Bundestagwahl 2013

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  • Icedragoon schrieb:

    Übrigens: Natürlich gibt es auch einige Linke, die die AfD wählen. Das liegt einfach daran, dass die äußersten Rände des Spektrums schon wieder derart dicht beieinander liegen, dass ein Sprung hinüber gar nicht so weit ist.


    Das halte ich für ein Gerücht... (Btw. die nachfolgende Ausführung ist nicht ausschließlich auf deinen Beitrag bezogen.)

    Der Grund, warum einige von der Linken zur AfD-Wechseln ist ziemlich offensichtlich, dass sich die Partei als "Rebellen" inszenieren, die gegen das Establishment aufmucken. Eine Rolle, die natürlich auch der Linken immer mal zufällt. Als Linker muss man sich aber natürlich auch eingestehen, dass ein beachtlicher Teil der Wähler nicht unbedingt aus purer Überzeugung wählt, sondern um den etablierten eine Lektion zu erteilen.

    Diese ganze Extremismus-Theorie ist der lächerliche, aber leider erfolgreiche Versuch der Machthabenden, alle potentiellen Gegner in einen Topf ("das Böse") zu werfen. Damit spart man sich die Mühe argumentieren zu müssen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Leute tatsächlich davon überzeugt sind, dass Linksradikalismus und Rechtsradikalismus im Prinzip das selbe sei. Wird das heute so in der Schule unterrichtet? Ich lese auch immer wieder Sachen wie "wer zu weit Links ist, kommt Rechts wieder raus" oder "Hitler war ja auch (National-)Sozialist". Das ist doch lächerlich. Man kann Politik nicht mit solchen Verbildlichungen erklären.

    Wie soll das denn funktionieren? Kann man so konservativ sein, dass man sich Blumen in die Haare steckt und über Gramsci philosophiert? Oder wie stellt ihr euch das vor? Glauben 20 Jahre nach dem kalten Krieg immer noch Leute, dass Stalin oder Honecker links waren?

    Die Linken und die Rechten haben sich im französischen Parlament damals so weit wie möglich von einander weg gesetzt wie möglich, weil sie am aller wenigsten gemein hatten. Leider wird heute gerne vergessen, dass die Kommunisten im dritten Reich in ihrem Widerstand gegen die Nazis sowohl von den Sozialdemokraten, als auch von den christlich-konservativen meistens allein gelassen wurden.
  • Taari schrieb:

    Man könnte auch sagen, sie sind die einzigen, die die Politik momentan richtig interessiert. Außerdem ist das Werben bei einer Partei, bei der der Einzug unklar ist, sinnvoller als bei einer, die "eh schon" ihre Schäfchen im Trockenen hat.
    Ist natürlich alles Blödsinn, aber du stellst alle, die ihre Meinung begründen, als dumm dar, weil sie ihre Meinung äußern und ihre Wahlentscheidung begründen, ist für mich genau so Schwachsinn.
    Ich will jetzt hier nicht alle AfD-Beiträge verteidigen, die zum Teil wirklich etwas blöd sind, aber anscheinend darf man bei dir nur "neutrale" bzw. "keine Meinung" äußern.
    Jetzt könnte ich ein bisschen Polemik einfließen lassen und das mit diktatorischen Regimes gleichsetzen, man dürfe keine Meinung äußern. Und schwupps bist du am rechten Rand angesiedelt.
    Jetzt bräuchte ich nur noch genug dumme Leute, die meiner dämlichen Argumentationskette auf den Leim gehen und schon bist du im Pirateboard nen Rechtspopulist.
    Bist du nicht, aber ich denke, du verstehst, worauf ich hinaus will, oder? Ich zitiere dich mal am besten selbst, denn du lieferst die Antwort auf deinen Satz selbst:

    Wenn du damit meinst, dass meine Meinung nicht zwingend die richtige ist, ok. Tschuldigung, aber das du mir hier unterstellst, ich würde alle Menschen als dumm bezeichnen, wenn sie ihre Meinung begründen können, ähhm ja... ich kann mich nicht entsinnen, in diese Richtung etwas gesagt zu haben. Der Punkt worum es mir geht, ist die Unreflektiertheit, mit der manche der AfD-Anhänger den Rufen der AfD folgen. Ich hab das Glück, zwei AfD-Mitglieder in meinem Kurs zu haben, die öfters mit den Parolen ankommen, auch während der Vorlesungen (ich studiere übrigens Innenverwaltung, wo es hauptsächlich um öffentliches Recht geht - kleine Exkurse im Europa- und Staatsrecht sind da inbegriffen), wo sie dann meist bei unseren Dozenten damit auflaufen, dass manche Forderungen der AfD, gerade wenn es um die Grundrechte oder den Euro geht, schlicht und einfach kaum möglich sind. Viele Aussagen der AfD im Bereich Europa und Euro fussen auf der monetaristischen Geldtheorie nach Milton, die auf der neoklassischen Sichtweise der VWL beruht (was wiederum die Schule ist, für die der "Markt" über allem steht und quasi die Lehre ist, die uns die Finanzkrise überhaupt eingebrockt hat), blicken also allein aufs Geld und vergessen den rechtlichen Bereich. Da klafft einfach ne Schlucht auf zwischen Wunschvorstellung und Realität. Das man Aussagen der Parteien hinterfragen sollte, aber auch ihre führenden Köpfe, wenn das Wahlprogramm einer Partei nicht genug hergibt, sollten doch gerade die wirklich Interessierten machen, oder?

    Ich hab übrigens auch kein Problem damit, dass es Leute gibt, denen die AfD der einzige Hafen erscheint, um ihre Wervorstellungen würdig im Parlament zu vertreten (meine Kommilitoninen gehören zu eben jener Gruppe und sind sich schon dessen bewusst, dass manche Forderungen der AfD nicht realistisch sind). Womit ich allerdings ein Problem habe, und ich denke, dass hab ich in meinem letzten Post ausreichend beschrieben, wenn sich Parteien samt ihren Anhängern selber Erhöhen, sich als Heilsbringer inszenieren und andere Sichtweisen grundsätzlich als Naiv darstellen und jene ignorieren. Das treibt in mir Wut hoch, weil so einfach keine Diskussion möglich ist. Das stinkt mir. Wenn du das allerdings so auslegst, als würde ich die Leute als Dumm bezeichnen, gehst du etwas zu weit.

    Im übrigen ging es mir bei meinem letzten Absatz nicht darum, dass es nur die AfDler sind, die Werbung für ihre Partei machen. Es ging mir darum, dass es noch Leute gibt in meiner Generation, die Wählen gehen und andere dazu antreiben, es ihnen nachzutun. Das gibt mir Hoffnung, da ich doch recht häufig von anderen jungen Menschen zu hören bekomme, sie würden trotz aller Versuche, nicht wählen gehen, weil die Politik sich nicht für sie interessiert (übrigens auch auf kommunaler Ebene, wo eigentlich das meiste für sie getan wird).

    Whitebeer schrieb:

    Diese ganze Extremismus-Theorie ist der lächerliche, aber leider erfolgreiche Versuch der Machthabenden, alle potentiellen Gegner in einen Topf ("das Böse") zu werfen. Damit spart man sich die Mühe argumentieren zu müssen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Leute tatsächlich davon überzeugt sind, dass Linksradikalismus und Rechtsradikalismus im Prinzip das selbe sei. Wird das heute so in der Schule unterrichtet? Ich lese auch immer wieder Sachen wie "wer zu weit Links ist, kommt Rechts wieder raus" oder "Hitler war ja auch (National-)Sozialist". Das ist doch lächerlich. Man kann Politik nicht mit solchen Verbildlichungen erklären.
    Bei mir zumindest nicht. Du analysierst das schon richtig, viele Linke wechseln aufgrund des Rebellentums, aber allein die Aussage ist mir zu wenig. An den äußersten Rändern des politischen Spektrums gibt es in meinen Augen doch einige populitische Aussagen, die sich gleichen, u.a. das Euro-Nein, der Ruf nach Partei-Verbot (des jeweils anderen zwar), der Rebellenanspruch. Ohne jetzt dabei abwertend klingen zu wollen, das sind Rattenfängeraussagen, die möglichst viele Menschen anziehen sollen, die sich nicht groß Gedanken machen. So funktioniert Populismus nunmal, egal ob jetzt linker Natur oder rechter. Und imo schenken sich die lockeren Aussagen am linken und rechten Rand einfach nicht viel.
    Mörderspiel

    Denn du weißt nicht, welche Figur du bist...

    Still in progress...
  • Die Türkei sollte nicht der EU beitreten dürfen. Die EU ist auf keinen Fall nur eine wirtschaftliche Zweckgemeinschaft. Ich hab nicht mehr die genaue Definition im Kopf, aber es geht hauptsächlich um kulturelle Gemeinsamkeiten und die Geschichte die alle Länder miteinander teilen. Dass weil so ein kleiner Zipfel türkischer Staatsboden auf unserem Kontinent liegt, die Türkei "zu uns" gehört ist Schwachsinn, sie gehört zur "Arabischen Welt" und hat nur ein paar mal, damals als Osmanisches Reich, versucht durch Gewalt den europäischen Kontinent zu islamisieren. Das wars so ziemlich.

    Es ist genau das gleiche wie mit der Frauenquote: Was würde so eine Quote bewirken? Wir sprechen hier von 200-300 Frauen, die schon fast ganz oben auf der Karriereleiter sind und denen dadurch das letzte Türchen geöffnet werden soll. Weil sich kaum ein Unternehmen einen größeren Aufsichtsrat leisten wird, werden Männer, die über entsprechende Qualifikationen verfügen, durch Frauen ersetzt, nur weil sie Frauen sind. Wie man sieht, ist die Frauenquote ziemlich diskriminierent für Männer, Frauen werden vorgezogen wegen dem Geschlecht. Und jetzt kommt bitte keiner mit dem Argument, dass es keinen Unterschied macht. Zahlreiche DAX-Unternehmen haben schon darüber geklagt, dass wenn in nächster Zeit eine Frauenquote kommt, sie einfach nicht genügend fachlich kompetente Frauen haben. In Norwegen, das Leuchtfeuer des Femifaschismus ... äääh Feminismus wurde eine Frauenquote von 40% schon vor längerer Zeit eingeführt, die Folge - die Unternehmen verloren ordentlich an Markt- und Buchwert. Eine schlechtere Entscheidungsfähigkeit mit zahlreichen Missinvestitionen etc. zur Folge. Frau von der Leyen denkt wohl auch, dass man in einem Aufsichtsrat nur Champagner schlürft und Hummer und Kaviar isst, naja, wenn mal selbst vielleicht nicht viel mehr macht? In Norwegen hat schon die Frauenquote der Volkswirtschaft MILLIARDEN gekostet, was denkt ihr wie viel sie dann in Deutschland kosten wird?

