One Piece / Moebius (Sirus.0)

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    • One Piece / Moebius (Sirus.0)

      Hallöchen,

      ja, verdammt, da war ich nach der Nachtschicht so extrem fertig, dass ich erst vor ca. ner halben Stunde überhaupt aufgestanden bin X(
      Direkt an den Rechner und die Story starten, war da mein erster Gedanke. Fängt ja super an, kann also nur noch besser werden :D

      Wie versprochen will ich die Story mit dem Prolog und ersten Kapitel beginnen. Danach immer nur ein Kapitel. Diese sind auch inzwischen kürzer als bei meiner ersten FanFic, ergo müsst ihr nur heute eine Textwand über euch ergehen lassen ;)
      Freue mich über erste Reaktionen und hoffe den einen oder anderen auch damit zu unterhalten.

      Dieser erste Post wird Stück für Stück wieder voller mit Links zu den wichtigsten Beiträgen, damit sich Leser jederzeit schnell informieren oder weiterlesen können ^^
      Oh und wie ihr seht habe ich in Anlehnung an Sheppards damaligen Bemühungen jedem Kapitel meiner alten FanFic auch einen englischen Namen zu verpassen, diese Tradition wieder aufleben lassen. Die englischen Titelversionen finden sich jedoch lediglich in der Inhaltsangabe ;)


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      One Piece / Moebius


      Inhaltsangabe
      Prolog – Kapitel 10
      • 000: Prolog
      • 001: Engel und Teufel (Sanctify)
      • 002: Unbekannte Gefahr? (A worrisome situation)
      • 003: Die Großadmirälin (The meeting)
      • 004: Veränderung (Because you've changed)
      • 005: Das Angebot (It can be yours…!)
      • 006: Cid Boreas (Start with a BANG!)
      • 007: Leid und Schmerz (Broken)
      • 008: Vertrauen (The devil told you that!)
      • 009: Mit offenen Karten (No secrets?)
      • 010: Die Reise beginnt (The journey begins)
        ENDE ARC I – De omnibus dubitandum (An allem ist zu zweifeln)

      Kapitel 11 – Kapitel 19
      • 011: Mit den Gedanken woanders (Deep thought)
      • 012: Jahrmarkt der Freaks (Freakshow)
      • 013: Ein Fest für die Toten (Never forget the dead)
      • 014: Sag mir warum?! (You've betrayed me!)
      • 015: Wir müssen reden (Let's talk)
      • 016: Der Tag der Wahrheit (Graveyard stories)
      • 017: Auge um Auge (Vengeance)
      • 018: Wir sind viele! (Legion)
      • 019: Unaufhaltsam (Juggernaut)

      Kapitel 20 - Kapitel X
      • 020: Du gabst mir dein Wort... (Liar)
      • 021: Gegenschlag (Fighting back)


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      Specials & sonstige Extras


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      Also dann. Nun aber viel Spaß beim Lesen und einen tollen Tag noch!
      MfG Sirus.0
      Beschreibe dich selbst in vier Klassifizierungen:
      1) Desillusionierter Buchhändler
      2) Podcastjunkie
      3) Erbauer eines Videospiel Pile of Shame
      4) Pen&Paper Spieler mit multipler Charakterpersönlichkeit

      Dieser Beitrag wurde bereits 27 mal editiert, zuletzt von Sirus.0 () aus folgendem Grund: Neues Kapitel in die Inhaltsangabe aufgenommen

    • One Piece / Moebius - Ersteindruck

      Dann bin ich mal der Erste, der sich zu deiner neuen FF äußert.
      Da ich deine goldene Zeit in diesem Bereich, von der man in letzter Zeit irgendwie ständig liest (^^), nicht miterlebt habe, sondern erst später hier aktiv wurde, hatte ich keine Ahnung, was mich bei dir bzw. deiner Geschichte erwarten würde - mal ganz abgesehen davon, dass du hier scheinbar eine Art kleine Koryphäe des FF-Bereichs darstellst, was es für mich fast schon zur Pflicht machte, hier vorbeizuschauen. ;)
      Aber wie auch immer, hier nun also mein erster Eindruck zu Moebius. Ich werde versuchen, das ganze einigermaßen geordnet wiederzugeben, aber das wird eh nicht richtig klappen. Dafür kenne ich mich zu gut. xD

      Die Trailer und Werbezeit lasse ich jetzt mal weg. Mein Kommentar hier sollte der Wirkung Beweis genug sein. ;)
      So widme ich mich gleich dem Prolog, der speziell in den ersten Zeilen doch recht theatralisch daherkommt. Für meinen Geschmack übertreibst du es mit der Bühnen- und Zuschauermetapher hier etwas, was aber kein großer Makel ist. Im Grunde liegt es hier wohl im Auge des Betrachters und wie man persönlich Metaphern einschätzt: Subtil und feingeistig oder immer ruff mit dem Holzhammer. Die ersten Zeilen waren für mich eher zweiteres, obwohl mir die erste Art besser gefallen hätte. Rein subjektiv, also. Dies ändert aber natürlich nichts an der Grundidee der Metapher, die mich mehr als nur beeindruckt hat. Besonders die vor Verzückung schmelzenden Stofftiere hatten es mir sofort angetan. Man merkt bereits hier, dass du ein natürliches Gespür für Sprache hast und Geschickt dazu. Keine Frage. Natürlich bin ich kein Experte, aber das schmälert das Kompliment sicher nicht.^^

      Aber weiter im Text. Die beiden Mädchen werden mehrere dramatische Sequenzen später von einem freundlichen Marinesoldaten gerettet, der kurz darauf von einem Unbekannten durchlöchert wird. Im ersten Moment musste ich hier an Kizarus Lichtkraft denken, in Anbetracht von OneBrunous Geschichte macht die Donnerfrucht dann aber mehr Sinn, schätze ich. Generell zeichnet sich im Prolog schon die Handlung etwas ab. Teufelsfruchtnutzer werden wie die Tiere gejagt, wozu anscheinend verschiedene Trupps seitens der Marine gebildet wurden. Damit dürfte auch klar sein, dass die TK-Nutzer die Rolle der mittlerweile wohl verschwundenen Piraten übernommen und der Marine so ihre neue Daseinsberechtigung verschafft haben.
      Nozomi steigt, getrieben von Rache und Schmerz, scheinbar recht schnell zu einer recht fähigen Vernichterin auf. Gut, das war irgendwo abzusehen, wird von dir aber dynamisch und logisch inszeniert. Viel interessanter ist hier eigentlich fast schon Azrael. Wird er als Antagonist enden? Dieser Mann steckt jedenfalls voller (dunkler) Geheimnisse. Wird er ein Antagonist oder ein Charakter jener rätselhaften Sorte, der stets und ständig diesen Eindruck macht, ohne es jemals zu sein? Wer weiß.
      Indes deutet sich ein Handlungsstrang, vielleicht sogar DER Handlungsstrang bereits an - Ein rätselhafter Mann, der die verbotenen Früchte verteilt. Auch mir schießen natürlich diverse Fragen durch den Kopf: Wo hat er sie her? Immerhin scheinen sie von der Regierung konfisziert und verwahrt zu werden. Was erhofft er sich davon, derart unfähigen Individuen wie dem kleinen Jungen eine Teufelsfrucht zu geben? Geht es um Chaos? Will er die Marine ablenken oder gar eine Armee schaffen? Der Junge meinte ja, er hätte eine äußerst unpraktische TF gefuttert. Verfüttert der Mysteriöse die nutzlosen TF an Unbedarfte, damit die als Ablenkung für die Vernichter herhalten, während er im Hintergrund eine Armee aus mächtigen Teufelsfruchtnutzern schafft?
      Also dein erstes Kapitel lässt definitiv einiges in mir rattern, weshalb du hier alles richtig machst. ;)

      Zu guter Letzt komme ich mal zu deinem Stil, wobei ich mich hier kurzfassen möchte. Wie oben schon erwähnt, gefällt mir deine Art zu Schreiben äußerst gut. Clevere Nutzung sprachlicher Mittel und passender Wortwahl, Rechtschreibung und Satzbau meisterst du souverän. Im Grunde habe ich wenig zu meckern. Selbst Fehler mit Kommata, auf die ich immer besondes achte, sind mir kaum aufgefallen. Qualitativ also hochwertig, lautet mein Fazit. xD

      Damit bin ich bereits am Ende meiner kleinen Review. Das "Problem" ist einfach, dass es wenig zu beanstanden gibt. Die Geschichte ist packend geschrieben, nimmt gut an Fahrt auf und lädt zum Weiterlesen ein. Im Grunde der Alptraum eines jeden Kritikers.^^
      In mir hast du jedenfalls einen (regelmäßigen) Leser, Kommentator (und gegebenenfalls Kritiker) gefunden. Gnade dir Gott oder das fliegende Spaghettimonster. ;)


    • Tja, für mich als Beta-Leser bleibt jetzt natürlich nicht wirklich viel zu sagen, da ich dir alles, was mir aufgefallen und eingefallen ist, ja schon per PN mitgeteilt hatte. Dass du in Sachen Sprache ein wirklich gutes Händchen besitzt, das ist dir, denke ich mal, selber bewusst. Merkt man ja schon an deinen ausführlichen Analysen zu anderen Werken. Noch mal gelesen habe ich deinen Prolog und dein erstes Kapitel jetzt zwar nicht, aber da auch Bo über die vielen Metaphern am Anfang gestolpert ist wirst du wohl bei deinem Entschluss geblieben sein keine großen Veränderungen mehr vorzunehmen. War für mich persönlich ja auch etwas too much, aber was soll's ^^

      Ich persönlich merke natürlich relativ schnell, dass du dich hier an ein Projekt wagst, dessen Grundgerüst teilweise auf meiner Idee basiert, wodurch mir auch so manches Element ins Auge springt, das auch ich so, oder in ähnlicher Form, für eine FF geplant hatte. Da es zu diesem Projekt aber aller frühestens erst in drei Jahren kommen wird - denn solange wird meine Haupt-FF mit ziemlicher Sicherheit noch laufen - finde ich das auch gar nicht weiter tragisch, zumal ich recht schnell gemerkt habe, dass sich dein Projekt doch recht schnell von meinen eigenen Gedanken zu distanzieren beginnt und auch ich nicht drumherum komme mir einen Kopf um diverse Charaktere, Hintergründe, Querverweise und mögliche zukünftige Handlungsstränge zu machen.

      Da ich gerade leider nicht mehr so recht im Kopf habe was alles im Prolog und in Kapitel 1 zur Sprache kam, da ich Kapitel 2 ja auch bereits kenne, weiß ich gerade leider nicht was ich hier sonst noch so ansprechen kann, ohne andere zu spoilern. Daher werde ich es für's Erste wohl dabei belassen, zumal du meine ausführliche Meinung zu deinen ersten drei Texten ja sowieso bereits kennst ^^
      Kapitel 2 werde ich dann aber auch wieder lesen, und eigenständig kommentieren, da es dort ja noch so manche Baustelle gegeben hat, auf deren Auflösung auch ich nun etwas gespannt bin.

      Das soll's auch schon von mir gewesen sein. Tag war lang und ich brauch jetzt erst mal ne Mütze Schlaf, um morgen wieder bei Kräften zu sein. Aber wie gesagt, ich bleibe dran: Sowohl hier, als auch als Beta-Leser, wenn denn gewünscht. Wobei ich bei Letzterem dann wohl nur Bruchstücke meiner Meinung an dich weiter geben werde, sprich so manche "Baustelle" oder ggf. auch Ungereimtheit, die mir auffällt, damit ich in meinen Kommentaren künftig dann etwas mehr zu schreiben habe xD
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • Hey ich habe nur sieben FFs welche ich verfolge, da kann ein Achtes doch nicht schaden :D . Besonders wenn es aus einem FFT Beitrag hervorgegangen ist, der Autor ein alter mir leider unbekannter Star des FF-Bereiches ist und der Beta-Leser jemand von dem ich gleich zwei FFs verfolge. Nebenbei wenn ich schon bei acht bin könnte ich ja gleich die zehn voll machen XD. Also wenn noch jemand Leser sucht, Bewerbungen an mich, Voraussetzung ein anderes FF das ich verfolge regelmäßig Kommentieren . :P

      So genug mit meiner Tätigkeit im FF Bereich angegeben, kommen wir zum eigentlichen Grund des Kommentars.

      Deinem Ruf, der die ganze Zeit beim FFT aus den Kommentaren herauszulesen war, wirst du auf jeden Fall mehr als Gerecht. Deine Einleitung und besonders der erste Abschnitt ist Schreibkunst in Hochform, etwas was sich nicht für FFTs mit Wortbegrenzung eignet. Allerdings muss ich Bo und OneBruno zustimmen, dass es Teils schon etwas viel war. Was dem Eindruck und der Bildlichkeit aber in keinster weise schmälert, sondern sie im Gegenteil sogar noch steigert :thumbup: .

      Wie bereits erwähnt ist die Herausarbeitung, Bewertung und Würdigung des Geschriebenen/Schreibstiels nicht gerade meine größte Stärke, deswegen erwarte in dieser Hinsicht nicht zu viel von mir. Mein Metier ist mehr der Inhalt und das Entdecken von interessanten Kleinigkeiten und Hinweisen über die Vergangenheit oder den weiteren Verlauf der Geschichte, sowie das herausfinden von versteckte Informationen.

      Die Marine agiert immer noch unter der Richtleine der absoluten Gerechtigkeit, nur das nun nicht mehr die Piraten sondern die Teufelsfruchtnutzer der Feind sind. Um diese zu vernichten wurde eine Eliteabteilung der Marine geschaffen, der Vernichtungstrupp. Die Teufelsfruchtnutzer werden getötet und die Fähigkeiten mit Früchten eingefangen um sie in Gewahrsam zu nehmen. Es wird sicher noch interessant wie und wo die Marine bzw. die Regierung die Früchte danach lagert. Sie werden sicher nicht in einem einfachen Giftschrank aufbewahrt. Interessant wird es auch noch sein zu Erfahren für welche Theorie zur Neuentstehung einer Teufelsfrucht du dich entschieden hast. Fährt die Fähigkeit einfach in die nächste Frucht ein oder muss diese zusätzlich von der richtigen Art sein.

      Nozomi eines der Mädchen aus welche am Anfang nur knapp gerettet wurden schafft es innerhalb kurzer Zeit diesem Trupp beizutreten und will letztendlich IHN erwischen. Ihn, der für all ihr Leid und das Leid ihrer Schwester verantwortlich ist. Weiterhin deutet es sich noch an, dass ihre Schwester entweder das Ereignis nicht verarbeiten konnte oder weiteres Leid durch einen Teufelskraftnutzer Erfahren hat.

      Kommen wir damit zu Asrale dem Engel des Todes, der Name führte bei mir gleich zu Assoziationen mit Tod Zerstörung usw. Sein sehr gut und bildlich beschriebenes Äußeres lässt auch nicht gerade auf einem positiven Charakter schließen, auch wenn er anscheinend gerne lacht und sich freundlich gibt. Er gehört zu den erfolgreichsten Vernichtern der Marine und schließt jede Mission mit Erfolg ab. Bei so etwas werde ich gleich immer misstrauisch, besonders wenn gleichzeitig eine ominöse Gestalt herumläuft und Teufelsfrüchte verteilt. Angeheizt wird dieses Misstrauen dann noch, wenn eben jene erfolgreiche Person einen Zeugen beseitigt, bevor dieser allzu viel über die bewusste andere Person erzählen kann. :whistling: Also alles erstmal sehr Verdächtig.^^

      Mich wundert es dass noch niemand den letzten Absatz angesprochen hat, hier stecken doch einige Ideen und Vermutungen über das Ende von One Piece drin. Zum einen gehe ich jetzt einfach mal davon aus, dass du mit jenes berühmtberüchtigten Piraten Ruffy meinst, wobei es natürlich auch Blackbeard sein kann, aber bleiben wir bei Ruffy. Wenn Azrael nun sein Nachfahre ist und gleichzeitig der Nachfahre eines Tenryuubio bedeutet dies, dass entweder Ruffys Mutter zu ihnen gehört hat oder die Mutter von Ruffys Sohn ist eine. Weiterhin werden die Tenryuubito als größten Verbrecher ihrer Zeit benannt, was wiederum darauf Hinweist das zumindest sie gestürzt und Vernichtet worden sind, da von Erbschuld die Rede ist. Letztendlich scheinst du also davon auszugehen, dass zwar die Tenryuubito gestürzt werden, die Piraten (und Ruffy) aber trotzdem weiter als die Bösen gelten und die Marine ihren Kurs der absoluten Gerechtigkeit beibehält.

      So das wars fürs erste von mir. Deine Geschichte gefällt mir bis jetzt sehr gut und ich werde sie auf jeden Fall weiterhin interessiert verfolgen und kommentieren. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • One Piece / Moebius - Storyabschnitt Nr. 01

      Wow, drei Leute auf die ich reagieren darf? Ich bin begeistert ^^
      Da ich ja gar nicht weiß, wie ich meine erste Rückmeldung beginnen soll, gehe ich lieber einfach direkt auf euch ein ^^


      Rückmeldung auf die Kommentare

      -Bo- schrieb:

      Da ich deine goldene Zeit in diesem Bereich, von der man in letzter Zeit irgendwie ständig liest (^^),[…]
      Glaub mir, ist mehr Fluch als Segen :D

      -Bo- schrieb:

      So widme ich mich gleich dem Prolog, der speziell in den ersten Zeilen doch recht theatralisch daherkommt. Für meinen Geschmack übertreibst du es mit der Bühnen- und Zuschauermetapher hier etwas, was aber kein großer Makel ist.
      Wie man es nimmt :D
      Es kann durchaus ein Makel sein. OneBrunou kann bestätigen, als wir drüber sprachen, dass ich bereits befürchtete, dass es too much war. Ich hatte die erste Version des Prologs tatsächlich aus einer spontanen Idee heraus geschaffen, die ebenfalls mit dem Brandszenario begann und mir sehr gefiel. Als ich dies dann überarbeitete, habe ich mich irgendwie hineingesteigert. Denn dein Ausdruck „theatralisch“ trifft es ganz gut. Aus der Sicht eines Kindes muss ein solcher Moment völlig unwirklich wirken, wir ein Theaterstück auf der Bühne. Nur war hier eben die Rollenposition vertauscht. Dieser Kontrast sollte da sein. Kurz vor dem Start hatte ich dann Sorge daran noch rumzudoktern und am Ende gänzlich unzufrieden zu sein. So ist es aber auch kein Zustand. Hier sollte ich bei Gelegenheit nachträglich doktoren :D

      -Bo- schrieb:

      Besonders die vor Verzückung schmelzenden Stofftiere hatten es mir sofort angetan.
      Du ahnst ja gar nicht, wie breit ich selbst Grinsen musste, als mir dieser Satz einfiel. Ist mein Lieblingsstelle des Prologs! :thumbup:

      -Bo- schrieb:

      Also dein erstes Kapitel lässt definitiv einiges in mir rattern, weshalb du hier alles richtig machst. ;)
      Genau so war es ja auch gedacht. Insofern ist es schon ziemlich anders als meine alte FanFic, die eher vom Konzept stark an One Piece angelehnt war, während Moebius sich fast schon nur der Welt bedient und die Ereignisse aus OP als Historie nimmt, aber eben sein eigenes Konstrukt aufbaut. Gerade dieser Grundgedanke an OneBrunous „Vorlage“ machte wohl den Reiz aus, der mich nicht mehr loslassen wollte ;)

      -Bo- schrieb:

      Selbst Fehler mit Kommata, auf die ich immer besondes achte, sind mir kaum aufgefallen. Qualitativ also hochwertig, lautet mein Fazit. xD
      Dabei sind die Kommaregeln mein Kryptonit :D
      Die setze ich tatsächlich fast ausschließlich aus dem Bauch heraus und einem inneren Empfinden heraus, ohne zu wissen „Warum“ die da grad hingehören
      Und wenn ich so viel gelobt werde, habt ihr hier bald einen realen Chopper, also lieber auch bissl meckern X( :D

      -Bo- schrieb:

      Gnade dir Gott oder das fliegende Spaghettimonster. ;)
      Spaghettimonster!!! Yeah!

      Es tut mir Leid, dass ich nicht auf deine Theorien unbedingt eingehe, doch fürchte ich mich zu verplappern und es ist vor allem sehr schön zu lesen, was so in euren Köpfen vorgeht. Hoffe du kannst das ebenfalls als Schreiber verstehen ^^


      OneBrunou schrieb:

      Tja, für mich als Beta-Leser bleibt jetzt natürlich nicht wirklich viel zu sagen, da ich dir alles, was mir aufgefallen und eingefallen ist, ja schon per PN mitgeteilt hatte.
      Dafür kann ich dir nur immer wieder danken. Die Rückmeldung war wirklich sehr geil. Da du ja Kapitel 2 schon kennst (welches nun rauskommt), wollteste das nicht alles hier nochmals darstellen, könntest es ja aber nun noch, wenn du willst ;)

      OneBrunou schrieb:

      Wobei ich bei Letzterem dann wohl nur Bruchstücke meiner Meinung an dich weiter geben werde, sprich so manche "Baustelle" oder ggf. auch Ungereimtheit, die mir auffällt, damit ich in meinen Kommentaren künftig dann etwas mehr zu schreiben habe xD
      Und da ich ja auch bereits geahnt hatte, dass du natürlich auch zu einem gewissen Grad die Texte gerne entdecken möchtest (da man als Beta-Leser unter Umständen ja bezüglich einer Beratung etwas mehr erfährt, als „normale“ Leser), haben wir darüber ja auch schon gesprochen ;)

      Zudem will ich deine Gedanken nicht für mich monopolisieren. Gerade die geäußerten Vermutungen aller Leser und vielleicht auch das Aufgreifen der Vermutungen anderer, ist für mich eine sehr spannende Geschichte. Ich freue mich wirklich zu sehen, welche Hinweise entdeckt werden und auf welche falschen Fährten ich euch führen kann.
      Auf den Prolog Beginn bin ich ja bei Bo bereits eingegangen ^^


      qoii schrieb:

      Hey ich habe nur sieben FFs welche ich verfolge, da kann ein Achtes doch nicht schaden :D
      Solange du dir das zutraust und dich nicht übernimmst, freue ich mich natürlich dich als Leser zu wissen o_O ^.^

      qoii schrieb:

      Wie bereits erwähnt ist die Herausarbeitung, Bewertung und Würdigung des Geschriebenen/Schreibstiels nicht gerade meine größte Stärke, deswegen erwarte in dieser Hinsicht nicht zu viel von mir. Mein Metier ist mehr der Inhalt und das Entdecken von interessanten Kleinigkeiten und Hinweisen über die Vergangenheit oder den weiteren Verlauf der Geschichte, sowie das herausfinden von versteckte Informationen.
      Da bist du bei diesem Text genau richtig, denn davon wird es ja massig geben. Allein schon was ihr mit den Namen spielen könnt, wird euch hoffentlich gefallen :D

      qoii schrieb:

      Kommen wir damit zu Asrale dem Engel des Todes, der Name führte bei mir gleich zu Assoziationen mit Tod Zerstörung usw. Sein sehr gut und bildlich beschriebenes Äußeres lässt auch nicht gerade auf einem positiven Charakter schließen, auch wenn er anscheinend gerne lacht und sich freundlich gibt.
      Das amüsante ist ja eigentlich, dass ich mich immer daran erinnern muss Beschreibungen (egal ob Orts- oder Personenbeschreibungen) reinzupacken. Ich neige nämlich dazu sie gerne zu vergessen und dann kommen sie oftmals erst in der Nachbearbeitung rein. Es sei denn ich habe mich bereits während des Schreibens ausreichend selbst daran erinnert :D

      Auch bei dir gehe ich erst einmal nicht weiter auf die Theorien ein, den Grund habe ich ja bei Bo schon erklärt. Keine Angst, dass wird nicht immer so sein. Hin und wieder kann ich mir sicherlich nicht verkneifen etwas dazu zu äußern ;)

      Nun aber wünsche ich euch viel Spaß mit Kapitel 2. Die nächsten Kapitel kommen dann in diesen Beitrag rein und gleich packe ich auch eine Inhaltsangabe in den ersten Beitrag rein und streiche dort die Kapiteltexte. Hier bleibe ich etwas meinem alten Stil treu, auch wenn ich neue Elemente nutze ^^

      Ach ja und wie versprochen kommt hier der Stuff aus der „Werbephase“ mit rein ^^
      Auch das soll ja nicht verloren gehen :D


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      One Piece / Moebius
      - Storypart -


      Die Flammen fraßen sich an den Wänden empor, wanden sich dabei in ihrem glühenden Tanz und erhellten das Zimmer im rötlichen Schein, der sonst nur der Hölle vorbehalten war. Der Raum war erhellt, die Bühne frei, die Tragödie konnte beginnen. Schwarzer Rauch sammelte sich an der Decke. Kam zusammen wie das Publikum bei einer Darbietung künstlerischen Hochgenusses. Begaffte die beiden Mädchen. Die Hauptakteurinnen des Stücks. Die anderen Zuschauer – eine Sammlung von Puppen und Kuscheltieren, einst einer Armee gleichkommend in Reih und Glied aufgebaut – waren bereits vor Entzückung dahingeschmolzen.
      Die Luft verbrannte den beiden Kindern die Kehlen, das Schluchzen und Wimmern dadurch bereits längst zum Schweigen gebracht. Wie sollten sie so nur für ihr Publikum spielen können? Die Hoffnung auf eine wunderschöne schauspielerische Darbietung schwand bei den Zuschauern, wie die der Mädchen die heutige Nacht noch überleben zu können.
      Wenigstens konnte die Kakophonie des brünstigen Getöses und der stürmischen Verwüstung, vorgetragen vom orchestralen Großbrand, die Zuschauer bei Laune halten. Langsam näherte man sich den Schauspielerinnen, um das Spektakel genauer betrachten zu können. Neben der heißen Luft, raubte somit der beißende Gestank des Rußes noch die letzten wenigen Atemzüge, die den Mädchen verblieben waren.
      Doch dann vernahm die Ältere inmitten des Infernos Schritte. Oder irrte sie sich? Bildete sie sich diese in ihrer Verzweiflung nur ein?
      „Hörst du das, Nozomi? Da kommt jemand“, krächzte das einst strohblonde Mädchen, ehe eine neue Welle schweren Hustens über sie einbrach und ihren zerbrechlichen Körper durchschüttelte. Ihre Brust verkrampfte sich, stechende Schmerzen durchzogen ihre Lungen. Und dennoch nahm sie wahr, dass die Jüngere nicht auf die Worte reagierte. War sie womöglich…
      Tränen stiegen in ihr erneut auf, bahnten sich einen Weg auf ihre Wangen und brannte dort für einen kurzen Moment auf, ehe sie auch schon verdunstet waren. Sie konnte diesen Gedanken nicht wahrhaben. Wollte ihn nicht wahrhaben! Nicht jetzt, wo womöglich Hilfe kam…
      Hilfe…
      Was wenn es sich jedoch dabei um ihn handelte? Jenen Teufel, der all dies Leid auf die einst so friedliche und schöne Insel gebracht hatte. Dem erneut dutzende Menschen zum Opfer gefallen waren, während er lachend durch die brennenden und verwüsteten Straßen zog.
      Die Schritte waren an der Tür, die kaum noch in den Angeln hing und von eingestürzten Deckenstücken blockiert wurde, stehen geblieben. Jemand machte sich daran zu schaffen. Kämpfte sich durch den Schutt und die Blockade. Schläge gegen Holz, Tritte gegen Steinbrocken. Geräusche, die kaum noch bis zu ihrem Verstand durchzudringen vermochten. Nicht mehr.
      Denn dieser hatte sich bereits zum Schutze ihres geistigen Zustands in eine hintere Ecke ihres Bewusstseins verkrochen. Versuchte den Horror um sie herum auszublenden, um dies nicht weiter ertragen zu müssen. Am Ende womöglich noch daran zu zerbrechen…
      So bemerkte sie nicht, was mit ihr und ihrer Schwester geschah. Erst als sie auf einmal eine kühle Brise und feuchten Rasen unter sich spürte, realisierte sie das etwas mit ihr geschehen war. Jemand Fremdes Einfluss auf sie genommen hatte. Sie gerettet hatte. Sie und ihre Schwester.
      Noch ganz verwirrt sah sie sich um. Sie sah gerade noch, wie ihr brennendes Heim mehrere Schritte hinter den Schwestern in sich zusammenstürzte, während sie selbst von einer groß gewachsenen Gestalt begutachtet wurde. Sie wurde abgetastet und untersucht, vermutlich um den Grad ihrer Verletzungen zu begutachten.
      Das schmutzige Mädchen wandte sich schließlich ihrem Retter zu. Ein Mann mitten im Leben stehend, mit der Uniform der Marine bekleidet und wunderschönen, pechschwarzen langen Haaren gesegnet blickte auf sie herab. Das herzensgute Gesicht schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. Ein Lächeln, welches Hoffnung weckte in ihrem Herzen. Sie hatten wahrhaftig überlebt.
      „Geht es dir gut? Ist sie deine Schwester? Keine Angst, sie ist nur ohnmächtig. Das wird schon wieder“, ertönte es mit einer tiefen Bassstimme aus seinem Munde. Noch bevor sie jedoch antworten konnte, wurde die Brust des Mannes hinterrücks von einem gleißenden Lichtstrahl durchstoßen. Seine Augen weiteten sich einen Moment des Schrecks, ehe jegliches Leben in ihnen erlosch und er ein letztes Mal röchelnd und Blut spuckend zusammenbrach. Das klaffende Loch verbreitete den Gestank von verbranntem Fleisch. Übelkeit überkam das einst blonde Mädchen. Nur mit Müh und Not vermochte sie das Essen in ihrem Magen zu behalten.
      Erneut war sie unfähig sich zu rühren… etwas zu tun…
      Ein diabolisches Lachen brannte sich tief in ihre Erinnerung, als ihr Körper endgültig seinen Dienst aufgab und friedliche Schwärze sie in ihre schützenden Arme nahm…
      Ein Lachen, welches sie ihre Lebtage nicht mehr vergessen können würde…
      Sein Lachen…

      * * * Dreizehn Jahre später – Marineausbildungsbasis auf der Grand Line * * *

      Unzählige Gesichter waren auf den hünenhaften Mann gerichtet, der vor einer großen Gruppe junger Männer und Frauen stand und mit Hilfe von Lautsprecherteleschnecken jeden Moment zu ihnen sprechen würde. Ein Moment der Stille herrschte, ehe die Worte über den ganzen Platz ertönten.
      „Ich freue mich euch junge Kadetten in den Reihen der Marine willkommen zu heißen. Im Namen der absoluten Gerechtigkeit werdet ihr euren Dienst antreten, um die Menschen auf der Welt vor Unheil zu bewahren. Die Besten unter euch werden sogar die Chance erhalten ein Mitglied des Vernichtungstrupps zu werden und damit eine besondere Ausbildung zu erhalten, wodurch sie in der Lage sein werden die gefährlichsten und gefürchtetsten Kriminellen auf den Meeren zu jagen und zu eliminieren! Die Rede ist von jenen Dämonen, welche den Frieden bedrohen, den wir so sorgsam aufrechterhalten. Ich rede von den Teufelskräftenutzern! Diese Teufel verbreiten wie ihr alle wisst seit dem Ende des Piratenzeitalters neuen Terror unter der einfachen Bevölkerung. Darum strengt euch an! Macht es zur eurer einzigen Lebensaufgabe eure Liebsten vor ihnen zu beschützen. Und dazu die entsprechende Ausbildung zu erfahren, um eben jene aufzuspüren und zu vernichten. Auf das eines Tages sämtliche dieser dämonischen Kräfte vom Antlitz der Meere getilgt sein werden und wieder vollkommener Frieden unter dem Zeichen der Marine herrschen kann.“
      Die Ansprache endete und wurde von tosendem Applaus abgelöst. Jeder in den Reihen der Kadetten hatte entweder am eigenen Leib oder indirekt das verursachte Leid durch die Teufelskräfte zu spüren bekommen. So auch ein junges Mädchen, welches in der vordersten Reihe stand, jedoch nicht wie die restliche Truppe applaudierte. Sie war dazu einfach nicht in der Lage.
      Ihr Körper zitterte, ihre Gedanken überschlugen sich. Sie hatte sich für diesen Weg entschieden und nun war der Moment gekommen wo sie ihn endlich beschreiten durfte. Doch sie wusste, dass mit dieser Aufgabe ein schwerer Moment ihr bevorstehen würde. Dies durfte sie aber nicht von ihrem Pfad abbringen. Tränen bahnten sich ihren Weg und kullerten über ihre Wangen. Sie konnte sie nicht mehr zurückhalten.
      Nozomi hatte sich geschworen sämtliche ‚Teufel‘ zu vernichten und nichts und niemand würde sie von ihrem Schwur abbringen können! Wie ein Racheengel würde sie jagen, bis sie eines Tages erneut auf ihn treffen würde, um ihn dafür büßen zu lassen. Dafür dass er ihr Leben zerstört hatte…!

      Die aufgehende Sonne färbte den Horizont erst in ein feuriges Rot – eine Farbe die finstere Erinnerungen in Nozomi weckte –, dann in ein zartes Orange, bevor irgendwann der strahlend blaue Himmel zum Vorschein kam.
      So oft sie konnte betrachtete sie dieses spektakuläre Schauspiel der Natur. Denn dieses tägliche Ritual war inzwischen für sie auch zu einer Symbolik geworden. Denn es erinnerte sie stets daran, dass genauso wie der rote Farbton des Morgengrauens – wie passend es war, dass selbst im Namen bereits das ‚Grauen‘ steckte, welches sie mit dieser abscheulichen Farbe verband –, dem wunderschönen blau eines neuen Tages weichen musste, auch die finsteren Zeiten des Lebens von den angenehmen Momenten abgelöst wurden.
      Sie schüttelte mit einem sanften Lächeln auf den Lippen diese kindischen Gedanken von sich. Warf einen erneuten Blick zum Horizont, ehe sie den Blick über die Dächer der Stadt schweifen lies. Der Schnee lag dick auf den Dächern. Trotz der ungewohnt warmen Sonnenstrahlen, würde das Weiß nie von den Straßen und Häusern der Stadt verschwinden. Denn Vesyare Ween war eine typische Winterinsel der Grand Line. Nur war der Grund, weshalb sie hier war, bei weitem nicht so schön wie die zauberhafte Schneelandschaft.
      Mit einem leichten Seufzer legte sie die Hand auf das Geländer des Balkons. Spürte die Kälte in den Fingern, die angesichts dieser mit ihrer betäubenden Wirkung sanft zu kribbeln begannen. So viel war inzwischen Geschehen. So viel, dass sie kaum die Zeit fand einen Moment der Ruhe zu genießen, um alles verarbeiten zu können. Selbst jetzt konnte sie sich nicht diesen Moment gönnen, denn wenn sie es tun würde, würde sicherlich…
      „War ja klar, dass ich dich hier finden würde, Noz“, meldete sich mit einem Male eine fröhliche Männerstimme hinter ihr und durchbrach damit eben diesen Moment. Sie hatte nun also doch den Fehler gemacht sich diesem hingeben zu wollen. Zu hoffen einmal ihre ruhelosen Gedanken zu ordnen. Doch sie war wie so oft gestört worden. Und das ausgerechnet von diesem Mann.
      Es war beinahe schon abstoßend, wie gut gelaunt ein einzelner Mensch nur sein konnte. Doch besonders ihm hätte sie am Liebsten das Grinsen aus seiner ebenfalls abstoßenden Visage geprügelt! Wenn sie es nur könnte…
      Stattdessen antwortete sie grimmig: „Hallo Azrael…“
      „Die Freude mich zu sehen, steht dir ins Gesicht geschrieben!“, witzelte der Mann hinter ihr. Sie schwieg lediglich. Wartete was er wollte, doch als keine weitere Reaktion von ihm folgt, wurde ihr bewusst, dass sie ihn nicht so schnell loswurde. Zumindest nicht so schnell, wie sie es gehofft hatte. Genervt drehte sie sich daher um und begutachtete ihren Gesprächspartner ausführlich.
      Obwohl sie ihn unzählige Male gesehen hatte, konnte sie sich an seinen Anblick einfach nicht gewöhnen. Denn trotz der Tatsache, dass ein eisiger Morgenwind wehte, stand Azrael lediglich mit einer weißen Marinehose bekleidet und dem himmelblauen Mantel – den alle ranghöheren Mitglieder des Vernichtungstrupps trugen – auf den Schultern ruhend vor ihr. Seinen ausgemergelten Körper zierten unzählige Narben, die er stolz wie Ehrenabzeichen trug. Auch sein eingefallenes Gesicht, bei dem man das Gefühl bekam jemand habe lediglich etwas Haut direkt über seinen Schädel gespannt und dabei Dinge wie Fleisch und Muskeln vergessen, war ein gewöhnungsbedürftiger Anblick. An den man sich aber nicht gewöhnen konnte!
      Gerade wenn er sein breites Grinsen aufsetzte, hatte man das Gefühl dem leibhaftigen Tod in die Augen zu blicken. Vor allem da sich nicht ein einziges Haar in seinem Gesicht befand. Keine Barthaare, kein Haupthaar, selbst die Augenbrauen fehlten. Dies und seine Bewaffnung – zwei Handsensen zu jeder Seite seiner Hüfte und eine weitere, mannshohe am Rücken – hatten ihm berechtigterweise den Spitznamen ‚Todesengel‘ eingebracht. Und natürlich auch der Umstand, dass er eine Erfolgsrate von perfekten hundert Prozent bei der Eliminierung von Teufelskraftbesitzern vorweisen konnte.
      Nozomi konnte dagegen mit ihren dreiundachtzig Prozent bei weitem nicht mithalten…
      „Gefällt dir, was du siehst?“
      „Was habe ich verbrochen, um diesmal deine Anwesenheit verdient zu haben?“, fragte sie schließlich resigniert, wohlwissend das sie dabei gleichzeitig seine Bemerkung ignorierte.
      Seit er von ihrer Vergangenheit – insbesondere ihrer Schwester – erfahren hatte, schien diese groteske Gestalt einen Narren an ihr gefressen zu haben. Sie verstand nur nicht, warum ihr Hintergrund aber eine solche Faszination auf ihn ausübte.
      „Ich wollte dir lediglich zur Beförderung gratulieren, da wir uns nun schon so lange nicht mehr gesehen haben“, säuselte er lächelnd: „Einfach bewundernswert, wie du damals erst die fünfjährige Ausbildung in lediglich zweien abgeschlossen und nun inzwischen schon den Rang eines Kapitäns zur See des Vernichtungstrupps inne hast! Wobei mich verwundert, dass man dir letztes Jahr nach deiner glorreichen Heldentat diese Beförderung verwehrt hat. Bald befinden wir uns auf demselben Niveau, wenn du so weiter machst!“
      Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, ohne das sie dies wollte und als sie es merkte, versuchte sie schnell ihre Emotionen wieder in den Griff zu bekommen. Tief ein und wieder ausatmen.
      „Beruhige dich“, sagte sie sich in Gedanken, ehe sie laut nur ein kurzes „Danke“ aussprach.
      Seine schmeichelnden Worte waren in Wahrheit nichts als Hohn und Spott. Jedem war die Geschichte bekannt, in der es hieß Azrael habe am ersten Tag seiner Ausbildung bereits diese direkt abschlossen und augenblicklich den Rang eines Vizeadmirals erhalten. Nur der Grund dafür war ein Geheimnis, weshalb sich hartnäckig das Gerücht hielt, er habe dies erreicht indem er seinen gesamten Ausbildungstrupp tötete… mitsamt seinem Ausbilder!
      Sie wusste nicht wieviel an diesem Gerücht wahr war, doch wenn sie in seine Augen blickte, tief in den Höhlen seines kahlen Schädels sitzend, zweifelte sie keine Sekunde daran.
      Plötzlich öffnete sich die Tür zum Balkon – Azrael muss sie hinter sich geschlossen haben, denn sie hatte gar nicht mehr auf diese geachtet – und ein einfacher Soldat steckte vorsichtig seinen Kopf nach draußen.
      „Kapitän Nozomi? Wir haben das Zielobjekt gesichtet. Die Männer warten auf ihren Befehl zur Eliminierung.“
      Sie rückte ihre weiße Weste zu Recht und hoffte, dass ihre violette Bluse darunter nicht zu zerknittert wirkte. Mit gestraften Schultern und durchgedrücktem Rücken – aus diesem Grunde rutschte ihr beinahe ihr Marinemantel herunter –, befahl sie: „Niemand nähert sich dem Zielobjekt! Außerdem ist äußerste Vorsicht geboten im Umgang mit ihm! Ich persönlich werde mich um ihn kümmern. Wenn sich Jemand meinen Befehlen widersetzt, werde ich persönlich überwachen wir er die nächsten zwei Monate Küchendienst leistet. Haben wir uns verstanden?!“
      „Jawohl!“, gab der Soldat eingeschüchtert zurück und verschwand wieder, um den Befehl eilig an seine Kameraden weiter zu geben.
      „Wunderbar! Welch eine Autorität du doch ausstrahlst“, gab der ‚Todesengel‘ von sich, jedoch lies sie ihn förmlich links liegen. Stattdessen machte sie sich auf den Weg ihren Auftrag auszuführen, wegen dem sie auf die Insel entsandt wurde. Insgeheim freute sie sich aber zusätzlich seine Anwesenheit nicht länger ertragen zu müssen.

