[FFT] Duellphase - Gruppe 3 - "Ruffy als Marinesoldat" [✔]

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  • [FFT] Duellphase - Gruppe 3 - "Ruffy als Marinesoldat" [✔]

    Aufgabenstellung
    Aufgabenstellung
    Ruffy als Marinesoldat
    Nehmen wir doch einfach mal an, nicht Shanks wäre damals Ruffy erschienen und hätte ihn gerettet, sondern irgendein cooler Marinesoldat/Admiral oder sonst wer. Folglich würde Ruffys größter Traum sein, Marinesoldat zu werden.
    Aufgabe: Ein Tag von Ruffy als Marinesoldat, was hat er für Ziele, Träume, Ideale.
    Einschränkung: Garp darf nicht Ruffy als Vorbild dienen.

    Kriterien:
    I.) Schreibstil
    II.) Authentizität (Könnt ihr euch vorstellen, dass es so wirklich passiert sein könnte, wenn statt Shanks ein Vertreter der Marine Ruffy gerettet hätte?)
    III.) Umsetzung
    Wortgrenze: 950 Wörter + 5%
    Abgabe: Sonntag, 05.01.2014 um 20:00 Uhr
    Empfänger: RichardThePony, Green Bull, Zoot
    Betreff: FFT - Runde 3 Gruppe 3 - Textabgabe


    Die Texte

    Berichterstattung
    Panisch versuchte er über Wasser zu bleiben. Wild strampelte er mit seinen Beinen um weiterhin genügend Luft zu bekommen, doch er würde nicht mehr lange durchhalten können. Unweit von ihm entfernt wandte der Seekönig, der kurz zuvor den Bergräuber samt Boot verschlungen hatte, seine Aufmerksamkeit dem ertrinkenden Jungen zu. Mit aufgerissenem Maul schwamm das Raubtier auf seine Beute zu, doch noch bevor er den kleinen Körper verschlingen konnte, gefror es vollkommen.
    „Es ist gefährlich hier zu schwimmen, Kleiner“, ertönte eine Stimme und nun wurde der Junge von zwei kräftigen Armen aus dem Wasser gezogen und auf die Eisplatte gestellt. Der geschockte Nicht-Schwimmer versuchte unter Schluchzen einen Dank hervorzuwürgen, jedoch wandte sich sein Retter schon zum Gehen, „Komm! Wir sollten dich schnell zurückbringen.“ Hastig lief der Angesprochene dem Mann nach und starrte dabei die ganze Zeit fasziniert zu dem Möwensymbol empor, das dort auf dem Kopftuch seines Retters prangte.

    -Einige Jahre später-
    „Herein!“, sagte Admiral Aokiji genervt, da gerade sein Nickerchen unterbrochen wurde, und schob seine Schlafmaske hoch, damit er den Neuankömmling besser sehen konnte. „Yo, Kuzan!“, grüßte der Sonnenbrillentragende, der soeben eintrat, und lächelte breit. „Es heißt jetzt Admiral Aokiji. Aber das wirst du vermutlich sowieso nie lernen“, meinte Aokiji, „Also, da du, wieder einmal, zu mir geschickt wurdest, nehme ich an, dass du wieder was ausgefressen hast.“ „Ach, hab ich das?“, fragte der Angesprochene und legte seinen Kopf schräg, um besser überlegen zu können.
    Seit dieser Kerl bei der Marine war, hatte Kuzan fast keinen ruhigen Tag mehr. Da „Sonnenbrille“ Monkey D. Ruffy nur dann Befehle überhaupt in Betracht zog, wenn diese von seinem Idol stammten, wurde es bereits zum gängigen Standard Ruffy bei jeder Kleinigkeit zu Admiral Aokiji zu schicken. Zwar wurde Kuzan schon oft geraten „die Sonnenbrille“ einfach zu entlassen, doch angesichts der Stärke Ruffys hielt er es für klüger ihn in der Marine zu behalten.
    Gerade fiel Kuzan eine Akte auf, die der Marineoffizier vor ihm unter die Achseln geklemmt hatte. „Was hast du da?“, fragte er und streckte seine Hand fordernd aus, als Ruffy ihm die Akte reichen wollte. „Mein Bericht von letzter Woche“, antwortete er. Stirnrunzelnd schlug Aokiji die Akte auf und las den Bericht, welcher in kindlichem Gekrakel verfasst und mit einigen schlechten Zeichnungen versehen war, aufmerksam durch.
    „Verdammt, Ruffy!“, fluchte Kuzan, was relativ untypisch für den gelassenen Admiral war, „Du bist bereits zu einem Kapitän aufgestiegen. Du solltest dich auch so verhalten“, meinte er und überging dabei vollkommen den Fakt, dass sich Ruffy unaufgefordert auf der Couch, die gegenüber von Aokijis Schreibtisch stand, niedergelassen hatte.
    Als er weiterhin ratlos angestarrt wurde, fragte Kuzan, „Du hast die ganze Piratenbande einfach gehen lassen, weil sie 'ganz nette Leute' waren und dir 'was irre Gutes' zum Essen gegeben haben? Bist du noch bei Sinnen?“ „Es war aber wirklich lecker“, antwortete der Sonnenbrillenträger nur. „Es juckt mich nicht, ob es lecker war oder nicht! Du bist ein Kapitän der Marine und solltest deswegen Piraten einfangen, wenn du welche findest!“, fuhr ihn Kuzan an und warf die Akte zurück auf seinen Schreibtisch, als ob er ihren Anblick nicht mehr ertragen könne.
    „Aber die haben nicht wirklich böse ausge...“, versuchte sich Ruffy zu verteidigen, doch in diesem Moment froren seine Lippen zusammen. „Hättest du nicht in der Vergangenheit bewiesen, dass du durchaus zu einer erfolgreichen Inhaftierung fähig bist, würde ich dich Tag und Nacht lang Schiffe schrubben lassen“, meinte Aokiji nur und löste das Eis um Ruffys Mund.
    In der Hoffnung, dass sein Gegenüber nun verstanden hatte, ließ sich Kuzan wieder in seinen Sessel zurück und schob sich die Schlafmaske über die Augen. „Die Kid-Piratenbande machen nahe des Sabaody Archipel Ärger. Ich möchte, dass du sie diesmal dingfest machst“, sagte Kuzan, worauf sich Ruffy prompt erhob und sich zur Tür begab, „Und vergiss nicht, wem du dienst!“
    Schon in der Tür hielt der Kapitän inne und meinte dann, „Ich diene meiner Gerechtigkeit, shishishi.“ Kuzan hörte die Tür ins Schloss fallen und lächelte dann. Egal wie viele Scherereien er verursachte, „Sonnenbrille“ Monkey D. Ruffy würde auch weiterhin der Marine eine große Hilfe sein.


    Drainage
    Verzweifelt starrte der siebenjährige Ruffy mit von Tränen und umherspritzendem Wasser benetzten Augen auf das weit aufgerissene Maul des Ungetüms, das sich grollend vor ihm aus dem Wasser erhob. Gischt schäumte um ihn herum, mannshohe Wellen drohten, ihn unter ihren Wogen zu ertränken, und die näherkommenden, fingerlangen Zähne des Stinkfischs schienen Ruffys Lebensspanne mit jedem weiteren Meter rasant zu verkürzen. Im Augenblick seiner resignierten Todesgewissheit jedoch schien die See um Ruffy herum zu erstarren, jeder Laut, jede Welle schienen fernab jeder gegenwärtigen Wahrnehmung fortzufahren. Für einen Moment im Angesicht des unabänderlichen Ablebens stand die Welt um Ruffy still.
    „Verschwinde.“
    Ernst saß Kuzan auf seinem Rad inmitten des eilig gefrorenen Wassers, den jungen Ruffy mit einem gezielten Griff raus aus der Gefahrenzone auf seinem Gepäckträger platziert. Die Wut in Kuzans Worten lesend, begriff der Stinkfisch rasch seine aussichtslose Lage und verschwand enttäuscht, während Eisbrocken und eine zerstörte Fahrradbremse aus seinen hängenden Mundwinkeln fielen.
    Aufmunternd blickte er Ruffy, der sein Gesicht schluchzend in seinen Armen vergrub, an.
    „Nicht doch, Ruffy, hast du denn gar nichts von The Cure gelernt?“
    „Aber Kuzan“, heulte Ruffy auf, „deine Frahradbremse!“
    Mitfühlend lächelte Kuzan. „Es ist nur eine Trommelbremse. Hauptsache, du bist am Leben.“

    Knapp elf Jahre später steuerte der mittlerweile zum Kapitän zur See aufgestiegene Monkey D. Ruffy – aufgrund seines charakteristischen Accessoires gemeinhin nur als Schlafmaske Ruffy bekannt – erneut mit seiner Mannschaft auf das einstmals idyllische Sabaody-Archipel zu, wo er bereits vor einiger Zeit den berüchtigten Rookie Trafalgar Law stellen wollte, jedoch von dessen unvorhergesehener Allianz mit den ebenso skrupellosen Supernovaen Eustass Kid und Lysop zurückgedrängt wurde.
    Nachdem das Große Ereignis geschlagen war, Kommandant Jozu erfolgreich hingerichtet wurde und der wütende Whitebeard besiegt werden konnte, war Ruffy zu Ohren gekommen, dass sich Law entgegen allgemeiner Annahmen nicht so rasch wie möglich in die Neue Welt absetzen, sondern sich aus unbekannten Gründen im Untergrund des Archipels versteckt halten wolle.
    Als das Marineschiff nach langer Fahrt endlich von zahlreichen, in allen Spektralfarben leuchtenden Seifenblasen glucksend begrüßt wurde, sprang Ruffy arglos von Bord und begann, lauthals nach seiner Zielperson zu rufen. Noch ehe seine Untergebenen in Formation das Schiff verlassen und Ruffy folgen konnten, stapfte er hastig los, den Kopf in alle Richtungen reckend, um die Insel mit meilenweit vernehmbaren „Law“-Rufen einzudecken.
    Nur mühsam hechelten die restlichen Marine-Soldaten hinterher, gleichsam um Rücksicht flehend wie an Ruffys Vorsicht appellierend, die schwere Sorge in den Herzen tragend, dass weitere ungemütliche Piraten auf den kleinen Marine-Trupp aufmerksam werden könnten, was nur bedingt der eigenen Gesundheit zuträglich wäre. Ruffy jedoch gab ihnen mit einem unbedarften Lachen zu bedeuten, wie wenig er ihre Befangenheit teilte, und fuhr mit seiner dröhnenden Suche fort.
    Wenige Stunden vergingen, bis der gesuchte Supernova selbst die Konfrontation suchte und sich mitsamt seiner Gefolgschaft der Marine entgegenstellte, entschlossen, notfalls bis zum Äußersten zu gehen. Unerbittlich und unnachgiebig standen sich in einer abgelegenen Gasse des Archipels, bedeckt von dichten, raschelnden Mangroven und umspielt von wabernden, gluckernden Seifenblasen, der vielversprechende und rasant in der Hierarchie aufgestiegene Enkel des Marineveteranen Garp und der rücksichtslose, gleichgültige Chirurg des Todes gegenüber, die Glieder angespannt, die Blicke mit gegenseitigem Respekt gefüllt.

