Und noch einmal einen wunderschönen guten Abend an alle Teilnehmer des Fan-Fiction-Turniers 2013 und auch an alle interessierten Usern des Forums. Es geht in die zweite Runde des Fan-Fiction-Turniers und wieder wünschen wir euch viel Erfolg beim Schreiben eurer Texte, lasst euch für die Arbeit und die Schule krankschreiben, schmeißt eure Lebensabschnittsgefährten aus der Bude und holt den guten „Seven-Oaks-Whiskey“ von REWE aus dem Schrank. Vamonos!
FFT-Crew 2013
RichardThePony
Green Bull
Zoot
Borsalino und Issoh
Aufgabe: Erstelle ein Szenario, in welchem die beiden Admiräle "Gelber Affe-Borsalino" und Lilaner Tiger-Issoh" aufeinandertreffen.Die Rahmenbedingungen in welcher die beiden aufeinandertreffen dürft ihr selbst wählen, ebenso das Genre. Entscheidet ihr euch für eine lustige Story in welcher die beiden Offiziere mit all ihren Schrullen und Eigenarten aufeinandertreffen und alles um sie herum im Chaos versinkt, oder eine ernste Geschichte welche eine evtl. gemeinsame Vergangenheit der beiden Männer beschreibt. Lasst eurer Phantasie freien Lauf.
Inklusion: Die beiden Admiräle müssen beide in eurer Geschichte vorkommen, sie müssen allerdings nicht unbedingt im Rang des Admirals verwendet werden, dies gilt wenn ihr eure Geschichte in der Vergangenheit anlegt.
Abgabe: Sonntag, 08.12.2013 um 19 Uhr
Empfänger: RichardThePony, Zoot, Green Bull
Betreff: FFT - Runde 1 Gruppe 2 - Textabgabe
Wortgrenze: 850 [+ 5%]
Kriterium:
- [align=LEFT]Schreibstil [Rechtschreibfehler, Wortwahl, Satzbau, Äußere Form, Stilistik]
[/align] - [align=LEFT] Umsetzung desThemas [welcher der Texte konnte Eurer Meinung nach das Thema am Besten umsetzen. Waren die Emotionen gut beschrieben? Waren die evtl. Kampfszenen lebendig? Könnte es sich wirklich so abgespielt haben? Und falls es eine Parodie war, hat sie euch überzeugt?]
[/align]
Borsalino und Issoh
Die Texte
Ein kalter Wind weht über die sichelförmige Insel des ehemaligen Marine-HQ. Zwei Kontrahenten die sich auf dieser, nun verlassenen, Insel bereit gemacht haben um einen erbitterten Kampf um die Herrschaft der größten Kriegsmacht der Welt, der Marine, zu erlangen. Auf der einen Seite der blinde, etwas ältere, von Narben nur so strotzende Issho der nun, nachdem Akainu von seinem Thron gestoßen wurde, versucht mit seiner „Schwarz-Weiß“ Gerechtigkeit die Welt wieder ins Gleichgewicht zu bringen . Auf der anderen Seite der schlampige, sehr faule, aber auch sehr zuverlässige Borsalino der hofft mit seinem zukünftigen Amt möglichst viel Ruhe zu haben und nur im Notfall einschreiten zu müssen.
Die Kontrahenten stehen sich bereits siegessicher gegenüber, im Wissen das sich der Gegner auf dem gleichen Level befindet und bereit ist den anderen zu töten.
Ohne Umschweife wird der Kampf eröffnet. Kizaru, der gelbe Affe, schreitet sofort zur Tat und beginnt mit einem Kick in Lichtgeschwindigkeit, doch Issho ist unbeeindruckt und pariert den Tritt mit der scharfen Seite seines Schwertes welches Borsalinos Bein durchtrennt. Kizaru, im Glauben das sein Bein nun nicht mehr ganz vorhanden wäre, beamt sich zu einem weiter entfernten Ort auf der Insel um über den irrtümlichen Schock hinwegzukommen. Es kam kein Haki zum Einsatz. Doch bevor der Admiral zur Ruhe kommt bemerkt er zwei riesige Steinplatten von den Seiten auf sich zufliegen. Geschickt und schnell weicht er den sich nähernden Objekten aus und sucht seine Kontrahenten welcher nicht zu finden ist. Ganz ruhig und bereit für alles steht er mit den Händen in seinen Taschen mitten am Kampffeld als sich von hinten Schritte nähern. Noch bevor er sich umdrehen kann wird er von dem Schwert seines Kontrahenten, welches noch in der Scheide steckt, zu Boden geschleudert und kann sich nicht bewegen. Langsam bewegt sich ein riesiger Felsbrocken über Kizarus Körper bis dieser über seinem kompletten Körper schwebt. Er spürt wie es schwerer wird zu Atmen und plötzlich wird er zwischen zwei Felsbrocken in ein langes Loch gedrückt. Gelassen zerstört er den Felsen über sich und erscheint im nächsten Moment wieder vor Issho, welcher ihn schon erwartet hat und nun mit einem Haki verstärkten Hieb attackiert. Er weicht aus und tritt Fujitora mit voller Kraft. Dieser wird in das riesige Gebäude geschleudert welches nicht weit von ihnen entfernt steht. Sofort setzt Borsalino nach und schleudert ihn direkt in den Boden der unter dem Druck des Trittes zusammenbricht. Schweißperlen treten auf dem Gesicht des lila Tigers auf. So gefordert wurde selbst er lange nicht mehr. Selbst damals im Kampf gegen den Piratenjäger Zorro konnte er noch die Oberhand behalten aber hier und jetzt … Fujitora spuckt Blut. Er spürt wie sich sein Magen beschwert. Sein Haki zeigt ihm dass sich sein Kontrahent etwas schräg über ihm befindet. Er lässt den Boden unter seinen Füßen einstürzen. Nun hat er Zeit sich mit einem Felsbrocken wieder nach oben zu transportieren. Seine Teufelsfrucht einzusetzen wird immer mehr zur Qual für ihn. Die Zeit zeigt auch bei ihm seine Wirkung und nicht mit der Jugend mithalten kann. Er gibt sich aber nicht geschlagen, im Wissen noch einen Trumpf zu haben. Kizaru steht nun wieder vor ihm. Jetzt ist seine Möglichkeit sich zu wehren. Er wartet ganz ruhig auf den Angriff. Plötzlich merkt er dass sich ihm ein Laserstrahl nähert. Gekonnt wehrt er diesen mit seinem Haki verstärkten Schwert ab und lässt ihn zu seinem Ursprung zurückkehren. Borsalino bleibt unbeeindruckt. Beide stehen sich wie zu Beginn gegenüber, inmitten einer zerstörten Umgebung. Nun geht der Kampf in die entscheidende Phase.
