augen. Was war sein letzter Gedanke gewesen? Hatte er überhaupt Zeit gehabt, etwas zu denken? Hatte er begriffen, dass er sterben würde? Und sich gefragt, warum? Hatte er an all das gedacht, wofür er in seinem kurzen Leben keine Zeit mehr gehabt hatte? Oder an das, was er geschafft hatte?
      Es spielte keine Rolle. Doch warum quälte er sich dann so? Er hatte keine Wahl und dennoch zögerte er. Nein, sie würden es nicht verstehen. Ihm nicht verzeihen. Nicht wie er die andere Wange hinhalten.
      So gab er dem Jungen einen Stoß, und der Körper fiel mit einem lauten Platsch ins Wasser. Überrascht von dem plötzlichen Geräusch in der Stille der Dunkelheit, fuhr der Mann zusammen. Die Leiche des Jungen versank im Wasser und er verschwand.
      Nein, er war kein Mörder, aber es blieb immer noch der gleiche nutzlose Sünder, der er schon sein ganzes Leben gewesen war. Nur mit dem Unterschied, dass er jetzt ein Mitglied der Regierung getötet hatte. Und wofür? Weil er sich wieder einmal nicht zurückhalten hatte können. Die Gier war zu stark gewesen und der Mann nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Nun sollte sein Gewissen nicht mehr das Einzige sein, was den jungen weißhaarigen Mann verfolgen sollte.

      ~ Marc vs. Silas ~

      Ungläubig starrte der Albino an sich herunter und auch er schien der Illusion wie Marc erlegen zu sein, dass man das Herz des Agenten durch das dichte Geflecht aus Sehnen, Muskeln und Knochen erkennen konnte. Dennoch fasste er sich auf die zerfetzte Brust, um sicher zu gehen, dass das Herz noch immer zur Genüge bedeckt war. Ein fast schon elektrisierendes Schaudern, das ihm Schmerz und Befriedigung gleichermaßen verschaffte, jagte durch den Körper des Mannes, was sich in einem wimmernden Stöhnen äußerte. Lächelnd streckte er dem Braunhaarigen die Handflächen entgegen, die er in der frischen Farbe des roten Lebenssaftes getaucht hatte.
      „Ich leide, also lebe ich“, philosophierte Silas. Wut kochte in Marc hoch, doch er erwiderte nichts. Seine Augen huschten für einen Moment zu seinem Dreizack, der nutzlos neben ihm im Staub lag. Asche hatte sich bereits darauf gesammelt, als würde sogar die Natur selbst ihm unter die Nase reiben, dass seine Waffe keine Option zu sein schien
      „Daran würde ich nicht einmal denken!“, murmelte Silas und ließ sein Schwert auf Höhe seines Herzens sinken. Der junge Koch erwiderte für einen kurzen Moment den kalten Blick des Albinos. Dann warf er sich blitzschnell zur Seite und griff nach seiner Waffe.
      Etwas überrascht schlug Silas zu, doch die wenigen Sekunden, die er gebraucht hatte, um zu erkennen, was der Braunhaarige tatsächlich vorhatte, reichten, um seinen Hieb ins Leere gehen zu lassen. Er verfehlte dessen Brust und streifte stattdessen nur noch halbherzig seinen Ellbogen. Im nächsten Moment drang die Klinge von Marcs Dreizack tief unterhalb seines zerfetzten Brustkorbes in seinen Körper ein.
      Er stieß ein ungläubiges, ersticktes Keuchen aus und riss die blassen Augen weit auf. „Du... verdammter...“ Blut trat auf seine Lippen und verhinderte jedes weitere Wort. Dennoch wollte er nicht nachgeben und stemmte sich mit verbleibender Kraft gegen die Attacke des Kochs. Von seinen Lippen tropfte blutiger Speichel auf das Kreuz, welches der Albino seinem Widersacher vor wenigen Minuten noch siegessicher auf die Stirn gezeichnet hatte, als seine Augen sich auf einmal panisch weiteten. Jäh sackte sein ganzer Körper zusammen und die Klinge durchbohrte nun seinen ganzen Körper, verarbeitete seine Organe zu einer zerfetzten Masse aus Fleisch, ehe der Dreizack wie ein Wal aus dem fleischernen Meer des Rückens emporstieg, um erlösend Luft zu holen.
      Dies alles geschah so rasch, dass sich der Koch nicht sicher war, was Silas als letztes geflüstert hatte. Doch er war sich ziemlich sicher, dass es ein ‚Danke’ gewesen war.
      Marc setzte sich schwer atmend auf und zog die Waffe aus dem Körper seines Feindes. Mit zittrigen Fingern streifte er die blutigen Klingen an seinem Hemd ab, welches mittlerweile dank Staub, Schmutz, Asche, Schweiß und Blut alles andere als blütenweiß zu sein schien. Kopfschüttelnd ließ er den Blick über seinen besiegten Widersacher gleiten und wollte sich gerade zum Panthaemonium zuwenden, als ihm das rechte Bein wegknickte und ihm schwarz vor Augen wurde.

      ~ Brianna & Kyu vs. Narcisse ~


      Würde sie hier nicht um ihr Leben und um das ihrer Freunde kämpfen, so wäre Brianna stehen geblieben und hätte ihre Waffen sinken lassen. Hätte das hölzerne Steckenpferd zur Seite gelegt und ihre meergrauen Augen ehrfürchtig dem goldenen Koloss zugewandt, der sich über ihr aufgebaut hatte und sie nun mit leerem, kalten Blick anstarrte, als wäre sie ein Insekt. Ein Insekt, welches ihn gekränkt hatte. Ein Insekt, welches seine kühnsten Träume und Wünsche zerschmettert hatte. Asche umspielte das Haut des goldenen Riesen, dessen kantige Gesichtszüge in keinerlei Hinsicht dem des eloquenten, jungen Mannes glichen, dem sie zuvor noch im Panthaemonium gegenübergestanden hatte. Narcisse Sinclair war seiner menschlichen Hülle entrückt. Sein Geist hatte sich das Fleisch wie einen Morgenmantel von seiner äthergleichen Substanz gestrichen, um sich in pures Gold zu kleiden. Der Teufel im Kleid eines Engels.
      „Worauf wartest du noch, Brianna?!“, mahnte sie Kyu und riss sie jäh aus ihren Gedanken. Sie wusste selbst nicht warum sie haderte, aber irgendwie fühlte sie sich schuldig. Schuldig an dem Wahnsinn, den sie aus Narcisse herausgekitzelt hatte. Doch da war es schon zu spät, denn der blonde Fuchsgeist war vorangestürmt und wuselte flink zwischen den klobigen Beinen des Riesen hindurch und betrat damit ein Gebiet, welches sich dem Sichtbereich des Kolosses entzog.

      Kyu hechtete und spürte, wie sich jeder einzelner Muskel in seinem Körper anspannte und ging ganz in dem wohligen Gefühl in seiner Magengegend auf, wenn er sich vollends dem animalischen Wesen hingab, das seiner Brust, seinem Geist und seinem Kopf innewohnte. Die Instinkte verdrängten die menschliche Rationalität, die seiner fleischlichen Hälfte eigen war und ihn meistens schwächte. Er atmete tief ein und versuchte sich darauf zu konzentrieren, was ihn Dädalus in ihren Einzelstunden gelehrt hatte.
      Umarme den Fuchsgeist in dir.....trage das Fuchskleid nicht nur als Tarnung, nicht nur als Schutzmantel, um dich vor deiner Vergangenheit zu schützen und der Realität zu entfliehen. Du darfst ihn nicht zügeln, sondern musst dich ihm ganz hingeben. Diese leidenschaftliche Hingabe wird erst dazu führen, dass du das wahre Potential deiner Kryptidzoanfrucht entfesselst. Umarme den Fuchsgeist in dir
      , wiederholte Kyu den Satz wie ein Mantra in seinem Kopf, als er instinktiv zum Sprung ansetzte. Das Maul aufgerissen und dabei schneeweiße Zähne wie Dolche aus Schnee in einem blutroten Meer offenbarend, wollte er sich in der goldenen Wade des Kolosses festbeißen, als dort plötzlich die Gestalt eines Mannes auftauchte, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Die feinen aristokratischen Gesichtszüge zeigten jedoch selbst keine Überraschung und der weiße Anzug schien mit dem goldenen Bein des Riesens nahtlos zu verschmelzen, als jener die Hand hob und Kyu mühelos an der Kehle packte und seinen Angriff so unterband.
      „Glaubst du wirklich, dass ich meine Deckung so einfach fallen lasse, du armseliger Flohträger? Du bist das Gesindel, welches an Briannas Rockzipfel hängt und sie daran hindert, ihre wahre Bestimmung anzutreten. Du bist ein widerliches Geschwür....eine Abnormität, die es auszumerzen gilt!“, zischte der Mann mit dem adrett nach hinten gekämmten, weißblonden Haar und ein dunkler Schatten flatterte in seinen ansonsten kristallklaren Augen auf, als er den Druck um Kyus Kehle weiter im eisernen Griff umklammert hielt. Als er mit ruhigerem Tonfall weitersprach, schien es aber, als würde er eher mit sich selbst sprechen, als zu dem Fuchsgeist, den er scheinbar vergessen hatte. „Vielleicht....vielleicht habe ich mich geirrt. Vielleicht ist sie nicht verloren...vielleicht sind es nur die anderen....die anderen, die sie zurückhalten. So wie wir unsere eigene Mutter töten mussten, um endlich frei zu sein....so muss die Auserwählte vielleicht erst die Verbindungen zu allen anderen kappen, um den Auftrag zu vollenden, die der Prophet für sie vorhergesehen hat?“, murmelte er, ehe sich Narcisse mit zusammengekniffen Augen Kyu zuwandte und sich nun wieder in all seiner Erhabenheit dem Teufelskraftnutzer zuwandte. „Ich muss deine Existenz und die all ihrer anwesenden Freunde ausradieren, um ihr klar zu machen, dass sie keine andere Wahl hat! Ihr seid nur das verhallende Echo eines alten Lebens, dem sie entkommen muss, um zum Schmetterling zu werden, dessen Flügelschlag einen Orkan heraufbeschwört, der die Welt aus den Fugen bringen wird!“
      „Narcisse!!“, schallte die ruhige Stimme der Rothaarigen zu ihm herauf und ohne den Griff um Kyus Kehle zu lockern, blickte der Weißblonde zu Boden und er konnte ein Lächeln kaum unterdrücken, als er Brianna erkannte.
      „Du bist gekommen? Gekommen, um dich meiner Bitte anzunehmen, oder?“
      Seine Stimme hatte etwas flehendes und doch ließ es Brianna kalt. Sie hatte endlich verstanden, warum sie Mitleid mit Narcisse empfand. Warum sie immer wieder in das Fadenkreuz der Psychopathen geriet, die auf dieser Erde wandelten. Warum man sie so oft, gefragt oder ungewollt, zur Trumpfkarte in einem Spiel machte, dessen Regeln und Einsätze sie nicht einmal kannte. Sie hatte es nun verstanden.
      Sie hob den Kopf, nachdem sie kurz zu Boden gestarrt hatte,riss sie ihn voller Entschlossenheit nach oben. Kyu hatte das Gefühl, als hätte der Fuchsgeist in ihm die Worte der Rothaarigen schon gehört, ehe die Schatzjägerin sie überhaupt ausgesprochen hatte. Aus jeder einzelnen Faser seines blonden Fells sprossen die Flammen wie Knospen. Verzehrende Blütenblätter eines mystischen Feuers erblühten im ascheverhangenen Höllenland der Unterwelt. Legten sich in ihrer zerstörerischen Pracht auf den gesamten Körper des Kolosses und ließen jenen jaulend taumeln.
      134. Kapitel: Ein Schlachtfeld aus türkisen Flammen und flüssigem Gold


      Sie winkelte das Bein an und ihre weiße Haut glänzte im fahlen Licht der schwachen Sonnenstrahlen, die sich ihren einsamen Weg durch Wolken, Asche und Erdreich bahnten, um die Haut der Attentäterin in milchigen Glanz zu hüllen. Ihre stahlblauen Augen huschten für einen Moment über die tote Sprache aus vergangenen Zeiten, die mit schwarzer Tinte in ihre Haut geritzt worden war. Narben ihres Körpers, die Narcisse auf brutale Weise offenbart und sie damit auf eine Art und Weiße entblößt hatte, die ihr mehr Schmerzen bereitet hatte, als all die anderen Dinge, die der Weißblonde ihr angetan hatte. Doch nun, im Schein des mondgleichen Lichts, erfüllte sie die ihre gezeichnete Haut nicht mehr mit Scham, sondern einem paradoxen Gefühl der Stärke. Sie hob das Knie fast bis zum Kinn und mit einem schnellen Satz schob sie sich nach vorne, während sich Järv noch in seinen verbalen Ergüssen befand. Ihr angewinkeltes Bein öffnete sich rasant wie ein Klappmesser und trieb die Spitze ihrer kohlschwarzen Pumps wie ein Geschoss in die Magengegend des Langarmmenschen. Ein Geschoss, welches ihn Blut spuken ließ und wieder in die steinerne Häuserfront trieb, aus der er sich wenige Sekunden zuvor noch herausgeschält hatte. Zufrieden ließ Kaisa ihr Bein wieder sinken und strich sich ein paar ihrer hellgrünen Haare hinter das Ohr zurück, die sich gelöst hatten und ihre weiblichen, kühlen Gesichtszüge umspielt hatten. Ihr ganzer Körper schien unter Strom zu stehen. Es schien der ehemaligen Agentin beinahe so, als könnte sie jede einzelne Faser ihres Körpers, jeden Nervenstrang, jede einzelne Sehne und jeden einzelnen Muskel spüren und einzeln mit ihren Gedanken steuern.
      Was immer du mir da gegeben hast, Marinemädchen. Ich möchte mehr davon. Ich hab mich noch nie so energiegeladen gefühlt!
      Prustend krabbelte Järv aus seinem steinernen Grab und seine lockerere Gelassenheit schien sich wie Schuppen von seinen Gesichtszügen zu schälen, als seine dunkelvioletten Augen Kaisa ins Visier nahmen.
      „Beeindruckend“, zischte er widerwillig anerkennend, während er zeitgleich schlagartig Luft aus seinen geöffneten Handflächen entweichen ließ und sich damit nach vorne katapultierte. „Aber du bis nicht die Einzige hier, die einen ordentlichen Hammer drauf hat!“
      Kaisa sah den Angriff kaum kommen, so blitzschnell hatte sich Järv zu ihrer Position bewegt und mit geweiteten Augen konnte sie nie nur tatenlos mitansehen, wie sich der Mann mit dem violetten Haar über ihr aufbaute, die Finger miteinander verschränkte und zu einem gebündelten Schlag ausholte, der die Grünhaarige mitten am Scheitel treffen sollte. Es blieb keine Zeit mehr auszuweichen, sodass sie darauf vertraute, dass ihr Rüstungshaki stark genug war, um den gebündelten Angriff ihres Widersachers abzufedern. Mit einem gewaltigen Urschrei donnerten die geschlossenen Fäuste des Teufelskraftnutzers auf Kaisa nieder und rammten jene buchstäblich in den Boden. Das Pflaster unter ihren Füßen wurde von der entstehenden Druckwelle empor geschleudert und wie Löwenzahn durch die Luft geschleudert, ehe die Steine mit zerstörerischer Gewalt Fenster zerschmetterten, Parkbänke teilten oder die Schädel schaulustiger Zivilisten mit einer Leichtigkeit zertrümmerten, als würde man Melonen gegen eine Hauswand werfen. Kaisa stöhnte auf, sie spürte wie die Knochen ihrer Beine unter dem Druck einknickten, hörte das Splittern einzelner Knochen entlang ihrer Wirbelsäule, als die Schockwelle sie in den entstehenden Krater drückte und dennoch schien der Schmerz nicht zu kommen. Schwer atmend hatte sich Järv nach hinten gerollt und den Speichel mit dem Handrücken fortgewischt, als er ungläubig mit ansah, dass Kaisa sich aufrichtete und beinahe beiläufig ihren Kopf schüttelte.
      „Das...das...ist unmöglich“, keuchte er, „dieser Angriff hätte deinen Schädel spalten müssen. Das war genug komprimierte Luft, um einen Berghang zerbersten zu lassen! Was für ein Monster bist du, Kaisa Hari?!“
      Die eigene Überraschung kaschierend zündete Kaisa sich ihre Zigarette an, ehe sie wieder ein pulsierender Schub elektrisierender Energie durchströmte.
      Mach dir nichts vor, Kaisa. Fünf Minuten hat man dir gegeben. Fünf Minuten, um so viele der Sünden aus dem Spiel zu nehmen, wie es dir möglich ist!
      „Ich bin der Teufel!“, erwiderte Kaisa knapp und nutzte die lähmende Fassungslosigkeit Järvs, um sich mit ähnlicher Geschwindigkeit mittels der Rasur direkt vor ihn zu bewegen. Ihre Nasenspitze berührte nun fast die leicht konvexe, nach unten gebogene Nase des Langarmmenschen, ehe sie die Arme um seinen Hals legte. Das tätowierte Bein hatte sie bereits wieder eingewinkelt und sich damit unterhalb von Järvs Gesäß eingehakt, sodass sie ihn nun ganz dicht an sich presste. Ein Außenstehender hätte die beiden für ein inniges Liebespaar halten können, welches sich in romantischer Zweisamkeit in einer Welt voller Zerstörung und Chaos endlich gefunden hatte, aber der panische Blick auf Järvs Gesicht und das beinahe diabolische Lächeln auf den Lippen der Grünhaarigen sollte jeden Lügen strafen.
      „Darf ich um diesen Tanz bitten?“

      ~ Rebekah vs. Kol ~

      Die Peitsche aus Licht legte sich um den Hals des Kurators und versengte ihm dabei sofort den Hals. Der Geruch von verbranntem Fleisch brachte die blonde Vizeadmirälin allerdings nicht aus der Fassung, die sich ganz auf ihren Angriff konzentrierte und ihre blutende Seite zu ignorieren versuchte, die ihr immer wieder schmerzende Nadeln aus Eis durch die Nervenbahnen trieb. Ein kehliges, schmerzverzerrtes Lachen ertönte, als der Harlekin sich an die gleißenden Schlingen fasste, die seinen Hals umklammert hatten, aber Rebekah zögerte nicht, rollte ein wenig nach hinten, sodass sie Kol den Rücken zuwandte und die Lichtpeitsche über ihre Schulter gespannt straff in ihren Händen ruhte. Sie schloss die mandelförmigen Augen und zog an. Das Lachen erstarb je und das Sternenlicht zischte zurück und sammelte sich wieder zu einer wabernden Kugel in ihren Handflächen. Keuchen drehte sie sich um und konnte die irrationale Bestürzung nicht verbergen, als sie den enthaupteten Kurator vor sich erblickte, dessen Kopf wie eine überreife Frucht, die ein kräftiger Herbstwind vom Baum geschüttelt hatte, neben dem Körper auf dem aschebedeckten Boden lag. Sie fasste sich auf die blutende Wunde, die das Rapier des Harlekins ihr zugefügt hatte und warf dem blutgetränkten Stoff ihres Marinehemdes einen missbilligenden Blick zu, als das höhnisch-süffisante Lachen des Harlekins ihre Befürchtung wahr werden ließ.
      „Ich bin ein wenig enttäuscht, Liebes. Nicht über die Radikalität deines Vorgehens, dafür ein ernsthaftes Chapeau! Enttäuscht bin ich über die schlampige Ausführung. Kein Haki, obwohl du ganz sicher weißt, dass ich von der Bernstein-Frucht des Typs Logia gegessen habe? Ts!“, ergoss sich die honigsüße Stimme des Harlekins, die vor Verachtung nur so strotzte und nicht über die toten Lippen des abgetrennten Kopfes wanderte, der nun nicht mehr als ein bernsteinfarbenes Gefäß war, sondern aus den blassrosa Lippen des Schädels, der sich neu manifestiert hatte. Rebekah funkelte ihr Gegenüber erstaunlich emotionslos an und ließ das Licht in ihrer Hand tanzen. Bereit für eine zweite Runde, aber der Harlekin, der nur die Knochen seines aus Harz geformten Kopfes knacksen ließ, machte keine Anstalten sie anzugreifen. Nachdenklich legte er die Finger auf die Lippen und begutachtete die Vizeadmirälin mit hochgezogenen Augenbrauen.
      „Du glaubst immer noch, dass ich gerettet werden kann, oder?“, murmelte er mit abwesendem Blick, als würde er sich eher mit sich selbst unterhalten. Rebekah schluckte und sie wusste genau, dass er die Antwort aus ihren Augen ablesen konnte wie aus einem offenen Buch. Es gab keine Gefühlsregung, die man vor dem Harlekin geheim halten konnte. Er durchschaute jedes Pokerface, denn er schien der Mann zu sein, der alle Trümpfe in der Hand hielt. Klatschend brach der Harlekin in lauthalses Gelächter aus.
      „Da irrst du dich, Liebes! Die Abzweigung, an der mein Seelenheil noch zu retten gewesen war, habe ich schon vor Jahrzehnten hinter mir gelassen und jegliche Brücken hinter mir mit Freuden in Brand gesteckt. Du wirst es einsehen, so wie es Safran eingesehen hat, so wie es Pentheus eingesehen hat....meine Klinge kann sehr überzeugend sein!“
      Rebekah stutzte. Irgendetwas hatte sie irritiert, aber der aufkeimende Hass, als dieser Mann mit perfider Freude den Namen ihres gefallenen Kameraden in den Mund nahm, schien jeden vernünftigen Gedanken sofort zu vertreiben. Brüllend hob sie die schlanken Arme über den Kopf und schloss die Finger fest um die gleißende Lichtkugel. Der Boden um sie herum fing an zu beben, als sich das Sternenlicht aus dem dunklen Gefängnis ihrer Fingerknöchel befreite und strahlender denn je in zirkulierenden Kreisen Rebekah umhüllte.
      „Wage es nie mehr, seinen Namen in den Mund zu nehmen...“, passierten die Worte in ruhigem, beinahe schon unheilschwangerem Tonfall, ehe die Lichtpartikel wie Geschosse auf den Harlekin zurasten. Jener hatte bereits sein Rapier erhoben, bereit, die Angriffe der Vizeadmirälin zu parieren.

