Hallo liebe Teilnehmer, Voter, Leser, Kommentatoren,
wir starten durch in Runde 4!
Aufgabenstellung:
Sucht euch einen der 11 Supernovae, welche auf dem Sabaody Archipel waren, aus und erzählt sein Abenteuer auf der letzten Insel VOR dem Archipel. War es nur eine langweilige Shoppingtour à la Nami, ein Zusammenprall zweier Rookies oder sogar, aus welchen Gründen auch immer, ein Zwischenfall mit einem Admiral etc. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.(nach einer Idee von xEvilchicken)
Kriterien:
Schreibstil
Kreativität
Szenario
Einschränkungen:
keine
Wortgrenze:
800 Wörter, bitte zählt eure Wörter mit dieser Seite .
Abgabe:
Bitte schickt eure Texte per PN an alle Turnierleiter (Cé, GreenBull, Icedragoon und OneX) pünktlich bis zum 06.10.2014, 19:00 Uhr! Verspätung gibt einen Strafpunkt.
Dann noch das übliche viel Erfolg und viel Spaß allen Schreibern.
Euer FFT-Team
wir starten durch in Runde 4!
Aufgabenstellung:
Sucht euch einen der 11 Supernovae, welche auf dem Sabaody Archipel waren, aus und erzählt sein Abenteuer auf der letzten Insel VOR dem Archipel. War es nur eine langweilige Shoppingtour à la Nami, ein Zusammenprall zweier Rookies oder sogar, aus welchen Gründen auch immer, ein Zwischenfall mit einem Admiral etc. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.(nach einer Idee von xEvilchicken)
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Bitte schickt eure Texte per PN an alle Turnierleiter (Cé, GreenBull, Icedragoon und OneX) pünktlich bis zum 06.10.2014, 19:00 Uhr! Verspätung gibt einen Strafpunkt.
Dann noch das übliche viel Erfolg und viel Spaß allen Schreibern.
Euer FFT-Team
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Gefangen von Händen, aussichtslose Situation, unnötig anzukämpfen, freilich unvermeidbar, mein Haar schlägt um sich, kitzelt in Nasenlöchern, Nießen, Lachen, Spott. Die Augenlieder aufschlagend erblicke ich die rote Sturmfrisur. Er steht da, der Wald hinter ihm entflammt, lodernd wie das Dorf. Schreie der Brennenden, der Gekreuzigten, der Geschundenen durchstoßen den Rauch. Der ausgeweidete Körper vor mir, der Körper, der mir so vertraut ist. Nächte verbrachten wir zusammen. Uns gegenseitig anrührend. Dort liegend betrachte ich ihn. Verschwommen, Tränen fallen, ich schniefe. Der Pirat vor mir, einen Pfahl in Händen haltend.
Piraten, hatten wir sie früher gesehen? Man munkelte über sie, las Berichte in Zeitungen dann und wann. Gesehen? Wer hatte sie gesehen? Manche Draufgänger. Ich war immer im Dorf geblieben. Unbemerkt von den Piraten. Aber das war gut so, ich nahm sie ja auch nicht wahr.
Unser Glück war die Nähe zur Neuen Welt. Nicht etwa, weil das Marine-Hauptquartier dort war. Nein, die Piraten, sie kamen auf unsere Insel und gingen. Sie waren naiv, stürmisch, das machte sie zwar eigentlich eher unberechenbar und gefährlich, doch nicht hier. Sie stürmten alle zum Archipel, lagerten nur kurz an der Küste. Dort, wo sie sich gegenseitig meuchelten. Wo sie feierten. Wo sie unter sich waren. Dort, am Strand vor unseren Wald. Wir gemeines Volk, wir hatten da nichts verloren. Man sah uns dort nicht. Sie wussten von uns, wir wussten von ihnen. Leben und leben lassen. Sie verwalteten schon den Strand. Ob die Marine mal am Hafen vorbeischaute? Ich weiß es nicht. Man tuschelt darüber, dass schon seit Jahren die Anarchie herrschte. Ein rotes Tuch für die zivilisierte Welt.
