True Detective

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    • True Detective



      True Detective

      Kennt man das hier? True Detective ist die neue Krimiserie (vllt. sogar die erste?) von HBO. Läuft seit Anfang Januar und ist gerade bei Folge 4. 8 Folgen sind insgesamt für die erste Staffel, die einen einzigen, dreckigen Mordfall in Louisiana beleuchten, geplant. Aber erstmal kurz zum Inhalt.

      Inhalt:

      Marty (Woody Harrelson) und Rust (Matthew McConaughey) sind seit 3 Monaten Partner bei der State Police und werden zu ihrem ersten richtigen Mordfall gerufen. Auf brutalste Weise wurde die junge Dora Lange mit Drogen zugepumpt, vergewaltigt, getötet und danach in einer Art satanistischem Kunstwerk im Wald zur Schau gestellt. Schnell ist den beiden Ermittlern klar, dass hier ein professioneller Serientäter am Werk war, doch viele Spuren führen ins Leere. Während Marty & Rust immer tiefer das Leben von Dora eintauchen, tut dies der Zuschauer bei den beiden Detectives. Marty, eigentlich glücklicher Ehemann und Vater zweier Kinder ist der typische Standard-Dude, auf den ersten Blick unscheinbar, auf den zweiten zerfressen von Heuchelei. Rust ist der stille Antiheld, sozial abgeschottet, Alkoholiker, drogenabhängig und mit einer kritisch-philosophischen Sicht auf die Welt. Während er den Mensch und die Welt grundsätzlich in Frage stellt, leistet er auf der Arbeit außergewöhnliches, findet Hinweise und macht sich unbeliebt durch seine arrogante Art.

      Die Serie spielt als Rückblende in 1995 und wird immer wieder mit Szenen aus der Gegenwart ergänzt. Dort sind Rust und Marty selbst in Einzelverhören auf der Polizeistation, weil der Mörder noch immer nicht gefasst ist. Und anscheinend verbergen beide, die seit 10 Jahren nicht gesprochen haben, ein dunkles Geheimnis.

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      So viel dazu. Ich empfehle wirklich jedem, der auf anspruchsvolle Serien steht, hier mal reinzuschauen. McConaughey liefert hier die Leistung seines Lebens ab, jede Szene fast einen Preis wert und auch Woody glänzt tadellos. Diese Serie lässt sich Zeit, die unfassbar spannende Geschichte zu erzählen, das Tempo am Anfang ist langsam, aber Qualität in jeder Sekunde. Wenn Rust seine nihilistische Sicht auf die Welt erklärt, geht jedem Fan von Tiefsinn das Herz auf. Die erste Folge schließt schon mit einem extrem spannende Cliffhanger, von vorne bis hinten zeigt diese Serie die dreckige, kriminelle Wahrheit in einem amerikansichen Vorort. Mit einer imdb Wertung von 9,4 reiht sich die Serie damit auf Platz 3 (nach BrBa und GoT) der besten aktuellen Serien ein. Neben der schauspielerischen Leistung überzeugt True Detective auch durch seine wunderbar choreographierten und inszenierten Szenen, die einen sofort tiefer in die Dunkelheit ziehen. Die beiden Detectives ermitteln im trostlosen Louisiana mitten im Nirgendwo ("might as well be living on the fucking moon"), wo die eher konservativ geprägte Bevölkerung und Polizei von der Brutalität des Verbrechens erschüttert ist. Für Hart scheint das der erste "verstörende" Fall zu sein, der sein glückliches Weltbild ins Wanken bringt, während der Fall für Cohle nur eine Bestätigung für die Grausamkeit der menschlichen Natur darstellt. Lohnenswert!

      "I think human consciousness is a tragic misstep in evolution. We became too self aware, nature created an aspect of nature separate from itself. We are creatures that should not exist by natural law. We are things that labor under the illusion of having a self, a secretion of sensory, experience, and feeling, programmed with total assurance that we are each somebody, when in fact everybody is nobody.” - Rust Cohle.


      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Morlorx ()

    • Damit der Thread mal nicht gleich verstaubt, will ich mal was zu dieser grandiosen Serie schreiben. Du solltest aber vielleicht noch im Startpost erwähnen, dass leider leider nur diese Staffel mit Matthew McConaughey und Woody Harrelson laufen wird. Bei True Detective handelt es sich nämlich scheinbar um eine Anthology Series. Soll heißen, es wird wohl mehr Staffeln von True Detective geben, aber mit anderen Schauspielern. Ob es sich dabei dann immernoch um denselben Mordfall oder um einen anderen drehen wird weiß ich aber grad nicht.
      Aufjedenfall zur Serie selbst, kann ich nur sagen, dass sie wiedermal beweist warum HBO einfach mein Lieblingssender ist. Die Leute dort wissen einfach wie man Serien fernab vom Standart produziert und mal ehrlich, wieviele Krimiserien gibt es? Ich denke es ist bei weitem das am meisten ausgelutschte Genre, allerdings auch dass mit den meisten Möglichkeiten muss man fairerweise dazu sagen. Ich mag aber diesen dreckigen leicht von Sieben angehauchten Stil und die beiden Hauptdarsteller machen einfach einen grandiosen Job. Allen voran natürlich Matthew McC, der aktuell wohl eine Revolution seiner bisherigen Leistungen anstrebt mit dieser Serie und Dallas Buyers Club, dürfte er seine Reputation um einiges gepusht haben.
      Ich muss aber auch ehrlicherweise sagen, dass ich hin und wieder doch nur Sachen aus dem Kontext verstehe, da die zwei (vorallem McC) extrem vernuscheltes Englisch sprechen, ist manchmal echt nicht leicht ihnen zu folgen vorallem wenn McC einen seiner Monologe führt.
      Das Setting selbst und generell die Aufmachung der Serie weiß auch sehr zu überzeugen. Durch die ständigen Sprünge zwischen 1995 und dem Verhör 2012 kommt einiges an Spannung auf. Man weiß dadurch zwar, dass keiner der beiden scheinbar ernsthaft in Lebensgefahr kommen wird, da sie ja beide in der Zukunft noch leben, aber es hat doch was wie sie hier ihre Versionen der Geschichte erzählen. In der letzten Folge 4 sah man ja auch schon, dass sie den zwei Verhörern nicht alles erzählen, als sie die Ausrede mit der Leukemie des Vaters benutzen auch wenn allen klar ist, dass es eine Lüge war. Ich muss sagen die heftigste Szene war für mich aber am Ende der dritten Episode, wo man kurz einen Blick auf Reggie (ich denke mal er wars) erhaschen konnte wie er mit einer Gasmaske und sonst fast nackt und zutättoowiert mit einer Machete rumläuft. Dazu drückende Musik, dass war echt atmosphärisch, ich bin schon gespannt darauf wann sie dann wirklich auf ihn treffen und was dann passiert.
      Sowieso muss da noch einiges aufgeklärt werden in diesen 4 Episoden. Schließlich scheinen die zwei ja sieben Jahre zusammen gearbeitet zu haben, ich vermute mal auch an diesem Fall. Danach scheint ein Bruch stattgefunden zu haben. Echt schade, dass wir die zwei nur noch in 4 Folgen begutachten können, ich hoffe es wird sich am Ende trotzdem alles logisch zusammenfügen. Man so ein grandioses Team, da hätte ich mich gerne länger drann erfreut.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
    • Schaut diese Serie! True Detective ist eine unglaublich atmosphärische Serie, die ich auch schon seit Beginn an verfolge und diesen Thread von daher nicht außer Acht lassen kann.

      Als neue HBO-Serie mit größen wie Woody Harrelson, Matthew McConaughey und Michelle Monaghan, konnte ich mir True Detective natürlich nicht entgehen lassen, gerade weil ich ohnehin dabei war verschiedenste Crime und Thriller Serien zu sehen und diese vom Genre her einigermaßen gepasst hat. Es muss gesagt werden, dass die Serie erst ruhig beginnt. Es handelt sich hauptsächlich um eine Dramaserie, die mit ihrer frischen Erzählweise und den beiden Hauptcharakteren besticht, statt Spannung aufzubauen, also definitiv sehr anspruchsvoll und aufbauend. Das heißt, je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr Aspekte kommen hinzu, da es sich bei den Hauptcharakteren Rust und Martin um zwei Detectives der Mordkommission in Lousiana handelt, die Stück für Stück Informationen bzw. Hinweise zu einem Mordfall sammeln, um den Täter zu fangen. Der Mordfall an sich ist, zumindest im Kontext zur Story etwas Besonderes und dort nie Dagewesenes, aber für die Serie selbst nicht sehr spektakulär, sondern nur ein Mittel zum Zweck. Das Interessante ist nämlich der Weg, den Rust und Martin gehen, um diese den Mörder zu schnappen. Während Rust nämlich ein äußerst ruhiger, intelligenter, aber für andere auch ein schwieriger Mensch ist, hat man mit Martin einen typischen Detective, der zudem zu Aggressionen neigt und gerne auch mal seine Frau betrügt. Dass diese sich nicht ständig vertragen ist somit gegeben und führt zu tollen Szenen, in welchen Beide miteinander interagieren. Dennoch sind sie Partner und versuchen den Mordfall professionell anzugehen, trotz ihrer persönlichen Differenzen, was vorallem daran liegt, dass Rust es versteht, wie er mit Martin umzugehen muss.

