[FFT] Duellphase - Gruppe 2 - "Brot & Spiele für das Volk" [✔]

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  • Kriterium [Schreibstil]

    Aufgabenstellung
    Brot & Spiele für das Volk - Gladiatorenkampf im alten Rom

    Die Aufgabe: Wähle einen bekannten Kampf aus dem One Piece Universum und erzähle ihn als Gladiatorenkampf im alten Rom neu. Fähigkeiten und eventuelle Kräfte können in angepasster Version eingebaut werden, sodass der Kampf noch an das Original erinnert. Auf Befindlichkeiten sollte zudem keine Rücksicht genommen werden, Blut und Gewalt sind hier deutlich darzustellen.

    Kategorien:
    I.) Schreibstil
    II.) Stimmung (Spannung erzeugt, Brutalität gut dargestellt? Könnt ihr mitfiebern als Zuschauer?)
    III.) Authentizität (Kann sich der Kampf im alten Rom so zugetragen haben?)

    Wortgrenze: 950 Wörter +5%

    Abgabe: Sonntag, 05.01.2014 um 20:00 Uhr
    Empfänger: RichardThePony, Green Bull, Zoot
    Betreff: FFT - Runde 3 Gruppe 2 - Textabgabe


    Die Texte


    Vir Ballator

    Es gab kein Halten mehr für die Menge. Frenetisch bejubelten die Besucher der Arena das absehbare Ende des Kampfes. Aber noch lebte Lorenus Zorrocus, der in den Himmel starrte, den auf ihn herabregnenden Säulenteilen entgegenblickend.

    Diesmal würde er nicht die Gunst der Zuschauer erhalten. Diese Gnade hatte ihm das Publikum nur einmal gewährt, damals nach seiner Niederlage gegen Falconius Oculus, den besten seiner Zunft, als er geschworen hatte, niemals wieder zu verlieren. Doch genau das war heute eingetreten, obwohl er alles gegeben, alles gezeigt hatte. Im letzten Augenblick, bevor die Trümmerteile ihn begraben würden, sah der Gladiator noch, wie sich sein Gegner mit erhobenem Haupt entfernte, den Sieg auskostend, das Bad in der Menge genießend. Ich war nicht stark genug, dachte sich Zorrocus, wer hätte das geahnt?
    Vivi bestimmt nicht. Die junge Tochter des ägyptischen Vertreters im römischen Senat, die die Familia Petasi Straminei engagiert hatte, um heute hier ihre Ehre und ihr Anrecht auf das Erbe ihres Vaters zu verteidigen, hatte darauf vertraut, dass sie in der Lage waren, die führenden Offiziere der Legio Ars Baroca zu besiegen.

    Dominus Unus war der Name des Primus Pilus, mit dem sich Zorrocus messen durfte. Ein mächtiger Brustpanzer trug er, keine wirkliche Waffe, weder Gladius noch Tridens, nur dünne Klingen an den aus feinsten Eisen geschmiedeten Arm- und Beinschienen sowie den aus dem gleichen Material geschaffenen Handschuhen. Der Gladiator war sich am Anfang noch siegessicher gewesen, war die Rüstung insgesamt doch viel zu schwer, um in einem Arenakampf, wo meist die Geschwindigkeit zählte, zu bestehen.
    Doch er hatte ihn unterschätzt. Kein bisschen behäbig war der Stellvertreter des Tribuns Crocodilus, der den Posten des Senator Nefeltari einnehmen wollte. Er war flink wie ein Wüstenfuchs, in der Lage, beinahe jeden Angriff zu parieren. Nur wenige Male war es Zorrocus gelungen, seine Deckung zu durchbrechen, doch nie gelang es ihm mit seinen drei Spartha, den Panzer seines Gegners zu zerteilen und ihn tödlich zu verwunden. Eisen war nicht einfach zu schneiden, hatte ihm einst sein alter Meister erklärt. Man musste schneiden können, ohne zu spalten. Das waren die rätselhaften Worte gewesen, die ihm sein Meister mitgegeben hatte. Verstanden hatte Zorrocus sie nicht.

    Sein Blut floss als erstes. Mit voller Wucht hatte ihn Unus in die Barrikaden gestoßen, der Sandstein war unter dem Druck des Angriffs zerbröckelt. Schon da hätte er es ahnen müssen, diesem Gegner war er nicht gewachsen.
    Dennoch setzte er den Kampf fort, kam selbst zu einigen Treffern, die für den Legionär aber nicht mehr waren als lästige Fliegenstiche. Das Publikum johlte bei jedem Streich auf, war begeistert von der Darbietung der Kämpfer. Es war ein heftiger Schlagabtausch, mit Blut, mit Schweiß, mit Macht. Genau das, was die Bewohner von Rom sehen wollten.
    Enttäuschte Rufe erschallten, als sie schließlich voneinander abließen. Schwer atmend begann der Zenturio an seinen Armschienen zu hantieren. Zorrocus konnte, genau wie die Zuschauer, nur erstaunt zuschauen, wie Klingen, die rasant zu rotieren begannen, aus den eigentlich zum Schutz gedachten Manica klappten. Er wusste nicht wieso, aber beim Anblick der Klingen lief dem erfahrenen Gladiator es eiskalt über den Rücken.
    Dann ging es schnell, den ersten Angriff konnte der Gladiator noch parieren, doch dann traf ihn der Hieb an der Brust und zerfetzte seine Haut.
    Sein Blut spritzte durch die Gegend, er spürte wie er ohnmächtig wurde. Ein weiterer Schlag traf ihn im Bauch, er musste husten, verlor das Schwert in seinem Mund. Dann kam der letzte Hieb, es schleuderte ihn gegen eine der Säulen, auch die anderen Schwerter entglitten ihm.
    Blutüberströmt versuchte sich Zorrocus wieder aufzurichten, gegen seine Ohnmacht anzukämpfen. Doch kaum hatte er sich um gedreht, da stand Dominus Unus wieder über ihm und trieb ihm ein weiteres Mal die scharfen rotierenden Klingen in die Brust, so tief, dass selbst die Säule Risse bekam. Und der Mob brüllte auf.


    Zorrocus wusste nicht, wie, aber er stand wieder. Der Jubel verhallte langsam, als die Zuschauer ihn sahen, immer noch stark blutend, sein Oberkörper ein rotes Meer, die Tunika zerfetzt.
    Nur sein Herzschlag pulsierte in seinen Ohren, die erstaunt-wütenden Rufe seines Gegners hörte er nicht. Er wusste aber, was diesen irritierte. Wie ich den Trümmern ausgewichen bin? Weil ich wusste, wo sie landen würden.
    Instinktiv hatte er es gewusste, genauso wie er jetzt wusste, wo eines seiner Schwerter lag. Er zog es unter dem Stein hervor und richtete es auf seinen Gegner, der ihn nur entgeistert ansah, die Welt nicht mehr verstehend.
    Ich kenne dieses Gefühl, dachte sich der Gladiator, ich stehe am Fluss und warte auf den Fährmann, der mich ins Totenreich bringt. Hier spüre ich das Leben... nein, den Atem der Welt. Alles atmet, die Steine, die Bäume, selbst der Boden...
    Sein Meister kam ihm wieder in den Sinn, wie er ihm erklärt hatte, dass das Schneiden ohne zu Spalten eben von jenen Meistern beherrscht wurde, die Nichts schneiden konnten. Das Nichts... meinte er damit den Atem? Ist das das Geheimnis?