Fujitora beginnt indem er einen Meteor auf die Erde holt. Gelber Affe zeigt sich wenig beeindruckt und weicht mit Leichtigkeit aus. Sofort erscheint aber ein zweiter über ihm. Auch diesem kann er ausweichen. Doch sofort als er sich materialisiert kommen wieder Meteoren über ihm zum Vorschein. Es werden immer mehr und sie werden immer schneller. Selbst für Kizarus Haki wird es nun schwer den ganzen großen und kleinen Meteoren auszuweichen. Er wird getroffen, aber seine Teufelsfrucht hat ihm das Leben gerettet. Doch er kann sich nicht mehr materialisieren. Aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen ist es ihm nicht möglich seinen festen Körper wiederherzustellen. Während er weiter versucht wieder normal zu werden schreitet Fujitora an ihn heran. „Vegapunk ist ein enger Vertrauter von mir und seine Teufelsfruchtforschung ist sehr genau. Er konnte auch deine Laser ihn die Pazifister transplantieren. Viele Jahre der Freundschaft hat mich so weit gebracht das er mir so manchen Kniff verraten hat wie man Logia Nutzer von sich selbst besiegen lassen kann, aber ich glaube du weist wovon ich rede.“ sagte Fujitora. „ICH HABE KEINE AHNUNG WAS DU FÜR EINEN BLÖDSINN REDEST.“ schreit Borsalino seinem Feind entgegen.
„Ganz einfach, wenn ein Logia Nutzer in seiner Immateriellen Form einen kleinen Gegenstand in sich trägt der nicht zu seiner ursprünglichen Form gehört, wie zum Beispiel ein kleines Steinchen, kann er sich nicht wiederherstellen. Du kannst nun versuchen ob es besser wird aber ich kann den Stein in dir bewegen wie ich will, und langsam aber sicher wirst du deine Kraft verlieren und in der Folge sterben. Gib auf und überlass mir den Posten des Großadmirals.“
Kizaru, ohne Chance, gibt sich geschlagen. „Guter Kampf, Mentor.“ waren die letzten Worte in diesem Kampf. Die Marine hat ein neues Oberhaupt. Fujitora, der lilane Tiger.
Eine Erschütterung ließ das Gebäude in seinen Grundfesten erzittern.
Feiner Staub rieselte von der Decke des Büros, sichtbar gemacht durch den Einfall der letzten Sonnenstrahlen des Tages. Sie durchfluteten das großräumige Büro und tauchten alles in goldenes Licht.
Sakazuki blickte nicht einmal auf. Egal was der Grund für dieses Beben war, Issho, sowie mehrere Vizeadmiräle, befanden sich im Moment im Hauptquartier. Sie müssten mit allen erdenklichen Szenarien fertig werden.
Doch er sollte sich irren.
„Sir!“ Ein einfacher Gefreiter wagte es ohne zu klopfen in das Büro des Großadmirals einzudringen. Sakazuki erhob sich. Ohne hereingebeten zu werden, hatte kein Mitglied der Marine das Recht das Büro eines Vorgesetzten zu betreten. Dies war respektlos, dies war Disziplinlosigkeit, dies war verboten und dies wurde unter Sakazukis Herrschaft aufs Strengste bestraft. Doch zuerst wollte er wissen, was denn anscheinend von solch großer Bedeutung war, um solch eine Verletzung der Regeln zu rechtfertigen.
„Die Admiräle Fujitora und Kizaru kämpfen gegeneinander!“.
Sakazuki war entsetzt, dies konnte nicht sein. Borsalino sollte auf einer Mission am anderen Ende der Grandline sein. Er höchstpersönlich hatte immer darauf geachtet, dass die beiden sich niemals über den Weg laufen konnten. Dass sie sich niemals begegneten und sich deshalb auch niemals ein Zwiegespräch entwickeln konnte. Und dass sich auf keinen Fall schlimmeres abspielen konnte.