    „Zwei Treffen in so kurzer Zeit, Herr Schlafmaske. Für diese Ehre kriecht man doch gerne unter dem Glastisch hervor. Womit kann ich dienen?“

    Nervös standen die Mannschaften um ihren jeweiligen Kapitän herum, die Augen nervös auf die sich ihnen bietende Szenerie gerichtet, die Hände vorsorglich an den Waffen.

    „Trafalgar Law, du magst ein starker Pirat sein, aber wessen einziger Antrieb es ist, in einer grausamen Welt noch mehr Gräuel zu verüben, hat es nicht verdient, von der Gerechtigkeit verschont zu bleiben! Es wird mir ein Spaß sein, einem ebenbürtigen Gegner wie dir eine Lektion zu erteilen!“

    Mit zu einem Lächeln angezogenen Mundwinkeln rannte Ruffy auf sein Gegenüber zu, holte weit aus und ließ eine krachende Salve auf den parierenden Rookie einprasseln. Rasch entwickelte sich ein furioses Gemetzel, bei dem keine der konkurrierenden Seiten entscheidende Vorteile für sich erringen konnte, und auch der Zweikampf zwischen dem gefassten, ruhigen Piraten und dem lauthals lachenden, allerlei irre Angriffe hervorzaubernden Marine-Kapitän schien lange Zeit keinen eindeutigen Favoriten hervorzubringen, als Law mittels seiner Teufelskraft kurzerhand seine Unterhose mit Ruffys Schlafmaske austauschte. Triumphierend ließ er das blaue Stoffteil von seinen tätowierten Fingern baumeln, während sich Ruffy wütend den verschwitzten Schlüpfer vom Gesicht riss.
    Ungeachtet der Tatsache, dass der Pirat nun anscheinend freihängend auf dem Kampfplatz stand, verfinsterte sich Ruffys Blick augenblicklich und Dampf begann, aus all seinen Poren zu stieben. Mit zusammengekniffenen Augen und unterdrückter Wut in der Stimme, presste er nur einen einzigen Satz zwischen seinen zitternden Lippen hervor, ehe er jederzeit unkontrolliert explodieren konnte.
    „Wage es nicht, meine Schlafmaske anzufassen.“

    Für den Hauch einer Ewigkeit war das Archipel von elektrisierender Spannung geprägt, als abrupt der gesamte angestaute Druck inmitten des Getümmels verbal eskalierte:

    „Brrz, Brrz.“

    Die zuvor von Anspannung und Kampfgeist geprägte Atmosphäre wich schlagartig einhelliger Ratlosigkeit über den Ursprung des knatternden, durchdringenden Tones. Fragende Blicke wurden zwischen Marinesoldaten und Piraten ausgetauscht, selbst Ruffy und Law schienen für einen kurzen Moment verblüfft zu sein. Schließlich fand sich die ebenso simple wie einleuchtende Erklärung.
    „Kapitän, die Teleschnecke ist heiser. Möchten sie rangehen?“
    Zwischen ungläubigem Gelächter und geschüttelten Köpfen trat ein Soldat an den verwunderten Ruffy heran und überreichte ihm die kläglich knarzende Teleschnecke, woraufhin er zögerlich abnahm, erst freudig seinen Opa begrüßte, nach und nach jedoch immer stiller und nachdenklicher wurde, bis er letztlich völlig abwesend zu sein schien und die Teleschnecke beinahe ins Verderben fallen ließ, hätte sich ein ehrgeiziger Marinesoldat nicht furchtlos zwischen das Weichtier und das weiche Gras geworfen.

    Es dauerte eine Weile, ehe Ruffy sich unter Gemurmel und fragenden Blicken wieder gefasst hatte. Langsam hob er den Kopf, schaute in die erstaunten Gesichter seine Verbündeten und Feinde und schluckte tief, während über ihm eine Seifenblase mit einem verhaltenen Ploppen platzte.

    „Opa sagte, Kuzan habe die Marine verlassen. Er meinte, Kuzan suche nun nach seiner eigenen Gerechtigkeit. Law, gib mir meine Schlafmaske zurück und verschwinde.“


    Die Nacht ist finster und voller Schrecken aber das Feuer wird sie alle verbrennen...

    Absolute Gerechtigkeit!

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  • Kriterium [Schreibstil]

    Welcher Schreibstil hat euch am Besten gefallen? 64
    1.  
      Berichterstattung (26) 41%
    2.  
      Drainage (38) 59%
    I.) Schreibstil [Rechtschreibfehler, Wortwahl, Satzbau, Äußere Form, Stilistik]

    Gewichtung: 30%
    Stimmen pro User: 1
    Ende der Umfragen: 11.01.2013, 20.00 Uhr
    Stimmen sind änderbar!

  • Kriterium [Authentizität]

    Welcher Text sprach euch in punkto Authentizität besonders an? 66
    1.  
      Berichterstattung (36) 55%
    2.  
      Drainage (30) 45%
    II.) Authentizität

    Gewichtung: 30%
    Stimmen pro User: 1
    Ende der Umfragen: 11.01.2013, 20.00 Uhr
    Stimmen sind änderbar!

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zoot ()

  • Cé schrieb:

    Das soll's von mir in diesem FFT gewesen sein, es sei denn, DOP schafft es, mit einem Eklat im Finale mein Interesse am Turnier neu zu entfachen.

    Na ja, so ähnlich. Kommen wir zur Rezension.

    Warum Text 1 besser ist als Text 2 (in Stichpunkten):
    - Deutscher Titel
    - Deutlich weniger Worte (FFs sind kacke, also ist weniger in jedem Fall mehr)
    - Absichtliches Weglassen mehrerer Kommata, die nur unnötig den Lesefluss stören würden
    - Sonnenbrille > Schlafmaske

    Warum Text 2 schlechter ist als Text 1 (auch in Stichpunkten):
    - Langweilige Kampfszene (der Autor von Text 2 weiß offensichtlich nicht, wie lahm Kämpfe in FFs sind)
    - Schlechter Glastisch-Witz
    - Ist ohnehin nur ein offensichtlicher Abklatsch von Text 1 (Anfangsszene von OP neugeschrieben, Kuzan, Vermächtnis eines persönlichen Gegenstandes, etc.)

    Na ja, ich will's nicht zu ausführlich machen, sollte ja ne klare Sache sein. Läuft bei dir.
  • Zwei Kritiken an einem Tag, aber dennoch will ich den Schreibern meine Meinung zum Text geben.


    Berichterstattung
    Der Titel gefällt durch Einfachheit und weil er passt.

    Schreibstil: Ein wirklich angenehmer Schreibstil, den ich ohne Probleme flüssig lesen konnte. Allerdings gab es ab und zu Schreib-und Kommata-Fehler, die zwar nicht allzu schlimm sind, aber manchmal einfach ins Auge springen.

    Authentizität: Hier gefiel mir der Text sehr gut und überzeugt durch die witzige Darstellung von Ruffy und Kuzan. Ich kann nichts daran kritisieren.

    Umsetzung: Auch hier ein ganz cooler Text, der die Idee schön umsetzt. Man bekommt einen guten Einblick in Ruffy's Ideale und Verhaltensweise.

    Fazit: Ein wirklich solider Text, der durchgehend stabil ist, sich mMn aber nicht wirklich durch aussergewöhnliche Leistung auszeichnet. Für mich ein würdiger Text, auf den man getrost stolz sein kann, aber nicht ganz Final-Niveau

    Drainage
    Der Titel beeindruckt durch ein (mir unbekanntes^^) Fremdwort und bereitet einen auf einen Text mit schöner Wortwahl vor.

    Schreibstil: Und man wird auch nicht enttäuscht! Trotz "kompliziertem" Satzbau kann man die Geschichte gut lesen, ohne dabei zu stocken. Wiederholt fiel mir die traumhafte Wortwahl auf, die mich mit jeder Zeile mehr und mehr überzeugte und Spass beim Lesen machte.

    Authentizität: Ein toll umgesetzter Text, dessen beschriebene Situation wohl wirklich so geschehen wäre. Ruffy als unvorsichtig darzustellen war natürlich naheliegend, nichtsdestotrotz wurden die Charaktereigenschaften Ruffy's sehr passend umgesetzt und vermitteln einem ein Gefühl, das man bei Ruffy nur allzu oft erlebt.

    Umsetzung: Der Tag, an dem die Handlung stattfindet, ist gut gewählt und Aokiji's Austritt als niederschmetterndes Ereignis zu nehmen sehr schön. Man hätte allerdings den Kampf besser umsetzen können, was bekanntlich aber nicht jedermanns Sache ist.

    Fazit: Ein besonders beim Schreibstil herausragender Text, der vereinzelt Schwächen aufweist, insgesamt aber überzeugt und mir in dieser Gruppe besser gefällt.

    Punkteverteilung
    Schreibstil: Text 2
    Authentizität: Drainage
    Umsetzung: Text 2

    Ich hoffe trotz der späten Stunde noch eine einigermassen nützliche Kritik geschrieben zu haben, evtl. ergänze ich sie morgen noch. Beide Texte wissen zu gefallen und es dürfte ein knappes Rennen werden. Dass beides Mal Kuzan genommen wurde, erscheint mir nicht unlogisch, da man zu ihm am besten eine emotionale Bindung aufbauen kann.

    P.S. Kann mir mal wer die Glastisch-Witze erklären^^? Ich check die irgendwie nicht so ganz.

    -TG

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Tomato Gang ()

  • Okay, da ich diese Runde etwas schneller abhandeln kann, werde ich auch hier mal kurz meine Kritik reinwerfen.

