Menschenjagd (Bo)

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    • Ja, man mag es kaum glauben. Aber es geht endlich weiter. Ich möchte mich für die lange Pause entschuldigen. Der Arc wird jetzt voraussichtlich zügig abgehandelt werden. Das neue Kapitel wird dazu den Startschuss bilden. Ursprünglich sollten beide Kapitel, also das letzte und das heutige, als Doppelpack erscheinen. Daraus ist nun leider nichts geworden. Es wäre aber super, sollte euch das vergangene Kapitel über die ganzen Wochen nicht mehr präsent sein, wenn ihr es vielleicht noch einmal lesen würdet. Beide Kapitel erzählen eine zusammenhängende Geschichte, in die ich viele kleine Details gesteckt habe. Ich würde mich freuen, wenn ihr die Zeit auf euch nehmen würdet. Im Gegenzug verspreche ich, das nächste Kapitel möglichst schnell zu liefern. :D


      David


      Monkey D. David schrieb:

      hier zeigst du wieder einmal was deine stärken so richtig sind .
      du schreibst kleine kampfpassagen und dazwischen würzt du sie mit dem was du noch besser kannst die wort gefechte zwischen carla und o´mara
      ich hab den teil mal wieder sehr geliebt und hatte richtig spaß dabei das zu lesen .
      o´mara hat da einen wundenpunkt getroffen und das könnte für ihn zum vorteil werden sollte sich carla nicht behersschen dann könnte das ihr untergang sein .
      Vielen Dank. Der Kampfpart war zugegeben schwieriger zu bewerkstelligen als der Rest des Kapitels. O'Mara ist so ziemlich am Ende und Carla keine naturgegebene Kämpferin, wodurch ich irgendeine körperliche Dynamik aus wenig Möglichkeiten ziehen musste. Ich freue mich, dass der Part dennoch gut ankam und dir auch die Dialoge gefallen haben. Gerade Carlas Monolog wird im neuen Kapitel noch einmal reflektiert werden und viel über sie selbst und ihr Leben aussagen.

      Monkey D. David schrieb:

      nach dem wunden punkt den o´mara angesprochen hat , schickst du uns in den nächsten carla FB .
      wie erwarten wird der FB um den vater von carla gehen , wo die beziehung zu carla weiter thematisiert wird .
      ich fand den part sehr gut geschrieben und du hast die stimmung gut eingefangen fand ich , das ende war dann zu erwarten , es musste ja was mit den vater passieren und du hast den vorfall gut genutzt um nochmal zu zeigen , wieso carla ihre mutter nicht mochte , den für sie war ihre mutter nicht gut und ihr vater war alles für sie . gut das er die mutter von carla missbraucht ist auch nicht schön aber das verstand carla ja nicht deswegen war der schock am anfang verständlich .
      Ja, das ist die Krux und das Paradoxe an Carla. Auf der einen Seite ist sie ihrer Mutter sehr ähnlich (geworden), aber gleichzeitig vergöttert sie ihren Vater, obwohl der eigentlich genau den Typ Mann repräsentiert, den die erwachsene Carla hasst. Carla ist das Resultat vieler einander widersprechender und toxischer Einflüsse, was im neuen Kapitel noch einmal zum Ausdruck kommen wird.

      Monkey D. David schrieb:

      carlas mutter hat also wieder geheiratet und hat carla eine schwester geschenkt ,
      ich fand diesen part auch sehr intressant geschrieben und bin da gespannt wie das enden wird . wer wird noch sterben und wo führt die reise von carla noch hin .
      das sie eine teleschnecke bekommen hat wird bestimmt noch eine rollen spielen da bin ich mir sicher .
      das carla sich da verlieben konnte fand ich auch sehr intressant und wie du es geschrieben hast war auch sehr gut .eine gute dynamik war da vorhanden und ich freue mich auf den zweiten teil .
      Damit kann ich liefern. Ich hoffe, der finale Part kann auch halten, was der Flashback bis hierhin versprochen hat. Vielen Dank für deinen Kommentar, ich freue mich auf deine Meinung zum neuen Kapitel. :D


    • So nun ist es wieder soweit kapitel zwei von carla kommt .
      Ich versuche das wieder zustückeln und vllt find ich paar hinweise die du erwähnt hast .
      Ich find gut wie du dieses kapitel wieder startest nach so langer zeit

      Man kommt gut rein ins kapitel was ich gut find .der part war auch sehr gut geschrieben wenn man sich vor augen hält was wir vorher von carlas mutter wussten und jetzt diesen part liest denk man sich nur wat sie schein ansich glücklich zu sein mit ihrem neuen mann , aber gleichzeitig will sie das carla sich verdeckt (schleier) . für mich klingt das so das sie sich zwar freut für ihre tochter aber sie auch froh ist sie vllt los zu werden .Da carla in den augen ihrer mutter immer noch errinerungen wach ruft die sie verdrängen will.
      Puh der nächste part war der hammer ^^

      Also die zweisamkeit von jonny und carla war sehr schön gewesen , kaum zu glauben das aus diesem mädchen die carla wurde die wir heute kennen .
      Sie waren echt glücklich und wollten vor ihrer hochzeit noch ne schnelle nummer schieben , tja wenn da nicht nervige schwestern wären , ich fand es mega lustig wie du das so geschrieben hast .
      Ich fand auch den kleinen hinweis nice zu vexor seiner FF das der wodka aus moskva kommt da wo es gerade bei Vexor seine FF zum stillstand kam .
      Ohha ich bin echt sprachlos muss ich sagen , das was passieren muss war mir klar da sonst carla nie so geworden wäre wie sie es zurzeit ist .

      Aber damit hab ich weniger gerechnet .
      Erst tötet carla den besoffenen stiefvater in ihrem rausch , wie damals ihre mutter ihrem vater .
      Dann dieser spruch das es so abgemacht war ist hart . ich vermute es war ne abmachung zwischen der mutter und dem stiefvater . mal sehen was mir der rest des kapitels sagen wird .
      Aber die mutter hat den vogel abgeschossen , vögelt den velobten von der tochter und freut sich drüber . oh man jetzt bin ich gespannt was abgehen wird ^^.
      Wie erwartet haut carla erst mal ab was verständlich ist , sie steht unter schock und weis nicht was sie tun soll . Das sie dann im alten anwesen landet ist eine schöne botschaft da man meist in solchen situationen zu den orten geht wo man glücklich war .
      Das dann ihre schwester auftaucht war für sie keine gute idee . ein mensch der gerade nicht herr seiner sinne ist und zu allem fähig sollte man meiden . vorallem in menschenjagt ^^.
      Das sie dann auch vom plan wusste war nicht gerade gut für sie , anscheind wenn ich es richtig verstanden habe ist sie druch carla gegen die wand gefallen und die scherben haben sich in den hinterkopf gebohrt , tja da war nummer 2 tod denke in dem kapitel macht carla den hattrick noch voll. So würde ihre verwandlung sehr viel sinn ergeben .
      Das sie nun die teleschnecke raus holt find ich gut und passt ins geschehen .

      Ok da haste mich aber hops genommen ^^ , ich dachte marcello wäre tod aber er dürfte noch ne nacht länger leben .
      Aber ich muss sagen dieses ende ist auch gut geschrieben das ende ihrer familie und der beginn von Carla grieswold die zur massenmörderin wird .
      Ich fand den part zwischen ihr und ihrer mutter sehr gut geschrieben .
      Es geht wieder zum kampf zwischen o´mara und carla
      Das schöne ist krill ist teilweise wach und naja am leben mehr oder weniger ^^

      Der kampf neigt sich dem ende und ich fand die rede zu carla sehr schön von o´mara und halt so war.
      Hast du sehr gut eingefügt das ganze , zum ende kracht nun der turm zusammen das war nur eine frage der zeit .
      Also ruht ihr verlobter nun bei ihrem vater , ich versuche die szene noch zu bewerten . es war ein abschied vom alten leben aber ein symbolisch für sie da jetzt alle menschen und dinge die sie mal liebte an einen ort ruhen .

      Das ende dieses kapitel war echt wunderbar zu ende geschrieben . carla wird bewusst wo sie verloren hat und wie o´mara siegen könnte und mit ihrer letzten kraft gelang es ihr nicht ihn zu töten .das o´mara nix mehr sagen kann fand ich mega witztig und bildet einen guten abschluss für dieses kapitel .
    • Ohne großes Gerede, direkt zur Sache: Kapitel 172 kann unter dem Titel "Während sie schlafen" an alter Stelle gelesen werden! Viel Spaß wünsche ich. :D

      David



      Monkey D. David schrieb:

      Man kommt gut rein ins kapitel was ich gut find .der part war auch sehr gut geschrieben wenn man sich vor augen hält was wir vorher von carlas mutter wussten und jetzt diesen part liest denk man sich nur wat sie schein ansich glücklich zu sein mit ihrem neuen mann , aber gleichzeitig will sie das carla sich verdeckt (schleier) . für mich klingt das so das sie sich zwar freut für ihre tochter aber sie auch froh ist sie vllt los zu werden .Da carla in den augen ihrer mutter immer noch errinerungen wach ruft die sie verdrängen will.
      Puh der nächste part war der hammer ^^
      Danke. Ich fand es zugegebenermaßen schwierig, bei Carlas Mutter die richtige Balance zu finden. Genau wie Carla selbst ist sie eine wahnsinnig zerrissene und kaputte Figur, die ich war durchaus als schlechten Menschen darstehen lassen wollte, aber eben nicht als eindimensionale Schurkin. Carlas Mutter ist einfach eine gebrochene und manische Gestalt, die nicht aus ihrer Haut oder vor ihren Traumata fliehen kann. Im Grunde wie Carla später selbst.

      Monkey D. David schrieb:

      Also die zweisamkeit von jonny und carla war sehr schön gewesen , kaum zu glauben das aus diesem mädchen die carla wurde die wir heute kennen .
      Sie waren echt glücklich und wollten vor ihrer hochzeit noch ne schnelle nummer schieben , tja wenn da nicht nervige schwestern wären , ich fand es mega lustig wie du das so geschrieben hast .
      Ich fand auch den kleinen hinweis nice zu vexor seiner FF das der wodka aus moskva kommt da wo es gerade bei Vexor seine FF zum stillstand kam .
      Ohha ich bin echt sprachlos muss ich sagen , das was passieren muss war mir klar da sonst carla nie so geworden wäre wie sie es zurzeit ist .
      Ja, das war mir wichtig zu zeigen. Anders als Schurken wie z.B. Flamingo bei Oda oder auch Mulligan in meiner FF, die schon als miese Monster zu Welt kamen, hatte Carla alle Chance der Welt. Wäre sie anders behandelt oder einfach in Ruhe gelassen worden, hätte sie sich ein normales und vrmutlich glückliches Leben aufgebaut. Carla ist, mehr als alles andere, ein Opfer der Umstände und ihrer Sozialisation. Das Potenzial für furchtbare Taten war ihr vielleicht angeboren, aber in einem anderen Umfeld wäre es vermutlich niemals hervorgebrochen.

      Monkey D. David schrieb:

      Aber damit hab ich weniger gerechnet .
      Erst tötet carla den besoffenen stiefvater in ihrem rausch , wie damals ihre mutter ihrem vater .
      Dann dieser spruch das es so abgemacht war ist hart . ich vermute es war ne abmachung zwischen der mutter und dem stiefvater . mal sehen was mir der rest des kapitels sagen wird .
      Aber die mutter hat den vogel abgeschossen , vögelt den velobten von der tochter und freut sich drüber . oh man jetzt bin ich gespannt was abgehen wird ^^.
      Wie erwartet haut carla erst mal ab was verständlich ist , sie steht unter schock und weis nicht was sie tun soll . Das sie dann im alten anwesen landet ist eine schöne botschaft da man meist in solchen situationen zu den orten geht wo man glücklich war .
      Das dann ihre schwester auftaucht war für sie keine gute idee . ein mensch der gerade nicht herr seiner sinne ist und zu allem fähig sollte man meiden . vorallem in menschenjagt ^^.
      Das sie dann auch vom plan wusste war nicht gerade gut für sie , anscheind wenn ich es richtig verstanden habe ist sie druch carla gegen die wand gefallen und die scherben haben sich in den hinterkopf gebohrt , tja da war nummer 2 tod denke in dem kapitel macht carla den hattrick noch voll. So würde ihre verwandlung sehr viel sinn ergeben .
      Das sie nun die teleschnecke raus holt find ich gut und passt ins geschehen .
      Haha, ursprünglich sollte der Stiefvater auch in dieser Szene sterben, aber ich habe mich dann doch umentschieden. Fand es passender, die Eheleute in einem theatralischen Doppelmord auszuschalten.

      Richtig, Everleighs Tod war ein Unfall und gleichzeitig der Katalysator, der Carla in ihrem Zusammenbruch endgültig über die Grenze geschubst hat. In diesem Moment hat Carla ihre "Natur" akzeptiert und sich dazu entschieden, sich gegen ihre Mutter aufzulehnen. Ganz so, wie ihre Mutter sich einst gegen Johnson aufgelehnt hat. Der Unterschied ist nur, dass ihre Mutter in gewisser Notwehr handelte, während Carla auf Rache sann.

      Monkey D. David schrieb:

      Ok da haste mich aber hops genommen ^^ , ich dachte marcello wäre tod aber er dürfte noch ne nacht länger leben .
      Aber ich muss sagen dieses ende ist auch gut geschrieben das ende ihrer familie und der beginn von Carla grieswold die zur massenmörderin wird .
      Ich fand den part zwischen ihr und ihrer mutter sehr gut geschrieben .
      Es geht wieder zum kampf zwischen o´mara und carla
      Das schöne ist krill ist teilweise wach und naja am leben mehr oder weniger ^^
      Jo, ich wollte Krill noch irgendwie in diesen Kampf einbauen. Viel Action habe ich ihm in diesem Arc ja nicht gerade gegönnt, daher empfand ich es nur fair. Immerhin hat Carla ihm eine Hand abgeschlagen. xD

      Monkey D. David schrieb:

      Der kampf neigt sich dem ende und ich fand die rede zu carla sehr schön von o´mara und halt so war.
      Hast du sehr gut eingefügt das ganze , zum ende kracht nun der turm zusammen das war nur eine frage der zeit .
      Also ruht ihr verlobter nun bei ihrem vater , ich versuche die szene noch zu bewerten . es war ein abschied vom alten leben aber ein symbolisch für sie da jetzt alle menschen und dinge die sie mal liebte an einen ort ruhen .
      Richtig. Carla hat jetzt die zwei Menschen, die sie liebte, am selben Ort zur Ruhe gebettet (inklusive das Symbol ihrer Kindheit mit dem Stoffelefanten). Carlas Kindheit endete mit dem Tod ihres Vaters, und ihr "normales" Leben endete mit dem Mord an John. In gewisser Weise beerdigte Carla immer einen Teil ihrer Selbst, zumindest glaubte sie das. Aber der Arc hat ja gezeigt, dass niemand von uns so abgeklärt ist, wie er gerne wäre.

      Monkey D. David schrieb:

      Das ende dieses kapitel war echt wunderbar zu ende geschrieben . carla wird bewusst wo sie verloren hat und wie o´mara siegen könnte und mit ihrer letzten kraft gelang es ihr nicht ihn zu töten .das o´mara nix mehr sagen kann fand ich mega witztig und bildet einen guten abschluss für dieses kapitel .
      Das freut mich. O'Mara war zu Beginn meiner Geschichte ja eher der Comic Relief Charakter zum Schmunzeln, worauf ich mit seinem Kauderwelsch nochmal Bezug nehmen wollte. Zwar hat er sich mittlerweile zu einer viel ernsteren und tieferen Figur gemausert, aber so ein bisschen Humor möchte ich dann doch bewahren; auch und besonders auf seine Kosten.^^





      PS.: Der Arc endet spätestens mit Kapitel 175!


    • so bevor ich das noch komplett vergesse mein kommentar zum aktuellen kapitel


      diesmal wird es aber ein kurzer das liegt aber nicht daran das mir das kapitel nicht gefallen hat , das hat es wieder mal richtig gut .
      es liegt eher das ich irgendwie ziehmlich ratlos bin aber das wirst du gleich sehen was ich meine ^^


      das kapitel fängt gut an mit den versorgen der verletzten nach dem kampf .
      alle sehen übel aus was aber zu erwarten war . der kampf war ja auch sehr krass für alle .

      wir haben hier auch ein schönes gesprach bekommen , hier wird auch nochmal reflektiert um was es geht und das opfer nicht vermeidbar sind wenn man gegen den bastardkönig in den kampf zieht .
      wie man bei miss trigast gesehen hat , ist so eine treffen nicht gerade gesund für einen ^^ .

      bin aber kurz überrascht war der kampf vorbei gewesen oder hast du den rest offscreen gemacht , bin mir da gerade nicht sicher .


      dann gehts zum schiff von garp
      ich fand diesen teil sehr intressant nur fällt mir hier gerade nicht viel ein .
      entweder hab ich das nicht mehr im kopf oder es sind einige neue characktere aber ich könnte mit den namen die da vor kamen gerade nix anfangen .

      und hab ich das richtig verstanden du hast garp ne enkelin verpasst oder hab ich da was falsch verstanden ^^ .


      dann ging es zum schluss noch zu einer anderen insel
      wo der grüne könig seinen zug macht
      fand ich ganz gut geschrieben und hast ne gute atmospähre geschaffen fand ich .


      vllt lag es daran das der arc lange ging und der fokus woanders lag , oder das es kurz vor 5 uhr ist aber ich war mit den namen echt überfordert haha aber sowas passiert auch mal .
    • Kapitel 173 ist unter dem Titel "Der Tag, an dem das Mädchen starb" an alter Stelle direkt unter diesem Beitrag zu finden. Zwei Kapitel noch, dann ist der Arc rum. Wird auch Zeit. :D

      David


      Monkey D. David schrieb:

      wir haben hier auch ein schönes gesprach bekommen , hier wird auch nochmal reflektiert um was es geht und das opfer nicht vermeidbar sind wenn man gegen den bastardkönig in den kampf zieht .
      wie man bei miss trigast gesehen hat , ist so eine treffen nicht gerade gesund für einen ^^ .
      Die Bilanz der Leviathan-Einheit ist ernüchternd, ja. Aber gut für die Kopfgeldjäger, wie sich zeigen wird. Ohne unsere Protagonisten wären Lorelei und ihre Leute ziemlich chancenlos gewesen, und wir reden hier "nur" von Carla. Wenn man dann überlegt, dass es eigentlich um die LIA geht, wo Leute wie Ulysses, Bloom und natürlich Beatrix selbst warten...
      Da wird man die Kopfgeldjäger brauchen.

      Monkey D. David schrieb:

      bin aber kurz überrascht war der kampf vorbei gewesen oder hast du den rest offscreen gemacht , bin mir da gerade nicht sicher .
      Dazu gibt es im neuen Kapitel noch etwas. Ich habe mich hier für eine achronologische Vorgehensweise entschieden, um diese drögen "Nach-dem-Kampf"-Kapitel etwas aufzulockern. So gab es jetzt erst einmal einen kleinen Rundumblick für den nächsten Arc, bevor in den kommenden drei Kapiteln der klassische Ausklang erfolgt. Ich denke, das neue Kapitel dürfte den Aufbau deutlich machen.

      Monkey D. David schrieb:

      ich fand diesen teil sehr intressant nur fällt mir hier gerade nicht viel ein .
      entweder hab ich das nicht mehr im kopf oder es sind einige neue characktere aber ich könnte mit den namen die da vor kamen gerade nix anfangen .
      Das sind Namen aus dem letzten Arc, der aber schon eine Weile her ist natürlich. Kako war der ominöse Spieler/Herumtreiber, den Harley für seine Teufelskraft töten wollte. Er war traf am Ende auf Flint und Harleys Ziehtochter. Den Ausgang des Treffens schulde ich euch noch. Die Frau der vielen Namen (Sol, Alba etc.) war auch ein unfreiwilliger Gast auf Harleys Party. Sie wurde von Coolidge, einem Kopfgeldjäger, mitgeschleppt. Ich werde im nächsten Arc noch kleine Rückblenden einbauen, um die Charaktere wieder stärker im Gedächtnis zu zementieren. Dafür war im aktuellen Kapitel schlichtweg kein Platz mehr, leider.

      Monkey D. David schrieb:

      und hab ich das richtig verstanden du hast garp ne enkelin verpasst oder hab ich da was falsch verstanden ^^ .
      Jo, habe ich. Im letzten Arc wurden diverse Andeutungen über einen speziellen Mann in Sols Leben gemacht -- mit der aktuellen Info dürfte klarer sein, um wen es sich dabei handelt.

      Monkey D. David schrieb:

      wo der grüne könig seinen zug macht
      fand ich ganz gut geschrieben und hast ne gute atmospähre geschaffen fand ich .
      Wunderbar, freut mich. Wobei es in der Szene eher um den mysteriösen Mann geht, der nun die "Kontrolle" über den Grünen König hat. Er wird auch bereits im neuen Kapitel auftauchen, sofern man gründlich liest. :D

      Monkey D. David schrieb:

      vllt lag es daran das der arc lange ging und der fokus woanders lag , oder das es kurz vor 5 uhr ist aber ich war mit den namen echt überfordert haha aber sowas passiert auch mal .
      Ja, damit habe ich gerechnet. Das wird sich alles in den nächsten Kapiteln lichten, sei es am Ende dieses Arcs oder zu Beginn des nächsten. Versprochen. Das neue Kapitel jedenfalls rollt eher lose Ende auf und bringt die Figuren alle in die richtige Bahn. Das dürfte weniger Fragezeichen provozieren.^^


    • Kapitel 173-175

      Kapitel 173 — Der Tag; an dem das Mädchen starb

      Mit Leibeskräften kämpfte Mercedes gegen die flauschigen schwarzen Schäfchen an, die sie in einen mörderischen Schlaf zu lullen versuchten. Im Nebel ihres Geiste meinte sie, die Hand nach den dunkel vorbeiziehenden Formen am dunklen Himmelszelt auszustrecken, doch ihre Hand…war fort. Ihr rechter Arm…war fort. Ein beachtlicher Brocken ihrer Kehle…klebte noch an Dionisia Lorcas eingeschlagenen Zähnen. Reglos wie ein Leichnam auf der Bahre ruhte Mercedes auf ihrer niedergestreckten Widersacherin. Die Frau, die ihr vor wenigen Momenten noch unerträgliche Qualen bereitet hatte, bot ihr nun das behaglichste Bett der Welt.
      Plötzlich benetzte eine unaussprechliche Kälte ihre Wange wie der Finger des Todes, der ihr das Gesicht streichelte.
      »Nicht einschlafen«, flüsterte eine wohlvertraute Stimme. Mit letzter Kraft wandte Mercedes ihr zuschwellendes blaues Auge dem Mann hin, auf dessen gestählter Brust sie ihr Leben aushauchte.
      »Callaghan«, wisperte sie wohlig — oder glaubte es zumindest, brachte ihre zerfetzte Kehle doch keinen Ton jenseits eines platzenden Blutschwalls hervor.
      »Nicht einschlafen«, raunte er neuerlich. Die nasse Kälte sammelte sich in einem winzigen Tropfen, der eine helle Schneise durch das Rote und den Ruß und den Dreck auf Mercedes' Wange zog. Graue, hässliche Graupel pladderten aus dem dunklen Himmelszelt, als wollten sie die Kopfgeldjägerin bei Verstand halten. Selbst der drehende Wind, so schien es der wegdriftenden Mercedes, schluchzte wie ein verängstigtes kleines Mädchen.

      Versunken in der Erwartung einer großen Flut wachte Lorelei Greenaway über das Panorama des vereisten Nickleby. Wie jedes Jahr hatten die Sturmböen des carnischen Loch Llyr den Winter in ihrem Windschatten angeschleppt und maßlos über Fountleroy Island ausgeschüttet. Eine tödliche Glätte schillerte gläsern über den Kopfsteinpflastern und heftete wie ein schwitziger Film an den Kathedralen, Manufakturen, Geschäften und Streunern. An einem gewöhnlicheren Tag hätte dies wenig für die schwarze Stadt bedeutet. Die gotische Szenerie hätte trostloser auf die Augen und die Kälte härter auf die Seelen gedrückt, doch Maschinen und Menschen wären ihrem Tagwerk mit der üblichen leidenschaftslosen Alternativlosigkeit nachgegangen, wären gestolpert und wiederaufgestanden, während der schwarze Schnee fiele und alles in Keuchhusten erstickte. Dieser Loch Llyr jedoch hatte den Beginn und das Ende einer Wilden Jagd gesehen, eine Nacht des Schreckens und des Blutes, und den Sonnenaufgang einer neuen, unvorhersehbaren Dynastie. In diesem Jahr des Traumas gefror der Winterfrost das Leben auf den Straßen und, verstörender, die Schlöte der Fabriken. Zum ersten Mal seit der Krönung der ersten Catherine vor über 30 Jahren war das stählerne Inferno des Union Black ohne Teufel und lag so still, dass sich der Horizont klirrend-klar hinter den erloschenen Türmen abzeichnete. Nicht einmal Greenaway, in deren jadegrünen Augen sich das unverhoffte Bildnis ihrer Heimatstadt im Tiefschlaf spiegelte, vermochte die Konsequenzen dieser Aussicht zu ermessen.
      »Finger weg!«
      Mit einstudierter Wärme sah sich Lorelei über die Schulter, als bevölkerten sie und die amputierten Frau allein das komfortable Krankenzimmer des Nickleby General — anstatt der zweidutzend Anästhesisten, Chirurgen, Ingenieure und Mechaniker, die sich in dieser Sekunde dicht an dicht um die Bettstadt der außergewöhnlichen Mademoiselle de Fer drängten.
      »Famos, faszinierend, fantastisch, verrückt«, lauteten die mal mehr und mal minder professionellen Fachurteile des Konzils, das Lorelei Greenaway eigens für die Kopfgeldjägerin anberaumt hatte. Eben, da sich eine übergriffige Hand den prekären Nieten an Mercedes' Beinprothese näherte, stürmte Lorelei endlich ans Bett zurück und warf die Decke über den verstümmelten Körper der halbnackten Frau. Die Geste hallte lauter als jeder Schrei: Raus!
      Im Gänsemarsch watschelte die herangeschaffte Expertenschaft aus dem Raum, ackernd und gackernd und mit echauffiert erhobenen Schnäbeln schnatternd. Die Stille, die sie zurückließen, füllte das Zimmer mit Musik.
      »Es ist Ihre Entscheidung«, betonte Lorelei nach einem längeren Gespräch neuerlich, »Sie haben die Baupläne gesehen. Wir könnten Großes mit Ihnen vollbringen, Miss Delacroix.«
      Jeder wütende Atemzug, den sich Mercedes abrang, keuchte und paffte mit der dröhnenden Dissonanz eines kaputten Auspuffs.
      »Das letzte Mal, als jemand ›Großes‹ für mich vorsah, ermordete ich sein ganzes Team und schwor ewige Rache an allen, die er liebt. Sind Sie dieses Risiko bereit zu tragen, Agent Greenaway?«
      Loreleis schlanke Nasenflügel zuckten unmerklich, beinahe…beleidigt? Innerhalb eines Wimpernschlages wich ihr verständnisvoller Ausdruck einer nüchternen Bestandsaufnahme der einarmigen, übel zugerichteten Patientin.
      »Ich hätte dich sterben lassen können«, schien die Agentin schimpfen zu wollen, »Ich könnte dich immer noch sterben lassen, du undankbares Ungetüm.«
      Doch nichts dergleichen sollte ihr herausrutschen. Stattdessen sprach sie nach einer kühlen Weile:
      »DaVinci ist bereits auf dem Weg. Wir mussten ihn quasi in Geiselhaft nehmen, doch er wird durch diese Tür treten und er wird Sie reparieren. Die Frage, die ich mir und Ihnen stelle, ist daher folgende: Wollen Sie wieder werden, wie Sie waren — oder wollen Sie besser werden als jemals zuvor?«
      »Besser?«, schniefte Mercedes angewidert. Ihre markante Stimme knackte grober als die verkeilten Zahnräder in ihrer Brust:
      »Wollte dieser Wahnsinnige mich verbessern, als er Treibstoff in meine Venen pumpte? Als er mir das Herz herausriss und durch eine ratternde Apparatur ersetzte? Als er…« Sie hielt eine winzige Träne nackten Zorns zurück. »Als er mir den Bauch aufschlitzte, meine Eierstöcke herauskratzte und meine Gebärmutter mit Blei füllte? Würden Sie das ›besser‹ nennen, Agent Greenaway?«
      Zu Loreleis Missmut schien die Kopfgeldjägerin eine unmögliche Antwort auf diese unmögliche Frage zu erwarten. Um eine solche verlegen, nahm die Agentin lieber die langen Beine in die Hand.
      »Ja«, blaffte ihr Mercedes hinterher, »Verschwinden Sie besser

      Entmutigt, aber niemals resignierend, stürmte Lorelei durch den Flurtrakt das Privatflügels gen Treppenrotunde, wo sie sich beinahe den Kopf an einem herabhängenden Krill stieß.
      »Sollten Sie nicht im Bett liegen…«, rüffelte sie ihn ermüdet, worüber der kopfüber hängende Meermann nur ein schockiertes Gesicht aufsetzte und mit flacher Hand über seine milchtrüben Augen wischte. »Sie meinen, ich liege nicht im Bett?«
      Seufzend schob Greenaway die herabbaumelnden Tentakeln beiseite und stampfte die knarzenden Treppen hinab. Zu seiner Verwunderung kam der Agentin kein Fluch über die blassen Lippen, weder in seiner Gegenwart noch am Fuße der Stufen, wo sie sich ungehört und ungestört hätte fühlen können.
      Mit derart neugefasstem Respekt für die Frau in Weiß setzte er seinen Weg an der Decke entlang fort, bis ihn durch ein wahlloses Schlüsselloch die salzige Meeresbrise einer vergossenen Träne küsste. Vorsichtig drehte er den bewussten Knauf und steckte seinen herabhängenden violetten Schopf wie ein Vampir durch den knarzend aufklaffenden Türspalt.
      »Was wollte sie?«, fragte er geradeheraus.
      »Sie wollen mich verbessern«, zischte Mercedes, »DaVinci soll seine…seine Vision vollenden und mich mit ein paar von Vegapunks ausrangierten Prototypen vollstopfen, wenn er schon dabei ist.«
      Krill schien ernsthaft und tiefgründig über diesen Vorschlag nachzusinnen, während er die Tür hinter sich zuknallte und einen angemessen Sitzplatz für sich und seine Fangarme suchte. Schließlich fiel er mit einem lauten Schmatzen der Saugnäpfe von der Decke direkt auf das Fußende des Bettes.
      »Klingt doch nicht schlecht.«
      »Nicht schlecht…«, echote Mercedes schal, »Es hat mich fast zehn Jahre gekostet, mich hiermit zu arrangieren.«
      Vielsagend deutete sie auf ihre Prothese. Krill seinerseits legte das Haupt schief, als hätte ihm Gott für diese eine vergängliche Sekunde sein Augenlicht geborgt, um sie und sie allein eingehend zu betrachten.
      »Was wirst du also tun?«
      »Ich wollte Ärztin werden, um Menschen wie meinem Bruder zu helfen«, grübelte Mercedes melancholisch, »Wollte Krankheiten heilen, Leben retten. Nicht mit Morden, sondern mit Medizin.«
      Krill lächelte schief, als könnte er diese hoffnungsstiftende Idee schwerlich mit der halbierten Maschinenfrau vor sich in Einklang bringen.
      »Ich bin nicht naiv«, verteidigte sie sich vorwurfsvoll, »Zumindest nicht mehr. Lorca musste sterben.«
      »Ja«, bekräftige Krill unumwunden. Mercedes glaubte ihm kein Wort.
      »Ich habe sie ermordet, weißt du. Nicht, weil ich musste oder glaubte, es tun zu müssen. Ich wollte es. Sie lag hilflos vor mir und ich entschied mich dazu, ihr den Schädel einzuschlagen und mich dabei auch noch barmherzig zu fühlen.«
      »Und deshalb willst du Greenaways Verbesserungen ausschlagen?«, summierte Krill wenig überzeugt, »Weil du Lorca ermordet hast und keine richtige Ärztin bist?«
      Mercedes murrte abweisend, mit der freien Hand über ihren bandagierten Armstumpen streichend. »Mit jedem Tag, der vergeht…und mit jedem Leben, das ich nehme…fühle ich das Mädchen von damals schwinden. Diese Operationen würden noch mehr von meiner Selbst abtragen. Immer weniger Mensch, immer mehr Maschine, bis die Schwester meines Bruders nicht länger existiert. Verstehst du?«
      Krill überlegte lange und ernsthaft, ob er verstand. Seine pupillenlosen Augen durchwanderten jede Wunde in ihrem Gesicht mit der suchenden Verbissenheit eines Goldgräbers, bevor er schließlich seinen eigenen Stumpen wie ein ausgesiebtes Nugget ins Fensterlicht hielt und fragte:
      »Du als Medizinerin, sag mir: Bin ich jetzt weniger ›ich‹, weil Carla mir die Hand abgeschlagen hat?«
      Skeptisch besah sich Mercedes den unförmigen Knubbel am Ende seines langen, roten Arms. Noch bevor sie eine Antwort zu formulieren vermochte, setzte Krill nach:
      »Ob mehr Mensch oder mehr Maschine, für uns bleibst du Mercedes. Dieses idealistische Mädchen, das Ärztin werden wollte, ist längst fort und kommt nie wieder zurück. Es starb vor fast zehn Jahren mit ihrem Bruder in Gavroche.«
      Der glasige Glanz in seinen ausdruckslosen, weißen Augäpfeln reflektierte matt im verkrusteten Bronzestahl ihrer verhassten Kanonenprothese. Erst nachdem er das Aufschwellen und Abflauen ihrer Verachtung am Zittern ihrer Augenbrauen gemessen und abgewartet hatte, wagte er erneut zu sprechen.
      »Ich weiß nicht, wer dieses Mädchen war oder ob sie eine gute Ärztin geworden wäre. Aber eine Sache weiß ich: Die Frau, die gerade vor mir liegt, hätte ihren Bruder retten können. Vielleicht hätte sie die ganze Welt dabei in Brand gesteckt, aber sie hätte ihn gerettet. Weil sie stark ist. Weil sie erbarmungslos ist. Weil sie tut, was getan werden muss.«
      Wieder drang der salzige Geruch der See in seine Nase, dieses Mal jedoch floss er aus ihrer beider Augen. Entsetzt verbarg Krill sein weinendes Gesicht, die eigene Wangen wie eine löchrige Dichtung abtastend. Mercedes hingegen lächelte aus purem Herzen. Nun war es an ihr, seine Tränen zu übersehen — und an ihm, sie rasch fortzuwischen. Denn ohne Verwarnung tat sich die Tür auf, um einen Geist hereinzuwehen.

      Der lange Kapuzenumhang glitt derart lautlos und zaghaft in den Raum, dass keine körperliche Präsenz dem aschgrauen Wollstoff eine Form zu diktieren schien. Ein tiefer Saum überdeckte jede Kontur eines Gesichts oder wandelnder Füße. Wäre ihnen das formlose Ding nicht so verloren, klein und fragil erschienen, Mercedes und Krill hätten gewiss alarmierter auf sein spukhaftes Erscheinen reagiert. So lauerten sie nur gespannt, wie sich zwei winzige Hände unter der Knopfleiste hervortaten und das Rätsel lüfteten.
      Zunächst fiel ein bloßer karamellbrauner Haarzopf aus dem Dunkel der Kapuze, ehe nach einem zitternden Zaudern der Fingerchen zwei kristallblaue Äuglein in einem geprügelten Mädchengesicht zum Vorschein kamen. Das arme Geschöpf sah aus, als wäre sie nach einem grässlichen Kutschenunglück im Krankenhaus gelandet und in ihrer Verwirrung ins falsche Zimmer getaumelt.
      »Können wir dir helfen?«, fragte Mercedes aufgescheucht und wäre wohl instinktiv aufgesprungen, hätten Krills Fangarme sie nicht zurückgehalten.
      »Das hoffe ich«, fiepte das Mädchen aus zusammengekniffenen Lippen. Der Anblick ihrer klimpernden Augen und arglosen Grübchen bescherte Mercedes ein unverhofftes Déjà-vu, und auch Krill schien ihre Stimme mit einer fernen Vertrautheit aufzunehmen.
      »Sie sind…Mercedes Delacroix«, wisperte die Besucherin nahezu unhörbar, »Und der Meermann. Krill? Richtig?«
      Die Kopfgeldjäger nickten erwartungsvoll, woraufhin sich das Mädchen ihnen wie ein scheues Kätzchen näherte. In der Bewegung blitzten unter dem grauen Cape nun erlesenste Zwirne auf, die sich zu ihrer minderwertigen Oberbekleidung verhielten wie Wein zu Urin und Mercedes eher an die bombastischen Unikate im Schaufenster von Hilbert & Sons erinnerten. Von Nahem wirkte das Kind weit weniger kindlich, dafür jedoch verlorener und verletzlicher als noch im Türrahmen.
      »Sind Sie wirklich blind?«, wollte sie dermaßen arglos und unversehens von Krill wissen, dass der Meermann gleichsam arglos und unversehens bejahte.
      »Wie schrecklich«, hauchte sie bekümmert, »Aber wenigstens können Sie dann nicht sehenden Auges ins Verderben laufen wie ich. Mein Name ist Catherine.«
      Obwohl Mercedes und sogar Krill zeitgleich die Kinnladen herunterkippten, fühlte sich Catherine zu einer Klarstellung genötigt:
      »…die Zweite.«
      »Die Puppenkönigin?«, hakte Krill in seiner Verwunderung lapidar nach. Mercedes hätte ihm am liebsten einen Klaps verpasst, wäre ihr Körper nicht eine solche Katastrophe gewesen.
      »Hoheit«, sprach sie weitaus höfischer und galanter als ihr Kumpan, »Was…können wir für Euch tun? Ich würde knicksen, aber…«
      »Bitte nicht«, rief Catherine, »Vielmehr wäre es an mir, Ihnen meine Unterwerfung anzubieten. So wie ich Agent Greenaway verstanden habe — und ich muss gestehen, die Agentin erwischte mich in einem denkbar ungünstigen Moment ärgster Nervenzerrüttung, der mir diesbezüglich wenig Kapazitäten bot — so wie ich verstanden habe, sind Sie die Retter dieser Stadt. Ach, des gesamten Commonwealth! Dr. Triagast habe ich soeben einen Krankenbesuch abgestattet, und wo ich schon hier war…da dachte ich…«
      Nervös, und anscheinend einem Schwächeanfall nahe, nestelte Catherine am struppigen Ende ihres langen geflochtenen Zopfes. Auf einen treibenden Blick seiner Gefährtin hin sprang Krill der schwankenden Regentin zu Hilfe und lotste sie sacht neben sich auf Mercedes' Bettkante. Tatsächlich sackte sie ausgelaugt in seine glitschigen Tentakel.
      »Ein Glas Wasser«, sagte Mercedes. Krill verstand es als Frage, die Kopfgeldjägerin aber als Befehl in seine Richtung. Genervt schenkte er dem Mädchen aus Mercedes' Karaffe ein Glas ein, das Catherine auch gierig wie eine Gestrandete leerte.
      »Auf dem Weg hierher…«, begann sie anschließend leise zu erzählen, als vertraute sie ihren besten Freunden ihr bestgehütetes Geheimnis an, »…zogen die Zerstörung und das Elend Nicklebys an meiner Kutsche vorüber wie Erinnerungen an einen Krieg, den ich nie miterlebt habe. Die Berge aus Leichen, die ich sah, aber reichten für ein ganzes Soldatenleben.«
      »Ist schon gut«, bestärkte Mercedes das Mädchen. Ein weiterer Becher Wasser schenkte der regina incognita frischen Lebensmut wie einer jungen Blüte.
      »Wir umrundeten auch den Cluster Park«, erinnerte sie sich, »Oder sollte ich sagen: Die getilgte Landhalde, die ihn einst beherbergt hatte. Dieser gewaltige Krater, aus dem alles Lebendige einfach…herausgerissen worden scheint. Ich fragte meine Begleiterin — Sie kennen die Inspektorin Zhang, meine ich? — ich fragte sie, was dort nur geschehen sei. Und sie schilderte mir die Mär der Mercedes Delacroix, Miss Delacroix. Sie, die Sie einem Höllensturm getrotzt und überlebt haben, während alles um Sie herum zu Staub zermahlen wurde.«
      Ihr ehrfürchtiges Schlucken spiegelte sich in Mercedes' vernähter Kehle.
      »Da sagte ich mir: ›Catherine, diese Frau musst du kennenlernen!‹ Denn sehen Sie, Miss Delacroix…«
      »Mercedes.«
      »Ja, Mercedes…Meine Mutter war wie Sie, oder Ihnen mindestens ebenbürtig in Stärke und Mut und Kampfgeschick. Zumindest steht das in den Büchern geschrieben, die ich bisher als ausgeschmückte Fantastereien verstanden hatte. Sie wissen schon. Poetische Übertreibungen, um die Übermacht des fountischen Empires zu bestätigen und die Stärke des Commonwealth symbolisch im Schwertarm der Kriegerkönigin von Fountleroy Island zu vereinen. Aber seit letzter Nacht…«
      Mehr und mehr glich ihr traktierter Zopf dem aufgerauten Tauseil eines Geisterschiffes.
      »Seit letzter Nacht weiß ich, dass es sich bei diesen Überlieferungen um mehr handeln muss als überschwängliche Prosa. Da draußen gibt es echte Monster mit echten Teufelskräften, die Parks pulverisieren und Paläste zertrümmern und meine besten Soldaten wie Ungeziefer zerquetschen. Als er kam, um mich zu töten, war ich so hilflos und allein…bis Agentin Triagast eingriff und es mir dämmerte: Wenn es Monster gibt, dann gewiss auch Helden, die diesen Monstern Einhalt gebieten. Nicht wahr? Helden wie Sie und Mr. Krill hier und Agentin Triagast?«
      In Mercedes' verschiedenfarbigen Augen, so das gleißende Blau und glänzende Grün hinter dem Gesichtsbrokkoli aus Schwellungen auszumachen waren, flackerten unaussprechliche Zweifel an dieser optimistischen königlichen Hypothese. So sehr sie der jungen Königin auch Trost spenden wollte, so zynisch und blutbefleckt hatten sie ihre vergangenen Monate des unfreiwilligen "Heldentums" doch zurückgelassen. Hilfesuchend tastete ihr Blick nach Krill, welcher sich seinerseits ganz der Wasserkaraffe verschrieben hatte und der armen Königin untröstlich nachgoss.
      »Verstehe«, deutete Catherine das Schweigen, »Es war ein kindischer Gedanke. In letzter Zeit scheine ich diesen sehr angetan.«
      Kraftlos erhob sich die junge Regentin von der Bettkante, eher gen Deckengebälk rankend als von der Matratze abfedernd. Mit der stummen Ehrfurcht einer Novizin auf ihrer langen Prozession zur Profess pilgerte Catherine an das große Fenster, in dessen Rahmen aus Raureif sie selbst zu gefrieren schien.
      »Haben Sie auch Ihre Mädchenjahre verpasst, Miss Delacroix?«, fragte sie plötzlich.
      »Ich kann nicht behaupten, jemals Mädchenjahre verlebt zu haben.«
      Die Hände im Rücken gefaltet, beinahe matronenhaft für ein Kind von 15 Jahren, ließ Catherine den kristallblauen Blick in die leergefegten Straßengeflechte hinabrieseln.
      »Vor wenigen Tagen noch hätte ich dieselbe Antwort gegeben«, hauchte sie ihren geisterhaften Atem gegen das Fensterglas, »Doch nun muss ich feststellen, dass ich sie schlichtweg verpasst habe. Wie viele Mädchen wachen wohl tagtäglich auf, nur um festzustellen, dass sie ihre Mädchenjahre verpasst haben?«
      Erfolglos versuchte sie, ein tieftrauriges Schluchzen hinter einem Seufzen zu verbergen, bevor sie vor dem Panorama ihrer verwundeten Stadt zusammenbrach wie eine junge Witwe vor einem frischen Grab.

      Am anderen Ende der Stadt, an dem die monolithische Talsenke das Jaggers gegen den Fuß des Rosary Hill brandet, überschaute ein weiteres Königskind dieselbe Metropole aus gänzlich anderen Augen. Wo Catherine II. das Opfer einer blutigen Intrige beweinte, verfluchte Ulysses McKenna den Nutznießer einer feigen Schwäche. So oft er den schicksalstragenden Moment im Thronsaal auch rekapitulierte, keine noch so gelenkige geistige Verrenkung fand eine alternative Begründung für sein Handeln als simpelstes, gefühlsduseligstes, irrationalstes Mitleid. Mitleid mit einem weiteren weinenden Waisenkind, mit einem weiteren Opfer unverschuldeter Umstände, die soviel größer und soviel drohender über den Rand seiner kleinen Welt hinausragten als die Riffe hinter dem Hafen seiner Heimat.
      »Hassen Sie diesen Jungen nicht, nur weil er Sie nicht retten konnte. Er konnte nichts dafür. Die Schuld der Welt liegt niemals bei den Kindern. Auf ihnen lastet sie nur am schwersten.«
      Unerlässlich suchten ihn die wohlsortierten Worte der roten Agentin heim, um seinen Verstand zu piesacken und seine Zweifel zu nähren. War er wirklich noch immer der kleine Junge auf der blutbefleckten Pritsche, der am Whiskey nuckelte wie andere Kinder am Daumen? Der die Augen schloss und den Schmerz schluckte; neben anderen Dingen. Hatte er Catherine deshalb gerettet — weil er sich nicht selbst hatte retten können?
      Tränenflimmernd durchleuchteten seine grellgrünen Augen das dahingeraffte Nickleby wie ein Leichenfledderer ein Schlachtfeld, auf der Suche nach Wert inmitten des Blutes und der Fäulnis.

      Unter einer Decke aus Farnen erwachte der Bastardkönig aus einem fiebernden Albtraum. Hastig wie gejagte Tiere huschten seine Pupillen durch das umliegende Dickicht. Schwarze Dornen schnürten sich um blaue Tannen und babylonische Ruinen, die im frostigen Dämmerlicht des eingebrochenen Winters gleich geborstener Rippen aus einem verwahrlosten Waldfriedhof stachen. Ein muffiger, nasskalter Gestank durchtränkte die Luft und den schweren Schnee, der ölig durch die glänzenden Nadeln triefte. Ulysses selbst aber blieb knochentrocken, wohlgehütet unter dem gepunkteten Hut eines riesigen Fliegenpilzes. Mit schwindelerregender Rasanz schossen dem Bastardkönig beim Anblick der gewaltigen Lamellen die Ereignisse im Thronsaal zurück ins Gedächtnis: Catherine inmitten ihrer toten Wachen, die rothaarige Agentin als Brei ihrer eigenen Säfte, Beatrix — rasend vor Zorn. Der Albtraum, dem er entkommen zu sein glaubte, lauerte ihm in der wachen Welt auf.

      ~Wenn das Herbstlaub wieder grünet…und die Wunde nicht mehr heilt…Wenn Mac Deara ist gesühnet, und die Fessel liegt zerteilt…ja, dann. Ja, dann. Habe ich…mein Land befreit. Ja, dann. Ja, dann. Weiß ich…mein Land…befreit…~

      Der schiefe Gesang lotste den Blick des Bastardkönigs zur nackten Beatrix De Barra, die gleich einer kriegsgeküssten Walküre in einem kleinen Teich im Herzen des Haines badete. Unter einem schmalen Wasserfall, der wie gemalt in den eisschwarzen Bottich plätscherte, wusch sie sich die salzige Marsch aus dem Haar und das fountische Empire aus dem Herzen. Singend, wie sie es immer tat, wrang sie ihre endlosen braunen Locken wie einen alten Lappen aus und fing herabfallende Graupelflocken mit der Zunge. Sogleich verzog sich ihr rundes weißes Gesicht und sie musste sich mit zwei Handvoll des stehenden Wassers den Mund ausspülen; denn fountischer Schnee ist schwarz wie Kohle und schmeckt modriger als die faulen Hände, die jene schürfen.
      Mit einem unbehaglichen Lächeln lauschte Ulysses ihrem angewiderten Gurgeln. In Momenten wie diesen erinnerte sie ihn an ein unbedarftes Wesen des Waldes, das in einem Erdloch geboren und von Wilderern in die Welt der Menschen verschleppt worden war. Als gehörten das Wasser und der Bachlauf und alles, was er benässte, ihr allein, ließ die Kriegerin ihre Finger über das flüssige Onyx tänzeln. Ihr blasser, muskulöser Oberkörper ragte geheimnisumwittert aus dem spiegelglatten Dunkel des Wassers wie die Wächterstatue eines versunkenen Tempels. Er versuchte zu rufen, doch jeder armselige Vorstoß eines Lautes legte Feuer an seine Kehle. Instinktiv suchten und fanden seine geschwollenen Finger einen behelfsmäßigen Wickel aus Kleiderfetzen und diversen Wildkräutern, die seinen Hals einbetonierten und nach weißer Hexerei rochen.
      »Lass es!«, rollte die sonore Stimme der Badenden plötzlich durch die Bäume und die Äste und die Tiefen der Erde. Der Winterhimmel höchstselbst wogte, als Beatrix gleich einer Stute im Galopp aus dem spritzenden Wasser stob. Jäh wandte sich Ulysses von ihrem nackten, nassen Leib ab.
      »Nach allem, was wir geteilt haben?«, feixte sie mit einem kecken Kopfschütteln, ehe sie unter den großen Fliegenpilz trat und vor dem Bastardkönig in die Hocke ging. Stoisch ertrug er ihre große vernarbte Hand, die sich kalt und nass auf seine brennende Brust legte.
      »Ist schon gut.«
      Mit einem tiefen Seufzer horchte sie nach dem Takt des schlagenden Herzens und dem Kribbeln seiner aufziehenden Gänsehaut. Ulysses erstarrte. Ihr zimtrotes Auge mochte schlafend erscheinen, der bloßliegende trübe Augapfel in seinem Nest aus Narben jedoch glühte hellwach und schäumte vor unterdrückter Wut. Unwillkürlich nahm das furchtsame Tomtomtom in seiner Brust an Fahrt auf, bis er das Pochen seines Körpers bis in die gebrochenen Knochen spürte.
      »Dein Herz schlägt so schnell«, raunte sie kryptisch, »wir könnten in seinem Takt um ein Feuer tanzen, bis uns die Ekstase dahinrafft.«
      Zähneknirschend ließ sich Ulysses seitlich gegen den Pilzstängel fallen, mürrisch wie ein Bursche in Erwartung der elterlichen Schelte. Gegen seinen Willen schob sie ihm eine schmutzige blonde Locke aus der Stirn, dann noch eine, und noch eine, und…
      »Du hast einiges zu erklären, Lordprotektor

      Die weiße Kutsche entfloh dem wintergrauen Horizont wie dem Reich des Todes, geschnitzt aus einem Hagelschauer und gezogen von fleischfressenden Monstren auf der Hatz. Mit der Rasanz und Wucht eines Streitwagens rauschte das silbergehärtete Ungetüm auf einer Woge aus Atemdunst die Serpentinen gen Palast hinauf. Die strammen Anweisungen der Kutscherin vermengten sich mit dem Echo der Meute und dem Wüten des Windes zu einer derart abenteuerlichen Kakophonie aus gebellten Befehlen und befehlendem Gebell, dass selbst seine Insassen nicht länger zu bestimmen vermochten, ob die gehörnten Hunde oder ihre peitschenschlagende Lenkerin das Gefährt beherrschten.
      Ulysses, noch halb schwindelnd im Karussell seiner Gedanken, identifizierte jedes der Tiere sogleich am Tapsen seiner Pfoten und dem Geruch des Sabbers an den frostumwitterten Lefzen. Wie ein Kind am Geburtstagsmorgen sprang er aus der Böschung hervor und stürzte gerade rechtzeitig aus dem Grau der Rosensträucher, um den gewaltigen Höllenhunden eine Chance zum Abbremsen zu lassen. Unter einem ordentlichen Rumpeln bohrten ihre massiven Tatzen tiefe Furchen in den gefrorenen Schotterweg. Die elegante Kutsche geriet in bedrohliche Schieflage, kenterte jedoch nicht. Ihre Fahrerin, ein burschikoses Ding mit gelben Schuppen und kariesgrünen Haifischzähnen, belegte den lebensmüden Wegelagerer mit genügend Unflätigkeiten, um erfahrenen Hafendirnen die Schamesröte auf die Ohren zu treiben. Zumindest, bis sie das emsige Schwanzwedeln der gehörnten Hunde bemerkte und selbst errötete. Vor ihnen erschienen war ihr gemeinsamer Gebieter, der Herr der Hunde und Zahler ihres Gehalts…und reckte seinen Daumen wie ein gewöhnlicher Anhalter.
      »Öhm. Ulysses McKenna«, ließ die Kutscherin ihre Insassin durch eine kleine Messingröhre neben ihrem Sitz wissen. Noch ehe die letzte Vibration dem dünnen Metall gänzlich entwichen war, röhrte der Trichter bereits zurück:
      »Ulysses?! So steig ein! Wir haben SO VIEL zu bereden, ehe der Tag verfliegt!«

      Catherine II. kam sich unter ihrer Tarnkappe aus mausgrauem Wollstoff wie eine feige Betrügerin vor. Verstaut in einer einfachen Postkutsche ließ sie sich unbemerkt aus dem Herzen der Verheerung zurück in ihren marmornen Palast chauffieren, während ihr gequältes Volk in den ruinenhaften Zeugnissen ihrer Fehler gefangen bliebe. Zu den seltenen Gelegenheiten, die die Anwesenheit der Puppenkönigin innerhalb der Mauern Nicklebys erfordert hatten, waren Lord Sundermare und Sir Benedict Hearst penibel darauf bedacht gewesen, die Eindrücke der jungen Catherine von ihrer Hauptstadt auf eine Reihe pittoresker Stadthäuser und grandioser Kathedralen zu beschränken. Die noblen Viertel und pompösen Kirchen waren ausreichend gewesen, um die naive Königin von der Heimeligkeit der schwarzen Bauten und der Lebensbejahung seiner Bewohner zu überzeugen. Nun jedoch erlebte Catherine die Hauptstadt von ihrer wahren Seite — und sie glich einer geschändeten Krypta. Die Luft stank faul und stickig, als hätte das Fleisch der Toten und der Atem der Ratten jeden Winkel der dunklen Gemäuer mit Pest infiziert. Die verschlungenen Kathedralen mit ihren himmelsragenden Speertürmen verurteilten gleich erbarmungsloser Richter die gebeugten Rücken der Stadtstreicher und Straßenkinder, die in den Nachwehen der Wilden Jagd um einen schnellen Berry kämpften. Verwaiste Babies schrieen nach toten Müttern, schreiende Eltern warfen sich auf winzige aneinandergereihte Särge. An den verdreckten Fenstern markierten rote Fahnen den Fundort weiterer Leichen. Eine ganze Parade solcher Flaggen schien Catherine zu winken, wo immer ihre Kutsche die dreckigen Häuserschluchten passierte.
      Felicia Zhang schenkte der Königin ein freundliches Lächeln, das jene nicht zu verdienen glaubte, ehe sie vor dem Polizeipräsidium ausstieg und die Regentin für den Rest des Weges der Stille überließ. Vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben fand sich Catherine sich selbst überlassen und mit ihren Gedanken für sich allein. Die Aussicht aus der Kutsche auf die Randbezirke mit ihren rostigen Stahlstreben und metallenen Überspannseilen erinnerte die junge Königin an die Netze einer mechanischen Spinne — und die grässlichen Nervenfasern im Rücken des Bastardkönigs. Das Gewicht der Stadt löste sich von ihrer Brust, als die rollenden Räder sie endlich aus den zyklopischen Mauern in die weiten fahlen Felder der Marsch hinaustrugen. Aus der Ferne trotzte ihr Palast auf dem Hügel dem angebrochenen Winter mit altbekannter Standfestigkeit, in seinem Inneren aber wüteten die Sturmwinde wie Poltergeister durch die demolierten Flure. Gleich seiner Königin hielten allein eine falsche Fassade und die Illusion von Macht dieses gewaltige fountische Monument noch aufrecht, indes der Mörtel bröckelte und die Grundfesten wankten.
      »Wir sind da«, drang die Stimme ihres Kutschers durch das spröde Holz, »Ihr scheint Besuch zu haben, Hoheit. Ich sende unverzüglich Wort.«
      Leidenschaftslos und abgekämpft lehnte sich Catherine aus dem Fenster, gewappnet für eine weitere Belagerung der mürrischen Lords des Worshipping House. Zu ihrer Überraschung, Erleichterung gar, erblickte sie statt steifer Zylinder und bebender Schnauzbärte aber lange blonde Haare und die winkende Hand einer unverhofften Freundin.