      * * * * *

      Wie ein Tier jagten sie ihn. Schon seit Tagen. Ständig hielt er sich versteckt. Musste es, wenn er überleben wollte. Doch nun hatte der Hunger ihn aus seinem Versteck getrieben. Darauf hatten sie nur gewartet. Wussten, dass es soweit hatte kommen müssen und es nun ausgenutzt. Waren ihm dadurch auf den Fersen.
      Erneut war es somit sein Hunger, der ihn erst in eine aussichtslose Lage gebracht hatte. Hätte er damals doch nur nicht in diese verfluchte Frucht gebissen. Dann wäre seine Situation vielleicht nicht besser, aber angenehmer als mit der ständigen Furcht vor seinen Häschern leben zu müssen.
      Er wusste Vergangenem hinterher zu trauern brachte ihn nicht weiter. Würde sein Leben nicht auf wundersame Weise retten. Er musste sich also darauf konzentrieren irgendwie zu entkommen, egal wie aussichtlos die Lage für ihn erschien.
      Und diese war wahrlich aussichtlos. Denn seine Füße waren bereits vom vielen rennen ganz blutig, verfroren und taub. Er hinterließ nicht nur eindeutige Fußabdrücke, sondern auch eine rote Fährte im weißen Schnee, denen die Jäger folgen konnten. Mühelos ihre Beute verfolgen. Sie mussten ihn nicht erwischen, es reichte ihnen bis er vor Erschöpfung zusammenbrach. Oder im besten Falle sogar direkt daran starb…
      Wenn es doch wenigstens eine nützliche Kraft gewesen wäre, die er an jenem verhängnisvollen Tag erhalten hätte. Eine, welche bei seiner Flucht hätte behilflich sein können. Doch dem war nicht gewesen.
      Er warf einen flüchtigen Blick über die Schulter, während er um eine weitere Ecke rannte, in die nächste Seitenstraße hinein. Auf den Schleichwegen wandelnd schien ihm die einzige Möglichkeit seine Verfolger trotz seiner Nachteile abzuschütteln, doch als er wieder den Blick nach vorne richtete, stand er mit einem Male vor einer Hauswand. Verwirrung machte sich in ihm breit. Wie war er hierher gelangt? Hier dürfte keine Sackgasse sein, oder?
      Panik ergriff eisern sein kindliches Herz und drohte es zu zerquetschen.
      Er musste zwischendurch irgendwo in seiner Panik falsch abgebogen sein, wodurch er nun gänzlich woanders gelandet war, als er erwartet und eigentlich geplant hatte. Oder war er zu abgelenkt gewesen. Hatte zu sehr an die Vergangenheit gedacht, die ihn damit zum wiederholten Male in Schwierigkeiten trieb? Wieso war ihm ausgerechnet jetzt so ein gravierender Fehler unterlaufen? Das Leben verzeihte keine Fehler. Vor allem nicht wenn es um das Leben ging…
      „Ich bin verloren. Sie werden mich finden und töten! Ich muss hier weg. Schnell!“, schoss es ihm durch den Kopf.
      Hektisch sah er sich um. Er war in eine verfluchte Sackgasse gerannt! Es gab keine Türen, die in die Häuser führten, welche die Sackgasse bildeten. Es gab somit also auch keine Fluchtwege. Nicht einmal Objekte, die als Verstecke hätten dienen können. Kein Ausweg.
      Er musste zurück. Es blieb nichts anderes übrig. Wenn er schnell genug war, würde er ihnen vielleicht nicht in die Arme laufen. Doch als er sich umdrehte und dabei bereits zu Rennen begann, blickte er in das ernste Gesicht einer blauhaarigen Frau. Augenblicklich stoppte er wieder.
      Sie hatte ihre Haare zu einem Zopf gebunden, der nach oben aufgestellt war. Von da aus flossen ihre offenen Haare wie ein Wasserfall ihren Rücken hinab. Doch kamen sie nur bis zu ihrem Hals, wo die Fremde die Frisur einmal vorne um ihren Hals entlang geschlungen hatte, ehe die blaue Haarpracht den Rücken weiter entlang fließen durfte, bis auf Höhe ihrer Hüfte. Dazu trug sie die von weißen und himmelblauen Farben dominierte Kleidung – lediglich die violette Bluse unter der Weste stach hierbei hervor –, welche unmissverständliche klar machte wer sie war. Ein Mitglied der Marine.
      Genauer gesagt ein Mitglied des Vernichtungstrupps!
      „Nein! Bitte! Nicht!“, begann der Junge zu kreischen und zu wimmern. Die Fetzen an seinem Leib, die kaum die Bezeichnung ‚Kleidung‘ verdient hatten, wurden von dem Knaben noch weiter in Mitleidenschaft gezogen, als er in seiner Panik begann daran zu zerren und zu reißen.
      Ihre Augen ruhten traurig auf ihm. Sie wagte es kaum zu glauben, doch sie empfand ansatzweise so etwas wie Mitleid mit ihm. Endlich sprach sie die ersten Worte aus: „Warum? Du weißt welche Strafe einen erwartet. Also warum hast du von einer Teufelsfrucht gegessen?“
      Erst schien es, als brauche sie keine Antwort von ihm zu erwarten. Auf die Knie gesunken starrte er aus leeren Augen vor sich ins Nichts. Sein Körper zitterte und als könne er es unterbinden, schlang er seine dürren Arme um seinen schwächlichen Leib. Wer konnte schon von einem Kind erwarten im Angesicht des Todes tapfer zu bleiben?
      Und so nützte es natürlich alles nichts. Das Zittern hörte nicht mit einem Male auf. Doch dann öffnete er immerhin den Mund. Begann zu sprechen: „Ich war am verhungern.“
      Sie schwieg. Sie konnte nur schweigen. Was blieb ihr auch anderes übrig? Was hätte sie dazu sagen sollen? Wie ihn dafür verurteilen?
      Aus Angst zu sterben, hatte er etwas gegessen, welches ihm ironischerweise den sicheren Tod einbrachte. Welch ein grausames Schicksal das Leben für ihn bereitgehalten hatte. Sie selbst hatte am eigenen Leib die Grausamkeiten des Lebens erfahren müssen. Vor Wut ballte sie zum zweiten Male an diesem Tag bereits die Fäuste. Dabei spürte sie diesmal jedoch den Stoff ihrer Schlaghandschuhe, die sie inzwischen angesichts eines möglichen Widerstands angezogen hatte, und erinnerte sich an ihren Schwur alle Teufelsfruchtnutzer eigenhändig umbringen zu wollen. Und nun dies…
      Nach allem was war. Was geschehen war.
      Die Welt war nun einmal inzwischen anders, als noch zu Zeiten der großen legendären Piraten, die einst die Meere beherrscht hatten. Dies waren inzwischen nur noch Geschichten, die man Kindern für die Nachtruhe vorlas, aber keinen Wert mehr besaßen.
      „Ich hatte keine Ahnung, wie Teufelsfrüchte aussehen. Hätte ich das gewusst, als der Mann sie mir anbot, hätte ich sie doch niemals angenommen! Oder gar gegessen…“
      Die Worte des wimmernden Kindes zerrissen die beklemmende Stille, wie ein Paukenschlag.
      „Was sagst du da?“, fragte Nozomi entsetzt.
      Das Schluchzen wurde leiser und erneute Verwirrung machte sich in den Augen des Kindes breit. Er schien die schwerwiegende Bedeutung seiner Worte nicht zu verstehen oder gar zu erahnen. War sie ihm wahrlich nicht bewusst?
      So setzte er zögerlich erneut an: „N-Na ich wusste nicht, dass der Mann mir eine Teufelsfrucht gab…“
      „Ein Mann hat sie dir zu essen gegeben?“
      Der Knabe nickte lediglich stumm. War es so wichtig, woher er sie hatte? Hoffnung machte sich in seinem Herzen breit. Vielleicht war er nicht zum Tode verdammt, nur weil er diese Sünde in seinem Leibe trug.
      „Was für ein Mann?“, fragte sie fast schon schreiend, doch bevor das Straßenkind den Mund zur Antwort richtig öffnen konnte, spürte er ein seltsames, kurzes Stechen am Hals.
      Hörte er Jemanden schreien?
      Ein langer verzerrter Schrei womöglich, während sich die Welt überschlug? Tatsächlich überschlug.
      So als wenn er einen Purzelbaum machte. Sein Verstand realisierte nicht was geschah. Würde es nie realisieren. Vernahm auch nicht die Worte, welche ihm zum Abschied mitgegeben wurden.
      „Leb wohl, armer Bursche. Auf das du im nächsten Leben ohne Sünde verbleibst!“
      Der Glatzköpfige wischte sich das Blut des Kindes vom Gesicht, welches aus der klaffenden Halswunde spritzte. Während der leblose Leib zu Boden ging, erkannte Nozomi erst, dass sie es war die schrie. Auch sie hatte den Schrei zwar gehört, aber nicht den Ursprung bei sich selbst realisiert.
      „Neeeein!“
      Der ‚Todesengel‘ blickte ein letztes Mal auf den kopflosen Körper zu seinen Füßen und anschließend in die leblosen Augen des Knaben, ehe er wieder sein markantes Lächeln aufsetzte und sich der Blauhaarigen zu wand.
      „Was hast du? Ich habe nur beendet, wozu du scheinbar nicht fähig warst! Außerdem ist es die Aufgabe von Engeln Teufel zu töten. Ich bin also nur meinem Namen gerecht geworden!“
      „Hast du nicht gehört, was er gesagt hat?“
      „Ehrlich gesagt… nein! Und es interessiert mich im Übrigen auch nicht sonderlich, was er zu sagen hatte. Aus dem Mund eines Teufels können nur Lügen kommen, warum sich also erst die Mühe machen zu zuhören?! Solltest nicht gerade du dies mit am besten wissen?“
      „Er sprach von einem Mann der Teufelsfrüchte an Unschuldige verteilt! Weißt du nicht was für eine Gefahr dies darstellen würde? Was für eine enorme Bedeutung diese Information hat?!“
      Azrael brach plötzlich in schallendes Gelächter aus, welches derart lange andauerte, dass er sich irgendwann den schmerzenden Bauch halten musste und sogar die ersten Lachtränen wegwischte.
      „Ernsthaft, so etwas glaubst du? Ich sagte doch: Alles Lügen! Wie kann man nur so naiv sein? Vergiss was ich darüber gesagt habe, dass wir einmal dasselbe Niveau erreichen. Das hätte vielleicht die ‚alte‘ Nozomi von vor einem Jahr, aber nicht die, die du jetzt bist!“
      Seine Sticheleien ignorierend – so schwer es ihr auch fiel, da seine Worte eine tiefsitzende Wunde aufrissen und zugleich Salz darin streuten – wollte sie wissen: „Woher willst du wissen, dass er nur gelogen hat?“
      Mit einem Mal verstummte das Lachen. Augenblicklich zierte sein abstruses Lächeln erneut seine diabolische Fratze von einem Gesicht.
      „Erst einmal, woher soll diese ominöse Gestalt mehrere Teufelsfrüchte herhaben, um sie verteilen zu können?“ Ihr Schweigen reichte ihm als Antwort, weshalb er direkt nachlegte: „Sag ich doch. Und zudem, denkst du nicht auch, dass zumindest die Mitglieder des Vernichtungstrupps der Marine davon erfahren hätten? Du hast selbst betont, welch eine Bedrohung dies für die Weltordnung wäre. Eine Gefahr, die gerade wir gezielt jagen und vernichten müssten!“
      Darauf erwiderte sie nichts mehr. Es war besser zu schweigen.
      „Ich bringe nun diese Teufelskraft in Gewahrsam“, er deutete auf eine Frucht, die er in einem Netz an seine Hose gebunden mit sich führte und in diesem Moment sich langsam zu verändern begann. Die Form änderte sich etwas, als sich seltsame Kreise auf der Schale bildeten. Auch die Farbe änderte sich, während sie sogar ein kleines Stück noch wuchs. Sofort war ihr klar, dass er die Teufelsfrucht ‚eingefangen‘ hatte, wie es in ihren Kreisen hieß.
      „Ist gut…“, gab sie Kleinlaut von sich.
      „Soll ich deine Besorgnis im Hauptquartier melden?“
      „Was? Äh… nein… nein, schon gut. Du hast recht“, stammelte sie unsicher. Es war klar wie er darüber dachte. Die Diskussion mit ihm vertiefen zu wollen, wäre eine äußerst törichte Angelegenheit.
      „Darum bin ich auch ein Vizeadmiral und du nur ein Kapitän des Vernichtungstrupps“, hauchte er amüsiert – jedoch eiseskalt – in ihr Ohr, als er an ihr vorbei stolzierte. Manchmal fragte sie sich, ob nicht auch das zweite Gerücht stimmte, welches hinter vorgehaltener Hand über diesen Mann verbreitet wurde.
      War er womöglich wirklich ein Nachfahre jenes berühmtberüchtigten Piraten vergangener Tage? Es wäre verständlich, so herzlos und kaltblütig er war. Ganz wie sein Vorfahre. Doch wenn es stimmte, wieso hatte man ihn dessen noch nicht angeklagt? Denn es würde wiederum bedeuten, dass in ihm das Blut der größten Verbrecher ihrer Zeit floss und er somit der Erbschuld schuldig war.
      War er ein Tenryuubito…?!

      Wie schon am Morgen zuvor blickte die hübsche Blauhaarige vom Balkon aus dem Sonnenaufgang entgegen. Ihr tägliches Ritual seit nun fast einem Jahr. Der erste Jahrestag näherte sich damit unaufhaltsam.
      Bei diesem Gedanken wurde ihr schlecht und sie kämpfte gegen das Zittern an, welches ihren Körper immer stärker ergriff. Selbst nach so langer Zeit war sie noch nicht einmal ansatzweise darüber hinweg gekommen. Zudem nagten noch immer die Ereignisse des Vortages an ihr, weshalb es ihr ohnehin schwer fiel ihre Gefühle in den Griff zu kriegen. Wieso hatte alles nur so kommen können? Weshalb hatte sie damals nur diesen Weg einschlagen müssen? Bis heute verstand Nozomi all dies und so vieles Weiteres nicht, doch Vorwürfe würden ihr keine neuen Erkenntnisse bescheren und die Option zu fragen hatte sie auch nicht mehr.
      Ein unerwartetes Klopfen an ihrer Zimmertür riss sie schließlich aus ihren trübseligen Gedanken. Nachdem sie einen schnellen Blick in den Spiegel geworfen hatte, ob sie sich mit ihrem Antlitz unter Menschen trauen konnte, rief sie lediglich ein kurz angebundenes: „Herein!“
      Die Tür öffnete sich und ein junger Mann betrat den Raum. Nachdem sie bereits das Schlimmste erwartet hatte, war sie nun doch heilfroh nicht wieder und wie erwartet Azrael sehen zu müssen. Wobei der ‚Todesengel‘ auch Niemand war, der den Anstand besaß anzuklopfen bevor er den Raum eines anderen betrat und somit als Besucher von vornherein ausgeschlossen gewesen war. An seiner Stelle besuchte sie eine deutlich erfreulichere Person.
      Erneut schweifte sie mit den Gedanken ab, weshalb sie mit einem kurzen Kopfschütteln versuchte ihren Geist zu klären, ehe sie wieder dem aktuell wichtigsten Mann der, ihr zugeteilten, Einheit entgegen blickte.
      Kapitänleutnant Ryan Artus Windsor.
      Hätte sie ihn nicht so sehr gemocht und respektiert, hätte er, auf einer Liste der nervigsten und anstrengendsten Menschen welche die Blauhaarige kannte, vermutlich den zweiten Platz verdient. Direkt hinter dem ‚Todesengel‘. Somit war er weiterhin durchaus ein erfreulicherer Besucher, als der Erstplatzierte.
      Das Problem war, dass er obwohl er sowohl ihre rechte Hand, wie auch ein guter Freund war, stets versuchte sie zu ärgern. Nein, dies drückte nicht annähernd aus, was er versuchte. Im Grunde versuchte er sie vielmehr zur Weißglut zu treiben! Oder in den Wahnsinn. Vermutlich je nachdem was zuerst eintraf.
      Seine dabei aktuell fieseste Herangehensweise war, die ihr so verhasste Farbe zu zelebrieren. Dafür trug er ständig und überall einen feuerroten Anzug – der damit im starken Kontrast zu den Farben der Marine stand, welche üblicherweise von den Mitgliedern des Vernichtungstrupps getragen wurden. So auch dieses Mal wieder. Dazu zudem noch eine passende rote Krawatte. Lediglich das weiße Hemd darunter und die schwarzen Lederschuhe boten eine gewisse farbliche Abwechslung in dem teuflischen Outfit. Ja tatsächlich war dies die einzige farbliche Andersartigkeit, denn selbst seine Haare hatte er sich rot gefärbt, nur damit sie sich sogar darüber aufregen könnte. Dabei stand ihm seine natürliche Haarfarbe deutlich besser.
      Was er alles auf sich nahm, um ihr das Leben schwer zu machen, war auf traurige Art und Weise bewundernswert…
      Wenn sie doch auch nur ansatzweise so viel Enthusiasmus für etwas aufbringen vermochte…
      Abgesehen davon machte Ryan ansonsten einen stets eher unschuldigen Eindruck, mit seinem Milchbubigesicht, dem schlaksigen Körper und dem leicht zerzaustem Haarschopf, gepaart mit perfekt eintrainiertem Hundeblick.
      „Hallöchen Noz“, begrüßte er sie amüsiert.
      „Fängst du jetzt auch damit an? Den Unsinn hat dir doch Azrael in den Kopf gesetzt, nicht wahr?“
      „Womöglich“, wich er grinsend der Frage aus und entgegnete stattdessen: „Wir haben neue Anweisungen vom Grand Line Hauptquartier bezüglich unserer nächsten Ziele. Bisher wurde erst eines uns genannt, doch sollen wir uns insgesamt vier Teufeln annehmen.“
      „Nächsten Ziele, hmm?“
      Die knappe Antwort und darauf folgende schweigsame Art seiner Vorgesetzten machten ihn stutzig und so sah er für einen Moment nur zu ihr herüber. Sie hatte sich sehr verändert, seit dem damaligen Ereignis. Dies merkte er ganz besonders in letzter Zeit vermehrt. Sie wurde immer nachdenklicher, zog sich mehr und mehr zurück und ging kaum noch auf seine Sticheleien ein.
      „Also, was ist passiert?“, fragte er daher schließlich nach, begleitet von einem schweren Seufzer, ehe er die letzten Schritte an sie herantrat. Sie wich seinem Blick aus, doch immer wieder schob er sich forsch in ihr Sichtfeld, weshalb sie ihn schließlich erneut kurz musterte.
      „Kann ich ihm von meiner Besorgnis erzählen? Oder soll ich letztendlich den Worten des Kindes einfach kein Glauben schenken? Aber was wenn tatsächlich dort draußen Jemand an Unschuldige diese verbotenen Früchte verteilt? Es gibt einfach zu viele Ungereimtheiten, um das nicht weiter zu verfolgen.“
      Immer noch unsicher, sich jedoch geschlagen gebend begann sie zu erklären: „Bist du über die gestrige Jagd im Bilde?“
      „Mehr oder weniger. Harmloses Kind von Azrael eliminiert, da du gezögert haben sollst.“
      „Steht im Bericht ein Grund für mein zögern?“
      „Mitleid mit dem Zielobjekt.“
      „Was wenn ich dir sage, dass der Junge behauptet hätte, ein Mann hätte ihm die Teufelsfrucht zu essen gegeben, als er kurz vor dem Verhungern war und dadurch erst im Nachhinein herausfand, was er da zu sich genommen hatte?“
      „Ich würde sagen, dass der Bursche dann zu Recht von Azrael eliminiert wurde. Wer ist denn bitteschön so naiv alles anzunehmen, was einem vorgesetzt wird?“
      Resigniert ließ die Höherrangige die Schultern hängen. Verstand somit also selbst ihr engster Vertrauter ihre Sorge nicht? Oder erkannte er lediglich die Tragweite der möglichen Situation nicht? War sie womöglich die Einzige, die sich um diese Worte solch Gedanken machte?
      Offenbar bemerkte der Rotschopf die Unzufriedenheit seiner Vorgesetzten über seine Antwort, woraufhin er doch einzulenken begann: „Wenn aber auch nur ein Funken Wahrheit aus dem Maul eines dieser Teufel gekommen sein könnte, würde es eine Gefahr offenbaren, der wir uns womöglich gar nicht bewusst waren. Hast du mit Azrael darüber gesprochen?“
      Noch bevor sie antworten konnte, übernahm er dies für sie: „Oder nein, warte, lass mich raten. Der Freak nimmt das Ganze eh nicht ernst, habe ich Recht? Also was wollen wir deswegen tun?“
      „Du findest, dass dem Nachgegangen werden sollte?“
      „Schaden kann es ja nicht, oder Noz?“
      „Nenn mich nicht so!“, knurrte sie wütend, woraufhin Ryan ein Kichern von sich gab.
      „So gefällst du mir schon viel besser!“
      Sie konnte nicht anders als ebenfalls deutlich vergnügter zu ihm zu blicken, bevor sie deutlich ernster weiter nachhakte: „Und wie stellst du dir das vor? Soll ich das Thema im Grand Line Hauptquartier ansprechen? Man wird mich nicht ernst nehmen, so wie Azrael mich nicht ernst genommen hat!“
      „Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Das wirst du nicht herausfinden, wenn du hier hockst und Trübsal bläst. Der Todesengel ist noch gestern Abend abgereist, um die Teufelsfrucht zur Sicherungsverwahrung zu bringen. Wenn du also hinter seinem Rücken dein Anliegen im Hauptquartier vorbringen willst, wäre dies eine gute Chance, da du weißt wo er ist und wie lange er für seine Reise brauchen wird.“
      Natürlich wusste Nozomi, dass Ryan Recht hatte. Seit Azrael im Amt war, gewann er mehr und mehr Macht im Hauptquartier. Einige sahen daher in ihm bereits einen potentiellen Nachfolger für einen Admiralsposten, sollte eine solche Position einmal frei werden. Andere hingegen fürchteten dieses kleine Machtzentrum innerhalb der Marine, welches er inzwischen darstellte. Vor allem da er diese Macht zu allem Überfluss auch noch sehr geschickt auszunutzen wusste. Und da er Nozomis Anliegen bereits am Vortag mit Leichtigkeit abgeschmettert hatte, würde er mit Sicherheit – sollte sie es in seinem Beisein im Hauptquartier melden wollen – es diesmal nicht nur bei einer verbalen Klarstellung seiner Position belassen. Er würde ihr als Ranghöherer und mit all der Macht die er – indirekt – in seinen Händen hielt das Leben schwer machen, da sie ihn in seinen Augen hintergangen haben würde.
      Der Todesengel war in vielerlei Hinsicht ein äußerst gefährlicher Gegner. Nicht nur wenn es um die direkte Kampfkonfrontation ging!
      „Welche Informationen hast du eigentlich vom Hauptquartier bezüglich des nächsten Ziels bekommen?“
      „Ein weiterer potentieller Teufelskräftenutzer hier im West Blue. Aktuell wird er in Ishiria vermutet.“
      „Gefahrenstufe?“
      „Stufe Alpha. Die Niedrigste. Wie immer.“
      „Verdammt, seit der Sache damals in Orm Ginssee kriege ich nur noch die Schwächsten der Schwachen serviert. Na gut, dann muss ich auch keine Reue verspüren, wenn wir den Auftrag ablehnen und zurück auf die Grand Line reisen. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als bei der Großadmirälin direkt und persönlich vorzusprechen, wenn ich Erfolg haben will. Wie lange brauchst du, um die Abfahrt vorzubereiten?“
      „Weniger als eine Stunde.“
      „Gut, dann ist es hiermit entschieden. Wissen die Männer schon von der neuen Zielperson?“
      „Nein, noch nicht.“
      „Dann verschweig es ihnen bitte. Sonst wird nur Getuschelt. Solange ich das Thema nicht den hohen Tieren vorgetragen habe, wäre es nicht gut wenn es sich rumspräche.“
      „Jawohl, Kapitän Nozomi!“, rief Ryan lautstark, salutierte nach Art der Marine und schlug dabei die Hacken zusammen.
      „Lass das Gehampel und mach dich an die Arbeit.“

      * * * Gleichzeitig irgendwo auf der Welt * * *

      „Ja?“, meldete sich eine weibliche Stimme am anderen Ende der Teleschnecke, woraufhin der Anrufer statt einer Begrüßung lediglich ein „Ich muss mit Dahes sprechen“ von sich gab. Sein Blick wanderte während er wartete derweil über das Meer, welches heute ungewohnt ruhig war. Er fragte sich, ob dies die sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm war und er womöglich weiterreisen sollte, bevor ihn noch ein plötzlich auftretender Orkan versenken würde.
      „Einen Moment bitte“, bat die weibliche Stimme nach seiner Forderung. Es dauerte einige Minuten, ehe sich stattdessen eine grimmig klingende, tiefe Männerstimme meldete: „Was ist?“
      „Die guten Samariter haben heute elf weitere Früchte verteilt. Drei im North Blue, zwei im West Blue, eine im South Blue und fünf im East Blue. Die Testsubjekte stehen unter Beobachtung. Im Falle von Komplikationen werden nach dem üblichen Prozedere augenblicklich anonyme Hinweise an die Marine entsandt, zur Eliminierung der Testsubjekte.“
      „Ausgezeichnet. Wie steht es um die weitere Produktion der Früchte?“
      „Sehr gut, Sir. Soweit ich informiert wurde, stehen bereits an die zwei Dutzend weitere Früchte bereit zur Verteilung durch die Samariter.“
      „Was ist mit der Teufelskraft, die versehentlich verteilt wurde?“
      „Sie meinen die Rost-Frucht die an den Straßenbengel auf Vesyare Ween ausgegeben wurde? Das Kind wurde gestern eliminiert, Sir. Sobald die Frucht in der Sicherungsverwahrung der Marine angekommen ist, können wir entscheiden, ob sie erneut in unseren Besitz gelangen soll.“
      „Ausgezeichnet. Dann müssen wir uns darum also ebenfalls nicht mehr Sorgen machen. Überprüfen sie dennoch erneut die Abläufe, damit nicht ein weiteres Mal eine solche Panne passiert. Nicht das es doch noch ein Sabotageakt war. Das Durchmischen echter und falscher Teufelsfrüchte ist eine gefährliche Sache. Die echten Früchte dürfen weiterhin nur unter strengsten Bedingungen ausgegeben werden, da die Forschungsdaten diesbezüglich von größter Wichtigkeit sind und wir nicht so viele von ihnen in Umlauf bringen können, ohne gleich Verdacht zu erregen!“
      „Selbstverständlich, Sir. Eine solche Panne wird nicht mehr vorkommen, Sir. Gibt es denn bereits einen weiteren Kandidaten für den Erhalt einer echten Frucht?“
      „Ja, den gibt es in der Tat. Schicken sie ‚Sankt Martin‘ los zum Frucht-Empfang. Die Informationen rund um die Zielperson werden ihm dann in Kürze zugesandt. Ich bin bereits in freudiger Erregung, wie die Zielperson auf den Erhalt der Kraft reagieren wird und welch Potential wahrhaftig in ihm steckt.“
      Etwas verwundert fragte der Anrufer: „Was erwarten Sie denn, Sir?“
      „Wenn unsere Informanten auch nur annähernd Recht mit ihren vielversprechenden Behauptungen haben, dann könnte sich der Kandidat – unter der Bedingung ausreichend Zeit zur Übung im Umgang mit der neugewonnen Kraft – zu einer Gefahr der Stufe Epsilon entwickeln.“
      „Sir, das ist die höchste Gefahrenstufe! Aktuell haben wir so ein Ergebnis erst ein einziges Mal erzielt. Und die Probleme, die daraus resultierten…“
      „Ganz genau. Daher sagte ich ja, dass es vielversprechend klingt. Nun machen sie sich an die Arbeit. Ich habe noch einiges zu tun“, unterbrach sein Gesprächspartner ihn, ohne weiter auf die geäußerten Bedenken einzugehen.
      „Wie Sie wünschen, Sir.“
      Er legte auf und betrachtete noch einen Moment lang die Teleschnecke. Über zwanzig Jahre war es her, dass siemehr oder weniger ihn geschaffen, aber auch die Kontrolle über ihn verloren hatten. Auch wenn er dachte selbst sich für diesen Pfad entschieden zu haben, waren doch sie maßgeblich daran beteiligt gewesen. Seitdem verwüstete er Länder, zerstörte Familien und hielt die Welt im Atem. Sollte es diesmal wirklich besser klappen? Es musste einfach!
      Nur so würden sie ihre Ziele erreichen können. Es mussten also endlich Resultate her…
      Erneut schaute er auf die Wellen, die sanft gegen sein Schiff schwappten. Dann wanderte sein Blick zum Himmel. Es stand kein Orkan bevor, sondern ein ausgewachsener Zyklon!

      Ganze vier Tage hatte die Reise gedauert. Wobei dies deutlich schneller war als noch zu Zeiten, als die Schiffe allein mit Kraft des Windes über die Segel angetrieben wurden. Zwar hätten sie tatsächlich noch schneller reisen können, doch Nozomi genoss hin und wieder die als altmodisch deklarierten Dinge des Lebens, weshalb sie entschlossen hatte lediglich den Schaufelradantrieb zu nutzen.
      Am Horizont war inzwischen bereits das Marinehauptquartier der Grand Line zu sehen. Dies war der Sitz der Großadmirälin und somit zentraler Entscheidungsplatz für die Angelegenheiten, welche rein die Marine betrafen. Die Regierungsentscheide wurden stattdessen im Hauptquartier der Neuen Welt beschlossen. Auf diese Weise war bei einem Angriff auf eines der Hauptquartiere kein reiner Zusammenbruch der Entscheidungsgewalt möglich, da jede Basis im Notfall für das Andere einspringen konnte.
      Nach den Veränderungen auf der Welt, die durch den zweiten Piratenkönig angestoßen wurden, und mit sich auch eine Umstrukturierung der Marine brachten – wodurch eben auch die Marineregierung geschaffen wurde, welche die alte Weltregierung ablöste – und der Zerstörung des Marinestützpunktes G-1 einige Jahre später, entschloss man sich zu dieser Lösung. Darüber hinaus wurden auch noch kleinere Hauptquartiere auf jedem Meer der Welt gebaut, doch letztendlich waren diese Beiden weiterhin die Wichtigsten.
      Das Hauptquartier der Grand Line war darüber hinaus zudem das Sicherste von allen, was auf die natürliche Beschaffenheit der Insel zurück zu führen war. Denn es wurde von einer riesigen Felswand auf gleich drei Seiten umschlossen. Ein Naturphänomen, welches in Marinekreisen auch den Spitznamen ‚Steinmantel‘ trug. Wenn man also ankern wollte, musste man frontal auf die Insel zusteuern.
      Zudem war in die Felswand ein Gängesystem eingebaut worden, die in diverse Kammern führten. Diese hatten ihrerseits wiederum Öffnungen zum Meer hin, damit von dort aus mit Hilfe der in den Räumen gebunkerten Waffen ein Verteidigungsring entstand. Als die stärksten Kanonen in diesem Abwehrsystem galten die Lichtgeschütze, die vom einstigen Genie der Marine – Dr. Vegapunk – für das Pacifistaprojekt entworfen worden waren. Dabei gab es inzwischen zahlreiche weitere effektive – an die Kräfte von Teufeln angelehnte – Waffen, doch hatten die Lichtgeschütze die größte Verbreitung erfahren. Vermutlich da sie die Ersten ihrer Art waren. Lag darin auch die Begründung, weshalb sie für viele Mitglieder der Marine die stärkste Waffenklasse darstellte?
      „Schaltet den Schaufelradantrieb ab und stattdessen für das letzte Stück den Dial-Antrieb an!“, befahl Nozomi ihrer Crew, da mit diesem das Schiff wendiger und daher leichter in die Anlegebucht zu manövrieren war
      Während sie näher kamen, wurden immer mehr Einzelheiten der Basis selbst erkennbar. Im Zentrum befand sich ein enormes Pagodenschloss, welches dem Vorbild des einstigen Marine Fords nachempfunden worden war. Darin befand sich unter anderem das Büro der Großadmirälin. Und somit das Zimmer indem die Blauhaarige sich hoffentlich in wenigen Stunden wiederfinden würde. Um mit einer der wichtigsten Frauen der Marine zu sprechen.
      Seit nun gut vierzig Jahren hatte sie diese Positionen inne und wies damit eine der längsten Amtszeiten überhaupt vor, was allein schon für ihre Fähigkeiten sprach. Eine Frau, die für Nozomi auch stets ein Vorbild war.
      Großadmirälin Rita Maha. Auch bekannt als ‚Die Königin aller Taktiken‘!

