Manga / Anime Crossover
One Piece trifft auf ???
One Piece trifft auf ???
Die Gruppe 4 gebührt die Ehre, eine besondere Herausforderung zu meistern. Da dieses Thema aus meiner Feder entstammt, freue ich mich besonders auf die Werke und hoffe auf eure Kreativität.
Aufgabe: Ein uns bekannter One Piece Charakter oder auch mehrere treffen auf eine andere einzelne Person bzw. Gruppe aus einer anderen Manga/Anime Serie. Welches Werk du wählst ist dir überlassen. Dir stehen da alle Türen offen. Solltest du dich für eine Gruppe entscheiden, müssen sie alle aus der gleichen Welt stammen. Dir ist es auch überlassen ob du die One Piece Welt oder das Zuhause des/der anderen Charakter(e) wählst.
Beschreibe ein fantastisches Abenteuer, welches die Charaktere erleben. Ob sie befreundet oder Rivalen sind, ist eure Entscheidung. Ein aufregender Kampf, witzige Unterhaltung, ein Wettessen oder was auch immer, liegt ganz bei euch.
Es ist nicht wichtig wie der Charakter bzw. die Charaktere in die andere Welt gelangten, darf aber gerne mit einbezogen werden.
Kriterium:
I.) Schreibstil [Rechtschreibfehler, Wortwahl, Satzbau, Äußere Form, Stilistik]
II.) Setting [Wusste die Kombination der gewählten Charaktere zu gefallen und passte das dazu ausgewählte Umfeld?]
III.) Spannung [Welche Handlung begeisterte euch am meisten?]
Wortgrenze: 950 [+ 5%]
Abgabe: Donnerstag, 12.12.2013 um 14:00 Uhr
Empfänger: RichardThePony, Green Bull, Zoot
Betreff: FFT - Runde 1 Gruppe 4 - Textabgabe
Aufgabe: Ein uns bekannter One Piece Charakter oder auch mehrere treffen auf eine andere einzelne Person bzw. Gruppe aus einer anderen Manga/Anime Serie. Welches Werk du wählst ist dir überlassen. Dir stehen da alle Türen offen. Solltest du dich für eine Gruppe entscheiden, müssen sie alle aus der gleichen Welt stammen. Dir ist es auch überlassen ob du die One Piece Welt oder das Zuhause des/der anderen Charakter(e) wählst.
Beschreibe ein fantastisches Abenteuer, welches die Charaktere erleben. Ob sie befreundet oder Rivalen sind, ist eure Entscheidung. Ein aufregender Kampf, witzige Unterhaltung, ein Wettessen oder was auch immer, liegt ganz bei euch.
Es ist nicht wichtig wie der Charakter bzw. die Charaktere in die andere Welt gelangten, darf aber gerne mit einbezogen werden.
Kriterium:
I.) Schreibstil [Rechtschreibfehler, Wortwahl, Satzbau, Äußere Form, Stilistik]
II.) Setting [Wusste die Kombination der gewählten Charaktere zu gefallen und passte das dazu ausgewählte Umfeld?]
III.) Spannung [Welche Handlung begeisterte euch am meisten?]
Wortgrenze: 950 [+ 5%]
Abgabe: Donnerstag, 12.12.2013 um 14:00 Uhr
Empfänger: RichardThePony, Green Bull, Zoot
Betreff: FFT - Runde 1 Gruppe 4 - Textabgabe
Die Texte!
„Gerade eben erreicht uns die Eilmeldung, dass weitere mysteriöse Kreaturen ihr Unwesen in Z-City treiben. Was sagst du dazu, Bob?“, der Nachrichtensprecher legte seinen Stapel Papiere zur Seite und blickte zu seinem schnauzbärtigen Kollegen hinüber. „Nun ja, Steve, viel schlimmer als diese Kreatur finde ich die Tatsache, dass wir frei erfunden sind“, antwortete Bob und strich sich über seinen voluminösen Schnauzbart. „Ach, sind wir das?“, fragte Steve, sah an sich herab und bemerkte, dass sein Unterleib nicht fertig gezeichnet wurde, „Tatsächlich. Wie auch immer, Bürger von Z-City bleiben sie vorerst in ihren Häusern, warten sie bis die Gefahrenstufe der Kreatur eingestuft wurde und machen sie sich für eine eventuelle Evakuierung bereit. Nun zu Pete mit dem Wetter!“
-Derzeit in Z-City-
„Oh, wow“, staunte der junge Mann, als er einen Wolkenkratzer bestaunte, „Was für eine irre Insel.“ Er packte seinen Strohhut, der beinahe zu Boden gefallen wäre, da er seinen Kopf immer weiter in den Nacken legte um die Spitze des Gebäudes zu erspähen. „Aber wie bin ich nur hierher gekommen?“, fragte er sich laut, als er sich umblickte. Mit seinem Haki spürte der Strohhutträger, dass sich Menschen in der Nähe befanden, jedoch konnte er nirgendwo welche erkennen. Dies war in der Tat eine sehr seltsame Insel. Jedoch konnte er sich im Moment keinen Reim auf seine mysteriöse Ankunft machen, noch wusste er was mit seinen Crewmitgliedern geschehen war, also beschloss er zuerst die Gegend zu erkunden.