    „Wie kann das sein? Mit deinen Wunden, nach all meinen Attacken, wie kannst du noch am Leben sein?“, brüllte ihn Dominus Unus an, dessen Stimme wieder in Zorrocus Ohr erhalte. Ich spüre den Atem... den Atem des Eisens in seiner Rüstung. Ihn muss ich schneiden, mich ganz auf den Atem konzentrieren. „Ich schicke dich endgültig in den Orcus!“, rief der Legionär ihm losstürmend entgegen, getragen von der Welle der Begeisterungsbekundungen von den Rängen. „Mit nur einem deiner Spartha hältst du mich nicht auf!“
    „Der Kampf ist zu Ende, ich warte nicht auf den Tod...“, erwiderte ihm Zorrocus, sein Schwert langsam in ihre angestammte Scheide steckend.
    Die Klingen trafen sich kurz, dann war alles vorbei. „... Ich danke dir“, vollendete der Gladiator seinen Satz, während hinter ihm Dominus Unus zu Boden sank, der Panzer zerteilt, eine tiefe Wunde von Schulter bis zum Bauch, sein Blut sich mit dem Staub vermischend.

    Ich bin stärker geworden.


    Federschmuck
    Todesmutig marschierte Law durch den tiefgrauen Korridor, dessen Gittertor am Ende den brennenden Schein der Sonne hineinließ. Nur in eine Kettenrüstung am Schwertarm, einen alten Lederrock und einfachen Sandalen gekleidet, stand er aufrecht, ausgerüstet mit klassischem Schild und Schwert, vor dem Tor, das sich öffnete. Mit gesenktem Kopf, um weder vom Licht, noch vom heuchlerischen Volk geblendet zu werden, wagte er den Schritt in Richtung des dumpfen Schalls.

    „Law! Law!“

    Der Pöbel nahm den jungen Gladiator jubelnd in Empfang, als jener den glühenden Sand des Schlachthofes, den sie Kolosseum nannten, an seinen Füßen spürte. Das ohrenzerreißende Gebrüll des Volkes entschleierte ihren Durst nach einem Blutbad. Erbarmen war hier tabu, nur die blutrünstigsten Bestien sahen den Sonnenaufgang ein weiteres Mal.
    Mit jedem Schritt stieg der Druck in seinen Ohren. Langsam erhob er sein Haupt aus der Senkung und ließ jeglichen Schmerz in seine dürren Augen wandern. Nur mühselig erspähte er die im Sekundentakt aufschreiende Menge und erfasste allmählich, dass jene ihn nicht einmal ansahen. Die abklingende Betäubung seines Gehörs befähigte ihm seiner wahren Blendung zu entgehen. Sie riefen nicht seinen Namen.

    „Flamingo! Flamingo!“

    Ein Anderer stand im Mittelpunkt der tobenden Arena. Kolossal stand der Gladiator, bekannt als Flamingo, mit breitem Grinsen im Zentrum des Schlachtfeldes und ergötzte sich am glorreichen Kampfgebrüll des Publikums. Beinahe beschämt blickte Law zu ihm hinüber, während deutlich wurde, dass nicht er der Favorit war. Eine Gegebenheit, die sich auch in Flamingos Aufmachung widerspiegelte, denn mit Metallbrustplatte, Beinschienen, Panzerhandschuhen und Schulterpanzerung mit Federschmuck, konnte nur ein Liebling des Feldherren strahlen. Dass Law sich inmitten eines betrügerischen Spiels befand, welches er verlieren sollte, war offensichtlich genug, sodass niemand im Kolosseum wagte, seinen Namen zu rufen. Mit einem kurzen Blick auf das Podium entdeckte Law den Feldherrn Fujitora – ein Mann, besessen von Glücksspielen und Kämpfen auf Leben und Tod – der siegessicher hinab lächelte. Eine Niederlage seines Lieblingsgladiators würde ihn zwar in Verruf bringen, doch ausgestattet mit glänzendem Dreizack und hinterhältigem Wurfnetz, bekräftigte Flamingos Aufzug, dass Fujitoras Gunst eindeutig verteilt war.

    „Gong!“
    Das Spiel begann.

    Rasch näherte sich Flamingo, mit festgefrorenem Grinsen, dem spärlich ausgestatteten Gladiator, während er das Netz in seiner linken Hand taktvoll zum Gebrüll des Pöbels schwang. Law war sich der schmachvollen Strategie des Publikumslieblings bewusst, seine Bewegung mit dem Netz einschränken zu wollen, um ihn anschließend mit dem Dreizack abzuschlachten. Eine agile Reaktion seinerseits war unvermeidbar, um dem flinken Geflecht seines Gegners zu entgehen. Eine Kehrtwende war unmöglich, es war notwendig, geschwind auszuweichen. Doch als Flamingos breites Grinsen sich zu einem diabolischen Lachen entfaltete, die Menge lauter grölte als die Legionen Roms, und als ein Dreizack mit jedem Augenblick Nähe gewann, nahm Law die Bewegungsunfähigkeit seiner rechten Körperhälfte wahr. Übereilt war es ihm jedoch möglich, mit einem meisterhaften Sprung dem Tod zu entweichen und sich aus den Fängen des Wurfnetzes zu befreien.
    Kurzzeitig standen sich die Gladiatoren starr gegenüber. Law fasste sich entkräftet an die Brust. Das Blut an den Dreizackspitzen lief über den Metallgriff. Das Publikum war in Aufruhr.

    „Wer ist am gewinnen?“ Erwartungsvoll befragte Feldherr Fujitora seinen Leibwächter. „Weshalb verschwenden sie ihre Zeit mit Spielen, die sie nicht sehen können?“, entgegnete ihm Bastille genervt. Fujitora dagegen ließ die Meinung seines Leibwächters außer Acht, denn er kam, um sich zu amüsieren, was ihm ein Platz im Podium mit perfektem Blick über die Arena gewähren sollte. Zumindest erhoffte er sich, dort im Laufe des Duells den Todesschrei von Flamingos Gegner besser vernehmen zu können.

    Law befand sich in einer schier aussichtslosen Situation, denn er wusste, sollte er erneut nicht rasch genug handeln, würde der Tod ihn mit offenen Armen empfangen. Noch ehe der mit Federn geschmückte Gladiator seinen Schritt wagte, riskierte der Schwertkämpfer, mit der Klinge voraus, selbst auf ihn loszurennen. Amüsiert von der Beharrlichkeit seines Feindes, nahm Flamingo seine Kampfstellung ein und streckte seinen Dreizack in Richtung des anstürmenden Gladiators. Begeistert von der Ahnungslosigkeit seines Gegenspielers, ließ Law seine Waffe fallen, um unmittelbar der Verwirrung gefolgt seinen Schild, wie einen Diskus, kraftstrotzend auf den Feind zu schleudern und ihm seinen Dreizack aus der Hand zu schmettern.
    Mit einem sanften Lächeln hetzte Law, mit dem rasant wiederaufgenommenen Schwert, auf Flamingo zu. Das Publikum war in Aufruhr.

    „Wer ist am gewinnen? Flamingo, oder?“, erkundigte sich der blinde Feldherr erneut. „Sollte er siegen, schenke ich ihm einen aus ägyptischem Flusssand geschmolzenen Glastisch.“

    Schlagartig ergriff Law die Oberhand im Kampfgeschehen. Einige der Zuschauer ließen sich so stark betören, dass zwischen den ewigen „Flamingo!“-Rufen sporadisch ein lautstarkes „Law!“ erschallte. Während die Mundwinkel des Publikumslieblings sanken und jener, verwundbar, eine auf seine Kehle gerichtete, scharfe Klinge erwartete, erschauderten die Zuschauer. Der Gedanke eines Ablebens des großen Flamingos wäre auch für Law eine unerwartete Wendung und hätte er sich nicht, wenn auch nur einen kurzen Moment, von der ernsten Mimik des sonst so übersprudelnden Gladiators, ablenken lassen, so hätte alles anders kommen können.
    „Law ist vollkommen im Wurfnetz gefangen, Feldherr. Er hat sein Glück zu sehr herausgefordert. Jetzt ist er seine Marionette“, berichtete Bastille dem wissbegierigen Fujitora.
    Seine hinterhältige Lache donnerte durch das gesamte Kolosseum. Rasch stürzte sich Flamingo auf den erstarrten Law, riss ihm das Schwert aus der Hand und überwältigte ihn letztendlich durch einen Stich durch seine linke Schulter. Als er die Klinge aus der Wunde herauszog, lackierte das spritzende Blut die teuere Rüstung Flamingos. Law fiel auf die Knie. Mit seiner eigenen Klinge unter seinem Kinn, die nur darauf lauerte seine Kehle zu durchdringen, erspähte er den Feldherrn erneut im Podium. Mit ausgestrecktem Arm schien er ein Zeichen geben zu wollen.