      * * * Wenige Stunden später vor dem Büro der Großadmirälin * * *

      Nachdem es einigen Ärger gab, da sie ihren Auftrag ignoriert hatte und nun noch die Dreistigkeit besaß auf ein Gespräch mit der Großadmirälin zu bestehen, hatte man sie schließlich doch noch bei ihr angekündigt. Nun saß Nozomi vor dem Büro auf Einlass wartend. Dabei blickte sie immer wieder nervös zu der doppelflügigen Türe am Ende des Flures. Einige Male, wenn sie es kaum noch aushielt, tigerte sie den Gang auf und ab. Das Warten schien ihr bereits eine gefühlte Ewigkeit anzuhalten. Dabei waren ihre Nerven ohnehin bereits zum Zerreißen angespannt, was durch die aktuelle Situation nur unnötig verschlimmert wurde.
      Während der gesamten Reise hatte sie versucht sich die richtigen Worte zu überlegen, um ihr Anliegen einer solch hochrangigen und imposanten Person ausreichend darlegen zu können, und nun als sie kurz davor stand die Großadmirälin zu treffen, war sie – aufgrund eben dieses Anliegens, welches zur Sprachen kommen würde – völlig aufgelöst. Wenn wenigstens Ryan hier wäre, doch musste dieser gerade Rechenschaft ablegen. Nur deshalb hatte man sie auch so schnell zur Großadmirälin gelassen. Andererseits war es fraglich, ob seine Art sie wirklich beruhigen könnte oder nicht doch aktuell einen Nervenzusammenbruch provozieren würde.
      Endlich öffnete sich die Tür. Ein Mann in einem dunkelbraunem Anzug gekleidet, so wie mit dem Mantel und einer Kappe der Marine ausgestattet, verließ das Büro der Großadmirälin. Sie erkannte ihn sofort, jedoch bevor Nozomi ihn gebührend begrüßen konnte, stampfte er eiligen Schrittes und sie ignorierend davon. Da er die Tür hinter sich einfach hatte offen stehen lassen, trat die Blauhaarige zaghaft davor und klopfte zögerlich an.
      „Ja? Ah, Kapitän Nozomi. Man hat mir bereits ihre Anwesenheit berichtet. Treten Sie doch bitte ein. Ich war ganz verwundert, als ich erfuhr, dass Sie mich sprechen wollten. Sollten Sie nicht aktuell einen der Teufel im West Blue ausfindig und unschädlich machen? Und sogar noch über weitere Ziele informiert werden?“
      Obwohl Großadmirälin Rita Maha bereits ein hohes Alter hatte, wodurch sie die freundliche Ausstrahlung einer liebevollen Großmutter besaß, lag dennoch eine gewisse Strenge in ihrer Stimme.
      Ihre schulterlangen weißen Haare umrahmten ihr von kleinen Fältchen gezeichnetes Gesicht. Abgesehen davon war der Zahn der Zeit jedoch weitestgehend an ihr vorbei gezogen, da ihr Körper ansonsten scheinbar kaum Falten zu haben schien, was ihr wahres Alter Lügen strafte.
      Wache Augen blickten zudem über die Gläser einer randlosen Brille hinweg zu der jungen Marineangehörigen, die sich wie aufgefordert hereinbegab. Ihren Marinemantel hatte die ältere Frau über die Lehne ihres Stuhls gehangen, so dass ihre sonstige Kleidung gut sichtbar war. Wie so oft trug sie ein einfarbiges Hemd, diesmal in violett mit schwarzen Blumenmustern, und dazu ein Halstuch. Die obersten Knöpfe ihres Hemds trug sie offen, so dass der Ansatz ihres Dekolletés zu erkennen war. Doch da sie sich einen jungen Körper hatte erhalten können, konnte man ihr auch nicht verübeln, dass sie dies stolz zur Schau stellte. Somit befand sie sich durchaus in der Position sich dies leisten zu dürfen, ohne die Integrität ihrer Position zu beschädigen.
      Nachdem Nozomi sorgsam die Tür hinter sich geschlossen und an den Schreibtisch herangetreten war, wollte sie bereits beginnen die Situation zu erklären, doch die Großadmirälin ließ sie erst gar nicht zu Wort kommen: „Setzen Sie sich doch bitte zuerst.“
      Nickend ging sie der Aufforderung nach, um endlich ihr Anliegen vortragen zu können. Auf einmal wollten die Worte nur so aus ihr herausbrechen, um endlich ausgesprochen zu sein und damit ihrer Seele die nötige Ruhe zu gönnen.
      „Großadmirälin, ich möchte mich zuerst einmal in aller Form für meine Befehlsmissachtung entschuldigen. Doch ich hatte gute Gründe dafür!“
      „Nun, dann bin ich schon sehr gespannt Ihre Gründe zu hören.“
      Nozomi begann der Frau mit der höchsten Position der Marine von den Ereignissen ein paar Tage zuvor auf Vesyare Ween zu berichten. Obwohl sie ursprünglich sich schwammig und ungenau in Bezug auf den Ablauf und ihrer ‚Quelle‘ ausdrücken wollte, war sie dazu im Angesicht der obersten Marineangehörigen nicht mehr in der Lage. Stattdessen entschied sie, dass es vermutlich einfacher sein würde bei der Wahrheit zu bleiben. Zum Großteil zumindest.
      Die kleine Unterhaltung mit dem ‚Todesengel‘ unterschlug sie dennoch, um ihn nicht in ein unnötig negatives Licht zu rücken. Vielleicht könnte sie so – sobald er von ihrer Unterredung mit der Großadmirälin erfahren würde – vermeiden zusätzlichen Ärger mit ihm diesbezüglich zu bekommen. Oder wenigstens soweit milde zu stimmen, dass der Ärger kleiner als zu befürchten ausfiele.
      Nachdem sie ihre Erzählung beendet hatte, sah sie erwartungsvoll zu Rita Maha. Im Laufe von Nozomis Ausführungen hatte sich diese in ihrem Stuhl zurückgelehnt, die Fingerspitzen aufeinander gelegt und nachdenklich die Augen geschlossen. Jetzt wo wieder Stille eingekehrt war, konnte man nur ein leises „Hmmm…“ von ihr vernehmen.
      Es kam der Marinekapitännin wie eine endlose Zeit des Wartens vor – schon wieder dieses unerträgliche Warten… –, ehe sich die Weißhaarige wieder vorlehnte, die Arme auf den Tisch ablegte und zu sprechen begann: „Ich kann Ihre Besorgnis verstehen. Diese Angelegenheit ist ernst. Äußerst ernst sogar! Wenn es diesen Mann tatsächlich gibt, so müssen einige grundlegende Fragen geklärt werden. Erstens, wieso haben wir keinerlei Informationen zu dieser potentiellen Gefahr? Beziehungsweise wieso erfahre ich erst durch Sie davon, Kapitän Nozomi, und nicht schon früher vom Informationsdienst der Marine? Immerhin ist dies genau deren Aufgabenbereich! Zweitens, woher bezieht dieser Mann die Teufelsfrüchte, die er verteilt? Und drittens, arbeitet er allein oder womöglich für Andere? Vielleicht sogar in einer Gruppierung?“
      Sie verstand sofort, dass die alte Dame damit eine Verbindung in Richtung einer weltweit agierenden terroristischen Gruppierung – welche seit einem knappen Jahrzehnt aktiv war und laut Gerüchten gänzlich aus Teufeln bestehen solle – andeuten wollte. Doch war eine solche Vermutung wirklich gerechtfertigt? Es passte nicht zu deren sonstigen Vorgehensweisen.
      Abgesehen davon hatte sich die Blauhaarige diese – oder zumindest ähnliche – Fragen ebenfalls insgeheim schon gestellt, konnte jedoch nur mit den Achseln zucken. Dies waren Fragen die zu beantworten ihr nicht ansatzweise möglich erschienen. Zumindest aktuell nicht.
      Daraufhin erschien jedoch unerwarteter Weise ein Grinsen auf dem Gesicht der Großadmirälin.
      „Es wäre wahrlich zu viel des Guten, hätten Sie mir diese Fragen bereits beantworten können. Jedoch…“, und damit verschwand das Lächeln wieder und zurück kehrte ihre eiserne Miene, „…mache ich mir Sorgen um Sie.“
      Überraschung machte sich daraufhin auf Nozomis Gesicht breit. Ein Ausdruck der wohl unübersehbar war, denn kurz darauf erklärte ihre Gesprächspartnerin: „Seit den Ereignissen vom letzten Jahr, haben Sie sich verändert. Sie sind weniger zielstrebig geworden. Gehen nicht mehr mit demselben Einsatz wie früher an Ihre Aufgaben heran. Außerdem hätten Sie früher einem Teufel niemals die Chance gegeben, solch interessanten Informationen an uns preisgeben zu können!“
      „Ich…“, begann sie sich erklären zu wollen, doch die Großadmirälin redete einfach über sie hinweg: „Dies bedeutet nicht, dass ihre Veränderung schlecht wäre. Immerhin haben wir diese Information bekommen, gerade weil Sie nicht mehr dieselbe wie früher sind. Nur zu schade, dass sich Vizeadmiral Azrael eingemischt hat. Aber vor allem, dass es ihm egal war, was der Bursche zu sagen hatte. Manchmal sollte er doch etwas weniger Ignoranz an den Tag legen, ansonsten fürchte ich, wird das mit dem Admiralsposten nie etwas. Oder zumindest nicht unter meiner Leitung!“
      Zum wiederholten Male war Nozomi die Verwunderung in der Mimik abzulesen. Sie hatte diesen Teil der Erzählung doch extra ausgelassen. Wie kam die Frau ihr gegenüber also nun darauf?!
      „Aber… so war das doch gar nicht. Wie schon zuvor erklärt, bin ich der Überzeugung, dass Vizeadmiral Azrael lediglich nicht gehört hat, was der Junge berichtete, als er ihn auch schon…“
      „Ach Unsinn!“, fuhr das weibliche Marineoberhaupt ihr dazwischen, „Ich kenne Vizeadmiral Azrael länger und vor allem besser als Sie. Ihre Sorge um seinen Ruf – der ohnehin von ihm selbst ausreichend geprägt wird – in allen Ehren, aber es ist offensichtlich, wie er in jenem Moment gehandelt haben dürfte. Und nun zurück zum eigentlichen Thema. Denn ich wollte noch anmerken, dass es verständlich ist, dass Sie sich verändert haben. Nur ein Monster wäre nach den Erfahrungen, welche Sie damals hatten machen müssen, unbeeinflusst geblieben. Doch für mich als Oberhaupt der Marine bedeutet es dennoch, dass Sie unter diesen Umständen aktuell für uns nicht mehr tragbar sind.“
      „Heißt das ich werde aus dem Dienst entlassen?“
      „Beurlaubt. Solange wie Sie es selbst wünschen. Offiziell zumindest. Inoffiziell möchte ich Sie bitten der Sache weiter nachzugehen, die Sie in Vesyare Ween womöglich aufgedeckt haben. Wir müssen so schnell wie möglich herausfinden, was dahinter steckt. Suchen Sie sich zwei vertrauenswürdige Leute aus – unabhängig ob Ihnen untergeben oder nicht – und kümmern Sie sich darum. Ich weiß es klingt wie eine unmögliche Aufgabe, doch bin ich davon überzeugt, dass Sie es schaffen können.“
      Beinahe hatte die Blauhaarige das Gefühl überrumpelt worden zu sein. Wenn sie es nicht besser wüsste, könnte man meinen die Großadmirälin hätte das Ganze von vornherein geplant. Während die Marinekapitänin eigentlich noch völlig durcheinander war, fragte sie fast schon mechanisch: „Und mein Schiff?“
      „Nun dies kann ich Ihnen als vom Dienst Beurlaubte selbstverständlich nicht weiterhin überlassen. Außerdem ist dafür eine volle Besatzung notwendig und keine drei Personen. Fahren sie doch einfach mit dem Seezug rüber zur Schrottverwertung und fragen Sie unsere Männer dort drüben, ob sie etwas Verwertbares für Sie hätten. Ich bin mir sicher, dass man Ihnen dort wird weiterhelfen können. Immerhin wissen wir Beide wer dort das Sagen hat. Nicht wahr?“
      „Und was wäre mit zusätzlichen Leuten?“
      „Mehr als zwei kann ich Ihnen nicht zugestehen, ohne dass Verdacht aufkäme. Ach ja, bitte nennen Sie mir die Namen ihrer Auserwählten bis heute Abend, damit ich mich darum kümmern kann. Wenn Sie auf ihrer Mission im Übrigen weitere Crewmitglieder anheuern, ist mir dies selbstverständlich Recht. Sonst noch Fragen?“
      „Ist dies eine Geheimmission?“
      „Ja, absolut geheim. Nur Sie, ihre Crew und ich werden um den Inhalt wissen. Ich decke Sie zudem so gut ich kann!“

      * * * * *

      Der rothaarige Mann hatte eine Weile schweigend dagesessen und vor sich ins Leere gestarrt. Hatte er die richtige Entscheidung getroffen? Er musste so schnell wie möglich Bescheid geben.
      Eilig griff er in seine Manteltasche und zog eine Teleschnecke hervor. Er trug sie stets bei sich – für Notfälle wie diesen.
      Er hielt den Hörer an sein Ohr und wartete, bis sich endlich Jemand am anderen Ende meldete. Es dauerte ungewöhnlich lange, ehe er die ihm so vertraute Stimme vernahm. War etwas Geschehen oder hatte er ihn lediglich bei etwas Wichtigem gestört? Er traute sich nicht zu fragen, außerdem gab es Dringlicheres zu besprechen!
      In knappen Worten erläuterte er schließlich seinem Gesprächspartner die Situation. Nach dessen wütenden Antwort, bei dem ihm vorgeworfen wurde eine dumme, übereilte Entscheidung getroffen zu haben, entgegnete er energisch: „Ich hatte keine andere Wahl, als so zu entscheiden! Denn nur so sind die Bedingungen gegeben, um alles unter Kontrolle zu behalten. Und das weißt du! Ich bin mir sogar sicher, dass du nicht anders gehandelt hättest! Also wirf mir keine unhaltbaren Anschuldigungen an den Kopf.“
      Eine weitere Antwort folgte und eine Ermahnung aufzupassen, wie er mit ihm spräche. Auch ihm war bewusst gewesen, dass er unter Umständen den Bogen überspannt hatte, weshalb er sich eilig entschuldigte. Dann legte er auf.
      Alles Weitere lag nicht mehr in seinen Händen.

      Nozomi klopfte an die Tür und als sie das „Herein!“ aus dem Inneren vernahm, öffnete sie diese vorsichtshalber erst einmal nur einen Spalt breit. In der Vergangenheit hatte sie oftmals den Fehler gemacht direkt einzutreten, um Ryan dann nur spärlich bekleidet vorzufinden. Dies sollte nicht dieses Mal geschehen oder sonst irgendwann wieder. Sie hatte aus diesen peinlichen Fehlern gelernt. Vor allem da er sie manchmal sogar austrickste, damit sie in diese peinliche Situation geriet, nur um sich köstlich an ihrer beschämten Reaktion zu amüsieren.
      Doch heute saß er bekleidet an einem runden Esstisch in der Zimmermitte und las in der Zeitung. Als er die Blauhaarige erblickte, legte er das Papierbündel zur Seite.
      „Und? Wie ist es gelaufen? Hat ja ganz schön gedauert, bis du dran gekommen bist. Da haben selbst die vom Disziplinarverfahren schneller kurzen Prozess gemacht.“
      „Du scheinst es immerhin überlebt zu haben.“
      „Na ja, ein halbes Jahr kein Lohn für dich und einen Monat für mich. War echt schwer das auszuhandeln“, gab er daraufhin zu bedenken.
      „Wieviel wollten sie ursprünglich geben?“
      „Einen Monat für uns beide.“ Ihr Blick sprach Bände. Sein Grinsen dagegen Historien…
      So lag es am ihm letztendlich auch das Gespräch wieder aufzugreifen, da er sofort erkannte, dass Nozomi bereits überlegte einfach wieder zu gehen. „Wie ist das Gespräch denn nun eigentlich verlaufen?“
      „Ich wurde beurlaubt. Auf unbestimmte Zeit. Ich darf selbst entscheiden wie lange. Der Lohnentzug trübt das Ganze jedoch ein wenig. Zum Glück für dich habe ich Ersparnisse!“
      „Was?! Wieso? Ich hätte gedacht... Hast du dich beschwert? Können wir uns irgendwie dagegen wehren? Wobei… Sie ist die Großadmirälin. An wen sollen wir uns dann wenden?“
      Während seines Ausbruchs, sprang er von seinem Stuhl auf und rannte unruhig im Zimmer umher. Versuchte seine Gedanken zu ordnen, dabei eine Lösung zu finden, doch war es ihm nicht möglich die nötige Ruhe dafür zu finden. Es war ihm anzusehen, dass er mit diesem Verlauf nicht gerechnet hatte und sich ehrliche Sorgen machte. Immerhin eine kleine Wiedergutmachung, für all seine Neckereien.
      Vielleicht war dies auch der Grund, warum die Blauhaarige derweil nicht anders konnte, als ein dankbares Lächeln für seinen Einsatz aufzusetzen, ehe sie ihn schlussendlich bremste: „Ist schon gut, Ryan. Auch ich denke, dass es das Beste sein wird. Fürs Erste zumindest. Außerdem besteht so die Chance, dass du unsere Crew übernehmen darfst. Vielleicht bekommst du dann auch endlich die Beförderung, die du schon längst verdient hast.“
      Noch bevor er ein Wort des Widerspruchs erheben konnte, hatte sie sich bereits wieder umgedreht und das Zimmer verlassen. Zurück blieb ein verdutzt dreinblickender Mann.
      Der Rotschopf kannte seine Vorgesetzte inzwischen lang genug, um zu ahnen, dass da mehr war. Er blickte auf die Zeitung zurück und dachte an den Artikel, den er eben erst gelesen hatte. Hatte es etwas damit zu tun?

      * * * Kare-san-sui-Zengarten des Grand Line Marinehauptquartiers, einige Zeit später * * *

      Das letzte Mal, dass Nozomi hier gewesen war, war zu Zeiten ihrer Ausbildung. Hier an diesem Ort der Ruhe und Entspannung, hatte sie ironischerweise Ryan das erste Mal getroffen. Quell ständiger Anspannung. Doch nun zog sie sich genau hier vor ihm zurück. Suchte das wofür der Ort eigentlich stand.
      Beide hatten gleichzeitig ihre Karriere bei der Marine begonnen und waren die talentiertesten Rekruten ihres Jahrganges gewesen. Erstaunlich, dass dies bereits stolze sieben Jahre zurück lag. Wie die Zeit verflogen war. Damals hatte ihre Zukunft noch rosig ausgesehen. Vielversprechend hatte man sie genannt.
      Damals hatten sie und Ryan viele Stunden hier gemeinsam meditiert. Nozomi hatte sogar so etwas wie Respekt vor ihm entwickelt. Doch er hatte offenbar in ihr nur stets eine Rivalin gesehen, die es zu überflügeln galt. Hatte stets besser als sie sein wollen, während sie einfach nur den freundschaftlichen Kontakt genoss. Als sie vor ihm die Ausbildung abschloss, zuerst befördert und er ihr auch noch unterstellt wurde, begann er mit seinen Neckereien. Anfangs waren es tatsächlich noch solche gewesen, doch schon bald hatte sie gemerkt, dass er sie offenbar immer intensiver zu ärgern versuchte. Es wirkte immer mehr – und fühlte sich auch so an –, als erhoffe er wahrlich, dass sie dem Wahnsinn anheimfalle…
      Und obwohl sie für einen kurzen Moment sich dieser Zeit besann, drehten sich ihre Gedanken im Kern aktuell weniger um ihren Freund, als um das Gespräch mit der Großadmirälin. Sie machte sich nicht nur Sorgen um das, worüber sie gesprochen hatten – was bereits besorgniserregend genug war –, sondern noch mehr darum was nicht zur Sprache kam.
      Ihr war zwar durchaus klar, warum diese Informationen ihr verschwiegen worden waren. Zudem konnte die alte Dame ja auch nicht ahnen, dass die Blauhaarige schon längst darüber Bescheid wusste. Doch angesichts der Mission die sie ihr anvertraut hatte, wäre es schon zu erwarten gewesen. Immerhin standen diese Dinge womöglich in Beziehung zu dem Mann der die Früchte verteilte.
      Darüber hinaus gab es noch den Punkt des Angebots von Rita Maha. Sie sollte also zwei Leute für ihre Mission rekrutieren. Trotz seiner Art hatte sie natürlich instinktiv an Ryan gedacht. Jedoch war sie sich nicht sicher, ob er für so eine Mission geeignet war. Er war ein sehr sorgloser und unbekümmerter Mensch, was vielleicht daran lag, dass er den Erfolg eigentlich gewöhnt war. Und auch wenn dieser Erfolg in Form von Beförderungen ihm aktuell verwehrt wurde – was zum Teil sicherlich daran lag, dass er Mitglied ihrer Crew war –, hatte er sich diese Sorglosigkeit erhalten. Eine Sorglosigkeit, die durchaus Gefahren barg. Denn wie sicher konnte sie sich sein, dass er im Ernstfall auch der Situation entsprechend handeln würde?
      Somit änderte sich nichts an ihren Zweifeln ihm gegenüber. Wenn überhaupt, dann wurden sie viel mehr noch bestärkt…
      „Wusste ich doch, dass ich dich hier finde.“
      Die Blauhaarige erschrak bei den Worten, drehte sich ruckartig um und blickte der Person entgegen, von der sie kamen. Der nervigste Rotschopf den die Marine zu bieten hatte, stand im Eingang des Kare-san-sui-Zengartens. Er trug inzwischen nicht mehr seinen Anzug, wie noch zuvor in seinem Zimmer, sondern Kleidung die eher an ein ziviles Auftreten erinnerten.
      Sein gelbes, kurzärmeliges Hemd, mit der schwarzen Tribalmusterung, fiel ihr dabei als Erstes auf, danach sein hellblauer Schal, der im starken Kontrast zu seinen Haaren stand. Lediglich die kurze beige Hose und die einfachen weißen Schuhe hatten einen Hauch Normalität an sich.
      „Was denn noch, Ryan?“
      „Ich habe entschieden aus dem aktiven Dienst zu treten, um dir folgen zu können. Also, wo geht es als Nächstes hin? Wie und wo willst du deinen Urlaub genießen?“
      Er kam auf seine Vorgesetzte zu, die inmitten des Kiesmeeres des Steingartens stand. Auch wenn sie seine Intention rührend empfand und sie für seine Verhältnisse ungewohnt kameradschaftlich erschien, wollte sie ihre Meinung nicht mehr überdenken müssen. Gerade als er die Ausläufe der Kieslandschaft erreichte, stoppte sie ihn mit einer einfachen Geste.
      „Hör auf mit dem Unsinn!“, forderte sie streng. Beinahe schon gebieterisch.
      „Das sollte ich viel lieber dir sagen! Du verheimlichst mir doch etwas. Denkst du ernsthaft ich merke es nicht?“
      Nozomi zuckte ertappt zusammen. Problemlos hatte er sie durchschaut. Und obwohl sie sich fühlte wie ein Kleinkind, welches vom Vater bei etwas Verbotenem erwischt worden war, versuchte sie dennoch dagegen zu halten. „Ich verheimliche dir gar nichts. Und jetzt lass mich bitte endlich in Ruhe! Merkst du nicht, dass du unerwünscht bist?“
      „Nö.“
      „Verschwinde, habe ich gesagt!“
      „Und ich sagte nö!“
      „Dann zwinge ich dich eben dazu, wenn du es anders nicht verstehen willst!“
      Innerhalb weniger Schritte war sie an ihn heran getreten, während sie gleichzeitig zum Schlag ausholte. Kurz bevor sie ihr Manöver jedoch zu Ende durchführen konnte, hob Ryan das rechte Bein an – wodurch er aufgrund der Pose ein wenig an einen Flamingo oder auch Storch erinnerte – und stampfte dann blitzartig in ihre Richtung auf. Da sie bereits ahnte, dass er ihren Bewegungsablauf in seinen Angriff mit einkalkuliert haben musste, um auf ihren Fuß einzutreten, blieb sie einfach einen Schritt eher stehen. Dadurch traf sein Tritt lediglich in das Kiesbett des Kare-san-sui-Zengartens auf. Die kleinen Steinchen wurden unter der gewaltigen Kraftentfaltung in alle Richtungen geschleudert und zurück blieb eine runde Vertiefung aufgrund des einwirkenden Drucks.
      Dadurch war auch seine Stellung etwas verändert, da sein einer Fuß nun eine tiefere Position besaß. Leicht vorgebeugt, beinahe so als erwarte er ihren Hieb bereits. Als sie bereits davon überzeugt war ihm so sogar noch leichter einen Hieb direkt ins Gesicht verpassen zu können, bemerkte sie die Fröhlichkeit in Form eines unermesslich breiten Grinsens auf seinen Lippen.
      Mit Schrecken erkannte sie augenblicklich dessen Bedeutung, weshalb sie ihren Angriff augenblicklich abbrechen musste, um nicht in eine Falle zu laufen. Stattdessen ging sie eilig mit ihren Arm in eine Abwehrhaltung über, um ihre rechte Körperseite zu verteidigen. Der Wechsel kam keine Sekunde zu spät. Denn kurz darauf prallte auch schon ein Tritt vom Kapitänleutnant gegen ihren Arm. Die Attacke schien wie aus dem Nichts heraus zu kommen. War er tatsächlich so schnell oder hatte er tatsächlich aus einem blinden Winkel heraus angegriffen? Vor allem wie war das möglich, wenn er vor ihr stand?
      Beinahe wäre sein Trick aufgegangen. So hatte er mit dem Tritt seines rechten Beines nicht versucht ihren Fuß zu erwischen, sondern sie dies nur glauben lassen wollen, um einen besseren Stand für einen schnellen Überraschungsangriff von links zu bekommen. Ein Angriff der ihm auch beinahe geglückt wäre, hätte er sich nicht durch seine Mimik verraten.
      Was schon für sich eine ungewöhnliche Tatsache war. Ihr Vize war als ein Meister unter Kollegen bekannt, wenn es darum ging seine Intentionen und Gefühle hinter einem perfekten, emotionslosen Pokerface zu verbergen. So mancher Monatslohn war dadurch während der heimlichen Kartenspielrunden zu Ausbildungszeiten in seiner Tasche gelandet.
      Bedeutete dies er hatte gewollt, dass sie seinen Angriff verstand, um ihn abblocken zu können?
      Nahm er sie etwa nicht ernst?
      „Du hast mich in den letzten sieben Jahren noch nie besiegt, wie kommst du darauf, dass du es nun könntest?“, erinnerte sie ihn erzürnt über die Frechheit den Kampf auf die leichte Schulter zu nehmen.
      „Weil du dich verändert hast…!“, konterte dieser augenblicklich.
      Es waren beinahe dieselben Worte, wie sie die Großadmirälin in ihrem Gespräch verwendet hatte. Worte die sie erschütterten. Dies brachte die Blauhaarige völlig aus dem Konzept. Ihre Gedanken setzten für einen Moment aus. Ihre Muskeln versteiften, Nerven übertrugen Sinneseindrücke zu langsam, ihr Verstand nahm nur langsam wieder seine Funktion auf.
      Zu spät erkannte sie somit, dass er das Bein wieder angezogen hatte und kanonenartig nach vorne ausstreckte. Sie spürte wie sich seine Sohle tief in ihre Magengrube bohrte. Der Angriff kam zu plötzlich. So hatte sie nicht mehr die Möglichkeit gehabt dagegen halten zu können. Sie wurde von den Beinen gerissen und krachte in einem Felsbrocken inmitten des Kiesmeers. Dieser zerbrach unter den gewaltigen Kräfteeinwirkungen. In seinen Trümmern lag die Kapitänin, ächzte vor Schmerzen..
      Noch bevor sie sich von dem Treffer erholen oder gar aufstehen konnte, drückte sich erneut ein Fuß auf ihre Brust. Diesmal etwas sanfter.
      Sie sah in Ryans ernstes Gesicht, dann sah sie etwas was sie noch viel mehr schockierte. Er hatte den gesamten, kurzen Kampf über die Hände in den Hosentaschen gehabt. Dies bedeutete, er hatte sie wahrlich nicht ernst genommen. Denn eigentlich war er wie sie ein Faustkämpfer…
      Ungewohnt trocken ergänzte er seinen zuvor begonnenen Satz: „Du zögerst inzwischen, deshalb hast du mich zum ersten Mal, seit ich dich kenne, nicht besiegen können. Also, sagst du mir jetzt was Sache ist? Was verheimlichst du vor mir?“
      Sich geschlagen gebend, berichtete sie von dem Gespräch, ihrer Geheimmission und sogar davon, dass sie ihn nicht hatte mitnehmen wollen. Sie wusste, dass sie damit für immer die Freundschaft zerstören konnte, doch da er sich im wahrsten Sinne des Wortes das Recht auf eine Antwort erkämpft hatte, blieb ihr nichts anderes übrig, als ihm diese auch zu geben.
      „Warum wolltest du mich nicht mitnehmen?“, fragte er verständnislos.
      „Weil das eine wichtige Mission ist, Ryan. Ich kann Niemanden gebrauchen, der aufgrund persönlichen Vergnügens den letzten Nerv raubt! Ich muss einen kühlen Kopf bewahren. Ich habe hier eine enorme Last und Bürde aufgesetzt bekommen, an der sogar Menschenleben hängen! Aber so etwas verstehst du ja nicht. Dich kümmert ja eh gar nichts, nicht wahr?!“
      Die Worte saßen. Waren härter und verletzender als jeder Angriff, den sie gegen ihn hätte richten können. Sie war sich sicher. Denn sie sah den Schmerz in seinen Augen, während seine Mimik seine Gefühle nicht preisgeben wollte. Ein perfektes Pokerface wieder, wie sie es von ihm eigentlich gewohnt war. Doch sie kannte ihn zu gut. Wie er sie. Kein Wunder, dass sie sich gegenseitig mit Leichtigkeit durchschauten.
      Bedrückendes Schweigen setzte ein, während die Blauhaarige sich aus seiner Siegeshaltung kämpfte und wieder aufrichtete. Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging sie an einfach ihm vorbei. Wieder in das Innere des Hauptquartiers. Sie war sich sicher einen Freund verloren zu haben, weshalb sie die Tränen nicht mehr zurückhielt, als er sie bereits nicht mehr sehen konnte.
      Zum bereits zweiten Male an diesem Tag blieb der Kapitänleutnant allein zurück. Diesmal jedoch mit einer Antwort auf seine Frage. Es dauerte eine Weile bis er sich gefasst hatte und ihr nachblickte. Doch da war sie längst verschwunden. Und die auf den Boden getropften Tränen bereits getrocknet.
      Es war eine unschöne Wahrheit gewesen, doch ehrlich…

      * * * Nozomis Quartier, kurz vor Mitternacht * * *

      Wie hypnotisiert starrte sie auf die Teleschnecke vor sich auf dem Tisch. Diese war die Schlange und sie die arme Beute. Noch immer wusste sie nicht, wen sie mitnehmen sollte, weshalb sie sich nur so an ein Gespräch mit der Großadmirälin herantraute. Ärgerlicherweise hatte sie dieses auch noch über den gesamten Abend hinweg vor sich hergeschoben, so dass es nun fast Mitternacht war und sie keine Möglichkeit mehr sah sich noch weiter davor zu drücken. Schließlich griff sie endlich zum Hörer.
      „Kapitän Nozomi hier. Ich würde gerne mit Großadmirälin Rita Maha sprechen“, erklärte sie, nachdem sich der persönliche Sekretär der alten Dame meldete. Daraufhin erklärte dieser nur: „Einen Moment bitte.“
      Es klang beinahe so, als wäre es für ihn völlig normal zu solch später Stunde noch Anrufe für das Marineoberhaupt zu erhalten. Oder war es das für ihn womöglich sogar? War er tatsächlich solche Situationen inzwischen gewohnt? Immerhin war sie eine wichtige Person, die zu jeder Stunde Entscheidungen zum Wohle vieler Menschen treffen musste.
      Langsam konnte die Blauhaarige die Schwere dieser Position nachempfinden. ‚Die Königin aller Taktiken‘ hatte in ihrer Amtszeit unzählige schwere Entscheidungen treffen müssen. Nozomi dagegen war an einer einzigen bereits zerbrochen…
      Plötzlich klopfte es an der Tür. Erst versuchte sie den nächtlichen Besucher zu ignorieren, doch nachdem das Klopfen immer penetranter wurde, schnappte sie sich die Teleschnecke und eilte zur Tür. Sie wollte den ungebetenen Gast bereits gebührend mit Beschimpfungen und Verwünschungen begrüßen, als sie erkannte wer dort vor ihr stand. Beinahe wäre ihr daraufhin sogar das Kommunikationsgerät aus der Hand gefallen.
      „Ryan?! Was…? Deine… deine Haare…“
      Er strich sich beschämt über den kahlgeschorenen Kopf, während er dazu sein Handeln rechtfertigte: „Man kann schlecht gefärbte Haare rückgängig machen. So wird am schnellsten meine natürliche Haarfarbe wieder zum Vorschein kommen.“
      Sie dachte an seine natürliche Haarfarbe. Wie lange hatte sie bereits den schneeweißen Haarschopf ihres engsten Vertrauten nicht mehr gesehen? Es kam ihr wie ein ganzes Leben lang vor und nun sollte es bald bereits wieder der Fall sein?
      „Bitte, Noz… I-Ich meine… Bitte, Kapitän Nozomi, nehmen Sie mich auf ihren Einsatz mit!“
      Seinen Worten folgte der Salut der Marine, zudem das Knallen der zusammengeschlagenen Hacken ertönte. Auch dies hatte sie ihn seit Jahren nicht mehr machen sehen.
      Gleichzeitig meldete sich eine Stimme über die Teleschnecke: „Guten Abend, Kapitän Nozomi. Ich hatte schon befürchtet gar keinen Anruf mehr von Ihnen zu erhalten.“
      „Guten Abend, Frau Großadmirälin. Es tut mir Leid, dass ich erst jetzt anrufe. Ich… Ich würde Ihnen nun gerne meinen ersten Gefährten nennen…“

      Nozomi und Ryan tranken genüsslich jeweils ihren frisch gekochten Tee. Während die Blauhaarige schwarzen Tee mit einem Schuss Milch bevorzugte, schwor ihre rechte Hand auf Zitronentee. Doch welchen sie auch bevorzugten, keiner half ihnen im Kampf mit der Müdigkeit.
      Sie hatten nach ihrem Gespräch mitten in der Nacht beide entschieden nicht mehr schlafen zu gehen, sondern stattdessen über die Situation und einen zweiten Gefährten zu beratschlagen. Da sie zudem auch beide keine großen Freunde von Kaffee waren, gehofft der Tee würde womöglich eine ähnliche wachmachende Wirkung entfalten. Auch wenn dies womöglich nur erhoffte Einbildung gewesen wäre. Doch selbstverständlich war dies eine törichte Hoffnung gewesen, der nur die Enttäuschung folgen konnte!
      Seufzend begann der Glatzköpfige erneut das Gespräch, dass seit gut einer Stunde verstummt war, während er einen selbstgebastelten Papierflieger auf seine Vorgesetzte abfeuerte: „Und was machen wir nun? Schön und gut, dass dir die Großadmirälin einen weiteren Tag Aufschub gewährt hat, um einen zweiten Helfer zu ernennen. Aber wenn du Niemanden in der Marine kennst, dem du vertrauen würdest, nützt uns dies auch nichts.“
      „Schade, dass dir keiner eingefallen ist, den wir fragen könnten“, entgegnete diese, während sie den Kampfflieger mit einem geschickten Griff aus der Luft schnappte und zerknüllte. Letztendlich wäre es wohl zu viel verlangt gewesen, dass er aufhören würde sie zu ärgern, nur weil er der Farbe Rot wieder abgeschworen und sie einmal respektvoll angesprochen hatte…
      „Na ja, ein paar schon. Aber die genießen nicht den Grad an Vertrauen, den wir für diese Mission wohl bräuchten. Warum macht sie überhaupt so ein Geheimnis aus der ganzen Sache?“ Ein weiterer Flieger brach zur Mission ‚Attacke auf Nozilla‘ auf. Auch sein zerdrücktes Ende war absehbar gewesen.
      „Vermutlich aus demselben Grund, weshalb ich unter anderem Angst hatte das Thema überhaupt Jemandem gegenüber anzusprechen.“
      „Wie bitte?“
      „Sie befürchtet womöglich, dass die Sorge von der anderen Marineangehörigen nicht ernst genommen wird. Oder es könnte sein, dass sie einen Maulwurf in den Reihen der Marine befürchtet. Ich glaube ohnehin, dass sie mir gegenüber Dinge verschweigt.“ Eigentlich wusste sie es sogar, doch wollte sie nicht Gefahr laufen, dass Ryan die Thematik in die andere Richtung zu vertiefen versuchen würde. Sie würde ihn ein anderes Mal darüber informieren. Jetzt gab es wichtigere Dinge zu besprechen.
      Der Kapitänleutnant, der nach seinen missglückten Angriffen mit der Papierfliegerstaffel begonnen hatte vor Langeweile mit dem Stuhl zu wippen, verlor angesichts dieser Behauptung etwas die Fassung und damit wiederum seine Körperspannung. Es war somit nicht verwunderlich, dass er nach hinten stürzte und auf dem harten Steinboden aufschlug. Wie er jedoch die doppelte Rolle rückwärts anschließend noch geschafft hatte, blieb seiner Vorgesetzten ein Geheimnis. Mitten in der Nacht klang sein Sturz zudem so unbeschreiblich laut, dass sie bereits befürchtete eine Marineeinheit könnte gleich das Quartier stürmen, um nach dem Rechten zu sehen.
      „Ich habe dir schon so häufig gesagt, dass du das lassen sollst“, war ihr einziger ernüchternder Kommentar dazu, nachdem sie sich sicher war, dass keine Einheit mehr hereingestürmt kommen würde. Ihr Gesprächspartner ignoriert derweil ihre Aussage einfach: „Ein Maulwurf? Wie kommst du… sie… ihr… beide darauf? Und für wen soll der denn… äääh… maulwurfen?“
      „Spionieren. Und für wen wohl? Für den Mann, der die Teufelskräfte verteilt. Oder die Organisation, wenn er tatsächlich nicht alleine agiert, was sogar höchst wahrscheinlich sein dürfte!“
      „Ja, gut… das hätte ich mir denken können. Aber wie kommst du nun darauf, dass es so sein könnte?“
      „Was ist die Aufgabe der Vernichtungseinheit der Marine?“
      Etwas verwirrt über den scheinbaren Themenwechsel, fand der eigentlich Weißhaarige auf die Schnelle nicht die Worte um zu antworten, weshalb seine Kapitänin nach einer kurzen Pause weitersprach: „Das Aufspüren und Vernichten von Teufelskraftnutzern. Nach dem Tod dieser ist die Teufelskraft sicher zu stellen und zur Sicherungsverwahrung zu bringen, wo sämtliche Kräfte seit dem Ende des letzten Piratenzeitalters und mit in Kraft treten des Anti-Teufelskraft-Gesetzes aufbewahrt werden. Das Ziel der Marine ist es sämtliche Früchte dort auf ewig zu verschließen, damit sie kein Unheil und Chaos mehr in der Welt verbreiten können. Dies wäre der endgültige Anbeginn eines friedlichen Zeitalters. Und wie du weißt, war der Auslöser für das Gesetz und den zuvor vorangegangenen Entscheid, das Auftauchen einer ganz bestimmten Person. Sein Auftauchen!“
      „Du meinst den größten Feind der Weltordnung. Den Mann, der auch deine Heimatstadt zerstörte, als du noch ein Kind warst?“, fasste Ryan zusammen ohne seinen Namen zu nennen. Er wusste, dass sie ihn nicht gerne hörte und dies war die einzige Grenze, die er nie überschritten hatte.
      „Ganz genau. Ich spreche von…“, ihr fiel es nach all den Jahren immer noch schwer diesen Namen auszusprechen, doch nach einer kurzen Überwindung presste sie schließlich fast schon mit Gewalt seinen Namen zwischen den Zähnen hervor, was für ihren Gefährten ohnehin verwunderlich genug war. Denn verständlicherweise hasste sie den Klang und Namen, denn diese Buchstaben zusammen ergaben. Zorn schwang daher auch in ihrer Stimme mit. Ein Zorn den selbst ihr engster Vertrauter nur selten zu Gesicht bekam. „Lucifer!“
      „Und was hat das Ganze nun mit einem möglichen Spion in den Reihen der Marine zu tun?“, durchbrach er nach einem Moment des Schweigens erneut die Stille. Er hatte extra gewartet, dass sie sich ein wenig beruhigen konnte.
      „Wann genau wurde das erste Mal von einer Handlung von ihm berichtet?“, fragte sie wieder deutlich gefasster. Ihm fiel sofort auf, wie sie erneut dazu übergegangen war seinen Namen zu vermeiden.
      „Puh… lass mich kurz überlegen… wenn ich mich nicht völlig irre, dann doch ungefähr vor über dreißig Jahren etwa. Nicht wahr?“
      „Ganz genau.“
      „Ja und weiter?“
      „Und warum befinden sich dann noch immer Teufelskräfte im Umlauf, obwohl dank dem letzten Exemplar des Buches der Teufelsfrüchte uns genau bekannt ist, wie viele und vor allem welche es dort draußen geben müsste? Aber vor allem, warum befinden sich noch welche im Umlauf, obwohl seit eben diesen drei Jahrzehnten Teufelsfrüchte eingesammelt, konfisziert und verwahrt werden?“

      * * * Einige Stunden zuvor auf der Sommerinsel Arahas * * *

      Obwohl die Sonne unbarmherzig auf die Bewohner der Insel herab schien, wandelte eine Gestalt trotz der Hitze in einer schweren, grauen Robe gewandt durch die Straßen der Stadt High Noon. Diejenigen die sie wahrnahmen waren verwundert, jedoch dachte sich keiner etwas dabei.
      Einige von ihnen glaubten einfach eine der wandelnden Fata Morganen – für die die Grand Line Insel bekannt war – zu sehen. Andere befürchteten bereits aufgrund eines Sonnenstichs zu halluzinieren. So oder so war Niemand an dem Fremden interessiert und somit auch Niemand bemüht herauszufinden, warum die Gestalt derartig ungünstig gekleidet durch die Straßen wanderte.
      Ebenfalls irritierend, vielleicht sogar beunruhigend, war der Umstand, dass der Besucher zusätzlich sein Gesicht mit Hilfe einer ausdruckslosen weißen Maske verborgen hielt.
      Hätte sich einer der Bewohner die Mühe gemacht den Robenträger ein weniger genauer zu beobachten, wäre ihnen womöglich aufgefallen wie dieser mehrfach stehen blieb und sich genauestens umsah. Offenbar war er auf der Suche nach etwas oder jemandem. Systematisch ging er dabei vor und arbeitete sich die sandigen Straßenpfade langsam voran, als plötzlicher Lärm aus der Nähe seine Aufmerksamkeit erregte.
      Von Neugier gepackt machte sich der Fremde auf den Weg die Quelle ausfindig zu machen. Bereits zwei Querstraßen später war er auch schon fündig geworden. Offenbar war ein gutes Dutzend kräftiger Männer aus dem örtlichen Saloon geworfen worden, was diese jedoch nicht über sich ergehen lassen wollten. Das wirklich Erstaunliche dabei war jedoch, wer sich als Rausschmeißer herausstellte.
      Ein magerer Bursche – der im besten Falle halb so breit wirkte, wie die Bären von Männern, welche er soeben herausbefördert hatte – stand mit verschränkten Armen vor den freischwingenden Flügeltüren des Saloons.
      Das Szenario einen Moment beobachtend, zückte der Maskenträger ein Foto unter seiner Kutte hervor. Ein Blick reichte aus, um ein zufriedenes, wie auch amüsiertes Lächeln auf seine Lippen zu zaubern. Ein Lächeln, welches jedoch Niemand zu Gesicht bekam. Selbst in der Organisation für die er – unter dem Namen Sankt Martin – tätig war, hat noch nie Jemand dieses beängstigend kaltherzige Lächeln gesehen.
      Er hatte sein Ziel so eben gefunden. Deutlich schneller als erhofft, weshalb er wohl schon bald wieder diesen abscheulich heißen Ort würde verlassen können. Gemächlichen Schrittes ging er auf die Gruppe zu, wodurch er nun auch hören konnte worin der Streit lag.
      „Sag mal Bursche, weiß du nicht, wer wir sind?!“, bellte einer der Muskelprotze zornig, doch sein Gesprächspartner zuckte lediglich mit den Schultern.
      „Mir doch egal, wer ihr seid! Wenn euch der Barkeeper sagt, dass der Whiskey alle ist und ihr deswegen randaliert, braucht ihr euch nicht zu wundern, wenn man euch rausschmeißt. Selbst wenn ihr das Oberhaupt der Marine gewesen wäret, hätte ich euch mit einem kräftigen Arschtritt auf die Straße zum Staub fressen befördert. Haben wir uns verstanden?“
      Der Anführer der Truppe meldete sich zu Wort, während er demonstrativ seine Fingerknöchel knacken ließ: „Na warte, Bürschchen. Das wirst du uns…“
      Weiter kam er nicht mehr. Der ominöse Robenträger hatte ihn nämlich inzwischen erreicht, legte sachte eine Hand auf dessen Schulter ab und noch bevor jener sich vollständig zu dem Neuling umdrehen konnte, sackte er bereits bewusstlos zusammen. Staub wirbelte auf, als sein massiger Körper auf dem Boden aufschlug.
      Mit Entsetzen blickten die anderen Schläger zu ihrem Boss und dann weiter zu dem Fremden, dem es so spielend leicht gelungen war ihn zu bezwingen. Doch wie nur? So dauerte es auch einen Moment, ehe sich die Männer aus ihrer Schockstarre lösten, um nach ihren Pistolen zu greifen.
      „Das würde ich an eurer Stelle lieber nicht tun“, versuchte der Maskierte mit seiner verzerrten Stimme, so dass man nicht einmal mehr klar sagen konnte ob ein Mann oder eine Frau sprach, sie zu warnen. Als jedoch deutlich wurde, dass sie seinen Rat nicht zu beherzigen gedachten, geschah erneut etwas Unerklärliches.
      Auch die restliche Truppe brach einfach bewusstlos zusammen. Keiner der gut zwölf Männer rührte sich mehr. Mit verdrehten Augen und teilweise sogar Schaum vor dem Mund lagen sie einfach auf dem Boden. Fast hätte man sie für Tod halten können, würde sich nicht zumindest die Brust jedes einzelnen noch heben und senken.
      „Was zum…?“, presste unterdes der Schwarzhaarige hervor, der die Gruppe noch zuvor aus dem Saloon geworfen hatte.
      Zweimal wirkte es auf ihn, als verströme der Unbekannte eine eisige Aura, die alleine gereichte um Respekt und Ehrfurcht zu erzeugen. Eine Manifestierung seiner schier endlosen Kraft, die allein schon mächtig genug gewesen war, in den zwei Ausbrüchen die Mitglieder der bekanntesten und gefürchtetsten Viehdiebbande der Insel einfach in Ohnmacht fallen zu lassen.
      Auch er selbst konnte sich nur unter Aufbringung seiner gesamten Willenskraft gerade so noch auf den Beinen halten. Schwankend und zittrig, doch immerhin noch stehend. Etwas Derartiges war ihm bisher noch nie untergekommen. Jedoch…
      Davon gehört hatte er. Jeder kannte diese Geschichten aus der alten Piratenzeit, in welchen ständig davon berichtet wurde. Es war eine legendäre Kraft, die sogar den verhassten, übermächtigen Teufeln Einhalt gebieten konnte. Eine Macht, die nur den Wenigsten vergönnt war…
      „Mein Name ist Sankt Martin. Ich bin gekommen, um dir ein Geschenk zu machen, mein Freund.“
      Die Worte kamen unerwartet. Und während sich der Angesprochene noch darüber wunderte, zog der Fremde eine Frucht unter seinem Mantel hervor. Die auffällige Kringelmusterung und die unnormale violette Farbgebung verrieten bereits worum es sich handelte. Es war eine der verbotenen Teufelsfrüchte. Allein der Besitz konnte schon für ein Todesurteil ausreichen, geschweige denn man war töricht genug von ihr zu essen.
      „Hiermit kannst du all deine Ziele erreichen. Vielleicht sogar ihn eines Tages töten, wenn du stark genug geworden bist. Diese Kraft, sie kann dir gehören! Ich bin bereit sie mit dir zu teilen, Kopfgeldjäger… Oh und auch meinen Mantel, wenn du willst!“