      ~ Dädalus vs. Ëris ~

      Der Greis musste vor Schreck die Augen aufreißen, als er die winzigen Meteorkugeln auf sich niederprasseln sah. Flink rollte er sich zur Seite, ehe die Kugeln aus purem Gold neben ihm einschlugen und massive Krater in den stählernen Boden der Gemstone Bridge rissen.
      „Nur nicht müde werden“, kicherte Ëris, die schon beinahe gelangweilt ihre rotblonden Haare um ihre zierlichen Finger zwirbelte und wieder mit den Fingern schnippte. Doch beim dritten Mal durchschaute Dädalus ihren Angriff, ergriff seinen Gehstock und legte ihn wie eine Schrotflinte an. Doch dieses Mal zielte er bewusst nicht auf die Agentin der CP9, sondern in den Nachthimmel.
      „Was soll das denn jetzt werden?“, erkundigte sich die junge Frau mit aufrichtiger Neugier, aber da hatte Dädalus den Abzug schon gedrückt. Doch kein Projektil oder Geschoss löste sich aus dem Gehstock, sondern nur ein Windstoß, den Ërs nicht einmal gemerkt hätte, wenn sich die Ascheflöckchen nicht mitten in ihrer Metamorphose befunden hätten. Dem hässlichen Entlein gleichend, welches als wunderschöner Schwan aus dem Wasser entsteigen sollte, formte sich die triste, graue Asche zu goldenen Äpfeln. Bedauernd blickte Ëris ihnen nach, als sie gegen den schwarzen Onyx der Polizeistation krachend und unbeachtet in den unendlichen Schlund Clockwork Oranges fielen. Schmollend schob die gefallene Tochter eines Himmelsdrachen die Unterlippe vor und verschränkte auf kindliche Art und Weise die Arme vor der Brust. Dädalus hingegen konnte ein Grinsen nicht verkneifen, als sich lässig auf den Gehstock lehnte und es nun sein Part war, sich den Bart um die Finger zu wickeln.
      „Ich habe deine Teufelskräfte durchschaut, Mädchen“, brummte er selbstsicher, woraufhin Ëris nur mit höhnischem Schmunzeln auf den Lippen den Kopf schief legte.
      „Das bezweifle ich, alter Mann!“, flüsterte sie und stürmte auf Dädalus zu. Ihre nackten Füße traten in immer schneller werdender Frequenz auf den Boden auf, ehe sie zum Sprung ansetzte und das Loch, welches die Schienen in die Brücke gerissen hatte, mühelos überquerte. Der Wissenschaftler rieb sich den Kopf, denn dem plumpen Frontalangriff der Frau konnte er beinahe schon mühelos ausweichen, doch als er dies tat, tappte er in ihre Falle. Die Rotblonde streckte im Sprung beide Arme zur Seite, als hätte sie vor, wie ein Vogel durch die Luft zu gleiten. Doch stattdessen löste sich das Perlenarmband, welches sie um ihren linken Arm trug und die winzigen perlmuttfarbenen Kugeln des Armbands lösten sich zu einem Kugelhagel, wobei sie sich auch hier in einen Kugelhagel aus goldenen Äpfel verwandelten. Doch dieses Mal hatte Dädalus vergessen die Augen zu schließen, sodass er wie hypnotisiert inne hielt, als die zwanzig Geschosse ihn zu Boden rissen und aufheulen ließen. Die Rotblonde schenkte ihm jedoch keinen einzigen Atemzug Pause, denn sofort setzte sie den nackten Fuß an und trat Dädalus brachial auf den Kehlkopf. Glücklicherweise konnte der Wissenschaftlers dank seines Observationshakis den Angriff abfangen, indem er mit beiden Armen den Knöchel der Rotblonden umfasste, ehe sie ihm damit das Genick gebrochen hätte.
      Kokett fuhr sich Ëris mit der Zungenspitze über die Lippen, während sie mit herablassendem Blick auf Dädalus starrte.
      „Wusstest du, dass man in manchen Kulturen als verheiratet gilt, wenn man den Knöchel einer Frau zu Gesicht bekommt?“
      „Dann musst du ja schon tausend Verehrer haben, bei deinem hurenhaften Äußeren!“, zischte Dädalus schnippisch zurück. Einen Kommentar, welchen er allerdings sofort bereute, als er den finsteren Schleier bemerkte, der sich über das Gesicht der Frau gelegt hatte.
      „Wie hast du mich gerade genannt?“
      „Einen unschuldigen Schmetterling!“, keuchte Dädalus und feixte triumphierend, als er den kurzen Moment der Unaufmerksamkeit seiner Gegnerin ausnutzte, um seine missliche Lage zu seinem Vorteil zu drehen. Mit voller Kraft warf er Ëris nach hinten, indem er ihr Bein als Hebel nutzte. Die Rotblonde stolperte nach hinten, während der Greis die Waffe an das faltige Gesicht legte und ohne zu Zögern das Herz der Rotblonden ins Visier nahm. Mit der rechten Hand betätigte er synchron einen Knopf, um wieder die richtige Munition einlegen zu können, ehe er abdrückte. Die himmelblauen Augen der Agentin weiteten sich vor Schreck und sie reagierte wohl eine Sekunde zu spät, als sie jaulend nach hinten gerissen wurde.
      Schmunzelnd schulterte Dädalus das Gewehr und wollte nach seiner toten Peinigerin sehen, als das Mädchen in dem feenweißen Schmetterlingskleid den blutigen Arm in die Höhe hob.
      „Wie...wie ist das möglich? Wieso habe ich deine Hand getroffen, obwohl ich dein Herz anvisiert habe?“, keuchte Dädalus, dessen Adrenalinspiegel beim sicher geglaubten Triumph schlagartig abgesackt war, wodurch sich erst jetzt die massiven Prellungen und das zertrümmerte Schlüsselbein wirklich bemerkbar machten. Ëris kicherte nicht, als sie sich aufrichtete. Sie zeigte auch keine Spur von Vergnügen mehr. Dies war kein Spiel mehr für sie, als sie ihre durchlöcherte Hand ansah. Die Schrotmunition hatte dutzende kleine und größere Krater in ihren Handrücken gerissen, aus denen nun das Blut in dutzenden Bahnen seinen Weg der Schwerkraft entlang nach unten suchte und von ihren Fingerspitzen zu Boden tropfte.
      „Du solltest meine Teufelskraft nicht unterschätzen, alter Mann!“

      ~ Micalçyk vs. Urs ~

      Der Marinesoldat glaubte seinen Augen nicht, als Urs seine massigen Arme um die Lehmfüße seines Golemkörpers schlang.
      „Was tust du da?“, dröhnte Micalçyk, der die imaginäre Uhr, die er sich selbst gestellt hatte, immer lauter und unaufhörlicher in seinem Kopf ticken hörte. Es dauerte nun nicht mehr lange und er könnte den Golem ohne Befehl nicht mehr länger kontrollieren.
      „Goliath zu Fall bringen“, brummte Urs stoisch und brüllte auf einmal animalisch, als würde es ihm gerade die Lunge zerreißen. Dicke Adern traten auf seiner Stirn und seinen nackten Oberarmen hervor und Micalçyk konnte seinen Augen nicht trauen, als er tatsächlich ein paar Zentimeter angehoben wurde. Kieselsteine lösten sich mit jedem weiteren Zentimeter und vergeblich versuchte der Marinesoldat, mit seinen Armen seine Füße zu erreichen.
      „So einfach ist das nicht!“, entgegnete der Marinearzt, während er sich nach unten beugte, um sein Gegenüber mit den puren Fäusten endgültig zu zermalmen, doch Urs schien genau auf diesen Moment gewartet zu haben. Er ließ abrupt los, wodurch Micalçyk ins Stolpern geriert, ehe Urs sich mit voller Kraft vom Boden abstieß und seine Faust in die gekrümmte Bauchdecke aus Lehm, Stein und Fels wandern ließ. Die schwarzgefärbte Faust des CP8-Agenten zertrümmerte ein paar Felsplatten und ließ Micalçyk staubversetztes Blut spucken. Doch dies genügte der Sünde noch nicht. Seine Hand bohrte sich durch das steinerne Fleisch, als würde es nach dem menschlichen Kern des Golems suchen. Der Marineoffizier jaulte und die Stimme des Golems ließ dabei das gesamte unterirdische Erdreich erzittern. Die Sicht vor Schmerzen vernebelt, tastete Micalçyk unbeholfen mit der Prankenhand des Riesens nach Urs, der sich immer noch in seinem Unterleib zu schaffen machte.
      „Nichts da!“, erwiderte Urs, als er die Faust des Golems auf sich zurasen sah. Eifrig zog er die Hand aus dem Schlund der Lehmgrube und nutzte die schlechte Koordination des schmerzgepeinigten Golems aus, um auf seinen Arm zu springen und sich seinen Weg bis zum Gesicht des Marineoffiziers zu bahnen. Dort verpasste er ihm einen kräftigen Kinnhaken, der ihn straucheln ließ.

      ~ Brianna und Kyu vs. Narcisse ~


      Brennendes Gold. Der Koloss, gehüllt in mystisch schimmernde türkise Flammen, die sich wie ein Kokon um die gewaltige Statue gehüllt hatten. Brianna musste sich die Hand vor Augen halten, um vom majestätischen Schein der Flammen nicht geblendet zu werden. Dennoch hatte der Anblick etwas hypnotisch Anziehendes, sodass sie immer wieder zwischen die schlanken Finger hindurch linste, um zu sehen, was dort vor sich ging. Der goldene Riese wedelte wie verrückt mit den Händen, um die Flammen loszuwerden, die sich wie ein Schwarm gefräßiger Heuschrecken über seinen Körper hermachten und ihre feurigen Zähne in ihn schlugen.
      Kyu hingegen hatte sich augenblicklich aus der Umklammerung des gefallenen Himmelsdrachen gelöst, der sich unmittelbar in seinen vergoldeten Körper zurückgezogen hatte. Jedoch nutzte er die kurze Feuerpause nicht, um sich auszuruhen, sondern krallte sich flink in den Oberschenkel des Kolosses und zog sich somit immer weiter am Körper des CP9-Agenten hinauf. Die Schwänze des Fuchsgeistes peitschten indes unaufhörlich auf die glatte goldene Oberfläche nieder und trieben damit die türkisenen Feuerknospen wie Schachfiguren vor sich her, bereit, ihren übermächtigen Gegner endlich Schmachmatt zu setzen. Der goldene Riese jaulte auf, während die einst harte, goldene Haut, die er sich selbst in einem Akt verblendeter Selbstsicherheit gegeben hatte, in der kühlen Hitze des magischen Feuers zu schmelzen begann.
      „Was ist das? Wieso kannst du mir in dieser Form Schmerzen zufügen?“, zischte der Koloss, dessen Stimme durch Schmerz und die sich verflüssigende Substanz seines goldenen Körpers seltsam verzerrt klang. Seine Augen tränten und er versuchte, den flinken Fuchs auszumachen, der über seinen Körper tänzelte, als wäre es eine Leichtigkeit, sich auf der glatten Oberfläche zu bewegen. Doch schienen Schmerz und der Rauch des kalten Feuers ihm den Verstand soweit zu vernebeln, dass es ihm nicht möglich war, die genaue Position seines Gegenübers auszumachen. Jede einzelne Faser seines Körpers schmerzte und das flüssige Gold machte seine Bewegungen schwerfällig und zäh.
      „Das ist kein normales Feuer, sondern das Feuer des Fuchsgeistes. Ein magisches Feuer, welches auch den künstlichen Körper eines Teufelskraftnutzers zu treffen vermag“, erwiderte der blonde Fuchs knapp, während er mit eindrucksvollen Hechtsprüngen über den gesamten Körper seines Widersachers jagte, dabei die Knospen des Feuers immer weiter entfachend. „Ich verstehe es selbst nicht so recht, aber bei Fragen kannst du dich an unseren Wissenschaftler wenden!“ Seine Pfoten waren nun mittlerweile auch in mystische Flammen gehüllt und hinterließen versengte Abdrücke auf der einst ebenen Haut des Kolosses.
      Die Rothaarige atmete auf, als sie ihren Weggefährten erkannte und ihr Herz machte einen Sprung, als sie erkannte, dass Narcisse durch das Feuer so stark abgelenkt war, dass er ihr keine Aufmerksamkeit mehr schenkte. Sie klammerte ihre Hände um den Stil des Steckenpferdes, dessen Augen wieder schimmernd aufglühten und ihr damit ein zusätzliches Gefühl des Selbstvertrauens und der Stärke vermittelten.
      „Ich würde sagen, dass wir dem ganzen jetzt und hier ein Ende setzen, nicht wahr, alter Freund?“, flüsterte sie ihrer Waffe zu und sprintete los. Sie erinnerte sich an die eisernen Trainingseinheiten mit Kaisa, die sie gelehrt hatten, welche Kraft in ihren Beinen steckte und mit einem befreienden Schrei stieß sie sich vom Boden ab. Brianna wusste selbst nicht, warum sie sich vor den türkisen Flammen nicht fürchtete, die sich gierig an der goldenen Substanz ihres Gegners labten. Vielleicht war es die Gewissheit, dass Kyu ihr niemals Schaden zufügen würde. Ein Urvertrauen, welches sie dem blonden Jungen entgegenbrachte, seit sie ihn das erste Mal gesehen und bei sich aufgenommen hatte, und welches er bis heute noch kein einziges Mal enttäuscht hatte.
      „Beeil dich, Brianna!!“, brüllte Kyu, der sich mitten auf dem Brustkorb des Kolosses befand, dessen Oberkörper sich gefährlich weit nach hinten gebeugt hatte. „Ich weiß nicht, wie lange er noch in dieser Gestalt verharren wird, ehe das Feuer erlischt!“
      Sie zögerte keinen Moment. Sprintete über den zähflüssigen Untergrund und kam sich vor, als würde sie kaum einen Meter vorwärtskommen, als ihre Wildlederstiefel nach jedem Schritt erneut in flüssigem Gold zu versinken drohten. Kyu war nur noch wenige Meter entfernt, als sie das Steckenpferd nun mit beiden Händen umklammerte. Doch da durchschnitt ein höhnisches, blechernes Lachen einen kurzen Moment das Kampfgeschehen und Brianna erkannte, wie sie plötzlich zu versinken drohte.
      „Glaubt ihr wirklich, dass ich mich so einfach überwältigen lasse?! Seid ihr solche Narren?! Ich bin NARCISSE SINCLAIR! Ich bin der Mann, der die Welt von der Plage der Himmelsdrachen befreien wird, um als ihr neuer König diese Tyrannei zu beenden!“
      Die meergrauen Augen huschten panisch hinter sich und erkannten die muskulösen Oberarme des weißblonden SALIGIA-Oberhaupts, dessen Hände sich um ihre Waden gekrallt hatten. Sein Oberkörper ragte dabei kaum bis zum Brustbein aus dem goldenen Sumpf heraus, aber die verachtende Überzeugung war Narcisse mit ungewohnter Brutalität ins Gesicht gemeißelt worden. Die Schatzjägerin brauchte die Worte des Weißblonden nicht zu hören, um zu wissen, worauf diese Auseinandersetzung hinauslaufen würde.
      „Sieh nun mit an, Brianna Emily Grimm...sie mit an, wie ich jedes einzelne Mitglied deiner zusammengeschusterten Ersatzfamilie auslöschen werde. Ihre Existenz wird aus den Annalen dieser Welt ausradiert werden, damit du endlich verstehen kannst, dass du an meine Seite gehörst. Du wirst die Königin sein, die zu meiner Rechten ihren Platz einnimmt, nachdem wir gemeinsam diese Welt gesäubert haben!“
      „NIEMALS!!“, jagten die Worte wie ein Sommergewitter durch die Flammenherde, aber es war nicht Briannas Lippen, welchen die kraftvollen Worte entglitten waren, sondern es war Kyu, um dessen gesamten Körper sich nun die Flammen züngelten. Seine pechschwarzen Augen funkelten animalisch, als er das Maul öffnete, um die scharfen Zähne zu blecken.
      „Wir werden sehen, ob ein Monstrum wie du ein Herz besitzt!“
      Umarme den Fuchsgeist ihn dir...werde eins mit der Bestie.
      „...das werde ich, Dädalus-sensei! Das werde ich...für dich, für Brianna und all die anderen!!“, flüsterte er zu sich selbst, ehe er seinen Kiefer tief in das goldene Fleisch des Kolosses trieb.
      „Du kleiner Bastard“, fauchte Narcisse und augenblicklich löste sich die Umklammerung um Briannas Wade und der Weißblonde war verschwunden. Doch die Schatzjägerin zögerte nicht. Der Drang, Kyu zu beschützen, zerriss ihr beinahe das Herz in der Brust, aber sie wusste, dass das ihre letzte Möglichkeit war, um Narcisse zu besiegen. Sie verstand nun, was Kyu damit gemeint hatte, dass sie nicht das Leid und die Last aller auf ihren Schultern tragen konnte. Liebe und Familie bedeuteten nicht nur Verlust, sondern auch Vertrauen. Mit diesen Gedanken stürmte die Schatzjägerin vor und holte erneut mit ihrer Waffe aus. Die Stelle, an der Fuchsgeist zuvor gestanden hatte und dessen mystisches Feuer mitten auf den Brustbein ein verkohltes Loch hinterlassen hatten, war die perfekte Stelle, um die Schnauze ihres Steckenpferdes niederpreschen zu lassen. Der Aufprall war im ersten Moment beinahe unspektakulär, aber plötzlich war das Getrappel Dutzender Hufe zu hören, ehe das Steckenpferd im pechschwarzen Schlund des Kolosses verschwand. Ein erbebendes Zittern ließ Brianna straucheln, während das türkise Feuer um sie herum allmählich erlosch. Ihre Ohren dröhnten von dem Geräusch der galoppierenden Heerscharen, ehe ein gewaltiger Knall ihr das Bewusstsein raubte und sie das Gefühl hatte, als würde sie in einen alles verschlingenden Abgrund stürzen.
      135.Kapitel: Kampf oder Flucht

      Sie traute sich nicht zu blinzeln. Sie traute sich nicht, die Augen zu öffnen, während sie sich im freien Fall befand. Es schien beinahe so, als hätte Brianna jegliche Kontrolle über ihren Körper verloren, während sie in die Dunkelheit der unterirdischen Stadt rutschte. Und doch sah sie etwas. Farb- und Bildfetzen huschten Blitzen gleichend über die pechschwarze Wolkenwand ihrer Lider. Ein Feuerwerk aus Türkis, Gold und Rabenschwarz explodierte vor ihrem inneren Auge. Majestätisch und quälend zugleich. Und so fiel sie. Fiel sie immer weiter und konnte immer noch nicht glauben, dass es geschafft war; dass sie den goldenen Koloss niedergerungen hatten.
      Kampf oder Flucht...
      Die Rothaarige schmunzelte bei dem Gedanken, als sie sich entschied, die Augen zu öffnen. Es offenbarte sich ihr ein Anblick, der das Feuerwerk in ihrem Inneren in das Werk eines wahren Laien verwandelte.

      ~ 1505 Anno Maris: Chasetown ~

      Die länglichen Finger des Greises ertasteten die leichten Adern auf der Rückseite des vertrockneten Blattes, bevor es in seinen Händen in hundert Einzelteile zerbröselte. Der Mann, Brianna und zwei weitere Jungen in ihrem Alter hatten sich nach einem anstrengenden Tag in den Wäldern zur Ruhe gelassen, ehe sie in die Stadt zurückkehren würden.
      „ Dädalus…“, Briannas Stimme klang brüchig, als würde sich etwas in ihr vor dieser Frage fürchten, „….was glaubst du….was bringt all diese Menschen dazu, sich den Himmelsdrachenmenschen einfach so anzuschließen und sich ihnen nicht in den Weg zu stellen? Warum sind sie so darauf erpicht, sich über andere zu erheben, sie zu demütigen und mit ihrem Leben zu spielen, als wäre es nichts?“

      Die dichten Wälder Chasetowns verschluckten beinahe jegliches Tageslicht und ein schummriges Licht erfüllte den moosbewachsenen Hügel, auf dem sie verweilten. Der alte Wissenschaftler, Lehrmeister, Erzieher Briannas und zudem ein alter Freund ihrer verstorbenen Eltern, welcher nur eine Handbreit von der Rothaarigen entfernt saß, nickte mit gläsernem Blick, zog an seiner Pfeife und pustete den Rauch zwischen seine Lippen hindurch. Zwei kleine Vögel jagten sich gegenseitig gen Himmel, bevor sie sich in den Ästen der dichten Laub- und Nadelbäume verloren. Fasziniert folgten ihre meergrauen Augen den Rauchgestalten, bevor sie sich wieder den Worten des alten Mannes zuwandte, der die Pause genutzt hatte, um sich eine passende Antwort auf ihre Frage zu überlegen.
      „ Ah…Brianna…du stellst gute Fragen und doch sind sie naiv und unwichtig.“
      Die Stille verärgerte das rothaarige Mädchen ein wenig, nicht auf Grund der Beleidigung, die darin auf wenig subtile Weise versteckt lag , sondern wegen des absolut vagen Charakters, den sich so viele der Aussagen und Antworten des Greisen teilten.
      „Um deine Frage zu beantworten, auch wenn ich betonen möchte, dass sie nicht das zentrale Problem darstellt….es ist Furcht!“
      „Furcht…aber warum lehnen sie sich dann nicht auf? Würde nur ein Bruchteil sich gegen die Himmelsdrachen auflehnen, könnte man sie besiegen und niemand müsste sich mehr fürchten.“
      Ein leises Lachen war zu vernehmen und Dädalus, die Pfeife zwischen die Zähne geklemmt, lächelte dem Mädchen liebevoll zu.
      „ Ach, meine liebe Brianna…wie sehr würde ich mir wünschen, du würdest deine Naivität nie verlieren müssen….es ist erfrischend, noch solche Überzeugungen zu vernehmen…sie sind selten geworden in den letzten Jahrhunderten. Aber lass es mich dir deutlich machen...“. Erneut nahm er einen tiefen Zug seiner Pfeife und erneut formten sich Figuren aus dem Rauch, aber stattdessen nahm er die Spitze aus seinem Mund und zeichnete damit Figuren in den feuchten Waldboden.
      Ein katzenartiges Wesen stürzte hinter einer kleinen Feldmaus hinterher. Brianna war fast so, als könnte sie das Quieken der Maus vernehmen, bevor Dädalus wieder zu sprechen begann.
      „Unser Verstand und der eines jeden Lebewesens kann nur begrenzt Mut aufbringen. So wie ein Lebewesen auch nur begrenzt Schmerz oder Trauer empfinden kann. Befinden wir uns in Gefahr bieten sich uns zwei Optionen…Kampf oder Flucht. Wie du an der kleinen Spitzmaus sehen kannst, ist die Flucht oftmals die bequemere Variante. So ist es auch mit den Tenryuubito, einer gewaltig großen Katze mit scharfen Klauen, aber mit einem noch schärferen Verstand.“
      Wie um seine Worte noch einmal zu unterstreichen, tippte sich der Wissenschaftler mit dem Zeigefinger gegen die Schläfe.
      „ Die Furcht…die sie und all ihre Diener in den Köpfen und Körpern ihrer Gegner erzeugen, geht weit über das normale Maß, welches ein Mensch empfinden kann, hinaus. So wählen die Meisten eben die Flucht…und zwar nicht Flucht in ein Versteck, sondern die Flucht auf ihre Seite. Nur den Narren bleibt der Kampf….also genauer gesagt, bleibt uns der Kampf, weil wir anscheinend die Narren in diesem Szenario sind.“
      Seine dunklen Augen wanderten von Crane, über Marc und zu Brianna, die ihn alle mit eher ungläubiger und verdutzter Miene musterten, bis alle lauthals in Gelächter ausbrachen. Doch Dädalus schnitt eine ernste Miene an, räusperte sich und die Kinder verstummten schlagartig.
      „Aber jetzt im Ernst, Kinder! Vergesst alles, was ich gesagt habe. Das sind die verwirrten Worte eines alten Mannes. Wir sollten uns auf den Heimweg machen!“, schmunzelte er in die Runde, woraufhin die drei eifrig nickten, aufstanden und bereits durch den Wald Richtung Stadt rasten, während sich Dädalus noch einmal durchstreckte. Ein Schatten hatte sich über sein Gesicht gelegt und mit wehmütigem Blick sah er den drei unschuldigen Kindern hinterher. Eine Unschuld, die sich nicht ewig konservieren lassen würde. Dies war eine Tatsache, die ihm eine unendliche Wehmut auf die Seele wälzte.

      ~ In der Gegenwart: Drake vs. Colère ~

      Drake hielt inne, als die Erde unter seinen Füßen erneut bebte. Er fing sich an einer der Laternen ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, während alle anderen Kämpfenden in seinem Blickfeld ebenfalls um ihren Halt kämpften. Auch die Haiffischfrau taumelte, rammte dann aber ihre blanke Faust in den aschebedeckten Boden und verhinderte so einen Sturz.
      Alle wandten neugierig die Köpfe, um den Auslöser des seltsamen Bebens auszumachen. Der Meermann staunte nicht schlecht, als er ausgerechnet den kleinen Kyu erblickte, der dem goldenen Koloss ordentlich zuzusetzen schien. An anderer Stelle schien der Golem gerade zu Boden gegangen sein, was immerhin das letzte Beben zu erklären schien.
      „Steckt doch mehr in dem Jungen als man denkt!“, murmelte Drake anerkennend und spitzte im nächsten Moment die Ohren, als ein drohendes Prasseln auf ihn zukam. Er riss die Hände vor den Körper und schaffte es gerade noch, die Wassertropfen abzuwehren, die Colère auf ihn gefeuert hatte und sich ansonsten wie spitze Nadeln in seinen Oberkörper gebohrt hätten. Er sah ihnen zu, wie sie verdampfend zu Boden fielen und seufzte.
      „Mal ehrlich, Magermodel, ist das alles, was du kannst? Mich mit Wasser zu bewerfen?“
      Colère verzog böse das blutverschmierte Gesicht und schürzte die Lippen. „Unterschätze mich nicht, mein Hübscher! Das war erst der Anfang!“, zischte sie, wobei sich mit jedem Laut, den sie vor sich gab, Blut und Eiter aus den zerfetzten Mundpartieren ihrer Lippen ergossen. Wasser tänzelte um ihre Handflächen, ehe sie mit lautem Gebrüll auf den Meermann zusetzte. Salvador machte sich erneut bereit, sie abzuwehren, doch als er den ersten Schwung mit einer eigenen Salve Tropfen pariert hatte, spürte er plötzlich, wie sich mehrere der Nadeln in seine Unterarme bohrten. Verwirrt und auch mit einem schmerzerfüllten Blitzen in den Augen sah er sich um – und erstarrte. Er war von allen Seiten von Wasser umringt, wie von einem Schwarm Bienen. Sie schossen von hinten, von oben und von allen Seiten auf ihn zu und mit einem Fluchen riss er die Arme nach vorne.
      Mit unerwarteter Eleganz nutzte der Meermann seinen wirbellosen Körper, der ganz von einer schwarzen Legierung überzogen war, um dem Großteil der aggressiven Geschosse seiner Kampfpartnerin zu entgehen.
      Die Schwarzhaarige starrte wütend auf den verrenkten Körper des Meermannes vor ihr und funkelte voller Hass. Ihre rötlichen Augen schienen mit ihrem fortschreitenden Zornesgrad immer intensiver zu leuchten und ihm gedanklich die gebräunte Haut abzuziehen.
      „Ich habe genug von den Spielchen!“, kreischte Colère fast schon hysterisch auf und riss sich mit brachialer Gewalt das gesamte Gebiss aus dem Kiefer. Der Meermann hatte gerade noch Zeit, sich etwas Blut von der Wange zu wischen, ehe die unnachgiebigen Zähne der Haiffischfrau, getragen von Wassersäulen, in denen sich das fahle Licht brach, auf ihn zugeschossen kamen. Mit unverhohlener Absicht, ihn zu pfählen und seine Eingeweide aus dem fleischernen Käfig seiner Haut zu befreien.