    Sein Daumen zeigte runter.

    Die Augen geschlossen, frei von Verblendung, trotz Gefangenschaft im Netz, fessellos. Ein Sieg bedeutete Leben, eine Niederlage Freiheit. Fujitoras Zeichen befolgend, rammte der mit Federn geschmückte Gladiator die Klinge in den Hals seines Opfers. Blutfontänen schossen in alle Richtungen und besprühten Flamingos Gesicht, der es mit Hingabe genoss. Im Blutrausch stach er, begleitet von hysterischem Gelächter, wiederholt in die Brust des gefallenen Gladiators ein. Der Sand färbte sich in ein Blutmeer.

    Das Publikum war in jubelndem Aufruhr.
  • Kriterium [Schreibstil]

    Welcher Schreibstil hat euch am Besten gefallen? 59
    1.  
      Vir Ballator (31) 53%
    2.  
      Federschmuck (28) 47%
    I.) Schreibstil [Rechtschreibfehler, Wortwahl, Satzbau, Äußere Form, Stilistik]

    Gewichtung: 30%
    Stimmen pro User: 1
    Ende der Umfragen: 09.01.2013, 20.00 Uhr
    Stimmen sind änderbar!


    Viel Erfolg!

    FFT|Crew
  • Kriterium [Stimmung]

    Bei welchem der beiden Texte konntet ihr mehr mitfiebern bzw. welche Szenarien waren wo besser dargestellt? 60
    1.  
      Vir Ballator (31) 52%
    2.  
      Federschmuck (29) 48%
    II.) Stimmung (Spannung erzeugt, Brutalität gut dargestellt? Könnt ihr mitfiebern als Zuschauer?)

    Gewichtung: 30%
    Stimmen pro User: 1
    Ende der Umfragen: 09.01.2013, 20.00 Uhr

    Stimmen sind änderbar!



    Viel Erfolg

    FFT|Crew

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Zoot ()

  • Kriterium [Authentizität]

    Welcher Text sprach euch in punkto Authentizität besonders an? 61
    1.  
      Vir Ballator (28) 46%
    2.  
      Federschmuck (33) 54%
    III.) Authentizität (Kann sich der Kampf im alten Rom so zugetragen haben?)

    Gewichtung: 40%
    Stimmen pro User: 1
    Ende der Umfragen: 09.01.2013, 20.00 Uhr
    Stimmen sind änderbar!


    Viel Erfolg!

    FFT|Crew

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von GreenBull ()

  • Dann melde ich mich auch mal zu Wort, nachdem ich die meiste Zeit eher passiv im Hintergrund blieb, aber die Szenerie des alten Rom lässt mich doch endlich aktiv werden. :)


    Vir Ballator


    Zunächst möchte ich feststellen, dass sich der Autor wohl ziemlich gut in römischen und lateinischen Angelegenheiten auskennt, was man besonders an der Kreativität der Namensgebung erkennen kann. Ebenso scheint der Gladiatorenkampf kein Novum für unseren Autoren zu sein, sei es dass er sehr viel recherchiert, Spartacus gesehen hat oder ein allgemeines Faible für das alte Rom aufbringt, viele spezifische Begriffe wurden mit lateinischen Bezeichnungen wiedergegeben. Kommen wir aber erst mal zum Beginn:

    Zoot schrieb:

    Es gab kein Halten mehr für die Menge. Frenetisch bejubelten die Besucher der Arena das absehbare Ende des Kampfes.
    Ein Wort, bei dessen Bedeutung wohl die meisten ins Stocken geraten. Ein Stolperstein gleich zu Beginn der Schilderung, ungünstig gewählt...
    Auch wenn ich als Lateiner eine Vorliebe für Fachbegriffe habe, finde ich einen solchen Begriff gleich in den einleitenden Versen ein wenig zu heftig und drückt die Stimmung ein wenig, weiterlesen zu wollen...
    Eine Fülle von lateinischen Bezeichnungen wird verwendet, was augenscheinlich wohl den Charme und die Authentizität des alten Rom unterstreichen soll. Der Autor hat sich sehr kreativ mit der Umgestaltung der Namen getan, dafür erstmal ein großes Lob, :) es hat mich zumindest ein paar mal zum Lächeln gebracht. Doch stellen sich hier mir einige Fragen: Während es mir als Lateinstudent noch relativ einfach gelungen ist, die Namen und den kreativen Witz dahinter zu verstehen, werden wohl einige andere einfach nur 3 große Fragezeichen über ihren Köpfen gehalten haben. Die Fülle an lateinischen Bezeichnungen könnte man hier als "erschlagend" ansehen. Es waren mMn ein wenig zu viel Fachbegriffe, einfachere Bezeichnungen wie "Dreizack" statt "Tridens" hätten es auch getan. Das Problem ist, dass mit sehr viel Energie versucht wurde, den Charme des alten Rom durch die lateinischen Fachbegriffe zu erzeugen, was aber durch deren Fülle den Lesefluss ein wenig schmählert.

    Zoot schrieb:

    Dominus Unus war der Name des Primus Pilus, mit dem sich Zorrocus messen durfte
    Hier mal ein Beispiel für die Vielfalt der Namensgebung: Der Autor hat mit Kreativität 2 Wege zur Namensgebung verfolgt: Zum Einen hat er den Namen tatsächlich ins lateinische Pendant übersetzt (dominus unus - Mister One), andererseits das aus Schulzeiten vielfach scherzhaft genutzte "-us" einfach an den Namen gehängt (Zorrocus). Die Abwechslung in der Kreativität hat mir doch sehr gefallen, als anstatt etwa einfach nur ein "-us" an jeden Namen ranzuhängen. Etwas Negatives sieht man aber auch in diesem Zitat: 3 (Fremd-)Wörter lateinischer Abwandlung in einem Satz und so spiegelte sich auch der gesamte Text wider, mit einer fast erschlagenden Fülle von lateinischen Fremdwörter, die leider sogar in meinem Fall abträglich für den Lesefluss waren.

    Von ein paar Komma-Fehlern abgesehen, wurde für meine Maßstäbe das Partizip zu häufig benutzt (steckend, angreifend, stehend....). Ein Partizip dient gewöhnlich immer als kürzere Variante eines ganzen Satzes, d.h. ein Geschehen wird übertragen kürzer dargestellt. Dies bietet sich vor allem bei schnellen Handlungen oder beiläufigen Aspekten an. In einen Kampf passt es daher gerade gut, um eine schnelle Abfolge von Kampfhandlungen darzustellen, was mMn hier auch gut umgesetzt wurde. Aber es wurde zu häufig verwendet. Als Alternative zum Partizip bieten sich etwa Appositionen an, welche den gleichen Effekt haben, aber noch Abwechslung in den Lesefluss bringen.


    Federschmuck

    Der Autor hat sich hier an einen schwierigen Kampf gewagt: Law vs. Doffy. Das Problem Nummer 1 ist, dass wir hier nicht so viel über diesen im Manga erfahren haben, Nummer 2, dass gerade Doffys und Laws TK schwer in eine reale antike Darstellung umgesetzt werden können. Aber...der Autor hat mich überzeugt. Natürlich kann man nun nicht wirklich die Marionettenfrucht einbinden, aber diese subtile Anspielung der Szene, als Law in Doffys Wurfnetz gefangen war, sich nicht bewegen konnte und wörtlich als Marionette bezeichnet wurde, sehr schöne Anspielung, dafür mal ein dickes Lob! ;) Die Anspielung hat gereicht, um die TK von Doffy einzubinden, simpel, aber effektiv.