    Allgemeine Worte

    Zuerst hätte man denken können, die beiden Autoren haben sich abgesprochen. Beide liefern ein fast identisches Szenario, leider ist das zweite dabei um einiges ausgereifter als das erste. Ich kann hier auch direkt mal vorweg dem Autor des ersten Textes nur einen Tipp geben, welchen ich ihm auch schon in der ersten Runde des Turniers gab (Ich will mal trotzdem keinen Namen nennen, obwohl eigentlich allen klar sein dürfte wer hier welchen Text geschrieben hat): Versuch doch mal die Wortgrenze auszunutzen. Wie du siehst hätte man wunderbar noch mehr aus dem Alltag von Ruffy machen können, du gibst am Ende deines Textes ja sogar einen Ausblick, warum es nicht noch verschriftlichen oder wenigstens umreißen? So kann dein Text leider nicht mit dem zweiten mithalten, es fehlt einfach was, dies ist nunmal besonders schmerzhaft, wenn nahezu dieselben Rahmenbedingungen geschaffen wurden.
    Dann noch zum Titel des zweiten Textes "Drainage". Ich gebe zu ich musste den Begriff googlen, stellte aber sogleich fest, dass es einige Bedeutungen dafür gibt, ich gehe mal davon aus, es wurde die chirurgische Technik gemeint und spielt auf Law an.


    Umsetzung

    Im Prinzip wurde die Aufgabenstellung von beiden Texten umgesetzt, wie ich jedoch bereits andeutete, gelang es dem zweiten Text deutlich besser. Der erste Text wirkt wirklich nur wie ein ganz kurzer Auszug aus Ruffys Alltag, während im Text zwei schon eher ein ganzer Tag beschrieben wird. Beide Texte hatten reichlich Anspielungen auf den echten Mangaverlauf, da konkurriert der "Sonnenbrillen Ruffy" mit dem "Schlafmasken Ruffy". Positiv anzumerken ist hier bei "Berichterstattung", dass es noch ein paar Anspielungen auf Ruffys Verhalten als verfressener gutherziger Mensch gibt, es kommt also noch etwas mehr die Gesinnung von Ruffy bzw seine Form von Gerechtigkeit raus. Wie gesagt, hätte ich hier vielleicht anders entschieden, wenn der erste Text ausführlicher gewesen wäre, so muss ich aber die besser ausgearbeitete Version honorieren. Der Punkt geht also an Drainage.

    Authentizität

    Ja, eigentlich gilt hier genau das gleiche wie bei der Umsetzung. Beide Texte waren weitesgehend authentisch, auch hier lässt sich die "verfressene Gerechtigkeit" - wie ich sie mal nennen will - aus Text 1 positiv anmerken. Allerdings reicht es auch hier nicht für einen Punkt. Die ausführliche Darstellung und vorallem die Einbeziehung von konkreten Ereignissen wie der Sturz Whitebeards, Kuzans Verlassen der Marine, oder auch Kapitän Lysop, gefällt mir einfach besser. Um aber auch etwas am zweiten Text zu kritisieren, ich finde es schon sehr gewagt, sich für dieses Thema gerade einen Tag herauszupicken, wo Ruffy wahrscheinlich Kuzan folgen und die Marine verlassen wird. Natürlich ist es noch nicht passiert und somit völlig Themenkonform.
    Also abschließend auch in dieser Kategorie: Drainage macht das Rennen.

    Schreibstil

    Ich würde mal behaupten, es ist die Königsdisziplin des zweiten Autors, der erste sieht im Vergleich hier leider kein Land. Vorallem liegt dies natürlich wieder an der Kürze des Textes, der dadurch wie eine halbe wörtliche Rede wirkt, die im Verhältnis zu Beschreibungen wirklich zu oft genutzt wird. Ich bin zwar auch nicht der größte Fan von fast ständigen Bandwurmsätzen wie in "Drainage", diese kommen aber durch detaillierte Beschreibungen doch deutlich besser an als Sätze wo fast immer wörtliche Rede eingeschoben wurde. Ja wie gesagt hier ist der zweite Text dem ersten um ein vielfaches überlegen, obwohl ich auch den zweiten Text manchmal zu geschwollen finde. Dennoch das Ergebnis ist: Drainage.


    Leider war es diesmal eine recht einseitige Runde, was vorallem daran liegt, dass beide Autoren fast identische Rahmenbedingungen geschaffen haben und somit noch direkter miteinander verglichen werden mussten. Das dann der ausführlichere Text gewinnt überrascht nicht wirklich. Zwar ist weniger manchmal mehr, aber hier hätte ein kratzen an der Wortgrenze vielleicht doch mal gut getan.
    'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
  • Berichterstattung
    Ein Text, den ich leider nur mit "okay" bewerten kann. Der Text ist gefüllt von Kommafehlern - obwohl die Kommata fehlen (haha) -, was besonders stark im ersten Absatz auffällt. Des Weiteren missfällt mir am ersten Abschnitt, dass trotz einer verdammt guten Vorlage, in der man sowohl die Gefühle Ruffys als auch die Gefährlichkeit des Monsters viel genauer hätte beschreiben können, hier gar nicht der Schreibstil zur Geltung kam, sondern nur neutral wirkte. Eine verpatzte Chance, leider! Außerdem ist es unlogisch, dass Ruffy von hinten die Möwe auf dem vorderen Teil Kuzans Kopftuch sehen kann. Auch im weiteren Verlauf ist der Schreibstil äußerst neutral und reißt einen überhaupt nicht mit, nein, ermüdet sogar. Dem Schreibstil schaden dann noch die kindisch wirkenden Dialoge. Leider misslingt es dem Autor, seinen Schreibstil mit dem Inhalt zu kompensieren. Der Inhalt wirkt extremst platt und ist nur eine Aneinanderreihung an Dialogen, die unfreiwillig komisch wirken (wie ein anerkannter Kritiker in diesem Forum wohl sagen würde). Alles in allem bleibt zu sagen: inhaltsloser, nicht dermaßen gut geschriebener Text.

    Drainage
    Der Schreibstil ist sehr angenehm, überzeugt vor allem durch seinen flüssigen Stil, sowie seinen sehr schönen Beschreibungen der Umgebung. Ob der Autor vielleicht an manchen Stellen zu dick aufgetragen hat, sei jedem selbst überlassen; ich finde es sehr schön. Einzig einen Tippfehler habe ich gesehen, der aber ganz und gar nicht schlimm ist.Der Text ist von Humor bestückt, der mir gefällt und mich auch zum Schmunzeln brachte. Solche subtilen Anspielungen wie mit der Fahrradbremse oder der Schlafmaske hätte ich auch gerne in der Gruppe "Die Humorfrucht" gelesen :D Dass diese jedoch nicht nur lustig sind, sondern auch beweisen, dass der Autor gut mit einem OP-Bezug arbeiten kann, statt sich von diesem zu entfernen, spricht wieder einmal dafür, wie gut der Autor mit einem Thema umgehen kann. Nebst Schreibstil war meiner Meinung nach das Genialste der Satz am Ende...da dieses Telefongespräch ein Bruch in Ruffys Leben darstellt und ihn - aber auch die Leser - in Nachdenken versetzt, was denn nun mit ihm sein soll. Folgt er seinem Idol auf dessen Weg der eigenen Gerechtigkeit? Oder bleibt er der Marine treu? Das sind Gedanken, die da aufkeimen und den Text um einiges tiefgehender machen. Fazit: Wirklich toller Text.
  • Kurz vor dem Finale noch ein schönes Thema, bei dem die beiden Autoren sehr unterschiedliche Herangehensweisen gewählt haben. Dass Kuzan der Retter ist, legt die Aufgabenstellung bereits wortwörtlich nahe. Ich lege meinen Bewertungsschwerpunkt auf das Kriterium der Authentizität, da es genauer definiert wurde.
    II.) Authentizität (Könnt ihr euch vorstellen, dass es so wirklich passiert sein könnte, wenn statt Shanks ein Vertreter der Marine Ruffy gerettet hätte?)

    Text 1 hat hier zwar ein kürzeres Szenario gewählt, dafür aber eines, dass auch im Manga prägnant zum Ausdruck bringt, wie zwei Charaktere zueinander stehen: Shanks/Mihawk, Whitebeard/Shanks, Doflamingo/Weltregierung. So etwas wurde alles auf wenigen Seiten nebenher abgehandelt, zeigte dennoch klar, welche Beziehung zwischen den Charakteren vorherrscht. Insofern tut es der Authentizität keinen Abbruch, sofern sie über kürzeren oder längeren Zeitraum aufrecht erhalten wird.

    Text 2 zeigte hier im Gegenzug, dass neben realistischen Passagen ebenso viele Szenen drinnen sind, bei denen die man sich die Haare raufen muss. Sei es der Schlüpfer, die Fahrradklingel oder die Worte, die Ruffy in den Mund gelegt wurden. „Trafalgar Law, du magst ein starker Pirat sein, aber wessen einziger Antrieb es ist, in einer grausamen Welt noch mehr Gräuel zu verüben, hat es nicht verdient, von der Gerechtigkeit verschont zu bleiben! Es wird mir ein Spaß sein, einem ebenbürtigen Gegner wie dir eine Lektion zu erteilen!“ - Ehrlich, so etwas sagt Ruffy nicht einmal in seinem Jargon. / „Wage es nicht, meine Schlafmaske anzufassen.“ - In dem Kontext plausibler. Es ist eine Wanderung zwischen plausiblen Szenen, die okay sind, neben denen, die die Authentizität mit Füßen treten. Unter dem Aspekt kann nur der erste Text gewinnen, da er zwar kürzer ist, in Sachen Authentizität sich gar nicht aus dem Fenster lehnt. Da ich die Kategorien getrennt betrachte, finde ich diese klare Wertung nicht verkehrt. Text 1 macht dort einfach keine Fehler, daher geht meine Stimme an die Berichtserstattung.