      ~ Kaisa vs. Järv ~

      „Darf ich um diesen Tanz bitten?“
      Die Worte hallten durch den Schädel des Langarmmenschen und zu seinem eigenen Unbehagen dauerte die Fassungslosigkeit einen Moment zu lange an. Er gönnte der Grünhaarigen nur ungern diesen Triumph, aber er fing sich so schnell er konnte, presste sich nun sogar von seiner Seite aus näher an die Agentin und konnte ihren heißen, angespannten Atem auf seiner grobporigen Haut spüren. Ein schelmisch kokettierendes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er zu sprechen begann.
      „Hättest du meine Nummer gewollt, hättest du einfach fragen müssen, Süße! Ich nehme an, du führst?“, grinste er, als einen Wimpernschlag später Kaisa Järvs Körper in einer tänzerischen Figur zur Seite wirbeln ließ. Das zweite Gelenk knackste dabei unangenehm, als die Agentin ihn mit einem Ruck zu sich zurückzog. Theatralisch und pathetisch warf sie ihren Kopf zurück und schwang ihn nach vorne, sodass sich ihre Nasenspitzen beinahe wieder berührten. Eine Haarsträhne hing ihr ins Gesicht, die sie neckisch wegpustete.
      „In einem Tango führt nur die Leidenschaft!“, erwiderte sie, ehe sie ihr Bein hob und dabei fast ihre Ohren berührte. Doch Järv wich keinen Meter zurück, sondern zog den Körper der Grünhaarigen näher zu sich heran, wobei seine Hände leidenschaftlich und ungeniert über ihre weiblichen Rundungen fuhr. Kaisa schien sich davon nicht beeindrucken zu lassen, sondern stellte sich auf die Zehenspitzen, damit sie wieder auf einer Augenhöhe mit dem Agenten war. Kurz darauf nahm ihr entschleunigter Kampf wieder rasanter an Geschwindigkeit zu. Die Grünhaarige fokussierte ihren stahlblauen Blick, und ließ das erhobene Bein wie eine Guillotine nach unten rasen. Ihre trainierten Unterschenkel prallten mit brachialer Gewalt auf das Schlüsselbein ihres Tanzpartners und ließen jenen aufkeuchen. Järv hatte indes den wuchtigen Angriff der Tänzerin genutzt, um seinen eigenen Konter vorzubereiten. Unter einem Schmerzensschrei richtete er seine Handfläche auf ihre Magengegend, aus denen ein letzter Schwall Luft entwich, der Kaisa von den Füßen reißen sollte und das Blatt in diesem Kampf endlich zu seinen Gunsten wenden sollte.
      Der Luftschwall zerfetzte den feinen Stoff der hellen Bluse, die Kaisa sich übergezogen hatte, und mit aller Kraft, die sie hatte, bohrten sich ihre Absätze in den Boden, um jetzt nicht unterzugehen. Die pulsierende Kraft in ihren Adern setzte noch einmal zur Höchstform an, schickte elektrische Wellen in jeden noch so abgelegenen Winkel ihres strapazierten Körpers, ehe sie in einen befreienden Schrei, der jeden Muskelstrang, jede Sehne und ihre Lunge zu zerreißen drohte, Järv von sich wegschubste und sich Blut und Speichel aus den Mundwinkeln wischte. Der Agent stolperte einige Meter zurück und fuhr sich durch das völlig zerzauste violette Haar, welches ihm strähnig ins Gesicht hing. Völlig außer Atem fasste er sich an die Brust und seine gefeilten Fingernägel gruben sich in den durchgeschwitzten glänzenden Silberstoff.
      „Du pfeifst ja wie ein alter Dampfkessel“, zischte Kaisa, die allerdings nicht weniger außer Atem war als ihr gegenüber. Das pulsierende Gefühl in ihren Adern schien nachzulassen und stattdessen stieg das rauschende Dröhnen von Blut in ihren Ohren an, welches sich anhörte, als würde eine Herde an Walen dort miteinander kommunizieren.
      „Von dir kann man auch nicht gerade behaupten, dass du aussiehst, wie nach einem Wochenende auf einer Schönheitsfarm“, hechelte Järv, der bereits in diesem Moment wusste, dass er hiermit nicht nur das verbale Duell verloren hatte. Seine letzten Angriffe hatten ihn definitiv zu viel Kraft gekostet und seinen Luftvorrat auf ein Minimum reduziert. Er schmunzelte fast, als Kaisa zu ihrem letzten Angriff ansetzte. Jene runzelte irritiert die Stirn, ließ sich in ihrem Vorhaben aber nicht beirren. Mittels Rasur hatte sie sich vor dem keuchenden Agenten der SALIGIA aufgebaut und packte seinen schlaffen Körper, der keine Gegenwehr mehr zeigte. Die Grünhaarige atmete tief ein, zählte die letzten Sekunden, die ihr noch blieben und begab sich in die Standardformation des Tangos. Jedoch war es nun sie, die führte. Jeder Schritt, den sie vor sich hersetzte, trieb ihr mehr stechende Schmerzen durch Mark und Bein. Sie beendete den Tangoschritt, beugte Järv zu Boden, sodass sich ihre grünen Haare wie ein Totenschleier über seine angeschlagenen Gesichtszüge legten, ehe sie ihn mit einer kräftigen Bewegung, bei der sie sich, den Schmerzen nach zu urteilen, fast die Schulter auskugelte, in die Luft warf. Es schien beinahe so, als hätte sie ihm jeden Knochen im Körper gebrochen, so regungslos und puppenhaft verharrte er in den Lüften, während sich die Grünhaarige vom Boden abstieß und Järv ihr Knie in die Magengegend rammte. Kurz darauf begab sie sich erneut in die Standardformation des Tangos, während sie in der Luft verharrten. Järv schien wieder zu schmunzeln, doch dann befanden sie sich bereits wieder im freien Fall. Kaisa drehte sich noch im Flug, sodass der Agent mit dem violetten Haar mit dem Rücken voraus auf den zerstörten Boden zuraste.
      Der Aufprall wirbelte Asche und Staub auf und ließ das Schmerzzentrum in Kaisas Gehirn vor Überlastung beinahe kollabieren. Dennoch schaffte es die ehemalige Agentin, sich irgendwie aufzurappeln und den Absatz ihres Stöckelschuhs an Järvs Kehle anzusetzen. Sie wollte es gerade beenden, als der Agent die lilafarbenen Augen öffnete und sie durchdringend anstarrte. Sein Lächeln offenbarte dabei, dass ihm der Aufprall oder eine ihrer Attacken mehrere Zähne ausgeschlagen hatte und dennoch hatte er seine schelmische Anzüglichkeit dabei nur minimal eingebüßt.
      „Beendest du es auf diese Weise, Kaisa Hari? Beendest du auf diese Weise deinen Teufelstango?“
      Die Worte trafen Kaisa vollkommen unvorbereitet und ließen sie zur Salzsäule erstarren. Musste sie den Agenten der CP8 ausschalten? Musste sie erneut töten, obwohl sie keinen Befehl dazu erhalten hatte? Doch welcher Mord der letzten Jahre war schon explizit angeordnet gewesen? Hatte sie sich nicht selbst stets für diesen Weg entschieden? Den einfachen Weg? Keine Reue, kein Bedauern, душа́ моя́*.
      „Warum hast du zuvor gelächelt?“, räusperte sich Kaisa, die sich wieder um ihre Fassung bemüht hatte.
      „Du meinst, als ich mein Ende akzeptiert habe, Schätzchen?“, flüsterte er anzüglich, während er die Augenbrauen hochzog.
      „Nein! Als ich meinen Angriff gestartet habe. In dem Moment, als du noch eine Wahl hattest, mich zu besiegen!“, erwiderte Kaisa harsch und drückte den Absatz fester gegen den Kehlkopf des Agenten. Sie wusste selbst nicht, warum sie ihr Sieg über ihn so stark berührte.
      Järv ließ sich jedoch davon nicht beirren, sondern sein Grinsen wurde sogar noch immer breiter. Er genoss es, dass er in seiner Niederlage dennoch noch einmal triumphieren konnte.
      „Du solltest wissen, dass es meine eigene Maßlosigkeit war, die mich zu Fall gebracht hat. Aber letzten Endes bereue ich es, dass wir uns unter diesen Umständen kennen gelernt haben, Süße!“, röchelte er nun und erst jetzt erkannte Kaisa die Lache aus Blut, die sich um seinen Kopf herum gebildet hatte. Das violette Haar hatte sich am hinteren Ansatz bereits wie ein Schwamm mit der Flüssigkeit vollgesogen und sich dunkel verfärbt.
      „Wieso?“, hauchte Kaisa, die im nächsten Moment das Gefühl übermannte, als hätte man ihr schlagartig den Magen aus dem Leib gerissen. Ihr wurde schlecht und Sternchen setzten zu einem konfusen Tanz vor ihren Augen an, sodass sie die Hand vors Gesicht pressen musste. Sie hörte die Worte nur noch wie ein entferntes Echo, ehe sie wie ein Kartenhaus in sich zusammenklappte.
      „Wir wären bestimmt ein gutes Paar geworden...“.

      ~ Micalçyk vs. Urs ~

      Micalçyk konnte nicht glauben, dass sich der behäbige ehemalige Marinesoldat so schnell und leichtfertig bewegen konnte. Er sprang so leichtfüßig wie eine Katze um ihn herum und machte es dem schwerfälligen Golem beinahe unmöglich, seinen Treffern auszuweichen, geschweige denn einen Gegenangriff zu starten.
      Der letzte Faustschlag des CP8-Agenten hatte ihm die Schulter aus Stein zerschmettert, sodass sein Arm nun wie ein nutzloser Schlüsselanhänger an seinem Körper baumelte. Seine medizinische Ausbildung verriet ihm zwar, dass es sich hierbei um keine ernste Verletzung handelte, aber er hatte in dieser Form gerade keine Möglichkeit jemanden darum zu bitten, ihm den Arm wieder einzurenken. Und da spürte er es. Er spürte es, indem er seinen Arm nicht mehr spürte. Der Golem erwachte. Sein Gedanken waren einen Moment zu lang in der Vergangenheit verharrt, denn plötzlich befand sich Urs vor seinem Blickfeld und setzte ihm die Faust direkt ins Gesicht. Der Schmerz explodierte wie eine Kanonenkugel in dem zerklüfteten Gesicht aus Gestein, Lehm und Erdreich.
      „Ich werde dem ganzen jetzt ein Ende setzen!“, brummte Urs, der jedoch abrupt innehielt, als Micalçyk die Augen wieder öffnete. Hierbei waren es jedoch nicht mehr die dotterblumengelben Augen des Marinearztes, die ihn zuvor aus den dunklen Höhlen des Golemschädels heraus mit stoischer Ruhe gemustert hatten. Jetzt waren es nur noch schwarze Krater, aus denen alles Menschliche gewichen war. Zwei endlos schwarze Schlünde, aus denen das wimmernde Gejammer der Heerscharen des Teufels zu hören war.
      „Der Golem von Praha ist erwacht“, war das Letzte, was Urs flüstern konnte, ehe die Lehmfinger des Golems sich in dämonischer Schnelligkeit um seinen bärenstarken Körper schlangen und den Körper des Agenten unter sich begruben. Gefangen im Käfig aus steinernem Fleisch dauerte es fast keine ganze Minute, ehe jeder einzelne Knochen im Körpers des ehemaligen Marinesoldaten gebrochen war. Zermahlen zu feinem Knochenstaub in einem Grab aus zerquetschtem Fleisch. Doch dies war nicht der Grund für das qualvolle Ende der Trägheit. Es waren die Erdklumpen, die sich gefräßig den Weg durch seinen Mund, seine Speiße- und Luftröhre hinab den Weg suchten, noch während der Golem sein tot geglaubtes Spielzeug desinteressiert zu Boden warf. Sein Interesse hatte etwas Anderes erweckt.

      Frederick Abberline war sich zwar nicht sicher, was er sich erhofft hatte, als er mit seinem Colt auf den gewaltigen Schädel des Golems gezielt und abgedrückt hatte. Doch in seinem Körper stieg Panik auf, als sich die onyxfarbenen Tore der Unterwelt auf ihn richteten. Bereit ihn aufzunehmen und Clockwork Orange ein für alle Mal in den Vorhof zur Hölle zu verwandeln.


      *mein Schatz
      136.Kapitel: Hochmut kommt vor dem Fall


      ~ Orville vs. Barceló ~

      „Das war ein Oldtimer, Barceló-kun!“, jammerte das hochrangige Mitglied der Triade, während der limettengrüne Lack wieder rosafarbener Haut und das wohlgeformte Blech des Automobils wieder einem Geflecht aus Sehnen, Muskeln und Adern wich. Erstaunt fasste er sich an die linke Schulter. Ertastete den zerfetzten Stoff seiner anthrazitgrauen Uniform und musterte mit ungläubiger Faszination die kirschgroßen Perlen an Blut, die an seinen langgliedrigen Fingerspitzen haften blieben wie der Tau an einer Morgenblume. Mit hochgezogenen Augenbrauen wandte er sich an den Koloss eines Schwarzbären, der ihn mit durchdringendem Blick anstarrte. Sein borstiges, schwarzes Fell war durch den unnachgiebigen Ascheregen mittlerweile grau meliert, aber schien regelrecht unter Strom zu stehen. Der amtierende Vizeadmiral wollte gerade etwas erwidern, als beide zeitgleich nach oben starrten. In das Mahnmal aus aschgrauen Flocken, die immer noch den Toten des Hölleninfernos nachtrauerten, hatte sich nun ein paradoxer Kontrastton gemischt. Ein goldener Sprühregen nieselte nun in beinahe heiterem Fall von der Decke herab und legte sich als eine Erinnerung vergänglicher und falscher Schönheit über Clockwork Orange. Der Koloss von Rhodos war geschlagen, aber der Nutzer der Transportfrucht konnte spüren, dass die Gefahr seines wahren Herren noch nicht gebannt war, dessen Überreste sich nun in Form des glänzenden Regens über dem Schlachtfeld verteilten. Er sah, wie sich jedes einzelne Haar Barcelós erneut vor Anspannung aufstellte. Ja. Auch er konnte es fühlen. Orville schmunzelte anerkennend, auch wenn er sich sicher war, dass Barceló diese kleine Geste nicht wahrgenommen hatte, da seine Aufmerksamkeit dem kleinen undefinierbaren Punkt galt, der durch die Lüfte zu fallen schien.
      „Brianna!“, brummte der Hüne und setzte zum Sprung an, um die Rothaarige davor zu schützen, mit aller Gewalt auf dem Boden zu zerschellen.
      „Und da habe ich gerade gedacht, dass die Marine endlich wieder einen fähigen Mann in ihre Reihen gebracht hätte“, seufzte Orville und sprach zu sich selbst, ehe er ein feines Seidentuch aus seiner Brusttasche zog, um sich damit die Fliegerbrille zu polieren.

      ~ Dädalus vs. Ëris ~

      „Tu es! Verdammt nochmal, tu es, Dädalus!“, schallte die bebende Stimme Ëris’ an die Ohren des Wissenschaftlers, dem der flehende, ja beinahe sehnsuchtsvolle Tonfall der Rotblonden winzige Glassplitter ins Herz trieb. Er biss sich so fest auf die Lippen, bis sich der rostige Geschmack seiner Lippen wie ein bitteres Bouquet in seinem Mund entfaltete. Dennoch schlossen sich seine Knöchel fester um den Abzug des Gewehrlaufes, dessen Mündung er an die Schläfe der Agentin angesetzt hatte. Seine faltige Haut spannte sich zu jugendlicher Anmut und trieb das weiß an die Oberfläche, während das flehende Schluchzen Ëris’ zu einem armseligen Wimmern übergegangen war. Das voluminöse Seidenhaar hing ihr fransig ins Gesicht und versperrte den Blick auf das Gesicht der hübschen Agentin, welches ohnehin tief in ihren Handflächen vergraben war.
      „Ich habe keinen Sinn mehr zu leben! Keinen Sinn zu leben, ohne meinen Bruder! TU ES!!“, peitschte sie die Worte nun erbarmungslos in sein Gesicht und aus den verquollenen, himmelblauen Augen sprühte der Hass in Funken zu ihm herüber. Tränen und verlaufene Wimperntusche hatten Furchen der Verzweiflung in die Felder aus Sommersprossen gefressen. Jegliche Kokettiere, jegliche Anzüglichkeit hatte der Verlust in seiner naturgewaltigen Macht aus ihrem Gesicht gewischt. Ëris sah aus, als wäre sie schlagartig um zwanzig Jahre gealtert. Dädalus stiegen die Tränen ins Auge, als er ein letztes Mal den Lauf seines Gehstocks an den Schädel und in die milchig-weiße Haut bohrte. Die tiefe Verzweiflung seines Gegenübers hatte sich wie Draht um seine Kehle geschnürt und nahm ihm die Luft zu atmen. Nahm ihm die Gewissheit, die ihn den ganzen Kampf über begleitet hatte und dennoch löste er den Schuss. Löste den Schuss, der den Schädel seiner Gegnerin in einen rosafarbenen Sprühregen aus Fleisch verwandeln würde. Löste den Schuss, der die Schleusen seiner zurückgehaltenen Tränen gewaltsam aufriss, ehe sich die salzigen Fluten über seiner schwarzen Haut ergossen.

      ~ Wenige Augenblicke zuvor: Salvador vs. Colère ~

      Eins.
      Der Schmerz kam mit unerwarteter Wucht und Gewalt, obwohl der Fischmensch die elfenbeinweißen Klingen gesehen hatte, die bereit waren ihm die Haut abzuziehen.
      Zwei.
      Er lächelte. Lächelte dem Schmerz entgegen, als sich die Zähne in seine orangefarbene Haut bohrten, sein Lederjackett zerfetzten und das weiße Shirt mit roten Sprenkeln versahen, die man an jedem anderen Tag für einen tollpatschigen Zusammenstoß mit einer Suppenterrine hätte halten können.
      Drei.
      Jetzt musste es bald soweit sein. Immer wenn der Schmerz kam, kamen auch die Erinnerungen an Mathilde zurück. Unschuldige kleine Mathilde. Drake begrub die himmelblauen Augen unter dem schwarzen Teppich seiner Lider, um die Erinnerungen schneller aufleben zu lassen. Um sich nur einen weiteren Moment in den Tag zurückversetzen zu lassen, als er sie das letzte Mal gesehen hatte. So wie er es jedes Mal getan hatte, als Doktor Grusel sich über jede Faser seines Körpers hergemacht hatte. Als seine Nerven buchstäblich blank gelegen hatten, während die Dutzenden Spritzen Mark und Bein durchlöchert hatten.
      Vier.
      Warum geschah nichts? Warum sah er nicht ihr Lächeln? Warum war nicht noch einmal glühende Dämmerung an jenem Abend der Jagd? Nur finstere Nacht und das hämische Zischen einer Frau, die ihm jede letzte Illusion raubte, dass er seine Mathilde heute wiedersehen durfte.
      Der Meermann schlug die Augen auf und blickte dabei unweigerlich in die entstellte Fratze der schwarzhaarigen Frau. Sie verzog das Gesicht zu einer gehässigen Grimasse, als sie ihre blanke Faust auf seinen Brustkorb donnern ließ. Die geballte Wucht des Fischmenschenkarate riss ihn nicht nur von den Tentakeln, sondern erzeugte eine Druckwelle, welche die Gläser der umstehenden Häuser bedrohlich wackeln ließ. Drakes Körper wurde wie ein Blatt inmitten eines Tornados hin und her geschleudert, ehe er gegen den stählernen Bauch der Straßenbahn krachte, die man im Zuge der Kämpfe evakuiert hatte. Das Metall ächzte gequält und obertönte dabei nur die Geräusche, welche Drake von sich gab, als er sich aufrappelte. Blut sickerte ihm von der Stirn über die Brauen und legte sich als rötlicher Schleier über sein Lichtfeld. Mit jedem weiteren Atemzug, der ihn Sauerstoff, Schutt und Asche in die Lungenflügel pumpte, schien sich der Schleier des Traumes zu lüften, den er herbeigesehnt hatte. Doch gleichzeitig schien sich ein anderes Gefühl in ihm breit zu machen. Schien zu keimen wie die nagende Glut, die sich im Zuge der Nacht an das nährende Holz und damit das Leben klammerte, während die einströmende Luft in seine Lungen die Glut regelrecht zu befeuern schien.
      Colère zupfte an ihrem bourdeauxroten Faltenrock und kam mit ruhigen Schritten auf ihn zu. Ihr Angriff musste ordentlich Distanz zwischen sie gelegt haben. Doch mit jeder Flamme, die aus der Glut schlug und dabei zu neuem Leben entfachte, verschwamm das Bild der Frau, entstellte sie. Machte sie zu einem der Monster. Machte ihn wieder zum Jäger in ebenjener Nacht. Denn eines wurde ihm klar, als das Blut, welches aus seinen zahlreichen Wunden tropfte, plötzlich auf magische Weise durch die Luft zu schweben schien, auf zu ihr, auf zu Colère. In diesem Moment realisierte er, dass sie zwischen ihm und Mathilde stand. Und aus diesem Grund musste er ein weiteres Mal zum Jäger werden.

      Die Haiffischfrau beobachte hypnotisierend das Blut, welches sie in kleineren und mittelgroßen Tropfen um ihren Arm, ihr Handgelenk und zwischen ihren Fingern tänzeln ließ. Ungläubig starrte der Meermann auf die morbide Schönheit, die sogar sein und ihr eigenes Leid in einen atemberaubenden Anblick zu verzaubern wusste. Noch immer sickerte das Blut in seine Augen und mit jedem einzelnen Tropfen, der zu Colère wanderte, pochte sein Herz lauter, schneller, rasender gegen seinen Kehlkopf.
      „Es wird Zeit, das hier zu beenden. Ich befürchte, dass meine Kameraden meine Hilfe brauchen werden!“, säuselte Colère abwesend, deren dampfender Hass im Anblick des tänzelnden Blutes beinahe verraucht zu sein schien.
      „Dito“, presste Drake hervor, der nun an der Reihe war, dass ihn ungezügelte Gefühlswallungen durchströmten. Doch als er den funkelnden Blick seiner Kontrahentin spürte, merkte er, dass es jener nur gelungen war, ihre Gefühle zu kanalisieren. Mit einer einzelnen Bewegung erstarrte das hypnotisierende Bild und die Blutgeschosse rasten in Form von rötlichen Kristalle auf Drake zu. Jener hatte die Augen geschlossen und die Arme vor der Brust verschränkt, während das Blut durch seine Haut schnitt und ihn in einen einzigen dominierenden Farbton tauchte. Kein schmutziges Blond seiner Dreadlocks mehr. Kein himmelblau seiner Augen. Keine grün-türkise Musterung seiner Tentakeln mehr. Alles war einer Farbe gewichen. Blutigem Rot.