      * * * Nozomis Quartier, Gegenwart * * *

      Ryan saß noch immer auf dem Boden von Nozomis Quartier, doch dies inzwischen mit weit aufgerissenen Augen. Wie ein Fisch an Land schloss und öffnete er immer wieder den Mund, ohne auch nur ein Wort hervor zu bringen. Erst als er das eben gesagte in seiner vollen Bedeutung halbwegs verarbeitet hatte, begann er so langsam seine Gedanken auszusprechen: „D-D-Das… kann ich… dir nicht sagen…! Ich meine… wie kann das sein…? Warum ist mir das nie aufgefallen ist?!“
      „Weil wir ‚einfaches Fußvolk‘ der Marine nicht unseren Fokus darauf gerichtet haben. Wir denken schlicht und einfach nicht daran. In der Marine wird man dazu erzogen, nur an seine Mission zu denken, den Worten der Höhergestellten zu gehorchen und zu… funktionieren. Das Denken den Vizeadmirälen, Admirälen und eben der Großadmirälin überlassen. Das große Ganze verlieren wir dadurch aber natürlich irgendwann auch aus den Augen. Und du, Ryan, bist ohnehin ein Sonderfall. Denn du scheinst dich ohnehin über gar nichts Sorgen zu machen, weshalb ich dein Entsetzen es nicht realisiert zu haben, einfach nicht ernst nehmen kann. Aber zurück zum Thema. Was man nicht vergessen darf, ist das eben diese Obersten der Marine kontrollieren welche Informationen im Umlauf sind. Hauptaugenmerk ist er und seine Machenschaften, so wie die ständigen Aktionen der bekanntesten Terrorgruppe, welche neben ihm die größte Gefahr für den Frieden darstellt. Die Angst vor ihnen ist das was die Menschen beschäftigt. Die Angst vor der Macht der Teufelskräfte. Es interessiert aktuell daher Niemanden wie weit die Marine in ihrem Bestreben ist die Früchte einzusammeln. Ich habe erst seit den Geschehnissen des letzten Jahres ein Bewusstsein und waches Auge dafür entwickeln können, was sich hinter vorgehaltener Hand abspielt. Ich konnte es nicht glauben, was sie mir damals alles erzählte, doch am Ende hatte sie mit jedem Wort Recht gehabt. Darüber hinaus ist es sogar gut möglich, dass die Tatsache wie die Marine funktioniert und handelt von unseren Feinden ausgenutzt wurde. Nein, vermutlich noch immer ausgenutzt wird! Denn wo versteckt man ein Geheimnis besser, als direkt vor der Nase des eigenen Widersachers?! Vor allem, wenn dieser Widersacher einem das Verstecken noch vereinfacht, indem er nicht darüber spricht?“
      Ihre Worte kamen ruhig und bedacht, doch waren sie gleichzeitig so schwerwiegend, dass Ryan noch viel, viel mehr Zeit brauchen würde, sie wahrhaftig zu verarbeiten. Das volle Ausmaß einer Sache wie dieser mit einem Mal zu erkennen, war für den Verstand eine schwere Hürde. Immerhin umspannte dieses Problem die gesamte Welt! Doch mit einem Punkt hatte sie erneut Recht und gleichzeitig Unrecht gehabt. Ryan war durchaus in vielerlei Dinge sehr sorglos und machte einfach nur was ihm befohlen wurde, anstatt sich seine eigenen Gedanken zu machen. Dennoch war es nicht so, dass er absolut sorglos war…
      „Seit letztem Jahr? Etwa seit du…“
      „Ja“, unterbrach sie ihn sofort, „doch genug davon jetzt. Ich… Ich will erst einmal nicht über damals sprechen. Bald muss ich mich zwar dem Stellen, aber… noch habe ich einige Tage Zeit es zu ignorieren. Außerdem müssen wir endlich überlegen, wen wir noch auf die Mission mitnehmen wollen.“
      Nachdenklich stand der Glatzkopf endlich wieder auf und klopfte sich den imaginären Staub von der Kleidung, ehe er vorschlug: „Und was ist, wenn wir stattdessen erst einmal mit einem Schiff anfangen?“
      „Nun ja… da wir mit der Personenfindung offenbar nicht vorankommen, habe ich nichts dagegen erst einmal damit weiterzumachen. Großadmirälin Maha hat mir auch schon vorgeschlagen auf der Insel zur Schrottverwertung nachzufragen. Dafür müssen wir uns morgen…“, nach einem erneuten Blick auf die Uhr korrigierte sie sich grummelig, „wohl eher heute früh für den Seezug nach Shipwrecked anmelden.“
      „Also ab in das Reich von Flottillenadmiral Cid Boreas!“
      „Vorher schlafen wir aber erst einmal!“, forderte die Blauhaarige gähnend.

      Das Reich – und damit gleichzeitig der Friedhof für alle, ausgedienten Schiffe der Marine – von Cid Boreas war eine Nachbarinsel des Grand Line Marinehauptquartiers namens Shipwrecked. Sie war über eine Seeschiene mit dem Hauptquartier verbunden und auf Bedarf fuhr ein Seezug zwischen beiden Inseln hin und her, transportierte Güter oder sehr selten auch Personen.
      Dabei stellte dieses Verkehrsmittel eine Meisterleistung der Handwerkskunst dar, welche einst von den talentierten Schiffsbauern – wie inzwischen auch Zugbauern – Water Sevens erfunden wurde und immer öfter auf der Welt anzutreffen war. Wer jedoch trotz dessen ihr Geschick noch nicht anerkannte, tat dies spätestens seit dem Tag, als sie ihre gesamte Insel selbstständig vor dem Untergang gerettet hatten.
      Cid, als einstiger Bewohner dieser Insel – welche zugleich auch eine gigantische Stadt war –, war bekannt dafür seine Heimat für diese Leistung stets in höchsten Tönen zu loben. In seinen Augen konnten sich keine der konkurrierenden Schiffsbauerinseln mit seiner Heimat messen. Aus diesem Grund ging er wohl auch besonders kritisch mit Kollegen anderer Herkunft ins Gericht. Unglücklicherweise für diese Kollegen nahm er sich dieses Recht aus gutem Grund heraus. Denn es hieß, dass ein Schiff, welches Cid persönlich baute, niemals nach Shipwrecked zurückkehren würde, da es niemals verschrottet werden müsse.
      Somit erschien er als der perfekte Mann, den die blauhaarige Kapitänin und ihr inzwischen glatzköpfiger Vize bezüglich eines Schiffes anfragen konnten. Sie waren gespannt auf das was sie an ihrem Zielort erwartete, denn für beide war dies die allererste Fahrt mit dem Marineseezug nach Shipwrecked. Damit auch der erste Besuch überhaupt auf dem Schiffsfriedhof.
      Obwohl ihre Fahrt sie über das Calm Belt führte, da das Marinehauptquartier der Grand Line bereits recht nah an diesem lag und die Schiffsfriedhofinsel dadurch sogar inmitten der berühmten, windstillen Zone, waren die einzigen beiden Passagiere der heutigen Tour recht entspannt. Das lag daran, dass allgemeinhin bekannt war, dass es sich bei dem Seezug um ein besonders stabiles Modell handelte, welches speziell für diese Strecke entwickelt worden war. Immerhin rollte er über den Köpfen unzähliger, gefährlicher Seekönige hinweg, die eine ständig bestehende Gefahr darstellten.
      All diese Umstände führten dazu, dass die Fahrt für Nozomi und Ryan ein kleines Abenteuer darstellte.
      „Hast du Cid schon einmal getroffen?“, fragte Letzterer somit sichtlich entspannt während der Fahrt. Gleichzeitig zückte er einen neumodischen Stift mit integrierter Tinte und ausfahrbarer Spitze, den er in seiner Hosentasche gefunden hatte, und begann damit ihn immerzu zu betätigen.
      Klick, klick.
      „Ja, einmal. Aber auch nur indirekt. Das war vor etwa fünf Jahren, wenn ich mich noch recht entsinne. Da war er noch zuständig für den Bau von Marineschiffen und nicht deren Entsorgung.“
      Klick, klick.
      „Was ist eigentlich passiert, dass der beste Schiffsbauer den die Marine je hatte, keine mehr bauen darf? Ich zumindest habe damals nicht viel von den Ereignissen mitbekommen, die dazu geführt haben. War ja alles Geheimsache und den Dingen, die man hinter vorgehaltener Hand sagte, klangen mir doch etwas zu übertrieben…“
      Klick, klick.
      Er ist passiert.“
      Klick, klick.
      „Du meinst doch nicht wieder…“
      Klick, klick.
      „Doch leider schon…“, wieder haderte sie mit sich, doch dann sprach sie schließlich den Namen erzwungen aus: „Lucifer!“
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      „Meine Güte… mir war ja bekannt, dass er einen enormen Einfluss auf die Welt ausübt und ihr seinen Stempel aufzwingt, aber so langsam frage ich mich doch wo er seine Finger nicht mit im Spiel hatte. Aber was hat er nun eigentlich mit der Versetzung Cids zu tun?“
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      „Soweit man mir damals berichtete, hat Cid damals ein neuartiges, mächtiges Kriegsschiff entworfen, welches nicht nur speziell auf die Jagd auf Teufel zugeschnitten worden war, sondern sogar ganz besonders auf die Jagd nach eben ihm. Bei Erfolg sollte das Modell sogar eine eigene Schiffsklasse werden, weshalb man mehrere Prototypen erbaute. Soweit ich gehört habe waren es darüber hinaus aber auch sehr teure Schiffe. Und gleichzeitig die besten Hoffnungsträger, die man damals hatte um ihn endlich zur Strecke zu bringen.“
      Klick, klick.
      „Klingt erstmal nach einer prima Leistung von dem besten Schiffbauer den die Marine zu bieten hat?!“
      Klick, klick.
      „Alle fünf Prototypen wurden auf der ersten Testfahrt versenkt. Von ihm höchst persönlich.“
      Klick, klick.
      „Oh…! Und man gab Cid als Entwickler die Schuld für das Versagen der Schiffe, weshalb er strafversetzt wurde? Klingt ja doch mehr oder weniger nach den Gerüchten von damals…“, stellte Ryan resigniert fest, doch seine Gefährtin hatte noch mehr zu sagen.
      Klick, klick.
      „Nein. Er wurde versetzt, weil er gegen die Testfahrt war und den Verantwortlichen wütend gedroht haben soll, dass er die Schiffe zum damaligen Stand der Entwicklung problemlos versenken können würde. Was bekanntermaßen und für viele verdächtigerweise auch direkt geschah.“
      Klick, klick.
      „Nochmal oh…! Moment einmal?! Dann sind die Gerüchte tatsächlich wahr? Heißt das etwa…? Vermutet man in Cid somit einen Spion Lucifers? Ist er der Maulwurf, von dem du erzählt hast?“
      Klick, klick.
      „Kurz gesagt? Ja, viele halten ihn für einen Spion Lucifers! Und verdammt noch eins hör‘ endlich mit diesem blöden Klicken auf! Das ist ja nicht zum Aushalten!“, kam die Antwort gemeinsam mit dem genervten Gekeife der beurlaubten Kapitänin.

      * * * * *

      „Liebe Fahrgäste, wir erreichen in wenigen Minuten unseren Zielbahnhof Shipwrecked. Bitte machen Sie sich bereit und vergessen Sie nicht ihr Gepäck“, ertönte die Durchsage über eine Teleschnecke am vorderen Ende des Wagons.
      Die einzigen beiden Zugreisenden packten daraufhin ihre wenigen Sachen zusammen, als Ryan noch eine letzte Frage nachreichte: „Nozomi, etwas wäre da noch.“
      „Hm?“
      „Ich weiß, dass du die etwas… nun sagen wir mal altmodischeren Reisearten bevorzugst. Aber auch wenn wir höchstens einen Tag verloren haben, war doch wohl dein Nostalgiegedanke nicht der einzige Grund für deinen Entscheid ohne Dial-Antrieb zum Hauptquartier zu reisen, oder?“
      Sie lächelte. Etwas was sie inzwischen viel zu selten tat, wie der Glatzkopf fand.
      „Mehr oder weniger schon. Ich wusste ja, dass ich so mehr Zeit haben würde, um etwas zu tun für das ich viel zu wenig Zeit habe.“
      „Das da wäre?“
      „Nachzudenken. Auf der Reise zum Hauptquartier beispielsweise über die richtigen Worte für das Gespräch, auch wenn es die am Ende nicht gab. Und auch über so viele andere Dinge. Es ist so viel geschehen und ich fühle mich inzwischen verloren. Ich habe das Gefühl meinen Weg aus den Augen verloren zu haben. Weiß nicht mehr wer ich bin. Ich musste darüber nachdenken, ob ich noch auf dem richtigen Pfad bin…“
      „Und? Bist du es?“
      „Ich… weiß es nicht…“
      Bevor sie das Gespräch dahingehend vertiefen konnten, erreichten sie bereits wie von der Ansage versprochen den sporadischen Bahnhof, welcher an der Westseite der Insel errichtet worden war. Ryan ärgerte sich sichtlich darüber, was Nozomi nicht entging. Auch sie musste sich eingestehen, dass sie schon lange nicht mehr so nah dran gewesen war, über ihre Gefühle offen zu reden. Doch zu ihrem Glück – oder Unglück? – war sie dem nun erneut entkommen.
      Ruhigen Schrittes verließen die Beiden schließlich den Zug. Kaum hatten sie einen Fuß auf den Bahnsteig gesetzt, hörten sie bereits Jemanden nach ihnen rufen: „Kapitän Nozomi des Vernichtungstrupps? Kapitänleutnant Windsor?“
      Beide drehten sich nach links. Ein junger Mann am anderen Ende winkte ihnen zu. Kurz tauschten sie nur einen fragenden Blick aus, machten sich dann jedoch auf den Weg dem Fremden entgegen zu kommen.
      Der junge Mann der sie erwartete besaß strohblondes Haar, welches ihm bis zu den Schultern reichte und zu einem einfachen Zopf gebunden war. Sein mageres Ziegenbärtchen, welches nicht so richtig zu sprießen gedachte, stand dabei im Kontrast zu seinem deutlich volleren und übbigeren Haupthaar.
      An seinem Werkzeuggürtel, mit dem er seine schwarze Stoffhose am Platz hielt, befanden sich die unterschiedlichsten Utensilien, welche offenbar für die Demontage von Schiffen gebraucht wurde. Selbst für zwei Laien wie Nozomi und Ryan war dies ersichtlich. Abgesehen davon trug er keine weitere Kleidung, sondern zeigte seinen sonnengebräunten und sehnigen Körper stolz zur Schau.
      Jedoch wurde dieser immerhin ansehnliche Schein davon getrübt, dass er es mit der Nacktheit etwas übertrieb. Zumindest war den beiden Gästen nicht ersichtlich, warum der Mann auch auf sein Schuhwerk verzichtete. Außer vielleicht, dass es auffiel.
      Seine Brust zierte darüber hinaus eine Tätowierung. Dieses zeigte das Logo der weltberühmten Galeera-Company – welches den Beiden bekannt war, immerhin handelte es sich dabei um einen wichtigen Handelspartner der Marine – in Kombination mit einem Hammer und einer Säge die sich dahinter kreuzten. Sollte damit eine Verbindung zu den Jolly Rogers der Piratenzeit impliziert werden? Etwas unschicklich für ein Mitglied der Marine.
      „Mir scheint, dass unser Erscheinen bereits angekündigt wurde“, begann die Blauhaarige das Gespräch, als sie den jungen Zopfträger erreichten.
      „Ja, die Großadmirälin ließ Sie von ihrem Sekretär ankündigen. Jedoch…“, er ring offensichtlich mit den richtigen Worten, „sollten Sie wieder abfahren. Wenn ich Ihnen den Rat geben darf.“
      „Wie bitte? Wir sind doch gerade erst angekommen“, beschwerte sich Ryan prompt.
      „Es tut mir ja Leid, jedoch wünscht Meister Boreas Sie nicht zu sprechen.“
      „Was fällt dem denn ein?! Immerhin hat die Großadmirälin selbst ihn über unser Kommen benachrichtigt. Jedenfalls wurde mir das so versprochen! Weiß er überhaupt worum es geht?!“
      „Er sollte Ihnen ein Schiff zur Verfügung stellen, da Sie in eine andere Basis versetzt wurden, zu der in absehbarer Zeit keines unserer Schiffe fährt. Ja, wir wissen durchaus Bescheid. Und dennoch…“, erklärte der Schiffbauer ihnen ruhig.
      „J-ja… genau… äh“, stotterte dagegen nun Ryan, der ganz aus dem Konzept geraten war. Er hatte in seiner Aufregung über das Verhalten des Schiffbauers vergessen, dass sie offiziell aus anderen Gründen unterwegs waren.
      „Unabhängig von Großadmirälin Mahas Kontaktierung, wieso will er uns nicht empfangen?“, fragte stattdessen nun Nozomi deutlich gefasster als ihr Gefährte.
      „Das kann ich leider nicht beantworten. Weil… ich es selbst nicht so genau weiß…“, gestand dieser.
      „Gibt es denn einen offiziellen Vertreter für Flottillenadmiral Boreas?“
      „Also… am ehesten… würde wohl ich darunter fallen“, meinte der junge Mann mit dem Ziegenbart nach kurzer Überlegung.
      „Dann möchte ich mich Ihnen auch erst einmal bei Ihnen vernünftig vorstellen, bevor wir die Sachlage weiter besprechen. Unabhängig davon, dass Sie unsere Namen ja bereits kennen. Immerhin genießen wir diesen Vorteil nicht. Ich bin Kapitän Nozomi des Vernichtungstrupps und dies ist meine rechte Hand Kapitänleutnant Ryan Artus Windsor“, sprach die Blauhaarige weiterhin ruhig und freundlich, jedoch mit der Autorität die sie sich als Mitglied des Vernichtungstrupps inzwischen angewöhnt hatte. Ihr Gesprächspartner war offenbar etwas perplex darüber in seiner Rolle als Vertretung von Flottillenadmiral Boreas ernst genommen zu werden, weshalb ein glückliches Lächeln seine Lippen umspielte. Nachdem er seine Hände an seiner Hose sporadisch gereinigt und ihr zur Begrüßung entgegen streckte, stellte er sich mit „Leutnant Karthago, zu Ihren Diensten!“ vor.
      „Sehr erfreut, Leutnant. Gäbe es irgendeine Möglichkeit zumindest einmal mit Flottillenadmiral Boreas ins Gespräch zu kommen?“
      „Ich fürchte fast nicht. Also ich wüsste zumindest nichts, was die Meinung des Meisters…“, bevor Karthago seinen Satz vollenden konnte, ertönte unverhofft eine laute Explosion. Irritiert sahen sich erst Nozomi und Ryan an, ehe sie fragend zu ihrem Begrüßungskomitee sahen.
      „Was war das?“, rief der glatzköpfige Kapitänleutnant dazu überrascht, doch seine Partnerin schien sich nicht so lange mit Formalitäten aufhalten zu wollen, denn sie rannte bereits in Richtung der Geräuschquelle.
      „W-Wartet!“, versuchte der blonde Zopfträger sie daraufhin noch aufzuhalten, jedoch vergebens.

      * * * Im Büro von Flottillenadmiral Boreas * * *

      Zärtlich strich er über das Bild in seiner Hand. Doch dabei spürte er nur die Kühle des schützenden Glases und die Kälte des silbrigen Rahmens. Nichts von ihrer Wärme, welche sie stets ausgestrahlt hatte…
      Wieder einmal stellte er fest, wie glücklich er doch damals ausgesehen hatte. Es fühlte sich wie Jahrzehnte an, in denen ihm dieses Gefühl verwehrt geblieben war. Doch damals war es ganz einfach gewesen. Nun… wie hätte er auch nicht glücklich sein können, neben einem Engel wie ihr.
      Auf dem Bild war er mit einer jungen Frau zu sehen. Damals war sie noch Anfang zwanzig gewesen. Ihr goldenes Haar reichte ihr auf dem Foto bis zu den Schultern. Ihre Zähne, die sie beim Lächeln stets zeigte, strahlten mit ihrer Schönheit um die Wette. Und nebenbei strahlte sie selbst auf diesem Foto dieselbe Wärme aus, wie sie es auch im echten Leben getan hatte. Doch sobald er es berührte, war da keine Wärme. Nur Kälte…
      Wie doch die Zeit vergangen war, seit sie nicht mehr war…
      Plötzlich ertönte ein lauter Knall, der ihn unsanft aus seinen schwelgenden Erinnerungen riss. Schmerzhaft kehrte er ins hier und jetzt zurück. Zurück zu den Narben, die sein Herz verunstalteten und derartig schmerzten.
      Seufzend stellte er das Bild wieder in den Schrank. Offenbar war das Experiment erneut gescheitert. Ihm war bewusst gewesen, dass es nicht einfach würde. Erschienen derartige Dinge doch so simpel, kamen sie von einem Genie. Doch es wäre vermessen sich mit einem solchen, wie es Vegapunk gewesen war, auf eine Stufe zu stellen.
      Hoffentlich waren ihre Gäste noch nicht angekommen oder von Karthago bereits abgewimmelt worden. Es wäre zwar nicht sonderlich schön, wenn sie von den Dingen auf der Insel erfahren würden, jedoch war er sich sicher, dass es die Pläne der Schiffsbauer nicht sonderlich behindern sollte.
      Ehe er sein Büro verließ, blickte Cid Boreas noch einmal zu dem Foto und bemerkte wie sich eine Träne ihren Weg über seine Wange bahnte…
      Er war gefühlsduselig geworden. Wie ärgerlich!

      * * * * *

      Bei der Anreise, war die Insel vom Zug aus nicht gut ersichtlich gewesen, so dass die Blauhaarige und ihr Gefährte nicht geahnt hatten, was sie erwarten würde. Dennoch hatte zumindest die Erstere nicht mit solch einem Bild gerechnet.
      Sämtliche Bäume, Büsche oder sonstigen Pflanzen war in diesem Teil der Insel entfernt worden und stattdessen dominierten halb zerlegte Schiffe und Schiffsteile das Antlitz dieses Ortes. Dazwischen kahler Erdboden, der tatsächlich die allgemeine Bezeichnung Shipwreckeds als ‚Schiffsfriedhof‘ bekräftigte. Es war ein wahrlich trauriges Bild.
      Da viele Schiffe bereits teilweise oder sogar zu großen Teilen demontiert worden waren, lagen zudem noch Rohstoffe und Einzelteile wie Holzbretter, Seile, Nägel und dergleichen zu kleinen Bergen aufgeschichtet zwischen den Schiffsskeletten. Diese kleine Ordnung in dem Chaos aus totem Schiffbauerstolz schien sogar einem System zu folgen. Doch in ihrer Eile hatte die Kapitänin des Vernichtungstrupps keine Zeit diese weiter zu ergründen.
      Stattdessen sprang sie geschickt und dennoch flink wie eine Katze über Hindernisse einfach so hinweg. Dabei benutzte sie Klettertechniken, Abrollmanöver und diverse Rutschtricks, um den möglichst direktesten Weg nehmen zu können, aber gleichzeitig nichts von ihrer Geschwindigkeit zu verlieren, weshalb ihre beiden Begleiter schon bald nicht mehr mit ihr mithalten konnten.
      Sie erkannte auf ihrem Weg, dass die Explosion offenbar direkt aus dem Inselzentrum gekommen war. Doch wurde ihr diese Erkenntnis auch aufgrund der dicken, schwarzen Rauschwolke leicht gemacht, die sich dort gebildet hatte und in den Himmel empor stieg. Zwar kannte sie sich auf dieser Insel nicht aus, doch ihrer Einschätzung nach konnte sie auch nicht mehr entfernt vom Ort des Geschehens sein. Es wirkte eher so, als wäre das Schiffsskelett vor ihr das letzte Hindernis.
      So zögerte sie auch keine weitere Sekunde, sondern sprang weiter an die Rehling eines in Schieflage liegenden Schiffes. Dessen Deck kletterte sie eilig empor – nutzte dabei jede lose Planke, die sie fand als Haltegriff –, bis sie die andere Seite erreichte, die mehrere Meter über dem Boden in die Luft empor ragte. Dort schwang sie sich erneut über die Rehling, nach grober Einschätzung müsste es die Steuerbordseite des Schiffrests sein, und rutschte die Unterseite wieder herunter, nur um kurz vor Erreichen des Kiels kräftig abzuspringen. Schließlich befand sich dies gut drei bis vier Meter über dem Boden, dank der Position, weshalb eine Abfangrolle die schnellste und verletzungsärmste – wenn auch nicht schmerzfreiste – Methode war wieder herunter zu kommen.
      Zu Nozomis Entsetzen erwartete sie nach dem Absprung vom Schiffsrumpf kein Boden, auf dem sie das geplante Manöver durchführen konnte, sondern ein klaffendes, gigantisches Loch aus dem der schwarze Rauch empor stieg. Und in auf das sie dank ihres kräftigen Absprungs genau zusteuerte.
      Schreiend stürzte sie ins Ungewisse ohne zu sehen wo sie landen würde.

      * * * * *

      Ächzend richtete sich Nozomi auf. Zumindest versuchte sie es. Noch immer klingelte es ihr in den Ohren, während sich die gesamte Welt um zu drehen schien. Auch ihre Augen ließen sie noch im Stich, denn ihr Blick war ganz trüb und verschwommen. Immerhin dem stechenden Schmerz in ihrem Schädel konnte sie etwas Positives abgewinnen. Er bedeutete, dass sie noch lebte.
      Doch wo war sie? Wie war sie hierhergekommen? Nur langsam kehrte ihre Erinnerung zurück, konnte sich jedoch zumindest die letztere Frage schon kurz darauf selbst wieder beantworten.
      Sie war unverhoffter Weise in ein klaffendes Loch im Erdreich gesprungen, in rauchende Schwärze gefallen und irgendwann hart aufgeschlagen, wobei sie das Bewusstsein verloren hatte. Wie lange war sie bewusstlos gewesen? Offenbar lang genug, damit der Rauch abziehen konnte oder man sich um die Quelle dessen hatte kümmern können. Sie jedoch dabei offenbar liegen lassen.
      Schwerfällig setzte sie sich endlich hin und versuchte sich umzusehen. Durch das Fehlen der Rauchschwaden war dies auch relativ einfach und auch die Rückkehr scharfer Konturen war dem Vorhaben durchaus dienlich.
      Jedoch musste die Blauhaarige zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit feststellen, dass sie einem unerwarteten Umstand ins Auge zu blicken hatte. Denn sie befand sich im Zentrum eines Raumes wieder, dessen kuppelförmiges Dach eingestürzt zu sein schien – vermutlich als Ursache auf eine Explosion im Rauminneren – und somit das Loch erschaffen hatte, durch das sie letztendlich gestürzt war. Unter ihr lag ein Berg aus Fels und Erdreich aufgetürmt, der ihren Fall immerhin soweit abgefedert haben musste, dass sie keinen größeren Schaden davon getragen hatte. Dachte sie zumindest…
      Als sie ihr linkes Bein zu belasten versuchte, um aufzustehen, durchzuckte sie ein weiterer gleißender Schmerz. Dagegen war der in ihrem Kopf ein leichter Kniff in die Wange. Augenscheinlich hatte sie sich das Fußgelenk verstaucht oder schlimmsten Falls sogar gebrochen. Das hatte ihr in so einer Situation noch gefehlt…
      Erneut ließ sie den Blick schweifen. Die Wände waren gute drei oder vier Meter hoch, ehe die Kuppelrundung begann und vollständig mit Bücherregalen bedeckt, in denen allerlei Schriftrollen, Bücher und sonstige Dinge gelagert waren. Das Loch selbst war in etwa sieben Meter über ihr.
      An vier Stellen des Raumes befanden sich zudem Eingänge oder eben mögliche Ausgänge von ihrer Position ausgehend. Abgesehen von dem Schuttberg auf dem sie hockte, standen auch einige Tische überall verteilt und füllten den Raum aus. Wobei dies nicht ganz richtig war.
      Sie waren eher von einer Druckwelle größtenteils umgeworfen und die auf ihnen abgeladenen Objekte im ganzen Raum verstreut worden. Darunter befanden sich weitere Schriftrollen, vereinzelte Bücher, zerschlagene Tintenfässer mitsamt Federkiele und dergleichen. Sogar Werkzeuge konnte sie vereinzelt erkennen. Ein wenig erinnerte es sie an eine Bibliothek oder noch eher eine recht antiquierte Art einer Forschungseinrichtung.
      Erneut wurde ihr schwummrig, weshalb sie die Augen schloss, tief durchatmete und den Kopf auf einem Arm abstützte. Ihr Verstand kam nicht hinterher die Situation zu erfassen, da er noch zu angeschlagen von dem unfreiwilligen Absturz war. Zudem hatte sie auch das Gefühl für Zeit verloren, denn sie war sich nicht nur unsicher über die Dauer ihrer Ohnmacht, sondern selbst bei der Zeit die sie die Augen geschlossen hielt war sie sich uneins. Schnell waren diese Sorgen jedoch vergessen, als sie plötzliche den Lauf einer Pistole an ihrem Hinterkopf spürte.
      Langsam öffnete sie wieder die Augen, drehte behutsam den Kopf und blickte zu ihrem Angreifer. „Leutnant Karthago? Was soll das werden?“
      „Es tut mir Leid, Kapitän Nozomi, aber ich fürchte ich muss Sie töten. Sie hätten diesen Ort lieber niemals entdecken sollen.“
      „Was zum…?! Ich hoffe Ihnen ist bewusst, dass ein solches Vergehen Ihnen nur Probleme einhandeln wird!“
      „Keine Angst. Wir erzählen dem Hauptquartier einfach, dass Sie mit einem kleinen Boot hier losgefahren sind. Wenn man dann wochen- oder monatelang nichts von Ihnen hören wird, wird man einfach vermuten, dass Sie irgendwo auf ihrer Reise gesunken und ertrunken sind. Es ist durchaus eine recht simple, aber effektive Art sich rauszureden.“
      „Was ist das für ein Ort, für den Sie eine Kapitänin des Vernichtungstrupps zu töten gedenken?“
      „Das ist wirklich nicht von weiter von Belang. Es jetzt noch zu erfahren, nützt Ihnen auch nichts mehr“, war seine endgültige Antwort, als er bereits den Hahn spannte. Sie ergab sich ihrem Schicksal, schloss die Augen und wartete auf den Schuss. Wenn doch nur ihr Kopf nicht so angeschlagen wäre…
      „Lass sie gehen, Karthago“, brüllte mit einem Male eine Stimme, bevor es zum Schuss kommen konnte. Der Ursprung dieser lag über ihnen, weshalb die Blauhaarige, wie auch der Leutnant empor blickten. Während Nozomi Probleme hatte die Person zu erkennen, aufgrund ihrer angeschlagenen Lage und dem hellen, sie blendenden Licht von oben, schien der Mann neben ihr keine Probleme zu haben.
      Verwunderung schwang in seiner Stimme mit, als er zurückrief: „Aber Meister Boreas…?!“

      Cid Boreas war ein Mann durchschnittlicher Größe und besaß ein markantes Gesicht, so wie buschige Augenbrauen und hellblaue Augen, zu denen gut sein ebenfalls hellblaues T-Shirt passte. Dazu trug er eine einfache grüne Hose und einen Pullover, den er sich um die Hüfte gebunden hatte. Seine Stirn wurde durch ein Objekt verdeckt, welches an eine Taucherbrille erinnert und somit nicht nur seine wilde, blonde Mähne eindämmte, sondern ihr auch eine nach hinten gerichtete Form verlieh. Darüber hinaus war er ständig mit einer Zigarette im Mundwinkel anzutreffen, da er seit seiner Strafversetzung dem Laster verfallen war.
      Generell machte er nicht den Eindruck, als lege er auf sein äußeres Erscheinungsbild irgendeinen Wert, da sein stoppeliger Bartwuchs ihm doch ein wenig ungepflegt wirken ließ. Sein wichtigstes Untensiel war eine Dog Tag, die er stets um den Hals trug. Aber auch seine dicken, dunkelbraunen Arbeitshandschuhe, welche er hin und wieder zum Arbeiten trug, waren wichtig.
      All dies sah Nozomi jedoch gar nicht mehr richtig. Ihr Blick verengte sich bereits wieder zu einem Tunnel und kurz darauf wurde es erneut gänzlich schwarz um sie.
      Zum zweiten Male innerhalb kürzester Zeit sackte sie bewusstlos zusammen…

      * * * Einige Stunden später * * *

      „Noz? Bitte wach doch endlich auf!“, drang es durch die Finsternis zur Blauhaarigen durch.
      „Nenn… mich nicht… so“, knurrte sie der Stimme entgegen.
      Kurz darauf wurde es wieder hell in ihrer Welt. Schlagartig war die Dunkelheit verschwunden.
      Sie brauchte aber einen Moment, um zu begreifen, dass dies an ihre geöffneten Augen lag. Dabei kamen die visuellen Eindrücke derartig schlagartig, dass sie ihren Verstand wieder ins Chaos stürzten. Sie konnte ihrem Kopf daher nicht einmal vorwerfen, darauf mit starken Schmerzen zu protestieren.
      „Endlich bist du wach. Mensch, ich habe mir vielleicht Sorgen gemacht“, gab Ryan erleichtert von sich.
      „Was… Was ist geschehen?“, fragte sie noch sichtlich verwirrt, während sie sich langsam umsah. Man hatte sie scheinbar in einer einfachen, kleinen Hütte untergebracht, damit sie sich erholen konnte.
      Doch diese Möglichkeit war nicht mehr gegeben, da Ryan bereits auf sie einzureden begann. Er erzählte von der Explosion, ihrem Spurt zum Ort des Geschehens und ihrem Sturz in die Tiefe. Er selbst war – während er ihr gefolgt war und sie irgendwann aus den Augen verlor – von Karthago überwältigt und gefesselt worden.
      „Ich sag dir, der Typ ist nicht ohne! So schnell wie der mich mit Seilen verschnürt hatte, konnte ich gar nicht gucken…“, rechtfertigte er seine Gefangennahme, ehe er ihr erklärte dass ab da ihm auch nicht alle Details bekannt waren. Doch die Blauhaarige erinnerte sich inzwischen wieder an die Geschehnisse. An Karthago, der sie bedrohte und Cid, der sie rettete.
      „Man wollte mich töten. Vermutlich hätte man mit dir im Nachhinein ebenso verfahren. Das alles nur, weil ich etwas entdeckte, was ich besser nicht hätte sehen sollen. Hier wird an irgendetwas geheimen gearbeitet… oder geforscht…“, ergänzte sie die Erzählung ihres Gefährten, woraufhin sich eine tiefe, brummige Stimme von Eingang aus meldete: „Wäre definitiv besser gewesen.“
      Die Blicke der beiden richteten sich zur Tür. In dieser stand Flottillenadmiral Boreas und paffte genüsslich an einer Zigarette.
      „Auch auf die Gefahr hin erneut von Leutnant Karthago mit einer Pistole bedroht zu werden, aber was war das für ein Raum?“
      „Können Sie laufen?“, kam lediglich die Gegenfrage, woraufhin sie ein kurzes „Ja“ verlauten lies. Der Raucher drehte sich auf dem Absatz um und verließ schweigend den Raum. Gestützt durch ihren Kameraden folgte sie ihm.
      Jetzt wo sie die Zeit hatte, sah sie sich ein wenig genauer auf der Insel um. Dabei erkannte sie ganz erstaunt, dass ihre Hütte keine im herkömmlichen Sinne gewesen war. In Wahrheit war es ein einzelner Raum gewesen, welcher bei der Demontierung eines Schiffes übrig gelassen wurde, um als Behausung zu fungieren. Auch andere Schiffsreste, welche hier im Inselzentrum standen, stellten sich bei genauerer Betrachtung als zu Häusern umgebaute Schiffsskelette heraus.
      Cid – dem ihr Blick nicht entgangen war – erklärte mit deutlichem Stolz in der Stimme: „Es geht schneller und ist einfacher etwas umzugestalten, was ohnehin mehr oder weniger ein Heim darstellt, als ein neues Haus zu bauen.“
      „Eigentlich dürfte ich wohl nicht so verwundert sein“, ein fragender Blick wanderte vom Flottillenadmiral zur Blauhaarigen bei ihrer Bemerkung, „Immerhin darf man wohl nicht weniger als so viel Einfallsreichtum, von Ihnen erwarten, Sir.“
      „Sparen Sie sich das ‚Sir‘. Wir sind hier nicht im Hauptquartier!“, gab er amüsiert von sich.
      Ebenso erstaunlich wie der Hausbau, war auch die fleißige Arbeit der anderen Schiffsbauer. So war der Krater bereits mit Holzplanken verschlossen worden und zwei kräftige Männer waren bereits eifrig dabei Erde darüber aufzuschütten. Vermutlich dieselbe, welche in den Kuppelraum darunter gestürzt war.
      „Wisst ihr, warum wir hier auch als ‚Schrottverwertung‘ bekannt sind?“, begann Cid Boreas unverhofft zu erzählen. „Weil die Marine alle Leute hier als Schrott sieht, der so wenigstens noch verwertet werden kann. Natürlich ist es auch eine Bezeichnung für das was wir tun, doch in Wahrheit eine für die Bewohner dieser Insel… Im Grunde ist Shipwrecked damit nichts anderes, als die Insel der im Leben gestrandeten. Alle meine Männer – aktuell sind dies über vierzig Mann – sind hier gelandet, da sie irgendeinem hohen Tier bei der Marine auf die Füße getreten sind. Mit mir fing es an und Mann für Mann wurden wir immer mehr. Aussortierter Schrott eben, auf diese Insel verbannt. Und wäre ich nicht hier, wäre keiner von ihnen mehr bei der Marine. Sie sind enttäuscht und wütend. Ihre Loyalität gilt mir, nicht den Sesselfurzern von einem der Hauptquartiere. Einige haben sich sogar eine Art Logo als Zeichen ihrer Treue tätowieren lassen…“
      Obwohl er über seine Untergebenen sprach, schwang dennoch deutlich Zorn in seinen Worten mit. War es Zorn über die Art wie man sie behandelte oder hatte er einen anderen Ursprung?
      Doch mehr Worte verlor er nicht und jeglicher Versuch das Gespräch fortzuführen endete in eisernem Schweigen des blonden Mannes. So liefen sie schweigend weiter, bis sich die Umgebung veränderte. Die Schiffsskelette wurden weniger und das bisschen Grün, welches auf der Insel noch gedieh, kam zum Vorschein. Es beherrschte einen kleinen Bereich, rund herum um einen traumhaftschönen, Quellwasser gespeisten und klaren See. Doch Cid lies ihnen keine Zeit dessen Anblick zu genießen.
      Zielstrebig ging er auf eine Ansammlung großer Büsche zu und verschwand darin. Als seine Gäste die Stelle erreichten und untersuchten, entdeckten sie eine versteckte Treppe.
      „Klappt das auch?“, fragte der Kettenraucher zur Sicherheit.
      „Ihre Sorge in allen Ehren, aber nur weil ich eine Frau bin, bin ich nicht aus Glas“, gab Nozomi zu verstehen, der es überhaupt nicht gefiel so verletzlich und schwächelnd zu wirken. Als Frau hatte man es schon immer schwer gehabt in der Marine. Selbst in einer Marine, die von einer Frau geleitet wurde. Vermutlich weil sie den Ruf hatte ein Kerl im Frauenkörper zu sein.
      Die Zigarette wanderte von einem Mundwinkel in den Anderen. Ein kläglicher Versuch ein schelmisches Grinsen zu verbergen. Unweigerlich musste er an einen Moment vor längst vergangener Zeit denken…
      „Alles in Ordnung?“
      „Ach, lass mich in Ruhe! Denkst du, nur weil ich eine Frau bin, wäre ich zerbrechlich wie Glas?“