    Das sind jetzt 2 Beispielfälle. Obwohl es genügend vernünftige Gründe gegen eine Frauenquote oder einen Beitritt der Türkei gibt, wenn man dagegen ist, ist man gleich ein böser böser Rechtsradikaler. Leider beziehen auch nur rechte Parteien, die fast ausschließlich aus Idiotion bestehen, eindeutig Stellung dagegen. Es entspricht einfach nicht der allgemeinen politischen Linie von heute, wer von der abweicht ist verfassungswidrig. Ich habe das Gefühl das diese rechten Parteien gezielt so versuchen für Wähler zu werben. Sie haben anders sowieso keine Chance mehr in Deutschland. Sie vertreten Meinungen, die nicht der Norm entsprechen. Das gilt auch für Themen wie den Euro - es ist nachvollziehbar warum viele Leute keinen Bock mehr auf den Euro haben, es war ja in der Tat sogar schon bei seiner Einführung die Mehrheit der Bevölkerung dagegen. Aber die Politiker hören halt nicht aufs Volk, damals standen ja ganz andere Sachen im Vordergrund. Aber nur diese verpöhnten rechten Parteien verfolgen eine Anti Euro Politik. Es ist einfach Populismus, in der Hoffnung Leute zu erreichen die etwas informierter und kritischer denkend sind. Nur leider sind die zu schlau um solche Möchtegern Politiker zu wählen

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  • Whitebeer schrieb:

    Icedragoon schrieb:

    Übrigens: Natürlich gibt es auch einige Linke, die die AfD wählen. Das liegt einfach daran, dass die äußersten Rände des Spektrums schon wieder derart dicht beieinander liegen, dass ein Sprung hinüber gar nicht so weit ist.


    Das halte ich für ein Gerücht... (Btw. die nachfolgende Ausführung ist nicht ausschließlich auf deinen Beitrag bezogen.)

    Der Grund, warum einige von der Linken zur AfD-Wechseln ist ziemlich offensichtlich, dass sich die Partei als "Rebellen" inszenieren, die gegen das Establishment aufmucken. Eine Rolle, die natürlich auch der Linken immer mal zufällt. Als Linker muss man sich aber natürlich auch eingestehen, dass ein beachtlicher Teil der Wähler nicht unbedingt aus purer Überzeugung wählt, sondern um den etablierten eine Lektion zu erteilen.

    Diese ganze Extremismus-Theorie ist der lächerliche, aber leider erfolgreiche Versuch der Machthabenden, alle potentiellen Gegner in einen Topf ("das Böse") zu werfen. Damit spart man sich die Mühe argumentieren zu müssen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Leute tatsächlich davon überzeugt sind, dass Linksradikalismus und Rechtsradikalismus im Prinzip das selbe sei. Wird das heute so in der Schule unterrichtet? Ich lese auch immer wieder Sachen wie "wer zu weit Links ist, kommt Rechts wieder raus" oder "Hitler war ja auch (National-)Sozialist". Das ist doch lächerlich. Man kann Politik nicht mit solchen Verbildlichungen erklären.

    Wie soll das denn funktionieren? Kann man so konservativ sein, dass man sich Blumen in die Haare steckt und über Gramsci philosophiert? Oder wie stellt ihr euch das vor? Glauben 20 Jahre nach dem kalten Krieg immer noch Leute, dass Stalin oder Honecker links waren?

    Die Linken und die Rechten haben sich im französischen Parlament damals so weit wie möglich von einander weg gesetzt wie möglich, weil sie am aller wenigsten gemein hatten. Leider wird heute gerne vergessen, dass die Kommunisten im dritten Reich in ihrem Widerstand gegen die Nazis sowohl von den Sozialdemokraten, als auch von den christlich-konservativen meistens allein gelassen wurden.


    Dann vergleich doch mal die Forderungen der LINKEn mit den Forderungen der NPD! Was du hier machst ist Augenwischerei.
    NationalSOZIALISTEN sind in ihren Forderungen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik mit den Forderungen von Linksradikalen Kräften nahe zu identisch. Vereinen tut sie auch die Systemkritik am Kapitalismus.
    Unterschiede gibt es natürlich u.a. in der Rüstungs-, Familien- und Integrationspolitik. Nichts desto trotz sind erhebliche Teile von LINKEn und Rechen Forderungen identisch. Nur ein paarBeispiele aus dem NPD Parteiprogramm die so fast Wortwörtlich im Programm der LINKEn zu finden sind.

    Einen allgemeingültigen, gesetzlichen Mindestlohn, damit die Arbeitnehmer von ihrer Arbeit auch leben können.

    Leiharbeitnehmer sind nach spätestens sechs monaten in eine Festanstellung zu übernehmen. langfristig ist darauf hinzuarbeiten, diesen Wirtschaftssektor stillzulegen.

    Das Synchronisationsverbot muß wieder eingeführt werden, damit Zeitarbeitnehmer künftig nicht mehr nur so lange zu beschäftigen sind, wie sie beim „Kunden“ eingesetzt werden.

    Die Schaffung einer einheitlichen, beitragsgerechten Rentenkasse für alle Erwerbstätigen. Die beschlossene fortlaufende Senkung des rentenniveaus ist rückgängig zu machen und jedem Rentner ein lebensabend in würde sicherzustellen.

    Die Beendigung der Rentenungerechtigkeit in Deutschland. 23 Jahre nach der angliederung der DDr an die Bundesrepublik muß die zweiteilung des deutschen gesetzlichen Fentenversicherungssystems endlich ein Ende haben!

    Für mietpreiserhöhungen müssen klare und sozial verträgliche sowie allgemeinverbindliche regelungen geschaffen werden.

    investoren müssen im rahmen einer sozial gerechten Bodennutzung stärker bei der Schaffung von mietpreisgebundenem wohnraum in die Pflicht genommen werden.

    geltende steuerrechtliche Bestimmungen, wonach Firmen mit Sitz in Deutschland die Verluste ihrer auslandsfilialen mit den gewinnen im inland steuerlich verrechnen dürfen, sind ersatzlos zu streichen.

    großbanken sind zu verstaatlichen.

    Die Dominanz der Finanzmärkte über die Volkswirtschaft und der Vorrang der Spekulation vor der Produktion sind zu brechen. Dafür ist unter anderem ein Verbot von Hedge-Fonds (sogenannte „Heuschrecken“), hypothekenbesicherten Verbriefungen, der gründung außerbilanzieller zweckgesellschaften, „leerverkäufen“ und des Einsatzes von Derivaten notwendig.

    Es sind gesetzliche möglichkeiten zu schaffen, um Bankmanager für außerhalb der Bilanz angehäufte Verluste mit ihrem Privatvermögen haftbar zu machen.

    Schaffung einer regelung zur Begrenzung von Managergehältern und von abfindungshöhen.[/quote
    Dezentralisierung und Kommunalisierung der Energieerzeugung sowie Stärkung der regionalen Energiewirtschaft.


    Und so weiter im Programm. Es gibt Unterschiede. Aber es gibt auch genug Gemeinsamkeiten
  • Zuerst mal hat das politische Spektrum keine Ränder. Links und Rechts wörtlich zu nehmen ist doch Unsinn. Es geht um politische Inhalte.

    Zu dem Populismus: Ich glaube populistische Aussagen gehen durchgehend durch alle Parteien und pol. Gruppen. CDU, Grüne, SPD oder FDP sind in ihren Aussagen nicht weniger populistisch, als AfD oder Linke. Es ist natürlich noch mal ein Unterschied ob Fakten unterschiedlich interpretiert werden, wie das bei den eben genannten Parteien tagtäglich der Fall ist oder ob sich "Fakten" teils einfach ausgedacht werden, wie das bei z.B. der NPD oft der Fall ist. (90% der Asylanten seien Scheinasylanten etc.)

    Fujitora* schrieb:

    Dann vergleich doch mal die Forderungen der LINKEn mit den Forderungen der NPD! Was du hier machst ist Augenwischerei.
    NationalSOZIALISTEN sind in ihren Forderungen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik mit den Forderungen von Linksradikalen Kräften nahe zu identisch. Vereinen tut sie auch die Systemkritik am Kapitalismus.
    Unterschiede gibt es natürlich u.a. in der Rüstungs-, Familien- und Integrationspolitik. Nichts desto trotz sind erhebliche Teile von LINKEn und Rechen Forderungen identisch. Nur ein paarBeispiele aus dem NPD Parteiprogramm die so fast Wortwörtlich im Programm der LINKEn zu finden sind.


    Lustig, dass du diesen Vergleich bringst.

    Ich halte Rentengerechtigkeit, Mindestlohn, Abschaffung von Zeit- und Leiharbeit usw. nicht unbedingt für extremistische Forderungen. Es ist doch klar, dass beiden Parteien an die Punkten ähnlich argumentieren. Beide haben den Anspruch Menschen, die von diesen Problemen betroffen sind, für sich zu gewinnen. Das ist ja auch erst mal nicht falsch. Niemand aus der Linken wird der NPD vorwerfen, dass diese Forderungen schlecht sind. (Sie schreiben sie ja auch seit einigen Jahren quasi 1zu1 bei den Linken ab.) Man muss dazu aber auch sagen, dass die NPD ihren Forderungen immer einen nationalistischen oder rassistischen Hintergrund gibt. (Mindestlohn schließt alle in ihren Augen Nicht-Deutschen aus etc.)

    Aber du wirst doch zugeben müssen, dass die NPD an anderen Punkten viel größere Übereinstimmung mit der Union oder AfD hat als mit den Linken.