      ~ Onyx-Tower ~

      Der Polizeiinspektor ließ den Colt sinken und schluckte so schwer und laut, dass es ihm wohl peinlich gewesen wäre, wenn er nicht alleine in seinem Büro gewesen wäre. Und in diesem Moment kam er sich so einsam und alleine vor, wie er sich wohl das letzte Mal gefühlt hatte, als er vor fast zwanzig Jahren den kleinen Korb auf den Stufen der Kirche gefunden hatte. Doch jetzt starrte er aus den Fenstern des pechschwarzen Stalaktiten, der von der zerstörten Decke Clockwork Oranges hing und kam sich vor wie die letzte Ameise in ihrem Bau, der von der monströsen Hand des Menschen zerstört werden würde. Es war ihm zwar gelungen, die Aufmerksamkeit des Golems auf sich zu ziehen, aber wie sollte er mit diesem Monster fertig werden? Wie sollte er seine Heimat retten können, deren Schutz er sich vor so vielen Jahren verschrieben hatte? Die Marine, diese Schatzjäger und sein Sohn riskierten alles, gaben ihr Bestes, um das zu erreichen. Und was tat er? Zielte wie ein Spielzeugsoldat mit seinem Luftgewehr auf die entfesselte Natur und kam sich dabei stolz und mächtig vor.
      „Komm schon, du Ungetüm!“, brüllte er voll törichtem Irrwitz aus dem Fenster heraus in die ascheverhangene Mittagsluft, die vom Tumult der Scharmützel erfüllt war. Doch über ihnen bebte die gleichmäßige Atmung des Golems, dessen Nüstern wie das bedrohliche Brodeln eines Vulkans klangen. Die schwarzen Höhlen hatten das gealterte Gesicht des Polizeibeamten ins Visier genommen und eine animalische Freude schien sich in der verschlingenden Schwärze widerzuspiegeln. Zumindest bildete er sich das ein.
      „Ich habe keine Angst vor dir!“, provozierte er weiter, als ein Schnauben das schäbige Büro erfüllte.
      „Das solltest du aber, Abby!“
      Einem Herzinfarkt nahe, wirbelte Frederick Abberline herum und blickte in die stolzen Gesichtszüge der Frau, welcher er vor einem gefühlten Jahrzehnt die Freiheit zugestanden hatte. Die Walküre hatte die Arme verschränkt, während sie lässig am Türrahmen lehnte. Das rosafarbenen Haar hatte sie mit einem geflochtenen Lederband, welches sie um ihre Stirn gebunden hatte, fixiert. Des Weiteren schien sie die Gefängniskleidung gegen die weiße Leinenrobe, die kniehohen Wildlederschnürstiefel und ihren Waffengürtel eingetauscht zu haben. Auf ihrem Rücken hatte sie die zwei schweren Äxte befestigt, die sie überhaupt erst in die Zelle der unterirdischen Stadt gebracht hatten. Sie zwinkerte ihm zufrieden zu, als ein ohrenbetäubendes Jaulen beide aufschrecken ließ. Gemeinsam eilten sie geschwind zum Fenstersims und streckten ihren Kopf in die laue Luft Clockwork Oranges hinaus. Vor ihren Augen ereignete sich ein wahres Schauspiel der Natur. Dutzende Pflanzenstränge waren aus dem nichts empor gewachsen, hatten sich aus dem Pflaster, dem Putz der Häuser und sogar aus den Schienen der Straßenbahn geschlängelt und wickelten sich nun unaufhörlich um den massiven Körper des Golems. Hätten Herleif und Abberline im nächsten Moment den einzig möglichen Quell dieses Kräftemessen von Gestein und Flora gesehen, hätten sie es für ein Wunder gehalten. Doch auch der Golem schien den blauhaarigen Engel ausfindig gemacht zu haben, den er jetzt wie ein lästiges Insekt zu verscheuchen suchte.

      „Warte, was glaubst du, was du da machst?“, zischte Abberline ungläubig, als er erkannte, dass Herleif auf den Fensterrahmen geklettert war.
      „Ich werde dem Mädchen helfen, was denkst du denn?“
      Abberline fuhr sich durch den Schnauzer, ehe er fast hörbar mit den Augen rollte. „Ich bin nicht schwer von Begriff, aber du glaubst wohl nicht, dass ich dich alleine gehen lassen werde. Das ist auch mein Kampf!“
      „Nein, ist es nicht!“
      Die knappe, aber bestimmte Antwort der Walküre irritierte den Polizeiinspektor, jedoch hatte er keine weitere Gelegenheit, um in Erfahrung zu bringen, was sie damit meinte, denn das nächste, was er von der Frau mit dem rosafarbenen Haar erblickte, war ihr graziöser Körper, der mit gezückten Äxten in die Tiefe stürzte.

      ~ Rebekah vs. Kol ~

      „Ich bin mir sicher, du hast wesentlich mehr getötet, oder?“
      Der Harlekin strich sich das karamellbraune Haar aus der Stirn. „Ja“, lächelte er und das perfekte Lächeln des Mannes, den sie am heutigen Tag unter so vielen Gesichtern kennen gelernt hatte, spiegelte sich hundertfach im harten Bernstein, welches seinen Körper nun wie ein Anzug zierte, um ihren strahlenden Geschossen zu entgehen. „Aber das kommt dir doch nur gelegen, oder? Ich wusste schon, dass wir hier enden würden, als ich dich heute zum ersten Mal gesehen habe, Rebekah. Der Nachteil eines Lebens hinter den Masken. Jeder wird für mich durchschaubar wie Glas. Jede Tugend, jedes Laster, jede Schwäche...nichts als endlose Wiederholungen. Ein Leben voller Illusionen...“.
      Er hob das Rapier. „Was bleibt, ist der Tod. Und die Suche nach dem perfekten Stoß. Die vollendetste Form, die das Sterben haben kann.“
      „Allerdings“, erwiderte die blonde Vizeadmirälin und stieß so plötzlich mit ihrem eigenen Sternschwert zu, dass der Harlekin rücklings gegen eine der Steintrümmer stolperte, die zuvor von der Decke gestürzt waren. Doch ihre Klinge verfehlte seine Schulter nur um wenige Meter und bohrte sich zischend in den Boden. Doch was funkelte da im Gesicht des Mannes auf? Enttäuschung? Doch das Lesen in seinem Gesicht veranlasste Rebekah dazu, ihre Deckung fallen zu lassen, sodass das Rapier in einem kurzen, entschlossenen Schnitt über ihrem Bauch fuhr. Er spielte mir ihr, denn der Schnitt durchtrennte nur den Stoff, während er ihre Haut nur oberflächlich ankratzte. Er gab sich Blöße, damit Rebekah ihm in die Klinge stolperte, zeichnete ihr mit ihrem eigenen Blut Linie für Linie auf die Haut, als wollte er den Tod skizzieren, bevor er ihn in röteren Farben malte. Rapier gegen Sternenschwert.
      Die Klingen verfingen sich in den Kleidern, zogen Furchen durch den goldenen Bernstein und in warmes Fleisch. Die beiden atmeten schwer. Ihr Keuchen und das sehnsuchtsvolle Echo der zukünftigen Toten. Doch Rebekah merkte immer mehr, dass der Harlekin müder zu werden schien. Seine Attacken waren längst nicht mehr so gezielt und der Einsatz seiner Teufelskräfte schien sich immer mehr zu minimieren. Er wirkte abgelenkt und distanziert. Doch sie hatte keine Zeit mehr, um sich weiter darüber Gedanken zu machen. In einem kräftigen Wurf, kurz nachdem sie genügend Raum zwischen sich und ihren Widersacher gebracht hatte, schleuderte sie das strahlende Schwert aus gebündeltem Sternenlicht auf den Harlekin. Jener warf in einem Anflug von Instinkt und Reflex das Rapier zur Seite und fing die Klinge mit beiden Händen ab, ehe sie seinen Schädel gespalten hatte. Rebekah indes hatte bereits einen Folgeangriff gestartet. Über den Boden schlängelte sich erneut ihre Peitsche, während sie voller Elan direkt auf den Harlekin zu gerannt war. Noch während jener damit beschäftigt war, ihren Angriff abzufangen, hatte sich das gleißende Band um seine Knöchel geschlungen und ihm den Boden unter den Füßen fortgerissen. Kreischend ging er zu Boden, doch ehe er sich aufrappeln konnte, hatte Rebekah sich bereits auf seinen Körper geworfen und drückte ihm den Dolch an die Kehle. Doch wieder brachte der Mann sie vollkommen aus der Fassung, als er in schallendes, heiseres, ja beinahe hysterisches Gelächter ausbrach.
      „Ich habe es doch gesagt, Rebekah! Ich wusste, dass es so kommen würde! Du wirst ein exzellenter Wirt werden, um diese Insel zu verlassen!“
      „Wie bitte?“, keuchte die Blonde, doch als sich der Harlekin aufbäumte, rammte sie ihm den Sternendolch so tief zwischen die Rippen, dass erst der goldene Griff den Stoß auffing. Der Harlekin spuckte sich das eigene Blut aus die Brust, bäumte sich doch mit unaufhaltsamer Gewalt nach vorne, sodass die Vizeadmirälin rücklings nach unten geschleudert wurde. Der Aufprall an sich schmerzte kaum, aber die vielen kleinen Wunden, die sie sich im Kampf zugezogen hatten, entfachten nun gleichzeitig ein Feuerwerk der Schmerzen, welches ihr für wenige Sekunden jegliche Handlungsmöglichkeit nahmen. Als sie die Augen einen Wimpernschlag später öffnete, erwartete sie bereits, dass Kol sich über sie gebeugt hatte, um ihr mit dem Rapier ein Ende zu bereiten. Doch sein Körper lag nun flach atmend und leise röchelnd zu ihren Füßen. Zufrieden lächelte sie und ließ sich auf den Boden sinken. Sie atmete schwer seufzend als, als das Rascheln kleiner Glöckchen ertönte. Als der psychedelische Ton daraufhin von einem glucksenden Kichern begleitet wurde, erstarb ihr Lächeln augenblicklich.

      ~ Drake vs. Colère ~

      Drake schlug die Augen auf und alles was er sehen konnte, war eine Wand aus Blut. Eine Wand, die ihn sein Gegenüber nicht einmal mehr erkennen ließ. Doch nun wusste er, dass er wieder zum Jäger geworden war. Ein Bad im eigenen Blut und dem seiner Opfer. Er blendete jedes andere Gefühl, jede andere Sinneswahrnehmung aus. Er sah nicht, wie Colère fassungslos auf den blut- und wundenüberströmten Meermann starrte. Er sah nicht, wie ihr kanalisierter Zorn einer lähmenden Panik wich, als er die Fingerknöchel knacken ließ. Er konnte ihr entsetztes Stöhnen nicht hören, als die elektrischen Funken aus seinen Poren strömten. Konnte ihre Frage nicht mehr hören, welche dieses Phänomen hinterfragte. Alles was er sah, war eine Wand aus dickflüssigem Blut, als er sich in schwindelerregender Geschwindigkeit auf Colère stürzte und ihr die elektrisch aufgeladene Faust in den Brustkorb rammte. Die Schwarzhaarige hatte nicht einmal mehr die Möglichkeit, aus ihren Lungen einen erstickten Schmerzensschrei entfleuchen zu lassen, als die elektrische Ladung ihren Herzmuskeln zu einem pechschwarzen Kohleklumpen versengte. Wie eine mechanische Puppe, der man abrupt den Strom abgestellt hatte, sackte Colère in sich zusammen, während sich ihr erkaltendes Lebenselixier auf dem Körper des keuchenden Meermanns ergoss.

      ~ Brianna vs. Narcisse ~

      Der Fall kam ihr wie eine Ewigkeit vor, als sie jedoch die meergrauen Augen aufschlug, starrte sie in das seltsam vertraute Gesicht eines Schwarzbären. Die gefletschten säbelartigen Zähne, die dunkle Schnauze oder die rauen Tatzen, die ihr über die nackten Arme scheuerten, konnten die Rothaarige nicht über den warmen, freundlichen Blick der dunkelbraunen Augen hinwegtäuschen. Sie hatte Barceló bereits erkannte, noch ehe er das Maul zum ohrenbetäubenden Schmerzensschrei öffnete.
      „Meiner Generation hat man noch beigebracht, dass Gefühle in einem Kampf nichts zu suchen haben. Sengoku muss in der Ausbildung seiner Rekruten echt weich geworden sein!“, ertönte plötzlich die Stimme eines Mannes, den die Schatzjägerin nicht zuordnen konnte. Dem Schrei des Schwarzbären folgte ein Schwall warmen Blutes, der sich über Briannas nachtblaues Oberteil ergoss, ehe sie aus der geborgenen Umarmung seiner Tatzen gerissen wurde und hart über den völlig zerstörten Boden schlitterte. Sofort versuchte sie sich aufzurappeln, als das Brüllen des Raubtiers ein weiteres Mal ertönte. Das nächste, was ihre meergrauen Augen auffangen konnten, war die Silhouette des Vizeadmirals, der sich mit erhobenen Pranken auf eine grotesk wirkende Person stürzte, dessen Nasenspitze einen wild wirbelnden Propeller darstellte.
      Mühselig richtete sie sich auf und stellte fest, dass das Steckenpferd noch immer fest in ihrer rechten Hand ruhte. Hatte sie es beim Angriff auf den Koloss nicht verloren? Von diesem Gedanken endgültig in die Realität zurückgeholt, legte sie den Kopf in den Nacken und konnte ein glückseliges Lächeln nicht verkneifen. Sie hatten es geschafft. Es war ihnen und Kyu tatsächlich gelungen, Narcisse zu besiegen.
      „Oh mein Gott, Kyu!“
      Die Worte waren ihr vollkommen unabsichtlich als bestürzter Schrei über die Lippen gehuscht, als die Antwort des blonden Fuchs nur wenige Meter hinter ihr ertönte und den unendlich langen Schreckmoment in ein überschwängliches Gefühl der Freude verwandte.
      „Ich habe dir doch gesagt, dass du dir keine Sorgen mehr um mich zu machen brauchst!“, schmunzelte der Fuchs, der sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht anfeixte. „Gemeinsam haben wir diesem Goldheini aber ordentlich in den Arsch getreten, oder?“
      Briannas Tränen der Erleichterung und der Freude hatten sich gerade erst in ihren Augen gesammelt, als sich ihre Nackenhaare elektrisiert aufstellten. Es war, als wäre ihr ein eiskalter Windhauch durch sämtliche Glieder gefahren. Nur einen Sekundenbruchteil später blinzelte sie die winzigen Tränen fort, ehe die Stimme ertönte, welche ihre Gewissheit in todernste Gewissheit verwandelte.
      „Hochmut kommt vor dem Fall, mein sehr geehrter Fuchs!“
      Die Schatzjägerin hatte nicht einmal mehr die Möglichkeit, ihren Kameraden zu warnen, denn sie befanden sich bereits in Mitten der glänzenden Falle, die eigentlich Zeichen ihres Triumphs hätte sein sollen. Zum zweiten Mal an diesem Tage musste sie mitansehen, wie sich das feste Gold auf seinen zähflüssigen Weg machte, um zu seinem Herren zurückzukehren. Doch dieses Mal war nicht sie im Netz der goldenen Spinne, sondern der einzige Mensch auf Erden, den sie bedingungslos liebte.

      Kyu selbst erkannte die Gefahr erst, als die Falle bereits zugeschnappt war. Das Gold legte sich in edlen Fesseln, um seine Tatzen, doch das schien ihm nicht zu genügen. Aus jedem glänzenden Partikel, welches das Licht der Gaslaternen, der Leuchtreklamen oder sogar der schwachen Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch Wolkendecke, Gestein und Asche kämpften, widerspiegelte, sah er die aristokratischen Gesichtszüge des CP8-Agenten aufblitzen. In hämischer Freude legte sich das Gold über sein blondes Fell, versteifte seine Glieder, stoppte die Bewegungen seiner Schwänze, ehe sein ganzer Körper in einen goldenen Mantel gehüllt war, der ihn zu ersticken drohte. Sein Kopf war das einzige, was der gefräßigen Legierung bisher entgangen war, als sich der Körper des weißblonden Mannes plötzlich aus dem goldenen Mantel zu schälen schien. Selbstzufrieden tätschelte er Kyu über das verbliebene Fell zwischen seinen Ohren, ehe sich seine vollen Lippen zu ihm herunterbeugten und ihm heißes Gift zuflüsterten.
      „Möchtest du dich nicht von Brianna verabschieden, ehe sie mit mir gehen wird? Ich wette, dass ihr das viel bedeuten würde.“
      Seine eisblauen Augen blitzen auf und seine schlanken Finger drehten den steifen Nacken des Fuchses unsanft in Richtung der Rothaarigen, die mit panisch geweiteten Augen dem Schauspiel der letzten Sekunden gefolgt war.
      „Brianna“, setzte Kyu stotternd an, „...töte den Mistkerl!!!“
      Enttäuscht richtete Narcisse sich auf und in dem Moment, indem seine schlanken Finger von dem Fuchs abließen, schnappte sich das gefräßige Gold das, worauf es die letzten Sekunden ungeduldig gewartet haben. Die goldene Legierung schloss sich nun auch noch um den Schädel des Schatzjägers und verwandelten ihn damit endgültig zur lebenden Statue aus purem Gold.
      Narcisse richtete sich indes den Kragen seines schneeweißen Wollmantels, der ihn bis zu den Knien reichte, schlug ihn hoch, sodass die Krempe nun fast mit seinen markanten Wangenknochen schloss, ehe er gönnerhaft die Arme ausbreitete.
      „Können wir nun endlich gehen, Brianna?“

      Hier geht es mit Kapitel 137 weiter!


    • Antwort auf Fanpost & Doublefeature erschienen

      So während ich beim Crossover-Kapitel irgendwie gar nicht weiterkomme, gingen diese zwei Kapitel mir ausnahmsweise mal wieder lockerflockig von der Hand.
      Das soll dann auch als Einleitung genügen :D

      @Bo

      -Bo- schrieb:


      Es ist doch immer wieder schön, wenn man einen Beitrag zu einem Kapitel verfasst, nur um dann festzustellen, dass dein nächstes Kapitel einen Großteil des besagten Beitrags ganz abgebrüht für obsolet erklärt. Kommt in dieser eklatanten Dimension sicher auch nicht allzu oft vor. xD

      Tja manchmal ist es wirklich so tragisch. Ich wollte dir schon ein Mitleidskärtchen schreiben oder so, aber du wirst darüber hinwegkommen^^

      -Bo- schrieb:

      Sancho hat selbstredend von der Kaktusfrucht gegessen oder einer Frucht, die ihm ein kaktusähnliches Aussehen verleiht, womit nur noch ein Esel und der Tequila fehlen, um diese große Persiflage auf dass schöne Mexiko perfekt zu machen. ;)
      Im besten Sinne überrascht bin ich aber von Urs, der mit dem Nadelkissen tatsächlich mehr oder weniger den Boden aufwischt, ohne große Verletzungen davonzutragen. Die paar Piekser und Schläge, die er kassiert hat, zähle ich bei einem Berg wie Urs nicht dazu. Da stellt sich jetzt die Frage, ob Sancho in Punkto Kampfkraft schlichtweg hinter Rebekah und Barcelo (und dem Golem und Safran und Sophie?/) und den anderen zurücksteht, oder Urs wirklich zu einer der stärksten Sünden zu zählen ist. Die zweite Option habe ich bisher nämlich noch kein einziges Mal bedacht, wohl seinem eher semi-eindrucksvollen Kopfgeld geschuldet. So oder so habe ich aber dennoch das Gefühl, dass Urs in den nächsten Kapiteln fallen wird. Mit Micalçyk setzt du ihm immerhin einen Gegner vor die Nase, dessen Einführung und ganze Aufmachung stark nach tragender Figur riechen. Oder zumindest gewichtigerer Figur, wenn man die Andeutungen über seine Vergangenheit bedenkt und deinen Kommentar, dass du den Charakter magst. Manchmal bedingt sich sowas halt, wie ich aus Erfahrung sagen kann.^^
      Aber auch Urs scheint eine schillernde Vergangenheit gehabt zu haben. Von welcher Hölle redet er? Impel Down? Oder gehört auch Urs zu jenen Verbrechern, denen weit schlimmere Strafen angetan wurden/werden mussten? Zudem reden er und Sancho wie ehemalige Kameraden oder Freunde - ist über Urs’ Vergangenheit schon etwas bekannt? Bin mir da gerade etwas unsicher.^^
      Jedenfalls hatte besonders Urs letzter Satz über die Hölle einen äußerst deliziös-faden Beigeschmack, der Lust auf mehr macht. Also wie es eigentlich mit allen Sins der Fall ist. ;)

      Ja ihr lagt alle mit euren Vermutungen gar nicht so falsch, obwohl das ganze wohl ein wenig metaphorisch deuten kann. Urs zählt allerdings jetzt auch nicht zu den Charakteren, die von mir eine ähnliche Charaktertiefe erhalten haben, wie ein paar der anderen Todsünden. Der kleine Flashback und die Andeutungen der voherigen Kapitel sollen das ganze einfach nur ein wenig weiter abstecken. Immerhin geht es ja noch um die Schatzjäger als Protgaonisten^^

      -Bo- schrieb:

      Zu Marc gibt es zum Einen zu sagen, dass ich dessen Kampf gegen Xiniu schon gar nicht mehr auf dem Schirm hatte. xD
      So ist das aber wohl einfach, wenn man einen Charakter nicht so~ sehr mag, während einen andere Charaktere mehr interessieren. Mea culpa.
      Mit Silas hast du, denke ich, aber einen passenden Gegenpart gefunden, sowohl in Sachen Kampfstil, als auch im Design. Ein Schwertkämpfer sollte immerhin genau die richtige Gelegenheit für Marc darstellen, seine neue Kampfkombi aus Dreizack und Mecha-Arm zu optimieren oder zumindest noch wärmer mit ihr zu werden.

      Ja ich denke, dass das wohl der Hauptgrund ist. So wie ich mit Makoto nicht warm werde bei OB ist wohl das der Hauptgrund. Aber muss ja auch nicht so sein. Nicht jeder der Charaktere muss Begeisterungsstürme hervorrufen. Zeigt ja nur, dass meine Charaktere auch polarisieren^^

      -Bo- schrieb:

      Rebekah hat tatsächlich Teufelskräfte, wie erwartet, und scheint gebündeltes Sternenlicht zu nutzen oder ähnliches. Frage: Besitzt sie ein Schwert, das die Sternenenergie leitet oder nutzt sie ein Elementarschwert wie z.B. Kizaru gegen Rayleigh?
      Ich bezweifle jedenfalls, dass sie auf lange Sicht gegen Colere und Järv bestehen kann, sodass hier entweder noch ein weiterer Verbündeter erscheint (wo ist eigentlich Barcelo? Brianna retten?) oder der Kampf anderweitig unterbrochen wird (ich hätte jedenfalls nichts dagegen, Colere und Järv weiterhin in der Handlung zu wissen^^).

      Ja Rebekah hat Teufelskräfte und der Hauptunterschied zu Kizaru wird in erster Linie sein, dass sie keine Logia besitzt. Wird auch noch weitere kleinere Aspekte geben, aber so besitzt auch ein Elementarschwert, um deine explizite Frage zu beantworten ;)

      -Bo- schrieb:


      Dass du die Zwillinge nicht in diesem Arc von der Bildfläche verschwinden lässt, war mir eigentlich klar, finde ich im Nachhinein auch gut so. Sollen die beiden Drecksgören ruhig mit ansehen, wie ihre liebe „Mama“ und der ganze verkorkste Rest ihrer verrückten und/oder hirnmanipulierten Sippschaft untergehen. Die beiden haben es verdient, mit der gleichen physischen und psychischen Brutalität abzutreten oder zu fallen, die sie ausgeteilt haben, und sei es erst am Ende deiner Story. Lass sie leiden. xD
      Dennoch war es ein verlockendes Gedankenspiel, als Drake sich den kleinen Träumerinnen genähert hat. Auch schön zu sehen, dass Kyu sich (noch) nicht allzu sehr verändert hat. Jetzt nicht nur innerhalb deiner Geschichte, sondern auch in Hinblick auf das Crossover, wo die Szene mit Brianna und Baretta ähnlich ablief. Die Hemmungen, die Kyu nach wie vor gegen das Töten hegt, egal wie verdorben und böse das Opfer auch zu sein scheint, macht ihn einfach aus. Er wird diese Hemmung früher oder später verlieren müssen, und sei es auch nur für eine Notsituation, aber für den Moment bin ich über die gute und philanthropische Natur des Fuchses sehr erfreut. :)

      Ja Kyu hat sich in der Zeit verändert, er ist gereift, aber er ist dennoch nicht so verändert, dass er seine gute Seite verloren hat. Etwas, was im nächsten Arc noch stärker zum tragen kommen wird ;)

      -Bo- schrieb:


      Wer war eigentlich der erste, der das vermutet hatte? Ich glaube qoii war es gewesen, der damals diese Theorie aufstellte, der ich mich dann zeitweise sogar anschloss, bis sie im gemeinsamen Einvernehmen zu den Akten gelegt wurde? Wieso wurde das aus den Augen verloren? Weil du es geschickt inszeniert hast, darum. ;)
      Doch was steckt nun hinter alledem? Kol hat Reue und ein schlechtes Gewissen gezeigt, nachdem er Brianna zurücklassen musste. Er war über die Abweisung durch seinen Vater betroffen. Wie kann er der kaltblütige Soziopath sein, der Menschenleiber als Spielbretter missbraucht und ein perfides Katz-und-Maus-Spiel mit Brianna spielt?
      Soll es so etwas einfaches, aber verzwicktes wie eine dissoziative Persönlichkeitsstörung sein? Gibt es den Kurator Kol, in dem der Harlekin schlummert oder umgekehrt? Wie konnte Kol diese Doppelidentität überhaupt derart gut verheimlichen? Er hat soziale Bindungen, im Beruf wie auch Privatleben. Am Ende sind seine Reisen als Kurator zu Auktionen und Forschungszwecken eher Grabraube und Diebstähle gewesen, sodass das Museum die Majorität seiner Ausstellungsstücke zurückgeben muss. xD
      Witzig, aber immerhin eine Möglichkeit, wie Kol seine Taten verschleiern konnte.