      Die verkündeten Gäste erwarteten die Königin mit Spannung, nachdem sich eine mausgraue Magd den Tritt der brüchigen Kutsche hinabgekämpft hatte, und blinzelten ungläubig über die royalen Lippen unter der tiefen Kapuze. Ein ehrliches, nahezu dankendes Lächeln überschatte die Müdigkeit im verweinten Gesicht der Monarchin. Es erstarb jäh, als hinter der schönen Moira Graham die bullige Gestalt des verhassten Cousins hervorragte. Peinigende Erinnerungen an die Nacht der Jagd hielten Catherine zurück. Moira, ihre Gefühle nachfühlend, schwang sich das honigblonde Haar über die schlanke Schulter und trat der Königin mit dem Stolz einer Baronin und der Wärme einer Mutter entgegen. Ihr Bruder und der jämmerlich dreinschauende Bastardkönig verblieben an der Seite eines Catherine unbekannten Fischmenschen.
      »Lady Graham, es ist eine so angenehme Freude, Sie in meinem Hause zu wissen«, grüßte Catherine II. ihren adligen Besuch gemäß des Zeremoniells und reckte die Hand, auf dass die Lairin die fountischen Finger küsste. Moira hingegen, auf die höfische Etikette und ihren weißen Gehrock scheißend, sank auf die Knie und schloss die fountische Königin wie eine lang verschollene Schwester fest in ihre Arme.
      »Es tut mir unendlich leid«, flüsterte sie dem Mädchen tiefempfunden zu, »Ihr seid so tapfer, Catherine! So unglaublich tapfer!«
      Unwillkürlich erwiderte Catherine diese Umarmung, die sie nicht zu verdienen glaubte, und weinte bittere Tränen in den knochigen Nacken der Schwanenprinzessin von Auglynn.
      »Herzerwärmend«, moserte Umanagh Fitzgibbon ungeduldig. Auf seiner sündhaft-silbernen Taschenuhr zählte er die Sekunden ab, die Moira und Catherine in dieser innigen Geschlossenheit verbrachten. Einundzwanzig…Zweiundzwanzig…Dreiundzwanzig…
      »Ich vergesse jedes Mal, was für ein Kind sie doch ist«, grummelte Cathal an Ulysses gewandt, welcher seinerseits nur die Schultern raffte und gen Moira deutete.
      »Ihre Idee.«
      Cathal schnaubte. Umanagh maulte. Neunundzwanzig…Dreißig…Einund—
      Zaghaft lösten sich die beiden voneinander, ohne dass Moira ihre weißen Hände von den schmächtigen Schultern der Königin nahm.
      »Es wird alles wieder gut«, versprach sie Catherine, »Ihr werdet sehen. Diese Vereinigung wird sich als die beste Entscheidung Eurer noch jungen Regentschaft erweisen. In ein paar Jahren schon…«
      Während Moira sprach und Catherine geistesabwesend nickte, rutschte der kristallblaue Blick des Mädchens wieder und wieder auf den herumlungernden Ulysses, der an die weiße Kutsche gelehnt an seinen Händen knabberte, als stanken sie nicht vor Blut. Nachdem Moira die Puppenkönigin schließlich zu ihren Gefährten geführt hatte, glaubte Catherine sogar, eine gewisse Furcht im Gesicht dieses widerlichen Mörders ausmachen zu können. War er es etwa, dem vor der Zukunft zu grauen hatte? Wie konnte er es wagen! Mit formvollendeter Eleganz hieß Catherine II. Cathal Donoghue als geschätzten Freund willkommen und machte erquickende Bekanntschaft mit Umanagh, welcher ihr als einflussreicher lairischer Financier vorgestellt wurde. Einzig ihr eigener Cousin wurde von der Befehlshaberin des Commonwealth mit einer schnippischen, flüchtigen Geste abgespeist. Weder verlangte sie einen Handkuss, noch bot er ihr einen solchen an. Moira setzte ein schmerzhaftes Lächeln auf, um die rauen Wogen zu glätten. Sie scheiterte kläglich. Catherine und Ulysses blieben verkrampft und unleidlich wie zwei zerstrittene Kinder mit befreundeten Müttern.
      »Kommt nur herein«, bat Catherine mit wackerer Miene — ehe sie mit eindeutigem Wink auf Ulysses nachtrat: »…und entschuldigt den allgemeinen Zustand des Palastes.«
      Da das ramponierte Vestibül einer Todesfalle gleichkam, folgten Catherine und ihre Gäste dem neuernannten Hofbutler durch obskure Flure und vergessene Wendeltreppen in die intakten Gemeinschaftssäle des Palastes. In unregelmäßigen Abständen kassierte Ulysses von seinen Gefährten vorwurfsvolle Blicke, sodass er sich schließlich zurückfallen ließ und dem Trupp wie ein alter, kranker Hund nachtrottete. Vorbei an aufgeschütteten Trümmerhaufen und über gebleichte Blutflecken hinweg gelangten sie auf die erste Etage. Die ikonischen goldenen Flügeltore, die unter Königin Anne installiert und von Ulysses demontiert worden waren, lehnten wie inaktive Golems gegen die roten Stuckwände des Thronsaals. Während die lairischen Gäste einen unauffälligen Blick in das Schlachtfeld riskierten, vermied Catherine jeden Kontakt mit ihrem zerschlagenen Herrschersitz. Zu frisch noch brannten sein Verlust und die Gewalt der Hände, die ihn zerschmettert hatten. Einzig Ulysses folgte ihrem Beispiel, indem er stur auf seine Stiefel starrte.
      »Ihr kriegt das hin«, wisperte Moira ihm plötzlich zu. Unbemerkt hatten sie und Umanagh hinter Catherine die Plätze getauscht.
      »Irgendetwas stimmt nicht«, bemerkte der Bastardkönig, »Sie ist anders. Sie plant etwas.«
      Moira lächelte, wie eine erfahrene Amme die erste Monatsblutung ihres Zöglings belächeln würde.
      »Unsinn. Sie ist schlicht erwachsen geworden.«
      »Innerhalb weniger Tage?«, grunzte er.
      »Das ist der Unterschied zwischen Männern und Frauen, Ulysses.« Verschwörerisch hakte Moira den Blonden unter und schob seine dicken Locken beiseite, als wolle sie ihm das Versteck des One Piece zuflüstern.
      »Jungs werden älter, wenn sie es wollen. Mädchen werden älter, wenn sie es müssen.«

      Biddipp. Biddipp. Biddipp. Mit der Macht eines göttlichen Blitzes, der das Dunkel durchbricht und das Böse vertreibt, wehten die nassen Graupel durch die zersprungen Oberfenster des Thronsaals und wuschen Catherines Taubheit fort — und wie sich einst die Versündigten ihrer Nacktheit gewahr wurden, fand sich Catherine plötzlich ihren Schmerzen und ihrer Verzweiflung hilflos ausgeliefert. Ein federloses Vogelküken in einem Nest aus roten Scherben und goldenen Spänen, das aus erstickter Kehle unhörbar plärrte. Im wachen Traum hatte die blutbesudelte Königin verfolgt, wie die Lilie von Og MacLarr mit dem Bastardkönig auf den Schultern abgezogen war; wie die rote Agentin mit letzter Kraft eine winzige Teleschnecke betätigt hatte, die seither in rhythmischen Intervallen dröge Laute ausstieß. Biddipp. Biddipp. Biddipp. Im ersten Moment schreckte Catherine auf, als sich ein halbes Dutzend dunkler Schemen aus dem Schuttqualm schälte und wie Heuschrecken in den Thronsaal ausschwärmte. Staubige schwarze Schuhspitzen wagten sich bis an den Rand der Klamm, die der Kampf zwischen Bastardkönig und Agentin in den Marmorboden geschlagen hatte. Noch immer pulsierten und pumpten die fluoreszenten Pilze der Lilie wie bedrohliche Feuerquallen in diesem schwarzen Spalt, und niemand wagte sich hinüber. Emsige Hände tasteten derweil Cassiopeia Triagast ab, hoben sie sanft auf eine eilig herbeigeschaffte Trage. Catherine lächelte erleichtert, die nach ihr ausgestreckten Fingerspitzen aber ignorierte sie. Anstatt den rufenden Stimmen zu folgen, anstatt über die wuchernden Pilzkappen zu wandeln wie zuvor Beatrix De Barra, kroch Catherine ihren Rettern durch die scharfkantigen Überreste ihres Thrones davon. Ihr Name verhallte unerhört in den Hallen des ramponierten Palastes.

      Eine Spur aus Blut bezeichnete den Pfad der Königin. In ihrem blutgetränkten Nachthemdchen spukte Catherine mit geisterhafter Zielgerichtetheit durch die langen Flure und dunklen Alkoven des Red Apple Palace. Dann, mehr Tier als Mensch, erklomm sie die Treppenstufen gen Dachgeschoss auf allen Vieren. Unerträgliche Schmerzen begleiteten jeden Schritt und jeden Handschlag auf ihrem Weg. Ihre Stirn blutete und dröhnte, ihr Nasenrücken zwickte. Noch immer steckten spitze Schrapnelle ihres Herrschersitzes in ihrer porzellanweißen Haut. Eine Zeit lang verharrte sie tatenlos vor ihrem Ziel. Die schmucklose Tür aus Teakholz baumelte herausgebrochen an einem einzigen kupfernen Scharnier. Ein beherzter Atemzug hob sie in das durchwühlte Zimmer. Wer auch immer für das Chaos verantwortlich war, schien durch das angelehnte Balkonfenster in den Morgenschnee entflohen zu sein. Zu ihrem Glück fand Catherine dennoch, wonach sie suchte…und zu ihrem Unglück ebenso. Die goldene Teleschnecke, auf deren glänzendem Panzer ein schwarzer Löwenschlund brüllte und die Catherine nie in ihrem Leben nicht schlafend vorgefunden hatte, hockte putzmunter auf dem Schreibtisch ihrer frischernannten Hauslehrerin. Obwohl das Tier keinen hör- oder sichtbaren Laut von sich gab, schwirrte die Luft unter dem Druck donnernder Schallwellen. Sämtliche andere Teleschnecken, von denen Penny Dreadful eine ganze Menagerie unterhielt, hingen dafür schlapp und trostlos wie eingefallene Soufflees in den Seilen. Catherine zögerte nicht länger. Ein simpler Panzerdruck knipste die goldene Königsschnecke in den Tiefschlaf und weckte die anderen Tiere aus ihrer Narkose. Zielgerichtet suchte und fand Catherine unter den Bauchfüßern ein besonders kleines, besonders schwarzes Exemplar mit goldenem Löwen auf dem Panzer. Als das Tierchen ihre Berührung wahrnahm, stieß es sogleich ein spitzes Fanal aus, das kein lebendes Wesen tangierte — bis auf seine riesenhaften Artgenossen, die auf dieses Signal hin aus allen möglichen Ritzen und Verschlägen im Commonwealth krochen. Mit vorgereckter Brust stellte sich Catherine den windenden Graupelschauern auf dem Balkon. Eine schneidende Kälte zerfetzte ihr karamellfarbenes, blutbeflecktes Haar zu unzähligen nassen Strähnen. Der gefrorene Stein brannte unter ihren nackten Fußsohlen. Catherine aber machte keinen Rückzieher. Mit demselben Starrsinn, den Zeitzeugen oft ihrer Mutter attestierten, trotzte sie dem grimmigen Winter und richtete die kleine Teleschnecke auf der Brüstung aus. Sogleich erfassten die glubschenden Stielaugen das abgeschaffte, verprügelte Porträt der Königin und übermittelten das eingefangene Bild an die riesigen Projektorschnecken, welche Catherines Visage wiederum weltweit gegen den grauen Himmel projizierten. Während die wegdämmernde Mercedes kaum mehr als das erste Schluchzen mitbekam, und O'Mara unter den Ruinen des All Hallows' Tower nur ein gedämpftes Blubbern wahrnahm, hörten Krill neben ihm, Lorelei und Luca, Headshot, Shrimati, Felicia Zhang und sämtliche Menschen im Einzugsgebiet die durchdringende Ansprache der Puppenkönigin. Einige johlten, getränkt in lairisches Blut. Andere japsten im Angesicht ihrer offensichtlich verwundeten Königin. Wenige grummelten griesgrämig, als das Mädchen entgegen des Protokolls offen zu weinen begann.

      »Menschen des Commonwealth«, überflutete ihre Stimme die brennenden Zuckerrohrfelder und stillstehenden Bergwerke, »Hört mich an! Ich, Königin Catherine II. aus dem Geschlecht der Namenlosen, Befehlshaberin des Commonwealth, Statthalterin der Göttlichen…« Sichtbar aufgelöst wischte sie sich Blut und Schnodder aus der Nase, nur um beides in ihrer Aufregung quer im ganzen Gesicht zu verteilen. »Tochter ihrer Mutter, der…der Seuchenkönigin von Fountleroy Island! Ich, Catherine II., erkläre die Wilde Jagd hiermit für beendet!«
      Obwohl Catherine in der Einsamkeit ihres Palastes auf einer weit enfernten Kanzel predigte, glaubte sie, das Grölen und Toben und Jubeln und Klagen in den flammendurchzogenen Häuserlabyrinthen Nicklebys deutlich zu hören.
      »Keine Worte vermögen den Schmerz und die Schuld auszudrücken, die ich über meine gestrige Entscheidung empfinde. Ich…ich…«
      Theodore Rexroth, der an einem belanglosen Hafen eben ein Schiff charterte, verfolgte den Zusammenbruch der mächtigsten Königin des Staatenbundes mit einer undurchschaubaren Mischung aus steinernem Ernst und verhaltener Neugier. Beatrix De Barra, auf Kräutersuche, zeigte der überdimensionalen Catherine den Mittelfinger. Callaghan und Flint, die eben ihren Kurs richten wollten, ließen sämtliche Segel erschlaffen und trieben auf ihrem kleinen Kahn ziellos unter den gewaltigen Kristallaugen, die nun wie zwei Monde am Nachthimmel aufgingen. Wacker rappelte sich Catherine wieder auf, griff sich eine lose Haarsträhne und zwirbelte sie zwischen den Fingern. Godzilla Brakes, der von seinem eigenen Balkon in Mary Joa in den Himmel hinaufblickte, erinnerte sich bei diesem Anblick an seinen Sohn mit seinem Stofftier; und begann selbst zu weinen wie ein Kind.
      »Auf jede Nacht folgt ein Morgen«, schniefte Catherine tränensabbernd, »Auf jeden Krieg folgt Frieden. Ich kann die Opfer dieser Wilden Jagd nicht ungeschehen machen, kann nicht zurücknehmen, dass ich sie ausgerufen habe…Ich…kann nur um Verzeihung bitten. Wenn die Weisen in ihrem Heiligen Schloss zuschauen…« Sie schauten zu. »Wenn sie zuschauen, so sollen sie sich beratschlagen. Urteilt über mein Handeln, ehrenwerte Weise. Kein Richter könnte gnadenloser mit mir ins Gericht ziehen als ich selbst. Bis auf mein Volk natürlich…Mein Volk.«
      Abermals zuckte ein Schreckensschrei um die Welt, als Catherine die Teleschnecke in beide Hände nahm und dabei, vollkommen unbeabsichtigt, einen flackernden Blick auf ihren blutverdreckten, schneedurchnässten, mit Wunden übersäten, kaum verhüllten Mädchenkörper freigab. In diesem Moment schlugen die Gefühle von Sklaven wie Sklaventreibern, Armen wie Reichen, Kindern wie Alten in Sorge um den Zustand eines jungen Mädchens um. Catherine war nicht länger die Puppenkönigin oder die Zweite oder die Aufhetzerin der Wilden Jagd, sondern ein frierendes Kind in der Kälte, dem das gesamte Commonwealth eine Decke überhängen wollte. Dieser Moment mochte vorübergehen und eher früher als später in Zorn zurückschlagen, sobald die Schäden und Opfer der Nacht sich auftürmten; doch für eine einzige, menschliche Minute hatte Catherine die Welt in Empathie geeint.
      »Mein Volk…«, fing sie sich schließlich, »Mein Volk soll frei sein. Sämtliche Rechte und Gesetze, die ich derart töricht fahren ließ, sind wieder eingesetzt. Löscht die Feuer, steckt die Waffen weg. Die Wilde Jagd ist vorüber. Eine Jagd ohne Festschmaus und ohne Schützenkönige…«
      Mit der Teleschnecke sich selbst filmend, sackte sie an der Palastfassade zusammen und sprach nun zu der ganzen Welt wie zu einem kleinen verletzten Vogel in den Flächen ihrer Hände.
      »Meine Founts, vergesst euren Hass. Schaut um euch und seht, was er aus eurer Heimat gemacht hat. Meine Lairen, so ihr mich lasst, lasst mich euch Vergebung anbieten und einen Weg nach vorn. Euer König ist frei. Ihr seid frei. Lasst uns gemeinsam frei sein! Uns alle!«
      Auf diese Worte sprangen vier der fünf Weisen aus ihren Polstern auf, Rexroth grinste wie ein lauernder Wolf und Beatrix De Barras vernarbtes Auge krampfte spastisch. Von den alten Lords in ihren verbarrikadierten Schlössern über die Plantagen im South Blue bis in die Auktionshäuser des Sabaody Archipel — der Schock drang tief und war kaum verdaut, da improvisierte Catherine längst weitere Hiobsbotschaften:
      »Beim Grabe meiner Mutter und Ansehen meines Hauses, im Namen der Namenlosen und der göttlichen Familie, die uns das fountische Empire einst anvertraute: Ich schwöre, dieses Imperium fortan mit klarem Verstand und ganzer Seele zu regieren, frei von lügenden Zungen und schwarzen Herzen. Frei von altem Groll und neuer Gier. Frei von allem, was uns entzweit. So ihr mich noch wollt, werde ich die Königin sein, die dieses Reich verdient. So ihr mich noch wollt.«
      Ein letztes Beben ihrer Stimme durchpflügte das Firmament, ehe die Übertragung abbrach.

      »Gott schütze euch! Und Gott schütze das Commonwealth!«

      Kapitel 174 - Bastardkönig
      Als Catherine erwachte, waren ihre Wimpern zu Raben geworden und schlugen kreischend mit den Flügeln in ihre Augen und zerhackten ihre Lider mit eisernen Schnäbeln. Die grässlichen Vögel weinten grünes Gift und schrieen, weil die weiße Haut der Königin brennenden Teer blutete und die schwarzen Federn verklebte und in Brand steckte. Der entsetzliche Gestank verkohlenden Fleisches verpestete die stickige Luft. Je höher die rote Glut züngelte, desto heftiger flatterten die sterbenden Vögel, und je heftiger die sterbenden Vögel flatterten, desto höher züngelte die rote Glut. Catherines Hilfeschreie ertranken in ihren zerschmelzenden Lippen. Speichel und Blut und Rabenfedern trieften wie die Flüsse der Unterwelt über ihren nackten Körper, der plötzlich auf den marmornen Fliesen ihres Thronsaals kniete wie die kasteite Jungfrau auf den Deckenfresken der Cathedral City. Gesuhlt in Teer und Feuer und der Asche toter Vögel legte das mundtote Mädchen ihr verrußtes Haupt in die wohltuende Obhut der Frau in Schwarz. Weiß und weich wie frische Milch taufte Penny Dreadfuls Hand die hitzepellende Stirn, just bevor ein unfassbarer Schmerz Catherines Bauchnabel zerfetzte. Auf den Schenkeln der knienden Königin ruhte plötzlich ein prallgefüllter Umstandsbauch, der statt guter Hoffnung zähnefletschende Hunde in sich trug, deren kläffende Schnauzen gegen ihr Abdomen drängten und ihren Unterleib mit den Zähnen zerrissen. Blutspeiend bäumte sich die hochschwangere Catherine rücklings. Als ihre Wirbelsäule brach, platzte ihr Bauch und entließ die höllischen Mischlinge wie Rattenplagen aus ihrem zerflederten Uterus. Das Bellen ihrer hündischen Brut trieb Catherine in den Wahnsinn und über all dem Jaulen und dem Chaos erhob sich die dreckige Gossenstimme des Bastardkönigs, der neben ihr in Blut und Gedärm und Mutterschleim hockte und ihr ins Ohr flüsterte:
      »Das ist dein Vermächtnis. Das ist dein Erbe. Also press weiter.«

      Keine Klinge blieb verborgen, kein Speer gesenkt und keine Wache auf ihrem Posten, nachdem Catherine sich selbst und ihren Palast wach geschrien hatte. Das ganze Land hatte seine besten Übriggebliebenen geschickt, um die ausradierte Leibgarde der Königin zu ersetzen, und diese besten Übriggebliebenen stürzten nun in den Privatflügel ihrer kreischenden Majestät. Ihnen entgegen rauschten Diener und Zofen und Handwerker auf der Flucht vor einem weiteren lairischen Angriff. Tatsächlich aber fanden die angerückten Frischsoldaten im Lesezimmer der Monarchin weder die Heldenschlächterin noch sonst einen Attentäter vor. Sie waren nicht einmal die Ersten am vermeintlichen Tatort.
      »Träume sind schlechte Ratgeber«, redete Cathal Donoghue der angststarren Catherine gut zu. Wie der Braunhaarige trotz intensiver Überwachung aus seinem Gemach entwischen, an den Wachposten vorbei und in die Bibliothek gelangen konnte — noch vor Catherines Garde — schien jeden zu bekümmern bis auf Catherine selbst. Zutiefst dankbar drückte sie die starke Hand, die er ihr anbot, und fand allmählichen Seelenfrieden in seinen unendlich nachtblauen Augen.
      »Ich muss wohl weggenickt sein…«, gähnte sie vernebelt, »Wie spät ist es?«
      »Kaum zwei«, antwortete Cathal, ohne auf seine Uhr zu schauen. Stattdessen linste er auf den dicken Wälzer auf dem Schoß der Königin. Historia Fountica, Band VI: Catherine I.
      »Bei der Lektüre würde ich auch einnicken«, flachste er. Catherine hingegen umklammerte das schwere Buch wie ein Neugeborenes.
      »Oh, das? Ich weiß nicht einmal, was davon Wahrheit und was Fiktion ist.«
      »Es ist Geschichte«, antwortete Cathal lakonisch, »Daher alles ein bisschen von beidem, schätze ich.«
      Ein wenig überzeugtes, kraftvolles »Ja« waberte kühl wie Morgennebel aus den Mädchenlippen der Königin. »Danke, Cathal. Ihr seid ein wahrer Freund.«
      »Immer doch«, bekräftigte Cathal, »Und verzeiht noch einmal mein barsches Eindringen. Für gewöhnlich sind die Privatpforten junger Fräulein für mich tabu.«
      »Oh«, kicherte sie verträumt, »Ich…kein Problem.«
      Mit einem Zwinkern, das alles möglich machte, überließ er die verlegene Königin ihrer zögerlich zurückkehrenden Kammerzofe und verdünnisierte sich pfeifend in den endlosen Galerien des renovierungsbedürftigen Palastes.
      »Folgt ihm«, wies Catherine plötzlich eine ihrer herbeigeeilten Wachen an, »Unauffällig.«
      Der überrumpelte junge Mann glaubte schon an Missverständnis, bis er die dunkle Falte auf der eben noch so glatten, eben noch so polierten Puppenstirn seiner Königin ausmachte. Kaum hatte sich das Gepfeife in den Gängen verflüchtigt, war Catherines mädchensüße Aura von ihr abgeblättert wie Zuckerguss im Regen und offenbarte eine misstrauische, sture Admirälin im Krieg mit der Welt. Sogleich nahm der Gardist die Beine in die Hand, scheinbar in heller Sorge, der Argwohn seiner Herrin würde sich andernfalls auf ihn selbst ausbreiten. Zurück blieben Catherine, eine Handvoll grünohriger Wachen und eine verwunderte Kammerzofe.
      »Vertraut Ihr ihm nicht?«, wagte Letztere die Regentin zu fragen.
      »Das habe ich mir abgewöhnt«, erwiderte Catherine schal, »Weißt du, wo der Bastardkönig…ich meine. Weißt du, wo sich seine Lordschaft aufhält?«
      »Seine Lordschaft ist ausgegangen, Eure Majestät. Gemeinsam mit Mr. Fitzgibbon, meine ich. Ich könnte erfragen, wohin—«
      »Das wird nicht nötig sein«, versicherte Catherine allmählich entspannter. Nicht weniger als ein halbes Lächeln flackerte über ihr Gesicht, obwohl sie noch immer schwer an ihren Gedanken zu kauen schien. »Lasse mir doch bitte ein Bad ein. Rasch. Ich habe Lady Graham zur Anprobe geladen.«
      »Ihr kleidet Lady Graham ein?«, fragte die Zofe verdutzt.
      »Unsinn«, schmunzelte Catherine, »Ihre Garderobe ist makellos. Miss Graham wird mich einkleiden.«

      Cattle's Corridor

      Ein neuer Zauber lag in der alten Stadtluft. Menschen und Pferde und Räder rotierten wieder in den vereisten Straßen. Knarzende Wagenketten, die unter dem Gewicht praller Mehlsäcke, fetter Rüben und exotischer Gewürze ächzten, rollten an die Laderampen verwirrter Krämer. Durch die engen Gassengeflechte führten berittene Kavaliere einen wahren Viehtrieb, der gar einige der verängstigen Kinder aus ihren Verstecken lockte. Viele von ihnen hatten noch keinen Tag in ihrem Leben frische Luft geatmet und wähnten sich inmitten der bimmelnden Kuhglocken, oinkenden Schweine und muhenden Bullen plötzlich auf einer grünen Alm in windiger Höh. Zum ersten Mal seit Tagen verblasste das unvermeidliche Trauma der Jagd zu einer fernen Erinnerung. Wie ein einziger Tropfen, der weite Kreise auf einem stehenden Teich zieht, ließ sich das restliche Nickleby vom Lachen der Kinder und Werkeln der unverhofften Karawanen anstecken. Emsig wie Ameisen strömten wieder Stahlschneider und Nähfrauen, Hungerlöhner und Staatsbeamte in und aus den zyklopischen Backsteinbauten. Nicht einmal Cattle's Corridor, die verwahrloste Elendssenke am Ufer des vergifteten Pirrip, konnte sich der hoffnungstragenden Magie dieses Wunderzuges entziehen. Mit schäumenden Wascheimern und Kanistern voller Rattengift marschierten ganze Garnisonen an fremdartigen Arbeitern durch die stinkenden Gossen des Armenviertels, als hätte Catherine II. klammheimlich eine neuerliche Wilde Jagd veranlasst — nur dass es dieses Mal statt Lairen und Intriganten den Ratten und Staubmäusen im Commonwealth an den Kragen ging.
      Nicht einmal von dem sonderbaren Fremdling, der verborgen unter einem dichten Wollschal in den Ruinen ihres gefallenen Tempels kniete, nahm das Gammon Borough inmitten all der anderen Fremdlinge noch Notiz. Mit zittrigen Fingern fuhr er über die stählerne Gedenktafel, die wie eine junge Blume aus den Trümmern des zerstörten Bordells spross.

      Hier entsteht

      Zu Ehren der Gefallenen und Erlösten

      Das Frauenhaus St. Mary

      Schuldbeladen wischte sich der blonde Mann seine Tränen fort, wobei ein grässliches Geäst aus zusammengeflickten Wunden hinter dem Rand des groben Schals hervorblitzte. Eine vorbeiziehende Passantin stieß bei diesem flüchtigen Anblick einen erschrocken Laut aus, als hätte sie einen Vampir gesehen — und der Mann verhüllte sich eilig, als wäre er einer.
      »Deswegen besteht die Marine auf die Epauletten«, grub sich eine bestens vertraute Stimme in die Gehörgänge des Vermummten, »Damit die Leute wissen, wer ihre Helden sind.«
      Mit den erbosten Augen eines Knaben und den schlotternden Fäusten eines Greises fuhr Brian O'Mara herum. Der Bastardkönig, selbst gezeichnet von einer gebrochenen Schläfe und der tiefen Wunde an seinem Hals, hob die Hände wie ein gestellter Straftäter.
      »Was sagst du?« Er meinte die Gedenktafel. O'Mara fauchte. Der Schal rutschte tiefer und das wahre Ausmaß der Wucherungen, die Carlas letzter Anschlag hinterlassen hatte, breitete sich vor Ulysses' grellgrünen Augen als Blitzgewitter geschwollenen Fleisches aus. An dem spastischen Zucken der schwulstigen Ränder erahnte Ulysses, wie gern O'Mara gesprochen hätte. Geschrien. Getobt. Doch der Kopfgeldjäger war schwach und sein Gesicht betäubt von Schmerz und Nähten.
      »Meine Idee«, sagte Ulysses und meinte wieder die Gedenktafel, »Mary Kelly war eine gute Frau. Ich wünschte, euer Plan wäre aufgegangen. Er war nicht übel…und hätte uns allen viel Ärger erspart.«
      O'Maras Nase rümpfte sich wie eine vergessene Rosine. Mit wilden Gesten wies er auf die zersprengten Überreste des Bordells. Zunächst deutete Ulysses sein Pantomimenspiel als Schuldzuweisung, bis es ihm dämmerte: O'Mara meinte nicht das Bordell, nicht einmal das Blut der Huren in den Trümmern. Er meinte den Akt der Zerstörung. Die Bombe im Zug. Die Morrígan.
      Schulterzuckend obgleich dieser Erkenntnis kickte der Bastardkönig einen massiven Trümmerbrocken wie eine rostige Blechdose vor sich her. »Wäre verdient gewesen. Es gab eine Zeit, da hättest du das verstanden.«
      O'Mara hätte ihn angespuckt, wäre er dazu in der Lage gewesen. Auf wankenden Füße setzte er einen Schritt vor, Ulysses mit schwacher Hand an den Mantelkragen greifend. Beinahe unhörbar, für Ulysses aber doch durchdringender als ein einstürzender Berg, stießen die zerschnittenen Lippen ein einziges Wort hervor:
      »Timmy!«
      Ulysses seufzte, als hätte er mehr von seinem alten Freund erwartet. Ohne Gegenwehr entfernte er O'Maras angeschwollene Griffel von seinem Revers und sagte gallig:
      »Der Zeitungsjunge? Er ließ mir keine Wahl. Er hat einen meiner Mitarbeiter getötet und meinen Hund verletzt. Wie verfährst du mit Leuten, die deine Familie bedrohen?«
      Mit flacher Hand zeichnete O'Mara eine horizontale Linie auf Brusthöhe — der ungefähren Größe eines Jungen von 15 Jahren.
      »Er war alt genug, um eine Entscheidung zu treffen«, erklärte Ulysses pampig, »Genau wie wir damals. Entscheidungen ziehen Konsequenzen nach sich, immer. Ich gab ihm mehr als eine Chance, sein Leben zu retten. Doch er entschied sich dazu, für euch in den Tod zu gehen.«
      O'Maras Faust pochte bereits bedrohlich, da bog eine viel zu weiße Kutsche in die viel zu braune Gosse ein. Als wäre ihnen der erste der vier Reiter auf seinem sonnenumkränzten Schimmel erschienen, hielten die armen Schlucker Nicklebys sowie die importierten Putzteufel in ihrem Tagwerk inne und scharrten sich um das kolossale Schmuckstück wie Motten um Licht.
      »Ulysses!«, flatterte die sonore Stimme der frischgepuderten Moira Graham hinaus in die verdreckten Straßen. Sogleich erspähte sie die blonden Locken des Bastardkönigs mit Erleichterung auf der Zunge; die Entdeckung des zweiten hellen Schopfes hingegen verdorrte ihre Kehle. O'Mara, gleichermaßen überwältigt, schnalzte wie ein Lauerjäger im Angesicht einer blutigen Gelegenheit. Die Schwanenprinzessin und der Bastardkönig, die Diebin seiner Erinnerungen und der aktuelle Wirt ebenjener, präsentierten sich ihm zum Greifen nah. Doch noch ehe er die Chance gänzlich hatte erfassen können, hielt ihn seine innere Stimme bereits zurück — oder war es der Bastardkönig selbst?
      »Lass es. Entscheidungen ziehen Konsequenzen nach sich. Das ist weder die Zeit noch der Ort.«
      Getrieben spulte O'Maras Verstand innerhalb eines Wimpernschlages Dutzende möglicher Varianten der nächsten Sekunden ab. In fünf tötete er den Bastardkönig, in elf tötete der Bastardkönig ihn. In mehr als zwanzig töteten sie einander. Moira entkam in jeder einzelnen. Verzweifelt brannte sich O'Maras moosgrüner Blick an Ulysses vorbei in das sakrosankte Konterfeil der schönen Moira. Scham und Feigheit befleckten ihr lupenreines Antlitz. Der Bastardkönig hingegen verweilte mit gerunzelten Brauen, als wollte er gar nicht gehen.
      »Du musst glauben, ich würde dich hassen. Dass ich dir aus Rache antat, was ich dir antat. Aber das ist nicht wahr. Wir waren Brüder, weißt du? Wie könnte ich hassen, was ich mehr liebte als mein eigenes Leben?
      Eine instinktive Regung suchte Kontakt zu O'Mara, doch der Kopfgeldjäger wich jäh zurück und schlug die gereichte Hand fort. Nichts als Hass sprudelte unter dem dichten Schal hervor. Ulysses nickte getroffen. Zum Gehen gewandt, die aufziehenden Tränen hinter dem dichten Gewirre aus Locken versteckt, grummelte er:
      »Übrigens bin ich froh, dass es Luca gutgeht. Es war nichts Persönliches, weißt du.«
      Unwillkürlich holte O'Mara holte aus. Sein Arm schlingerte muskellos, seine Hand krampfte schlaff wie eine sterbende Spinne. Ulysses, eher im Affekt, entging dem Hieb mühelos. Unter krachendem Getöse stolperte O'Mara in die Überreste des Forbidden Woman, wo sich das getrocknete Blut der Huren mit den frischen Säften aus seinen aufreißenden Wundnähten anreicherte. Die Vorstellung erweckte rege Aufmerksamkeit. Während Moira japste wie eine Dirne bei ihrem ersten Theaterbesuch, grölte das übrige Publikum nach einer Zugabe — bis es den Hauptdarsteller erkannte. Binnen Momentaufnahmen fand sich Ulysses von einem wütenden Lynchmob eingekesselt, dem es neben Fackeln und Mistgabeln allein an einem Todeswunsch haperte. Obwohl unzählige Münder schimpften und tobten — »Bastard! Terrorist! Mischblut! Straßenköter! Hurensohn!« — wagte niemand den ersten Schritt zu tun, den ersten Tritt zu versenken, den ersten Stein zu werfen. Alle stampften sie nur neben O'Maras Kopf auf und nieder und warteten auf einen mutigen Funken, der nicht übersprang. Moira betete, Ulysses möge sich beherrschen; und tatsächlich lösten nicht seine Fäuste die Menschenmeute auf, sondern die angereisten Putzkräfte. An einer Reling aus Besenstilen schlurfte der verhasste Bastardkönig durch diesen spontanen Spießrutenlauf. Als O'Mara sich inmitten des Mobs endlich aufrappeln konnte, flüchtete sich die weiße Kutsche bereits vor sausenden Steinen und zerberstenden Flaschen in das Gassengewimmel des Gammon Borough.

      Quare Gallows Penitentiary, zwei Straßen weiter

      Dem Verdurstenden ist jeder Tropfen Pfützenwasser edelster Champagner. Dem Gefangenen ist jede vorbeischauende Frau die Meerjungfrauenprinzessin.
      Obwohl sich Luca nicht nicht in der Rolle der mysteriösen Femme Fatale gefiel, die auf ihrem stillen Gang durch den Hochsicherheitstrakt jedes Paar gierender Augen auf sich zog, musste sie die unflätigen Kommentare und obszönen Brunstlaute mit Leibeskräften ausschließen. Gegen ihren Willen fielen Worte und Stimmen aus allen Nischen des Gefängnisses wie aufdringliche Hausierer über sie her. Teeschlürfende Wärter im Pausenraum, die grölenden Mörder hinter den Eisenstäben direkt neben ihr, ein stöhnender Damenmund in den Besuchsräumen im Erdgeschoss — vor Lucas zerrüttetem Verstand breitete sich eine kakophonische Blaupause des Gefängnisses wie ein brummender Bienenstock aus, der niemals verstummte. Was ihr triumphaler Siegeszug hätte werden sollen, entpuppte sich als marternde Tortur für ihre Sinne. Plötzlich eine weitere Stimme, näher, so unmittelbar nah. In den Tiefen ihres Geistes hatte Luca seine Anwesenheit längst vorhergesehen wie eine Fledermaus den Stalaktiten hinter der nächsten Biegung.
      »Sie sind Luca Briatore, oder? Was für ein Zufall!«
      Etwas in seinem silbernen Grinsen erweckte den Eindruck eines windigen Charakters, der mit Damen speist und mit Mädchen handelt. Seine schillernd-schuppige Hand witterte ungeduldig wie der kobaltblaue Schnauzer, der sich über den getrimmten Stoppeln aufschwang. Beide stanken nach zu viel teurem Aftershave. Der beißende Geruch katapultierte Lucas Migräne auf die nächste Stufe der Sinnestrübung und ließ ihr gebräuntes Gesicht eine schiefe Grimasse schneiden, die selbst den untervögelsten Knasti über alle Berge gejagt hätte. Der Fischmensch vor ihr aber verharrte, unbeirrbar, mitten in der Tür und wartete auf seinen Handschlag.
      »Umanagh Fitzgibbon«, stellte er sich vor, als fehlte Luca lediglich der passende Name zum Gesicht, »Ich kenne Brian von früher.«
      Endlich hellhörig ergriff Luca seine glitzernden Flossenfinger, worauf sich seine runden Fischaugen zu fluoreszierenden Silbermünzen verengten. Wer ihm sein Vertrauen borgte, so ahnte Luca, verspielte es.
      »Sie wollen zu Carla, nehme ich an?«
      Luca nickte schwach, musste sie seine Stimme doch aus dutzenden anderen herausfiltern.
      »Was wolltest du von ihr?«, fragte sie misstrauisch.
      »Dasselbe wie Sie, schätze ich.« In einer flüssigen Bewegung zückte, öffnete und studierte Umanagh seine edle Taschenuhr. »Einen Schlussstrich ziehen. Es hat mich sehr gefreut, Miss Briatore. Richten Sie Brian meine Grüße aus. Unbekannterweise, fürchte ich. Guten Tag.«
      Flugs bugsierten die Wachen Umanagh Fitzgibbon zur Tür hinaus, Luca durch selbige hindurch und warfen den Schlüssel weg. So fand sich Luca nun verwaist im Zwielicht, Auge in Auge mit der Frau ohne Schwarz.

      Knapp drei Stunden später, Antsiness, Jaggers

      Die goldenen Löwenmähnen wallten, als braute sich in den prachtvollen Bestien ein erderschütterndes Gebrüll zusammen. Wenngleich Catherines kühler Verstand wusste, dass allein der winterliche Wind die bestickten Vorhänge aufraute, projizierte ihr gebeutelter Verstand grässliche Visionen wilder Horden mit stinkenden Zähnen gegen die Leinwände der Eingangshalle. Zum ersten Mal seit ihrer Gründung vibrierte Antsiness, die kastenartige Ideenschmiede des gefallenen Uhrmachers, nicht zum treibenden Takt der eisernen Werkzeuge und cleveren Apparaturen, sondern dem unablässigen Herzschlag menschlicher Anspannung. Vergeblich versuchte die Königin, durch die Ritzen im Stoff einen Eindruck der Außenwelt zu erhaschen. War ihr Volk mit Fackeln und Mistgabeln in den achteckigen Innenhof geströmt, mit Bannern und Standarten, oder schulterten sie bereits das Henkerbeil für ihren dürren Puppenhals? Alles, was Catherine hinter dem Rascheln der schwarzen Vorhänge ausmachte, war das beständige Klagelied des Windes und das allgemeine Wuseln einer unleidigen Menschenmenge. Wie zur Ablenkung observierte Catherine die drei wartenden Lairen auf ihren gepolsterten Klappstühlen. Cathal scharfsinnig wie ein jagender Adler, Moira grazil und aufmunternd wie immer und Ulysses, in der gegenüberliegenden Ecke, in sich verschlungen wie eine schlafende Schlange. Ein letztes Mal vor der nahenden Stunde strich sich Catherine die letzten Falten aus dem Kleid. Blau vermittelt Hoffnung und Unabhängigkeit, hatte Miss Graham ihr versichert. Blau sei ihre Farbe, die Farbe einer freien Königin mit Blick auf das Morgen. Catherine hatte lediglich genickt und sich die teure Seide wie einen kratzigen Kartoffelsack übergestreift.
      »Es wird alles gut«, flüsterte ihr Moira Graham plötzlich ein, »Vertraut mir.«
      Unmerklich fuhr Catherine zusammen. Vertrauen? Das feinfühlige Lächeln der Moira Graham, welches ihr vor wenigen Tagen noch so trostspendend und wohlgesinnt begegnet war, schien die junge Monarchin nun in eine gemeine Falle locken zu wollen. Sollte sie in diesen Zeiten der Not wirklich auf sie bauen, wie die armen Lairen einst auf die Seuchenkönigin gebaut hatten? Sollte sie den wärmenden Mantel auf ihren Schultern annehmen, die Viren einatmen, die Blattern nähren?! Erst an den überraschten lairischen Gesichtern erkannte Catherine, dass sie aufgeschossen sein musste. Ein plötzlicher Fluchtreflex hatte sich ihrer bemächtigt und trieb sie hinaus an die frische Luft. Moiras warnender Ruf ward übertönt vom Bauschen der Vorhänge und den donnernden Abendglocken der Cathedral City. Die bewusste Stunde hatte geschlagen, der Abend war gekommen und ihr Wille geschehen. Das Volk erblickte seine Königin und seine Königin erblickte — einen Albtraum.

      Am Fuße der zusammenlaufenden Treppen, auf deren Vorsprung Catherine nunmehr wie an einer Steilküste innehielt, erstreckte sich ein wogender Ozean aus skandierenden Mündern und wutbrandigen Augen. Am Horizont rissen die gotischen Speertürme der Cathedral City tiefe Wunden in den Winterhimmel. Zähes Abendrot blutete aus den finsteren Wolken. Das Geläut der Glocken und Plärren der Massen und das Feuerglühen am Firmament erweckten in der überforderten Catherine eine wahrhaft höllische Offenbarung. Founts und Lairen und schaulustige Vagabunden aus allen Meeren waren angereist, um ihre Ansprache mit eigenen Augen zu sehen. Vergessen schienen die Qualen und Animositäten der Wilden Jagd, zumindest für diesen geteilten Moment, in dem sich das gesamte Commonwealth ein Urteil über die Zukunft seiner Herrin erlaubte. Wie ein Kind, das zu rasch ins Meer gestürmt war und von der ersten brechenden Welle umgerissen wurde, taumelte Catherine erschlagen von Lärm und Licht rücklings. Ihr kleiner Körper prallte gegen Cathal Donoghue, der sich selbst und sie gleich mit dazu zurück auf den Treppenabsatz schob. Moira folgte wie auf Wolken, in einem Traum aus wiesengrünem Brokat und schwanenweißen Schleppen alle Aufmerksamkeit auf sich vereinend. Mit weit ausgebreiteten Armen, die in weißbehandschuhte Finger ausliefen wie majestätische Schwungfedern, positionierte sie sich im direkten Sichtfeld der großen Teleschnecken auf den Dachfürsten und badete im Buhen des Pöbels und den Pfiffen der Bourgeoisie. Mit Ehrfurcht und Neid verfolgte Catherine die Selbstopferung der Schwanenprinzessin. Wenn nicht einmal die einstige Brückenbauerin Moira Graham die Gunst des Volkes noch sicher hatte — ja, wie sollte eine schlechte Königin dann noch zu hoffen wagen? Mörderin! LIA! Verräterin! Schlächterin! Krisenkönigin! Fotze! Allmählich verschwammen die Beschimpfungen und die Frau, der sie galten, in Catherines gepeinigten Ohren zu einem wütend-wirbelnden Strudel. Das grässliche Knäuel schien unentwirrbar, bis Moiras schlanke Finger plötzlich die Luft wie Klaviertasten zu bespielen begannen. Fingerzeig um Fingerzeug dirigierte sie die Melodie der Massen, bis auch das letzte Moment gebrochen war und ihre sonore Stimme klar durch Nickleby hallte:
      »Founts! Lairen! Ihr Völker des Commonwealth und der Weltregierung, der jenes verpflichtet ist! Lasst mich, deren Name bekannt ist und doch nichts zur Sache tut, feierlich zurückführen in Eure Mitte: Ihre königliche Hoheit…Catherine II., Herrscherin von Fountleroy Island!«
      Alles, was Catherine noch wahrnahm, war das unablässige Echo ihres Herzens, das gegen ihre Schädeldecke trommelte. Ein steifes Winken rang sie sich ab, ehe ihre allgemeine Zerrüttung abermals die Oberhand gewann. Die ganze Stadt rumorte in den rappelvollen Straßen, wo ihr flackerndes Antlitz von den Projektorschnecken gegen Bäume und Backsteine und blutbefleckte Stahlträger geworfen wurde.
      »Bitte«, begann sie mit wackliger Stimme und wackligen Schritten. Die Augen der Welt hingen wie Damoklesschwerter über ihrem fünfzehnjährigen Haupt. »Bitte, hört mich an. Ich…ich weiß um eure Trauer. Euren Schmerz. Eure Wut. Gegen mich, gegen…meine Entscheidungen. Vielleicht, weil euch die Wilde Jagd alles nahm. Vielleicht, weil sie euch etwas gab, das euch nun wieder genommen worden ist. Vielleicht, weil ihr Krieg wolltet oder der Frieden jetzt unmöglich erscheint. Founts und Lairen…« Ein heilsamer Moment der Akzeptanz stieg zwischen Catherine und Moira wie Friedenstauben in die Luft und verflog ebenso rasch. »Wir sind verschieden und doch gleich. Wir alle tragen den Hass der Jahre in uns. Einen Hass, der für so viele von uns auf bloßen Erzählungen statt auf erlebten Erfahrungen beruhte…zumindest bis vor kurzem.«
      Das allgemeine Murmeln und Grummeln im Volk regte sich hörbarer. Die Königin spürte die Stille zucken, zittern und splittern. Schnell setzte sie nach:
      »Doch es gibt einen anderen Weg! Einen Weg der Verständigung und des Friedens, der mit guten Vorsätzen statt schmerzlichen Erinnerungen gepflastert ist. Einen Weg der…« Sie schluckte die bitterste Pille der Welt. »…der Einheit. Lady Graham, bitte…«
      Formvollendet stakste Moira an Catherines Seite, mit der selbstbewussten Stimmgewalt aller himmlischen Heerscharen ausrufend:
      »Ihr habt viel gehört! Viel über den lairischen König und die LIA, die angeblich zurückgekehrt sei! Über die letzte Lilie von Og MacLarr und ihre mordlustigen Generäle! Ich verspreche euch…« Unbemerkt überkreuzte Cathal hinter seiner Schwester die Finger, ehe jene weitersprach. »Ich verspreche euch: Nichts davon ist wahr! Wie auch eure Königin hier, fielt ihr einer perfiden Intrige anheim, die das Herz eures Landes zu korrumpieren versuchte.«
      Effekthaschend präsentierte Moira die unsichere Catherine wie einen billigen Zaubertrick. Einiges Klatschen hallte aus dem Menschensud, neben anderen, weniger angemessenen Lauten. Nachdem Moira ihnen wie feinster Musik gelauscht hatte, für sie bedeutungsschwer fort:
      »Wo Hass zündelt, werden Feuer lodern. Was uneins ist, wird zerfallen. Ein Empire, das gegen sich selbst in den Krieg zieht, wird untergehen. In dieser Zeit der Zwiste und drohenden Dogmen, in denen Söhne und Töchter einander blindlings für die Verfehlungen ihrer Eltern erschlagen, kann nur eine Art der Bindung die zerstrittenen Familien einen: Jene Bindung, die aus Liebe und Wertschätzung erwächst und die von Gott gesegnet ward! Die Verbindung zwischen Mann und Frau von Gottes Gnaden — eine Hochzeit!
      Ein Raunen ging durch die Founts, die Lairen und die Welt. Fountleroy Island liebte seine royalen Hochzeiten mehr noch als andere heiratswütige Monarchien, suchte allerdings vergebens nach einer adäquaten Partie für die junge Königin. Jene übernahm nun wieder das Wort, wenngleich mit dem gebrochensten kleinen Stimmchen, das sich ein Mensch vorzustellen imstande war. Kein Räuspern mochte dem geschlagenen Geschöpf helfen, die folgenden Sätze mit Stärke, Hoffnung oder irgendeiner Form der Zuversicht herauszupressen:
      »In der Zeit meiner größten Not…als die Wände meines Palastes über mir zusammenstürzten und sich meine engsten Vertrauten als meine ärgsten Feinde offenbarten…stand er mir zur Seite. Obwohl ich es nicht verdiente. Obwohl es ihm nur schadete. Anstatt die Gunst der Stunde auszunutzen, um den Thron der fountischen Krone für sich zu beanspruchen, rettete er mein Leben…und den Fortbestand der namenlosen Erblinie. Er bot mir Schutz…und Sicherheit…und seine Stärke, im Austausch für fortwährenden Frieden. Und ich…« So sehr kämpfte sie, ihre Tränen zu unterdrücken. »Und ich akzeptierte. Ich sagte…ja
      Gleich der drallen Jungfrauen auf dem Einband jener unsäglichen Geschichten, die die Schlafzimmer einsamer Damen tapezieren, ließ Catherine ihre winzige Hand in Richtung der löwenbestickten Vorhänge gleiten. Das Commonwealth hielt den Atem an. Die Weisen in ihrem Schloss näselten nervös. Moira griente wie eine stolze Glucke.
      »So tritt hinaus, mein Lord!«, rief Catherine dramatisch, »Tritt hinaus—«

      Ulysses McKenna. Die großen goldenen Teleschnecken, die das Spektakel in jeden Winkel der Welt übertrugen, spiegelten für einen kurzen Moment den kulminierten Schock aller zuschauenden Gesichter. Mit der Visage eines getretenen Hundes und dem Charisma einer Wasserleiche schlurfte der Bastardkönig durch die wallenden Schleier. Die Oberlippe gerafft, die karieszerfressenden Beißer freigelegt. Ein neuer Mantel überdeckte alte Klamotten. Durch die dicken Strudel dunkelblonder Locken erwartete Ulysses McKenna das vernichtende Urteil seiner neuen Untertanen. Wütende Worte schossen beinahe so rasant wie Schuhe, Steine und Vergammeltes um das Haupt des lairischen Königs. Nicht einmal seine Landsleute machten einen Hehl aus ihrer Empörung. Unversehens schirmte Cathal seine Schwester vor dem herumfliegenden Unrat ab. Ulysses hingegen rührte sich nicht, fletschte nur weiter die grässlichen faulen Zähne und knurrte leise. Erst, als ein geworfener Apfel aus seiner Bahn ausscherte und die Stirn der Puppenkönigin zu treffen drohte, trat ihr frischverkündeter Verlobter in Aktion. Millimeter vor dem Gesicht der zurückschreckenden Regentin fing Ulysses das Obst ab, intakt. Plötzlich verebbte das Gerangel und Geraune der brodelnden Menge. Die sonnengrünen Augen des Bastardkönigs leuchteten grell und klar durch die Chimäre aus Gesichtern unter ihm. Dann, wie ein Affe vom Baum, sprang Ulysses in einem Satz die Treppen hinab. Die Founts schrieen wie aufgespießte Lämmer. Wortlos teilte der Bastardkönig das Menschenmeer, bis er vor einem bekannten Kindergesicht innehielt. Bei dem braunhaarigen Mädchen handelte es sich um die aufdringliche Wirtstochter, die ihm im Mac Brónach Löcher in den Bauch gefragt hatte. Blaue Flecken spickten ihre rosigen Wagen, und ihre vormals so kampflustigen Augen glimmten verlebt hinter einem Film salziger Tränen. In mehr als einer Hinsicht erkannte sich Ulysses in den flimmernden Pupillen selbst. Mitleidig sank er auf ein Knie und reichte ihr den Apfel.
      »Der ist dir wohl aus der Hand gerutscht.«
      Lange starrte das Mädchen in seine schiefe Visage, bevor sie ihm die rote Frucht wütend aus der Hand schlug und ihm zwischen die Brauen rotzte.
      »Ich hasse dich!«, schimpfte sie tollwütig. Die Umstehenden japsten. Die Eltern flehten um Gnade. Die Wachen der Krone eilten herbei. Ulysses hielt sie zurück.
      »Ist schon gut«, murmelte er. Noch immer schien er allein zu der kleinen Lairin zu sprechen, der in der Nacht der Jagd Unaussprechliches widerfahren war. »Ich verstehe es. Euch alle.«
      Mit einem flüchtigen Naserümpfen wischte er sich ihren Schlabber aus dem Gesicht und fuhr sich, mit derselben besudelten Hand, durch das wilde blonde Haar. Gemächlich raffte er sich auf und trudelte in Richtung der Treppen davon, eine weitere Massenpanik unter den fountischen Zuschauern auslösend. Zurück an der Seite der Puppenkönigin besah er sich diese stürmende See schockierter, wütender, enttäuschter, angewiderter, banger Gesichter von Neuem — und nicht ohne Groll.
      »Lasst mich eine Sache klarstellen«, sprach er laut und klar und gallig, »Ich bin kein Cromwell!«
      In einer ruckartigen Bewegung fasste er Moira in den Blick, bevor sein Kopf wie die Schnauze eines bellenden Hundes zurückschnappte.
      »Lady Graham hier betrachtet mich gerne als das bindende Glied unserer Völker. Ich…nicht. Das fountische Blut in meinen Adern macht uns nicht zu Landsleuten. Eure Titel bedeuten mir nichts. Niemals werde ich der König dieses Landes sein, ungeachtet der Ringe an meinem Finger oder der Krone auf meinem Haar.«
      Eine effektive Pause lang betrachtete Ulysses seine eigenen malträtierten Hände, die übersät von Schorf und Schürf zu zittern begannen. Vor den Augen seiner Völker und der ganzen Welt förderte er die kleine Pillendose aus seiner Manteltasche zutage. Während er an der Kindersicherung verzweifelte, sprach er teilnahmslos weiter:
      »Macht euch also keine Hoffnungen, ihr fountischen Lords und Ladies. Ich bin nicht euer neuer Lordprotektor, denn kein wahrer Laire erkennt einen falschen Thron. Und das bin ich. Das
      bleibe ich. Laire.«
      Als das Mucken seiner Hände auf seine Stimmbänder überzuspringen drohte, half Catherine ihm endlich mit der Medikamentendose. Dankbar wie ein verhungertes Kind nahm er die Pillen entgegen und verschlang sie ebenso gierig. Beinahe hätte die Szenerie zu rühren vermocht, wäre er nicht er gewesen und Catherine kein unschuldiges Kind. Mit neugefasster Sicherheit klingelte seine rattenzerfressene Stimme in den Ohren der Verdammenden und Verdammten:
      »Mein Name ist Ulysses McKenna, Bastardkönig von Saoirse Láire! Ich wurde nicht in Seide gewickelt und von sauberen Ammen gesäugt wie eure edlen Könige und Königinnen. Ich wurde geboren und geformt in dem Müll und der Seuche, die Fountleroy Island über uns ausgekippt hat. Ich bin weder Diplomat noch Zar. Meine Hände sind nicht getaucht in Schaum und Parfüm, sondern in Blut und Bleiche. Ich habe gekämpft — gegen die Marine, gegen die Weltregierung…und gegen euch. Eure Soldaten, eure Soldatinnen. Gegen eure Väter und Mütter und Söhne und Töchter. Ich habe eure Familien getötet, und eure Freunde. Denn als sie in mein Land kamen, um mein Volk zu versklaven, wurden sie zu Invasoren und verdienten den Tod!«
      Einige Founts protestierten lautstark.
      »Hasst mich dafür«, bot er ihnen an, »Ich verlange keine Vergebung, denn auch ich kann euch keine Vergebung versprechen. Was ich euch hingegen versprechen kann, ist ein ehrlicher Versuch. Ein Versuch, euch mit mehr Respekt zu behandeln, als ihr uns jemals entgegengebracht habt. Ein Versuch, euch die Chance einzuräumen zu beweisen, dass dieses Bündnis funktionieren kann. Dass ihr bereit seid, das lairische Volk als gleichberechtigte Brüder und Schwestern zu akzeptieren. Wenn nicht, wenn der Versuch scheitert — und das versichere ich euch — wird das fountische Empire untergeh—«
      Noch ehe die allgemeine Panik auf die Zuschauer übergriff, spürten Cathal und Ulysses bereits die Ankunft der neuen Macht.
      Inmitten des Meeres aus Menschen erblühte eine Seerose fallender Leiber. Von der Kanzel des epochalen Turmes, auf der Heathcliff Bentley zu seinen Arbeitern zu predigen gepflegt hatte, stürzte sich ein mächtiger Schatten in die Mitte dieser krampfenden Blüte. Die Wucht des Aufpralls entfesselte eine donnernde Druckwelle, die Kinder von den Beinen und Haare aus ihren Klammern riss. Zahllose Männer und Frauen kollabierten mit schäumenden Mündern und umgestülpten Augen. Enttäuscht schloss Moira die blassen Lider, während das Chaos und der Lärm ihre langgehegten Pläne niedermähten. Die Quelle des Aufruhrs ragte riesenhaft aus den gewöhnlichen Menschen hervor. Das herbstbraune Haar wallte im Winterwind, die nackten Füße glitzerten vor Raureif. Ein gestutztes barockes Ballkleid in allen Farben des Regenbogens kontrastierte die strammen Muskeln, die sich unter dem Tüll und Pomp abzeichneten. Ihr vernarbtes, bloßliegendes Auge krampfte zornig. Die letzte Lilie von Og MacLarr erhob sich aus einem Feld fountischer Feinde.

      »Ja«, bestätigte sie die zurückweichenden, tuschelnden Massen, »Ich bin es. Eure Heldenschlächterin. So nennt ihr mich doch, nicht wahr? Die Frau, die einst euren Lordprotektor Corvus Cromwell vom Dach seines Palastes warf…und ihren Speer durch das Herz eures verehrten Drachen Horatio Cromwell trieb. Fürchtet ihr mich?«
      Einzig das Mädchen aus der Bar, das soeben einen seiner Lebensträume verwirklicht sah, schüttelte eifrigst das braune Haupt. Der Rest wagte versteinert vor Schock und Todesangst keine Reaktion. Bex grunzte herablassend, wobei sich das Timbre ihrer zornigen Kehle wie ein entferntes Donnerrollen in den Wolken zu verlieren schien. Erst der Bastardkönig brach die Stille, mit in den Taschen verstauten Händen und dem laxen Unterton eines alten Freundes:
      »Jo, Bex. Bist du also gekommen, um einen weiteren Cromwell zu erschlagen?«
      Er und Cathal spürten die Luft um Beatrix de Barra knistern und flirren. Jene, die zu tief in ihrem Dunstkreis gefangen waren, taumelten und jaulten vor undefinierbaren Schmerzen. Catherine und Moira hingegen bemerkten vor allem die leuchtenden Augen der Lairen, die in diesen Sekunden allein der letzten Lilie galten. Frei von Angst, frei von Schock, auf der Suche nach Führung. Das lairische Volk erwartete nicht weniger als das finale Urteil ihrer Volksheldin über den Tod oder das Leben der neuen fountisch-lairischen Monarchie. Mit schweren Schritten trat sie an den Fuß der Treppen und blickte hinauf zu Ulysses und seiner zukünftigen Braut.
      »Was ist mit der Sache?«, fragte Beatrix de Barra den Bastardkönig vorwurfsvoll, und der Bastardkönig antwortete eindringlich:
      »Bex, das hier ist die Sache. Das ist der richtige Weg.«
      Sekundenlang schwirrte das zimtbraune Auge der Lilie zwischen Ulysses und Moira hin und her wie eine Motte zwischen zwei Laternen, während ihr schauriger toter Augapfel allein Catherine zu fixieren schien. Endlich, als erlöste sie ein sterbendes Tier, entschied sie:
      »So sei es…mein König.«
      Wie schmelzendes Marzipan ging die Lilie in ihrem absurden Regenbogenkleid hinab auf ein Knie und verneigte das wildgelockte braune Haupt vor dem neuen Königspaar des Commonwealth. Totenstille trat ein, ausgelöst von einem paralysierenden Gefühl der Ehrfurcht. Das Mädchen aus der Bar sollte die erste Lairin sein, die dem Beispiel ihrer Heldin folgte. Danach taten es ihr ihre Eltern, Schulfreunde und Nachbarn gleich, bis zuletzt sämtliche Lairen im Innenhof von Antsiness niedersanken und ihren neuen Regenten huldigten.
      Obwohl jede Zelle ihres Körpers gegen die Berührung rebellierte, nahm Catherine ihren Verlobten bei der Hand. Auch Ulysses schluckte den Ekel und rief den Founts zu, die aus der nunmehr gebeugten Menge wie wunde Daumen hervorstachen:
      »Founts! In meiner Heimat kennt man mich als den scheuen Hund von Hoolahara, der seinen Hof verteidigt und jeden Eindringling erbarmungslos zerfleischt. Vielleicht hilft es euch, mich als ebenjenen zu betrachten. Ich kann das Schild sein, das euch vor Schaden bewahrt; oder das Schwert, das euch entzwei schlägt. Trefft eure Wahl und trefft sie rasch, bevor meine alte Freundin hier sie euch abnimmt.«
      Zaghaft, aber doch beständig dünnten sich die Reihen der Standfesten immer weiter aus, bis selbst die murrenden Herrschaften des Worshipping House keine andere Wahl mehr sahen, als sich diesem neuartigen, gestärkten Königshaus zu unterwerfen. Moira jauchzte vor Erleichterung, Beatrix zerquetschte beinahe ihr eigenes Knie, Catherine starb innerlich, die Weisen im Schloss Pangaea diskutierten fieberhaft, auf den Straßen von Fountleroy Island brachen im Kanon Jubel und Panik aus, die Pubs auf Saoirse Láire freuten sich auf eine lange Nacht und irgendwo in einem chaotischen Büro schrie ein aufgeregter Vogelmann etwas von »Großen Neuigkeiten!!«. Seine Schlagzeile sollte in die Geschichte eingehen:

      Bastardhochzeit im fountischen Königshaus!

      Die Tinte war kaum getrocknet, als die ersten Zeitungen in den frühen Morgenstunden wie Bomben aus dem Himmel fielen. Nur um Haaresbreite verfehlte eine der gebundenen Ausgaben die frischvereidigte Sicherheitschefin des Red Apple Palace. Mit Tod in den mandelschmalen Augen maßregelte sie den Nachthimmel, in dem Morgans' Pressemöwen gackernd ihre Kreise zogen. Das Echo der zahllosen flatternden Flügel glich dem kakophonischen Blitzlichtgewitter aufdringlicher Paparazzi. Ganz Nickleby schien unter Beobachtung zu stehen. Grummelnd überflog Felicia Zhang die Titelstory, die zu gleichen Teilen aus lückenhaften Inhaltswiedergaben, quellenlosen Insider-Informationen und tendenziell umgedichteten Zitaten aus der abendlichen Ansprache zusammengeschustert worden war. Weitere Artikel der Sonderausgabe ergingen sich in böswilligen Mutmaßungen über die Verwandtschaftsbeziehungen der Brautleute, die ad hoc vergebenen Palastposten — darunter Zhang selbst als »Quotenwahl« — sowie den Herzinfarkt, der das Commonwealth beim Auftritt der »Heldenschlächterin« Beatrix de Barra ereilt hatte. Reißerische Überschriften prophezeiten im selben Atemzug einen Sieg für die wiederauferstandene LIA wie für Dragons Revolution. Beweise lieferten die rasenden Reporter der Weltwirtschaftszeitung wie immer nicht, dafür aber genügend Zündstoff für die Brandsätze der lairischen Separatisten. In Abwesenheit der Bärin von Andarta, Gráinne Bloom, hatte sich die Kunde der grünschwarzen Union wie ein Steppenbrand über die kargen Klüfte von Fi na nÓg ausgebreitet. Gerade fabulierte Morgans' selbsternannte Láire-Expertin abenteuerliche Geschichten über den Verbleib Blooms, als ein Geräusch im Schatten Felicia Zhang aus ihrer Lektüre riss. Lesend hatte sie die letzten Straßen zu ihrer Wohnung zurückgelegt und fand sich plötzlich zwischen ihrer Haustür und dem Dunkel der Nacht eingekesselt. Mit angehaltenem Atem lauschte Zhang der fernen Geräuschkulisse des albträumenden Nicklebys, ehe sie sich die Zeitung zwischen die Knie klemmte und eiligst ihren Schlüssel hervorkramte.
      »Der furchteinflößendste Moment auf jedem Heimweg«, schreckte eine ölige Stimme sie doch auf, »Wenn man das Schloss öffnen und der Nacht den Rücken zukehren muss…und all den Schrecken, die in ihr lauern.«

      Wie ein Irrlicht schwirrte der silberblaue Fischmensch aus einer der dunklen Hausecken in den Lichtkegel der Wandlaterne. Sie bat ihn nicht herein und er erwartete keine Einladung. Zhangs Tür war kaum zugefallen, da bediente er sich bereits an ihrer Hausbar.
      »Sie wissen, wer ich bin?«, fragte er und füllte wie selbstverständlich zwei Gläser Brandy ein.
      »Umanagh Fitzgibbon. Einer von McKennas Lakaien.«
      »Aber, aber. Sind Sie immer so unhöflich, wenn Sie sich bedroht fühlen?«
      »Werde ich denn gerade bedroht?«
      Lippenschürzend reichte er ihr ein Glas. »Womit? Mit Brandy? Lassen Sie's.«
      Seine Warnung zuckte durch die Wohnung, bevor Zhang auch nur einen Finger in Richtung der Waffe an ihrem Holster gerührt hatte. Gelassen, als hätte er sie soeben nicht bei einer tödlichen Dummheit ertappt, bot er ihr eine selbstgerollte Zigarette an. Sie lehnte dankend ab.
      »Ich darf doch?«
      »Von mir aus.«
      In ihren dunklen Augen spiegelte sich das geisterhafte Glühen einer blassblauen Stichflamme, die aus seiner Daumenkuppe schoss und den Glimmstängel aufloderte.
      »Werden Sie mich töten?«, fragte Zhang freiheraus. Mit einem spitzen, freudlosen Kräuseln seiner silbrigen Fischlippen honorierte Umanagh Fitzgibbon ihre unerschütterliche Tapferkeit.
      Eingelullt in eine Wolke aus Qualm paffte er:
      »Unsinn. Ich bin nicht hier, um Ihnen wehzutun. Das sind äußerst unschöne Mafiamethoden, auf die ich nicht gerne zurückgreife. Besonders jetzt nicht mehr, wo mein Boss quasi auch ihr Boss ist und alles über Politik und Diplomatie läuft…was, zugegeben, nicht unbedingt Ulysses' Stärke ist. Aber dafür hat er ja Lady Graham und mich — genau wie die kleine Catherine Sie hat, nicht wahr? Wir alle brauchen doch Vertraute, die uns in diesen verwirrenden Zeiten mit gutem Rat zur Seite stehen.«
      Zhang leerte ihren Brandy in einem durstigen Zug, bevor sie an seinen Monolog anknüpfte:
      »Was auch immer er will, ich werde ihm nicht helfen. Töten Sie mich, wenn Sie müssen. Ich gedenke nicht, meinen neuen Posten innerhalb der ersten Stunden an den Bastardkönig zu verkaufen.«
      »Natürlich nicht«, pflichtete Umanagh Brandy-schlürfend bei, »Dafür sind Sie viel zu integer. Ein echtes Vorbild für all die jungen Mädchen da draußen, deren große Träume von kleinen Männern niedergemacht werden. Diese erbarmungslose Loyalität ist es, die Sie hierher gebracht hat. Als Sie damals in die Marineakademie eintraten, wussten Sie genau, dass Ihnen niemand Ihre Karriere gönnen würde. Dass niemand eine Offizierin ernst nehmen würde, die sich nicht zu 120% ihrer Einheit verpflichtet und jede Ablenkung ausblendet, die sich ein Mann so problemlos gönnen könnte. Sie wussten, dass jeder Fehler, jede Schwäche, jeder Zweifel seziert würde.« Ein geübter Handgriff befreite seinen geschwungenen Schnauzbart von überschüssigem Brandy. »Sehen Sie, Felicia. Sie sind noch immer die Rekrutin von damals, Sie haben nur die Uniformen getauscht. Deshalb halten Sie auch das Schrapnell in Ihrem Rücken geheim und deshalb weiß niemand, niemand! von Ihrer süßen kleinen Tochter, die behütet bei Ihren Eltern in Aycester aufwächst. Wie war noch gleich ihr Name…? Suzy, richtig?«
      Blitzartig zog Zhang ihren Revolver und drückte ab. Die Kugel explodierte vor ihren Augen, entzündet durch eine fauchende blaue Flammenbrunst aus Fitzgibbons platter Fischnase. Geblendet stürzte sie zu Boden, blinzelte hilflos gegen die glühenden Risse an, die sich plötzlich durch ihr Wohnzimmer und Umanaghs grünen Maßanzug zogen. Wie ein Lehrer, der das Malheur seines Schülers begutachtet, stand der Fischmensch vornübergebeugt und bot ihr aus angemessener Distanz sein sauberes Einstecktuch an.
      »Was haben Sie nur angestellt, Felicia. War das wirklich nötig?«
      Da sie sein Tuch zu verwehren schien, übernahm er die Wundversorgung kurzerhand selbst. Der Gestank seines Aftershaves und der Qualm seiner Zigarette brannte in ihren verwundeten Augen. Beharrlich unterband er jeden ihrer Abwehrversuche. Während er gegen ihren Willen ihre Wunden abtupfte, redete er in dem melodischen Rhythmus eines schwingenden Pendels auf sie ein:
      »Der Bastardkönig hält große Stücke auf Sie, Felicia. Da dem so ist, und er als fountischer Herrscher glücklicherweise nicht länger auf seine alten Tricks angewiesen ist, lässt er Ihnen folgende Nachricht zukommen: Wäre er noch der scheue Hund von Hoolahara…so würde er Sie nun mit Ihrer Tochter erpressen. Er könnte — und ich zitiere — ›einen Mann nach Ayecester schicken, der sich die kleine Suzy auf dem Nachhauseweg greift und das Gelbe aus ihr herausfickt, bevor er ihr die Kehle herausreißt und genüsslich in das ausblutende Loch abspritzt.‹ Zitat Ende.«
      Unwillkürlich begann Zhang zu schluchzen und zu zittern. Der Schmerzschock setzte ein. Rote Tränen eiterten aus ihren blutverklebten Augen.
      »Leider kenne ich den Mann, von dem er spricht«, fügte Umanagh mahnend an, »Daher kann ich Ihnen versichern: Ulysses untertreibt.«
      »Was…«, fiepte Zhang geschlagen, »Was will er?«
      »Die Weltregierung will Carla ins Impel Down überstellen. Sie werden das verhindern. Legen Sie ein gutes Wort bei Catherine für Carla ein.«
      »W…wieso?«
      »Weil gemeinschaftlich entschieden wurde, dass sie uns in einem lairischen Gefängnis mehr nützt als tot — oder in den Tiefen des Impel Down, was so ziemlich dasselbe ist.«
      »W…wie soll ich…?«
      »Uns egal. Appellieren Sie an Catherines Mitgefühl oder ihre Mutterkomplexe oder ihre feministische Ader. Irgendwas. Sie machen das schon.«
      »Ja…«, giftete Zhang kraftlos — insgeheim nach ihrem Revolver tastend, den Umanaghs edle Mokassins längst beiseite geschoben hatten. Amüsiert trocknete er die letzte blutige Träne auf ihrer angesengten Wange.
      »Wissen Sie, Felicia. Ulysses war nie ein Fan Ihrer Stadt.« Nach einigem Abwägen warf er ihr seinen glühenden Zigarettenstummel vor die Knie, wo sich ein kreisrundes Loch in den dunklen Teppich brannte. »Aber wir passen hier gut rein, finde ich. Kleine Feuer überall.«
      Kapitel 175. Teil I - Die vierte Macht

      Gepellt und abgeschminkt baumelte Carla Griswold in einem Netz aus Stahl. Schwere seesteinverstärkte Ketten schmiedeten ihre wunden Knöchel an die schimmelfleckigen Kerkerwände. Eine löchrige weiße Gefangenenkluft, die selbst jungen Mädchen gezwickt hätte, verhüllte mäßig ihren aufgeriebenen Körper. Durch das dreckige Oberlicht scheuchte ein einsamer kalter Lichtstrahl ihren Schatten wie die langen Glieder eines Insekts vor sich her…bis an Luca Briatores Schuhspitzen.
      Die langersehnte Katharsis, welche sich Luca vom Anblick der inhaftierten Carla erhofft hatte, blieb aus. An ihre Stelle trat ein stechendes Gefühl der Scham, gefolgt vom unbändigen Lärmen gen Oberfläche drängender Wut. Unfähig, ihre Beine zu schließen oder die Arme vor der Brust zu kreuzen, war die gefallene Frau in Schwarz den hämischen Blicken und unzüchtigen Gedanken von Wärtern und Besuchern gleichermaßen hilflos ausgeliefert. Während Mörder und Vergewaltiger wie eingesperrte Raubtiere in ihren Zellen auf- und abtigern durften, wurde Carla Griswold zur Schau gestellt wie ein aufgespießter Schmetterling hinter Glas.
      »Bist du gekommen, um dich an dem Anblick zu weiden?«, waberte ihre dunkle Stimme durch das dämmerlichte Verlies. Ein tropfendes Leck in der Decke ließ Luca für einen Moment annehmen, Carlas ungewaschenes Haar blutete wie Teer aus ihrem Skalp. Langsam trat sie an die Gitterstäbe, hinter denen ihre ehemalige Entführerin ein Dasein als entkleidete, verdrehte Puppe fristete.
      »Ich kam, um dich leiden zu sehen«, zischelte sie mit zelebrierter Grausamkeit, »Ich kam, um dir in die Augen blicken und schreien zu können: ›Ich habe gewonnen! Ich hatte recht!‹…«
      Sie zögerte, eine schorfige Wunde auf ihrer Lippe neuerlich aufbeißend. Hinter Carlas öligen Strähnen blitzte das vergilbte Weiß ungeputzter Zähne hervor. »Aber?«
      »Aber…«, rang sich Luca ab, »Aber jetzt, wo ich dich hier sehe, empfinde ich nichts als Enttäuschung. Für all die Leben, die du zerstört hast…und all die Seelen, die du gebrochen hast…verdienst du ein Schicksal schlimmer als der Tod. Ich habe kein Mitleid mit dir. Wie könnte ich. Und dennoch…schmeckt dieser Sieg nicht so süß wie der Apfel, den du mir in meiner Zelle zugeworfen hast.«
      Auf dieses hartumkämpfte Geständnis hob Carla schließlich den herabhängenden Schopf. Wo das dunkle Make-Up zuvor verruchte Akzente gesetzt hatte, zogen sich nun rotfleckige Abriebe über ihr leichenblasses Gesicht. Ihre schlangengrünen Augen glimmten klein und matt, die schmalen Lippen halbdurchsichtig. Wer auch immer Carla ihrer Maske beraubt hatte, musste in dem dunklen Lidschatten und schwarzen Lippenstift die Quelle ihrer Macht vermutet haben. Wenig erinnerte noch an die maliziöse Frau in Schwarz, deren ledergeküsste Aura einst goldene Paläste in monströse Mausoleen verwandelt hatte. Einzig ihre Stimme war ihr geblieben, die nun schwer und rauchig den Raum flutete:
      »Du kannst es sehen, nicht wahr? Hinter verschlossenen Augen, klarer als in jeder Kristallkugel: Die Regierung wird euch niemals gehen lassen, und die Kopfgeldjäger werden dir niemals verzeihen.«
      »Was weißt du?«, schluckte Luca.
      »Zumindest genug für eine Privatlounge im Impel Down, wo Schreie ebenso ungehört verhallen wie unliebsame Informationen. Sie wollen mich anzapfen, ausleeren und wegwerfen. Aber das wirst du früh genug selbst erleben, Luca. Diese Ketten…« Theatralisch ließ sie die eisernen Glieder scheppern. »…sind dein Schicksal. Glaube für keine Sekunde, meine Taten wären reiner Bosheit entsprungen. Eines Tages, da du allein und verlassen deinen Rücken an eine kalte, harte Wand gepresst findest…wirst du dich meiner erinnern und dich fragen, was ich an deiner Stelle täte.«
      »Nein…«, redete Luca eher sich selbst ein als gegen Carla an, »Nichts rechtfertigt deine Verbrechen. Und ich werde nicht so enden wie du! Ich habe—«
      »Freunde?«, fiel ihr Carla ins Wort, »Oh, bitte. Ich hatte ein Königreich. Die Regierung wird immer jemanden finden, der ihren Dreck aufkehrt. Wenn es nicht deine Kopfgeldjäger sind, dann ihre Admiräle oder der Behemoth. In der Weltregierung lauern Kräfte hinter den Dingen, die deine wildesten Vorstellungen weit übersteigen. Eure jüngsten Eskapaden haben die Kopfgeldjäger angreifbar gemacht. Mächtige Menschen haben ihre Schwäche längst gewittert und trachten nun nach ihrem Leben. Ihre Zeit läuft ab, Luca, und du wirst sie nicht retten können. In diesem Reich der Finsternis fällt ein weiteres erlöschendes Licht nimmermehr auf.«
      »Halt den Mund!«, fuhr Luca sie an — unbewusst mit versilberten Fäusten gegen die Gitter hämmernd.
      »Ah…« Carlas vergiftetes Timbre zog wie Kohlenqualm in Lucas Nase, Kleidung und Seele. »Jetzt sehe ich es auch. Die gleiche hilflose Wut. Dieser rotzige Stolz. Derselbe verlorene Schimmer in blauen Augen. Du bist die Tochter deines Vaters, ohne Zweifel.«
      Irritiert horchte Luca auf, heimgesucht vom leichenhaften Konterfeil des ersten Gianluca und dem missbilligenden Flackern seiner enttäuschten Augen. Seiner enttäuschten braunen Augen.
      »Knapp daneben«, fistelte sie erleichtert. Carlas triumphierendes Lächeln aber wuchs breiter und gehässiger zwischen den weißen Grübchen. Selbst ohne den tiefdunklen Lippenstift fehlte es ihrem sichelförmigen Grinsen weder an Schärfe noch an Schönheit.
      »Wie es scheint, haben deine neuen Freunde von der Weltregierung noch immer Geheimnisse vor dir. Wieso nur überrascht mich das nicht im Geringsten?«
      »Was meinst du damit? Rede«, forderte Luca. Ungehaltener. »REDE!«
      Carlas Kehle gurrte kalt, getränkt in Schadenfreude.
      »Wie schön. Bitte denke an mich, wenn du die Wahrheit erkennst.«
      Von einem Atemzug auf den anderen floss Luca als wütende silberne Woge durch die Gitterstäbe und materialisierte sich als mordlustige Assassine über der knienden Carla. Die Wachen, die in wilder Eile durch die schwere Gefängnistür brachen, ignorierte sie wie Gott seine Kinder. Mit Zorn im Blick und einer Silberklinge in der Hand packte sie Carlas weißen Hals und brüllte ihr ins Ohr:
      »Rede! Was ist mit meinem Vater! Sag es mir! Carla! SAG ES MIR!«
      Carla aber lachte nur, lachte mit der Wucht eines Orkans und der befreienden Leichtigkeit eines Vogelschwarms. Das diabolische Gelächter verfolgte Luca, während sie von den Wachen hinausgeschleift wurde, und bedrängte sie noch auf ihrem Weg durch die maroden Straßenzüge des Gammon Borough. Carlas gehässiges Gackern blieb allgegenwärtig, infiltrierte die Steine und den Müll, übertönte die Rufe der werkelnden Arbeiter und infizierte sogar das Bittgesuch eines armen Straßenkindes, in dessen ausgestreckte Mütze voller Kleingeld sich Luca schließlich erbrach.

      Zurück in der Gegenwart, Royal Capital Hospital, Anne-The-Splendid

      »Entschuldigen Sie bitte noch einmal die Verzögerung, Agent Greenaway. Da der Totenschein keinen Namen aufwies, war er versehentlich in die Fuhre für das Armengrab geraten. Bei all den Toten…«
      Mit flacher Hand kappte Lorelei den Wortschwall des kurzsichtigen Pathologen, auf dessen Seziertisch der kalte Körper ihres Agenten aufgebahrt lag. Mit der Anmut eines schlafenden Ritters in kriegsversehrter Rüstung ruhte er in seinem dreckigen Alltagsanzug auf dem harten Metall. Die großen grauen Augen hatte sie schließen lassen, seine hellblauen Löckchen aber schob Lorelei eigenhändig aus der blutleeren Stirn.
      »Ist er es?«, fragte der Gerichtsmediziner so einfühlsam es ihm das Formular in seiner Hand zugestand. Vergeblich versuchte Lorelei, die aufquellenden Tränen mit einem schroffen Nicken abzutragen. »Er ist es.«
      »Mein Beileid. Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie Sie brauchen.«
      Der alte Mann hatte kaum seinen Haken unter die Totenurkunde gesetzt, da vernahm er das rabiate Zerren aufreißenden Stoffes. Hinter den Rändern des Klemmbretts pflückte Lorelei die Kleidung des toten Agenten wie ein Kondor auseinander, der Brocken aus Aas reißt.
      »Agent Greenaway, bei allem Respekt-!?«
      Agent Greenaway hatte sich längst von der wachen Welt der kleinen Geister verabschiedet. Getrieben sezierte sie Naht um Naht, durchstöberte den Innensaum und fingerte durch Taschen und Knopflöcher nach unsichtbaren Geheimnissen.
      »Komm schon«, triezte sie den Leichnam, »Du würdest nicht ohne Abschiedsgeschenk abtreten. Du würdest…«
      Der Geistesblitz in ihren jadegrünen Augen erzeugte genug Energie, um das gesamte Krankenhaus durch den Winter zu bringen. Ungeniert zerfledderte sie Krawatte, Hemd und Sakko des toten Agenten und wuchtete seinen schlaffen Leib wie einen filetierten Fisch auf den Bauch.
      »Grundgütiger!«, entfuhr es dem Pathologen. Obschon seine Erfahrung mit Überdosen, Brandopfern und Wasserleichen auf ganz Fountleroy Island ihresgleichen suchte, versetzten ihn die übernatürlichen Kuriositäten der Fruchtesser noch immer in lebhafte Panik. In den schmalen Rücken des Agenten hatten sich blaue Ziffern wie Totenflecken eingebrannt, diffuse Abriebe eines in die Haut eingesickerten Farbstoffs.
      »Na, also!«, schnalzte Lorelei zufrieden — der arme Arzt hingegen betete für ihre unsterbliche Seele.

      Zurück in der provisorischen Kommandozentrale, die Lorelei auf der stillgelegten Entbindungsstation eingerichtet hatte, suchte und fand sie ihr nächstes Ziel unter den skeptischen Blicken ihrer herbeigerufenen Agenten.
      »Koordinaten, die zum Arsch des West Blue führen. Großartig.«
      »Headshot klingt nicht überzeugt«, lächelte Shrimati.
      »Ist er auch nicht«, bekräftigte Headshot. Lorelei hingegen nahm jedes gesprochene Wort als Motivationsrede, ihre Reisetasche noch eiliger zu packen.
      »Ich sollte gehen«, urteilte Headshot ernst, »Das ist eine Aufklärungsmission und fällt damit in meinen Fachbereich.«
      Obwohl Lorelei zustimmte, geistesabwesend Unterwäsche und Kosmetik in jede freie Ritze des überfüllten Lederrucksacks stopfend, lehnte sie dankend ab.
      »Ihr habt euch bereits zu weit für mich aus dem Fenster gelehnt. Seht für mich nach den Kopfgeldjägern und informiert Cassiopeia.«
      »Scheiße, Lorelei!«, schimpfte Headshot. Sogar Shrimati pflichtete ihm bei, obgleich sie sich diplomatischer gebärdete:
      »Bitte, Lorelei. Sein Tod ist nicht deine Schuld. Du darfst dich jetzt nicht selbst in Gefahr bringen, nur um uns nicht zu gefährden. Wir sind dein Team und stehen hinter dir, immer.«
      Geschmeidig wie eine Katze, die soeben aus ihrem Mittagsschlaf erwacht war, stemmte Lorelei die schlanken Arme in die Hüften und streckte den langen Rücken durch. Ihre hagere Statur reckte sich grazil gegen die karg herabbaumelnde Glühbirne, die das ausgeräumte Arztbüro mit freudlosem Licht befleckte. Seufzend durchleuchtete sie das Zimmer nach vergessenen Dingen — ihre Agenten gehörten nicht dazu.
      »Nichts von alledem hier ist oder war jemals abgesegnet«, sprach sie plötzlich mit einem schwachen Knattern in der Stimme, das ihrem Charakter widersprach wie ein Feuer am Grunde des Ozeans. »Ich habe meine Vorgesetzten übergangen und jede Befugnis überschritten, die die CP0 innerhalb der Grenzen eines Mitgliedstaates bindet. Machiavelli wird meinen Kopf auf einen Pfahl spießen und als abschreckendes Beispiel im Schloss aufstellen lassen. Es sei denn, ich liefere ihr diesen letzten Beweis, den mir unser Freund im Tode hinterlassen hat. Das hier ist mein Flug gen Sonne, war es schon immer. Ihr habt mich weit genug begleitet, weiter, als ich euch hätte zumuten dürfen.«
      »Ich lasse keinen Soldaten zurück…«, bestand Headshot weiterhin. Shrimati hingegen unterdrückte lediglich ihre Tränen, denn sie kannte ihre Freundin und den Preis, den jene für die Wahrheit zu zahlen bereit war.

      Abgelenkt vom Gewicht der Reisetasche und ihren unglücklichen Agenten geriet Lorelei unversehens in einen Hinterhalt. Sechs wartende Augenpaare in diversen Stadien der Anspannung stachen sie im Türrahmen des alten Kreißsaals nieder. O'Mara, Mercedes und Krill fixierten sie wie hungrige Löwen, Cassiopeia schien ihr blinzelnd Morsezeichen zuzusenden, Lucas stahlblaue Augen glitzerten verloren in einem See aus Tränen und Ondine, die über den Dingen schwebte, observierte das hochexplosive Schauspiel wie ein Kasperletheater aus vorderster Reihe.
      Lorelei ergab sich ihrem Schicksal mit der Würde eines geschlagenen Generals. In Ermangelung eines Schwertes warf sie ihre Reisetasche zu Boden und akzeptierte den Hocker, den ihr O'Mara vor die Füße kickte. Shrimati und Headshot hingegen mussten den Spießrutenlauf der Kopfgeldjäger auf sich nehmen, um ans Bett ihrer Kollegin zu gelangen. Cassiopeia, bis auf die bernsteinfarbenen Augen kaum erkennbar hinter ihren mumienhaften Bandagen und grausigen Metallschienen, bedeutete ihnen dringliches Schweigen. Die Luft flirrte in Erwartung eines urgewaltigen Gewitterschlags. Angstbange ergriff Shrimati die Hände ihrer beiden Kollegen, welche sich nur unangenehme Blicke zuspielten und die ungefragte Berührung stoisch ertrugen. In ärgster Wachsamkeit und doch vollkommen hilflos beobachteten sie ihre Vorgesetzte, Spezialagentin Lorelei Greenaway von der CP0-Leviathan, umzingelt von Wölfen.
      Zu Loreleis Rechten schärfte Krill sein lagunenblaues Katana, zu ihrer Linken knetete O'Mara sich die schorfigen Fäuste. Frontal wartete die einarmige Mercedes mit dem Gesicht und der Laune eines abgestürzten Engels. Dennoch gab sich die Agentin cool.
      »Ich nehme an, die gute Luca hatte Ihnen einiges zu erzählen?«
      Die gute Luca reagierte nicht, sondern brütete gegenüber von Cassiopeias Kissenburg über ihren eigenen zerstörerischen Gedanken. Erst, als Mercedes das Wort erhob, zuckte die Blondine in Erwartung einer schallenden Ohrfeige zusammen.
      »Luca hat uns ihre Version erzählt«, raunte die Kopfgeldjägerin nicht ohne Abscheu, »Jetzt sind Sie an der Reihe, Agent Greenaway.«
      Wie aufs Stichwort rutschte Krills Schleifstein von seiner Klinge ab und entfesselte einen schrillen Funkenschlag, der wie der Todesschrei eines kleinen Tieres im Zimmer nachhallte.
      Loreleis antrainierte Contenance bröckelte. Sichtlich.
      »Wir hatten ohnehin nicht vor, Sie noch länger im Dunkeln zu halten«, räusperte sie sich höflich, »Insofern bin ich Luca sogar dankbar, dieses doch recht dicke Eis für uns gebrochen zu haben.«
      Luca wagte nicht, sich den monströsen Mienen der Kopfgeldjäger auszusetzen. Seit ihrer Beichte schien O'Maras vernarbter Kiefer unablässig auf einem Klumpen unverdaulicher Rage herumzukauen, den er ihr am liebsten ins Gesicht gespuckt hätte.
      »Nun?«, fragte die Agentin, »Wo sollen wir beginnen?«
      Mercedes, Krill und O'Mara teilten ein vielsagendes Nicken, bevor sich Erstere vorlehnte und befahl:
      »Bei Callaghan.«

      Königreich Lulusia

      Der stehende Stein blutete Flints Blut. Unablässig prügelte der Rotschopf auf das graue Ungetüm ein, bis das schneidende Feuer in seinen Knöcheln einem tauben Pochen wich und seine enthemmten Schläge in Watte wickelte. Scharf wie ein Querschläger rutschte Flints wunde Faust an dem glitschigen Felsen ab. Die müden Knie gaben nach und verschafften seiner Stirn eine unverhoffte Audienz mit dem rotverschmierten Findling. Er erwachte im herzhaften Dunst garenden Fleisches. Ob ihm Minuten oder Tage fehlten, war unmöglich auszumachen — gemessen an seinem Hunger aber musste er Jahre verschlafen haben.
      »Versuchst du dich an O'Maras Methode?«
      Kauend deutete Callaghan auf die Platzwunde an Flints Stirn. Erst nach einigen Bissen des undefinierbaren Beutetieres, welches der Kopfgeldjäger über dem Feuer röstete, kratzte Flint genügend Humor für ein Schmunzeln zusammen. »Sehr witzig. Du hast da was.«
      Brauenhebend durchpflügte sich Callaghan den buschigen Vollbart, der in den vergangenen Wochen zu einer regelrechten Reuse für Essensreste und Gestrüpp aller Art herangewachsen war. Flint, seinerseits, hatte im harten Kampf mit Wellen und Wäldern einen süßen roten Bartflaum entwickelt, der im Zusammenspiel mit den stacheligen Feuerhaaren einen straßenschlauen Eindruck provozierte. Wenig schmiedet Männer fester zusammen als einem fremden Bart beim Wachsen zuzuschauen oder sich gemeinsam über die Reling ins Meer zu erleichtern. Eine unausgesprochene Verbindung, wie sie nur eine solche Reise unter einfachsten Bedingungen hervorzubringen vermag, band beide an das Feuer und aneinander. Sie sprachen weniger und lächelten doch mehr, seit sie einander ohne Puffer ausgesetzt waren. Die Nadeln in den hohen Tannen sangen zum Knistern des Feuers und den fernen Trommeln eines Sturms auf See. Allein Callaghans unstetes Husten und Keuchen störte die wilde Harmonie der Natur und ihres Schmatzens.
      »Es wird schlimmer«, bemerkte Flint.
      »Es wird uns nicht ausbremsen«, ächzte Callaghan heiser. »Das meinst du doch.«
      Für wenige Sekunden hielt Flint dem durchdringenden Starren der tiefschwarzen Augen stand. »Ja.«
      Nachdenklich fütterte Callaghan das Lagerfeuer mit Ästen und dem Knochen der verspeisten Haxe. Aus seinem haarigen Antlitz sickerte eine plötzliche Tiefsinnigkeit, die Flint mit sich in ein ernstes Gespräch zog.
      »Den ersten Menschen, den ich tötete…«, begann der Kopfgeldjäger unverhofft, »…tötete ich aus Rache. Jahrelang schob ich Pflichtgefühl und Notwendigkeit für mein Handeln vor, als könnte eine rationale Erklärung für die schlimmste Tat meines Lebens mich wieder in den Jungen zurückverwandeln, den ich verloren hatte.«
      Flint versuchte nicht einmal, seine Neugier vor den geschulten Augen des Kopfgeldjägers zu verbergen. Wie sein Gefährte zuvor warf er die abgenagten Knochen ins Feuer und fragte:
      »Wie warst du als Junge so? Ich hab ein Kleinkind mit Vollbart und Reißzähnen im Kopf.«
      Grinsende Lippen nahmen einen beherzten Schluck aus Callaghans Feldflasche, ehe sie antworteten:
      »Manchmal vermisse ich ihn. Er las mehr und verstand weniger. Blickte auf eine Weide und sah Milch statt Fleisch. Und er fürchtete sich nicht vor den Menschen, die er liebt.«
      Der letzte Satz riss die eine Wunde auf, die weder Kameradschaft noch Wildbret würden schließen können. Das Versprechen, schon bald das langersehnte Wiedersehen mit Mercedes und den anderen Kopfgeldjägern feiern zu können, lag Flint auf der Zunge — und verendete dort auch. Denn die Traurigkeit, die Callaghan umhüllte, entstieg keiner Einsamkeit oder angestauten Trieben. Sie galt Flint und Flint allein. Der Rotschopf spürte Callaghans Intention, noch bevor dessen Aufmerksamkeit dem großen Findling zufiel, dem sich der Junge hatte geschlagen geben müssen.
      »Vorausgesetzt, du meisterst dein Haki und schlägst Harley den geleckten Scheitel ein — was kommt dann?«, fragte der Schwarzhaarige.
      Flint verstand nicht. »Dann ist es vorbei.«
      »Nein«, hustete Callaghan dunkel, »Nein. Ist es nicht. Harley ist nur ein vergiftetes Blatt am schwarzen Ast eines verrotteten Baumes. Die Geheimnisse, die dich auf diese Reise und deine Eltern ins Grab gebracht haben, wurzeln tiefer…«
      Schlagartig richtete sich sein kolossaler Zeigefinger gegen die drohenden grauen Wolkenmassive auf, die sich wie marmorne Platten über den Kronen der Tannen aufschichteten. »…und reichen bis ganz nach oben. Harleys Tod wird weder deine Eltern rächen, noch dir irgendeine Form von Frieden spenden. Im Gegenteil. Sobald Harleys Blut durch deine Finger rinnt, wird deine Seele ihren Preis kennen und dein Appetit…wird erwachen.«
      Nicht einmal das warme Feuer oder sein voller Magen vermochten den eisigen Schauer zu vertreiben, den Callaghans rumorende Stimme über Flints Nacken jagte.
      »Ich bin kein Unschuldslamm, Cal!«, wehrte sich der Junge schwachbrüstig, »Ich hinterlasse verbrannte Erde, wohin ich auch gehe. Meine Seele kann mich mal.«
      »Jede Nonne könnte ein Streichholz anzünden und sich Absolution für das Feuer einholen«, widersprach Callaghan hart, »Du aber willst Harley mit bloßen Händen töten, sonst würdest du nicht wie ein Schwachsinniger auf diesen Felsen einprügeln. Du lechzt nach seinem Tod, seit wir uns auf Judas' Inferno begegnet sind. Das ist etwas vollkommen anderes. Deine Suche nach Antworten sollte schon immer mit Harleys Herzen unter deinem Stiefel enden.«
      »Und ist das denn so falsch?«, schluckte Flint seine Tränen, »Verdient er nicht den Tod?!«
      »Die Frage ist nicht, ob Harley seinen Tod verdient«, redete Callaghan dem Jungen eindringlich zu. »Die Frage ist, ob du ihn verdienst. Das erste Leben, das du nimmst, wird dein eigenes sein. Noch bevor das Licht in den Augen deines Opfers erlöscht, wird dein Herz aufhören zu schlagen. Ein flüchtiger Moment, der unausweichlich und unwiderruflich alles verändert. Was du warst, was du bist. Was hätte werden können und nun niemals sein wird. Mit dem nächsten Herzschlag wirst du ein anderer sein. Deine Jagd würde nicht mit Harley enden, Flint. Sie würde mit ihm beginnen. Ich habe es selbst erlebt.« Die aufkeimende Glut in Callaghans schwarzen Augen loderte wie der Schlund der Hölle hinter dem flirrenden Schleier aus Rauch und Feuer. »Egal, wie sehr du dich auch dagegen sträubst, wie sehr du dir einredest, du seist ein zivilisierter, ehrbarer Mensch, der seine tiefsten Instinkte und Triebe im Griff hat…sobald es nur noch dich gibt und deine Beute, du das Blut riechst und die Angst schmeckst, wirst auch du erkennen und gestehen, dass nichts in diesem Leben erfüllender, aufregender und befriedigender ist, als die Jagd auf einen lebenden, atmenden Menschen.«

      Royal Capital Hospital, Nickleby, Fountleroy Island

      »Vor 13 Jahren beorderte eine goldene Teleschnecke zehn Kriegsschiffe der Marine zu einer bedeutungslosen Sommerinsel im Herzen des South Blue, Maria Voll Der Gnade. Ich werde keinen der Anwesenden beleidigen, indem ich die Verbrechen der Absoluten Gerechtigkeit zu leugnen versuche. Zwei Dinge wiesen dieses militärische Großereignis als besonders aus:
      Zum einen wurden die zehn Kriegsschiffe neben den fünf üblichen Vizeadmirälen zusätzlich von fünf hochrangigen Agenten der Cipherpol 0 befehligt: Den damaligen Leitern der drei höchsten Sondereinheiten, zu denen auch die meine gehört; der Koordinatorin für den operativen Untergrund; sowie der Oberbefehlshaberin über die gesamte Cipherpol Aegis 0, Dahlia Machiavelli.
      Zum anderen dient der Buster Call für gewöhnlich als letztes Mittel, um Geheimnisse zu begraben oder unliebsame Nationen — ganze Völker — vom Antlitz der Meere zu tilgen. In diesem Fall jedoch galt der Buster Call nicht dem Schutz der Weltregierung, sondern der benachbarten Inseln. Weder die Marines noch unsere Agenten ahnten das Ausmaß des Schreckens, den sie vorfinden würden.«
      Souverän zückte Lorelei zwei vergilbte Fotografien aus ihrer Manteltasche, als wäre ihr diese Aussprache vor langer Zeit geweissagt worden, und überreichte sie Mercedes. Das erste Foto zeigte eine üppige Sumpflandschaft, an deren feuchten Auen die epochalen weißen Fassaden herrschaftlicher Plantagenvillen im grellen Sonnenschein wie antike Paläste glänzten.
      »Das ist nicht Maria Voll Der Gnade«, stieß Mercedes irritiert hervor, woraufhin Lorelei auf die zweite Aufnahme verwies — ein dystopisches schwarzes Moor, aus dem marode Astleichen wie verwesende Hände nach Rettung flehten und faulige Gase einem lichtlosen Himmel entgegenkrochen.
      »Die erste Fotografie entstand wenige Jahre vor dem…Vorfall für eine botanische Studie, die zweite im Zuge unserer Dokumentation.«
      »Der Dokumentation wovon?«, fragte Mercedes. Krill und O'Mara schleusten einander düstere Blicke zu.
      »Was wurde dort dokumentiert? Was ist auf dieser Insel geschehen?!«
      Lorelei wappnete sich für einen Sturm. »Callaghan ist geschehen, Mercedes.«
      Ob Mercedes lachte oder schrie vermochten weder die Kopfgeldjäger noch die Agenten zu entscheiden. Lediglich Ondine wagte es, der fassungslosen Kopfgeldjägerin nahe genug zu kommen, um ihr die mysteriösen Fotografien abzuluchsen. Mit dem Abflug des neugierigen Mädchens zurück in die Dachbalken fuhr Lorelei mit ihrer Erklärung fort:
      »Nachdem Callaghan und Ihre beiden Kollegen den ›Hungerdämon‹ Columban DeBráz in seinem Versteck stellen und seine…Kultstätte ausheben konnten, flüchtete DeBráz auf das nahegelegene Maria Voll Der Gnade. Unter Umständen, die wir bis heute nicht vollständig kapitulieren konnten, verfolgte und besiegte Callaghan den Grünen König in einem verheerenden Zweikampf, der die Insel in ihren heutigen lebensfeindlichen Zustand verwandelte. Dieser große Sieg, mit all seinen kataklysmischen Konsequenzen, brachte nicht nur Callaghan die Aufmerksamkeit der Weltregierung ein, sondern rückte auch seine Gefährten in deren Fokus.«
      Unfähig, durch seine zerschnittenen Lippen zu sprechen, schlug O'Mara mit der flachen Hand fordernd auf seine Armlehne. Die Angst und Verwirrung in seinen moosgrünen Augen brachte Luca beinahe um den Verstand. Eine weniger sturköpfige Person hätte vermutlich Reisaus genommen. Sie aber hielt stand, während Lorelei die Lügen der Vergangenheit wie eine Zwiebel Schicht um Schicht zu schälen begann.

      »Die effektivste Lüge, die die Weltregierung ihren Untertanen aufzutischen imstande war, ist die Legende von der Wirksamkeit der Dreimacht. Jedes Kind unter dem Banner des Staatenbundes wächst in der behaglichen Illusion auf, das Bündnis aus Spionen, Soldaten und den sieben Shichibukai könnte im Notfall die zerstörerischen Armaden der vier Kaiser aushebeln. Die Menschen brauchen diese Gewissheit. Wüssten sie um die wahre Gewalt der Kaiser und deren Banden — sie würden unter Tränen zu Bett gehen und schreiend erwachen. Vor vielen Jahren begann die Agentin Dahlia Machiavelli daher, Aufzeichnungen und Berichte über bemerkenswerte Individuen außerhalb der Dreimacht zusammenzutragen. Männer und Frauen von derart herausragender Stärke, dass sie das Machtgefüge zwischen Weltregierung und Kaisern im Falle eines Krieges kippen könnten. Eine vierte Macht; unabhängig, zerstreut, brandgefährlich und unmöglich zu beherrschen. Aus fehlgeschlagenen Versuchen heraus, dieses Kollektiv als vernichtende Waffe nutzbar zu machen, entstand ihr heutiger Name: Typhon. Mittlerweile dienen diese Typhon-Akten als Überwachungskatalog, um regierungsfeindliche Kräfte rasch zu eliminieren oder bei personellen Engpässen annehmbare Kandidaten für die höchste Kriegsmacht zu rekrutieren. Nach seiner Machtdemonstration auf Maria Voll Der Gnade wurde Callaghan in diese Akten aufgenommen.«
      »Höchste Kriegsmacht?«, zeigte sich Krill ungläubig, »Callaghan könnte als Admiral enden?«
      Lorelei lachte derart laut auf, dass die Kopfgeldjäger ihre Reaktion unmöglich nicht als Beleidigung auffassen konnten.
      »Als Admiral? Oh, nein. Die Bestie von Compeyson wird als ungeeignet für jedwede offizielle Position eingestuft. Zu…labil. Callaghan würde durch sämtliche psychologische Tests fallen.«
      »Akainu hat Tests bestanden?«
      »Akainu ist ein Hausgewächs, kein Aktenzeichen in Typhon. Nein. Callaghans Lage ist wesentlich…prekärer.«
      »Inwiefern«, hakte Mercedes nach. Ihre Atmung verstärkte sich mit jeder verstreichenden Sekunde. Die beschädigten Zahnräder und Pumpen, die ihren Körper am Laufen hielten, waren deutlich im gesamten Kreißsaal zu vernehmen.
      »Wie ich sagte«, antwortete Lorelei, »Der Sieg über den Grünen König bescherte euch Kopfgeldjägern unliebsames Rampenlicht. Die Regierung entdeckte auf einen Schlag zwei Personen von Interesse — und nur vier Jahre später kamen Sie hinzu, Mercedes. Callaghans Talent, hochbrisante Individuen um sich zu scharren, machte ihn für uns ausgesprochen wertvoll und angenehm verwundbar.«
      Die Gesichter der Kopfgeldjäger zerfielen auf einen Streich. Bis auf das mechanische Klicken und Klacken in Mercedes' Brust durchbrach kein Laut die unerträgliche Stille. Betreten scharrte Shrimati mit den Füßen, grübelnd, ob ihre Freundin ihren Moment der Macht auskostete oder lediglich die Chance genoss, sich die Bürde dieser Geheimnisse endlich von der Seele reden zu können. Gelassen schlug Lorelei ein langes Bein über das andere und linste auf ihre Armbanduhr, bevor sie den kreideweißen Kopfgeldjägern die letzte Hiobsbotschaft servierte:
      »Glaubten Sie etwa, die Regierung wüsste nichts von Ihren dunklen Vergangenheiten?
      Der Buraku-Prinz Krill. Sohn des Oyabuns der östlichen Strömungen der Oktave, Akira Tanaka. Vatermörder, und Dieb des legendären Drachenschwertes Yubitsume.
      Brian O'Mara, der tollwütige Fuchs von Hoolahara. Ehemaliges Mitglied der Lairish Independence Army und Kindheitsfreund des einflussreichsten Untergrundhändlers der Welt, Ulysses McKenna.
      Und zuletzt…Mercedes Delacroix.«
      Alarmiert konterte die Brünette den Blick der Agentin.
      »Wie nennt Sie die Kleine noch gleich? Mademoiselle de Fer…? Dachten Sie wirklich, Sie könnten Ihren Verbrechen in dieser Stadt auf Ewig entrinnen, Mercedes? Wir wissen Bescheid. Wir wussten immer Bescheid. Jeder Einzelne von Ihnen ist wichtig und mächtig genug, um von der Weltregierung entweder als menschliches Kapital in Ketten gelegt oder als unabsehbare Gefährdung eliminiert zu werden. Der Einzige, der sie vor diesem Schicksal bewahrt, ist Callaghan. Seit 13 langen Jahren erlegt er mit Ihnen unter dem Deckmantel der Kopfgeldjagd Ziele für die Weltregierung. Zunächst gestaltete sich unsere geheime Korrespondenz als aufwändig, bis er eine junge Caligulanerin involvierte.«
      Lorelei spürte die nackte Panik in Luca — und die unverhohlene Wut in den Herzen der Kopfgeldjäger. Sie empfand es beinahe als Pflicht, die arme Blondine endlich zu erlösen.
      »Ohne ihr Wissen nutzten wir sie als Informantin. Wir fingierten einen Kontakt für sie in der Marine, einen liebestollen Langweiler im Kopfgeld-Derzernat, der ihr unsere Aufträge als noch unveröffentlichte Kopfgelder unterschob. Das war der Deal, den wir damals mit Callaghan aushandelten. Sie jagen für uns, und wir gewähren Ihnen Ihre Freiheit.«
      Jeder der Kopfgeldjäger verarbeitete das Gehörte auf seine eigene Weise. Krill schraubte die Klinge seines Katana in die alten Dielen zwischen seinen Tentakeln. O'Mara kippte eine Flasche Whiskey. Mercedes nahm sie ihm ab.
      »Ich verstehe Ihre Erregung«, beendete Lorelei ihre langen Ausführungen mit ehrlicher, obschon kalkulierter Anteilnahme. »Das tue ich wirklich. Doch aus Sicht der Weltregierung hat sich Ihre Mitarbeit als grandioser Erfolg erwiesen. Callaghans Einwilligung auf Maria Voll der Gnade bescherte uns eine der langlebigsten und produktivsten verdeckten Operationen in der Geschichte der Cipherpol: Die Operation Menschenjagd
      Kapitel 175. Teil II - Willkommen in der Demimonde

      In der stolzen Tradition unzähliger Agenten vor ihr hinterließ auch Lorelei Greenaway ihren Arbeitsplatz als schlechteren Ort.
      Während sich ihr schwarzer Bubikopf im rotblühenden Straßendunst des abendlichen Nicklebys verlor, hockten die Kopfgeldjäger in dämmerlichter Dreisamkeit auf den staubigen Treppenstufen und ließen wie rebellische Rabauken eine beachtliche Flasche Whiskey herumgehen.
      »All die Jahre…«, rülpste Mercedes nach einem kräftigen Schluck, »Deshalb sollten wir nie über unsere Vergangenheit sprechen oder O'Mara Nachforschungen über seine anstellen. Wir dachten, Callaghan wollte sich selbst schützen…vor weiß Gott welchen Dämonen, die ihn plagten. Dabei ging es ihm nur um uns. Die ganze verdammte Zeit.«
      »Seine drakonischen Regeln galten ebenso seinem eigenen Schutz«, argumentierte Krill, »Vor uns.«
      O'Mara, mit seinem zerschnittenen Kiefer an der Flasche nuckelnd, zeigte ihm vorwurfsvoll den Vogel. Der bloße Gedanke, Callaghan könnte an ihrer Loyalität zweifeln, erschien ihm zynisch und falsch. Mercedes hingegen folgte Krills Logik — unter Vorbehalt.
      »Vielleicht. Er muss in ständiger Angst vor dem Tag gelebt haben, an dem wir die Wahrheit erfahren. Die gottverfluchte Weltregierung. Er wusste, wie wir reagieren würden.«
      »Tat er das?«, murmelte Krill, »Wie reagieren wir denn?«
      Instinktiv reichte ihm O'Mara die Flasche. Krill trank.
      »Ah. Richtig.«
      Minutenlang zog das Gewirre aus Menschen und Maden der fountischen Hauptstadt an ihnen vorüber wie Geister auf der letzten Reise. Die untergehende Wintersonne verglühte bereits als flacher weißer Punkt hinter den chimärischen Turmspitzen der Cathedral City und würde die Schatten der Kopfgeldjäger schon bald mit dem schmutzigen Zwielicht Nicklebys vereinen.
      »Wir sollten mit Luca sprechen«, beschloss Mercedes angetrunken.
      »O'Mara ist dir weit voraus«, antwortete Krill lax.
      Von Mercedes unbemerkt hatte der Blonde die Flasche zurückerobert und sich zurück ins Krankenhaus verdrückt.
      »Er liebt sie.«
      »Hätte er dich im Bordell sonst so angefahren? Er ist ein Wrack.«
      »Ich weiß.« Seufzend kämpfte sich Mercedes auf das eine Bein, ihre Prothese in einem beherzten Ruck herumwuchtend. »Ich könnte ihm seine Liebe sogar leicht verzeihen, hätte er nicht die meine beleidigt.«

      O'Mara fand Luca in Fötusstellung kauernd auf einer staubigen Krankenliege, als wäre sie vor 26 Jahren in eben jenem Bett geboren und vergessen worden. Sein Klopfen verhallte ungehört in dem gespenstischen Einzelzimmer. Erst die Flasche, die er ihr spielerisch vor die Nase hielt, weckte die Blonde aus ihrer katatonischen Manie. Schniefend quengelte sie sich in eine halbaufrechte Position und leerte den restlichen Whiskey in einem Atemzug. Nie war sich O'Mara seiner Gefühle sicherer gewesen.
      »Ich wusste es nicht«, wimmerte sie in den Flaschenhals, »Ich wusste es nicht…«
      O'Mara tat sein bestes, ihr sein Vertrauen zu versichern. Muttrunken vom Schnaps und der Erleichterung, sie wieder lebendig und wohlbehalten vor sich zu haben, führte er ihre dürren Finger an seine Brust. Tatsächlich verzerrte ein dankbares Lächeln alsbald ihren breiten Mund und zauberte tiefe Krausen auf den geschwollenen Nasenrücken. Unschlüssig, aber doch bestimmt zog sie ihn auf das Bett. O'Mara wusste, dass er verloren war. Mit geschlossenen Augen ließ er ihre sonnenbraunen Hände über sein verunstaltetes Gesicht gleiten.
      »Warum ich?«, fragte sie. Er griente wie ein nervöser Schuljunge, der sich seinen Kuss verdienen wollte — und verdiente ihn sich. Zunächst sacht, um seine Wunden nicht zu stören, benetzte Luca seine rauen Lippen mit den ihren. Doch schon bald schluckte er den Schmerz wie sie das Kratzen seiner Nähte und erwiderte die Liebe ihrer Lippen mit hemmungsloser Leidenschaft. Sogleich half sie seinem gebrochenen Arm aus der Schlinge und seinem vernarbten Oberkörper aus dem Hemd. Unter ihrer Bluse liebkosten seine Finger die flache Brust, ehe sie südlich gen Hosenbund wanderten. Mit der mechanischen Aggressivität zweier Fremder, die einander nichts zu geben hatten als diesen einen Abend der Verbundenheit, rieben sie ihre verwundeten Körper aneinander.
      »O'Mara…«, winselte Luca plötzlich, »Warte…«
      Aber der Kopfgeldjäger hörte sie nicht mehr. Whiskey und Blut brodelten in seinen Ohren. In Lucas Ohren hingegen vermengte sich das Stöhnen und Schmatzen seiner zerschnittenen Kusslippen zum grässlichen Grunzen des sabbernden Ebers.
      »Warte…nicht…!«
      Härter und härter drängte seine Männlichkeit gegen ihren entblößten Unterleib, teilte ihre Scham wie—!
      Eine Woge glühenden Silbers spülte den brünstigen O'Mulligan von von Lucas Körper und der Liege. In seiner betäubten Trance erhaschte der Blonde kaum mehr als die Ahnung eines Silberstreifes, der zur Tür hinausflog. Silbrige Tränen schwebten sternfunkelnd in der aufgeheizten Luft. Lose Scherben der vergangenen Sekunden, die O'Maras schnapsgetränktes Gehirn nur behäbig zusammensetzte. Schlussendlich offenbarte ihm das vollendete Mosaik die Verstörung in Lucas Augen. Überwältigt von Reue und Alkohol verlor O'Mara die Fassung und seinen Verstand. Das ferne Echo seines Wutanfalls jagte Luca durch die dunklen Krankenhausgänge. Wie ein bockiges Kind musste er auf den Boden und gegen das Bettgestell hämmern. Sein gutturales Gebrüll erfüllte das gesamte Stockwerk. Luca rannte ohne Ziel — bis Mercedes ihr zufällig im Flur über den Weg lief. Nicht einmal das beste Haki hätte die schöne Kopfgeldjägerin auf diese Begegnung vorbereiten können. Wortlos fiel ihr das aufgelöste Geschöpf in die Arme. Mercedes hinterfragte nicht, sie reagierte nur. Verwirrt und doch voll Fürsorge presste sie den zitternden Körper an sich, streichelte das blonde Haar und ließ Luca an ihrem Busen ausweinen.

      Die anschwellende Antizipation des nachttrunkenen Nicklebys lud die violetten Flaumhaare auf Krills Nacken mit elektrischer Spannung. Wie Tiere zur Tränke zogen die Näselnden und Naseweisen gleichermaßen durch die kathedralischen Häuserschluchten der Hauptstadt ihren abendlichen Vergnügungen entgegen, um den pelzigen Geschmack eines vergessenswerten Tages mit der süffigen Sause einer denkwürdigen Nacht herunterzuspülen. Die Gentlemen orderten Kutschen, alle Übrigen orderten…ein Bier. Steinerner als die Gargoyles auf ihren Dachfirsten hockte Krill auf der Krankenhaustreppe und nahm fernen Anteil am Trubel der Massen und den Leben der Einzelnen. Zapfhähne zischten, Gläser klirrten, Fäuste ballten, Kellner eilten, Buffets dampften, Händler packten, Kinder stahlen, Musikanten stimmten, Dirigenten schimpften, Hunde fraßen, Bettler hungerten, Räder rollten, Pferde wieherten, Pferdeäpfel zermatschten, Damen dufteten, Professionelle puderten, Schornsteine vergifteten, Verliebte träumten. Die blinden Augen des Meermannes sahen sich satt an bunten Kostümen und perfekten Schleifen und steifen Fracks und Schweißflecken auf abgetragener Kluft. Seine übernatürliche Nase saugte den übelsten Gestank der Gosse mit derselben Wissbegier auf wie den aromatischsten Duft der vielen Restaurants. Obschon er es niemals zugeben würde, ergötzte sich Krill insbesondere an den Ausdünstungen der Menschen. Als durchblätterte er einen skandalösen Roman, erschnüffelte er den Verrat an den Verrätern, die Scham an den Schüchternen, die Hoffnung an den Romantikern und den Sex an den Realisten. Eine einzige salzige Träne im blutigen Augenwinkel eines jungen Mannes, an dessen Schuhsohlen Pferdeurin klebte, verriet ihm die Geschichte eines verlorenen Rennens und unglücklicher Wettgeschäfte. Die ungewöhnlichen Aromen eines Elixiers aus Butter und Vorsäften lotsten seine Nase in eine piekfeine Villa im Heiress Borough, wo sich zwei unerfahrene Kammerdiener im verbotenen Liebesspiel versuchten. Waren die Herrschaften aus dem Haus, machten es die Diener auf dem Tisch anal. Die halbe Stadt bespielte eine Bühne für den Meermann allein, diesen ewigen Zuschauer in der ersten Reihe, dessen blindem Blick nichts entging — außer die Welt auf der anderen Seite des Vorhangs. Ein knappes Lachen entfleuchte Krill, während er das hölzerne Drücken und Ziehen der jungen Männer verfolgte. Warum zeigten ihre verschwitzten Gesichter einen Schmerz, der ihren erigierten Gliedern widersprach? Empfanden sie, was Mercedes empfand, wenn Callaghan in sie eindrang?
      Der plötzliche Gedankensog überraschte sogar Krill, provoziert vom Lärmen alten Metalls auf dünnen Dielen — Mercedes' Prothese überstrapazierte das alte Holz. Zögerlich tastete sich sein Geist nun entlang der schwebenden Wasserpartikel durch die dunklen Flure des Krankenhauses. Mit nahezu nostalgischen Gefühlen gedachte Krill der schlaflosen Wochen, in denen sich seine empfindsamen Ohren an das unablässige Rumpeln und Rattern und Scheppern und Knattern der Maschinenfrau hatten gewöhnen müssen. Und heute? Ertappte er seine Tentakelspitzen manchmal gar dabei, zur Musik der zahllosen Apparaturen zu wippen. Niemand sah sie, wie er sie sah. Obwohl alles in ihrem Inneren laut war und hart und heftig, geschah jede ihrer Berührungen in sanftester Stille. Ihre stählernen Finger erzeugten keinerlei Echo, wie sie der schluchzenden Luca eine Decke überlegten und Ondine in den Schlaf kraulten. Bum-bum, bum-bum, bum-bum. Der emsige Herzschlag des kleinen Mädchens harmonierte auf absonderliche Weise mit Lucas fallenden Tränen, als studierte Ondine selbst im Schlummer die Gefühle ihrer Mitmenschen. Im Nebenzimmer litt Cassiopeia Triagast unter Nikotinentzug. Eine ihrer Wunden blutete. Der lacktumbe Geschmack von menschlichen Innereien benetzte Krills Lippen wie die Lippen eines Geliebten. Zumindest nahm er das an. Ein Hauch von Pfeffer — Cayennepfeffer — mit süßlicher Kopfnote bahnte sich an. Dr. Shrimati Dhanvantara Gamisha eilte in das Krankenzimmer. Krill mochte die Ärztin, ihren fieberigen Geruch, ihre zurückgenommene Stimmfarbe. Zu seiner Irritation filterten seine sensiblen Sinne jene jedoch mit gänzlich verfremdetem Timbre aus dem Nimbus der übrigen Stadtgeräusche. Während sie die Wunde ihrer Kollegin versorgte, sprach Shrimati wie durch Seide in eine aufgebrachte Teleschnecke. Ihr sauberer Atem perlte an den Stielaugen. »Carla…McKenna…Verlegung!«
      Mit jedem abgelauschten Wort wuchs das Weiß in Krills starr glotzenden Augen. Seine Finger umklammerten den Griff seines Schwertes derart fest, dass sich der Knorpel seiner Knöchel blassrosa unter der roten Haut abzeichnete. Dann war er fort. Als Schatten, als Lichtspiegelung, als flüchtiger Gedanke passierte Krill dieselben Menschen, deren Leben er zuvor ausspioniert hatte, ohne einen Funken Aufmerksamkeit. Seine glitschigen Tentakel glitten wie Schlangen durch die schlammigen Straßen, zielgerichtet, hungrig, jagend, bis er auf der Landbrücke über dem Pirrip abrupt innehielt. Am Ufer des Elendsflusses watete eine vertraute Präsenz durch das Watt aus angeschwemmtem Unrat. Inmitten des Mülls und der Verwesung vergifteter Fische war sein Odeur nach Fusel und billigem Aftershave für Krill zunächst nur schwer auszumachen gewesen. Seit er ihn kannte, kaufte O'Mara ausschließlich Rasierwasser mit Schiffen und Ankern auf dem Etikett, als wollte er Krills Nasenhaare mit dem chemischen Gestank niederbrennen. Vermutlich tat er es auch. Mit langem Arm schleuderte O'Mara eine leere Flasche in die toxischen Wasser des Pirrip. Seine Schultern hingen schwerer, vornüber gekippter als üblich. Dennoch schwankten sie nicht, und Krill roch keinen übermäßigen Alkohol in seinem Atem…zumindest nicht übermäßig für O'Maras Verhältnisse. Etwas stimmte nicht. Was war dieses Etwas? Krills holistische Wahrnehmung entzündete dutzende Warnsignale, die er jedoch schweren Herzens ignorierte. Sein Ziel lag in den Tiefen von Cattle's Corridor und die Zeit arbeitete gegen ihn.

      Der arme Wärter wusste nicht, wie ihm geschah. Wie eine Schlinge zurrten sich die albtraumhaften Tentakeln um seinen ungeschützten Hals zu, verschleppten ihn die finsteren Einbuchtungen der gotischen Fassade und schlugen ihn mit dem Heft eines Katanas bewusstlos. Noch ehe sein Kollege zu reagieren wusste, hatte sich Krill bereits vom Vordach abgesetzt und ihn mit einem Nackenschlag der Schwertscheide außer Gefecht gesetzt. Die zwei übrigen Wachen, welche eben das stacheldrahtbekränzte Eingangsportal des Gefängnisses für die gepanzerte Kutsche geöffnet hatten, schaltete er mit einem gezielten Schwerthieb aus. Eine sausende Schnittwelle spaltete die Luft und einen überhängenden Ast, der den beiden unglücklichen Männern direkt auf den Kopf knallte. Nicht einmal Krill konnte seinen Stolz über diese Glanzleistung verbergen.
      »Fahr!«, wies er den toderschrockenen Kutscher an. In einer kurzschlussartigen Entscheidung, die den alten Mann bis an sein Lebensende heimsuchen sollte, folgte er dem Befehl des vielbeinigen Ninjas. Die Peitsche schnalzte, die Pferde schnauften und die Räder ruckelten los.
      Der blumige Duft frischer Reizwäsche erschlug Krill bereits im Türrahmen. Carla mochte ihres Make-Ups und schwarzen Leders beraubt worden sein, den natürlichen Odeur ihrer Haut jedoch vermochte ihr niemand gänzlich zu stehlen. Mitleidslos riss Krill den Sack von ihrem Kopf und legte ihr sein halbentblößtes Katana an die Kehle.
      »Wenn du wegen deiner Hand kommst…«, keuchte Carla mäßig überrascht, »…muss ich dich enttäuschen. Die scheine ich leider verlegt zu haben.«
      »Schweig!«, zischte Krill, »Dein blasphemischer Deal mit McKenna ist hinfällig! Der Schnitter verdient deine Seele und ich werde sie ihm liefern!«
      »Für Kopfgeldjäger…«, japste Carla mit rosenblassem Halblächeln, »…seid ihr allesamt äußerst dramatisch. Aber du irrst.«
      Unter einem barschen Ruckeln hielt die Kutsche, die Tür flog auf und Krill aus der eisernen Karosserie. In seiner Wut auf Carla hatte er die drei vermummten Gestalten übersehen, die sich der Kutsche mit Waffengewalt in den Weg gestellt hatten. Während ihm die größere der beiden Kapuzen aufhalf, presste ihm die kleinere den Lauf ihres Gewehres an die Nase. Der dritte Umhang, winzig im Vergleich, geleitete die gefesselte Carla aus der Kutsche.
      »Was zum Teufel!«, knurrte der hünenhafte Schatten. Krill erkannte die Stimme sofort.
      »Headshot?«
      Der Soldat enttarnte sich umgehend, worauf auch das Gewehr aus Krills rotem Gesicht abrückte. Der Meermann identifizierte Felicia Zhang noch vor der fallenden Kapuze — obschon er sie bei ihrer letzten Begegnung ohne Gesichtsbandage zurückgelassen hatte. Zuletzt zogen seine blinden Augen den letzten Schatten ins Licht, mit einigem Schock. »Eure Majestät…«
      Vorsichtig entledigte sich Catherine II. ihrer Verkleidung. In ihrer dunkelgrauen Jagdmontur wirkte sie ähnlich verloren wie Carla in der weißen Gefangenenkluft.
      »Mr. Krill, ich bin so verwirrt!«, platzte die Königin hervor, »Was tut ihr hier?! Ich habe Ihre Güte und offenen Worte während meines Besuches nicht vergessen.«
      »Besuch?«, wunderte sich Zhang. Headshot hielt seine Fassung weniger eng beisammen.
      »Meine Fresse!«, kläffte er, »Du wolltest Carla meucheln? Bist du völlig wahnsinnig? Was ist nur los mit euch Typen?!«
      »Ich werde Carla meucheln«, antwortete Krill kalt, »Sie verdient den Tod und niemand kann mich daran hindern. Weder du noch Zhang…oder eure vereinten Kräfte. Verzeiht mir, Hoheit. Eure Absichten mögen rein sein, doch ich spiele keine Spiele, die Mördern zum Sieg verhelfen. Ihr hattet recht. Carla und der Bastardkönig sind Monster und dieses Land braucht Krieger, die diese Monster aufhalten. Schließt die Augen.«
      »Nein!«, flehte Catherine über das Surren der Klinge in Krills Hand hinweg. Weder Zhang noch Headshot hatten überhaupt bemerkt, wie Krills Tentakel das Yubitsume vom Boden aufgefischt hatten. Eher aus Reflex denn echter Siegesgewissheit richtete Zhang ihr Gewehr wieder aus.
      »Es muss getan werden«, bekräftigte Krill unbeeindruckt, »Es ist ein gerechtes Werk.«
      »So gerecht wie eure geheime Indentur im Dienste der Weltregierung, Krill?«, warf Carla plötzlich ein. Hatte sie den Verlauf dieses amüsanten Gipfeltreffens bislang mit vornehmer Verschwiegenheit verfolgt, sah sie sich nun genötigt, ihre eigene Haut mit der üblichen Eloquenz zu retten.
      »Du verkennst Ihre Majestät, Krill. Catherine arbeitet gegen ihren Verlobten, der mich als Sklavin in sein Imperium überführen wollte. Ich vertraute auf die Rohheit seiner Vasallen und die Loyalität der ehrenwerten Sicherheitschefin Zhang hier, um über einen vermeintlichen Deal mit dem Bastardkönig eine Privataudienz mit der Königin zu erwirken.«
      Nach einigem Nachdenken fragte Krill frei heraus:
      »Werdet Ihr Carla töten lassen, Hoheit?«
      »Nein«, erwiderte Catherine wahrheitsgemäß.
      »Welche Rolle spielen dann die Parteien dieser Abmachung für mich. Das Ergebnis bleibt falsch und geschmacklos.«
      »Krill, Krill, Krill…«, säuselte Carla mit altvertrauter Süffisanz. Das Klimpern ihrer Kette klingelte in seinen Ohren.
      »Drückt dir der Kropf moralistischer Borniertheit tatsächlich so fest auf die Gehirnwindungen, dass du die Chancen dieser gewinnträchtigen Nacht derart leichtfertig auszuschlagen bereit bist? «
      »Deine Worte sind reines Gift«, blaffte Krill. Carla widersprach nicht.
      »Gift erfüllt wenigstens seinen Zweck, Krill. Im Gegensatz zu deinem kopflosen Vorstoß hier. Darf ich dich an die Geheimverträge erinnern, die dich und deine Gefährten — deine Familie, wie O'Mara sich ausdrückte — im Knebelgriff der Weltregierung halten, bis Callaghans Tod oder eine Laune der Weisen euch alle zu Zielscheiben degradiert?«
      »Sie hat nicht unrecht«, setzte Headshot widerwillig hinzu.
      »Wovon spricht sie?«, forderte Catherine zu wissen, »Was geht hier vor? Warum sind Mr. Krill und seine Gefährten Zielscheiben? Sie haben mein Land gerettet!«
      »Das haben wir!«, rief Krill genervt, »Vor ihr!«
      Carla lachte laut auf.
      »Die Retter Eures großen Commonwealth«, begann die Schwarze Witwe unter stummer Billigung des anwesenden Headshot zu erklären, »verdanken ihre illusionäre Freiheit einem…blasphemischen Deal mit der Cipherpol. Sie jagen und erlegen Menschen, wofür die Weltregierung im Gegenzug die außerordentliche Gefahr und den bemerkenswerten Nutzen jedes Einzelnen von ihnen zu übersehen vorgibt. Callaghans ach-so-wilde Meute hängt seit Jahren schon an einer unsichtbaren Leine, die sich mit jedem Tag enger und enger um ihre Hälse schnürt.«
      »Wie schrecklich!«, empörte sich Catherine. Headshots lauwarme Rechtfertigungen schoss sie mit einem rabiaten Handwurf in den Wind.
      »Mr. Krill! Sie und Ihre Gefährten haben mein Land gerettet. Erlauben Sie mir einen Gefallen von ähnlichem Gewicht im Austausch für Carla anzubieten. Lassen Sie sie gehen. Ich versichere Ihnen, sie wird in ihrer fountischen Haft keinerlei Unheil anrichten!«
      Krill grunzte düster erheitert. »Sie hat binnen weniger Tage in fountischer Haft zwei Königshäuser gegeneinander ausgespielt, sonst würden wir dieses Gespräch nicht führen.«
      »Oh, ich wollte lediglich nicht in einem heruntergekommenen Elendsverlies mit übergriffen Wärtern und nagenden Ratten dahinsiechen«, versprach Carla unschuldiger als die Unschuld, »In meiner neuen Haftanstalt im Heiress Borough werde ich vor lauter Zerstreuung kaum die Zeit finden, mich mit irgendwelchen geheimen Ränken herumzuplagen. Ich wollte mich etwa schon immer einmal im Krocket versuchen.«
      »Aber natürlich«, ätzte Krill wenig überzeugt.
      »Bitte, Mr. Krill! Ich verstehe Sie ja!«, redete ihm Catherine aus gutem Herzen zu, »Carla ist eine perfide und hinterhältige Schlange, deren Leben dieser Welt nichts als Gewalt und Bosheit gebracht hat!«
      Carla zeigte sich ehrlich getroffen, was Catherine geflissentlich ignorierte.
      »Aber ihr Tod würde das Leid ihres verfehlten Coup d'état kaum ungeschehen machen, und ich bin nicht mehr naiv genug zu glauben, in dieser Welt der Monster ohne einen Hauch eigener Gewalt und Bosheit bestehen zu können. Lieber weiß ich eine Frau von Carlas Format als Teufelchen auf meiner Schulter, als sie an den nachtragenden Wankelmut der Lairen zu verlieren. Bitte…Ich flehe Sie an. Genug des Blutvergießens! Verschonen Sie Carla, und ich wer—«
      Die letzte Silbe war kaum in Catherines japsender Brust erstickt, als Krills Katana Carlas weißen Hals küsste. Ein langes Rinnsal warmen Blutes schlängelte sich ihre Kehle hinab und tränkte den Saum ihrer Kluft mit menschlicher Schwärze. Weder Headshot noch Zhang hatten schnell genug reagieren können — und sie prusteten vor Erleichterung, als sich Carla am Leben vorfand. Das Schlangengrün in ihren geweiteten Augen pulsierte rasend schnell. Krill fühlte das Blut durch die dünnen Äderchen pumpen wie Mäuse durch den Darm eines Python.
      »Warum sollte sie leben«, knurrte Krill im sichtbaren Zweikampf mit sich selbst, »während Mary sterben musste? Während so viele abgeschlachtet, misshandelt und geschändet wurden? Ich habe es gesehen. Habe es gehört. ALLES! Ihr glaubt, die Ausmaße ihrer Verbrechen erfassen zu können? Ihr könnt es nicht! Ich hörte den schamerfüllten Todeswunsch wehrloser Frauen unter den atemlosen Leibern ihrer Peiniger. Ich sah die ohnmächtige Trauer in den Augen eines Vaters, der den Kopf seines Sohnes vom Boden auflas. Ich roch die Ekstase an den Nacken der Soldaten, die unschuldige Menschen in ihren Häusern einsperrten und die Mauern anzündeten! Um ihre selbstsüchtigen Bedürfnisse zu befriedigen, hat Carla die Menschen dieses Landes dem Feuer und der Erniedrigung preisgegeben! Wie könnt gerade Ihr es wagen, diesen Sukkubus zu hofieren! Sagt es mir, Hoheit!«
      »Mr. Krill…«, schluchzte Catherine nur. Auch Headshot und Zhang hatte seine verzweifelte Ansprache vollständig demoralisiert. Ausgerechnet Carla, mit dem Yubitsume an der Kehle und Blut auf dem Kleid, maßte sich an zu sprechen.
      »Willkommen in der Demimonde, Krill. Wo schöne Gesichter hässliche Entscheidungen treffen müssen — für mich, dich und die Welt. Schau sie dir an, diese arme Königin. Verstrickt in dasselbe Netz moralischer Ambiguität, welches ich seit Kleinauf zu navigieren gelernt habe und in welchem auch du seit Jahren unbewusst gefangen bist. Welches deiner ›gerechten Werke‹ unter Callaghan war wahrhaftig gerecht und kein bloßes Aktenzeichen in den lichtlosen Kellerarchiven der Weltregierung? Kannst du es sagen? Wohl kaum. Sieh es ein, Krill. Deine vermeintliche Gerechtigkeit hat sich als simples Häkchen auf einer schwarzen Liste herausgestellt. Die einzige Justitia, der du gedient hast, hört auf den Namen Mary Joa! Also genug des Geschwafels, es ist spät und ich sehne mich nach einem echten Bett. Töte mich und entblöße deine Pseudomoral als die blutrünstige Rachsucht, die sie ist, oder springe über deinen arroganten Schatten und gewähre deiner Familie eine Chance auf Rettung!«
      Für Sekunden, die allen Anwesenden wie Stunden erschienen, analysierte Krill die wohlgewählten Worte der einstigen Frau in Schwarz. Allen voran Catherine fühlte den Krieg der Systeme, der sich hinter den unbewegten weißen Augen des Meermannes abspielte. Mit aller Weichheit, die sie von ihrer unschuldigeren Zeit vor der Wilden Jagd zurückbehalten hatte, hieß sie Zhang ihre Waffe zu senken und flüsterte:
      »Schauen Sie, Mr. Krill. Alles, was ich anzubieten habe, ist ein Versprechen…und meine aufrichtige Absicht, Ihnen meinen Dank zu erweisen. Wie steht es mit Ihnen?«
      »Was ich anzubieten habe?«, nuschelte der Meermann hohl, »Was ich anzubieten habe…«
      Zähneknirschend entfernte er die Klinge von Carlas Hals und rammte sie in das Kopfsteinpflaster, direkt vor Catherines zurückschreckende Füßchen.
      »Wenn Ihr wirklich für meine Familie einsteht«, entschied er brüchig, »Dann gehört Euch alles. Alles, was ich bin. Und alles, was ich habe.«

      Hafen von Ayecester, nordfountische Küste

      Während Ulysses McKenna die Verspätung der Gefängniskutsche mit mürrischer Schweigsamkeit ertrug, lief Umanagh Fitzgibbon zeternd und zankend auf dem Steg seine Bahnen und piesackte seine Taschenuhr im Sekundentakt. Ein frostiger Nebel hatte die Docks in seine Gewalt gebracht und jedes Schiff, von den zweckdienlichen Fischkuttern zu den imposanten Dreimastern, in einen milchigen weißen Schimmer getunkt. Wie schauriges Ektoplasma triefte die winterliche Feuchtigkeit von den Takelagen, Ankerketten und Ulysses' Locken.
      »Wann legt das Schiff an«, gähnte der Bastardkönig.
      »Sobald wir das Signal geben.«
      »Hast du das Signal?«
      Verständnislos ließ Umanagh seine silbergeschuppte Fingerspitze blaugrell auflodern. »Ich bin das Signal, aber ohne Carla—«
      Abgelenkt von der plötzlich heranbretternden Kutsche spürte der für gewöhnlich so paranoide Bastardkönig den Tod aus dem Wasser zu spät. Ehe er sich versah, war er in einer von Cathals Abenteuernovellen gestrandet und wurde von einem abscheulichen Seeungeheuer in sein nasses Grab gezogen. Zum ersten Mal in seinem Leben verfluchte Fischmensch Umi den Biss in die Teufelsfrucht, die ihn jenseits der blasenschlagenden Wasseroberfläche ebenso nutzlos machte wie den dümmsten Menschen. Vom Stegrand rief er und schrie und tobte, seinen Freund brachte ihm das hysterische Geplärre aber nicht zurück. Die Kutschtür blies auf wie der Eingang in die Unterwelt. Drei schwarze Schemen entstiegen ihren finsteren Alkoven: Die erwartete Carla Griswold, die einäugige Felicia Zhang — und Catherine, die Puppenkönigin.
      Ein gedämpftes »Scheiße« war alles, was Umi herausbekam. Schlagartig hob er die Hand zum flammenzüngelnden Signal, doch ein rächender Schuss aus Zhangs Gewehr streckte ihn rechtzeitig nieder. Die meerblaue Kühle der Seesteinkugel brannte wie Säure in seiner Schulter. Neben Umis windelndem Leib spuckten die Wellen auch seinen König wieder aus, gurgelnd und wasserspeiend im Klammergriff eines roten Kraken.
      »Du musst…der Fischmensch sein«, prustete sich der blauangelaufene Ulysses die klatschnassen Strähnen aus dem Gesicht.
      »Meermann«, korrigierte ihn der Meermann. Wie den Nacken eines Spanferkels klemmte Krill den Hals des Bastardkönigs zwischen die Bretter des Stegs und die Schneide seines Katanas.
      »Das ist eine üble Wunde«, drohte Krill mit blindem Blick auf das vernähte Einschussloch, welches Cassiopeias Blutsplitter an Ulysses Hals hinterlassen hatte. »Wenn ich einen deiner grünen Funken auch nur knistern höre, löse ich die Fäden und deine Schlagader fließt durch die Holzscheite ins Meer ab. Verstehen wir uns?«
      Murrend fügte sich Ulysses der Anweisung — und seinem Schicksal.

      »Guten Abend, Eure Lordschaft.«
      Die Stimme seiner Verlobten trieb das hässlichste Lachen aus den verwesenden Zähnen des Bastardkönigs, das Krill in seinem ganzen Leben gehört hatte.
      »Bist du überrascht?«, fragte sie nicht ohne Schadenfreude.
      »Absolut«, bellte der Bastarkönig, »Beeindruckt sogar. Die Krähe hast du mitgebracht?«
      »Seht es ein, Ulysses«, meldete sich Carla selbstzufrieden, »Ihr könnt mich nicht besiegen.«
      »Den Eindruck bekomme ich allmählich auch. Aber ich bin neugierig. Wie hast du es angestellt?«
      »Simpel«, erging sich Carla in ihrer Brillanz, »Im Gegensatz zu Ihrem Buchhalter weiß ich um die menschliche Natur. Zugegeben, Sicherheitschefin Zhang wäre vielleicht empfänglicher für Ihren Vorschlag gewesen, hätte Mr. Fitzgibbon ihr nicht das halbe Gesicht weggesprengt.«
      Irritiert verrenkte sich Ulysses den Hals, um die bandagierte Zhang durch die triefenden Locken begutachten zu können.
      »Was zum Fick hast du gemacht, Umi?«
      Bis auf eine leidende Miene hatte der angeschossene Fischmensch nichts zu seiner Verteidigung vorzubringen.
      »Wälze die Schuld nicht auf deinen Boten ab«, mischte sich Catherine wieder ein. Frei von höfischer Etikette und ihrer royalen Erziehung ging sie vor dem eingezwängten Bastardkönig in die Hocke und raunte mit einer Stimme, die Ulysses instinktiv mit spitzen Piercings und höllischen Qualen assoziierte:
      »Wir werden heiraten, Ulysses McKenna, und ich gedenke diesen Schwur zu achten — so zuwider er mir auch sein mag. Alles, was ich von dir erwarte, ist dasselbe Maß an Treue. Lass ab von deinen grausamen Spielchen, behandele mich mit dem gebührenden Respekt meiner Position, und erinnere dich der Völker, denen wir verpflichtet sind. Ich bin nicht länger das naive Püppchen, dem du mit deinen groben Machenschaften das Fürchten lehren kannst. Sieh dich um!« Triumphierend zählten ihre kristallblauen Mädchenaugen Felicia Zhang, Carla Griswold und den Kopfgeldjäger Krill ab. »Auch ich habe mächtige Verbündete gewonnen. Überlege dir also gut, wo und wann du das nächste Mal versuchen willst, deine eigene Gattin auszubooten! Niemals wieder werde ich mich beherrschen lassen! Weder von der Weltregierung…« Krill lächelte. »…noch von dir! Hast du mich verstanden, Teuerster!?«
      Was blieb Ulysses, außer ein unterwürfiges Nicken? Höchstzufrieden hieß Catherine Krill an, den begossenen Pudel von Hoolahara zu befreien. Bevor Krill den stämmigen Körper jedoch aus seinem Würgegriff entließ, suchte er selbst ein klärendes Gespräch:
      »Du weißt, wer ich bin.«
      Ulysses nickte.
      »Und wer meine Freunde sind.«
      Wieder ein Nicken.
      »Dann weißt du auch, wer uns anführt. Was glaubst du, wer würde gewinnen«, fragte Krill sardonisch, »Deine Lilie…oder unser Barghest?«
      »Wollen wir es drauf ankommen lassen?«, schnaufte Ulysses blutrünstig. Krill aber seufzte nur, und gab sein Opfer frei.
      »Das liegt ganz bei Euch…Hoheit.«

      Kaum auf den Beinen schüttelte sich Ulysses wie ein nasser Hund. Der ausblutende Umi am Boden neben ihm, die unheilige Allianz aus Carla, Commonwealth und Kopfgeldjäger vor ihm. In seinem Rücken donnerte das finstere Meer unermüdlich gegen die Stützpfeiler der Hafenbrücke.
      »Freunde?«, fragte Catherine verschwörerisch. Im diffusen Schimmer des frostigen Küstennebels schimmerte das Mädchengesicht der Puppenkönigin mit derselben eisigen Verachtung, wie sie ihm einst an den Hängen des Loch Connaught entgegengeschlagen war. Anders jedoch als ihre Mutter an den Ufern des lairischen Sees, reichte ihm Catherine nun die Hand. Der Bastardkönig grummelte. Wie verschreckte Kinder lugten seine verfaulenden Zähne durch die spröden Lippen. Die gelbgrünen Augen zuckten spastisch. Ihm blieb keine Wahl, das wusste er — und dennoch sollte sich Ulysses McKenna niemals kleiner oder erbärmlicher fühlen als in dieser kalten Winternacht, in der er sich gezwungen sah, einer Catherine unter dem wiederauferstandenen Lächeln der Seuchenkönigin die Finger zu küssen.





    • so wie du es versprochen hast ist das neue kapitel schnell da ^^ .
      wir nähern uns dem ende des arcs . passend zu one piece wo wir wano verlassen und ins ungewisse gehen . sieht das bei dir ansich auch so aus . da es danach auch überall hingehen kann . schließlich muss ja flint und callaghan auch mal was gemacht haben ^^ .

      Der erste part in dem kapitel dreht sich um mercedes ,lorelei und krill
      Sehr schöner einstieg wie du mercedes überlebskampf geschildert hast , fand ich sehr schön .
      Dazu die art von lorelei die mi meredes redet , find du hast das hier gut rüber gebracht was lorelei hier sagen will .
      Dann der part als krill dazukam , hast du mega gut rüber gebracht und ich find genau deswegen mag ich krill auch so , seine art hat etwas besonderes ansich und du findest immer die richtigen wörter um krill perfek rüber zu bringen .
      Auch wenn mercedes es nicht gerne hören will aber krill hat halt vollkommen recht mit seinen worten .

      Das dann die kleine königin dazu stößt hat mich überrascht aber das hast du sehr gut rüber gebracht ,
      man merkt wie die kleine durch das trauma gewachsen ist . hast du ja später auch gut auf gegriffen aber dazu später mehr .

      der szenen wechsel zu uylsses war auch sehr intressant gemacht muss ich sagen , auch wie du versucht hast uns seine gedanken mitzuteilen .
      ich fand das sehr gelungen von dir und hab mich da auch voll abgeholt gefühlt.
      Dann das zusammenspiel zwischen uylsses und debarra war sehr gut formuliert und schön in szene gesetzt .
      Tja und dann kam das dicke ende vom kapitel
      Die königin trifft uylsses + sein gefolge . puh da haste aber ordentlich was schrieben muss ich sagen , er die fürsogliche moira und dann der weg zum besprechungsraum vorbei am schlachtfeld was uylsses angerichtet hat . das war schon ne hausnummer von dir .

      Aber das beste war die rede von der kleinen königin
      Also ich fand sie mega gut geschrieben und wie ich bereits sagte hast du es richtig gut rübergebracht wie sie notgedrungen erwachsen werden musste .

      Auch find ich schön das du viele orte mitreingebracht hast , jeder der wichtig ist wurde erwähnt .

      Tja zum abschluss noch paar sachen
      Also wenn ich richtig verstanden habe hat debarra ne TF mit pilzen .
      Gut den hinweis wer nun der chef vom grünen könig ist hab ich noch nicht gefunden muss ich sagen .
      Aber was ich noch erwähnen will , ich finde es großartig wie du solche texte verfassen kannst , ob es nun eine rede ist oder die interaktionen von chrackteren dir gelingt es sehr gut den personen leben einzuhauchen und sie dann so agieren zu lassen wie man es erwarten würde
    • Heyho! Das vorletzte Kapitel des Arcs kann an alter Stelle gefunden werden. Viel Spaß wünsche ich. Nächstes Mal heißt es dann, Abschied nehmen und dem neuen Arc entgegen gehen. Aber zunächst: "Kapitel 174 - Bastardkönig".

      David


      Monkey D. David schrieb:

      wir nähern uns dem ende des arcs . passend zu one piece wo wir wano verlassen und ins ungewisse gehen . sieht das bei dir ansich auch so aus . da es danach auch überall hingehen kann . schließlich muss ja flint und callaghan auch mal was gemacht haben ^^ .
      Ich freue mich auch schon auf den nächsten Arc. Er wird vielleicht/vermutlich etwas anders ablaufen, als man es sich momentan vorstellt, aber gerade deshalb freue ich mich drauf. Und ja, wir werde definitiv ein Wiedersehen mit Callaghan und Flint feiern. :D

      Monkey D. David schrieb:

      Der erste part in dem kapitel dreht sich um mercedes ,lorelei und krill
      Sehr schöner einstieg wie du mercedes überlebskampf geschildert hast , fand ich sehr schön .
      Dazu die art von lorelei die mi meredes redet , find du hast das hier gut rüber gebracht was lorelei hier sagen will .
      Dann der part als krill dazukam , hast du mega gut rüber gebracht und ich find genau deswegen mag ich krill auch so , seine art hat etwas besonderes ansich und du findest immer die richtigen wörter um krill perfek rüber zu bringen .
      Auch wenn mercedes es nicht gerne hören will aber krill hat halt vollkommen recht mit seinen worten .
      Ich mag solche persönlichen Szenen immer sehr gerne. Das Gespräch zwischen Krill und Mercedes habe ich bereits zu Beginn des Arcs geplant, auch als indirekte Aussöhnung nach dem Zerwürfnis der drei Kopfgeldjäger am Anfang. Der Dialog ebnet zudem den Weg für Mercedes...Umbau, worauf ich auch schon hinfiebere. Dieses Mal werde ich mir dann auch notieren, welches Gadget sie wo versteckt hat. xD

      Monkey D. David schrieb:

      Das dann die kleine königin dazu stößt hat mich überrascht aber das hast du sehr gut rüber gebracht ,
      man merkt wie die kleine durch das trauma gewachsen ist . hast du ja später auch gut auf gegriffen aber dazu später mehr .
      Die Szene bereitet in erster Linie den kommenden Arc vor, hat mir im Nachhinein aber auch gut gefallen. Generell habe ich im Laufe der Kapitel echt Gefallen an Catherines Präsenz gefunden, ähnlich wie damals mit Ondine.

      Monkey D. David schrieb:

      der szenen wechsel zu uylsses war auch sehr intressant gemacht muss ich sagen , auch wie du versucht hast uns seine gedanken mitzuteilen .
      ich fand das sehr gelungen von dir und hab mich da auch voll abgeholt gefühlt.
      Dann das zusammenspiel zwischen uylsses und debarra war sehr gut formuliert und schön in szene gesetzt .
      Ulysses und DeBarra sind auch zwei Figuren, die ich auf jeweils eigene Weise ewig vorbereitet habe. Sie in diesem Arc endlich richtig einbinden zu können, hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Ich hoffe, ich konnte auch euch mit beiden abholen. Sie bleiben nämlich wichtig, logischerweise.^^

      Monkey D. David schrieb:

      Die königin trifft uylsses + sein gefolge . puh da haste aber ordentlich was schrieben muss ich sagen , er die fürsogliche moira und dann der weg zum besprechungsraum vorbei am schlachtfeld was uylsses angerichtet hat . das war schon ne hausnummer von dir .
      Jo, das dachte ich mir auch. Ich verweise aufs neue Kapitel, das in eine ähnliche Kerbe schlagen wird.

      Monkey D. David schrieb:

      Aber das beste war die rede von der kleinen königin
      Also ich fand sie mega gut geschrieben und wie ich bereits sagte hast du es richtig gut rübergebracht wie sie notgedrungen erwachsen werden musste .
      Wie oben erwähnt, habe ich Catherine als Charakter sehr zu schätzen gelernt. Ihre ganze Odysee und Tortur war eine echte Figurenreise, die mich sogar dazu veranlasst hat, den nächsten Arc ein bisschen umzugestalten. Behalte das mit dem "notgedrungen erwachsen werden" beim Lesen des neuen Kapitels im Hinterkopf. Du wirst sehen, was ich meine. :D

      Monkey D. David schrieb:

      Auch find ich schön das du viele orte mitreingebracht hast , jeder der wichtig ist wurde erwähnt .
      Das haben diese Arc-Enden ja so an sich. Eigentlich wollte ich noch mehr Flashbacks anbauen, die das Ende der Schlacht mit der Gegenwart verbinden (wie bei Mercedes), aber dafür hat der Platz einfach nicht gereicht.

      Monkey D. David schrieb:

      Tja zum abschluss noch paar sachen
      Also wenn ich richtig verstanden habe hat debarra ne TF mit pilzen .
      Gut den hinweis wer nun der chef vom grünen könig ist hab ich noch nicht gefunden muss ich sagen .
      Aber was ich noch erwähnen will , ich finde es großartig wie du solche texte verfassen kannst , ob es nun eine rede ist oder die interaktionen von chrackteren dir gelingt es sehr gut den personen leben einzuhauchen und sie dann so agieren zu lassen wie man es erwarten würde
      Jo, De Barra hat eine Art Pilz-Frucht gegessen. Ich würde dir gerne einen Namen nennen, aber mir ist noch keiner eingefallen, der mir zufriedenstellend gefällt. xD
      Kein Ding. Der "Boss" des Grünen Königs wird sich im nächsten Arc offenbaren.

      Danke dir. Sowas bedeutet mir viel. Ich hoffe mal, dass es den anderen Lesern (so ich noch welche hier habe) ähnlich geht. :D





    • Man mag es kaum für möglich halten, doch nach 5 Jahren und 50 Kapiteln ist der fünfte Arc von Menschenjagd endlich beendet. Danke an alle Leser, die die langen Wartezeiten noch in Kauf nehmen und bei der Stange bleiben. Diese FF begann als Fingerübung für mich mit zarten 18 Jahren, was man gerade den ersten Arcs definitiv anmerkt. Im Verlaufe der Jahre kamen und vor allem gingen Leser, Fans, Kommentatoren, der FF-Bereich erlebt derzeit ein übles Tief und mit dem nahenden Ende von One Piece naht wohl auch das Ende dieses Boards und meiner FF. Dennoch hat mir das Schreiben immer viel Spaß gemacht und ich möchte zumindest noch so viele Kapitel herausbringen, wie es meine Freizeit und Odas Pacing zulassen. Insofern nochmal Danke an alle (stillen) Leser und besonders diejenigen, die hier noch kommentieren (oder es zumindest vorhaben). Ich freue mich über jede Stimme und Meinung, egal wie knapp.

      Doch genug der Arien. Wie versprochen endet der Arc mit Kapitel 175, allerdings mit einem kleinen Twist. Während des Schreibens merkte ich, wie viel eigentlich noch passieren muss. Nachdem mir in der Vergangenheit ein Hang zu minimal unspektakulären Arc-Enden angekreidet wurde, wollte ich dieses Mal all-out gehen und satte Infobomben mit schwindelerregenden Entwicklungen kombinieren. Die Kehrseite der Medaille ist allerdings der Platz, der für all das draufgeht. Insofern hatte ich die Wahl zwischen einem sehr, sehr langen Kapitel oder dem ersten geteilten Chapter. Letzteres bot sich perfekt an, da das Kapitel ohnehin thematisch aus zwei größeren Teilen bestand, die in etwa eine ähnliche länge aufwiesen (jeweils ca. 4200 Wörter). Entsprechend gibt es nun das erste zweigeteilte Chapter, um diesem langen und großen Arc die verdiente letzte Ehre zu erweisen:

      Kapitel 175, Teil I - Die Vierte Macht & Kapitel 175, Teil II - Willkommen in der Demimonde können an alter Stelle gelesen werden.

      Darüber hinaus gibt es wie immer etwas auf die Ohren, wenn ein Arc endet, und direkt unter diesem Beitrag findet ihr als kleines Schmankerl bereits den Titel des nächsten Arcs.

      Also dann. Wir sehen uns auf der anderen Seite. Endlich. :D


    • Kapitel 176 - ???

      Arc VI - Lux Aeterna

      Kapitel 176 - Saline

      Ob durch Zufall, Schicksal oder menschliches Gusto — im Königreich Totland fielen große Ereignisse seit jeher mit großen Mahlzeiten zusammen, und so schienen die wenigsten Einwohner von Cutlery überrascht, als das Ende der Schlacht vor ihrer Haustür mit dem Ende des Mittagessens zusammenfiel. Was sie hingegen überraschte, als sie ihre vollen Bäuche an den Hang trugen, war die verheerende Niederlage ihrer gefürchteten Armee des Zorns. Aus der Ferne erinnerte das blutige Kriegsgemälde an einen Ameisenhaufen, der im zuckrigen Marmeladenrausch dem Wahnsinn verfallen war. Scharfe Augen hingegen überblickten ein endloses Bassin, aufgefüllt mit dem Blut der Charlottes. Die namensgebenden Erzadern, die vage an die Form altertümlichen Essbestecks erinnerten, dienten den gefallenen Vollstreckern der Kuchenkaiserin als schmucklose Grabsteine. Zersprengte Überlebende der Schlacht wateten wie kopfloses Geflügel durch den Eintopf aus toten Leibern und herrenlosen Waffen. Niemand würde entkommen. Unter der Erde lauerten parasitäre Geschwüre auf stolpernde Beine. Tumorartige Pilzgezüchte pulsierten an Messern, Gabeln, Löffeln und Leichen. Wie außerirdische Lebensformen fielen die rankenden Myzelien über die fliehenden Soldaten her. Aus einer abschüssigen Böschung plärrte Mascarpone Charlott um Hilfe. Einer der unheiligen Fungi hatte den gesamten Torso des Inselministers verschlungen, sodass allein sein überlanger Hals ihn noch von den schmatzenden Lamellen bewahrte. Als der Wind über den Grasebenen drehte, trieb ein unaussprechlicher Gestank nach menschlichen Innereien und übermenschlicher Fäulnis den fassungslosen Schaulustigen die Tränen in die Augen und das Mittagessen aus dem Körper. Wahre Stromschnellen aus Erbrochenem rauschten über die Hänge ins Tal, auf die Sterbenden und die Toten — und auf Saft-Ministerin Smoothie Charlotte, Sweet Commander ihrer Mutter Lin-Lin. Unter knöchernen Qualen zog sie ein gebrochenes Bein und ihren besiegten Bruder hinter die nahe Waldgrenze. Niemand durfte den großen Katakuri auf dem Rücken liegend vorfinden. Niemand. Fluchend überdeckte sie seinen monströsen Schlund mit ihrer Ballonmütze, bevor sie zurück ins tote Licht der endlosen Hügelketten hinkte.
      »Das ist deine letzte Chance! Gib sie uns zurück«, schrie die Kommandantin ihrem Feind entgegen, »Dann wird Mama dich vielleicht verschonen!«
      »Meine letzte Chance…?«
      Vergnügt schwang sich Beatrix de Barra aus ihrem Nest aus weichen Champignons, das sie sich unter dem behaglichen Hut eines gewaltigen Fliegenpilzes kreiert hatte. Weder ihre rückenlange herbstbraune Lockenmähne noch ihr buntgeblümter Anzug, unter dem sie nichts trug als ihr Evaskostüm, hatten einen einzigen Tropfen Blut abbekommen. Geistesgegenwärtig hatte sie sich Ärmel und Hosenbeine hochgekrempelt, ihre bloßen Füße und geballten Fäuste nämlich waren getränkt in die Überreste der Armee des Zorns. Rücksichtslos trampelte sie über das grauenerregende Schlachtfeld. Schreie verstummten, wo ihre nackten Zähen auf Nacken und Schädel trafen.
      »Habe ich meinen Standpunkt etwa nicht klargemacht? Lin-Lin muss mir nur geben, was mir zusteht.«
      »Niemals wirst du Mama behelligen!«, brüllte Smoothie.
      »Behelligen? Meine Schöne, an deiner Stelle würde ich mich eher fragen, warum deine Mutter nicht längst den Himmel in Brand gesteckt hat, um ihre Tochter zu retten. Ich würde es tun.«
      »Sie hat uns geschickt«, wisperte Smoothie trostlos, »Sie hat uns geschickt…«

      Festentschlossen streifte sich die Kommandantin ihre blutverschmierten weißen Handschuhe ab und rammte beide Hände in das warme, blutgetränkte Gras. Unter einer gehobenen Braue verfolgte Beatrix' heiles Auge die Machtdemonstration der gefürchteten 14. Tochter von Big Mum. Ein gewaltiger Whirlpool bahnte sich an, wo Smoothie das gesamte Erdreich zu zwirbeln und wringen begann. Stolze Eichen verkümmerten zu maroden Skeletten, die sattgrünen Wiesen auf den weiten Ebenen welkten braun und trist. Nicht einmal Beatrix' giftige Pilze vermochten einem Ende als feinster Feenstaub zu entrinnen. Leichen, Lakaien und sogar ihre eigenen Geschwister gerieten in Smoothies vernichtenden Sog. In blinder Verzweiflung klammerte sich Dosmarche Charlotte an Beatrix' Beine, um Gnade flehend und Rettung erhoffend. Zu seinem Pech verabscheute die Lairin seine schnauzbärtige Visage und kickte ihn mit Schmackes in den rauschenden Abfluss. Wie auf dem Totenfluss der Unterwelt trieben er und seine Geschwister in die Fänge ihrer gnadenlosen Schwester, welche ihnen unter unbeschreiblicher Folter die Knochen verdrehte, Köpfe zerknüllte und Glieder auswrang. Mit jedem entsafteten Körper türmte sich die Saft-Ministerin bedrohlicher und gigantischer über Beatrix de Barra auf. In blanker Panik flohen die Dorfbewohner vor Smoothies numinosem Schatten, der mittlerweile die halbe Insel in Finsternis hüllte.
      »Im Namen von Big Mom, Matriarchin der Familie Charlotte!«, flutete Smoothies verzerrte Stimme mit der kontinentalen Macht eines Tsunamis über die Lande hinweg. Ihr bloßer Atem entfachte einen Wirbelstoß, der Beatrix die Locken ins Gesicht klatschte. »Überantworte mir meine Schwester!«
      Bex überlegte kurz. »Nah.«
      Smoothies wutentbrannter Atemzug riss ganze Brocken aus den Tiefen der nunmehr wüstentrockenen Einöde. Die gesammelten Flüssigkeiten in ihrer riesenhaften Klinge bohrten sich als blutroter Wasserschwall in die weiße Wolkendecke.
      Zeitgleich kreierte Beatrix konzentrischen Hexenkreis um sich. Aus winzigen Sporen wuchsen fadendünne Myzelien, die sich wie Muskelfasern zu Fruchtfleisch verflochten und als zweite Haut an Bex' Zehen hefteten. In einem peitschenden Ausfallschritt legte sie ein chimärisches fungales Ungetüm aus den Tiefen der Insel frei. Schwammartige Fortsätze, pulsierende Fleischkuppeln und unbeschreibliche Verwachsungen aus Pflanze und Stein bildeten einen prallen Klumpen Abscheulichkeit, den die Lilie von Og MacLarr als Erweiterung ihres Beines um die eigene Achse schwang. Ein Blinzeln genügte, um die bestialischen Pilze mit stählernem Haki zu überziehen.
      Die armen Bewohner von Cutlery waren dem inselzerschmetternden Zusammenstoß hilflos ausgeliefert. Die Ausläufer von Smoothies apokalyptischer Blutklinge jäteten ganze Hügelkuppen wie Ähren auf dem Feld. Wer zu langsam war, endete als menschlicher Treibstoff für den entfesselten Sturmhieb der Kommandantin.
      Aus der Ferne glotzten die Einwohner Table Towns in ohnmächtigem Horror, wie Smoothies blutiger Bannstrahl auf die haki-schwarze Masse aus Fleisch, Erde und Pilzen traf. Einem ohrenbetäubenden Knall folgte eine zischende Verpuffung, die giftgelbe Rauchschwaden über ganz Cutlery ausbreitete. Das allumfassende Husten und Keuchen hallte hinaus über das Meer bis an die Strände der verwunderten Nachbarinseln. Smoothie selbst, zurückgeschrumpft auf ihre natürliche Größe, krampfte und würgte im Epizentrum dieser toxischen Sporen in einem Krater ihrer eigenen Verwüstung. So weit das Auge reichte, fand sie nichts als atrophiertes Land — und Beatrix de Barra, von der die aufgeplatzten Pilzköpfe wie tote Zecken abfielen.
      »Du hast—«, setzte die Lilie mit bedeutungsschwangerer Stimme an, just bevor in einem platschenden Guss Blut und sonstige menschliche Säfte als saurer Regen auf die beiden Frauen niedergingen. »Ach, komm schon! Das ist ein echter Criminal. Den bekomme ich nie wieder sauber!«
      Mit letzter Kraft klaubte Smoothie ihre entwässerte Klinge vom Boden auf. Beatrix fing sich wieder. Obschon die Wut über ihren ruinierten Anzug tief saß, bemühte sie sich doch um eine respektvolle Ansprache:
      »Du hast deiner Kapitänin Ehre erwiesen, Smoothie Charlotte. Mehr kann eine Kaiserin nicht von ihren Kommandanten erwarten — oder eine Mutter von ihren Kindern. Zieh dich zurück und schick Lin-Lin zu mir. Jetzt.«
      »Niemals!«
      Rasend in ihrer Verzweiflung wrang sich Smoothie ihr eigenes gebrochenes Bein aus und schleuderte Beatrix die austretenden Säfte wie Schrotkugeln entgegen. Aus dem toten Augapfel der Lilie brachen grässliche graue Schwammpilze, die die sausende Salve schmatzend schluckten. Beinahe schien sich der widerliche Wuchs über die unverhofften Nährstoffe zu freuen. Selten hatte sich Smoothie machtloser gefüllt als beim Anblick der jauchzenden Pilze. Entmutigt, und doch unerschütterlich, schleppte sie sich vorwärts. Ihre wacklige Klinge teilte die Luft und das Land hinter Beatrix, nicht jedoch deren ausgestreckte Hand. Einen schmerzhaften Augenblick später fand sich die Kommandantin ihres Schwertes beraubt und in den harten, trockenen Erdboden gepresst.
      »Lägen die Dinge anders, könnten wir ein echt hübsches Paar abgeben«, spürte sie De Barras Atem in ihrem Nacken perlen, »Aber deine Mutter wird immer zwischen uns stehen, fürchte ich.« Donnern in der Ferne. »Ah, wenn man von der Teufelin spricht. Wurde auch Zeit!«

      Aus Nordwesten bahnte sich ein enormer Schatten seinen Weg durch die zuckerwatteweißen Wolken über Totland, krachende Blitze und tiefe Schwärze schwammen in seinem Kielwasser.
      »Nein…«, wimmerte Smoothie, »Nicht doch…«
      Beatrix hingegen grinste bis über beide Ohren. Während Smoothie noch der schneidende Sturmwind in den Haaren fröstelte, erahnte Beatrix bereits die entfachte Hitze eines sterbenden Sterns auf sich zurasen. Schnell, so unfassbar schnell. Schlagartig ließ sie von Smoothie ab, hüllte ihren schmutzigen Fuß in unsichtbares Haki und begrüßte den herabstürzenden Prometheus mit einem brachialen Überkopf-Kick. In einem flammenden Inferno krachte die lebende Sonne in den aufgerissenen Erdboden, wo sie schreiend vor Schmerz ausbrannte.
      »Impertinente Göre!«, lärmte das hexenhafte Keifen der legendären Big Mom über Cutlery hinweg. Der Ritt auf ihrer Gewitterwolke Zeus bot der Kaiserin einen schonungslosen Ausblick auf ihre zerstörte Mineninsel und die geschlagene Armee.
      »Wie kannst du es wagen! Dringst in mein Königreich ein, legst mein Überwachungssystem lahm und stiehlst meine—«
      Mit einem abfälligen Wimpernschlag strafte sie Smoothie ab.
      »Meine Tochter.«
      »Mama…«, fiepte jene untröstlich, doch Big Mom ließ keinerlei Gefühlsduseligkeit gelten. Mit Todsucht in den kleinen, alten Augen schlug sie auf Cutlery ein, direkt vor die dreckigen Füße der Lilie von Og MacLarr.
      »Wo ist sie?«, fragte Lin-Lin kalt. Obwohl Beatrix ihr kaum bis über das Knie reichte, antwortete die Lairin doch mit einem Maß an unverhohlener Überlegenheit, das selbst Big Moms Lieblingskindern einige Lebensjahre gekostet hätte.
      »Wenn du hast, was ich will, gebe ich dir, was du brauchst.«
      »Pah! Unverfrorenes Ding!«
      Widerwillig zauberte die Kaiserin einen unscheinbaren Stoffsack aus ihrem glotzenden Kapitänshut hervor.
      »Keine Spielchen, De Barra!«, schnauzte Big Mom Beatrix an. Jene gab sich unschuldig. Auf Geheiß ihrer bloßen Fußsohle wucherte sogleich ein faulig stinkendes Pilzgewächs aus dem Erdbogen, in dessen giftviolettem Fruchtfleisch eine dreiäugige Waldnymphe schlummerte.
      »Pudding!«, rief Big Mom beinahe mütterlich. Beatrix ahnte aber, dass die Sorge der Kaiserin weniger ihrem Wohlbefinden als der sporenverklebten Stirn des Mädchens galt.
      »Zuerst der Speer«, forderte die Lilie kompromisslos.
      »Erst meine Tochter«, hielt Big Mom dagegen. Beatrix schnaufte — blutbeschmutzt, ungeduldig, angepisst.
      »Die Pilze sondern ein starkes Neurotoxin ab. Wollen wir wirklich Schwanzlängen vergleichen, während der Verstand deiner Tochter dahinschmilzt? Pudding hat bereits unnötig Zeit verloren, weil du unbedingt deine Armee vorschicken musstest, anstatt dich persönlich mit dem Überleben deiner Tochter zu befassen. Mein Speer, jetzt.«
      Zähnefletschend wie ein in die Ecke gedrängtes Raubtier schüttelte Big Mum nach kurzer Bedenkzeit den Sack aus. Unzählige Holzsplitter hagelten auf die aufgewühlte Erde. Manche lang und spitz genug, um einen Vampir zu erdolchen, andere kaum größer oder schwerer als eine Schneeflocke. Als hätte sie eine verschollen geglaubte Geliebte wiedergefunden, streckte Beatrix die vernarbte Hand nach dem dunklen Holz aus. Zahllose der dünnen Myzelien schossen wie Spinnweben aus ihren Fingerkuppen, schnappten sich die Splitter und setzten sie vor den begeisterten Augen der Kaiserin zu einem beeindruckenden Speer von etwa 3m Länge zusammen. Druidische Gravuren überzogen das majestätische Stück Holz — Rehe und Hirsche und Falken und Feen, die im Schein des erwachenden Prometheus zu tanzen und fluoreszieren begannen wie Lichtspiegelungen am Grunde eines Sees.
      »Wunderschön«, staunte Big Mom lippenleckend. Jahrelang hatte sie über der Natur dieser legendären Waffe gebrütet und doch keinen Weg gefunden, das lose Puzzle zum sagenumwobenen Gae Banba zusammenzufügen. Beinahe schien es, als müsse sie sich von der schlichten Anmut des leuchtend-schönen Holzes losreißen, um endlich ihre Tochter von der Lilie zurückzufordern. Anstandslos bettete Beatrix das dreiäugige Mädchen in die offene Hand ihrer Mutter.
      »Immer wieder eine Freude, Lin-Lin. Smoothie.«
      Beschwingt flitzte Beatrix über die geschlagene Kommandantin hinweg, eine Hand zum Abschied gehoben. Big Mom aber, den irren Blick zwischen der Tochter am Boden und der Tochter in ihrer Hand schwenkend, ließ Prometheus ihren Weg versperren.
      »Moment, du Göre. Als wir dich damals aufgabelten — mit Löchern in Bauch und Segeln, halbtot, heimatlos — versprachst du mir im Austausch für ein Schiff alles, was du bei dir hattest: eine mächtige Waffe.«
      »Tat ich. Und wie du siehst, saßt du all die Zeit auf einer solchen. Ist es meine Schuld, dass du sie nicht zu nutzen wusstest? Lass es gut sein.«
      »Wie könnte ich?«, züngelte Big Mum hungrig, »Nun, da ich um das Geheimnis weiß, kann ich dich unmöglich ziehen lassen. Der Speer und deine Frucht werden eine vortreffliche Verstärkung meiner Streitmacht abgeben.«
      Nackenknackend wandte sich Beatrix um. Ihr muskulöser Körper schien wie eine antike Wächterstatue mit ihrer neuen alten Waffe verschmolzen.
      »Du bist nicht mein Feind, Lin-Lin. Beginne keinen Krieg, den du nicht beenden willst.«
      Das manische Grinsen seiner Herrin spiegelnd, fuhr der schwebende Hut Napoleon seine lange Klinge aus. Auch Zeus und Prometheus kreisten nunmehr wie Monde um das furchteinflößende Haupt der Kaiserin.
      »Fotze«, fluchte Beatrix schal, »Wo war dieser Kampfeifer, als deine Tochter entführt wurde?«
      »Ah, richtig. Pudding.«
      Lieblos lagerte Big Mom das junge Mädchen neben seiner großen Schwester zwischen.
      »Mama, bitte nicht…«
      Die Bitte der Kommandantin prallte wie eine herkömmliche Kugel an ihrer Mutter ab. Nachdem Zeus die reglosen Schwestern vom Boden aufgeklaubt hatte, begab sich Big Mom in Kampfposition. Beide Hände fest um Napoleon geschlungen, holte die Kaiserin zum Schlag aus. Das gefürchtete Ikoku blitzte und knackte unter dröhnendem Haki. Napoleon lachte, der Hieb schallte, die Erde bebte…und Beatrix de Barra konterte. Die schwarzblitzende Energie, die das epochale Kräftemessen des »Speers von Elban« mit dem Speer des Síd al Mag freisetzte, plättete für den Bruchteil einer Sekunde den gesamten Ozean um Totland, verschluckte jeden Schall und tötete den brausenden Wind. Für einen Moment war alles — still. Dann brach die Stille. Nicht knackend, nicht splitternd, sondern berstend. Schwarze Blitze bombardierten die dunklen Wolken, eine markerschütternde Druckwelle zersprengte in einem weiten Umkreis Fenster, Türen und Trommelfelle. Die See röhrte, die Hügel rumorten und der Himmel über der Grandline klaffte donnernd entzwei.

      Saline, hoher Norden von Totland

      »Liegen irgendwelche Meldungen vor?«, fragte Garp mit verschränkten Armen himmelwärts gewandt. Zusammen mit Abermillionen anderen Menschen überall auf der Grandline bewunderte er die gewaltige Wunde im Wolkenhort mit einer Mischung aus Neugier, Ehrfurcht und nackter Angst.
      »Nein«, antwortete Flottillenadmiral Sansibar geistesabwesend. Pure Routine drapierte den gewaltigen bunten Turban um seinen schwarzen Schopf, während seine dunkelblauen Augen in den Schatten des zerbrochenen Himmelsgewölbes versanken. »Aber das dürfte erklären, warum wir unbehelligt die Grenze passieren konnten. Die Charlottes scheinen Probleme zu haben.«
      »Was sagt man dazu!«, lachte Garp nicht unbeeindruckt, »Wer oder was auch immer da gegen die alte Lin-Lin kämpft, darf sich ruhig Zeit lassen.«
      Nur mühsam vernähten die Wolken den tiefen Graben kosmischer Schwärze, der Zwerge wie Riesen gleichermaßen zu Staubkörnern im Wind verdammte. Einzig Vizeadmiral Ajas schüttelte sich die Last dieses kriechenden existentiellen Horrors wie lästige Flusen von der Schulter, neidisch und doch unbeeindruckt von den Querelen der Königsgeborenen. Hinter den dichten Gläsern seiner Schutzbrille erstreckten sich die endlosen weißen Weiten der Winterinsel Saline, der großen Salzkammer von Totland, als leere Leinwand voll ungeahntem Potenzial. Ein unablässiger Westwind peitschte die uferlose Dünenlandschaft zu einem undurchdringlichen Vorhang auf, hinter dem sich die Ladekräne des verwaisten Hafens kaum deutlicher abzeichneten als die menschenleere Stadt am Fuße des »Salero«. Nicht ohne Ehrfurcht suchte sein zweiter Maat, Minze, im Wirrwarr des Blizzards nach der Spitze dieses urmächtigen Salzmassivs, dessen titanischer Rumpf sich als drohender Schemen im Wintersturm aufbäumte.

      Up!
      Up! Up!

      Geisterhafte Sprechgesänge ritten auf den sausenden Salzflocken ins Tal.

      Up! Up! Der Salzwal bläst und dann geht's

      ab,
      ab, ab!

      Vergeblich linste Minze durch Brillenglas und grünes Haar nach den Besitzern der gespenstischen Zungen, die aus den hohen dunklen Bergminen ins Licht hallten. Wer oder was auch immer in den Stollen seinen Dienst verrichtete, entzog sich ihren scharfen Marineaugen wie durch Zauberhand.
      »Ich halte das immer noch für eine schlechte Idee!«, rief sie ihrem Vorgesetzten durch den jaulenden Wind zu, »Wir sollten dich begleiten!«
      Ajas, erfolgsverwöhnt wie stets, begegnete dem drängenden Blick auf seiner bronzenen Wange mit Dankbarkeit und einem Kopfschütteln.
      »Er soll sich nicht bedroht fühlen. Ein einzelner Offizier wirkt weitaus wohlmeinender als eine schwer bewaffnete Inspektion. Habe Vertrauen.«
      »Habe ich!«, protestierte Minze, »In dich! Aber nicht in ihn! Oder…ihn.«
      Eingewickelt in einen übergroßen schwarzen Altherrenmantel aus Garps Privatfundus wurde Kako die Gangway des Schiffes hinabgeführt. Sein rotbraun-geschecktes Haar flatterte im wilden Winterwind, und der Goldschimmer in seinen braunen Augen glitzerte verheißungsvoll unter dem gläsernen Wunschbrunnen seiner Schneebrille. Pfeifend wie ein Singvogel im Käfig schlenderte er an Ajas' Seite.
      »Was für ein Ausblick!«, stieß er hervor, »Ihr Freund weiß, wie man sich versteckt.«
      »Ich bin zuversichtlich, dass Ihre Fähigkeiten uns dennoch zu ihm führen werden«, lachte Ajas humorlos, »Um Ihretwillen.«
      »Sicher, sicher«, beschwichtigte Kako mit erhobener Hand, bevor er ebenjene — mit Minzes Erlaubnis, selbstredend — dem Vizeadmiral auf die Schulter legte. Zauberschimmernd explodierte die Galaxie aus Sternenstraßen und Diamentennebeln vor den Augen der beiden Männer, glitzernd und gleißend und auf goldenen Pfaden durch den Salzsturm geleitend.
      »Garp! Sansibar!«
      In guter Erwartung winkte Ajas zum Abschied, und die Marines winkten von der Schnauze des hölzernen Hundes zurück. Einzig Minze zeigte sich verhalten, als Ajas der Goldene seinen Mantelkragen gegen die schneidenden Schneewehen aufstellte und mit dem zwielichtigen Kako durch den flatternden Vorhang aus Salz in das Herz der Eiswüste schlüpfte.

      »Haben Sie das Fiebermittel reinbekommen?«
      Statt sich seiner zahlenden Kundschaft anzunehmen, drückte sich der alte Krämer lieber die Nase an der salzverdreckten Fensterscheibe platt. Selbst nach 60 Jahren faszinierte ihn der herannahende Salzwal noch wie einst als junger Bub, der das zerstörerische Schauspiel vom sicheren Schoß seiner Mutter bestaunte. Es bedurfte eines herzhaften Knuffs seiner Frau, um ihn aus seinen Erinnerungen und von der Scheibe zu reißen. Der Kunde, ein sehniger Rotschopf irgendwo zwischen dem 12. und 18. Lebensjahr, schabte bereits ungeduldig mit den Sohlen.
      »Ist ja gut!«, knurrte der Händler, »Hinterstes Regal, rechts unten!«
      »Brauchst du Hilfe, Herzchen?«, rief seine Frau dem Burschen zu.
      »Herzchen?«
      Im Gegensatz zu ihrem Mann, der den dubiosen Neuankömmling schon beim ersten Anblick seiner zusammengeklauten Garderobe am liebsten aus dem Laden geschmissen hätte, hatte die Krämerin einen Narren an dem Jungen gefressen. Das aufflammende rote Haar, die kecken Sommersprossen und das Mysterium, das ihn umgab, brachten sie seit Tagen um den Schlaf. Leider hatten weder barmherzige Fürsorge noch die Aussicht auf einen Arzt die Zunge des Jungen bisher zu lockern vermocht. Wer er war, wo er herkam, wohin er ging und wen er dort versteckte. Mit Sorge auf der Stirn und der Zeit im Nacken wusch er das halbe Warensortiment aus den Regalen in seinen Rucksack, die Manteltaschen und sogar die Kapuze seines zerfransten Pullovers. Decken, Socken, Konserven, Zunderzeug und Medikamente gegen jede Erkrankung, die sich ein Mensch unter dem Gefrierpunkt zuziehen kann, verschwanden in den Löchern und Falten seiner zerschlissenen Kluft.
      »Was macht das?«
      Verträumt wie ein Schulmädchen linste die Dame auf ihre gekritzelte Liste, welche irgendwo zwischen Hustenmedizin und eingelegten Rinderinnereien in einer Spur aus Herzchens und Kringeln verendete.
      »Öhm…4000 Berry, Herzchen…«
      Ihrem Mann plumpste beinahe das Gebiss aus der Kauspalte.
      »Die Fieberpillen allein kosten das Doppelte!«, intervenierte er prompt — wofür er einen vernichtenden Handwisch seiner Frau kassierte. Im krassen Kontrast flötete sie dem Jungen mit Engelszungen zu:
      »Ist schon gut, Herzchen. In diesen harten Zeiten müssen wir zusammenhalten. Der Salzwal bläst bald! Vielleicht wäre es doch besser, würdest du uns sagen—«
      »Danke!«
      Fort war er.
      »Halte dich warm!«, schrie sie ihm noch hinterher, da erschlug die zuknallende Tür bereits das knirschende Echo seiner Stiefel im Schnee.
      »Selbst mit Rabatt ist dem Burschen die Kälte lieber als dein faltiger Arsch«, brummte ihr Mann nicht ohne Schadenfreude, »Famoses Geschäft, Liebstes. Ganz famos.«

      Bepackt wie ein Sherpa stiefelte Flint Rogers über die ausgetretenen Dorfstraßen den Fuß des Salero hinab, vorbei an aufgetürmten Dämmen aus Salz und bangen Gesichtern hinter vereisten Fenstern. Nur wenige Nachzügler dichteten ihre verschneiten Heime noch gegen den heraufziehenden Wolkenbruch ab, den der inselbekannte Salzwal alsbald über Saline ausschütten würde. Flints Schicksal schien besiegelt, als der Ozean unheilvoll zu gurgeln begann. Schluckend wandte er sich um, fand zu seiner Überraschung statt eines gewaltigen Seeungeheuers allerdings lediglich eine einsame Frau auf einem Berg aus Salz.
      »Du scheinst schwer beladen zu sein. So wirst du niemals rechtzeitig ankommen. Wo auch immer du hinwillst.«
      »Passt schon«, prustete Flint — allmählich tatsächlich unter der Last seines Großeinkaufes einknickend, »Aber danke.«
      »Sicher?«
      Energisch hievte sie ihren rundlichen Körper aus dem Schnee, wobei krause braune Haaren wie geknickte Hasenlöffel aus den Rändern ihrer blauen Bommelmütze purzelten. Inmitten der weißen Landschaft erinnerte sie Flint an ein sahniges Küchlein auf poliertem Porzellan. Tiefe Grübchen dominierten ihre vollen Wangen, die in der Kälte wie rosige Äpfel glänzten. Auf winzigen Füßchen, wie sie eher zu einem Schulmädchen als einer ausgewachsenen Frau gepasst hätten, schlurfte sie bis an die Nasenspitze des Jungen. Obwohl er sie knapp überragte, türmte sich ihre Präsenz höher als der Salero über ihm auf. Die unaussprechlichen Geräusche, die ihn aufgeschreckt hatten, drangen nun deutlicher an seine rotgefrorenen Ohren — nicht etwa aus den tiefsten Schlünden des Ozeans, sondern den prallen Fellbäuschen ihres scharlachroten Mantels.
      »Ich kann dir etwas abnehmen«, bot sie ihm an, »Den kleinen Papierschnipsel etwa, den du seit Szcenia Sorovo mit dir herumschleppst. Ich bin mir sicher, an dieser Bürde hast du besonders schwer zu tragen.«
      Flint schreckte derart aufgescheucht zurück, dass er mit einigen herunterfallenden Dosen zu jonglieren hatte.
      »Was? Wer— Wer bist du?«
      »Ich bin die Frau, die dir und deinem Bluthund seit Wochen quer durch die Neue Welt hinterher hetzt. Also gib mir die verdammte Vivre Card, bevor ich meine Reiseübelkeit an dir auslasse.«
      Da ihm jedes Leugnen zwecklos erschien, stellte sich Flint ihr störrisch entgegen. »Versuchen Sie's do—«
      Schneller als das Blau in seinen Augen vom Dunkel seiner Pupillen verdrängt werden konnte, packte die Fremde ihn an der Kehle und wirbelte seinen roten Schopf um den eigenen Schwerpunkt. Wie ein Schulrüpel, der Milchgeld erpresst, schüttelte sie sämtliche Einkäufe aus seinen Taschen und dem aufklappenden Rucksack.
      »Wo ist sie?!«
      Ihr nebelschlagender Atem stank nach Magensäure und schlechter Medizin. Hilflos strampelte und fuchtelte Flint gegen ihre lächerlich starken Händchen an, ohne auch nur einen einzigen ihrer fleischigen Finger von seinem Adamsapfel lösen zu können. Selbst das entflammbare Öl schien durch ihren Klammergriff in seinen Poren versiegelt. Alles, was den erstickenden Jungen bei Bewusstsein hielt, war die Kälte des gefrierenden Speichels auf seinen Lippen — und ein plötzlicher Geistesblitz. Mit letzter Kraft knipste er das Feuerzeug an, das seinen Daumen ersetzte. Schlagartig entzündete sich der ölhaltige Sabber an ihrem Ärmel und steckte den roten Stoff in Brand. Schimpfend ließ sie von ihm ab. Kaum fühlte Flint die Kälte des Schnees unter seinen Füßen, sickerte bereits das schillernde Öl aus seinen Stiefelsohlen und trug ihn die Bergstraßen hinab.
      »Dieser kleine Bastard!«
      Beim Versuch ihm nachzusitzen, rutschte die Fremde auf der tödlichen Mischung aus Schnee und Öl aus und landete böse auf dem Hintern. Während Flint wie auf Schlittschuhen die Hänge hinabsauste, sich an Laternen um Ecken schwingend und mit beiden Beinen voran an Hauswänden abfedernd, purzelte seine Verfolgerin mit der Anmut eines umgekippten Maikäfers hinterher. Krachte durch Schneewehen, stieß an Türschwellen und ruckelte — duk-duk-duk-duk-duk — unzählige Treppenstufen hinab. Zu Flints Verhängnis jedoch glich ihre höhere Schwungmasse ihren Mangel an Grazie mehr als aus. Sein Vorsprung schmolz zusehends. Nunmehr auf dem Bauch rutschend wie ein Pinguin, bekam sie seinen rechten Fußknöchel zu fassen. Auf einem wankenden Bein raste Flint durch die Straßen, das fremde Fräulein im Schlepptau. Das Öl an seinen Zehen und der plattgetretene Schnee verwandelten die Abfahrt in ein reißerisches Rennen in den Tod.
      »Gib mir die Karteeee!«, schlabberten ihre runden Wangen im Zugwind.
      »Niemals, ich—Whoa!«
      Noch immer einbeinig duckte sich Flint unter einem hervorstechenden Eiszapfen hinweg, ihr im Schleuderschritt gegen das knollige Kinn hauend. Sie schien den Tritt nicht einmal zu spüren. Stattdessen packte sie nun auch seine zweite Fußspitze und riss ihn zu Boden. In einem rangelnden Knäuel bretterten sie durch Vorgärten, einen Geräteschuppen und zahllose Schneewälle, bevor beide Schlagseite erlitten und trudelnd an einer massiven backsteinernen Fassade havarierten. Flint landete weich, irgendwo auf Höhe ihrer linken Brust. Autsch.
      »Runter von mir!«, ächzte sie mit Salz im Mund und Blut in der Stimme. Ein gezielter Tritt beförderte den Rotschopf quer über die spiegelglatte Straße, wo er unverhofft gegen ein strammes Paar Beine schlitterte.

      Seltsam vertraute blaue Augen musterten ihn ausgiebig — Flint glotzte und der andere Flint glotzte zurück.
      »Bist du das?«, fragte der alte Mann, der dem Rotschopf seinen eigenen Steckbrief wie eine geladene Waffe an die Rübe hielt.
      »33 Millionen Berry, ›Feuerteufel‹ Flint Rogers. Huh, stolzes Sümmchen für ein Kind. Wie alt bist du, 12?«
      Jede Notlüge kam zu spät, als zwei weitere uniformierte Gestalten um die Ecke bogen.
      »Das ging fix!«, jubelte Minze mit einer Freude, die nur als welpenhaft zu beschreiben war. Sansibar, argwöhnisch unter seinem gewaltigen bunten Turban hervorlinsend, pflichtete ihr zurückhaltender bei:
      »Mehr Glück als Verstand, würde ich sagen. Wir natürlich, Vizeadmiral, nicht Sie.«
      Abermals fand sich Flint in fremden Händen wieder. Mit zwei Fingern richtete ihn der hünenhafte Garp am Mantelkragen auf. Hätte sich in dieser Sekunde nicht die braunhaarige Frau aus dem Schnee befreit, Flint schwor, der Alte hätte ihn glatt gefressen.
      »Das darf doch nicht…!«, polterte Garp, Flint wegwerfend wie eine geleerte Chipstüte. »Wen haben wir denn da? Hat da etwa jemand vergessen, dass der Unterschied zwischen Kriegshelden und Kriegsverbrechern oft nur durch einen Strich auf einer Karte entschieden wird? Was treibt die legendäre Bärin von Andarta denn an derart fremde Gestade?«
      Über den plötzlichen Ausbruch ihres Dienstälteren vergaßen Sansibar und Minze direkt Flint, welcher sich inmitten der allgemeinen Verwirrung davonzustehlen anschickte. Leider bemerkte und vereitelte Gráinne Mayread Bloom seinen dreisten Fluchtversuch mit anklagendem Finger:
      »Der Junge hat etwas, das mir gehört!«
      Eine infame Lüge, die die Aufmerksamkeit der Marines jedoch zurück auf den davonschleichenden Burschen lenkte. Kein noch so kuhäugiges Unschuldslächeln bewahrte ihn vor den ausschlagenden Tüchern, die wie zischelnde Schlangen aus Sansibars Turban schnalzten und seinen Hals umwickelten. Mit Leibeskräften stemmte Flint seine Stiefel in den Schnee. Tiefe Kuhlen im Salz zeugten von einem Kampf, den der Rotschopf verlor und Garp ignorierte.
      »Gráinne Mayread Bloom…«, schoss sich der Vizeadmiral auf Flints Verfolgerin ein, »Wie viele meiner Soldaten müssen deinen Händen zum Opfer gefallen sein?«
      »Kommt darauf an. Wie viele hast du gegen Andartas Mauern geworfen?«, erwiderte sie gleichmütig. Als müsste er die Ader auf seiner Stirn vor dem Bersten bewahren, knetete sich der alte Mann die Runzeln aus der Stirn.
      »Hunderte.«
      »Da hast du deine Antwort. Gib mir einen Moment mit dem Jungen«, forderte Bloom, »Dann musst du deiner Liste nicht auch noch die beiden Schwachköpfe da hinzufügen.«
      »War das eine Drohung?«, plusterte sich Garp auf.
      Bloom seufzte. »Warum sollte ich dir drohen? Hast du es nicht gehört, alter Mann? Mein König ist jetzt quasi auch dein König. Über Ecken.«
      »Nach meinem letzten Stand…«, erwiderte der Vizeadmiral stoisch, »sind die Rapparees noch immer als terroristische Vereinigung gelistet…und du als ihre Rädelsführerin. Oder hat sich daran irgendetwas geändert?«
      Schulterzuckend wägte Bloom seine Worte ab. »Klingt nach Willkür für mich.«
      »Im Gegenteil«, versicherte ihr Garp mit Vergeltung in den Augen, »Das hier ist alles andere als willkürlich.«
      Das Knacken in seinen Faustknöcheln splitterte in der Luft wie Reisig im Feuer — ein Funke, der übersprang. In letzter Sekunde, da sich Sansibars wüstenbraune Hand bereits nach Flints Kragen ausstreckte, spie der Rotschopf eine satte Salve Öl über seinen entflammenden Daumen und entzündete so eine gewaltige Feuersbrunst. Noch im Sturz entsandte Sansibar eine seiner rasiermesserscharfen Schleppen. Flint entging dem Todesstoß um Haaresbreite. Ein blutiges Rinnsal spaltete seine sommersprossige Wange. Wahre Angst aber verspürte der Junge erst, als das unscheinbare Tuchband die Hausmauer in seinem Rücken einriss. Bloom nutzte seinen Schock gnadenlos aus. Ihrem Rücken entwuchs ein monolithischer Großschild wie der Panzer eines monströsen Käfers, aus dem Speere und Äxte und Schwerter und Keulen ragten. In einer sahnigen Bewegung griff und schwang sie eine mittelalterliche Wurflanze gegen den überforderten Jungen. Die glänzende Spieß punktierte bereits seine Nasenspitze, als Garp die abgelenkte Bloom mit seiner himmelsdonnernden »Faust der Liebe« in den gefrorenen Salzschnee schmetterte und ihm so das Leben rettete. Ob aus Zufall oder Augennutz, vermochte Flint nicht abzuschätzen. Zu beschäftigt war er mit Minzes Katana, welches plötzlich eine präzise Schnittwelle gegen seine Beine entfesselte. Zum ersten Mal in seinem Leben kam Flint die ihm aufgezwungene Cotillion-Erfahrung zugute. Mit eleganter Fußfertigkeit tänzelte er den brausenden Hieben davon. Im selben Atemzug zog seine flache Hand einen Fächer aus Öl hoch, der einmal entfacht eine feurige Schneise in den weißen Schnee lötete. Überrascht hechtete Minze seitwärts, wodurch die sengenden Flammen ungehindert Garps breiten Rücken überrollten. Jaulend ließ der Vizeadmiral von Bloom ab, welche ihm dankend ihren haki-schwarzen Ellbogen in den kleinen Garp rammte.

      Der ohrenbetäubende Schmerzensschrei des Vizeadmirals ließ die Insel erbeben, den Himmel grollen und das Meer wüten — zumindest schien das für einen Augenblick der Fall, bis der Salzwal blies. Unweit der Inselküste, aus den Tiefen der See, drängte die kataklysmische Urmacht blubbernd und fauchend in die Welt der Menschen. Die Wellen peitschten, die Gischt rollte und die Fontäne des Salzwals schoss aus dem Meer und durchbohrte die Wolkendecke. Flint hatte Geschichten über die unbeschreibliche Schönheit und furchteinflößende Zerstörungsgewalt dieser sagenumwobenen Knock Up-Streams gehört, die das Herz der See und alle Kreaturen in seinen Adern in den Himmel reißen. Die Realität jedoch spottete jeder Beschreibung. Ein schauriges Biom aus Algen, Korallen, Fischen und inselgroßen Seekönigen flog hinter der Wand aus flüssigem Glas in den grauen Wolkendunst. Der Lärm schäumte unerträglich. Der Himmel tobte, schrie und brach. Dann kullerten die Tränen. Auf einen Schlag ergoss sich das Wasser unzähliger Monsune über die Bergspitze des Salero und rauschte dessen zerklüftete Hänge hinab. Wasserfälle, wie sie sich vom Rand einer flachen Welt ins kosmische Nichts stürzen müssen, schütteten sich ins Tal aus. Geistesgegenwärtig suchte und fand Flint einen provisorischen Unterschlupf in einer alten Minenseilbahn. Sansibars hinterherfliegende Tücher verklemmten sich in der zuschlagenden Tür. In letzter Sekunde zog er das alte Holz aus den Angeln und Minze in Sicherheit. Für Garp und Bloom jedoch kam jede Hilfe zu spät. Die hereinbrechende Flut verschlang die Kämpfenden bei lebendigem Leib. Von der Türschwelle aus verfolgten Minze und Sansibar diesen endlos-reißenden Strom der Verdammnis, auf dessen schmutzigen Wassern die Kreaturen des Meeres zwischen den Werken der Menschen ins Inselinnere schwemmten. Flint betrachtete denselben Ausguss mit gänzlich anderer Sorge, kerkerten ihn die salzigen Flüsse doch mit den beiden Soldaten in der alten Minenanlage ein. Fröstelnd kauerte er sich mit angehaltenem Atem in einen der salzverstaubten Minenwaggons. Eine nervenzerfetzende Stille hauste wie ein lauerndes Raubtier in den Schatten. Plötzlich:

      ~ Hallo! Ich bin Lori die Lore, ist heute nicht ein herrlicher Tag!? ~

      Toderschrocken hechtete Flint vorwärts, sich den Kopf an der gegenüberliegenden Umrandung anstoßend. Verdammt! Der dröhnende Schall und das unbekannte Stimmchen hatten die Marines alarmiert, welche sich nun mit gezogenen Waffen seiner Position näherten.

      ~ Oh, wir kennen uns noch nicht! Ich bin Lori die Lore, und wer bist du? ~

      Ehe sich Flint versah, steckte er in einem intensiven Vier-Augen-Gespräch mit einer lebendigen Minenlore. Ausgestattet mit kreisrunden Augen, einem ganzen Gatter salzweißer Zähne und der singfreudigsten Zunge der Welt.

      ~ Up! Up! Der Salzwal hat geblasen und bald geht's ab, ab! ~

      »Psst! Still!«, bekniete Flint den trällernden Waggon, »Die Marine darf mich nicht erwischen!«
      »Marine!?« Mit absurder Akrobatik schoben sich die großen Augen von Lori der Lore wie ein Periskop aus dem Metall und sondierten das umliegende Minenhaus.
      »Aha! Ziel erfasst!«, ließ Lori die Lore ihren Passagier wissen, »Mama hasst die Marine! Auf Gefechtsstation!«
      »Warte, wa—«
      Die Schreie der Marines erschreckten Flint fast ebenso sehr wie die zum Leben erwachenden Spitzhacken, Loren und Drahtseile die Marines. Wie Muränen aus ihren Höhlen schossen die lachenden, singenden, tanzenden Mördermaschinen aus den Schatten.

      ~ Die Marine ist schlecht, da sehen wir rot,
      darum machen wir sie tot, tot - TOT!~

      Schwebende Spitzhacken hackten hühnerhaft mit ihren eisernen Nasen auf Minzes Katana ein, schlangenförmige Seilwinden lieferten sich erbitterte Revierkämpfe mit Sansibars herumwirbelnden Tüchern. Die übrigen Minenwaggons warfen sich froschhüpfend auf die überforderten Soldaten. Geistesgegenwärtig hüllte Sansibar sich selbst und seine Partnerin in einen schützenden Tornado aus haki-verstärkten Stoffen, durch dessen flatternde Ritzen Minze gezielte Schnittwellen verschoss. Treffsicher filetierte sie eines der langen Drahtseile. Die zerschnittenen Einzelteile entwickelten daraufhin allerdings ein Eigenleben und gingen als Pfeilhagel auf Sansibars Tuchwälle nieder.

      ~Vielfalt und Familie halten wir hoch,
      nur die Marine die finden wir doof!
      Über Fleisch und Kuchen geraten wir ins Schwärmen…
      Also her mit euren VERFICKTEN GEDÄRMEN!!~

      Während sich ihre Geschwister in eine manische Raserei sangen wie enthemmte Jünger eines orgiastischen Opferkultes, bereitete Lori die Lore den verwirrten Flint auf ihre Flucht vor.
      »Guuuut festhalten, es geht loooohooooos!«
      Flints Protest kam verschwendetem Atem gleich. Blind vor Eifer hatten die lachenden Spannseile längst eine lange Kette hinauf zur Spitze des Salero geflochten, hakten Lori die Lore unter und beförderten Flint mit einem Affenzahn in die Luft.
      »Er entkommt!«, hörte der Rotschopf die absackenden Stimmen der Marines schimpfen, »Wir müssen hinterher!«
      Plötzlich ein Rumpeln.
      »Blinder Passagier! Blinder Passagier!«, plärrte der metallene Mund. Sansibar hatte sich und Minze mittels seiner Tücher an eines der Hinterräder gewickelt und baumelte nun frei in der Luft.
      »Kannst du sie abschütteln?«, rief Flint — noch immer ungläubig über seine Komplizenschaft mit einem sprechenden Minenwaggon. Sogleich stieß Lori die Lore einen schrillen Pfiff aus, der die Seil-Homies zu einem rapiden Sturzflug veranlasste. Gerade hoch genug, um nicht selbst von den reißenden Wassermassen erfasst zu werden, bugsierten sie Lori den Berg hinauf. Sansibar und Minze hingegen drohte ein nasses Grab.
      »Bin bei!«, nahm Minze Sansibars Order vorweg. Mit einem sämigen Klingenstreich spaltete sie die brodelnde Sturmflut — und eines der fliegenden Seile gleich mit dazu.
      »Oh-oh«, flötete Lori die Lore knapp, just bevor Windwiderstand und Restschwung sie allesamt in einem der überfluteten Minenschächte bruchlanden ließen. Schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten stieß sich Flint seinen roten Schopf an dem Waggon an. Zu seinem Glück aber trennte ihn Lori die Lore zumindest vom lähmenden Salzwasser. Zu einem hohen Preis.
      »Lori?«
      Ein trüber Film legte sich über die vormals so strahlenden Märchenaugen des metallenen Gefährts. Ihre glänzenden Außenseiten begannen unter dem Einfluss des schädlichen Salzwassers zu korrodieren, als hätten Jahrhunderte am Grunde eines Schiffsfriedhofs sie dem Rost zum Fraß vorgeworfen. Zuletzt verlor sich sogar ihre prächtige, lebensbejahende Singstimme im lallenden Leiern einer kaputten Schallplatte.

      ~ Ich bin Lori die Lore…danke für die Fahrt, Lori die Lore, bis zum nächsten Star… ~

      Übermannt von Gefühlen, die Flint mit ins Grab nehmen würde, legte er der sterbenden Lore die Hand auf die…Stirn? Die rote Wärme seiner Finger zauberte ein letztes Lächeln über das metallische Gesichtchen. Ein seidener transparenter Schatten pellte sich aus dem rostenden Eisen und entschwand in das weiße Licht am Ende des Tunnels.
      »Danke«, hauchte Flint brüchig, »Danke…«
      Lori die Lore hatte ihr Leben gegeben, um Flint aus den Fängen der Marine zu retten — und ihr Opfer würde nicht umsonst gewesen sein.

      Als Sansibar und Minze sich japsend aus dem giftigen Gemisch freibrachen wie die ersten Fische, denen Beine gewachsen waren, hatte sich der Feuerteufel bereits tiefer in die dunklen, gefluteten Tunnel des Salzbergwerkes gekämpft. Das schmatzende Patschen seiner Füße rumorte deutlich im Bauch der Mine.
      »Eine Frage…«, hustete Minze, »Wenn wir den Bengel verfolgen…wo zum Teufel führt dieser Kako dann eigentlich Ajas hin?«
      »Ist mir herzlich egal«, spuckte Sansibar mit einem Batzen Salzlauge aus. Sein ruinierter Turban hing ihm wie ein toter Oktopus vom Kopf. Die Scham über die Flucht des Jungen und ihre Niederlage gegen eine Horde lebendiger Arbeitsmaterialien ließ in dem Konteradmiral einen der seltenen Momente hochkochen, in denen er seinen höheren Dienstgrad gegen die Vorbehalte seiner jüngeren, aber klügeren Kollegin heraufbeschwor.
      »Wir teilen uns auf«, befahl er knapp, »Du rechts, ich links. Gehe kein Risiko ein. Der Bengel hat sich als einer der schlechtesten und gleichzeitig gefährlichsten Verbrecher entpuppt, die mir je begegnet sind. Diese Peinlichkeit endet hier und heute. Verstanden?«
      »Verstanden«, maulte Minze schal. Motiviert, aber keineswegs überzeugt trottete sie in den endlosen Schacht zu ihrer Rechten. Nachdem sich die Spitze ihrer Schwertscheide hinter den Stützstreben verloren hatten, setzte sich auch Sansibar in Bewegung. Im beständigen Intervall der knisternden Wandleuchten watete er durch die salzige Suppe. Wie der Rotschopf trotz seiner Teufelskraft einen so gewaltigen Vorsprung in dieser Brühe aufbauen konnte, entzog sich der Fantasie des Konteradmirals. Einem kampfbereiten Boxer gleich wickelte er sich seine durchnässten Bänder um die dunklen Fingergelenke. Ein buchstäblicher Tunnelblick vereinnahmte seinen Geist. Der Feuerteufel war nahe, er spürte seine Präsenz hinter der nächsten Biegung. Und fürwahr, hinter der Abzweigung öffnete sich der bedrückende Minentrakt in eine großzügige Zisterne, in die ein Teil des eingefluteten Meerwassers ablief. Kurzentschlossen sprang Sansibar in das Bassin, wo ihn ein eisiges Bad auf Hüfthöhe erwartete. Wie die Waben eines Bienenstocks stapelten sich zusammengebundene rote Fässer an den Wänden der Kuppel. Eines von ihnen hatte Leck geschlagen, schwarzes Pulver rieselte wie durch eine Sanduhr in den Salzteich. Auf dem Fass hockte Flint Rogers, mit seinem mechanischen Daumen zündelnd.
      »Es ist vorbei!«, rief Sansibar dem Jungen zu, »Komm runter und stell dich deiner gerechten Strafe wie ein Mann!«
      »Strafe…«, echote Flints Knabenstimme durch den bauchigen Hohlraum. Im diffusen Schein der Wandlaternen warf das schwappende Wasser kaleidoskopische Nordlichter gegen die Waben.
      »Ich weiß nicht einmal, wer ihr seid!«
      »Aber du weißt, warum wir hier sind. Oder dachtest du, du könntest deinen Verbrechen auf ewig entrinnen? Du hast eine Marinebasis abgefackelt, du kleiner Scheißer!«
      »Das war ein Unfall!«, verteidigte sich Flint, »Ich wollte nicht…! Schonmal versucht, ein Feuer zu löschen, während auf dich geschossen wird?«
      »Erkläre das doch dem Richter, wenn du dich dumm genug fühlst.«
      Ein Weile verharrte der Junge schweigend. Gleichmütig entfachte und löschte er die Flammen an seinem mechanischen Daumen. Im launischen Blitz des Feuers mäanderte sein Gesicht zwischen grüblerischer Zerrüttung und dem Grinsen eines Diebes.
      »Vielleicht verdiene ich eine Strafe«, sagte er im Gedanken an Callaghans mahnende Worte auf Lulusia, »Aber nicht jetzt. Nicht hier. Ich habe einem Freund versprochen, bald zurück zu sein — und ihr haltet mich auf.«
      »Oh, ich bin untröstlich«, tönte Sansibar herablassend, »Dein Freund wird leider warten müssen, bis du aus dem Gefängnis freikommst — oder die Hölle dich wieder ausspuckt.«
      »Du hast es nicht bemerkt, was?«, fragte Flint lapidar. Sansibar horchte auf.
      »Was gemerkt?«
      »Hast du dich nicht gefragt, wie ich durch das Meerwasser entwischen konnte? Öl verdrängt Wasser, Soldat.«
      Ein faustgroßer Knoten nackter Angst schnürte sich um Sansibars zuckenden Adamsapfel. Der fluoreszierende Schleier auf dem Wasser, der stechende Gestank in seiner Nase. Flint Rogers hatte die Minen mit Öl getränkt.
      »Nein…«, schmunzelte der Konteradmiral kopfschüttelnd, »Du wirst uns nicht in die Luft jagen. Du willst nicht sterben. Das Risiko gehst du nicht ein!«
      Flint widersprach nicht. »Ich will sicheres Geleit! Sobald wir aus der Mine raus sind, sehen wir weiter.«
      »Sehen wir weiter?«, lachte Sansibar. »Du rechnest dir Chancen gegen zwei ausgebildete Offiziere der Marine aus?«
      »Ich leg's drauf an.«
      Sansibar zögerte keine Sekunde. »Abgemacht.«
      Zufrieden sprang Flint vom Fass — und Sansibar, ebenso zufrieden, brach sein Versprechen. Das nasse Band in seiner Hand schnellte gegen Flints schutzlosen roten Scheitel. Sansibars mieses Grinsen aber erstarb mit Flints triumphierendem Lächeln. Katzenschnell duckte sich der Junge unter dem Tuchknäuel weg. In der folgenden Sekunde geschahen drei Dinge:
      Flint entzündete den öldurchtränkten Stoff, der an seinem Schopf vorbeischrammte; der brennende Knäuel riss ein gewaltiges Loch in die Wand hinter Flints Schädel, durch welches der Bursche der Zisterne entkam; und die gefräßigen Feuer bahnten sich über das Band ihren Weg hinab zu Sansibar, welcher in einem bombastischen Inferno den Feuertod starb.

      Die Zornesröte floss wie brodelndes Magma durch die Falten auf Garps Stirn. Mit der barbarischen Brutalität eines Berserkers im Blutrausch warf er seine haki-eisernen Fäuste gegen Blooms gepanzerten Rücken. Dellen und Beulen auf den Zähnen des weißen Bären, der das blassgrüne Wappen zierte, offenbarten die schwindenden Kräfte der lairischen Kriegerin. Bloom aber spekulierte auf seine unbeherrschte Faust wie der Vizeadmiral auf das Salzwasser unter ihren Füßen. Der donnernde Zusammenprall riss Blooms Zöpfe auseinander und vertrieb die Tümpel um ihre Knie. Für den Bruchteil einer Sekunde standen beide Kontrahenten auf dem Trockenen, in einem fairen Kampf zu gleichen Bedingungen. Zu spät erkannte Garp seinen Fehltritt. Blooms geballte Fäuste deformierten sich zu bärenköpfigen Rundschilden, die sie in Garps massigen Rumpf trieb. Der alte Vizeadmiral ahnte, hörte, spürte seine Rippen brechen und Organe quetschen. Seine Beine jedoch hielten Stand. Mit festem Blick starrte er Bloom nieder. Bloom starrte zurück. Da weder Gott noch das Ende der Welt sie aus ihrem unerbittlichen Duell reißen wollten, übernahm der inseleigene Salero das kurzerhand selbst. Die Explosion nahe des Gipfels jagte eine Schockwelle über ganz Saline. Geisterhafte Echos entflogen in jeden Winkel des eisigen Ödlandes, Vorboten einer unaussprechlichen Katastrophe. Die gesamte Südseite des Berges löste sich aus ihrer Verankerung. Unzählbare Tonnen aus Salz und Schutt rollten über die zerborstene Rampe auf die Stadt zu. Nicht einmal Garp, Held der Marine, wusste sich im Angesicht der hereinbrechenden Lawine zu helfen. Ausgerechnet Gráinne Bloom bot der Stadt eine Chance auf Rettung und Garp einen gesichtswahrenden Ausweg:
      »Gib mir deine Hand!«
      Der Vizeadmiral verstand nicht.
      »Allein schaffe ich es nicht! Willst du diese Menschen retten oder nicht?!«
      Widerwillig schlug Garp in ihre ausgestreckte Hand ein. Die streifende Berührung der Flaumhärchen auf ihren Fingergliedern genügte bereits, um die knisternd-knirschende Energie eines Gewittersturms durch die Adern des Vizeadmirals zu jagen. Silbergraue Energien strömten durch seine Muskeln, aus seinen Poren, über ihre verkeilten Finger in den aufquellenden Rückenpanzer der Bärin von Andarta. Die Silhouette des grünen Bären mutierte zur Gestalt eines spektralen Gorillas, der sich mit schwingenden Fäusten aus Blooms Rückenschild freibrach wie ein Dämon aus einem Beschwörungszirkel. Geformt aus und erfüllt von der spirituellen Stärke des Vizeadmirals wuchs der Silberrücken auf solch schiere Größe heran, dass seine muskelbepackten Arme die gesamte Stadt umschließen konnten. Salz und Eis und Staub explodierten beim Aufprall der Lawine, ohne dem lichtdurchlässigen Menschenaffen oder den Zivilisten, die er beschützte, einen einzigen Kratzer zuzufügen. Salines Hafenstadt blieb unversehrt. Stolz trommelte sich Garps Animus auf die blitzdurchströmte Brust, bevor er sich wie ein Dschinn in Blooms Panzer zurückzog. Ein Knacken später verpuffte der Schild zu feinstem Silberstaub, woraufhin auch Garp in einem Federreigen seiner eigenen menschlichen Energie auf die Knie sackte.
      »Gar nicht übel, alter Mann.«
      Ob Bloom ihm Respekt erwies oder ihn verhöhnte, vermochte Garp nicht länger zu bestimmen. Zu schwer wogen seine Lider, zu einlullend rauschte das Blut in seinen Ohren. Er fiel kalt, und hart, und nass. Sein letzter bewusster Sinn galt dem Geschmack des Salzes an seinen lächelnden Lippen.

      Die schwebende Hütte materialisierte sich vor Ajas wie der Knotenpunkt zwischen Himmel und Erde. Ein Quantum menschlicher Schwärze im allumfassenden Weiß der Natur. Morsche Balken, lose Ziegel und verrammelte Fensterläden nagelten das Salz und den Horizont aneinander. Sämtliche goldenen Fäden, die der mysteriöse Kako gesponnen hatte, führten zu diesem zerfallenden Häuschen am Rande der Welt. Mit jedem Schritt, den Ajas gegen den kratzigen Salzsturm stemmte, vergrub sich die windgegerbte Veranda tiefer im Schnee der endlosen Winterwüste, bis sie sich schließlich vor ihm niederbeugte wie ein trainiertes Reitpferd. Die alten Dielen gaben nach wie verkümmerte Muskeln, die seit Jahrzehnten kein Gewicht mehr hatten tragen müssen. Keine Klinke, kein Schloss. Ein spitzer Stein verkeilte die Tür im Kampf gegen den zugigen Eiswind. Gewaltsam verschaffte sich Ajas Eintritt. Zerbrochenes Mobiliar, geleerte Konserven und aufgebrachte Medikamentenschachteln spickten den schmutzigen Innenraum. Im zugigen Luftstrom gingen lose Kleider wie Geister an gespannten Seilen umher. Rastlose Seelen, die das einzige lebende Ding im Haus zu beschützen schienen. Tiefe, rasselnde Atemgeräusche leiteten Ajas. Bedächtig schob er seine Schutzbrille auf die Stirn und die rauen Stoffe beiseite, den blauen Blick freigebend auf das Biest in seiner Höhle. Dichter Pelz hob und senkte sich schlummernd, albträumend. Unter einem Berg aus Fellen und Kissen und Decken rang der berüchtigte Kopfgeldjäger Callaghan mit seinem verbrennenden Verstand. Ein fieberglasiger Schweißfilm flirrte auf seiner gerunzelten Stirn und den geröteten Wangenknochen. In den schwarzen Bart hatten Nässe und Winterwind weißen Raureif geflochten.
      »Sogar Bestien träumen, wie es scheint…«, schmunzelte Ajas augenverengend, während er sich auf eine leere Vorratskiste neben dem Krankenbett niederließ. Für Minuten, die sich leicht zu Stunden hätten ausdehnen können, belauerte der junge Offizier den träumenden Titanen. Die Macht, die er zunächst über den großen Callaghan zu verspüren glaubte, transmutierte jedoch rasch zu einem nagenden Gefühl der Unzulänglichkeit. Nervosität bemächtigte sich seiner Sinne. Kränkelnd oder nicht, vor ihm lag kein einfacher Mann, sondern die Bestie von Compeyson — Bote des Untergangs. Mit einiger Mühe förderten Ajas' steifgefrorene Finger eine blaue Teleschnecke aus seiner Manteltasche zutage. Nur vage ließ sich ein verblasster Kreideabrieb in Form eines alten Schwertes auf ihrem Panzer erahnen.
      »Jurgen?«, stockte Ajas zitternd vor Kälte…oder vor Angst. »I-Ich habe ihn.«
      Kapitel 177 - Der Dingo

      Der Fremde schlug beiseite, was ihm vor die Nase geriet. Hitze, Fliegen, aufdringliche Dörfler. Die aufgeregte Menschentraube hatte sich ebenso schnell um die Marinebasis von Neckwater Dixie gescharrt, wie sich die dunkle Kunde vom entflohenen Häftling unter Billybobs Bewohnern verbreitet hatte. Mit der Ungeduld betwütiger Pilger scharrten sie sich um die umfunktionierte Kirche und erwarteten den Rat des Hirten, der als Schwert gekommen schien: Vizeadmiral Ajas, Oberbefehlshaber der weit entfernten Marinebasis G-44. Um zu seinen beiden Adjutanten in der Wildnis aufzuschließen, musste der blonde Heiland die verschwitzte Menge spalten wie ein Hai einen Sardinenschwarm. Die Putzerfische an seinem Rumpf vermochte er jedoch nicht abzuschütteln.
      »Öhm, äh…Sir? Die Leut tun sich frag'n tun, ob's sich um 'nen Misky hand'ln tut, Sir.«
      Kopfkratzend marschierte Ajas voran. Das dreckige Gesicht des ansässigen Hilfssheriffs verschwamm mit den dreckigen Gesichtern in seinem Rücken zu einem einzigen geronnenen Fettfleck im Dunstflimmern des Hochsommers. »…einen was?«
      »Nen Misky«, wiederholte der Deputy in dieser grässlichen Mundart des verwahrlosten South Blue, die ganze Silben verschluckt und jeden Ton verfehlt.
      »Erklären Sie sich, Soldat.«
      »Na, nen Misky halt, Sir. So nenn' die Leut hier die Leut von da, von hinter den Miskatomax
      Anklagend deutete seine verkrustete Fingerkuppe auf die unheilvolle braune Bergkette, die sich hinter dem schlammigen Flussbett des Fishlips aus den unbewohnbaren Hinterlanden von Neckwater Dixie freibrach.
      »Unsaeins hat von Kindsbein'n an allerhand Geschicht g'hört, müss'n se wiss'n, Sir. Die sind nich ganz knusper, die Miskies. Sie wiss'n schon. So weißer Abschaum mit na Vorliebe für schwarzen Voodoo und die eignen Mütter. Da tun sich die Leut eben frag'n tun, ob's nit nen Misky sein könnt, der hier für Unruh sorgen tut.«
      In Ajas' hellblauen Augen verkochte die stumpfsinnige Visage des Deputy zu einem brodelnden Eintopf. Als wollte der Vizeadmiral seine brütenden Kopfschmerzen mit dem Schweiß fortwischen, streifte er sich die marineeigenen Schirmmütze von der Stirn und wrang sie in der stehenden Luft aus.
      »Sagen Sie den Leuten, die Situation sei unter Kontrolle«, befahl er schroff, »Die Menschen sollen in ihren Häusern bleiben und niemandem die Tür öffnen. Niemandem.«
      Der Deputy nickte bedröppelt und schlurfte doch weiter hinter Ajas die Dorfstraße von Billybob hinab. »Aber, öhm, isses nu 'nen Misky oder nit?«
      »SOFORT, Soldat!«
      Nasenbohrend schaute sich der Marine um, ob auch wirklich er gemeint war, bevor er achselzuckend von dannen schlurfte. Ajas fehlte die Fantasie zu erahnen, was dieser absurde Mensch dem aufgebrachten Mob übermitteln würde, und die Zeit obendrauf. Denn kaum hatte der Vizeadmiral den nächsten Schritt in Richtung der türkischen Sümpfe getan, schien sich ein weiterer inkompetenter Deputy eine Watsche abholen zu wollen.
      »Entschuldigen Sie, Sir?«
      Ajas hielt nicht an. Nur um Haaresbreite blieb dem rothaarigen Burschen die Standpauke erspart, welche der Offizier für jeden unwürdigen Taugenichts parat hielt, der seine minderwertige Befähigung für die Welt hinter dem Banner ihrer Beschützer zu kaschieren versuchte. Im Vorbeigehen musterte Ajas das aufgeweckte sommersprossige Gesicht, in dessen strahlenden blauen Augen er sich auf vielerlei Weise selbst wiederfand. Jung, dynamisch und von miserabler Herkunft verflucht.
      »Ich muss mit Sheriff Lewis sprechen!«, rief ihm der Rotschopf aufgeregt hinterher.
      »Tut mir leid, Junge. Daraus wird nichts!«, rief Ajas zurück und betete zu Gott, das Kind möge ihm nicht folgen. Ihm stand eine Enttäuschung bevor.
      »Sie verstehen nicht, Sir!«, heftete sich der Bursche an seine Fersen, »Ich MUSS mit ihm sprechen, es ist wichtig!«
      »Wichtig?« Barsch ließ Ajas seinen Verfolger auflaufen. »Wichtiger als die Suche nach einem entflohenen Sträfling?«
      »W-was?«
      »Schau dich um, Junge! Hast du den Aufruhr nicht bemerkt? Statt mir den inhaftierten Piraten zu überantworten, für den ich gekommen bin, hat sich dein Sheriff Lewis lieber mit seinem eigenen Revolver abknallen lassen.«
      Selbst die dunklen Sommersprossen im Gesicht des Jungen schienen kreidebleich anzulaufen. »Lewis ist…tot?«
      »Mausetot. Wenn du mich jetzt also entschuldigst. Jeden weiteren Moment, den ich hier mit dir verplempere, terrorisiert ein gesuchter Mörder deine Heimat. Willst du das?«
      »Nein, aber ich—«
      »Gutes Gespräch.«
      Unzufrieden mit seinem Los, aber durchaus zufrieden mit seinem Werk, ließ der dekorierte Vizeadmiral Ajas den armen Flint Rogers so auf dem staubigen Marktplatz von Billybob stehen; nichtsahnend, dass er die Marinebasis von Neckwater Dixie damit dem Verderben überließ.

      Die schwarze Rauchwolke schwappte dicker als Teer durch die schwüle Hitze. Mit der Mütze vor dem Mund und der Hand vor dem Gesicht schlug sich Ajas durch die undurchdringliche Suppe. Der stinkende Qualm verklebte das fahle Licht zwischen den sterbenden Trauerweiden, deren Äste sich im Chaos dieser apokalyptischen Sonnenfinsternis wie Fangarme über die alten Holzhütten herzumachen schienen. Tränende Augen und offene Münder trieben an Ajas vorbei, blicklos glotzend, lautlos schreiend, hilflos flehend. Jedes menschliche Wesen verschwamm im schwarzen Rauch zu einem Schemen aus fahler Asche. Einzig die Marinebasis der Insel, dieses groteske kapellenartige Gebilde mit möwenartigen Seitenflügeln, glühte aus der unbeschreiblichen Dunkelheit wie ein brennendes Kreuz. Gleißende Engelsflügel flammten zu beiden Seiten des einfallenden Kirchenschiffes auf, als versuchte das herrschaftliche Bauwerk, den Fesseln dieser verlorenen Welt zu entfliegen. Die gesamte Stadt hingegen wuselte, um ebendies zu verhindern. Ajas dachte gar nicht daran, sich in den hustenden Ameisenpfad gen Flussufer einzureihen. In seiner Kindheit hatte der Offizier genügend Buschbrände miterlebt, um die improvisierte Eimerkette der Einheimischen als vergebene Liebesmüh abzutun. Nicht einmal geweihtes Wasser könnte dieses Haus Gottes vor dem Untergang bewahren, geschweige denn die trübe Plörre aus dem Fishlips. Erst die ferne Ahnung einer verirrten Stimme inmitten des schmatzenden Brandes ermunterte ihn zum Eingreifen. Todesmutig stürzte er sich in den lodernden Schlund, hölzerne Zähne mit den Füßen eintretend und den eingezwängten Soldaten unter einem goldenen Schirm vor dem einstürzenden Dachstuhl rettend. Es handelte sich um den hirnverbrannten Deputy mit den Misky.
      »Was zum Teufel ist hier geschehen, Soldat?«, fragte Ajas mitleidslos. Die goldenen Wogen, die aus seinen gebräunten Händen strömten, schwemmten wie nebenher den massiven Holzbalken vom zerschmetterten Knie des Marines. Wahnsinnig vor Schmerz und halberstickt im Qualm vermochte der Deputy kaum mehr als einen zitternden Finger zu rühren, dieser deutete jedoch zielgenau auf den Quell des Infernos: Flint Rogers, der Rotschopf von zuvor, welcher soeben aus einem tiefliegenden Fenster seiner handgemachten Hölle entfloh. Der Vizeadmiral gefror inmitten der Flammen. Obschon der Blick, den der Brandstifter ihm zuwarf, kaum für den Bruchteil eines Wimpernschlags währte, sollte er sich doch in Ajas' Gedächtnis einbrennen — der Blick eines Menschen, der von der Macht des Teufels gekostet hatte und sich die Lippen nach mehr leckte.

      Zurück in der Gegenwart

      Zu gleichen Teilen erschüttert über die minderwertige Qualität der Kaffeebohnen und doch überrascht, in diesem abgehängten Teil der Welt überhaupt an halbwegs trinkbares Koffein zu kommen, brühte sich Ajas über dem auflodernden Kaminfeuer eine volle Kanne auf. Während sein Kaffee erhitzte, durchschritt der Vizeadmiral den zugemüllten Innenraum wie ein Minenfeld. Hinter den vernagelten Fensterläden heulte und jaulte der bestialische Salzsturm um Einlass. Die heimeligen Röstaromen kollidierten mit der Verwahrlosung in der Hütte und dem weißen Tod jenseits ihrer zugigen Bretterwände. Ajas beneidete die armen Teufel nicht, denen in dieser götterverlassenen Einöde die Zehen mit den Lebensjahren abfroren. Obschon sein Elternhaus kaum größer, organisierter oder einladender zu beschreiben wäre als diese Müllhalde im Nirgendwo, so hatte er wenigstens die goldene Sonne stets auf seiner Seite gewusst. Die bloße Vorstellung, von Schnee und Eis mit seinen Eltern auf engstem Raum eingesperrt zu sein, abgeschnitten von der Außenwelt, jagte Ajas einen ärgeren Schauer über den Rücken als Salines harschester Winter. Wie einen Fliegenschwarm musste er diese dunklen Gedanken vertreiben, ehe er die Ruhe für seinen Kaffee fand. Behände füllte er die dampfende braune Brühe in zwei herumkullernde Tassen, die er als annehmbar sauber einstufte. Ein dünner Fingerhut aus Gold schützte seine sensiblen Hände vor dem glühenden Blechgriff der Kanne. Zu seinem Pech jedoch regte sich Callaghan eine Sekunde zu früh, sodass der letzte kochende Schluck im Schreck auf Ajas' Handgelenk landete. Mit Müh und Not unterdrückte der Blonde den Schmerzensschrei und das Zappeln seiner Glieder. Callaghans Schlaf blieb ungestört, zu seinem offensichtlichen Missvergnügen. Mit der Unruhe einer Mutter im Kindbett warf der Kopfgeldjäger das bärtige Haupt von einer Seite des Kissens zur anderen, quengelte unter den Schichten aus Fell und Stoff, schwitzte, knurrte, stöhnte und winselte wie ein verletztes Tier. Allmählich meldete sich Ajas' Mitleid. Welcher Terror eine Bestie wie Callaghan plagen könnte, vermochte er andererseits nicht zu mutmaßen. Noch immer fühlte sich der Offizier auf der falschen Seite des Raubtiergeheges gefangen. Behutsam bugsierte er die zweite Tasse auf den abgewrackten Nachtschrank, sich selbst auf die Vorratskiste direkt daneben und lauschte dem arrhythmischen Gemurmel des albträumenden Patienten. Mit angemessener Bedachtsamkeit näherte sich Ajas dem Schlund der Bestie, um Sinn in das sinnlose Gestammel zu bringen. Je genauer er hinhörte, desto dichtere Zeilen stickte die Schlafrede zu einem kohärenten Wortgeflecht zusammen. Ein Wort wiederholte Callaghan wieder und wieder in seinem Fieberwahn. Es klang wie—
      »CUNRY!«
      Im Delirium packte Callaghans Pranke plötzlich die manikürte Hand des Vizeadmirals, welcher im Affekt ausscherte und seinen heißen Kaffee über dem Kranken ausgoss. Unberührt von der Hitze, aber gepiesackt vom schummrigen Dämmerlicht in der Hütte schreckte Callaghan aus seinem Winterschlaf hoch. Noch immer hielt er die armen Finger des Vizeadmirals als Geiseln.

      »C-cunry…?«, hauchten seine trockenen Lippen mit einem Atem aus der Gruft. »Nein…«
      Noch bevor seine schwarzen Augen den Schemen vor sich gänzlich erfasst hatten, erschnüffelte seine witternde Nase bereits den fremden Eindringling vor sich — und den Kaffee neben seinem Bett.
      »Ich komme in Frieden«, beteuerte Ajas rasch, dem Kopfgeldjäger die dampfende Tasse im Austausch für seine zerquetschte Hand darbietend. »Ajas lautet mein Name, meines Zeichens Vizeadmiral des Marinehauptquartiers.«
      Ohne den argwöhnischen Blick von Ajas zu lösen, nippte Callaghan nach einem kurzen Testriecher an dem Kaffee. Die ungefähre Ahnung, dem jungen Offizier schon einmal begegnet zu sein, verhexte seinen Verstand. Der gebräunte Teint, die blassblauen Augen, die perfekten blonden Löckchen. Wenig verwirrt das menschliche Gehirn mehr als ein vertrautes Gesicht auf den Schultern eines Fremden.
      Schließlich fasste sich Ajas ein Herz und gab seinem Gedächtnis einen Schubs:
      »Sie kennen mich womöglich von den Bildern auf dem Schiff, das sie vor Porto Galba gestohlen haben. Die Prospero…«
      Schlagartig wich die fiebrige Verwirrung auf den Brauen des Kopfgeldjägers einer zufriedenen Erkenntnis, ohne jedoch irgendeine Form der Reue aufblitzen zu lassen. Der goldene Dachs am Bug des prachtvolles Zweimasters bedeutete Callaghan kaum mehr als der Marinemann an seinem Bettpfosten. Einzig das heiße Getränk in seinem Rachen schien ihn gütlich zu stimmen.
      »Sind Sie deswegen hier?«, fragte Callaghan nüchtern. Seine Stimme, obschon geschwächt von Reizhusten und Winterkälte, dröhnte wie Bärengebrüll durch die heruntergekommene Hütte. »Haben Sie mich wegen Ihres Schiffes in den Arsch eines kaiserlichen Imperiums verfolgt?«
      Ajas schmunzelte sein schönstes Schmunzeln. »Gewiss nicht. Meine Absichten sind keineswegs materieller Natur. Sehen Sie…«
      Mit neugefasster Gelassenheit scharwenzelte Ajas mit seiner aufgeklaubten Tasse an den Kamin zurück, um sich den restlichen Kaffee nachzufüllen. »Sehen Sie, Callaghan. Ich weiß um Ihre besondere Stellung in jenen erlauchten Kreisen, die meinen Befehlshabenden ihre Befehle erteilen. Der Diebstahl eines Schiffes — Nicht einmal eines Schiffes so einzigartig und wertvoll wie das meinige — würde Ihren Wert in den Augen der Weltregierung kaum schmälern. Diese Ungerechtigkeit habe ich längst akzeptiert.«
      »Wenn es Ihnen um Reparationen geht«, flachste Callaghan mit Blick durch die zugemüllte Hütte, »Dann bedienen Sie sich. Gehört alles Ihnen.«
      Erheitert leerte Ajas seinen Kaffee. »Wie ich sagte, Callaghan: Ich bin nicht hier, um Ihnen etwas zu nehmen. Ich will Ihnen etwas geben — eine Chance auf Freiheit!«
      Nicht weniger misstrauisch, aber zumindest neugierig hievte Callaghan seinen kaltschweißigen Nacken auf das Kopfteil. Ein leichtes Husten unterdrückend, keuchte er:
      »Reden Sie, Ajax…«
      »Ajas.«
      »Von mir aus.«
      Mit bedeutungstragender Miene und einem Echo in der Stimme, das jener schmeichelte, ließ sich Ajas wieder auf die Kiste sinken und erklärte:
      »Wir leben in komplizierten Zeiten. Nicht jeder Marine ist einverstanden mit dem momentanen Kurs, müssen Sie wissen. Seit Rogers Tod vor fast 20 Jahren terrorisieren mehr und mehr Piraten die Blues oder strömen wie Rattenplagen über den Rivers Mountain auf die Grand Line. Die Kaiser teilen die Neue Welt zusehends unter sich auf. Und unsere obersten Heerführer? Kuschen vor fünf senilen Greisen, die lieber die Verräter unter den Verbrechern zu Freibeutern ernennen, als die Position der Marine im Kampf um die Meere zu stärken.«
      »Vielleicht sollten Sie bei Dragon anheuern«, grunzte Callaghan in seine Tasse.
      »Zu schlechte Bezahlung«, erwiderte Ajas galgenlächelnd. Callaghan nickend schweigend, während er seinen Kaffee schlürfte.
      »Das System ist kaputt, Callaghan. Selbst unsere Admiräle, die oberste Kriegsmacht dieser Welt, werden wie dressierte Hunde herbeigepfiffen, wenn einem verfetteten Himmelsdrachen in seinem goldenen Palast mal ein Furz quer liegt. Kommt Ihnen das bekannt vor?«
      Mehr Schweigen, mehr Schlürfen.
      »Verstehen Sie nicht?«, flehte Ajas feuereifernd, »Wir sind gleich! Abgerichtete Bluthunde an einer kurzen Leine! Ich weiß um Ihre unmögliche Abmachung mit der Cipherpol, genau wie Sie um deren unausweichliches Ablaufdatum wissen müssen. Was geschieht wohl, sobald die Himmelsdrachen endlich Wind von…sagen wir…Mercedes Delacroix' Taten bekommen? Glauben Sie, die Regierung wird im Zweifel zu Ihnen stehen? Vergessen Sie's! Die Cipherpol wird vor dieser selbsternannten Herrenrasse buckeln und Ihre Freunde kurzerhand vernichten. Früher oder später werden Sie zu einer Belastung, Callaghan…und Sie wissen, wer kommen wird, um hinter den Weisen aufzukehren. Wer kommen wird, um die Beweise zu beseitigen: Der Behemoth
      So sehr er sich auch bemühte, Ajas vermochte keinen klaren Gedanken in den krankentrüben Augen des Kopfgeldjägers zu lesen. Allein ein sublimes Zucken im Adamsapfel dieses steinernen Mannes gestand dem flammenden Monolog des Vizeadmirals irgendeine Wirkung zu. Atemlos zückte Ajas die kleine blaue Teleschnecke aus seiner Manteltasche, und deutete mit dem Finger über das kreideweiße Schwert auf dem Panzer.
      »Ich kann verstehen, dass Sie Angst haben. Die hätte ich auch. Aber was, wenn Sie den Behemoth nicht länger zu fürchten hätten? Was, wenn Sie nicht länger allein wären? In der Marine haben sich Kräfte zusammengefunden, die aufbegehren wollen — gegen die Verbrechen und die Lügen der Weltregierung. Ehrenhafte Männer und Frauen, die es leid sind, für das Streben nach Gerechtigkeit mit Piraten und Sklaventreibern verhandeln zu müssen. Und wir haben Verbündete in der Cipherpol gefunden. Was würden Sie also sagen, Callaghan, wenn Sie, die Marine und der Behemoth zusammenarbeiten könnten? Als vereinte Front gegen das Unrecht der Weltregierung!«

      Die salzigen Schneemassen verdickten wie Zementschuhe an Flints vereisten Hosenbeinen und zogen ihn Schritt um Schritt in ein weißes Grab. Mit wundgefrorenen Händen versuchte er die splitterharten Salzkörner abzuwehren, die sich in einem Gefechtsfeuer aus Schneeflocken in seine blauen Augen brannten. Die mickrige Flamme seines falschen Daumens erlosch nach kurzem Krampf. Da ihm die übergriffige Fremde seinen Kompass aus den Taschen geschüttelt hatte, kämpfte sich der Junge in halbgewisser Richtung durch die mannshohen Winterwehen. Das Weiß des Himmels und das Weiß der Erde schnappten wie eine Mausefalle über ihm zu. Die Knie gaben nach. Tränen und Speichel erstarrten in der wütenden Frostluft zu Glas. Der salzige Schnee schwelte an seinen aufgeschürften Knöcheln. Jede Sommersprosse in seinem Gesicht schien sich in seinen Schädelknochen zu bohren, um sich vor der Kälte zu verkriechen. Sein Herz hingegen trommelte gegen seine Brust, als wollte es diesem hoffnungsverlorenen Körper in letzter Sekunde entfliehen. Das pulsierende Echo flirrte vor seinen Augen. Schwarze Funken erblühten wie Eisblumen inmitten des weißen Sturms. Reflexhaft tasteten hunderte taube Finger nach den dunklen Schwärmen, hunderte taube Finger an einer Hand. In seinem eingeschneiten Verstand kombinierte Flint mit letzter Mühe. Die wilden schwarzen Sprenkel entsprangen, ebenso wie seine Finger, einem einzigen zentralen Punkt — einem festen Objekt am Rande der weißen Ödnis. Es musste die Hütte sein! Musste die Hütte sein. Musste…
      Erst das Knarzen unter seiner Schuhsohle holte Flint in die wache Welt zurück. In einem rasenden Blutrausch, der sämtliche Mechaniken des Menschseins dem nackten Überleben unterordnet, hatte der Junge die letzten Wegmeilen bis an die Veranda zurückgelegt. Er war am Ziel und hinterfragte nicht, warum die Tür aufgestoßen im Wind klapperte. Ein angenehme Wärme drang aus dem Türspalt — begleitet von einer unbekannten Stimme. Entsetzt sprang Flint von der Treppe. Sein Körper, zuvor noch dem Erfrierungstod nahe, pumpte plötzlich kochendes Blut durch jede Faser in jedem Muskel. Instinktiv pirschte sich der Junge wie ein Wilderer entlang der Fassade durch den aufgetürmten Schnee, bis ihn allein die morschen Holzlatten von Callaghans Bett trennten. Die zusammengezimmerten Bretter bibberten dünn und gespickt mit Wurmlöchern, durch die Flint ein heimlicher Einblick in den Innenraum gelang.
      Zu seinem Glück übertönte der heulende Blizzard das erbärmliche Stimmchen, das beim Anblick des Vizeadmirals an die wirbelnde Luft entkam. Unerträgliche Angst bemächtigte sich seiner Glieder, lähmender als jeder Wintersturm. Die klaren Augen des Besuchers fokussierten haarscharf an ihm vorbei, als ignorierten sie den Spion willentlich und mit perfiden Plänen im Hinterkopf. Flints kreiselnder Kopf verpulverte Ideen wie der Sturm die Schneeflocken, ohne eine Antwort auf die dringlichste aller Fragen zu finden: Was nun?!
      Unfähig, das Schreien des Windes vom Schreien seiner Gedanken zu trennen, schneite Flint unverrichteter Dinge an der Hauswand ein — und lauschte in Todesangst dem Gespräch zwischen dem Mann, der ihn seit über einem Jahr jagte, und dem Mann, der ihn beinahe ebenso lang schon loszuwerden versuchte.

      »Gemeinsam könnten wir so unendlich viel erreichen«, redete Ajas auf den hustenden Kopfgeldjäger ein, »Eine Allianz zwischen dem Barghest und dem Behemoth, unterstützt von zahlreichen hochrangigen Marineoffizieren. Die Keimzelle, die ich vertrete, könnte bis in die höchsten Kreise der Befehlskette wuchern.«
      »Warum sollte ich Ihnen vertrauen?«, fragte Callaghan freiheraus, »Mein Deal mit der Weltregierung beruht auf unbedingter Folgsamkeit. Ich gedenke nicht, das Leben meiner Kameraden für eine faule Falle oder einen plötzlichen Vertrauenstest zu gefährden.«
      Ein verständiges Nicken lotste die blauen Augen des Offiziers gefährlich nahe an Flints Guckloch, ohne die Pupillen des Burschen inmitten all der Holzmaserungen auszumachen. Mit verzweifelten Worten, die höchstens gewählt klingen sollten, erwiderte Ajas:
      »Sie müssen mir nicht vertrauen. Der Mann an der anderen Schnecke wird alles mit Ihnen besprechen. Er ist real, Callaghan, genau wie ich und diese einmalige Chance! Wir reden hier von einem Agenten des Behemoth, der mit Ihnen und seinem Boss verhandeln will. Keine Weisen, keine Cipherpol. Nur Sie, der Behemoth und meine Vorgesetzten.«
      Ein unbeeindrucktes Schnaufen verdampfte vor Callaghans Nüstern in der frostigen Luft. »Ich habe früh gelernt, der Weltregierung selbst — oder besonders — im Angesicht himmelschreiender Inkompetenz jede Grausamkeit zuzutrauen, Ajas. Das sollten Sie auch tun.«
      »Denken Sie nach!«, forderte Ajas zunehmend unbeherrschter, »Es geht hier nicht nur um Ihre Freiheit oder die Freiheit Ihrer Gefährten, sondern um die Freiheit der Welt! Für jede Nation, die unter dem Banner der Weltregierung prosperiert, müssen fünf weitere in Ausbeutung und Sklaverei verelenden. Dieser Wahnsinn muss ein Ende finden! Sie haben die Kraft dazu! …Zumindest mit der Hilfe meiner Kontakte. Ich flehe Sie an, Callaghan, nehmen Sie die Teleschnecke und rufen Sie an!«
      Mit fühlbarer Unschlüssigkeit nahm Callaghan das ihm gereichte Tierchen entgegen. Der weiße Kreideabrieb des Schwertes projizierte düstere Erinnerungen ferner Kindertage auf sein fieberndes Hirn. Klingen schepperten und Brüder brüllten, bis selbst Ajas' Ansprache in dem Lärmen unterging. Eben wollte Callaghan den Hörer an seine trockenen Lippen setzen, als ein letzter Zweifel seinen Schädel punktierte:
      »Was ist der Haken?«
      »Wie meinen?«
      »Der Haken, Ajas. Sie verfolgen mich an den Arsch des Nirgendwo, tun den Diebstahl ihres Schiffes als Kavaliersdelikt ab und servieren mir eine goldene Chance auf Befreiung mit einer Tasse Kaffee. Niemand kann seinen Kuchen aufessen und noch etwas für später zurückbehalten. Also sagen Sie mir, was Sie bisher verschwiegen haben.«
      Ajas, unwirsch seinen güldenen Scheitel von einer Braue zur anderen wischend, gab sich cool. Sein Herz aber wackelte und kochte wie ein Frühstücksei. »Kein Haken, Callaghan. Ich verspreche Ihnen eine Chance für Sie und die anderen Kopfgeldjäger. Sie und ich, wir verlassen diese Insel mit dem Jungen als Partner. Sie bringe ich zu meinem Kontakt, und den Jungen vor einen Richter.«
      Hätten Flint und Callaghan einander ansehen können, sie hätten sich vor einem Spiegel gewähnt. Für Sekunden, die den festgefrorenen Flint in den Wahnsinn trieben, verharrte Callaghan still wie ein Leichnam in seinem Krankenbett. Endlich, mit unveränderter Stimme, murmelte der Kopfgeldjäger:
      »Was hat er getan?«
      »Haben Sie ihn nie gefragt? Er hat die Marinebasis von Neckwater Dixie abgefackelt. Drei Männer sind in den Flammen umgekommen, Dutzende wurden verletzt. Der Schaden geht in die Millionen.«
      Heiße Tränen tauten die Frostschicht auf Flints sommersprossigen Wangen. So sehr betete er, Callaghan würde Ajas misstrauen, die Wahrheit als Lüge abtun und seine Haut retten.
      »Sie wollen, dass ich Ihnen Flint ausliefere? Im Austausch für die…Vermittlung mit ihrem Kontakt?«
      »Ja«, seufzte Ajas untröstlich, »Flint Rogers ist kein kleiner Junge, sondern ein gesuchter Verbrecher.«
      »Das schließt einander nicht aus«, gab Callaghan trocken zu bedenken. Ajas wehrte ab.
      »Er ist gefährlich. Ich sah es in seinem Gesicht. Dieser Junge geht über Leichen, um seine Ziele zu erreichen — meine, Ihre, die Ihrer Freunde. Sehen Sie mir in die Augen und sagen mir, dass ich mich irre. Dass sie nicht dasselbe beklemmende Gefühl haben wie ich.«
      Callaghan sah dem Vizeadmiral in die Augen und sagte…nichts. Zu Flints Bestürzung schien der Kopfgeldjäger ernsthaft und schweren Hauptes über die Mahnung des Offiziers nachzusinnen, ehe er aus schwacher Brust murrte:
      »Der Junge und ich, wir haben viel erlebt. Meine…« Er räusperte sich verlegen. »Die Frau, mit der ich reise, hat einen Narren an ihm gefressen. Ich kann nicht—«
      »Er hat gute Marines getötet«, unterbrach Ajas ihn höflich, jedoch mit einem verräterischen Schweißfilm auf der nunmehr gerunzelten Stirn. Misstrauisch legte Callaghan die Teleschnecke auf seinem Schoß ab und fragte:
      »Die Gerechtigkeit, von der Sie sprachen…die Gerechtigkeit, von deren Realisierung die Marine Ihrer Ansicht nach abgehalten wird…Sie meinen nicht zufällig die absolute Gerechtigkeit, Vizeadmiral Ajas?«
      Der Offizier leugnete nichts. Gar fluoreszierte ein eitler Schimmer wie ein Nordlicht über das Blau seiner Augen, als er pastoral verkündete:
      »Genau wie ein Krebsgeschwür gehört das Böse vernichtet, bevor es streuen kann. Sie als Kopfgeldjäger sollten das wissen, Callaghan. Im Kampf gegen das Verbrechen kann ein einziges zugedrücktes Auge bereits den Unterschied zwischen dem Leben und dem Tod unschuldiger Menschen machen.«
      »Meine Gefährten haben Verbrechen begannen, ebenso wie ich. Warum soll Flint keine Chance erhalten, für seine Verfehlungen zu sühnen?«
      »Verbrechen?«, paffte Ajas plötzlich übelerregend selbstgefällig, »Bitte, was haben Ihre Freunde schon getan? Jeder Zweite liegt nachts wach und stellt sich vor, mit diesen degenerierten Himmelsdrachen dasselbe anstellen zu dürfen wie Ihre Mercedes. Und Krill? Er hat uns doch einen Gefallen getan, als er seinen Vater und diese übrige kriminelle Fischbrut abgeschlachtet hat. Brian O'Mara, zugegeben, ist ein spezieller Fall. Aber seien wir ehrlich: Founts und Lairen bekriegen einander, seit das Meer salzig ist. Ohne sie wäre die Welt ein friedfertigerer Ort.«
      »Also doch nicht so absolut, Ihre Gerechtigkeit…«, spöttelte Callaghan grimmig. Ajas zuckte nur mit den Schultern.
      »Manche Menschen sind eben gleicher als andere, machen wir uns da nichts vor. Im Gegensatz zu den Hochgeborenen in Mary Joa messe ich einen Menschen zumindest an seinen Taten und nicht an seinem Blut. Mit Ihnen und Ihren Freunden…kann ich leben. Flint Rogers hingegen? Er hat Marines getötet, eine Bastion der Sicherheit für den South Blue zerstört und sich über Monate seiner gerechten Strafe entzogen. Seine Zeit ist abgelaufen, so leid es mir tut.«
      Callaghan nickte schwach, mit dem wuchtigen Finger die Spirale des Schneckenpanzers nachziehend. »Verstehe.«
      »Glauben Sie mir«, bemühte sich Ajas um einen freundschaftlichen Ton, »Die Liebe für Ihre Streuner ehrt Sie, Callaghan. Aber wehe dem guten Mann, der einen Welpen von der Straße aufliest und zu spät bemerkt, dass er sich einen Dingo ins Haus geholt hat.«
      Flint hatte der Auseinandersetzung mit angehaltenem Atem und flennenden Augen gelauscht. Jede Hoffnung, die Callaghans Widerstand in ihm gewässert hatte, verdorrte jäh beim Anblick der zusammenschrumpfenden Gestalt des Kopfgeldjägers. Callaghan schien müde, abgekämpft und einem fatalen Urteil nahe. Mit gebrochenem Herzen und taubgefrorenen Gliedern wägte Flint seine Optionen ab. Zurück in die Eiswüste, um einen einsamen Tod zu sterben? Hinein in die Hütte, um von den Männern im Kampf gefällt oder an den Galgen verschleppt zu werden? Schluchzend trommelte er sich gegen die Stirn. Seine Füße hatten sich bereits abgewandt, seine roten Ohren aber hafteten gerade noch lang genug am Wurmloch, um Callaghans Entscheidung mitanzuhören:
      »Wenn das so ist, Vizeadmiral, muss ich Ihr Angebot leider ablehnen.«
      Die Überraschung in Flints Gesicht infizierte den Wutausbruch des Soldaten:
      »Das kann nicht Ihr Ernst sein!«, stieß Ajas hervor, »Diese Chance bekommen Sie nie wieder! Das kann dieser Feuerteufel nicht wert sein! Denken Sie an Ihre Gefährten! Ihre…Ihre Familie!«
      Flint glaubte, ein gequältes Schmunzeln in Callaghans aufgerauter Stimme auszumachen.
      »Das ist das Problem«, keuchte der Kopfgeldjäger, »Ich kann Flint nicht gegen meine Familie eintauschen…weil er zur Familie gehört. Stellen Sie sich gegen Ihn, stellen Sie sich gegen mich und meine Kopfgeldjäger. Das ist mein letztes Wort. Flint Rogers untersteht meinem Schutz und genießt damit dieselbe Immunität wie Mercedes, O'Mara und Krill.«
      »Vergessen Sie es!«, zischte Ajas aufspringend, »Ihr Deal mit der Weltregierung gilt den vergangenen Missetaten ihrer Gefährten, nicht den jungen Verbrechen dieses Bengels!«
      »Sicher?«, schniefte Callaghan unbesorgt, »Auch Mercedes war damals nicht Teil der ursprünglichen Abmachung. Wenn die Regierung uns also den Mord an mehreren Himmelsdrachen durchgehen lässt, wie hoch schätzen Sie dann die Chancen für Ihre kleine Provinzwache ein?«
      Ajas, außer sich vor Zorn, kickte die Vorratskiste gegen das Bettgestell und schrie:
      »Der Junge kommt mit mir! Er muss sich für seine Taten verantworten!«
      Schwankend und doch bedrohlich richtete sich Callaghan aus den Daunen hoch. »Nicht, solange ich lebe. Danke für Angebot, aber Sie sollten jetzt gehen.«
      »Vergessen Sie es! Ich werde—«
      »Ajas!«
      Mit verblüffter Miene besahen sich die streitenden Männer Flint Rogers, den Feuerteufel, mit tosenden Schwingen aus Eis und Salz in seinem Rücken.

      Wie einem Ballon, dem die Luft entweicht, fiel die mutgeschwellte Brust des Rotschopfs mit der ersten Attacke des Vizeadmirals in sich zusammen — und Flint trudelnd über die Veranda in den Schnee. Auf seinen geprellten Rippen verflüssigte sich der faustgroße Klumpen Golderz wie ein außerirdischer Schrecken und fraß sich in seinen zerlumpten Mantel. Geisterhafte Kräfte zerrte den Jungen am Schlafittchen aus den Salzwehen, als Ajas aus dem Türrahmen trat. Mit der filigranen Raffinesse eines Puppenspielers lenkten die manikürten Finger des Offiziers die Goldflusen in Flints Revers. Ein bloßer Handwisch zurrte den Burschen an unsichtbaren Schnüren über den Schnee an die Veranda, wo ihn die Faust des Vizeadmirals mit einem üblen Magenschwinger begrüßte. Seine eigene Galle platschte auf den niederstürzenden Rotschopf. Auf allen Vieren versuchte er seinem Peiniger durch Schnee und Salz zu entkommen, fand sich jedoch abermals von den parasitären Goldflusen kontrolliert. Geistesgegenwärtig quengelte er sich aus seinem Mantel, wofür ihn der eisige Eiswind mit einer schadenfrohen Böe bestrafte. Im Chaos des Sturms machte Flint die Schritte des Vizeadmirals nur als sadistisches Knirschen im Frost aus. Klarer erkannte er Callaghan, welcher sich wie ein Zombie aus der Hütte geschleppt hatte und nun halbtot über der Brüstung hing. Hätte Flint es nicht besser gewusst, er hätte ein Lächeln im bärtigen Mundwinkel des Hünen auszumachen geglaubt. Sei es drum, dachte der Junge, und lächelte zurück. Obschon jeder Atemzug winzige Löcher in seine Lungen stach, saugte Flint eine satte Ladung der klirrenden Winterkälte ein. Dann fuhr er herum, den bestialischen Blizzard im Rücken, die rechte Hand gehoben und das Feuerzeug am linken Daumen entzündend. Mit dem Überdruck eines Wasserwerfers schossen Gallonen schillerndes Öls aus seiner Handfläche und entfachten über der mickrigen Flamme den Odem eines Drachen. Sichtlich überrascht formte Ajas einen wuchtigen Goldschild aus seiner Schulter, der sich mit aller Macht gegen die speiende Hitzeglut stemmte. Brüllend wie der Lindwurm, dessen Feuer er bändigte, warf Flint seine gesamte Energie gegen Ajas. Immer wieder zog er dabei neuerliche Kraft aus dem Stolz, den er aus Callaghans Richtung zu spüren glaubte. Schließlich spürte Flint seine Kräfte schwinden und den Schild des Vizeadmirals nachgeben. Das glänzende Gold schmolz in schwappenden Wogen, die Flammen erloschen und Ajas — war verschwunden. Selbst recht passables Haki, welches Flint nicht besaß, hätte die hinterhältige Rasur des Offiziers nicht vorherzusehen vermocht. Mit voller Wucht traf Ajas' Schuhsohle den Kiefer des Jungen, woraufhin sich der Schnee schwarz färbte.

      »Du denkst zu viel«, schmatzte Callaghan.
      »Hm?«
      »Du kannst Haki nicht erlernen. Du musst es erwecken. Haki ist pure lebendige Willenskraft, die jedem Wurm innewohnt und den meisten Menschen doch verborgen bleibt. Du kannst Haki nicht verstehen, du musst es spüren.«
      »Ich schlage meinen Körper gegen Steine«, moserte Flint, »Wenn ich noch weniger denke, werde ich selbst zum Wurm.«
      »Das ist das Problem«, erklärte Callaghan nüchtern, während er die Reste der Haxe aus seinem Bart pulte und verschlang. »Du sollst nicht deinen Körper gegen den Stein werfen, sondern deinen Geist.«
      »Hast du nicht gerade gesagt, ich sollte nicht so viel denken?!«, protestierte Flint.
      »Dein Verstand und dein Geist sind vollkommen verschiedene Dinge. Schließ die Augen.«
      Widerwillig gehorchte der Rotschopf, aß aber ungeduldig weiter. Die Luft perlte feucht und kalt auf seiner Nasenspitze. Ein widerlicher Nebel schwappte über die Berghänge hinab ins Tal. Nicht einmal die Wärme des Feuers vermochte den nassen Schauer in seinem Nacken abzumildern. Plötzlich sprang Flint auf. Callaghan war fort. Er fand ihn an den blutbefleckten Findling gelehnt, dem sich Flint zuvor hatte geschlagen geben müssen.
      »Was sollte das?«, fragte der Rotschopf genervt. Das neuerliche Gekraxel durch wildes Dickicht tat seinen rasenden Kopfschmerzen keinen Gefallen.
      »Hast du mein Fehlen vor oder nach dem Augenaufschlag bemerkt?«, fragte Callaghan. Flint überlegte fix.
      »Davor. Irgendetwas stimmte nicht. Ich fühlte mich…«
      »Verlassen.«
      »Ja. Verlassen.«
      Zufrieden legte Callaghan seine massive Hand auf den massiveren Monolithen und sprach, eher zu der steinernen Haut als zu Flint:
      »Haki ist nichts anderes als die urtümlichsten Emotionen, die unseren Vorfahren das Leben retteten. Angst, Verzweiflung, Trotz, Hoffnung. Haki ist eine physische Manifestation jenes unbedingten Willens, den nächsten Tag zu erleben — ganz gleich, wer oder was uns dabei im Weg stehen mag.«
      Über diese Worte materialisierte sich auf Callaghans Handrücken eine rankende Schwärze, die wie metastasierender Krebs seine Knöchel und Fingerkuppen befiel.
      »Manche Menschen nutzen ihre Wut, andere Schock oder Trauer, die Angst um ihre Lieben oder das Pflichtgefühl zu einer Sache, die größer und wichtiger zu sein scheint als das Leben eines anderen Menschen.«
      Unter den schwarzen Finger begann das monolithische Gestein zu knirschen und zu knacken.
      »Was nutzt du?«, fragte Flint ehrfurchtsvoll. Callaghan schluckte. Eben, da der Findling den qualvollen Griff des Kopfgeldjägers nicht länger zu ertragen vermochte, zog sich die Schwärze in Callaghans blasse Poren zurück und verschonte so das Leben des alten, stehenden Steins.
      »Verantwortung«, murmelte Callaghan geistesabwesend, den angeschlagenen Felsen wie einen armen Hund streichelnd. »Verantwortung.«

      Das erste, was Flint in dem Wirrwarr aus Salzflocken und blutigen Adern ausmachte, war das matte Glimmen in Callaghans schwarzen Augen. Aller Anstrengungen zum Trotz war der Kopfgeldjäger hustend und schnappatmend am Treppengeländer gestrandet. Jeder Versuch, Flint zu retten, verbrannte im Fieber.
      »Du kommst mit mir«, hörte er den Vizeadmiral zischen, »Dein Wachhund kann dich nicht länger schützen!«
      Plötzlich wurde Ajas vom Schneesturm verschluckt und vor dem keuchenden Callaghan wieder ausgespuckt. Mit goldenen Fäusten schlug er auf den kraftlosen Kopfgeldjäger ein. Nicht einmal der tosende Wind schützte Flints Ohren vor den heiseren Schmerzenslauten, die der Offizier aus Callaghans rasselnden Lungen prügelte.
      Heiße Tränen fluteten Flints Wangen. Jede Sommersprosse explodierte. Der Schmerz pochte. Dennoch weinte der Bursche nicht um sich selbst, sondern um den Mann, der ihn vor einem scheußlichen Tod in Harleys diabolischem Feuerwerk bewahrt hatte. Der Mann, der sein Leben riskiert und unaussprechliche Mühen auf sich genommen hatte, um ihm zu helfen. Der sich gegen einen Vizeadmiral der Marine gestellt hatte, um ihn zu beschützen. Der bloße Gedanke, Callaghan zu enttäuschen, wölbte seinen Magen härter als jede Faust.
      »Verantwortung«, spukte Callaghans Stimme durch seinen Verstand, bis das dröhnende Echo seiner Worte den fauchenden Blizzard übertönte:
      »Warum willst du überleben? Was treibt dich an, Flint? Was treibt dich an? Was—?«
      »Dankbarkeit«, spuckte Flint in den Schnee, »Dankbarkeit…!«
      In seinen Ohren knirschten nahende Schritte wie das Knacken von Knochen. Der Vizeadmiral hatte endlich von Callaghan abgelassen, um seine Mission zu vollenden. Als Ajas den zusammengekauerten Feuerteufel auf den Rücken drehte, erwartete ihn jedoch dessen haki-geschwärzte Faust. Das Splittern seines Schienbeines ward nur übertönt vom spitzen Schrei in seiner Kehle, der sich unwillkürlich bahnbrach. Blutiges Gold pladderte aus dem offenliegenden Knochenbruch, ohne die grässliche Wunde gänzlich schließen zu können. Die Leiden der Paramecia-Nutzer.
      Während Ajas auf dem Boden zappelte, als scheiterte er an einem Schneeengel, erhob sich Flint als ebensolcher. Noch immer vibrierte seine tiefdunkle Faust wie angeschlagenes Metall. Sie lechzte sie nach mehr. Flint schien seinen eigenen verwilderten Zwilling zu betrachten, der sich auf den überrumpelten Vizeadmiral stürzte. Die schützende goldene Maske des Vizeadmirals zerschmetterte er nach nur wenigen enthemmten Hieben. Mit der Wut eines zürnenden Halbgottes schlug er Ajas die wunderschönen Zähne ein, schreiend und tobend und fluchend, bis ihn ein markerschütternder Ruf endlich zurückhielt. Gleich einem Bluthund, der erst aus dem Jagdrausch gepfiffen werden muss, ließ Flint vom entstellten Ajas ab und trottete geistesabwesend zu Callaghan zurück. Wo zuvor das glänzende Haki seine zitternden Finger bedeckt hatte, schillerte nun menschliches Blut.
      »Was…was passiert jetzt?«, fragte Flint den Kopfgeldjäger, der seinerseits nur Schürfwunden davongetragen hatte, unschuldig wie ein Kind. Die Flut bringt das Adrenalin, die Ebbe den Schock und die Erkenntnis. Mitleidig wollte Callaghan ihm eine Hand auf den roten Schopf legen, erkannte er in Flint doch den kleinen Jungen, den der große Mann einst hatte aufgeben müssen. Er tat es nicht.
      »NEIN!«, plärrte der zahnlose Ajas derweil gegen den Wintersturm an. An einem Wurzelstock aus Gold kämpfte er sich aus dem Schnee, mit der gekrümmten Gestalt und zertrümmerten Visage eher an einen verrückten Bettler als einen stolzen Offizier erinnernd. Zu Flints Entsetzen entfesselte das heile Bein des Vizeadmirals genügend Schubkraft für einen letzten, verzweifelten Vorstoß. Für den Jungen kam jede Hilfe zu spät; Callaghan aber hatte den einfüßigen Moonwalk des Vizeadmiral längst durchschaut. In einer ruckartigen Bewegung schob er Flint hinter sich, fing Ajas am Nacken ab — und riss ihm den Kehlkopf aus dem Hals.
      Gurgelnd flutschte Ajas aus Callaghans Griff auf die Knie. Scheinbar hilfesuchend trafen seine hellblauen Augen Flints überforderten Blick. Goldene Bäche sprudelten wie Honig aus der zerfetzten Schlagader, ehe der edle Glanz im braunen Blut verrostete. Beinahe erwartete Flint, auch die Seele des Soldaten würde wie die von Lori der Lore ins Firmament entgleiten. Stattdessen fiel Ajas nur vor den Treppenstufen der Veranda in sich zusammen, als hätte die alte Hütte ihn zerkaut und wiederausgespuckt.

      »Wa—…Was ist hier gerade passiert?«, stotterte Flint starr vor Schreck.
      »Etwas Unnötiges.« Bedächtig schob Callaghan ihn zurück in die Hütte. »Wir sollten verschwinden.«
      »Was er gesagt hat…«, wimmerte Flint, »Über die Marinebasis…«
      »Ich will es nicht hören!«, beharrte Callaghan stur wie stets. Seufzend besann er sich: »…Jedenfalls nicht jetzt. Wir haben einander viel zu erklären, Flint. Aber nicht hier, okay?«
      »O…okay…« Flint zögerte. »Cal?«
      »Hm?«
      Nicht länger Herr über seinen Körper oder seine Emotionen, sackte der aufgelöste Junge geradewegs in Callaghans Arme.
      »Danke!«, wimmerte er wieder und wieder, durchsetzt von einem gelegentlichen »Es tut mir so leid!«. Was ihm leid tat oder wofür er sich bedankte, vermochte Callaghan nicht recht zu sagen. Seinen ersten Instinkt, die verheulte Visage des Burschen von sich zu stoßen, unterdrückte der Kopfgeldjäger zumindest. Stattdessen tätschelte er ihm nach einigem Zögern unbeholfen den roten Schopf, murmelnd:
      »Ist…ist schon okay. Hörst du? Es ist okay. Sei einfach kein Dingo.«
      »…was?«, schniefte Flint verwirrt.
      »Ach, nichts.«


    • So das erste kapitel geschafft zu lesen
      Und ich fand das kapitel 174 einfach mega gut von dir .

      Da du ja weißt wie sehr ich deine Dialoge sehr schätze und auch bewundere wie gut du diese immer auf ziehst . ich war überraschend das du dich immer wieder selbst übertriffst .
      Du hast es mal wieder geschafft das du die atmospähere perfkt einfängst und an den richtigen stellen super reden schreibst die einen mitreißen .

      Der einstieg war dir sehr gelungen , Catherine ist nicht mehr das kleine kind sie vertraut zu recht nicht mehr so leicht leuten .
      Der schwenk dann zum Grab von mary war auch sehr gelungen und man hat die gefühle und stimmung richtig gespürt .

      Solche szenen vermisse ich bei one piece öfter , Wo verlust ist und sie dann nicht richtig in szene gesetzt werden .

      Ich fand auch deine szenen wechsel sehr gelungen , das hat das kapitel sehr gut getan .
      Du hast damit den arc schon recht gut zu ende gebracht . Klar noch sind 2 kapitel die ich lesen muss .
      Aber mit der hochzeit und damit den ,, frieden " im königreich nach dem massaker hast du alle partein gut zusammen geführt .


      Puh , in der nächsten nacht wird das nächste kapitel gelesen und dann kommt der rest .
      Muss das kapitel erst mal sacken lassen , hat mich mal wieder sehr mitfiebern lassen und wach gehalten ^^

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    • Kapitel 169 bis 172

      Ich hatte hier schon mal diverses geschrieben (sogar mehrfach), aber das ist jetzt irgendwie auch verschwunden. Nun ja. Gibt auch nicht viel zu sagen außer: ich hätte es früher lesen sollen und kommentieren sollen. Obwohl: mehrere Kapitel am Stück sind schon ziemlich nice :-D
      Vorneweg (und wie man anhand des Titels unschwer erkennen kann) ist das nur der erste Kommentar, denn die fehlenden Kapitel nehmen auf dem E-Book Reader (endlich mal gemacht^^) schon über 120 Seiten ein und das ist eine ganz schöne Menge. Daher teile ich mir das auf.

      Als erstes will ich beichten, dass ich gerade keinen Plan habe, wer am Anfang von Kapitel 169 gemeint ist. Anhand der folgenden Sätze könnte es de Barra sein, aber irgendwie wüsste ich nicht, wo die Verbindung ist und wer der Mann ist. Leider hat auch ein Blick auf den anderen Kommentator und deine Antworten nicht geholfen. Guter Einstieg schwitzt

      O'Mara (und Krill) vs Carla:

      Um direkt was positives zu sagen: von der Auflösung des Kampfes war ich positiv überrascht und das war für mich gefühlt nicht selbstverständlich, da es sich gezogen hatte und mir nicht klar war, wie man das gut auflösen kann.
      Damit es gleich aus dem Weg ist: das Thema mit Halbtote sterben noch dreimal hatten wir ja schon und O'Mara ist hier der geeignetste Kandidat der dennoch funktioniert. Trotzdem habe ich es nach längerer Abwesenheit und ohne den vorigen Part nochmal zu lesen wieder bemerkt xD Es tut mir leid, ich kann irgendwie nicht anders. Nicht zu falsch verstehen: ich mag Charaktere, die über ihre Grenzen gehen und unwahrscheinliche physische bzw. mentale Leistungen vollbringen. Nur habe ich teilweise das Gefühl, dass du zu früh schon zu viel bei den Charakteren angerichtet hast^^ Um hier ein direktes Gegenbeispiel zu geben finde ich die Entwicklung bei Carla ziemlich organisch und glaubwürdig: es ist nicht zu viel, wenn sie dann wirklich heftig getroffen wird, ist auch vorbei und ja, ich weiß das Carla trotz Zoan nicht so widerstandsfähig ist wie O'Mara. Aber ich halte jetzt echt die Klappe und meines Erachtens habe ich für den Rest des Kommentars überhaupt nichts mehr kritisches zu sagen.
      Jedenfalls finde ich das Setting faszinierend, wie Carla die Umstände nutzt, um den eigentlichen physischen Nachteil auszugleichen (Spinnweben, das Yubitsume und die Drohung Krill umzubringen). Ebenfalls überrascht war ich davon, dass es O'Mara am Ende tatsächlich nicht aus eigener Kraft geschafft hat, sondern Krill ihm geholfen hat. Teamwork bei den Kopfgeldjägern! Zudem finde ich es sehr schön gemacht, dass O'Mara am Ende nicht durch seinen abnormalen Körper gewinnt, sondern durch seine überdurchschnittlichen geistigen Fähigkeiten. Das passt vor allem gut mit seinem ruinierten Körper zusammen, mit dem er letztlich ein bewegliches stärkeres Ziel nicht mehr bezwingen kann, aber stationäre Wände und Spinnweben eben schon. Ein Pluspunkt auch für seinen "Zurückgewinn" des Katanas, dass er für seinen Plan sehr gut gebrauchen konnte. Das ist das wahre Badass Dasein^^
      Die Einbindung des Flashbacks und O'Mara treffender Bemerkungen haben das Kampfende auch nochmal auf ein höheres Level gehoben. Dazu dann am Ende sogar noch die abwechselnden Parts mit dem Geschehen vom Thronraum, super! Das ist eigentlich genau das, was ich mir von One Piece erhoffen würde, aber in der Form eher selten passiert.
      Zum Abschluss erscheint es mir so, als ob Carla stirbt? Davor wollte O'Mara sie noch lebend haben. Das habe ich nicht so recht verstanden, da mit nicht einfallen will, wieso. Vielleicht fehlt mir da noch die Erinnerung an frühere Ereignisse oder es kommt noch.
      Alles in allem hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem Kampf, aber gerade der letzte Teil (was immerhin einen guten Teil von drei Kapitel einnahm) hat das hervorragend beendet und jeder weiß, wie wichtig das Ende ist.

      Carlas Flashback:
      Wow! Ich habe die Tendenz bemerkt (zugegeben, das war weitestgehend schon immer so), dass ich absolute Schwierigkeiten habe vorherzusehen, was kommen wird. Hinterher ist es aber bei dir fast immer eine sinnvolle, überzeugende und sichtweisenverändernde Auflösung.
      Der Flashback hat mich echt gut erwischt. Ich meine Carla ist nun wirklich keine sonderlich liebenswerte Person geworden (bzw. war es in den bisherigen Auftritten nicht), aber ihr Werdegang hat mich echt Anteil nehmen lassen. Ich denke, dass sie natürlich auch selbst mit ihrem Wandel zu tun hat (was O'Mara ja auf unterschiedliche Art auch schon sagt), vor allem eine solche Reaktion bringt jetzt auch nicht jeder, aber man hatte so in richtiger Kürze ein komplettes Drama.
      Sie hat es versucht und wurde nicht gelassen. Wenn ihre Mutter und ihr Stiefvater nicht schon solche bösartigen/neidischen/lüsternen Gedanken gehabt hätten, wäre es vielleicht nie zu einer solchen Carla gekommen. Allein schon, wenn Carlas Mutter (hat diese überhaupt jemals einen Namen bekommen? Falls nicht fände ich das ziemlich cool. Falls ich es offensichtlich übersehen habe: es ist spät genug, ich verzeihe es mir^^) ihr sagt, was sie ihr schuldet (für was eigentlich - ganz genau) tut das weh.
      Auch Carla als Kind war schon etwas ...kalt (zumindest gegenüber ihrer Mutter - wobei auch das anhand meiner vagen Erinnerungen an vorherige Miniflashbacks nicht von ungefähr kommt). Aber ihr Breakdown bei der Beerdigung, hui.
      Dann die Phase mit John Bailey, der dem Introvertierten in mir sehr sympathisch erscheint. Ich wusste, dass es kein gutes Ende nehmen wird, aber das änderte nichts daran, dass ich es nicht wollte. Klar, hier ging es offensichtlich nicht, aber wie oft hast du schon einmal etwas einfach nur schönes bzw. gut verlaufendes geschrieben? Habe Mitleid mit mir^^
      Danach kommt die Intrige (falls man es so nennen will) und Carla wurde zu weit getrieben, bis es mit der rationalen Sichtweise nicht mehr weit her ist. Ich bin dann beeindruckt von ihrer Rache bzw. wie weit sie geht. Absichtlich (was ihren Stiefvater angeht) oder auch unabsichtlich (was ihre Halbschwester angeht). Bei dir wird da nicht zurückgehalten xD Bei Bailey ist es dieser Kontrast zu dem bisherigen Auftritt, wo man denkt: der ist einfach zu gut. Ich frage mich, wie viel Chancen er gegen Carlas Mutter hatte. Gut, wenn man ins Nachdenken kommt. Natürlich kann man ihm schlecht die Schuld geben für Carlas fast schon wahnsinnigen Anfall, aber irgendwo ist er als Auslöser (jedenfalls gehe ich davon aus, dass es dieser so gesehene Verrat an ihr sein muss, der das Fass zum Überlaufen bringt) automatisch im Blickfeld und man fragt sich, was gewesen wäre, wenn er sich verweigert hätte.
      Darüber hinaus natürlich noch die Art und Weise, wie es eingeflochten ist und sich organisch in die aktuelle Situation einpasst. Sowohl in den Kampf, als auch in übergeordneter Weise in das Geschehen auf der Insel (im spezifischen natürlich auch durch den parallel ablaufenden Kampf im Thronraum).
      Hier habe ich das Gefühl, dass ich dem nicht so ganz gerecht geworden bin und es vielleicht auch gar nicht konnte. Gar nicht so leicht es in schriftliche Worte zu fassen, aber für mich eines der Highlights der letzten Zeit in der Geschichte. Das wäre doch auch mal etwas: eine Top X der Charaktere, Szenen usw.

      Cassiopeia vs Ulysses vs De Barra (+ Catherine II):
      Damn, Cassiopeia ist mächtig! Gut, es war (wie du auch schon selbst schriebst) bereits vorher abzusehen, aber sie erfüllt genau meine Vorstellung, was jemand mit ausgeprägter Beherrschung der Formel 6 und einer Logia erreichen kann. Das ist die CP-0, die One Piece verdient hätte - Leute, denen man abkauft, dass sie hier zur absoluten Elite gehören. Dazu haben wir Ulysses mit seiner Nervenfrucht (war jetzt so, oder?), der damit vermutlich recht geeignet ist, um gegen Cassiopeia zu kämpfen, da diese Fähigkeit ihre blockieren kann (so kommt es mir jedenfalls immer mal wieder vor).
      Profitieren tut das ganze vor allem aber auch von dem darüber stehenden Konflikt um Catherine bzw. die Zukunft der Lairen und Founts. Es war eine der mehr offensichtlicheren Sachen, dass Ulysses Catherine wirklich überzeugen will, eine andere Politik zu verfolgen (sonst wäre sie auch schon längst tot, da sollte man hier keine Skrupel erwarten). Nur ist Ulysses leider ziemlich ungeeignet dafür und die Situation und Umstände sind zu verfahren, als dass es wirklich gut funktionieren könnte. Es hilft auch nicht, dass Catherine vielleicht etwas überraschend einen gewissen Mut gefunden hat und sei es auch nur für Trotz. Ich meine irgendwie überzeugt mich nicht sonderlich viel, was aus ihrem Mund kommt, aber Hut ab für die Courage zu Ulysses Nein zu sagen. Macht es natürlich auch nicht besser, denn letztlich höre ich da nur erwartbar viel Mimimi, Ahnungslosigkeit, Trotz und etwas unlogische Äußerungen. Carlas Manipulation in allen Ehren, aber das da nicht alles so gut verlaufen ist kann man auch mal anerkennen^^
      Jedenfalls kommt dann Beatrix de Barra, die eindeutig nicht unter den Skrupeln von Ulysses leidet und letztlich nur ihren Moment genießen will. Und ja, sie ist schon ziemlich gruselig. Bislang noch gefühlt etwas zu kurz vorgekommen und ich habe irgendwie keine rechte Verbindung zu ihr, aber für das was passiert ist es mindestens vorerst auch nicht nötig. Sie ist auch ein Symbol für das, was dieser ewige Teufelskreis aus Hass anrichtet.
      Dafür finde ich es dann besonders poetisch und auch folgerichtig, dass es am Ende Ulysses ist, der sich hier gegen de Barra und sozusagen seine eigene Seite stellt. Dazu passend ist dann Cassiopeia, die ihm hilft, ebenfalls über diese Situation hinausgewachsen (obwohl ich mir bei ihr nicht sicher bin, wie viel das mit ihren [oder Loreleis?] Zielen und Plänen zu tun hat). Ich bin echt gespannt, was daraus wird!
      Irgendwo ist hier auch noch deutlich mehr, was man schreiben könnte, aber es will nicht so richtig mehr werden bzw. ich finde es schwierig da wirklich was aufzuschreiben.

      Kapitel 172:
      Ist schon irgendwo ein bisschen peinlich, aber es hat echt lange gedauert, bis ich mich erinnert habe, wer denn eigentlich von der CP-0 Leviathan gestorben ist. Autsch.
      Jedenfalls bin ich mir noch nicht so abschließend sicher, wie die Bilanz von Lorelei einzuschätzen ist. Unter anderem liegt es auch daran, dass der Arc noch nicht vorbei ist und die restlichen Entwicklungen vielleicht noch relevant sind, desweiteren aber auch daran, dass sie in gewisser Weise Erfolge und Misserfolg hatten.
      Dann kommt einiges, wo man mehr herauslesen könnte. Da es bestimmt an meinem Gedächtnis hapert, könnte da mehr schon bekannt sein, also vielleicht mache ich Entdeckungen, die man schon längst wusste. Sie sind gegen Beatrix de Barra (oder vielleicht auch einfach nur für die Founts zur Erhaltung des Status Quo? Dafür, dass die Leviathan Einheit vergleichsweise positiv und gut wirkt auch nicht gerade ein tolles Ziel) und verfolgen noch eine größeren Plan. Dieser ist aber noch nicht so offenbart und beinhaltet wohl durchaus Herausforderungen, die die Stärke der Behemoth Einheit (ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um darauf hizuweisen, dass ich echt gerne diese CP-0 Agenten in Aktion sehen wollen würde) nötig machen würden. Nur ist es mit Vertrauen auf seiten der Weltregierung nicht weit her (vermutlich auch nicht zu Unrecht), daher gibt es jetzt noch Plan B. Plan B klingt verdächtig nach Callaghan bzw. allgemein die Kopfgeldjäger. Nun ja, macht auch Sinn, wenn man es aus einer Storyperspektive betrachtet und innerhalbd er Welt vermutlich auch, selbst wenn uns da noch gewisse Informationen fehlen (meine ich). Jedenfalls bin ich da sehr gespannt drauf!

      Dann haben wir den Abschnitt mit Ajas, Kako und Sol (und natürlich Garp, oh yeah). Ajas ist so ein Charakter, der mir irgendwie ein Rätsel ist. Er jagt Flint? Ich bin da echt raus. Kako scheint eine faszinierende Teufelskraft zu besitzen, die die Richtung zu den Sehnsüchten/Zielen von Menschen zeigen kann. Ansonsten ja, keine Ahnung. Sol ist ebenfalls merkwürdig, hat aber eine Verbindung zu Garp. Garp ist cool und du triffst ihn ziemlich gut glaube ich. Was genau er jetzt mit ihr zu tun hat weiß ich nicht so recht. Es wirkte nicht direkt so, als ob sie jetzt die unerwartete Verwandte ist, aber wer sonst und was hätte Sol damit sonst zu tun? Tja, alles noch mysteriös, aber so kann es mit einem gewissen Vorgeschmack auf die kommenden Ereignisse auch sein^^

      Dann gibt es zum Abschluss noch das Ende der Kopfgeldjäger von gaaanz viel früher, vom Anfang, als die Menschenjagd noch jung war. Das gönnt man echt niemandem, also Grotto und den Grünen König. Der ist wie üblich geeignet creepy, aber nicht sonderlich erfolgreich: erst bekommt er nichts aus Buffalo zu Mercedes heraus und dann hat er noch den mysteriösen Mann am Hals, der offenbar gewisse Macht über ihn hat. Ich frage mich, ob das wirklich nur auf diesen Bomben beruht, die zumindest Grotto und Precious Armonica eingesetzt wurden. Aber ich kann sagen: wie er hier den Grünen König und seinen kultischen/religiösen Fanatismus fertig macht hat schon was. Und aha! DeBráz hat auch so eine Bombe erhalten. Nun, das ist durchaus eine ganz passable Drohung^^
      Darüber hinaus gab es nicht so viel zu lernen. Ein bisschen mehr Background zu den Apokryphen des Grünen Königs, aber andererseits noch nicht genug. Er will etwas, aber was? Jedenfalls will sowohl er, als auch der geheimnisvolle Fremde Callaghan tot sehen. Jetzt wird hier DeBráz Feuer unterm Hintern gemacht und die Bühne bereitet. Falls mir noch etwas entgangen ist oder man mehr mit anfangen kann: gerne sagen^^ Zweifelsohne bin ich gespannt auf die Entwicklungen und das neue Mysterium.

      Gedanken zu Kommentaren:

      Weil ich ja nun leider etwas (hust) hinterher hinke, habe ich den Luxus schon Kommentare und Antworten zu den Kapiteln lesen zu können. Dazu eine kurze Auflistung an meinen Gedanken dazu:

      • Gut getroffen mit dem Duell im Geiste. Ich finde zwar, dass bei einem Kampf naheliegenderweise die physische Ebene relevant ist, aber Strategie und mit überlegener Geisteskraft den Sieg zu erreichen hat auch etwas und ist gar nicht so leicht hinzubekommen. Ich denke, du schaffst das bei Carlas Kampf ziemlich gut!
      • Das cineastische Feeling kommt bei dir ziemlich gut rüber!
      • Ebenso mag ich fast immer diese verflochtenen Abschnitte, da du üblicherweise ziemlich geschickt darin bist auszuwählen, wann es Sinn ergibt bzw. die Szenen davon profitieren.
      • Carlas Mutter ist bei mir etwas kurz weg gekommen, aber das kann ich jetzt auch nicht mehr ändern. Da hast du ja schon einiges erhellendes zu geschrieben^^
      • Ich habe das Gefühl, du hast in einer Antwort schon mehr über die Leviathan Einheit presigegeben, aber irgendwie nicht genug^^ Und sind diese nicht allgemein eher auf einem anderen Fokus als dem Kampf ausgerichtet?
      • Du kündigst schon an, was ich im zweiten Teil von Kapitel 172 vermisst habe, sehr schön! Wobei: wer weiß was noch in diesem Arc dazu kommt? In diesem Sinne würde sich mir nur die vielleicht etwas vermessene Frage stellen, ob es vielleicht ein Update der Charakterliste geben könnte (bzw. was da sonst noch so stand zu früheren Zeitpunkten). Immerhin ist jetzt ein Arc zu Ende, wenn nicht jetzt, wann dann?


      War definitv überfällig und hat viel Spaß beim Lesen gemacht. Jetzt hat es aber schon wieder über zwei Stunden gedauert, es reicht^^ Ich hoffe, dass ich den Rest des Arcs durchgelesen und kommentiert bekomme bevor du mit dem neuen Arc anfängst.
      Danke für die Geschichte und präventiv für die Geduld!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • Erst war das Internet weg, dann war ich krank (bzw. bin es immer noch etwas) und jetzt drängt erneut die Zeit. Wäre doch jammerschade, wenn ich es nicht schaffe die letzten Kapitel des Arcs zu kommentieren, bevor Lux Aeterna startet.

      Aftermath CP-0 und KGJ:
      Arme Mercedes... Wobei es schon interessant ist, wei Mercedes immer noch nicht mit sich im Reinen ist (zugegeben, ist sicherlich auch keine leichte Sache und sie ist jetzt auch nicht gerade ein Engel). Lorelei will ihr helfen, aber natürlich irgendwo auf eine Art, die auch ihr hilft und die über eine Ebene funktioniert, die Mercedes eher nicht als Problem bzw. so relevant sieht. Das dann Krill kommt und ihr quasi in zwei Sätzen und einer Handvoll Wörter sowohl einen Ausweg, als auch die Wahrheit aufzeigt passt auch zu ihm. Sehr schöner Einstieg!
      Catherine schafft es echt mich bei so ziemlich jedem Auftritt (jedenfalls in letzter Zeit, anfangs war sie ja noch nur naiv) zwiegespalten zurückzulassen bzw. auch schon vorher unsicher zu machen, was ich von ihr und ihren Aktionen halten soll. Einerseits habe ich Mitleid, weil sie im Prinzip völlig außerhalb ihrer Fähigkeit in einer fürchterlichen Situation agieren muss und letztlich auch versuchen will etwas Gutes bzw. das Richtige zu machen. Andererseits ist sie immer noch recht naiv und auch nur so weise, wie man es bei den 15 Jahren und ohne Erfahrung erwarten kann. Ihre Art teilweise hilft auch nicht. Die KGJ Helden? Nun ja xD Die kriegt sie nicht und nicht nur, weil sie schon verkauft sind (ha, Preview^^). Ich finde, dass ich mit meinem außerordentlich ausgeprägtem Erfahrungsschatz von traumatisierten 15-Jährigen sagen kann, dass es recht überzeugend wirkt. Ich muss aber auch zugeben (trotz kommender Ereignisse), dass ich ihr letztlich doch eher weniger hinterher trauern werde. Hast deinen Job zu gut gemacht^^

      Dann haben wir zum Abschluss natürlich noch den großen Reveal bzw. den echt hilfreichen Infodump (obwohl der natürlich wie erwartet besser verpackt ist und nicht spezifisch nur für den Leser passiert). Die Kopfgeldjäger sind unfreiwilliger Teil einer geheimen Operation der Cipherpol, die - roll credits - "Menschenjagd" heißt. Da habe ich nicht mit gerechnet: der Titel der Geschichte hat noch mehr Relevanz, als einfach nur Bezug zu nehmen auf die Profession der Kopfgeldjäger, die recht relevant sind. Aber das ist echt cool und genauso wie Typhon etwas, was viel Sinn ergibt und in der One Piece Welt existieren müsste. Speziell für solche Admiralrekrutierungsaktionen nützlich, aber vor allem auch erwartbar, wenn Regierung und Marine zumindest eine gewisse Kompetenz aufweisen würden (und selbst wenn Oda das irgendwie immer untergraben will, vermag ich mir das eigentlich nicht vorstellen nach 800 Jahren recht erfolgreicher Unterdrückung - immerhin ist das doch der Grundstein, mit dem man dafür sorgt, dass man auch an der Macht bleibt: Informationen und die Leute kennen, die gefährlich werden können). Super coole Sache! Und es gab den Witz über Akainu, der war gut xD
      Das wirft jetzt irgendwo auch Fragen auf, insbesondere: was bedeutet das für die Zukunft? Wie ich auch später bei dem Blick in die Zukunft erkenne: keine Ahnung. Den Mühlen der Weltregierung entkommt man nicht so leicht, aber bei dir muss es ja nicht unbedingt ein Happy End geben, ganz unabhängig von der Frage, ob ein solches verdient wäre (wobei das jetzt wieder eine ganz andere Diskussion nach sich ziehen könnte). Außerdem lustig, wie Luca einfach immer ein Schritt hinterher ist xD Zugegeben, wenn man mal über ihre SItuation nachdenkt war das ziemlich gruselig, denn wenn die KGJ schlecht auf dich zu sprechen sind, dann ist das ein ziemlich großes Problem.

      Catherine und Ulysses und Co.:
      Das war doch alles anders, als man es sich vorstellen konnte. Ich meine die Logik ergibt Sinn, aber Ulysses ist halt auch echt so ein Spezimen... Schön natürlich, dass sich Moira direkt gut platziert hat (wenngleich man schon festhalten muss, dass sie vielleicht doch nicht so viel Einfluss hat, wie man anfänglich denken könnte).
      Dann die Ansprache von Catherine: ah ja, geht doch nichts darüber sich direkt unbeliebt zu machen in der Welt^^ Muss man auch erstmal so machen. Die Spuren an ihr sind vielleicht sogar gar nicht übel, aber eventuell wäre es ja sinnvoll sich vor einer Rede erstmal zu überlegen und zu überprüfen, was man von sich gibt. Aber was solls, so ist es wenigstens ehrlich und von Herzen kommend: genau das, was man so braucht und was funktioniert...

      Ah ja, dann wieder so ein WTF-Traum. Wie kommt man auf sowas?
      O'Mara und Ulysses werden wohl eher keine Freunde mehr, es ist noch gar nicht so leicht abzusehen, wie sie sich wenigstens einigermaßen versöhnen können. Und klar, O'Mara ist alles andere als ein Ausbund an Tugenden, doch wo er bei Ulysses Recht hat, hat er Recht: dieser ist schon echt eiskalt und macht vor wenig bis nichts halt. Das ist insofern interessant, weil er ja letztlich Catherine diverse Chancen gegeben hat, den Zeitungsjungen hat er aber einfach recht schnell umgebracht. Irgendwo wird da doch mit zweierlei Maß gemessen, je nach Situation und Folgen. Was ich mich gerade ernsthaft frage: wissen wir inzwischen eigentlich, wieso Ulysses O'Maras Gedächtnis ausradiert hat? Eigentlich wäre es naheliegend, aber ich habe gerade selbst entsprechende Gedächtnislücken und kann es einfach nicht mehr sagen (peinlich, peinlich bei einer solch wichtigen Sache bei einem Protagonisten...), ob da in den Flashbacks die Antwort dabei war.
      Ulysses, der Diplomat xD Also ehrlich, Ulysses ist so maximal fehl am Platz, wenn gefühlt schon eine weitere Person neben ihm existiert und für so eine herrschende/öffentliche Rolle ist er irgendwie ziemlich ungeeignet. Man kann ja sagen, dass diejenigen, die die Macht nicht wollen, sie am Besten kriegen sollten. Bei Ulysses bin ich mir da nicht so sicher^^ Aber immerhin hat er es irgendwie geschafft (da haben wir leider ein bisschen offscreen das Ende vom Thronraumkampf gehabt, welches nichts klargestellt hat...) Beatrix zu erreichen, so dass diese ihren Segen zu dem Frieden gibt. Beeindruckend! Schicke Schlagzeile übrigens^^

      Am Ende beweist Catherine noch einmal gegenüber Ulysses Stärke, als sie ihn gewissermaßen für Umanaghs Aktion fertig macht. Ich bin beeindruckt, aber noch unsicher, inwiefern das alles dauerhaft funktioniert und Catherine als Person ohne wirkliche physische Macht und überschaubaren Fähigkeiten sich gegen die Lairen behaupten kann. Carla ist zweifelhaft als Verbündete und wen hat sie sonst noch? Zhang? Ein bisschen wenig, nicht wahr? Da bleiben eigentlich nur die Kopfgeldjäger, aber letztlich bezweifle ich, dass diese dort bleiben können oder es ultimativ vielleicht auch nicht einmal wollen würden. Ah ja, die Probleme, wenn zwie Parteien ungleich stark/mächtig sind... Hier noch mehr symbolisiert durch die völlig unausgeglichenen Fähigkeiten und Stärken.

      Umanagh:
      Wieso der jetzt eine eigene Überschrift bekommen hat weiß ich gar nicht so recht. Vielleicht, weil er trotz siener bereits längeren Existenz für mich weitestgehend balss geblieben ist und mehr so existiert, als das ich irgendeine Verbindung zu ihm haben würde. Vielleicht hängt auch das zum Teil mit einer gewissen Vergesslichkeit meinerseits zusammen, da ich mich an keine erhellenden Flashbacks oder sonstigen Ereignisse zu erinnern vermag.
      Wie dem auch sei, bei seinem Besuch bei Felicia Zhang macht er ja doch mal etwas unerwartetes und wie es schient auch unerwünschtes. Einfach mal direkt die neue Ordnung in Gefahr bringen durch Erpressung, Lügen und Zündeln. Hut ab!
      Spannend dürfte hierbei sicherlich das Interesse an Carla sein.

      Sonstiges:
      Carla hat hier dein Doflamingo Showcase^^ Gefangen, aber letztlich immer noch bereit zu beißen und Schaden anzurichten. Tja, irgendwo auch selbst Schuld Luca. Muss man hingehen? Und es hilft natürlich nicht, dass Luca leicht verletztlich ist, selbst wenn sie gerne versucht die Harte zu markieren. Allerdings würde ich jetzt auch ganz gerne Carla reden hören, selbst wenn ich da vielleicht nicht so extrem bin wie Luca xD

      Flint und Callghan sind auch mal ein Paar. Zufall oder Absicht, dass sie sich ausgerechnet auf Lulusia befinden? Gibt es da einen Zusammenhang zum Manga oder war das schon vorher so und du ignorierst es bzw. nutzt es womöglich für deine Zwecke? Wie auch immer, Callaghan gibt sich Mühe, nur habe ich das Gefühl, dass sowas eigentlich immer vergeblich ist. Vor allem in einer Geschichte^^ Aber vielleicht überrascht du hier ja und machst subverted expectations. Wobei ich Flint jetzt nicht einfach aufhören sehe. Andererseits wäre er nicht zwingende notwendig für den weiteren Verlauf.

      O'Mara und Luca, ah, traurig... O'Mara hat es mal wieder geschafft, alles zu ruinieren und wie! Im Suff nichts mitzubekommen ist halt auch keine Entschuldigung. Ich frage mich, ob das was bei ihm bewirkt. Luca hingegen ist nachhaltig traumatisiert, vielen Dank auch Mulligan. Das ist alles irgendwo schon ein heikles Thema, ich bin gespannt, was du daraus machen wirst.

      Krill macht wieder, was getan werden muss - fast. Ob die Tatsache, dass er nicht für O'Mara da war Folgen haben wird? Jedenfalls fällt sogar Krill unter das Klischee, nicht direkt die betroffene Person umzubringen, was er jedenfalls während des folgenden Gespräches durchaus vorhat. Will er sie noch zu den Kopfgeldjägern bringen? Ach nun^^
      Faszinierend, wie Carla immer noch nicht erledigt ist. Ich muss zugeben, ich kann die Logik bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen, die Catherine hier umtreibt (bzw. die ja wohl ursprünglich von Zhang kommen müsste?), aber am Ende kann das doch nicht dauerhaft gut gehen, gefühlt noch nicht einmal vorübergehend. Carla macht jedenfalls ihren Fähigkeiten alle Ehre (wobei sie zugegebenermaßen letztlich davon profitiert, dass sie sowieso gerettet werden sollte, jedoch dank Krills Worte wohl durchaus noch in Gefahr war). Trotz alledem gehe ich davon aus, dass Krill hier nur aus einem Grund klein beigibt: es gibt für ihn etwas, was noch wichtiger ist und dafür würde er auch Carla ziehen lassen. Ob das klappen wird? Ist das auch der Ansatz, wo Catherine erstmal bleibt? Will sie die KGJ unter ihren Schutz nehmen? Was wird jetzt aus Carla? Viele Fragen, noch keine Antworten, aber es kommt ja ein neuer Arc^^

      Gedanken zu Kommentaren:
      • Schön zu hören, was du bereits am Anfang alles im Kopf hattest! Immer sehr beeindruckend solche eine Planung so gut aufgehen zu sehen (okay, vielleicht ist das jetzt nicht zu beeindruckend, aber ich finde es trotzdem schön).
      • Mercedes ...Umbau? Ich bin gespannt!
      • Lese ich da eine weitere Präsenz von Catherine heraus?


      -Bo- schrieb:

      Danke dir. Sowas bedeutet mir viel. Ich hoffe mal, dass es den anderen Lesern (so ich noch welche hier habe) ähnlich geht. :D
      Kann ich bestätigen! Manchmal ist es etwas herausfordernder zu lesen aufgrund deiner stilistischen Vorlieben, aber ich denke ich mag mich hier gar nicht beklagen^^ Jedenfalls finde ich, dass du sehr oft einen glaubwürdigen Ton triffst und gerade Dialoge besser wirken, als ich es schon anderswo kennengelernt habe. Dazu kommen noch die Stärken bei Plot und Charakteren, sowie deine visuellen bzw. cineastischen Beschreibungen und Szenen, die echt super sind. Ich bin ja kein Literaturkritiker und letztlich schaue ich auch nicht zu genau hin, da es bei mir meist eher ums gute Feeling geht (also ob es mir gefällt, nicht ob es in der Geschichte ein gutes Feeling gibt^^), aber sehr oft tritt genau das ein, insbesondere hast du Fähigkeit immer wieder besondere Szenen oder Momente einzubauen, in einer hohen Frequenz!

      Zum Arc wollte ich an sich noch etwas schreiben, nur fürchte ich, dass meine Erinnerung an diesen nicht so gut ausfällt, wie ich das hierfür gerne haben wollen würde. Trotzdem mal so ein paar Bemerkungen, die mir vielleicht doch noch in den Sinn kommen:
      • Carla! Der Arc hat mit Carla eine beeindruckende Antagonistin gehabt, die auf andere Weise zu punkten wusste.
      • Es gab viel Payoff mit Ulysses und den Verbindungen daraus.
      • Der Konflikt mit den Lairen und Founts ist jetzt nicht unbedingt das neueste Konzept, aber war doch für einiges gut und half auch zur Aufklärung einiger Sachen mit. Zudem hast du es gut für die Charaktere genutzt und es hat nicht Überhand genommen.
      • Da ich jetzt nicht so der Iren-Fan bin oder auch von dieser Zeitepoche, in der sich die Founts befinden, kann ich davon nicht profitieren, aber du hast es jedenfalls ziemlich gut schriftlich wiedergegeben und ausgenutzt für Szenen und Beschreibungen.
      • Irgendwie habe ich trotz eineiges Aufwandes immer noch nicht so das Gefühl, als ob so richtig viel zu diesem Lairen vs Founts vorhanden war, aber das hat mich aufgrund des eigentlichen Fokus der Geschichte nicht sonderlich gestört und kann auch nur eine geschädigte Wahrnehmung gewesen sein.
      • Es war viel Spannung drin und es ließ sich nicht gut vorhersagen, was passieren würde. Das aber auf eine gute Art und am Ende hat alles Sinn ergeben.
      • Ich denke, dass so einiges dabei war, was ich jetzt schon wieder vergessen habe, weil es dann doch nicht so erinnerungswürdig für mich war.
      • Da spielt eventuell mit rein, dass der Arc doch recht ausgedehnt war und sich damit dann vielleicht auch teils aufgrund äußerer Faktoren gezogen hat (hier wäre ein Re-Read natürlich hilfreich gewesen).
      • Die Kämpfe waren fast durchgängig auf hohem Niveau (aber da hast du sowieso eigentlich immer ein gutes Händchen für und die Messlatte ziemlich hoch gelegt^^).
      • Mich hat sehr gefreut, was es hier alles für Aufklärung und Entwicklung für Charaktere, Organisationen und sonstiges gegeben hat!
      Das war es vorerst, da ich jetzt nicht so wirklich den Überblick habe und eigentlich nochmal eine Zusammenfassung bzw. die Resultate oder alle Kapitel lesen müsste. Aber immerhin, besser als nichts^^

      Alles in allem waren die letzten Kapitel, der Arcabschluss allgemein und als Gesamtwerk der fünfte Arc ziemlich stark. Ich habe leider zwischendurch ein bisschen zu oft den Anschluss verloren bzw. nicht kommentiert, aber so vom aktuellen Gefühl her finde ich, dass es sich gut aufgelöst hat und du deine Fäden passend zusammengeführt hast. Der Arc würde (auch schon aufgrund der Länge, sowie der Pausen) einen Re-Read vertragen, aber ich weiß nicht, ob der so schnell kommen wird. Sollte das Werk irgendwann mal abgeschlossen sein (worauf ich natürlich hoffe), dann gibt es nochmal einen kompletten Re-Read, wo ich gespannt bin, wie der Arc am Stück wirkt. Ich hoffe jedenfalls, dass ich für den nöchsten Arc wieder eine bessere Aktivität entwickeln werde!

      Blick in die Zukunft:
      Eine gute Frage ist: wie geht es jetzt weiter? Ein direktes Ziel ist gar nicht so unbedingt offensichtlich.
      Gut, wir haben unseren Unbekannten, der sicherlich Ziele hat und es wäre naheliegend, diesen mitsamt dem Grünene König plus Konsorten nicht direkt wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen. Wir kommen bestimmt wieder zurück zu Callaghan, die Kopfgeldjäger könnten sich wieder zusammenfinden (das wird lustig) und die Operation Menschenjagd wird vielleicht eine gewisse weitere Betrachtung bekommen. Vielleicht ja auch mehr Einblick in weitere Bereiche der CP-0? Okay, ich fange an ein Wunschkonzert zu starten^^
      Jedenfalls denke ich, dass es nicht die Insel oder das klare Ziel gibt, was definitiv aufregend ist. Vom Namen her weiß ich auch noch nicht. Heißt übersetzt "Ewiges Licht" und ist die Communio in der liturgischen Totenmesse. Nachdem ich jetzt mein Wikipedia-Wissen preisgegeben habe, kann ich gestehen, dass ich einfach keinen Plan habe. Ob du da vielleicht einen Brocken zu fallen lässt? Über den Teaser hinaus, dass es "etwas anders ablaufen [wird], als man es sich momentan vorstellt", was bei mangelnder Vorstellung nicht wirklich etwas aussagt^^

      Das war es jetzt wirklich von mir. Es ist gut, dass ich jetzt endlich richtig aufgeholt habe und ich bin echt gespannt, was die Zukunft bringen wird!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!

    • Und da sind wir wieder, herzlich willkommen im sechsten Arc von Menschenjagd -- Lux Aeterna. Die Verwirrung um den Titel ist wahrscheinlich ebenso groß wie die Verwirrung über die Marschroute des Arcs generell. Aber keine Sorge, es wird sich zu gegebener Zeit aufklären. Für den Moment aber genieße ich diesen sehr befreienden Arc-Einstieg, welchen ich direkt mit einem etwas längeren Kapitel einleiten möchte. Keine Sorge, das nächste Kapitel wird sich dann wieder bei ~4000-5000 Wörtern einpendeln. Vielleicht weniger, mal sehen. Ich hatte jedenfalls viel Spaß mit Kapitel 176 (wie man an dem Meme oben vielleicht erahnen kann xD). Es trägt den Titel "Saline" und kann an alter neuer Stelle weiter oben gelesen werden.

      Mit dem nächsten Kapitel kommt übrigens ein neuer, angepasster Charakter-Guide. Das war schon für dieses Kapitel geplant, allerdings hat es mir die Formatierung zerschossen und jetzt muss ich alles händisch neu ausrichten. Yay.

      Damit kommen wir auch schon zu den Kommentaren. Willkommen zurück auch an dich, Eldrail. Freut mich sehr. :D

      Eldrail I


      Eldrail schrieb:

      Als erstes will ich beichten, dass ich gerade keinen Plan habe, wer am Anfang von Kapitel 169 gemeint ist. Anhand der folgenden Sätze könnte es de Barra sein, aber irgendwie wüsste ich nicht, wo die Verbindung ist und wer der Mann ist. Leider hat auch ein Blick auf den anderen Kommentator und deine Antworten nicht geholfen. Guter Einstieg schwitzt
      Ich nehme gleich vorweg, dass es sich dabei um De Barra handelt. Die lahmgelegte Plantage wird schon in Kapitel...156 erwähnt, als Lorelei O'Mara einen Teil von Beatrix Typhon-Akte übergibt. Um wen es sich bei dem Mann handelt, der erwähnten verschleiterten Frau und was genau passiert ist -- sagen wir einfach, dass gehört zu dem Teil fountisch-lairischer Geschichte, auf den ich bisher noch wenig Bezug genommen habe. Kleines Foreshadowing zu deinem zweiten Kommentar.^^

      Bei Flashbacks kannst du übrigens davon ausgehen, dass die entweder mit einer vorangegangenen oder darauffolgenden Szene korrespondieren. Gibt nur wenige Beispiele in meiner Geschichte, wo diese Faustregel nicht zutrifft. Ich hoffe, das hilft. :D

      Eldrail schrieb:

      Um direkt was positives zu sagen: von der Auflösung des Kampfes war ich positiv überrascht und das war für mich gefühlt nicht selbstverständlich, da es sich gezogen hatte und mir nicht klar war, wie man das gut auflösen kann.
      Das freut mich. Ich war bei Carla auch bis zuletzt etwas nervös, wie ich ihren Niedergang darstellen will. Ich bin mehrere Varianten durchgegangen (unter anderem auch Luca vs. Carla) und bin immer wieder bei dem Ergebnis gelandet, dass O'Mara diesen Kampf bestreiten muss. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden und freue mich, dass es dir ähnlich geht. Sicherlich war nicht alles perfekt, aber das ist bei einer solchen Konstellation wohl auch schwierig.

      Eldrail schrieb:

      Damit es gleich aus dem Weg ist: das Thema mit Halbtote sterben noch dreimal hatten wir ja schon und O'Mara ist hier der geeignetste Kandidat der dennoch funktioniert. Trotzdem habe ich es nach längerer Abwesenheit und ohne den vorigen Part nochmal zu lesen wieder bemerkt xD Es tut mir leid, ich kann irgendwie nicht anders. Nicht zu falsch verstehen: ich mag Charaktere, die über ihre Grenzen gehen und unwahrscheinliche physische bzw. mentale Leistungen vollbringen. Nur habe ich teilweise das Gefühl, dass du zu früh schon zu viel bei den Charakteren angerichtet hast^^ Um hier ein direktes Gegenbeispiel zu geben finde ich die Entwicklung bei Carla ziemlich organisch und glaubwürdig: es ist nicht zu viel, wenn sie dann wirklich heftig getroffen wird, ist auch vorbei und ja, ich weiß das Carla trotz Zoan nicht so widerstandsfähig ist wie O'Mara. Aber ich halte jetzt echt die Klappe und meines Erachtens habe ich für den Rest des Kommentars überhaupt nichts mehr kritisches zu sagen.
      Also bei O'Mara muss bedacht werden, dass er im Grunde "nur" zwei große Treffer einstecken musste. Erst im Kampf gegen Ulysses, der ihm den rechten Arm brach; und später die selbstangerichtete Zerstörung seines Körper durch seine "Verwandlung", um sich aus Carlas Fängen zu befreien. So kleinere Sachen wie etwa Carlas Netze zähle ich nicht unbedingt. Die größte Verletzung hat sich O'Mara also quasi selbst zugefügt, was natürlich noch einmal eine andere Ausgangslage ist als, sagen wir, eine Wunde durch Fremdeinwirkung. Das plus die kurze Regenerationszeit in der Stadtvilla waren zumindest genug, um O'Mara den Kampf gegen Carla überleben zu lassen. Wie du selbst sagst, gewonnen hätte er nicht.

      Eldrail schrieb:

      Jedenfalls finde ich das Setting faszinierend, wie Carla die Umstände nutzt, um den eigentlichen physischen Nachteil auszugleichen (Spinnweben, das Yubitsume und die Drohung Krill umzubringen). Ebenfalls überrascht war ich davon, dass es O'Mara am Ende tatsächlich nicht aus eigener Kraft geschafft hat, sondern Krill ihm geholfen hat. Teamwork bei den Kopfgeldjägern! Zudem finde ich es sehr schön gemacht, dass O'Mara am Ende nicht durch seinen abnormalen Körper gewinnt, sondern durch seine überdurchschnittlichen geistigen Fähigkeiten. Das passt vor allem gut mit seinem ruinierten Körper zusammen, mit dem er letztlich ein bewegliches stärkeres Ziel nicht mehr bezwingen kann, aber stationäre Wände und Spinnweben eben schon. Ein Pluspunkt auch für seinen "Zurückgewinn" des Katanas, dass er für seinen Plan sehr gut gebrauchen konnte. Das ist das wahre Badass Dasein^^
      Im Grunde begann der Kampf gegen Carla (zumindest für Carla) bereits mit dem Eintreffen der Kopfgeldjäger auf FI. Sie hat, wenn auch unbewusst, das Zusammentreffen mit Ulysses orchestriert, indem sie Etain die Übrdosis spritzen ließ. Sie hat durch Lucas Entführung das Zerwürfnis unter den Kopfgeldjägern verschuldet. Sie hat den Plan im Bordell durchschaut, durch welchen O'Mara gefasst wurde und sich mit selbstzerstörerischen Mitteln befreien musste. O'Maras Verletzungen waren allesamt ihr Werk, auf die eine oder andere Weise. Insofern war diese Konfrontation im Turm eigentlich nur das Finale eines langen Konflikts, den Carla fast zu jeder Zeit kontrolliert hat. Unter diesem Gesichtspunkt wirkt O'Maras Performance beeindruckender und betrüblicher zugleich. Am Ende entpuppte er sich zwar als der intelligentere Kämpfer, aber ihm fehlte das langfristige Kalkül der Schwarzen Witwe. Deshalb wäre er am Ende gescheitert, wenn Krill nicht eingegriffen hätte.

      Eldrail schrieb:

      Die Einbindung des Flashbacks und O'Mara treffender Bemerkungen haben das Kampfende auch nochmal auf ein höheres Level gehoben. Dazu dann am Ende sogar noch die abwechselnden Parts mit dem Geschehen vom Thronraum, super! Das ist eigentlich genau das, was ich mir von One Piece erhoffen würde, aber in der Form eher selten passiert.
      Vielen Dank. Wie ich schon oft schrieb, bediene ich mich gerne solcher filmischer Stilmittel. In meinem Kopf wirkt das immer alles sehr flüssig und episch, was sich aber nicht zwangsläufig auf der Schriftebene widerspiegeln muss. Dass es in diesem Fall geklappt hat, macht mich sehr froh.^^

      Eldrail schrieb:

      Zum Abschluss erscheint es mir so, als ob Carla stirbt? Davor wollte O'Mara sie noch lebend haben. Das habe ich nicht so recht verstanden, da mit nicht einfallen will, wieso. Vielleicht fehlt mir da noch die Erinnerung an frühere Ereignisse oder es kommt noch.
      Mit dem Wissen aus dem neuen Kapitel erübrigt sich das wohl. Die Weltregierung will Carla, Ulysses will Carla, Catherine will Carla. O'Mara hat in diesem Fall von der CP0 den Auftrag erhalten, Carla lebend einzukassieren. Und Luca wollte gewiss auch noch ein letztes Wörtchen mit ihrer Entführerin reden.

      Eldrail schrieb:

      Alles in allem hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem Kampf, aber gerade der letzte Teil (was immerhin einen guten Teil von drei Kapitel einnahm) hat das hervorragend beendet und jeder weiß, wie wichtig das Ende ist.
      Das freut mich. Ich bin auch unsicher, inwiefern ein solcher Kampf jemals zu 100% perfekt sein kann. Von daher bin ich zufrieden.

      Eldrail schrieb:

      Wow! Ich habe die Tendenz bemerkt (zugegeben, das war weitestgehend schon immer so), dass ich absolute Schwierigkeiten habe vorherzusehen, was kommen wird. Hinterher ist es aber bei dir fast immer eine sinnvolle, überzeugende und sichtweisenverändernde Auflösung.
      So macht man das, Oda. So. :D

      Eldrail schrieb:

      Der Flashback hat mich echt gut erwischt. Ich meine Carla ist nun wirklich keine sonderlich liebenswerte Person geworden (bzw. war es in den bisherigen Auftritten nicht), aber ihr Werdegang hat mich echt Anteil nehmen lassen. Ich denke, dass sie natürlich auch selbst mit ihrem Wandel zu tun hat (was O'Mara ja auf unterschiedliche Art auch schon sagt), vor allem eine solche Reaktion bringt jetzt auch nicht jeder, aber man hatte so in richtiger Kürze ein komplettes Drama.
      Ja, das war auch mein Ziel. Eine Familientragödie in drei Akten, kondensiert auf wenige Flashbacks. Wir hatten die Misshandlung durch ihre Mutter, die bedingungslose Liebe zu ihrem Vater und die häusliche Gewalt/den Missbrauch unter den Eheleuten. Am Ende habe ich Carlas pseudofeministische Monologe auch auf die Spitze getrieben, um die Ironie ihres Werdegangs zu betonen. O'Maras Rede stellt dies ähnlich heraus. In dieser Geschichte kommt niemand gut weg. Weder Carla noch ihre Eltern. Sie entstammt einem zerrütteten Elternhaus voller Gewalt und Täuschung.

      Eldrail schrieb:

      Sie hat es versucht und wurde nicht gelassen. Wenn ihre Mutter und ihr Stiefvater nicht schon solche bösartigen/neidischen/lüsternen Gedanken gehabt hätten, wäre es vielleicht nie zu einer solchen Carla gekommen. Allein schon, wenn Carlas Mutter (hat diese überhaupt jemals einen Namen bekommen? Falls nicht fände ich das ziemlich cool. Falls ich es offensichtlich übersehen habe: es ist spät genug, ich verzeihe es mir^^) ihr sagt, was sie ihr schuldet (für was eigentlich - ganz genau) tut das weh.
      Auch Carla als Kind war schon etwas ...kalt (zumindest gegenüber ihrer Mutter - wobei auch das anhand meiner vagen Erinnerungen an vorherige Miniflashbacks nicht von ungefähr kommt). Aber ihr Breakdown bei der Beerdigung, hui.
      Carla war nicht kalt gegenüber ihrer Mutter, sondern verängstigt. Die Flashbacks mit den beiden skizzierten eine Missbrauchsbeziehung, in der ihre Mutter Carla für die Misshandlung ihres Vaters büßen ließ. Ihre Mutter hasste Carla, weil diese wie ihr Vater aussieht und die beiden eine derart feste Bindung besaßen. Das war die Kette der Gewalt, gewissermaßen. In Carlas traumatisierten Gedanken bestand eine unausgesprochene Abmachung zwischen Mutter und Tochter, für die Schmerzen der anderen zu sühnen. Carla akzeptierte den Tod ihres Vaters, da sie um dessen Missbrauch an ihrer Mutter wusste. Sie akzeptierte die neue Ehe ihrer Mutter usw. Aber als ihre Mutter dann Bailey verführte, brach sie diesen imaginären Vertrag -- was Carla endgültig über den Abgrund schubste. Erst ihr Vater, dann Bailey. Das war einer zu viel, quasi.

      Eldrail schrieb:

      Dann die Phase mit John Bailey, der dem Introvertierten in mir sehr sympathisch erscheint. Ich wusste, dass es kein gutes Ende nehmen wird, aber das änderte nichts daran, dass ich es nicht wollte. Klar, hier ging es offensichtlich nicht, aber wie oft hast du schon einmal etwas einfach nur schönes bzw. gut verlaufendes geschrieben? Habe Mitleid mit mir^^
      John Bailey war auch sehr sympathisch, also natürlich musste er sterben. xD

      Eldrail schrieb:

      Danach kommt die Intrige (falls man es so nennen will) und Carla wurde zu weit getrieben, bis es mit der rationalen Sichtweise nicht mehr weit her ist. Ich bin dann beeindruckt von ihrer Rache bzw. wie weit sie geht. Absichtlich (was ihren Stiefvater angeht) oder auch unabsichtlich (was ihre Halbschwester angeht). Bei dir wird da nicht zurückgehalten xD Bei Bailey ist es dieser Kontrast zu dem bisherigen Auftritt, wo man denkt: der ist einfach zu gut. Ich frage mich, wie viel Chancen er gegen Carlas Mutter hatte. Gut, wenn man ins Nachdenken kommt. Natürlich kann man ihm schlecht die Schuld geben für Carlas fast schon wahnsinnigen Anfall, aber irgendwo ist er als Auslöser (jedenfalls gehe ich davon aus, dass es dieser so gesehene Verrat an ihr sein muss, der das Fass zum Überlaufen bringt) automatisch im Blickfeld und man fragt sich, was gewesen wäre, wenn er sich verweigert hätte.
      Natürlich könnte man sagen, er wäre betrunken gewesen und war insofern ein Opfer, wurde vergewaltigt. Das möchte ich auch gar nicht ausschließen. Für Carla spielt das aber keine Rolle mehr. Das Schaden ist angerichtet. Das Bild des perfekten Mannes, der sie mit derselben Zuneigung und Liebe überschüttet hat wie ihr Vater, ist zerbrochen. Ihre Mutter hat insofern erreicht, was sie wollte. Sie wollte ihrer Tochter "die Wahrheit" über Männer aufzeigen, die niemals so gut sind, wie sie vielleicht vor der Ehe noch erscheinen. In ihrer verkorksten Weltsicht wollte sie ihrer Tochter also sogar einen Gefallen tun, auch wenn da noch immer viel Hass und Groll mit hineinspielte. Es ist einfach eine sehr komplexe und gleichzeitig hässliche Sache, die Carla hier durchlebt hat.

      Eldrail schrieb:

      Darüber hinaus natürlich noch die Art und Weise, wie es eingeflochten ist und sich organisch in die aktuelle Situation einpasst. Sowohl in den Kampf, als auch in übergeordneter Weise in das Geschehen auf der Insel (im spezifischen natürlich auch durch den parallel ablaufenden Kampf im Thronraum).
      Hier habe ich das Gefühl, dass ich dem nicht so ganz gerecht geworden bin und es vielleicht auch gar nicht konnte. Gar nicht so leicht es in schriftliche Worte zu fassen, aber für mich eines der Highlights der letzten Zeit in der Geschichte. Das wäre doch auch mal etwas: eine Top X der Charaktere, Szenen usw.
      Keine Sorge, ich nehme einfach das Lob dankend an. :D

      Eldrail schrieb:

      Damn, Cassiopeia ist mächtig! Gut, es war (wie du auch schon selbst schriebst) bereits vorher abzusehen, aber sie erfüllt genau meine Vorstellung, was jemand mit ausgeprägter Beherrschung der Formel 6 und einer Logia erreichen kann. Das ist die CP-0, die One Piece verdient hätte - Leute, denen man abkauft, dass sie hier zur absoluten Elite gehören. Dazu haben wir Ulysses mit seiner Nervenfrucht (war jetzt so, oder?), der damit vermutlich recht geeignet ist, um gegen Cassiopeia zu kämpfen, da diese Fähigkeit ihre blockieren kann (so kommt es mir jedenfalls immer mal wieder vor).
      Jo, das war mein Ziel. Cassiopeia ist das mit Abstand mächtigste Mitglied der CP0-Leviathan und generell eine der beeindruckendsten Figuren meiner Story.

      Ob Ulysses ihre Kraft jetzt mit seiner TF geblockt hat oder mit diesem neuen Haki von Law, ist mir da relativ egal. Such dir etwas aus.^^

      Eldrail schrieb:

      Profitieren tut das ganze vor allem aber auch von dem darüber stehenden Konflikt um Catherine bzw. die Zukunft der Lairen und Founts. Es war eine der mehr offensichtlicheren Sachen, dass Ulysses Catherine wirklich überzeugen will, eine andere Politik zu verfolgen (sonst wäre sie auch schon längst tot, da sollte man hier keine Skrupel erwarten). Nur ist Ulysses leider ziemlich ungeeignet dafür und die Situation und Umstände sind zu verfahren, als dass es wirklich gut funktionieren könnte. Es hilft auch nicht, dass Catherine vielleicht etwas überraschend einen gewissen Mut gefunden hat und sei es auch nur für Trotz. Ich meine irgendwie überzeugt mich nicht sonderlich viel, was aus ihrem Mund kommt, aber Hut ab für die Courage zu Ulysses Nein zu sagen. Macht es natürlich auch nicht besser, denn letztlich höre ich da nur erwartbar viel Mimimi, Ahnungslosigkeit, Trotz und etwas unlogische Äußerungen. Carlas Manipulation in allen Ehren, aber das da nicht alles so gut verlaufen ist kann man auch mal anerkennen^^
      Catherine ist, machen wir uns nicht vor, in einen Kampfring weit außerhalb ihrer Gewichtsklasse geraten. Sie ist ein fünfzehnjähriges Mädchen, das bis vor wenigen Wochen noch mit einem goldenen Löffel gefüttert wurde, von dem alles Schlechte abgehalten wurde, die ihr Leben lang belogen, manipuliert, ausgebeutet und in Watte gepackt worden ist. Catherine hat hier innerhalb weniger Tagen ein ganzes Erwachsenenleben an Schmerzen, Verantwortung und Reue aufgebürdet bekommen. Sicherlich ist es schwierig, angesichts der Konsequenzen ihrer Fehler Mitleid mit ihr zu empfinden. Aber sie ist eben doch nur eine Kindkönigin, selbst mit 15 Jahren noch. Wenn du zu ihrem ersten Auftritt in Kapitel 125 zurückgehst, dann findest du eine Regentin, die den Abgeordneten etwas von nächtlichen Albträumen und ihrem Frühstück erzählt. Vergleiche das mit der Catherine, wie sie am Ende des Arcs dargestellt wird, uns sage mir: Siehst du eine positive Veränderung oder nicht?

      Eldrail schrieb:

      Jedenfalls kommt dann Beatrix de Barra, die eindeutig nicht unter den Skrupeln von Ulysses leidet und letztlich nur ihren Moment genießen will. Und ja, sie ist schon ziemlich gruselig. Bislang noch gefühlt etwas zu kurz vorgekommen und ich habe irgendwie keine rechte Verbindung zu ihr, aber für das was passiert ist es mindestens vorerst auch nicht nötig. Sie ist auch ein Symbol für das, was dieser ewige Teufelskreis aus Hass anrichtet.
      Keine Sorge, Beatrix wird für die kommende Handlung relevanter und wichtiger werden. Sie ist die Anführerin der LIA und nimmt damit gewissermaßen den Posten ein, der bisher wohl eher Ulysses zugedacht schien. Diese große ominöse Macht, die endlich aus den Schatten tritt und ihren Zug macht.

      Eldrail schrieb:

      Dafür finde ich es dann besonders poetisch und auch folgerichtig, dass es am Ende Ulysses ist, der sich hier gegen de Barra und sozusagen seine eigene Seite stellt. Dazu passend ist dann Cassiopeia, die ihm hilft, ebenfalls über diese Situation hinausgewachsen (obwohl ich mir bei ihr nicht sicher bin, wie viel das mit ihren [oder Loreleis?] Zielen und Plänen zu tun hat). Ich bin echt gespannt, was daraus wird!
      Cassiopeia ist hier beruflich gebunden. Natürlich will sie Ulysses zur Strecke bringen. Aber die Stabilität des Staatenbundes übertrumpft an dieser Stelle ihren Blutdurst. Catherines Überleben verhinderte einen Bürgerkrieg im Commonwealth und damit eine Destabilisierung der Weltregierung. Zumal ein Ulysses McKenna auf dem fountischen Thron unweigerlich mehr Macht in die Hände von Beatrix de Barra gelegt hätte -- welche, wie wir nun wissen, eine Bedrohung auf dem Level eines Kaisers ist. Du kannst dir also vorstellen, dass die Regierung eine solche Person in keinem Fall an der Spitze eines Kolonialimperiums sehen will.

      Eldrail schrieb:

      Ist schon irgendwo ein bisschen peinlich, aber es hat echt lange gedauert, bis ich mich erinnert habe, wer denn eigentlich von der CP-0 Leviathan gestorben ist. Autsch.
      Kein Ding. Der Arc war lang und die Pausen ebenso.

      Eldrail schrieb:

      Jedenfalls bin ich mir noch nicht so abschließend sicher, wie die Bilanz von Lorelei einzuschätzen ist. Unter anderem liegt es auch daran, dass der Arc noch nicht vorbei ist und die restlichen Entwicklungen vielleicht noch relevant sind, desweiteren aber auch daran, dass sie in gewisser Weise Erfolge und Misserfolg hatten.
      Dann kommt einiges, wo man mehr herauslesen könnte. Da es bestimmt an meinem Gedächtnis hapert, könnte da mehr schon bekannt sein, also vielleicht mache ich Entdeckungen, die man schon längst wusste. Sie sind gegen Beatrix de Barra (oder vielleicht auch einfach nur für die Founts zur Erhaltung des Status Quo? Dafür, dass die Leviathan Einheit vergleichsweise positiv und gut wirkt auch nicht gerade ein tolles Ziel) und verfolgen noch eine größeren Plan. Dieser ist aber noch nicht so offenbart und beinhaltet wohl durchaus Herausforderungen, die die Stärke der Behemoth Einheit (ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um darauf hizuweisen, dass ich echt gerne diese CP-0 Agenten in Aktion sehen wollen würde) nötig machen würden. Nur ist es mit Vertrauen auf seiten der Weltregierung nicht weit her (vermutlich auch nicht zu Unrecht), daher gibt es jetzt noch Plan B. Plan B klingt verdächtig nach Callaghan bzw. allgemein die Kopfgeldjäger. Nun ja, macht auch Sinn, wenn man es aus einer Storyperspektive betrachtet und innerhalbd er Welt vermutlich auch, selbst wenn uns da noch gewisse Informationen fehlen (meine ich). Jedenfalls bin ich da sehr gespannt drauf!
      Lorelei und ihre Einheit wurden als Gegenpol zu Theodore Rexroth eingebaut, der seinerseits als korrupt, opportunistisch und ehrlos charakterisiert wurde. Lorelei hat im Zuge ihrer Ermittlungen den Deal zwischen Almanag und Ulysses aufgedeckt. Almanag, ein privater Militärdienstleister, wird von der Regierung als unabhängige Armee in Kriegen eingesetzt. Ulysses beliefert die Gegenseite. Gleichzeitig pumpen beide Seiten einen Teil ihres Gewinns in die Kriege, sodass die Regierung im Grunde sowohl Almanag und Ulysses McKenna dafür bezahlt, die Welt in einem Zustand der Gewalt zu erhalten -- wovon Waffenschieber und Söldnerarmeen natürlich immer profitieren. Lorelei will diesem grausamen Spiel ein Ende setzen und sucht daher nach dem Kopf dieser Operation, hinter dem sie Rexroth vermutet.

      Die Behemoth-Einheit hingegen wird eher als Gegenspiel zu den Kopfgeldjägern aufgebaut. Cassiopeia hat es mit einer Metapher gesagt: Wenn eine Bestie außer Kontrolle gerät, dann hetzt man ihr eine andere Bestie auf den Leib. Deshalb war Godzilla Brakes im Gespräch mit Dahlia auch so fuchsig, als er glaubte, man wolle ihn durch Callaghan ersetzen. In Wahrheit wusste die Regierung nicht einmal, dass Lorelei die Kopfgeldjäger für ihre Zwecke eingespannt hat. Du siehst, viel Konfliktpotenzial. :D

      Eldrail schrieb:

      Dann haben wir den Abschnitt mit Ajas, Kako und Sol (und natürlich Garp, oh yeah). Ajas ist so ein Charakter, der mir irgendwie ein Rätsel ist. Er jagt Flint? Ich bin da echt raus. Kako scheint eine faszinierende Teufelskraft zu besitzen, die die Richtung zu den Sehnsüchten/Zielen von Menschen zeigen kann. Ansonsten ja, keine Ahnung. Sol ist ebenfalls merkwürdig, hat aber eine Verbindung zu Garp. Garp ist cool und du triffst ihn ziemlich gut glaube ich. Was genau er jetzt mit ihr zu tun hat weiß ich nicht so recht. Es wirkte nicht direkt so, als ob sie jetzt die unerwartete Verwandte ist, aber wer sonst und was hätte Sol damit sonst zu tun? Tja, alles noch mysteriös, aber so kann es mit einem gewissen Vorgeschmack auf die kommenden Ereignisse auch sein^^
      Hehe, ja. Ich will ehrlich sein. Bei Ajas wusste ich lange Zeit selbst nicht, was ich mit dem will. Der wurde damals im ersten Arc eher aus einem Laune eingeführt, sollte dann Arc-Boss in einem Zwischenziel werden, was ich dann aber gestrichen habe. Nun treibt er buchstäblich so dahin. Aber das neue Kapitel gibt vielleicht schon etwas Aufschluss, was ich mir nun für die Figur überlegt habe.

      Zu Sol kann ich nur sagen, dass ihre Rolle noch nicht vollständig ausgespielt ist. Aber Garps frage zu seinem Enkel lässt ja nicht soooo viele Schlüsse zu, oder?

      Eldrail schrieb:

      Dann gibt es zum Abschluss noch das Ende der Kopfgeldjäger von gaaanz viel früher, vom Anfang, als die Menschenjagd noch jung war. Das gönnt man echt niemandem, also Grotto und den Grünen König. Der ist wie üblich geeignet creepy, aber nicht sonderlich erfolgreich: erst bekommt er nichts aus Buffalo zu Mercedes heraus und dann hat er noch den mysteriösen Mann am Hals, der offenbar gewisse Macht über ihn hat. Ich frage mich, ob das wirklich nur auf diesen Bomben beruht, die zumindest Grotto und Precious Armonica eingesetzt wurden. Aber ich kann sagen: wie er hier den Grünen König und seinen kultischen/religiösen Fanatismus fertig macht hat schon was. Und aha! DeBráz hat auch so eine Bombe erhalten. Nun, das ist durchaus eine ganz passable Drohung^^
      DeBráz badet ihr meine feindselige Haltung zur Religion aus, ja.^^
      Viel mehr gibt es dazu im Grunde auch nicht zu sagen. Ich werde den Kult natürlich noch in all seiner Abscheulichkeit beleuchten, wie es mir mein Hang zum Exzess und meine Liebe zu Lovecraft gebietet, aber das ist eine Horrorstory für einen anderen Tag.

      Eldrail schrieb:

      Darüber hinaus gab es nicht so viel zu lernen. Ein bisschen mehr Background zu den Apokryphen des Grünen Königs, aber andererseits noch nicht genug. Er will etwas, aber was? Jedenfalls will sowohl er, als auch der geheimnisvolle Fremde Callaghan tot sehen. Jetzt wird hier DeBráz Feuer unterm Hintern gemacht und die Bühne bereitet. Falls mir noch etwas entgangen ist oder man mehr mit anfangen kann: gerne sagen^^ Zweifelsohne bin ich gespannt auf die Entwicklungen und das neue Mysterium.
      Sagen wir es so: Callaghan spielt im verdrehten Glauben des Grünen Königs eine zentrale Rolle. Genauso wie er kurzerhand Callaghans Gefährten zu den Reitern der Apokalypse auserkoren hat, zwängt er auch Callaghan in ein Kostüm seiner religiösen Manie und will nun über ihn seine kranken Visionen verwirklichen. Der mysteriöse "Prediger" macht ja keinen Hehl daraus, dass ebendieser Wahn ihn so nützlich macht.

      Eldrail schrieb:

      Gut getroffen mit dem Duell im Geiste. Ich finde zwar, dass bei einem Kampf naheliegenderweise die physische Ebene relevant ist, aber Strategie und mit überlegener Geisteskraft den Sieg zu erreichen hat auch etwas und ist gar nicht so leicht hinzubekommen. Ich denke, du schaffst das bei Carlas Kampf ziemlich gut!
      Merci.^^

      Eldrail schrieb:

      Das cineastische Feeling kommt bei dir ziemlich gut rüber!
      Yay!

      Eldrail schrieb:

      Ebenso mag ich fast immer diese verflochtenen Abschnitte, da du üblicherweise ziemlich geschickt darin bist auszuwählen, wann es Sinn ergibt bzw. die Szenen davon profitieren.
      Ich hoffe, diese in Zukunft weiterhin so rüberbringen zu können.

      Eldrail schrieb:

      Carlas Mutter ist bei mir etwas kurz weg gekommen, aber das kann ich jetzt auch nicht mehr ändern. Da hast du ja schon einiges erhellendes zu geschrieben^^
      Eigentlich nicht, mMn. Es gab mehrere Flashbacks zu Carla, zwei davon allein mit ihrer Mutter. Ich könnte die jetzt raussuchen, aber ich denke, es reicht. xD

      Eldrail schrieb:

      Ich habe das Gefühl, du hast in einer Antwort schon mehr über die Leviathan Einheit presigegeben, aber irgendwie nicht genug^^ Und sind diese nicht allgemein eher auf einem anderen Fokus als dem Kampf ausgerichtet?
      Sind sie. Cassiopeia ist die mit Abstand stärkste Agentin der Einheit. Headshot war zwar ein Soldat, aber eher im Bereich des Spurenlesens und Kundschaftens. Bentley (der ebenfalls in eier militärischen Einheit war) z.B. belächelt seine Laufbahn ja sogar. Der Graue Spion hatte keine Chance gegen Myzete, Shrimati kämpft trotz iher beeindruckenden Logia-Kräfte nicht offensiv. Und Lorelei ist zwar durchaus eine versierte Agentin, aber eben nicht auf einem Niveau mit Cassiopeia. Sie und Luca hatten ja ordentlich an Remington zu knabbern, der seinerseits ebenfalls nicht auf einem so hohen Niveau agiert und Krill nur durch seine TK besiegen konnte. Also Cassiopeia ist schon die einzige wirklcih starke Kämpferin (für die Verhältnisse der Neuen Welt). Im Gegensatz besteht die CP0-Behemoth eben ausschließlich aus Leuten wie Cassiopeia.

      Eldrail schrieb:

      Du kündigst schon an, was ich im zweiten Teil von Kapitel 172 vermisst habe, sehr schön! Wobei: wer weiß was noch in diesem Arc dazu kommt? In diesem Sinne würde sich mir nur die vielleicht etwas vermessene Frage stellen, ob es vielleicht ein Update der Charakterliste geben könnte (bzw. was da sonst noch so stand zu früheren Zeitpunkten). Immerhin ist jetzt ein Arc zu Ende, wenn nicht jetzt, wann dann?
      Bekommst du. Allerdings erst mit dem nächsten Kapitel, weil mir die Formatierung zerschossen ist und ich jetzt mühs

      Eldrail II


      Eldrail schrieb:

      Arme Mercedes... Wobei es schon interessant ist, wei Mercedes immer noch nicht mit sich im Reinen ist (zugegeben, ist sicherlich auch keine leichte Sache und sie ist jetzt auch nicht gerade ein Engel). Lorelei will ihr helfen, aber natürlich irgendwo auf eine Art, die auch ihr hilft und die über eine Ebene funktioniert, die Mercedes eher nicht als Problem bzw. so relevant sieht. Das dann Krill kommt und ihr quasi in zwei Sätzen und einer Handvoll Wörter sowohl einen Ausweg, als auch die Wahrheit aufzeigt passt auch zu ihm. Sehr schöner Einstieg!
      Die Arc-Enden sind für mich auch immer gleichbedeutend mit einer kleinen Auffrischung der interpersonellen Beziehungen, wofür sich die Genesung der Kopfgeldjäger aktuell sehr gut anbietet. Mercedes' Körper war ja schon immer stark mit ihrer Psyche verknüpft. Sie mag mit ihrem bisherigen Zustand ihren Frieden gefunden haben, aber ein weiterer Umbau bringt natürlich neue Zweifel mit sich. Schön, dass es dir gefallen hat. Meine Devise bei solchen Konflikten ist immer, dass man nicht beiden Seiten zustimmen, aber zumindest verstehen können sollte. Ich hoffe, das konnte ich hier erreichen.

      Eldrail schrieb:

      Catherine schafft es echt mich bei so ziemlich jedem Auftritt (jedenfalls in letzter Zeit, anfangs war sie ja noch nur naiv) zwiegespalten zurückzulassen bzw. auch schon vorher unsicher zu machen, was ich von ihr und ihren Aktionen halten soll. Einerseits habe ich Mitleid, weil sie im Prinzip völlig außerhalb ihrer Fähigkeit in einer fürchterlichen Situation agieren muss und letztlich auch versuchen will etwas Gutes bzw. das Richtige zu machen. Andererseits ist sie immer noch recht naiv und auch nur so weise, wie man es bei den 15 Jahren und ohne Erfahrung erwarten kann. Ihre Art teilweise hilft auch nicht. Die KGJ Helden? Nun ja xD Die kriegt sie nicht und nicht nur, weil sie schon verkauft sind (ha, Preview^^). Ich finde, dass ich mit meinem außerordentlich ausgeprägtem Erfahrungsschatz von traumatisierten 15-Jährigen sagen kann, dass es recht überzeugend wirkt. Ich muss aber auch zugeben (trotz kommender Ereignisse), dass ich ihr letztlich doch eher weniger hinterher trauern werde. Hast deinen Job zu gut gemacht^^
      Deine ambivalenten Gefühle sind ganz natürlich, denke ich. Wir haben ja im vorherigen Abschnitt über Catherine gesprochen. Im Grunde sehen wir hier eine logische (zumindest mMn logische) Fortführung ihrer Entwicklung, wo sie noch immer zu ihren kindischen Träumen neigt, ohne ihnen aber direkt zu verfallen. Sie ist realistischer und zynischer in ihrem Denken, obwohl sie sich noch immer zu Fantastereien hinreißen lässt. Es ist halt alles etwas viel für sie, was man sicherlich nachvollziehen kann.^^

      Eldrail schrieb:

      Dann haben wir zum Abschluss natürlich noch den großen Reveal bzw. den echt hilfreichen Infodump (obwohl der natürlich wie erwartet besser verpackt ist und nicht spezifisch nur für den Leser passiert). Die Kopfgeldjäger sind unfreiwilliger Teil einer geheimen Operation der Cipherpol, die - roll credits - "Menschenjagd" heißt. Da habe ich nicht mit gerechnet: der Titel der Geschichte hat noch mehr Relevanz, als einfach nur Bezug zu nehmen auf die Profession der Kopfgeldjäger, die recht relevant sind. Aber das ist echt cool und genauso wie Typhon etwas, was viel Sinn ergibt und in der One Piece Welt existieren müsste. Speziell für solche Admiralrekrutierungsaktionen nützlich, aber vor allem auch erwartbar, wenn Regierung und Marine zumindest eine gewisse Kompetenz aufweisen würden (und selbst wenn Oda das irgendwie immer untergraben will, vermag ich mir das eigentlich nicht vorstellen nach 800 Jahren recht erfolgreicher Unterdrückung - immerhin ist das doch der Grundstein, mit dem man dafür sorgt, dass man auch an der Macht bleibt: Informationen und die Leute kennen, die gefährlich werden können). Super coole Sache! Und es gab den Witz über Akainu, der war gut xD
      Ja, darauf habe ich lange hingearbeitet. Mit den CP0-Einheiten, den Andeutungen über Callaghan, die Besorgnis von Luca und so weiter. Ich wollte, dass dieser Reveal sowohl überraschend als auch folgerichtig erscheint und noch einmal den bisherigen Verlauf in Pespektive setzt. Callaghans Regeln z.B.
      Mir erschien die Idee dieser Typhon-Akten nämlich auch wahnsinnig logisch für die Welt von One Piece. Und mit jeder Stärkeskala, die Oda bei den Kaisern gesprengt hat, wurde ich in meiner Story indirekt bestätigt. Einerseits wollte ich die Regierung kompetenter erscheinen lassen, gleichzeitig aber auch das fragile System entblößen, auf dem deren Macht fußt. Alles ist ein Kartenhaus, das bei der kleinsten Erschütterung zusammenbrechen kann. Siehe die bereits erwähnte Machtübernahme von Fountleroy Island. Mit Ulysses (Beatrix) an der Spitze, hätte sich die Regierung mal eben mit einem fünften Kaiser konfrontiert gesehen -- nur eben nicht auf Seiten der Piraterie, sondern als unabhängige Kraft. So schnell kann es gehen.

      Eldrail schrieb:

      Das wirft jetzt irgendwo auch Fragen auf, insbesondere: was bedeutet das für die Zukunft? Wie ich auch später bei dem Blick in die Zukunft erkenne: keine Ahnung. Den Mühlen der Weltregierung entkommt man nicht so leicht, aber bei dir muss es ja nicht unbedingt ein Happy End geben, ganz unabhängig von der Frage, ob ein solches verdient wäre (wobei das jetzt wieder eine ganz andere Diskussion nach sich ziehen könnte). Außerdem lustig, wie Luca einfach immer ein Schritt hinterher ist xD Zugegeben, wenn man mal über ihre SItuation nachdenkt war das ziemlich gruselig, denn wenn die KGJ schlecht auf dich zu sprechen sind, dann ist das ein ziemlich großes Problem.
      Auf lange Sicht werden die Kopfgeldjäger sicherlich versuchen, sich irgendwo von diesem Handel loszulösen. Wie sie das anstellen wollen, lasse ich offen. Du sagst ja selbst, diese Erkenntnis wirft alles um. Die Freiheit der Handlung kollidiert mit der nichtvorhandenen Freiheit der Kopfgeldjäger.

      Eldrail schrieb:

      Das war doch alles anders, als man es sich vorstellen konnte. Ich meine die Logik ergibt Sinn, aber Ulysses ist halt auch echt so ein Spezimen... Schön natürlich, dass sich Moira direkt gut platziert hat (wenngleich man schon festhalten muss, dass sie vielleicht doch nicht so viel Einfluss hat, wie man anfänglich denken könnte).
      Dann die Ansprache von Catherine: ah ja, geht doch nichts darüber sich direkt unbeliebt zu machen in der Welt^^ Muss man auch erstmal so machen. Die Spuren an ihr sind vielleicht sogar gar nicht übel, aber eventuell wäre es ja sinnvoll sich vor einer Rede erstmal zu überlegen und zu überprüfen, was man von sich gibt. Aber was solls, so ist es wenigstens ehrlich und von Herzen kommend: genau das, was man so braucht und was funktioniert...
      Yes, ich wusste doch, dass ich euch mit der arrangierten Hochzeit kriegen werde. xD
      Catherines erste Ansprache auf dem Balkon des Palastes war halt improvisiert und entstand aus ihrem (verständlichen) Wunsch, die wilde Jagd schnellstmöglich zu beenden. An den Reaktionen in der Welt hat man ja bereits gesehen, was für Versprechungen sie da indirekt gemacht hat. Frieden zwischen Founts und Lairen, mehr Bürgerrechte, ein Ende des Sklavenhandels? Das sind alles gewaltige Umstürze, die der Regierung so gar nicht schmecken dürften.

      Ihre zweite Rede war von Moira vorgefasst und sollte natürlich dem Zweck dienen, dem Commonwealth Ulysses als neuen Regenten schmackhaft zu machen. Die Reaktionen waren gemischt, wie man erwarten konnte. Letztlich muss man sowohl Catherine als auch Ulysses zugutehalten, dass sie aus dem Bauch heraus sprechen, sofern man sie lässt.^^

      Eldrail schrieb:

      Ah ja, dann wieder so ein WTF-Traum. Wie kommt man auf sowas?
      Rege Fantasie und eine natürliche Angst vor dem Vorgang der Geburt.

      Eldrail schrieb:

      O'Mara und Ulysses werden wohl eher keine Freunde mehr, es ist noch gar nicht so leicht abzusehen, wie sie sich wenigstens einigermaßen versöhnen können. Und klar, O'Mara ist alles andere als ein Ausbund an Tugenden, doch wo er bei Ulysses Recht hat, hat er Recht: dieser ist schon echt eiskalt und macht vor wenig bis nichts halt. Das ist insofern interessant, weil er ja letztlich Catherine diverse Chancen gegeben hat, den Zeitungsjungen hat er aber einfach recht schnell umgebracht. Irgendwo wird da doch mit zweierlei Maß gemessen, je nach Situation und Folgen. Was ich mich gerade ernsthaft frage: wissen wir inzwischen eigentlich, wieso Ulysses O'Maras Gedächtnis ausradiert hat? Eigentlich wäre es naheliegend, aber ich habe gerade selbst entsprechende Gedächtnislücken und kann es einfach nicht mehr sagen (peinlich, peinlich bei einer solch wichtigen Sache bei einem Protagonisten...), ob da in den Flashbacks die Antwort dabei war.
      Jain. Also es ist bekannt, dass der Bruch zwischen O'Mara und der LIA durch einen Verrat provoziert wurde und ein Mädchen im Spiel war (wie könnte es auch anders sein). Dieser Verrat von O'Mara führte dann auf noch unbekannte Weise zu der Zerstörung von Killenick durch die Bombe. Was es damit aber genau auf sich hat und warum Ulysses O'Maras Erinnerungen eingepflanzt bekam, ist noch nicht enthüllt worden.

      Eldrail schrieb:

      Ulysses, der Diplomat xD Also ehrlich, Ulysses ist so maximal fehl am Platz, wenn gefühlt schon eine weitere Person neben ihm existiert und für so eine herrschende/öffentliche Rolle ist er irgendwie ziemlich ungeeignet. Man kann ja sagen, dass diejenigen, die die Macht nicht wollen, sie am Besten kriegen sollten. Bei Ulysses bin ich mir da nicht so sicher^^ Aber immerhin hat er es irgendwie geschafft (da haben wir leider ein bisschen offscreen das Ende vom Thronraumkampf gehabt, welches nichts klargestellt hat...) Beatrix zu erreichen, so dass diese ihren Segen zu dem Frieden gibt. Beeindruckend! Schicke Schlagzeile übrigens^^
      Ulysses ist vermutlich kein guter König, aber das war er nie. Er war schon immer nur eine Fassade für die LIA bzw. sein Untergrundimperium. Sein Blut macht ihn nützlich, nicht aber seine Eignung als Monarch. Im Grunde stand er ja zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite Bex mit ihren totalitären Ansichten, auf der andere Moira mit ihrer diplomatischen Friedenslösung. Ulysses hat sich hier für Moiras Weg entschieden, was auch innerhalb der LIA für Furore sorgen wird. Das Ziel lautete immer Freiheit für Saoirse Laire, aber nicht unbedingt als vereinte Front mit den Founts. Da ist das letzte Wort also noch nicht gesprochen, auch wenn Beatrix für den Moment das Knie gebeugt hat.

      Eldrail schrieb:

      Am Ende beweist Catherine noch einmal gegenüber Ulysses Stärke, als sie ihn gewissermaßen für Umanaghs Aktion fertig macht. Ich bin beeindruckt, aber noch unsicher, inwiefern das alles dauerhaft funktioniert und Catherine als Person ohne wirkliche physische Macht und überschaubaren Fähigkeiten sich gegen die Lairen behaupten kann. Carla ist zweifelhaft als Verbündete und wen hat sie sonst noch? Zhang? Ein bisschen wenig, nicht wahr? Da bleiben eigentlich nur die Kopfgeldjäger, aber letztlich bezweifle ich, dass diese dort bleiben können oder es ultimativ vielleicht auch nicht einmal wollen würden. Ah ja, die Probleme, wenn zwie Parteien ungleich stark/mächtig sind... Hier noch mehr symbolisiert durch die völlig unausgeglichenen Fähigkeiten und Stärken.
      Ich verweise da nur auf den neuen Arc. Du merkst selbst, dass diese Geschichte noch nicht vorbei ist. Da kommt noch was. Nur wie, ist die Frage.^^

      Eldrail schrieb:

      Wieso der jetzt eine eigene Überschrift bekommen hat weiß ich gar nicht so recht. Vielleicht, weil er trotz siener bereits längeren Existenz für mich weitestgehend balss geblieben ist und mehr so existiert, als das ich irgendeine Verbindung zu ihm haben würde. Vielleicht hängt auch das zum Teil mit einer gewissen Vergesslichkeit meinerseits zusammen, da ich mich an keine erhellenden Flashbacks oder sonstigen Ereignisse zu erinnern vermag.
      Wie dem auch sei, bei seinem Besuch bei Felicia Zhang macht er ja doch mal etwas unerwartetes und wie es schient auch unerwünschtes. Einfach mal direkt die neue Ordnung in Gefahr bringen durch Erpressung, Lügen und Zündeln. Hut ab!
      Verstehe ich. Aber war bisher auch noch nicht so im Fokus. Sein erster großer Auftritt hat da schon ordentlich Staub aufgewirbelt, wenngleich er sich genauso in Carlas vierdimensionalem Schachspiel wiederfand wie der Rest der Figuren. Umanagh wird dann im nächsten Arc zusammen mit dem Rest er LIA eine prägnantere Rolle einnehmen.

      Eldrail schrieb:

      Carla hat hier dein Doflamingo Showcase^^ Gefangen, aber letztlich immer noch bereit zu beißen und Schaden anzurichten. Tja, irgendwo auch selbst Schuld Luca. Muss man hingehen? Und es hilft natürlich nicht, dass Luca leicht verletztlich ist, selbst wenn sie gerne versucht die Harte zu markieren. Allerdings würde ich jetzt auch ganz gerne Carla reden hören, selbst wenn ich da vielleicht nicht so extrem bin wie Luca xD
      Carla bereitet mit ihren Worten auf jeden Fall die nächste Station auf Lucas Reise zur Selbstfindung vor. Gerade Lucas Mutter ist eh eine Wild Card und nun mischt sich auch noch die Frage nach ihrem Vater ins Blatt. Geheimnisse, Geheimnisse.

      Eldrail schrieb:

      Flint und Callghan sind auch mal ein Paar. Zufall oder Absicht, dass sie sich ausgerechnet auf Lulusia befinden? Gibt es da einen Zusammenhang zum Manga oder war das schon vorher so und du ignorierst es bzw. nutzt es womöglich für deine Zwecke? Wie auch immer, Callaghan gibt sich Mühe, nur habe ich das Gefühl, dass sowas eigentlich immer vergeblich ist. Vor allem in einer Geschichte^^ Aber vielleicht überrascht du hier ja und machst subverted expectations. Wobei ich Flint jetzt nicht einfach aufhören sehe. Andererseits wäre er nicht zwingende notwendig für den weiteren Verlauf.
      Zufall. Beziehungsweise brauchte ich irgendeine Insel und da fiel das Kapitel von One Piece gut mit zusammen. Meine Story spielt ja eh mehrere Jahre vor der aktuellen Handlung, von daher hatte die Vernichtung der Insel keine Auswirkung auf Flint und Cal.

      Das Gespräch zwischen Cal und Flint wird erwartungsgemäß wichtig werden, wenn es um Flints Werdegang im Rest der Story geht.

      Eldrail schrieb:

      O'Mara und Luca, ah, traurig... O'Mara hat es mal wieder geschafft, alles zu ruinieren und wie! Im Suff nichts mitzubekommen ist halt auch keine Entschuldigung. Ich frage mich, ob das was bei ihm bewirkt. Luca hingegen ist nachhaltig traumatisiert, vielen Dank auch Mulligan. Das ist alles irgendwo schon ein heikles Thema, ich bin gespannt, was du daraus machen wirst.
      Die Szene fand ich denkbar schwer, weil ich das Thema sexuelle Gewalt, Trauma und "Nein heißt nein" wirklich ernst nehmen und nicht übersimplifizieren will. Es ist definitiv heikel und ich will mein Bestes tun, um dem gerecht zu werden.

      Eldrail schrieb:

      Krill macht wieder, was getan werden muss - fast. Ob die Tatsache, dass er nicht für O'Mara da war Folgen haben wird? Jedenfalls fällt sogar Krill unter das Klischee, nicht direkt die betroffene Person umzubringen, was er jedenfalls während des folgenden Gespräches durchaus vorhat. Will er sie noch zu den Kopfgeldjägern bringen? Ach nun^^
      Faszinierend, wie Carla immer noch nicht erledigt ist. Ich muss zugeben, ich kann die Logik bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen, die Catherine hier umtreibt (bzw. die ja wohl ursprünglich von Zhang kommen müsste?), aber am Ende kann das doch nicht dauerhaft gut gehen, gefühlt noch nicht einmal vorübergehend. Carla macht jedenfalls ihren Fähigkeiten alle Ehre (wobei sie zugegebenermaßen letztlich davon profitiert, dass sie sowieso gerettet werden sollte, jedoch dank Krills Worte wohl durchaus noch in Gefahr war). Trotz alledem gehe ich davon aus, dass Krill hier nur aus einem Grund klein beigibt: es gibt für ihn etwas, was noch wichtiger ist und dafür würde er auch Carla ziehen lassen. Ob das klappen wird? Ist das auch der Ansatz, wo Catherine erstmal bleibt? Will sie die KGJ unter ihren Schutz nehmen? Was wird jetzt aus Carla? Viele Fragen, noch keine Antworten, aber es kommt ja ein neuer Arc^^
      Der dunkle Vertrag mit Carla ist ein Vertrag mit dem Teufel, ohne Frage. Allerdings folgt Catherine hier dem klassischen Mantra von Feinden, die man um sich scharen sollte. In lairischer Haft würde Carla eine unberechenbare Variable darstellen. Vielleicht würde Uysses sie niemals wieder Tageslicht sehen lassen, vielleicht würde er ihr perfides Gehirn für neue Intrigen anzapfen. Die Frage ist, warum Ulysses Carla unbedingt in seiner Gewalt haben wollte. Damit sie keine Geheimnisse ausplaudert? Oder aus demselben Grund wie Catherine? Du sagst es selbst, Ulysses ist kein Politiker. Kein Diplomat. Die Pläne der LIA sind nicht seine Pläne, sondern die Pläne von Leuten wie Rexroth, Moira oder Beatrix. Catherine nimmt letztlich wohl einfach an, dass sie und Ulysses in dieser Hinsicht denselben Nutzen aus Carla ziehen wollen.

      Selbiges gilt für Krill: Welchen Nutzen zieht er aus Carlas Tod und welchen Nutzen zieht er aus ihrem Überleben? Carlas Tod wäre für ihn ein moralischer Sieg, der ihn aber auf lange Sicht nicht weiterbringt. Mit Catherine, die ihm etwas schuldig ist, lässt sich schon eher etwas anfangen. Im Grunde sind er und Catherine vom selben Schlag, konfrontiert mit einer Situation, die ihnen unangenehme Entscheidungen entgegen ihres Gewissens abverlangt. Denn, das sagst du ganz richtig, Krill verfolgt hier zum ersten Mal ein bestimmtes Ziel entgegen seiner moralischen Werte. Das ist eine neue Erfahrung für ihn, eine neue Denkweise. Ein neuer Charakter-Arc, der hier eingeleitet wird.

      Eldrail schrieb:

      Schön zu hören, was du bereits am Anfang alles im Kopf hattest! Immer sehr beeindruckend solche eine Planung so gut aufgehen zu sehen (okay, vielleicht ist das jetzt nicht zu beeindruckend, aber ich finde es trotzdem schön).
      Joa, aber das gilt natürlich nicht für alles. Siehe Ajas. xD

      Eldrail schrieb:

      Mercedes ...Umbau? Ich bin gespannt!
      Die Idee ist da, ich habe nur jetzt schon Angst vor der sprachlichen Umsetzung. In meinem Kopf ist es zumindest ein Feuerwerk.

      Eldrail schrieb:

      Lese ich da eine weitere Präsenz von Catherine heraus?
      Vielleicht?

      Eldrail schrieb:

      Kann ich bestätigen! Manchmal ist es etwas herausfordernder zu lesen aufgrund deiner stilistischen Vorlieben, aber ich denke ich mag mich hier gar nicht beklagen^^ Jedenfalls finde ich, dass du sehr oft einen glaubwürdigen Ton triffst und gerade Dialoge besser wirken, als ich es schon anderswo kennengelernt habe. Dazu kommen noch die Stärken bei Plot und Charakteren, sowie deine visuellen bzw. cineastischen Beschreibungen und Szenen, die echt super sind. Ich bin ja kein Literaturkritiker und letztlich schaue ich auch nicht zu genau hin, da es bei mir meist eher ums gute Feeling geht (also ob es mir gefällt, nicht ob es in der Geschichte ein gutes Feeling gibt^^), aber sehr oft tritt genau das ein, insbesondere hast du Fähigkeit immer wieder besondere Szenen oder Momente einzubauen, in einer hohen Frequenz!
      Puh, vielen Dank. Ich habe auch immer viel Spaß an Dialogen und spreche das meiste auch vor mir her oder lese es laut vor. Besonders schwer fällt es mir eigentlich, vom komplexeren Duktus bei Charakteren wie Carla auf eine eher leichtere Sprache umzusteigen. Das ist etwas, was ich definitiv noch besser hinbekommen möchte, um Figuren rhetorisch noch individueller zu gestalten.

      Eldrail schrieb:

      Carla! Der Arc hat mit Carla eine beeindruckende Antagonistin gehabt, die auf andere Weise zu punkten wusste.
      Danke, sie ist auch definitiv mein liebster Big Bad bisher.^^

      Eldrail schrieb:

      Es gab viel Payoff mit Ulysses und den Verbindungen daraus.
      Und es ist noch nicht vorbei.

      Eldrail schrieb:

      Der Konflikt mit den Lairen und Founts ist jetzt nicht unbedingt das neueste Konzept, aber war doch für einiges gut und half auch zur Aufklärung einiger Sachen mit. Zudem hast du es gut für die Charaktere genutzt und es hat nicht Überhand genommen.
      Ich bin gespannt, was du am Ende des nächsten Arcs dann zu sagen hast.^^

      Eldrail schrieb:

      Da ich jetzt nicht so der Iren-Fan bin oder auch von dieser Zeitepoche, in der sich die Founts befinden, kann ich davon nicht profitieren, aber du hast es jedenfalls ziemlich gut schriftlich wiedergegeben und ausgenutzt für Szenen und Beschreibungen.
      Ganz ehrlich, ich bin auch kein großer Geschichtsnerd. Ich nehme in der Hinsicht nur Versatzstücke, die mir spannend erscheinen, und mache mein eigenes Ding. Siehe die Sache mit dem Lordprotektor, wo ich mir im Grunde nur den Titel und den Namen Cromwell ausgeborgt habe, aber beides etwas anders nutze.

      Eldrail schrieb:

      Irgendwie habe ich trotz eineiges Aufwandes immer noch nicht so das Gefühl, als ob so richtig viel zu diesem Lairen vs Founts vorhanden war, aber das hat mich aufgrund des eigentlichen Fokus der Geschichte nicht sonderlich gestört und kann auch nur eine geschädigte Wahrnehmung gewesen sein.
      Das ist verständlich. Die bisherigen Einblicke behandelten nur grobe Züge des Konflikts. Ulysses' Seite etwa wurde bisher ja noch gar nicht angesprochen. Sprich seine lairische Mutter oder Corvus Cromwell. Dieser ganze Abschnitt fehlt euch noch und wird dann auch ein klareres Licht auf die LIA werfen, die vielerwähnte Schlacht von Og MacLarr usw.

      Eldrail schrieb:

      Es war viel Spannung drin und es ließ sich nicht gut vorhersagen, was passieren würde. Das aber auf eine gute Art und am Ende hat alles Sinn ergeben.
      Das freut mich. War definitiv der komplexeste Arc bisher und nicht immer ganz so leicht zu durchdringen, gerade durch die Pausen.

      Eldrail schrieb:

      Ich denke, dass so einiges dabei war, was ich jetzt schon wieder vergessen habe, weil es dann doch nicht so erinnerungswürdig für mich war.
      Joa, kommt vor.^^

      Eldrail schrieb:

      Da spielt eventuell mit rein, dass der Arc doch recht ausgedehnt war und sich damit dann vielleicht auch teils aufgrund äußerer Faktoren gezogen hat (hier wäre ein Re-Read natürlich hilfreich gewesen).
      Eben.

      Eldrail schrieb:

      Die Kämpfe waren fast durchgängig auf hohem Niveau (aber da hast du sowieso eigentlich immer ein gutes Händchen für und die Messlatte ziemlich hoch gelegt^^).
      Und dennoch fühle ich mich bei Kämpfen selten richtig wohl. Vielleicht ist das der Trick. Mein Stress überträgt sich auf die Figuren und die Leser. xD

      Eldrail schrieb:

      Mich hat sehr gefreut, was es hier alles für Aufklärung und Entwicklung für Charaktere, Organisationen und sonstiges gegeben hat!
      Ich habe es schließlich versprochen. Dafür mussten zwar andere geplante Aspekte des Arcs weichen, aber die fügen sich jetzt auch wunderbar in den neuen Arc ein.

      Eldrail schrieb:

      Gut, wir haben unseren Unbekannten, der sicherlich Ziele hat und es wäre naheliegend, diesen mitsamt dem Grünene König plus Konsorten nicht direkt wieder in der Versenkung verschwinden zu lassen. Wir kommen bestimmt wieder zurück zu Callaghan, die Kopfgeldjäger könnten sich wieder zusammenfinden (das wird lustig) und die Operation Menschenjagd wird vielleicht eine gewisse weitere Betrachtung bekommen. Vielleicht ja auch mehr Einblick in weitere Bereiche der CP-0? Okay, ich fange an ein Wunschkonzert zu starten^^
      Ich möchte jetzt nicht einfach mit Ja oder Nein antworten, weshalb ich nur soviel vorausschicke: Der kommende Arc wird sich thematisch und geografisch in zwei größere Hälften teilen, wobei das allerdings nicht wie damals im vierten Arc geregelt sein wird (also zwei parallele Handlungsstränge), sondern wie im zweiten Arc. Mache mit dieser Info, was du willst. :D

      Eldrail schrieb:

      Jedenfalls denke ich, dass es nicht die Insel oder das klare Ziel gibt, was definitiv aufregend ist. Vom Namen her weiß ich auch noch nicht. Heißt übersetzt "Ewiges Licht" und ist die Communio in der liturgischen Totenmesse. Nachdem ich jetzt mein Wikipedia-Wissen preisgegeben habe, kann ich gestehen, dass ich einfach keinen Plan habe. Ob du da vielleicht einen Brocken zu fallen lässt? Über den Teaser hinaus, dass es "etwas anders ablaufen [wird], als man es sich momentan vorstellt", was bei mangelnder Vorstellung nicht wirklich etwas aussagt^^
      Also der Titel ist natürlich sehr allegorisch, aber wird gleichzeitig auch eine feste Größe bzw. ein zentrales Konzept im kommenden Arc benennen. Ob das neue Kapitel dir einen Hinweis auf die Richtung des Arcs gibt, wage ich zwar zu bezweifeln, aber wer weiß. Ich genieße die Ungewissheit gerade zumindest sehr.^^


    • Da hat mich das Kapitel aber sprachlos gemacht ;)
      Jedenfalls war das Kapitel definitiv überraschend und unerwartet, aber okay, bei einem neuen Arc wäre es schon überraschender, wenn es nicht unerwartet wäre. Spaß gemacht hat es auch und das Meme hat mich zum Lachen gebracht. Die Länge kann ich verkraften, obwohl es einem zumindest zuerst doch recht erschlagend vorkommen kann^^

      Ich habe meine 3 Zeilen Vorgeplänkel, dann ran an den Inhalt:

      Beatrix de Barra in Totland
      Nette Beschreibungen :-D Jedenfalls hast du es damit geschafft, Beatrix nicht nur als Powerhouse zu beschreiben (auch wenn du schon ein bisschen demonstriert hattest), sondern auch so wirklich eindrücklich ein Beispiel für ihre Macht zu liefern. Zudem hast du Smoothie mal ein bisschen das Spotlight gegeben, selbst wenn sie aufgrund der bedauerlichen Umstände am Ende auch nur versagt hat (was gegen Beatrix andererseits wohl nicht überraschend kommt). Der Clash am Ende, uiuiui. Wie sich das wohl auflöst?
      Der Speer klingt für mich so, als müsste er einer der 12 Königsschwerter sein (auch wenn es kein Schwert ist). Wieso genau de Barra sich jetzt meint mit Big Mom anlegen zu müssen (nur für den Speer?) weiß ich nicht. Ich denke, dass es in der Gegenwart spielt, wobei ich mich dann wundere, wieso eigentlich zu diesem Zeitpunkt? Was ist das Ziel davon? Nun ja, ich lasse mich einfach überraschen...
      Ein interessanter Punkt, der mir hier etwas mehr bewusst wird: die Chance, dass es deutlich mehr Menschen (oder was halt so als Mensch gilt xD) gibt, die auf dem absoluten Topniveau sind, geht einher damit, dass die Kaiser eigentlich am Ende ziemlich an Relevanz verlieren. Ich meine am Ende sind sie auch nicht viel mehr als einer der zig Powerhouses, die halt noch dank der Gefolgschaft mehr Gebiete eingenommen haben. Nur: am Ende ist das auch alles nur Fodder^^
      Aber okay, da jetzt noch über die "Dreimacht" zu philosophieren ist auch nicht sinnvoll und da hast du eben mit Odas Vorarbeit zu kämpfen. Wie ich auch schon sagte: mir gefällt es und erscheint es durchaus sinnvoll.

      Garp, Flint und Bloom

      Schöne Einführung von Saline mit dem Salzwal!
      Flint der kleine Charmeur^^ Bei Garp und Konsorten kann er damit natürlich keinen Staat machen, genauso wenig wie bei Bloom. Findig, wie Flint trotz unaufholbarer Unterlegenheit es schafft wenigstens vorübergehend seine Niederlage aufzuschieben. Am Ende heißt es aber irgendwo auch vom Regen in die Traufe, da die Marine ihm jetzt auch nicht so freundlich gesonnen ist. Ich könnte mir das schön als so humorvollen Slapstick vorstellen, nur wird das wohl leider nie irgendeine Adaption bekommen :(
      Du hast dir da einen schönen Dreikampf organisiert, der mit guten Wendungen aufwartet! Außerdem hast du Cotillion erwähnt und Cotillion ist Liebe (Malazan-Referenz, hätte nie gedacht, dass ich das mal so direkt hier reinschreiben kann^^). Kleiner Garp, autsch <X
      Und was am Ende Flints Entkommen bedeutet, finde ich auch super: sinnvolle Nutzung von Big Moms unzähligen belebten Dingen. RIP Lori, du hast gut gekämpft (und geflucht).
      Ich finde es interessant, dass sich ausgerechnet Minze die vielleicht relevanteste Frage stellt, wo sie doch die karrieresüchtige Offizierin ist und letztlich kein Bedarf daran hat, sich Konflikte einzuhandeln (außer sie erhofft sich hier einen Fall von Ajas aufgrund ihres Handelns und damit verbunden einen Aufstieg).
      Und dann haust du nochmal eine Überraschung raus: Flint betrügt hier den Betrüger und schafft es den Flottillenadmiral zu verbrennen. Sansibar hatte eine echt coole Fähigkeit...
      Das Garp hier am Ende sowohl seine Stärke beweisen kann, als auch als Folge seiner guten Seite gewissermaßen verliert ist auch gut gelöst. Ich meine nichts gegen Bloom, aber irgendwo hätte ich bei einem Kampf gegen Garp, den dieser durchaus ernst zu nehmen schien (was war da mit Blooms Festung und Marineverlusten?), nicht die Vorstellungskraft, dass er nicht gewinnt.
      Wo das jetzt alles hinführt? Keine Ahnung. Aber das habe ich allgemein nch nicht so wirklich, also was solls.

      Ajas und Kako
      An sich der kürzeste Abschintt, aber lustigerweise doch irgendwo derjenige, der am ehesten einen klaren Schritt für die Zukunft anzeigt. Warum auch immer, aber Ajas Ziel ist Callaghan und dank Kako ist er jetzt bei ihm angekommen. Der befindet sich gerade nicht in bester Verfassung (wobei ich hier gerade irgendwie den Überblick verloren habe, wo das herkommt). Spannend dürfte hier sein:
      a) Wieso will Ajas ihn finden?
      b) Wieso hat er Kontakt mir Jurgen und was bedeutet das für die nahe Zukunft? Also außer, dass die CP-0 Behemoth offensichtlich nach Callaghan sucht (zumindest kommt mir Jurgen bislang mit mienem vagen Gedächtnis nicht so vor wie der Einzelgänger, aber was weiß ich schon) und jetzt eventuell bald aufkreuzt.
      c) Was genau sind Kakos Ziele?

      Kommentare zu den Kommentaren
      • Danke für die Aufklärung des Flashbacks und den Hinweisen dazu. Das sollte es einfacher machen^^
      • Die Ausführungen zu Carla lassen mich wieder einmal erkennen, wie viel mehr man bemerken kann, wenn man den Überblick hat (oder vielleicht auch alles am Stück liest und aufpasst). Ich finde es immer wieder gut, wenn du dem etwas planlosen Leser eine klarer Erklärung gibst (obwohl ich denke, dass es schon gut ist, dass du das außerhalb der eigentlichen Geschichte tust).
      • Was meinst du? Wirst du jemals mal ein Happy End für einen guten Charakter haben? Oder jemanden, dem nichts übles widerfährt?
      • Das ist zwar lächerlich, aber mich würde irgendwann mal eine Einordnung aller Stärkeverhältnisse interessieren (ich steh halt drauf^^)
      • Und ja, ich sehe durchaus eine Entwicklung bei Catherine. Ich weißß, dass ich ihr da Unrecht tue und schon ganz besonders, weil sie als Charakter in einem literarischen Werk nochmal auf andere Weise beurteilt werden sollte. Das erinnert mich auch an eine Figur bei Malazan, die ebenfalls bei vielen verhasst ist (ich sehe mich da auch schuldig, jedenfalls anfänglich, bevor ich eben diesen anderen Blick und mehr Verständnis erübrigt habe), da sie letztlich nur ein Kind in einer viel zu schlimmen Lage ist und ihr Bestes versucht bzw. aufgrund der Folgen nicht immer gut herüberkommt.
      • Ich habe das Gefühl, wenn ich die Kommentare vorher nochmal gelesen hätte (oder mich besser daran erinnert hätte), dann wären manche Dinge oben vielleicht klarer oder anders kommentiert worden, aber ich lasse es jetzt trotzdem so stehen.
      • Bei Sol stehe ich immer noch auf dem Schlauch, weil selbst wenn bei Enkel nur Ruffy übrig bleibt, macht es noch nicht mehr Klick..



      Alles in allem ein einschlagender Beginn in den Arc. Letztlich ist das alles noch keineswegs aufklärend genug, aber gerade mit dem Ende gibt es etwas mehr Indikation und man kann ja auch mal Geduld haben und einfach die Kapitel genießen. Und die Tatsache, dass ich diesmal rechtzeitig genug nur ein sehr langes Kapitel kommentiere, was zeitlich nicht so extrem eskaliert^^
      Ich freue mich auch weiterhin und bin gespannt, wo die Reise hinführt!
      "Well, let's begin"
      Meine FF: Erlebnisse eines Meisterdiebes (abgeschlossen)
      Langeweile? Lust auf etwas Neues? Komm nach Düsterwald in unsere Gemeinschaft! Wir freuen uns immer über neue Mitspieler!
    • So da ich endlich mal zeit hatte die kapitel zu lesen bzw erst mal nu kapitel 175 beide teile , werde ich mal mein senf dazu geben ^^.
      Da nimmt man sich vor immer aktuell zu bleiben aber diesmal musste auch ich mich geschlagen geben , da nie genug zeit war es zu lesen und zu kommentieren .

      Aber lange rede kurzer sinn in diesem sinne ^^

      Kapitel 175
      ich werde das doppelkapitel in diesem post schreiben und mein fazit des arcs .

      So der start ins kapitel war sehr solide von dir gehalten , luca wollte hier endlich ihrem moment haben den sie solange ersehnt hat aber wie man das kennt , man stellt sich was vor und wenn es dann soweit ist bekommt man nicht die befriedigung die es haben sollte. Hier hast du das sehr gut zur schau gestellt , das ist auch echt gut geschrieben von dir gewesen und kann man auch im echten leben übertragen .

      Dann kommen wir zu den agenten , da hat unserer toter agent wohl noch ein hinweis hinterlassen . Respekt auch im tod ist er nützlich gewesen , der mvp der namenlosen in diesem arc würde ich mal sagen ^^.
      Puh und dann kam das auf was ich schon ewig gewartet habe , du hast ein bisschen licht ins dunkel gebracht . Fand ich sehr gut , auch wie du alles beschrieben hast und wie du versucht hast die atmospähre anzupassen , hat mir sehr gefallen muss ich sagen .

      Das dann die kopfgeldjäger natürlich geschockt sind war klar und find sie haben es recht gut verarbeitet in meinen augen , klar versteht man da callagahn ganz gut aber ja vertrauen sollte er freunden schon auch wenn es vllt. nicht einfach ist mit der wahrheit . Ich denke das wird bestimmt nochmal thema sein bei den kopfgeldjägern .


      Ich bin sehr gespannt wo der weg da noch hinführen wird .

      Der kurze part mit flint und callaghan war auch sehr gut beschrieben , auch schön endlich mal wieder von den beiden was zu hören .
      hier hast du nochmal das dilemma von Flint erfasst , wenn er harley aus rache tötet wird ihn das nix bringen außer der selbstzerstörung seiner selbst .


      Ab gehts zum zweiten part .

      Ich find du hast einen guten einstieg geschafft und auch vom Stil war das sehr gut geschrieben .
      Das carla nochmal zum zug kommt hätte ich nicht gedacht . Aber hast du gut gelöst und uylsses war echt am arsch gewesen ^^
      Fand ich mega gut , mal sehen wie sich das noch entwickeln wird .


      kommen wir zum part mit o´mara und luca
      Ich fand du hast hier echt gute arbeit geleistet , du hast gezeigt was sie für einander empfinden und das lust über jede verletztung geht oder etwa doch nicht ?. Die wunde die mulligen der kleinen luca angetan hat war wohl doch noch zu groß und das wird o´mara lernen müssen .


      Was ich sehr intressant fand war aber die aktion mit krill und dem transport von carla .
      Wie du die szene aufgebaut hast und wie du die dialoge geschrieben hast war wirklich goldwert , der teil hat mir besonders gut gefallen .
      Ich find hier kannst du dir ruhig mal auf die schulter klopfen ^^


      Auch zeigst du beim abschluss wieso es eine 4.macht gibt , das was ich aktuell bei one piece angesprochen hab , hast du sozusagen umgesetzt .
      Viele fragen sich wie das Antike Königreich verlieren konnte , tja deine geschichte gibt da genug hinweise wie sowas passieren kann ^^.



      Fazit des Arcs



      Ich hatte ja das glück das ich recht viel hintereinander lesen konnte , daher war der einstieg in den Arc sehr gut gewesen .
      Man lernte einiges kennen muss ich sagen , was immer mit am schönsten ist wenn man erst mal alles neu sieht bzw liest .
      Die richtung war klar es ging darum carla zu besiegen , der aufbau war sehr gut gewesen von dir .
      Viele storystrange wurden aufgemacht und später zu einen großen ganzen geschlossen , offne fragen wurde beantwortet und neue auf gemacht .
      Das Finale war dann einfach grandios , wenn mich einer fragen würde das mir in diesem arc am besten gefallen hat würde ich sagen waren es die dialoge .
      Die kämpfen waren echt gut gemacht , aber gegen deine dialoge kam nix ran die hast du abgeliefert als gäbe es kein morgen , Ob es die CP0 war oder unsere kopfgeldjäger es war egal , Vorallem die dialoge mit carla waren Bock stark . Du hast dafür sehr viel Talent und das find ich mega . ^^


      Ich freue mich auf den neuen Arc ^^



      rest wird heute abend editiert.^^

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Monkey D. David ()

    • Ich mach mal für den neuen arc beginn einen neuen Post das liest sich besser find ich . ^^


      Kapitel 176

      Neuer arc , neue geschichten wie es so schön heißt ^^

      Und du hast da ein ordentliches brett abgeliefert muss ich sagen .
      Der start war echt der hammer gewesen , ich hab kurz überlegt wann das spielt aber ich muss sagen mir fällt garnicht mehr ein wann das jetzt sein soll bzw wo ruffy sich gerade befindet in der zwischen zeit .

      Aber egal das kannst du ja mal beantworten hehe , die schlacht war aufjedenfall sehr schön beschrieben bzw der Kampf smoothie gegen deBarra .
      Wenigstens hier das sie mal was zeigen wenn Oda sie schon vernachlässigt .

      Schön das Beatrix sie ehrt , sowas find ich immer gut wenn der gegner respekt zeigt obwohl er keine chance hatte .
      Nun war big mom da und sie war halt so wie sie immer ist ^^
      Hätte nur gefehlt das sie meckert das der angriff während na teeparty gewesen ist ^^.

      Ich fand es sehr intressant wie du hier die waffe von Beatrix in szene gesetzt hast .


      Dann in einer anderen ecke von Totland
      sehen wir die marine mit garp und co.
      wenn die wieder mehr in mittelpunkt kommen freue ich mich jetzt schon drauf ^^

      Weiter ging es mit flint und sein talent ärger anzuziehen , tja erst die bloom und dann die marine , er hat es auch nicht leicht muss ich sagen .
      Und am ende hat er noch pech das seine vorräte weg sind und er einen marine offizier auf den gewissen hat , bei oda würde ich sagen er hat eh überlebt bei dir sieht das eher anders aus , denke der ist tot.


      Aufjedenfall hat mir der einstieg sehr gefallen und freue mich drauf wenn es weiter geht .

      denke mal mit glück sehen wir dieses jahr noch ein kapitel ^^
    • Heyho, ich mal wieder. Mit einer Woche Verspätung zwar, aber immerhin. Das Kapitel hat wegen einer ungeplanten, aber doch recht notwendigen Szene noch etwas auf sich warten und ist nun bereit zum Lesen. Es trägt den Titel "Der Dingo" und kann an alter Stelle gelesen werden. Außerdem werde ich unter diesem Beitrag auch im Laufe des Abends den angekündigten angepassten Charakter-Guide posten. Ich hoffe, ihr seht mir die neue Formatierung nach. Jede andere Version wurde mir permanent beim Übertragen ins PB zerschossen und irgendwann habe ich dann einfach kapituliert. Sollte ich einen Charakter vergessen haben, dann meldet euch einfach. Es war eine echte Herkulesaufgabe, die alten Charaktere anzupassen und die neuen einzubauen.^^

      Zum Fahrplan: Ich will dieses Jahr noch ein Kapitel veröffentlichen. Ob es mir neben meiner Masterarbeit und dem Festtagsstress gelingt, bleibt abzuwarten. Aber ich visiere mal die Tage zwischen den Festen an. Da ich kein Silvester feiere, erwartet euch vielleicht auch ein Kapitel zum neuen Jahr. Wir werden sehen. :D

      Aber damit genug der Vorreden. Widmen wir uns lieber den Kommentaren, für die ich wieder sehr dankbar bin. :)

      Eldrail

      Eldrail schrieb:

      Nette Beschreibungen Jedenfalls hast du es damit geschafft, Beatrix nicht nur als Powerhouse zu beschreiben (auch wenn du schon ein bisschen demonstriert hattest), sondern auch so wirklich eindrücklich ein Beispiel für ihre Macht zu liefern. Zudem hast du Smoothie mal ein bisschen das Spotlight gegeben, selbst wenn sie aufgrund der bedauerlichen Umstände am Ende auch nur versagt hat (was gegen Beatrix andererseits wohl nicht überraschend kommt). Der Clash am Ende, uiuiui. Wie sich das wohl auflöst?
      Genau das war auch mein Ziel. Ich habe schon im letzten Arc irgendeine Machtdemonstration von Beatrix einbauen wollen und am Ende keine Möglichkeit mehr gesehen. Sie durfte ihre Überlegenheit gegen Mercedes zwar andeuten, aber eine echte Zurschaustellung ihrer wahren Kräfte war das freilich nicht. Insofern blieb mir im Grunde nur der Verweis auf den Manga. Big Mom bot sich insofern an, dass ich Smoothie schon seit ihrem unrühmlichen Auftritt auf Wano ein bisschen Liebe spendieren wollte und Totland mir insgesamt als sehr reizvoller Schauplatz für meine FF erschien. Außerdem fand ich die Motivation, Beatrix für ihren Speer und ihre Pilz-Frucht umzubringen, sehr passend für die Kaiserin und deren Essensmotiv. Da musste ich keinen großen Konflikt mehr konstruieren, weil BM solche Früchte ja scheinbar für ihre Kinder sammelt.

      Eldrail schrieb:

      Der Speer klingt für mich so, als müsste er einer der 12 Königsschwerter sein (auch wenn es kein Schwert ist). Wieso genau de Barra sich jetzt meint mit Big Mom anlegen zu müssen (nur für den Speer?) weiß ich nicht. Ich denke, dass es in der Gegenwart spielt, wobei ich mich dann wundere, wieso eigentlich zu diesem Zeitpunkt? Was ist das Ziel davon? Nun ja, ich lasse mich einfach überraschen...
      Also der Speer gehört keiner offiziellen Klassifikation an, spielt aber in derselben Liga. Big Mom selbst wollte ihn ja am liebsten für sich selbst haben, was auf eine gewisse Bekanntheit schließen lässt.

      Und ja, es spielt in der Gegenwart. Und was das Ziel ist? Ihren Speer zurückzuholen. Wie er bei BM gelandet ist und welche Bedeutung der Speer hat, werde ich zu gegebener Zeit genauer ausführen. Aber im Moment wollte Beatrix wirklich nur ihren Speer zurückholen, wofür sie aber (offensichtlich) notwendige Maßnahmen getroffen hat. Das sagt vermutlich auch genug über Beatrix aus, wenn sie für ihre Waffe eine Kaiserin derart zu verärgern bereit ist.

      Eldrail schrieb:

      Ein interessanter Punkt, der mir hier etwas mehr bewusst wird: die Chance, dass es deutlich mehr Menschen (oder was halt so als Mensch gilt xD) gibt, die auf dem absoluten Topniveau sind, geht einher damit, dass die Kaiser eigentlich am Ende ziemlich an Relevanz verlieren. Ich meine am Ende sind sie auch nicht viel mehr als einer der zig Powerhouses, die halt noch dank der Gefolgschaft mehr Gebiete eingenommen haben. Nur: am Ende ist das auch alles nur Fodder^^
      Ja, das denke ich auch. Es passt eben auch zum Twist meiner Geschichte um die Typhon-Akten, dass die Dreimacht eine Farce ist, die Regierung es weiß und entsprechend die "Störfaktoren" katalogisiert und überwacht. Man sieht ja, was eine einzige unkontrollierte Macht wie Beatrix innerhalb kürzester Zeit für Schaden anrichten kann. Allein, wohlgemerkt. Hinter hier stehen dann noch Leute wie Ulysses, Bloom, Cathal...
      Man kann dahingehend wohl auch verstehen, warum die Weltregierung unbedingt Callaghan kontrollieren will. Er selbst ist schon gefährlich genug (wie ich auch noch zeigen werde), aber in Kombination mit seinen drei langjährigen Gefährten ist er quasi ein potenzieller Kaiser. Man sieht ja, was ein Kaido damals mit nur drei Kommandanten auf Wano anrichten und aufbauen konnte. Cal und seine Kopfgeldjäger sowie Beatrix mit ihrer LIA fallen in dieselbe Schiene.

      Eldrail schrieb:

      Aber okay, da jetzt noch über die "Dreimacht" zu philosophieren ist auch nicht sinnvoll und da hast du eben mit Odas Vorarbeit zu kämpfen. Wie ich auch schon sagte: mir gefällt es und erscheint es durchaus sinnvoll.
      Du hast ja keine Ahnung. Als ich meine FF begann, war der Manga auf Dress Rosa oder so und das krasseste, was wir bis dahin gesehen hatten, war Whitebeard. Deshalb hatte ich damals Machiavelli auch mit seiner Strudel-Frucht als Macht eingeführt, die sich in Sachen Zerstörungskraft nur vor Whitebeards Beben-Frucht verstecken muss. Ich dachte, Whitebeard wäre das Ende der Fahnenstange. Deshalb ließ ich Callaghan damals knapp gegen Machiavelli verlieren, damit er mit seinem "Upgrade" (Bestie) dann auf Kaiser-Niveau kommt. Aber dann kam Oda mit seinen ganzen Superlativen und ich musste entsprechend auch die Kopfgeldjäger immer weiter noch oben hin anpassen. Insofern entschuldigt, sollten die Stärkeverhältnisse gerade zu Beginn etwas unausgegoren wirken. Ich musste mich halt ständig an Oda anpassen, damit mein Plot um Typhon und die Menschenjagd-Operation Sinn ergibt. :D

      Eldrail schrieb:

      Schöne Einführung von Saline mit dem Salzwal!
      Danke dir! Ich wollte schon die ganze Zeit eines von Odas coolen Naturphänomenen einführen (damals, als noch nicht alles auf absurden Teufelskräften beruhte) und hab mich entsprechend sehr über die Möglichkeit hier gefreut.

      Eldrail schrieb:

      Flint der kleine Charmeur^^ Bei Garp und Konsorten kann er damit natürlich keinen Staat machen, genauso wenig wie bei Bloom. Findig, wie Flint trotz unaufholbarer Unterlegenheit es schafft wenigstens vorübergehend seine Niederlage aufzuschieben. Am Ende heißt es aber irgendwo auch vom Regen in die Traufe, da die Marine ihm jetzt auch nicht so freundlich gesonnen ist. Ich könnte mir das schön als so humorvollen Slapstick vorstellen, nur wird das wohl leider nie irgendeine Adaption bekommen
      Das war auch mein Gedanke. Ich hoffe, ich konnte die leicht humorvolle Abfahrt hier rüberbringen. Generell hatte ich während des Kapitel so einen locker-leichten Abenteuerfilm im Kopf, dessen verrückte Wendungen und halsbrecherische Einlagen man nicht allzu ernst nehmen sollte.^^
      Da Humor nicht so meine Stärke beim Schreiben ist, war ich aber entsprechend nervös. Bin aber zufrieden, wenn ich diesen Flair zumindest halbwegs rüberbringen konnte.

      Eldrail schrieb:

      Du hast dir da einen schönen Dreikampf organisiert, der mit guten Wendungen aufwartet! Außerdem hast du Cotillion erwähnt und Cotillion ist Liebe (Malazan-Referenz, hätte nie gedacht, dass ich das mal so direkt hier reinschreiben kann^^). Kleiner Garp, autsch
      Ich habe erst Marzipan statt Malazan gelesen und war sehr verwirrt. xD

      Eldrail schrieb:

      Und was am Ende Flints Entkommen bedeutet, finde ich auch super: sinnvolle Nutzung von Big Moms unzähligen belebten Dingen. RIP Lori, du hast gut gekämpft (und geflucht).
      Möge sie in Frieden ruhen.

      Eldrail schrieb:

      Ich finde es interessant, dass sich ausgerechnet Minze die vielleicht relevanteste Frage stellt, wo sie doch die karrieresüchtige Offizierin ist und letztlich kein Bedarf daran hat, sich Konflikte einzuhandeln (außer sie erhofft sich hier einen Fall von Ajas aufgrund ihres Handelns und damit verbunden einen Aufstieg).
      Minze ist wesentlich intelligenter und feinfühliger als ihr Kollege. Ob sie tatsächlich derart karrieregeil ist oder nicht doch ihre Loyalität am Ende überwiegt, wird sich zeigen (müssen). Der Verlust von Sansibar wird sie aber zumindest nicht kalt lassen.

      Eldrail schrieb:

      Und dann haust du nochmal eine Überraschung raus: Flint betrügt hier den Betrüger und schafft es den Flottillenadmiral zu verbrennen. Sansibar hatte eine echt coole Fähigkeit...
      Es tut mir auch echt ein bisschen leid um ihn, da er wie seine ganze Truppe bisher kaum zur Geltung kommen konnte. Aber einer musste fallen und da fiel meine Wahl am ehesten auf ihn, weil er gerade durch seine Fähigkeit doch mehr Punkten konnte -- und gleichzeitig mehr Möglichkeit für Flints Trick bot.

      Eldrail schrieb:

      Das Garp hier am Ende sowohl seine Stärke beweisen kann, als auch als Folge seiner guten Seite gewissermaßen verliert ist auch gut gelöst. Ich meine nichts gegen Bloom, aber irgendwo hätte ich bei einem Kampf gegen Garp, den dieser durchaus ernst zu nehmen schien (was war da mit Blooms Festung und Marineverlusten?), nicht die Vorstellungskraft, dass er nicht gewinnt.
      Garp ist im Manga selbst schon eine Wild Card. Wie stark ist er (noch)? Ich bin daher auf Nummer sicher gegangen, indem ich das Salzwasser ins Spiel brachte. Bloom war geschwächt. Ob Garp deshalb dominierte oder einfach stärker ist, kann dann vielleicht irgendwann der Manga zeigen.^^

      Eldrail schrieb:

      Wo das jetzt alles hinführt? Keine Ahnung. Aber das habe ich allgemein nch nicht so wirklich, also was solls.
      Das ist okay, der Arc wird auch noch ein paar Wendungen nehmen. :D

      Eldrail schrieb:

      An sich der kürzeste Abschintt, aber lustigerweise doch irgendwo derjenige, der am ehesten einen klaren Schritt für die Zukunft anzeigt. Warum auch immer, aber Ajas Ziel ist Callaghan und dank Kako ist er jetzt bei ihm angekommen. Der befindet sich gerade nicht in bester Verfassung (wobei ich hier gerade irgendwie den Überblick verloren habe, wo das herkommt). Spannend dürfte hier sein:
      a) Wieso will Ajas ihn finden?
      b) Wieso hat er Kontakt mir Jurgen und was bedeutet das für die nahe Zukunft? Also außer, dass die CP-0 Behemoth offensichtlich nach Callaghan sucht (zumindest kommt mir Jurgen bislang mit mienem vagen Gedächtnis nicht so vor wie der Einzelgänger, aber was weiß ich schon) und jetzt eventuell bald aufkreuzt.
      c) Was genau sind Kakos Ziele?
      Ich hoffe, zumindest ein paar dieser Punkte schon im neuen Kapitel aufklären zu können. Vermutlich aber anders, als man es vielleicht erwartet.

      Eldrail schrieb:

      Die Ausführungen zu Carla lassen mich wieder einmal erkennen, wie viel mehr man bemerken kann, wenn man den Überblick hat (oder vielleicht auch alles am Stück liest und aufpasst). Ich finde es immer wieder gut, wenn du dem etwas planlosen Leser eine klarer Erklärung gibst (obwohl ich denke, dass es schon gut ist, dass du das außerhalb der eigentlichen Geschichte tust).
      Ja, ich denke auch. Das ist der Vorteil, mit seinen Leser kommunizieren zu können. Ich will die ganze Story jetzt auch nicht durch ewiges Wiederholungen oder viel Exposition verfetten, nur weil man bei meinem Rhythmus hier und da Dinge vergessen kann. Nachfragen sind immer genehm und ich nehme sie niemandem übel. Man kann sich nicht alles merken, vor allem nicht bei einer FF wie meiner, die seit Jahren läuft.

      Eldrail schrieb:

      Was meinst du? Wirst du jemals mal ein Happy End für einen guten Charakter haben? Oder jemanden, dem nichts übles widerfährt?
      Das Zweite kann ich dir nicht versprechen, aber Happy Ends wird es geben. Nicht ohne Kompromisse zwar, aber dennoch.^^

      Eldrail schrieb:

      Das ist zwar lächerlich, aber mich würde irgendwann mal eine Einordnung aller Stärkeverhältnisse interessieren (ich steh halt drauf^^)
      Puh, dito. Also ich habe ja schon gesagt, dass ich die Typhon-Leute wie Beatrix und Callaghan eben auf Kaiser-Niveau gesetzt habe. Das wurde im Laufe von Odas Story zwar immer abstruser, aber dennoch. Entsprechend sehe ich deren "Kommandanten" auf ungefähr einer Stufe mit den Kaiserkommandanten. Sprich O'Mara, Krill, Mercedes auf der einen Seite, und Ulysses und Bloom auf der anderen. Moira ist eine Ausnahme, deren kämpferischer Part als Kommandantin von Cathal als Leibwächter übernommen wird. Das ist gewissermaßen mein Ausgangspunkt. Das ist alles natürlich nicht in Stein gemeißelt, aber so ungefähr halt. Figuren wie Lorca spielen in einer ähnlichen Liga, wenn nicht sogar zwischen Kommandanten und Kaisern. Auch eine Cassiopeia sehe ich eher über den Kommandanten, was wiederum auch Ulysses etwas besser dastehen lässt. Der Rest pendelt sich dann irgendwo darunter ein, wo mir aber einfach die Übersicht bei One Piece verloren gegangen ist. Vielleicht würde ich Harley aufgrund seiner TK usw. auf einem Level mit Flamingo sehen? Und Remington auch? Ka. Ist alles sehr arbiträr an diesem Punkt. Eine Luca sehe ich aktuell z.B. auf einem guten Weg, zu Figuren wie Robin oder Franky aufzuschließen, sollte sie ihre Teufelsfrucht meistern. Wenn sie obendrauf auch noch Haki lernt, wäre sie sogar noch stärker natürlich.

      Aber da verlieren wir uns dann in Spekulationen. Ich kann dir aber zumindest versprechen, dass keine meiner Figuren so enden wird wie ein Lysop oder eine Nami. Dafür mag ich meine Charaktere zu sehr. ^^

      Eldrail schrieb:

      Und ja, ich sehe durchaus eine Entwicklung bei Catherine. Ich weißß, dass ich ihr da Unrecht tue und schon ganz besonders, weil sie als Charakter in einem literarischen Werk nochmal auf andere Weise beurteilt werden sollte. Das erinnert mich auch an eine Figur bei Malazan, die ebenfalls bei vielen verhasst ist (ich sehe mich da auch schuldig, jedenfalls anfänglich, bevor ich eben diesen anderen Blick und mehr Verständnis erübrigt habe), da sie letztlich nur ein Kind in einer viel zu schlimmen Lage ist und ihr Bestes versucht bzw. aufgrund der Folgen nicht immer gut herüberkommt.
      Wollen doch mal sehen, ob ich dich bei ihr dann nicht auch umstimmen kann.^^

      Eldrail schrieb:

      Ich habe das Gefühl, wenn ich die Kommentare vorher nochmal gelesen hätte (oder mich besser daran erinnert hätte), dann wären manche Dinge oben vielleicht klarer oder anders kommentiert worden, aber ich lasse es jetzt trotzdem so stehen.
      Kein Ding, ich mag diese sicht- bzw. lesbare Entwicklung. :D

      Eldrail schrieb:

      Bei Sol stehe ich immer noch auf dem Schlauch, weil selbst wenn bei Enkel nur Ruffy übrig bleibt, macht es noch nicht mehr Klick..
      Mal schauen, ob ich dich überraschen kann oder du nicht doch eher drauf kommst.

      Eldrail schrieb:

      Alles in allem ein einschlagender Beginn in den Arc. Letztlich ist das alles noch keineswegs aufklärend genug, aber gerade mit dem Ende gibt es etwas mehr Indikation und man kann ja auch mal Geduld haben und einfach die Kapitel genießen. Und die Tatsache, dass ich diesmal rechtzeitig genug nur ein sehr langes Kapitel kommentiere, was zeitlich nicht so extrem eskaliert^^
      Ich freue mich über jeden Kommentar, wie gesagt.^^
      Der Arc hält, so denke ich, einige unvorhergesehene Überraschungen bereit und dürfte schon mit dem neuen Kapitel ein paar Brauen heben. Hoffe ich.

      Dave

      Monkey D. David schrieb:

      So der start ins kapitel war sehr solide von dir gehalten , luca wollte hier endlich ihrem moment haben den sie solange ersehnt hat aber wie man das kennt , man stellt sich was vor und wenn es dann soweit ist bekommt man nicht die befriedigung die es haben sollte. Hier hast du das sehr gut zur schau gestellt , das ist auch echt gut geschrieben von dir gewesen und kann man auch im echten leben übertragen .
      Ist halt wirklich so. Ich musste hier an Streitgespräche denken, die man z.B. unter der Dusche führt. In seinem Kopf hat man immer die besten Antworten parat, weil der "Gegner" immer das richtige sagt. Die Realität sieht dann unweigerlich anders aus, vor allem, wenn deine Gegnerin Carla ist. :D

      Carla hat selbst im Moment ihrer größten Niederlage noch den längeren Atem und den größeren Wissensschatz bewiesen und die Kraft gefunden, beides gegen Luca einzusetzen. Mehr noch, sie hat Luca sogar noch zusätzlich verwirrt und auf eine neue Suche (Wer ist ihre Mutter, wer ist ihr Vater?) geschickt.

      Monkey D. David schrieb:

      Dann kommen wir zu den agenten , da hat unserer toter agent wohl noch ein hinweis hinterlassen . Respekt auch im tod ist er nützlich gewesen , der mvp der namenlosen in diesem arc würde ich mal sagen ^^.
      Jo, MVP bis zum Schluss. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr auch schon bald. Diesen Part habe ich tatsächlich schon eine ganze Weile vorbereitet, wie sich zeigen wird. Allerdings eher nebenher, sodass es (verständlicherweise) unterging.

      Monkey D. David schrieb:

      Puh und dann kam das auf was ich schon ewig gewartet habe , du hast ein bisschen licht ins dunkel gebracht . Fand ich sehr gut , auch wie du alles beschrieben hast und wie du versucht hast die atmospähre anzupassen , hat mir sehr gefallen muss ich sagen .
      Danke dir, da bin ich sehr, sehr froh. Da es sich hierbei um einen DER Twists und Wendepunkte der Story handelt, wollte ich diesen Moment auch bis ins kleinste Detail so rüberbringen, wie ich es mir vorgestellt habe. Die Anspannung, die Verwirrung, die großen Enthüllungen und Reaktionen der Kopfgeldjäger. Ich würde soweit gehen zu sagen, dass mit diesen Offenbarungen der Rest der Story steht und fällt. Die Beziehung der Kopfgeldjäger untereinander, der Konflikt mit der Weltregierung, die unfreiwillige Involvierung der Kopfgeldjäger in die internen Querelen der CP0. All das wird jetzt die kommenden Arcs formen, sodass dieser eine Moment hier wahnsinnig wichtig und zentral war.

      Monkey D. David schrieb:

      Das dann die kopfgeldjäger natürlich geschockt sind war klar und find sie haben es recht gut verarbeitet in meinen augen , klar versteht man da callagahn ganz gut aber ja vertrauen sollte er freunden schon auch wenn es vllt. nicht einfach ist mit der wahrheit . Ich denke das wird bestimmt nochmal thema sein bei den kopfgeldjägern .
      Definitiv. Ich habe auch nicht vor, es mir oder den Figuren hier einfach zu machen. Natürlich hat Callaghan aus verständlichen Motiven und mit bestem Gewissen gehandelt. Er wollte seine Freunde beschützen und nicht das Risiko eingehen, diese zu verlieren. Sei es, weil sie sich von ihm abwenden oder von der Regierung einkassiert werden. Aber all das ändert nichts an der Tatsache, dass die Kopfgeldjäger große Teile ihres Lebens unwissentlich eine Lüge gelebt haben. Dass sie jahrelang von der Regierung ausgenutzt und für deren Zwecke eingespannt wurden. Dass Callaghan niemals wirklich ehrlich zu ihnen war. Vor allem für Mercedes ist das natürlich ein Schlag ins Gesicht, die sie eine Beziehung mit Callaghan führt. Im Grunde liegt die Dynamik der Kopfgeldjäger jetzt in Scherben und die Frage stellt sich, ob sie die Bruchstücke kitten oder wegschmeißen wollen.

      Monkey D. David schrieb:

      Der kurze part mit flint und callaghan war auch sehr gut beschrieben , auch schön endlich mal wieder von den beiden was zu hören .
      hier hast du nochmal das dilemma von Flint erfasst , wenn er harley aus rache tötet wird ihn das nix bringen außer der selbstzerstörung seiner selbst .
      Das ist die Krux. Flint ist nicht unschuldig, das sagt er selbst. Er hat schon einige üble Dinge getan. Himmel, er hat direkt im ersten Kapitel ein paar Piraten angezündet. xD
      Aber all das war immer, bis zu einem gewissen Grade, Selbstverteidigung. Oder ein Unfall oder oder oder. Flint hatte nie eine direkte Tötungsabsicht verfolgt, es ist nur immer gewissermaßen "passiert". Seine Frucht löst nunmal teils unkontrollierbare Schäden aus. Aber einen Menschen vorsätzlich und mit bloßen Händen zu töten, ohne verrückte Zufälle oder Brände dazwischen? Das ist etwas vollkommen anderes. Die Reise, die Flint hier antritt, ist eine sehr komplexe und sehr dunkle. Ich bin gespannt, was ihr am Ende dazu sagt.

      Monkey D. David schrieb:

      Ich find du hast einen guten einstieg geschafft und auch vom Stil war das sehr gut geschrieben .
      Das carla nochmal zum zug kommt hätte ich nicht gedacht . Aber hast du gut gelöst und uylsses war echt am arsch gewesen ^^
      Fand ich mega gut , mal sehen wie sich das noch entwickeln wird .
      Ich hatte das Gefühl, Carla hier einfach treu bleiben zu müssen. Sie ist zu clever und zu durchtrieben, um sich von einer physischen Niederlage in die Knie zwingen zu lassen. Ich war damals so enttäuscht über Flamingos lahmen Abgang, dass ich Carla das nicht antun konnte. Ich denke, dieses Ende bietet allen Figuren einen verdienten Abschluss für den Arc und gleichzeitig genug Potenzial für die Zukunft.

      Monkey D. David schrieb:

      Ich fand du hast hier echt gute arbeit geleistet , du hast gezeigt was sie für einander empfinden und das lust über jede verletztung geht oder etwa doch nicht ?. Die wunde die mulligen der kleinen luca angetan hat war wohl doch noch zu groß und das wird o´mara lernen müssen .
      Jo, absolut. Die Beziehung zwischen O'Mara und Luca spiegelt gewissermaßen Callaghan und Mercedes auf eine verzerrte Weise. Wo Callaghan und Mercedes ihre Gefühle teilweise zu sehr versteckt haben, nach außen hin zu hart und unnahbar wirken, sind O'Mara und Luca auf jeweils eigene Weise wie ein wunder Nerv. Sie sind laut, sie sind ungestürm und halten ihre Worte und Emotionen selten zurück. Beide zusammen ergeben ein explosives Gemisch, das in der falschen Situation eben rasch zum Chaos führt. So wie hier. Beide waren zu stürmisch, beide wollten sie zu viel, zu schnell. Bei O'Mara spielt seine Alkoholsucht hinein, die ich nun auch zunehmend als Problem statt als "Marotte" darstellen werde; Luca leidet unter ihrem Trauma durch Mulligan, welches ich mit allem Ernst aufarbeiten möchte, den die Situation verlangt. Für mich persönlich stellt die Beziehung eine Gratwanderung dar, bei der ich sehr vorsichtig vorgehen muss. Das ist schwierig, aber irgendwo auch sehr spannend.

      Monkey D. David schrieb:

      Was ich sehr intressant fand war aber die aktion mit krill und dem transport von carla .
      Wie du die szene aufgebaut hast und wie du die dialoge geschrieben hast war wirklich goldwert , der teil hat mir besonders gut gefallen .
      Ich find hier kannst du dir ruhig mal auf die schulter klopfen ^^
      Das freut mich. Das war meine "Wiedergutmachung" dafür, dass Krill in diesem Arc eher eine untergeordnete Rolle einnehmen musste. Hier hat er die kommende Handlung maßgeblich mitbestimmen und noch einmal seine Stärke, aber auch seinen Charakter beweisen können. Ich hatte in der Vergangenheit tatsächlich so meine Probleme mit der Figur, habe nun aber einen neuen Zugang gefunden und werde diesen vor allem im neuen Arc auch voll ausspielen. Ich bin gespannt, was ihr zu Krill dann sagen werdet. :D

      Monkey D. David schrieb:

      Auch zeigst du beim abschluss wieso es eine 4.macht gibt , das was ich aktuell bei one piece angesprochen hab , hast du sozusagen umgesetzt .
      Viele fragen sich wie das Antike Königreich verlieren konnte , tja deine geschichte gibt da genug hinweise wie sowas passieren kann ^^.
      Genau, das war mein Ziel. Zu zeigen, dass die Dreimacht im Grunde eine riesige Farce ist und die Weltregierung im Hintergrund vor allem damit beschäftigt ist, ihre Macht inmitten einer schwankenden Welt zu behalten und auszubauen. Man muss sich nur einmal anschauen, wie schnell hier ein riesiges Kolonialreich an einen Ulysses (bzw. eine Beatrix) hätte fallen können. Jede Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied, welches in diesem Fall Catherine war. Aber nun hat jene sich ja mächtige Verbündete gesichert. Vorerst.^^

      Monkey D. David schrieb:

      Ich hatte ja das glück das ich recht viel hintereinander lesen konnte , daher war der einstieg in den Arc sehr gut gewesen .
      Man lernte einiges kennen muss ich sagen , was immer mit am schönsten ist wenn man erst mal alles neu sieht bzw liest .
      Die richtung war klar es ging darum carla zu besiegen , der aufbau war sehr gut gewesen von dir .
      Viele storystrange wurden aufgemacht und später zu einen großen ganzen geschlossen , offne fragen wurde beantwortet und neue auf gemacht .
      Das Finale war dann einfach grandios , wenn mich einer fragen würde das mir in diesem arc am besten gefallen hat würde ich sagen waren es die dialoge .
      Die kämpfen waren echt gut gemacht , aber gegen deine dialoge kam nix ran die hast du abgeliefert als gäbe es kein morgen , Ob es die CP0 war oder unsere kopfgeldjäger es war egal , Vorallem die dialoge mit carla waren Bock stark . Du hast dafür sehr viel Talent und das find ich mega . ^^
      Danke, das freut mich. Der Arc war in vielerlei Hinsicht ein Koloss. Er war größer, komplexer, emotionaler, verwinkelter, führte Ulysses und später Beatrix ein, musste die Beziehung zwischen den Kopfgeldjägern beleuchten, zusätzlich die CP0 sowie deren Verbindung zu Callaghan involvieren UND auch noch mit Carla der wohl kompliziertesten Schurkin bisher genug Raum zur Entfaltung geben. Ganz zu schweigen von gewissen Querverweisen zu alten und kommenden Arcs. Es war, da bin ich ehrlich, echt eine Menge. Die zahlreichen Pausen und Verspätungen haben es nicht gerade leichter gemacht, da einen Überblick zu behalten. Ich bin dankbar für jeden Leser, der am Ball geblieben ist und diesen Arc mit mir bis zum Ende durchgestanden hat. Es war eine lange, aber hoffentlich auch lohnenswerte Erfahrung. Ich bin auf jeden Fall zufrieden mit dem Ergebnis, so im Großen und Ganzen.

      Dialoge schreibe ich auch sehr gerne. Vielleicht kommt da meine Liebe für (manche) Dramen hoch oder meine jugendlichen Obsessionen für Serien wie Hannibal oder True Detective, wo die Dialoge einfach Top Notch sind. So oder so freut es mich, dass sich diese Leidenschaft auch in meiner Geschichte niederschlägt. :)

      Monkey D. David schrieb:

      Und du hast da ein ordentliches brett abgeliefert muss ich sagen .
      Der start war echt der hammer gewesen , ich hab kurz überlegt wann das spielt aber ich muss sagen mir fällt garnicht mehr ein wann das jetzt sein soll bzw wo ruffy sich gerade befindet in der zwischen zeit .
      Meine Story spielt etwa drei Jahre vor dem Beginn von One Piece, also lange bevor Ruffy & Co. die Teeparty sprengen. Pudding ist hier demnach auch erst zarte 11 Jahre alt oder so.

      Monkey D. David schrieb:

      Aber egal das kannst du ja mal beantworten hehe , die schlacht war aufjedenfall sehr schön beschrieben bzw der Kampf smoothie gegen deBarra .
      Wenigstens hier das sie mal was zeigen wenn Oda sie schon vernachlässigt .
      Jo, das war einer der Hauptgründe, warum ich mir BM für diese Machtdemonstration von Beatrix ausgesucht habe. All die Ideen, die ich für Smoothie und ihre Frucht hatte, mussten einfach mal raus. Ich verstehe bis heute nicht, warum Oda ihr nicht wenigstens einen Kampf gegen Robin oder Jimbei gegönnt hat. Ihre Frucht hatte mehr Potenzial als Cracker mit seinen dusseligen Kekssoldaten. xD

      Monkey D. David schrieb:

      Schön das Beatrix sie ehrt , sowas find ich immer gut wenn der gegner respekt zeigt obwohl er keine chance hatte .
      Nun war big mom da und sie war halt so wie sie immer ist ^^
      Hätte nur gefehlt das sie meckert das der angriff während na teeparty gewesen ist ^^.
      Beatrix ist eine passionierte Kriegerin, wie sich zeigen wird, und gibt viel auf Ehre, Loyalität und Fairness. Deshalb stößt ihr auch Big Moms Verhalten so sauer auf. Beatrix ist jemand, der vorzugsweise an forderster Front kämpft und etwaige Intrigen oder Zeitspiele ablehnt. Eine Big Mom, die nicht sofort Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um ihre Tochter zu retten, macht Beatrix entsprechend wütend. Vor allem, als BM dann auch noch die Abmachung um den Speer bricht.

      Monkey D. David schrieb:

      Ich fand es sehr intressant wie du hier die waffe von Beatrix in szene gesetzt hast .
      Nicht ohne Grund. Der Gae Banba ist eine sehr spezielle Waffe, sowohl symbolisch gesprochen als auch aufgrund seiner Beschaffenheit und Einsatzmöglichkeiten. Beatrix legt sich hier also nicht einfach so mit einer Kaiserin an. Der Speer ist es wert.

      Monkey D. David schrieb:

      Dann in einer anderen ecke von Totland
      sehen wir die marine mit garp und co.
      wenn die wieder mehr in mittelpunkt kommen freue ich mich jetzt schon drauf ^^
      Mal sehen, was du nach dem neuen Kapitel zu sagen hast. xD

      Monkey D. David schrieb:

      Weiter ging es mit flint und sein talent ärger anzuziehen , tja erst die bloom und dann die marine , er hat es auch nicht leicht muss ich sagen .
      Und am ende hat er noch pech das seine vorräte weg sind und er einen marine offizier auf den gewissen hat , bei oda würde ich sagen er hat eh überlebt bei dir sieht das eher anders aus , denke der ist tot.
      Jau, also das passiert bei mir nicht. Sansibar ist Asche. Und unter mehreren Tonnen Geröll begraben. Flint hat hier also wirklich einen Marineoffizier auf dem Gewissen, was unweigerlich Konsequenzen nach sich ziehen wird.

      Monkey D. David schrieb:

      denke mal mit glück sehen wir dieses jahr noch ein kapitel ^^
      Joa, das mindestens. Wie oben schon gesagt, ich peile sogar noch ein weiteres vor Neujahr an. Oder eben direkt zu Neujahr, mal schauen. :D


    • Charakterguide (Stand: Arc V)



      Der Kopfgeldjäger Callaghan und dessen »Meute« werden selbst von den ruchlosesten Piraten auf allen Meeren gefürchtet. Als sie vom 16-jährigen Flint Rogers auf dessen Suche nach dem Verbrecher Valentine Harley in ein gefährliches Netz aus Intrigen und dunklen Regierungsgeheimnissen gezogen werden, begeben sie sich mit dem Jungen gezwungenermaßen auf eine gefährliche Menschenjagd. Was weder Flint noch die anderen Kopfgeldjäger ahnen: Callaghan handelte vor 13 Jahren einen fragilen Deal mit der Weltregierung aus, um die kriminellen Vergangenheiten seiner Gefährten zu sühnen — Freiheit im Austausch für tödliche Dienste.

      Name:
      Flint Rogers
      Beiname:
      Der Feuerteufel
      Kurzbeschreibung:
      Ein hitziger Junge mit eisernem Willen, der die Jagd nach seiner Nemesis Valentine Harley unerbittlich verfolgt. Nachdem er ursprünglich Antworten von Harley über seine Eltern verlangen wollte, scheint Flint seine moralischen Grenzen zusehends zugunsten niederer Rachegelüste abzubauen.
      Alter:
      16
      Rasse:
      Mensch
      Herkunft:
      Neckwater Dixie (South Blue)
      Erscheinung:
      1,70m; feuerrotes, kurzgestuftes Haar; blasse sommersprossige Haut; hellblaue Augen; drahtige Statur
      Teufelsfrucht:
      Öl-Öl-Frucht (Paramecia)
      (Teufels-)Kräfte:
      Mithilfe seiner Teufelskraft produziert er hochentzündliches Öl, welche er über die Haut aussondern oder ausspeien kann. Auch natürliche Körperausscheidungen wie Blut und Speichel besitzen entflammbare Eigenschaften. Den Verlust seines Daumens glich Mercedes mit einer praktischen Feuerzeug-Prothese aus. Callaghan lehrt ihn zudem erste Haki-Kenntnisse.
      Zugehörigkeit:
      Gesuchter Krimineller; "Partner" der Kopfgeldjäger um Callaghan
      Kopfgeld:
      33 Millionen
      Status:
      Lebendig
      Erster Auftritt:
      Kapitel 1
      -----------------
      Name:
      Gawain Callaghan
      Beiname:
      Die Bestie von Compeyson, T-018 (CP-Aktenzeichen)
      Kurzbeschreibung:
      Nihilistischer Kopfgeldjäger, der durch die Gefangennahme des »Hungerdämons« Columban DeBráz in das Fadenkreuz der Weltregierung geriet. Seine verschlossene, abweisende Natur soll über seine wahren Intentionen hinwegtäuschen, die unentwegt dem Schutz seiner Gefährten gelten. Insbesondere seine Beziehung mit Mercedes bedeutet ihm alles.
      Alter:
      35
      Rasse:
      Mensch
      Herkunft:
      Cair Carna
      Erscheinung
      1,91m; blasse Haut, schwarzes Haar; harte, grimmige Gesichtszüge; schwarzer Fünf-Tage-Bart; Narbe auf rechter Augenbraue; bohrende schwarzgraue Augen (rotglühend, wenn Teufelskraft durchschimmert); sehr breitschultriger, muskulöser Körperbau
      Teufelsfrucht:
      Hund-Hund-Frucht, Modell: Barghest (Kryptoid-Zoan).
      (Teufels-)Kräfte:
      Callaghan ist ein extrem mächtiges Individuum. Er verfügt über eine enorme Stärke, unmenschliche Ausdauer und ausgeprägte Haki-Fertigkeiten. Seine Teufelsfrucht ermöglicht ihm die stufenweise Verwandlung in ein gewaltiges schwarzes Hundewesen, das lichtverschlingende Finsternis ausdünstet und über ominöse Regenerationskräfte verfügt. Tief in seinem Inneren verborgen scheint jedoch eine weitere, ungemein gefährlichere Bestie zu schlummern.
      Zugehörigkeit:
      Kopfgeldjäger; Cipherpol 0
      Kopfgeld:
      -
      Status:
      Lebendig
      Erster Auftritt:
      Kapitel 1
      ----------------
      Name:
      Mercedes Delacroix
      Beiname:
      Mademoiselle de Fer
      Kurzbeschreibung:
      Eine intelligente und selbstbewusste Medizinerin, die in den Kopfgeldjägern eine neue Familie gefunden hat, welche sie nun mit unerbittlicher Leidenschaft beschützt. Zerrissen zwischen ihrer menschlichen Moral und (berufsbedingten) Existenz als Tötungsmaschine.
      Alter:
      31
      Rasse:
      Mensch (Cyborg)
      Herkunft:
      Princesse Suie (Neue Welt)
      Erscheinung:
      1,73m; helle Haut, schulterlanges haselnussbraunes Haar; strahlende, heterochrome Augen (rechts hellblau, links hellgrün); schlanke, durchtrainierte Statur; äußerst einnehmende, schöne Gesichtszüge; rechtes Bein wurde unterhalb des Oberschenkels durch eine massive bronze-eiserne Geschützkanone ersetzt.
      Teufelsfrucht:
      -
      (Teufels-)Kräfte:
      Ihr ganzer Körper ist mit waffenfähigen Mechaniken im Steam Punk-Stil ausgestattet, die ihr übermenschliche Stärke und Resistenz gewähren. Dank ihrer medizinischen Ausbildung hat sie genaue Kenntnisse über den (fisch-)menschlichen Körper und kann Gifte und Pharmaka nutzen.
      Zugehörigkeit:
      Kopfgeldjäger
      Kopfgeld:
      -
      Status:
      Lebendig
      Erster Auftritt:
      Kapitel 1
      ----------------
      Name:
      Brian O'Mara
      Beiname:
      Der tollwütige Fuchs von Hoolahara
      Kurzbeschreibung:
      Nach dem Diebstahl seiner Erinnerungen durch die LIA und Jahren schmerzvoller Gefangenschaft fand der hochbegabte O'Mara in Callaghans Gemeinschaft ein Zuhause und Stabilität. Sein enormer IQ wird regelmäßig von seiner exzessiven Alkoholsucht, seiner Leichtsinnigkeit und seinen impulsiven Gefühlen für seine Freunde, insbesondere Luca, sabotiert.
      Alter:
      34
      Rasse:
      Mensch
      Herkunft:
      Saoirse Láire (Neue Welt)
      Erscheinung:
      1,80m; blässlich-weiße Haut; zerzaustes strohblondes Haar; müde moosgrüne Augen; abgehungerter, narbenübersäter Oberkörper; kräftig-trainierte Schulter- und Armpartie
      Teufelsfrucht:
      -
      (Teufels-)Kräfte:
      Als Resultat der Experimente an ihm verfügt O'Mara über eine außergewöhnlich hohe Schmerztoleranz, die oftmals völliger Abgestumpftheit gleicht. Dies nutzt der Boxer für seinen rücksichtslosen, auf pure Offensive getrimmten Kampfstil, indem er sich nahezu ungeschützt in feindliche Angriffe stürzt und mit dem ausgeschütteten Adrenalin »doped«. Außerdem verfügt er über eine eigenwillige Form des Seimei Kikkan, der geheimen Körpertechnik der Cipherpol; statt vollkommener Körperkontrolle entfesselt O'Mara jedoch eine grausig-groteske Transformation, die ihm monströse Stärke verleiht.
      Zugehörigkeit:
      Kopfgeldjäger; ehemals LIA
      Kopfgeld:
      -
      Status:
      Lebendig
      Erster Auftritt:
      Kapitel 2
      ----------------
      Name:
      Krill
      Beiname:
      Der Buraku-Prinz
      Kurzbeschreibung:
      Die Gedankengänge des blinden Meermannes, der einst die Fischmenschen-Mafia »Oktave« hinterging und seinen eigenen Vater tötete, muten selbst für seine langjährigen Mitstreiter oft unergründlich und arbiträr an. Der Meermann folgt einem sonderbaren moralischen Kompass, der ihm angesichts der jüngsten Ereignisse jedoch zunehmend zu entgleiten scheint.
      Alter:
      35
      Rasse:
      Meermann (Gemeiner Kraken)
      Herkunft:
      Unbekannt
      Erscheinung:
      2,10m; knallrote Hautfarbe; rote Tentakelbeine mit gelbem Ringmuster; violetter Undercut ; trübe milchweiße Augen (Blindheit); durchtrainierter, aber hagerer Körperbau; traditionelles Ganzkörpertattoo (Irezumi) über Brust, Rücken und Bauch: Gelbe Krakenarme, deren zahllose Saugnäpfe wie ultramarinblaue Augen starren, in ihrer Mitte eine einzelne rote Blume als Pupille. Eine Blüte für jedes Leben, das er genommen hatte.
      Teufelsfrucht:
      -
      (Teufels-)Kräfte:
      Über die Wassermoleküle in der Luft kann der Blinde seine Umgebung auf weite Entfernungen, durch Wände und Nischen hindurch spüren und erkunden, wodurch seine Wahrnehmung jeden Sehenden aussticht. Jedoch überfordern ihn natürliche Veränderungen des Wasserkreislaufs wie Schnee und Eis sowie unnatürliche Manipulationen, etwa durch Teufelsfrüchte. Im Kampf nutzt der versierte Schwertkämpfer neben Wasser, welches er meisterhaft kontrolliert, sein blaustählernes »Yubitsume«, eines der 12 legendären Drachenschwerter.
      Zugehörigkeit:
      Kopfgeldjäger; ehemals Oktave
      Kopfgeld:
      -
      Status:
      Lebendig
      Erster Auftritt:
      Kapitel 2
      ----------------
      Name:
      Gianluca »Luca« Augustino Briatore II
      Beiname:
      Die Frau mit den eintausend Gesichtern
      Kurzbeschreibung:
      Die einstige Informantin der Kopfgeldjäger überspielt innere Konflikte und Selbstzweifel gern mit einer Vielzahl sozialer Masken. Der Überfall des grausamen George Mulligan und schockierende Familiengeheimnisse reißen ihre falsche Fassade allerdings zunehmend ein.
      Alter:
      26
      Rasse:
      Mensch
      Herkunft:
      Isola Caligula (Neue Welt)
      Erscheinung:
      1,63m; sonnengebräunter Teint; langes, glattes sonnenblondes Haar; unzufriedene stahlblaue Augen; sehr breiter Mund mit vollen Lippen; recht maskuline römische Nase
      Teufelsfrucht:
      Silver-Silver-Frucht (Logia)
      (Teufels-)Kräfte:
      Ihr Vater lehrte sie das Fechten, ihre eigene Natur das Täuschen, Lügen, Verkleiden und Manipulieren. Sie besitzt beachtliche Einsicht in die menschliche Natur und nutzt die Schwächen der Anderen, um sich selbst einen Vorteil zu verschaffen. Ihre Teufelsfrucht gewährt ihr die Verwandlung in und Produktion von Silber in jeder Form und jedem Zustand — sofern sie jene zu meistern lernt. Überragendes OH.
      Zugehörigkeit:
      Kopfgeldjäger (ehem. Informantin)
      Kopfgeld:
      -
      Status:
      Lebendig
      Erster Auftritt:
      Kapitel 20 (Flashback)/Kapitel 25
      ----------------
      Name:
      Ondine LeMaire
      Beiname:
      Alraune
      Kurzbeschreibung:
      Ein eigenwilliges kleines Mädchen mit ungewöhnlich einnehmender Persönlichkeit, das Krill nach dem Tod ihrer Mutter in Gavroche auflas. An der Seite der Kopfgeldjäger entdeckt sie zunehmend ihre beängstigenden Teufelskräfte, für die sie aufgrund ihrer Zeugung aus einer Teufelskraft eine natürlich Begabung zu haben scheint.
      Alter:
      6
      Rasse:
      Mensch
      Herkunft:
      Princesse Suie (Neue Welt)
      Erscheinung:
      1,15m; hellweiße Haut; langes königsblaues Haar; hohe Stirn, Stupsnase, große smaragdgrüne Augen
      Teufelsfrucht:
      Levio-Levio-Frucht (Paramecia)
      (Teufels-)Kräfte:
      Ihre Teufelskräfte ermöglichen ihr, per Berührung unsichtbare kinetische Impulse zu entsenden, die sie selbst oder das Berührte in Bewegung setzen — mit welcher Wucht und zu welchem Zweck, liegt ganz bei ihr. Zumeist nutzt sie ihre Fähigkeit für die eigene Levitation.
      Zugehörigkeit:
      Kopfgeldjäger
      Kopfgeld:
      -
      Status:
      Lebendig
      Erster Auftritt:
      Kapitel 54




    • Kapitel 177

      So nachtschicht und one piece pause , gott sei dank ist auf Bo verlass und er hat wieder ein neues kapitel auf lager .

      So das kapitel fängt mit einen kleinen Flaschback an den ich ganz solide fand , man kam gut rein und du hast dann gleich ein super übergang gefunden in die gegenwart .
      Ich kann mich zwar täuschen aber so genau wissen wir ja nicht was bei der marinebasis mit flint passiert ist oder irre ich mich da ?

      Ich fand den aufbau in diesem Kapitel von dir sehr gelungen , die szene in der Hütte wurde echt gut beschrieben von dir . Man war gleich drin und vorallem die kälte konnte man nach empfinden , dazu das Verhalten von Ajas bevor callagahn aufgewacht ist war schön formuliert . Man war halt echt gleich in der Szene drin wen man die fantasie benutzt ^^ .

      Der szenen wechsel war auch gut , der kampf richtung hütte ums überleben nur um da vor dem nächsten schock zu stehen.
      Hier sieht man einfach wieder wie gut dir solche dialoge liegen und die ich sehr mag . Das gespräch von ajas und callaghan war echt gut geschrieben und mega intressant .
      Der vorschlag vom marine klang halt echt nicht schlecht und es ist klar das auch ein callgahn da abwägen muss ob sich das risiko lohnt . Aber man merkte einfach das Ajas glück hatte das Callgahn krank ist und nicht bei Kräften sonst wäre das glaub ganz anders verlaufen .
      Auch das Flint alles mit anhören musste und die gedanken die er hatte waren verständlich , sein leben hing von der antwort von callgahn ab den Menschen den er in den letzten monaten einiges zu verdanken hat . Er hat ihn auf seine Weise akzeptiert auch wenn mercedes da vllt einen sehr großen anteil hatte .

      Schön war es das Callgahn nicht mal das angebot angehört hat sondern nach kurzen zögern sich für die einzig richtige entscheidung entschieden hat . Auch wenn er viele geheimnisse vor seinen Kameraden hatte , das hätte er nicht verheimlichen können und er weiß glaub ganz gut wie die anderen reagiert hätten wenn er hier Flint verkauft hätte .
      Auch wenn sie erst einige Monate zusammen waren , würden die anderen die entscheidung nicht gutheißen nur für ihr leben . Sie würden lieber kämpfend sterben als jemanden aus ihrem Kreis zu verraten oder zu Verkaufen .
      Der auftritt von Flint war dann nur folgerichtig , er war stolz auf die worte von Call und das wollte er mit seinen Auftritt beweisen .
      Das es am anfang für ihn nicht gut läuft war klar , er war schon am ende seiner kräfte als er da ankam und dann ist Ajas nicht nur fodder .
      Die entwicklung die Flint dann gemacht hat war dann super beschrieben , Haki entwickelt sich erst wenn der Wille dazu da ist und das hat Flint hier gezeigt .
      Sein grund war Dankbarkeit eine größere ehre hätte er Callgahn nicht machen können und auch wenn er mit sowas nicht so klar kommt hat er Stärke bewiesen und Flint nach seinen kampf aufgenommen .
      Es war auch richtig das Callgahn der jenige war der Ajas tötet da es zu früh gewesen wäre für Flint hier gleich den nächsten zu töten . Er wird jetzt wachsen können und das ist gut und logisch so .

      Auch der kleine FB zum haki war sehr gut gemacht , da hatte man gleich ruffy und Ray im kopf .



      Nun wie gehts weiter ist die frage , erst mal müssen beide abhauen und vorallem Callgahn muss gesund werden sonst wird das alles sehr eng werden .
      Wahrscheinlich hast du ihn deswegen auch krank werden lassen damit Flint wachsen kann und das geht nur wenn Callgahn gehandicap wird .
      Sollte das dein vorhaben sein heisst das , ich würde es sinnvoll finden da es sonst schwer wird neben jemanden wie Call aufzublühen .


      Die frage ist jetzt was passiert als nächstes , das angebot ist verflogen aber die Teleschnecke ist noch da also ist ein Gespräch noch möglich .
      Was er aber da erfahren wird ist für mich noch rästelhaft , hab zwar erst an swort gedacht aber durch die absulote gerechtigkeit kommt das wohl eher weniger in frage .
      Bin gespannt und freue mich auf das nächste kapitel .