„Wo sind sie?“
„In Kaserne C!“
Sakazuki schlug wütend in die Wand und sofort den Weg Richtung Kaserne C ein.
Wie konnte das geschehen? Wieso war Borsalino nicht auf seiner Mission?
Laut hallten seine Schritte durch den Gang den er durcheilte. Er rannte durch den Ausgang des Gebäudes und musste stutzen. Auch wenn die Sonne schon sehr tief stand, so müsste es dennoch noch hell sein. Niemals hätte die Nacht so schnell hereinbrechen können. Und doch herrschte eine Dunkelheit, die so vollkommen war, als hätte man jede Lichtquelle ausgelöscht. Die Schwärze schien greifbar. Unwillkürlich richtete sich Sakazukis Blick in den Himmel.
Ein Meteorit näherte sich der Erde. Er war so gewaltig, dass Sakazuki sich fragte, ob Fujitora gar den Mond auf die Erde jagte.
Welcher Hass musste sich in den letzten Jahren bei Issho aufgestaut haben, um einen Meteoriten solcher Größe Richtung Erde zu schleudern? Die Gezeiten überall auf der Welt mussten verrückt spielen, tausende Menschen könnten zu Tode kommen.
Und das alles nur, weil Sakazuki sich sicher war, dass er die beiden für immer voneinander fern halten könne, indem er sie immer in anderen Teilen der Welt agieren lässt.
Als er die Admiralsposten zu besetzen hatte wurde ihm schnell klar, dass keiner der Vizeadmiräle stark genug dafür wäre. Also musste er seinen Blick auf starke Männer außerhalb der Marine richten. Zu dieser Zeit fiel ihm eine Geschichte ein, die Borsalino ihm einst anvertraute. Er erzählte ihm von seinem ehemaligen Mentor, dem Mann, der ihn das Kämpfen und den Umgang mit Haki lehrte. Den Mann, den Borsalino als 'wilde Bestie' bezeichnete. Den Mann, den Borsalino betrog und dessen Leben er zerstörte. Doch trotz diesem Konfliktpotential musste Sakazuki den Mann aufsuchen und ihn – sofern er seine Stärke beibehalten hatte – zum Admiral ernennen. Fujitora war stark, enorm stark. Wäre er nicht blind, so könnte er wohl selbst Sakazuki besiegen. Doch trotz seiner Blindheit war seine Kraft gewaltig.
Fujitora sträubte sich, er wollte sich niemals der Marine anschließen, niemals denen anschließen die für Gerechtigkeit standen, aber Soldaten in ihre Reihe aufnahmen, die Taten verübten wie Borsalino es einst tat.
Sakazuki musste den Mann also dazu zwingen. So entstand das Gesetz der allgemeinen Wehrpflicht.
Sakazuki riss sich vom Anblick des Meteoriten los und rannte weiter. Er musste Fujitora beruhigen. Dank seiner Teufelskraft konnte er die Umgebung erhellen und sah, je näher er Kaserne C kam, immer ersichtlicher werdende Spuren des bisherigen Schlagabtausches der beiden. An einigen Stellen war die Erde aufgebrochen und Löcher waren entstanden, die scheinbar bis zu den Pforten der Hölle führten. Überall dort, wo Borsalinos Attacken eingeschlagen waren, hatten sich tiefe Krater gebildet. In Panik flüchteten Soldaten vom Ort des Kampfgeschehens, dem sich Sakazuki nun immer mehr näherte.
Als er an Kaserne C ankam, stoppte er erneut unwillkürlich. Der Kampf hatte die Umgebung nicht nur gezeichnet, er hatte sie komplett geprägt. Von Kaserne C war nichts mehr übrig, der Boden war mit Trümmerteilen übersät, Glassplitter glitzerten im Licht Sakazukis Magma. Borsalino und Issho standen sich gegenüber. Isshos Gesicht war von Hass gezeichnet, seine Zähne gefletscht, sein ganzer Körper stand unter Spannung. Selbst Borsalino wirkte angespannt, ein Charakterzug, der gar nicht zu ihm passte. Zwischen den beiden lag ohnmächtig Vizeadmiral Bastille. Er wollte die beiden anscheinend stoppen und voneinander trennen, was ihm jedoch wohl deutlich misslang.
„Stoppt, alle beide!“ Laut hallte Sakazukis Stimme über den Platz. Beide drehten sich zu ihm um.
„Oh, ich verteidige mich nur“, antwortete Borsalino, wieder in seiner gewohnt legeren Art.
„Dann stoppe du Issho, das ist ein Befehl!“
Die Luftmassen die der immer näher kommende Meteorit vor sich herschob, waren mittlerweile bereits deutlich zu spüren; hinter Sakazuki zersprang durch den Druck ein Fenster, das den bisherigen Kampf unbeschadet überstanden hatte.
„Ich kann nicht!“, schrie Issho. „Wegen ihm verlor ich so viel, selbst mein Augenlicht nahm er mir!“
Eine Träne rollte Isshos Wange herunter.
Der Meteorit setzte seinen Weg fort.