    Man stelle sich aber bitte einmal die Frage, warum sich die Nationalisten in den 20er (?) Jahren plötzlich National-Sozialisten genannt haben? Weil ihnen die Ideen von Marx und Engels so gefallen haben? Wohl kaum. Sie haben einfach Charakteristiken der Linken zu ihren Rechten hinzugefügt um den Linken die unentschlossenen Wähler ab zu werben. Ein bisschen rote Farbe, ein paar Sprüche über die Bourgeoisie und das Kapital. Das ganze gepaart mit dem Ruf nach einer starken Nation und der Angst vor der jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung und schon rannten viele, die sich zuvor eher von den Kommunisten vertreten fühlten zu den Nazis.

    Dass das dritte Reich dann mehr National-Kapitalistisch als sozialistisch war stört heute kaum einen.

    Das ganze findet aber heute immer noch so statt. Auch die rechten Kameradschaften etc. versuchen sich Sachen bei den linken Autonomen ab zu gucken. Interessant dürfte aber sein, dass es so ziemlich nichts gibt, was sich die Linken von den Rechten ab schauen.
  • Die LINKEn haben sich schon den Antisemitismus und Antiamerikanismus von den Rechten abgeschaut und wenn man sich Staaten anschaut, die von sozialistischen Regimes geführt werden, dann sehen wir auch das sie sich den Aufbau des totalitären Staats durchaus von den Rechten abgeschaut haben. Was haben wir den in Kuba gesehen, als Castro die Macht an sich gerissen hat? Die Inhaftierung von politischen Gegnern. Die gezielte Ausgrenzung andersdenkender. Eine Ideologie die Allgemeinverbindlich erklärt wurde.

    Wie ich gesagt habe trennen LINKE und Rechte Krädte nur einzelne Politikfelder. Aber die Systemkritik, die Vorstellung des Staats, der Hang zur Gewaltanwendung um Ziele durch zu setzen, all das sind Dinge die LINKE und Rechte vereinen. So ist es auch gar nicht so ungewöhnlich, dass ehemalige Wähler der LINKEn zur NPD überwechseln, oder umgekehrt. Als gutes Beispiel mag da Monika Strub gelten, die früher überzeugtes NPD Mitglied war und 2011 bei der Landtagswahl in Ba-Wü für die LINKE kandidierte.
    Aber auch Symbole und Metaphern werden von LINKEn und Rechten z.T. identisch verwendet. Z.B. das Bild von Hedgefonds als Heuschrecken ist ein sowohl von Rechts- als auch Links gern genutztes Bild.

    Man darf nie vergessen, dass man ggü. den Linksextremismus keine falsche Toleranz zeigen darf, sondern immer die Ideologie dahinter sehen muss ebenso wie bei Rechten Kräften. Nur leider ist in Deutschland schon längst eine Verharmlosung an der Tagesordnung. Dabei gibt es in manchen Bundesländern wie Berlin z.B. schon längst mehr gewaltbereite Linksextremisten als Rechtsextremisten und Bundesweit wenn man Propaganda Delikte nicht berücksichtigt Linksextreme schon längt mehr Straftaten verüben als Rechtsextreme.
    Rechtsextreme verübten 2012 2117 Verbrechen (ohne Propaganda Delikte) und Linksextreme 3229 Verbrechen.
  • Ich habe eigentlich keine Lust auf so eine Diskussion aber so kann ich das hier nicht stehen lassen.

    Die LINKEn haben sich schon den Antisemitismus und Antiamerikanismus von den Rechten abgeschaut und wenn man sich Staaten anschaut, die von sozialistischen Regimes geführt werden, dann sehen wir auch das sie sich den Aufbau des totalitären Staats durchaus von den Rechten abgeschaut haben. Was haben wir den in Kuba gesehen, als Castro die Macht an sich gerissen hat? Die Inhaftierung von politischen Gegnern. Die gezielte Ausgrenzung andersdenkender. Eine Ideologie die Allgemeinverbindlich erklärt wurde.

    Antisemitismus ist kein Bestandteil linker Politik. Die Unterstützung für die Palästinenser in Gaza und dem Westjordanland und die Ablehnung der Israelischen Siedlungspolitik (nicht des Staates Israel!) sind keine antisemitischen Positionen. Ich will nicht behaupten, dass es vereinzelt nicht auch Verbindungen zwischen linken Gruppen und palästinensisch-islamistischen Gruppen gibt (was ich ablehne) aber dies sicher auch nicht aus antisemitischen Motiven. Ich gehe mal davon aus, dass du mit Antiamerikanismus die Ablehnung der US-Außenpolitik meinst. (?) Irgendwie kann ich darin aber keine Diskriminierung erkennen. Ich glaube du kannst problemlos mit einem "I love NY"-T-Shirt zu einer Antifa-Veranstaltung gehen, ohne angepöbelt zu werden.

    Die USA verhalten sich Kuba gegenüber ungefähr so, wie ein Schulhof-Bully, der anderen die Beine weg tritt und sich dann darüber lustig macht, dass sie nicht laufen können. Der Staat Kuba ist ein tolles Beispiel dafür wie Sozialismus von Außen behindert werden kann. Erkläre mir mal bitte, wie eine Volkswirtschaft (sozialistisch oder marktwirtschaftlich) funktionieren soll, wenn sie wirtschaftlich isoliert und von Außen ständig unter Beschuss verschiedener Art ist. Ich möchte dem Castro Regime nicht alles durchgehen lassen und es ist sicher nicht das sozialistische Musterbeispiel, was man sich so vorstellt aber die Bedingungen für die Bevölkerung wären mit 100%iger Sicherheit besser, wenn Kubas Wirtschaft nicht unter dem Handelsembargo leiden würde.

    Wie ich gesagt habe trennen LINKE und Rechte Krädte nur einzelne Politikfelder. Aber die Systemkritik, die Vorstellung des Staats, der Hang zur Gewaltanwendung um Ziele durch zu setzen, all das sind Dinge die LINKE und Rechte vereinen. So ist es auch gar nicht so ungewöhnlich, dass ehemalige Wähler der LINKEn zur NPD überwechseln, oder umgekehrt. Als gutes Beispiel mag da Monika Strub gelten, die früher überzeugtes NPD Mitglied war und 2011 bei der Landtagswahl in Ba-Wü für die LINKE kandidierte.
    Aber auch Symbole und Metaphern werden von LINKEn und Rechten z.T. identisch verwendet. Z.B. das Bild von Hedgefonds als Heuschrecken ist ein sowohl von Rechts- als auch Links gern genutztes Bild.

    Über diese Person weiß ich nichts, deswegen kann ich da wenig zu sagen aber ich habe generell kein Problem damit, wenn Menschen ihre politische Einstellung ändern. Bei Ex-Nazis bin ich natürlich sehr skeptisch. Aber ich gehe mal davon aus, dass die Überläufe zwischen NPD und CDU weit häufiger vorkommen.
    Das Bild von Heuschrecken als Hedgefonds (oder umgekehrt?) halte ich für mittelmäßig problematisch. Ich bin aber generell kein Freund davon, wenn Menschen durch Tiervergleiche eben diese Menschlichkeit abgesprochen wird. Die Rechte verwenden solche Bilder schon immer gerne. Wenn Linke gesellschaftliche Probleme auf Personen reduzieren finde ich das blöd. Das ist aber auch eher etwas, das im bürgerlich-linken Lager gemacht wird und nicht bei den Linksradikalen.

    Man darf nie vergessen, dass man ggü. den Linksextremismus keine falsche Toleranz zeigen darf, sondern immer die Ideologie dahinter sehen muss ebenso wie bei Rechten Kräften. Nur leider ist in Deutschland schon längst eine Verharmlosung an der Tagesordnung. Dabei gibt es in manchen Bundesländern wie Berlin z.B. schon längst mehr gewaltbereite Linksextremisten als Rechtsextremisten und Bundesweit wenn man Propaganda Delikte nicht berücksichtigt Linksextreme schon längt mehr Straftaten verüben als Rechtsextreme.
    Rechtsextreme verübten 2012 2117 Verbrechen (ohne Propaganda Delikte) und Linksextreme 3229 Verbrechen.


    Bla... bla... Ich kann dieses Wort "Extremismus" nicht mehr hören. Alles möglichst in einen Topf werfen und nur nicht zu viel mit den Motiven beschäftigen...

    Das Nachfolgende hat nichts mehr mit Wahlkampf zu tun, deswegen Spoiler:
    Spoiler anzeigen
    Wenn sich die Öffentlichkeit zur Abwechslung mal wirklich mit der "Ideologie dahinter" beschäftigen würde, dann würden sich die Linksradikalen sehr darüber freuen. Leider wird Linksradikalismus immer nur auf "Schwarzer Block" und DDR reduziert, was nicht gerade förderlich ist.

    Wenn du jetzt mit Kriminalstatistiken kommst, dann überleg doch mal, was da für eine Ideologie hinter steckt. Ein paar Antifaschisten werden bei quasi jeder Demo wegen "Widerstand gegen die Staatsgewalt" verhaftet oder registriert. Das heißt im Prinzip nur, dass du dich nicht ordnungsgemäß verprügeln lässt, sondern versuchst abzuhauen.

    Bei rechten gibt es oft Übergriffe auf Migranten, Behinderte, Obdachlose oder Andersdenkende. Klar gibt es auch Antifas, die Nazis oder Polizisten angreifen aber niemals mit dem Vorsatz diese schwer zu verletzen oder gar zu töten. (Was nicht heißt, dass es grundsätzlich OK ist.) Dass es auch "Krawalltouristen" gibt kann man leider nicht leugnen.

    Du kannst rechte und linke Straftaten nicht einfach gleichsetzen. Die Körperverletzungen von Linken entstehen hauptsächlich, wenn es zu Konfrontationen mit der Polizei kommt. Natürlich sieht man im Fernsehen meistens Bilder von fliegenden Steinen etc. aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Polizei auf (fast) allen Demos auf denen ich bisher war, als Provokateur und Aggressor auftrat. Weswegen sich meine persönliche Einschätzung dieser Daten natürlich nicht mit der von jemandem deckt, der sie nur aus der Perspektive der Polizei vermittelt bekommt.