    Auch hier merkt man, dass der Autor sich mit der Materie auskennt, aber es wurden im Gegensatz zu Text 1 weniger Fremdwörter benutzt, was den Lesefluss erheblich verbesserte. Fujitora als Feldherr mit seinem Diener Bastille, der einen leichten schwarzen Humor an den Tag bringt, sehr schön inszeniert!^^
    Hier wurde eher mit Umschreibungen der Szenerie die Stimmung des alten Rom versucht hervorzurufen, als mit der Nutzung von vielen lateinischen Begriffen. Rechtschreibfehler sind mir jetzt nicht wirklich aufgefallen, ebenso war hier die Benutzung von Partizipien und Appositionen besser.

    Aber es gibt natürlich auch negatives: Die Einbindung des Publikums...Uuuh, ich weiss nicht, ob dies gewollt war oder nicht, aber schön war es nicht, das Publikum mit immer dem gleichen Satz am Ende des Abschnittes einzubauen:

    Zoot schrieb:

    Das Blut an den Dreizackspitzen lief über den Metallgriff. Das Publikum war in Aufruhr.

    Zoot schrieb:

    Mit einem sanften Lächeln hetzte Law, mit dem rasant wiederaufgenommenen Schwert, auf Flamingo zu. Das Publikum war in Aufruhr.

    Zoot schrieb:

    Das Publikum war in jubelndem Aufruhr.
    Selbst die Hinzufügung des Adjektivs im letzten Satz hat da nicht mehr viel wett gemacht...Da gefiel mir die Einbindung des Publikums im ersten Text doch besser.
    Ebenso kann man argumentieren, dass, gerade weil wir so gut wie nichts von Laws und Doffys Kampf gesehen haben, der Autor mehr Freiheiten in der Umsetzung und es dadurch leichter hatte. KÖNNTE man argumentieren, aber die Wahl des Kampfes blieb ja jedem selbst überlassen...


    Fazit:

    Text 1 überzeugt vor allem mit der Kreativität und der besseren Einbindung des Publikums. Ebenso, auch wenn das für andere kein Kriterium ist, gefällt mir, dass sich der Autor mit der Materie auskennt, wodurch man gemerkt hat, dass er sich beim Schreiben auch wohl fühlt. In Text 2 ist hingegen der Lesefluss erheblich besser. Auch die Stimmung kam hier ein wenig besser heraus. Während die Spielerei in Text 1 sich eher mit der Umformung der Namen beschäftigt hat, so haben wir in Text 2 Spielereien mit den Charakteren und ihren Eigenschaften in OP, seien es subtile Anspielungen auf die Teufelsfrucht oder Glücksspielsucht. Es ist schwierig, von der Authentizität würde ich beide als gleichrangig ansehen, Stimmung erzeugt aber mMn eher Text 2 und auch der Schreibstil ist - bis auf die Sache mit dem sich wiederholenden Publikumssatz - ein wenig besser, insbesondere in Bezug auf den Lesefluss.
  • Zuerst möchte ich sagen, dass ich normalerweise kein großer Fan von geschriebenen Kämpfen bin, da sie oft etwas schwerfällig wirken und nicht sehr überzeugend. Aber diese zwei Beispiele haben mich schlussendlich doch überzeugt :D
    Als Fan der Antike war's für mich natürlich ein Muss diese FF zu lesen ;)

    Zu den einzelnen Werken:

    Vir Ballator

    Für mich der knappe Sieger dieser Runde. Du hast einen Kampf gewählt, der doch fast dafür gemacht ist, in die Kolloseum-Umgebung einzufügen. Dominus Unus gegen Zorrocus! Erst einmal muss ich sagen, ich finde es super, dass du die Namen "lateinisiert" hast. Der Kampf (bzw. eigentlich nur der Ende des Kampfes) wurde für mich gut beschrieben, wahrscheinlich deswegen, weil der Kampf im Grunde der gleiche ist wie im Manga (was nicht negativ gemeint sein soll). Mister Ones Teufelsfrucht hast du meiner Meinung nach gut umgesetzt und auch das Kolloseum-Flair hat mir gut gefallen.
    Eine Kleinigkeit, die mir besonders gut gefallen hat, ist die "Rahmengeschichte" mit Vivi und Sir Crocodile, was auch gut in das Antike Ambiente hineinpasst.

    Wie gesagt, für mich der knappe Sieger :D


    Federschmuck

    Hier möchte ich mich Horus anschließen - ein schwieriger Kampf, den du hier ausgewählt hast. Meiner Meinung nach passt dieser auch nicht ganz so gut in das Setting, wie der Kampf Zorro/Mister1.
    Dafür hast du den Kampf selbst sehr gut beschrieben, auch die Fähigkeit von Flamingo hast du super umgesetzt, und ich finde er ist mehr "Gladiatoren-mäßig" als Vir Ballator. Etwas schade finde ich, dass du den Kampf auch wirklich beendet hast - eine Art Cliffhanger hätte mir hierbei etwas besser gefallen (nachdem wir ja auch im Manga noch nicht wissen, was wirklich mit Law passiert).
    Die "Rahmenhandlung" um Fujitora finde ich leider nicht so passend, wie die um Vivi (was aber natürlich nicht Aufgabe war, trotzdem wollte ich es erwähnen :D).

    Alles in allem auch ein starker Text imo - Vir Ballator hat mich dann doch etwas mehr überzeugt!

    Greetz,
    EH
    Fly.

  • Vir Ballator (Dominus Anus und der Pillermann)

    Es ist eine Sache, einen unverständlichen, mehrdeutigen oder tiefsinnigen Titel zu wählen, dessen Hintersinn man erst durch Überlegung, Auseinandersetzung mit dem Text oder durch Recherche herausfinden kann; oftmals hat es sogar einen gewissen Reiz, bewusst unverständliche oder doppelbödige Titel zu nehmen, deren erst zusammenzusetzende Bedeutung den Leser durch ihre fragende Undefiniertheit zum Grübeln bringt und eventuell so seine Aufmerksamkeit anzieht. Wenn aber der Titel für einen Latein-Laien völlig unverständlich ist und selbst Google nichts Sinnvolles dazu liefern kann, könnte die Leselust eher vergehen. Halte ich für einen unnötigen Missgriff in der Begriffswahl.
    Dieser Makel zieht sich leider durch den gesamten Text, was meines Erachtens eine deutliche Herabwertung der Qualität zur Folge hat. Während sich das Latein genau dann noch recht flüssig in das Deutsche bzw. in deinen relativ knappen Stil einfügt, wenn es sich um mittlerweile gängige, in die deutsche Sprache aufgenommene Wörter handelt (wie das von Horus in meinen Augen missglückt gewählte Beispiel "frenetisch"), wirken die etwas erzwungenen Transkribierungen der vorkommenden Namen unweigerlich albern, ebenso wie der übermäßige - und doch inkonsequente - Gebrauch lateinischer Begrifflichkeiten für allerlei Utensilien, Titel und Personen. Zumal es tatsächlich etwas viel verlangt ist, zu erwarten, dass solche Bezeichnungen entweder sofort verstanden oder eben nachgeschlagen werden.
    Stilistisch ringt der Text zwei Gladiatoren gleich mit sich selbst, unentschlossen, ob eher rasant aufeinanderfolgende Kampfszenen oder doch eher etwas belanglose Beschreibungen der Örtlichkeit und Kleidung der Kämpfer dominieren sollen. Beides für sich bietet kaum abwechslungsreichen Inhalt, der aber zumindest in seinen Gegensätzen zwischen beobachtender Ruhe und gehetzter Prügelei textlich recht gut serviert wird.
    Etwas unpassend kamen mir hierbei höchstens die unbeabsichtigt komischen Gedanken Zorros ("ich stehe am Fluss und warte auf den Fährmann, der mich ins Totenreich bringt. Hier spüre ich das Leben... nein, den Atem der Welt. Alles atmet, die Steine, die Bäume, selbst der Boden...") und der etwas gestellte Dialog vor. Insgesamt trotzdem solide geschrieben.
    Großer inhaltlicher Pluspunkt (neben der begrifflichen Authentizität) ist das beinahe virtuose Einbinden des Kampfes in die Ramenhandlung des Alabasta-Arcs, der wirklich hervorragend auf die Vorgabe anzuwenden ist. Auch die Fähigkeiten Mister Ones ließen sich offensichtlich sehr gut übertragen und wirken glaubhaft in einem Gladiatorenkampf.
    Die Stimmung litt leider ein wenig daran, dass sich der Text tatsächlich ohne nennenswerten Unterschied an die Mangavorlage hält, was den Kampfablauf betrifft. Ich denke, da wäre ein wenig mehr Freiheit bei der Umsetzung von Vorteil gewesen, da es oft wie eine einfache Nacherzählung altbekannten Geschehens klingt und denn auch sehr vorhersehbar war. Dadurch hätte auch der Fokus eventuell ein wenig mehr auf der Beschreibung der Umgebung und der Handelnden (eventuell verbunden mit einer deutlicheren Symbolik, da die reinen Beschreibungen kaum iefgang offenbarten) liegen können, anstatt des monotonen Abhandelns der zu beschreibenden Geschehnisse.
    Alles in allem sicherlich kein schlechter Text, doch meines Erachtens hätte vieles daran noch besser umgesetzt werden können.