Die Sonne knallte unerbittlich auf den kleinen Platz hinter dem Marinehauptquartier. In dieser Hitze waren die täglichen Übungen alles andere als eine Freude, besonders da heute Sakazuki das Training leitete. Deswegen waren auch alle froh als dieser sich mit einem „Ich gehe Meister Zephyr suchen, ich wollte ihm einen Vorschlag für das Trainingsprogramm machen. Es ist viel zu lasch. Stellt in der Zwischenzeit keinen Blödsinn an!“ verabschiedete und losging, um seinen Plan umzusetzen.
Ein frustrierter Seufzer entfuhr Kuzans Lippen. Das Training war heute echt anstrengend gewesen, es noch zu intensivieren war Wahnsinn. Er legte sich ins Gras, um seine voraussichtlich letzten Momente der Ruhe zu genießen, bevor Sakazuki seine Idee durchziehen konnte. Seine Augenlider schlossen sich langsam und er spürte, wie er anfing ins Reich der Träume zu gleiten.
Auf einmal erschien ein grelles Licht, das er auch durch seine geschlossenen Lider erkennen konnte.
Borsalino spielte wahrscheinlich wieder mit seiner vor kurzem erlangten Teufelskraft. Die Lichtpunkte flogen weiter hin und her. Dieses Licht störte ihn beim Schlafen. Wieso hatte Borsalino nicht die Dunkelheitsfrucht essen können? Es wurde echt an der Zeit, sich eine Schlafmaske zu besorgen.
Plötzlich ertönte Isshos wütende Stimme: “Hör mit dem Schwachsinn auf! Du könntest noch jemanden treffen!”
Borsalino brach in Gelächter aus. “Bring mich doch dazu.”
Sein schallendes Lachen wurde durch ein dumpfes Stöhnen ersetzt. Scheinbar hatte Issho seiner Aufforderung etwas Nachdruck verliehen. Dies erweckte Kuzans Neugierde und er setzte sich auf.
Da sich hier zwei Egos von der Größe der Sonne umkreisten, konnte das schnell eine böse Wendung nehmen und er wollte lieber wachsam sein, um rechtzeitig eingreifen zu können.
Seine Befürchtungen wurden Realität als Issho sein Schwert zog und sich ruhig in die Mitte des Platzes stellte. Borsalino positionierte sich ein paar Schritte vor ihm. Doch dann lächelte er und war schlagartig verschwunden. Issho drehte sich augenblicklich um und lenkte den Lichtstrahl, der direkt auf ihn zugeschossen kam, mit seinem Schwert auf den Boden. Schon kam der nächste Angriff Borsalinos, diesmal von der anderen Seite des Platzes. Wieder lenkte Issho geschickt den Strahl ab. So ging das eine ganze Weile.
In Kuzans Augen verlor der Kampf schnell seinen Reiz. Das war nicht mal ein Trainingskampf, das war eine bessere Zirkusnummer. Es gab also keinen Grund zur Sorge. Da das Schauspiel seine Aufmerksamkeit nicht länger fesseln konnte, lehnte sich Kuzan wieder zurück, und begann wieder einzunicken.
Doch bevor er auch nur im Halbschlaf versunken war, rüttelte ihn ein lauter Knall schlagartig wach. Dort, wo bis vor kurzem noch das hintere Ende des Platzes gewesen war, klaffte nun ein riesiges Loch. An Isshos säuerlichem Gesichtsausdruck konnte man ablesen, wer dafür verantwortlich war. Kuzan begann sich aufzurichten, aber noch bevor er vollends stand, klaffte schon ein weiteres Loch im Boden und versperrte ihm den Zugang zu Issho.
Es fing an interessant zu werden.
So wie Kuzan die Lage einschätzte, war das ein recht ausgewogener Kampf. Borsalino war zwar schnell, aber Issho hatte mehr Erfahrung. Wieder und wieder blockte er die starken Angriffe seines Gegners ab, wobei der Übungsplatz zunehmend die Dimension einer Kraterlandschaft annahm.
Borsalinos Lichtblitze kamen in immer kürzeren Abständen und sie wurden auch zunehmend ungenauer.
„Er kann seine Kraft nicht mehr wirklich kontrollieren“, rief Kuzan Issho zu, „hört lieber auf, bevor noch was passiert!“ Auch wenn Borsalino sich erstaunlich schnell an seine neuen Fähigkeiten gewöhnt hatte, merkte man, dass ihm die Übung fehlte.
Der Kampf nahm jetzt doch langsam eine gefährliche Wendung, es war an der Zeit die Sache zu beenden. Doch bevor Kuzan handeln konnte, erhellte ein besonders starker Lichtblitz den Platz.
Durch das starke Licht waren die zwei kämpfenden Gestalten nur noch schemenhaft zu erkennen, aber Kuzan meinte zu sehen, dass sich die beiden Kontrahenten direkt gegenüber standen, wobei sich Isshos Klinge an Borsalinos Kehle befand. Das Licht nahm zu und wurde greller und greller und blendete Kuzan, weswegen er nicht klar erkennen konnte, was genau als nächstes passierte.
Der Schrei kam praktisch aus dem Nichts.
Als das gleißend helle Licht endlich anfing abzunehmen, konnte Kuzan langsam erkennen, was sich zugetragen hatte. Issho krümmte sich vor Schmerzen am Boden, seine Hände waren vor das Gesicht geschlagen, während sich Borsalino sprachlos mit weit aufgerissenen Augen über ihn beugte.