    Beim Schreibstil wird deutlicher, wieso ich anfangs die Herangehensweisen differzierte: Text 1 bedient sich eines simplen, klaren Schreibstils, der die Szene in den Vordergrund rückt und wenig mit der atmosphärischen Wirkung spielt. Ich kann verstehen, wenn dies "zu wenig" ist, andererseits ist es auch nur eine Szene mit zwei interagierenden Personen. Auf Außenstehende, Setting und dergleichen musste keine Rücksicht genommen werden. Es ist ein simpler Text, der sich nicht verheddert und auf einem Niveau bleibt. - In den vorherigen Halbfinalbegegnungen gab es die ein oder anderen Sätze, für die die Autoren kritisiert wurden. Geflügeltes Beispiel: Die See hatte sich in die Tanzfläche des Teufels verwandelt und er war bereit einen Walzer darauf hinzulegen. - Allein weil ich den Satz schon dermaßen oft gelesen habe, verfehlt er für mich seine Wirkung, während er für andere schlichtweg lackaffig wirken mag. Beides keine schönen Eindrücke. Jedenfalls macht auch hier der erste Text keine nennenswerten Fehler. Die Szene ist überschaubar, die Ausdrucksweise den Charakteren angemessen und man stellt sich hinterher keine Fragen. Kurz: In einer Gruppe wäre es der klassische Text, den man durchwinkt. Bei einem Duell sind andere Maßstäbe anzusetzen, heißt, lehnt sich der zweite Text nicht zu weit aus dem Fenster, wird es schwierig.

    Text 2 hat stilistisch wesentlich mehr zu bieten: Es dauerte eine Weile, ehe Ruffy sich unter Gemurmel und fragenden Blicken wieder gefasst hatte. Langsam hob er den Kopf, schaute in die erstaunten Gesichter seine Verbündeten und Feinde und schluckte tief, während über ihm eine Seifenblase mit einem verhaltenen Ploppen platzte. - Eine sehr gute Einleitung des Abschlusses.
    Nur mühsam hechelten die restlichen Marine-Soldaten hinterher, gleichsam um Rücksicht flehend wie an Ruffys Vorsicht appellierend, die schwere Sorge in den Herzen tragend, dass weitere ungemütliche Piraten auf den kleinen Marine-Trupp aufmerksam werden könnten, was nur bedingt der eigenen Gesundheit zuträglich wäre. Ruffy jedoch gab ihnen mit einem unbedarften Lachen zu bedeuten, wie wenig er ihre Befangenheit teilte, und fuhr mit seiner dröhnenden Suche fort. - Meines Erachtens zu dick aufgetragen.
    De facto wechseln sich schön ausformulierte Sätze mit Palaver ab. Gut schreiben heißt für mich nicht, sich so eloquent wie möglich auszudrücken, sondern ein Maß einhalten zu können. Ab wann wird es schwulstig? - Da dies nicht durchgehend gelingt, würdige ich den ausgereiften Stil, sehe darin aber eine Möglichkeit, sich steigern zu können. Text 1 hat einen einfachen Schreibstil, dafür eine Balance. Text hat einen überwiegend hochwertigen, dafür aber kein festes Maß. Sobald dies erreicht wird, Hut ab. Keine Kategorie wird mit 95-100% gewonnen werden (Stand jetzt), was denke ich untermauert, dass ein guter Schreibstil eben auch seine Tücken haben kann. Was Tomato Gang als "traumhafte Wortwahl" bewertet, sehe ich an manchen Stellen ganz, ganz anders. "Traumhaft" wäre für mich ein bestandener Balanceakt. Was aber nicht heißt, dass mir die Umsetzung nicht gefallen hat.

    Die Umsetzung finde ich am schwersten zu bewerten, da sich hier eine reine Einstellungsfrage stellt: Gewinnt das schlüssigste Konzept oder das umfangreichere? Text 1 fährt in diesem Halbfinale die sichere Schiene: ein klarer Plot, fertig. Text 2 springt zwischen einer Parodie und ernster zu wertenden Passagen, wie dem Ende, hin und her.
    - Die Rettungsszene geht aufgrund der Authentizität an Text 1, da sich die #2 mit The Cure und der Fahrradklingel kein Stück Ernst nimmt. Die Aufgabenstellung ließ dort in der Formulierung weniger Spielraum, weshalb die Unkennummer zwar für Heiterkeit sorgt, jedoch nicht für eine glaubhafte Umsetzung.
    - Die Interaktion mit Ruffy und seinem Idol steht bei Text 1 stärker im Vordergrund, etwas, das ich deshalb begrüße, da es ein sinnvolles Pendant zu Ruffy und Shanks darstellt. Aufgrund der Marine-Fraktion ist ein Treffen an weniger Gefahren geknüpft, insofern eine Szenerie, die man ausschöpfend behandeln kann. Ein Treffen zwischen Pirat Ruffy und Pirat Shanks wäre etwas einmaliges, während die Aufgabenstellung mehr Platz für eine Lehrer-Schüler-Beziehung bietet. Text 2 nimmt hier an Start und Ende Bezug, sucht sich einen bestimmten Tag heraus, während Text 1 eine alltägliche Situation schildert. Daher ist es auch klar, dass Text 2 sehr viel mehr zu verpacken hat. Eine eindeutige Bewertung geht hier nicht hervor, da die safety-Variante mit wenig Angriffsfläche gegen einen situativ einzigartigem Plot antritt. Stellt sich eben die Frage, ob man den Text belohnt, der nichts falsch macht oder aber einen, der viele gute Ansätze hat, jedoch auch einige disqualifizierende Inhalte parat hat.

    _____________________

    In puncto Authentizität gibt es in meinen Augen keinen Bewertungsspielraum. Text 1 hat alles richtig gemacht, während Text 2 nicht alles richtig gemacht hat. Da keine Regeln in Sachen Wortuntergrenze gebrochen wurden, will ich einen kurz gehaltenen, dafür stimmigen Text nicht benachteiligen. Wer mehr schreibt, hat verhältnismäßig mehr Realismus einzubringen. Wenn dafür in anderen Kategorien mehr geboten wird, ist das in der Umfrage ein Plus und daher strategisch sinnvoll. Was wären verschenkte 30%, wenn die anderen beiden Stimmabgaben entsprechend höheres Gewicht erhalten?

    In Sachen Schreibstil möchte ich mich nicht festlegen. Ein Text macht es sich einfach, der andere versucht mehr, bietet dann allerdings mehr Angriffsfläche. Ich persönlich favorisiere ein klares Konzept, andere mögen es bildhaft und abwechslungsreich. Da gibt es Tendenzen und Vorlieben, jedoch kein richtig oder falsch. Mit Raja haben wir jemanden, der diesem Konzept in meinen Augen bereits sehr nahe kommt. Für mich ist das ein gutes, hohes Niveau mit wenigen "Aussetzern", sprich hanebüchenen Wortklaubereien. Rain hat einen klaren Schreibstil, der mit Prägnanz punktet. Es ist ein offenes Geheimnis, wer hier was geschrieben hat.

    Für mich eine Entscheidung zwischen (meist) hochwertigem Schreiben und tadelloser Umsetzung. Beide Autoren verfolgten im Turnier immer die gleiche Linie. Ich hoffe, dass diese Abstimmung nicht einfach durch den Namen entschieden wird. De facto ist der Blickwinkel entscheidend, da beide Texte einander klar überlegen sind. Der eine macht es gut, der andere bunt.
  • Jo, noch ne Kritik. Diesmal nicht nach Text, sondern nach Kategorie.

    Schreibstil
    Hier hat - eigentlich ziemlich klar - Text 2 die Nase vorne. Wir sind eben nicht mehr in der Gruppenphase, sondern im Duell um den Finaleinzug. Text 1 hat zwar einen recht simplen, einfachen Schreibstil, den man mögen kann, bleibt aber durchgehend auf dem gleichen Niveau, hat keine Schnörkel, keine Zuspitzung, nichtmal Tiefpunkte. Wie blink schreibt, ein Text, den man so in Runde 1 noch angesichts persönlicher Präferenzen durchwinken kann, sofern sich nicht stärkere Konkurrenz in der Gruppe befindet. Zudem ist es einfach unschön, jetzt noch wirkliche offensichtliche Fehler zu finden, vorallem in diesem Umfang (ich tu mir ja selbst nicht leicht, was manchmal die Kommasetzung angeht - aber hier...). Sry, das ist ein bisschen zu schwach.
    Dagegen, das sprachlich höhere Niveau ist eindeutig in Text 2 zu finden. Wirklich viele übertriebene Formulierungen, die man als schwulstig auffassen kann, finde ich nicht, in dieser Hinsicht hat der Autor schon ganz andere Texte präsentiert, Luft nach oben ist also noch gegeben. Zudem ist der Text nahezu fehlerfrei, einzig ein kleiner Tippfehler hat sich eingemogelt. Das ist Stoff fürs Finale, was ich hier mitbewerte - da weniger subjektive Ansichten eine Rolle spielen als in den anderen Kategorien. Text 1 reicht in dieser Kategorie in keiner Weisean den zweiten Text heran - und das nicht nur wegen der fehlenden Länge.

    Kurzer Nachtrag: Es ist eigentlich auch egal, ob sich der Text selber ernst nimmt oder nicht, ich bevorzuge eher Texte, die nicht erzwungen oder verkrampft auf mich wirken. Eine gewisse Lockerheit ist sicher nicht verkehrt und kann viel zur Atmosphäre beitragen.

    Authentizität
    Ich muss Blink hier direkt widersprechen: Es gibt in dieser Kategorie sehr wohl Entscheidungsspielraum, geht es doch hier eindeutig um eine subjektive Annahme, ob sich das dargebotene Szenario in eine alternative Erzählung einfügen kann. Das heißt, ich hab sehr viel Spielraum als Leser, Kritiker und Wähler. Man sollte hierbei auch beachten, dass sich Ruffy aufgrund der anderen Erziehung garantiert anders drauf wäre, er also andere Charakterzüge verstärkt herausgebildet hätte als im Original, immerhin tauscht er die persönliche Freiheit gegen die "Gerechtigkeit" als tragendes Ideal ein. Dies sollte auch beachtet werden.

    Gerade im Hinblick auf diese Ansicht meinerseits finde ich, dass der Autor von Text 1 nicht wirklich viel gewagt hat. Das ist ein Ruffy, wie wir ihn kennen. Nichts neues. Er reagiert genauso wie jetzt, wie im Original. Dazu kommt diese Szene der zweiten Hälfte, die alltäglich ist, die nicht viel Kreativität mit sich bringt. Das ist alledings auch nicht schlimm, alles in allem ergibt das aber eine Geschichte, die ich mir schon vorstellen kann, wenn es sich hier nicht um ein "Was wäre, wenn..."-Thema handeln würde. In der Aufgabenstellung ist aber eben auch die Veränderung Ruffys durch die Rettung seitens des Marinemitglieds impliziert, und die fehlt mir hier, zumindest ist sie nur begrenzt angeschnitten und nicht wirklich aufgegriffen. Man hättet sie zumindest deutlich weiterausbauen könne, der Schluss ist da dieser kleine Funke, den man zum Lohdern hätte bringen können.