      Die Story ist bisher einfach und überschaubar, da die beiden Detectives stets einer Spur folgen, die von einem Hinweis zum Nächsten führt, aber durch die Erzählweise des Ganzen, erscheint die Story nochmal in einer komplett anderen Perspektive. Einer der zwei Handlungsstränge spielt 17 Jahre später im Jahr 2012 und handelt davon, wie die beiden, gut gealterten, ehemaligen Polizisten jungen Detectives Einzelheiten zu jenem Mordfall erzählen. Überlebt haben sie diesen scheinbar, was aber nicht heißen soll, dass alles gut lief. Gerade in der vierten Folge, hat man während einer kraftvollen Szene feststellen dürfen, dass es die Ehe von Martin schwer getroffen hat, was sein älteres Ich jedoch nicht anmerken lies. Auch ist es interessant, dass im Handlungsstrang von 1995 alles so passiert, wie es stattgefunden hat und nicht wie Martin und Rust es erzählen. So erwähnt Rust gegenüber den jungen Detectives, dass er seinen läukemiekranken Vater besuchte als Ausrede, aber der Zuschauer sieht, was stattdessen wirklich geschehen ist. Natürlich wird die Serie auch dadurch, dass die Interaktionen zwischen den Charakteren wichtig ist, von den Schauspielern getragen, wobei Matthew McC tatsächlich einer seiner besten Rollen spielt, für die locker ein Emmy verdient wäre.

      Mich persönlich hat die Serie von Beginn an in den Bann gezogen und auch noch nicht losgelassen, was erstaunlich ist nach nur vier Folgen. Doch gerade nach der unglaublich guten vierten Folge kann ich behaupten, dass dies der bisher beste Serienauftakt war, den ich sehen durfte. Nicht umsonst besitzt die Serie nach vier Folgen schon eine Wertung von 9.4, während keine der Folgen unter 9.0 ist. Folge 4 hat sogar eine Wertung von 9.9, was dem Breaking Bad Finale entspricht und meiner Meinung nach vollkommen gerechtfertigt ist, da hier mit den letzten 10 Minuten einer der besten Szenen der einer Serie überhaupt ist, die ich jemals gesehen habe (und von daher auch Zeonom nicht verstehe, weil er das Ende von Folge 3 heftiger finden konnte ^^). Eine etwa 6 minütige, nervenzerreißende Sequenz ohne einen Schnitt(!), die so intensiv ist, dass sie einen Einbruch, Schießereien und eine Flucht zugleich enthält, soll mal so leicht getoppt werden. Vorallem erwartet man so etwas nicht, wenn man eine scheinbare Polizeistory schaut, bei der es um einen skurrilen Mord geht. Für mich bisher das Highlight dieser unglaublichen Serie.

      Somit ist True Detective sowohl von der Erzählweise der Handlung, den Charakteren, als auch filmtechnisch sehr anspruchsvoll. Die tolle Kameraführung verdient einfach einen Preis und solche Überleitungssequenzen, bei der die Kamera aus der Vogelperspektive die kilometerweite Landschaft von Louisiana umfasst, sehen einfach nur gut aus und fügen sich der krassen Atmosphäre der Serie. Zwar schade, dass es insgesamt nur 8 Folgen werden und weitere Staffeln andere Schauspieler und Stories beinhalten werden, aber wenn diese die selbe hohe Qualität behalten, ist dem nichts auszusetzen. Wie gesagt, schaut diese Serie.

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      Hier nochmal die besagte Szene. Kann man ich mir wirklich immer wieder anschauen. Spoilergefahr logischerweise.

    • Oh ja, hier haben wir ein Juwel. Es gab ja schon Ende des letzten Jahres enorme Erwartungen bezüglich True Detective und bei den beiden Hauptdarstellern McConaughey und Harrelson war zumindest mein Interesse geweckt. Aber was ich dann Mitte Januar gesehen habe, hat meine Erwartungen weit übertroffen. Inhaltlich und optisch ist das einfach Spitzenklasse und trifft insgesamt voll meinen Geschmack. Allein die Szene mit den Vögeln in der ersten Folge könnte ich mir immer wieder ansehen oder dieser geile Acid-Flashback von Cohle, der den Himmel illuminierte.

      Prinzipiell wurde von meinen Vorpostern schon viel gesagt, deshalb werde ich jetzt nur noch einige Sachen erwähnen, die ich noch als wichtig empfinde.

      Als aller erstes muss ich hier mal die Frage stellen, warum Alexandra Daddario noch nicht erwähnt wurde? Beste Nacktszene in einer TV-Serie oder allerbeste Nacktszene? xD So etwas kann man doch nicht einfach unerwähnt lassen. Zugegebenermaßen ist das wirklich nur die Kirsche auf dem Eisbecher, der diese Serie ist. Was hier einerseits schauspielerisch von den beiden Hauptakteuren geleistet wird, zieht einem teilweise die Socken aus, wobei ich nur zustimmen kann, dass McConaughey hier vielleicht die Rolle seines Lebens spielt. Hinzu kommt noch diese grandiose Grundstimmung, die durch die Kulisse von Südlouisiana entsteht. Viele Szenerien in den ersten Folgen wirken sehr trostlos, verlassen und dreckig und spiegeln auf ihre Weise sehr schön Cohles Aussagen über die Sinnlosigkeit des Lebens wieder.

      Das Zentrum der Serie ist allerdings Cohle und Hart. Auf den ersten Blick wirkte dieses Zweiergespann noch wie ein klischeehaftes Krimiteam bestehend aus Mr. Normal und Mr. Exzentriker. Doch Pizzolatto, der ja die Drehbücher für alle Folgen geschrieben hat, versteht es fantastisch, diesen Charakteren im Verlauf der Geschichte immer mehr Tiefe zu geben. Hinzu kommen dabei noch die Zeitsprünge zurück ins Jahr 2012, die uns immer noch einen weiteren Einblick geben. Besonders der Unterschied zwischen 1995 Cohle und 2012 Cohle ist ja doch eklatant und zu Beginn fragt man sich, was mit ihm passiert ist. Inzwischen kann man zumindest einige gute Vermutungen aufstellen, was geschehen ist und der anfängliche Verdacht, dass 2012 Cohle der Hauptverdächtige für die Morde ist, scheint nun mit Folge 5 endgültig bestätigt zu sein.

      Diese fünfte Folge hat ohnehin noch einmal ordentlich Bewegung in die ganze Geschichte gebracht. Wir haben das Jahr 1995 offensichtlich endgültig hinter uns gelassen, uns bis 2002 vorgekämpft und Cohle hat zudem seine Befragung beendet. Das heißt dann wohl, dass die letzten drei Folgen ein etwas anderes Format haben werden, zumindest was Cohle betrifft. Harts Befragung findet ja ein paar Tage nach der von Cohle statt, insofern bin ich überaus gespannt, wie das nächste Woche weitergeht. Bisher war der Aufbau imo doch so, dass man zumindest einen von beiden Hauptcharakteren verdächtigt hat. Inzwischen bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. Andererseits war die Abschlussszene mit Cohle im Jahr 2002 irgendwie extrem merkwürdig. Cohles Faszination dieser Zweikonstruktionen gepaart mit dem Lichtschein und der Kamera, die sich langsam entfernte, empfand ich als sehr ominös. Wiederum ein sehr gelungener Abschluss für eine Folge, wobei wahrscheinlich nichts so schnell den 6-minütigen Tracking-Shot am Ende von Folge 4 überbieten wird. Ich gehörte ja auch zu den etwa 80 Prozent, die beim ersten Mal gar nicht bemerkt hatten, dass es da sechs Minuten keinen Schnitt gab. Tja, aber wie soll man so etwas auch bemerken, wenn man wie ein Flitzebogen auf dem Rand seines Stuhls sitzt und es vor Spannung kaum aushält. Ich will gar nicht wissen, wie aufwendig das war, eine solch lange Szene vorzubereiten, die noch dazu so viel Fläche abdeckt und so viel Bewegung beinhaltet. Da kann ich nur meinen Hut vor Fukunaga ziehen. Übrigens ist das imo eine sehr gute Idee gewesen, bei solch einer Serie nur einen Regisseur für alle Folgen zu verwenden. Ist natürlich auch hilfreich, wenn dieser Regisseur verdammt gut ist.