      Aber die eigentlich wichtige Frage ist doch: Weiß Kol, dass er der Harlekin ist und wenn ja, kann er sich an dessen Taten erinnern? Es wäre schon arg pervertiert, wenn Kol sich seiner zweiten Identität bewusst ist und um deren Treiben weiß, erinnert man sich an die Szene im Keller, vor der verstümmelten Leiche. Wobei dieses Bild verstörend ist, egal wie Kol letztlich tickt: Kol tröstet die vor den Taten des Harlekins ohnmächtige und von dessen Grausamkeit gebrochene Brianna, obwohl er selbst all dieses Leid über sie gebracht zu haben. Abartig und wundervoll böse, besonders, wenn er sich dessen bewusst ist.
      Letztlich bin ich mir aber noch nicht sicher, ob Kol tatsächlich konform mit den Taten des Harlekins geht. Vielleicht weiß er von seiner dunklen Seite und hat sich dieser schlichtweg gefügt, weil er über die Jahre gemerkt hat, ihr unterlegen bzw. nicht gewachsen zu sein? Oder -andere Richtung- Kol wird Stück für Stück vom Harlekin verdrängt. Wer weiß, vielleicht wird Kol nie wieder in Erscheinung treten. Bisher zeigte sich der Harlekin stets in Verkleidung, nun hat CO sein wahres Gesicht gesehen - die Tarnung ist vorbei, die Maskerade zumindest insoweit aufgeflogen, dass Kol sein geordnetes Leben (wenn man trotz des Vigilanten von geordnet sprechen will) nicht fortführen kann. Damit hat dieser Persönlichkeitsstrang, Nikolas, eigentlich keinen „Nutzen“ mehr für den Harlekin.

      Kann auch sein, dass ich mich zu sehr in diese gespaltene Persönlichkeit verbeiße. Wohlmöglich ist Kol einfach ein Soziopath, der die ganze Zeit über mit allen Menschen in seiner Umwelt gespielt hat. Aber dann müsstest du halt eine Erklärung für seine Reue und inneren Monologe liefern, als es um Brianna und seinen Vater ging. Diese galten immerhin nur ihm selbst und es gab keine Zuhörer, denen er etwas vormachen musste. Daher bleibe ich erstmal bei der Persönlichkeitsstörung, in welcher Form und Ausprägung auch immer.^^

      Ich muss diese sehr guten Ausführungen bezüglich Kol leider zusammenfassen und muss auch leider mit einem Schmunzeln verbleiben. Vieles ist wahr, vieles ist falsch und das war von mir auch so beabsichtigt. Ich denke, dass euch die Auflösung/Erklärung, die sicher noch in diesem Arc folgen wird, allerdings zusagen wird. Zumindest hoffe ich das :D
      All deine Fragen/Anmerkungen/etc. werden jedoch noch aufgeklärt werden :)

      -Bo- schrieb:


      Tja, ein Kapitel, das mich auf vielen Ebenen begeistert zurücklässt. Auch ohne die schlussendliche Enthüllung des Harlekins wäre ich zufrieden gewesen, da du immerhin sehr, sehr viele meiner kleinen zuvor geäußerten Problemchen aufgelöst und geklärt hast, aber durch dieses Ende setzt das Kapitel noch einmal eine ganze Schippe drauf. Tolle Arbeit! :)

      Danke. Freut mich, dass es dir gefällt :)

      @qoii

      qoii schrieb:

      Manchmal bin ich von meinen Fähigkeiten selber überrascht bis entsetzt. ^^
      Da sitzt man vor dem PC und beim Stichwort Nadelkissen kommt einem die Stachelfrucht in den Sinn. "Nee die gibt es doch schon, die hatte Miss Doublefinger ." Dann fängt man an zu überlegen, was es noch (für Tiere) mit Stacheln gibt und hat plötzlich das Bild eines Kaktus vor Augen. "Jo passt irgendwie zur Herkunft des Charakternamens, mach mal einen Witz darüber "...und dann stimmt das sogar noch. 8|
      Schade das Lotto nicht auf eine ähnliche Art funktioniert. :pinch:

      Dann würde ich mich auf jeden Fall noch einmal mit dir in Verbindung setzen :P

      qoii schrieb:

      Trotz dieser interessanten Frucht hat Sancho keine Chance gegen Urs. Die Hölle von der dieser spricht, dürfte eigentlich nur Impel Down sein. Besonders nachdem ich die Vermutung aufgestellt hatte, dass auf seiner Mütze das Wappen von Impel Down zu sehen ist und du darauf, mit einer deiner Antworten eingegangen bist, aus denen man zum einen die Begeisterung/Erstaunen herauslesen kann, dass ich den Hinweis verstanden habe. Aber auch gleichzeitig den Ärger darüber, dass du die Bombe nicht selber platzen lassen konntest. ;)

      Woher sich Sancho und Urs kennen könnten bzw. warum sie alte Kumpane sind könnte mehrere Möglichkeiten haben. Zum einen wissen wir nicht, wie gut die Verbindung zwischen den Wächtern von ID und der Marine sind, wobei ich dies eher weniger glaube. Viel interessanter ist die Tatsache, das Sancho mal Kopfgeldjäger war, woher er auch Drake kennt. Was wenn Urs ebenfalls früher dieser Profession nachgegangen ist und ähnlich wie Sancho schließlich den Beruf, für ein festes Einkommen und einen trockenen Schlafplatz, gewechselt hat. Dies würde zwar nicht erklären, woher er sein KG hat oder wie er zur SALIGIA gekommen ist, aber so gäbe es eine "Kumpane Verbindung" zu Sancho und die Herkunft der Mütze wäre auch geklärt. Vielleicht war Urs mit den Arbeitsbedingungen nicht einverstanden und ist deswegen abgehauen oder er hat zu oft im Dienst geschlafen :sleeping: .

      Aufklärung erfolgt ja im ersten Teilkapitel. Viele richtige Punkte haben du und Bo ja schon erwähnt und es ist wohl so eine kleine Symbiose der vielen unterschiedlichen Ideen, die ihr hattet.

      qoii schrieb:


      Rebekah TK würde ich bis jetzt am ehesten als eine Sternenlichtversion der Lichtfrucht interpretieren. Derzeit wirkt es so, als hätte sie gegen Colere und Järv ziemliche Probleme. Colere scheint eine ziemlich gute Rüstungshakinutzerin zu sein, da sie das (Sternen-)Lichtschwert abfangen konnte. Järv hingegen beweist, dass er mit seiner Frucht nicht nur feste Gegenstände und Luft aufsaugen und zurückschleudern kann, sondern auch TF- Attacken.

      RIchtig.

      qoii schrieb:


      Der sicher sehr unterhaltsame Kampf Drake gegen die Todeszwillinge wird derweil auf den Herzköniginnen-Arc verschoben oder zumindest wirkt es bis jetzt so. Schade um dem Kampf, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und mit den Sünden nebst Harlekin haben wir auch so schon genug interessante Gegner. Denn ich gehe mal stark davon aus, dass die Zwillinge bald abgeholt werden.

      Sie haben noch eine Heimfahrgelegenheit offen, ja :D

      qoii schrieb:

      Und dann die Überraschung, oder ist es doch keine... Kol ist der Harlekin.
      Ich hatte ihn schon ziemlich am Anfang in Verdacht, aber du hast es nach und nach meisterlich geschafft, mich davon abzubringen :thumbup: . Nicht nur dadurch, dass er durch den nemëischen Löwen faktisch eine dritte Identität hat, die so manches Verdächtige verhalten erklärt hatte, nein auch seine Sorgen um Brianna, nachdem er sie zurückgelassen hatte wirkten echt. Hat er wirklich wie Bo vermutet eine gespaltene Persönlichkeit wie Cavendish. Machte er sich nur Sorgen, dass Brianna, nachdem sie die Marine bekommen hatte, nicht mehr mit Narcisse in Kontakt treten könnte. Bewundert er sie wirklich so, dass er sie selber in einer Auseinandersetzung bezwingen/beseitigen will. Liebt er einfach den Kampf um Artefakte gegen sie oder ist er einfach nur ein großes A. Dazu wissen wir einfach noch zu wenig über ihn, aber wenn er nicht nur von der WR mit der Beschaffung des Horizontes beauftragt worden ist, sonder letztendlich die WR auch vernichtet haben möchte, denn immerhin ist sie in gewisser weise auch für die Zerstörung seiner Heimat verantwortliche, dann braucht auch er Brianna um die Prophezeiung war werden zu lassen...
      Man man man so viele wenns und abers um den Harlekin, da muss ich wohl einfach auf weitere Informationen warten. 8o

      Er ist und bleibt ein Mysterium. Ihr werdet euch noch ein paar Kapitel gedulden müssen, bis ihr die endgültige Erklärung erhaltet ;)

      qoii schrieb:


      Das Kapitel war mal wieder extraklasse, besonders wegen der erwarteten Enthüllung die letztendlich dann doch wieder unerwartet war. ^.^

      Sehr schön, dass mir das gelungen ist. Solche Momente sind immer heikel, da sie ja lange vorbereitet werden und die Erwartungen dementsprechend hoch sind^^

      Viel Spaß beim Lesen!

    • Bevor ich die Tage doch wieder keine Zeit finde versuche ich noch diesen Kommentar zu schreiben, der wohl eher eine Art Zusammenfassung werden wird. Einfach weil mir die Zeit fehlt und meine Konzentration derzeit sowieso im Arsch ist. Immerhin Sorge ich für Fairness, bei Bo musste ich ja auch in der „heißen Phase“ des letzten Arcs pausieren. :P

      Tja wo fange ich an? Die Kampfpaarungen haben in den letzten Kapiteln häufige Wechsel erlebt, zeitweise doch recht verwirrend. Soll aber nicht als wirklicher Kritikpunkt gesehen werden. In Kämpfen in denen mehrere Gruppen aufeinandertreffen ist dies für gewöhnlich so. Die Kampfpaarungen stehen auch noch nicht gänzlich fest, ein paar sind noch offen.

      Überrascht haben mich in den letzte Kapiteln die Todsünden. So macht sich Järv anscheinend Sorgen um Colere, Silas will sich an Marc dafür rächen etwas mit Eris gehabt zu haben, Envy macht sich Sorgen um Eris und einige weitere Details die mir sehr gut gefallen haben. Auch die Tatsache, dass SALIGIA aufgrund von Katerina ins Leben geführt wurde... macht die Figur interessanter als sie eh schon ist.
      Colere hat mir gerade im letzten Kapitel extrem gut gefallen, dieses Bild wie sie die zugenähten Lippen wieder öffnet und Drake mit einem blutverschmierten Lächeln entgegentritt und die Beißerchen entblößt – geil. Ihre Geschichte ist kurz, aber für mich ausreichend. So sehr Pinel Senior auch versucht hat ihren Zorn zu unterdrücken – er ist kläglich gescheitert. Der Junior hingegen schien sie gemocht zu haben, tut es in gewissen Zügen noch immer.
      Urs... ist irgendwie nicht so meine Figur, ich kann nichts mit ihm anfangen auch wenn Dofla ihn für die SALIGIA angeheuert hat, ich werde mit ihm nicht warm. Interessanter Punkt ist hier, dass die Beiden sich in Jaya getroffen haben, als Dofla Bellamy bestraft hat.

      Die Hintergrundgeschichte um Eris und Narcisse und wie sie zu denen wurden die sie jetzt sind: Erstklassig ^^ Gerade Eris hat hier einen großen Schritt in Richtung Sympathie gemacht. Ich mochte ihre Figur zwar vorher schon, aber mit ihrer Vergangenheit hat sich da doch noch mehr getan. Wie sie in den letzten Kapiteln aufgetreten ist, dieser Wechsel zwischen Engel und loderndem Zorn. Ich würde behaupten dass sie in der Hinsicht auch die Sünde Coleres sein könnte. Allerdings passt die Wolllust doch definitiv mehr zu ihr.
      Eris unfreiwillige Parallele zu ihrer Mutter wird sehr deutlich. Sobald sie in Rage ist, ist sie unberechenbar.
      Wichtige Frage wäre hier für mich, um welchen Ring es sich gehandelt hat den sie für Medea entwendet hat. Derzeit kann ich mir noch keinen Reim darauf machen. Bleibt wie immer im Hinterköpfchen – bis qoii das Mysterium wieder auflöst. ;) Ich bin mir gerade unsicher, aber Thalia diente nur als Leihmutter mit der befruchteten Eizelle Medeas, oder hab ich da was falsch verstanden? Die rotblonden Haare der Kinder müssten schließlich von Medea stammen. Also quasi die befruchtete Eizelle Medeas in Thalia eingepflanzt etc. Sie spricht auch davon, dass es trotzdem IHRE Kinder sind – auch wenn sie keinen Bezug zu diesen hat. Da musste ich jetzt nochmal nachhacken... Auch wenn es wohl keine Rolle mehr spielt. ^^
      Im Übrigen hatte ich die Vermutung, dass Medea Eris und Narcisse zurück geholt hat, nicht nur um sie zu demütigen, sondern auch einfach weil Narcisse für sie die Antiken Schriften übersetzen kann ohne Fragen der anderen Himmelsdrachen herauszufordern. Allerdings sind da ein paar Denkfehler mit drin, was mir durchaus bewusst ist. Z.B. dass die Tenrryubito die Schriften lesen dürfen etc. Mit dem Absatz wurde dann auch klar, warum er so auf Kaisas Tattoos reagiert hat.
      Zur Prophezeihung, Kronos und Co wurde schon so viel geschrieben, dass ich mir das schenke (siehe Einleitung). Die ganze Aufmachung hat mir aber gefallen und das Drumherum.

      Aloe hat derweil kurzerhand das Asylum dem Boden gleich gemacht und ersetzt Marc im Kampf gegen Envy. Wird Zeit das die Kleine zeigt was sie so kann. Da sie die Winde/Luft beherrscht sieht der Kampf doch recht vielversprechend für sie aus.
      Kaisa trifft auf Järv und Dädaus hat noch mit Eris zu tun... Marc muss sich mit dem „Befreier deiner Sünden“ Silas auseinandersetzen. Der Mann hat es nicht leicht xD
      Kyu sucht und findet Brianna in der Obhut Narcisse und auch Barcelo ist nicht fern...
      Zu den Kämpfen weiß ich nicht wirklich etwas zu sagen, die letzten Kapitel hatten so viel Infos, dass die Kämpfe bei mir etwas untergehen.
      Super fand ich die Parallele von Kyus geschockter Reaktion bezüglich des Tötens anderer Menschen/Lebewesen im Vergleich zum Crossover. Ein nettes Detail ^^

      Brianna wird als Auserwählte bezeichnet die die Tennryubito stürzen wird. Die Muttergefühle die sie hegt sind so gegensätzlich zu denen Medeas, dass es klar ist, das Narcisse von ihr so fasziniert ist und warum Eris so sehr sehr hasst. Die Gefühle Briannas sind stärker als die normaler Mütter, sonst hätte es auch eine andere Mutter die Auserwählte werden können. Der brennende Zorn der auf der Tafel beschrieben wird wurde entfesselt. Doch was ist mit „Hätte durch einen einzigen Blick besänftigt werden können!“? Der Blick der Tochter? Der Satz hat mich irgendwie stutzig gemacht. Hätte, sollte, könnte, müsste, würde, wäre... alles schon vorbei, daher spielt der Satz womöglich auch keine Rolle mehr... Vielleicht kommt mir da bei Gelegenheit noch eine Idee, mal sehen.

      Orville und Micalcyk (dessen TF ich ziemlich genial finde) zerstören die unterirdische Decke. Nach dem Hölleninferno wieder ein Bild epischen Ausmaßes. Wie von Bo bereits erwähnt, da hast du einfach Talent für. Der kurze Kampf war super, schade dass er schon so schnell vorbei war. Dafür trifft Micalcyk nun auf Urs. Und Urs scheint ein ehemaliger Schützling Barcelos gewesen zu sein. Die Personen vor Ort haben in erschreckender Anzahl und Häufigkeit die Seiten gewechselt. Von Kopfgeldjäger zum Marine, vom Marine zur Triade, von der Marine zur Piraterie und andersherum. Besonders Kaisa ist bisher schon in jeder Einheit gewesen, mit Ausnahme der Triade. Ganz schön durcheinander. Da stellt sich mir die Frage, ob nicht einige als Spione fungieren könnten oder auf welche Seite wer wirklich steht.

      Last but not least... Kol. Da brat mir doch einen nen Storch – mit der Tatsache dass ich ihn schon als Harlekin abgeschrieben hatte, traf mich der „WTF“ Moment extrem unerwartet. Respekt. :D Gut, ich habe mich von Anfang an mit qoiis Theorie nicht so anfreunden können, weil Kols Gedanken so widersprüchlich zum Harlekin sind, aber für gewöhnlich bin ich sowieso eher Naiv und Gutgläubig den meisten Menschen gegenüber die mir begegnen – bis sie mir das Gegenteil beweisen. Zählt es zu meinen Schwächen – ich steh dazu! xD
      Gut... Zu diversen Persönlichkeitsstörungen haben sich die Anderen schon geäußert.
      Er stellt sich nun Rebekah gegenüber – die bisher eine recht enttäuschende Figur macht. Ihre TF hat in jedem Fall Potenzial.

      Viele Personen und Wendungen habe ich nicht erwähnt, so habe ich die Triade ganz außen vor gelassen und mich zu einigen Dingen nur sehr kurz geäußert. Das heißt nicht, dass ich sie nicht gut fand, sie rückten aufgrund anderer Sachen und Zeitmangel einfach nur weiter in den Hintergrund. Gerade Micalcyk wurde sehr gut eingeführt und auch die sprachlichen Mittel hatten wieder einige Glanzmomente.

      Mit diesen Worten schließe ich meinen Kommentar und hoffe auch bei Bo bald aufholen zu können, was sich aber noch eine Weile hinziehen könnte...
    • Wer soll im nächsten Arc näher in den Mittelpunkt rücken? 4
      1.  
        Brianna (0) 0%
      2.  
        Kyu (1) 25%
      3.  
        Dädalus (0) 0%
      4.  
        Marc (2) 50%
      5.  
        Kaisa (0) 0%
      6.  
        Drake (1) 25%
      7.  
        Aloë (0) 0%
      Hey Leute,

      neues Kapitel ist zwar schon auf dem Wege, aber der Clockwork-Orange-Arc befindet sich in der finalen Phase und es geht bei mir schon heiß her, was die Planung für den folgenden Arc betrifft.
      In diesem, der mir aus verschiedenen Gründen enige kreative Freiheiten bietet, habe ich viel Freiraum, was die Darstellung von Charakteren betrifft.
      Von daher wollte ich von meinen Lesern einfach mal wissen, von wem man sich im nächsten Arc mehr Screentime und damit verbundene Informationen, Kämpfe, etc. erhofft.

      Liebe Grüße
      Vexor

    • Acedia et Ira

      Wow, nach deinem Beitrag zu meinem neuen Kapitel fiel mir erst so richtig auf, dass dein neuer Arc bereits 40 Kapitel umfasst. Respekt. In gewisser Weise beruhigt mich das sogar ungemein, da mich allmählich der Verdacht beschleicht, dass mein Arc ähnliche Ausmaße annehmen wird bzw. annehmen muss, wenn ich alles abarbeiten will. Was ich damit sagen will: Keine Sorge wegen der Kapitelzahl, wichtiger ist der Inhalt. :)

      Werten wir das mal als einleitende Worte und widmen uns gleich den Kapiteln.
      Acedia, Urs. Ich muss hier Lyca etwas zustimmen, dass mich die Trägheit nun auch nicht vom Hocker gerissen hat, was aber wohl einfach der Tatsache geschuldet ist, dass das Motiv der Todsünden in meiner FF auch noch auftauchen wird (unterschwellig) und meine "Trägheit" zu den wohl ausgereiftesten Figuren meiner ganzen Geschichte zählt. Im direkten Vergleich kann Urs da natürlich nicht mithalten, was aber auch überhaupt nicht der Anspruch ist. Urs und seine Geschichte passen extrem gut zusammen und bilden eine schöne Einheit, die sowohl die im Volksmund assoziierte Faulheit als auch den depressiven Müßiggang, den dieses Laser eigentlich aufgreift, abdeckt. Dass Urs jetzt keine Ikone deiner FF wird, ist dir wohl sowieso klar, weshalb es hier eh nicht mehr viel zu sagen gibt. Den Gastauftritt von Flamingo fand ich recht erfrischend, auch wenn ich den Paradiesvogel nun nicht in jedem Arc sehen muss, was aber mit dem vergangenen Dress Rosa-Jahr zusammenhängen dürfte. Nichtsdestotrotz eine ansprechende Hintergrundgeschichte, die Urs gerade nahe genug in unsere Köpfe dringen lässt, um seinen Kampf gegen den Golem auf einer höhere Stufe zu heben. Gute Arbeit. :)

      Rebekah schlägt sich meiner Meinung nach mehr als wacker gegen ihre anfänglichen drei Gegner. Zumal man hier auch bedenken muss, dass mit Colere und Järv wahrscheinlich zwei der stärksten Todsünden gegen sie agieren. Zumindest deuten deine späteren Kampfpaarungen mit Drake und Kaisa an, hier zwei der besseren Agenten der SALIGIA vor uns zu haben, stellen der Kraken und die Ex-Agentin doch deine bis dato stärksten Protagonisten. Dies betrachtend leistet Rebekah eine grandiose Vorstellung, insbesondere nach dem Auftauchen des Harlekins. Kol resp. der Joker deiner FF scheinen übrigens eine Art Harz-Frucht oder sowas gefuttert zu haben. Wurde das schon bestätigt? Oder hatte qoii das schon erraten? Habe jedenfalls das Gefühl, diese Idee schon mal anderweitig vernommen zu haben. Wie auch immer. xD
      Die Konstellation Kol vs. Rebekah finde ich insofern interessant, dass beide miteinander direkt nicht viel abzumachen haben. Nur eine Sache verbindet Rebekah und Kol/den Harlekin - Die Beziehung zwischen Barcelo und Brianna. Der Harlekin will an Brianna ran, Barcelo will die Schatzjägerin retten und Rebekah ist die engste Vertraute des Hünen…weißt du, worauf ich hinaus will? ;)

      Spielen wir mein Gedankenspiel mal weiter - ich werfe in den Raum: Der Harlekin tötet Rebekah. Welche Folgen hätte das für die weitere Handlung? Nun ist nicht bekannt, was mit Sophie passiert ist, aber gemäß des Falles, dass die Enkelin (Oder Nichte?) des Genius der Weltregierung einen gewissen Wert (für die Triade z.B.) hat, könnte das Mädchen zu einem McGuffin werden. Zuzüglich zu Rebekahs hypothetischem Tod also mehr als genug Gründe für Barcelo (und Micalçyk) der Story erhalten zu bleiben. Zwar ist noch nicht bekannt, wie es um Sancho und Safran steht, allerdings denke ich, dass mindestes letzterer das Zeitliche gesegnet haben sollte. Schlicht, weil es die soziopathische Effizienz des Harlekin untermauerte. Sancho lasse ich erstmal außen vor, seine Verletzungen eigentlich wirkten nicht tödlich.

      Alles natürlich sehr vage und zweifelhaft, aber der Gedanke kam mir bei dieser Kampfpaarung sofort. Warum Rebekah gegen den Harlekin in den Ring schicken? Simples Binden zwei Figuren an einen Ort, bis sich ihre wahre Rolle enthüllt? Wahrscheinlich. Dennoch…
      Momentan sehe ich für Kol einfach größere Chancen, auf den nächsten Arc hinzuleiten bzw. sein perfides Katz-und-Maus-Spiel mit Brianna wenigstens einen weiteren Arc fortzusetzen. Immerhin wirft die Variable "Kol=Harlekin" alles über den Haufen, was die Dynamik zwischen den Schatzjägern bisher ausgemacht hat. Und ich möchte noch sehen, wohin diese führt.^^
      Aber gut, Gedankenspiele eben.


      Kommen wir wieder zur realen Handlung und zur zweiten Sünde, die in diesem Doppel ihre maßgebliche Charakterisierung erhält.
      Im Gegensatz zu Urs hätte Colere definitiv Kultcharakter gehabt. Ich liebe ihr Design, ihre Aufmachung, die Idee hinter der Figur. Umso bedauerlicher finde ich, dass du sie relativ zügig behandelst.
      Bevor ich das ausführe, möchte ich sagen: Nach dem Lesen spaltete sich meine Kritikerseele in zwei Perspektiven mit zwei Meinungen: Bo, der Horizon-Leser und Bo, der FF-Autor.