    Kleines Beispiel dafür sind die Blockupy-Proteste in diesem Jahr in Frankfurt, so wie zuletzt die Hausbesetzung im Gallus. Bei Blockupy attackierte die Polizei die Demo mit Pfefferspray und Schlagstöcken, weil einige Leute mit Regenschirmen, Sonnenbrillen und Styropor-Plakaten "bewaffnet" waren... Man suchte offensichtlich einen Grund die Demo zu verhindern. Zudem wurden ca. 1000 Leute für bis zu 11 Stunden auf dem Asphalt fest gesetzt. Sogar mehrere Polizisten sagten der BILD (!), dass der Einsatz so geplant war.
    In einem besetzten Haus im Gallusviertel griffen ein paar breitgebaute, tätowierte Schlägertypen plötzlich die Leute mit Teleskop-Schlagstöcken an. Man ging erst davon aus, dass das Neonazis sind. Später stellte sich heraus, dass das Zivilpolizisten waren. Obwohl es Videoaufnahmen gibt dementiert die Polizei den Vorfall...

    Das nur mal so als kleiner Denkansatz zum Thema politisch motivierte Straftaten.
  • Antisemitismus ist kein Bestandteil linker Politik. Die Unterstützung für die Palästinenser in Gaza und dem Westjordanland und die Ablehnung der Israelischen Siedlungspolitik (nicht des Staates Israel!) sind keine antisemitischen Positionen. Ich will nicht behaupten, dass es vereinzelt nicht auch Verbindungen zwischen linken Gruppen und palästinensisch-islamistischen Gruppen gibt (was ich ablehne) aber dies sicher auch nicht aus antisemitischen Motiven.


    Der Antisemitismus ist mittlerweile tief verwurzelt in der linken Ideologie. Es gibt dazu auch viele viele Berichte und Beispiele. Sogar im Bundestag wurde 2011 speziell über linken Antisemitismus gesprochen. Es gibt Bücher von Politologen und Historikern die sich speziell mit diesen Thema beschäftigen. Zu behaupten Antisemitismus wäre kein Linkes Phänomen ist Realitätsverweigerung.
    Hier ein Auszug aus einen Zeit Artikel den ich dir sehr ans Herz legen würde, denn er beschäftigt sich auch mit der historischen Entwicklung des Antisemitismus in den linken Reihen
    In der Tat, nach linkem Antisemitismus muss man nicht lange suchen. In der Antiglobalisierungsbewegung Attac fand sich die Karikatur eines fetten Kapitalisten, der einen abgemagerten blonden Arbeiter in Zinsknechtschaft nimmt. Oder dies: Bei einer Tagung des IWF vollführten linke Aktivisten unter den Masken von Donald Rumsfeld und dem israelischen Ministerpräsidenten Scharon einen Tanz ums Goldene Kalb. In Hamburg verhinderten »Antizionisten« gewaltsam eine Aufführung von Claude Lanzmanns Israel-Film. Und wenn Abgeordnete der Partei Die Linke im Bundestag über Israel reden, dann bekommt ihre Tonlage oft genug etwas affektiv Feindseliges, ganz so, als ginge der DDR-Kommando-Antizionismus mit der dumpfen Israelverachtung alter BRD-Linker eine schlagende Verbindung ein.

    zeit.de/2013/11/Linker-Antisemitismus-Terrorismus

    Hier auch noch ein Auszug aus einen Artikel zur oben erwähnten aktuellen Stunde
    Während einer aktuellen Stunde wurde der Antisemitismus in der Linkspartei von den Rednern aller Fraktionen scharf verurteilt. Auch die Nähe der Linkspartei zu Gruppen wie der Hamas und der Hisbollah sowie die Teilnahme von Linkspartei-Abgeordnete an der Gaza Flotte und er Palästinenser-Konferenz in Wuppertal wurden kritisiert. [...] hristian Lange, SPD: ”Der Unterschied: Alle Parteien weisen Antisemitismus zurück – Bei Linkspartei ist das nicht der Fall.” Für Hans-Peter Uhl, CDU, ist klar, dass der moderne Antisemitismus im Gewandt der Israelkritik daher kommt: “Israel bekommt eine Sündenbockrolle. Der Staat Israel wird als andersartig bezeichnet wie die Juden früher als andersartig bezeichnet wurden.”
    [...] Stefan Ruppert von der FDP erinnerte an die Linkspartei-Abgeordneten, die bei der Rede von Shimon Peres sitzen blieben: “Grüne, SPD, CDU, CSU, FDP treten gegen Antisemitismus ein- Linke und NPD tun das nicht.”

    ruhrbarone.de/aktuelle-stunde-…isemitismus-nicht-zuruck/

    Und abschließend der Verweis auf die Studie von Samuel Salzborn und Sebastian Voigt “Antisemiten als Koalitionspartner?”
    Antisemitische Positionen werden in der Linkspartei zunehmend salonfähig. Zu dieser Erkenntnis gelangen zwei Wissenschaftler der Universitäten Gießen und Leipzig in einer neuen sozialwissenschaftlichen Untersuchung. In ihrem Aufsatz „Antisemiten als Koalitionspartner?“ stellen Samuel Salzborn und Sebastian Voigt fest, dass antisemitische Positionierungen innerhalb der Partei die „Die Linke“ in den letzten Jahren deutlich an Kraft gewonnen haben. Ihren vorläufigen Höhepunkt habe die Entwicklung nach der Erstürmung der „Gaza-Flottille“ durch israelische Soldaten im Mai 2010 gefunden, bei der neun türkische Aktivisten starben. Neben mehreren radikalislamischen Gruppierungen waren auch zwei Abgeordnete und ein ehemaliger Abgeordneter der Linkspartei an Bord. Wir nehmen die Veröffentlichung der beiden Wissenschaftler in dieser Woche zum Anlass, um im Rahmen einer aktuellen Stunde das ungeklärte Verhältnis der Linkspartei zum Antisemitismus zu thematisieren. In der letzten Wahlperiode hatten sich elf Abgeordnete der Linkspartei einem interfraktionellen Antrag zur Bekämpfung des Antisemitismus verweigert und waren der Abstimmung fern geblieben. Für uns gilt: Antisemitismus muss bekämpft, nicht toleriert werden.

    ruhrbarone.de/bundestag-diskut…ismus-in-der-linkspartei/

    Ich glaube den linken Antisemitismus habe ich damit zur Genüge nachgewiesen.

    Ich gehe mal davon aus, dass du mit Antiamerikanismus die Ablehnung der US-Außenpolitik meinst. (?) Irgendwie kann ich darin aber keine Diskriminierung erkennen. Ich glaube du kannst problemlos mit einem "I love NY"-T-Shirt zu einer Antifa-Veranstaltung gehen, ohne angepöbelt zu werden.


    Antiamerikanismus bezeichnet eine Hass erfüllte Haltung bzgl. der US-Außenpolitik.
    Zu dieser Position gehört eine Menge Hass zu Amerika. Nicht selten sind es Anhänger zahlreicher Verschwörungstheorien. 9/11 waren die Amis selbst. Mondlandung? Gefaked. Libyen? Einmarsch wegen den Öl Vorkommen. Irak? Einmarsch weil der Irak sein Öl in € verkaufen wollte.
    Es gehört eine vielzahl nicht gesellschaftsfähiger Ansichten dazu.

    Die USA verhalten sich Kuba gegenüber ungefähr so, wie ein Schulhof-Bully, der anderen die Beine weg tritt und sich dann darüber lustig macht, dass sie nicht laufen können. Der Staat Kuba ist ein tolles Beispiel dafür wie Sozialismus von Außen behindert werden kann. Erkläre mir mal bitte, wie eine Volkswirtschaft (sozialistisch oder marktwirtschaftlich) funktionieren soll, wenn sie wirtschaftlich isoliert und von Außen ständig unter Beschuss verschiedener Art ist. Ich möchte dem Castro Regime nicht alles durchgehen lassen und es ist sicher nicht das sozialistische Musterbeispiel, was man sich so vorstellt aber die Bedingungen für die Bevölkerung wären mit 100%iger Sicherheit besser, wenn Kubas Wirtschaft nicht unter dem Handelsembargo leiden würde.


    Interessant wie das Castro-Regime hier in Schutz genohmen wird. Aber gegen ein Land was so vorgeht wie Castro hätte man vorgehen müssen wie gegen Nazi-Deutschland. Einmarschieren.
    In den ersten Jahren von Castros Herrschaft wurden zahlreiche, nach US-amerikanischen Studien einige tausend, politische Gegner inhaftiert und hingerichtet.[71] Gegner Castros wurden als „Konterrevolutionäre“, „Faschisten“ oder „CIA-Agenten“ bezeichnet und ohne Gerichtsverfahren und unter äußerst erbärmlichen Bedingungen inhaftiert.[72] 1965 wurden unter dem Namen „Militärische Einheiten zur Unterstützung der Produktion“ Arbeitslager eingerichtet, die Che Guevara wie folgt begründete: Sie sind für „Menschen, welche Verbrechen gegen die revolutionäre Moral begangen haben“. Später wurden dort auch Kubaner inhaftiert, die nach Castros Definition als „soziale Abweichler“ einschließlich Homosexueller und HIV-Infizierter galten, um so „konterrevolutionäre“ Einflüsse aus Teilen der Bevölkerung auszumerzen.[73] Die Soziologie-Professorin Marifeli Pérez Stable, die 1960 als Kind aus Kuba kommend in die USA einwanderte und als junge Frau die Revolution unterstützte, reflektiert über die Kosten des Umsturzes: „[Es gab] tausende Exekutionen, vierzig-, fünfzigtausend politische Gefangene. Die Behandlung politischer Gefangener, mit dem was wir heute über Menschenrechte und Menschenrechte betreffende internationale Normen wissen … ist es legitim, die Frage nach möglichen Menschenrechtsverletzungen in Kuba zu stellen.“[74] Castro gesteht zwar ein, dass es auf Kuba politische Gefangene gibt, hält dies aber für gerechtfertigt, da sie nicht wegen ihrer Ansichten, sondern aufgrund „konterrevolutionärer Verbrechen“ einschließlich Bombenlegung inhaftiert seien.[75]
    Amnesty International zählte im Jahresbericht 2006 insgesamt 71 gewaltlose politische Gefangene (prisoners of conscience). Außerdem waren 30 Gefangene zum Tode verurteilt, wobei seit 2003 keine Exekution mehr vollstreckt wurde.[76] Die antikommunistische Internationale Gesellschaft für Menschenrechte berichtet sogar von 300 namentlich bekannten politischen Gefangenen. Sie hat ein Patenschaftsprogramm deutscher Abgeordneter für die Inhaftierten aufgelegt.[77] Unter der Präsidentschaft von Fidel Castros Bruder Raúl wurden die von Amnesty International anerkannten sowie weitere politische Häftlinge bis März 2011 entlassen und sämtliche bestehenden Todesurteile bis Ende 2010 in Haftstrafen umgewandelt.[78][79]