      Während er wieder die Führung übernahm, schlich sich leise eine Erkenntnis in seine Gedanken: „Sie ist exakt wie du, meine Teuerste…! Und dafür hasse ich sie noch viel mehr…!“

      * * * * *

      Am Fuße der Treppe erwartete sie ein Gang, der sie in irgendwelche Tiefen der Insel führte. Obwohl sie so tief im Untergrund unterwegs waren, konnten sie sicher durch die Gänge schreiten, da alles gut erleuchtet war. Dies verdankten sie den unzähligen – in regelmäßigen Abständen an den Wänden angebrachten – leuchtenden Kristallen.
      „Leuchtquarz“, erklärte Cid. „Basiert auf Forschungsnotizen von Vegapunk. Irgendwas darin reagiert chemisch oder so. Wir testen hier die ersten Prototypen. Angeblich sollen die Dinger ein volles Jahrhundert durchleuchten können. Schon erstaunlich was der Mann alles im Kopf hatte und seine geistige Nachfolgerin umgesetzt bekommt. Soweit ich gehört habe, haben die nicht einmal ein Zehntel von dem, was das Genie an Notizen hinterlassen hat, verstehen können. Geschweige denn realisieren. Soll aber bergauf gehen, seit diese Basilia dabei ist.“
      Bei der Erwähnung des Namens, huschte Ryan ein kurzes Lächeln über die Gesichtszüge, welches seiner Gefährtin nicht entging. Doch bevor sie nachhaken konnte, fragte der Glatzköpfige ihren Inselführer bereits: „Sind das nicht streng vertrauliche Informationen?“
      „Japp“, entgegnete dieser einfach und sorglos. Etwas was Nozomi ebenfalls verdutzte. Solch ein Verhalten erinnerte sie eher an ihren Vize und hatte sie nun wirklich nicht von einem Mann dieses Ranges erwartet. Andererseits war sie auch nicht besser, wenn sie darüber nachdachte, was sie bereits Ryan alles verraten hatte. Und was sie ihm noch verraten musste… wenn die Zeit gekommen war…
      Endlich konnten sie das Ende des Tunnels sehen. Selbst auf die Entfernung war dabei erkennbar, dass er lediglich in einen großen Raum überging. Führte Cid sie etwa in die Kuppel, worin die Kapitänin zuvor gestürzt war?
      Obwohl es erst den Eindruck machte, erkannten sie doch bald, dass dem nicht so war. Der Raum war ein anderer. Der deutlichste Hinweis, war das Schiff, welches sich im Zentrum befand.
      „Dies ist die Boreas! Mein – mit Abstand – bestes Schiff, welches ich je entworfen und gebaut habe.“
      Der Bauplatz befand sich direkt unter dem See, den man dank einer starken Glasplatte sogar vom Höhlenraum aus sehen konnte. Auf diese Weise gelangte zudem genug Sonnenlicht hinein, wodurch die Arbeiten sichtlich leichter gewesen sein dürften, als wenn man den Raum mit dem Leuchtquarz ausgefüllt hätte.
      „Es fehlt noch die Bewaffnung, doch da die Schiffe – die wir zur Demontierung erhalten – immer bereits von Waffen befreit sind, ist das nicht weiter verwunderlich.“
      „Das Schiff ist also komplett aus Teilen anderer Schiffe erbaut?“, wollten beide Begleiter wie aus einem Munde wissen. Die Anerkennung für die Leistung schwang dabei deutlich in ihren Stimmen mit.
      „Ja. Dieses Schiff basiert auf meiner Idee der Kriegsschiffklasse, die ich einst für die Marine entwarf. Ihr müsst wissen, das Besondere damals wie auch heute ist, dass es theoretisch von einem einzelnen Mann gesteuert werden kann! Mechanische Elemente machen es möglich, dass man beispielsweise das Segel ferngesteuert hissen kann. Dazu kommen noch diverse Antriebe, wie die inzwischen bekannteren Dial- oder auch Schaufelradantriebe, aber auch neue Ideen. Dieses Schiff kann problemlos jeden Ort unserer Welt erreichen. Calm Belt? Pah, Leichtigkeit! Die Fischmenscheninsel? Wer braucht dazu schon Coating? Die Himmelsinseln? Ja, selbst die sind möglich! Dank der verbesserten Seesteinlegierung muss man sich dabei auf Reisen sogar nicht einmal mehr Sorgen vor Seekönigen machen. Ein richtiges Meisterwerk. Ist Sie nicht wunderschön?“
      Das Schiff war eine mächtige Galleone und allein die Vorstellung, dass eine Person allein es nutzen konnte, war wahrhaftig erstaunlich. Bei dem Gedanken an eine ganze Streitmacht solcher Schiffe, verstand Nozomi warum es ein solch wichtiges Projekt war.
      Den Bug dieses Schiffes zierte eine Valkyrie, was durchaus als ungewöhnliche Gallionsfigur durchging, doch besonders der Blauhaarigen gefiel sie sehr. Sie strahlte Stärke aus und Kampfeswillen.
      „Was hat das Schiff mit dem Raum zu tun?“, brach es neugierig aus Ryan hervor.
      „In dem Raum, befinden sich alle Blaupausen, Skizzen, Rohentwürfe und Versuchsaufbauten für dieses Schiff und seine Mechaniken. Zudem wichtige Dokumente und Notizen zu anderen Themen.“
      „Und was hat diese gewaltige Explosion verursacht?“, wollte nun auch Nozomi wissen.
      „Ein Versuch, der dort durchgeführt wurde. Wir wollten einen bestimmten Teufelskrafteffekt nachahmen, ganz im Sinne Vegapunks. Damit könnten wir Schiffe in Zukunft noch viel sicherer und widerstandsfähiger machen. Leider ging der Versuch wieder schief, weshalb es zur Explosion kam.“
      „Wieder? Also ist das schon häufiger passiert?“, kam es wieder von Nozomis Stütze, woraufhin der Blondschopf nur nickte. „Und warum sagen Sie uns das alles so ohne weiteres? Ich meine… haben sie doch noch vor…“
      Er schüttelte mit dem Kopf, ehe sein Blick an Nozomi haften blieb. Lange betrachtete er sie, welche ihn ihrerseits musterte. Wieso hatte sie das Gefühl in seinen Augen eine schier unendliche Trauer zu sehen?
      „Ich weiß, dass ich ihr vertrauen kann“, meinte er schließlich und bevor er noch einmal etwas gefragt werden konnte, rief er lediglich laut: „Karthago!“
      „Jawohl, Meister Boreas!“, ertönte es vom Schiffsdeck der Boreas. Wenige Sekunden später tauchte der Leutnant an Deck auf, sprang über die Rehling und eilte zu den Dreien.
      „Bitte bring unsere Gäste zurück in ihr Quartier. Kapitänin Nozomi brauch noch etwas mehr Ruhe, ehe wir die weitere Situation besprechen können.“
      Er nickte seinem Vorgesetzten zu und war bereits dabei die unerwünschten Gäste aus der Höhle zu treiben, als ein letztes Mal Cid das Wort ergriff: „Ich habe eure Frage nicht richtig beantwortet. Ihr müsst wissen, dass wir neben unseren Experimenten und Bauplänen, dort auch Unterlagen der Marine sammeln. Weil wir… überzeugt sind, dass ein Spion in den Reihen der Marine existiert. Ein Spion von Luzifer, der diesem damals von der Existenz meiner Schiffe berichtete, damit dieser den Bau behindern konnte. Meine Männer und ich versuchen ihn ausfindig zu machen. Dabei handeln wir ohne das Wissen der Hauptquartiere. Ich vertraue dort Niemandem, solange ich nicht weiß, wem ich nicht vertrauen sollte! Leider ist dieser Spion gut und die einzige Erkenntnis die wir bisher erlangten, ist die, dass er mindestens den Rang eines Vizeadmirals innehaben dürfte…“

      * * * * *

      Den Rückweg hatten sie erneut schweigend hinter sich gebracht, doch als die ersten Häuser vereinzelt zu sehen waren, brach Karthago doch noch sein Schweigen: „Wissen Sie, ich hatte Sie überhaupt nicht erkannt, weswegen ich mich noch einmal besonders dafür entschuldigen möchte, Sie bedroht zu haben. Auch jetzt noch muss ich zweimal hinschauen, um zu begreifen dass Sie tatsächlich dieselbe Frau wie damals sind. Nun ja, ist ja auch nicht verwunderlich. Sie haben sich im Vergleich zu ihrem Aussehen auf dem Bild ganz schön verändert. Ich verstehe jetzt aber auch, warum Meister Boreas mich aufhielt. Mich irritiert nur, dass er stets behauptete Sie seien Tod…? Was ist denn vorgefallen, dass er so etwas Gravierendes über Sie behaupten würde?“
      „Wovon reden sie?“, war lediglich die überaus verwunderte Reaktion Nozomis. Und auch Ryan schien nicht zu begreifen, wovon der Langhaarige sprach.
      „Na, von dem Bild, auf dem Sie und Meister Boreas zu sehen sind. Das wo sie noch blonde Haare hatten und gemeinsam posieren!“
      Ein Ruck durchfuhr die Kapitänin, bevor sie Karthago am Kragen packte, gegen die erstbeste Wand drückte und mit Wahnsinn in den Augen aufblitzend anschrie: „Wo ist dieses Bild?“
      „I-I-Im Büro des M-M-Meisters…“, stotterte dieser überrascht und entsetzt. Hilfesuchend wanderte sein Blick zum Gefährten der Blauhaarigen, der auch völlig perplex über die Reaktion seiner Vorgesetzten war. Nie hätte Karthago so eine Reaktion wegen der Erwähnung eines alten Fotos erwartet. Doch bevor er weiter nachhaken konnte, schubste sie ihn bereits umher, damit er ihr den Weg zu besagtem Büro wies. Sie hatte es dabei sogar so eilig, dass ohne Hilfe des Glatzköpfigen umher humpelte.
      „Blonde Haare…? Meint er womöglich…?!“, schoss es diesem derweil durch den Kopf.
      Es dauerte nicht lange, bis sie vor der Tür in die heiligen Räumlichkeiten des Schiffbauermeisters standen. Dort angekommen drohte Nozomi Karthago erneut: „Entweder öffnest du augenblicklich diese Tür oder ich schlage sie kurz und klein! Nach dir wohlgemerkt!“
      „J-J-Ja, sofort…“
      Nervös zog er eine Haarnadel aus der Hosentasche hervor, um sich am Schloss zu schaffen zu machen. Bevor sich Ryan noch irgendwie zu Wort melden konnte, ergab sich das Schloss mit einem leisen Klacken bereits den Bemühungen des Schiffsbauers.
      Ungestüm stürzte die Verletzte daraufhin voran in den Raum und sah sich eilig um. Karthago wollte ihr bereits erklären wo das besagte Foto stand, als sie es selbst auch schon in einem der Bücherregale entdeckte.
      Sie streckte ihre zittrigen Finger dem Objekt entgegen, während sie deutlich langsamer wieder darauf zu humpelte. Zaghaft ergriff sie das eingerahmte Foto schließlich und zog es zu sich heran. Konnte den Blick nicht von dem abwenden, was sie in ihrer eigenen Hand sah. Befürchtete, dass es dann verschwinden könnte und alles nur eine grausame Einbildung war.
      Sie sah sich die beiden, lachenden Personen darauf genauestens an. Allein der Anblick eines lächelnden Cid wirkte befremdlich, angesichts dessen wie mürrisch er aufgetreten war. Doch die Frau neben ihm war… deutlich befremdlicher…
      Es war als sähe sie ein Gespenst aus vergangenen Zeiten, welches sie überall hin zu verfolgen gedachte. Ein Geist, der ihr keine Ruhe schenkte. Ihr all den Frieden beraubte, ebenso ihres Schlafs und allmählich auch ihres Verstands…
      Sie hatte gehofft noch einige Tage Zeit gehabt zu haben, ehe sie sich ihrer Schuld hatte stellen müssen und nun das.
      „Immer wieder erstaunlich, wie ähnlich ihr euch seht“, hauchte Ryan plötzlich neben ihr. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie er auf sie zugekommen war. So versunken war sie in das Bild gewesen.
      Er warf ebenfalls einen kurzen Blick auf das Foto, bevor er es ihr behutsam abgenommen hatte, damit sie es nicht versehentlich fallen ließ. Und obwohl sie es nicht mehr in den Händen hielt, stand sie noch immer in derselben Pose da. Rührte nicht den kleinsten Muskel. Wirkte wie versteinert. Gefangen im eigenen Körper.
      Lediglich flüsternd – in der Stille des Raumes jedoch für alle gut hörbar – antwortete sie: „Natürlich Ryan… wir sind ja auch Zwillinge… Mariko und ich…“
      „Ihr wart Zwillinge, Noz!“, verbesserte er sie.
      Mit seinen Worten durchbrach er ihre eiserne Hülle, welche sie sich versucht hatte aufzubauen. Tränen rannen ihre Wangen hinab, da er sie an ihr Vergehen erinnerte, mit dem sie die ständige innere Zerrissenheit und Unruhe auch verdient hatte.
      Nachdem ihr Vize das Bild auf dessen Platz zurückgestellt hatte, kam er wieder zu ihr und nahm sie fest in den Arm.
      „Vergiss nicht, du hast sie eigenhändig letztes Jahr umgebracht. Weil du es musstest. Weil es dein Befehl war. Weil… sie eine von ihnen war…! Ein Teufel…“

      „Sie war kein Teufel!“, donnerte eine bekannte Stimme auf einmal vom Eingang des Büros. Alle Blicke richteten sich auf die Tür, wo Cid Boreas stand und zornig von einem zum nächsten sah. Schließlich stieß er einen schweren Seufzer aus und fügte hinzu: „Aus diesem Grund hatte ich euch nicht empfangen wollen.“
      Augenblicklich begann sich Karthago zu entschuldigen, der zwar nicht wusste worin das Problem lag, jedoch begriff einen gravierenden Fehler in seiner Unwissenheit gemacht zu haben: „Sir, hätte ich gewusst…! Es… Es tut mir so leid…! Ich wollte nicht…“
      „Schon gut, es ist nicht deine Schuld. Ich hätte dich vorwarnen müssen. Aber das du in mein Büro eingebrochen bist, wirst noch ein Nachspiel haben!“
      „Sie kannten Mariko?“, mischte sich Ryan in das Gespräch der Beiden ein.
      „Ob ich sie kannte? Sie war meine Frau, natürlich kannte ich sie! Du bist die Mörderin meiner geliebten Mariko, warum sollte ich dir also helfen?“, knurrte Cid verärgert. Es war überdeutlich, dass der letzte Satz an Nozomi allein gewandt war. Die anderen beiden Anwesenden ignorierend wartete er auf eine Antwort.
      Doch die Angesprochene schwieg lediglich. Starrte stattdessen einen Moment weiterhin in die Leere, ehe sie es zögerlich wagte dem Raucher ins Gesicht zu blicken. Vorsichtig und beinahe schon verängstigt, wie ein Reh welches einem Wolf gegenüber stand, sah sie zu ihm. Fühlte sich unfähig zu antworten oder gar sich zu bewegen. Für sie wurde aber in diesem Moment auch klar, warum sie Trauer in seinen Augen gesehen hatte, als er sein Schiff präsentiert hatte…
      „Ihr seid euch so unglaublich ähnlich…“, erzählte er weiter, „dass es sogar bereits schmerzt mit dir nur zu reden. Oder in deiner Nähe zu sein! Es ist, als wäre sie auferstanden, aber nicht mehr sie selbst…“
      „Wissen Sie, dass sie ein Teufel war?“, mischte sich Ryan erneut, wie auch verteidigend ein, woraufhin der Flottillenadmiral ebenfalls wiederholend mit donnernder Stimme bellte: „EIN TEUFEL?! Pah! Im Gegenteil. Sie… Sie war ein Engel. Aber ja, ich wusste um ihre Teufelskräfte…“
      „Und dennoch bauten Sie eine neue Schiffsklasse, spezialisiert auf die Jagd nach Teufeln?“, hakte der Kapitänleutnant weiter nach.
      „Nein, sie waren zur Jagd nach Lucifer da! Um solche Dinge verhindern zu können!“, er warf gemeinsam mit seinen Worten eine Zeitung in die Arme des Glatzköpfigen, während Nozomi bei der Erwähnung des Namens ihres Peinigers zusammenzuckte. „Als Erbauer dieser Schiffe, hätte ich doch niemals zugelassen, dass sie Mariko etwas angetan hätten… Sie waren quasi meine Kinder. Wisst ihr, was noch schlimmer war, als zu erfahren meine Meisterwerke seien vernichtet worden?! Beschuldigt zu werden selbst deren Vernichtung herbeigeführt zu haben. Diese Trottel haben kein Verständnis dafür wie ein Schiffbauer denkt…“
      Nozomis rechte Hand schlug derweil die Zeitung auf und erkannte den Beitrag wieder. Er hatte ihn selbst bereits in seinem Quartier im Marinehauptquartier der Grand Line gelesen. Doch als er den neugierigen Blick seiner Vorgesetzten sah, erinnerte er sich daran, dass er vergessen hatte sie darauf anzusprechen. Und offensichtlich hatte sie keinerlei Ahnung vom darin geschilderten Ereignis. Aus diesem Grund reichte er ihr die Zeitung, woraufhin sie begann zu lesen.
      „‚Notstand bei der Marine – Alle vier Blues erobert‘. Was…?!“, überrascht hielt sie inne und blickte abwechseln in die Gesichter der Anwesenden. Anschließend las sei weiter.
      „‚Heute morgen rief das Hauptquartier der Marine auf der Grand Line den Notstand aus, nachdem in der vergangenen Nacht das letzte Blue-Hauptquartier im North Blue von den ominösen Angreifern der letzten Wochen schwer beschädigt wurde. Dabei kamen neben unzähligen einfachen Soldaten auch neun Kapitäne zur See, acht Flottillenadmiräle, vier Konteradmiräle und die zur Führung abgestellte Vizeadmirälin Dogrose – Enkelin des bekannten Vizeadmirals Strawberry – ums Leben. Noch immer liegen kaum Information zu den seltsamen Angreifern vor, jedoch sollen sie laut mehreren Augenzeugen Teufelskräfte besessen haben. Was ihre Ziele sind und warum sie in den letzten zwei Monaten sämtliche Blue-Hauptquartiere angriffen ist bisher völlig unbekannt. Auch ob es sich bei dem Angriff womöglich um den aktuell meistgesuchtesten Mann der Welt handle, gilt als bisher unbestätigt. Eine Liste sämtlicher Namen der im Kampf verstorbenen…‘,“ an dieser Stelle endete die Blauhaarige, da sie merkte, dass der Beitrag keinerlei weiteren Informationen zu den Geschehnissen mehr beinhaltete.
      „Es wird zwar nicht explizit erwähnt, doch ich bin mir ziemlich sicher zu wissen, wer dahinter steckt. Lucifer! Niemand sonst wäre dazu fähig… oder zumindest wahnsinnig genug es zu versuchen!“
      „Und was ist mit der Terrorgruppe ‚Krieger des Lichts‘?“, wandte der Glatzköpfige ein, erntete jedoch ein Kopfschütteln des höherrangigen Mannes: „Egal was die Marine auch behaupten mag, so etwas sähe ihnen nicht ähnlich.“
      „Woher wollen Sie das wissen?“
      „Weil Mariko ein Mitglied war…“, meldete sich Nozomi kleinlaut zu Wort, „und daher wird er vermutlich Informationen über die ‚Krieger des Lichts‘ haben. Informationen, die sonst kein Mitglied der Marine hat. Wissen aus erster Hand sozusagen.“
      Anstatt zu Antworten, zeichnete sich ein vielsagendes und anerkennendes Lächeln auf seinen Lippen ab: „Sie hat es dir also verraten?“
      „Nein, bis eben wusste ich nicht einmal, dass sie verheiratet war. Jedoch wollte sie mich damals auf Orm Ginssee davon überzeugen, dass sie keine Terrorgruppe wären.“
      „Verstehe. Ja, sie hat mir das eine oder andere über die ‚Krieger des Lichts‘ verraten.“
      Stille machte sich in dem Raum breit, weshalb die Kapitänin ihren eigenen Gedanken kurz nachging. Dabei landete sie wieder bei dem Zeitungsartikel und der Erwähnung von Vizeadmirälin Dogrose. Sie war ihr vor ungefähr zwei Jahren kurz einmal, während eines Einsatzes, begegnet und hatte sie als ruhige und strenge, doch um ihre Leute stets besorgte Frau kennen gelernt. Sie war sich sicher, dass sie gefallen war, um möglichst vielen ihrer Untergebenen eine Flucht zu ermöglichen.
      Doch gleichzeitig bedeutete dies, dass er erneut ein Leben gefordert hatte…
      „So lange hat er im Schatten gelauert und nun agiert er wieder? Wieso auf einmal? Wieso ausgerechnet jetzt auf einmal?“, durchbrach sie selbst die Ruhe, woraufhin erneut der blonde Raucher das Wort ergriff: „Meine Leute und ich haben – bei unserem Versuch den Maulwurf in den Reihen der Marine zu entdecken wohlgemerkt – feststellen müssen, dass es viele Geheimnisse in unseren eigenen Reihen zu geben scheint. So wurde offenbar etwas besonders Wichtiges in einem oder sogar mehreren der Blue-Hauptquartiere versteckt gehalten. Da die Blue-Hauptquartierleitenden Marineangehörigen jedoch und ausschließlich untereinander sich um dieses Geheimnis kümmerten, war Lucifer dazu gezwungen alle vier anzugreifen, um daran zu kommen. Sein Maulwurf konnte ihm nicht dabei helfen, ohne sich selbst zu enttarnen. Warum er aber ausgerechnet jetzt wieder aktiv wird, weiß vermutlich nur er.“
      „Flottillenadmiral Boreas… danke für die ehrliche Auskunft und ihr Vertrauen. Ich möchte, dass Sie wissen … auch ich vermisse sie sehr...! Auch wenn ich ihre Mörderin bin, so ändert das nichts daran, dass sie meine Schwester war. Und da wir Zwillinge waren, ist es beinahe so, als hätte ich einen Teil meiner selbst damals getötet. Als wäre ich seit dem nur noch ein halber Mensch. Ich habe blind Befehle befolgt und war dumm… und dazu haben mich meine Gefühle beherrscht. Ich war verletzt… enttäuscht… sauer… ich habe einen großen Fehler begangen. Ich glaube die Welt mit anderen Augen zu sehen und bin doch weiterhin blind für all das Böse, welches im Schatten um mich herum lauert. Ich danke jedenfalls für alles. Vor allem dafür mich verschont zu haben. Bitte beantragen Sie den Seezug für uns. Wir verlassen die Insel so schnell wir können. Wir werden auch Niemandem etwas über ihre Arbeit hier erzählen. Und ich hoffe inständig Sie finden den wahren Spion in unseren Reihen!“
      Mit diesen Worten ging sie an Flottillenadmiral Boreas vorbei und wollte bereits das Büro verlassen, als Ryan sich erneut einmischte: „Du vertraust ihm einfach so? Und was ist überhaupt mit dem Schiffsproblem, weswegen wir hergekommen sind?“
      „Er hat mir ebenfalls seine Geheimnisse einfach anvertraut. Außerdem… wie könnte ich an dem Mann zweifeln, den meine Schwester liebte? Was das Schiff angeht… wir kriegen auch woanders eines.“
      „Wieso bist du dir da so sicher, dass er wirklich ihr Mann war?“
      „Ich spüre es und sehe es in seinem Blick. Höre es daran, wie er über sie spricht. Sie haben sich wirklich sehr geliebt…“, eigentlich wollte sie noch etwas sagen, haderte dann jedoch mit sich und entschied dies Cid eines Tages im privaten anzuvertrauen.
      Anschließend verließ sie endgültig den Raum. Sie bekam nicht mehr mit, wie Flottillenadmiral Boreas sich nachdenklich zu ihr umdrehte und ihr nachsah. Nachdem sie weg war und Ryan ihr bereits folgen wollte, hielt dieser ihn auf: „Wie lautet euer echter Auftrag?“
      Die Frage des Rauchers kam so unverhofft, dass der Kapitänleutnant ihn verdutzt ansah, ehe er erklärte: „Ich dachte der Sekretär der Großadmirälin habe…“
      Plötzlich wurde er am Kragen gepackt, gegen die Wand gepresst und angeschnauzt: „Genau deshalb glaube ich der offiziellen Erklärung nicht! Habe ich nicht vorhin erst erklärt, dass die Marine verdammt gerne Dinge für sich behält? Also, ich frage dich nur noch ein letztes Mal, ansonsten kann ich nicht mehr für deine Sicherheit garantieren, kapiert Mondgesicht? Wie lautet euer wahrer Auftrag?“
      „Es ist eine Geheimmission, direkt von Rita Maha beordert. Es geht um die Beschaffung von Informationen über einen Mann, der scheinbar Teufelsfrüchte an unschuldige Zivilisten verteilt.“
      „Meinst du etwa…? Verstehe…“, damit ließ er vom Glatzkopf ab und blickte der Kapitänen nach. Ehe er schließlich ihr folgte. Doch ehe er den Raum verließ, blieb er noch einen Moment stehen, um Ryan einen Rat zu geben: „Weiß sie über dich und deine Familie Bescheid?“
      Dieser sah wiederum ihn überrascht an.
      „Meine Familie?!“
      „Ja, deine Familie. Tu nicht so überrascht. Als ihr angekündigt wurdet und ich deinen Namen erfuhr, war ich ziemlich überrascht. Ich hatte nicht mit zwei Windsors in den Reihen der Marine gerechnet. Bist du auf eigenem Anliegen beigetreten, oder weil dein Vater es wollte?“
      „Was wissen Sie schon über meine Familie“, brummte Ryan missmutig, doch die Antwort die er bekam, überraschte ihn erneut: „Die Windsors sind in gewissen Kreisen eine sehr bekannte Familie. Basilia Elisabeth Windsor, Vasja Richard Windsor und zuletzt dein Vater… der ‚Kingpin‘. Ich weiß nicht unbedingt über jeden von euch Bescheid, aber das eine oder andere kenne ich schon. Aber das du meiner Frage versuchst auszuweichen, reicht mir schon. Wieso verheimlichst du ihr deine Wurzeln? Vertraust du Nozomi nicht? Das nächste Mal bevor du also über Vertrauen und nicht Vertrauen sprichst oder welches anzweifelst, solltest du erst einmal deine Lage bedenken!“
      Mit diesen Worten ließ der Blonde Karthago und Ryan zurück in seinem Büro. Dem Leutnant entging nicht der verbissene, wie auch zornige Blick des Glatzköpfigen. Wohingegen dieser nur bei sich dachte: „Wer ist dieser Mann? Er weiß wer mein Vater ist? Und offenbar weiß er womöglich sogar etwas über die Verteilung der Teufelsfrüchte?!“

      * * * * *

      „Ich wusste, dass ich dich hier finden würde…“
      Die Worte des blonden Rauchers rissen Nozomi aus ihren Gedanken. Schnell wischte sie sich die Tränen aus den Augenwinkeln und versuchte ihre Trauer aus der Stimme zu verbannen, als sie fragte: „Was kann ich für Sie tun?“
      „Hör endlich mit der Höflichkeit auf. Wir sind eine Familie, so sehr ich es auch hasse, daher ist das nicht nötig.“
      Sie nickte lediglich. Seine Worte waren gleichzeitig freundlich und verletzend.
      „Warum?“
      Sie verstand nicht was er durch dieses eine Wort erfahren wollte, weshalb sie lediglich unsicher zu ihrem Gesprächspartner blickte. Dieser setzte sich jedoch erst einmal neben sie an das Ufer des Sees, unter dem sich sein geheimes Schiff befand. Wie in einem blank polierten Spiegel spiegelten sich die weißen Wolken des Himmels auf der Wasseroberfläche, während es sich langsam von der untergehenden Sonne blutrot färbte. Auch er schien diese Idylle zu genießen, ehe er sich erklärte: „Warum jagst du Lucifer?“
      „Bitte… erwähne seinen Namen nicht…“
      „Das mochte Mariko auch nie.“
      „Und ihren ebenfalls nicht…“
      „Wie du willst. Was ist nun? Bekomm ich noch eine Antwort?“
      „Anfangs, weil er unsere Familie getötet hat… unsere Heimat zerstörte… weil er so viel Leid, Schrecken und Angst verbreitet.“
      „Anfangs?“
      „Inzwischen auch, weil er mein Leben und das meiner Schwester zerstörte…“
      „Ja, das sagtest du bereits…“
      „Nein, so mein ich das nicht“, unterbrach sie ihn prompt, „Wenn er nicht gewesen wäre, hätte Mariko niemals diese furchtbare Frucht gegessen. Sie hoffte ihm damit ebenbürtiger zu werden. Er ist schuld, dass sie eine von ihnen wurde…“
      Sie vermied Cid zu liebe die Formulierung ‚Teufel‘, doch beide wussten was sie ursprünglich sagen wollte.
      „Schon komisch. Obwohl ihr euch so ähnlich seid, hast du verlernt sie zu verstehen.“
      „Was soll das heißen?!“
      „Mariko aß von der Frucht nicht, um eine Chance gegen ihn zu haben! Sie aß davon, weil sie Menschen helfen wollte. Niemand sollte solches Leid oder auch nur ähnliches durchmachen, wie sie es als Kind getan hatte. Das war stets ihre Überzeugung gewesen. Danach lebte sie.“
      Nozomi wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie womöglich tatsächlich ihre Schwester nicht mehr so gut gekannt hatte, wie sie stets glaubte. Sich zu glauben machte…
      „Ihr seid hergekommen, weil ihr ein Schiff braucht, richtig? Nun gut, dann nehmt die Boreas. Ich schenke sie dir. Aber unter einer Bedingung, du nimmst mich mit!“
      „Aber… ist die Boreas nicht für den Kampf gegen ihn gedacht?!“
      „Ja, ursprünglich schon. Doch will ich mein Schiff nicht hier lassen, wenn ich dich begleite. Und mein Schiff dir überlassen, ohne dass ich mitkomme geht auch nicht.“
      Auch wenn seine Argumentation nicht unbedingt schlüssig war, war sie ihm dankbar für die Entscheidung. Lächelnd nickte sie ihm zu, während sie leise ein „Danke“ hauchte.
      „Und wann willst du dich endlich zu uns setzen?!“, brüllte Cid direkt daraufhin. Irritiert sah die Blauhaarige erst zu ihm, ehe sie sich umdrehte und umsah. Zu ihrer Verwunderung richtete sich Ryan einige Meter von ihnen entfernt auf. Er hatte im Gras gelegen und offensichtlich das Gespräch belauscht. Nun jedoch kam er auf die Gruppe zu, stellte sich hinter Cid und wollte wissen: „Woher wussten Sie…“
      „Du!“
      „Woher wusstest du, dass ich da bin?“
      „Haki. Ich hoffe doch, als Mitglieder des Vernichtungstrupps ist es wenigstens euch noch bekannt.“
      „Observationshaki?! Dann hätte ich mir das heranschleichen auch sparen können.“
      „Ich beherrsche es zwar nicht, aber ja wir wissen darum Bescheid“, erklärte auch die Kapitänin.
      „Gut, immerhin etwas. Es ist schon gefährlich genug, dass es immer wenigere gibt, die davon wissen. Geschweige denn es einsetzen können. Aber das kriegen wir auf unserer Reise auch noch hin.“
      „Wie jetzt?! Jetzt sollen wir auch noch von dir trainiert werden?“, moserte Ryan missmutig.
      „Ich bin definitiv der Stärkste von uns Dreien, also ja!“
      Ryan schien das Ganze überhaupt nicht zu gefallen. Seine langjährige Freundin konnte förmlich seine Zweifel und sein Misstrauen bezüglich Cid spüren, dennoch war sie für dessen Angebot mitzukommen dankbar.
      „Eines will ich aber klarstellen. Wenn wir auf eine solch wichtige Mission wollen, sollten wir Klarschiff machen. Keine Geheimnisse mehr. Wir müssen wissen mit wem wir zusammen reisen. Ich habe euch schon einiges berichtet von mir. Jetzt seid ihr dran mit offenen Karten zu spielen“, meinte der Flottillenadmiral, während er sich erneut eine Zigarette ansteckte.
      Nozomi warf einen Blick hinter sich. Zu ihrem Gefährten Ryan, der noch immer hinter den anderen Beiden stand. Dann sah sie wieder zu dem neben ihr sitzenden Mann. Doch als sie zu sprechen begann, waren ihre Worte an ihren einstigen Untergebenen gewandt: „Es tut mir Leid, Ryan. Ich war nicht ganz ehrlich zu dir. Cid hat Recht, wir müssen uns alles erzählen, bevor wir losreisen. Er selbst hat heute seine Lektion gelernt, dass sollte uns nicht auch noch passieren!“