      Wie gesagt, ich LIEBE Colere. Allein ihre Optik und die Idee ihrer zerstörten Mund- und Kieferpartie, die zusammengenähten Lippen, das verbrannte, blutig eiternde Fleisch, das in ihrem manischen Anfall aufreißt und die scharfen Haifischzähne entblößt - gnadenlos brillant, ästhetischer Gore der Extraklasse. Eine Szene, die Colere für mich auf eine Stufe mit Katherina und Narziss hebt, was große Auftritte angeht und zumindest Järv als einen Liebling meiner Sünden den Rang streitig macht. Mein blutdurstiges Herz keuchte vor Entzücken auf. Leider konnte ihr Hintergrund dieser Szene ebenso wenig gerecht werden wie die quasi nicht existente Vorbereitung auf eben jene. Was ich versuche zu sagen ist, dass ihr manischer Ausbruch -so geil und ikonisch er auch inszeniert war- nur schwer nachvollziehbar auf mich wirkte. Als hätte ich die Kapitel verpasst, die sich intensiver mit dem Zorn beschäftigt hatten. Drake und Colere haben keinerlei Beziehung zueinander und Drakes Frage, was ihr denn angetan wurde, kam für mich jetzt nicht sonderlich echt rüber. Eher so, als hättest du hier eine Überleitung gebraucht, die Coleres Ausbruch rechtfertigt. Sprich, das Ergebnis war grandios, der Weg dahin eher mittelprächtig. Es hätte hier im Vorfeld einfach mehr Aufmerksamkeit auf Colere gelegt werden müssen, um diese perfekte Szene auch gebührend würdigen zu können. Klar, Drake spricht direkt ihre Vergangenheit an und in der Schwarzhaarigen hat sich bestimmt viel Wut angestaut, ich kann es schon nachvollziehen. Aber irgendetwas fehlte einfach und das machte mir zu schaffen. Eben weil ich die Figur so toll finde.
      -Das war jetzt Bo, der Horizon-Leser. Der Autor in mir geht an die ganze Sache nämlich eher objektiv ran, kann über die subjektive Epicness der Figur Colere hinwegsehen und versteht, dass du hier augenscheinlich weder die Intention, noch den Anspruch, noch groß Möglichkeiten hattest, Colere in den Mittelpunkt zu rücken. Wie einleitend gesagt, hat der Arc bereits jetzt eine stattliche Länge erreicht, er besaß und besitzt unzählige relevante Plots und Subplots, beinhaltet Action wie Emotion gleichermaßen und stellt generell wichtige Weichen für den Verlauf der kommenden Handlung.
      Nicht alle Sins können das Niveau einer Charakterstudie besitzen, bisher hast du dich diesbezüglich für die Zwillinge entschieden, was vollkommen okay ist. Klar ist es schade, wenn man als Leser einen oberflächlichen Favoriten hat und dieser dann nicht die Beachtung bekommt, die man sich erhofft - aber so ist es halt. Man kann nicht allen Figuren tief schürfende, seelenexponierende Persönlichkeitswelten zuschreiben, nicht allen eine überbordende Relevanz verleihen. Daher möchte ich auch nicht, dass obiger Teil als tatsächlicher Kritikpunkt gewertet wird. Als Autor einer eigenen FF kann ich die schlussendliche Inszenierung der Figur und aller vorangegangenen Hinleitungen absolut nachvollziehen und nehme sie als konsequente Notwendigkeit hin. Und kann damit zufrieden sein. Aber dennoch bleibt der Leser in mir, der fernab aller Logik rein subjektiv über deiner Geschichte und deinen Charakteren brütet, leider etwas ernüchtert zurück.
      Das ist aber auch nicht schlimm, immerhin bleibt Horizon so ein Wechselbad der Gefühle und unterhält auf mehreren Ebenen, wie es halt auch mit Marc der Fall ist oder Luca oder all den anderen Figuren, zu denen man ein gespaltenes Verhältnis hat. Halb ja, halb nein und am Ende passt alles. ;)

      Ganz kurz noch zu Silas vs. Marc: Übertreibst du es nicht etwas mit Silas’ "Sünden austreiben"-Geschwafel? Mittlerweile haben wahrscheinlich selbst die Pixel meines Bildschirms kapiert, dass Silas ein Büßer vor dem Herren ist und es als seine hehre Pflicht ansieht, die Welt von der Sünde zu läutern.^^ Ist jetzt nicht böse gemeint, grob betrachtet gefällt mir der Charakter des Silas nämlich extrem gut. Meiner Meinung nach hätte es nur etwas weniger von den Wörtern "Sünder", "Sünde" und "sündigen" auch getan. Das restliche Geschwätz, wie Marc es nennt, fand ich zugegeben erstaunlich ansprechend. Nur dieser ständige Bezug auf "Sünde" störte mich irgendwie. Es sind zwar nur vier Erwähnungen, diese fallen aber aufgrund ihrer gedrungenen Lage in den fünf Mal, die Silas das Wort ergreift, eben doch recht stark auf. Vielleicht ist es aber auch ein Running Gag, wer weiß. Dann will ich nichts gesagt haben. xD


      Ich denke, das sollte genug sein. Die Punkte, die mir persönlich wichtig waren, habe ich ausreichend erläutertet und ich hoffe, speziell in Bezug auf Colere konnte ich meine Gedanken einigermaßen rüberbringen. Wenn nicht - PM. xD
      Die Kapitel haben mir sehr gut gefallen, mit tollen Kampfeinlagen, mal mehr und mal weniger überraschenden Wendungen und natürlich der Charakterisierung zweier Todsünden, die ich als solche positiv bewerte.
      Abgesehen davon hast du mit dem Ausbruch des Zorns wieder eine weitere Szene in deinem Portfolio, der man wortlos Tribut zollen muss.
      Weiter so! :)


    • Antwort auf Fanpost & 131.Kapitel erschienen

      So meine Lieben,

      hier gibt es erst einmal die Antwort auf eure Kommentare, ehe ihr Kapitel 131 lesen dürft :)

      @Lyca

      Lyca schrieb:

      Bevor ich die Tage doch wieder keine Zeit finde versuche ich noch diesen Kommentar zu schreiben, der wohl eher eine Art Zusammenfassung werden wird. Einfach weil mir die Zeit fehlt und meine Konzentration derzeit sowieso im Arsch ist. Immerhin Sorge ich für Fairness, bei Bo musste ich ja auch in der „heißen Phase“ des letzten Arcs pausieren. :P

      Ich freue mich immer wieder, wenn du vorbeischaust. Egal, ob das in der heißen Phase ist oder nicht ;)

      Lyca schrieb:

      Überrascht haben mich in den letzte Kapiteln die Todsünden. So macht sich Järv anscheinend Sorgen um Colere, Silas will sich an Marc dafür rächen etwas mit Eris gehabt zu haben, Envy macht sich Sorgen um Eris und einige weitere Details die mir sehr gut gefallen haben. Auch die Tatsache, dass SALIGIA aufgrund von Katerina ins Leben geführt wurde... macht die Figur interessanter als sie eh schon ist.
      Colere hat mir gerade im letzten Kapitel extrem gut gefallen, dieses Bild wie sie die zugenähten Lippen wieder öffnet und Drake mit einem blutverschmierten Lächeln entgegentritt und die Beißerchen entblößt – geil. Ihre Geschichte ist kurz, aber für mich ausreichend. So sehr Pinel Senior auch versucht hat ihren Zorn zu unterdrücken – er ist kläglich gescheitert. Der Junior hingegen schien sie gemocht zu haben, tut es in gewissen Zügen noch immer.
      Urs... ist irgendwie nicht so meine Figur, ich kann nichts mit ihm anfangen auch wenn Dofla ihn für die SALIGIA angeheuert hat, ich werde mit ihm nicht warm. Interessanter Punkt ist hier, dass die Beiden sich in Jaya getroffen haben, als Dofla Bellamy bestraft hat.

      Das "Problem" an den Todsünden ist wohl, dass ich selber eine eigene FF mit ihnen hätte schreiben können. Ich musste das dann auch irgendwie runterbrechen und dann kann es schon sein, dass da vielleicht ein paar Sympathiepunkte liegengeblieben sind. Obowhl man ja sowieso sagen muss, dass man nicht immer jede Person mögen kann. Daher setze ich hinter Urs einfach mal ein Häkchen. Er hat seine Aufgabe erfüllt, ist aber so oder so nicht meine Lieblingsfigur :D

      Lyca schrieb:

      Die Hintergrundgeschichte um Eris und Narcisse und wie sie zu denen wurden die sie jetzt sind: Erstklassig ^^ Gerade Eris hat hier einen großen Schritt in Richtung Sympathie gemacht. Ich mochte ihre Figur zwar vorher schon, aber mit ihrer Vergangenheit hat sich da doch noch mehr getan. Wie sie in den letzten Kapiteln aufgetreten ist, dieser Wechsel zwischen Engel und loderndem Zorn. Ich würde behaupten dass sie in der Hinsicht auch die Sünde Coleres sein könnte. Allerdings passt die Wolllust doch definitiv mehr zu ihr.
      Eris unfreiwillige Parallele zu ihrer Mutter wird sehr deutlich. Sobald sie in Rage ist, ist sie unberechenbar.
      Wichtige Frage wäre hier für mich, um welchen Ring es sich gehandelt hat den sie für Medea entwendet hat. Derzeit kann ich mir noch keinen Reim darauf machen. Bleibt wie immer im Hinterköpfchen – bis qoii das Mysterium wieder auflöst. ;) Ich bin mir gerade unsicher, aber Thalia diente nur als Leihmutter mit der befruchteten Eizelle Medeas, oder hab ich da was falsch verstanden? Die rotblonden Haare der Kinder müssten schließlich von Medea stammen. Also quasi die befruchtete Eizelle Medeas in Thalia eingepflanzt etc. Sie spricht auch davon, dass es trotzdem IHRE Kinder sind – auch wenn sie keinen Bezug zu diesen hat. Da musste ich jetzt nochmal nachhacken... Auch wenn es wohl keine Rolle mehr spielt. ^^
      Im Übrigen hatte ich die Vermutung, dass Medea Eris und Narcisse zurück geholt hat, nicht nur um sie zu demütigen, sondern auch einfach weil Narcisse für sie die Antiken Schriften übersetzen kann ohne Fragen der anderen Himmelsdrachen herauszufordern. Allerdings sind da ein paar Denkfehler mit drin, was mir durchaus bewusst ist. Z.B. dass die Tenrryubito die Schriften lesen dürfen etc. Mit dem Absatz wurde dann auch klar, warum er so auf Kaisas Tattoos reagiert hat.
      Zur Prophezeihung, Kronos und Co wurde schon so viel geschrieben, dass ich mir das schenke (siehe Einleitung). Die ganze Aufmachung hat mir aber gefallen und das Drumherum.

      Ich bin sehr froh, dass dir das zugesagt hat. Das Kapitel hatte mich auch wirklich eines an Kraft und Nerven gekostet, weswegen ich ganz froh bin, dass euch das gefallen hat.
      Ja mit Narcisse hast du sogar noch einen wichtigen Punkt getroffen, den ich damals bei meiner Ausführung vergessen habe! Gute Arbeit! :)

      Lyca schrieb:


      Aloe hat derweil kurzerhand das Asylum dem Boden gleich gemacht und ersetzt Marc im Kampf gegen Envy. Wird Zeit das die Kleine zeigt was sie so kann. Da sie die Winde/Luft beherrscht sieht der Kampf doch recht vielversprechend für sie aus.
      Kaisa trifft auf Järv und Dädaus hat noch mit Eris zu tun... Marc muss sich mit dem „Befreier deiner Sünden“ Silas auseinandersetzen. Der Mann hat es nicht leicht xD
      Kyu sucht und findet Brianna in der Obhut Narcisse und auch Barcelo ist nicht fern...
      Zu den Kämpfen weiß ich nicht wirklich etwas zu sagen, die letzten Kapitel hatten so viel Infos, dass die Kämpfe bei mir etwas untergehen.
      Super fand ich die Parallele von Kyus geschockter Reaktion bezüglich des Tötens anderer Menschen/Lebewesen im Vergleich zum Crossover. Ein nettes Detail ^^

      Das wird wohl auch noch ein paar Kapitel so weiter gehen. Kampfkapitel sind meistens immer etwas inhaltsarm^^

      Lyca schrieb:


      Brianna wird als Auserwählte bezeichnet die die Tennryubito stürzen wird. Die Muttergefühle die sie hegt sind so gegensätzlich zu denen Medeas, dass es klar ist, das Narcisse von ihr so fasziniert ist und warum Eris so sehr sehr hasst. Die Gefühle Briannas sind stärker als die normaler Mütter, sonst hätte es auch eine andere Mutter die Auserwählte werden können. Der brennende Zorn der auf der Tafel beschrieben wird wurde entfesselt. Doch was ist mit „Hätte durch einen einzigen Blick besänftigt werden können!“? Der Blick der Tochter? Der Satz hat mich irgendwie stutzig gemacht. Hätte, sollte, könnte, müsste, würde, wäre... alles schon vorbei, daher spielt der Satz womöglich auch keine Rolle mehr... Vielleicht kommt mir da bei Gelegenheit noch eine Idee, mal sehen.

      Der Satz spielt durchaus noch eine Rolle, so wie jeder einzelene der Prophezeiung :D

      Lyca schrieb:


      Orville und Micalcyk (dessen TF ich ziemlich genial finde) zerstören die unterirdische Decke. Nach dem Hölleninferno wieder ein Bild epischen Ausmaßes. Wie von Bo bereits erwähnt, da hast du einfach Talent für. Der kurze Kampf war super, schade dass er schon so schnell vorbei war. Dafür trifft Micalcyk nun auf Urs. Und Urs scheint ein ehemaliger Schützling Barcelos gewesen zu sein. Die Personen vor Ort haben in erschreckender Anzahl und Häufigkeit die Seiten gewechselt. Von Kopfgeldjäger zum Marine, vom Marine zur Triade, von der Marine zur Piraterie und andersherum. Besonders Kaisa ist bisher schon in jeder Einheit gewesen, mit Ausnahme der Triade. Ganz schön durcheinander. Da stellt sich mir die Frage, ob nicht einige als Spione fungieren könnten oder auf welche Seite wer wirklich steht.

      Ja ist das Leben nicht voller Intrigen und Verrat? Stimmt die Häufung ist mir noch gar nicht so aufgefallen, aber vermehrt sich wohl, wenn man das alles so geballt liest^^

      Lyca schrieb:


      Last but not least... Kol. Da brat mir doch einen nen Storch – mit der Tatsache dass ich ihn schon als Harlekin abgeschrieben hatte, traf mich der „WTF“ Moment extrem unerwartet. Respekt. :D Gut, ich habe mich von Anfang an mit qoiis Theorie nicht so anfreunden können, weil Kols Gedanken so widersprüchlich zum Harlekin sind, aber für gewöhnlich bin ich sowieso eher Naiv und Gutgläubig den meisten Menschen gegenüber die mir begegnen – bis sie mir das Gegenteil beweisen. Zählt es zu meinen Schwächen – ich steh dazu! xD
      Gut... Zu diversen Persönlichkeitsstörungen haben sich die Anderen schon geäußert.
      Er stellt sich nun Rebekah gegenüber – die bisher eine recht enttäuschende Figur macht. Ihre TF hat in jedem Fall Potenzial.

      Man muss bei Rebekah bedenken, dass hier zwei Top Killer/Piraten antreten, die auf jeden Fall auf dem Niveau eines Zoros/Sanjis sind und dazu noch der Harlekin, der von einer starken Logiafähigkeit gegessen hat. Ich denke, dass da auch andere nicht besser ausgesehen hätten.

      Lyca schrieb:


      Viele Personen und Wendungen habe ich nicht erwähnt, so habe ich die Triade ganz außen vor gelassen und mich zu einigen Dingen nur sehr kurz geäußert. Das heißt nicht, dass ich sie nicht gut fand, sie rückten aufgrund anderer Sachen und Zeitmangel einfach nur weiter in den Hintergrund. Gerade Micalcyk wurde sehr gut eingeführt und auch die sprachlichen Mittel hatten wieder einige Glanzmomente.

      Keine Sorge. Selbst wenn sie dir nicht gefallen hätten, ist das durchaus legiitim.
      Danke erst einmal für deinen kommentar :)

      @Bo

      -Bo- schrieb:


      Wow, nach deinem Beitrag zu meinem neuen Kapitel fiel mir erst so richtig auf, dass dein neuer Arc bereits 40 Kapitel umfasst. Respekt. In gewisser Weise beruhigt mich das sogar ungemein, da mich allmählich der Verdacht beschleicht, dass mein Arc ähnliche Ausmaße annehmen wird bzw. annehmen muss, wenn ich alles abarbeiten will. Was ich damit sagen will: Keine Sorge wegen der Kapitelzahl, wichtiger ist der Inhalt. :)

      Ja. Wäre wohl auch durch diverse, längere Pausen zwischendurch auch nicht so anstrengend gewesen, aber naja was solls. Augen zu und durch ist mein Motto für den Rest des Arcs :D

      -Bo- schrieb:

      Werten wir das mal als einleitende Worte und widmen uns gleich den Kapiteln.
      Acedia, Urs. Ich muss hier Lyca etwas zustimmen, dass mich die Trägheit nun auch nicht vom Hocker gerissen hat, was aber wohl einfach der Tatsache geschuldet ist, dass das Motiv der Todsünden in meiner FF auch noch auftauchen wird (unterschwellig) und meine "Trägheit" zu den wohl ausgereiftesten Figuren meiner ganzen Geschichte zählt. Im direkten Vergleich kann Urs da natürlich nicht mithalten, was aber auch überhaupt nicht der Anspruch ist. Urs und seine Geschichte passen extrem gut zusammen und bilden eine schöne Einheit, die sowohl die im Volksmund assoziierte Faulheit als auch den depressiven Müßiggang, den dieses Laser eigentlich aufgreift, abdeckt. Dass Urs jetzt keine Ikone deiner FF wird, ist dir wohl sowieso klar, weshalb es hier eh nicht mehr viel zu sagen gibt. Den Gastauftritt von Flamingo fand ich recht erfrischend, auch wenn ich den Paradiesvogel nun nicht in jedem Arc sehen muss, was aber mit dem vergangenen Dress Rosa-Jahr zusammenhängen dürfte. Nichtsdestotrotz eine ansprechende Hintergrundgeschichte, die Urs gerade nahe genug in unsere Köpfe dringen lässt, um seinen Kampf gegen den Golem auf einer höhere Stufe zu heben. Gute Arbeit. :)

      Da hatte ich auch nie einen anderen Anspruch. Urs war defintiv eine der Sünden, für die ich die wenigste Entwicklungszeit aufgewendet habe. Kann man auch sehr gut daran sehen, dass bis zur Mitte des Aurora Archipel-Arcs ich mir nicht sicher war, ob und welche Teufelskraft er tragen sollte, während Narcisse, Ëris, Järv, Colère und Envy bereits seit Beginn der Story etabliert waren (teilweise schon vor einigen Protagonisten).
      Der kurze Flashback sollte - ähnlich wie bei allen anderen, folgenden Sünden - einfach nur einen kurzen Umriss über den Werdegang der Person geben. Nicht mehr und nicht weniger.
      Und keine Sorge. Das ist vermutlich der letzte geplante Auftritt von Flamingo :D

      -Bo- schrieb:


      Rebekah schlägt sich meiner Meinung nach mehr als wacker gegen ihre anfänglichen drei Gegner. Zumal man hier auch bedenken muss, dass mit Colere und Järv wahrscheinlich zwei der stärksten Todsünden gegen sie agieren. Zumindest deuten deine späteren Kampfpaarungen mit Drake und Kaisa an, hier zwei der besseren Agenten der SALIGIA vor uns zu haben, stellen der Kraken und die Ex-Agentin doch deine bis dato stärksten Protagonisten. Dies betrachtend leistet Rebekah eine grandiose Vorstellung, insbesondere nach dem Auftauchen des Harlekins. Kol resp. der Joker deiner FF scheinen übrigens eine Art Harz-Frucht oder sowas gefuttert zu haben. Wurde das schon bestätigt? Oder hatte qoii das schon erraten? Habe jedenfalls das Gefühl, diese Idee schon mal anderweitig vernommen zu haben. Wie auch immer. xD
      Die Konstellation Kol vs. Rebekah finde ich insofern interessant, dass beide miteinander direkt nicht viel abzumachen haben. Nur eine Sache verbindet Rebekah und Kol/den Harlekin - Die Beziehung zwischen Barcelo und Brianna. Der Harlekin will an Brianna ran, Barcelo will die Schatzjägerin retten und Rebekah ist die engste Vertraute des Hünen…weißt du, worauf ich hinaus will? ;)

      Ja das habe ich bei Lyca schon erwähnt und du trifft es auf den Punkt. Rebekah sieht sich hier in einer eindeutigen Unterzahl gegen drei sehr mächtige Charaktere. Ich finde auch, dass sie sich dafür sehr gut schlägt und jetzt wo ihr Gegner auf 1 reduziert ist, wird sich erst wirklich zeigen, was sie kann (oder eben nicht^^).
      Kols Teufelsfrucht wurde bisher nicht offiziell benannt, aber wird defintiv in die Richtung gehen.

      -Bo- schrieb:


      Spielen wir mein Gedankenspiel mal weiter - ich werfe in den Raum: Der Harlekin tötet Rebekah. Welche Folgen hätte das für die weitere Handlung? Nun ist nicht bekannt, was mit Sophie passiert ist, aber gemäß des Falles, dass die Enkelin (Oder Nichte?) des Genius der Weltregierung einen gewissen Wert (für die Triade z.B.) hat, könnte das Mädchen zu einem McGuffin werden. Zuzüglich zu Rebekahs hypothetischem Tod also mehr als genug Gründe für Barcelo (und Micalçyk) der Story erhalten zu bleiben. Zwar ist noch nicht bekannt, wie es um Sancho und Safran steht, allerdings denke ich, dass mindestes letzterer das Zeitliche gesegnet haben sollte. Schlicht, weil es die soziopathische Effizienz des Harlekin untermauerte. Sancho lasse ich erstmal außen vor, seine Verletzungen eigentlich wirkten nicht tödlich.

      Ja es wird Tote in diesem Arc geben. Ich kann dir aber noch nicht sagen, wer das ist ;)

      -Bo- schrieb:


      Alles natürlich sehr vage und zweifelhaft, aber der Gedanke kam mir bei dieser Kampfpaarung sofort. Warum Rebekah gegen den Harlekin in den Ring schicken? Simples Binden zwei Figuren an einen Ort, bis sich ihre wahre Rolle enthüllt? Wahrscheinlich. Dennoch…
      Momentan sehe ich für Kol einfach größere Chancen, auf den nächsten Arc hinzuleiten bzw. sein perfides Katz-und-Maus-Spiel mit Brianna wenigstens einen weiteren Arc fortzusetzen. Immerhin wirft die Variable "Kol=Harlekin" alles über den Haufen, was die Dynamik zwischen den Schatzjägern bisher ausgemacht hat. Und ich möchte noch sehen, wohin diese führt.^^
      Aber gut, Gedankenspiele eben.

      Da kann ich noch nicht viel dazu sagen. Ich denke nach dem heutigen Kapitel sollte klar sein, dass die Twists noch nicht vorüber sind.

      -Bo- schrieb:


      Kommen wir wieder zur realen Handlung und zur zweiten Sünde, die in diesem Doppel ihre maßgebliche Charakterisierung erhält.
      Im Gegensatz zu Urs hätte Colere definitiv Kultcharakter gehabt. Ich liebe ihr Design, ihre Aufmachung, die Idee hinter der Figur. Umso bedauerlicher finde ich, dass du sie relativ zügig behandelst.
      Bevor ich das ausführe, möchte ich sagen: Nach dem Lesen spaltete sich meine Kritikerseele in zwei Perspektiven mit zwei Meinungen: Bo, der Horizon-Leser und Bo, der FF-Autor.

      Darauf gehe ich dann jetzt auch gesondert ein.

      -Bo- schrieb:


      Wie gesagt, ich LIEBE Colere. Allein ihre Optik und die Idee ihrer zerstörten Mund- und Kieferpartie, die zusammengenähten Lippen, das verbrannte, blutig eiternde Fleisch, das in ihrem manischen Anfall aufreißt und die scharfen Haifischzähne entblößt - gnadenlos brillant, ästhetischer Gore der Extraklasse. Eine Szene, die Colere für mich auf eine Stufe mit Katherina und Narziss hebt, was große Auftritte angeht und zumindest Järv als einen Liebling meiner Sünden den Rang streitig macht. Mein blutdurstiges Herz keuchte vor Entzücken auf. Leider konnte ihr Hintergrund dieser Szene ebenso wenig gerecht werden wie die quasi nicht existente Vorbereitung auf eben jene. Was ich versuche zu sagen ist, dass ihr manischer Ausbruch -so geil und ikonisch er auch inszeniert war- nur schwer nachvollziehbar auf mich wirkte. Als hätte ich die Kapitel verpasst, die sich intensiver mit dem Zorn beschäftigt hatten. Drake und Colere haben keinerlei Beziehung zueinander und Drakes Frage, was ihr denn angetan wurde, kam für mich jetzt nicht sonderlich echt rüber. Eher so, als hättest du hier eine Überleitung gebraucht, die Coleres Ausbruch rechtfertigt. Sprich, das Ergebnis war grandios, der Weg dahin eher mittelprächtig. Es hätte hier im Vorfeld einfach mehr Aufmerksamkeit auf Colere gelegt werden müssen, um diese perfekte Szene auch gebührend würdigen zu können. Klar, Drake spricht direkt ihre Vergangenheit an und in der Schwarzhaarigen hat sich bestimmt viel Wut angestaut, ich kann es schon nachvollziehen. Aber irgendetwas fehlte einfach und das machte mir zu schaffen. Eben weil ich die Figur so toll finde.