    Federschmuck (Federschmock)

    Ebenso wie bei Text 1 ist die Titelwahl nur bedingt gelungen, wobei man diesen Titel immerhin versteht und höchstens die mangelnde Kreativität dahinter bzw. dessen Eindimensionalität kritisieren kann. Er sagt einfach wenig über den Text aus, ist nur auf sehr oberflächliche Art inhaltlich damit verbunden und wirkt insgesamt zwar nicht schlecht, aber auch nicht anziehend. Eine alternative, meines Erachtens passendere Version habe ich mal in Klammern ergänzt.
    Zweifellos ist der Text sehr gut geschrieben, elegante Beschreibungen der Szenerie und der Akteure werden nur gelegentlich von Scharmützeln unterbrochen, die zwar eilig, aber nur selten plump wirken. Sehr zu meinen Freuden jedoch lag der Fokus eindeutig auf der Darstellung der beiden Gladiatoren, ihrem Auftreten und ihrer Beziehung zur Umwelt und dem Publikum. Dazu gesellten sich einige wirklich herausragende Formulierungen wie zum Beispiel: "Ein Sieg bedeutete Leben, eine Niederlage Freiheit.", dessen scheinbarer Widerspruch eine interessante Wirkung erzielt. Auch das konsequente Auslassen lateinischer Begriffe zeigt, dass Vokabeln nicht notwendig sind, um eine längt ausgestorbene Kultur angemessen zu beschreiben; dies ist wohl besonders schmerzhaft für Text 1, der somit im direkten Vergleich durch seine Wahl des Lateinischen den Kürzeren zieht.
    Störend hingegen waren einige sprachliche Schnörkel, denen im besten Fall ein Daumen nach unten gebührt: "Die abklingende Betäubung seines Gehörs befähigte ihm seiner wahren Blendung zu entgehen." Solche Formulierungen wecken in mir meist die Vermutung, dass der Autor mehr wollte, als seine sprachlichen Fertigkeiten hergaben bzw. dass er um jeden Preis möglichst geschwollene Phrasen in den Text prügelte, um ein paar unbedarfte Leser zu blenden; oder dass ihm manchmal das nötige Sprachgefühl fehlt, um solche faulen Äpfel rechtzeitig von der restlichen Ernte zu entfernen. Dann doch lieber den Fokus auf die Stärken legen und im Zweifelsfall einfacher, aber dafür verständlicher und der Geschichte dienlicher schreiben.
    Der erst kürzlich stattgefundene Kampf aus OP wurde sehr schön in das alte Rom verlagert, besonders positiv fielen mir die dezenten Hinweise auf die jeweiligen Teufelsfrüchte auf. Dass Flamingo mit einem Netz kämpft (und damit später den unterlegenen Law wie eine Marionette kontrolliert), ist ebenso naheliegend wie interessant. Dass jedoch Law seinen Schild dazu nutzt, um zwei Gegenstände quasi auszutauschen (also Dreizack gegen Schild, indem er jenen schleudert), ist schon in Grenzen genial. Aber eventuell lehne ich mich dabei auch zu weit aus dem Fenster, und der Wurf des Schildes sollte nicht mehr darstellen, als er eigentlich war: der Wurf eines Schildes.
    Auch die Einbindung Fujitoras war gelungen, ebenso wie die obligatorischen Witze über seine Sehfähigkeiten die Szene gekonnt auflockerten. Dass er dem Sieger außerdem einen Glastisch verspricht, ist nur noch die sprichwörtliche Kirsche auf dem Kackhäufchen.
    Was jedoch die Rahmenhandlung betrifft, hat Text 1 durchaus gezeigt, wie es besser ginge, um einen simplen Kampf im Sandkasten eine tiefergehende Dimension zu stricken. Nichtsdestotrotz fühlte es sich weitestenteils völlig ausreichend an, dass zwei unterhaltsame Gladiatoren unter eleganten Beschreibungen einen Kampf auf Leben und Tod ausfechten. Dass dabei der (genau genommen ohnehin unbekannte) Ausgang des Kampfes vorweggenommen und abgeändert wurde, ist weder schlimm noch unpassend, setzt er doch einen Schlusstrich unter den Kampf, von dem das Gladiatorentum geprägt war: der sichere Tod.
    Insgesamt sehr guter Text, sehr angenehm geschrieben mit einigen sprachlichen Höhe- und wenigen Tiefpunkten und einem Glastisch.

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  • Bevor ihr meine Kritik lest, will ich anmerken, dass ich seit 3.5 Jahren Latein als Hauptfach habe. Ich konnte nicht alle Worte deuten, aber die Geschichten um die Gladiatorenkämpfe, so wie einige Ausdrücke waren mir klar. Ich schreibe sozusagen als Fan, da mich die römische Geschichte natürlich auch interessiert.

    Vir Ballator
    Den Titel kann ich nur deuten, da ich "ballator" nicht übersetzen kann, aber "vir" heisst Mann. Den Text ansonsten fand ich Spitze. Ich habe es hier offensichtlich auch mit einem Lateiner zu tun, der während dem Unterricht sogar aufgepasst hat^^.

    Der Schreibstil kann mich hier mehr überzeugen, da er flüssig und solide ist. An keiner Stelle stockte ich oder musste den letzten Satz nochmal durchlesen. Trotzdem kamen schöne Sätze heraus, die ich fast immer sehr zutreffend fand.

    Die Idee, den Kampf in Alabasta als Hintergrund des Kampfes zu nehmen, gefiel mir sehr gut. Man kann einen Bezug zu One Piece herstellen und fühlt sich gut "aufgehoben". Der Kampf von Zorro mit Mr.1 wurde sehr gut dargestellt und, dass die Zitate an das römische Zeitalter anzupassen, überzeugte mich sehr.

    Der ausgewogene Schreibstil unterstrich mMn toll das Szenario und erzeugt eine spannende Stimmung.

    Über Authenzität müssen wir wohl nicht reden, der Text beinhaltet keinen Fehler oder zumindest fiel mir keiner auf.

    Ein mMn wirklich gelungener Text, aber mit lateinische Vokabeln um sich zu schmeissen, war wohl für den nicht-Lateiner etwas unpassend.

    Federschmuck
    Was ich hier wirklich hervorheben möchte, ist die Darstellung Law's sie geschah schon beinahe meisterhaft und verdeutlichte sehr Eindrücklich, wie sich Law evtl. beim Kampf gegen Dofla gefühlt hatte. Beeinflusst leider mMn keines der drei Kriterien direkt, was schade ist.

