Hallo zusammen!
Vor zwei Tagen registriert, und schon fleißig am schreiben - wenn auch nicht auf die herkömmliche Art. Der FF-Bereich sagt mir doch sehr zu und nachdem ich mich gestern vergewissern konnte, dass man mir definitiv nicht den Kopf abhacken wird wenn ich mal den Couch Potato raushängen lasse (an dieser Stelle nochmal ein Dankeschön an OneBrunou und Panda Lee), stand es fest: Ich werde eine FF schreiben! Fragt sich jetzt nur noch wie lange ich dass durchstehen werde.. für gewöhnlich brennt in mir das Feuer der Leidenschaft für ein paar Tage, dafür heftig, erlischt jedoch umso schneller. Naja, wollen wir doch erst einmal sehen wohin mich die Zeit bringt.
Dass hier wird meine erste FF sein, ich bin also eine unbekannte Undercard-Nummer die hoffentlich die Gelegenheit bekommen wird sich zumindest in die Maincard hochzumausern. Lernbereit bin ich ja, denke ich. Meine Finger haben schon einige Erfahrungen im Forum RPG-Bereich sammeln können, ich hoffe daher dass meine derzeitigen Fähigkeiten ausreichen werden um nicht gleich übern Haufen getreten zu werden. Kritik, Vorschläge und weitere Hilfestellungen würde ich sehr begrüßen - habe ja schon erwähnt dass ich lernbereit bin, vermutlich. :D
Nun, was kann ich zu meiner FF sagen? Eigentlich will ich nicht viel zu raushauen, denn ich fürchte, dass ich sonst zu viel verraten könnte und somit die Spannung (sollte sie vorhanden sein, sieht ja jeder anders) der ersten Kapitel rausnehmen würde. Nur so viel: meine FF nimmt die One Piece-Welt als Vorlage und spielt im Jahre 1524 bzw. genauer gesagt zu der Zeit wo die Strohhutbande sich wieder vereint und auf dem Weg zur Fischmenscheninsel macht. Grundsätzlich versuche ich auch viel Bezug zur Serie/Manga zu nehmen, werde auch Charaktere von dort unter Umständen aktiver einbinden, aber auch meine eigenen Kreationen miteinbeziehen. Ihr könnt euch ja ein eigenes Bild von machen.
Also, was kann man denn noch sagen? Der Titel der FF-Serie, ja... naja, ne, dass lasse ich auch lieber offen. :D
Und joa, ich hoffe meine Grammatik und Zeichensetzung wird euch nicht allzu sehr vergraulen. Ich denke, es wird alles im Rahmen sein. Jedenfalls hat Word nicht soo gemeckert.
Ach ja, was die Wörterzahl betrifft: Ich weiß selber nicht wieso ich auf über 2000 gekommen bin im ersten Kapitel, das Feuer der Leidenschaft in mir brannte heute stark. Geht aber davon aus dass ich mit Sicherheit 1,2 Gänge runterschalten werde. Ich hatte mir eigentlich etwas um die 1000-1500 in den Kopf gesetzt. Werde versuchen darauf in Zukunft mehr zu achten.
Also dann, Freunde des kreativen Schreibens, liebe PB'ler, ich wünsche euch viel Vergnügen!
Prolog
Kapitel 1 - Anfang
Kapitel 2 - Marine-Einstieg
Kapitel 3 - Familie Sleeper
Vor zwei Tagen registriert, und schon fleißig am schreiben - wenn auch nicht auf die herkömmliche Art. Der FF-Bereich sagt mir doch sehr zu und nachdem ich mich gestern vergewissern konnte, dass man mir definitiv nicht den Kopf abhacken wird wenn ich mal den Couch Potato raushängen lasse (an dieser Stelle nochmal ein Dankeschön an OneBrunou und Panda Lee), stand es fest: Ich werde eine FF schreiben! Fragt sich jetzt nur noch wie lange ich dass durchstehen werde.. für gewöhnlich brennt in mir das Feuer der Leidenschaft für ein paar Tage, dafür heftig, erlischt jedoch umso schneller. Naja, wollen wir doch erst einmal sehen wohin mich die Zeit bringt.
Dass hier wird meine erste FF sein, ich bin also eine unbekannte Undercard-Nummer die hoffentlich die Gelegenheit bekommen wird sich zumindest in die Maincard hochzumausern. Lernbereit bin ich ja, denke ich. Meine Finger haben schon einige Erfahrungen im Forum RPG-Bereich sammeln können, ich hoffe daher dass meine derzeitigen Fähigkeiten ausreichen werden um nicht gleich übern Haufen getreten zu werden. Kritik, Vorschläge und weitere Hilfestellungen würde ich sehr begrüßen - habe ja schon erwähnt dass ich lernbereit bin, vermutlich. :D
Nun, was kann ich zu meiner FF sagen? Eigentlich will ich nicht viel zu raushauen, denn ich fürchte, dass ich sonst zu viel verraten könnte und somit die Spannung (sollte sie vorhanden sein, sieht ja jeder anders) der ersten Kapitel rausnehmen würde. Nur so viel: meine FF nimmt die One Piece-Welt als Vorlage und spielt im Jahre 1524 bzw. genauer gesagt zu der Zeit wo die Strohhutbande sich wieder vereint und auf dem Weg zur Fischmenscheninsel macht. Grundsätzlich versuche ich auch viel Bezug zur Serie/Manga zu nehmen, werde auch Charaktere von dort unter Umständen aktiver einbinden, aber auch meine eigenen Kreationen miteinbeziehen. Ihr könnt euch ja ein eigenes Bild von machen.
Also, was kann man denn noch sagen? Der Titel der FF-Serie, ja... naja, ne, dass lasse ich auch lieber offen. :D
Und joa, ich hoffe meine Grammatik und Zeichensetzung wird euch nicht allzu sehr vergraulen. Ich denke, es wird alles im Rahmen sein. Jedenfalls hat Word nicht soo gemeckert.
Ach ja, was die Wörterzahl betrifft: Ich weiß selber nicht wieso ich auf über 2000 gekommen bin im ersten Kapitel, das Feuer der Leidenschaft in mir brannte heute stark. Geht aber davon aus dass ich mit Sicherheit 1,2 Gänge runterschalten werde. Ich hatte mir eigentlich etwas um die 1000-1500 in den Kopf gesetzt. Werde versuchen darauf in Zukunft mehr zu achten.
Also dann, Freunde des kreativen Schreibens, liebe PB'ler, ich wünsche euch viel Vergnügen!
Ein solch stark loderndes Feuer während einer Nacht hatte er noch nie gesehen. Trotz des Lärmes durch die einstürzenden Gebäude konnte man das Kreischen der Frauen hören, wie sie nach Hilfe riefen, und plötzlich verstummten. Immer und immer wieder. Dabei sind nur wenige Monate nach dem tragischen Ereignis, welches sich am Stadtrand abgespielt hatte, vergangen. Es war ein Massaker, nicht ein einziger hatte überlebt. Verglichen mit dem was dort geschah wirkte dies wie ein kleiner Unfall. Aber ein kleines Kind wird das wohl am wenigsten beurteilen können.
Er war verängstigt, denn er sah, wie seine Familie sich verhielt. Eine solche Situation kannte er gar nicht, dieses Gesicht machten seine Eltern sonst nie. Panisch griff der Vater zum Sofa und stellte dieses vor die Tür, dann den Tisch, den Schrank bis er schlussendlich nichts mehr sah womit er sich noch helfen könnte. All die Möbelstücke waren sehr teure, nur das Beste durfte in das Anwesen gestellt werden. Umso entsetzter wirkte der Vater, als er die heftigen Hiebe gegen die andere Seite der Tür hörte. Es war etwas schweres, vermutlich eine Axt, doch es fühlte sich so an als würde jeden Moment ein gewaltiger Rammbock das Haus zum Einsturz bringen. Der ältere Bruder des kleinen Jungen fing an zu weinen, auch er konnte sich nicht erklären warum alle so hektisch und laut hantierten.
„Diese dreckigen Menschen.. warum sind sie nur nicht alle zusammen gestorben...“, fluchte der Vater und fühlte, mit jedem Schlag gegen die Tür, dass es sehr brenzlig werden könnte das zu überstehen. Es dauerte nicht lange bis es schließlich einer geschafft hatte ein großes Stück Holz von der Mitte zu entfernen. Die Mutter ergriff die Hand ihres Ältesten und versuchte in der Ecke des Raumes Schutz zu suchen. Sie umklammerte fest ihren Sohn, versuchte ihn zu beruhigen, war jedoch selber so aufgebraust wie selten zuvor. Aus dem kleinen Spalt der Tür wurde ein kleines Loch, dann ein großes, bis es schließlich groß genug war um einen erwachsenen Menschen passieren lassen zu können. Geschockt fiel der Vater zu Boden und kroch dabei, immer mit dem Blick voraus, nach hinten. Der jüngste der Familie versteckte sich in einem festmontiertem kleinen Wandschrank, die sich wegen der Schiebetüren nur über einen Zug zur Seite öffnen ließ. Für das Kind war es jedoch genug um das Geschehen im Raum mitverfolgen zu können. Wie gebannt schaute er hin, als zwei Männer den Raum betraten nachdem sie selbst die Möbelstücke zur Seite schoben und einen bedrohlichen Blick aufsetzten. Beide trugen jeweils ein Schwert und richteten dieses auf den Vater. Der kleine Junge musterte die Einbrecher an, sie schauten sehr ungepflegt aus, die Kleidung war an den Enden völlig zerfetzt und ihre Gesichter waren so verdreckt dass er sich kaum vorstellen konnte dass solche Menschen existieren würden. Der Vater flehte um Gnade, bot ihnen Geld an, das Haus, Macht, doch alles was die Männer taten war dem unterlegenen Mann ein Schwert in die Brust zu rammen. Er ächzte, rang nach Luft und man hörte einen schrecklichen Ton aus seinem Kehlkopf heraus der selbst das laute Feuer in diesem Moment übertonte. Seine Pupillen weiteten sich unnatürlich auf, als ob die Augäpfel jede Sekunde herausspringen würden. Die Schwerter zogen die Männer wieder heraus, sie wirkten zufrieden über ihr Werk und wandten sich an der laut aufschreienden Frau welche zu ihrem regungslos daliegenden Ehemann schaute. Sie sah wie die Beiden näher herantraten woraufhin sie ihren Kopf unter ihre Arme grub, den Jungen dabei schützen wollte und vergebens nach einer guten Deckung suchte. Einer der Mörder grinste sie an, zückte nochmals sein Schwert und trennte einen Arm von ihrem Körper. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fiel sie zur Seite, schaute sich ihre Wunde an und erkannte dass an der Stelle etwas fehlte wodurch sie nochmals lauter um Hilfe schrie. Dabei vergaß sie ihren freien Nacken, noch bevor sie sich dem zuwenden konnte kam ihr ein weiterer Schwerthieb zuvor und enthauptete sie. Ihr Kopf rollte eine ganze Weile im Raum, hinterließ dabei eine lange Blutlinie auf dem Weg, und der kleine Junge erschrak als das Gesicht seiner Mutter nur wenige Meter vor ihm anhielt. Sein Mund jedoch wollte nichts sagen, er konnte es einfach nicht, während auch sein älterer Bruder zu Boden sank nachdem einer der Männer amüsiert auf seinen Schädel eintrat und diesen sichtlich demolierte.