„Was zur Hölle ist hier geschehen? Kann man euch Kleinkinder nicht einmal fünf Minuten aus den Augen lassen, ohne dass ihr eure halbe Umwelt zerstört!?“ Sakazukis Stimme schnitt durch die Luft wie ein Messer.
„Es war ein Unfall beim Training, Borsalino und Issho…“
„Haben meine Anweisungen missachtet“, beendete Sakazuki Kuzans Satz kühl.
Hinter Sakazuki trat Zephyr auf den Platz. Mit einem raschen Blick erfasste er die Lage und gab über eine Babyschnecke die Anweisung, Issho sofort auf die Krankenstation transportieren zu lassen. Dann fiel sein Blick auf Borsalino: „Ich erwarte dich in einer halben Stunde in meinem Büro.“ Daraufhin folgte er den beiden Krankenpflegern, die Issho in Richtung Gebäude trugen.
Es war ein kleines Wunder, dass Borsalino nicht sofort der Marine verwiesen wurde. Er hatte es nur Isshos Großzügigkeit zu verdanken, dass er weiter mit den drei anderen trainieren durfte. Er verbesserte rasch den Umgang mit seiner Teufelskraft und nahm das Angebot, gemeinsam mit Kuzan und Sakazuki den Rang des Admirals zu erhalten, an, aber erst nachdem er sicher gestellt hatte, dass Issho sich noch nicht zu so großer Verantwortung bereit fühlte.
„Schon wieder verloren!“
Issho zürnte. Kopfschüttelnd ließ er seine Hand in die Innenseite seines selbst gestrickten Kaschmir-Bademantels gleiten. Heraus zog er ein prall gefülltes Portemonnaie, welches er zielsicher auf den Tisch, an dem er saß, warf. Sein Gegenüber beobachtete ihn dabei vergnügt.
„Ohh~~, wie großzügig von dir“, keckerte jener fast schon mitfühlend, „Sollen wir überhaupt noch eine Runde spielen? Scheint ja nicht gerade dein Tag zu sein, lieber Issho.“
„Natürlich sollen wir, Borsalino“, entgegnete ihm sein Kontrahent ohne Umschweife und begann zugleich damit, den Tisch vorsichtig abzutasten. Besagter Borsalino, in Fachkreisen als ‚Kizaru‘ bekannt (wobei anerkannte Kritiker behaupten, sein vollständiger Name sei eigentlich ‚Monkey D. Borsalino‘, da ‚Kizaru‘ übersetzt ‚Gelber Affe‘ bedeutet), ließ es sich zwischenzeitlich nicht nehmen, eine Zigarre aus seiner Hodentasche zu ziehen und sich genüsslich in den Mund einzuführen. Der dabei aufkeimende Gedanke an sein letztes Treffen mit Vergo stimmte ihn merklich glücklich; noch glücklicher, als er es ohnehin schon war. Denn dass ausschließlich Issho, der – wie auch Lorenor Zorro – bei einem schrecklichen Unfall mit einer Schere sein Augenlicht verloren hatte, heute sein einziger Spielpartner sein würde, damit hätte er wohl selbst nicht gerechnet – war doch, wie das Schicksal es wollte, just an diesem Tag ihr Admiralskollege ‚Green Bull‘ wegen der Ausarbeitung neuer „großartiger“ Themen für sein Marine-Schreibturnier verhindert.
Wie auch immer: Es vergingen einige Minuten, in denen Issho verzweifelt versuchte, sämtliche Karten vom Tisch auf den Boden zu befördern – was, wie es den Anschein hatte, auch sein erklärtes Ziel war. Dieses Mal war es Borsalino, der den Kopf schüttelt.
„Hach~, Issho… siehst du denn nicht, dass du die Karten bloß auf den Boden wirfst?“
„Nein, tue ich nicht. Du weißt doch, ich bin blind.“
„Stimmt, da war ja was…“
Mit dem Handrücken wischte sich Issho von Zeit zu Zeit den Schweiß von der Stirn; er hätte nicht erwartet, dass ein Duell mit einem Kollegen solche Kraft kosten würde. Ähnlich, so dachte er, müsse es wohl auch Kuzan und Sakazuki ergangen sein. Als Issho bereits schweißgebadet vor ihm saß, erbarmte sich Kizaru schließlich:
„Soll ich dir beim Aufheben behilflich sein? Hmm~?“
Leicht beschämt bejahte der blinde Tropf das Angebot. Borsalino lächelte erwartungsvoll:
„Gut. Dann können wir ja jetzt weiterspielen.“
„Wie? Du bist schon fertig? Mach das nochmal, ich hab’s nicht gesehen!“
„Nein, mache ich nicht. Du weißt doch, du bist blind.“
„Stimmt, da war ja was…“
Damit konnte die nächste Runde beginnen. Doch noch bevor Borsalino zum Mischen der Karten ansetzen konnte, spürte er plötzlich einen immer stärker werdenden Druck in seiner – für ein Gemächt seines Formates wohl geradezu beleidigend klein geratenen - Hose, sodass er Issho um eine toilettenbedingte Verlängerung der Pause bat. Issho sah darin kein Problem, schließlich sei es wichtiger die Anzahl der Leute zu wissen, die es zu beschützen gilt, als die Anzahl der Leute, die man bekämpfen soll. Zwar verstand Borsalino nicht wirklich, was Issho damit sagen wollte, deutete seine Antwort aber als eine Zustimmung und machte sich so – mit jenem im Schlepptau – auf den Weg zum WC, um dort sein „kleines“ Geschäft zu verrichten.