      Ich kann True Detective jedenfalls auch nur empfehlen und blicke schon mit einer Mischung aus extremer Vorfreude und Nervosität auf die zweite Staffel. Das Konzept, jede Staffel die Hauptdarsteller zu wechseln, birgt in sich immer eine Gefahr. Allerdings traue ich es Pizzolatto nach den bisherigen Folgen durchaus zu, die Vorteile dieses Konzeptes voll auszunutzen und in der nächsten Staffel neue Schauspieler zu finden, die dann hoffentlich ähnlich grandios arbeiten wie Harrelson und McConaughey.

      Abschließen muss ich noch meine Verwunderung ausdrücken, dass noch keine das Opening der Serie erwähnt hat. In meinen Augen dürfte dieses allein schon einen Emmy für True Detective einheimsen und ist derzeit auch meine Lieblings-Titelsequenz.
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    • Ich kann mir beim besten Willen, auch nach der 5. Folge, nicht vorstellen, dass Cohle etwas mit den Morden zu tun hat. Diese Faszination seinerseits, am Ende der Episode, war für mich viel eher ein Indiz dafür, wie weit entfernt er doch von einem Täter ist. Es könnte imo wirklich nur durch eine krasse Persönlichkeitsstörung irgendwie zurechtgebogen werden, bei der nichtmal Cohle selbst weiß, was er getan hat, aber dass passt für mich alles nicht so recht. Noch weniger glaube ich natürlich, dass Hart etwas mit der Sache zu tun hat, auch wenn ich hier und da im Internet starke Tendenzen auch in seine Richtung gelesen habe. Plottechnisch wäre mir das ganze dann auch ein wenig zu schwach. So genial wie die Serie aufgebaut ist, kann ich nicht glauben, dass sie mit einem mittlerweile im Genre doch schon recht klassischen Twist beendet werden soll. Andererseits sind 3 Folgen auch nicht mehr viel um einen anderen Täter optimal aufzubauen. Ich muss sagen, bei True Detective bin ich schon etwas ratlos momentan, möchte aber nicht glauben dass einer unserer beiden Detectives etwas damit zu tun hat.
      Eher glaube ich, dass sich Cohle an den Tatorten rumtreibt, weil er immernoch auf der Spur des Täters ist, so denke ich auch wird er sich von Marty getrennt haben, da dieser denke ich nicht mit Cohles Fanatismus in Bezug auf diese Mordserie klarkam. Er wird sich daraufhin wahrscheinlich von Cohle abgewand haben.
      Die Serie wird aber, unabhängig von meiner Ratlosigkeit, konstant immer besser. Um auch nochmal auf die Szenendiskussion einzugehen, klar war die "Verfolgungsjagd" am Ende von Episode 4 ultra heftig und auch ich saß wie gebannt vor dem Bildschirm, der Grund warum mir die Szene am Ende der dritten Episode mehr in Erinnerung blieb, lag wohl einfach an der musikalischen Untermalung und der Optik generell, sowas brennt sich einfach ins Gedächtnis. Während die Sequenz am Ende der 4. Episode zwar Kameratechnisch höchstes Niveau war, aber selbst eine Situation darstellte die man schon desöfteren anderswo gesehen hat. Natürlich möchte ich damit die Szene nicht schmälern.
      In der 5. Folge wird aber alles nochmal auf ein neues Level gehoben, vorallem deshalb, weil das Pacing ganz schön anzieht. Alles verdichtet sich und wenn es so weiter geht erwarten uns noch heftige 3 Episoden. Cohle selbst wird auch immer kryptischer (wenn das überhaupt noch möglich ist), mittlerweile blabbert er ja nur noch von seiner Zeittheorie. Lustig hier wie er im Verhör erzählt wie ihm mal Jemand erzählt hat, die Zeit wäre ein Zirkel, was ja Reggie kurz vor seinem Tod zu Cohle sagte. Btw wiedermal eine richtig coole Methode gewesen, wie parallel Wahrheit und Lüge erzählt wurden. Einmal die Version der beiden Im verhör und parallel dazu, was sich wirklich abgespielt hat.
      Mit jeder Episode merke ich aufjedenfall, wie mir der Charakter Cohle fehlen wird. Sollten aber Regisseur und Drehbuchautor gleich bleiben, denke ich wird ihnen schon ähnliches in Folgestaffeln gelingen können. Je nachdem wie erfolgreich die Serie ist, was bei HBO ja nicht so das Problem sein sollte, werden wir vielleicht auch mit weiteren Hollywoodgrößen beschenkt.
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    • Da habe ich in meinem ersten Post doch glatt vergessen das Opening zu erwähnen, aber das wurde ja jetzt getan. Auch ich war davon sehr angetan, da es mich an die Arbeit von Digital Kitchen erinnert, die für ähnlich faszinierende Openings verantwortlich waren, unter Anderem Dexter, True Blood und Six Feet Under.

      Was mich momentan besonders interessiert und hier auch noch nicht erwähnt wurde, ist das Motiv des gelben Königs, der ja aus Robert W. Chambers' Werk "The King In Yellow" entnommen wurde und schon mehrfach zur Sprache kam. Bereits in der zweiten Episode wurde dieser schon erwähnt, da Dory Lange darüber in ihrem Tagebuch schrieb, aus dem Rust und Marty den Flyer zur alten Kirche haben. Bei dem Werk handelt es sich im Prinzip um eine Kurzgeschichtensammlung von Chambers, aus dem frühen Horrorgenre, was unter Anderem auch Autoren wie H.P. Lovecraft beeinflusste. Jedenfalls kommen darin sowohl der gelbe König als übernatürliche Figur und als eine Art Verkörperung des Tods, als auch der Schauplatz namens Carcosa vor. Letzteres wurde auch von Reggie Ledoux, kurz vor seiner Hinrichtung durch Marty, erwähnt.

      Während ich mir nach den ersten vier Folgen aus der Sache noch keinen Reim machen konnte, wird das Bild nach der fünften Episode doch um einiges klarer. Wir haben da als wichtigsten Aspekt einen Zeitsprung von sieben Jahren und sind somit im berüchtigten Jahr 2002 angekommen, wo ja zumindest die Beziehung zwischen Rust und Marty in den Bach gehen soll. Erst dadurch, dass der Kriminelle, der von Rust verhört wird diesen Yellow King wieder erwähnt, klingelt es bei unserem Detective, wobei mir gerade das im Gedächtnis blieb, dass er den Kriminellen speziell nach einem Namen fragte und dieser nur "Yellow King" rief. Wenn man sich da einige Fantheorien im Internet anschaut, wird man sogar etwas darüber finden, dass die Morde mit etwas Übernatürlichem in Verbindung stehen sollen (ausgehend von Theorien, die besagen, dass alles was nicht in 2012 spielt, wirklich so geschehen ist, einschließlich die Szene mit den Vögeln, die Rust 'halluziniert'). Natürlich wäre sowas doch etwas zu weit gegriffen (und möglicherweise Fehl am Platz) und ich selbst denke eher, dass es eher symbolisch gemeint ist, da das Motiv des gelben Königs auch zu Rusts Rede über die Ewigkeit und das sich wiederholende Leben passt. Zudem wäre es sehr wohl möglich, dass es im True Detective Universum eben eine Person gibt, die Yellow King genannt wird und dieser auch hinter den besagten Morden steckt.

      Da stimme ich Zeonom zu, dass es eigentlich nicht Rust Cohle selbst sein kann, der wirklich hinter den Morden steckt. Abgesehen davon, dass die jungen Detectives aus 2012 nicht mehr als die Fotos haben auf denen er zu sehen ist, scheint er eben wie gesagt nur aus seiner Faszination gegenüber dem Mörder sich auch über 2002 hinaus nicht aus dem Fall raushält. Die Frage, die ich mir da stelle ist eher, ob er wie hier bereits vermutet noch dem Täter auf der Spur ist oder, ob er diesen nicht schon 2002 gefunden hat bzw. begegnet ist. Dafür spricht für mich vorallem die Tatsache, dass Cohle mit seiner Art und Philosophie und die Kurzgeschichte um den Yellow King doch einige Parallelen aufweisen. Offen bleibt da aber auch, weshalb dieser noch nicht gefasst wurde. Ob Cohle mit ihm sympathisierte?