Wir hatten uns damit abgefunden. Wir waren im Wald versteckt. Was draußen war, blieb draußen, so war es immer schon gewesen. Wir waren nicht reich, es gab keinen Handel, aber wir besaßen was wir benötigten. Ich hatte meinen Freund. Er schenkte mir Zuneigung, Liebe. Er gab mir was ich brauchte. Ihm tat ich es gleich.
Hier und da verließ einer die Lichtung, ging in den Wald und verließ diesen, beschritt den Sand. Ich erinnere mich nicht an sie. Wer entschwand war auf ewig getilgt aus unsren Kreis. Für mich gab es nur die Bäume um mich rum. Nie hätte ich gedacht, dass etwas passiert, dass jemand von Außen hier eindringen würde.
Aber wie alles, was unmöglich erscheint, war auch dies nur eine Frage der Zeit. Sie überfielen uns am Tage. Lachend schritt der Kapitän in die Mitte des Dorfplatzes. Wildes Gackern, bösartig.
„Was macht ihr?“, fragte er uns. Mir war klar, dass dies nichts Gutes bedeutete. Windrauschen.
„Ihr verhöhnt uns, nicht wahr?“ Der Kapitän musterte uns auffordernd. Wahnsinn sprach aus seinen Augen, und dieser sprach mit dessen Zunge: „Ihr versteht das nicht, oder?“ Und tatsächlich, wir kapierten es nicht. „Lebt ihr eigentlich? Ihr seid so still?“ Ich regte mich nicht. Angst umschloss mich. Aber unser Ältester erhob seine Stimme. Wollte er zumindest. Krächzende Laute verließen seinen Rachen, unverständlich.
„Sinnbildlich dieser Versuch. Was habt ihr getan? Ihr versteckt euch hier vor der Welt. Habt ihr keine Träume?“ Ich entsinne mich, wie ich bei diesen Worten ein Stechen spürte.
„Ich habe Träume!“ Ich bereute meinen Ausruf nicht. Noch nicht. Der Kapitän beäugte nun mich.
„Unterhalte mich.“ Er setzte sich auf einen Holzklotz. Ich schluckte.
„Mein Freund…“
„Antworte ihm nicht!“, fiel jener mir ins Wort und baute sich schützend vor mir auf.
„Und, was war dein Traum?“ Eustass Kid, so hieß der Kapitän, schreitet auf mich zu. Seine Hand schlägt mir ins Gesicht. Meine Zähne bohren sich in meine Unterlippe, versiegeln meinen Mund. „Redest du nicht mit mir?“ Er dreht sich um. Lass das Lachen sein! Er lacht weiter. „Nun, vielleicht krieg ich dich nicht so ans Reden. Jedoch, wenn ich…“ Entsetzen. Schweiß überströmt meinen Körper. Er hebt den abgetrennten Kopf meines Freundes hoch, mir vors Gesicht haltend. Der Kopf, die Augen geöffnet. Er hatte nicht damit gerechnet, dass dieser Maskenmann ihn aufschlitzt als er vor mir stand. „Willst du vielleicht ihm zuliebe reden?“, fragte mich der Mann, den Kopf mir zu Füßen werfend und in des Toten Antlitz verächtlich spuckend.
„Wir, wir wollten heiraten. Ich bin schwanger.“, stammel ich. Die Augen jucken, werden trocken. Ich kann nicht viel erkennen, doch den Ausdruck von dem Piraten sehe ich klar und deutlich.