      „Was meinst du damit?“
      Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie ihn wirklich hatte belügen können, ohne dass er es bemerken würde.
      „Erinnerst du dich noch an unser Gespräch? Als ich dich darauf aufmerksam machte, dass noch immer Teufelsfrüchte im Umlauf seien und ich dies mit der Theorie eines möglichen Spions in Zusammenhang brachte?“
      Er nickte lediglich und wartete ihre weitere Erklärung ab.
      „Ich habe dir dabei etwas vorenthalten. Etwas was die Großadmirälin weiß, ich aber nicht wissen dürfte. Daher hat sie mir gegenüber ebenfalls andere Worte gewählt, aber leider ist mir dennoch diese Information bekannt. Etwas was man erst erfährt, wenn man im Stab der Flaggoffiziere der Marine aufgenommen wird.“
      Sie sah dabei dem Flottillenadmiral fest in die Augen. Sie erkannte, dass er wusste worauf sie hinaus wollte. Mit einem „Tch…“ wandte er sich deswegen ab, um wieder auf den See hinaus zu blicken, hörte jedoch weiterhin aufmerksam zu. Ryan dagegen blickte nur verwirrt zwischen den Beiden hin und her.
      „Kennst du die verbotene Forschung?“
      Ihre Frage kam so unerwartet, dass der Glatzkopf tatsächlich für einen Moment mit dem Kopf schüttelte, als er dann doch lauthals rief: „Ach, Moment! Meinst du etwa die SAD-Forschung?“
      „Genau. Die Forschung zur Herstellung von Smile. Künstlich geschaffene Zoan-Teufelskräfte. Eine Forschung, die der einstige Pirat Don Quichotte de Flamingo vorantrieb. Dabei arbeitete er mit dem Wissenschaftler Caesar Crown zusammen. Diese Forschung gilt als Verboten, im Zuge der Regelungen des Anti-Teufelskraft-Gesetzes. Das war Don Quichotte de Flamingo und Caesar Crown damals erreichten, war jedoch nur der Ansatz einer Technologie, die von irgendwem verbessert wurde.“
      „Was willst du damit andeuten?“, fragte Ryan nun doch dazwischen, weshalb sie sich wieder in seine Richtung drehte.
      „Es sind offenbar unechte Teufelskräfte im Umlauf. In den Kreisen der Flaggoffiziere wird schon seit geraumer Zeit vermutet, dass irgendwer Teufelsfrüchte weiter erforscht. Gleichzeitig haben wir den Vorfall mit dem Jungen auf Vesyare Ween und der Behauptung jemand verteile Teufelsfrüchte.“
      „Die Frage ist, ob beide Tatsachen miteinander in Zusammenhang stehen. Sind die verteilten Früchte erste Prototypen oder sind die verteilten Früchte echt“, spann ihre rechte Hand den Gedanken weiter.
      „Genau. Wenn die verteilten Früchte künstliche sind, würde dies ein neues Licht auf die Arbeit des Vernichtungstrupps werfen. Es würde eine Erklärung liefern, warum die Früchte kein Ende nehmen! Und warum die Großadmirälin mir weiterhin Dinge verschwieg. Aus ihrer Sicht jage ich einem Phantom nach, welchem es irgendwie gelingt Teufelsfrüchte zu verbreiten. Sie kann nicht ahnen, dass ich mir die Schwere meiner Mission bewusst ist. Überleg doch mal, was ist wenn die Verteilung künstlicher Teufelsfrüchte schon seit Jahren vonstattengeht? Die Arbeit wie vieler Jahre des Vernichtungstrupps der Marine wären damit hinfällig?“
      Plötzlich riss ihr nachdenklicher Gefährte die Augen auf und meinte: „Dein letzter Satz… wir können herausfinden wie viel Wahrheit darin steckt.“
      „Was? Wie?“
      „Wenn wirklich schon seit mehreren Jahren wiederholt die Gleichen Früchte in der Sicherungsverwahrung abgegeben wurde, muss das doch längst aufgefallen sein. Und wir haben hier Jemanden, der uns dies bestätigen kann.“
      Ryans Worte richteten sich an Cid, welcher seinen Blick noch immer nicht vom See abgewandt hatte. Er hatte sich bereits wieder eine Zigarette angezündet. Erst schien es so, als denke er nicht dran eine Antwort zu geben, als er schließlich meinte: „Ja. Es ist aufgefallen. So etwas kann letztendlich vor der Marine nicht vertuscht werden, es sei denn man würde die Empfänger selbst wieder liquidieren, um ein durchsickern der Information zu verhindern. Seit ich davon erfahren habe, war dies stets der Gedanke, welcher mich am Meisten beunruhigte. Warum haben die Erschaffer der künstlichen Teufelsfrüchte nie verhindert, dass die Marine davon Wind bekommt?“
      „Vielleicht weil es ihnen egal ist? Es ist quasi eine Kampfansage. Als wollten sie uns sagen: ‚Es ist unwichtig, ob ihr es erfahrt. Ihr könnt uns eh nicht stoppen.‘“, überlegte die Blauhaarige laut mit.
      „Das wäre eine Möglichkeit ja. Und wenn sie stimmt, müssen wir sie umso dringender ausfindig machen. Denn die Konsequenzen würden die Welt in ihren Grundfesten erschüttern.“
      Bevor die Beiden ihre Gedanken weiter austauschen konnten, fragte Ryan dazwischen: „Aber einen Moment. Wie sprachen vorhin von Smile. Das waren doch reine Zoan-Kräfte wenn ich mich nicht irre. Bedeutet dies, dass die Forschung der Unbekannten…“
      „Ja, darum geht es. Der oder die Früchteverteiler scheinen die Forschungen und Technologien von damals verbessern zu wollen oder im schlimmsten Fall schon haben. Künstliche Paramecia-, Logia- oder sogar Kryptid- und Vorzeitzoanfrüchte. Ein schrecklicher Gedanke…“
      Die Blauhaarige sah ihn sorgenvoll an.
      „Und wer hat dir davon berichtet, wenn du das alles nicht wissen dürftest?“
      Ausgerechnet Cid beantwortete statt ihr die Frage: „Du hast es von Mariko. Sie hat dir das alles erzählt, richtig?“
      „Ja.“
      „Dennoch hast du…“
      „Ich habe ihr nicht glauben wollen. Ich hatte Angst davor, was es bedeuten würde, wenn ihre Behauptungen wahr wären. Ich hätte es besser wissen müssen. Nie hab ich auch nur eine einzige Lüge aus Marikos Mund gehört. Nicht einmal als ich sie als Feindin sah und bekämpfte. So wollte ich ihr nicht zuhören. Wollte nichts von ihren scheinbaren Lügen wissen. Selbst als dieser Junge, dessen Ermordung Azrael an meiner Stelle übernahm, mir den Beweis lieferte… zweifelte ich.“
      Sie sah zu Cid, der sie keines Blickes würdigte. Ihre Tränen nicht sah, die sich ihren Weg über ihre Wangen bahnten. Anschließend betrachtete sie ihren glatzköpfigen Kameraden, verbeugte sich entschuldigend und bat ihn: „Bitte verzeih mir. Es tut mir Leid, dass ich es dir nicht direkt erzählt habe.“
      Diesen schien es aber weitaus weniger zu stören als erwartet. Er winkte lediglich ab und meinte dazu noch: „Schon in Ordnung. So etwas sollte man auch nicht rumerzählen. Aber weißt du… du solltest andererseits auch mehr Vertrauen in die Menschen um dich herum haben.“
      „Wie kommst du jetzt darauf?“
      „In dem vorhin von dir erwähnten Gespräch, warst du auch davon überzeugt, die einfacheren Soldaten und niedrigrangigen Marineoffiziere würden nur blind den Worten der Marineobrigkeit vertrauen. Sie würden deiner Meinung nach nur auf das Befohlene hören, ohne es auch nur ansatzweise anzuzweifeln. Du bist sogar davon überzeugt, dass die Marine durch die Informationsmanipulation sicherstellt, dass Niemand bemerkt was schief läuft. Aber das stimmt alles nicht. Weißt du, während unserer Ausbildung habe ich viel Zeit mit unseren Mitauszubildenden verbracht.“
      „Du hast Poker mit ihnen gespielt und sie ihrer Löhne beraubt!“
      „Das auch“, gab er mit seinem zurückgewonnen Grinsen zu, „aber wir haben uns dabei auch unterhalten. Während du hart trainiert hast, um eines Tages deiner Rachsucht zu stillen, habe ich Augen und Ohren offen gehalten, für das was um mich herum geschieht. Um dich damit unterstützen zu können. Viele unserer damaligen Kameraden haben damals schon Gerüchte gehört und selbst verbreitet, zu dem Thema warum bis heute noch Teufelsfrüchte im Umlauf seien! Sie haben ihre Gedanken ausgetauscht. Gedanken die auch in der Bevölkerung umhergehen. Sorgen, Angst und Unsicherheit, warum die Bedrohung nicht endet. Das Vertrauen in die Marine geht verloren. Ja, es ist möglich ein Geheimnis vor den Augen des Feindes zu verstecken, aber nur wenn dieser nicht hinschaut. Oder sich letztendlich selbst belügt, so wie du Nozomi…“
      Sie klebte an seinen Lippen, während er weiter erklärte: „Du hast gesagt, du hättest einen Blick dafür entwickelt, was sich hinter vorgehaltener Hand abspielt, doch in Wahrheit siehst du gar nichts. Sondern bewegst dich mit verbundenen Augen durch ein Labyrinth. Ich glaube an die heranwachsende Generation an Marinemitglieder. Ich glaube daran, dass darunter zahlreiche fähige Männer und Frauen sind. Aber ich fürchte auch, dass sich nichts ändern wird, bis es zu spät ist.“
      „Warum hast du all das mir Gegenüber nie angesprochen?“
      „Noz… du hast nicht einmal auf deine eigene Zwillingsschwester gehört… wieso solltest du dann ausgerechnet auf mich hören?“
      „Ich bin so dumm“, fasste die Kapitänin frustriert die Situation für sich zusammen. Enttäuscht über sich selbst schlug sie mit einer Faust in den lehmigen, grasbewachsenen Boden neben sich.
      „Und was willst du nun machen?“, wollte Cid wissen.
      Der Kapitänleutnant sah zu dem Raucher, sammelte sich und versuchte vorzuschlagen: „Ich hätte da…“
      Doch weiter kam er nicht, als Nozomi ihn bereits unterbrach: „In wenigen Tagen ist der erste Todestag meiner Schwester. Ich… ich will ihr Grab besuchen. Ich habe so viel falsch gemacht. Mach noch immer so viel falsch. Wie soll ich unter diesen Umständen eine so wichtige Mission schaffen? Ich… ich muss mich bei ihr entschuldigen. Wenn das überhaupt möglich ist. Ich weiß es ist ein egoistischer Wunsch, aber …“
      „Schon gut. Den kleinen Abstecher können wir uns leisten. Außerdem kommt mir das auch ganz Recht. Ich würde mich ebenfalls gerne von ihr verabschieden. Da ich auf diese Insel ‚verbannt‘ wurde, darf ich sie nicht verlassen, ohne zum gesuchten Verbrecher erklärt zu werden. Eine blöde Maßnahme, um uns Störenfriede hier zu halten. Du und deine Mission seid mein Freifahrtschein raus hier“, erklärte der Flottillenadmiral. Doch sein Blick wanderte dabei zu dem noch immer hinter ihm stehenden Mann. Dieser wirkte etwas unsicher, immerhin wollte er gerade Nozomi die Sache offenbaren, mit der Cid ihn unter Druck gesetzt hatte. Doch dann fügte auch er hinzu: „Ich folge dir, egal wohin es geht.“
      „Wenn das geklärt ist, kümmere ich mich um die Vorbereitungen unser Schiff aus der Höhle zu befördern. Es wird ein wenig dauern. Vor morgen früh, werden wir nicht ablegen können. Geht zurück zu den Hütten und lasst euch von Karthago eine Teleschnecke geben, damit ihr die Großadmirälin darüber unterrichten könnt, dass ich mich euch anschließe. Oh und schickt ihn dann bitte anschließend zu mir.“
      Cid Boreas richtete sich auf, um sich auf den Weg um über den Geheimgang zu seinem Schiff zu gelangen. Als er dabei am Kapitänleutnant vorbei ging, flüsterte dieser ihm noch zu: „Ich sag es ihr nach dem Besuch auf Orm Ginssee…“

      * * * * *

      „Meister Boreas?“
      Cid blickte vom Deck aus zu seinem Untergebenen herüber, welcher erst an das Schiff herangetreten war, ehe er sich bemerkbar gemacht hatte. „Karthago, du kommst gerade rechtzeitig. Gib den Männern Bescheid, dass wir die Boreas endlich auf große Fahrt schicken. Du ahnst gar nicht, wie sehr ich mich freue, diese Schönheit in See stechen zu lassen.“
      „Jawohl, Meister Boreas. Aber… sind sie sich denn mit ihrer Entscheidung sicher? Ich meine, ich könnte doch an Ihrer Stelle mitreisen! Sie werden hier gebraucht.“
      „Unsinn. Du kriegst das schon hin. Vermutlich sogar noch besser als ich. Du hast dich eh schon die ganze Zeit um meine Angelegenheiten gekümmert, damit ich mein Schiff in Ruhe bauen konnte.“
      „Aber was ist mir ‚Operation Rückschlag‘?“
      „Wenn ihr weniger damit beschäftigt wäret ständig die Kuppel zum Einsturz zu bringen, würdet ihr die Nachahmungsforschung auch schneller vorantreiben können. Auch da bin ich zuversichtlich, dass ihr das ohne mich hinkriegt. Ihr habt alle wichtigen Daten. Meine Anwesenheit wird auch keine neuen Erkenntnisse einbringen. Und wenn ihr endlich erfolgreich wart, kannst du per Teleschnecke mit mir Kontakt aufnehmen und erklären wie ich es nachbauen kann. Lasst euch aber bitte nicht zu viel Zeit. Diese Schönheit ist nicht aus Adamsholz geschnitzt. Sie brauch schon ein starkes Schild, sonst war’s das bald mit der Valkyrie.“
      „Die Untersuchungen bezüglich des Maulwurfs würden aber mit Sicherheit ins Stocken…“
      „Jetzt hör aber mal auf. Auch in dem Bereich seid ihr ohne mich ganz gut zu Recht gekommen. Karthago, ich muss diese Reise antreten. Das weißt du!“
      „Mir der Mörderin ihrer Frau?“
      „Ist es das, was dir Sorgen bereitet? Ich bin viel stärker, als die Beiden. Es wird ein Weilchen dauern, bis sie es mit mir aufnehmen können. Somit müssen sie eher Angst vor mir haben. Außerdem… ich muss lernen ihr zu verzeihen. Um meines Willen, aber auch weil Mariko es nicht wollen würde, dass ich weiterhin mit diesem Hass in meinem Herzen lebe.“
      „Was soll ich Moskad sagen, wenn er nach Ihnen fragt, Meister Boreas?“
      Der blonde Raucher wollte sich bereits wieder an die Arbeit machen, hielt dann jedoch bei der Nennung des Namens inne. Nachdenklich rieb er sich über das Kinn, während er seinen Blick über das Schiff wandern ließ. Karthago war sich unsicher, ob der Schiffbauer über eine Antwort nachdachte oder schon längst wieder dabei war Ideen für sein Meisterwerk zu entwickeln.
      „Sag ihm die Wahrheit. Ich werde mich eine Weile nicht bei ihm melden können und er soll nie wieder versuchen dich zu kontaktieren. Ich will nicht, dass du Probleme bekommst, wenn irgendwer herausbekommt, dass du mit ihm Kontakt hast. Vermutlich werden sich unsere Wege eh früher oder später kreuzen, bedenkt man Nozomis Mission.“
      „Haben Sie vor es ihr zu sagen?“
      „Was? Bist du wahnsinnig? Vielleicht wird eines Tages der Zeitpunkt dafür kommen, doch aktuell würde ich damit nur die Situation verschlechtern, wenn ich ihr all meine Geheimnisse offen lege. Im schlimmsten Falle schmeißt sie mich von Bord, dann habe ich absolut gar nichts erreicht.“
      „Ich hoffe Sie haben die richtige Entscheidung getroffen.“
      „Ich auch, Karthago. Ich auch!“

      Schweigend lief Ryan hinter Nozomi her. Seine Gedanken schweiften zu seinem Vater ab und auch zur Familie von der er ein Teil war und blieb. So wenig er es auch vielleicht wollte. Selbst jetzt, nach all den Jahren, verfolgte ihn der omnipräsente Schatten seines alten Herren und beeinflusste sein Leben. Ob es wenigstens seiner Schwester Basilia gut ging? Hatte Cid sie deshalb damals im Tunnel so beiläufig erwähnt?
      Und wie es wohl um Vasja stand? Er hatte schon einige Zeit lang nichts mehr von ihm gehört. Sein große Bruder, dessen Ruf schon bald mit dem ihres Vaters mithalten können würde. Und mit dem er stets verglichen wurde.
      In Gedanken versunken realisierte er gar nicht, wie sich die Szenerie um sich änderte und der trostlose Boden, immerhin von einem halbwegs ansehnlichen Grün verdeckt wurde. Die Blauhaarige dagegen sah schon von weitem den Raucher am Ufer des Sees auf sie warten. Mit verschränkten Armen und wieder seinem Laster frönend blickte er ihnen entgegen, während hinter ihm gut drei Dutzend Männer und sogar ein Riese am, um und im See zu arbeiten schienen.
      „Guten Morgen ihr zwei. Hoffe ihr seid bereit zum Ablegen“, begrüßte er sie.
      „Was geschieht da gerade?“
      Kaum hatte die Kapitänin ihre Frage gestellt, warf der Riese zwei große Felsbrocken in den See. Einige der anderen Männer kümmerten sich um die Brocken, um sie auf einen Haufen anderer, im See liegender, Steine aufzutürmen. Gleichzeitig schien man den Seegrund immer wieder zu inspizieren, offenbar um ein rechtzeitig Einbrechen der Höhlendecke zu bemerken.
      „Nicht der komplette Seeboden ist eine Glasplatte, falls euch das damals nicht aufgefallen sein sollte. Wir bauen daher um die Glasplatte herum Felsen auf, die verhindern werden, dass das Seewasser in die Höhle fließt, sobald wir diese entfernen. Das Wasser über der Glasplatte wird daher auch noch vorher weitestgehend abgeschöpft.“
      „Wieso sollte… wollt ihr etwa…?“, doch weiter kam sie nicht mit ihrer Frage, als einer der Männer verkündete: „Meister Boreas, wir wären soweit. Es kann losgehen. Leutnant Karthago hat ebenfalls bestätigt, dass unten soweit alles in Ordnung ist.“
      „Das nenne ich doch perfektes Timing“, kam es an die beiden Gäste gewandt.
      Er nickte daraufhin dem Riesen zu, der ebenfalls kurz zurücknickte. Anschließend holte er weit aus und stieß seine gewaltige Faust in den abgesteckten Bereich. Die Glasplatte zerbrach laut klirrend und stürzte in die Höhle hinein, gemeinsam mit dem restlichen Wasser, welches sich noch darüber befunden hatte. Augenblicklich ging der Riese einige Schritte zur Seite und seine blutige Faust wurde von vier Männern verarztet.
      „Ist das nicht gefährlich, wenn das Schiff übersät ist mit Scherben?“, fragte Ryan skeptisch mit einem Blick zur geschundenen Pranke des Riesen, wohingegen Cid erläuterte: „Da unten sind noch zwei Riesen. Die haben das Schiff ein Stück zur Seite gehievt, damit es nicht mehr direkt unter der Glasplatte steht. Die Scherben werden also nicht auf das Schiff runterfallen. Danach bereiten sie gemeinsam mit Karthago den Rest vor.“
      „Wird es also hochgehoben?“, überlegte Nozomi laut und erinnerte sich an die Höhe der Höhle, so wie die Ausmaße des Schiffes. Es wäre ein ziemlich gefährliches Unterfangen, da sie befürchtete es würde bei einem derartigen Vorgehen mit Sicherheit Schaden nehmen. Selbst wenn immerhin zwei Riesen daran beteiligt wären.
      Verwundert hob ihr Gesprächspartner eine Augenbraue an, ehe er ein breites Grinsen aufsetzte, ohne jedoch dabei seinen Glimmstängel zu verlieren. „Hochheben? Das wäre wahnsinnig. Mein schönes Schiff! Nein, nein. Die Boreas schafft das ganz allein. Habt ein wenig Geduld.“
      Es vergingen einige Minuten, als auf einmal etwas zwischen den, zu kleinen Dämmen zweckentfremdeten, Felsen erschien. Es sah aus wie zwei gigantische Schläuche oder Stoffröhren, die sich langsam aus dem Loch erhoben. Es dauerte einen kurzen Moment, als den beiden beurlaubten Marineangehörigen klar wurde, was sie da eigentlich sahen.
      In der Tat handelte es sich bei den Gebilden um zwei gigantische Luftsäcke, welche offensichtlich am Schiff angebracht worden waren. Und tatsächlich waren kurz darauf die Spitze des Großmasts zu sehen. Doch auch noch etwas anderes: kleine, röhrenförmige Schläuche.
      Die Schläuche führten von den Luftsäcken hinab zum Rumpf des Schiffes. Erst hatten Nozomi und Ryan gedacht, dass die Riesen in der Höhle die Luftsäcke nur angebracht hatten, um das Schiff heraus zu befördern. Jetzt aber erkannten sie, dass sie Teil der Boreas waren!
      Und dann erinnerten sie sich an einen Satz, dessen schwerwiegende Bedeutung sie in der Höhle nicht erkannt hatten.
      “Die Himmelsinseln? Ja, selbst die sind möglich!“
      Als hätte er ihre Gedanken gelesen, meinte Cid mit stolzgeschwellter Brust: „Ich sagte doch, dass dieses Schiff problemlos die Himmelsinseln erreichen kann. Ich habe ein leichtes Gasgemisch in großen Dials gespeichert, welches in die Luftsäcke geblasen wird und so ein Abheben ermöglicht. Mit Hilfe des Jet-Dials-Antrieb kann dann sogar ein Fortbewegen in der Luft ermöglicht werden. Es sind auch Klappen angebracht, welche ein kontrolliertes Entweichen des Gasgemisches ermöglichen, um auch wieder landen zu können.“
      Es dauerte nicht lange, bis das prächtige Schiff in mehreren Metern Höhe über ihnen in der Luft stand. Als die gewünschte Höhe erreicht war, wurde wie von Cid erklärt der Antrieb aktiviert und langsam setzte sich das Schiff in Bewegung in Richtung der Inselküste. Mit den strahlenden Augen zweier Kinder, die ein Wunder erblickten, sahen Nozomi und Ryan der Boreas hinterher.

      * * * Büro der Großadmirälin Rita Maha, Grand Line Marinehauptquartier * * *

      Es klopfte an der Bürotür Rita Mahas, weshalb sie nur kurz „Herein!“ rief. Als sich die Tür öffnete, stand darin ihr Sekretär und kündigte an: „Die drei Admiräle sind nun vollzählig, Madam.“
      „Sehr schön. Schick sie rein.“
      Ihre persönliche rechte Hand verbeugte sich kurz, trat einen Schritt zur Seite und machte den drei Gästen Platz. Sofort trat ein großer, kräftiger Mann ein, der seine Kappe sich so tief ins Gesicht gezogen hatte, dass man sich wundern musste woher er wusste wohin er ging. Dazu trug er wie so oft seinen dunkelbraunen Anzug und den typischen Mantel eines Marineoffiziers. Großen Schrittes trat er an den Tisch der Großadmirälin heran und knallte ihr eine Zeitung auf den Schreibtisch.
      „Da haben wir den Mist!“, brüllte er dazu derartig zornig, dass sogar eine Ader an seinem Hals hervortrat. Anschließend, was er immer tat wenn er sich aufregte, begann er seine Marinekappe zu richten. Dafür setzte er sie immer wieder auf und ab, bis er nach einem gut dutzend Versuchen scheinbar zufrieden war und sie auf seinem Kopf ruhen ließ. Für einen kurzen Moment war es so möglich einen Blick auf seine wenige Millimeter langen violetten Haare zu werfen.
      Derweil nahm Rita Maha den Zornesausbruch ihres Untergebenen stillschweigend hin, wobei sie scheinbar mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen seinen Worten konzentriert zu lauschen schien.
      „Jetzt beruhige dich erst einmal!“, versuchte die einzige weibliche Admirälin des Trios ihren gleichrangigen Kameraden, während sie in das Büro eintrat, zu beruhigen. Sie trug ein rotes Kleid, welches kurz unter ihrem Hintern endete und gleichzeitig einen V-förmigen Ausschnitt besaß, der bis zu ihrem Bauchnabel ging. Ihre wohlgeformten Rundungen wurden zwar von dem Stoff, der um ihren Hals verlief und dort Halt fand, im Zaum gehalten. Doch so manch einer hatte sich schon gewundert, warum er noch keines glücklicheren Blickes beschenkt wurde. Auch sie trug darüber den Mantel eines Marineoffiziers. Ihre schulterlangen schwarzen Haare, mit den einzelnen roten Strähnen, kräuselten sich an den Spitzen von ihrem Körper weg. Gleichzeitig war ihr Pony so geschnitten, dass er ihre linke Gesichtshälfte verdeckte.
      Der Angesprochene nahm die Admirälin augenblicklich als neues Ziel seiner verbalen Rage an: „Sei du ja still, Amazone! Du hast mir gar nichts zu sagen. Kapiert?“
      „Wie war das?“
      „Hey, hey, keinen Streit im Büro der Chefin, okaaay? Jetzt kühlt doch lieber erst einmal eure Gemüter ab. Wie wäre es mit einem Scotch?“, versuchte es nun der letzte Gast beim Eintreten in das Büro. Bei ihm handelte es sich um einen Fischmenschen der Gattung Piranha. Dies erkannte man unter anderem an seinem leicht vorgeschobenen Unterkiefer, der einen Blick auf seine rasiermesserscharfen Zähne erlaubte, seinem gräulichen Hautton und an den Glubschaugen. Seinen haarlosen Kopf verbarg er ebenfalls unter einer Kappe. Dazu trug er einen auffälligen, orangenen Rollkragenpullover, dessen Ärmel jedoch abgerissen waren und nur die fransigen Enden einmal davon deuteten, dass sich einmal Ärmel an dem Kleidungsstück befunden haben mussten. Dadurch war jedoch der Blick frei auf seine von unzähligen Narben übersehenen Arme. Als Hose trug er eine schwarze Jeans, welche an den Füßen etwas weiter wurde und sich somit über seine Stiefel legte.
      „Dasselbe gilt für dich, stinkender Fischmensch!“, kam prompt die nächste Reaktion des zuerst eingetretenen Admirals.
      „Jetzt ist genug. Ihr seid alle drei Admiräle der Marine und habt euch gefälligst auch so zu benehmen. Vor allem aber müsst ihr miteinander arbeiten können, anstatt euch wie Piranhas gegenseitig zu zerfleischen. Nichts für ungut“, bei den letzten Worten blickte sie in Richtung Fischmenschen, der lediglich eine abwinkende Geste machte. Offenbar nahm er es nicht persönlich.
      „Schon okaaay.“
      „Nun denn. Ihr wisst alle, weshalb wir hier sind“, sie hob demonstrativ kurz die Zeitung hoch, ehe diese von ihr in den Mülleimer neben ihren Schreibtisch befördert wurde, „Der Angriff wurde von zwei Leuten aus der Truppe rund um den gesuchten Verbrecher Lucifer durchgeführt. Uns allen dürfte klar sein, was ihr Ziel dabei war. Die Frage ist wie wir darauf reagieren wollen. Das wir es müssen, steht wohl außer Frage.“
      „Wir müssen ihm endlich das Handwerk legen!“, forderte der Anzugträger vehement, „Ich sehe nur die Option ihm endgültig den Krieg zu erklären und anzugreifen. Laut einigen Gerüchten soll er aktuell eine Basis in der Neuen Welt errichtet haben. Vermutlich um sich leichter wieder mit seinen Männern, die uns angriffen, zusammenfinden zu können.“
      „Danke für Ihre Meinung. Wie sehen Sie das?“
      Rita Maha wandte sich an die anderen beiden Admiräle, die kurz schweigend Blicke austauschten.
      „So ungern ich das sage, aber ich fürchte wir müssen uns der Forderung anschließen. Es kann so nicht weitergehen“, antwortete die Amazone, wohingegen sich der Fischmensch inzwischen an der kleinen Bar der Großadmirälin zu schaffen machte: „Oh, das ist ein guter Scotch. Sehr teuer.“
      „Ich hatte es befürchtet. Und ich wäre dankbar, wenn Sie…“, ihr Einwand kam zu spät. Die Flasche war bereits offen und ein Glas gefüllt: „Vergessen Sie es. Behalten Sie die Flasche.“
      „Okaaay, Chefin!“
      „Wo war ich? Ach ja, ich hatte diese Antwort befürchtet. Leiten Sie eine weltweite Wehrpflicht ein, um unsere Streitkräfte aufzustocken. Wir werden viele starke Leute brauchen, wenn wir einen Angriff auf Lucifer wagen wollen. Und veranlassen Sie eine Kontaktaufnahme mit den stärksten, bekannten Kopfgeldjägern. Wir werden Sie als Söldner hierfür ebenfalls rekrutieren.“

      * * * Der Hafen von Shipwrecked * * *

      „Es ist soweit. Unsere Reise beginnt.“
      Als Nozomi seine Stimme hinter sich vernahm, warf sie einen Blick zurück über ihre Schulter. Hinter ihr stand ihr nun schon seit einigen Jahren treuer Begleiter, Freund und während ihrer Marinetätigkeit auch rechte Hand. Sie ließ den Blick wieder nach vorne wandern, auf das Meer hinaus. Schon bald würden sie lossegeln und sie sich ihrer Vergangenheit stellen müssen.
      Sie war derartig nervös und aufgeregt, dass sie in der letzten Nacht erneut kein Auge hatte zu machen können. Doch den Schlaf konnte sie nachholen, sobald sie erst einmal unterwegs waren. Hoffte sie. Oder würde ihr weiterhin der Schlaf geraubt werden?
      Ihre Gedanken rasten. Tagsüber und in der Nacht. Zu viele Fragen und Unsicherheiten ließen sie partout nicht zur Ruhe kommen. So viel war geschehen, seit sie einem kleinen Jungen Gehör geschenkt hatte und dafür gescholten wurde. Und noch mehr, wenn sie an ihr Verbrechen wider der Natur dachte, welches sie vor einem Jahr auf der Insel begangen hatte, die sie nun anzustreben gedachte.
      Was würde ihr sowohl auf ihrer Reise, als auch ihrer Mission begegnen? Was sie erwarten? Wen würde sie treffen? Und wen für ihre Sache gewinnen? Hatte sie eine Chance auf Erfolg oder war alles bereits im Vorfeld zum Scheitern verurteilt? Und sollte sie Erfolg haben…
      Was würde es für sie, die Marine oder gar die Welt bedeuten? Was würde sie über die ominöse Gestalt herausfinden können, der diese abscheulichen Früchte verbreitete?
      „Alles in Ordnung?“
      Die Worte kamen diesmal von jemand anderem. Sie drehte sich daher vollends um, während Cid Boreas an die Seite ihres Vizes trat und sich die schmierigen Finger an einem schmutzigen Lappen säuberte. Wieder einmal hatte man sie aus ihren Gedanken gerissen…
      „Ja, es ist nichts. Ich hing nur… etwas meinen Gedanken nach.“
      „Dann ist ja gut. Ich habe nach der Landung nochmals alles überprüft, scheint dass der Jungfernflug problemlos verlief. Wir können somit auslaufen, wenn ihr so weit seid. Euer Gepäck wurde auch schon an Bord verstaut. Wenn ihr noch was im Marinehauptquartier habt, können wir es gerne noch abholen. Also, wie sieht es aus… Käpt’n? Ach, verdammt! Das ist immer noch viel zu ungewohnt für mich. Du bist noch zu Grün hinter den Ohren, als das ich dich Käpt’n nennen würde!“
      „Vielen Dank für die Information“, ein wenig gekränkt über seine Worte, doch Verständnis für ihn habend, fügte sie hinzu: „Wollen wir dann? Segel setzen, Anker hissen und volle Kraft voraus, nicht wahr?“
      Allmählich löste sich die Anspannung und die Vorfreude auf das Unbekannte obsiegte.
      Auch wenn sie womöglich anders gehandelt hätte, hätte sie damals bereits gewusst, was sie erwartete…



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      Informative Texte vor Storybeginn
      Text als der Thread eröffnet wurde
      Hallöchen,

      keine zwei Monate habe ich im User-Bereich mich zurückgemeldet und schon kann ich wieder nicht die Finger vom Schreiben lassen.
      Leider werde ich erst einmal noch viele Infos zurück halten, wie etwa das „Warum schreibe ich nun wieder?“ oder „Worum wird es sich im Text drehen?“. All dies wird mit der Zeit bekannt gegeben, da ich in regelmäßigen Abständen Trailer und Infos preisgeben werde, doch nachdem ich mir heute lange Gedanken hierzu gemacht habe und ob ich eine solche Ankündigung wirklich schreiben soll, war es mal wieder eine meiner spontanen Kurzschlussreaktionen, die dazu führten dass ich nun diesen Thread erstelle.

      Ich habe mich hierbei an GreenBull gewandt, um seinen Rat einzuholen, wie ich das erst einmal handhaben kann, bevor es richtig losgeht. Vielen, vielen Dank dafür nochmals an dieser Stelle.

      So, mehr gibt es momentan noch nicht zu sagen, außer: „Wo bleibt der erste Trailer?“


      Beitrag der ersten Aktualisierung
      Hallöchen,

      ja, heute wird es die ersten konkreten Infos zu meinem neuen Werk geben. Zuerst einmal möchte ich dabei aber offenlegen, warum ich nun eigentlich – obwohl ich damals so felsenfest sagte, dass ich erstmal nicht mehr schreiben wolle – doch wieder meine Tastatur malträtiere.

      Das Unheil habt ihr einem User des Forums zu verdanken und seiner Teilnahme beim diesjährigen FanFiction Turnier (welches schon bald zu Ende ist, also schaut da jetzt noch rein und votet gefälligst!!!). Er hatte in einer Runde einen Beitrag gepostet, der mich tatsächlich so inspirierte und dessen Idee mich so fesselte, dass ich diesen besagten User anschrieb. Ich fragte ihn, ob es in Ordnung wäre, wenn ich auf seiner Idee basierend eine FanFiction schreiben würde und er dafür zudem den Beta-Leser spielen würde. Ich bekam die Zusage und das Schreiben begann. Anfangs tat ich mich tatsächlich relativ schwer, denn ich hatte ja nur seinen Beitrag als Inspirationsquelle und Ausgangspunkt, wollte auch darauf basierend etwas erschaffen, was aber letztendlich doch auch mein Werk sein sollte und meine Ideen beinhalten sollte.

      So veränderte ich die Idee der Protagonisten, versuchte auf seinem Konzept hin ein Gerüst zu erstellen und mir eine Handlung zu überlegen und stellte schon bald fest, dass ich schon jetzt wieder mit allem unzufrieden war :D

      Nachdem diese anfängliche Hürde überwunden war, ging es dafür umso besser voran. Idee sprudelten heraus, mein typisches Wirrwarr aus Notizen entstand für Szenen, Orte und Personen die erst im fortgeschrittenen Teil der Handlung relevant würden und allem voran hatte ich bereits eine grobe Vorstellung davon, wie das Werk eines Tages enden soll!

      So viel dazu, warum ich nun doch wieder schreibe und da das nun doch so viel mehr Text geworden ist, als ich zu Beginn schreiben wollte, hier noch drei Infos zur FanFiction:
      1. Der Projekt-Titel lautet „One Piece / Moebius“, ob dies letztendlich auch der endgültige Titel wird, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen (da ich es selbst noch net weiß :D)
      2. Absolut jeder Name (sei es von Personen oder Orten) wird ein sogenannter „sprechender Name“ sein. Ich bin gespannt wer sich die Mühe macht diese zu entschlüsseln. Bei einigen könnte dies sogar zu interessanten Informationen und Spekulationsmaterial führen ;)
      3. Die FanFiction wird im November starten, an welchem Tag genau, wird ein anderes Mal bekannt gegeben ;)

      Abschließend nun der Trailerabschnitt und ich muss sagen: Ich liebe die Tabmenü-Funktion!!!
      Vielen Dank an die Mods und Admins dafür!!!


      Beitrag der zweiten Aktualisierung
      Hallöchen,

      sage ich nun schon zum dritten Mal. Und nächsten Freitag zum letzten Mal. Denn heute gebe ich den Starttermin meiner neuen FanFiction bekannt! Kommenden Freitag gibt es den letzten Trailer, doch das heißt nicht, dass ihr noch zwei Wochen auf den Start warten müsst. Nein!

      Nächste Woche Sonntag, den 09.11.2014, startet meine FanFiction. Der endgültige Titel wird nun tatsächlich wie folgt lauten:
      One Piece / Moebius

      Nächsten Freitag wird bekannt gegeben, welcher Autor mich mit welchem FFT Beitrag inspiriert hat wieder zu schreiben und worum es grob in der Story gehen wird. Da ich mir einiges an Puffer bereits vorgeschrieben habe, wird es jede Woche ein Kapitel geben und zwar immer zum Einstieg ins Wochenende. Oder anders und einfacher ausgedrückt: jeden Freitag.
      Nur wird es keine feste Postingzeit geben, da ich im Schichtdienst arbeite und daher mal morgens und mal abends das neue Kapitel reinstelle. Ich bitte dies zu entschuldigen, da ich gerne einen komplett festen Rhythmus anbieten würde, aber da kann man nichts machen.

      Ach ja, Infofakten habe ich auch wieder für diejenigen, die es interessiert
      1. Die bisherige durchschnittliche Kapitellänge der neuen FanFiction liegt aktuell bei etwa 3 – 4 DinA4 Seiten (Schriftgröße Arial 10). Zum Vergleich: Die grob durchschnittliche Kapitellänge in meiner alten FanFiction „One Piece – Der Weg des Raben“ (bzw. auch dem Remake und mit derselben Schrift) lag bei ca. 6 – 7 DinA4 Seiten! Ehrlich gesagt hat sich das so ergeben, da ich die Kapitel nicht bewusst kürzer schreiben wollte als damals, aber ich weiß dass es wohl damals eine eher abschreckende Wirkung hatte. Ob es so nun besser sein wird?
      2. Ich überlege Anspielungen auf andere FanFiction Autoren, bzw. deren Werke, des Forums mit einzubauen. Diese würde ich vorab stets per PN um Erlaubnis bitten. Dies ist meine Form der Respektzollung für ihre Leistung hier, wo FanFictions nie den Hype hatten, wie ich es in anderen Foren schon erlebte.
      3. Ich mache mir stets extrem viele Notizen zu meiner Story und Figuren, um möglichst keine Widersprüche zu erzeugen (dabei denke ich mir große Teile stets sehr spontan aus und durchdenke nur geringe Abschnitte eines Werkes, vermutlich klappt das nur dank meines Stils penibelst wirklich alles zu notieren). In meinen Notizen stehen oftmals daher auch Informationen, die nie in der Story vorkommen, da ich versuche meine Figuren sehr lebhaft zu gestalten, damit ich leichter über sie schreiben kann. Aus diesem Grund wird es vermutlich auch mal Info-Specials geben, um solche Informationen auch dem Leser weiterzureichen. Dies geschieht aber auch nur, wenn das Interesse vorhanden ist.
      4. Aktuell plane ich nicht eine selbsterfundene Teufelskraft in mein Werk einzubauen, sondern nur von Oda entworfene. Ich will nämlich meine Story so nah wie möglich an Odas Werk annähern und bei Selbsterfundenen ist die Gefahr zu groß, dass irgendwann eine TF vom Meister kommt, die meine Idee unmöglich macht. Das bedeutet aber nicht, dass ich – wenn es unbedingt sein muss – diese Regel nicht auch mal breche.

      Genug neues Geschreibsel, im Tabmenü findet ihr den neuen Trailer und in einer Woche geht es dann los. Boah, bin ich hibbelig sag ich euch :D


      Beitrag der letzten Aktualisierung vor der Veröffentlichung
      Hallöchen,

      oh man, es ist so weit. Der letzte Trailer wird präsentiert und damit gebe ich nicht nur bekannt, welcher User mich zu dieser Story inspirierte, sondern auch mit welchem FFT Beitrag. Apropos FFT, dieser läuft gerade in der letzten Finalrunde, also werft doch bitte einen Blick dort rein, votet und postet vielleicht auch mal einen Kommentar. Die dortigen Autoren würden sich sicherlich freuen ;)

      (Ich hab gut reden, finde ja selbst grad keine Zeit dafür >_<)

      Diesmal wird es übrigens auch nur „indirekte“ Infos zu meiner Story geben ^^
      Und ganz wichtig, ab sofort bleibt dieser Thread offen! Natürlich macht es nur Sinn, hier was rein zu schreiben, wenn ich am Sonntag (vermutlich zwischen 14 und 15 Uhr, da ich aus einer Nachtschicht komme) endlich den Anfang poste. Dennoch wer unbedingt jetzt schon etwas kundtun will, tut euch keinen Zwang an (vielleicht ja Vermutungen, Meinungen oder Erwartungen aufgrund der Trailer? :D).

      Ach ja, noch etwas. Zum Start wird es nicht nur den Prolog geben, sondern Prolog und Kapitel 1!
      Danach jede Woche Freitags zum Start ins Wochenende ein neues Kapitel!
      Ich freue mich schon jetzt auf eure Rückmeldungen und kann es kaum noch abwarten *_*

      Soa, aber nun zum eigentlichen *g*
      Manchmal geht das Leben schon wirklich sehr amüsante Wege. So möchte ich meine Erklärungen mit einem Zitat beginnen ^^

      OneBrunou schrieb:

      Freut mich den User hier wieder begrüßen zu dürfen, der mich überhaupt erst zum Schreiben einer eigenen FF inspiriert hat, was in mehreren Jahren ziellosem Herumstochen und schlussendlich meinem jetzigen Projekt geendet ist ... Danke dafür und welcome back! :D

      Nun, ich denke du hast dich bestens damit bedankt, dass du den Beitrag „Jedes Ende ist ein neuer Anfang“ in Runde 1 Gruppe 3 des diesjährigen FFT geschrieben hast! (Hier nochmal zum nachlesen: [FFT] Runde 1 - Gruppe 3: "100 Jahre danach" [✔])

      Genau dieser Text hat mich so unglaublich gepackt und dann kamen von Zeonom noch diese Worte, denen ich später selbst nur beipflichten konnte:

      Zeonom schrieb:

      Der Text klingt für mich tatsächlich wie eine typische Pirateboard FF, könnte imo auch hier irgendwo als Prolog zu einer der im Board laufenden FFs stehen.


      Und als die Runde zu Ende war und er als Autor des Textes offenbart wurde, ging er natürlich auf die FanFic-Wirkung seines Beitrags ein. Eine solche FanFic wird es in naher Zukunft nicht geben…
      Doch mich ließ die Idee nicht los… meine Gedanken überschlugen sich… die Ideen formten sich… was konnte man alles daraus nur machen?! All dieses Potential!!!
      Ich konnte nicht anders. Ich schrieb OneBrunou und bat um Erlaubnis, angeregt und grob basierend auf seinem Beitrag eine FanFiction kreieren zu dürfen.

      Es dürfte wohl klar sein, dass ich die Erlaubnis bekam.
      Die Person die ich zum Schreiben inspirierte, inspirierte mich Jahre später seinerseits und half mir meine Leidenschaft fürs Schreiben wieder zu finden.

      OneBrunou, ich habe dir zu danken dafür!

      Darum widme ich diese Geschichte ihm und möchte sie aus tiefstem Herzen zu Ende bringen, egal was kommt, um dieser wirklich witzigen Geschichte des Lebens gebühren Ehre zu erweisen. (Welch amüsanter Umstand, dass sein Werk auch noch hieß „Jedes Ende ist ein neuer Anfang“, denn diesen Satz mitsamt seiner Bedeutung passt eigentlich sehr schön in diesen ganzen Umstand mit hinein *g*)

      Wem das Ganz nun zu Hochtrabend war, mir doch wurscht!
      Beschwert euch bei Gott, dem Schicksal oder dem verdammten Zufall. Einer von denen wird diese ganze rührselige Pampe verbrochen haben ;) :P

      Was bedeutet das alles nun eigentlich für meine Story? Worum geht es? Was wird euch erwarten?

      Nun die Trailer haben hier schon einiges verraten. Wir haben auch hier ein Geschwisterpaar, wir haben eine ominöse Gestalt, welche stets als er hervorgehoben wurde und wir haben eine Welt, die nach One Piece spielt und sich verändert hat.
      Vor allem haben wir aber eine weibliche Protagonistin, namens Nozomi.
      Mehr starke Frauen braucht One Piece *g*

      Der vierte Trailer ist übrigens mir persönlich sogar sehr am Herzen liegend.
      Das liegt vermutlich daran, dass er viel meiner inneren Gedankenwelt zu diesem Projekt wiederspiegelt. Nozomis Sorgen sind meine Sorgen – zumindest im übertragenen Sinne.
      Sie macht sich Gedanken um den Erfolg ihrer Mission, ich mir um den Erfolg dieser FanFiction.