      Ich kann mir nach der neuesten Episode da jetzt sehr viel rein interpretieren, aber irgendwie versuche ich es auch sein zu lassen, weil ich mir gleichzeitig nichts verderben will. Was auch immer 2002 passiert ist, es wird meiner Meinung nach doch etwas Großes und vielleicht Unerwartetes dabei sein. Ich bin jedenfall mega aufgeregt, was die letzten drei Folgen betrifft; so gespannt auf ein Finale war ich um ehrlich zu sein das letzte Mal bei Breaking Bad.
    • Bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass der Schwiegervater von Marty, also Maggies Dad da mit drin hängt.
      Glaube der hat die eine Tochter von Marty sexuell missbraucht, zumindest finde ich, dass die Zeichnungen des Mädchens aus Folde 3(?) eher darauf hindeuten, dass sie da ein Opfer ist, statt einfach frühpubertär (sie weint auch immerhin). Jetzt kommt noch ihre frühe sexuelle Erfahrung mit 20-Jährigen Typen dazu. Außerdem hat sie in Folge 2 als sie auf dem Boot im See ist, sich nicht getraut ihren Großvater anzusprechen, sondern hat ihrer Schwester das geflüstert. Sehr merkwürdig. Also, weiß nicht. Für mich stimmt irgendwas mit Martys Tochter nicht, was zumindest für die Serie wichtig wird. Fast jede Folge wird über die irgendwas angedeutet.
    • Richtig gute Theorie Morlorx! Verdammt, dass wäre echt eine geniale Lösung. Es würde kein Täter an den Haaren herbeigezogen werden müssen, nein er war schon die ganze Zeit da und wurde sogar passend aufgebaut. Dann würde Martys Familiensideplot auch richtig Sinn machen. Jetzt wo du die Sachen aufzählst, finde ich das alles rückblickend auch sehr merkwürdig. Also ich persönlich wäre damit vollends zufrieden, da es keinesfalls offensichtlich wäre, denn man musste schon gut die Hinweise beachten wenn es tatsächlich so sein sollte und zudem wäre es ein Twist den ich sehr begrüßen würde, da ich wie gesagt weder Marty noch Cohle verdächtigen kann.

      Was imo auch noch ein wichtiges Indiz dafür ist, dass Marty die ganze Zeit über erwähnt Das die Lösung des Falls doch direkt unter seiner Nase ist. Ein typisches Detectiveproblem wie er sagt, zudem bringt er dass immer wieder in Verbindung mit seiner Familie. Imo ein weiterer deutlicher Hinweis auf deine Theorie, da sein Schwiegervater ja ebenfalls die ganze Zeit um ihn war und er es einfach nicht erkannt hat, obwohl eventuell sogar seine Tochter damit zu tun hat.

      Wie gesagt sehr schöne Theorie würde für mich absolut Sinn machen und ich wäre nicht enttäuscht wenn es jetzt so kommen würde.
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    • Nun, die sechste Folge hatte ja mal wieder einiges zu bieten, womit ich gar nicht gerechnet habe. Der Fokus lag zuerst einmal kaum auf dem Fall, bis auf ein paar von Cohles Exkursionen, sondern auf den Charakteren und der Beziehung zwischen Marty und Rust.

      Ich meine, die Beiden konnten sich ja schon vorher nicht mehr besonders leiden, aber dass Maggie dann der Auslöser zwischen ihrem Streit war, habe ich am wenigsten erwartet. Ich ging ja eher davon aus, dass es speziell mit dem Fall zu tun hätte und irgendwas mit Rust geschiehen ist, was ihn veränderte, aber das Ganze war im Endeffekt doch ein Stück persönlicher als gedacht. Marty selbst verdient sicher keinen Orden dafür, dass er Rust Eine oder Mehrere verpasst hat, nachdem sein eigener Durst nach jungen Frauen überhaupt der Auslöser dafür war, dass Maggie ihn mit Rust betrügen musste, aber gut, dafür hat er auch selbst ordentlich einstecken müssen. Allgemein finde ich das Ganze mit Maggie wirklich gut gelöst, da ihre kurze "Affaire" mit Rust ein äußerst wichtiger Faktor und Wendepunkt der Story ist. Letztlich nutzte sie Beide aus - Martys Aggressivität und ihr Wissen, dass dieser Rust damit konfrontieren wird, wie auch natürlich Rust, bei dem sie sich erst ausheulte und ihm dann näher kam - um sich komplett von den zwei Detectives abzulösen. Doch was sie für sich selbst tat, wirkte sich auch auf Rust und Marty aus, die sich nun ihren eigenen Konflikten stellen müssen. Marty scheint sein Problem zwar weiterhin zu ignorieren, aber Rust kündigt seinen Job und zieht sich ja bekanntlich völlig aus dem Gesellschaftsleben zurück.

      Was ich mich jetzt Frage ist, ob wir jetzt auch das Jahr 2002 endgültig hinter uns gelassen haben, da die Beiden sich am Ende der Episode im Jahr 2012 nach zehn Jahren Stille auf ein Bier verabreden. Wie gesagt, nicht ganz das was ich mir vorgestellt hatte, aber da jetzt klar ist, weshalb 2002 so wichtig war, Marty sich von seiner Frau trennte, Rust seinen Job quittierte und auch vorher beim Fall nicht groß voranschritt, erscheint es mir schon logisch, dass es in dem Jahr nichts mehr gibt und wir uns ab jetzt wohl in der Gegenwart befinden. Auch gar nicht so unpassend, da es sowieso nur noch zwei Folgen sind. Jedoch hatte die Folge auch mehrere Szenen, bei dem es um den Lange Fall ging, wie die, als er das misshandelte Mädchen besuchte oder sein Gespräch mit dem Priester. Jedenfalls landete er letztendlich bei Tuttle, der wohl auch was zu verbergen hatte, aber Rust nicht wirklich weiterhelfen konnte. Wir wissen aber auch, dass Tuttle in der Gegenwart bereits tot ist, von daher bin ich mir nicht sicher, ob er direkt etwas mit dem Fall zu tun hätte, außer er wird in einem weiteren Flashback gezeigt. Aber Rust nimmt den Fall nach wie vor sehr ernst, was ich vor allem an der Verhöhrszene mit der Frau erkennen konnte, der er so eben sagte, dass sie sich im Gefängnis am besten umbringen sollte. Ich habe das so interpretiert, dass Cohle wirklich angewiedert war von ihr, immerhin hat er selbst ein Kind verloren, aber dennoch auf mitfühlend tat und ihre Hand nahm, um ein Geständnis zu bekommen und um danach wieder sein wahres Gesicht zu zeigen. Jedenfalls ist er sehr zielstrebig und lies bekanntermaßen auch nach 2002 nicht seine Finger vom Lange Fall.

      Das positive an der Wendung ist, dass nicht die ganze Story wie befürchtet in einer Sitzung den jungen Polizisten auf der Station erzählt wird, sodass wir schon wissen, dass Rust und Marty am Ende der Geschichte noch am Leben sein werden, sondern ab der nächsten Folge wahrscheinlich weiter geht bzw. neu geschrieben wird. Gerade da Marty am Ende seine Waffe zückt, wäre ich mir um das Leben der Beiden sicher. Der gelbe König dürfte sich auch bald zeigen, wobei die Frage auch ist, ob das am Ende überhaupt noch relevant sein wird, da hier eindeutig die Geschichte um Rust Cohle und Marty Hart erzählt wird.
    • Da ist es also endlich passiert, Rust und Maggie haben es getan. Ich hab schon die ganze Zeit drauf gewartet bzw. mir die Frage gestellt, ob und wann es passiert. Man hatte imo doch gemerkt, dass die Chemie zwischen den beiden irgendwo stimmt, nur wie es schlussendlich dazu gekommen ist, dass sie es tun, kam dann etwas überraschend. Wobei, so überraschend war es dann vielleicht doch nicht. Marty hat offensichtlich Probleme, seinen Lümmel unter Kontrolle zu halten und insofern war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Maggie irgendwann mal ne kleine Rache-Sex-Nummer schiebt. Allerdings schien Rust über die ganze Aktion fast genauso sauer zu sein wie Marty, aber auch nur fast. Kann es übrigens sein, dass Woody Harrelson der glücklichste Schauspieler in der Serie ist? Innerhalb von sechs Folgen hatte er nicht nur Sexszenen mit einer oder zwei extrem gut aussehenden Frauen, sondern inzwischen schon mit drei. Tja, in Bezug auf Dame Nr. 3 hat sich zumindest die Anzahlung im Trailerpark in Folge 2 rentiert und allgemein gesehen lohnt es sich offensichtlich, wenn man bei einer Serie nicht nur einen der Protagonisten spielt, sondern auch noch einer der ausführenden Produzenten ist.^^ Auf der gleichen Schiene frage ich mich übrigens auch, ob die ganze Sache vor ein paar Folgen mit "man mäht nicht den Rasen eines anderen Mannes", womit damals ja nicht unbedingt der Rasen gemeint war, eigentlich Zufall war oder ob das von Harrelson absichtlich eingebracht wurde. Das Internet hat mich nämlich auf ein Zitat in dem grandiosen Film "King Pin" aufmerksam gemacht, das mir gar nicht mehr in Erinnerung war. Naja, da hab ich wohl nen Munson gebaut und ich hoffe, dass das volle Absicht war. xD