„Das ist alles?“, schnaubt er. „Was seid ihr für ein Pack? Ihr erkennt die Welt nicht, wollt sie nicht erkennen. Doch was nun? Denkst du die Welt wird euch bemerken? Realisieren wie ihr abgeschlachtet werdet?“ Die Schreie der Gefolterten dringen in mein Ohr. „Wie die Kinder weinen?“ Ich kann sie hören. Die kleinen, nervenden Gören. „Wie dein Traum, wie du es nennst, zerstört wird?“ Sein Körper. “Warum lebt ihr?“ Ich schlucke. Er nickt seinen Kumpanen zu. „Pfählt sie. Durchbohrt sie samt ihrem Kind, ihrem Traum“
So verschwinden wir von der Welt. Ob wir wirklich Teil von ihr waren?
Gespenstisch hallten Schritte von kalten Kirchenmauern wieder. Mannshohe schwarze Kerzen säumten den Weg zum Altar. Kleinen Flammen tänzelnden nervös, während der Pirat vorbei schritt, als wollten sie ihren Meister wohlgesonnen stimmen.
Und doch verblassten ihre Bemühungen angesichts des Schauspiels, das ihre feurigen Brüder vor den Mauern aufführten. Der Wohlstand einer Stadt, in unzähligen Jahren mühsam errichtet, fiel in einer Nacht den Flammen Anheim. Lodernd warfen sie ihr unstetes Licht durch die schmuckvollen Kirchenfenster und ließen im Inneren die Abbilder der Heiligen zu gespenstischem Leben erwachen.
Die Piraten kamen wie ein Heuschreckenschwarm über die Stadt. In schwarze Kutten gehüllt, teils mit grotesken Masken bekleidet, wirkten sie wahrlich wie Boten der Unterwelt. Erbarmungsloses Wüten, Leid, Tod und Zerstörung waren ihre Begleiter.
Wer den ersten Sturm des Todes überstanden hatte, wurde in die Kirche der Stadt gebracht. Während draußen die Leben Hunderter zu Asche zerfielen, schritt der Kapitän der Piraten gemächlich auf den Altar zu.
Ungerührt von Tod und Zerstörung, Leid und Hoffnungslosigkeit um sich herum blickten seine emotionslosen Augen auf die Menschen in der Kirche. Winselnde Gestalten, in ihrer Verzweiflung an den Rand des Wahnsinns getrieben, flehten leise um Gnade.
Begleitet vom stetigen Singsang seiner Anhänger, einer bizarren Mischung aus gemurmelten Gebeten und leise gesungen Totenliedern, und dem bitteren Wimmern einiger Stadtbewohner ließ sich Basil Hawkins auf einem Haufen Leichen nieder, der vor dem Altar aufgebäumt war. Hawkins kalten Augen wanderten über die Anwesenden.
Ein Fingerzeig brachte die finsteren Mönche zum Verstummen. Der Magier erhob sich, breitete seine Arme in einer ausladenden Geste aus und ließ seine Stimme in den kalten Gemäuern ertönen.
Kratzig und schmerzhaft laut dröhnend verkündete der Magier, dass sich der Schatten des Todes über diese Stadt gelegt hätte. Sobald die ersten Strahlen der morgendlichen Sonne erscheinen würden, gäbe es kein Leben mehr in diesen Landen. Doch sollten sie nicht verzweifeln, denn das Schicksal hatte alle Anwesenden auserkoren. Über sie würde gerichtet werden.
Leises Klacken hallte umher, während Hawkins einen Stapel mit Karten mischte. Ein Alter Mann wurde vor den Magier geschleppt. Brutal seiner Kleider entrissen lag er zitternd auf dem kalten Steinboden. Der Greis wagte nicht aufzublicken, während der Pirat die Karten nach dem Schicksal des Mannes befragte.
Ein letztes Klacken kündete vom Ergebnis der Vorhersage. Der Alte würde leben. Den Tränen nahe fand er kaum Worte des Dankes während er von den finsteren Priestern der Hawkins Bande beiseite geschleppt wurde.
Die in den Geistern der Menschen aufknospende Hoffnung auf ihr Überleben wurde jäh vom nächsten Urteil zerschlagen. Ein Mädchen, selbst zu jung um jemals eine Sünde begangen zu haben, fand ihr frühes Ende durch den kalten Stahl eines Messers, das sich in ihre Kehle fraß.
„Wahrscheinlichkeit zu sterben: 100 Prozent“, hatte Hawkins verlauten lassen.
„Wahrscheinlichkeit, vor dem Tod vergewaltigt zu werden: 96 Prozent.“
Der Grausamkeit der Vorhersage Folge leistend, machte sich ein Pirat daran, der Prophezeiung seines Kapitäns Wahrheit einzuhauchen. Der Tod ereilte sie schließlich wie ein erlösender Retter.
Kein Zug seiner Miene verriet die geringste Emotion, während Hawkins mit gleichgültig ruhiger Stimme über das Schicksal Hunderter richtete.
Seine Vorhersagen machten keine Unterschiede. Mann oder Frau, Kind oder Greis, Arm oder Reich. Nichts war von Bedeutung im Angesicht des Schicksals. Tod, Verstümmelung und Schändung aber auch Leben und Hoffnung hingen allein vom Urteil der Karten ab.
Die Auslese, wie das makabere Prozedere von Hawkins Crew genannt wurde, Schritt ungeachtet der flehenden Schreie der zum Tode verurteilten voran.
Rückrade wurden mit stumpfen Messern aus lebendigen Leibern geschnitten. Frauen sollten leben, nachdem ihre Gebärmutter entfernt wurde. Männer starben, nachdem ihre Zungen herausgetrennt wurden. Kranke und Invalide wurden gequält, Junge und Gesunde verschont.
Die Hawkins Piraten schlachteten scheinbar wahllos, dennoch stets vom Urteil ihres Kapitäns gelenkt, unzählige Menschen ab.
Eine letzte Frau wurde vor den Magier geführt. Allein, nackt, vor Kälte und Angst zitternd lag sie vor dem Piraten. Hawkins erhob sich zum ersten Mal seit Beginn der Auslese von seinem Thron aus Leichen. Metallisch klirrend glitt sein Schwert aus der Scheide, während er auf die junge Frau zuging. Traumatisiert vom Geschehen der letzten Stunden, schloss sie in Erwartung des Todes ihre Augen.
Doch statt des kalten Stahls spürte sie eine Hand auf ihrem Haupt. Als sie aufblickte, sah sie den Magier neben sich stehen. Heute sei der Tag ihres Endes noch nichts gekommen, gab er ihr zu verstehen. Während die verwirrte Frau weggebracht wurde, blickte Hawkins auf seine Hand. Eine einzelne Haarsträhne ruhte darin.
Sie war Zeugnis des Schicksals, das die junge Frau ereilen würde. Heute war nicht ihr Todestag. Doch bald schon würde diese Strähne als Verbindungsglied zwischen ihrem Leben und dem des Magiers dienen.
Noch während Hawkins das Haar in eine kleine Strohpuppe steckte, dachte er daran, dass sie eines nicht allzu fernen Tages an seiner statt sterben würde. Die Auslese war beendet, die Opfer gefunden. Das Schicksal hatte gesprochen.
Und doch verblassten ihre Bemühungen angesichts des Schauspiels, das ihre feurigen Brüder vor den Mauern aufführten. Der Wohlstand einer Stadt, in unzähligen Jahren mühsam errichtet, fiel in einer Nacht den Flammen Anheim. Lodernd warfen sie ihr unstetes Licht durch die schmuckvollen Kirchenfenster und ließen im Inneren die Abbilder der Heiligen zu gespenstischem Leben erwachen.
Die Piraten kamen wie ein Heuschreckenschwarm über die Stadt. In schwarze Kutten gehüllt, teils mit grotesken Masken bekleidet, wirkten sie wahrlich wie Boten der Unterwelt. Erbarmungsloses Wüten, Leid, Tod und Zerstörung waren ihre Begleiter.
Wer den ersten Sturm des Todes überstanden hatte, wurde in die Kirche der Stadt gebracht. Während draußen die Leben Hunderter zu Asche zerfielen, schritt der Kapitän der Piraten gemächlich auf den Altar zu.
Ungerührt von Tod und Zerstörung, Leid und Hoffnungslosigkeit um sich herum blickten seine emotionslosen Augen auf die Menschen in der Kirche. Winselnde Gestalten, in ihrer Verzweiflung an den Rand des Wahnsinns getrieben, flehten leise um Gnade.
Begleitet vom stetigen Singsang seiner Anhänger, einer bizarren Mischung aus gemurmelten Gebeten und leise gesungen Totenliedern, und dem bitteren Wimmern einiger Stadtbewohner ließ sich Basil Hawkins auf einem Haufen Leichen nieder, der vor dem Altar aufgebäumt war. Hawkins kalten Augen wanderten über die Anwesenden.
Ein Fingerzeig brachte die finsteren Mönche zum Verstummen. Der Magier erhob sich, breitete seine Arme in einer ausladenden Geste aus und ließ seine Stimme in den kalten Gemäuern ertönen.
Kratzig und schmerzhaft laut dröhnend verkündete der Magier, dass sich der Schatten des Todes über diese Stadt gelegt hätte. Sobald die ersten Strahlen der morgendlichen Sonne erscheinen würden, gäbe es kein Leben mehr in diesen Landen. Doch sollten sie nicht verzweifeln, denn das Schicksal hatte alle Anwesenden auserkoren. Über sie würde gerichtet werden.
Leises Klacken hallte umher, während Hawkins einen Stapel mit Karten mischte. Ein Alter Mann wurde vor den Magier geschleppt. Brutal seiner Kleider entrissen lag er zitternd auf dem kalten Steinboden. Der Greis wagte nicht aufzublicken, während der Pirat die Karten nach dem Schicksal des Mannes befragte.
Ein letztes Klacken kündete vom Ergebnis der Vorhersage. Der Alte würde leben. Den Tränen nahe fand er kaum Worte des Dankes während er von den finsteren Priestern der Hawkins Bande beiseite geschleppt wurde.
Die in den Geistern der Menschen aufknospende Hoffnung auf ihr Überleben wurde jäh vom nächsten Urteil zerschlagen. Ein Mädchen, selbst zu jung um jemals eine Sünde begangen zu haben, fand ihr frühes Ende durch den kalten Stahl eines Messers, das sich in ihre Kehle fraß.
„Wahrscheinlichkeit zu sterben: 100 Prozent“, hatte Hawkins verlauten lassen.
„Wahrscheinlichkeit, vor dem Tod vergewaltigt zu werden: 96 Prozent.“
Der Grausamkeit der Vorhersage Folge leistend, machte sich ein Pirat daran, der Prophezeiung seines Kapitäns Wahrheit einzuhauchen. Der Tod ereilte sie schließlich wie ein erlösender Retter.
Kein Zug seiner Miene verriet die geringste Emotion, während Hawkins mit gleichgültig ruhiger Stimme über das Schicksal Hunderter richtete.
Seine Vorhersagen machten keine Unterschiede. Mann oder Frau, Kind oder Greis, Arm oder Reich. Nichts war von Bedeutung im Angesicht des Schicksals. Tod, Verstümmelung und Schändung aber auch Leben und Hoffnung hingen allein vom Urteil der Karten ab.
Die Auslese, wie das makabere Prozedere von Hawkins Crew genannt wurde, Schritt ungeachtet der flehenden Schreie der zum Tode verurteilten voran.
Rückrade wurden mit stumpfen Messern aus lebendigen Leibern geschnitten. Frauen sollten leben, nachdem ihre Gebärmutter entfernt wurde. Männer starben, nachdem ihre Zungen herausgetrennt wurden. Kranke und Invalide wurden gequält, Junge und Gesunde verschont.
Die Hawkins Piraten schlachteten scheinbar wahllos, dennoch stets vom Urteil ihres Kapitäns gelenkt, unzählige Menschen ab.
Eine letzte Frau wurde vor den Magier geführt. Allein, nackt, vor Kälte und Angst zitternd lag sie vor dem Piraten. Hawkins erhob sich zum ersten Mal seit Beginn der Auslese von seinem Thron aus Leichen. Metallisch klirrend glitt sein Schwert aus der Scheide, während er auf die junge Frau zuging. Traumatisiert vom Geschehen der letzten Stunden, schloss sie in Erwartung des Todes ihre Augen.
Doch statt des kalten Stahls spürte sie eine Hand auf ihrem Haupt. Als sie aufblickte, sah sie den Magier neben sich stehen. Heute sei der Tag ihres Endes noch nichts gekommen, gab er ihr zu verstehen. Während die verwirrte Frau weggebracht wurde, blickte Hawkins auf seine Hand. Eine einzelne Haarsträhne ruhte darin.
Sie war Zeugnis des Schicksals, das die junge Frau ereilen würde. Heute war nicht ihr Todestag. Doch bald schon würde diese Strähne als Verbindungsglied zwischen ihrem Leben und dem des Magiers dienen.
Noch während Hawkins das Haar in eine kleine Strohpuppe steckte, dachte er daran, dass sie eines nicht allzu fernen Tages an seiner statt sterben würde. Die Auslese war beendet, die Opfer gefunden. Das Schicksal hatte gesprochen.
Langsam öffneten sich die Augen des Kapitäns der Sündiger-Mönch-Piratenbande und er begrüßte den Morgen mit einem breiten Grinsen. Wenn es tatsächlich ein Paradies gibt, hab ich es gefunden, dachte er sich.
Knapp zwei Monate befanden sie sich schon auf Faro-Island. Die Insel kurz vor dem Ende der ersten Hälfte der Grandline hatte auf den ersten Blick nicht viel hergemacht, aber kurz nach Betreten derselbigen hatte Urouge sie ins Herz geschlossen. Eine alte Prophezeiung der Bevölkerung auf Faro-Island zufolge, würde eines Tages ein Prophet auf die Insel kommen, der die Reinkarnation ihres Gottes war und er würde sie zur Erleuchtung führen. Erkennen würde man diesen Propheten an seiner gottgleichen Erscheinung. Die Menschen am Hafen hatten Urouge aufgrund dieser Beschreibung sofort als ihren Propheten identifiziert, nachdem er den Hafenmeister, der gleichzeitig der stärkste Kämpfer und Held der Insel war, mit einem freundlichen Klaps auf die Schulter quer über die Insel geschleudert hatte. Nach der kurzfristig anberaumten und herzergreifenden Beerdigung des Hafenmeisters war Urouge samt Bande ins ortsansässige Schloss gezogen und sie hatten seitdem die Zeit ihres Lebens.
Noch immer in seinem Schlafgemach erhob sich Urouge und betrachtete sein Werk der vergangenen Nacht. Ein Dutzend unbekleideter Frauen lag zufrieden schlafend auf dem Bett, das so gewaltig war, dass das gesamte Rennentenkorps Alabastas darauf ohne Probleme eine seiner berühmten Orgien hätte zelebrieren können. Das Grinsen in seinem Gesicht wurde noch eine Nuance breiter, bevor er sich zufriedenen Schrittes zum Frühstück aufmachte. Auf dem Weg dorthin traf Urouge seinen Vize-Kapitän Pinto, dessen sonst so beeindruckende blonde Mähne einen sehr derangierten Eindruck hinterließ. Die dunklen Ringe unter seinen Augen in Kombination mit der blutunterlaufenen Färbung der Augen selber waren ein eindeutiges Zeichen, dass er sich mal wieder ordentlich Einen in die Lampe gestellt hatte.
„Morgen Chef.“, sagte Pinto fast flüsternd.
„Heeeyyy Pinto!“, hallte es zurück. „Diese Insel ist das Beste, oder? War ne geniale Entscheidung von mir, hier anzulegen.“
„Ähh Käpt'n. Hattest du nicht gesagt, dass die Insel aussieht, als hätte 'n Rudel Seekönige nen großen Haufen ins Meer gesetzt und die Gruppe Dünnbiertrinker, die darauf lebt, hätte diesen Haufen Mist noch zusätzlich in die Scheiße geritten?“
Urouge blickte seinen Freund an. „Klingt gar nicht nach mir. Außerdem ist das ne Schar Seekönige, kein Rudel.“
Damit war die Konversation beendet und Urouge ging in den Speisesaal. Pinto schaute seinem Kapitän hinterher und wunderte sich, ob dessen leicht unrunder Gang dem Fakt geschuldet war, dass er seit zwei Monaten täglich mehr Frauen beglückte, als menschlich möglich sein dürfte. Außerdem konnte er sich nicht daran erinnern, dass der nackte Hintern seines Chefs jemals eine solche Rotfärbung hatte.
Im großen Speisesaal des Schlosses warteten schon das Dutzend Spanferkel und die vier Fässer Rum, die Urouge als erstes Frühstück einzunehmen pflegte. Außerdem wartete sein alter Freund Scorpio auf ihn. Der drahtige und hochgewachsene alte Mann, mit seinem Mönchsstab und dem weißen Bart, war der erste, der sich ihm damals angeschlossen hatte und das Gehirn der Bande. Er war auch deren Friseur, aber dieser Beschäftigung ging er nur in seiner Freizeit nach. Diesen Morgen machte er einen leicht nervösen Eindruck und er fing auch sofort an zu sprechen, als sich sein Käpt'n an den Tisch setzte.
„Ich hab gute und schlechte Nachrichten wegen der Prophezeiung.“
„Aha...“, antwortete Urouge nachdem er das erst Spanferkel hinuntergeschlungen hatte.
„Erinnerst du dich, wie ich vorgeschlagen hatte, dass wir uns die Ding mal durchlesen und du als Antwort die nackte Blonde auf mich geworfen hast?“
„Jaaa, Rosi ist echt ne Schnuckelige.“, kam es grinsend von der anderen Seite des Tisches.
„Stimmt!“, merkte Scorpio an. „Der Punkt ist allerdings, dass ich mir die Prophezeiung gestern zu Gemüte geführt habe und offensichtlich haben dir die Sackpfeifen hier spezielle Käfereier ins Essen getan. Die Käfer sollten schlüpfen, dich von innen auffressen und wären dann krepiert. Anschließend hätten die Inselspinner die Käfer eingesammelt, sie zermahlen und danach geschnupft, um Erleuchtung zu erlangen.“
Inzwischen hatte auf Pinto Platz genommen und den wichtigen Teil der Geschichte gehört.
„Dir ist schon klar, dass ich dir die Schuld dafür gebe.“, sagte Urouge mit halb gefüllten Mund in Richtung seines Vizes.
Scorpio war allerdings noch nicht ganz fertig. „Die gute Nachricht ist aber, dass der Doc sicher ist, dass die Käfer bei deinem Gesaufe und deinem ständig hohen Alkoholpegel keine Chance hatten.“
20 Minuten später waren Urouge und seine Bande zurück auf ihrem Schiff und der Käp'tn sah zusammen mit seinem Vize, wie die Insel langsam im Meer versank.
„Und was haben wir aus der ganzen Sache gelernt?“, fragte Urouge Pinto.
„Keinen Dunst.“
„Ich auch nicht. Komm, ich geb einen aus. Der Doc meinte, dass mein Blutalkohol zur Sicherheit nicht unter zwei Promille sinken darf. Außerdem muss ich mir mal was anziehen, den Kronjuwelen wird langsam kalt.“