„Weißt du, Borsalino“, unterbrach Issho die peinliche Stille, die seit dem Betreten der Räumlichkeiten eingekehrt war, „Eigentlich mag ich dich ja, auch wenn du manchmal etwas seltsam bist. Wirklich.“
Während Issho so sprach und den Pornobrillenträger dabei herzlich anlachte, senkte dieser verlegen den leicht geröteten Kopf, biss sich auf die Unterlippe und schüttelte synchron dazu noch einmal gefühlvoll ab.
„Issho, weißt du... Also eigentlich mag ich dich ja auch, auch wenn du gerade auf den Fußboden pinkelst. Wirklich.“
Isshos Augen weiteten sich, sein Herz pochte lauter als je zuvor.
„W-Wirklich Wirklich?“, stieß er hervor.
Mit ruhiger Stimme versicherte ihm Borsalino: „Wirklich wirklich.“
Da, plötzlich, überkam es beide. Wie gelöst fielen sie sich in die Arme, begannen sich leidenschaftlich zu küssen und zu liebkosen. Endlich war ihnen bewusst geworden, warum das Schicksal ausgerechnet sie zum Admiral werden ließ: Dies war der ihnen vorbestimmte Weg, auf dem sie sich finden sollten!
„Durch dich… D-Durch dich kann ich endlich sehen!“, stieß Issho, von Weinkrämpfen geplagt, hervor. Obwohl er kein Pirat war, hatte er gerade sein ‚One Piece‘ gefunden. Und auch Borsalino war von seinen Glücksgefühlen mehr als übermannt worden. Mit einem Lächeln auf den Lippen sah er Issho tief in die Augen, konnte allerdings nicht wirklich viel erkennen - Ihr wisst doch noch, da war was: Er ist blind.
Nach weiteren hormongetriebenen Momenten der Zweisamkeit, die beide Admiräle am urinbefeuchteten Toilettenboden sitzend verbrachten, erhob sich Borsalino schließlich unerwartet und streckte seinem Freund den Arm entgegen.
„Los, Issho, wir müssen doch noch zu Ende spielen!“
Issho packte Borsalinos Arm, ohne in dieser Szene erneut vom Autor der Geschichte für einen billigen Blindenwitz, auf den eine Parodie dieses Thema geradezu hinauslaufen musste, missbraucht zu werden, und marschierte mit ihm – selbstredend eng umschlungen – zurück in den Raum, aus dem sie gekommen waren.
Am Tisch angekommen trennten sich ihre Wege; jeder setzte sich wieder auf seinen Platz am Tisch, auf dem immer noch die zuvor von Borsalino sortierten zwei Kartenstöße lagen. Mehr oder weniger zielstrebig nahm jeder der Spieler jeweils einen Stoß in die Hand, mischte ihn nochmals durch und legte ihn anschließend vor sich ab. Nun standen beide auf, zogen währenddessen 5 Karten vom Stapel und brüllten schlussendlich inbrünstig:
„ZEIT FÜR EIN D-D-DUELL!“
„Kanonendonner...und ein lauter Ruf...“
Der Schnee knirschte unter seinen Beinen und der Wind fegte zwischen seinen Zehen hindurch. Wie lange er inzwischen auf diesem Berg saß, wusste er genau. Ihm genügte dieser Ort, um neue Kräfte zu sammeln.
Die letzten Jahre verliefen glimpflich. Fünf Kameraden ließen ihn zurück. Ihre Stimmen hätte er auch ohne den Sturm nicht mehr vernommen. Die Zeit verging und für ihn stand es außer Frage, ob ihn diese Verluste schmerzten. Er stand auf, hinaus aus dem Schneidersitz, und blickte in Richtung der dunklen Wolke, die Kilometer vor ihm in die Höhe aufstieg. Die Stimme, die die Insel soeben betreten hatte, war immer deutlicher zu vernehmen.
Er hielt es für ratsam, sich den mühsamen Abstieg vom Berg zu ersparen.
Ihre Schwerter hielten sie griffbereit, langsamen Schrittes gingen sie auf das Loch zu, dass sich an der Stelle auftat, an der zuvor eine wertvolle Statue gestanden hatte. Da weder ein Schiff in Sichtweite, noch irgendeine weitere Person in der Nähe war, reagierten die Schwertkämpfer mit stoischer Ruhe. Es war nicht das erste Mal, dass die Heldenbüste des berühmten Ryuma zerstört wurde. Dahingehend war dieses stolze Volk mit einer Kühle beseelt, die sich mit ihren Emotionen deckte.
„Ich wollte eigentlich da vorne ankommen“, murmelte der Neuankömmling, der sich hinter den Samurai den rauchenden Krater anschaute. Er deutete auf den aus Stein angelegten Platz, der direkt hinter der Küste den Beginn des neutralen Territoriums markierte. Die Regierung, die Kaiser, niemand hatte von ihnen Gnade zu erwarten, sobald man Wa No Kuni mit bösen Absichten betreten würde.
„Kizaru...“ Der Shogun, der keinerlei Überraschung zeigte, hielt die Hände hoch, um die Geste des Admirals zu imitieren. „Es besteht keine Gefahr.“ Borsalino nickte und schaute sich um.