      Letzte Woche habe ich mich zudem hingesetzt und mir die ersten fünf Folgen noch einmal angeguckt. Da ist mir zunächst einmal aufgefallen, wie viele kleine Detail mir beim ersten Mal entgangen waren und ich bin mir sicher, dass ich beim dritten und vierten Gucken immer noch neue Dinge finden würde. Auf jeden Fall viel mir beim nochmaligen Schauen der gute Reverend Tuttle stärker ins Auge bzw. es bildete sich der Verdacht, dass er etwas mit den Morden zu tun haben könnte. Tja und die neue Folge scheint ja doch sehr stark in diese Richtung zu deuten. Das einzige Problem wäre da nur, dass Tuttle schon seit 2010 tot ist. Ich habe allerdings gestern eine Theorie gelesen, die mir sehr gut gefallen hat und das angesprochene Problem lösen würde. Diese Theorie besagt, dass es mehr als einen Mörder gibt und vielleicht sogar mehrere "yellow Kings", die irgendeinen abartigen religiösen Kult anführen, der aus welchem Grund auch immer Menschenopfer fordert. Rust hat nur die letzten Jahre damit verbracht diese Anführer, btw. schön dargestellt durch seine Dosenmännchen, nach und nach aufzuspüren und umzubringen und er muss jetzt nur noch zusammen mit Marty den letzten von ihnen finden, der auch für die letzten Morde verantwortlich ist. Wie gesagt, dieses Theorie gefällt mir ausgesprochen gut, wobei ich der Meinung bin, dass Tuttle der yellow King war und wir das nur im Nachhinein erfahren werden.

      Aber gut, warten wir es ab. Zum jetzigen Zeitpunkt will ich bloß noch sagen, dass der Kampf zwischen Cohle und Hart dort schön demonstrieren konnte, wie viel Spannung sich zwischen den beiden über die Jahre aufgebaut hatte. War übrigens auch ein nettes Detail, dass Rust sein zerbrochenes Rücklicht seit 10 Jahren nicht repariert hat. Vielleicht ein Symbol für die zerbrochene Beziehung zwischen Rust und Marty, die womöglich nun gekittet werden könnte, wenn die beiden gemeinsam endlich diesen alten Fall lösen.
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    • Also die Folge war mal voll von Informationen, tut mir jetzt schon Leid wenn ich nicht alles auf die Reihe kriege, denn die Sprache ist doch manchmal ganz schön hart. Nun Marty und Rust unterhalten sich und letztendlich kann Rust seinen alten Partner davon überzeugen (kleine Drohungen helfen da) sich mal anzusehen was Rust so gesammelt hat. Was sich als erschreckend viel herausstellt, aber wer hatte etwas anderes erwartet? Rust konnte diverse Verbindungen zwischen verschiedenen alten Bekannten verknüpfen und seine Spur führte ihn abermals zu Tuttle zurück. Den er, wie sich herausstellen sollte, nicht ermordet hat sondern Rust ist bloß in sein Haus eingebrochen. Die Dinge die er dort fand, sind es auch, die Marty zur Mitarbeit bewegen.
      Rev. Tuttle hatte nämlich einige eindeutige Fotos und letztich auch das alles beweisende Video in seinem Haus versteckt, auf dem offensichtlich kleine Mädchen misshandelt und wahrschl. getötet werden. Leider aber von maskierten Männern, die Identität eben jener herauszufinden ist dann das Thema der Folge.
      Rust und Marty sind nun "back to the roots" könnte man sagen, denn sie beziehen zusammen das Privatdetektivbüro von Marty. Einige andere Entwicklungen werden deutlich, bspw dass Martys Kontakt zu seiner Familie sehr sehr spärlich ausfiel und er im Gegensatz zu seiner Frau auch nicht gerade glücklich geworden ist. Diese scheint nämlich mittlerweile in einem fetten Haus zu leben, was sie sicherlich nicht selbst zahlt...
      Auch Rusts Umstände werden ein wenig klarer, so wohnt er auf dem Gelände eines betroffenen Vaters, dessen Junge wohl verschollen ist - keine angenehme Gesellschaft. Viel Whiskey und Bier begleiteten uns in der Folge, mehr als sonst schon.

      Wirklich interessant wird es dann, wie fast immer, aber in den letzten Minuten der Folge. Während Rust und Marty wohl gerade anfangen mit der (Folter-)Befragung des neuen Sheriffs (wer war das nochmal in 95?), suchen auch die neuen Detectives nach der Kirche die wohl die Wurzel allen Übels ist. Dabei fragen sie einen "Gärtner" nach dem Weg, der sich am Ende wohl als einer der Beteiligten entpuppt.
      Meine Frage hier: Handelt es sich dabei um den vernarbten Mann? Einerseits war er schon ein wenig vernarbt, bei den ganzen Erzählungen habe ich es mir allerdings noch heftiger vorgestellt.

      Wie dem auch sei, die letzte Folge wird wohl einiges an Höhepunkten bieten. Ich bin mir allerdings überhaupt nicht mehr sicher, ob die Beteiligten es überleben werden. Sowohl Rust als auch Marty haben mehrmals in der Folge deutlich werden lassen, dass diese Reise kein gutes Ende für sie nehmen wird. Daher ist es natürlich auch fraglich wie genau die erste Staffel enden wird. Ich könnte mir schon vorstellen, dass der Fall letztlich nicht ganz aufgeklärt wird, allerdings fände ich es auch gut wenn er einen Abschluss findet, wobei es schon heftig wird alles offene in einer Folge unterzukriegen.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
    • Langsam aber sicher fügen sich die meisten Puzzleteile zusammen. Gerade das Ende der Folge war wiederum einfach nur geil, weil das imo eindeutig der Narbenmann ist, den Rust und Marty suchen. Ich hätte mir die Narben nach den bisherigen Beschreibungen zwar auch etwas extremer vorgestellt, allerdings war dieser Teil seines Gesichtes nicht wirklich in der Sonne und der Bart dürfte die Narben auch noch etwas kaschieren. Was ich aber wirklich heftig finde, ist der Fakt, dass Cohle den gleichen Rasenmähermann schon 1995 befragt hatte (in Folge 3 vor der verlassenen Schule). Ich hab mir die Stelle gerade noch einmal angeguckt und die Szene war insofern fies, weil wir nur die linke Gesichtshälfte von ihm sehen und insofern die Narben verdeckt sind. Cohle hatte damals zudem wahrscheinlich nicht so drauf geachtet und der Bart von unserem rasenmähenden Psycho war damals auch noch ne Ecke struppiger.

      Was den Sheriff angeht Zeonom, war das der andere Detective im Büro, dem Rust in Folge 1 ne Ohrfeige verpasst hatte und mit dem er anschließend fast ne Schlägerei begonnen hätte. Naja, das kann ja jetzt nachgeholt werden, wobei ein kleiner Faustkampf wahrscheinlich angenehmer gewesen wäre, als das bevorstehende Date mit der Autobatterie und den Starterkabeln. Das dürfte dann wohl nicht sehr lange dauern bis Marty und Rust erfahren, was sie wissen wollen.

      Apropos Rust. Nach der letzten Folge hatte ich ja das Gefühl, dass Rust schon seit seinem Verschwinden 2002 an dem Fall gearbeitet hat. Dass er im Endeffekt nur die letzten zwei Jahre am Fall gearbeitet hat, während er die anderen acht Jahre im Dauerrausch war, zeigt zwar mal wieder, dass auf mein Gefühl kein Verlass ist. Allerdings macht das seine Fortschritte im Fall umso eindrucksvoller und erklärt zudem, wie er in zehn Jahren um 20 Jahre gealtert ist. Außerdem fand ich es interessant, wie er sich doch verändert hat. Beim Interview mit den Detectives "Fuck and Suck" wurde er ja häufig sehr metaphysisch und wirkte deshalb noch ein wenig mehr wie seine 1995 Version, aber beim Gespräch mit Marty war ich ebenso überrascht wie dieser, als Rust anfing, persönliche Fragen zu stellen und sich für das Leben seines alten Partners zu interessieren. Und es ist imo fast schon lustig, wie sich das Leben dieser beiden grundverschiedenen Menschen inzwischen ähnelt. Beide leben allein, wollen offensichtlich auch allein gelassen werden und führen im Prinzip ein ziemlich trauriges Leben. Ich bin gespannt, ob beide die letzte Folge überleben oder nicht. Zumindest bei Rust hatte ich nach der Darlegung seiner letzten zehn Jahre das Gefühl, dass er entweder Selbstmordgedanken hegt oder sterbenskrank ist und jetzt noch unbedingt diese eine unerledigte Sache erledigen will. Ich freue mich schon auf die letzte Folge, auch wenn da ein wenig Wehmut mitschwingt, weil es bedeutet, dass wir Rust Cohle und Marty Hart danach nie wieder sehen werden.