Wie gelähmt schaute er von seinem zerschmetterten Bruder weiter zum aufgespießten Vater bis zum kopflosen Körper seiner Mutter. Ein weiteres Mal, nochmal, immer weiter und schneller. Er fing an nicht mehr klar denken zu können und wie als wolle sein Körper ihn warnen wollen ließ er ihn schwarz vor Augen werden. Er brach zusammen, das Haus wurde in Brand gesetzt.
Er war verängstigt, denn er sah, wie seine Familie sich verhielt. Eine solche Situation kannte er gar nicht, dieses Gesicht machten seine Eltern sonst nie. Panisch griff der Vater zum Sofa und stellte dieses vor die Tür, dann den Tisch, den Schrank bis er schlussendlich nichts mehr sah womit er sich noch helfen könnte. All die Möbelstücke waren sehr teure, nur das Beste durfte in das Anwesen gestellt werden. Umso entsetzter wirkte der Vater, als er die heftigen Hiebe gegen die andere Seite der Tür hörte. Es war etwas schweres, vermutlich eine Axt, doch es fühlte sich so an als würde jeden Moment ein gewaltiger Rammbock das Haus zum Einsturz bringen. Der ältere Bruder des kleinen Jungen fing an zu weinen, auch er konnte sich nicht erklären warum alle so hektisch und laut hantierten.
„Diese dreckigen Menschen.. warum sind sie nur nicht alle zusammen gestorben...“, fluchte der Vater und fühlte, mit jedem Schlag gegen die Tür, dass es sehr brenzlig werden könnte das zu überstehen. Es dauerte nicht lange bis es schließlich einer geschafft hatte ein großes Stück Holz von der Mitte zu entfernen. Die Mutter ergriff die Hand ihres Ältesten und versuchte in der Ecke des Raumes Schutz zu suchen. Sie umklammerte fest ihren Sohn, versuchte ihn zu beruhigen, war jedoch selber so aufgebraust wie selten zuvor. Aus dem kleinen Spalt der Tür wurde ein kleines Loch, dann ein großes, bis es schließlich groß genug war um einen erwachsenen Menschen passieren lassen zu können. Geschockt fiel der Vater zu Boden und kroch dabei, immer mit dem Blick voraus, nach hinten. Der jüngste der Familie versteckte sich in einem festmontiertem kleinen Wandschrank, die sich wegen der Schiebetüren nur über einen Zug zur Seite öffnen ließ. Für das Kind war es jedoch genug um das Geschehen im Raum mitverfolgen zu können. Wie gebannt schaute er hin, als zwei Männer den Raum betraten nachdem sie selbst die Möbelstücke zur Seite schoben und einen bedrohlichen Blick aufsetzten. Beide trugen jeweils ein Schwert und richteten dieses auf den Vater. Der kleine Junge musterte die Einbrecher an, sie schauten sehr ungepflegt aus, die Kleidung war an den Enden völlig zerfetzt und ihre Gesichter waren so verdreckt dass er sich kaum vorstellen konnte dass solche Menschen existieren würden. Der Vater flehte um Gnade, bot ihnen Geld an, das Haus, Macht, doch alles was die Männer taten war dem unterlegenen Mann ein Schwert in die Brust zu rammen. Er ächzte, rang nach Luft und man hörte einen schrecklichen Ton aus seinem Kehlkopf heraus der selbst das laute Feuer in diesem Moment übertonte. Seine Pupillen weiteten sich unnatürlich auf, als ob die Augäpfel jede Sekunde herausspringen würden. Die Schwerter zogen die Männer wieder heraus, sie wirkten zufrieden über ihr Werk und wandten sich an der laut aufschreienden Frau welche zu ihrem regungslos daliegenden Ehemann schaute. Sie sah wie die Beiden näher herantraten woraufhin sie ihren Kopf unter ihre Arme grub, den Jungen dabei schützen wollte und vergebens nach einer guten Deckung suchte. Einer der Mörder grinste sie an, zückte nochmals sein Schwert und trennte einen Arm von ihrem Körper. Mit schmerzverzerrtem Gesicht fiel sie zur Seite, schaute sich ihre Wunde an und erkannte dass an der Stelle etwas fehlte wodurch sie nochmals lauter um Hilfe schrie. Dabei vergaß sie ihren freien Nacken, noch bevor sie sich dem zuwenden konnte kam ihr ein weiterer Schwerthieb zuvor und enthauptete sie. Ihr Kopf rollte eine ganze Weile im Raum, hinterließ dabei eine lange Blutlinie auf dem Weg, und der kleine Junge erschrak als das Gesicht seiner Mutter nur wenige Meter vor ihm anhielt. Sein Mund jedoch wollte nichts sagen, er konnte es einfach nicht, während auch sein älterer Bruder zu Boden sank nachdem einer der Männer amüsiert auf seinen Schädel eintrat und diesen sichtlich demolierte.
Wie gelähmt schaute er von seinem zerschmetterten Bruder weiter zum aufgespießten Vater bis zum kopflosen Körper seiner Mutter. Ein weiteres Mal, nochmal, immer weiter und schneller. Er fing an nicht mehr klar denken zu können und wie als wolle sein Körper ihn warnen wollen ließ er ihn schwarz vor Augen werden. Er brach zusammen, das Haus wurde in Brand gesetzt.
1524, East Blue, Loguetown. Der wirtschaftliche Erfolg zeigte auch in diesem Jahr, wie bedeutend die Stadt für die Marine und Weltregierung doch war. Der Handelszweig florierte, besonders viele Fische fielen seit zuletzt den Händlern ins Netz. Umso erfreulicher war es für die Arbeiter dass die Einnahmen stimmten. Die Bevölkerung lebte, die unschöne Hektik gepaart mit der guten Laune ließen jeden Arbeitsstress vergessen. In solchen Zeiten war selbst dem paranoidesten Menschen die Tatsache, dass die Stadt in erster Linie als Zwischenstopp für Piraten galt und man zu jeder Zeit ausgeraubt werden könnte, egal.
Selbst die unschöneren, dunkleren Ecken der Stadt welche man als Bewohner möglichst vermeiden wollte, genossen das seltene Privileg einen aufblühenden Laden für zahlreiche Gäste offen zu haben. Neben dem bedeutendem Markt waren auch die vielen Touristen ein Grund für die gute Wirtschaft. Loguetown, „die Stadt in der alles anfing und endete“, oder auch die Stadt in welcher der König der Piraten das Licht der Welt erblickte und sich von ihr verabschiedete. Das Schafott galt noch immer als die Attraktion schlechthin, als eines der wichtigsten Symbole der Weltregierung, als Ausdruck für die Stärke und Macht der Regierung. Gleichzeitig war es auch ein Symbol der Hoffnung, des Traumes, des Zieles eines jeden Piraten. Sie machte den Leuten Mut, gab den Willen, das offene Meer zu durchqueren um ein befreites unbefangenes Leben führen zu können. Gold Roger.
Für jene die einen tiefen Blick in die Zeit kurz vor dem großen Piratenzeitalter werfen wollten war ein Ort in ganz Loguetown der wohl geeignetste – Gold Roger’s Bar. Von den streng riechenden Essensresten von vor drei Dekaden in welche sich Insekten aller Art eingenistet hatten bis hin zu den blutbefleckten Tischen und Wänden die noch die Dellen und Risse der vergangenen Kämpfe aufwiesen war alle da. Die Bar befand sich in einem erschreckenden Zustand, und gerade das machte sie zu einem der gefragtesten Orte für Piraten. So war die Bar selbst zur frühen Mittagsstunde voll, wo Menschen aller Art, besonders grimmig schauende Kriminelle, als zuverlässige Einnahmequelle galten, obwohl sie Kriminelle waren. Viele der Besucher genossen es für eine Zeit dasselbe Bier welches einst der Piratenkönig kostete, auszuprobieren oder sich auf dem Platz zu setzen worauf er sich mal befand. Es beflügelte die Meisten, man glaubte, es würde ihnen Glück auf dem weiteren Weg geben. Rainer konnte darüber nur lachen:
„So ein alter Barhocker der jeden Moment in sich zusammenbrechen könnte soll Glück bringen? Also ehrlich..“, fauchte er.
„Sag dass lieber nicht so laut, die Kerle sehen hier so aus als ob sie einem am liebsten die Kehle durchschneiden wollen“, entgegnete dessen Freund Trevor.
„Na komm, entspann dich doch ein bisschen. Freu dich lieber deinen Abschluss endlich zu haben.“
„Du hast schon recht… aber es ist irgendwie erniedrigend dass mein bester Freund 16 Jahre alt ist und bereits in vier Fächern einen hat.“
„Dafür kannst Du nichts. Ich bin ein Genie“, merkte er an und nahm einen kräftigen Schluck vom Glas Wasser, während sein Gegenüber dessen Bemerkung mit dem Kopf schüttelnd verneinte und an seinem Bierkrug nippte.
Unter den zahlreichen Bargästen gab es neben den vielen unabhängig lebenden Freibeutern auch einige wenige Bewohner der Stadt, denen das ungewohnte, aber doch sehr heimisch wirkende Ambiente, auf die ein oder andere Art und Weise, zusagte. Rainer vermochte es, seinem einfachen Studentenleben durch Kleinigkeiten den nötigen Aufschwung zu verleihen. Dabei machte er auf viele bei der ersten Begegnung rein optisch den Eindruck, als sei er ein verschlossener, in sich gekehrter Teenager, der nach der Bedeutung in seinem Leben suchen würde und sich deshalb in die Welt der Erwachsenen begab. Seine schlanke Körperstatur, der kreidebleiche Teint, die diamantfarbigen Augen, welche bei Lichteinfall zu einem hellen grau übergingen und die schwarzen kurzen glatten Haare die er ordentlich zur Seite gekämmt hatte machten ihn so speziell, so ungewöhnlich. Umso überraschender war es wenn man ihn näher kennenlernen durfte und einen aufgeweckten, reifen und schlauen jungen Mann vor sich stehen hatte. Trevor unternahm sehr viel mit ihm, nicht nur, weil sie dasselbe Studium besuchten. Auch war er von seinem Eifer beeindruckt, das Tempo welches er beim Studium an den Tag legte und die Art und Weise wie er mit seinen Mitmenschen umging. Er fand es merkwürdig warum Rainer so viel studierte, vor allem Fächer, die wenig bis kaum miteinander zusammenhingen. Von der Weltgeschichte hin zum Wirtschaftswesen, weiter zum Königtum, der Strategie und zahlreichen weiteren Kursen die er nebenbei besuchte. Warum er das tat hatte er ihm nie gesagt, obwohl sich beide im Klaren waren dass Rainer auch mit dem Wissen was er bereits hatte selbst auf der Grandline sehr gefragt bei den Unternehmen sein würde.
„Und, was hast Du jetzt vor?“, fragte Trevor weiter, „Knöpfst du dir den nächsten Studiengang vor?“
„Nein.. ich denke, ich werde was Neues ausprobieren.“
Es herrschte eine angenehme, lockere Stimmung innerhalb der Bar. Jedermann war entspannt, verkehrte auf einer so ausgelassenen Art, dass man sich fragte wieso das Lokal eines der wohl abgelegensten Orte von ganz Loguetown füllte und nicht den Schritt in die Innenstadt wagen wollte. Von draußen vernahm man indessen das Lachen von Menschen, welches immer lauter wurde und woraus man später klare Worte erkennen konnte als plötzlich die Tür der Bar aufgeschlagen wurde und eine Horde von miefenden, nach Alkohol riechenden Kerlen das Lokal betrat. Es war klar zu sehen dass die Gruppe vor dem Eintritt nicht nur ein Bierfass leertrank, es waren um die 30 Männer wovon nur die wenigsten in der Lage waren einer vernünftigen Route Richtung Theke zur folgen. Die Laune der anderen Gäste sank mit jeder weiteren Sekunde, man fühlte, dass die neuen Besucher wie ein Einladungsschreiben für kommende Eskalationen waren.
Einer unter den neuen Gästen war besonders auffällig. Er war der Anführer der Gruppe, sein dicker scharlachroter Kapitänsmantel mit den gewohnten goldenen Verzierungen hob seinen Rang nochmals hervor. Es waren Piraten, keine Frage. Die mangelnde Hygiene, die ungehemmte Haltung der Bande und die bedrohliche Ausstrahlung welche eindeutig von ihnen ausging machten es klar. Zudem war der Kapitän keine unbekannte Persönlichkeit, im East Blue jedenfalls. Rainer erkannte ihn, sein Name war Wild, ein Mann mit einem Kopfgeld in Höhe von 3.000.000 Berry. Alles was im East Blue die Millionen-Marke überschritt wurde respektiert und zumeist auch gefürchtet, dass wusste der Pirat. Und dieses Wissen nutzte er unverschämt formlos aus.
„Habt Ihr gesehen wie die Kleine nach ihrem Bärchen griff? Ich hätte fast heulen können als ich der Mutter eine Kugel zwischen die Augen setzte!“, lachte Wild lautstark und trank in einem Zug sein Bier aus. Seine Kameraden verfielen ebenfalls in ein lautes Gelächter und klopften, um den amüsierenden Worten des Führers Nachdruck zu verleihen, mit geballter Faust auf den Thekentisch.
„Und der Vater! Der bot mir sein ganzes Geld an um nicht ins Gras beißen zu müssen! Und jetzt, jetzt ist er arm und tot!“, redete er weiter und brachte wieder seine Mannschaft zum Lachen. Rainer hingegen war wütend, er konnte es nicht ausstehen wie der Mann von seinen Taten prahlte. Es machte ihn krank dass mitanhören zu müssen und hatte ihm völlig überraschend was entgegenzusetzen:
„Tot miefen die bestimmt nicht mal ansatzweise so wie Ihr“, sagte er mit gesenktem Kopf, jedoch laut genug, sodass es jeder in der Bar mitanhören konnte. Für einen Moment verstummte jeder, man hörte lediglich wie der Barkeeper Raul, seinerseits die Ruhe selbst, eines der Gläser mit einem Putzlappen trocknete und mit einem gefasstem Blick gespannt den weiteren Verlauf der Runde verfolgte. Trevor konnte nicht fassen was sein Freund da gesagt hatte, und dass versuchte er durch verschiedene Gesten, möglichst unauffällig, zu vermitteln. Doch er erstarrte als der Kapitän sich dem vorlauten Kind zuwendete, ihn anmusterte und einen bedrohlichen Blick aufsetzte.
„Kleiner, solltest Du nicht bei Mama Hausaufgaben machen?“
„Meinen Aufsatz zum Grey Terminal habe ich schon meinem Studienleiter gereicht. Aber wer hätte gedacht dass es im East Blue etwas noch dreckigeres als das gibt.“
„Was willst Du damit sagen?“
„Ganz einfach: Damit will ich sagen, dass der Tod ein Geschenk ist verglichen mit deiner Müllhalden-Fratze.“, entgegnete er frech und schaute dabei direkt zu ihm hoch. Die Bargäste versuchten ihren amüsierten Gesichtsausdruck und das leise Lachen zu verstecken, selbst die eigenen Männer Wild’s wirkten sichtlich vergnügt, und dass viel ihm auf. Er holte mit der linken Hand zu einem Schlag aus und traf dem Jungen direkt aufs Gesicht, sodass er vom Stuhl auf die andere Seite fiel. Sofort verstummten alle anderen in der Bar, Rainer blutete an der gebrochenen Nase, doch er richtete sich so langsam wieder auf. Noch bevor er aufstehen konnte packte der wütende Mann ihm an den Kragen, hob das Fliegengewicht ohne große Mühe an, und traf ihn mit einem weiteren Schlag auf die linke Kopfseite, sodass er gegen die Wand flog und dort liegend seine verwundete Stelle festhielt. Trevor traute sich gar nicht etwas zu sagen, viel zu ungewohnt war ihm dieses Szenario als gebildeter Stadtmensch. Wild schob mit den Füßen den Stuhl zur Seite und trat näher an den Verletzten heran.
„Du dreckiger Köter, weißt du überhaupt wen Du vor dir stehen hast?!“, fauchte er und trat ihm mit den dreckigen, durch trockenem Blut geschmückten Stiefel gegen die Magengegend. Rainer stöhnte auf, hielt sich am Bauch fest, was den Kopf frei werden ließ woraufhin der Kapitän mehrmals auf seinen Schädel eintrat.
Die Besucher schüttelten nur den Kopf, trauten sich gar nicht das Schauspiel mitzuverfolgen und richteten ihr Augenmerk nach woanders, als eine weitere Person die Bar betrat und es wieder still wurde. Wild bemerkte erst nach einigen Tritten dass etwas nicht stimmte, denn selbst seine Untergebenen machten keine Bemerkung, weswegen er zur Seite schaute und große, entsetzt wirkende Augen machte, als er den neuen Gast erblickte. Es war ein kräftiger hellhäutiger Mann mittleren Alters mit kurzen schwarzen Haaren, dessen dicke, weiße, offene Bomberjacke auf der linken Seite in der Brustgegend das Logo der Marine zierte und den Freibeuter aufschrecken ließ. Sofort griff der Pirat nach seiner Pistole, die sich in der Innenseite seines Mantels befand, doch noch bevor er sie zücken konnte stand der Mann von der Marine vor ihm und drückte ihm mit voller Wucht seinen Ellbogen gegen den Bauch wodurch Wild der Wand eine weitere Delle bescherte. Ohne weitere Gegenwehr fiel der Kapitän zu Boden, neben dem schwer verletzten Rainer.
„Ihr kopfgeldlosen Möchtegern-Piraten, macht dass ihr wegkommt!“, rief der Marinesoldat zu den Gästen, die seiner Aufforderung sofort gehorchten und schnell von dannen zogen. Trevor jedoch eilte zu seinem Freund und erkundigte sich nach seinem Wohlbefinden. Er sah alles andere als gut aus, sein Gesicht glich einer roten Pfütze und es verwunderte den älteren Studenten dass er überhaupt noch bei Bewusstsein war.
„Ich bring den Jungen zur Marine-Krankenstation. Geh nach Hause“, sagte der Soldat und legte dem Piratenkapitän dabei Handschellen an. Trevor erinnerte sich an den Retter, es war Sleeper, der Marine-Kapitän welcher für die Sicherheit von Loguetown zuständig war. Er hörte eine Menge von ihm und man sagte sich, dass Sleeper als Nachfolger des „weißen Jägers“ das nahezu komplette Gegenteil von ihm sei. Dieser ging daraufhin auf den verletzten Rainer zu und legte ihn über seine linke Schulter – auf der rechten befand sich Wild.
„Tut mir leid dass ich dir die Kundschaft vergrault habe, Raul“, meinte er abschließend und verließ die Bar. Trevor blieb noch eine Zeit lang in der Bar.
Auf der Straße vor dem Lokal saßen die zahlreichen Besucher der Bar von vor kurzem, darunter auch die Wild-Piraten, allesamt auf dem Boden. Sie fluchten vor sich hin, schauten erzürnt in die Gegend hinein und konnten nicht glauben dass sie sich so einfach von den Marine-Soldaten, welche noch immer damit beschäftigt waren die vielen Kriminellen mit Seilen festzubinden, gefasst werden konnten. Aus der Tür zu Gold Roger’s Bar trat der Kapitän mit dem Übeltäter und dem Verletzten hervor, wovon er Ersteren ohne Rücksicht auf den Boden vor die Füße eines der ihm unterstellten Gefreiten vorwarf.
Rainer öffnete ein wenig die Augen und versuchte die Orientierung wieder zu finden. Er spürte, dass er von jemandem getragen wurde und versuchte herauszufinden, wer ihm half. Sein Blick wanderte nach unten wo er eine weiße Jacke zu Gesicht bekam. Es kann losgehen, endlich, dachte sich Rainer und schloss wieder die Augen.
Selbst die unschöneren, dunkleren Ecken der Stadt welche man als Bewohner möglichst vermeiden wollte, genossen das seltene Privileg einen aufblühenden Laden für zahlreiche Gäste offen zu haben. Neben dem bedeutendem Markt waren auch die vielen Touristen ein Grund für die gute Wirtschaft. Loguetown, „die Stadt in der alles anfing und endete“, oder auch die Stadt in welcher der König der Piraten das Licht der Welt erblickte und sich von ihr verabschiedete. Das Schafott galt noch immer als die Attraktion schlechthin, als eines der wichtigsten Symbole der Weltregierung, als Ausdruck für die Stärke und Macht der Regierung. Gleichzeitig war es auch ein Symbol der Hoffnung, des Traumes, des Zieles eines jeden Piraten. Sie machte den Leuten Mut, gab den Willen, das offene Meer zu durchqueren um ein befreites unbefangenes Leben führen zu können. Gold Roger.
Für jene die einen tiefen Blick in die Zeit kurz vor dem großen Piratenzeitalter werfen wollten war ein Ort in ganz Loguetown der wohl geeignetste – Gold Roger’s Bar. Von den streng riechenden Essensresten von vor drei Dekaden in welche sich Insekten aller Art eingenistet hatten bis hin zu den blutbefleckten Tischen und Wänden die noch die Dellen und Risse der vergangenen Kämpfe aufwiesen war alle da. Die Bar befand sich in einem erschreckenden Zustand, und gerade das machte sie zu einem der gefragtesten Orte für Piraten. So war die Bar selbst zur frühen Mittagsstunde voll, wo Menschen aller Art, besonders grimmig schauende Kriminelle, als zuverlässige Einnahmequelle galten, obwohl sie Kriminelle waren. Viele der Besucher genossen es für eine Zeit dasselbe Bier welches einst der Piratenkönig kostete, auszuprobieren oder sich auf dem Platz zu setzen worauf er sich mal befand. Es beflügelte die Meisten, man glaubte, es würde ihnen Glück auf dem weiteren Weg geben. Rainer konnte darüber nur lachen:
„So ein alter Barhocker der jeden Moment in sich zusammenbrechen könnte soll Glück bringen? Also ehrlich..“, fauchte er.
„Sag dass lieber nicht so laut, die Kerle sehen hier so aus als ob sie einem am liebsten die Kehle durchschneiden wollen“, entgegnete dessen Freund Trevor.
„Na komm, entspann dich doch ein bisschen. Freu dich lieber deinen Abschluss endlich zu haben.“
„Du hast schon recht… aber es ist irgendwie erniedrigend dass mein bester Freund 16 Jahre alt ist und bereits in vier Fächern einen hat.“
„Dafür kannst Du nichts. Ich bin ein Genie“, merkte er an und nahm einen kräftigen Schluck vom Glas Wasser, während sein Gegenüber dessen Bemerkung mit dem Kopf schüttelnd verneinte und an seinem Bierkrug nippte.
Unter den zahlreichen Bargästen gab es neben den vielen unabhängig lebenden Freibeutern auch einige wenige Bewohner der Stadt, denen das ungewohnte, aber doch sehr heimisch wirkende Ambiente, auf die ein oder andere Art und Weise, zusagte. Rainer vermochte es, seinem einfachen Studentenleben durch Kleinigkeiten den nötigen Aufschwung zu verleihen. Dabei machte er auf viele bei der ersten Begegnung rein optisch den Eindruck, als sei er ein verschlossener, in sich gekehrter Teenager, der nach der Bedeutung in seinem Leben suchen würde und sich deshalb in die Welt der Erwachsenen begab. Seine schlanke Körperstatur, der kreidebleiche Teint, die diamantfarbigen Augen, welche bei Lichteinfall zu einem hellen grau übergingen und die schwarzen kurzen glatten Haare die er ordentlich zur Seite gekämmt hatte machten ihn so speziell, so ungewöhnlich. Umso überraschender war es wenn man ihn näher kennenlernen durfte und einen aufgeweckten, reifen und schlauen jungen Mann vor sich stehen hatte. Trevor unternahm sehr viel mit ihm, nicht nur, weil sie dasselbe Studium besuchten. Auch war er von seinem Eifer beeindruckt, das Tempo welches er beim Studium an den Tag legte und die Art und Weise wie er mit seinen Mitmenschen umging. Er fand es merkwürdig warum Rainer so viel studierte, vor allem Fächer, die wenig bis kaum miteinander zusammenhingen. Von der Weltgeschichte hin zum Wirtschaftswesen, weiter zum Königtum, der Strategie und zahlreichen weiteren Kursen die er nebenbei besuchte. Warum er das tat hatte er ihm nie gesagt, obwohl sich beide im Klaren waren dass Rainer auch mit dem Wissen was er bereits hatte selbst auf der Grandline sehr gefragt bei den Unternehmen sein würde.
„Und, was hast Du jetzt vor?“, fragte Trevor weiter, „Knöpfst du dir den nächsten Studiengang vor?“
„Nein.. ich denke, ich werde was Neues ausprobieren.“
Es herrschte eine angenehme, lockere Stimmung innerhalb der Bar. Jedermann war entspannt, verkehrte auf einer so ausgelassenen Art, dass man sich fragte wieso das Lokal eines der wohl abgelegensten Orte von ganz Loguetown füllte und nicht den Schritt in die Innenstadt wagen wollte. Von draußen vernahm man indessen das Lachen von Menschen, welches immer lauter wurde und woraus man später klare Worte erkennen konnte als plötzlich die Tür der Bar aufgeschlagen wurde und eine Horde von miefenden, nach Alkohol riechenden Kerlen das Lokal betrat. Es war klar zu sehen dass die Gruppe vor dem Eintritt nicht nur ein Bierfass leertrank, es waren um die 30 Männer wovon nur die wenigsten in der Lage waren einer vernünftigen Route Richtung Theke zur folgen. Die Laune der anderen Gäste sank mit jeder weiteren Sekunde, man fühlte, dass die neuen Besucher wie ein Einladungsschreiben für kommende Eskalationen waren.
Einer unter den neuen Gästen war besonders auffällig. Er war der Anführer der Gruppe, sein dicker scharlachroter Kapitänsmantel mit den gewohnten goldenen Verzierungen hob seinen Rang nochmals hervor. Es waren Piraten, keine Frage. Die mangelnde Hygiene, die ungehemmte Haltung der Bande und die bedrohliche Ausstrahlung welche eindeutig von ihnen ausging machten es klar. Zudem war der Kapitän keine unbekannte Persönlichkeit, im East Blue jedenfalls. Rainer erkannte ihn, sein Name war Wild, ein Mann mit einem Kopfgeld in Höhe von 3.000.000 Berry. Alles was im East Blue die Millionen-Marke überschritt wurde respektiert und zumeist auch gefürchtet, dass wusste der Pirat. Und dieses Wissen nutzte er unverschämt formlos aus.
„Habt Ihr gesehen wie die Kleine nach ihrem Bärchen griff? Ich hätte fast heulen können als ich der Mutter eine Kugel zwischen die Augen setzte!“, lachte Wild lautstark und trank in einem Zug sein Bier aus. Seine Kameraden verfielen ebenfalls in ein lautes Gelächter und klopften, um den amüsierenden Worten des Führers Nachdruck zu verleihen, mit geballter Faust auf den Thekentisch.
„Und der Vater! Der bot mir sein ganzes Geld an um nicht ins Gras beißen zu müssen! Und jetzt, jetzt ist er arm und tot!“, redete er weiter und brachte wieder seine Mannschaft zum Lachen. Rainer hingegen war wütend, er konnte es nicht ausstehen wie der Mann von seinen Taten prahlte. Es machte ihn krank dass mitanhören zu müssen und hatte ihm völlig überraschend was entgegenzusetzen:
„Tot miefen die bestimmt nicht mal ansatzweise so wie Ihr“, sagte er mit gesenktem Kopf, jedoch laut genug, sodass es jeder in der Bar mitanhören konnte. Für einen Moment verstummte jeder, man hörte lediglich wie der Barkeeper Raul, seinerseits die Ruhe selbst, eines der Gläser mit einem Putzlappen trocknete und mit einem gefasstem Blick gespannt den weiteren Verlauf der Runde verfolgte. Trevor konnte nicht fassen was sein Freund da gesagt hatte, und dass versuchte er durch verschiedene Gesten, möglichst unauffällig, zu vermitteln. Doch er erstarrte als der Kapitän sich dem vorlauten Kind zuwendete, ihn anmusterte und einen bedrohlichen Blick aufsetzte.
„Kleiner, solltest Du nicht bei Mama Hausaufgaben machen?“
„Meinen Aufsatz zum Grey Terminal habe ich schon meinem Studienleiter gereicht. Aber wer hätte gedacht dass es im East Blue etwas noch dreckigeres als das gibt.“
„Was willst Du damit sagen?“
„Ganz einfach: Damit will ich sagen, dass der Tod ein Geschenk ist verglichen mit deiner Müllhalden-Fratze.“, entgegnete er frech und schaute dabei direkt zu ihm hoch. Die Bargäste versuchten ihren amüsierten Gesichtsausdruck und das leise Lachen zu verstecken, selbst die eigenen Männer Wild’s wirkten sichtlich vergnügt, und dass viel ihm auf. Er holte mit der linken Hand zu einem Schlag aus und traf dem Jungen direkt aufs Gesicht, sodass er vom Stuhl auf die andere Seite fiel. Sofort verstummten alle anderen in der Bar, Rainer blutete an der gebrochenen Nase, doch er richtete sich so langsam wieder auf. Noch bevor er aufstehen konnte packte der wütende Mann ihm an den Kragen, hob das Fliegengewicht ohne große Mühe an, und traf ihn mit einem weiteren Schlag auf die linke Kopfseite, sodass er gegen die Wand flog und dort liegend seine verwundete Stelle festhielt. Trevor traute sich gar nicht etwas zu sagen, viel zu ungewohnt war ihm dieses Szenario als gebildeter Stadtmensch. Wild schob mit den Füßen den Stuhl zur Seite und trat näher an den Verletzten heran.
„Du dreckiger Köter, weißt du überhaupt wen Du vor dir stehen hast?!“, fauchte er und trat ihm mit den dreckigen, durch trockenem Blut geschmückten Stiefel gegen die Magengegend. Rainer stöhnte auf, hielt sich am Bauch fest, was den Kopf frei werden ließ woraufhin der Kapitän mehrmals auf seinen Schädel eintrat.
Die Besucher schüttelten nur den Kopf, trauten sich gar nicht das Schauspiel mitzuverfolgen und richteten ihr Augenmerk nach woanders, als eine weitere Person die Bar betrat und es wieder still wurde. Wild bemerkte erst nach einigen Tritten dass etwas nicht stimmte, denn selbst seine Untergebenen machten keine Bemerkung, weswegen er zur Seite schaute und große, entsetzt wirkende Augen machte, als er den neuen Gast erblickte. Es war ein kräftiger hellhäutiger Mann mittleren Alters mit kurzen schwarzen Haaren, dessen dicke, weiße, offene Bomberjacke auf der linken Seite in der Brustgegend das Logo der Marine zierte und den Freibeuter aufschrecken ließ. Sofort griff der Pirat nach seiner Pistole, die sich in der Innenseite seines Mantels befand, doch noch bevor er sie zücken konnte stand der Mann von der Marine vor ihm und drückte ihm mit voller Wucht seinen Ellbogen gegen den Bauch wodurch Wild der Wand eine weitere Delle bescherte. Ohne weitere Gegenwehr fiel der Kapitän zu Boden, neben dem schwer verletzten Rainer.
„Ihr kopfgeldlosen Möchtegern-Piraten, macht dass ihr wegkommt!“, rief der Marinesoldat zu den Gästen, die seiner Aufforderung sofort gehorchten und schnell von dannen zogen. Trevor jedoch eilte zu seinem Freund und erkundigte sich nach seinem Wohlbefinden. Er sah alles andere als gut aus, sein Gesicht glich einer roten Pfütze und es verwunderte den älteren Studenten dass er überhaupt noch bei Bewusstsein war.
„Ich bring den Jungen zur Marine-Krankenstation. Geh nach Hause“, sagte der Soldat und legte dem Piratenkapitän dabei Handschellen an. Trevor erinnerte sich an den Retter, es war Sleeper, der Marine-Kapitän welcher für die Sicherheit von Loguetown zuständig war. Er hörte eine Menge von ihm und man sagte sich, dass Sleeper als Nachfolger des „weißen Jägers“ das nahezu komplette Gegenteil von ihm sei. Dieser ging daraufhin auf den verletzten Rainer zu und legte ihn über seine linke Schulter – auf der rechten befand sich Wild.
„Tut mir leid dass ich dir die Kundschaft vergrault habe, Raul“, meinte er abschließend und verließ die Bar. Trevor blieb noch eine Zeit lang in der Bar.
Auf der Straße vor dem Lokal saßen die zahlreichen Besucher der Bar von vor kurzem, darunter auch die Wild-Piraten, allesamt auf dem Boden. Sie fluchten vor sich hin, schauten erzürnt in die Gegend hinein und konnten nicht glauben dass sie sich so einfach von den Marine-Soldaten, welche noch immer damit beschäftigt waren die vielen Kriminellen mit Seilen festzubinden, gefasst werden konnten. Aus der Tür zu Gold Roger’s Bar trat der Kapitän mit dem Übeltäter und dem Verletzten hervor, wovon er Ersteren ohne Rücksicht auf den Boden vor die Füße eines der ihm unterstellten Gefreiten vorwarf.
Rainer öffnete ein wenig die Augen und versuchte die Orientierung wieder zu finden. Er spürte, dass er von jemandem getragen wurde und versuchte herauszufinden, wer ihm half. Sein Blick wanderte nach unten wo er eine weiße Jacke zu Gesicht bekam. Es kann losgehen, endlich, dachte sich Rainer und schloss wieder die Augen.
Nur die wenigsten Orte konnten von seiner Sauberkeit, der riesigen Ausstattung und einem gut ausgebildetem Personal überzeugen, besonders in Zeiten wo das Morden und der Krieg zum täglichen Programm gehörten. Zu diesen gehörte aber in jedem Fall die Marine-Krankenstation aus Loguetown. Anders als in den anderen Gegenden der Stadt, wo ein einfacher, grauer Backstein auf dem anderen platziert wurde, setzte man in der Verpflegungsanstalt für die Soldaten nur auf Qualität. Die Wände waren aus teurem Marmor, alles in einem schönen Weiß während vereinzelt das Zeichen der Marine aufgehängt wurde. Und auch die Arbeitsmaterialien waren nur die Neusten, allesamt in einem sehr gutem Zustand inklusive einer Technik die selbst die schwerste Operation wie nichts erscheinen ließ. Rainer staunte nicht schlecht als er sich ein wenig genauer umschaute. Eine Schande, dass den Bewohnern der Stadt die Möglichkeit verwehrt blieb, sich hier verarzten zu lassen, dachte sich der Junge dabei. Er jedenfalls konnte von Glück sprechen dass man ihn mitnahm.
„Eine gebrochene Nase, mehrere Rippen sind angeschlagen und das Gesicht selbst sah schon mal besser aus. Was haben Sie denn nur angestellt?“, teilte ihm eine Angestellte mit, welche den Blick auf ihr Klemmbrett gesenkt hatte und sich einige Notizen machte. Der Verletzte befand sich auf einer Liege und hatte inzwischen mehrere Verbände um den Körper gewickelt bekommen, während er zu ihr aufschaute.
„Naja, was soll ich sagen… mit mir kann einfach keiner diskutieren“, entgegnete er.
„Das muss auch fürs Erste keiner. Werden Sie erst einmal gesund.“
„Bestimmt, Oberschwester Anastasia“, sagte Rainer, während er auf das kleine Etikett auf der rechten Seite ihrer weißen Bluse über dem Marine-Logo hinschaute. Sie lächelte ihn daraufhin an, es war ein bezauberndes Lächeln. Der Patient musterte sie etwas genauer an – schmales Gesicht, grüne Augen, volle Lippen und lange schwarze Haare die sie nach hinten zusammengebunden hatte. Wahrlich eine Augenweide wie er fand, doch unglücklicherweise gewährte man ihm nicht mehr die notwendige Zeit zur weiteren Begutachtung ihres Antlitzes, denn als die Tür des Behandlungszimmers aufgemacht wurde, trat Kapitän Sleeper hinein der sich nach dem vorlauten Barbesucher erkundigen wollte.
„‘Rainer Fund‘.. was hast Du dir eigentlich dabei gedacht? Sich einem Piraten entgegenzustellen… wie alt bist Du überhaupt?“, fauchte der Marinemann ihn an.
„Es tut mir leid, Kapitän Sleeper. Ich habe nicht damit gerechnet dass er mich gleich am Hals packt.“
„Hmpf.. Piraten sind immer gleich, merk dir das.“
„Ja, Sir.“
Anastasia hatte mittlerweile den Raum verlassen und die Tür hinter sich zugemacht, als der Kapitän sich auf einen Stuhl setzte der zur Liege gerichtet war. Er schaute zum Knaben, dieser wusste gar nicht warum. Eine Zeit lang war es still, der Mann von der Marine machte klar deutlich, dass er gerade nachdachte, bis er schließlich dann doch das Wort ergriff:
„Sie nennen dich den ‘kommenden Vegapunk‘...“
„Ich kann mir das selber nicht erklären, Sir.“
„Aber was Wahres muss ja wohl dran sein, wenn die ganze Stadt so denkt“, entgegnete Sleeper, worauf der Junge keine Antwort mehr zu haben wusste. „Schon mal darüber nachgedacht bei der Marine anzufangen?“
Rainer wirkte sprachlos, das plötzliche Angebot des Kapitäns erschlug den Jungen förmlich, war er doch erfreut darüber, dass man ihm eine Stelle geben wollte.
„Sir, i-ich weiß nicht was ich sagen soll… ich mein, ich bin kein Kämpfer.“
„Ein ‘ja‘ würde vollkommen ausreichen. Außerdem dachte ich da eher an den Papierkram, Muskelprotze haben wir schon genug – aber ein guter Büromann, der kann nie schaden.“
Der Junge brauchte nicht lange zum überlegen, er war sich schon im Klaren dass man ein solches Stellenangebot auf Anhieb nicht sofort wiederbekommen würde. Es war eine einmalige Chance, zumal die Marine immer sehr spendabel war was das Gehalt anging und er als schlauer Kopf einige gute Aussichten auf eine ordentliche Karriere hatte.
„Ich würde sehr gerne der Marine beitreten wollen, Sir“, antwortete er.
Auch nach Wochen konnten sie nicht glauben wie viel ein wenig Ordnung und eine gute Struktur jemandem weiterhelfen kann. Wenn die Akten der Kriminellen nicht bloß aufeinander gestapelt werden, sondern in alphabetischer Reihenfolge sortiert und in jeweils ein Verzeichnis abgelagert werden, wenn man intensiver mit den Arbeitern im Lagerraum gearbeitet und die Logistik bereits zu Beginn verwaltet hätte oder wenn man dafür gesorgt hätte, dass das Budget des Marine-Quartiers auf eine vernünftige Art und Weise in sinnvolle Maßnahmen investiert wird, dann hätte man die Stadt vermutlich um einiges besser bis jetzt verwalten können. Diese und weitere einfache Regeln lehrte der Neuling der Marine-Verwaltungseinheit seine Kollegen oder gar Vorgesetzten, zur Freude des Kapitäns Sleeper. Dabei verwunderte es den Jungen selbst, dass so viele erwachsene Köpfe nicht von selbst auf die Einführung eines solch schlichten Prinzips gekommen waren. Vermutlich sind sie auch deswegen in manchen Gebieten so schwach besetzt, dachte er sich.
Neben all der trüben und einseitigen Arbeit, wobei Rainer sich eingestehen musste, dass er anspruchsvollere Aufgaben erwartet hatte, galt eine Person immer als willkommener Gast im Marine-Quartier: Es war die lebhafte Tochter Sleepers, Jennifer, welche gerne die Arbeiter ihres Vater vollquatschte, sie an der Arbeit hinderte oder mit ihnen spielen wollte. Trotz allem schaffte sie es immer wieder, den Leuten ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern oder gar zum Lachen zu bringen, was Sleeper gar nicht gutheißen konnte. Rainer selbst ließ sie die meiste Zeit weitestgehend in Ruhe, was aber auch damit zusammenhing dass er nach nur wenigen Tagen vom Arbeiterraum unter den vielen anderen Kollegen in ein eigenes Büro befördert wurde wo er in Ruhe seiner Tätigkeit nachgehen konnte. So fühlte er sich doch sehr geschätzt als an einem der vielen gewöhnlichen Tage der Kapitän samt Tochter in seinem Zimmer stand und der Vorgesetzte ihm auftrug, sich während der Abwesenheit seiner Wenigkeit um das Mädchen zu kümmern. Trotz der sehr merkwürdigen Bitte, wie er fand, ehrte es ihn doch dass Sleeper ihm so sehr vertraute. In Rainers Augen war dies eine gute Gelegenheit um seiner Wertschätzung den notwendigen Dank zu zollen.
So kam es dass der schlaue Kopf die Schreibarbeit beiseiteschob und sich der Tochter widmete, welche wie in den Tagen zuvor, den Drang verspürte alles anzufassen was ihr über den Weg lief. Mal war es ein Buch aus dem Regal, welches sie unvorsichtig herausgezogen hatte und der Aufpasser dafür sorgen musste, dass kein weiteres auf sie fallen würde, mal spielte sie mit der Zirkelspitze herum, sodass er dafür verantwortlich war, darauf zu achten dass sie sich keine Wunde zufügen würde. Er konnte mit Sicherheit sagen, dass es um einiges schwerer war sich um ein quirliges Kind als sich beispielsweise um die Organisation von waffenspezifischen Bestellungen zu kümmern. Dass war wahrlich eine Herausforderung.
Und während seine vollste Aufmerksamkeit dem Kind geschenkt wurde, ahnte er nicht dass hinter dem Fenster seines Zimmers ein dunkler Schatten zugegen war, der sich im Nachhinein als grimmig dreinblickende Person entpuppte, welcher mit einem Schlag die Fensterscheibe in tausend Teile zerschmetterte um dann den Raum betreten zu können. Als er es schließlich bemerkt hatte, war es schon zu spät, denn die Beiden fielen dem Mann bereits ins Auge, woraufhin dieser sie amüsiert anlächelte.
„Ist Ihnen klar dass Sie damit gerade ein Verbrechen begangen haben?“, fragte Rainer ihn und versteckte Jennifer hinter seinen Beinen woran sie sich verängstigt festklammerte.
„Und ob es das ist! Ich will meinen Kapitän zurückhaben, gebt mir Kapitän Wild her!“, forderte der Mann ihn auf, mit dem Schwert bewaffnet und einem Gesichtsausdruck welches der Junge nur zu gut kannte. Die dreckige Kleidung, der üble Geruch – es kotze Rainer an.
„Dir Abschaum wird nichts gegeben.“
„So? Du vorlauter Windelpupser, dann kriegst Du jetzt mein Schwert zu spüren!“, brüllte der Mann und lief auf ihn zu, während das Mädchen nur Schrie. Rainer wusste sich kaum zu helfen, er hoffte nur darauf, dass er rechtzeitig den Angriff parieren wird. Als er zum ersten Hieb ansetzte, sprang er, mit dem Mädchen in den Armen, zur Seite und fiel mit ihr auf den Boden. Der Pirat schaute nur grinsend zu ihnen und trat langsamen Schrittes näher an sie heran. Rainer war sich im Klaren, dass er im Nachteil lag, aber geschlagen geben wollte er sich nicht. Er stand wieder auf und erkundigte sich nach Jennifers Wohlbefinden, was glücklicherweise noch zufriedenstellend war. Wieder setzte der Anhänger der Wild-Piraten zum Angriff, zielte dabei auf den Oberkörper des Jungen, was ihm zu seinem Glück jedoch nicht gelang da er diesmal nach links auswich und die Gelegenheit nutzte sich auf den Piraten zu stürzen und zu Boden zu bringen.
„Jennifer! Renn! Und hol Hilfe!“, brüllte er sie an, wodurch sie anfing zu weinen. Sonst hätte er sich eine solche Tat niemals zugetraut, doch dafür hing er viel zu sehr an seinem Leben. Rainer schaffte es den Piraten noch in Schach zu halten und auch Jennifer machte sich schnell auf dem Weg den Raum zu verlassen, woraufhin er etwas erleichtert war und seine Position vernachlässigte. Mit einem Tritt mit dem Knie gegen dessen Magengrube nahm er dem Jungen die Luft weg, er fiel zur Seite und ließ vom Freibeuter ab, der ihn nur angrinste, am Hals packte und gegen die Wand drückte.
„Du Wurm, ich gehöre zu den Wild-Piraten. Als ob so eine Bohnenstange wie Du mir etwas anhaben könnte“, entgegnete er ihm und zerdrückte weiter mit seiner Kraft den Hals von Rainer, der immer mehr zappelte und vergeblich nach Luft suchte. Rainer wurde mit jeder Sekunde schwächer, und schwächer, bis ihm die Kraft fehlte sich zu rühren und es immer dunkler um ihn herum wurde, als schließlich der Kriminelle die Hand von ihm abließ und selber zu Boden ging. Auch Rainer konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, blieb jedoch bei Bewusstsein und atmete tief ein, hustete mehrmals und schaute dann nach vorne wo er einen Boden voller Blut erblickte, mit dem Übeltäter draufliegend und einer stehenden Frau die ihr Schwert wieder in ihre Scheide einführte. Sie trug eine eckige Brille mit schwarzen Rändern, einer roten Bluse und einer blauen Jeans, hatte grüne Augen und dunkelblaue mittellange Haare. Es war Leutnant Amy.
Nach nur zwei Tagen schien es so als sei wieder alles beim alten gewesen und nichts geschehen. Das Büro des Wunderknaben sah wieder so wie vor dem Einbruch des Piraten aus, welcher, wie der Junge im Nachhinein erfahren durfte, den Namen Mave trug und von den Crewmitgliedern wohl sehr geschätzt wurde. Außerdem hatte man eine neue Fensterscheibe angebracht die etwas widerstandsfähiger war und auch Rainer war wieder in der Lage, sich dem täglichen Betrieb zu fügen. Nur der weitere unerwartete Besuch des wiedergekehrten Marine-Kapitäns und dessen Tochter in seinem Büro machten die Situation erneut so speziell.
„Ich habe Dir zu danken, Rainer. Du hast meiner Tochter das Leben gerettet“, sagte Sleeper zu ihm und legte seine Hand auf die Schulter seiner Tochter, die ihrem Retter ein selbstgemaltes Bild, auf welchem die Beiden zu sehen waren, reichte. Rainer nahm es erfreut an und widmete sich wieder ihrem Vater.
„Nein, Sir, das war doch selbstverständlich.“
„Das sehe ich anders… und sprich mich nicht mehr so an. ‘Sleeper‘ reicht vollkommen.“
„A-aber..“
„..Kein aber! Ich bin Dir etwas schuldig. Meine Tochter ist für mich das Kostbarste auf der Welt. Und ich kann mich nicht genug bei Dir bedanken, also, wenn irgendwas sein sollte, Du weißt wo Du mich finden kannst“, stellte sein Vorgesetzte klar und verließ schließlich den Raum. Rainer selbst blieb für eine Weile ruhig sitzen, versuchte das Geschehene erst einmal zu verdauen. Nachdem er auch die Prozedur abgeschlossen hatte, wurde ihm bewusst, dass er soeben das Vertrauen seines Chefs errungen hatte, woraufhin er grinsend zur Decke schaute. Perfekt.
„Eine gebrochene Nase, mehrere Rippen sind angeschlagen und das Gesicht selbst sah schon mal besser aus. Was haben Sie denn nur angestellt?“, teilte ihm eine Angestellte mit, welche den Blick auf ihr Klemmbrett gesenkt hatte und sich einige Notizen machte. Der Verletzte befand sich auf einer Liege und hatte inzwischen mehrere Verbände um den Körper gewickelt bekommen, während er zu ihr aufschaute.
„Naja, was soll ich sagen… mit mir kann einfach keiner diskutieren“, entgegnete er.
„Das muss auch fürs Erste keiner. Werden Sie erst einmal gesund.“
„Bestimmt, Oberschwester Anastasia“, sagte Rainer, während er auf das kleine Etikett auf der rechten Seite ihrer weißen Bluse über dem Marine-Logo hinschaute. Sie lächelte ihn daraufhin an, es war ein bezauberndes Lächeln. Der Patient musterte sie etwas genauer an – schmales Gesicht, grüne Augen, volle Lippen und lange schwarze Haare die sie nach hinten zusammengebunden hatte. Wahrlich eine Augenweide wie er fand, doch unglücklicherweise gewährte man ihm nicht mehr die notwendige Zeit zur weiteren Begutachtung ihres Antlitzes, denn als die Tür des Behandlungszimmers aufgemacht wurde, trat Kapitän Sleeper hinein der sich nach dem vorlauten Barbesucher erkundigen wollte.
„‘Rainer Fund‘.. was hast Du dir eigentlich dabei gedacht? Sich einem Piraten entgegenzustellen… wie alt bist Du überhaupt?“, fauchte der Marinemann ihn an.
„Es tut mir leid, Kapitän Sleeper. Ich habe nicht damit gerechnet dass er mich gleich am Hals packt.“
„Hmpf.. Piraten sind immer gleich, merk dir das.“
„Ja, Sir.“
Anastasia hatte mittlerweile den Raum verlassen und die Tür hinter sich zugemacht, als der Kapitän sich auf einen Stuhl setzte der zur Liege gerichtet war. Er schaute zum Knaben, dieser wusste gar nicht warum. Eine Zeit lang war es still, der Mann von der Marine machte klar deutlich, dass er gerade nachdachte, bis er schließlich dann doch das Wort ergriff:
„Sie nennen dich den ‘kommenden Vegapunk‘...“
„Ich kann mir das selber nicht erklären, Sir.“
„Aber was Wahres muss ja wohl dran sein, wenn die ganze Stadt so denkt“, entgegnete Sleeper, worauf der Junge keine Antwort mehr zu haben wusste. „Schon mal darüber nachgedacht bei der Marine anzufangen?“
Rainer wirkte sprachlos, das plötzliche Angebot des Kapitäns erschlug den Jungen förmlich, war er doch erfreut darüber, dass man ihm eine Stelle geben wollte.
„Sir, i-ich weiß nicht was ich sagen soll… ich mein, ich bin kein Kämpfer.“
„Ein ‘ja‘ würde vollkommen ausreichen. Außerdem dachte ich da eher an den Papierkram, Muskelprotze haben wir schon genug – aber ein guter Büromann, der kann nie schaden.“
Der Junge brauchte nicht lange zum überlegen, er war sich schon im Klaren dass man ein solches Stellenangebot auf Anhieb nicht sofort wiederbekommen würde. Es war eine einmalige Chance, zumal die Marine immer sehr spendabel war was das Gehalt anging und er als schlauer Kopf einige gute Aussichten auf eine ordentliche Karriere hatte.
„Ich würde sehr gerne der Marine beitreten wollen, Sir“, antwortete er.
Auch nach Wochen konnten sie nicht glauben wie viel ein wenig Ordnung und eine gute Struktur jemandem weiterhelfen kann. Wenn die Akten der Kriminellen nicht bloß aufeinander gestapelt werden, sondern in alphabetischer Reihenfolge sortiert und in jeweils ein Verzeichnis abgelagert werden, wenn man intensiver mit den Arbeitern im Lagerraum gearbeitet und die Logistik bereits zu Beginn verwaltet hätte oder wenn man dafür gesorgt hätte, dass das Budget des Marine-Quartiers auf eine vernünftige Art und Weise in sinnvolle Maßnahmen investiert wird, dann hätte man die Stadt vermutlich um einiges besser bis jetzt verwalten können. Diese und weitere einfache Regeln lehrte der Neuling der Marine-Verwaltungseinheit seine Kollegen oder gar Vorgesetzten, zur Freude des Kapitäns Sleeper. Dabei verwunderte es den Jungen selbst, dass so viele erwachsene Köpfe nicht von selbst auf die Einführung eines solch schlichten Prinzips gekommen waren. Vermutlich sind sie auch deswegen in manchen Gebieten so schwach besetzt, dachte er sich.
Neben all der trüben und einseitigen Arbeit, wobei Rainer sich eingestehen musste, dass er anspruchsvollere Aufgaben erwartet hatte, galt eine Person immer als willkommener Gast im Marine-Quartier: Es war die lebhafte Tochter Sleepers, Jennifer, welche gerne die Arbeiter ihres Vater vollquatschte, sie an der Arbeit hinderte oder mit ihnen spielen wollte. Trotz allem schaffte sie es immer wieder, den Leuten ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern oder gar zum Lachen zu bringen, was Sleeper gar nicht gutheißen konnte. Rainer selbst ließ sie die meiste Zeit weitestgehend in Ruhe, was aber auch damit zusammenhing dass er nach nur wenigen Tagen vom Arbeiterraum unter den vielen anderen Kollegen in ein eigenes Büro befördert wurde wo er in Ruhe seiner Tätigkeit nachgehen konnte. So fühlte er sich doch sehr geschätzt als an einem der vielen gewöhnlichen Tage der Kapitän samt Tochter in seinem Zimmer stand und der Vorgesetzte ihm auftrug, sich während der Abwesenheit seiner Wenigkeit um das Mädchen zu kümmern. Trotz der sehr merkwürdigen Bitte, wie er fand, ehrte es ihn doch dass Sleeper ihm so sehr vertraute. In Rainers Augen war dies eine gute Gelegenheit um seiner Wertschätzung den notwendigen Dank zu zollen.
So kam es dass der schlaue Kopf die Schreibarbeit beiseiteschob und sich der Tochter widmete, welche wie in den Tagen zuvor, den Drang verspürte alles anzufassen was ihr über den Weg lief. Mal war es ein Buch aus dem Regal, welches sie unvorsichtig herausgezogen hatte und der Aufpasser dafür sorgen musste, dass kein weiteres auf sie fallen würde, mal spielte sie mit der Zirkelspitze herum, sodass er dafür verantwortlich war, darauf zu achten dass sie sich keine Wunde zufügen würde. Er konnte mit Sicherheit sagen, dass es um einiges schwerer war sich um ein quirliges Kind als sich beispielsweise um die Organisation von waffenspezifischen Bestellungen zu kümmern. Dass war wahrlich eine Herausforderung.
Und während seine vollste Aufmerksamkeit dem Kind geschenkt wurde, ahnte er nicht dass hinter dem Fenster seines Zimmers ein dunkler Schatten zugegen war, der sich im Nachhinein als grimmig dreinblickende Person entpuppte, welcher mit einem Schlag die Fensterscheibe in tausend Teile zerschmetterte um dann den Raum betreten zu können. Als er es schließlich bemerkt hatte, war es schon zu spät, denn die Beiden fielen dem Mann bereits ins Auge, woraufhin dieser sie amüsiert anlächelte.
„Ist Ihnen klar dass Sie damit gerade ein Verbrechen begangen haben?“, fragte Rainer ihn und versteckte Jennifer hinter seinen Beinen woran sie sich verängstigt festklammerte.
„Und ob es das ist! Ich will meinen Kapitän zurückhaben, gebt mir Kapitän Wild her!“, forderte der Mann ihn auf, mit dem Schwert bewaffnet und einem Gesichtsausdruck welches der Junge nur zu gut kannte. Die dreckige Kleidung, der üble Geruch – es kotze Rainer an.
„Dir Abschaum wird nichts gegeben.“
„So? Du vorlauter Windelpupser, dann kriegst Du jetzt mein Schwert zu spüren!“, brüllte der Mann und lief auf ihn zu, während das Mädchen nur Schrie. Rainer wusste sich kaum zu helfen, er hoffte nur darauf, dass er rechtzeitig den Angriff parieren wird. Als er zum ersten Hieb ansetzte, sprang er, mit dem Mädchen in den Armen, zur Seite und fiel mit ihr auf den Boden. Der Pirat schaute nur grinsend zu ihnen und trat langsamen Schrittes näher an sie heran. Rainer war sich im Klaren, dass er im Nachteil lag, aber geschlagen geben wollte er sich nicht. Er stand wieder auf und erkundigte sich nach Jennifers Wohlbefinden, was glücklicherweise noch zufriedenstellend war. Wieder setzte der Anhänger der Wild-Piraten zum Angriff, zielte dabei auf den Oberkörper des Jungen, was ihm zu seinem Glück jedoch nicht gelang da er diesmal nach links auswich und die Gelegenheit nutzte sich auf den Piraten zu stürzen und zu Boden zu bringen.
„Jennifer! Renn! Und hol Hilfe!“, brüllte er sie an, wodurch sie anfing zu weinen. Sonst hätte er sich eine solche Tat niemals zugetraut, doch dafür hing er viel zu sehr an seinem Leben. Rainer schaffte es den Piraten noch in Schach zu halten und auch Jennifer machte sich schnell auf dem Weg den Raum zu verlassen, woraufhin er etwas erleichtert war und seine Position vernachlässigte. Mit einem Tritt mit dem Knie gegen dessen Magengrube nahm er dem Jungen die Luft weg, er fiel zur Seite und ließ vom Freibeuter ab, der ihn nur angrinste, am Hals packte und gegen die Wand drückte.
„Du Wurm, ich gehöre zu den Wild-Piraten. Als ob so eine Bohnenstange wie Du mir etwas anhaben könnte“, entgegnete er ihm und zerdrückte weiter mit seiner Kraft den Hals von Rainer, der immer mehr zappelte und vergeblich nach Luft suchte. Rainer wurde mit jeder Sekunde schwächer, und schwächer, bis ihm die Kraft fehlte sich zu rühren und es immer dunkler um ihn herum wurde, als schließlich der Kriminelle die Hand von ihm abließ und selber zu Boden ging. Auch Rainer konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, blieb jedoch bei Bewusstsein und atmete tief ein, hustete mehrmals und schaute dann nach vorne wo er einen Boden voller Blut erblickte, mit dem Übeltäter draufliegend und einer stehenden Frau die ihr Schwert wieder in ihre Scheide einführte. Sie trug eine eckige Brille mit schwarzen Rändern, einer roten Bluse und einer blauen Jeans, hatte grüne Augen und dunkelblaue mittellange Haare. Es war Leutnant Amy.
Nach nur zwei Tagen schien es so als sei wieder alles beim alten gewesen und nichts geschehen. Das Büro des Wunderknaben sah wieder so wie vor dem Einbruch des Piraten aus, welcher, wie der Junge im Nachhinein erfahren durfte, den Namen Mave trug und von den Crewmitgliedern wohl sehr geschätzt wurde. Außerdem hatte man eine neue Fensterscheibe angebracht die etwas widerstandsfähiger war und auch Rainer war wieder in der Lage, sich dem täglichen Betrieb zu fügen. Nur der weitere unerwartete Besuch des wiedergekehrten Marine-Kapitäns und dessen Tochter in seinem Büro machten die Situation erneut so speziell.
„Ich habe Dir zu danken, Rainer. Du hast meiner Tochter das Leben gerettet“, sagte Sleeper zu ihm und legte seine Hand auf die Schulter seiner Tochter, die ihrem Retter ein selbstgemaltes Bild, auf welchem die Beiden zu sehen waren, reichte. Rainer nahm es erfreut an und widmete sich wieder ihrem Vater.
„Nein, Sir, das war doch selbstverständlich.“
„Das sehe ich anders… und sprich mich nicht mehr so an. ‘Sleeper‘ reicht vollkommen.“
„A-aber..“
„..Kein aber! Ich bin Dir etwas schuldig. Meine Tochter ist für mich das Kostbarste auf der Welt. Und ich kann mich nicht genug bei Dir bedanken, also, wenn irgendwas sein sollte, Du weißt wo Du mich finden kannst“, stellte sein Vorgesetzte klar und verließ schließlich den Raum. Rainer selbst blieb für eine Weile ruhig sitzen, versuchte das Geschehene erst einmal zu verdauen. Nachdem er auch die Prozedur abgeschlossen hatte, wurde ihm bewusst, dass er soeben das Vertrauen seines Chefs errungen hatte, woraufhin er grinsend zur Decke schaute. Perfekt.
Eine ungeahnte Entwicklung bahnte sich seit einiger Zeit innerhalb der Marine-Basis an. Rainer selbst verwunderte es, tat er doch nichts weiter als seine Arbeit, wie es sich für einen einfachen Marine-Soldaten gehörte. Und dennoch war zu spüren, dass sich seine Kollegen von Tag zu Tag immer mehr veränderten. Das Gefühl, man würde ihn vom Kreis der Arbeitergemeinschaft zunehmend ausschließen, machte sich in ihm breit. Und mit jeder weiteren voranschreitenden Minute, wurde auch immer deutlicher, warum. Man sah nicht gern, wie der Vorgesetzte ständig auf seine unfähigen Arbeitskräfte rumhackte, jedoch den Jüngsten unter ihnen außen vor ließ. Und doch lag es nicht an seinem Alter, vielmehr daran, dass der Jüngling es geschafft hatte, eine, für die eifersüchtigen Kollegen, unbegreifliche Beziehung zum Chef aufzubauen, was in erster Linie der Rettung der Kapitänstochter zu verdanken war. Das Gerücht, sie seien zu Freunden geworden, hielt nicht lange an, da es sich innerhalb kürzester Zeit als Wahrheit herausstellte. Der Neid stand den anderen Angestellten ins Gesicht geschrieben und man versuchte alles um denselben Status zu erringen wie der Sonderling. Doch deren Taten waren von Misserfolgen gekrönt, so gab es anstatt einiger erfreuter Gesichter zahlreiche Überstunden mit Aufgaben, die sie mit wenig Zeit zu bewältigen hatten, während der Kapitän seinem Liebling für den Abend frei gab um ihn bei sich samt der Familie Sleeper zum Essen einladen zu können.
So kam es, dass für die Zeit während Rainers Anwesenheit im Hause des Kapitäns, nicht die typische Uniform seines Berufes, sondern ein schickes weißes Hemd und eine schwarze Hose samt passender Schuhe seinen Körper zierten. Ihm war klar, dass dies kein gewöhnlicher Besuch werden sollte, weswegen er sich besonders aufbrezelte. Auch die Familie seines Vorgesetzten nahm es sich nicht, auf das das schicke Einkleiden zu verzichten. So trug die kleine Jennifer ein pinkes Kleidchen, was sie ihm im Laufe des Dinners des Öfteren stolz präsentierte. Auch durfte er erstmals der Frau seines Chefs begegnen, Nadia, eine hübsche Mutter mit braunen langen Haaren, braunen Augen und einem sehr freundlichem Auftreten. Auch sie hatte sich dem feiner gehaltenem Abendessen gefügt, indem sie eine schlichte aber schicke weiße Bluse trug, einen knielangen, marineblauem Rock und ein Essen zubereitete, welches mit den Leckereien des besten Restaurants aus ganz Loguetown gleichzusetzen war. Sie war ihm auf Anhieb sympathisch.
Einzig der Kapitän blieb seiner gewohnten Art und Weise treu. Lediglich die Jacke hatte er abgelegt und um nicht total oberkörperfrei dazusitzen ein weißes Shirt übergezogen. Dass die Frau ihn vor den Augen Rainers kritisierte und er sich auch noch für seine Manieren bei ihr entschuldigte, wunderte den Gast doch sehr. Und trotz der kleinen Ungereimtheiten, die jedoch im weiteren Verlauf des Abends die Beteiligten kaum störten, wurde aus dem Treffen ein angenehmes Abendmahl wo jeder sich köstlich amüsierte. Es wurde über vieles geredet, so auch unter anderem über die Stadt Loguetown und seine Geschichte, dem ehemaligen Chef der Marine-Basis und Vorbild des Amtierenden, die derzeitigen Aufgaben des Kapitäns und natürlich auch seine Familie selbst.
Nachdem selbst das letzte verbliebene Brot in eines der Mägen einkehrte und die Tochter von ihrer Mutter zu Bett gebracht wurde, wurde es wieder so still wie bei deren ersten richtigen Begegnung im Krankenhaus. Sleeper schaute sich sein Gegenüber genau an und ergriff nach einiger Zeit das Wort:
„Es gibt noch einen anderen Grund weshalb ich Dich zu mir eingeladen habe.“
„Und der wäre?“, fragte Rainer verwundert.
„Es läuft gut, meine Familie mag Dich. Dass ist beruhigend.“
„Wovon sprichst Du?“
„Ich werde für eine Weile verreisen. Leutnant Amy und ich müssen wegen einer Kapitäns-Sitzung ins Baratie. Und ich weiß, dass es neben den vielen Menschen die mich respektieren, auch einige gibt, die scharf auf meinen Posten sind.“, erklärte er. „Und Du gehörst zu denen die ich vertraue. Daher befehle ich Dir nicht als dein Chef, sondern bitte Dich als dein Freund darum: Kümmere dich während meiner Abwesenheit um meine Familie.“, fuhr er fort. Rainer wusste wieder einmal nicht was er darauf hätte antworten sollen, doch noch bevor sein Freund auf dieselbe Weise wie beim ersten Treffen antworten konnte, ging er auf die Bitte ein:
„Ich würde mich sehr gerne um Deine Familie kümmern, Sleeper.“
Es gab sie noch, die Tage, an denen sich die Nacht von seiner dunkelsten Seite zeigte und anstatt eines schön anzusehenden Sternenhimmels oder Vollmondes aus der Schlafenszeit eine unangenehme Stunde für jeden Frühaufsteher oder Kind machte. Das unheimliche Grollen des Donners zog sich über alle Teile der sonst so von gutem Wetter gesegneten Stadt. Es schüttete wie aus Eimern und der Wind war genauso erbarmungslos und fegte alles, was nicht fest im Boden eingehakt war, über den Haufen. Auch die letzten Menschen machten sich zum spätmöglichsten Zeitpunkt auf dem Weg in ihre Häuser und versuchten sich so schnell es nur ging vom Gewitter zu retten. Einer Person blieb diese Möglichkeit verwehrt. Es war ein Mann mittleren Alters, der einen langen Umhang in einem dunklen Grau trug, die Kapuze dabei weit über den Kopf zog. Trotz der verdreckten Hose war noch die ursprüngliche Farbe erkennbar, ein helles Lila. Dieser saß an einer Straßenseite und versuchte vergebens bei all dem Regen unter der Robe nach Schutz zu suchen, was bei dem durchnässten Stoff mittlerweile unmöglich für ihn war. Man hörte wie er wimmerte, sich seiner Situation bewusst war und sie als ausweglos betrachte. Als ein wohlhabend gekleideter Mann, was man an dem braunen Anzug und dem schwarzen Zylinder erkannte, die Straße betrat und ebenso wie die vielen anderen Beschäftigten auf dem Weg in sein Anwesen war, bemerkte ihn der Bettler und trat an ihn heran. Aufdringlich näherte er sich am Boden kriechend ihm, flehte ihn an etwas Geld zu geben, oder noch besser eine Bleibe anzubieten, für wenigstens eine Nacht. Es ekelte sein Gegenüber an ihn zu sehen und er wollte sich so schnell es nur ging von ihm entfernen.
„Scheiß Bettler! Verzieh dich, komm mir nicht zu nahe! Verdammter Penner!“, schrie er ihn an und trat ihm mit voller Wucht gegen den Kopf. Er fiel zur Seite und blieb zur Erleichterung des Geschäftsmannes liegen, woraufhin er ihn noch abschließend angewidert anspuckte und wieder das Weite suchte.
Am Tag darauf hatten der Kapitän und Leutnant Amy die Stadt verlassen, während der Junge der Bitte seines Chefs nachging und vorübergehend im Hause seiner Familie wohnte. Jennifer freute sich über diese Tatsache besonders sehr, und auch Nadia sah in ihm einen freundlichen jungen Mann mit dem er über vielerlei Dinge reden konnte. So verging der Tag wie im Flug bis schließlich Mutter und Tochter zu Bett gingen und Rainer noch für eine Weile im Wohnzimmer saß um einige Schreibarbeiten zu erledigen.
Es vergingen weitere Stunden und die Uhr zeigte, dass es inzwischen spät in der Nacht war. Auch die letzten Arbeitspapiere hatte der fleißige Knabe in seine Tasche verstaut und er saß für eine Weile da, einfach nur da, richtete sich dann auf und wanderte im Haus umher, wobei er sich nicht auf dem Weg in sein Zimmer machte sondern nach etwas anderem suchte. Als der Junge dann einen anderen Raum betrat und erkannte, dass es der war, den er gesucht hatte, schaltete er das Licht an und ging weiter rein. An den Wänden hangen jede Menge Papiere, Karten, Steckbriefe von gesuchten Kriminellen und weiteren Dingen. Direkt gegenüber von der Tür am anderen Ende des Raumes stand ein großer Schreibtisch auf dem weitere Informationen vorzufinden waren. Rainer ging auf diesen zu und war auf etwas Bestimmtes aus was er nicht finden konnte. Er fing an sich umzuschauen, darüber zu überlegen, wo sich nur dass befand was er ins Visier genommen hatte, als eine Schublade vom Arbeitstisch in sein Auge fiel und er leicht grinsend bereits ahnte, dass es da sein musste. Zufrieden musterte er sich das Objekt seiner Begierde an, als er erkannte, dass es genau das war wonach er gesucht hatte, nämlich ein Schlüssel.
Plötzlich war ein seltsames Geräusch zu vernehmen, ein kurzer Ton der dann ebenso schnell verschwand wie er da war, als würde man jemandem beim Sprechen mit einem Mal den Mund zu halten. Entsetzt blickte der Soldat nach vorne und sah an der Tür eine geschockte Nadia welche sich kaum traute etwas zu sagen. Sie wirkte sprachlos, bestürzt und vor allem war sie wie gelähmt in dem Augenblick, zur Freude des jungen Mannes. Denn dieser grinste sie nur noch diabolisch an.
So kam es, dass für die Zeit während Rainers Anwesenheit im Hause des Kapitäns, nicht die typische Uniform seines Berufes, sondern ein schickes weißes Hemd und eine schwarze Hose samt passender Schuhe seinen Körper zierten. Ihm war klar, dass dies kein gewöhnlicher Besuch werden sollte, weswegen er sich besonders aufbrezelte. Auch die Familie seines Vorgesetzten nahm es sich nicht, auf das das schicke Einkleiden zu verzichten. So trug die kleine Jennifer ein pinkes Kleidchen, was sie ihm im Laufe des Dinners des Öfteren stolz präsentierte. Auch durfte er erstmals der Frau seines Chefs begegnen, Nadia, eine hübsche Mutter mit braunen langen Haaren, braunen Augen und einem sehr freundlichem Auftreten. Auch sie hatte sich dem feiner gehaltenem Abendessen gefügt, indem sie eine schlichte aber schicke weiße Bluse trug, einen knielangen, marineblauem Rock und ein Essen zubereitete, welches mit den Leckereien des besten Restaurants aus ganz Loguetown gleichzusetzen war. Sie war ihm auf Anhieb sympathisch.
Einzig der Kapitän blieb seiner gewohnten Art und Weise treu. Lediglich die Jacke hatte er abgelegt und um nicht total oberkörperfrei dazusitzen ein weißes Shirt übergezogen. Dass die Frau ihn vor den Augen Rainers kritisierte und er sich auch noch für seine Manieren bei ihr entschuldigte, wunderte den Gast doch sehr. Und trotz der kleinen Ungereimtheiten, die jedoch im weiteren Verlauf des Abends die Beteiligten kaum störten, wurde aus dem Treffen ein angenehmes Abendmahl wo jeder sich köstlich amüsierte. Es wurde über vieles geredet, so auch unter anderem über die Stadt Loguetown und seine Geschichte, dem ehemaligen Chef der Marine-Basis und Vorbild des Amtierenden, die derzeitigen Aufgaben des Kapitäns und natürlich auch seine Familie selbst.
Nachdem selbst das letzte verbliebene Brot in eines der Mägen einkehrte und die Tochter von ihrer Mutter zu Bett gebracht wurde, wurde es wieder so still wie bei deren ersten richtigen Begegnung im Krankenhaus. Sleeper schaute sich sein Gegenüber genau an und ergriff nach einiger Zeit das Wort:
„Es gibt noch einen anderen Grund weshalb ich Dich zu mir eingeladen habe.“
„Und der wäre?“, fragte Rainer verwundert.
„Es läuft gut, meine Familie mag Dich. Dass ist beruhigend.“
„Wovon sprichst Du?“
„Ich werde für eine Weile verreisen. Leutnant Amy und ich müssen wegen einer Kapitäns-Sitzung ins Baratie. Und ich weiß, dass es neben den vielen Menschen die mich respektieren, auch einige gibt, die scharf auf meinen Posten sind.“, erklärte er. „Und Du gehörst zu denen die ich vertraue. Daher befehle ich Dir nicht als dein Chef, sondern bitte Dich als dein Freund darum: Kümmere dich während meiner Abwesenheit um meine Familie.“, fuhr er fort. Rainer wusste wieder einmal nicht was er darauf hätte antworten sollen, doch noch bevor sein Freund auf dieselbe Weise wie beim ersten Treffen antworten konnte, ging er auf die Bitte ein:
„Ich würde mich sehr gerne um Deine Familie kümmern, Sleeper.“
Es gab sie noch, die Tage, an denen sich die Nacht von seiner dunkelsten Seite zeigte und anstatt eines schön anzusehenden Sternenhimmels oder Vollmondes aus der Schlafenszeit eine unangenehme Stunde für jeden Frühaufsteher oder Kind machte. Das unheimliche Grollen des Donners zog sich über alle Teile der sonst so von gutem Wetter gesegneten Stadt. Es schüttete wie aus Eimern und der Wind war genauso erbarmungslos und fegte alles, was nicht fest im Boden eingehakt war, über den Haufen. Auch die letzten Menschen machten sich zum spätmöglichsten Zeitpunkt auf dem Weg in ihre Häuser und versuchten sich so schnell es nur ging vom Gewitter zu retten. Einer Person blieb diese Möglichkeit verwehrt. Es war ein Mann mittleren Alters, der einen langen Umhang in einem dunklen Grau trug, die Kapuze dabei weit über den Kopf zog. Trotz der verdreckten Hose war noch die ursprüngliche Farbe erkennbar, ein helles Lila. Dieser saß an einer Straßenseite und versuchte vergebens bei all dem Regen unter der Robe nach Schutz zu suchen, was bei dem durchnässten Stoff mittlerweile unmöglich für ihn war. Man hörte wie er wimmerte, sich seiner Situation bewusst war und sie als ausweglos betrachte. Als ein wohlhabend gekleideter Mann, was man an dem braunen Anzug und dem schwarzen Zylinder erkannte, die Straße betrat und ebenso wie die vielen anderen Beschäftigten auf dem Weg in sein Anwesen war, bemerkte ihn der Bettler und trat an ihn heran. Aufdringlich näherte er sich am Boden kriechend ihm, flehte ihn an etwas Geld zu geben, oder noch besser eine Bleibe anzubieten, für wenigstens eine Nacht. Es ekelte sein Gegenüber an ihn zu sehen und er wollte sich so schnell es nur ging von ihm entfernen.
„Scheiß Bettler! Verzieh dich, komm mir nicht zu nahe! Verdammter Penner!“, schrie er ihn an und trat ihm mit voller Wucht gegen den Kopf. Er fiel zur Seite und blieb zur Erleichterung des Geschäftsmannes liegen, woraufhin er ihn noch abschließend angewidert anspuckte und wieder das Weite suchte.
Am Tag darauf hatten der Kapitän und Leutnant Amy die Stadt verlassen, während der Junge der Bitte seines Chefs nachging und vorübergehend im Hause seiner Familie wohnte. Jennifer freute sich über diese Tatsache besonders sehr, und auch Nadia sah in ihm einen freundlichen jungen Mann mit dem er über vielerlei Dinge reden konnte. So verging der Tag wie im Flug bis schließlich Mutter und Tochter zu Bett gingen und Rainer noch für eine Weile im Wohnzimmer saß um einige Schreibarbeiten zu erledigen.
Es vergingen weitere Stunden und die Uhr zeigte, dass es inzwischen spät in der Nacht war. Auch die letzten Arbeitspapiere hatte der fleißige Knabe in seine Tasche verstaut und er saß für eine Weile da, einfach nur da, richtete sich dann auf und wanderte im Haus umher, wobei er sich nicht auf dem Weg in sein Zimmer machte sondern nach etwas anderem suchte. Als der Junge dann einen anderen Raum betrat und erkannte, dass es der war, den er gesucht hatte, schaltete er das Licht an und ging weiter rein. An den Wänden hangen jede Menge Papiere, Karten, Steckbriefe von gesuchten Kriminellen und weiteren Dingen. Direkt gegenüber von der Tür am anderen Ende des Raumes stand ein großer Schreibtisch auf dem weitere Informationen vorzufinden waren. Rainer ging auf diesen zu und war auf etwas Bestimmtes aus was er nicht finden konnte. Er fing an sich umzuschauen, darüber zu überlegen, wo sich nur dass befand was er ins Visier genommen hatte, als eine Schublade vom Arbeitstisch in sein Auge fiel und er leicht grinsend bereits ahnte, dass es da sein musste. Zufrieden musterte er sich das Objekt seiner Begierde an, als er erkannte, dass es genau das war wonach er gesucht hatte, nämlich ein Schlüssel.
Plötzlich war ein seltsames Geräusch zu vernehmen, ein kurzer Ton der dann ebenso schnell verschwand wie er da war, als würde man jemandem beim Sprechen mit einem Mal den Mund zu halten. Entsetzt blickte der Soldat nach vorne und sah an der Tür eine geschockte Nadia welche sich kaum traute etwas zu sagen. Sie wirkte sprachlos, bestürzt und vor allem war sie wie gelähmt in dem Augenblick, zur Freude des jungen Mannes. Denn dieser grinste sie nur noch diabolisch an.
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