„Es ist sehr imposant!“, sagte der Admiral freundlich, um die kühle Stimmung zu überspielen, und deutete auf den hölzernen Turm, der das mit Abstand größte Gebäude im Land der Harmonie darstellte.
„Mein Domizil“, antwortete der Shogun und unterlegte seine Worte mit einem knurrenden Ton. „Was will ein Admiral an diesem Ort?“
Kizaru hielt inne, da es eine zugegebenermaßen komplizierte Situation war. Die Samurai waren zwar keine Piraten, dennoch war es ein Risiko, ein solch mächtiges Volk nicht unter seinem Einfluss zu wähnen. Ein Zustand, mit dem ihnen die Weltregierung seit Jahren in den Ohren lagen.
Doch Sakazuki war dafür, diesen fragwürdigen Zustand zum Vorteil der Marine zu verändern. Eine seiner ersten Amtshandlungen, die Kizaru sofort unterstützen wollte. Außerdem soll Wa No Kuni auch ein schönes Land sein.
„Es ist so, dass...“, begann der Gelbe Affe auszuführen, wobei seine Worte von einem lauten Knall verschluckt wurden. Seinen Kanonenkugelritt empfand er dagegen als müden Auftritt. Mit offenem Mund suchte sein Blick den des Shoguns, der unter größter Selbstbeherrschung mit ansehen musste wie die Spitze des höchsten Berges in seinen Holzpalast einschlug. Unter zurückgehaltenem Raunen sprang der stärkste Samurai von seinem wegweisenden Gefährt und landete vor den Füßen des Admirals.
„Das passt ja hervorragend“, lachte Borsalino und gab dem Mann die Hand. „Issho“, entgegnete der Blinde, in dessen Rücken die Überreste der Behausung abbrannten.
„Nun, Samurai Issho. Ich bin hier, um Ihnen ein Angebot der Marine zu unterbreiten.“
Der Shogun wollte gerade intervenieren, als er den leuchtenden Finger des Admirals hinter dessen Rücken kreisen sah. Entgegneten sie ihm keine Gnade, durfte sie vom Admiral ebenfalls keine erwarten. Der Shogun hielt inne.
Issho kratzte sich am Kinn und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Jahrelang hatte er seine Ruhe gehabt, Wunden begannen zu heilen und seitdem er diese merkwürdig schmeckende Frucht aß, waren die Einwohner dieses Landes nicht mehr bereit, gegen ihn zu kämpfen. Zauberei und die Kunst des Schwertkampfes ließen sich ihrer Meinung nach nicht vereinen.
Er stimmte ihnen schließlich zu, nachdem er Ryumas Statue zum dritten Mal versehentlich zerstörte.
„Was sagen Sie, Issho?“, fragte der Admiral, darauf bedacht, keine Ungeduld zu äußern. Die Lücke, die Ao Kiji hinterließ, musste schnellstens geschlossen werden. Da reichte der gemeine Vizeadmiral nicht aus, rechnete man doch mit mindestens 15 weiteren Amtsjahren des vergleichsweise jungen Kuzan.
Der Blinde dachte an die Piraten, die seine schöne Heimat überfallen wollten. Damals, als er noch sehen konnte. Diese Bilder wollte er sich bis zum letzten Atemzug in Erinnerung halten. Er liebte dieses Land, jedoch war er niemals sesshaft gewesen. Einer Reise folgte die Rückbesinnung in den Bergen, in Einklang mit der gewaltigen Natur, die da oben mit Schneestürmen und scharfen Winden auf ihn wartete.
Der Shogun sah den nachdenklichen Gesichtsausdruck seines Freundes. Er gehörte hier her, gleichzeitig aber gehörte er in die weite Welt.
Auf seinen Reisen hatte er bereits viel erlebt.
Mit einer unheimlichen Ruhe kehrte er vor Jahren zurück, verlor kein Wort über das Augenlicht, welches ihm abhanden kam. Weshalb, wusste bis heute nur er, der stille, ruhige Issho.
„Sehen wir uns?“, fragte Borsalino, der dem Blinden seine Bedenkzeit geben wollte.
„Ich denke nicht“, raunte dieser mit einem verschmitzten Lächeln.
Der Schnee knirschte unter seinen Beinen und der Wind fegte zwischen seinen Zehen hindurch. Wie lange er inzwischen auf diesem Berg saß, wusste er genau. Ihm genügte dieser Ort, um neue Kräfte zu sammeln.
Die letzten Jahre verliefen glimpflich. Fünf Kameraden ließen ihn zurück. Ihre Stimmen hätte er auch ohne den Sturm nicht mehr vernommen. Die Zeit verging und für ihn stand es außer Frage, ob ihn diese Verluste schmerzten. Er stand auf, hinaus aus dem Schneidersitz, und blickte in Richtung der dunklen Wolke, die Kilometer vor ihm in die Höhe aufstieg. Die Stimme, die die Insel soeben betreten hatte, war immer deutlicher zu vernehmen.
Er hielt es für ratsam, sich den mühsamen Abstieg vom Berg zu ersparen.