    Kuba geht es wirtschaftlich im übrigen vor allem schlecht, weil man von der UDSSR abhängig war. Der Wegfall der USA als Handelspartner war damals wenig dramatisch, denn die UDSSR sprang ein und wurde zum wichtigsten Handelspartner von Kuba. Man war extrem von seinen Zucker abhängig der aber immer billiger wurde und in immer mehr Ländern hergestellt wurde. Und die UDSSR beendete in den 80ern Schrittweise ein Programm zum Tausch Erdöl gegen Zucker bei den Kuba weit über Weltmarktpreis verkaufen konnte.
    Das Embargo von 1962 hat damit gar nichts zu tun. Damals waren es sogar vergleichsweise üppige Zeiten für Kuba weil die UDSSR sehr spendabel war. Dazu kommt doch das Kuba selber Schuld war. Immerhin haben sie alle amerikanischen Unternehmen und Besitztümer in Kuba verstaatlicht. Als würden wir anders reagieren, wenn Kuba das mit uns abziehen würde....

    Das Nachfolgende hat nichts mehr mit Wahlkampf zu tun, deswegen Spoiler:
    Spoiler anzeigen
    Wenn sich die Öffentlichkeit zur Abwechslung mal wirklich mit der "Ideologie dahinter" beschäftigen würde, dann würden sich die Linksradikalen sehr darüber freuen. Leider wird Linksradikalismus immer nur auf "Schwarzer Block" und DDR reduziert, was nicht gerade förderlich ist.

    Wenn du jetzt mit Kriminalstatistiken kommst, dann überleg doch mal, was da für eine Ideologie hinter steckt. Ein paar Antifaschisten werden bei quasi jeder Demo wegen "Widerstand gegen die Staatsgewalt" verhaftet oder registriert. Das heißt im Prinzip nur, dass du dich nicht ordnungsgemäß verprügeln lässt, sondern versuchst abzuhauen.


    Verbrechen gegen Polizisten auf Demonstrationen werden in den Verfassungsschutzberichten nicht erfasst.

    Bei rechten gibt es oft Übergriffe auf Migranten, Behinderte, Obdachlose oder Andersdenkende. Klar gibt es auch Antifas, die Nazis oder Polizisten angreifen aber niemals mit dem Vorsatz diese schwer zu verletzen oder gar zu töten. (Was nicht heißt, dass es grundsätzlich OK ist.) Dass es auch "Krawalltouristen" gibt kann man leider nicht leugnen.


    Bei Linksextremisten gibt es sehr oft Fälle von gefährlicher Körperverletzung und häufiger auch mal Anklagen wegen Tötungsdelikten.
    Vor zwei Wochen war auf einer linksextremen Internetseite eine Art Steckbrief des 27-Jährigen veröffentlicht worden, mit Fotos und Wohnanschrift. Ihm wird darin vorgeworfen, linke Demonstranten zu fotografieren und im Internet zu publizieren. In dem von „Fight Back“ verfassten Artikel heißt es: „Wenn ihr ihn erwischt, setzt nicht auf die Bullen. Hier ist antifaschistische Selbsthilfe gefragt.“

    Am 25.06.2011 wurde der Kreisvorsitzende der NPD Neukölln und Mitglied der BVV von mehreren vermummten Tätern in Berlin angegriffen, zu Boden geschlagen und mit Schlägen und Tritten gegen den Kopf verletzt.

    Am 22.06.2011 wurde ein NPD Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Berlin Neu kölln von fünf vermummten Personen vom Fahrrad gestoßen und mit Glasflaschen und Holzstöcken angegriffen. Dabei wurde er als „scheiß Nazi schwein“ bezeichnet


    Es gibt davon hunderte Beispiele. Versuchte Tötungsdelikte werden u.a. in den Verfassungsschutzberichten aufgeführt.

    Du kannst rechte und linke Straftaten nicht einfach gleichsetzen. Die Körperverletzungen von Linken entstehen hauptsächlich, wenn es zu Konfrontationen mit der Polizei kommt. Natürlich sieht man im Fernsehen meistens Bilder von fliegenden Steinen etc. aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Polizei auf (fast) allen Demos auf denen ich bisher war, als Provokateur und Aggressor auftrat. Weswegen sich meine persönliche Einschätzung dieser Daten natürlich nicht mit der von jemandem deckt, der sie nur aus der Perspektive der Polizei vermittelt bekommt.


    Das ist schlicht falsch. Diese Daten kommen vor allem von gezielten Angriffen von Linksextremen auf Rechtsextreme. So wie von dir beschrieben ist es durch aus manchmal. Wer aber auch mal dabei war als Unbeteiligter, der weiß das Linksextreme oft beginnen und u.a. auch Nagelbomben u.ä. verwenden, was man vorbereitet haben muss.
  • Wie ich bereits schrieb habe ich eigentlich kein Interesse darüber zu diskutieren aber diesen Unsinn kann ich hier (wiedermal) nicht einfach so stehen lassen. Du hast keinen Antisemitismus nachgewiesen, sondern nachgewiesen, dass du nicht verstehst was Antisemitismus ist.

    Zu linkem Antisemitismus habe ich eigentlich schon alles geschrieben. Antisemitismus hat keinen Platz in der linken Ideologie. Eine Ideologie, die die Diskriminierung von Juden nicht ablehnt ist nicht links. Ablehnung der israelischen (Regierungs-) Politik und Unterstützung der Palästinenser ist aber kein Antisemitismus. Punkt.

    Dass es Leute im linken Spektrum gibt, die sich antisemitisch äußern ist zwar durchaus ein Fakt aber wenn das passiert kommt die größte Ablehnung davon aus dem linken Lager selbst. Attac selbst ist sicher nicht antisemitisch. Ganz im Gegenteil. Bei Bankenkritik muss man meiner Meinung nach aber ganz besonders aufpassen, dass man keine antisemitischen Klischees bedient.

    Der Skandal an der Gaza-Flotte war doch nicht, dass Linken Abgeordnete an Bord waren, sondern dass das israelische Militär ein Schiff in internationalen Gewässern gekapert und dabei 9 Zivilisten erschossen hat.

    Wo fängt Antiamerikanismus an? Bin ich antiamerikanisch eingestellt, wenn ich fordere, dass die USA sich an internationales Recht halten? Oder wenn ich es ablehne, dass das CIA Anschläge in anderen Staaten ausübt? Ich finde es gibt genug, was man an der US-Politik nach dem 2ten WK kritisieren kann. Da braucht man sich keine Verschwörungstheorien ausdenken.

    Zu Kuba und der Antifa werde ich jetzt nichts mehr inhaltlich schreiben, da es nicht in diesen Thread gehört. Die Situation in Kuba lässt sich nicht mit den Theorien des Kommunismus erklären. Wir sprechen hier von einem Bürgerkrieg und einem darauf folgenden sehr unsicheren Staat, der wie du sagtest wirtschaftlich von der UdSSR abhängig war. Offensive körperliche Angriffe auf Nazis und Polizisten halte ich für absolut schwachsinnig, allein weil es schlicht kontraproduktiv ist.
  • Whitebeer schrieb:

    Wie ich bereits schrieb habe ich eigentlich kein Interesse darüber zu diskutieren aber diesen Unsinn kann ich hier (wiedermal) nicht einfach so stehen lassen. Du hast keinen Antisemitismus nachgewiesen, sondern nachgewiesen, dass du nicht verstehst was Antisemitismus ist.

    Zu linkem Antisemitismus habe ich eigentlich schon alles geschrieben. Antisemitismus hat keinen Platz in der linken Ideologie. Eine Ideologie, die die Diskriminierung von Juden nicht ablehnt ist nicht links. Ablehnung der israelischen (Regierungs-) Politik und Unterstützung der Palästinenser ist aber kein Antisemitismus. Punkt.

    Dass es Leute im linken Spektrum gibt, die sich antisemitisch äußern ist zwar durchaus ein Fakt aber wenn das passiert kommt die größte Ablehnung davon aus dem linken Lager selbst. Attac selbst ist sicher nicht antisemitisch. Ganz im Gegenteil. Bei Bankenkritik muss man meiner Meinung nach aber ganz besonders aufpassen, dass man keine antisemitischen Klischees bedient.

    Der Skandal an der Gaza-Flotte war doch nicht, dass Linken Abgeordnete an Bord waren, sondern dass das israelische Militär ein Schiff in internationalen Gewässern gekapert und dabei 9 Zivilisten erschossen hat.

    Wo fängt Antiamerikanismus an? Bin ich antiamerikanisch eingestellt, wenn ich fordere, dass die USA sich an internationales Recht halten? Oder wenn ich es ablehne, dass das CIA Anschläge in anderen Staaten ausübt? Ich finde es gibt genug, was man an der US-Politik nach dem 2ten WK kritisieren kann. Da braucht man sich keine Verschwörungstheorien ausdenken.

    Zu Kuba und der Antifa werde ich jetzt nichts mehr inhaltlich schreiben, da es nicht in diesen Thread gehört. Die Situation in Kuba lässt sich nicht mit den Theorien des Kommunismus erklären. Wir sprechen hier von einem Bürgerkrieg und einem darauf folgenden sehr unsicheren Staat, der wie du sagtest wirtschaftlich von der UdSSR abhängig war. Offensive körperliche Angriffe auf Nazis und Polizisten halte ich für absolut schwachsinnig, allein weil es schlicht kontraproduktiv ist.