      Ich bin gespannt, was kommen wir. Wie die Reaktionen sein werden und welche Überlegungen, Mutmaßungen und Ideen ihr so entwickelt, um die Andeutungen, Geheimnisse und Indizien zu entschlüsseln, die ich euch bieten werde.

      Somit zum Abschluss nochmals meinen Dank an:
      TourianTourist für die geniale Tabmenü Funktion, die sich so herrlich schön für FanFictions benutzen lässt
      GreenBull für die Hilfe bei meiner Vorbereitung und Ankündigung dieser Geschichte
      Und OneBrunou für die Inspiration und den Meinungsaustausch als Beta-Leser

      Und schon jetzt einen großen Dank an alle Leser!

      Genug gesülzt, kommen wir zum letzten Trailer *g*


      MfG Sirus.0
      Beschreibe dich selbst in vier Klassifizierungen:
      1) Desillusionierter Buchhändler
      2) Podcastjunkie
      3) Erbauer eines Videospiel Pile of Shame
      4) Pen&Paper Spieler mit multipler Charakterpersönlichkeit

      Dieser Beitrag wurde bereits 10 mal editiert, zuletzt von Sirus.0 () aus folgendem Grund: Die erste Arc in einem Beitrag zusammen gelegt

    • Kapitel 2 - Unbekannte Gefahr?

      Kapitel Nr. 2, Kommentar Nr. 2. Klingt gut und ist es auch.^^

      Der erste Teil des Kapitels widmet sich im Großteil der Einführung eines neuen -und ich denke wichtigen- Charakters: Ryan Artus Windsor. Weiß Gott, aus welchem feuchtfröhlichen Kennenlernen zwischen Jane Austen und Rosamunde Pilcher dieser Name hervorgegangen ist, aber es ist schon beinahe schade, dass er Ryan gerufen. Ist immerhin recht unspektakulär im Gegensatz zu Artus oder Windsor. xD
      Abgesehen von diesem hübschen Namen hat der Kerl aber wohl wenig mit oben genannten Damen gemein. Wer sein ganzes Wesen und Äußeres der Mission verschreibt, seinem Chef einen größtmöglichen Nervenschaden zu bescheren, der lebt wahrscheinlich den modernen Traum. Oder hat einfach eine Klatsche. Und so wie sich Ryan im Gespräch mit Noz (ich leihe mir die Abkürzung einfach mal ;) ) gibt, scheint beides auf ihn zuzutreffen. Etwas schade finde ich fast schon, dass er sich nicht sogar komplett rot einfärbt, aber das wäre dann wohl wieder mein Hang zur Übertreibung. xD
      Weiterhin ist dir mit dem Typen ein kleines Kunststück gelungen. Ich hätte nämlich kein Problem mit einer sich langsam entwickelnden Liebe zwischen den Charakteren, was ich normalerweise mit Fackeln und Mistgabeln bekämpfen würde. Aber das ist alles noch Zukunftsmusik und nur eine kleine Randinfo. Von daher.^^

      Das Gespräch selbst bringt eigentlich nichts zutage, was nicht schon längst klar war. Natürlich gehen Nozomi und Ryan der Samariter-Sache nach. Viel interessanter war hier die Info, es gäbe einen weiblichen Großadmiral. Ich bin mir grade nicht genau sicher, wie weit deine FF in der Zukunft spielt, aber ich wage mich an ~100 Jahre zu entsinnen, oder? Damit schließen sich bekannte Charaktere wohl aus, außer die Medizin hat große Fortschritte gemacht. Oder wir bekommen es mit einer genetisch veränderten Mutanten-Cyborg-Tashigi zu tun.^^
      Eher denke ich aber, dass wir den Nachfahren eines bekannten Charakters präsentiert bekommen, zumindest würde sich das, mMn, gut anbieten.
      Weiterhin wichtig dürfte die "Sache damals in Orm Ginssee" sein. Seitdem bekommt Noz nämlich nur noch kleine Fische zugewiesen. Sehr kreativ war die Marine ja mal wieder bei der Benennung der Gefahrenstufen. Alpha bis Epsilon, welch Idee. xD
      Zurück zu Orm Ginssee. Was könnte wohl passiert sein? Hatte die Arme einen kleinen emotionalen und psychischen Aussetzer, weil Feuer ins Spiel gekommen ist? So oder so ähnlich könnte ich es mir vorstellen. (Übrigens stehst du mittlerweile fast schon in der Bringschuld, der Feuer-Logia eine gewichtige Rolle beizumessen. ;) )

      Zum Ende schwenken wir wohl zu den Antagonisten. Die freundlichen Obstverkäufer werden zynischerweise die guten Samariter genannt und verteilen also nicht nach Gutdünken Früchte. Weiterhin spendierst du uns folgende Infos, würde ich meinen:
      -die Früchte werden produziert (SMILE?)
      -es gibt "echte" und "falsche" Teufelsfrüchte (natürlich und produzierte?), wobei die echten wohl stärker sind und nur an ausgewählte "Subjekte" ausgegeben
      werden
      -Subjekte stehen unter Beobachtung (=Plan)
      -es gibt mindestens einen Maulwurf innerhalb der Regierung/Marine mit Zugang zur Sicherungsverwahrung
      -es gibt einen mysteriösen "Er", der wohl einem ganz bestimmten Zweck dienen soll, momentan aber noch nicht unter Kontrolle ist.
      Zudem war der Junge mit der Rostfrucht wohl einfach ein Opfer eines groben Fehlers oder Sabotageakts.

      Damit sind ein paar meiner Theorien hinfällig, andere sind aber noch im Rennen. Du warst in diesem Kapitel ziemlich großzügig mit Informationen und Hinweisen, aber wollen doch mal schauen, ob ich nicht doch welche übersehen habe. Wenn dem so sein sollte, dann findet sie qoii. xD

      Ein schönes und zum Ende hin auch sehr sehr interessantes Kapitel mit reichlich Infos, die zum Weiterlesen anregen. Was wünscht man sich mehr? ;)


    • Kapitel 2 - Unbekannte Gefahr?

      Zweites Kapitel und der zweite Kommentar von mir, da bin ich ja gut im Schnitt, wobei eigentlich ist es ja das dritte Kapitel wenn man den Prolog mitrechnet. ;)

      Da du bis jetzt noch nicht auf unsere Theorien eingegangen bist, werde ich weiterhin auf diesen Grundlagen spekulieren, immerhin stehe ich dank Bo in einer Bringschuld was weitere Einzelheiten und Ideen angeht^^. Wie du letztendlich mit den Theorien umgehst musst du selbst entscheiden, aber kleinere Hinweise, auch wenn es nur ein entsprechender Smiley ist, sind natürlich immer willkommen ^.^ . Besonders bei mir, sonst verrenne ich mich noch in irgendetwas, da ich immer weiter auf meine Spekulationen aufbaue. :pinch:

      Ryan Artus Windsor eine Person die es sich zur Aufgabe gemacht zu haben scheint seinen Boss zu Ärgern.., oder auch nicht. Immerhin gibt es in Animes und Mangas Personen die dann guter Stimmung und "sie selbst sind“ wenn sie sich über etwas aufregen können. In diese Kategorie würde ich Noz vorerst stecken, besonders nach Folgender Interaktion: „Nenn mich nicht so!“, knurrte sie wütend, woraufhin Ryan ein Kichern von sich gab. „So gefällst du mir schon viel besser!“ Mr. Windsor will durch sein verhalten also nur erreichen, dass die „alte“ und gutgelaunte Noz zum Vorschein kommt.Weiterhin schlägt Folgendes Zitat in die selbe Kerbe: Sie hatte sich sehr verändert, seit dem damaligen Ereignis. Dies merkte er ganz besonders in letzter Zeit vermehrt. Sie wurde immer nachdenklicher, zog sich mehr und mehr zurück und ging kaum noch auf seine Sticheleien ein.
      Zu seiner Namenswahl kann ich nach Bos Kommentar einfach nichts mehr hinzufügen, er kann solche Sachen einfach immer wunderbar in Worte fassen. :thumbup:

      Kommen wir aber zurück zu (meinen) Spekulationen und zwar im Bezug auf das Ereignis vor knapp einem Jahr in Orm Ginssee. Weil Noz danach nur noch Alpha-Teufel bekommen hat muss dort etwas gründlich schief gegangen sein. Ihre Abneigung gegen Rot lässt natürlich auf Feuer schließen. Also konnte ihre Zielperson gut Feuer legen und hat sie deswegen bei ihrem Trauma gepackt oder steht da noch mehr dahinter. Wenn ja will ich noch einmal auf meine Idee zurückkommen, dass ihre Schwester noch ein weiteres mal auf negative Weise mit Teufelsfruchtnutzern in Kontakt gekommen ist. Wenn ihre Schwester irgendwie an dem Orm Ginssee Ereignis beteiligt gewesen ist, kann dies ein weiterer Grund sein, wieso Noz seit diesem Ereignis nicht mehr die selbe ist.

      Im Falle der Großadmirälin bin ich wie Bo gleich die Liste der möglichen Kandidatin durchgegangen und schnell zum selben Schluss gekommen, die Zeitspanne ist einfach zu groß. Wir werden uns wohl überraschen lassen müssen zu welchen Stammbaum sie gehört. Da sie aber immer noch die "Absolute Gerechtigkeit "vertritt, würde ich einige Familien von vornherein ausschließen.

      Nebenbei die Teufelsfruchtverwahrungsstelle scheint sich nicht im Hauptquartier zu befinden. Ryan sagt, dass Azrael einige Zeit brauchen wird und sie in dieser Zeit die Gelegenheit haben mit der Großadmirälin zu sprechen.

      Sankt Martin einer der guten Samariter, er (ver-)teilt Teufelsfrüchte an/mit hilfsbedürftige Leute :D ; hilfsbedürftig im sinne von sie brauchen Kraft. Da bin ich aber schon sehr auf die Namen der anderen Samariter gespannt :thumbsup: , spontan denke ich da an Sankt Barbara und Sankt Nikolaus, weil diese im Brauchtum auch zu den „Verteilenden“ Heiligen gehören ^.^ . (Wobei mir Wikipedia gerade verraten hat das Barbara vor allem in Rheinland zu den „Verteilenden“ gehört.)

      Die Idee die Fruchtverteiler in Zusammenhang mit der Bibel und katholischen Heilige zu stellen, gefällt mir besonders gut :thumbup:, vor allem weil sie „böses“ Verteilen; für die Neuentstehung von „Teufeln“ verantwortlich sind. Das ist ein richtig schöner Widerspruch in sich, wobei sie die Organisation sicher nicht als "böse "sondern als "gut "ansieht und wer am Ende der „Böse“ ist entscheidet ohnehin der Gewinner; siehe meine Signatur.

      Nun aber zu den Früchten, bei denen mir eigentlich nicht mehr einfällt als das was Bo bereits aufgelistet hat. Die Produzierten Früchte scheinen entweder schwächer zu sein oder andre Macken zu haben, weswegen die wenigen Echten, welche gefunden oder der Marine entwendet wurden, nur ausgewählten Personen gegeben werden. Bis jetzt verwundert es mich nur etwas, das die Marine nicht misstrauisch wird, wenn Früchte welche sich in der Sicherheitsverwahrung befinden wieder auftauchen, es muss doch Bestandslisten geben, es sei den diese Verschwinden mit der Frucht.

      Nebenbei müsste die Marine nicht irgendwann mal alle Früchte zusammen haben, es könnte zwar sein das die Früchte mit der Zeit verderben und dann irgendwo wieder neu entstehen. Aber eigentlich sollte es mit der Zeit immer weniger verfügbare Teufelsfrüchte geben und dadurch auch weniger zu eliminierende Nutzer, so dass es eigentlich auffallen würde wenn die Zahlen durch die Samariter wieder nach oben gehen. Auch ja und können die Produzierten genauso eingefangen werden wie die echten Teufelsfrüchte.

      Insgesamt wieder ein sehr interessantes Kapitel welches viele Informationen enthält, aber zu noch mehr Spekulationen verleitet. Mach weiter so !!! Dein FF gefällt mir bis jetzt sehr gut und ich werde wohl nicht mehr davon loskommen. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Vorsichtiger Versuch eines Feedbacks...

      Joah, Hallöle.

      Ich dachte mir so, dass ich auch mal einen Kommentar dalasse. Es ist zwar schwer nachdem Qoii und -Bo- schon hier zugange waren noch irgendetwas relevantes zu schreiben, aber naja. Ich versuch es trotzdem mal.

      Also wie alle hier schon geschrieben haben, ist dein Schreibstil und die Form wunderbar. Liest sich sehr schön und ist sehr abwechlungsreich. Das einzige was ich eventuell zu bemängeln hätte, wäre wohl, dass es mit vielleicht sogar etwas zu abwechlungsreich ist. Die Metapher am Anfang des Prologs wurde ja schon mehrmals aufgegriffen und ist auch für mich ein schönes Beispiel. Von der Kreativität her astrein, aber ich muss gestehen, dass mich ein Text in dem so etwas häufig vorkommt, mich eher irritieren würde. But who am I to judge? Kann hier eigentlich nichts kritisieren was objektiv betrachtet (sofern so etwas bei Texten geht) von der Wortwahl an die Perfektion grenzt. Aber genug die Sprache in den Himmel gelobt.

      Was Spekulationen angeht, kann ich wohl auch wieder nur darauf hinweisen, dass qoii und Bo mir wohl fast jeden Wind aus den Segeln genommen haben.
      Vielleicht zu den Geschehnissen im Prolog. Die Formulierung Teufel weist wohl auf einen Teufelsfruchtnutzer hin. Sonst scheint für mich am ehesten eine Feuer- oder Magma-Logia in Frage, vielleicht auch eine Licht-Logia, wegen des Strahls der den Mann durchbohrt. Das würde das Feuer und die enorme Zerstörung erklären. Da wir in der Zukunft sind, sind diese Früchte nicht vergeben. Höchstwahrscheinlich ist es aber eine Kraft die wir noch nicht kennen und die du dir aus dem Hut gezogen hast. Auch erklärt es und das ist für mich eine eigentlich wichtige Information, dass der Mann (oder die Frau) bis heute nicht gefasst wurde. So verstehe ich das zumindest, denn ihr großes Ziel ist es den Mann (oder die Frau) der ihr Leben zerstört hat zu fangen (und zu töten). Wäre für mich storytechnisch ungeschickt den Protagonisten in einer unerfüllbaren Traum hineinlaufen zu lassen. Und wenn solche Kaliber wie Azrael hinter ihm her sein müssten. Vielleicht hat er auch was mit dem Zwischenfall an dem See zu tun, aber auch das wurde schon gesagt.
      Sonst bin ich gerade zu müde und zu in Zeitnot, um etwas produktives zu schreiben.
      Der Name Moebius ist nicht zufällig an das Moebius-Band angelehnt? Ich finde den Namen nämlich sehr interessant und kenne ihn sonst nur von der YGO-Karte Möbius der Frostmonarch, aber irgendwie haben wir es ja mit Feuer und nicht mit Eis zu tun. Naja um es kurz zu machen, wenn du den Namen wirklich an das Moebius-Band angelehnt hast, habe ich eine total verdrehte Verschwörungstheorie warum du gerade diesen Namen gewählt hast. :thumbsup: Wäre nett, wenn du das mit dem Moebius-Band vielleicht in einem Nebensatz beantworten könntest.

      Sonst kann ich nur sagen, dass ich die Geschichte bisher sehr interessant finde und es kaum erwarten kann mehr zu sehen.
      Schönen Tag noch. :D
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain
    • One Piece / Moebius - Storyabschnitt Nr. 02

      One Piece / Moebius
      - Storypart -


      Obwohl die Blauhaarige begeistert von dem neuen Schiff und seinen scheinbaren Fähigkeiten war, blieb sie anfangs dennoch skeptisch was die versprochenen Funktionen anging. Ein Schiff, dessen wichtigsten Funktionen quasi von einer einzigen Person betrieben werden konnten? Diale, Colamaschinen, es war das Zusammenspiel aus vielen bekannten Techniken, welches jedoch eben dieses Versprechen zuversichtlich in die Tat umsetzte. Und so wurde sie schlussendlich eines Besseren belehrt. Denn tatsächlich war der Schiffbauer in der Lage sein Meisterwerk komplett alleine zu bedienen. Hin und wieder wurde er dabei dennoch von Ryan abgelöst, um selbst auch einmal etwas schlafen oder sich ausruhen zu können.
      Dies wiederum ermöglichten Nozomi und ihrem Gefährten zahlreiche freie Stunden, die sie nach eigenem Ermessen nutzen konnten. Ihre persönliche rechte Hand, dessen Kopf von den ersten feinen Härchen seines weißen Haupthaars bereits gesäumt wurde, nutzte diese hauptsächlich zum Training. Stundenlang war er auf dem Deck und absolvierte Übungen, die Cid sich für ihn ausdachte. Offenbar hatten dessen provokanten Worte der Stärkste von ihnen zu sein ihn immens angespornt das Gegenteil zu beweisen.
      Sie selbst dagegen nutzte die Zeit für etwas anderes: zum Nachdenken. Etwas von dem sie überzeugt gewesen war es bitter nötig gehabt zu haben, doch inzwischen den Entscheid bitterlich bereute. Denn während sich ihre Gedanken stets darum drehten, wohin ihr Weg sie letztendlich eigentlich geführt hatte und ob sie überhaupt diesen Punkt hatte erreichen wollen, war sie gleichzeitig zu einer schmerzlichen Erkenntnis gelangt.
      Sie sah sich in ihrer Kajüte um. Aktuell hatten sie genug Platz, dass sich jeder ein eigenes Zimmer gönnen konnte. Sie fragte sich, wie lange dies der Fall sein würde und welche Gefährten sie für ihre Aufgabe würde gewinnen können. Würden darunter auch weitere Damen sein? Würde sie sich ihre Kajüte irgendwann mit jemandem teilen müssen? Im Grunde hoffte sie, aus tiefstem Herzen, dass es so sein würde. Denn sie hatte für sich erkannt, dass sie es anders nicht wollen würde.
      Ein eigenes Zimmer, Zeit zum Nachdenken, allein sein…
      Es fühlte sich alles falsch an. Sie war immer eine Hälfte eines Ganzen gewesen. Erst mit ihrer Schwester hatte sie sich als ganzer Mensch gefühlt. Doch genau deshalb war sie so verletzt gewesen, als sie erfuhr, dass Mariko von einer Teufelsfrucht gegessen haben sollte. Erst hatte Nozomi gehofft, dass sie einen Pakt mit der Hölle eingegangen war, um ihren Herrscher stürzen zu können, der an ihrer schrecklichen Vergangenheit schuld gewesen war. Aber im Gegensatz zu ihr, war ihre Zwillingsschwester nicht der Rachsucht verfallen. Hatte Mariko wahrhaftig in den Kräften etwas Gutes sehen können, wie es Cid angedeutet hatte?
      Der Blick der Kapitänin wanderte wieder zu den beiden gekreuzten Klingen, die sie an ihrer Wand befestigt hatte. Es waren Familienerbstücke. Einst hatten Mariko und sie sich diese untereinander geteilt. Jeder hatte eine von ihnen mit stolz getragen. Denn nach der Zerstörung ihrer Heimat und ihrer Rettung durch die Marine, waren dies die einzigen Erinnerungsstücke gewesen, welche den Brand überstanden hatten und somit ihnen geblieben waren.
      Zeichnungen, Kleidung, Spielzeuge…
      Alles vernichtet. Nur die Waffen nicht, die schon ihr Ururgroßvater eingesetzt hatte und mit denen er es bis zu einem Vizeadmiral der alten Marineordnung gebracht hatte. Für die Blauhaarige war das damals ein Zeichen gewesen. Als hätten ihr eine höhere Macht zu verstehen geben wollen, dass sie zu den Waffen greifen solle, um Gerechtigkeit einzufordern. Viele Jahre waren die Klingen, wie auch die Schwestern getrennt voneinander gewesen. Nun aber waren sie wieder vereint. Nach dem Tod ihrer Schwester, hatte sie ihr Exemplar an sich genommen. Die einzigen Übrigbreibsel, welche ihr von ihrer Familie geblieben waren. Seit genau jenem schrecklichen Tag hatte sie nicht mehr mit einem Schwert gekämpft.
      „Mariko, greif zu deiner Waffe! Ich werde mich nicht zurückhalten.“
      „Warum muss es so weit kommen? Hör mir doch zu. Lass mich dir doch erklären…“
      „Nein! Es gibt dafür keine Rechtfertigung!“

      Sie schüttelte mit dem Kopf. Versuchte die Fragmente ihrer Erinnerung von sich abzuschütteln. Doch diese ließen es nicht zu. Hafteten an ihr wie ein Dämon, der nach ihrem Verstand lächzte. Sie langsam zu Grunde richtete, um sich an ihrem Leid zu ergötzen. Eben deshalb traute sich die Kapitänin, mit jedem Tag dem sie den Todestag näher kam, nicht einmal mehr in einen Spiegel zu blicken. Fürchtete das dämonische Antlitz ihrer Schwester neben sich zu sehen. Sie verfolgend. Sie quälend. Sie strafend für ihr Verbrechen.
      Ryan war aufgefallen, dass sie sich immer mehr zurückzog. Anfangs hatte er nicht versucht mit ihr zu kommunizieren. Hin und wieder eine seiner Neckereien veranstaltet, doch irgendwann war selbst er dazu übergegangen sie in Ruhe zu lassen. Offenbar hatte er das Gefühl, sie brauche Zeit für sich, obwohl sie genau das Gegenteil wollte. Sie wollte Ablenkung, um nicht den Verstand zu verlieren.
      Und ehe sie sich versah, war eine volle Woche verstrichen. Stets hatte sie die Auseinandersetzung mit diesem Tag verdrängt. Einfach gehofft, dass er einfach niemals kommen möge. Am morgigen Tag, würde es ein Jahr werden, seit sie Mariko auf Orm Ginssee bestattet hatte…
      Sie wischte sich die Tränen mit dem Handrücken aus den Augen, biss sich auf die Lippe bis sie den eisernen Geschmack von Blut schmeckte und wollte mit aller Macht ihre Wut und ihren Hass auf sich selbst herunterschlucken.
      „Land in Sicht!“, ertönte plötzlich Ryans Stimme vom Deck aus, weshalb die Kapitänin der kleinen Gruppe hastig aus ihrer Kajüte eilte. Sie versuchte ihre Fassung wieder zu gewinnen. Ihr Gefährte stand oben im Ausguck und deutete ihr die Richtung, als sie fragend zu ihm empor blickte.
      Obwohl ihr Ziel noch in weiter Entfernung lag und nur ein grober Umriss der Landmasse erkennbar war, wusste sie augenblicklich, dass sie richtig waren. Dies war der Ort an dem sie ihrer eigenen Schwester das Leben genommen hatte. Orm Ginssee…
      Welch eine Ironie, dass dieses Stück Land eigentlich für den starken Zusammenhalt eines berühmten Geschwisterpaars bekannt war. Die legendären Brüder, Abenteurer und Entdecker Sumer und Sulumor!
      Cid trat an die Blauhaarige heran und legte ihr eine Hand auf die Schulter: „Bist du dafür bereit?“
      „Ich muss mich der Vergangenheit stellen. Was ist mit dir?“, fragte sie zurück, bevor sie noch ergänzte: „Und wer steuert eigentlich das Schiff?“
      Sie war von seiner Geste sichtlich überrascht, aber auch gerührt. Wie vergebend konnte ein einzelner Mensch nur sein? Das obwohl sie für ihn alles Leid darstellte, welches er hatte durchmachen müssen…
      Was sie für ihn, was Lucifer für sie war? Alles Leid in einer Person zusammengefasst, deren Tod man sich aus tiefstem Herzen wünschte?
      „Ich freue mich darauf endlich Abschied nehmen zu können. Wegen der Gefangenschaft auf Shipwrecked konnte ich ihr Grab nicht ein einziges Mal besuchen. Oh und was das Schiff angeht. Wenn die See ruhig ist, lässt sich das Steuerrad verkeilen, so dass es mehr oder weniger auf Kurs bleibt. Das reicht, wenn man kurz mit jemandem sprechen will.“
      Sein Lächeln war echt. Aber in seinen Augen spiegelte sich ebenfalls seine Trauer wieder…

      * * * Gleichzeitig irgendwo auf der Grand Line * * *

      Der Schwarzhaarige blickte über das Meer. Er war nun bereits seit einigen Tagen mit dieser ominösen Gestalt unterwegs. Mit jedem Tag der verging, fragte er sich immer öfter ob es die richtige Entscheidung gewesen war. Andererseits waren die Versprechungen letztendlich zu verlockend, um sie abzuschlagen.
      Immer wieder hatte er zudem versucht Informationen von dem Maskierten zu erhalten oder ihn wenigstens in ein kleines Gespräch zu verwickeln. Doch stets hatte jener mit eisernem Schweigen auf sein Bestreben geantwortet. Und obwohl er somit auch diesmal keinen Erfolg zu haben glaubte, wollte der einstige Kopfgeldjäger es aber nochmals versuchen. Weshalb er fragte: „Wieso hast du mir eine Teufelskraft angeboten? Ist das nicht ziemlich riskant?“
      Zu seiner großen Überraschung antwortete sein Begleiter zum ersten Mal seit Tagen.
      „Wieso? Wolltest du doch lieber meinen Mantel? Denn kann ich dir leider nicht mehr anbieten… Na gut, du bekommst ihn“, kam prompt die Antwort und während die Gestalt bereits begann sein körperverhüllende Kleidung einzureißen, stoppte der Schwarzhaarige ihn: „Nein, so meinte ich das nicht. Ich meine eher, was wäre gewesen wenn ich dich an die Marine verpetzt hätte?“
      Plötzlich ertönte ein ehrliches, herzhaftes Lachen der maskierten Person. „Du bist wahrlich köstlich Kopfgeldjäger, weißt du das?“
      „Dir ist schon klar, dass ich einen Namen habe? Nur zur Erinnerung: Der lautet M. M. Thuler Higdan…!“, beschwerte dieser sich zornig.
      „Ich dachte du heißt King?“
      „Das ist nur so eine Art Spitzname, den mir ein Kopfgeldjägerkollege eingebrockt hat. Aber von mir aus kannst du den auch verwenden. Nur nenn mich nicht mehr Kopfgeldjäger, das war eher mein Job. Na ja, so viel dazu, dass ich dachte du würdest meine Frage ausnahmsweise einmal beantworten. Was sollte überhaupt das Lachen? War meine Frage denn so witzig?“
      „In der Tat war sie dies. Du hast gesehen, was ich mit den Räubern angestellt habe?“, Sankt Martin richtete sich auf dem kleinen Boot auf, wodurch dieses ins leichte Wanken geriet, ging blitzschnell die wenigen Schritte zu seinem neuen Schützling herüber und meinte mit hörbar bedrohlicher Stimme und ganz nah an dessen Gesicht vorgebeugt: „Glaubst du wahrhaftig ich wäre nach einer Absage einfach gegangen? Niemals wärst du lebend von Arahas gekommen! Wenn ein guter Samariter dich besuchen kommt, dann schlägst du sein Geschenk nicht aus. Wagst du es dennoch, musst du mit den Konsequenzen leben. Und nun mach dich bereit. Wir erreichen bald unser Ziel, dann lernst du einige meiner Kameraden kennen.“
      „Kameraden?“
      „Andere gute Samariter.“
      „Es gibt mehrere von euch?“
      „In der Tat, mein Freund. Da wären Niko, Mel, Balthi, Cas und… oh, aber bevor ich es vergesse. Halte dich an mich, verstanden? Von allen bin ich mit Abstand der Stärkste, auch wenn sie es nicht gern hören mögen. Und auch unabhängig von dem, was sie behaupten, vertrau mir. Ich bin definitiv der Stärkste! Da ich aber nicht meine ganze Zeit an dich verschwenden kann, werden sie dich mit mir gemeinsam trainieren. Erst körperlich. Dann seelisch. Dann darfst du von deiner Frucht kosten. Und zum Schluss trainierst du den Umgang mit deinen neuen Fähigkeiten.“
      Thuler nickt, ehe er wieder aufs Meer hinaus blickte. Er beließ es bei dem, was er erfahren hatte, während sich Sankt Martin zurück an seinen Platz setzte.
      Am Horizont zeichnete sich bereits die Silhouette einer Insel ab. Aufgrund der Reisezeit vermutete der Schwarzhaarige dahinter die Frühlingsinsel Sanktuarium.

      * * * Auf Orm Ginsseee * * *

      Dampf zischte aus den Kolben, die an Stelle von Unterarmen seine Hände mit seinen Oberarmen verbanden. Prüfend blickte er auf den Druckmesser, welcher an seiner Schulter angebracht war. Es war noch alles im grünen Bereich. Nichts weshalb er sich Sorgen machen musste. Augenblicklich machte er sich wieder ans Werk und baute die nächste Holzbude auf. Ganz allein hob er eine der Wände an und nagelte sie an die bereits bestehenden an.
      „Bedrückt dich etwas, Juggernaut?“, fragte eine heisere Stimme unerwartet neben ihm. Der Hüne blickte daraufhin zu dem Mann, der ihn angesprochen hatte und zwischen den Baustellen umherwanderte, um das Voranschreiten der Aufbauarbeiten zu inspizieren.
      „Ja, alles okay. Ich bin nur etwas nervös und traurig. Morgen ist ihr Todestag.“
      Der Mann neben Juggernaut war von Kopf bis Fuß in Bandagen eingewickelt, die jedoch so geschickt verliefen, dass dessen Augen nicht beeinträchtigt oder seine Gelenke zu starr waren. So legte er einen seiner immens langen Arme auf die Schulter seines Gefährten.
      „Ich verstehe dich. Es ist wirklich schwer zu glauben, dass wir sie nie wieder sehen werden“, äußerte sich auch der Bandagierte wehmütig zu den Gedanken des Anderen. „Immerhin haben wir ihr zu verdanken, dass wir noch leben.“
      „Auch wenn das kein Leben ist! Von allen gehasst und verjagt zu werden geht nicht nur mir auf den Zeiger“, meldete sich eine tiefe Frauenstimme zu Wort. Der Boden erzitterte unter den Füßen der Beiden, als die schwergewichtige Dame mürrisch zu ihnen herüberstampfte. An den Bandagierten gewandt, ergänzte sie noch: „Die Geisterbahn ist fertiggestellt. Das das Balg immer darin schlafen muss, jagt mir jedes Mal eine Gänsehaut über den Rücken.“
      „Sei still, Jane, du dreckige, fette Schlampe!“, kreischte auf einmal ein Kind in ihr Ohr, welches flink wie ein Wiesel ihren Arm wie einen dicken Baumstamm erklommen hatte, nur um sich auf ihre Schulter zu setzen und ein langes Messer ihr an den Hals zu drücken. „Keine Ahnung wo deine hässliche Luftröhre unter all dem Speck ist, aber wenn ich oft genug zusteche, ist das auch völlig egal! Kyayaya!“
      Panisch blickte die bärtige Frau zu den anderen Beiden. Aus Angst das kleine Monster würde sein Versprechen wahr machen, wagte sie sogar nicht einmal um Hilfe zu flehen. Der Bandagierte sah zu dem kleinen Kind, dessen zottelige, orangene Haare in alle Himmelsrichtungen abstanden und dessen verrücktes Grinsen von einem Ohr zum anderen zu reichen schien. Einer der Träger seiner Latzhose waren ihm von der Schulter gerutscht, während sein kaputtes Hemd nur spärlich den Kinderoberkörper verdeckte.
      Seufzend ermahnte er das Kind daraufhin: „Es reicht Chucky.“
      Gerade einmal ein Blinzeln später stand dieser brav wieder auf dem Boden, das Messer war augenscheinlich verschwunden. Zudem waren die eben noch zotteligen Haare, nun glatt wie frisch gekämmt und der Träger ebenfalls wieder brav auf der Schulter. Mit zuckersüßer Mädchenstimme entschuldigte sich das Kind: „Tut mir Leid, Imhotep…“
      „Bitte entschuldige, Jane…“
      Doch die Bärtige unterbrach den Bandagierten wieder in altgewohnter Zornesnatur: „Hör auf damit! Jane Barnell ist tot! Ich bin jetzt Lady Olga…“
      „Beruhige dich, Lady Olga. Auch wenn du es vielleicht anders siehst, wir drei und auch einige andere unserer Gemeinschaft haben Mariko viel zu verdanken“, mischte sich nun auch Juggernaut ein, woraufhin sich augenblicklich der Gemütszustand der gewichtigen Dame änderte.
      „Nun, dann lasst uns weiterarbeiten, damit der Tag morgen auch wie geplant verläuft!“, säuselte und stampfte tänzelnd davon.

      Nachdem das Trio die Boreas an südwestlich gelegenen Steilküste der Insel ankerten und mit Hilfe einer Holzplanke auf das Festland überwanderten, erklärte Nozomi kurz: „Ich wurde damals mit zwei Vizeadmirälen, einer Konteradmirälin, drei Kapitänen und zwei Fregattenkapitänen des Vernichtungstrupps hierher entsandt.“
      „Wieso so viele Mitglieder des Vernichtungstrupps?“, wollte Cid wissen.
      „Wir hatten Indizien, dass es hier einen Außenposten der ‚Krieger des Lichts‘ geben solle. Wir sollten diesen ausfindig machen und eliminieren. Nach Möglichkeit sollten auch ein oder zwei Personen lebend gefangen genommen werden, um anschließend im Hauptquartier verhört werden zu können.“
      „Und gab es einen?“, hakte er weiter nach.
      „Ja. Neben Mariko starben damals geschätzt etwa zweiundzwanzig Personen der Terrorgruppe. Der größte und schwerste Schlag den wir jemals gegen sie durchführen konnten. Wobei man anmerken muss, dass davon nur die Wenigsten auch Teufel waren. Immerhin findet diese Gruppierung auch immer mehr Zuwachs in Form von einfachen Zivilisten. Ich glaube es waren gerade einmal drei im Besitz von Teufelskräften. Die meisten Kämpfe fanden in der einzigen Stadt auf dieser Insel statt. Die Bevölkerung wurde damals evakuiert und bis heute ist ihnen die Rückkehr in ihre alte Heimat untersagt.“
      Sie deutete auf einen dichten Wald direkt vor ihnen, der sich über den gesamten Bereich der Insel erstreckte und so dicht war, dass der Blick ins Innere bereits nach wenigen Schritten von dichtem, finsterem Gestrüpp blockiert wurde.
      „Die Stadt liegt genau auf der gegenüberliegenden Inselseite. Der Nordwesten der Insel ist durchzogen von Höhlen. Dort hatten wir ihre Basis erwartet, doch widererwarten hatten sie sich zwischen die Bewohner geschmuggelt. Es gibt auch einen Wasserfall, der in eine Höhle stürzt mit einer offenen Decke. Manche Höhlengänge sollen sogar bis unter den Wald führen und der instabile Boden manchmal sogar nachgeben, so dass man beim Durchschreiten des Waldes auch mal schnell in die Höhlen stürzen kann.“
      „Du bist gut informiert“, meinte Cid.
      „Wir haben viele Informationen zur Inselbeschaffenheit vom Informationsdienst der Marine erhalten.“
      „Verstehe. Und wo hast du Mariko begraben?“
      „Auf einer Lichtung im Zentrum dieses Waldes.“
      „Sollen wir denn heute schon ihr Grab aufsuchen? Oder wollt ihr bis morgen warten?“, fragte Ryan die Beiden, doch statt zu Antworten, setzte sich der Raucher einfach in Bewegung.
      „Wohin willst du?“, fragte die Blauhaarige daraufhin.
      „Nun der Weg durch den Wald dürfte wohl der Kürzeste in Richtung Stadt sein, richtig? Selbst wenn dieses Verlassen ist, lohnt sich einen Blick dorthin zu werfen und sich mit der Umgebung vertraut zu machen. Was den Grabesbesuch angeht… morgen ist ihr Todestag, daher will ich sie auch erst morgen sehen. Ach ja und es gibt noch einen Grund warum wir in die Stadt sollten: Es scheint trotz deiner Informationen so zu sein, dass es Menschen hier auf der Insel gibt.“
      „Was?! Das kann nicht sein!“, versuchte die Kapitänin einzuwerfen, doch ihr Schiffbauer tippte sich nur an die Schläfe und meinte: „Observationshaki, schon vergessen? Ich kann sie hören!“