Kaum hatte er diesen Entschluss gefasst, machte er sich auch schon auf um die leeren Straßen zu erkunden. Nur wenige Schritte ging der Verirrte als auch schon ein lauter Ruf ertönte, „Hey du, hast du nicht die Nachrichten gehört?“ Mit wehendem roten Cape, passenden Handschuhen und einer Glatze schritt ein junger Mann, kaum älter als der Angesprochene, auf ihn zu. „Wo~w, klasse Umhang!“, stieß der Strohhutträger hervor, als sein Augen vor Begeisterung zu funkeln begangen.
„Oh, danke“, sagte der Glatzköpfige, „Aber du solltest wirklich von hier verschwinden, in den Nachrichten hieß es mysteriöse Kreaturen würden sich hier in der Nähe herumtreiben.“ „Mysteriöse Kreaturen?“, den Kopf schräg haltend, streckte er seine Hand aus und fragte, „So wie das Ding da?“
„Hahahaha, ihr idiotischen Menschen denkt wirklich, dass ihr euch vor mir verstecken könntet?“, rief die Kreatur und zeigte dabei seine großen Reißzähne. Der grün-geschuppte Körper des Wesens wurde von vier kräftigen Gliedmaßen vom Boden gehoben und die gelben Augen mit den schlitzförmigen Pupillen waren gierig auf die beiden Männer gerichtet. „Ich werde euch als Ganzes verschli...“, weiter kam die Kreatur nicht, da der Glatzköpfige sie mit seiner Faust regelrecht durchschlug.
Gerade wollte er sich umwenden um dem Strohhutträger nochmal zum Verschwinden aufzufordern, da noch mehr Monster unterwegs sein könnten, jedoch sprang ihn in diesem Moment eine weitere Kreatur von der Seite her an. „Gum-Gum-Pistole“, das Monster wurde hart am Kopf getroffen und fort geschleudert, noch bevor es seine Zähne in den Umhangträger versenken konnte.
„Der war gut. Hast du schon mal überlegt auch ein Superheld zu werden?“, fragte er den Anderen. Jedoch bekam er prompt die schlichte Antwort, „Nö“, die von einem breiten Grinsen des Gefragten begleitet wurde. „Schade“, meinte der Superheld und stellte sich nun Rücken an Rücken zu seinem Gesprächspartner, „Ich bin übrigens Saitama.“ Ringsum tauchten immer mehr Kreaturen auf, die wie die ersten beiden aussahen. Sie kamen von den Straßen oder kletterten die Hausmauern hinab um zu der Beute inmitten des Kreises aus Monster, der sich nun langsam bildete, zu gelangen.
„Ich bin Monkey D. Ruffy, der zukünftige Piratenkönig“, stellte sich nun der Strohhutträger vor und erhob nun angriffslustig seine Fäuste. „Piratenkönig, huh?“, auch Saitama erhob nun seine Fäuste, „Hört sich nach etwas Kriminellen an. Wenn wir hier fertig sind, muss ich mich wohl dann auch um dich noch kümmern“, meinte er, jedoch grinste er dabei. „Shishishi, du kannst es ja versuchen“, mit diesen Worten stoben die beiden auseinander und nahmen sich der Schar an Kreaturen an.
Die Sonne neigte sich über den Horizont und ihre gleißenden Fühler tasteten über die verkohlte Erde. Das Herz dieser Welt war nur noch ein Schatten seiner selbst und die Sonnenstrahlen, die sich zuvor noch im fließenden, klaren Wasser gespiegelt hatten, schreckten vor Schauder zusammen und weigerten sich dorthin entsandt zu werden.
Ein dicker Vorhang aus Dunkelheit hatte sich um den Mittelpunkt der Welt gelegt und er verweigerte dem Sonnenlicht jeglichen Zutritt.
Vor ihnen erhob sich nicht mehr als ein schwarzer Hügel. Die Rauchschwaden hingen noch in der Luft und der Geist der Toten wachte über ihm. Es waren die verbrannten Überreste des einst so prachtvollen Palastes der vier Herrscher dieser Welt.
Das Innere war wie leer gefegt und an den prächtigen Stoffen, welche die Fenster geziert hatten, nagte nun der Zahn der Zeit. Spinnen nisteten in den düsteren Spalten und Ruinen des Palastes, während sie alles in ihre Geisternetze hüllten. Die Blumen, die die Stadt schmückten waren verwelkt oder standen in ewigen Flammen, die ihre Schönheit nicht mehr Preis geben würden. Es herrschte drückende Dunkelheit. Panisch hatten die Sonnenstrahlen diesen Ort daraufhin verlassen und die Wesen, die hier vorher so friedlich getanzt hatten, waren nun Fledermäusen gewichen, die kreischend mit den Flügeln flatterten und nach ihnen bissen. Um die edlen Kirschbäume wanden sich nun garstige Schlangen, die ihre giftigen Zähne in die Bäume schlugen und ihnen jegliche Lebenskraft raubten.
Der hochgewachsene Mensch legte den Kopf in den Nacken, als er über die zersprungenen Marmorplatten wandelte. Überzeugt davon, dass es noch niemand vor ihm geschafft hatte, ließ er sich auf einen Steinhaufen sinken und fing an gelangweilt einen seiner roten Äpfel in die Luft zu werfen und wieder aufzufangen. Eine Abendbrise kitzelte seine Nase, als ein Kichern durch den Palast jagte. Interessiert horchte der Mann auf, vernahm aber keine Geräusche von Schritten, sodass sein Blick neugierig durch den Raum wanderte. Umso überraschter war er, als sich in der drückenden Finsternis neben ihm plötzlich eine gewaltige Person manifestierte. Die blasse Haut des Neuankömmlings wirkte im fahlen Licht der vereinzelten Fackeln wie Kreide.
Die beiden beäugten sich misstrauisch, ehe ein Fledermausartiges Digimon hektisch angeflogen kam und so die unangenehme Stille zwischen ihnen brach.
„Meister Enel und Meister Moria, welch Ehre Euch beide hier antreffen zu können. Die anderen beiden Meister der Dunkelheit warten bereits auf Euch!“, haspelte Demidevimon und forderte sie damit auf ihm zu folgen
.
Das Fledermaus-Digimon hatte ihnen nicht zu viel versprochen, denn in der geräumigen Halle, welche sie nun betraten, warteten bereits die übrigen zwei Herrscher auf sie.
„Zehahaha! Schau Flamingo, ich hab doch gesagt, dass sie noch auftauchen werden!“, grunzte Blackbeard, der von einer Schar Digimon bedient wurde. Genüsslich griff er nach den Kirschkuchen, dessen betörender Geruch ihn schon das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.
Flamingo hingegen interessierte sich nicht für die verspäteten Gäste, mit deren Hilfe er diese neue Welt in Angst und Schrecken versetzt hatte. Er thronte lässig an einem Fenster und genoss es mit seiner Fähigkeit ein Angewomon und Ladydevimon bis aufs Blut gegeneinander kämpfen zu lassen.
„Sadistisch wie eh und je, Flamingo!“, kicherte Moria abfällig, ehe er sich in seinen gewaltigen Sessel sinken ließ. Sofort eilten mehrere Demidevimon mit einer gewaltigen Auswahl an Speisen und Getränken zu ihm, um ihren neuen Meister zu bedienen.
Diese vier tyrannischen Götter, die auf unerklärliche Weise in diese Welt eingedrungen waren, hatten rasch und rücksichtlos die bisherigen Strukturen dieser Welt umgeworfen und sich so zu ihren neuen Königen aufgeschwungen. Nun thronen sie hier von der Spitze des Spiralbergs aus, der einst Schauplatz des epischen Kampfes zwischen den alten Digirittern und den entmachteten Meistern der Dunkelheit – Piedmon, Puppetmon, Metallseadramon und Machinedramon – gewesen war.
„Meine durchlauchten Meister, unsere Späher, die in der Nähe der Stadt des ewigen Anfangs postiert waren, haben eine beunruhigende Entdeckung gemacht!!“, eilte eines der Bakemon atemlos herbei.
„Entdeckung?“, erkundigte sich Blackbeard mit vollen Backen. Flamingo, dessen inszenierte Kampf damit endete, dass Ladydevimon seine Gegnerin pulverisierte, wandte sich mit neugierigen Blick und süffisanten Lächeln dem Überbringer der Neuigkeiten zu.
„Acht Menschen haben diese Welt betreten und sie tragen alle ein Wappen, welches die Digiritter zuvor getragen haben! Die schändlichen Digimon, die sich Eurer Herrschaft noch immer widersetzen, setzen in sie all ihre Hoffnung. Sie scheinen einen Funken Licht in diese Welt gebracht zu haben!!“
„WAAAS?!“, entfuhr es Teach entrüstet, der sich vor lauter Schreck fast an einem Stück des Kirschkuchens verschluckt hätte.
„Reg dich nicht auf Teach“, besänftigte ihn Moria, der sich stöhnend aus dem Sessel erhob und auf das Bakemon zu ging, während er mit ruhiger und selbstsicherer Stimme weitersprach. „Die letzten Digiritter waren einfache Maden, die wir zerquetscht haben. Was sollte an den Neuankömmlingen anders sein? Kishishishi.“
Das Geist-Digimon huschte aufgeregt vor seinem Meister hin und her, ehe er ihm die Bilder der acht Eindringlinge zeigen konnte. Moria erstarrte beim Anblick der Personen zu einer Salzsäure und seine siegessichere Visage fing rasch an zu bröckeln.
„Was ist los Moria?“, erkundigte sich der ehemalige Gott der Himmelsinsel neugierig.
„E-es..es…es sind die Strohhüte..“, stotterte Moria vollkommen verdattert.
„Die Strohhüte? Welch interessante Wendung“, kommentierte Flamingo gelassen und seine Mine verzog sich wieder zu seinem bekannten süffisanten Lächeln.
Teach hatte indes die Bilder genauer betrachtet und konnte ein ironisches Lachen nicht unterdrücken.
„Aha ich verstehe“, kommentierte er daraufhin mit ernsterem Gesichtsausdruck. „Monkey D. Luffy, Träger des Mutes. Lorenor Zoro, Träger des Schicksals. Sanji, Träger der Freundschaft. Nami, Trägerin der Liebe. Usopp, Träger der Aufrichtigkeit. Chopper, Träger der Hoffnung. Nico Robin, Trägerin des Wissens. Franky, Träger der Zuverlässigkeit und Brook, Träger der Freundlichkeit. Sollen sie nur versuchen zu uns zu kommen. Wir sind die vier Meister der Dunkelheit und meine Finsternis wird sie schlussendlich verschlingen. Die Dunkelheit duldet kein Licht in ihrer Welt! Zehahaha!“
Unbemerkt von den vier Meistern der Dunkelheit kämpfte sich ein gleißender Arm durch den dichten pechschwarzen Vorhang und erleuchtete einen der verdorrten Kirschbäume. Es schien fast so, als wolle es einen Setzling des Lichts in einer Welt aus Düsternis zurücklassen.
Ehrfurcht, Frauen und Muskeln, der Mann, der sich dies einst erkämpfte, saß betrübt am Rande einer Klippe. Der kühle Wind ließ seinen Kapuzenmantel in der Luft tanzen. Er beobachtete die Wellen, die immer und immer wieder gegen die Gesteinsmassen peitschten. Wer würde eines Tages als Sieger hervorgehen? Die Wassermassen, die nie aufgaben, oder doch die Steine, die sich kein bisschen rührten. Er wusste es nicht. Wollte es vielleicht auch gar nicht wissen.
Denn der Mann, mit dem gestählten Oberkörper, hatte schon längst seinen Glauben an die Menschheit, der Natur und welch unentdeckte Dinge, die es noch so auf dieser Welt gab, von denen er nichts wusste, verloren.
Alle warteten auf seine Rückkehr. Die Rückkehr des Helden. Auf ihren großen Hoffnungsträger, der ihre Wunden heilen konnte. Gewalt, Zerstörung und Armut aus ihren Köpfen verbannt. Den Frieden brachte. Doch er wollte nicht. Wo waren sie, als er einmal Hilfe brauchte? Keiner beugte sich auf dem Boden nieder, reichte ihm die Hand und zog ihn hoch, sodass er wieder auf den Beinen stand. Da wurde den an der Klippe sitzenden Mann bewusst, er war allein. Ein Vogel, der sich weit oben in den eisigen Lüften verirrt hatte. Und den Glauben verlor, seine Heimat jemals wiederzusehen.
Tage, Wochen, Monate sogar Jahre zogen ins Land und er rührte sich nicht. Nicht wenige Male dachte er an das Ableben in dieser Welt nach. Jedoch saß er auch heute wieder da und starrte auf das Meer hinaus. Die einsame Gestalt wusste nicht warum er all die Tage auf der verlassenen Insel verbrachte, den Seegang beobachtete und einfach nur da saß. Aber er tat es.
Doch dann kam der Tag, als sich ein Schatten näherte. Es war ein männliches Wesen, welches, so schien es, langsam in die Jahre gekommen war. Sein weißes, zerzaustes, langes Haar wurde zum Teil, von einem eisernen Stirnband bedeckt. An jedem Auge zog sich ein rötlicher Strich herab, die an eine Kriegsbemalung erinnerte. Am äußerten Rand der Klippe, wo auch heute die traurige Gestalt sitzend auf die offene See schaute, machte er halt. Er ließ sich fallen und grinste auf das Meer hinaus.
„Na, was gibt es hier zu sehen? Hübsche Meerjungfrauen“, fragte der Neuankömmling neugierig. „Nichts wofür es sich zu leben lohnt“, antwortete der Mantelträger teilnahmslos, ohne seinen Blick von der Grandline abzuwenden. „Oh, ist das so“, erwiderte der Mann aus der fremden Welt niedergeschlagen. Für einen Moment schwieg das Duo. Einzig das Meeresrauschen war zu hören. „Wofür würde es sich denn lohnen zu leben“, harkte der Stirnbandträger schließlich nach. Doch er bekam keine Antwort.
Der Ninja zog ein Buch aus der Innentasche seiner Jacke hervor und legte es vor der schweigsamen Person hin. „Eine Geschichte erzählt mehr, als manchen Menschen in ihren ganzen Leben widerfuhren. Sie kann dir die Augen öffnen und wer weiß, vielleicht fügst du ja ein weiteres Kapitel hinzu“, sagte der Besitzer des Buches und schaute zufrieden auf das Meer hinaus. Er lächelte. Für einen kurzen Moment warf der Mantelträger einen Blick auf den Mann, mit dem weißen Haar, und zögerte etwas, aber griff sich dann das Buch. „Geschichten eines mutigen Ninjas“, las er von der Vorderseite ab und öffnete die Lektüre.
Der Pirat blätterte Seite für Seite um. Doch für jeden neuen Abschnitt, den er las, ließ er sich immer mehr Zeit. Seine Gesichtszüge veränderten sich und sogar ein Grinsen entglitt ihm. „Wer ist denn dieser Naruto“, fragte die Leseratte nach einer ganzen Weile. „Hahaha, er ist ein Taugenichts. Mein Schüler und der nächste Hokage von Konoha“, grinste der legendäre Sannin und schien für einen Moment abwesend zu sein. „Soso, ein Taugenichts. Hier steht, dass es sein größter Traum ist, Hokage zu werden. Und egal was passiert, er wird niemals aufgeben“, sagte der Mantelträger und hielt inne. „Seine Freunde bedeuten ihm alles ...“ Nachdem er die Worte von sich gab, verstummte der Pirat.
Der Besitzer des Buches musterte den muskulösen Mann, der sich in seinen Gedanken zurückgezogen hatte. Sein Buch schien diesen Fremden aus seinem Schneckenhaus herauszuziehen. Der Ninja lächelte. Wenn einer Menschen verändern, oder ihre besten Seiten zum Vorschein bringen kann, dann Naruto.
Der Mantelträger warf einen letzten Blick auf das Werk, bevor er es dem kauzigen Berg-Eremiten zurückreichte. „Vielleicht ist es doch an der Zeit, dass ich das nächste Kapitel in meinem Leben öffne.“
Er verstummte kurz, bevor er fortfuhr: „Ich werde nicht mehr der Held sein, den sich alle wünschen, sondern den ich mir wünsche“, sagte der gefürchtete Pirat und ballte seine rechte Hand zu einer Faust zusammen. „Hahaha, das ist die richtige Einstellung“, lachte der Ninja. Beide grinsten und schauten auf das offene Meer hinaus. „Wie hast du es eigentlich auf diese Insel geschafft“, wollte der Mantelträger plötzlich wissen. „Das letzte, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich in den Tiefen des Meeres versank“, antwortete sein neu gewonnener Freund. Das Duo schien für einen Moment verwirrt zu sein. „Du musst wissen, diese Insel zu erreichen, ist das Ziel, wonach alle Piraten streben“, erklärte der gefürchtete Freibeuter. „Ist das so? Die Insel scheint mir nicht gerade interessant zu sein. Zumal es hier nicht einmal hübsche Frauen gibt“, sagte der kauzige Berg-Eremit verdutzt.
Die Stunden vergingen und die Nacht brach herein. Sie lachten viel und erzählten sich die wildesten Geschichten, die sie erlebt hatten. Doch als am nächsten Morgen die Sonne langsam aufging und sie die Kälte auf der letzten Insel der Grandline vertrieb, hieß es Abschied nehmen. Trotz der edlen Frage, die der berühmte Pirat nur den wenigsten Menschen stellte, der Ninja solle ihn doch begleiten, lehnte dieser dankend ab. Dies war nicht seine Welt. Nicht seine Geschichte.
Dann war es endlich so weit. Die Rückkehr des Helden auf der Grandline bestand bevor. Es gab noch viele Orte, die er zuvor nicht besuchte, viele Abenteuer warteten auf ihn. Und wenn er dann erneut die Insel Unicon erreichen würde, hätte der edle Pirat, Urouge, genug Abenteuer erlebt, die er schriftlich festhalten würde, um sie Jiraya zu präsentieren. Der Titel des Buches würde lauten:
Der Weg eines Helden
„Meine Kameraden sind alle tot. Sie haben sich für das größere Wohl – meinen Traum – geopfert. Aber das ist es mir wert. Bald bin ich Piratenkönig!“
Monkey D. Ruffys Worte verloren sich schnell in der kargen Steinwüste, die Unicon war. Denn nach über 25 Jahren und eintausendzweihundertvierunddreißig Kapiteln in der Weekly Shounen Jump stand sein Abenteuer endlich vor seinem letzten Höhepunkt.
„Aber wo ist jetzt das blöde One Piece?“
Noch wusste er nicht, was das Schicksal mit ihm vorhatte – und dass es nicht weit von ihm entfernt in Form eines jungen Mannes mit gezackter schwarzer Frisur geradewegs auf ihn zumarschierte.
„Ich weiß nicht, Bulma, dein Scheißapparat muss eben kaputt sein.“
„Boah, Son Goku, ich schlag dich gleich kaputt. Gib doch zu, dass du dich verfranzt hast.
„Okay, ich erklär es dir. Es ist gar völlig irrelevant, ob ich mich verflogen habe oder nicht, schließlich ortet dein Dragonball-o-Meter, oder wie du deine Laienkonstruktion nun nennst, den letzten Dragonball hier, an einem uns völlig unbekannten Ort; demzufolge bin ich völlig richtig geflogen, und sollte der Dragonball doch nicht irgendwo in dieser gottverlassenen Einöde sein, kann es nur daran liegen, dass dein Technikhokuspokus versagt – was du freilich natürlich nicht zugibst, sondern lieber wieder mir ankreidest, da du es mir immer noch übel nimmst, dass ich deine Vagina einst zum Kissen umfunktionierte; oder, um den trivialsten aller Gründe für femininen Eklat über Belanglosigkeiten nicht zu übergehen: Du hast einfach deine Tage.“
Wie sie streitend weitergingen, bemerkten sie den jungen Mann nicht, dem sie immer näher kamen. Dieser hingegen sah die beiden Streithähne gerade und lief ihnen sogleich entgegen.
„Hallo“, rief Ruffy ihnen entgegen. „Wisst ihr, wo das One Piece ist?“
Augenblicklich wandten sich die Angesprochenen zum Gummiknaben um. Ohne sich zu fragen, was ein solch junger, schmächtiger Mann an diesem Ort verloren hatte, antworteten sie:
„Das One Piece? Fühlst du dich cool, englische Wörter zu benutzen?“, entgegnete Bulma frech. „Naja, du wirst jedenfalls den siebten Dragonball meinen, der hier irgendwo ist; immerhin heißt „One Piece“ wörtlich übersetzt so viel wie „ein Teil“, und der letzte Dragonball ist genau das – ein Teil eines großen Ganzen“, führte Bulma in wissenschaftlichem Ton ihre linguistische Expertise aus. „Und ja, wir haben hier ein Gerät, das den Dragonball orten kann und es zeigt... auf dich!“, schloss sie abrupt.
Sie deutete auf etwas Glänzendes, das aus dem verbeulten Seitenbehältnis von Ruffys Hose hervorlugte.
„Oh, das habe ich vorhin gefunden“, meinte Ruffy achselzuckend.
Flugs steckte er die Hand in die die tiefe Tasche seiner blauen Shorts und holte tatsächlich eine orangene Kugel hervor, sieben Sterne schimmerten durch die glatte Oberfläche des Balles. Er sah vom Dragonball zu den beiden anderen, die ihrerseits gierigen Blickes den runden Körper anschmachteten.
„Also hab ich das One Piece schon?“
„Naja, aber wer will schon one piece, wenn er das große Ganze haben kann...“, köderte der Mann im orangenen Kampfanzug und offenbarte nun selbst einen ledernen Sack: Er war gefüllt mit sechs weiteren Dragonballs.
Sowie Son Goku den siebten Dragonball zu den übrigen sechs legte, fingen sie alle an in einem strahlend Orange an zu leuchten. Weiße Funken stoben aus den glühenden Kugeln und entlockten Ruffy jubelnde Zurufe. Sogleich verhüllten große, dunkle Wolken den Vollmond am zuvor noch klaren Nachthimmel und tauchten die Szenerie in eine tiefe Dunkelheit, in der die immer noch schimmernden Dragonballs nunmehr die einzige Lichtquelle darstellten.
„Was passiert denn nun?“, fragte der Strohhutpirat. Bei seiner Begeisterung für das spektakuläre Schauspiel vor seinen Augen war ihm eingefallen, dass Son Goku gar nicht gesagt hatte, was passieren würde, wenn die Dragonballs einmal vereint waren.
„Achja...“, begann der muskulöse Mangaheld schließlich, „ganz vergessen, hehe. Also, wer alle Dragonballs findet, hat einen Wunsch frei. Ich hätte es dir sagen sollen. Tut mir Leid. Wir haben im Kampf gegen Boo“ – Ruffy lachte – „viele unsere Freunde verloren. Nun wollen wir sie wiederbeleben.“
„Na, von mir aus.“
Son Goku blickte nervös zu Bulma. Er wusste, dass sie dasselbe dachte wie er; es hatte wohl wenig Sinn, dem Strohhut die Wahrheit zu verschweigen.
„Der Dragonball verschwindet, sobald der Wunsch erfüllt wurde“, erklärte Bulma.
Da klappte dem Gummimenschen der Kiefer auf. „Aber wie soll ich dann beweisen, dass ich das One Pice gefunden habe und Piratenkönig bin?!“
„Naja“, versuchte Bulma den aufgebrachten Ruffy zu besänftigen, „die Dragonballs verschwinden nicht ganz. Irgendwo tauchen sie wieder auf.“
Doch das ließ sich Monkey D. Ruffy natürlich nicht bieten. Schließlich hatte er nicht nach eintausendzweihundertvierunddreißig Kapitel das One Piece gefunden, um es schließlich sofort wieder zu verlieren.
„Fickt euch!“, brüllte er und stellte damit die Weichen auf Krieg, „Ich hol mir jetzt das One Piece! “
Und ehe sich die beiden anderen versahen, stand der Strohhut mit einer auf gigantische Maße gewachsenen Faust vor ihnen, bereit, ihre sämtlichen Knochen zu Staub zu zermahlen.
„Gum-Gum-Riesen-Jet-Pistole-mit-extra-Dampf“, schrie der schmächtige Kerl in Schlappen.
„Genkidama!“, rief der muskelbepackte Son Goku und sammelte in Sekundenschnelle Energie zusammen, die er in Form einer Kugel gleißenden Lichtes auf seinen Kontrahenten abfeuerte.
Bevor jedoch eine Attacke ihr Ziel treffen konnte, wurden die Kämpfenden von einer unsichtbaren Macht zurückgeworfen. Hektisch um sich blickend versuchten sie den Übeltäter dieser Dreisterei auszumachen, als es plötzlich gebieterisch vom Himmel tönte:
„Ihr Spasten, bemerkt ihr mich also auch mal.“
Es war Shenlong – natürlich, hatten unsere Helden doch eben erst die sieben Dragonballs vereint. Die Blödheit dieser stereotypischen Shounen-Protagonisten ging wohl auch dem majestätischen Drachen gehörig auf den Zeiger.
„Ich sage euch jetzt, was ihr euch wünscht, und das wird alles von uns zufriedenstellen“, fauchte er, wobei Stichflammen bedrohlich aus seinen Nüstern stoben. Angsterfüllt stimmten Ruffy und Son Goku nickenden Kopfes zu. Sie hatten begriffen, was Shenlong vorhatte.
Und so kam es, dass dieses epische Aufeinandertreffen kein richtiges Ende nehmen sollte. Vielleicht hast auch du, lieber Leser, dir schon gedacht, was sich jeder gewünscht hat – sofern du nicht völlig auf den Kopf gefallen bist. Aber das ist ein anderes Thema.
Sie nahm einen tiefen Atemzug, ließ die Luft, die mit feinen Tönen von Desinfektionsmittel und Kälte getränkt war, für zwei Sekunden in ihren Lungen und atmete mit geschlossenen Augen wieder aus. Ihr Puls hatte sich kaum beruhigt.
Nervös starrte sie auf die silbern glänzende Türnummer; die Klinke reflektierte das weiße Neonlicht an der Decke so stark, dass ihr ihr Kopf Streiche spielte und sie nicht zu sagen vermochte, ob die Klinke sich nun bewegte oder nicht. Sie war ihrem Ziel so nahe...