      Btw, ich weiß echt nicht was in dieser Folge abstoßender war. Das Video, in dem das verschwundene Mädchen aus Folge 1 geopfert wird oder das Baby in der Mikrowelle. Ich tendiere ja eher zu letzterem, weil wir nur den Anfang des Videos sehen konnte, allerdings den Inhalt der Mikrowelle.
      Masturbating Bums are bad for Business.
    • Wow. Eine Theorie, dass der Rasenmähermann aus Folge 3 der Täter ist, gibt es tatsächlich schon seit einigen Wochen. Ich habe davon vor etwa 2 Folgen gehört, aber dies für ziemlich unwahrscheinlich gehalten, aber dass dieser tatsächlich das gesuchte Spaghetti-Monster ist, kam doch sehr überraschend. Wirklich grandios eingebaut die Szene, in welcher man nur seine rechte Gesichtshälfte sieht, wie MK bereits hervorhebte. Was das ganze sogar noch interessanter macht ist, dass die Narben in der Szene mit Rust ganz kurz in wenigen Frames zu erkennen sind, als Marty nach ihm ruft und der auch der Rasenmähermann sich kurz umdreht. Da musste ich mehrmals auf Pause drücken um genau die Stelle zu erwischen.

      Die Folge selbst erinnerte mich sonst etwas mehr an die ersten Episoden, in welchen sich Rust und Marty gemeinsam von einem Hinweis zum Nächsten hinarbeiteten. Es fühlte sich im Grunde an wie ein Recap ihrer gemeinsamen Arbeit, besonders in Rusts Garage, schließlich endet der Fall und wohl auch die Partnerschaft von Rust und Marty mit der nächsten Episode. Da war es schön noch einmal etwas Spannung aufkommen zu sehen und mehr über das Leben der beiden ehemaligen Detectives, vor allem über die letzten 10 Jahre, zu erfahren. Letztlich passierte nichts sonderbar aufregendes seit 2002, außer eben dem Fund in Tuttles Safe und dem Mikrowellenbaby, was übrigens ja mal echt mies war. Aber im Endeffekt bleibt die Serie seinem Titel treu, denn scheinbar haben die Beiden außer ihrer Detektivarbeit im Grunde gar nichts, wie man besonders daran sieht, dass Martys Leben nach der Quittierung seines Jobs nur aus Fertigfraß und Onlinedates besteht.

      Um nochmal auf Mr. Scarface zurückzukommen, es bleibt natürlich noch die Frage, ob es sich bei diesem tatsächlich um den Yellow King handelt oder ob dieser wieder nur ein Teil des Komplexes ist. Nach der letzten Szene in dieser Folge und weil es nur noch eine Episode gibt, würde ich eher zu Ersterem tendieren, aber selbst dafür, dass er schon eine kurze Szene in Folge 3 spendiert bekommen hat, bin ich noch nicht ganz davon überzeugt, dass er der große gelbe König sein soll. Mal sehen vielleicht ändert sich meine Meinung noch. Wie es dem Sheriff ergehen wird, werden wir wohl schon zu Beginn des Finales erfahren. Im Endeffekt wird er wohl auch nur den nächsten (und wahrscheinlich entscheidenden) Hinweis liefern. Auch ich bin gespannt auf das Ende und frage mich, welche der Beteiligten bei der ganzen Sache noch lebendig rauskommen werden.

      Übrigens gibt es auch etwas möglicherweise weniger gute Nachrichten, die True Detective betreffen. Matthew McConaughey, der für seine Rolle in Dallas Buyers Club den Oscar wohlverdient erhielt, hat Backstage bekannt gegeben, dass er in Staffel 2 nicht dabei sein wird und auch Cary Fukunaga, der in allen 8 Episoden Regie führte, wird nur noch als Executive Producer dabei sein. Bei McConaughey ist dies wohl zu verkraften, immerhin hat dieser noch eine große Filmkarriere vor sich und allein die Arbeit an der ersten Staffel soll 6 Monate gedauert haben, außerdem können neue Gesichter jetzt nicht unbedingt schaden. Fukunaga jedoch hat mit dieser Serie wirklich sein Talent als Regisseur bewiesen, so schöne Bilder und Aufnahmen sieht man eben nicht häufig in TV Serien. Da will man hoffen, dass die Nachfolger der Beiden auch mithalten können, wobei ich beim bisherigen Geschmack vom Showrunner Nic Pizzolatto nicht weniger erwarte.

      Interview
      Ab 0:39.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Rain ()

    • Bin ich der einzige, der das Finale richtig enttäuschend fand? Naja, ok es ging.

      Es stellte sich halt jetzt heraus, dass alles mit Carcosa, dem Yellow King, Black Stars, Time as a Flat Circle, etc nur so eine Art Kult mit Popkulturbezug war, wo letztendlich nix dahinter stand.
      Während der ganzen Staffel werden Hinweise gestreut, die sich einfach als nichts entpuppen (Ich sag nur Audrey Hart, Guy Francis (wieso hat der jetzt Suizid begangen?))

      kA, ich erwarte immer von einem Serienfinale irgendeine Überraschung. Aber das da war einfach so vorhersehbar und klischeehaft am Ende.
      Verwirrt :/
    • Form and Void

      Richtig enttäuschend? Das sehe ich deutlich positiver. Ich selbst fand das Ende sehr gelungen, da es ziemlich intensiv war, aber dennoch nicht unglaubwürdig wurde. Allgemein dachte ich erst, nachdem ich einige Fanreviews über das Finale gelesen hatte, dass es insgesamt weniger gut ankam, aber dennoch teilt sich das Finale mit einer Bewertung von 9.8 auf IMDB den ersten Platz mit der 4. Episode, was ja zumindest drauf schließen lässt, dass das Ende insgesamt eher positiv angekommen ist und einige Fans scheinbar enttäuscht darüber sind, da kaum eines der vielzähligen Theorien am Ende zugetroffen hat. Man muss das Ganze so sehen: Die Serie hat nie wirklich auf das Ende aufgebaut, um eine Bombe platzen zu lassen, sondern die ganze Zeit über die Geschichte um Rust und Marty und den Fall, der ihre Leben veränderte, erzählt. Das Finale diente von daher als Abschluss, wo eigentlich klar ist, dass kein neuer Aspekt oder ein großer Twist benötigt wird.

      Und das ist das Passende an diesem Finale. Es wurde nicht mit einem unpassenden neuen Element um sich geworfen, nur um eine Überraschung einzubauen, um möglicherweise irgendwelchen abstrusen Fantheorien gerecht zu werden. Wie ich bereits in einem vorherigen Post sagte, dreht sich die Story nicht um den Fall, sondern um Rust und Marty, die hier meiner Meinung nach ein gerechtes Ende bekommen haben. Zwar war ich auch ziemlich skeptisch darüber, ob nicht einer von ihnen oder sogar Beide das Finale nicht überleben werden, aber letztendlich finde ich es passend, dass beide noch am Leben sind, zumal der Tod von Rust oder Marty bei nur einem Gegner vielleicht nur unnötiges Drama wäre und wir auch nicht die wirklich geniale Szene am Ende zwischen den Beiden bekommen hätten. Interessant ist auch, dass zwar der spezielle Fall um Dora Lange aufgelöst wurde, aber dennoch hatte man nicht das Gefühl, dass Errol, der Spaghettimensch, am Ende ein Kultführer oder ähnliches gewesen ist. Doch wie am Ende schön beschrieben wurde, haben Rust und Marty hier nur ihren Beitrag zu beigetragen und die wichtigste Figur in dem Fall ausgeschaltet. Es ging nie darum alles über diesen Kult ein für alle mal komplett aufzudecken, sondern den einen Täter zu finden, nach dem sie seit der ersten Episode suchten. Und wer weiß, vielleicht wäre da noch etwas Material für die nächste Staffel (auch wenn ich eher denke, dass es um etwas komplett anderes gehen wird).