    In Text 2 hingegen... Nun, Humor ist so ne Sache. Es gibt hier zwar Tendenzen in Richtung der Parodie, die es schwer machen würde, den Text als authentisch einzustufen. Zum Glück hält der Autor das noch in Grenzen. Ich finde es hier gut, dass Ruffy die Gerechtigkeit, welcher auch immer er dient, als Leitmotiv seines Handelns deutlich herausstellt. Es wird so offensichtlich, dass er nicht das Abenteuer sucht, nicht mehr ganz so "locker" drauf ist, sondern eher zum Gegenpol tendiert, dennoch sich beide Seite irgendwo noch die Waage halten, genau wie bei Kuzan. Außerdem ist interessant, wie er auf den persönlichen Schmerz reagiert, dass sein Idol die Marine verlässt. Das ist ein schönes Äquivalent zu Ace' Tod, hätte allerdings noch ein bisschen intensiver sein können. Realistisch ist dieses Szenario alle mal, vorallem aber kreativer als Text 1.

    Umsetzung
    Kommen wir zur Umsetzung. Hier kommt bei Text 1 ein großes Problem: die Länge. Es ist imo schade, wenn man die Grenze nichtmal ankrazt. Da bleibt viel Spielraum auf der Strecke, Platz den man hätte füllen können. Ich hab das schon bei der Authentizität angeschnitten, was man noch hätte einbauen könne, das hätte die Geschichte noch einen gewissen Pfiff verliehen. So aber habe ich einen unstrukturierten Dialog vor mir, der halbwegs witzig ist, aber nicht viel zeigt. Es ist viel zu wenig Inhalt da, den ich hier angemessen bewerten könnte. Das ist generell das Problem eines Dialogs bei einer recht frei gefassten Aufgabenstellung und der Kategorie Umsetzung, wirklichen durchdachten Inhalt kann man gar nicht einbauen. Und trotzdem ein kleiner Pluspunkt: die Rückblende ist hier in meinen Augen einen Tick besser umgesetzt als in Text 2.

    Text 2 hingegen kann mit einer durchdachten Hintergrundgeschichte bei mir punkten. Das ganze Szenario ist wessentlich kreativer, es wird Kontext vermittelt, der bei einer alternativen Geschichte sehr schön ist. Der einzige Kritikpunkt hier trifft die Wahl Lysops und seine Einbindung. Wenn unser Scharfschütze Ruffys Platz in der Welt einnimmt, wäre es da nicht sinnvoller gewessen Whitebeard und Ace durch Shanks und Yasopp zu ersetzen? Aber ansonsten eine gute Umsetzung, vorallem durch den eingebauten eher unterschwelligen Humor.

    Schlussfazit
    Meine Stimmen gehen geschlossen an Text 2. Er ist einfach deutlich besser geschrieben und somt eher ein würdiger Finalist als Text 1, der an ihn nicht heranreicht. Hoffentlich wird dies auch so gewürdigt.

    Gruß ID

    P.S. Ja, das ist eine Konterkritik an Blinks - meines Erachtens - unverhältnismäßiger Kritik. Wäre diese nicht gewessen, wäre meine Kritik wohl anders aufgebaut - das Ergebnis aber immernoch das Gleiche.
    WTF? Läuft hier ne Verschwörung? Oder weshalb liegt Text 1 vorne, obwohl er bei der Mehrheit der Kritiker nicht zusagt? Ist schon extrem auffällig...
    Mörderspiel

    Denn du weißt nicht, welche Figur du bist...

    Still in progress...

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  • Ich mach's diesmal kurz ;) Zuerst einmal: Wieder zwei schöne Texte!

    Vom Schreibstil her muss ich meinen Punkt an Text 1 vergeben - auch wenn die meisten "Kritiker" Text 2 den Vorzug geben, habe ich persönlich mich leichter getan "Berichterstattung" zu lesen. Zwar finde ich es gut, wenn man die Umgebung und Stimmung mit Bildern umschreibt, allerdings kann da auch zu viel des Guten dabei herauskommen - für mich eben wie bei Text 2.

    Die anderen zwei Kategorien hat für mich dann doch eindeutig "Drainage" gewonnen. Leider hat Text 1 meiner Meinung nach nicht das Potenzial des Themas ausgenutzt. Mir gefällt ein Ruffy in Aktion besser, als ein Ruffy der einen Bericht abgibt :/

    Auch die Rettungsaktion zu Beginn der Texte fand ich bei Text 2 besser, vor allem auch wegen dem Humor - bei der Trommelbremse musste ich echt laut lachen :D


    Was ich wirklich schade finde, ist dass beide "eher safe gespielt" haben und Kuzan als Retter gewählt haben - Mir hätte mehr Risiko gefallen, ein Sakazuki, der den Werdegang von Ruffy beeinflusst, hätte meiner Meinung nach doch den größeren Reiz, nicht?

    Aber wie gesagt, zwei schöne Texte - etwas mehr Risiko wäre nett gewesen :D


    Tomato Gang schrieb:

    P.S. Kann mir mal wer die Glastisch-Witze erklären^^? Ich check die irgendwie nicht so ganz.

    Da schließ ich mich an, ich kapiers auch nicht... :D


    Greetz,
    EH
    Fly.

  • Da ich keine Zeit für ausgiebige Kritik zur Verfügung habe, nur kurz eine allgemeine Anmerkung (man möge mir diesem kurzen Beitrag verzeihen):

    Persönliche Befindlichkeiten sollten nicht im Vordergrund stehen. Beide Teilnehmer haben sich das Halbfinale sicherlich verdient, so viel sei gesagt. Aber in dieser Runde gibt es nur einen so hochwertigen Text, der das Weiterkommen in das Finale verdient. 'Drainage' ist vom Schreibstil - auch wenn ich, durchaus als Freund von Schachtelsätzen in wissenschaftlichen Aufsätzen, die Satzlänge für eine FF zuweilen etwas unpassend fand - eine andere Welt. Inhaltlich bietet er ebenfalls mehr an, für mich gibt es keine zwei Meinungen diesbezüglich. Authentizität kann man sicherlich auch andersrum bewerten, wobei es mir schwer fällt, einem deutlich abfallenden Text nur aufgrund der Tatsache, dass er wenig ausprobiert und wenig Reize setzt, Stimmen dafür zu geben, selbst wenn es der reinen Beschreibung der Kategorie - die aber ohnehin für den Wähler unglücklich gesetzt ist, wenn sie ohne Kontext bewertet werden soll - nach durchaus zutreffend ist.

    Es wäre doch extrem merkwürdig, sollte es hier keinen eindeutigen Sieger geben und das scheint wohl nicht der Fall zu sein, im Gegenteil. Man möge es mir verzeihen, dass ich hier recht deutlich Stellung beziehe, aber das derzeitige Ergebnis ist für mich sehr überraschend und spiegelt den großen Unterschied so gar nicht wider.
  • Zoot schrieb:

    Der Beitrag wird gelöscht, sobald jemand eine Kritik verfasst. Und dann verliere ich meine gerade eben dazugewonnene dritte silberne Münze. Na, wer will mir eins reinwürgen? xD
    Haha, du Loser hast dann nur noch zwei Münzen, wenn ich meinen Kritiktext absende. ~ ILWP, Einsilbersternemünzebesitzer

    ZootHehe, # 2! Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ein gelöschter Beitrag immer noch Kopfgeld bringt, bis der Papierkorb gelehrt wird. Mein Fehler :P


    GBUnd selbst mit Zweien immer noch eine Münze mehr wie du :rolleyes:


    So, dann will ich mich jetzt endlich Mal durchringen auch eine Kritik zu verfassen.

    Berichterstattung
    Der erste Abschnitt des Textes ist wirklich gut gelungen und lädt ein, die Geschichte weiterzulesen wobei der zweite Teil eher enttäuschend wirkt, worauf ich gleich eingehe. Durch die Umschreibung der Charaktere (und die Nicht-nennung der Namen) wird nicht nur Interesse geweckt, sondern auch der Leser ein wenig zum Denken angeregt. Zu bemängeln wäre lediglich der Denkfehler mit dem Marinesymbol, was schon kilam ansprach.

    Der zweite Teil ist eher lust- und einfallslos geschrieben worden. Ein kurzes Geplänkel zwischen Ruffy und Aokiji - ein langweiler 08/15 Tag im Leben des "Sonnenbrillenträgers". Während Marinekäptn Ruffy noch Strohhut Ruffy gleicht, ist Admiral Ao kiji dem Kuzan aus dem Manga eher unähnlich. Er reagiert meist genervt, was ich ziemlich unpassend finde. da der Mensch mit der Eiskraft meist gelassen handelt und selten aus der Ruhe zu bringen ist, selbst wenn es Mal brenzlig wird.
    Auch fehlen die Träume und Ziele aus der Aufgabenstellung. Gerade dafür wäre noch Platz gewesen. Ein Ruffy, der sagen würde "Eines Tages möchte ich genau wie du ein Admiral sein", hätte doch wirklich gut ins Geschehen gepasst. Wenigstens wurde das Ideal übernommen, dass Ruffy seiner Gerechtigkeit dient.

    Der Text ist zwar langweilig, lässt sich aber relativ gut lesen. Dem Autor scheint das Thema wohl nicht ganz so gelegen zu sein.

    Drainage
    Zu Beginn finde ich etwas, dass mich persönlich stört. "Verzweifelt starrte der siebenjährige Ruffy mit von Tränen und umherspritzendem Wasser benetzten Augen" - schon wieder benetzte Augen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass dieses "benetzen" zu häufig im Turnier genutzt wird. Können Leute nicht einfach Mal nur weinen? Das klingt doch auch gut ohne gleich die Stimmung zu vermiesen.
    Ansonsten ist der Beginn dieses Textes im Vergleich mit dem ersten etwas schlechter, aber wirklich nur etwas. Gerettet hat den ersten Teil für mich die Anspielung an den Manga (Original: "Aber Shanks... dein Arm" Text 2: " Aber Kuzan ... deine Fahrradbremse") Fand ich wirklich sehr amüsant und auch gut gelungen (ebenfalls der fortführende Satz).