      Das kann ich zwar nachvollziehen und würde es als Leser bestimmt auch so sehen, aber das Problem ist bei mir in diesem Arc wirklich ein zeit- und platzmangel. Wie ich bereits einmal geschrieben habe, sind die Todsünden bei mir Charaktere, die in meinem Kopf ebenso viel GEschichte, Tiefe und Emotionen liefern (könnten) wie die Protagonisten. Ein Potential, welches ich auch durchaus ausgeschöpft hätte, wenn der Clockwork-Orange Arc - wie in meiner Urplanung der Geschichte - auch der finale Arc gewesen wäre. Ich kann durchaus verstehen, dass man mehr zu ihr hätte erfahren wollen, aber das war leider nicht möglich.
      Der Auslöser ist auch nicht direkt Drakes Frage, sondern etwas viel subtileres. Der Verlust des Tuches und die Entblößung ihrer Narben sind der eigentliche Trigger, der alles aufgestaute hochkochen lässt. Die schockierte Frage des Meermanns ist hierbei nicht mehr als ein kleiner Tropfen, aber das wahre Trauma wird doch die Enthüllung aufgerissen. Ich habe nämlich besonders darauf geachtet, dass Colère immer mit Tuch beschrieben wird, welches sie wirklich nie abnimmt. Außer wenn sie alleine ist und isst. Vielleicht kam der Trigger von daher etwas missverständlich rüber.

      -Bo- schrieb:

      -Das war jetzt Bo, der Horizon-Leser. Der Autor in mir geht an die ganze Sache nämlich eher objektiv ran, kann über die subjektive Epicness der Figur Colere hinwegsehen und versteht, dass du hier augenscheinlich weder die Intention, noch den Anspruch, noch groß Möglichkeiten hattest, Colere in den Mittelpunkt zu rücken. Wie einleitend gesagt, hat der Arc bereits jetzt eine stattliche Länge erreicht, er besaß und besitzt unzählige relevante Plots und Subplots, beinhaltet Action wie Emotion gleichermaßen und stellt generell wichtige Weichen für den Verlauf der kommenden Handlung.
      Nicht alle Sins können das Niveau einer Charakterstudie besitzen, bisher hast du dich diesbezüglich für die Zwillinge entschieden, was vollkommen okay ist. Klar ist es schade, wenn man als Leser einen oberflächlichen Favoriten hat und dieser dann nicht die Beachtung bekommt, die man sich erhofft - aber so ist es halt. Man kann nicht allen Figuren tief schürfende, seelenexponierende Persönlichkeitswelten zuschreiben, nicht allen eine überbordende Relevanz verleihen. Daher möchte ich auch nicht, dass obiger Teil als tatsächlicher Kritikpunkt gewertet wird. Als Autor einer eigenen FF kann ich die schlussendliche Inszenierung der Figur und aller vorangegangenen Hinleitungen absolut nachvollziehen und nehme sie als konsequente Notwendigkeit hin. Und kann damit zufrieden sein. Aber dennoch bleibt der Leser in mir, der fernab aller Logik rein subjektiv über deiner Geschichte und deinen Charakteren brütet, leider etwas ernüchtert zurück.
      Das ist aber auch nicht schlimm, immerhin bleibt Horizon so ein Wechselbad der Gefühle und unterhält auf mehreren Ebenen, wie es halt auch mit Marc der Fall ist oder Luca oder all den anderen Figuren, zu denen man ein gespaltenes Verhältnis hat. Halb ja, halb nein und am Ende passt alles. ;)

      Wie gesagt das kann ich verstehen und ich persönlich denke, dass die Informationen, die wir haben, genügen. Zumal sowieso schon Ermüdungserscheinungen bezüglich der Flashbacks geäußert wurden. Wie du schon geschrieben hast, ist der Arc bereits so voll und ich musste ihn mir jetzt sogar noch einmal komplett selber durchlesen, damit auch ja keines der kleinen roten Fädchen liegen lasse, die noch offen sind, dass das nicht nur eine rein rationale Begründung war, sondern eben auch eine, die ich bei einem kürzen Arc - wie oben erläutert - getroffen hätte.

      -Bo- schrieb:


      Ganz kurz noch zu Silas vs. Marc: Übertreibst du es nicht etwas mit Silas’ "Sünden austreiben"-Geschwafel? Mittlerweile haben wahrscheinlich selbst die Pixel meines Bildschirms kapiert, dass Silas ein Büßer vor dem Herren ist und es als seine hehre Pflicht ansieht, die Welt von der Sünde zu läutern.^^ Ist jetzt nicht böse gemeint, grob betrachtet gefällt mir der Charakter des Silas nämlich extrem gut. Meiner Meinung nach hätte es nur etwas weniger von den Wörtern "Sünder", "Sünde" und "sündigen" auch getan. Das restliche Geschwätz, wie Marc es nennt, fand ich zugegeben erstaunlich ansprechend. Nur dieser ständige Bezug auf "Sünde" störte mich irgendwie. Es sind zwar nur vier Erwähnungen, diese fallen aber aufgrund ihrer gedrungenen Lage in den fünf Mal, die Silas das Wort ergreift, eben doch recht stark auf. Vielleicht ist es aber auch ein Running Gag, wer weiß. Dann will ich nichts gesagt haben. xD

      Ist mir persönlich nicht so stark aufgefallen, aber liegt wohl daran, dass ich die Figurenzeichnung in den kurzen Szenen immer weiter vorantreiben muss und der Kontrast dann vielleicht deutlicher wird, wenn das Avaritia-Kapitel erscheint. Werde da aber drauf achten in Zukunft. Danke.

      -Bo- schrieb:


      Ich denke, das sollte genug sein. Die Punkte, die mir persönlich wichtig waren, habe ich ausreichend erläutertet und ich hoffe, speziell in Bezug auf Colere konnte ich meine Gedanken einigermaßen rüberbringen. Wenn nicht - PM. xD
      Die Kapitel haben mir sehr gut gefallen, mit tollen Kampfeinlagen, mal mehr und mal weniger überraschenden Wendungen und natürlich der Charakterisierung zweier Todsünden, die ich als solche positiv bewerte.
      Abgesehen davon hast du mit dem Ausbruch des Zorns wieder eine weitere Szene in deinem Portfolio, der man wortlos Tribut zollen muss.
      Weiter so! :)

      Ja Danke. Ich werde mir die Kritikpunkte auf jeden Fall zu Herzen nehmen und in Zukunft noch genauer drauf achten :)



      Ansonsten wünsche ich euch allen viel Spaß beim Lesen :)

    • 129.Kapitel: Acedia bis 131.Kapitel: Der Koloss von Rhodos

      Schon schade, wenn die eigene Zeit einfach nicht reicht, um mit dem Kommentar rechtzeitig fertig zu werden :( .
      Auch wenn es sich durch deine Antwort an Bo fast erledigt hat, lasse ich mal meine bereits ausformulierten Gedanken zu Mingo und seinen Verbindungen drin.

      Lyca und Bo haben es bereits angemerkt, das Schicksal der Trägheit kann nicht mit dem von Narcisse und Eris mithalten, aber dass muss es gar nicht. Viel interessanter bei ihm sind die möglichen Hintergründe und Verbindungen, welche sich aus seiner Anwerbung ergeben oder sollte ich besser sagen, aus der Person die ihn angeworben hat ^.^ . Wieso ist Mingo als Anwerber für die SALAGIA unterwegs und was kann sich daraus alles ergeben.

      Zunächst zur zeitlichen Einordnung. 1515 hatte Mingo schon DR übernommen und muss deswegen auch schon ein Samurai sein, weiterhin hat auch schon das Mittsommernachtsfest stattgefunden, beides im Jahr 1514. Weiterhin müsste auch die SALAGIA schon fünf Jahre bestehen, womit Urs sicher nicht die erste Trägheit sein dürfte

      Was bedeutet es jetzt aber, dass Mingo Urs für die SALAGIA anwirbt, bzw es klingt eher so, als würde er ihm einen Platz dort beschaffen und dafür (irgendwann) eine Gegenleistung fordern. Aber wie passt Mingo überhaupt darein, was bedeutet dies für seine Rolle in deinem FF, in welcher Verbindung steht er zu den Gruppierungen in deinem FF, denn er wird Urs sicher nicht nur aus Spaß an der Freude aufgesucht haben.

      Dazu bleibt natürlich erst die Frage, ob die SALAGIA eine komplett eigenständige Truppe sind, auch irgendwie Teil der Triade oder ihr zumindest (ohne ihr wissen) Unterstehen. Immerhin wurde sie nur auf dem Vorschlag von Katharian hin gegründet und diese gehört nun mal zu der Triade, wobei wenn die 5 Weisen die fünf Propheten sind dann... OK lassen wir mal den Strang >Für wen arbeiten die SALAGIA< beiseite. Aber bis jetzt wissen wir immer noch nicht, wie sie ihre Kontrollchips deaktivieren konnten, also werden sie wahrscheinlich nicht komplett auf eigene Rechnung arbeiten.

      Also zurück zu Mingo, wenn die SALAGIA etwas mit der Triade zu tun haben, dann könnte Mingo ebenfalls eine Teil von ihr sein, oder zumindest geschäftliche Beziehungen zu ihr haben. Er wirbt Urs an und seine Formulierungen um den Gefallen deute ich ganz klar in die Richtung, dass er mit Urs einen Informanten/ einen seiner Leute, bei den SALAGIA haben möchte. Ob dies jetzt auf eigene Rechnung oder eben auf Wunsch der Triade geschieht kann man da fast bei Seite lassen.

      Weiter im Text, es könnte aber auch einfach nur sein, dass sich Mingo und Narcisse auf ihre Weise gut verstehen und "Freunde" sind. Beide sind ehemalige WR, die von ihresgleichen verraten wurden und die Welt bzw. die WR brennen sehen wollen. Also ist es am Ende nur ein Freudenschaftsdienst?

      Ich glaube eher weniger, denn Mingo taucht jetzt schon das zweite mal in einer relativ prominenten Nebenrolle auf. Das erste mal auf dem Archipel, als er von dort die nötigen Infos für seine spätere Smile Produktion bekommt und nun die Sache mit Urs. Mingo dürfte in deinem FF-Geflecht sicher noch eine wichtige und prominente Rolle spielen und ich habe bis jetzt noch nicht mal alle Möglichkeiten aufgeführt, wie er in die komplizierten Verflechtungen deiner Gruppierungen hineinpassen könnte. (Dieser Absatz scheint sich aber schon fast erledigt zu haben)

      Das Colere ein Hai-Fischmensch, die kleine Schwester von Arlong ist, war dann doch eine Überraschung. Darauf, dass in jeder guten Gruppierung ein Fischmensch nicht fehlen darf, bin ich überhaupt nicht mehr gekommen ;) . Mit Drake hat sie aber den richten Gegner bekommen, nicht nur, dass sie zum selben Volk gehören, sie wurden Beide durch Menschen gequält, seelisch verwundet und "verrückt gemacht", sie durch Pinels Vater und er durch Dr. Grusel. Nur in ihrer Persönlichkeit Unterscheiden sich, während sie still ist, handelt es sich bei Drake um eine Quasselstrippe, wie er auch schon selbst bemerkt hat. Die anderen Punkte, die mir noch aufgefallen sind, wurden durch Bo und Lyca so wie deine Antwort bereits Erledigt. Auch bei den Gedanken zu Silas kann ich mich Bo anschließen. Währenddessen ist Marc auf dem besten Wege ein Cyborg zu werden, nach dem Verlust seinen Armes, könnte jetzt bald sein Bein fällig werden. :D

      Bei Eris merkt man immer mehr, dass ihre Erlebnisse doch mehr Spuren in ihrer Persönlichkeit hinterlassen haben, als man Anfangs dachte. Wirkte sie bis jetzt meist einfach nur wie die pure Wollust, kommt nun immer mehr ihr Furien-anteil zur Geltung. Interessant könnte ihre Bemerkung zu Briannas Mutter sein. Allerdings dürfte Eris sie nie selber kennengelernt haben, denn zu dieser Zeit war Erins noch ein einfaches Tenryuubito Kind und danach mit ihrem Bruder als Sklavin auf TW. Andererseits darf man nicht vergessen, dass Briannas Mutter keines natürlichen Todes gestorben ist. Wenn die Linie ihrer Mutter etwas mit dem Horizont zu tun hat, könnte aber Medea etwas mit ihrem Tod zu tun haben. Sofern wir davon ausgehen, dass es nicht die Grimm-Linie ist, welche mit dem Horizont verbunden ist, sonder die von Briannas Mutter. Kennen wir eigentlich ihren Vor- und ihrem Mädchennamen? Denn warum sollte Eris sonst die (prophezeite) Brianna mit ihrer Mutter vergleichen. Die Grimms, also die Linie von Briannas Vater, hat zwar etwas mit der Himmels-Bibliothek und dem Grimoire zu tun, aber bis jetzt wurde glaube ich nicht bestätigt, dass dies auch etwas mit dem Horizont zu tun hat.

      Brianna schlägt sich für ihre Verhältnisse erstaunlich gut gegen den Koloss. Zwar ist das Zeichen ihrer Ablehnung gegen die Prophezeiung mit der Zerstörung der Steintafel schön symbolisch, allerdings sorgt nur die Zerstörung des Schriftstückes nicht dafür, dass sie sie nicht in Erfüllung geht wird oder sollte man besser sagen könnte. Trotzdem ist Narcisse entsprechend sauer auf sie und will sie zur Sicherheit beseitigen, allerdings kommt ihm Barcelo in die Quere und auch über Orvilles auftauchen ist er nicht begeistert. Deswegen könnte man davon Ausgehen, dass die SALAGIA zumindest nichts mit der Herzkönigin und dem Lord zu tun hat. Denn sonst würden sie nicht jemanden Schicken um die Prophezeiung in die eignen Hände zu bekommen. Zusätzlich ist es noch auffällig, dass Orvill darüber beschied weiß, welche Fakten die WR zu den Sinclair-Geschwister bekannt sind, aber dazu später mehr. Ich bin gespannt, wie die Triade auf die Nachricht über die Zerstörung der Steintafel reagiert, bzw. ihre Anführer. Die Herzkönigin war schon vorher nicht von Brianna begeistert, aber sie stand unter dem Schutz des Lords, mal schauen was sich da noch entwickelt. ^.^

      Etwas ratlos bin ich im Bezug zum Angriff von Barcello auf Orville. So weit ich mich entsinnen kann, dürfte er nichts mit dem Begriff Triade anfangen können und es gibt in einer solchen Situation sicher wichtigeres, als einen anscheinend verschwundenen/abtrünnigen Ex-Vizeadmiral zu bekämpfen. Es sei denn Brianna hat ihm alles über die Triade berichtet oder die WR/Marine weiß um ihre Existenz.

      Der Kampf Aleo gegen Envy gefällt mir bis jetzt sehr gut, besonderes da die beiden auch auf Taktik setzten müssen und nicht einfach nur auf pure Kraft :thumbup: . Ich bin schon gespannt was Envy sich da ausgedacht hat, aber wahrscheinlich will sie Aleo vor allem von dem Wurzeln weglocken, um sie eines Teils ihrer Fähigkeiten zu berauben.

      Zum Schluss bekommen wir wieder einen Einblick in das Beziehungsgeflecht der einzelnen Organisationen, auch wenn wir am Ende fast wieder genauso so schlau sind wie vorher XD. Zwar könnte man jetzt vermuten, dass die fünf Weisen wirklich die fünf Propheten der Triade sind, allerdings müsste Katharina dann wahrscheinlich nicht sie heimlich und unbemerkt auftauchen. Es sei denn, dass sie nach dem Mittsommernachtsfest offiziell eine gesuchte Person ist.

      Wie auch immer, sie scheint sich hauptsächlich als Blutlieferantin zu betätigen, da sie auch schon der Herzkönigin eine Phiole Blut gebracht hat. Auch die Bemerkung des Weisen, dass nicht nur ihr (5 Weisen) Schicksal von Horizont abhängt, lässt darauf schließen, dass die Weisen und die Anführer der Triade ein ähnliches Problem haben. Dazu, dass sie die Tochter des Weise ist, fällt mir hingegen kaum etwas besonders ein, auch wenn es eine interessante Überraschung ist.

      Weiterhin bekommen wir wieder einen Info darüber, was gerade bei Ruffy und Co los ist. Wobei ich die Katharinas Bemerkung über das katzbuckelt gegenüber den Tenryuubito bzw. dem neuen möglichen Herren viel interessanter finde. Es klingt nämlich so, als wären die fünf Weisen und somit die eigentliche Regierung, nicht nach dem Sieg über das Antike Königreich neu ernannt/geschaffen worden, sonder hätte schon vorher in irgendeiner weise existiert. Zumindest interpretiere ich es so, als hätten sich die fünf Weisen dem Sieger unterworfen und angeboten für ihn zu Arbeiten.

      Am Ende gibt es dann noch eine große Enthüllung, Dahlia Machiavelli die Chefin der CP-0 8| . Da scheint sich seit den Ereignissen bei Bo doch einiges bei der CP-0 geändert zu haben :) . Nicht nur dass es nach den drei (?) Jahren anscheinend nur noch eine Leiterin gibt und nicht mehr drei. Nein, mit Dahlia Machiavelli kommt ein Familienname ist Spiel, der uns ebenfalls gut bekannt ist. Ich bin mir zwar nicht mehr sicher, aber ich meine mich zu erinnern, dass Bo neben Michelangelo und Nera noch eine Schwester/Verwarnte erwähnt hat, aber war dies nicht die Mutter von dem Schmetterlings-TF Nutzer die gestorben ist ?( . Wie auch immer, sie scheint ordentlich Karriere bei der CP gemacht zu haben. Noch interessanter ist aber das Katharina, die und bis jetzt als Todesengel vorgestellt wurde, bei ihrem Namen in Panik gerät. Wie brutal und stark muss Dahlia da sein und auch die Vier der Triade lassen auf eine sehr interessante Gruppe hoffen. :thumbsup:

      Man man man was waren das wieder für schöne Kapitel :thumbup: . Ich denke, die durch deine Antworten auf Bo und Lycas Kommentare schon gekürzte Textwand, gibt wieder mal einen guten Eindruck davon, wie es bei mir im Kopf mal wieder am Rattern ist. ^.^ :thumbsup: ^.^

      P.S. Der Vierte, der oben an der Abstimmung teilgenommen hat, kann hier auch gerne einen Kommentar hinterlassen. ;)
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • qoii schrieb:

      Am Ende gibt es dann noch eine große Enthüllung, Dahlia Machiavelli die Chefin der CP-0 8| . Da scheint sich seit den Ereignissen bei Bo doch einiges bei der CP-0 geändert zu haben :) . Nicht nur dass es nach den drei (?) Jahren anscheinend nur noch eine Leiterin gibt und nicht mehr drei. Nein, mit Dahlia Machiavelli kommt ein Familienname ist Spiel, der uns ebenfalls gut bekannt ist.
      Wer sagt dir denn, dass die drei Spezialeinheiten Ziz, Behemoth und Leviathan die einzigen Teile der CP0 in meiner FF sind? ;)

      Aber natürlich wirft der Name einige Fragen auf. Handelt es sich tatsächlich um eine Verwandte von Michelangelo und Nera? Eine Nichte des Schwagers der dritten Cousine eines Großonkels der Geschwister? Oder sowas? Alt genug wäre die Familie jedenfalls. xD

      Viel mehr gibt es aber auch schon gar nicht zu erfragen. Wenn Katerina der knochige Arsch so auf Grundeis geht, wird Dahlia eine furchterregende Person sein, als Chefin des wichtigsten Geheimdienstes der Weltregierung sowieso. Daher ist eigentlich interessanter, welche vier Personen Katerina nach Liberty Bourbon beordert und zu welchem Zweck. Starke Kämpfer, die die Top-Agentin ablenken sollen, bis der Rest seine Arbeit vollendet hat? Oder sollen diese Vier die anderen beschützen respektive retten? Fragen über Fragen, die das Warten auf die Ankunft Dahlias ungemein versüßen. :)

      Indes verknüpft Brianna die Geschehnisse in CO erstmals mit San Fardo und merkt wohl, dass alles zusammenhängt. Was sie aus dieser Situation und diesem Wissen macht, auch mit der offenbarten Prophezeiung im Hintergrund, wird sich nun zeigen. Sie kann nun nicht mehr leugnen bzw. verdrängen, dass um sie herum Maschinerien in Gang gesetzt wurden und werden, unter deren Räder sie zu geraten droht. Umso erfreulicher, dass Kyu ihr erstmal gründlich den Kopf wäscht. Unglaublich starke Szene des Fuchses, die für mich ein schönes Spiegelbild des Gesprächs zwischen Callaghan und Mercedes in meiner FF stellt: Brianna und Callaghan bürden sich die Last der ganzen Welt auf, all den Hass und die Schmerzen ihrer Freunde und Gefährten, ohne realisieren zu wollen, dass sie Hilfe brauchen. Hilfe und Unterstützung. Sie sind die Leitwölfe, die ihre Familie beschützen wollen, jedoch gleichzeitig akzeptieren müssen, dass sie nicht ohne Grund in ihrem Rudel verweilen. Bei dir ist es nun Kyu, der Brianna ihre eigene Verletzlichkeit offenbart und ihr zeigt, dass an dieser nichts schlechtes oder gar schwaches ist. Wobei ich mir noch nicht zu 100% sicher bin, dass die Rothaarige das bereits vollkommen verarbeitet hat. Im Zweifelsfall würde sie sicher immer noch lieber allein losziehen, um ihre Freunde keiner Gefahr auszusetzen - einfach, weil es in ihrer Natur liegt.

      Katerina, der lebende Beweis für den Untergang der Welt durch die Vetternwirtschaft? Ihr Verhältnis zu ihrem Vater erscheint angespannt, diplomatisch gesprochen, und viele ihrer Aussagen deuten auf eine eher lieblose Kindheit hin. Aber gut, die Weisen kommen mir nun auch nicht unbedingt wie herzliche Familienväter vor, sondern erinnern stärker an konservative Politikerseelen, deren Welt um Macht, Geld und sich selbst kreist. Niemand sagt, es sei leicht, die Welt im Gleichgewicht zu halten, aber ob man dann Kinder hineinsetzen sollte? Mit Katerina als Präzedenzfall würde ich zu einem klaren "Bloß nicht!" tendieren. Punkt. xD

      Zudem bestätigst du indirekt, dass die Weisen Horizon brauchen, um ihre Unsterblichkeit auf Dauer zu sichern. Das Hangeln von Blutkonserven zu Blutkonserven, die die manische Tochter auf Anfrage vorbeibringt, scheint auch keine Dauerlösung zu sein. Bleibt also die Frage, was Horizon nun ist. Doch etwas so Simples wie eine Teufelsfrucht, die ewiges Leben spendet, solange der Fruchtesser noch am Leben ist? Oder eine uralte Maschine, gleich der Antiken Waffen? Vielleicht doch Kronos oder ein Gegenstück (=Leben) zu den Waffen (=Tod)?
      Außerdem festigt sich mit der aufgedeckten Blutsverwandtschaft die Theorie, dass die Triade und die Weisen längst gemeinsame Sachen machen. Womit auch möglich ist, dass die Weisen Brianna bezüglich ihrer Tochter nicht vollkommen angelogen haben. Böse, böse. Aber wir reden hier immerhin von der Weltregierung.^^

      Okay, auch wenn ich mit dem Kommentar absolut nicht zufrieden bin, werde ich an dieser Stelle mal aufhören. Mein Kopf ist einfach ein Wespennetz momentan. Nächste Woche habe ich hoffentlich wieder mehr beizusteuern. :)
      Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen und mein Beitrag wird ihm absolut nicht gerecht. Weiter so!