      Übrigens: hatte sonst jemand das Gefühl, der Kampf gegen Errol am Ende hatte etwas von einem 90er Jahre Actionfilm? Unsere zwei Helden verfolgen den Bösewicht, einer wird hinterrücks attackiert und am Ende retten sich Beide gegenseitig vom Tod. Das sehe ich nicht mal negativ, denn es war dennoch eine extrem spannende Szene, bei der ich wirklich aufgeregt war und demnach mir dieser Vergleich kaum in den Sinn kam, nur im Nachhinein hat es mich doch an so etwas erinnert. Zudem fand ich es irgendwie passend als letzten Akt in einer Detektivgeschichte. Mein persönlicher Höhepunkt, neben den letzten atmosphärischen Kamerafahrten über Louisiana, war jedoch die Szene kurz vor der ganzen Action in "Carcosa", bei dem Rust sozusagen erleuchtet wird, vor allem, da diese Szene wirklich intensiv aufgebaut wird, während er den Raum betritt, zur Sonne sieht und vor sich eine Skulptur des gelben Königs. Während der letzten Szene geht er nochmals drauf ein und interpretiert seine Vorstellung des Sternenbildes als das Licht im Kampf gegen die Dunkelheit. Was ich mich dabei auch frage ich, ob da nicht vielleicht die Intention des Titels der Serie ein Teil von der Story ist, denn immerhin war dieser Fall etwa 17 Jahre lang ein Teil von Rusts Leben und dieser widmete sich solange dem Fall bis er am Ende wirklich erleuchtet wurde, denn wie man nämlich am Ende merkt, hat der Fall ihn am Ende als Mensch verändert. Würde meiner Meinung auch zu Chambers Werk "The King in Yellow" passen, welches eine wichtige Rolle spielte, da es dort sogar um "die geheime Wahrheit des Universums" geht. Jedenfalls eine schöne charakterbezogene Story.

      Schließlich kann ich nur sagen, dass die erste Staffel von True Detective mir wirklich Spaß gemacht hat und die Serie vieles auf unglaublich vielen Ebenen richtig machte. Sowohl technisch vom Schnitt und Sound, visuell von der unglaublichen Kameraarbeit, als auch charakter- und storybezogen, besonders durch die Arbeit von Pizzolatto, McConaughey und Harrelson, hatten die einzelnen Episoden soviel zu bieten, wie man es nur selten im Serienformat sieht. Jedenfalls werde ich Rust und Marty vermissen, aber bin auch schon sehr gespannt, was Nic Pizzolatto als nächstes präsentiert.

      Btw, hier noch eine nette Montage von HBO mit dem Creditsong der letzten Episode. Schön anzusehen, imo.

    • So geht die Geschichte um Rust und Marty also doch positiv zu Ende. Nachdem die Serie ja eine Ode an die Trostlosigkeit war, hätte ich ehrlich nicht damit gerechnet, dass es ein komplettes Happy End gibt.

      Die Beziehungen
      Marty war immer der Arsch, der rumgevögelt hat und davon sprach, es doch eigentlich so gut zu machen. Vom hohen Ross herab hat er selbst immer wieder Fehler gemacht, aber die seiner Tochter und seiner Frau jähzornig angegangen. Aber sie kommen am Ende im Krankenhaus zu ihm zurück. Warum? Weil er ein Held ist? Imo nicht, denn auch ´95 war er ein Held, was die Familie nicht zusammenhielt. Imo, weil er dank der Reviews mit den beiden schwarzen Detectives gemerkt hat, welche Fehler er gemacht hat. Aber er hat zu seiner Frau und den Kindern nie etwas von Reue gesagt, sich nur bei Maggie bedankt. Hat das gereicht? Vielleicht. Ich fand es aber kein schlechtes Ende für ihn, wie er dann vor Dankbarkeit um die Wiedervereinigung seiner Familie (der kompletten) geweint hat.
      Dann haben wir Rusty und Marty, die sich 2002 mit einem Knall voneinander entfernt haben. Nun ist es ja schon häufig so gewesen, dass so eine Prügelei viele Differenzen ausräumen kann, weil man die Wut herauslässt und nicht in sich hineinfrisst. Denn Marty hat ja nicht aus Schuldbewusstsein wegen dem Cover-Up ´95 für Rusty ausgesagt, er dachte ja wirklich, dass Rusty ein guter Cop sei. Für ihn war der Ärger wirklich weitestgehend verraucht. Naja, so eine Todeserfahrung mit gegenseitigem Retten schweißt auch zusammen, aber vielleicht wurde hier am Ende ein wenig dick aufgetragen. Das sie sich in Freundschaft ohne Groll trennen, wäre doch gut genug gewesen (oder eben, dass Rust stirbt, was ich eigentlich erwartet hätte und angemessener gefunden hätte). Dass Marty Rust jetzt aufnimmt und beide so offen zueinander sind, ist imo zuviel. Zu "gut". Dafür war alles davor zu sehr auf Melancholie, Trostlosigkeit und Hoffnungslosigkeit getrimmt.
      Rust selbst ist ja dann auch durch seine Nahtoderfahrung vom Pessimisten und Nihilisten zum Optimisten geworden, wenn nicht sogar mehr. Seine Worte über die Liebe, die er im Jenseits gespürt habe, klingt doch ziemlich nach einer Gotteserfahrung. Was soll man davon halten? Aber sein Schlusssatz hat mir auch hier gefallen. Sein Satz über das Dunkle, das langsam vom Licht aufgeweicht wird, ist ja wie eine Analogie zu seinem Dasein. Vom Junkie und desillusionierten Nihilisten zum Helden mit Hang zum Optimismus.

      Die Auflösung
      Der Rasenmähermann wars nun. Und was war er? Ein übermenschlich starkes Monster mit einer Konnektion zu einer höheren Macht? Oder ein mit Drogen vollgepumpter, ziemlich starker Irrer. Gegen das 1. spricht, dass die Serie nie okkult sein wollte und immer real blieb. Was war aber mit Rustys Vision des Wirbels, bevor er von Childress angegriffen wurde? Warum hier? Warum genau dann, als Childress ihn angriff und vorher noch von Tod und Übermenschlichkeit sprach? Vielleicht nur eine von Rustys Visionen. Ziemlich sicher sogar, aber das hat fast schon zu perfekt gepasst.
      Dass Childress von seinem Vater misshandelt wurde, war schon klar, ich hätte nur gehofft, da noch mehr zu erfahren. Denn wie bei Texas Chainsaw Massacre (da ist es Letherface´ Familie) ist der Irrsinn ja anscheinend Generationen in der Familie. Zumindest bis zum Großvater, der jede Frau nur einmal vögelte. Und dessen Haushälterin kennt ja auch schon Carcosa.
      Gut, dass sich etwas Übernatürliches abgespielt hat, ist wohl mist, zumindest hat es Rust die Augen geöffnet. Diese WG mit Maggie, Marty und den Kids wird sicher sehr harmonisch^^

      Fazit
      Ich kann nicht sagen, dass das Ende fantastisch war, aber es war ziemlich gelungen. Alles bis zu dem „zu guten Ende“ im Krankenhaus fand ich sehr geil. Man kann TD auf jeden Fall ein zweites Mal schauen, zumal gerade Matthew McConaughey mich wirklich überrascht hat. Dass der so gut schauspielern kann, hätte ich ihm nie zugemutet. Ansonsten gibt’s nicht viel zu sagen, wer die Serie noch nicht gesehen hat, hier aber alles gelesen hat, ist selbst schuld XD. Aber auch mit dem Wissen kann man sich getrost TD reinziehen, da man vieles von der Stimmung selbst erfahren muss und das Ende eben abzusehen war. Keine überraschenden Wendungen, aber eben doch ein actionreiches, gut inszeniertes Ende.
    • So dann auch mal ein ganz kurzes Abschlussstatement meinerseits, wo ich gerade Zeit habe und soeben das Finale geschaut habe. Lustigerweise hatte ich am Sonntag, bevor das Finale hier in den USA (bin gerade in NY) lief, einige heiße Diskussionen mit meinen Cousins und anderen Verwandten 3. Grades, über True Detective und einige von ihnen entpuppten sich als wahre Fanatiker, die scheinbar Episode für Episode haarklein analysiert haben. Ich kam bis jetzt noch nicht dazu wieder mit ihnen darüber zu sprechen, allerdings bin ich mir fast sicher, dass sie enttäuscht gewesen sein mussten. Denn ihre wilden und zugegeben sehr ausgeklügelten Theorien schlugen alle fehl. Es war letztendes nicht so komplex wie es schien bzw es wurde wenig von der Komplexität gezeigt oder aufgelöst.
      Ich selbst stehe dem Ende mit gemischten Gefühlen gegenüber. Einerseits mochte ich viele Szenen, darunter die super atmosphärische Landschaftskamerafahrt nach dem Showdown, da bekam ich echt Gänsehaut. Auch das wiedermal sehr philosophische Endgespräch der zwei Detectives sagte mir sehr zu und ebenfalls die ganze Darstellung des Showdowns und der dortigen Umgebung.
      Allerdings gefiel mir auch einiges nicht. Es war zwar eine überraschende Wendung aber ich fand trotzdem, dass aus der Bootsbefragung zu wenig gemacht wurde. Fast jeder hatte ja bereits Folterszenen erwartet, letztendlich wurde es nur eine relativ ruhige Befragung, was mich leicht enttäuschte. Die Sniperszene erinnerte mich dann zu 100% an die Szene aus Breaking Bad wo Walt ähnliches mit der Familie Schwarz (so hießen sie doch?) in der letzten oder vorletzten Episode abzieht um sie unter Druck zu setzen.
      Was mir ebenfalls nicht gefiel war, dass es am Ende schon den Eindruck machte als wäre es ein Happy End. Mal abgesehen davon, dass Rust wohl lieber gestorben wäre, sind doch alle Parteien am Ende glücklicher als zuvor. Zwar mit Erkenntnissen und deutlicher Charakterentwicklung, aber irgendwie ging mir das zu einfach. Ich finde einfach 8 Episoden waren zu wenig. Man hätte aus der Geschichte doch noch mehr rausholen können, wenn es vielleicht 10 oder 12 Episoden gewesen wären. Aber nun gut wie Rain bereits erläuterte stand letztlich die Geschichte weniger im Mittelpunkt als die Beziehung der Charaktere, besonders die von Rust und Marty, zueinander und deren Entwicklung.
      Die beiden werden mir sicher auch ewig in Erinnerung bleiben und sich in meinem Gedächtnis verankern neben anderen Film und Fernsehikonen.
      Ich werde die Serie definitiv mindestens noch einmal gucken und zwar dann auf deutsch, damit ich nochmal überprüfen kann ob ich wirklich alles mitbekommen und verstanden habe. Die Serie war bis jetzt definitiv die größte Herausforderung an mein Englisches Verständnis, was nicht zuletzt am Texanischen Akzent lag.
      Alles in allem eine wunderbare Serie die ich nur weiterempfehlen kann. Bin übrigens für Buchempfehlungen die eine ähnliche Geschichte un Atmosphäre vermitteln offen ! (per Pn)
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
    • Hallo zusammen