    Der Mittelteil schwankt zwischen gut und nicht so gut. Einerseits gibt es tolle Anspielung, die wirklich sehr amüsant sind ( skrupellose Supernovae, darunter der Pirat Lysop; Ruffy ruft nach seinem Gegner; Schlafmaske statt Strohhut - naheliegender als Sonnenbrille etc.). Andererseits gab es auch unglückliche Formulierung:
    "in allen Spektralfarben leuchtenden Seifenblasen glucksend begrüßt wurde" Statt Spektralfarben hätte man auch bloß Farben schreiben können und glucksend finde irgendwie unpassend (muss da gleich an Goofy denken).

    "Mit zu einem Lächeln angezogenen Mundwinkeln" - <> hätte genügt.

    Soviel erst Mal dazu.
    Das Ende des Textes find ich sehr schlecht gemacht. Gerade wird wunderschön Spannung aufgebaut und der Gegner hat einen wunden Punkt beim Protagonisten getroffen, als die Teleschnecke alles zerstört und der Anruf sowie die Reaktion darauf der Geschichte die passende Rundung nimmt. Besser wäre es gewesen gerade jetzt auf die Träume und Ziele Ruffys einzugehen. Etwa so: "Wütend sagte Ruffy: << Die Schlafmaske hab ich vom roten Shanks blauen Fasan bekommen. Er hat sie mir gegeben und gesagt, dass ich ihm sie eines Tages zurückgeben soll, wenn ich einer erfolgreicher Admiral geworden bin">> Das hätte Ruffys Motivation umso deutlicher gemacht, weshalb er die Schlafmaske zurück will. Danach hätte der Kampf in seine Endphase kommen können mit einem endgültigen Finalschlag. Dann hätte entweder einer das Schlachtfeld als Sieger verlassen oder der Ausgang offen bleiben können. So aber steht ein großes Fragezeichen im Gesicht und man versteht nicht, wie es jetzt weiter gehen soll und warum Ruffy seinen Gegner so einfach davon kommen lässt.

    An sich war der Text ganz gut zu lesen und bot mehr Erlebnis.

    Fazit:
    Beiden Texten fehlt die Erklärung oder Beschreibung der Träume und Ziele, was ich doch sehr schade finde. Im Vergleich zu den Texten in Runde zwei, fand ich diese hier auch nicht so wirklich gelungen, da mir hier das gewisse Etwas fehlte. Das Potential wurde nicht so genutzt. Wie dem auch sei, einer der beiden Autoren wird es in die nächste Runde schaffen. Und ich hoffe für ihn, dass er all seine Energie in den Final-Text stecken wird, damit wir ein denkwürdiges Finale haben. ;)

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  • Mal abgesehen davon, dass man anhand eines zustimmenden Users und fehlenden Kritikers schon erahnen kann, wem eines dieser Texte gehört, was primär auch daran liegt, dass jener User über einen angenehmen und herausragenden Schreibstil verfügt, werde ich so tun, als kenne ich den Autor nicht und versuche mich an meine erste Kritik des FFTs.

    Text 1: "Berichterstattung":

    Aufgrund der Tatsache, dass dieser Text so kurz ist, kann man getrost annehmen, dass er von mehr Usern durchgelesen wurde und wahrscheinlich deswegen im Moment vorne liegt, obwohl alle Kritiker eher für den 2. Text waren. Was im Feedback-Bereich damals kritisiert wurde, nämlich dass man an der Wörtergrenze etwas großzügiger sein soll, ist womöglich in dieser Runde ein Pluspunkt für den ersten Text.

    Nun aber wirklich zum Text:
    Am Anfang einer Geschichte ist es immer gut, sofort zu wissen, wer der Protagonist ist und wie die Grundsituation aussieht. Letzteres wurde kurz und bündig dem Leser nähergebracht - sogar schon im ersten Satz. Die Frage um den Protagonisten hingegen ist etwas verwirrend, da wir immer nur Personalpronomina vorgesetzt bekommen. Es wäre sicherlich nicht schade, wenn wir schon im ersten Satz einen Namen gehört hätten. Immerhin ist diese Geschichte keine Sequenz. Würde uns nicht zeitgleich eine andere Person vorgestellt werden, hätte man dies machen können, jedoch könnte es in diesem Fall auch für Verwirrung sorgen.

    Mir gefällt es, wie der Autor den Retter darstellt. Diese Darstellung bzw. die Art der Rettung erfüllt den Zweck, den Protagonisten im weiteren Verlauf zu bestimmen. Der Protagonist sieht nämlich zu ihm hinauf. Die Symbolik dazu wurde im ersten Abschnitt gut rübergebracht.
    Leider fehlen einige Kommata und auch einige Wörter waren nicht gut gewählt worden, da es den Lesefluss etwas gestört hat. Bsp.: „Es ist gefährlich hier zu schwimmen, Kleiner“, ertönte eine Stimme und nun wurde der Junge von zwei kräftigen Armen aus dem Wasser gezogen und auf die Eisplatte gestellt."
    Ich finde auch, dass der Zeitsprung etwas verfrüht eingetreten ist. Ich hätte mir noch eine Art Motivationsspruch oder Ähnliches gewünscht, da das einzige, das der Protagonist hier will, nur das Möwensymbol zu sein scheint.
    Die Charakterzüge von Ruffy sind auch gut gewählt worden, was man auch gut in seinem "Bericht" sieht. Dass er sie demnach freilässt, nachdem sie ihm etwas zum Essen gegeben haben, finde ich sehr authentisch. Auch die Charakterzüge von Aokiji sind glaubhaft, obwohl ich mich frage, wieso er überhaupt in Ruffys Bericht schaut, wenn er sich sowieso schon im Klaren ist, was er für einen Müll verfasst^^
    Teilweise wurden Genitive falsch verwendet und Wörter, ähnlich wie beim ersten Beispiel, zu Ungunsten des Leseflusses verwendet "[...] antwortete der Sonnenbrillenträger nur"; "Kuzan hörte die Tür ins Schloss fallen und lächelte dann." Kursierte Wörte hätte man weglassen können.

    Text 2: Drainage:


    Das erste, was mir nach der Kritik zu Text 1 auffällt, ist die sofortige Vorstellung des Protagonisten. Ich weiß direkt, dass dieser Ruffy heißt, 7 Jahre alt ist und sich gegenwärtig im Meer befindet. Hier schonmal ein erster Vergleich zwischen den beiden Texten. Der erste Pluspunkt geht somit an Text 2.

    Welch eine unglaubliche Schreibweise! Hier werden Attribute und Metaphern werdet und machen sogar den ersten Abschnitt zu einem wahren Feuerwerk an stillistischen Mitteln.
    Noch bevor ich anfing zu glauben, es würde sich hier um eine ernste und traurige Geschichte handeln, las ich den Teil mit der Fahrradbremse - unerwartet, aber dennoch ganz lustig. An Witz mangelt es aber generell nicht, da es sich durch den gesamten Text zieht - von Supernova Lysop bis hin zu Laws verschwitzter Unterwäsche.
    Ich finde es gut, dass keine detaillierte Kampfszene folgte, da diese in geschriebener Form, und vor allem dann, wenn man nur noch ein paar Wörter übrig hat, nicht selten schlecht ausfällt. Eine Art Mittelweg wurde gewählt und als Gesamtes gut gelöst.
    Mehr brauch ich auch wirklich nicht zu diesem Text schreiben, da er in meinen Augen ganz klar der bessere war.
    Text 2 punktete in vielen Bereichen und es boten sich durch die ähnlichen Inhalte gute Vergleichsmöglichkeiten. Natürlich war auch Text 1 gut, aber mir hat Text 2 persönlich besser gefallen. Insgesamt auf jeden Fall 2 sehr gute Texte!

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  • Also. Erst einmal läuft hier doch etwas völlig falsch, wenn der erste Text in zwei Kategorien führt, in einer davon sogar mit hohem Abstand. Auch wenn den meisten Leuten mittlerweile klar sein sollte, welcher Text von wem stammt, darf das doch kein Grund für solch ein Resultat sein. Hier in diesem Duell geht es immerhin Finaleinzug und diesen hat nicht etwa der weniger nervige Kandidat, sondern nun mal der bessere Autor verdient. Und ich glaube kaum, dass sich jemand etwas vormachen kann. Dass der 2. Text bei Weitem besser ist, liegt doch auf der Hand, und das ist nicht einfach mal "meine Meinung"; bezogen auf die Kriterien sollte dies deutlich nachvollziehbar sein und auch einen persönlichen Bewertungsspielraum ausschließen. Einer der Autoren mag menschlich polarisieren, aber dies sollte kein Grund sein ihn unwürdig abtreten zu lassen, wenn das so weitergeht. Ich versuche das mal darzustellen.

    Berichterstattung

    Vorneweg, ich finde es schon nicht sehr halbfinalwürdig einen so kurzen Text abzugeben. Möglich, dass die Zeit knapp wurde, macht es auch nicht besser, aber die Tatsache, dass der Text schon vorbei war bevor irgendwas von Bedeutung geschehen ist, wirkt sich schon um einiges bei der Punktvergabe aus. Und genau das ist auch schon das Problem. Während ich im Titel "Berichterstattung" lese und mir denke, dass es eine witzige Interaktion zwischen einem ranghohen Marineoffizier und Ruffy geben wird, bekomme ich viel nichtssagenden Dialog auf wenig Fläche. Der Humor mag ja Geschmackssache sein, aber meines Erachtens nach wirkt er erzwungen. Es kann für manche Leute witzig sein, wenn Aokiji auf Ruffys Kinderspielchen wütend wird, aber ich finde Aokiji einfach total unpassend in der Erzieherrolle. Und wenn sich der Autor dann komplett darauf konzentriert, wirkt sich das auch bei nur zwei Charakteren schon recht negativ auf die Authentizität des Textes aus.

    Auch gefällt mir die Einführung von Ruffy nicht so sehr, was immerhin etwa ein Drittel des Textes einnimmt, bevor er namentlich erwähnt wird, obwohl der Leser sowieso im Klaren ist, dass es sich um Ruffy handelt. Was danach folgt, ist fast nur noch wörtliche Rede, was auch recht schwer zu bewerten ist. Es mag sein, dass es einfacher zu lesen bzw. leichter nachzuvollziehen ist, was auch nicht anders zu erwarten ist in einem Text der zur Hälfte aus einem Dialog besteht. Nicht falsch verstehen, in Maßen und Abständen kann wörtliche Rede vollkommen in Ordnung sein, aber so spiegelt es nicht das sprachliche Talent des Autors wider. Ich sehe bei der Bewertung vom Schreibstil gerne mal von Dialog ab, da dies im Grunde viel einfacher zu schreiben ist und mir als jemand, der schöne, in Bildern ausgedrückte und komplexere Sprache wertschätzt, daher eher im Weg steht. Was dabei rauskommt, wenn ich dies auf diesen Text anwende, kann sich jeder denken.
    Doch damit ist auch noch kein Ende in Sicht, denn das was übrig bleibt spricht mich auch nicht ansatzweise an. Der Angriff des Seekönig im ersten Drittel wirkt einfach Plump und langweilig beschrieben, was vor allem am Satzbau liegt. Relativsätze lassen die Sätze allgemein eher nur künstlich verlängert wirken und auch sonst finde ich die von mir angesprochenen Elemente, die ich schätze nicht, sondern eine nicht sehr feinfühlige Beschreibung der Handlung. Nicht gerade etwas, was man im Halbfinale lesen möchte. Und was hat ein Text, in welchem weder Syntax noch Morphologie anspricht? Jedenfalls keine Punkt in der Kategorie Schreibstil.

    Drainage

    Interessante Titelwahl, doch eher wenig sagend, wenn man den Titel nicht googlet. Aber immerhin steckt "Rain" drin, von daher muss es ja einen Pluspunkt geben. Das erste was an diesem Text auffällt ist, dass es vom Konzept her stark dem Ersten ähnelt. Doch alles, was ich dem ersten Autor angekreidet habe, wird hier richtig umgesetzt. Sprachlich ein sehr schön geschriebener Text, der meinen Geschmack genau trifft und auch sonst wirkt der Text in allen Kategorien dem Ersten überlegen. Aber alles mal der Reihenfolge nach.

    Der Anfang gibt deutlich mehr her, als der erste Text. Während erst in einem eher ernsten Stil, die hoffnungslose Lage von Ruffy, der auch direkt bei Namen genannt wird, in sehr ansehnlicher Form beschrieben wird ("Gischt schäumte um ihn herum, mannshohe Wellen drohten, ihn unter ihren Wogen zu ertränken, und die näherkommenden, fingerlangen Zähne des Stinkfischs schienen Ruffys Lebensspanne mit jedem weiteren Meter rasant zu verkürzen."), folgt mit einer witzigen Pointe die nächste große Stärke des Textes, der Humor. Dass dieser auch zum Teil von OP Abstand nimmt, wird nach dem erwähnen von "The Cure" deutlich, jedoch sollte sich jeder dem satirischen Stil im Klaren sein. Es ist nun mal ein völlig anderes Element so etwas in einem parodistischen Text einzubinden, als in einem ernsten Text beispielsweise die Redline mit dem Himalaya zu vergleichen. Im Vergleich zu "Berichterstattung" brachte mich dieser Text nun einmal, unter anderem durch The Cure und der kaputten Trommelbremse, zum lachen und das macht für mich einen entscheidenden Unterschied in der Kategorie Umsetzung. Da beide Autoren sich für das gleiche Konzept entschieden haben, begründet die Umsetzung des Humors, der in beiden Texten eben eine wichtige Rolle einnimmt, den Punkt in der jeweiligen Kategorie.

    Was die Authentizität angeht, wundert es mich doch recht stark, dass dieser Text dem Ersten deutlich unterliegt. Einerseits prahlt "Berichterstattung" mit einem typischen Ruffy, andererseits tut dies auch "Drainage", nur mit dem Unterschied, dass Ruffy hier auch so handelt und dass Aokiji schon eher in seine Rolle passt. Auch den Schlagabtausch mit Law, könnte ich mir trotz der Situationskomik bzw. sogar genau deshalb, so im Manga vorstellen. Die Unvorhersehbarkeit und die Umstände, wie es zu einer derart absurden Situation kommt, stimmen meiner Ansicht nach mit der Unberechenbarkeit, die Oda wöchentlich bietet, überein. Dass der Text zusätzlich humoristisch überspitzt ist und auch hier weder Lysop noch ein Glastisch fehlt, macht auch deutlich, dass der Autor selbst authentisch rüberkommt und seinem Stil treu bleibt. Damit bietet dieser Text neben hochwertiger und meinen Wünschen entsprechender Stilistik, hervoragende Umsetzung durch den Humor und auch eine kreative Handlung, die das ganze ungekünstelt aussehen lässt. Im Gegensatz zum ersten Text ist "Drainage" daher nicht nur halbfinal-, sondern auch finalwürdig.

    Punktevergabe: Es ist erstaunlich, wie ähnlich die beiden Texte aufgebaut sind, aber wohlmöglich liegt dies daran, dass das Thema nicht sehr viel mehr zulässt. Shanks war eben derjenige, der Ruffy dazu überzeugte Pirat zu werden, also muss da ein Ersatz her und Aokiji passt wirklich am hervorragendsten in diese Rolle. Dennoch unterscheiden sich die Texte enorm im Humor, auf den Beide viel Wert gelegt haben. Während dieser in "Berichterstattung" eher Plump wirkt, überzeugt "Drainage" in erster Linie durch starke Pointen, schafft dies auch locker mit deutlich weniger wörtlicher Rede und konzentriert sich daher auf ein sprachliches Konzept, welches mich überzeugen kann. Da musste ich nicht zweimal überlegen, bevor ich alle Stimmen an "Drainage" gab. Die einzige Streitfrage, die tatsächlich bestehen bleibt, ist wohl die der Sonnenbrille oder der Schlafmaske. Persönlich halte ich eine Schlafmaske als Markenzeichen doch etwas kreativer, da Sonnenbrillen kaum noch markant sind.
  • Berichterstattung:
    Ich werde gleich zu Beginn das Offensichtliche noch einmal anmerken: Der Text ist recht kurz. Und zwar nicht "In der Kürze liegt die Würze"-kurz, sondern in dem Sinne, dass imo bereits in dem ersten Abschnitt viel mehr Potenzial gesteckt hätte. Zunächst finde ich es interessant, dass der Text mitten im Geschehen einsetzt. Allerdings ist es schade, dass zB das Verschlingen des Bergräubers nur in einem Nebensatz erwähnt wird. Hätte man dies noch genauer beschrieben, hätte der Stinkfisch noch bedrohlicher und die Situation insgesamt gefährlicher gewirkt. Auch, dass das Raubtier auf seine Beute zuschwamm und schließlich eingefroren wurde, wird in einem Satz abgehandelt. Da hätte man noch etwas Rhetorik mit einbringen können.

    -einige Jahre später-

    das ist Geschmackssache, aber solche Einschübe wirken in meinen Augen etwas unelegant, wirkt irgendwo comichaft.

    „Es heißt jetzt Admiral Aokiji. Aber das wirst du vermutlich sowieso nie lernen“, meinte Aokiji,

    darüber stolperte ich auch unnötigerweise.

    Ein Accessoire des Vorbilds weiterhin zu benutzen halte ich für eine gute Idee, hätte seine Wirkung aber auch erzielt, wenn man den Beinamen "Sonnenbrille" nicht dreimal erwähnt.

    Und wo wir bei Banalitäten sind, die gegenwärtige Situation erschließt sich mir kaum. Kuzan und Ruffy treffen sich also im Büro, es wird umrissen, was aus Ruffy geworden ist, gut und schön. Und dass er sich dabei garnicht mal so gut schlägt widerspricht seiner aktuellen Rolle als Pirat, was darauf hinweisen könnte, dass er nicht für die Marine bestimmt ist, das ist ganz interessant. Aber anstatt weiter auf seine Rolle und Bestimmung einzugehen, wird auf gekünstelten Humor gesetzt welcher aus der Doofheit Ruffys basiert. Ein recht unkreatives Konzept, was abgegriffen herüberkommt. Dass Ruffy "so blöd ist wie im Original" ist dabei nicht das Problem, es erschließt sich mir nur nicht. Im Flashback wirkt Kuzan autoritär, und man sollte meinen, dass Ruffy von seiner Rettung beeindruckt gewesen sein muss. In der Gegenwart scheint er sich aber nicht besonders zu kümmern und stattdessen, salopp gesagt, alles auf die leichte Schulter zu nehmen. Wie gesagt, kann das auch einfach heißen, dass er nicht in die Marine gehört, aber dies wird wiederum auch nicht spezifisch behandelt, noch ist eine ernsthafte Art der Enttäuschung von Kuzans Seite geschildert. Letztendlich wirkt das alles nicht vollständig, bzw vollständig durchdacht der konstruiert. Es ist so wie es ist, aber man weiß nicht, warum. Ruffy muss an seine Motivation erinnert werden, aber ist zweifellos weiterhin eine große Hilfe ...?
    An dieser Stelle verweise ich gern auf blink, welcher sich besonders bemüht hat, dieses Szenario als realistisch gelten zu lassen.

    Drainage:
    Ein längerer Text als "Berichterstattung" der die Wortgrenze zu seinen Gunsten ausnutzt, ohne gestelzt zu wirken. Eine vielschichtige FF, welche es schafft, eine neue Inspiration für Ruffy zu begründen, einen Konflikt zu behandeln und die beschriebene Inspiration mit Kuzans Ausstieg aus der Marine sogar anzuzweifeln. Dadurch entsteht eine abgerundete Handlung, welche durch kleine Schmunzler vielleicht unterbrochen, vielleicht positiv unterstützt wird, aber definitiv Sinn macht und, auch wenn es irgendwie absurd klingt, aktuell ist. Ich finde es gut, dass Ruffy sich in dieser Version anders entwickelt hat, als im Original. In meinen Augen sind beide Möglichkeiten gegeben, ob Ruffy nun "in character" bleibt, oder seriöser wird. Er ist in Text 2 aber definitiv besser entwickelt, denn seine Definition der Gerechtigkeit hat er eindeutig von seinem Vorbild übernommen. Das Ende hätte noch etwas eindeutiger, eleganter aufgelöst werden können, aber letztendlich ist das offene Ende sehr gelungen.

    Ich hoffe, dass meine kurzen Kritiken nicht zu abgehackt wirken, aber ich denke, dass das Meiste ohnehin schon geschrieben wurde.

    Eins noch:
    Hier wurde nun schon in einigen Antworten vermutet, dass es bei der Abstimmung nicht unvoreingenommen zugeht. Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, dass es in dieser letzten Runde nicht darum geht, wer jetzt herausfliegt, sondern wer der beiden Duellanten als letzter in das Finale einzieht.
    Rain und Raja stehen bereits im Finale, letztere hat gar schon einmal gewonnen. Ich bin der Meinung, dass diese beiden sich den Einzug ins Finale redlich verdient haben und behaupte, dass dabei keine Kontroversen entstanden sind. Ich bedanke mich an dieser Stelle bei The-Power für seine klare Stellungnahme, welche von den bisherigen Posts merkwürdigerweise die meiste Zustimmungen erhielt und schließe mich dem noch einmal an: Der erste Text dieser Runde ist, und es tut mir leid, einfach nicht sehr gut. Es sind auffällige Fehler darin, die nun einmal nicht hierher gehören. Das Potenzial der Figuren wurde nicht genutzt, der zweite Teil besteht fast nur aus Dialog, ... Ich möchte deshalb einmal ganz stupide fragen: Ist das den anderen Finalisten gegenüber würdig? Wie würde sich dieser Text gegen "Federschmuck" oder etwa "Der neue Strohhut" schlagen? Oder ist diese Abstimmung zurecht zu knapp wie die zwischen Icedragoon und Rain?
    Das 3-Finalisten-Finale ist doch eine super Sache, sorgt für Spannung und als Sieger daraus hervorzugehen ist doch etwas Besonderes - Was hat das FFT davon, wenn sich nun ganz eindeutig ein Autor darunter befindet, welcher keinen fehlerfreien Satz zustande bringt?
  • Kann die aktuelle Punkteverteilung absolut nicht nachvollziehen. Eigentlich hätte ich gedacht, dass das hier das eindeutigste Halbfinalbattle werden würde, aber tja... irgendwas scheint hier tatsächlich nicht zu stimmen.

    Berichterstattung ist viel kürzer und dennoch weist dieser Text viele Fehler auf. Dennoch musste ich hier paarmal stocken. Die Formulierungen sind hier nicht mehr als Standard. Drainage hingegen überzeugt durch einen gefestigten und eigenständigen Stil und lässt sich deutlich smoother lesen. Wie kann Text 1 da noch im Schreibstil führen? Ansonsten bekommen wir in Text 1 größtenteils nur lahme Dialoge aufgetischt, während Text 2 Ruffy auch mal in Aktion zeigt.

    Text 2 ist auch der klare Sieger in Authentizität. Er überträgt Ruffys Eigenschaften und Überzeugungen perfekt auf die Marine. Bei Text 1 kann sich der Autor hingegen scheinbar nicht entscheiden, was er möchte. Zuerst scheint Ruffy völlig begeistert von der Marine zu sein, dann nimmt er nur Befehle von Aokiji an und zum Schluss macht er doch nur das, was er möchte? Eindeutige Sache.
  • So, meine Gedanken zur letzten Finalrunde in Kurzfassung. Die Abstimmung fällt dieses Mal (meistens) nicht schwer, aber nicht, weil ein Text so schlecht wäre, sondern einfach, weil einer so gut ist.

    Schreibstil
    Im Allgemeinen positiv anzumerken ist, dass sich in beiden Texten kaum bzw. gar keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler finden lassen. Das haben beide Autoren gut gemacht!
    Der erste Text „Berichterstattung“ liefert einen soliden Schreibstil, der für eine erste Runde des Turniers bei weitem gereicht hätte. Leider finden sich ein paar Fehler in der Kommasetzung; insbesondere bei erweiterten Infinitivgruppen fehlen sie recht oft. Wortwahl und Syntax selbst sind schnörkellos, weder wagte sich der Autor an besonders hervorstechende Formulierungen noch sind sie zum Vergessen.
    „Drainage“ liefert eindeutig den besseren Schreibstil: Dem Autor gelingt eine tolle Symbiose zwischen atmosphärischen und auf die Handlung fokussierten Abschnitten, ohne in einem der beiden das schreiberische Niveau absinken zu lassen. Einzig die Formulierung „…ehe er jederzeit…“ gefiel mir wenig. Wenn er zu jedem Zeitpunkt, also jederzeit, unkontrolliert explodieren konnte, dann macht die zeitliche Einschränkung „ehe“ in meinen Augen nur beschränkt Sinn. Das ist allerdings sehr speziell und trübt den Schreibstil insgesamt gesehen auf keinen Fall.

    Authentizität
    Die Authentizität ist die einzige Kategorie, in der ich nicht zu 100% von einem Text überzeugt bin. Während „Berichterstattung“ sich auf die uns bekannte OP-Welt fokussiert und die bekannten Gegebenheiten kaum überschreitet, bringt der zweite Text komische Elemente in den Text, die für die Authentizität nicht gerade förderlich sind in meinen Augen.

    Umsetzung
    Hier finde ich es schade, dass der erste Text die Wortgrenze nicht ausnutzt. Klar, es gibt keine Wortuntergrenze, aber mit ein oder zwei zusätzlichen Absätzen hätte man noch so viel mehr aus dem Text rausholen können, oder man hätte die noch möglichen Wörter in Dinge wie Atmosphäre o.Ä. investieren können, was auch dem Schreibstil zugutegekommen wäre. Die Umsetzung des zweiten Textes finde ich einfach nur gelungen; wenn ich etwas Spezielles als Beispiel zitieren müsste, müsste ich wahrscheinlich 80% des Textes oder mehr auflisten; also lass ich es gleich. Der Autor weiß ohnehin selbst, welche Passagen und Formulierungen ihm im Besonderen gelungen sind.

    Punktevergabe und Resümee (Pfui, die deutsche Schreibweise von résumé ist potthässlich >.<)
    Beim Schreibstil und der Umsetzung ein klarer Fall für „Drainage“. Da ich bei der Authentizität mit mir selbst auf keinen grünen Zweig komme, lasse ich die Kategorie offen. Das Niveau der Runde war sehr hoch, was auch der Grund ist, warum der "nur" solide, erste Text von mir keine Punkte erhalten hat. Ich würde „Berichterstattung“ in die Kategorie „Sicherheitstext“ einstufen. So ein Sicherheitstext lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, erfüllt die Anforderungen, ohne wirkliche Fehler zu machen. In der ersten Runde ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass ein solcher durch geht, in der zweiten Runde ist es wohl von der Gruppenkonstellation und den Konkurrenztexten abhängig. Wenn allerdings spätestens in der dritten Runde das Niveau der Konkurrenz konstant hoch ist, reicht ein solcher im fortgeschrittenen Tournierverlauf einfach nicht mehr aus; ein gewisses Risiko sollte man eingehen, um zumindest in einer (oder möglichst allen) Kategorien hervorzustechen. Ob sich das Risiko lohnt und ob es aufgeht oder nicht, kann man eh nur im Nachhinein feststellen, aber ohne ein solches kann man kaum mehr bestehen.

    Tja, damit ist die Duellrunde auch schon zu Ende. Die Texte waren wirklich alle geschlossen gut, sehr gut gemacht =) Ich wünsche damit allen Teilnehmenden viel Erfolg und Inspiration für das Finale!
  • Wollt ihr

    "Wollt ihr denn nicht Voten gehen,

    den Autoren eure Stimme geben,

    oder wollt ihr
    Ponys Zorn erwecken,

    wollt ihr denn nicht Voten gehen!"

    *

    "Kommt geht wählen, kommt geht wählen ihr süßen N00bkinder, Voteluder

    Kommt geht wählen, kommt geht wählen ihr kleinen N00bkinder, Voteluder

    Kommt geht wählen, kommt geht wählen ihr smarten N00bkinder, Voteluder

    Eure Votes machen die Usernamen der Sieger bunter!"

    (
    Alligatoah - "Willst du")





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  • So, dann schreibe ich doch auch mal eine kurze Kritik zu den beiden Texten.

    Vorneweg: Ich weiß nicht, was die meisten selbsternanten "Kritiker" hier so dermaßen gegen Text 1 haben und im gleichen Atemzug Text 2 sowas von in den Himmel loben und gleich Verschwörungstheorien aufstellen weil zeitweise Text 1 vorne lag ... ich finde beide Autoren haben hier, beide auf ihre jeweils eigene Art und Weise, einen guten Job gemacht! Ich bin wohl einer der wenigen, die noch nicht wissen, welcher Autor hinter welchem Text steckt ( hab das ganze Turnier hier nur sporadisch verfolgt) und gehe deswegen auch ganz unbefangen an die beiden Texte ran. Doch genug der Vorrede, jetzt gehts zu den Einzeltext-Kritiken.

    Berichterstattung:
    + kurz, aber prägnant, sowohl in der Sprache, als auch im Inhalt
    + kein sinnloses Zeilenfüllen durch Kampfbeschreibungen
    + einige witzige Elemente ( Sonnenbrille, der Bericht als solcher, lässt Piratenbande entkommen, weil er von ihnen was zum Essen bekommen hat, etc.) wurden schön eingebaut und brachten mich zum Schmunzeln

    Insgesamt eine runde Angelegenheit. Ich persönnlich bin mit der Länge des Textes zufrieden und brauche jetzt nicht unbedingt noch mehr Inhalt, wie einige hier bemängeln. Klar, hätte man machen können, aber so passt es m.M.n. auch!

    Drainage:
    + blumige Wortwahl
    - stellenweise zu blumige Wortwahl! Sorry, aber für meinen Geschmack war das einfach stellenweise schon wieder zu viel des guten. Ich hatte das Gefühl, als würde der Autor des Textes mit einem "Adjektiv-Würfel" vor seinem Text sitzen und einfach mal vor jedem zweiten Substantiv eines davon einfügen, auch wenn der Lesefluss dadurch gestört wird. Ist vermutlich Geschmacksache, aber mir hat es einfach nicht gefallen!
    + einige witzige Stellen ( Trommelbremse -> ich hab mich weggeschmissen vor Lachen :D )

    +/- Der Titel: Ich weiß ja nicht, ob es nur mir so geht, aber was bitte schön hat eine Drainage mit diesem Text zu tun? Ich verstehs einfach nicht und wäre über aufklärende Worte mehr als dankbar!

    Punktevergabe:

    Schreibstil: Berichterstattung
    Authentizität: Berichterstattung
    Umsetzung: Berichterstattung

    kurz zur Begründung (Schreibstil): Klar ist Text 2 deutlich blumiger und wortreicher formuliert und ausgestaltet als Text 1, aber genau das hat mich in diesem Fall gewaltig gestört. Quantität ist nun mal nicht immer auch gleich Qualität. Ich bin bei Text 2 einfach zu häufig im Lesefluss hängen geblieben, weil zum x-ten Mal ein Adjektiv in den Satz reingequetscht wurde ... aber wie schon gesagt, ist mein persönlicher Geschmack. Der Mehrzahl der Leute scheints ja super zu gefallen.