    Ich denke es spricht eine sehr deutliche Sprache, wenn sich der Zentralrat der Juden besorgt über linken Antisemitismus zeigt. Es spricht eine deutliche Sprache, wenn 11 Abgeordnete der LINKEn einen Antrag gegen Antisemitismus boykotieren. Das kann man nicht mehr auf Individuen schieben!

    Antiamerikanismus ist einfach nicht gesellschaftsfähig. Die Amerikaner sind ein wichtiger Verbündeter und vorherrschende westliche Macht. Hass auf Amerikaner gipfelt dann gerne auch mal in Anschlägen auf US-Basen auch in Deutschland.

    Du hältst sie für schwachsinnig. Viele Linksextreme Organisationen halten sie für notwendig. Hier mal ein paar Zitate
    „Dabei sind militante Aktionen kein Selbstzweck, sondern lediglich eine Spielart des erfolgreichen Widerstands, welche durch andere Aktionsformen ergänzt werden müssen, aber auch Platz für diese Schaffen können, z.B. wenn Polizeikräfte gebunden werden.“

    („Aufruf gegen den ,TddZ’ 97 2012“, 13. Mai 2012)
    „Die Angriffe mit Farbbeuteln und Steinen auf u.a. den Sitz der Europäischen Zentralbank, die Wache der Stadtpolizei und die Arbeitsagentur können wir in Anbetracht der immer brutaler werdenden sozialen Bedingungen nachvollziehen. Wir verstehen diese militanten Aktionen als Ausdruck der Wut über die autoritäre Krisenpolitik in der EU.

    (Internetportal „Indymedia Deutschland“, 3. April 2012)
    „Wenn die Polizei uns Steine in den Weg legt, muss sie sich nicht wundern, wenn diese zurückfliegen.“

    „Konsequenter Antifaschismus ist mehr als das blockieren von NaziAufmärschen. (…) Konsequenter Antifaschismus bedeutet sich denjenigen verbal, inhaltlich oder wenn nötig militant in den Weg zu stellen, die sich positiv auf den Nationalsozialismus beziehen (…). In diesem Sinne: Naziaufmärsche verhindern, Faschismus konsequent
    bekämpfen.

    (Internetportal „Indymedia Deutschland“, 19. April 2012)
    „RevolutionärInnen [haben] immer wieder zum Mittel der Gewalt gegriffen. In vielen historischen Situationen halten wir diese Entscheidung für richtig und unvermeidlich. (…)


    All das sind Aussagen von linken Organisationen
  • Also langsam wird es lächerlich.

    Ich denke es spricht eine sehr deutliche Sprache, wenn sich der Zentralrat der Juden besorgt über linken Antisemitismus zeigt. Es spricht eine deutliche Sprache, wenn 11 Abgeordnete der LINKEn einen Antrag gegen Antisemitismus boykotieren. Das kann man nicht mehr auf Individuen schieben!


    Ich weiß nicht, von welchem Antrag du sprichst. Der Punkt ist aber, jedes mal, wenn von Antisemitismus und der Linken gesprochen wird, redet man über Israel und die Palästinenser. Die Position der Linken dazu ist, dass sie Antisemitismus ablehnt, die Siedlungspolitik Israels aber ebenso. Jeder, der aus den verschiedensten Gründen ein Problem mit der Linken hat wird nun sagen "aha, also doch Antisemiten!"
    Ich habe keinen Zweifel daran, dass du bei deiner Meinung bleiben wirst...

    Spoiler anzeigen
    Antiamerikanismus ist einfach nicht gesellschaftsfähig. Die Amerikaner sind ein wichtiger Verbündeter und vorherrschende westliche Macht. Hass auf Amerikaner gipfelt dann gerne auch mal in Anschlägen auf US-Basen auch in Deutschland.


    Ohne Worte...

    Zu den Zitaten:

    Auch hier gibt es eigentlich nichts zu diskutieren. Wenn man davon ausgeht, dass eine Revolution zur Überwindung des kapitalistischen Gesellschaftssystems notwendig ist, dann ist Gewalt (gegen Polizei und Militär) Mittel zum Zweck. In Europa hätte Demokratie und die Menschenrechte niemals durchgesetzt werden können ohne einen revolutionären Kampf. Ich persönlich halte eine Revolution in Deutschland aktuell aber für höchst unrealistisch, weswegen sich die Frage nicht stellt. Ich denke aber ebenso, dass es durchaus legitim ist, sich zu wehren, wenn man angegriffen wird - auch von der Polizei.

    Was das mit der Partei die LINKE zu tun haben soll weiß ich ehrlich gesagt nicht wirklich.
  • Hier steht soviel Wahres, aber auch soviel Gutwill... Soviel Treudoofes... Soviel Weltfremdes... einfach soviel, was zwar sehr gut diskutiert werden kann, aber in der echten Welt keine Relevanz hat. Der LINKEn Antisemitismus vorzuwerfen, ist a) ein alter Hut und b) von ihr selbst aus selbstdarstellerischen Gründen gewollt (auch wenn es grundsätzlich gut und richtig ist, die Seeblockade Palästinas anzuprangern). Die LINKE weiß aber vor allem, dass der Zentralrat der Juden immer, also wirklich IMMER, wenn es um Angelegenheiten Israels geht, gleich harte Bandagen aufzieht und öffentlich anprangert. Egal, wie sehr sie im Unrecht sind. Das kann man (in dem Fall die LINKE) gut für Stimmenfang nutzen.
    Theoretisch wäre soviel richtig und soviel sollte durchgesetzt werden; oder verboten werden; aber die echte Welt ist nunmal nicht nur Ideologie. Warum wurde Röslers Gesundheitsreform zuerst so gelöbt, aber dann durch die eigene Partei und den Koalitionspartner dann verhindert? Weil sie zwar prinzipiell gut für das System und die Bürger wäre, aber erstmal scheiße viel kostet und erst in einigen Jahren komplett umgesetzt wäre. Die Kosten wären jetzt, was der Steuerzahler tragen müsste, den Ertrag bekommt ev. die nächste Regierung. Reformen, die über eine Legislaturperiode hinausgehen, werden gerne sabotiert. Oh, und Politiker handeln auch nicht immer im Sinne der Bürger, sie haben selbst Sitze in der Wirtschaft, haben Unternehmen, oder handeln einfach nach dem Willen der Partei, der über allem steht. Shröder sagte mal sinngemäß: Wer glaubt, man kommt in der Politik weit, ohne machtgeil zu sein, ist ein Narr. Sehr wahr, in all seiner Konsequenz. Die Grünen waren als Regierungspartei plötzlich pro Kernkraft, pro Gorleben und haben Hartz4 mitgetragen. Und jetzt ist alles pöse... Opposition sein, ist so einfach... Wer nunmal an der Macht ist, wird über seine Parteibucheinträge hinweg regieren. Denn dann gilt: Macht erhalten.


    Ich hoffe, der Sonntag kommt (und endet) schnell, damit dieser Thread geschlossen werden kann.
  • Ich möchte nur paar Worte in den Raum hineinwerfen:

    Whitebeer schrieb:

    Du hast keinen Antisemitismus nachgewiesen, sondern nachgewiesen, dass du nicht verstehst was Antisemitismus ist.

    Zu linkem Antisemitismus habe ich eigentlich schon alles geschrieben. Antisemitismus hat keinen Platz in der linken Ideologie. Eine Ideologie, die die Diskriminierung von Juden nicht ablehnt ist nicht links. Ablehnung der israelischen (Regierungs-) Politik und Unterstützung der Palästinenser ist aber kein Antisemitismus. Punkt.

    Dem kann ich nur zustimmen. Es macht einen Unterschied, ob man etwas gegen eine Volksgruppe hat, oder lediglich eine Regierung einer Volksgruppe anprangert. Letzteres hat gar nichts mit Rassismus oder Antisemitismus zu tun, sondern geht schlicht auf völkerrechtliche Forderungen zurück. Wenn ich China kritisiere, bin ich nicht automatisch antikommunistisch, zumal dieser Kommunismus dort auch schon mehr Kapitalismus ist als alles andere. Überhaupt sind sämtliche Beispiele für versuchten Kommunismus in der Geschichte nur ein Versuch gewesen, der in Diktaturen endete. Das aber nur mal am Rande, was wollte ich eigentlich sagen? Achso. Bevor man irgendjemandem "Antisemitismus" vorwirft, sollte man überhaupt erst mal wissen welche Menschen alles Semiten sind, Fujitora. Juden sind nicht allein Semiten. Auch Araber gehören zur Volksgruppe der Semiten. Wenn du den Linken Antisemitismus vorwirfst, dann bin ich gespannt was du davon hältst, wenn du entdeckst, dass die israelische Regierung der eigentliche Antisemit ist. Was Israel "da unten" macht, ist genauso verwerflich wie der Holocaust und da braucht keiner anfangen mit sinnentleerten Phrasen wie "der Holocaust ist mit Nichts zu vergleichen". Und schlicht darum geht es in dieser Kritik an Israel, völkerrechtliche Kritik üben. Würde sich die Regierung da unten mit den anderen Nationen vertragen und gemeinsam miteinander (oder meinetwegen auch nur nebeneinander) leben, dann würde (wahrscheinlich) kein Mensch etwas sagen, geschweige denn Kritik an den Regierungen üben. Ausgenommen der Rassisten, die dann aber etwas gegen die Volksgruppe haben, in diesem Fall aber nicht nur gegen die Juden, sondern auch gegen Araber und alle anderen.

    Ich wollte eigentlich noch mehr schreiben, aber es hat absolut keinen Zweck. Also wayne.
  • Du hast keinen Antisemitismus nachgewiesen, sondern nachgewiesen, dass du nicht verstehst was Antisemitismus ist.

    Zu linkem Antisemitismus habe ich eigentlich schon alles geschrieben. Antisemitismus hat keinen Platz in der linken Ideologie. Eine Ideologie, die die Diskriminierung von Juden nicht ablehnt ist nicht links. Ablehnung der israelischen (Regierungs-) Politik und Unterstützung der Palästinenser ist aber kein Antisemitismus. Punkt.