      kenne leider diese Anime Serie nicht, dies ist aber die beste true detective Diskussion die ich gefunden habe. :thumbsup:

      bin durch Zufall auf eure true detective Diskussion gestossen (leider etwas späht). Kennt ihr Lovecraft? Als Rust über die 4 Dimension sprach musste ich unweigerlich an yog sothoth denken, wie seht ihr das? Auch der Rest erinnert mich stark an den cthulhu Mythos, ich denke dahinter steht eine Sekte die ähnlich wie im "Cthulhus Ruf" Menschen misshandelt und opfert, um Segnungen der Götter zwischen den Sternen zu erhalten (endmonolog Rust das dunkel zwischen den Sternen passt da auch sehr gut). Oder vielleicht sogar die grossen Alten zu befreien? Auch die nicht Aufklärung der Geschichte und Hintergründe ist typisch Lovecraft wie auch das Minimum an übersinnlichen. Auch die degenerierten Täter passen perfekt in dieses Konzept so wie auch Rust ( bei Lovecraft sind die Hauptfiguren auch immer Intellektuelle/Gelehrter die wie Rust immer nahe am Wahnsinn sind und die wie auch Rust immer wieder Visionen haben ) .

      Leider habe ich den König in Gelb noch nicht gelesen ( habe es mir gleich bestellt), aber ich denke nicht das Narbengesicht der gelbe König ist, ich bin mir nicht mal sicher, dass der gelbe König ein Mensch ist. Ich denke Narben Gesicht ist nur ein Teil eines viel grösseren Kultes / Sekte. Auch bei Lovecraft wimmelt es von Mythischen Kulten die in abgelegenen Gegenden operieren ( Arkham, Dunwich und Innsmouth). Denen wohl auch Martys Schwiegervater angehört, danke Morlorx ohne dich hätte ich das nicht gemerkt!

      Das einzige was mir noch fehlt ist der Name Hastur, oder habe ich den überhört? Hastur ist ein wesen aus dem Nimbus der grossen alten der in naher Verbindung zum gelben König, dem gelben Zeichen, dem See von Hali und Carcosa steht. Er soll gefangen sein im Sternbild des Taurus ( auf einem dunklen Stern). Er steht für Dekadenz Nihilismus ( dass passt voll)und Stagnation ( def. Rücklicht) und als Herr der Schäfer. Auch bringt das aussprechen seines Namens Unheil. Allerdings verändert sich die Figur unter den verschiedenen Autoren.

      auch erinnert mich die Lovecraft Geschichte die Erzählungen des Inspektor Legrasse stark an true detective. Dort deckt der Inspektor einen grausamen cthulhu Kult in Louisiana auf, der wie es sich herausstellt weltweit Ableger hat.

      Auch der Regisseur ist ein grosser Fan "lovecraftischer" Geschichten. Ich hoffe das Thema ist noch nicht tot

      was meint ihr?



      Es ist nicht tot, was ewig liegt,
      bis dass die Zeit den Tod besiegt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von charles dexter ward ()

    • Colin Farrell and Vince Vaughn confirmed to star in True Detective Season 2 and Justin Lin is set to direct the first two episodes.


      Kann funktionieren. Beide haben bereits glaubhafte ernsthafte Rollen gespielt. Colin Farrell bei mir besonders unter anderem durch Brügge sehen und sterben oder auch Gesetz der Ehre zuletzt in einer ernsten "Kriminalgeschichte" überzeugt. Vince Vaughn zwar schon länger in keiner ernsten Rolle zu sehen gewesen, kann aber auch diese spielen. Bei Justin Lin bin ich nicht ganz so sicher, wird hoffentlich nicht bedeuten, dass zugunsten der Action auf eine beklemmende Atmosphäre verzichtet wird. Äußert es sich aber in Episoden wie in Season 1 Episode 4, dann will ich nichts gesagt haben. Jedenfalls freue ich mich sehr auf die beiden neuen Darsteller und hoffe man kann an die geniale erste Staffel anknüpfen.


      Uuuuund ein erster Teaser wurde veröffentlicht! Irgendwie anders aber irgendwie auch gleich - gefällt mir sehr gut muss ich sagen. Speziell Colin Farrell mit seinem Schnauzer sieht einfach wunderbar True Detectig aus ^^


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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Zeo ()

    • Eigentlich wollte ich mich von der zweiten Staffel von TD überraschen lassen und mir nichts vorher anschauen. Aber dann wurde ich jetzt in Kino+ doch damit konfrontiert. Naja, ist ja nur ein Teaser/Trailer, der nichts verrät. Zudem ist ja jede Staffel in sich geschlossen und baut somit auch nicht aufeinander auf. Warum sich also nicht anfixen lassen?

      Und jetzt bin ich angefixt XD. Als damals TD kam und es hieß, Mathew McConaughey mitspielt, war ich skeptisch, weil ich Dallas Buyers Club zB vorher nicht gesehen hab und MMC nicht ernstnahm. Ähnlich ist es jetzt mit Vince Vaughn, der zwar manchmal recht passable Komödien machte, aber den ich in so einem Setting nicht erwarten würde. Da aber das Team drum herum genau das selbe ist wie bei der ersten Staffel, bin ich mir sicher, dass Vaughn und auch Farrell hier einen guten Job machen werden. Der Trailer zeigt auch nur Szenen, bei denen Vaughn ernst ist. Ich gehe nicht davon aus, dass Melancholie wieder so eine große Rolle spielen wird, aber die Serie bleibt sich in Sachen Ernsthaftigkeit treu. Das wird wieder sehr ernst und mit Sicherheit auch "dreckig". Ich meine damit, dass Farrell und Vaughn keine Saubermänner sein werden und trotzdem mit dem Gesetz irgendwie verbunden bleiben. Sie werden trotz ihrer Fehler das Richtige machen, wenn sie auf den Gangsterboss, Endgegner (oder wie man den Bösewicht nennen will) treffen. Oder vielleicht ist es diesmal anders und das Ende überrascht dadurch, dass das Gute nicht gewinnt. Bei solch einer Serie wäre das auch mal ganz cool, da wie gesagt jede Staffel in sich geschlossen ist und sich auch nicht aufeinander bezieht.

      Was bleibt zum Schluss zu sagen: Nach GoT kommt ziemlich gleich TD und irgendwann muss ja auch Hannibal weitergehen. Ich sehe goldenen Monaten entgegen!

      @Gon Freeks unten
      Ich hab mir bis zu dem Trailer bei Kino+ jeder Information vorenthalten, weshalb man mir diese falsche Annahme nachsehen möchte. Ich kann aber gut mit einem bösen Vince Vaughn leben, wenn er denn die Ernsthaftigkeit, die er im Trailer zeigt, beibehält.