    Der Schreibstil weist mMn aber einige Unschönheiten auf. Einige schöne Sätze waren ganz klar dabei, aber es gab auch einige, die zu sehr gekünstelt wirkten. Man könnte solche Sätze auch simpler formulieren, was sich mMn nicht nur negativ auf den Text auswirken würde. Mehrfach musste ich während dem Lesen nochmal stoppen und den vorhergehenden Satz nochmal lesen.

    Die Stimmung war für mich einer der grossen Pluspunkte des Textes, kam aber leider knapp nicht an den Text Nr.1 ran. Law erzeugt definitiv eine eindrückliche Stimmung, der sich ein unbeliebter Gladiator wahrscheinlich auch aussetzen musste.

    Durch Fujitora lockerte sich die Stimmung angenehm auf und die Witze waren sehr unterhaltsam.

    Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass sich einige Geschehnisse eher anders zugetragen hätten:
    1. Wie kann ein Blinder Feldherr sein?
    (2. Als Law Dofla das Schwert an die Kehle hielt, hätte der Kampf dann nicht schon vorbei sein sollen? Bei Doflas Überlegenheit durfte ja entschieden werden, ob er weiterleben solle. Hier bin ich mir aber nicht ganz sicher.)
    3. Nicht der höchste Anwesende entscheidet, ob der Besiegte stirbt, sondern die Masse der Zuschauer.

    Ein toller Text, der aber einen etwas zu ausufernden Schreibstil hat und bei dem ich mir bei ein paar Dingen nicht ganz bewusst bin, ob sie realitätsnah sind/waren.

    Punktevergabe
    Ging in allen drei Kategorien an Text 1, obwohl ich sagen muss, dass insbesondere bei der Stimmung Text 2 fast an Text 2 heranreichte. Da ich aber ein Zorro Fan bin den Kampf traumhaft fand, entschied ich mich für Text 1.

    Fazit
    Eine coole Runde, die meinen Erwartungen für diese Textvorgabe allemal entsprach.
  • So, in der ersten Runde, habe ich es eigentlich nicht mehr für nötig gehalten noch eine Kritik zu schreiben, da eigentlich bereits alles von den anderen Kritikern gesagt wurde, hier will ich mich aber doch nochmal äußern. Lustig finde ich, dass quasi zwei absolute (oder besser drei) Fanboycharaktere genutzt wurden Zorro und Law (+ Flamingo). Daher könnte man fast meinen es handelt sich um zwei verschriftlichte Kampagnen des Charakterbattles. Ich denke ich werde für diese Runde auch mal ein anderes System bei meiner Kritik benutzen und nicht immer einen Text komplett abhandeln, sondern eher jede der drei Kategorien einzeln zu kritisieren und die Texte so zu vergleichen, abschließend werde ich dann direkt zu jeder Kategorie meine Wahl benennen.

    Schreibstil

    Einen Kampf zu beschreiben ist immer schwierig, doch imo ist es beiden Texten einigermaßen gelungen. Man konnte sich gut in das Geschehen hineinversetzen und sich alles bildlich vorstellen. Dadurch, dass der Kampf in einem antiken Szenario geschildert werden musste, kann man den Geschehnissen auch gut folgen und es driftet nie in ein lächerliches Shonenmassaker ab. Im zweiten Text wirkt die Schilderung des Kampfes allerdings noch rasanter und somit spannender. In beiden Texten lassen sich hier und da kleine Fehlerchen finden, da ich aber absolut kein Erbsenzähler bin, wenn es nicht wirklich störend ist, fällt das nicht weiter schlimm auf. Es sei aber auch hier angemerkt, dass ich den zweiten Text flüssiger zu lesen fand und nur sehr selten die Stirn runzelte ob das so jetzt Sinn macht.
    Sehr positiv beim ersten Text anzumerken sind hingegen die Lateinischen Begriffe. Allerdings muss ich hier DOP zustimmen, der Titel "Vir Ballator" sagt auch mir nichts, gut ich beherrsche auch trotz Latinums maximal noch 5 lateinische Begriffe, allerdings half auch Google nicht so recht. Die restlichen Begriffe wirken sich allerdings sehr positiv auf den Text aus und versetzen einen in das antike Rom hinein, allerdings werde ich diesen Aspekt in einer anderen Kategorie mehr gewichten. Was mir dann widerum beim zweiten Text sehr gut gefiel, war der Aufbau des Textes. Die kurzen Einschübe zwischendurch, meist durch Fujitora, bilden einen schönen Kontrast zu den Kampfbeschreibungen.
    Alles in allem, fand ich also den zweiten Text in puncto Schreibstil einen Tick besser, da war einfach alles rund und hat gestimmt (auch wenn es nicht perfekt war). Ich gebe hier also einen Punkt an Federschmuck.


    Stimmung

    Hier habe ich mich nochmals einen Tacken schwerer getan, generell sei gesagt, dass diese Runde äußerst knapp ist, um einiges knapper als in Runde 1 noch, als es eine klare Themenverfehlung gab. Hier wurde das Thema nämlich von beiden Texten wunderbar getroffen und beide schaffen es eine authentische Atmosphäre bzw Stimmung zu erzeugen, man kann sich schon ins alte Rom und die damit verbundenen Gladiatorenkämpfe hineinversetzen. Ich werde mich mal an Green Bulls beispielhaft in Klammern hinzugefügten Punkte entlanghangeln:
    Wurde Spannung erzeugt? Wie ich bereits schrieb, schafften dies beide Texte. Rückblickend muss ich allerdings sagen, dass der zweite Text doch schon spannender war, denn er war nicht einfach bloß (soll nicht negativ klingen) eine Neuinterpretation eines bereits im Manga vorhandenen Kampfes, nein es war ein deutlich offenerer Kampf, der auch im Manga ziemlich aktuell ist und auch dort nur sprunghaft gezeigt wurde. Ich hätte es hier auch deutlich besser gefunden, wenn in Text 1 tatsächlich die Vorlage abgeändert worden wäre und Zorro vielleicht verloren hätte, denn so wirkte es ja doch etwas vorhersehbar, während im zweiten Text wunderbar mit den Erwartungen des Lesers gespielt wurde. Wird man anfangs noch dadurch gelockt, dass Law ein Underdog ist, der sich alleine gegen alle behaupten will, so muss er am Ende doch noch sterben - sehr schön!
    Wurde die Brutalität gut dargestellt? Durchaus ein berechtigter Punkt bei einem Gladiatorenkampf, der in einer ernsthaften Darstellung wohl immer einiges an Brutalität und Gewalt beinhalten wird. Hier halten sich beide Texte relativ die Waage, wobei ich in Text zwei die Todesbeschreibung schon cooler finde, indem Fujitora mit seinem Daumen darüber entscheidet und Flamingo letztendlich die Kehle von Law durchschneidet/durchsticht.
    Könnt ihr mitfiebern als Zuschauer? Ja, hier muss ich dann wieder nach oben verweisen. Ich konnte zwar mit beiden Texten mitfiebern, Federschmuck war jedoch noch etwas spannender, da der Ausgang des Kampfes ungewisser war. Trotz allem tut dies natürlich dem ersten Text keinen Abbruch, ich würde lügen wenn ich sagen würde, er hätte mich nicht begeistert.
    Abschließend kann ich hier nur sagen, dass es noch knapper war als beim Schreibstil, aber auch hier fällt meine Wahl auf Federschmuck.