    • Antwort auf Fanpost & 132.Kapitel erschienen

      Ahoy meine Lieben,

      es ist noch(!) Dienstag und damit bin ich noch(!) in meinen Veröffentlichungsrhythmus zwischen Sonntag und Dienstag :P
      Ich bin eh froh, dass es heute nach ganz gut geflutscht ist, auch wenn das Lernen von Sprachwissenschaft dafür deutlich leiden musste, aber mein Gott...Klausurenzeit hat man nur einmal, Kapitel erscheinen wöchentlich oder so xD

      @qoii

      qoii schrieb:

      Schon schade, wenn die eigene Zeit einfach nicht reicht, um mit dem Kommentar rechtzeitig fertig zu werden :( .
      Auch wenn es sich durch deine Antwort an Bo fast erledigt hat, lasse ich mal meine bereits ausformulierten Gedanken zu Mingo und seinen Verbindungen drin.

      Die Ideen waren auf jeden Fall cool, ich werde owhl in meinem Kommentar nur rudimentär darauf eingehen. ich wollte mich auch noch entschuldigen, dass ich nicht mehr gewartet habe, aber ich hätte sonst keinen Termin mehr gefunden, um zu veröffentlichen. Sorry :(

      qoii schrieb:



      Was bedeutet es jetzt aber, dass Mingo Urs für die SALAGIA anwirbt, bzw es klingt eher so, als würde er ihm einen Platz dort beschaffen und dafür (irgendwann) eine Gegenleistung fordern. Aber wie passt Mingo überhaupt darein, was bedeutet dies für seine Rolle in deinem FF, in welcher Verbindung steht er zu den Gruppierungen in deinem FF, denn er wird Urs sicher nicht nur aus Spaß an der Freude aufgesucht haben.

      Der Hauptgrund war tatsächlich, jemanden in dieser neuen Gruppierung zu haben. Flamingo ist meiner Ansicht nach jemand der strategisch handelt und Leute dort platziert, wo er sie braucht. Ob er mal auf Urs in der Zwischenzeit zurückgegriffen hat? Wer weiß. Denkbar wäre es!

      qoii schrieb:

      Dazu bleibt natürlich erst die Frage, ob die SALAGIA eine komplett eigenständige Truppe sind, auch irgendwie Teil der Triade oder ihr zumindest (ohne ihr wissen) Unterstehen. Immerhin wurde sie nur auf dem Vorschlag von Katharian hin gegründet und diese gehört nun mal zu der Triade, wobei wenn die 5 Weisen die fünf Propheten sind dann... OK lassen wir mal den Strang >Für wen arbeiten die SALAGIA< beiseite. Aber bis jetzt wissen wir immer noch nicht, wie sie ihre Kontrollchips deaktivieren konnten, also werden sie wahrscheinlich nicht komplett auf eigene Rechnung arbeiten.

      Hier noch eine Anmerkung: Katharina hat die CP8 nicht gegründet, sondern wegen ihr wurde die Initiative gegründet. Eine Szene, die wohl noch mehr Sinn macht, nachdem man Kapitel 131 gelesen hat. Die Tochter wirft bestimmt nicht das beste Licht auf den Weisen ;)

      qoii schrieb:

      Das Colere ein Hai-Fischmensch, die kleine Schwester von Arlong ist, war dann doch eine Überraschung. Darauf, dass in jeder guten Gruppierung ein Fischmensch nicht fehlen darf, bin ich überhaupt nicht mehr gekommen ;) . Mit Drake hat sie aber den richten Gegner bekommen, nicht nur, dass sie zum selben Volk gehören, sie wurden Beide durch Menschen gequält, seelisch verwundet und "verrückt gemacht", sie durch Pinels Vater und er durch Dr. Grusel. Nur in ihrer Persönlichkeit Unterscheiden sich, während sie still ist, handelt es sich bei Drake um eine Quasselstrippe, wie er auch schon selbst bemerkt hat. Die anderen Punkte, die mir noch aufgefallen sind, wurden durch Bo und Lyca so wie deine Antwort bereits Erledigt. Auch bei den Gedanken zu Silas kann ich mich Bo anschließen. Währenddessen ist Marc auf dem besten Wege ein Cyborg zu werden, nach dem Verlust seinen Armes, könnte jetzt bald sein Bein fällig werden. :D

      Marc ein Cyborg? Nette Idee...oder kompletter Schwachsinn? Da müssen wir mal den Kampf abwarten :D

      qoii schrieb:

      Bei Eris merkt man immer mehr, dass ihre Erlebnisse doch mehr Spuren in ihrer Persönlichkeit hinterlassen haben, als man Anfangs dachte. Wirkte sie bis jetzt meist einfach nur wie die pure Wollust, kommt nun immer mehr ihr Furien-anteil zur Geltung. Interessant könnte ihre Bemerkung zu Briannas Mutter sein. Allerdings dürfte Eris sie nie selber kennengelernt haben, denn zu dieser Zeit war Erins noch ein einfaches Tenryuubito Kind und danach mit ihrem Bruder als Sklavin auf TW. Andererseits darf man nicht vergessen, dass Briannas Mutter keines natürlichen Todes gestorben ist. Wenn die Linie ihrer Mutter etwas mit dem Horizont zu tun hat, könnte aber Medea etwas mit ihrem Tod zu tun haben. Sofern wir davon ausgehen, dass es nicht die Grimm-Linie ist, welche mit dem Horizont verbunden ist, sonder die von Briannas Mutter. Kennen wir eigentlich ihren Vor- und ihrem Mädchennamen? Denn warum sollte Eris sonst die (prophezeite) Brianna mit ihrer Mutter vergleichen. Die Grimms, also die Linie von Briannas Vater, hat zwar etwas mit der Himmels-Bibliothek und dem Grimoire zu tun, aber bis jetzt wurde glaube ich nicht bestätigt, dass dies auch etwas mit dem Horizont zu tun hat.

      Du meinst von Briannas Mutter? Wir wissen, dass sie Irina heißt. Mehr erfahren wir nicht. Inwiefern sie die Sinclairs kannte, kann ich natürlich nicht aufdecken. Das wird sich aber früher oder späte rnoch zu einem größeren Bild zusammenfügen, keine Sorge ;)

      qoii schrieb:

      Brianna schlägt sich für ihre Verhältnisse erstaunlich gut gegen den Koloss. Zwar ist das Zeichen ihrer Ablehnung gegen die Prophezeiung mit der Zerstörung der Steintafel schön symbolisch, allerdings sorgt nur die Zerstörung des Schriftstückes nicht dafür, dass sie sie nicht in Erfüllung geht wird oder sollte man besser sagen könnte. Trotzdem ist Narcisse entsprechend sauer auf sie und will sie zur Sicherheit beseitigen, allerdings kommt ihm Barcelo in die Quere und auch über Orvilles auftauchen ist er nicht begeistert. Deswegen könnte man davon Ausgehen, dass die SALAGIA zumindest nichts mit der Herzkönigin und dem Lord zu tun hat. Denn sonst würden sie nicht jemanden Schicken um die Prophezeiung in die eignen Hände zu bekommen. Zusätzlich ist es noch auffällig, dass Orvill darüber beschied weiß, welche Fakten die WR zu den Sinclair-Geschwister bekannt sind, aber dazu später mehr. Ich bin gespannt, wie die Triade auf die Nachricht über die Zerstörung der Steintafel reagiert, bzw. ihre Anführer. Die Herzkönigin war schon vorher nicht von Brianna begeistert, aber sie stand unter dem Schutz des Lords, mal schauen was sich da noch entwickelt. ^_^

      Ja die Reaktion von Luzifer, Herzkönigin und Co. wird noch ausführlich geschildert werden :D

      qoii schrieb:

      Etwas ratlos bin ich im Bezug zum Angriff von Barcello auf Orville. So weit ich mich entsinnen kann, dürfte er nichts mit dem Begriff Triade anfangen können und es gibt in einer solchen Situation sicher wichtigeres, als einen anscheinend verschwundenen/abtrünnigen Ex-Vizeadmiral zu bekämpfen. Es sei denn Brianna hat ihm alles über die Triade berichtet oder die WR/Marine weiß um ihre Existenz.

      Aufklärung erfolgt im aktuellen Kapitel. Ob das zufriedenstlelend ist? Musst du bewerten^^

      qoii schrieb:

      Weiterhin bekommen wir wieder einen Info darüber, was gerade bei Ruffy und Co los ist. Wobei ich die Katharinas Bemerkung über das katzbuckelt gegenüber den Tenryuubito bzw. dem neuen möglichen Herren viel interessanter finde. Es klingt nämlich so, als wären die fünf Weisen und somit die eigentliche Regierung, nicht nach dem Sieg über das Antike Königreich neu ernannt/geschaffen worden, sonder hätte schon vorher in irgendeiner weise existiert. Zumindest interpretiere ich es so, als hätten sich die fünf Weisen dem Sieger unterworfen und angeboten für ihn zu Arbeiten.

      Ich hülle mich in wissendes Schweigen ;)

      qoii schrieb:

      Am Ende gibt es dann noch eine große Enthüllung, Dahlia Machiavelli die Chefin der CP-0 8| . Da scheint sich seit den Ereignissen bei Bo doch einiges bei der CP-0 geändert zu haben :) . Nicht nur dass es nach den drei (?) Jahren anscheinend nur noch eine Leiterin gibt und nicht mehr drei. Nein, mit Dahlia Machiavelli kommt ein Familienname ist Spiel, der uns ebenfalls gut bekannt ist. Ich bin mir zwar nicht mehr sicher, aber ich meine mich zu erinnern, dass Bo neben Michelangelo und Nera noch eine Schwester/Verwarnte erwähnt hat, aber war dies nicht die Mutter von dem Schmetterlings-TF Nutzer die gestorben ist ?( . Wie auch immer, sie scheint ordentlich Karriere bei der CP gemacht zu haben. Noch interessanter ist aber das Katharina, die und bis jetzt als Todesengel vorgestellt wurde, bei ihrem Namen in Panik gerät. Wie brutal und stark muss Dahlia da sein und auch die Vier der Triade lassen auf eine sehr interessante Gruppe hoffen. :thumbsup:

      Naja ich weiß jetzt gar nicht, ob das von dir als Scherz gemeint war oder nicht, aber Bos und meine Geschichte sind ja dennoch unterschiedlich. Ich betrachte sie gerne, als separate Erzählstränge, die vielleicht Berührungspunkte haben, aber sich dennoch nicht komplett aufeinander auswirken. (Falls das nur ein Scherz war, streich den Part).
      Natürlich könnte eine Verwandschaft bestehen, aber da müsst ihr euch wohl noch bis zu ihrem großen Auftritt gedulden^^

      qoii schrieb:

      Man man man was waren das wieder für schöne Kapitel :thumbup: . Ich denke, die durch deine Antworten auf Bo und Lycas Kommentare schon gekürzte Textwand, gibt wieder mal einen guten Eindruck davon, wie es bei mir im Kopf mal wieder am Rattern ist. ^_^ :thumbsup: ^_^

      Freut mich, dass das wieder so gut funktioniert hat! Tolle Idee und Ansätze hast du ja auf jeden Fallimmer wieder :)

      @Bo

      -Bo- schrieb:


      Aber natürlich wirft der Name einige Fragen auf. Handelt es sich tatsächlich um eine Verwandte von Michelangelo und Nera? Eine Nichte des Schwagers der dritten Cousine eines Großonkels der Geschwister? Oder sowas? Alt genug wäre die Familie jedenfalls. xD

      Wer weiß, wer weiß^^

      -Bo- schrieb:


      Viel mehr gibt es aber auch schon gar nicht zu erfragen. Wenn Katerina der knochige Arsch so auf Grundeis geht, wird Dahlia eine furchterregende Person sein, als Chefin des wichtigsten Geheimdienstes der Weltregierung sowieso. Daher ist eigentlich interessanter, welche vier Personen Katerina nach Liberty Bourbon beordert und zu welchem Zweck. Starke Kämpfer, die die Top-Agentin ablenken sollen, bis der Rest seine Arbeit vollendet hat? Oder sollen diese Vier die anderen beschützen respektive retten? Fragen über Fragen, die das Warten auf die Ankunft Dahlias ungemein versüßen. :)

      Eine Frage, die wohl nur das entsprechende Kapitel beantworten kann und wird ;)

      -Bo- schrieb:

      Indes verknüpft Brianna die Geschehnisse in CO erstmals mit San Fardo und merkt wohl, dass alles zusammenhängt. Was sie aus dieser Situation und diesem Wissen macht, auch mit der offenbarten Prophezeiung im Hintergrund, wird sich nun zeigen. Sie kann nun nicht mehr leugnen bzw. verdrängen, dass um sie herum Maschinerien in Gang gesetzt wurden und werden, unter deren Räder sie zu geraten droht. Umso erfreulicher, dass Kyu ihr erstmal gründlich den Kopf wäscht. Unglaublich starke Szene des Fuchses, die für mich ein schönes Spiegelbild des Gesprächs zwischen Callaghan und Mercedes in meiner FF stellt: Brianna und Callaghan bürden sich die Last der ganzen Welt auf, all den Hass und die Schmerzen ihrer Freunde und Gefährten, ohne realisieren zu wollen, dass sie Hilfe brauchen. Hilfe und Unterstützung. Sie sind die Leitwölfe, die ihre Familie beschützen wollen, jedoch gleichzeitig akzeptieren müssen, dass sie nicht ohne Grund in ihrem Rudel verweilen. Bei dir ist es nun Kyu, der Brianna ihre eigene Verletzlichkeit offenbart und ihr zeigt, dass an dieser nichts schlechtes oder gar schwaches ist. Wobei ich mir noch nicht zu 100% sicher bin, dass die Rothaarige das bereits vollkommen verarbeitet hat. Im Zweifelsfall würde sie sicher immer noch lieber allein losziehen, um ihre Freunde keiner Gefahr auszusetzen - einfach, weil es in ihrer Natur liegt.

      Natürlich. Brianna krempelt nicht ihren ganzen Charakter wegen dieses einen Gespräches um (so wie Cal vermutlich noch immer mürrischer EInzelgänger bleibt im Großen und Ganzen), aber ich habe mich auch schon lange auf die Szene gefreut und bin froh, dass sie doch ganz gut angekommen zu sein scheint. :)

      -Bo- schrieb:


      Katerina, der lebende Beweis für den Untergang der Welt durch die Vetternwirtschaft? Ihr Verhältnis zu ihrem Vater erscheint angespannt, diplomatisch gesprochen, und viele ihrer Aussagen deuten auf eine eher lieblose Kindheit hin. Aber gut, die Weisen kommen mir nun auch nicht unbedingt wie herzliche Familienväter vor, sondern erinnern stärker an konservative Politikerseelen, deren Welt um Macht, Geld und sich selbst kreist. Niemand sagt, es sei leicht, die Welt im Gleichgewicht zu halten, aber ob man dann Kinder hineinsetzen sollte? Mit Katerina als Präzedenzfall würde ich zu einem klaren "Bloß nicht!" tendieren. Punkt. xD

      :D Wohl nein...dazu wird es aber in ferner Zukunft auf jeden Fall noch viel interessantes zu lesen geben :)

      -Bo- schrieb:

      Zudem bestätigst du indirekt, dass die Weisen Horizon brauchen, um ihre Unsterblichkeit auf Dauer zu sichern. Das Hangeln von Blutkonserven zu Blutkonserven, die die manische Tochter auf Anfrage vorbeibringt, scheint auch keine Dauerlösung zu sein. Bleibt also die Frage, was Horizon nun ist. Doch etwas so Simples wie eine Teufelsfrucht, die ewiges Leben spendet, solange der Fruchtesser noch am Leben ist? Oder eine uralte Maschine, gleich der Antiken Waffen? Vielleicht doch Kronos oder ein Gegenstück (=Leben) zu den Waffen (=Tod)?
      Außerdem festigt sich mit der aufgedeckten Blutsverwandtschaft die Theorie, dass die Triade und die Weisen längst gemeinsame Sachen machen. Womit auch möglich ist, dass die Weisen Brianna bezüglich ihrer Tochter nicht vollkommen angelogen haben. Böse, böse. Aber wir reden hier immerhin von der Weltregierung.^^

      Da muss ich mich auch in Schweigen hüllen. Gute Ansätze sind aber allemal dabei ;)

      -Bo- schrieb:


      Okay, auch wenn ich mit dem Kommentar absolut nicht zufrieden bin, werde ich an dieser Stelle mal aufhören. Mein Kopf ist einfach ein Wespennetz momentan. Nächste Woche habe ich hoffentlich wieder mehr beizusteuern. :)
      Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen und mein Beitrag wird ihm absolut nicht gerecht. Weiter so!

      Ach kein Problem. Manchmal gibt es einfach solche Wochen/Monate. Trotzdem danke, dass du dir die Mühe gemacht hast!


      Ich wünsche viel Spaß beim lesen ;)

    • 132.Kapitel: Invidia

      So wieder Zeit einen neuen Kommentar zu verfassen. Da wir mittlerweile wirklich bei den Kämpfen angekommen sind, welche du nebenbei bemerkt bis jetzt wunderbar in Szene setzt, muss ich mal schauen, was es in meinem Bereich so alles zu finden gibt. :)
      Also handeln wir mal die einzelnen Schauplätze der Reihe nach ab.


      Micalçyk vs. Urs
      Hier muss ich dich einfach mal für die Lebendigkeit des Golems loben, auch wenn er eigentlich nicht lebendig ist. Aber dieses ständige leise rieseln, bröseln und lösen bei jeder Bewegung verleihen im irgendwie eine Lebendigkeit, die ich bei einem Stein/Lehm Giganten niemals erwartet hätte, ich kann das rieseln schon fast hören. Einfach klasse! :thumbsup:

      Weiterhin bekommen wir die Info, dass er anscheinend Probleme bekommt seinen Verstand zu behalten, wenn er zu lange in dieser Form bleibt. Womit dann auch geklärt wäre, dass der Grund für seine Verurteilung, vor der ihn Barcelo gerettet hat, als Unfall zu werten ist.

      Also letztes ist mir noch etwas zu Urs aufgefallen oder besser zur Darstellung von Acedia in Menschenform allgemein. Fast immer wenn die Todsünden als Personen in Geschichten auftauchen, wird Acedia als sehr groß und anscheinend fett bzw muskelbepackt dargestellt, kann sich dann aber meistens erstaunlich schnell bewegen. Warum eigentlich, weil es ein so schöner und eigentlich unerwarteter Gegensatz ist?


      Kaisa vs. Järv
      Hier bleibt mir eigentlich nur zu sagen, dass mir die Kampfpaarung unglaublich gut gefällt, da beide eher zu den ruhigen Kämpfern gehören. Sie rasten eher weniger aus und haben immer einem mehr oder weniger lockeren Sprüch auf den Lippen. Anders als bei vielen anderen, kann man sich bei den beiden auch gut vorstellen, dass sie nach dem Kampf gemeinsam in eine Kneipe gehen um einen zu heben und sich über ihre Techniken unterhalten. Järvs Ausraster über sein Eigentum rechne ich hier eher seiner Lockerheit zu, da man sich im Kampf wirklich andere Gedanken machen sollte, als was mit der Sonnenbrille geschehen ist oder wer die Maschiene angefasst hat.^^


      Salvador vs. Colère
      Hier muss ich bei inhaltlichen Besonderheiten leider passen, aber wie die anderen Schauplätze auch wunderbar geschrieben. :thumbup:


      Orville vs. Barceló
      Hier hast du wieder zu einem Mittel gegriffen, was mir bei dir in letzter Zeit schon öfter Aufgefallen ist. Innerhalb eines Kapitels springst du in einem gewissen Moment zu einem Schauplatz, wo etwas passiert worauf wir/ich mir erst mal keinen genauen Reim machen kann. Im darauf folgenden Kapitel werden dann die paar Minuten/Momente vor der Handlung gezeigt, welche diese dann Erklären oder es werden ein paar Leerstellen ausgefüllt. Ein ziemlich interessanter Kniff, der mich bisher manchmal etwas aus dem Konzept gebracht hat bzw ratlos zurück ließ. Aber trotzdem klasse, wieder etwas was die Gedanken zum rattern bringt ^.^ .

      Orville gehört also zu den großen alten Legenden der Marine. Alleine die Erwähnung der Namen mit denen er gleichgestellt ist, geben ihm gefühlt nochmal einen unglaublichen Powerschub. Weiterhin wirkt es bis jetzt auch so, als hätte er gegen Barceló auch kaum Probleme. Allerdings wird dieser jetzt wohl endgültig aufdrehen, immerhin will Orville Brianna mitnehmen. Womit sich auch noch einmal bestätigt, dass die verschiedenen Triadezweige unterschiedliche Interessen haben. Obwohl die Luzifer, als untergebener der Herzkönigin, von der wahrscheinlichen Verstrickung Briannas als teil der Prophezeiung wusste, wollte/sollte er sie beseitigen. Wohingegen Orville, als (wahrscheinliches) Mitglied der Lordfraktion, Brianna mitnehmen möchte, wahrscheinlich um sie zu seinem Anführer zu bringen. Interessant ist hierbei noch, dass wahrscheinlich (zum vierten;)) die Lordfraktion bzw. ihre Mitglieder auch für die Entführung von Zoe und Briannas Tochter verantwortlich sind.


      Aloë vs. Envy
      Wie erwartet lässt sich Aleo von Envy täuschen und tappt in ihre Falle, bzw. lässt sich aus ihrer vorteilhaften Position weglocken.

      Envys Vergangenheit..., ich will nicht sagen, dass sie mir nicht gefällt. Nein im Gegenteil, ihre ganze Situation und die ihrer Heimatinsel gefällt mir Storytechnisch sehr gut und sie ist auch wunderbar geschrieben und durchdacht aber... Sagen wir es mal so, bis jetzt hat die Vergangenheit aller Sünden auch mit erklärt, warum sie diese Zugweisen bekommen haben, es gab eine Erklärung für ihre Sünde.

      1.Narcisse wurde von seiner angestammten Position verstoßen und die HDM sind der Hochmut in Person.
      2.Eris wurde missbraucht und musste ihren Körper zu Erreichung der Ziele ihrer Mutter hergeben, worüber sie ihre Möglichkeiten zu Beherrschung von Menschen erkannt/erlernt hat.
      3.Colere hat, Aufgrund ihrer Abstammung und der Behandlung durch den Pinel, so etwas wie eine gestörte Impulskontrolle im Bezug auf ihre Wut.
      4.Urs verkörpert einfach seine Sünde, besser kann man es eigentlich nicht ausdrücken.
      5.Järv hat zum einen seine Teufelskraft, welche einfach nur zu seiner Sünde passt und wirkt auch sonst wie ein maßloser Charakter.
      6.Silias hier wissen wir zwar noch nichts genaues, aber bei ihm würde ich ungefähr folgendes Vermuten. Er war Mitglied einer religiösen Gemeinschaft/Sekte, welche der Regierung oder anderen mächtigen Leuten ein Dorn im Auge war. Schlussendlich hat er seine Kameraden/Brüder aber Verraten und ihren Feinden ausgeliefert, wahrscheinlich für 30 Silberstücke und /oder eine Begnadigung.
      7.Envy bei ihr sehe ich bis jetzt noch nichts in ihrem Leben oder Verhalten, was ihre Zuordnung erklären dürfte, bis auf ihren Namen den sie schon als Kind hatte. Vielleicht habe ich mit der Zeit aber auch einige ihrer Charakterzüge vergessen und sie geht in Richtung Urs und Järv was die Erklärung ihrer Zuordnung angeht, aber bei ihr habe ich derzeit einfach nicht (mehr) den direkten Bezugspunkt gefunden wie bei ihren Kollegen.

      Übrigens ist mir bei ihr eine Ungereimtheit ausgefallen. In ihrem FB der 1511 spielt, wird sie als 11 jähriges Mädchen Beschrieben, womit sie drei Jahre Jünger wäre als Brianna. Allerdings steht in deiner Charakterübersicht dass sie 31 Jahre alt ist und auch so habe ich sie immer älter als Brianna eingeschätzt.

      Dann noch etwas zu dem Vorfall auf ihrer Heimatinsel. Dem Industrieunfall welcher das ganze Land vergiftete und anscheinend zur Blockade durch die WR führte. Der Satz >>das wir mit dem Vorfall hier nichts zu tun haben und das alles seine Schuld ist<< hat mich aufhorchen lassen. Wer ist "SEINE" wen vermutet diese Person hinter dem Vorfall. Dies könnte vielleicht noch einmal wichtig werden, wenn es um die treue von Envy zu WR oder ihren Hass auf die WR wegen der Blockade geht. Es fällt mir gerade schwer dies richtig in Worte zu fassen, aber ich denke dies könnte noch einmal sehr Wichtig werden. Denn irgendwie habe ich das Gefühl, das die Triade in dem Vorfall irgendwie mit drinsteckt.


      Wie man sehen kann wieder ein sehr ergiebiges Kapitel, zumindest was meine Gedankengänge angeht. Ich kann nur nochmal betonen, dass du die Kämpfe (mittlerweile) wunderbar in Szene setzten kannst und es echt Spaß macht diese zu lesen. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett