Icedragoon schrieb:
Übrigens: Natürlich gibt es auch einige Linke, die die AfD wählen. Das liegt einfach daran, dass die äußersten Rände des Spektrums schon wieder derart dicht beieinander liegen, dass ein Sprung hinüber gar nicht so weit ist.
Das halte ich für ein Gerücht... (Btw. die nachfolgende Ausführung ist nicht ausschließlich auf deinen Beitrag bezogen.)
Der Grund, warum einige von der Linken zur AfD-Wechseln ist ziemlich offensichtlich, dass sich die Partei als "Rebellen" inszenieren, die gegen das Establishment aufmucken. Eine Rolle, die natürlich auch der Linken immer mal zufällt. Als Linker muss man sich aber natürlich auch eingestehen, dass ein beachtlicher Teil der Wähler nicht unbedingt aus purer Überzeugung wählt, sondern um den etablierten eine Lektion zu erteilen.
Diese ganze Extremismus-Theorie ist der lächerliche, aber leider erfolgreiche Versuch der Machthabenden, alle potentiellen Gegner in einen Topf ("das Böse") zu werfen. Damit spart man sich die Mühe argumentieren zu müssen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Leute tatsächlich davon überzeugt sind, dass Linksradikalismus und Rechtsradikalismus im Prinzip das selbe sei. Wird das heute so in der Schule unterrichtet? Ich lese auch immer wieder Sachen wie "wer zu weit Links ist, kommt Rechts wieder raus" oder "Hitler war ja auch (National-)Sozialist". Das ist doch lächerlich. Man kann Politik nicht mit solchen Verbildlichungen erklären.
Wie soll das denn funktionieren? Kann man so konservativ sein, dass man sich Blumen in die Haare steckt und über Gramsci philosophiert? Oder wie stellt ihr euch das vor? Glauben 20 Jahre nach dem kalten Krieg immer noch Leute, dass Stalin oder Honecker links waren?
Die Linken und die Rechten haben sich im französischen Parlament damals so weit wie möglich von einander weg gesetzt wie möglich, weil sie am aller wenigsten gemein hatten. Leider wird heute gerne vergessen, dass die Kommunisten im dritten Reich in ihrem Widerstand gegen die Nazis sowohl von den Sozialdemokraten, als auch von den christlich-konservativen meistens allein gelassen wurden.