    Authentizität

    Könnten sich die Kämpfe so im alten Rom zugetragen haben? Ich denke schon! Die Aufgabenstellung wurde hier eigentlich von beiden Teilnehmern wunderbar umgesetzt. Ich wäre eventuell auch noch schneller in dieser Kategorie zu einem Ergebnis gekommen, wenn ich nicht erst alle anderen Kritiken gelesen hätte (die aber meine Wahl nicht maßgeblich beeinflusst haben, mein Post dauerte dadurch nur länger). Zuerst hätte es in dieser Kategorie nämlich einen instant win für "Vir Ballator" gegeben. Die vielen lateinischen Begriffe fügen sich meist schlüssig in den Handlungsverlauf ein und der ganze Alabaster Arc wurde wunderbar ins alte Rom verfrachtet. Aber auch der zweite Text kann auch ohne lateinische Begriffe locker mithalten. Auch hier bekommt man das Gefühl, der Autor hat sich Gedanken gemacht. Sei es die typische "Daumen runter Daumen hoch" Geschichte, oder auch einfach die geniale Einbindung der Teufelsfrüchte. Während sich also der erste Text eher auf einen vergangenen Arc konzentriert, nutzt der zweite Text den aktuellen Arc des Manga.
    In dieser Kategorie gäbe es eigentlich ein Unentschieden, allerdings werde ich hier meine Stimme Vir Ballator geben, der für mich einfach in allen Belangen fast gleichauf war und es ungerecht wäre, wenn ich ihm keinen Punkt geben würde. Damit möchte ich auch nochmal honorieren, dass der Autor sich die Mühe machte viele Dinge ins Lateinische zu übersetzen und/oder ihnen lateinische Züge zu verleihen. Allerdings möchte ich den Titel dann auch mal erklärt bekommen ^^.

    Das wars von meiner Seite aus, schöne Runde, das Halbfinale hält bisher was es verspricht.
    'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zeo ()

  • Lesen & Abstimmen! (Kritik ist auch gerne erwünscht) 2.0

    Ein Duell auf Augenhöhe! Mal liegt Text 1 vorne, dann wieder Text 2. Es ist also nicht zu hoch gegriffen, wenn ich behaupte, dass eure Stimme das Zünglein an der Waage sein könnte. Denkt daran, die zwei Autoren kämpfen um den Einzug ins Finale! Also noch mal der Aufruf: Lesen, Abstimmen und eine Kritik verfassen. Die Autoren danken es euch und das Team auch. :)

    Die Umfragen laufen noch bis 20:00 Uhr.


    Die Nacht ist finster und voller Schrecken aber das Feuer wird sie alle verbrennen...

    Absolute Gerechtigkeit!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zoot ()

  • So, noch schnell ein recht kurzer Kommentar meinerseits (ich bin zwar hundsmüde, wollte aber noch schnell etwas schreiben, bevor die Runde zu Ende ist…). Auf das Thema selbst habe ich mich als klassischer Philologe / Latinist naturgemäß sehr gefreut und wurde auch nicht wirklich enttäuscht. Die Texte waren im Grunde beide sehr gut und mir ist auch nicht allzu viel aufgefallen, das mir nicht gefallen hätte.

    Vir Ballator
    Eines vorneweg: Obwohl ich kurz davor bin, mein Magisterstudium in Latein zu beenden, sagt mir das Wort „Ballator“ gar nichts. Sollte es eventuell „Bellator“ sein, „einer, der Krieg führt“ (Auch wenn ich das Wort nie gehört habe und wahrscheinlich gar nicht existiert, würde es etymologisch mehr Sinn machen, wenn es von „bellare“ („Krieg führen“) und dem Suffix „-tor“ („einer, der etwas tut“) kommt)? Ist dies nicht der Fall, bitte ich um Aufklärung.
    Die Verwendung der lateinischen Begriffe hat mir teils gefallen, teils weniger. So finde ich es eigentlich unsinnig, aus dem Lorenor einen „Lorenus“ zu machen, weil ja -or schon eine perfekte, normal existierende Endung lateinischer Nomen ist. Anscheinend war die Barockfirma in der Antike eine dubiose Firma mit grammatikalisch fragwürdigem Namen (ich mit meiner Aversion gegenüber Grammatikfehlern möchte mit denen nichts zu tun haben o.O), die sich mit barocken Kunstwerken beschäftigte - Warum die Barockfirma zur Barock-Kunst-Firma wurde, bleibt mir ein Rätsel; die „ars“ hättest du da wohl weglassen können. Andererseits hast du dir wirklich Mühe gegeben, Eigennamen zu latinisieren, was man dir auch als großen Pluspunkt anrechnen muss.
    Leider finden sich ein paar störende Grammatikfehler und Rechtschreibfehler (z.B. „Einen mächtigen Brustpanzer trug er…“, „…aus feinstenm Eisen…“, „dessen Stimme (…) erhallte“). Für meinen Geschmack waren außerdem fast zu viele Konstruktionen mit einem Präsenspartizip im Text vorhanden; in geringem Ausmaß lesen die sich schon ganz nett, eine große Anhäufung von ihnen empfinde ich eher eigenartig.
    Alles in allem ist der Text aber stilistisch trotzdem gut gelungen; du schaffst es, auch die Kampfszenen, die normalerweise nur selten einem Autoren gut gelingen, recht ansprechend zu schildern, ohne die Atmosphäre zu vernachlässigen.
    Was dir natürlich auf einmalige Art und Weise gelungen ist, ist die Übertragung des Alabasta-Arcs in die Antike. Dass du da neben der Haupthandlung selbst auch noch kleinere Verweise eingebaut hast, ohne dass auch nur im geringsten Zweifel an der Authentizität besteht, rechne ich dir hoch an! Toll gemacht!

    Federschmuck
    Leider haben sich auch hier einige Fehler eingeschlichen (z.B. „Erbarmen war hier tTabu...“ oder „...entdeckte Law den Feldherrn Fujitora - ein einen Mann...“) und auch die Höflichkeitspronomen der 2. Person sind durchgehend nicht groß geschrieben („Weshalb verschwenden sSie iIhre Zeit…“). Präpositionalattribute werden im Übrigen in der Regel nicht durch Kommata abgetrennt, außer eine starke gedankliche Abtrennung zum Rest des Satzes würde es notwendig machen. Insofern wäre beispielsweise ein Verzicht auf die ersten beiden Kommata in deinem Text angebracht gewesen.
    Trotzdem ist der Text stilistisch schön und zur Situation passend geschrieben und du schaffst es gut, die Kampfelemente mit den Reaktionen im Publikum zu verbinden, ohne dass es gekünstelt wirkt. Diese starke Einbindung des Publikums, die immer auch die Gefühle Laws repräsentiert, gefällt mir sehr.
    Was die Authentizität betrifft, hast du deine Sache auch gut gemacht und man merkt schon, dass du dich mit der Materie befasst hast. Obwohl du nicht alle Eigennamen latinisiert hast, wie es im Konkurrenztext passiert ist (was allerdings auch nicht gefordert war), hast du es dennoch geschafft, uns Lesende ins antike Rom zu versetzen und alles zum Großteil glaubhaft darzustellen. Daher ebenso wie der erste Text: Sehr gute Leistung!

    Punktevergabe
    Dieses Mal tue ich mir wirklich schwer; es hätten auf alle Fälle beide Autoren den Einzug in die nächste Runde verdient. Die Stimmung selbst gefällt mir beim zweiten Text besser, weil der Autor es geschafft hat, die Gefühle des Publikums teils auf Law zu übertragen. Bei der Authentizität stimme ich für den ersten Text ab, weil mich einfach die Wahl des Szenarios und dessen antike Umsetzung vollends überzeugt haben und da um einiges mehr an Kreativität mitspielt als im zweiten Text. Da ich mich beim Schreibstil nicht entscheiden kann, lasse ich diese Kategorie offen. Während mir nämlich im ersten Text die Wortwahl selbst besser gefallen hat, war es im zweiten die Syntax. Fehler finden sich ja leider in beiden Texten in geringem Ausmaß.

    Zusammenfassend kann ich sagen, dass diese Runde wirklich toll war und man es uns Abstimmenden sehr schwer gemacht hat, weil beide Texte ähnlich stark sind. Ich bin wirklich froh, dass dieses Thema, das mir sehr zusagt, von euch beiden so gut umgesetzt wurde und möchte mich dafür auch bei euch bedanken, dass ich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht wurde!
  • Willkommen im Finale des FFT-2013!

    Rain mit dem Text "Federschmuck" (Punktzahl 30,3)

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    Vielen Dank für deine Teilnahme und die erbrachte Leistung!