    Es ist aber schon erstaunlich, dass eigentlich jeder Historiker, Politologe, Politiker usw. vielen Linken Gruppierungen Antisemitismus unterstellt. Es ist schon erschreckend, dass offenbar nur die Linken selber wissen, was Antisemitismus ist

    Aber Israel das Existenzrecht abzusprechen ist nach Definition eine Antisemitische Position! Und Fakt ist das Linke Gruppen das sehr oft tun! Und zwar auch prominente Politker der LINKEn!
    Norman Paech etwa, Jurist und einstiger Hochschullehrer, stellte gerne das Existenzrecht Israels in Frage und die israelische Palästinenserpolitik als terroristischen Akt dar. Paech saß von 2005 bis 2009 für die Linke im Bundestag - und war ihr außenpolitischer Sprecher.


    Dieser sarkastische Beitrag der WO beschreibt es eig. sehr gut

    Denn: Ein linker Antisemitismus "ist unmöglich", so hat es schon Gerhard Zwerenz in den 70er-Jahren verfügt. "Der Antisemitismus war und ist rechts, national, biologistisch, rassistisch." Würde jemand behaupten, Linke seien von Natur aus die besseren Menschen, sie würden nicht im Halteverbot parken, bei der Steuererklärung nicht schummeln, ihre Freunde nicht hintergehen, sich strikt an das Neunte Gebot halten und immer die Wahrheit sagen, müsste er damit rechnen, dass sogar die "taz" über ihn herfallen würde.

    Aber das Zwerenz'sche Diktum – es kann keinen linken Antisemitismus geben – ist so nachhaltig und so zählebig wie das Gerücht, die Deutschen seien ein Volk der Dichter und Denker, obwohl 90 Prozent nicht wissen, wer das "Lied der Deutschen" geschrieben hat. Auch der Antisemitismus ist ein Gerücht – das "Gerücht über die Juden" (Adorno).

    Sie kann ihre von der SED geprägte Ideologie genauso wenig kontrollieren wie ihre Reflexe. So wie die maßgeblichen Funktionsträger der DDR immer bestritten haben – und bis heute bestreiten –, dass es in der DDR Armut, Arbeitslosigkeit und Alkoholismus gegeben hat, so bestreiten Vertreter der Linkspartei, dass es in ihren Kreisen Antisemitismus gibt.

    Sie dekretieren einfach, dass nicht sein kann, was nicht sein darf. Wer etwas anderes behauptet, der verbreitet "Frechheiten". Gab's nicht, gibt's nicht, wird es niemals geben.


    Hier im übrigen noch eine Aussage des Präsidenten des Zentralrats der Juden
    "Aber inzwischen ist der Antisemitismus auch bei Teilen der Linken gemütlich untergeschlupft und hat dort eine hässliche Heimat und ein recht behagliches Zuhause gefunden."

    freitag.de/autoren/achtermann/uber-den-linken-antisemitismus

    Vielleicht sollten sich manche Leute hier nochmal überlegen was Antisemitismus ist. Israel Kritik ist nicht per se Antisemitisch, dass ist richtig. Aber die Dämonisierung des Staates Israel und das Absprechen seines Existenzrechts ist de facto Antisemitismus. Damit sollten sich vlt einige Menschen hier mal auseinander setzen.

    Edit: Einige Menschen wissen wirklich nicht was Antisemitismus ist und kommen schon an mit der Definition des Wortes Semit. Nur leider ist Antisemitismus als Judenhass definiert.
    Siehe dazu auch diese Definitionen
    Antisemitismus ist ein dauerhafter latenter Komplex feindseliger Überzeugungen gegenüber Juden als einem Kollektiv. Diese Überzeugungen äußern sich beim Einzelnen als Vorurteil, in der Kultur als Mythen, Ideologie, Folklore und in der Bildsprache, sowie in Form von individuellen oder kollektiven Handlungen – soziale oder gesetzliche Diskriminierung, politische Mobilisierung gegen Juden, und als kollektive oder staatliche Gewalt –, die darauf zielen, sich von Juden als Juden zu distanzieren, sie zu vertreiben oder zu vernichten. (Fein, S. 67)


    Bertelsmann Universal-Lexikon in 20 Bänden. Band 1 (A – Aso), Gütersloh, 1990, S. 279-280:

    Antisemitismus, Feindschaft gegen die Juden, insbes. Aus sog. Rassischen Gründen. Die 1879 von W. Marr geprägte Bezeichnung ist irreführend, da die Antisemiten nicht die Angehöridgen der semit. Sprachfamilie (Bewohner Nordostafrikas u. Vorderasiens) bekämpfen, sondern allein die Anhänger der jüd. Religion u. Nachkommen von solchen, die die Religion nicht mehr praktizieren. Diese Menschen werden fälschlich als einheitl. Rassengruppe betrachtet, u. die so konstruierte „jüd. Rasse“ wird als minderwertig bezeichnet. Von anderen Formen der Judenfeindschaft, die seit frühchristl. Zeiten anzutreffen sind, unterscheidet sich der Rassen-A. dadurch, dass er die behaupteten negativen Eigenschaften der Juden als unaufhebbar ansieht. Auf den Werken J.A. de Bobineaus, H.S. Chamberlains, R. Wagners fußend, erhielt der A. durch E. Drumont, W. Marr, E. Dühring, Th. Fritsch u.a. publizistisches u. durch antisemit. Organisationen u. Parteien polit. Gewicht.
  • Und was hat der ganze Antisemitismus jetzt mit den Bundestagswahlen zu tun, außer, dass wir eine ewiges Hin-und Her haben? Richtig, nüchts.
    Deswegen werde ich Mal das Thema wechseln:

    Was haltet ihr eigentlich von der medialen Schlammschlacht? Steinbrücks Stinkefinger, Trittins Vergangenheitsaufarbeitung über Pädophilie, Angies Hände oder sonstiges, was uns die Medien kurz vor der Wahl noch reindonnern. Lasst ihr euch davon beeinflussen (na gut, die Frage wird wohl kaum jemand ernsthaft mit "ja" beantworten)? Zumindest scheinen aber solche Sache doch manche zu beeindrucken, denn mancher wählt ja nach Symphatie, nicht nach Programm. Die Grünen haben es momentan nicht so leicht. Nicht nur, dass die "Bild" solche Hihglights aus deren Wahlprogramm präsentiert, wie das Verbot des Angelns bei Nacht (wär ja auch schrecklich); ebenfalls der "Veggie Day", welcher ja die grüne Diktatur einläuten würde (ich berichtete) als auch das zuvorgenannte Probleme über Pädophilie (die ja auch bei FDP zu finden sind).
    Die "Sueddeutsche" hatte Steinbrücks Mittelfinger unbedingt noch zeigen müssen, was dessen Haltung zum Thema "Pannen-Peer" war. Als hätte es der Mann nicht schon schwer genug gehabt seit Beginn seiner Wahlphase (man erinnere sich an die Offenlegung seines Gehaltes).
    Die "Zeit" scheint schon überzeugt davon zu sein, dass "schwarz" auf alle Fälle gewinnt, weshalb sie die CDU Mal mit möglichen Koalitionspartnern kombiniert (hier die Gebrauchsanweisung). Umfragen zufolge scheint die CDU ja weit vorn zu sein, jedoch bin ich dahingehend etwas skeptisch, da man bei der Landtagswahl in Niedersachsen sich dahingehend auch so sicher war und dann schaffte es doch rot-grün... mal sehen.
    Bei Frau Merkel trübt man im Dunklen, da sie nicht wirklich so ist, aber auch nicht so und man bei ihr nie so sicher ist, was sie denn eigentlich will. Deshalb ist wahrscheinlich auch die Deutschlandkette spannender beim TV-Duell gewesen als Merkels Aussagen zur Politik (immerhin bekam diese einen eigenen Twitteraccount, und welche Kette kann von sich schon behaupten, dass sie einen hätte). Und Mal ehrlich, können diese Hände lügen?
    Daher, was haltet ihr momentan vom Wahlkampf, auch (oder vlt. besonders) von medialer Seite. Einfach eklig, gerechtfertigt oder sogar mir egal. In diesem Sinne:

    Ihr kennt mich... Und jetzt wünsche ich euch noch einen schönen, guten Abend.
  • ich fand die heutige Rede von Steinbrück in Frankfurt sehr gut und so hätte der Wahlkampf eigentlich auch sein sollen wenn die Medie nicht immer alles verdrehen würden, Zitate verstümmeln und Sinnentfremden. Einfach widerlich, der Stinkefinger war durchaus wohl auch für die Medien gedacht.
    Merkel hat überhaupt nichts fertig gebracht die letzten 4 Jahre, innenpolitisch gesehen ist Stillstand gewesen. Sie hatte weder diese furchtbare Jammer FDP noch diese albackenen Bayern CSU im Griff. Richtig furchbar das morgen wieder die nicht zu Wahl gehen, die es eigentlich mal nötig hätten und aus ihrer Lethargie mal aufwachen sollten, anstatt nur rumzujammern, das sich nichts ändert. Ist doch kein Wunder das die Politiker meinen sie können machen was sie wollen, das liegt ja vor allen Dingen an den vielen Deutschen die sich alles gefallen lassen und nicht mal auf die Straße gehen für ihre Rechte, fett und faul sind die Deutschen geworden, ein Volk von Jammerlappen und Asozialen, die sich erst ab 20 EEuro die Stunde bewegen wollen, überhaupt alles in den A.. gesteckt bekommen wollen.
    Also geht endlich wählen und tretet euer Recht nicht so mit Füßen, für das andere Länder protestieren und sterben wie in Ägypten.
    A Laser beam of Epicness
  • Es ist mir völlig unbegreiflich wie man die CDU/CSU wählen kann? Klar, jede Partei hat ihre Stammwähler, aber lassen wir die mal außen vor. Alleine die NSA Geschichte reicht doch völlig aus, das sagt Gerda Hasselfeldt allen ernstes im TV (Berliner Runde) "ja das mit der NSA ist ja schon längst wiederlegt". Wieso wählt man sowas?? Die Liste ist lang, sehr lang wieso man nicht die CDU/CSU wählen sollte. Ja auch die anderen haben Dreck am stecken aber die CDU/CSU ist für mich in moment nicht tragbar.
    Aber anscheind ist es so, das viele sich nicht ernsthaft mit unsere Politik auseinandersetzen und nach Bauchegfühl wählen gehen, anders kann ich mir das nicht erklären.