Ihre Schwerter hielten sie griffbereit, langsamen Schrittes gingen sie auf das Loch zu, dass sich an der Stelle auftat, an der zuvor eine wertvolle Statue gestanden hatte. Da weder ein Schiff in Sichtweite, noch irgendeine weitere Person in der Nähe war, reagierten die Schwertkämpfer mit stoischer Ruhe. Es war nicht das erste Mal, dass die Heldenbüste des berühmten Ryuma zerstört wurde. Dahingehend war dieses stolze Volk mit einer Kühle beseelt, die sich mit ihren Emotionen deckte.
„Ich wollte eigentlich da vorne ankommen“, murmelte der Neuankömmling, der sich hinter den Samurai den rauchenden Krater anschaute. Er deutete auf den aus Stein angelegten Platz, der direkt hinter der Küste den Beginn des neutralen Territoriums markierte. Die Regierung, die Kaiser, niemand hatte von ihnen Gnade zu erwarten, sobald man Wa No Kuni mit bösen Absichten betreten würde.
„Kizaru...“ Der Shogun, der keinerlei Überraschung zeigte, hielt die Hände hoch, um die Geste des Admirals zu imitieren. „Es besteht keine Gefahr.“ Borsalino nickte und schaute sich um.
„Es ist sehr imposant!“, sagte der Admiral freundlich, um die kühle Stimmung zu überspielen, und deutete auf den hölzernen Turm, der das mit Abstand größte Gebäude im Land der Harmonie darstellte.
„Mein Domizil“, antwortete der Shogun und unterlegte seine Worte mit einem knurrenden Ton. „Was will ein Admiral an diesem Ort?“
Kizaru hielt inne, da es eine zugegebenermaßen komplizierte Situation war. Die Samurai waren zwar keine Piraten, dennoch war es ein Risiko, ein solch mächtiges Volk nicht unter seinem Einfluss zu wähnen. Ein Zustand, mit dem ihnen die Weltregierung seit Jahren in den Ohren lagen.
Doch Sakazuki war dafür, diesen fragwürdigen Zustand zum Vorteil der Marine zu verändern. Eine seiner ersten Amtshandlungen, die Kizaru sofort unterstützen wollte. Außerdem soll Wa No Kuni auch ein schönes Land sein.
„Es ist so, dass...“, begann der Gelbe Affe auszuführen, wobei seine Worte von einem lauten Knall verschluckt wurden. Seinen Kanonenkugelritt empfand er dagegen als müden Auftritt. Mit offenem Mund suchte sein Blick den des Shoguns, der unter größter Selbstbeherrschung mit ansehen musste wie die Spitze des höchsten Berges in seinen Holzpalast einschlug. Unter zurückgehaltenem Raunen sprang der stärkste Samurai von seinem wegweisenden Gefährt und landete vor den Füßen des Admirals.
„Das passt ja hervorragend“, lachte Borsalino und gab dem Mann die Hand. „Issho“, entgegnete der Blinde, in dessen Rücken die Überreste der Behausung abbrannten.
„Nun, Samurai Issho. Ich bin hier, um Ihnen ein Angebot der Marine zu unterbreiten.“
Der Shogun wollte gerade intervenieren, als er den leuchtenden Finger des Admirals hinter dessen Rücken kreisen sah. Entgegneten sie ihm keine Gnade, durfte sie vom Admiral ebenfalls keine erwarten. Der Shogun hielt inne.
Issho kratzte sich am Kinn und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Jahrelang hatte er seine Ruhe gehabt, Wunden begannen zu heilen und seitdem er diese merkwürdig schmeckende Frucht aß, waren die Einwohner dieses Landes nicht mehr bereit, gegen ihn zu kämpfen. Zauberei und die Kunst des Schwertkampfes ließen sich ihrer Meinung nach nicht vereinen.
Er stimmte ihnen schließlich zu, nachdem er Ryumas Statue zum dritten Mal versehentlich zerstörte.
„Was sagen Sie, Issho?“, fragte der Admiral, darauf bedacht, keine Ungeduld zu äußern. Die Lücke, die Ao Kiji hinterließ, musste schnellstens geschlossen werden. Da reichte der gemeine Vizeadmiral nicht aus, rechnete man doch mit mindestens 15 weiteren Amtsjahren des vergleichsweise jungen Kuzan.
Der Blinde dachte an die Piraten, die seine schöne Heimat überfallen wollten. Damals, als er noch sehen konnte. Diese Bilder wollte er sich bis zum letzten Atemzug in Erinnerung halten. Er liebte dieses Land, jedoch war er niemals sesshaft gewesen. Einer Reise folgte die Rückbesinnung in den Bergen, in Einklang mit der gewaltigen Natur, die da oben mit Schneestürmen und scharfen Winden auf ihn wartete.
Der Shogun sah den nachdenklichen Gesichtsausdruck seines Freundes. Er gehörte hier her, gleichzeitig aber gehörte er in die weite Welt.
Auf seinen Reisen hatte er bereits viel erlebt.
Mit einer unheimlichen Ruhe kehrte er vor Jahren zurück, verlor kein Wort über das Augenlicht, welches ihm abhanden kam. Weshalb, wusste bis heute nur er, der stille, ruhige Issho.
„Sehen wir uns?“, fragte Borsalino, der dem Blinden seine Bedenkzeit geben wollte.
„Ich denke nicht“, raunte dieser mit einem verschmitzten Lächeln.
Die Stimmen sind nicht änderbar! Wählt also bedacht aus
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