    Icedragoon mit dem Text "Vir Ballator" (Punktzahl 29,8)




    Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von GreenBull () aus folgendem Grund: Leistung loooooooooooooooooooooooool

  • Hui, das war mal ein wirklich spannendes Duell bis zu der letzten Minute. Glückwunsch an Rain für den Sieg her, den hast du dir wirklich verdient^^. Auch sieht man hier mal, wie schnell sich teilweise Ergebnisse ändern können, hab mir sagen lassen, dass ich ne knappe halbe Stunde vor Schluss noch recht deutlich geführt habe - und dann doch noch äußerst knapp verloren habe. So gefällt mir ein Duell! Spannung bis zur letzten Sekunde!

    Naja, wie die meisten wohl bereits bemerkt haben, bin ich in dieser Gruppe gelandet und durfte somit meinen eigenen Themenvorschlag bearbeiten. Mein Text kommt meiner persönlichen Vorstellung, die ich bei der Idee damals hatte, ziemlich nahe. Mr. 1 vs Zorro in der Arena, das war so mein Hintergedanke. Allerdings hab ich einen Punkt nicht bedacht: Kämpfe nachzuerzählen ist scheiße. Jeder kennt sie bereits, es ist langweilig und unkreativ. Insofern hatte Rain mit seinem Kampf, dessen Ablauf bis dato unklar ist, den besseren Ansatz gewählt als ich, der wohl einen der heiligsten Kämpfe aus One Piece (zumindest für das Zorro-Fandom) sich ausgesucht hat. Außerdem fiel mir auf, dass sich schlichtweg nicht besonders viele Kämpfe auf das alte Rom übertragen lassen, wohl aber die Kämpfer. Insofern wäre vermutlich eine freiere Themenbeschreibung, in dem man sich die Kontrahenten frei aussuchen darf, leichter für den Schreiber und spannender für das Publikum gewessen.

    Gut, jetzt zu meinem Text. Der Titel wurde mir bereits mehrmals angekreidet, er sollte eigentlich "Vir Bellator" heißen, wie Sonic bereits richtig vermutet hat. Der Fehler hat sich wohl beim Einsenden des Textes eingeschlichen geht damit auf meine Kappe. Ich selbst bin des Lateins absolut nicht mächtig (abgesehen von ein paar rechtsbezogenen Begriffen und den aus Asterix bekannten Sprichwörtern), weshalb ich auch keine Ahnung habe, ob wirklich jede gewählte Formulierung richtig ist. Hier hatte ich Hilfe von Cé, dem ich an dieser Stelle dafür meinen Dank aussprechen möchte. Um jeden aufzuklären, was die Wörter jetzt eigentlich genau bedeuten, folgt an dieser Stelle das kleine Lateinlexikon zum Text ;)
    Icedragoons Latinium
    Vir Bellator
    Der Titel lässt sich ungefähr mit "Herr Krieger" oder auch "Mr. Samurai" übersetzen, dem Originaltitel des entscheidenden Kapitels im Manga

    Familia Petasi Straminei
    Lässt sich mit "Strohhut-Familie übersetzen, eien Anlehnung auf den Umstand, dass die meisten Gladiatoren ähnlich wie heute der Zirkus, in kleinen Verbünden, sogenannte familia durch das Land gereist sind.

    Legio Ars Baroca
    Die gute alte Barock-Firma, hier eine römische Legion, die neben Titel (meist nach leitendem Legat oder Stützpunkt) einst auch noch durchnummeriert waren. "Ars Baroca" wurde mir von dem Online-Wörterbuch übernommen, ohne groß darüber nachzudenken.

    Primus Pilus
    Der oberste "einfach" Zenturio in einer Legion, der Anführer der 1. Zenturie in der ersten Kohorte, nach der Legionsform der römischen Kaiserzeit. Entspricht ungefähr dem Rang Mr. 1 in der Barock-Firma.

    Gladius
    Das übliche Kurzschwert der Legionäre und Gladiatoren, dem sie zudem ihren Namen verdanken

    Tridens
    Der Dreizack, den auch flamingo in Rains Text verwendet

    Tribun
    Hier ein Militärtribun, ebenfalls aus der Legionsform der Kaiserzeit stammend. Allerdings hab ich seine Rolle etwas umgedichtet, waren diese Tribune nicht die Anführer einer Legion (das war der Legat), sondern eher dessen Stellvertreter. Waren zumeist junge Adlige, die sich für drei Jahre der Armee verpflichtet haben, um sich ihre Sporen zu verdienen.

    Spartha
    Name des in der Spätzeit des römischen Reiches bei den Legionären üblichen Langschwerts, passte zu Zorro besser als ein Gladius

    Manica
    "Langer Ärmel", waren die Armschoner, die die Gladiatoren zumeist vom Handgelenk bis zur Schulter an zumindest einem Arm trugen


    Die Namen: ich habe mich im Vorfeld mit der römischen Namensgebung befasst, Zorros Namen hab ich darauf angepasst (auch Lorenor, da ich absolut keine Ahnung von Latein habe - im Wikipedia-Artikel und auch sonst im Netz tauchen nur Namen mit den Sufixen -ius und -us auf). Falkenauge habe ich wohl mehr oder wenig sinnfrei übersetzt und ihn zu Falconius Oculus umbenannt, Mr. 1 und Crocodile wurden wortwörtlich übersetzt. Einzig Vivi und ihren Vater habe ich so belassen, da es bei ihren Namen bereits um Ägyptische handelt, welche Region sie auch in meinem Text repräsentieren.

    Das Partizip-Problem: Nun, das ist wohl dem Umstand geschuldet, dass ich am Anfang mit meiner ersten Version rund 300 Wörter über dem Limit war. Nachdem ich mich verzweifelt daran versucht habe, zu kürzen, bin ich dazu übergegangen, den Text nochmal neu zu schreiben, an einem anderen Moment einzusteigen und den Großteil des Kampfes als Retrospektive zu gestalten. Ich hoffe zumindest, dass ich die Kritik in die Richtung richtig verstehe (habe von den Fachbegriffen so gut wie keine Ahnung, ich schreibe einfach drauf los).

    Und ansonsten: Wichtig war für mich bei diesem Thema einfach, auch das Drumherum aus dem Arc miteinzubinden. Ich mag persönlich Geschichten aus dem untergegangenen Kaiserreich sehr und finde es daher wichtig, sowohl Fachbegriffe als auch andere lateinische Namen einzubauen, etwas was ich bei Rains Text vermisst habe. Auch aus diesem Grund kann ich den Ausgang des Voting nicht ganz verstehen, sah ich doch Rain im Bereich der Stimmung vor meinem, nicht wie am Ende in Authentizität. Rain hat hier wirklich einen sehr guten, spannenden Text abgeliefert, was ihm in meinen Augen leider nicht honoriert wurde.

    Tjoah, was bleibt jetzt noch zu sagen? Viel Glück den Finalisten, ich bin grad gottfroh, darum gekommen zu sein (bin grad in der Prüfungsvorberitungsphase und hätte dementsprechend nicht viel Zeit gehabt, mich mit dem FFT zu befassen). Daneben auch ein Dank an die Leute, die für mich gevotet haben, egal in welcher Runde (habe ich bislang immer vergessen :P) und alle Leser und Kommentatoren des Turniers. Ansonsten, vielleicht finde ich ja mal wieder die Muße, selber richtig zu schreiben (Mörderspiel, meine FF, reizt mich persönlich immernoch, eventuell lass ich sie im Laufe des Jahres wieder aufleben bzw schreibe sie neu - wer sie lesen möchte, kann dies gern tun,Link ist in meiner Signatur), vielleicht leite ich auch wieder im nächsten Turnier, wer weiß. Euch allen jedenfalls noch ein schönes Rest-FFT, haut rein.

    Gruß ID
    Mörderspiel

    Denn du weißt nicht, welche Figur du bist...

    Still in progress...