'Lucy' hieß des Professors neues Projekt und nur ausgewählte Mitarbeiter genossen das Privileg, diesem Projekt beizuwohnen und ständig mit dem Doktor höchstpersönlich zu verkehren... Verlegen strich sie sich durch ihre blaue Mähne, während die Schamesröte ihre Wangen rosa färbte; sie war eine dieser Auserwählten und der Professor wollte ihr das Projekt unter vier Augen vorstellen.
Und so gleich öffnete sich die Tür und ein junger Mann lugte am Türrahmen vorbei; strahlende Augen blickten unter leicht zerzaustem, kastanienbraunem Haar hervor.
„Dr. Vegapunk!“ Das Herz der Blauhaarigen hatte einen Takt ausgesetzt und wie auf Kommando war sie aufgesprungen.
„Ms. Cutty, es tut mir Leid, dass Sie warten mussten...“ Mit einem aufgeregtem Lächeln hielt er ihr die Tür auf. Die junge Mitarbeiterin tat die Unannehmlichkeit mit einem Kopfschütteln ab, brachte aber kein weiteres Wort über ihre Lippen und folgte dem Professor in das Arbeitszimmer.
Der Raum war in zwei kleinere Räume geteilt; der Arbeitsraum selbst erstreckte sich vor der Blauhaarigen in dämmriger Dunkelheit. Dahinter spendete ein zweiter Raum, der nur durch eine Art Fenster vom Arbeitszimmer getrennt war, steril weißes Licht. Vor dem Fenster zierten verschiedene Monitore, leuchtende Knöpfe und Tasten eine Art Armaturenbrett. Doch es war die Gestalt in dem hellen Raum, die Cuttys ganze Aufmerksamkeit auf sich zog.
Inmitten des Raumes war eine nackte Frau an eine Apparatur angemacht, die sich vom Boden bis zur Decke erstreckte. Ihre langen rötlichen Haare verdeckten verschiedene Kabel, die sich um ihre zarte Gestalt rangen und an Brust und Kopf angemacht waren. Die Arme waren leicht gespreizt; eine Nadel stach durch die pfirsichfarbene Haut an ihrer Ellenbeuge, eine Sauerstoffmaske bedeckte das liebliche Gesicht.
„Wunderschön, nicht wahr?“
„Ist das Lucy?“ Die junge Mitarbeiterin empfand Mitleid für das Mädchen, die so unschuldig und hilflos in der Apparatur hing. Der Doktor nickte.
„Aber sie ist doch nicht... gefährlich, oder?“
Der junge Mann schnaubte und bot sein breitestes Grinsen.
„Die Marine hat zwei Kriegsschiffsbesatzungen verloren, nur um sie gefangen zu nehmen...“
Cutty blickte ungläubig auf die schlafende Schönheit, während der Doktor anfing auf verschiedene Tasten zu tippen.
Die Blauhaarige beobachtete, wie eine gelbliche Flüssigkeit schleichend ihren Weg durch den Schlauch in die Vene der Rothaarigen fand.
„Aber wie...?“
„Die Marine glaubte, dass sie über telekinetische Kräfte verfüge...“ Der Doktor schenkte Cutty ein überhebliches Lächeln. Wieder tippte er auf seinen Apparaten herum und plötzlich verdunkelte sich der Raum vor ihnen. Durch bläulichen Dunst konnte man vier lange Arme sehen, die geisterhaft aus dem Rücken der Frau zu kommen schienen. Sie schwebten leicht schaukelnd durch die Luft, bis der Doktor das Licht wieder andrehte und sie verschwanden. Ein kalter Schauer lief der Assistentin über den Rücken.
Der Doktor fuhr sich durch die Haare. „Nur im ultravioletten Licht kann man diese... Arme sehen. Sie scheinen, als Art Verteidigung zu dienen...“, letzteres schien er eher für sich selber zu murmeln.
„Hat sie Teufelskräfte...?“
Vegapunk lachte laut auf.
„Das dachte ich zuerst auch, doch... Teufelskräfte verändern die Zellstruktur derer, die sie besitzen. Lucys Zellen sind … anders als die der Teufelsfruchtnutzer. Sie sind weitgehend … normal.“
„Weitgehend...?“ Cutty schluckte.
„Schauen Sie auf ihren Kopf.“
Die Blauhaarige blickte verwirrt auf das Gesicht der Frau. Auf die Sauerstoffmaske, die geschlossenen Augen, ihre wellenden Haare,...
„Sind das...?“
„Hörner!“ Vegapunk nickte triumphierend. „Der Schädel hat zusätzlich Knochen gebildet, die wie Hörner aussehen.“
Die Blauhaarige betrachtete das Mädchen zunehmend misstrauischer.
Der Doktor lehnte sich an einen Schreibtisch, der etwas seitlich, verborgen im Schatten des Raumes, stand.
„Kennen Sie die Legende der Teufelsfrüchte... also woher sie kommen?“
Cutty schüttelte den Kopf.
„Die Legende besagt, dass es EINEN Baum gäbe“, und der junge Mann erhob demonstrativ einen Finger, „der diese Früchte hervorbringe. Gerüchten zufolge steht dieser Baum auf Raftel, der letzten Insel der Gr...“
Ein Piepen unterbrach den Doktor und beide blickten auf das Armaturenbrett. Eine kleine Schalttafel hatte angefangen, gelb zu blinken. Vegapunk bückte sich über seine Monitore, runzelte die Stirn und warf einen kurzen Blick zu der Rothaarigen im Nebenraum.