    Aber das die FDP raus ist, hat mich sehr gefreut, auch das DIE LINKE die 3 stärkste Partei ist, auch wenn sie immmer noch dank SPD isoliert bleibt.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Morgoth D. Melkor ()

  • Merkel und Seehofer siegen über politische Inhalte

    Da kann man echt nur den Kopf schütteln.

    Habt ihr eigentlich auch diese Jugendlichen-Werbung der CDU bekommen? Das mit den "YOLO"- und "LOL"-Stickern? Dazu ein paar Parolen: "Cool bleiben, Kanzlerin wählen!", "Wir wollen das DU dich einbringst", "DU kannst entscheiden" bla bla bla... Unfassbar, dass Leute auf so einen Unsinn rein fallen.

    Sollte jetzt auch noch die Linke in Hessen raus fliegen, wäre das ein schwerer Schlag für die Demokratie. Ein Wahlergebnis, dass leider zeigt, dass ein großer Teil der Deutschen entweder aktiv gegen soziale Gerechtigkeit und für eine katastrophale Europapolitik steht oder tatsächlich nur nach Medienpräsenz der Spitzenkandidaten wählt.

    Wie die Medien auf dieses Wahlergebnis reagieren ist auch interessant zu beobachten. Innerhalb von Minuten nach der ersten Hochrechnung sind Themen wie die Eurokrise, NSA, Mindestlohn, Bildung etc. vergessen und alles was zählt ist "Merkel hat Triumphiert".

    Warum eigentlich? Steinbrück hat im TV-Duell gewarnt "lassen sie sich von Frau Merkel nicht einlullen". Es hat leider doch funktioniert.

    Ich kann null nachvollziehen, wie man tatsächlich solchen Menschen, wie Merkel, von der Leyen oder Bouffier auch nur einen Funken Glauben schenken kann. Wenn man so professionell Lügt, müsste es doch eigentlich schon wieder auffallen...

    Nicht, dass ich mich über Rot-Rot-Grün gefreut hätte aber so ein eindeutiges Ergebnis sagt viel über die politische Kultur Deutschlands aus.
  • Nun, dass die CDU so stark abgeschnitten hat, liegt sicherlich auch daran, dass laut den Meinungsforschern mehr als zwei Drittel der Deutschen mit der Arbeit von "Mutti" sehr zufrieden sind - die Bundeskanzlerin hat ganz klar die Punkte geholt, die die anderen Spitzenkandidaten nicht für sich verbuchen konnten.

    Was mir auch aufgefallen ist, ist die ziemlich konstante Zweitstimmenverwertung bei der CDU, denn die prozentualen Verteilungen bei Direktmandaten und Zweitstimmen in den Wahlkreisen sind im Gegensatz zur SPD viel näher beieinander, da hat der Wahlslogan "beide Stimmen für die CDU" wohl Früchte getragen - bei der SPD weicht das Ergebnis oft mehr vom Direktmandat ab.

    @Morgoth D. Melkor: 40% der Stimmen holen die großen Parteien von der Bevölkerung über 60 Jahren, denn beinahe die Hälfte der Wahlberechtigten in Deutschland sind über 60 Jahre alt - dass diese anders wählen als die jungen Menschen, sollte einleuchten, zudem dürfte diese Generationen die ganze Sache mit der NSA kalt lassen - Spionage war schließlich zu Zeiten des kalten Krieges an der Tagesordnung und nichts besonderes.

    Alles in allem sieht das Ergebnis so aus, wie ich es vermutet habe, und dass die AfD in den neuen Bundesländern so stark ist, wundert auch nicht, hier hat schließlich auch die NPD eine Stimme.
  • Seit 02:45 ist das amtliche Ergebnis für die Bundestagswahl 2013 da!
    Welch ein Triumph für die Union, welch ein Debakel für die Liberalen und die Grünen. Spannend war der Wahlkampf beim besten Willen nicht, dafür hatten die Wahlprognosen Krimi-Potential.
    Absolute Mehrheit für die Union oder nominelle Mehrheit für das linke Lager der Republik? Praktisch alle 5min wechselten die Prognosen. Manchmal sagten die Prognosen bei RTL was anderes als die bei ARD und ZDF. AfD und FDP denkbar knapp in den Prognosen nicht im Bundestag vertretten und das große Hoffen oder Bangen auf einen Punktsieg wie ihn die FDP schließlich in Hessen einfuhr. In den Prognosen nie bei 5%. Am Ende schaffte man es doch.
    Spannend war es alle mal.

    Ich selber habe mich sehr gefreut über den großen Erfolg der CDU, der mich komplett überrascht hat. Ich habe mit 38-40% gerechnet.
    Was sind die Gründe für diesen Erfolg, den seit über 20 Jahren keine Partei mehr in Deutschland, einfahren konnte.
    Ich denke die Hauptursache für dieses Ergebnis ist die Zufriedenheit der deutschen Bevölkerung mit der Politik.
    - 77% der Bevölkerung bewerten ihre wirtschaftliche Situation als (mindestens) gut.
    - 74% der Bevölkerung sind mit der Arbeit von Angela Merkel zufrieden.
    - 54% der Bevölkerung sind mit der Integrationspolitik zu frieden.
    - 56% der Bevölkerung denken, dass die Bundesregierung eine gute Wirtschaftspolitik verfolgt
    - 64% der Bevölkerung denken, dass Merkel uns gut durch die Krise geführt hat.
    - 77% der Bevölkerung sind mit der deutschen Außenpolitik zufrieden.
    - nur 44% der Bevölkerung denken, dass sie von der Krise betroffen sind.

    Wechselstimmung war nie vorhanden. Den Menschen geht es gut und sie wollen, dass es so bleibt. Merkel steht für ihre Kritiker für Stillstand. Für ihre Anhänger für Stabilität. Wer Merkel wählt erwartet, dass sich ihre Situation zumindest nicht verschlechtert. Auch ist Merkel die vlt. undogmatischte Kanzlerin der Geschichte. Eine Zeitung schrieb letztens, dass die CDU unter Merkel eine große Koalition in sich selbst sei. Man verfolgt eine Politik der Mitte und ist praktisch komplett unideologisch, dazu tritt Merkel gerne als Vermittlerin auf.
    Weiterhin waren die schwachen linken Parteien natürlich auch ein Faktor. Das Rot-Grün keine Mehrheit kriegt war abzusehen. Das man Rot-Rot-Grün ausgeschloßen hat bedeutete einfach, dass man seine Stimme für die SPD entweder für die Opposition oder für eine große Koalition abgegeben hat. Selbes natürlich bei den Grünen. Ich denke das dies auch ein Mobilisierungsproblem gewesen sein könnte, dass Rot-Grün nie ernsthafte Chancen auf einen Sieg hatte.
    Dazu hat Steinbrück seine Pannen Serie extrem geschadet und natürlich sind ihn Zitate aus der großen Koalition wie „Alle in meiner Umgebung wissen: Das stand nie zur Debatte. Ich bin es nicht, und ich habe auch nicht die Qualitäten dafür“ oder „Der Kanzlerkandidat der SPD muss eine Reihe von Eigenschaften haben, von denen ich nur einen Teil abdecken könnte“ und natürlich hat die CDU in Talkrunden auch immer gerne aufgegriffen, dass man ja damals alles zusammen beschloßen hat.
    Zu den Grünen muss man eigentlich wenig sagen. Aber nach solch scharfen Worten an die katholische Kirche und einer z.T. total überzogenen Kritik (ja es war auch viel berechtigte dabei), dann selber in einen Pädo Skandal zu geraten. Dort selber nicht aufzuklären, versuchen die Dinge zu verschweigen (Trittin) oder sogar den Bundestag zu belügen (Beck) und dann auch keine Anlaufstelle für Opfer (die es durchaus gab) und auch gar keine Emphatie zu zeigen, dass war ein Genickbruch.

    Rot-Rot-Grün halte ich für ausgeschloßen. Die SPD wird sich nicht der Gefahr aussetzen, in die Ypsilanti-Falle zu tappen und sich dann vor der ganzen Bundesrepublik zu blamieren. Man hat nur eine 4 Stimmen Mehrheit. Mit unzuverlässigen Linken wo man immer mit Abweichlern rechnen muss, wäre dies vieles aber sicher keine stabile Mehrheit.
    Schwarz-Rot wäre sehr riskant. Ich würde das Risiko nicht eingehen, denn die SPD wird sich profilieren wollen und der CDU sicher wenig entgegen kommen. Trotz der starken Position der CDU wären hohe Zugeständnisse von Nöten. Andererseits wenn sich die CDU durchsetzt wird sie profitieren. Solange es nichts Rechts der CDU gibt was als wählbar gilt (Die AfD hat da aufgrund ihrer Euro Politik eine schlechte Position) kann man seinen Linkskurs praktisch immer weiter fortsetzen. Die CDU will alle Stimmen Rechts der Mitte und der Mitte und in einer Koalition mit der SPD wo die Unterschiede nochmal verwischen, wird die CDU denke ich auch mehr aus dem linken Rand abfischen.
    Schwarz-Grün wäre mein Favorit, obwohl ich die Grünen mehr hasse, als jede andere Partei in Deutschland. Aber es wird ein Personalwechsel kommen. Die Anführer des linken Flügels werden ihren Kopf verlieren (Trittin) und mit Realo-Grünen wie den Ba-Wü Grünen oder auch einigen anderen kann man gute bürgerliche Politik machen. Aufgrund des Wahlergebnisses müsste die CDU wahrscheinlich nur beim Mindestlohn und der Energiewende entgegen kommen an großen Themen. Das ist beides aber so nahe an der CDU Position, dass man sein eigenes Profil nicht weiter schwächt sondern das ruhig machen kann. Andererseits wird diese Koalition die Grünen neu aufbauen und die Grünen mehr um CDU Stimmen konkurieren lassen.

    Also Vorteil Schwarz-Rot: SPD wird dauerhaft geschwächt. Gute Chancen in Zukunft noch stärker zu werden.
    Nachteil Schwarz-Rot: Inhaltiche Zugeständnisse an die SPD

    Vorteil Schwarz-Grün: Praktisch unverfälschter CDU Kurs
    Nachteil Schwarz-Grün: Man baut einen Konkurenten auf.

    Soweit meine 2 Cents zur Wahl.