„Was ist?“ Die Blauhaarige bekam ein ungutes Gefühl in der Magengegend, während sie Lucy beobachtete.
„Ihr Puls hat sich leicht erhöht...“
„Schläft sie?“
„Sie befindet sich in einem künstlichen Tiefschlaf...“
Der Doktor schüttelte den Kopf, räusperte sich und fuhr fort, als wäre nichts gewesen.
„Es gibt eine sehr alte Legende, die erzählt, dass der Baum der Teufelsfrüchte durch eine schändliche Gräueltat entstanden sei...“, der Doktor verschränkte die Arme vor seiner Brust.
„Man erzählt sich, dass in den Anfängen der Piraterie eine Crew auf unerforschtes Land traf und dort einer Frau begegneten, die wunderschön war und deren langes Haar im Abendlicht blutrot leuchtete. Doch die Frau schien kein Mensch zu sein... sie wich von der Gestalt einer Frau ab...“ Er deutete auf seinen Kopf.
„Jeder der Männer schändete sich und sie ließen das weibliche Wesen... in dem Glauben, sie würde sterben... zurück. Doch die Frau überlebte und wurde schwanger. Die Geschichte erzählt, dass sie kurz darauf ihr Baby tot zur Welt brachte und sie beweinte das Kind... ihr Kind, bis der Embryo in sich zerfiel und in die Erde einging... Und genau an diesem Ort wuchs der Teufelsbaum.“
„Aber... wie kann sie“, und Cutty deutete auf Lucy, „dieses Frau sein? Die Teufelsfrüchte gibt es doch schon länger, oder?“
„Möglicherweise ist sie eine Nachkommin... oder ihre Art lebt länger als es ein Mensch tut... auf jeden Fall...“, er baute sich vor Cutty auf und packte sie an den Schultern. „Mehr als fünfzig Prozent ihrer RNA in den Zellen gleichen der RNA, die Teufelsfruchtbenutzer besitzen.“
„Aber ich dachte, sie hat keine...“
„Sie besitzt nur diese RNA, die die Teufelsfruchtinformation von der Zelle in den Zellkern und wieder zurück bringt... alles andere fehlt. Wissen Sie was das bedeutet? Wenn sie die Mutter der Teufelsfrüchte ist... ich könnte es schaffen, Zellkerne von Teufelsfruchtnutzern mit normalen Zellen zu kreuzen und... vielleicht ist es mir möglich, künstliche Frü...“
Wieder unterbrach ein Piepen, diesmal stetig und warnend, den Professor. Mehrere Lichter leuchteten durch den Raum.
„Was zum...“ Der Doktor beugte sich über seine Geräte und die Blauhaarige blickte, beinahe ahnend, auf das gefangene Wesen im Nebenraum.
Cuttys Atem stockte. Über der beschlagenen Sauerstoffmaske, umrandet von den blutroten Haaren, waren Lucys Augen geöffnet und wie ein Jäger seine Beute, beobachtete sie die junge Mitarbeiterin.
„Doktor...“ Cutty brachte nur ein Hauchen über ihre Lippen.
Vegapunk folgte dem Blick seiner Assistentin und seine Augen weiteten sich „Das ist unmöglich...“
Wie von alleine fingen die Kabel und Schläuche um Lucy sich an zu bewegen, spannten, wie von Geisterhand gezogen und wurden alle mit einem Ruck von ihr gerissen; Blut floss aus der Einstichwunde in ihrer Ellenbeuge und benetzte ihren Unterarm mit rotem Lebenselixier. Langsam, beinahe noch etwas schwach vom Schlaf, hob sie ihren Arm und zog die Sauerstoffmaske von ihrem Gesicht.
Unweigerlich musste Cutty an die Legenden der Sirenen denken, die mit ihrer Schönheit das lüsterne Geschlecht an sich zogen, nur um es dann zu töten...
Die nackte Frau stieg fast anmutig aus der Apparatur und schritt langsam auf das Fenster zu, den Blick immerwährend auf die Blauhaarige gerichtet.
„Doktor!!!“ Die Assistentin blickte auf den jungen Professor, der gebannt auf Lucy starrte, doch es war nicht Angst, die seine Gesichtszüge zierte. Ein Ansatz von Freude, ein Wink eines Lächelns taten seine Begeisterung über das wunderschöne Wesen kund.
Lucy war knapp vor der Scheibe stehen geblieben und plötzlich erfüllte ein leises Summen den Raum. Ein Lied klang, untermalt vom feinen Rauschen der Funkübertragung, durch die Gegensprechanlage.
„Des Teufels... Lied.“ Es war nur ein Flüstern, das der Doktor von sich gab, aber er klang, als würde er ein Neugeborenes in seinen Händen halten.
„DOKTOR!!! TUN SIE ETW-!“ Ein dumpfer Schlag ertönte zwischen dem Summen und das Glas, das die beiden von Lucy trennte, fing an, in der Mitte zu splittern. Cutty zitterte am ganzen Leib, als sie das Werk der unsichtbaren Geisterhände vor ihr sah.
Ein zweiter Schlag folgte und die Risse verästelten sich bis an den Rand des Fensters.
Die Blauhaarige atmete tief ein und wartete... wartete auf das berstende Glas, den alles umringenden Schmerz und auf die letzten Töne des Teufelliedes.
Die Nacht ist finster und voller Schrecken aber das Feuer wird sie alle verbrennen...
Absolute Gerechtigkeit!
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