      * * * * *

      Schnell und zielstrebig bahnte sich der Blonde einen Weg durch das Unterholz. Beinahe wirkte es auf seine Verfolger, als kenne er sich hier aus und wüsste worauf er achten müsse, um nicht durch den Boden in irgendwelche Höhlenabschnitte herabstürzten zu müssen.
      Während Ryan skeptisch zum Vordermann sah, war Nozomi mit den Gedanken bei der Aussage ihres Kameraden. Warum sollten Menschen hier auf dieser Insel sein? Waren die ‚Krieger des Lichts‘ zurück, um erneut einen Außenposten hier aufzubauen? Unwahrscheinlich, denn dann hätte die Marine mit Sicherheit wieder Einheiten hierher entsandt.
      Mit einem Male blieb der Raucher vor ihnen stehen und hob den rechten Arm, um ihnen zu symbolisieren, dass sie ebenfalls halten und möglichst leise sein sollten. Verwundert befolgten sie dennoch die Anweisungen und warteten die Situation ab. Mit ein paar schnellen, leisen Schritten ging der Flottillenadmiral zu einem nahestehenden Baum, holte mit der Faust aus und schlug einmal gezielt, aber kräftig auf den Stamm ein. Trotz des mächtigen Hiebes, der den Pflanzengiganten erzittern ließ, wurde dieser jedoch nicht vom Angriff beschädigt. Dennoch erschloss sich für die beiden Gefährten des Rauchers der Grund dieser Aktion nicht. Bis…
      „WOAH?!“, ertönte eine Stimme, der kurz darauf ein Körper aus der Baumkrone folgte. Unsanft landend, rieb sich der Gestürzte de Steiß, wohingegen er von den Dreien gemustert wurde.
      Sein Äußeres stach dabei hervor, wie auch schon sein Auftritt. Der Fremde trug ein schwarzes T-Shirt, dessen Frontseite von einem Totenkopf geziert wurde, und darüber eine gelbe, lederne Weste die über und über mit kleinen Nieten verziert war. Beides spannte sich um einen kräftigen Oberkörper der darunter verborgen lag. Zudem waren die Ärmel seines Shirts bis zu den Schultern hochgekrempelt worden, dass man seine mit Tätowierungen übersäten Arme gut erkennen konnte. Seine Jeanshose war das einzig relativ normale an ihm, jedoch war sie an den Knien zerschlissen und aufgerissen. Die weinroten, schweren Stiefel an seinen Füßen boten einen Kontrast zum blauen Stoff der Hose, welche im Übrigen auch nur von einem relativ lockeren Gürtel ebenfalls voller Nieten gehalten wurde.
      Doch das auffälligste war wohl letztendlich seine Haarpracht. Genau in der Mitte befand sich eine Haarreihe die mit irgendwelchen Wachsmitteln hochgestellt worden war und in rosaner Farbe erstrahlte, während die kurzgeschorenen restlichen Haare seine vermutlich natürliche Haarfarbe verrieten: Goldblond.
      Doch gab es nicht nur diesen rosanen Hahnenkamm genau in der Mitte seines Schädels, sondern auch hellblaue Abarten, die an den Schläfen entlang nach hinten wanderten. Dazu kam, dass er keine Augenbrauen besaß, dafür aber eine Narbe quer über das linke Auge entlang und ohrringähnliche Gebilde die seine Ohrläppchen dehnten. Es war groß genug, um einen Finger durch das Gebilde und damit sein Ohrläppchen stecken zu können.
      „Na, wen haben wir denn da?“, fragte Cid, während sich der Unbekannte aufrichtete und motzte: „Sach ma, spinnste?! Isch penn da ob‘n seelenruhig und du schießt mich ab. Suchste Stress, oder was? Sollsch dir mal die Birne wasch‘n?“
      Erst jetzt schien der Dreifachirokesenträger auch die anderen Beiden zu bemerken, woraufhin er auch in ihre Richtung pöbelte: „Was glotzt‘n ihr so?! Noch nie ‘nen Mann vom Baum fall‘n sehn? Blödes Pack!“
      „Hey, hey, wir haben dich nicht vom Baum geholt, sondern er“, erklärte Ryan und deutete dabei eher beiläufig auf Cid.
      „Jetzt beruhigt euch erst einmal. Darf ich mich vorstellen, mein Name ist Nozomi und…“, doch weiter kam sie nicht, da sich die Augen dieser kuriosen Gestalt mit einem Male weiteten, ehe er auf sie zustürmte, ihre Hände ergriff und fragte: „Nozomi?! Etwa die Nozomi vonner Marine? Marikos Schwester?“
      Den beiden Männern aus der Crew der Blauhaarigen fielen förmlich die Unterkiefer bis zum Boden, wohingegen die Kapitänin stammelte: „D-Du… du kanntest… meine Schwester?“
      „WOOOOAH! Du bist‘s wirklich?! Oooh yeah!“
      Sichtlich erfreut begann er kurz zu auf der Stelle zu tanzen, welcher mit einer obszönen Pose endete, denn während er einen Arm gen Himmel streckte, landete der andere in seinem Schritt. Anschließend streckte er ihr diese Hand zur Begrüßung hin und erklärte: „Isch bin Amuko Nom.“
      Als er Nozomis Blick, welcher zwischen Irritation und leichtem Ekel schwankte, sah, wischte er sich die Hand kurz an der Hose ab, um ihr anschließend die Andere entgegen zu strecken. Diesmal ging sie auf seine Geste ein.
      „Ähm… sehr erfreut? Aber… woher kanntest du meine Schwester?“
      Ihre Frage ignorierend wollte er stattdessen wissen: „Biste auch weg‘n ihres erst‘n Todestags hier?“
      „J-Ja… ich und meine Freunde hier.“
      Amuko blickte kurz zu Ryan und Cid, doch wandte sich dann lieber wieder Nozomi zu.
      „Sie hat mir voll viel von dir erzählt. Den Andren wird der Kopf platz‘n, wennse von dir hörn!“
      „Anderen? Welchen Anderen?“
      „Ah, klar. Kannste ja nix von wiss’n! Isch erklär’s dir aufm Weg inne Stadt.“
      Hilfesuchend sah sie zu ihren beiden Gefährten, die jedoch nur mit den Schultern zucken konnten. Es lag also bei ihr zu entscheiden, weshalb sie Amuko zunickte, der sich erneut mit seiner obszönen Pose freute und dazu ein „Oooh yeah!“ verlauten ließ. Anschließend übernahm er die Führung, dicht gefolgt von Nozomi und den anderen Dreien, und begann zu erklären: „Isch bin glaubsch der Erste, den Mariko je gerettet hat. Isch und viele andre verdank‘n ihr unser Leb’n. Aus dies‘m Grund binsch auch mit ihr herum gereist und hab erlebt, wie sie andren geholf’n hat. Sie war voll der Engel. Sie war keen Arzt, doch mit ihrer Kraft hat sie dennoch geschafft Leute zu rett’n. Von weg’n Teufel und so! Nach mir folgt’n auch andre ihr. Irgendwann war’n wir vier Anhängsel, die ihr auf Schritt und Tritt nachrannt’n. Überall hin! Doch das wolltse net und bat uns, wir sollt’n lieber uns ‘ne Heimat such’n. Offenbar wusstse wie gefährlisch ihr Leb’n war. Sie wollt uns damit rett’n, bevor wir weg’n ihr Stress mit der Marine bekomm. Darum hab’n wir ein’n Ort gegründet, wo alle hin konnt’n die keene Heimat hatt’n. Weil wir auch keene mehr hatt’n. Denn wir war’n durch ihre Hilfsmethod’n alle mehr oder weniger von unsren Gemeinschaft’n verstoß’n word’n. Gab da nämlisch ‘nen Nachteil, weilse eb’n keen Arzt war.“
      Ryan, dem es schon schwer genug fiel den bunten Vogel zu verstehen, fragte daraufhin: „Moment einmal. Was für Teufelskräfte besaß Mariko eigentlich?“
      „Sie hatte von der Operations-Frucht gegessen“, erklärte Nozomi ihn auf.
      „Okay, die sagt mir was. Und wie hat Mariko diese Kraft genutzt, um Leben zu retten?“
      Anstatt zu antworten, griff Amuko lediglich zum Bund seines T-Shirts und zog es wortlos nach oben. Erschrocken sah die Gruppe auf das was er ihnen enthüllte. Sein Oberkörper war nicht der eines Menschen, sondern der eines Gorillas.
      „Isch wär an schwer’n Wund’n gestorb’n, wennse misch net zerstückelt und meine Brust mit der eines Tiers ausgetauscht hät. Doch dafür wurdsch ausm Dorf gejagt und bin ihr hinterher. Genauso wie Juggernaut, Imhotep und Chucky. Ouh, des kleene Balg is sowieso ein Monster. Vermutlisch ihr einziger Fehler!“
      „Wer sind die Drei, die du gerade erwähnt hast?“, mischte sich nun auch der Raucher in die Unterhaltung ein, doch Amuko winkte lediglich ab: „Die werdet ihr gleich seh’n, dann soll’nse euch selbst erzähl’n was ihnen passiert is.“
      Während des restlichen Weges erklärte der Dreifachirokesenträger der Gruppe noch, dass die vier daraufhin einen reisenden Jahrmarkt gegründet hätten, mit dem sie umhersegeln würden und jeden Aufnahmen der sie begleiten wollte. Oftmals waren dies Personen deren Aussahen wider der Natur erschien, weshalb sie mit der Zeit den Namen ‚Jahrmarkt der Freaks‘ bekommen hätten und oftmals auch auf Hass und Verachtung trafen. Manchmal durften sie wochenlang nirgends ankern, da einfach die Angst und Abscheu der Menschen vor ihnen letztendlich überwog.
      Bei einem erneuten Blick auf seine tätowierten Arme, verwunderte dies die Kapitänin weniger. Die Motive stellten diverse Monster dar, die einen ewigen Kampf auf seiner Haut austrugen, bei dem sie sich tiefe Wunden ins Fleisch rissen. Doch hin und wieder blitzten auch andere Symbole hervor wie etwa ein tanzendes Skelett, nackte Damenleiber, Schriftzüge oder auch naturbezogenes wie Blitze oder Flammen.

      * * * * *

      Es dauerte nicht lange, bis die Besucher in der Ferne die Stadt ausmachen konnten. Und schon von hier aus bemerkten sie, dass diese ungewöhnlich erschien. Offenbar war sie geschmückt worden, als wolle man ein Fest feiern. Mit jedem Schritt den sie näher kamen, wurde ihr Eindruck immer mehr zur Tatsache. Ein wenig verwundert sah das Trio zu dem Bildnis vor ihnen.
      Die gesamte, eigentlich verlassene Stadt war mit Blumenketten in verschiedensten Farben geschmückt worden. Wie Spinnennetze spannten sie die Häuser ein. Zogen sich von Dach zu Dach, von Haus zu Haus. Kein Fleck war ohne Zierde. Rot wie Blut, Orange wie Herbstlaub, Weiß wie Schnee, Schwarz wie verbrannte Asche. Ein schauernd jagte Ryan über den Rücken, dem gruselige Atmosphären noch nie behagt hatten.
      Neben den Blumenketten hatte man aber auch hunderte von Kerzen überall verteilt. Ein Wunder, dass sie noch keinen Brand ausgelöst hatten, der diesen gespenstischen Ort wohlwollend verschlungen hätte. Denn bereits jetzt am Tage waren sie entzündet worden und beleuchteten die unbefestigten Straßen, die von einem wabernden Nebel bedeckt wurde. Dieser kroch langsam an ihnen vorbei in Richtung des Landesinneren, wie eine Kreatur die sich einen gemütlichen Platz zum Ruhen suchte. Und je weiter sie voranschritten, umso höher zog er sich auch an ihren Körpern empor, bis er irgendwann hüfthoch dahinglitt.
      Der Schiffbauer vermutete, dass der Nebel vom Meer herüber zog und vom Wind getragen wurde. Schon bald würden sie gänzlich umhüllt sein und nicht mehr sehen können wohin sie sich bewegten. Die Lichter der Kerzen, welche wie kleine Leuchtfeuer den Weg zu weisen schienen, waren letztendlich jedoch zu zahlreich, als das sie eher wie seltsame Wesenheiten erschienen, die sie ins Unheil zu locken gedachten.
      Amuko führte sie weiter voran und schien sich an der Umgebung wenig zu stören. Beinahe wirkte es eher, als fühle es sich immer heimischer umso mehr der Nebel ihn einhüllte. Sicher schritt er voran, schien seine Augen nicht zu gebrauchen. Wusste wohin die schlammigen, von vergangenem Regen aufgeweichten Pfade ihn weisen würden. Wo er abbiegen musste, wann er Hindernissen ausweichen musste, wohin er treten musste, um nicht auszurutschen.
      Als sie den äußersten Ring der Stadt hinter sich gelassen hatten, gesellten sich weitere Dekorationen zu den Blumen und Lichtern dazu. Bunt bemalte Totenschädel in verschiedenen Größen waren am Straßenrand, auf Balkonen und Fensterläden postiert worden. Wachten über die Wege wie Gardisten, die Eindringlinge bereits mit ihrem Antlitz abschrecken sollten. Aus leeren Augen betrachteten und musterten sie die drei Neuankömmlinge. Schienen skeptisch und uneinig, ob sie sie willkommen heißen sollten oder lieber eine schnelle Abreise empfehlen wollten.
      Erneut schluckte Ryan schwer. Immer wieder blickte er sich um. Befürchtete verfolgt zu werden. Oder gar schlimmer noch, seine Begleiter aus den Augen zu verlieren. Nachdem sie die Wachschaft überwunden hatten, wurden sie endlich von den ersten Bewohnern dieser Geisterstadt empfangen. Zahlreiche Skelette in farbenreichen Gewändern gekleidet, mit Rüschen verziert und schicken Accessoires geschmückt begrüßten sie freudig darüber neue Gäste zu haben, neben den Mitgliedern des Jahrmarkts. Dennoch hielt man sich nicht lange mit ihnen auf. Musste man doch noch seinen Geschäften nachgehen, bevor das große Fest beginnen konnte. So gingen sie ihrem untoten Leben nach.
      Das Trio erblickte Skelettgestalten an einem Marktstand beim Einkauf, Musiker auf falschen Gitarren spielend, edel gekleidete Damen und Herren sich am Straßenrand unterhaltend. Beinahe konnte man das Gefühl bekommen ihr flüstern zu hören. Die Themen wahrzunehmen, welche sie heute beschäftigten. Doch was sie alle einte trotz ihren unterschiedlichen Ständen, war nicht ihr knöchriges Dasein, sondern ihre bemalten Schädel.
      Die Blauhaarige überlegte aus welchem Material all die Figuren gemacht waren und ob sie Amuko darüber ausfragen sollte, während ihr langjähriger Freund sich nur wünschte schon bald dies hinter sich lassen zu dürfen. Wenn beschäftigte ihn lediglich die Frage zu welch sinnlosem Zweck man eine verlassene Stadt derartig präsentieren sollte?
      Der letzte im Bunde dagegen musste zugeben, dass obwohl der Tod überall vertreten zu sein schien, der Ort beinahe schon wieder mit Leben gefüllt zu sein schien. Mit Leben und Vorfreude auf eine Feier. Doch wem zu ehren? Nur bei den Veranstaltern konnte er sich sicher sein. Denn diese Festlichkeit wurde von den Schaustellern des Jahrmarkts veranstaltet, der hier gastierte.
      Inzwischen waren sie gänzlich vom Nebel verschlungen worden, weshalb man davon ausgehen durfte, dass sie schon bald das Zentrum dieser Ortschaft – den Hafen – erreichen dürften. Die ersten Buden und Stände schälten sich aus dem sie umhüllenden weißgrau heraus. Sie luden ein sich ihnen zu zuwenden. Sein Glück bei Geschicklichkeitsspielen zu versuchen oder nach Speiß und Trank zu erfragen.
      „Ich dachte das sei ein Jahrmarkt hier und kein Fest… der Toten!“, dachte Ryan laut nach, dessen Frage von ihrer neuen Bekanntschaft amüsiert beantwortet wurde: „Das is’n Jahrmarktsfest für die Tot’n.“
      Nun da sie den Rand des Jahrmarkts erreicht hatten, erwarteten sie bereits auch die ersten Schausteller anzutreffen. Als diese sich aber schemenhaft im Nebel abzeichneten, wünschte sich Ryan zumindest er wäre lieber bei den skelettierten Stadtbewohnern geblieben.
      Deformierte Kleinwüchsige blickten ihnen grimmig entgegen, während Feuerspucker und Schwertschlucker ihr Können bewiesen. Man bereitet sich vor, man übte und bewies sich. Alles sollte reibungslos verlaufen, das anspruchsvolle Publikum verzaubert werden vom Glanz der Akteure.
      Weitere Jahrmarktsangehörige waren immer dann zu erblicken, wenn sich der Nebel um sie herum kurz lichtete und sie links und rechts von sich kurze Blicke auf kleine Szenarien erhaschen konnten. So hörten sie beispielsweise schon lange vorher das Spiel einer Flöte, welches hin und wieder von seltsamen Lauten unterbrochen wurde. In einem gnädigen Moment, ließ die weiße Wand sie dann einen Blick auf das erhaschen, was sich hinter dieser akustischen Szenerie verbarg. So erblickten sie einen Messerwerfer der seine Wurfgeschosse perfekt um einen Schlangenbeschwörer herum geworfen hatte.
      Ihr Weg verlief weiterhin so. Geprägt von kurzen Bildern, wie Gemälde im weiß des Nebels eingerahmt, die nur Fragmente des Treibens hier darstellten. Tierbändiger und Akrobaten, Seiltänzer und Wahrsager, Taschenspieler und Puppenspieler. Sie waren die harmloseren Gestalten, denen sie begegneten. Denn diesen ‚Normalen‘ standen die Kuriositäten gegenüber. Wie etwa eine Frau ohne Arme in Begleitung eines Mannes ohne Beine, welcher deshalb auf seinen Armen ihr hinterher lief.
      Entsetzt über das Gesehene stieß der Kapitänleutnant prompt mit zwei an der Seite zusammengewachsenen Zwillingen zusammen, die ihm zornig ein „Pass doch auf!“ hinterher schrien.
      Kurz darauf trafen sie auf eine Frau deren gesamter Körper von Haaren bedeckt schien, weshalb man beinahe glauben konnte ein freilaufendes Tier zu erblicken, anstatt eine menschliche Gestalt und ein weitere Dame die auf allen Vieren lief, jedoch mit dem Bauch gen Himmel gedreht, worauf wiederum ein Fakor saß und genüsslich zwei armgroßen Insekten die Köpfe abbiss.
      War dies der wahrgewordene Traum eines Wahnsinnigen, der mit einer abartigen Lust jegliche natürliche Form menschlichen Daseins ins perverse und abscheuliche verdrehte? Ein Alptraum in den sie hinein geraten waren? Illusionen, die man ihnen auftischte, um ihren Verstand auftischte? Dieser Ort… diese… Wesen, konnten doch niemals natürlichen Ursprungs sein?! Oder doch?
      Tuschelnd beobachtete man auch sie. Schien unzufrieden, wie sie die Mitglieder des Jahrmarkts begafften. Die Abscheu und den Ekel in ihren Augen zu sehen glaubte, mit denen sie die Schausteller abwertend ansahen. Es war überdeutlich, dass ihre Anwesenheit den Anderen missfiel. Doch da sie im Beisein Amuko Noms waren, erhob Niemand das Wort gegen sie. Niemand traute sich offensichtlich seine Entscheidung anzuzweifeln. Weshalb sie in den Genuss weiterer Kuriositäten kamen, welche der Jahrmarkt zu bieten hatte. Und es schien beinahe so, dass je weiter sie schritten, umso schlimmer und abartiger diese wurden.
      Auf einmal wirkte der Nebel nicht mehr wie ein gespenstisches Monstrum, welches über sie gewalzt war, um sie zu verschlingen, sondern wie ein schützender Vorhang, welcher sie vor den Ungetümen des Jahrmarkts nur zu schützen versucht hatte. Waren diese Menschen selbst der Natur zu wider?
      Sie schritten an Schauhungernden, deren Körper im wahrsten Sinne des Wortes nur noch aus Haut und Knochen zu bestehen schienen, und an einem Jongleur, der mit Schwertern, verrotteten Puppenköpfen und sogar einer brennenden Fackel übte, vorbei. Wohnten einem Rieseninsektentauziehen bei und lauschten einem blinden Leierkastenspieler, dessen angebundener Affe das verzerrt und disharmonische Spiel mit seinem Geschrei verfeinerte. Mehr Sorgen bereitete ihnen jedoch der grünliche Schaum um die Lefzen des Tieres. Trafen auf Menschen, die durch Verbrennungen entstellt waren und welche deren Entstellungen auf abnormale Auswüchse unter der Haut zurück zu führen waren.
      Doch letztendlich, aber vor allem endlich, erreichten sie das Zentrum der einstigen Stadt. Den Marktplatz der direkt an den einstigen Hafen angrenzte und damit auch der Ort, welcher als Mitte des Jahrmarkts betrachtet werden konnte. Hier wandte sich ihre neue Bekanntschaft zu ihnen um, breitete seine Arme aus und begrüßte sie: „Willkomm’n im Jahrmarkt der Freaks, wo das Grau’n und das wohlige Schaud’rn regiert!“
      Er verbeugte sich kurz und als er sich wieder aufrichtete, stahl sich ein unheimliches Lächeln auf seine Lippen.

      „D-Damit hatte ich nicht gerechnet“, ergriff Nozomi letztendlich das Wort, während ihr langjähriger Vertrauert nervös in alle Richtungen umsah. Es war mehr als eindeutig, dass er hier nicht länger als nötig bleiben wollte.
      „Die Bezeichnung tragt ihr auf jeden Fall zu Recht“, sprach dagegen der Raucher schamlos seine Gedanken aus. Und noch bevor Amuko etwas darauf erwidern konnte, schoss aus dem Nebel heraus eine Bandage hervor, wickelte sich um seinen Kopf und verhinderte dadurch, dass auch nur ein Wort über seine Lippen kam.
      „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du in meiner Anwesenheit nicht reden sollst?“, ertönte eine heisere Stimme, der kurz darauf eine kleine Gruppe folgte. Verwundert sahen sie zu Nozomi und ihren Begleitern, wie auch diese zu den Neuankömmlingen.
      Der gesamte Körper des scheinbaren Anführers war in Bandagen gehüllt, die sogar den Kopf umschlungen und nur Augen, Nase und Mund nicht vollkommen bedeckten. Neben seinem ungewöhnlichen Erscheinungsbild fielen ihr aber auch seine immens langen Arme auf. Offenbar handelte es sich bei ihm um einen Langarm-Menschen. Als einziges Kleidungsstück trug er einen Schurz aus Leinen um seine Hüfte, welcher ihm bis zu den Knien etwa reichte.
      „Es tut mir Leid, dass ihr mich so kennen lernen musstet, doch kann ich es nicht ertragen, wenn er in seinem furchtbaren Dialekt redet“, wandte sich der Vermummte an die Gruppe rund um Nozomi, ehe er fortfuhr: „Erlaubt mich vorzustellen. Mein Name ist Imhotep und ich bin, gemeinsam mit Amuko leider, der Gründer dieses Jahrmarkts. Dies sind meine engeren Vertrauten. Juggernaut und Chucky.“
      Zuerst deutete er auf einen kräftigen, gut zweieinhalb Meter großen Hünen zu seiner Linken, um anschließend auf ein Kind rechts neben ihm zu zeigen. Bevor die Blauhaarige ihre Gruppe vorstellte, nahm sie sich die Zeit auch diese beiden kurz zu mustern.
      Juggernaut war nicht einfach nur eine gewaltige, imposante Gestalt, sondern schien auch modifiziert worden zu sein. So bestand sein rechter Unterarm nicht aus Fleisch und Muskeln, sondern aus hydraulischen, faustdicken Kolben, die in regelmäßigen Abständen leise zischten und gelegentlich sogar dabei Dampf ausstießen. Schläuche gingen von dort, wo die Kolben mit dem Oberarm verschmolzen, in Richtung seines Rumpfes ab. Dort wo eigentlich sein Bauch sich befinden sollte, befand sich jedoch ein großes, kesselartiges Gebilde. Aufgrund dessen, das die Kolben Dampf ausstießen und über Schläuche mit dem Objekt verbunden waren, vermutete sie dahinter einen Dampferzeuger. Auch seine beiden Oberschenkel waren gewaltige, armdicke Kolben und an seiner rechten Schulter schien sich ein Druckmesser zu befinden. Bis auf eine enganliegende Badehose und hohe, geschnürte Stiefel trug auch er keine weitere Kleidung. Aber auch Haare suchte man vergeblich an seinem Körper.
      Im starken Kontrast stand dazu das Kind, welches auf den Namen Chucky hörte. Auch wenn dieser Name eher nach einem Jungen klang und daher wohl unpassend erschien für das offensichtliche Mädchen, welches vor ihnen stand. Immerhin trug sie im Gegensatz zu ihren männlichen Begleitern Kleidung am Körper, selbst wenn diese schon alt und abgenutzt erschien. So war das weiße Hemd unter der Latzhose bereits kaputt und bedeckte eher notdürftig den kindlichen Leib. Schuhe trug sie dazu keine, sondern tapste barfüßig den anderen hinterher. Ihre orangenen Haare waren nach hinten gekämmt und zu zwei kleinen Zöpfchen gebunden, die links und rechts vom Kopf abstanden.
      „Hallo, mein Name ist Nozomi und das sind meine Begleiter Ryan und Cid. Wir sind Mitglieder der Marine, jedoch aktuell nicht im Dienst“, stellte sich die Kapitänin nun ihrerseits mitsamt ihrer kleinen Crew vor.
      „Darf ich fragen, was euch hierher führt?“
      „Natürlich. Wir sind hier, um meiner verstorbenen Schwester und seiner Frau“, dabei deutete sie auf den blonden Raucher, „zu gedenken, die hier vor einem Jahr verstarb.“
      Die Augen ihrer Gegenüber weiteten sich vor Überraschung, als Imhotep weiter nachhakte: „Der Name eurer Schwester ist nicht zufällig Mariko, oder?“
      „Amuko erzählte bereits, dass ihr sie kanntet.“
      „Kannten? Sie ist unserer Lebensretterin! Jeder von uns Dreien und Amuko eingeschlossen, lebt nur noch, weil es sie gab. Wir verdanken ihr unsere Leben.“
      „Na ja… aber dafür seit ihr äußerlich nun auch keine Schönheiten mehr“, ertappte sich Ryan seine Gedanken laut aussprechend, wofür er einen Ellbogenhieb seitens der Blauhaarigen einkassierte, aber auch selbst seinen Fehler eingesehen hatte, da seine Hand automatisch um ihn zu stoppen zu seinem Mund gewandert war.
      Doch Imhotep lächelte nur, so gut es ihm mit dem bandagierten Gesicht gelang, weshalb es eher angsteinflößend statt belustigt wirkte. „Schon gut, ihr habt nicht Unrecht. Ihr müsst wissen, Mariko war keine Ärztin. In den Händen eines solchen, wären ihre Fähigkeiten sicherlich nützlicher gewesen und hätten sogar noch größere Wunder ermöglicht. So jedoch griff sie zu unorthodoxen und drastischeren Wegen, um Leben zu retten. Sie griff zu Dingen der Umgebung, um sie mit den Verletzungen einfach auszutauschen. So bekam Amuko den Körper eines Affen, Juggernaut wurden Teile einer Dampfmaschine eingebaut und meine Haut gegen Bandagen ausgetauscht.“
      „Und was ist mit ihr?“
      Ryan konnte seine Neugierde nicht zügeln und als er merkte, dass der Bandagierte Chucky mit Absicht nicht erwähnte, musste er einfach nachhaken.
      „Chucky ist selbst für unsere Verhältnisse… besonders.“
      Mehr schien der Angesprochene zu dem Thema nicht sagen zu wollen, sondern fragte stattdessen: „Wollt ihr dann womöglich hier bei uns bleiben? Auch wir wollen morgen an ihrem Todestag Mariko gedenken.“
      Fragend blickte sie zu ihren Gefährten. Während Cid lediglich mit den Schultern zuckte, versuchte Ryan mit einem unauffälligen, aber überaus panischen Blick ihr klar zu machen, dass er lieber zurück zum Schiff wollte.
      „Habt Dank für die Einladung, jedoch sind wir mit einem eigenen Schiff hier und da wir nicht erwartet hatten hier auf andere Menschen zu treffen…“, versuchte sie die Situation diplomatisch zu regeln, woraufhin Imhotep ihr jedoch zur Hilfe kam: „Schon gut. Ich verstehe. Macht euch keine Sorgen, wir nehmen es euch nicht übel. Wir sind es gewohnt, dass andere Probleme mit uns und vor allem unserem Äußeren und Verhalten haben. Aber sagt, wollt ihr womöglich morgen wenigstens dem Fest beiwohnen?“
      „Stimmt, die ganze Stadt ist festlich geschmückt. Was hat es denn damit auf sich?“
      „Wir feiern ein Totenfest. Zu Ehren und in Gedenken an all jene, die vor einem Jahr hier auf dieser Insel bei dem Vorfall ihr Leben ließen. Zivilisten, Terroristen, Marineangehörige… nach dem Tod sind alle gleich und es ist doch schade, dass Niemand um die damals Gefallenen trauert, nicht wahr? Darum wollen wir auf unsere spezielle Art und Weise ihnen zeigen, dass sie nicht vergessen sind.“
      Die drei Marinemitglieder waren erstaunt welcher Hintergedanke hinter dieser makaber erscheinen Festlichkeit letztendlich steckte und wie mitfühlend die Jahrmarktmitglieder sich zeigten. Obwohl sie gemieden und verachtet wurden, zeigten sie Mitgefühl, Trauer und Nächstenliebe völlig Fremden gegenüber.
      Bevor die Blauhaarige ihre Entscheidung äußern konnte, wurde das Gespräch jedoch unterbrochen. Mit einem Ruck zog Amuko nämlich an der Bandage die ihm den Mund verbat, wodurch Imhotep in seine Richtung gerissen wurde. Dies geschah mit einer solchen Wucht, dass der Bandagierte auf seinen Kameraden zuflog und kurz bevor er diesen erreichte, holte der Dreifachirokesenträger mit der Faust aus und schlug auf den Schurzträger ein. Er traf ihn direkt im Gesicht und beförderte ihn mit dem Gesicht voran in den schlammigen Boden. Der Aufprall war derartig stark, dass sich eine kleine Mulde um den Kopf des Bandagierten herum bildete, die gut fünf Zentimeter tief war.
      Endlich löste sich daraufhin der Mundwickel und der Angreifer schrie zornig: „Oooh yeah! Endlisch frei. Sach ma, spinnste?! Mir doch wurscht ob du meinen Dialekt magst oder net! Wenn du das nochma machst, versenksch dich im Meer, kapisch?!“
      Wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, richtete er seinen Hintern auf Imhotep und lies einen Furz folgen, ehe er sich wieder Nozomi und ihre Freunde wandte: „Und? Seit ihr morg’n dabei?“

      * * * * *

      Nozomi blickte auf das Meer hinaus. Friedlich lag es da. Strahlte mit dem wolkenlosen, blauen Himmel um die Wette. Offenbar traute sich der Nebel von der anderen Inselseite nicht bis hierher oder wollte er lediglich die Schönheit des Meeres auf dieser Seite nicht verbergen?
      Und obwohl die Welt um sie ruhig und friedlich schien, war sie es im Inneren nicht. Ihre Gedanken rasten und überschlugen sich. Seit der Ankunft auf Orm Ginssee zog sich ihr Magen zusammen, während die Nervosität ihre Nerven strapazierte. Beinahe hatte sie das Gefühl den Geist ihrer toten Schwester körperlich spüren zu können. Sie verfolgend, sie jagend, sie beobachtend.
      Es war ruhig, doch das wollte sie nicht. Sie hasste diese Ruhe. Sie hasste es Zeit zum Nachdenken zu haben. Warum hatte sie sich diese gewünscht? Alpträume im Schlaf, finstere Gedanken bei Tag. Stets war ihr Verstand unruhig, gepeinigt, geschunden. Doch zu Recht.
      Nachdem sie sich um eine Entscheidung gedrückt hatte, jedoch den Jahrmarktschaustellern versprach später am Abend Bescheid zu geben, ob die kleine Gruppe sich an den Festlichkeiten beteiligen würde, war sie alleine zurück zum Schiff gegangen. Daraufhin war ein Kampf zwischen Amuko und Imhotep ausgebrochen, da jeder den Anderen beschuldigte sie zu vergraulen.
      Ihre Kameraden dagegen hatten sich eigenen Dingen gewidmet. Cid war entgegen seiner vorherigen Aussagen doch bereits zu Marikos Grab gegangen. Am Ende war seine Sehnsucht nach ihr größer gewesen, als er sich vermutlich selbst eingestanden hatte, weshalb das Warten für ihn womöglich eher zur Qual geworden war. Ein Leiden, dem er sich nicht länger als nötig letztendlich aussetzen wollte.
      Währenddessen zeigte Ryan Interesse an der Insel und dem erwähnten Höhlenwasserfall. Vermutlich war er daher in Richtung der Höhlen gegangen, um sich diesen anzuschauen. Vielleicht lag es letztendlich aber auch nur an den Sticheleien des Rauchers, der meinte die größten Kämpfer würden stets unter den herabstürzenden Wassermassen meditieren und derartige Orte zum Trainieren nutzen.
      Wie hatte es nur hierzu kommen können?
      Wieso war der Tag damals nur derartig verlaufen?

      * * * Ein Jahr zuvor, Orm Ginssee * * *

      Mit strengem Blick sah die junge Fregattenkapitänin des Vernichtungstrupps dem Horizont entgegen. Es würde nicht mehr lange dauern und sie würden die Insel Orm Ginssee erreichen. Eine Insel die bisher lediglich durch die berühmten Brüder Sumer und Sulumor zu etwas Bekanntheit gelangt war, ansonsten jedoch in der großen Welt kaum wahrgenommen wurde. Ein wahrlich perfektes Versteck somit für die ‚Krieger des Lichts‘, um dort einen Außenposten aufzubauen.
      Sie war fest entschlossen die Teufel die dort postiert waren und alle sündigen Helfer einer gerechten Strafe zu zuführen. Unweigerlich griff sie zu ihrem Kukrischwert, welches an ihrem Gürtel befestigt war und bereits seit Jahren in der Familie weitergereicht wurde. Das Gegenstück befand sich momentan im Besitz ihrer Zwillingsschwester. Seit ihrem zwölften Lebensjahr lebten sie und Mariko bereits getrennt. Waren von unterschiedlichen Familien aus dem Waisenhaus geholt worden, nachdem sie dort sieben Jahre gemeinsam verbracht hatten. Ihre Eltern waren bei der Zerstörung ihrer Heimatinsel gestorben. Alle die sie kannten, waren an jenem Tag verstorben.
      Schäumend schlugen die Wellen gegen den Bug, während sich das Schiff vorankämpfte. Gelegentlich spritzte das Meerwasser bis zu ihr hoch an die Rehling. Doch bekam sie dies gar nicht mit. War zu sehr in Gedanken an alte Zeiten verloren. An dem Tag als Mariko mitgenommen worden war, hatten sie die Klingen untereinander aufgeteilt. Wollten sich daran erkennen, falls sie sich eines Tages wiedersahen und äußerlich doch vielleicht zu unterschiedlich geworden waren, als das sie sich erkennen könnten.
      Narrische Gedanken aus Kindertagen. Zwillinge konnten ihre Haare verändern, ihre Haut mit Farbe füllen und sich Metall ohne Ende ins Gesicht stecken, sie würden einander immer erkennen! Davon war Nozomi stets überzeugt gewesen. Und hatte Recht behalten. Sie war ihrer Schwester ein, zweimal im Laufe ihrer Karriere begegnet. Hatten sich wiedergefunden, doch nie viel Zeit füreinander gehabt. Stets war ihr Dienst bei der Marine ein Hindernis dafür gewesen. Was sie wohl gerade machte?
      Ein liebevolles Lächeln stahl sich in ihr Gesicht. Während sie ihren Blick wieder vom Meer abwandte und gen Himmel richtete. Kreischend bahnten sich einige Möwen ihren Weg über ihren Köpfen. Sie würden also schon bald die Insel erreichen?
      Plötzlich machte sich ein Soldat hinter ihr bemerkbar: „Fregattenkapitänin Nozomi? Macht bittet Sie zur Einsatzbesprechung.“
      „Vielen Dank, ich komme sofort.“

      * * * * *

      Sie war die Letzte, welche in die Kapitänskabine eintrat, wo bereits die anderen höherrangigen Mitglieder des Vernichtungstrupps auf sie warteten. Sie beachtete kaum einen der Anwesenden, wohingegen man sie genau musterte. Sie hoffte, dass ihr gewickelter und gezwirnter Haarknoten, den sie mit zwei metallenen Pins deren Enden Schneeflocken darstellten stabilisiert hatte, noch immer hielt und nicht dabei war auseinander zu fallen. Auch bei ihrer Kleidung war sie sich unsicher. Immerhin waren zwei Vizeadmiräle und einer Konteradmirälin mit der Führung des Einsatzes betraut, weshalb sie einen guten Eindruck machen wollte. Nur war es dafür zu spät, den Sitz der eigenen Kleidung zu überprüfen.
      Sie hoffte einfach, dass ihre blauen Hotpants – gerade bereute sie den Beinabschluss extra noch umgeschlagen zu haben – und die dazu getragenen schwarzen Leggings nicht zu leger waren. Dazu trug sie ja auch noch ein weißes Hemd, welches zwar oben herum ein wenig zugeknöpft war, aber auf Höhe ihres Bauches lediglich von ihr verknotet wurde.
      „Nun da wir vollzählig sind, können wir den Ablauf des Einsatzes besprechen. Unser oberstes Ziel ist es sämtliche Mitglieder der terroristischen Vereinigung ‚Kinder des Lichts‘ ausfindig zu machen und zu eliminieren. Uns wurden Informationen zugespielt von einem vor Ort befindlichen Mitglied der Vereinigung, welcher vor hat auszusteigen und daher mit uns kooperieren will. Er ist mehr oder weniger die einzige Person die nicht liquidiert werden darf, sondern lediglich in Gewahrsam genommen wird. Zudem hat er uns eine Namensliste mit sämtlichen auf Orm Ginssee stationierten Mitgliedern zukommen lassen als Zeichen des guten Willens. Wenn möglich sollen neben ihm jedoch zusätzlich ein oder zwei Mitglieder gefangen genommen werden, um sie später verhören zu können. Dies wäre ein wünschenswerter Umstand, keine Pflicht! Verstanden? Ich habe hier Kopien der Namenslisten. Prägen Sie sich diese bitte genauestens ein. Es sind rund dreißig Namen auf der Liste. Der rot markierte ist der unseres Informanten, die grün markierten dagegen sind Personen die als Teufel bestätigt wurden. Dies sind insgesamt fünf Personen. Dies bedeutet nicht, dass die anderen Mitglieder unterschätzt werden sollten! Ich hoffe Ihnen allen ist klar, dass auch Mitglieder ohne Teufelskräfte als Gefahr eingestuft werden müssen und daher mit vollem Einsatz bekämpft werden müssen. Einige von Ihnen gelten als hochgradig fähige und damit gefährliche Kämpfer. Teufel hin oder her…“
      Während der Vizeadmiral weiterhin die Situation erklärte, überflog Nozomi die Liste der Namen. Dabei stach ihr ein Name besonders ins Auge. Er war grün markiert.
      Leise flüsterte sie voller Entsetzen: „Mariko?“

      „Fregattenkapitänin Nozomi? Alles in Ordnung bei ihnen?“
      Die Frage riss die Blauhaarige aus ihrer Schockstarre heraus. Überrascht und leicht verwirrt sah sie in die Runde. Die Blicke der anderen acht Einsatzmitglieder hafteten an ihr. Die Frage war scheinbar von einem der beiden Vizeadmirälen gekommen, welche den Einsatz leiteten. Da sie mit sich selbst beschäftigt gewesen war, hatte sie nicht einmal richtig wahrgenommen, von wem genau die Frage gekommen war.
      „J-Ja… tut mir Leid… ich… es kommt nicht mehr vor“, stammelte sie etwas hilflos, weshalb sie sich am liebsten geohrfeigt hätte. Zwar betrachteten beide Einsatzleiter sie noch für einen Moment, gingen jedoch kurz darauf wieder dazu über den Ablauf mit den Anwesenden durchzugehen.
      Nozomi konnte sich jedoch erneut nicht auf das Besprochene konzentrieren. Hilflos blickte sie auf das Blatt in ihrer Hand. Auf diesen einen Namen, von dem sie nie erwartet hätte ihn unter solchen Umständen lesen zu müssen. Und ihrem inneren brannte eine Frage auf, welche sie nicht mehr loslassen wollte…
      Warum?

      * * * * *

      Es musste ein imposantes Schauspiel für die Bewohner Orm Ginssees gewesen sein, als sich die drei gigantischen Kriegsschiffe der Marine ihrer unscheinbaren Insel näherten. Welch Gedanken den Bewohnern wohl in jenem Moment durch die Köpfe gingen? Ahnten sie bereits, weswegen die Einheiten sich ihnen näherten? Oder waren die Meisten letztendlich doch unwissend über die Dinge, welche sich in ihren Reihen abspielten?
      Nach der Besprechung begab sich Nozomi direkt wieder zum Bug des Schiffes, um von da aus der Stadt entgegen zu blicken. Was hatte sie sich davon erhofft? Ihre Schwester am Hafen zu erblicken? Direkt zur Rede stellen zu können, um zu klären, was hier los war?
      Es dauerte nicht lange, bis die Schiffe endlich an dem friedlichen Ort vor Anker gingen und lediglich die neun hochrangigen Mitglieder über einen Steg das Festland betraten.
      Ein älterer Herr näherte sich ihnen, während die meisten anderen Bewohner in größerem Abstand sich zu einer Traube versammelten und gespannt beobachteten, was nun geschehen würde.
      „Willkommen auf Orm Ginssee. Ich bin der Bürgermeister der einzigen Stadt dieser Insel, Womit kann ich der Marine dienlich sein?“
      Der größere der beiden Vizeadmiräle – eine dürre, etwa zweieinhalb Meter große Gestalt mit einem ungewöhnlichen Bart und auf den Namen Khan hörend – antwortete: „Wir sind hier, weil wir Informationen haben, dass sich Verbrecher auf dieser Insel versteckt halten sollen. Zu diesem Zweck wird eine Evakuierung mitsamt Personenüberprüfung vorgenommen, um am schnellsten und für die Zivilbevölkerung sichersten die Übeltäter ausfindig und dingfest machen zu können. Es sollen bitte alle Inselbewohner ihr nötigstes Hab und Gut zusammentragen und sich dann hier einfinden. Die anwesenden Kapitäne und Fregattenkapitäne werden dann die Überprüfungen vornehmen.“
      Der Bürgermeister nickte kurz und ging zurück zu seinen Bürgern, um ihnen die Sachlage zu erklären und sie anzutreiben den Verordnungen Folge zu leisten. Währenddessen teilten sich die Mitglieder des Einsatzes auf.
      Jedes der Kriegsschiffe war mittels eines Stegs mit dem Festland verbunden und an jedem postierten sich jeweils ein Kapitän und ein Fregattenkapitän zur Personalprüfung. Nozomi selbst war dabei mit Kapitän Zikuyah – einem noch recht jungen Rekruten, der sich jedoch sehr schnell durch herausragende Leistungen einen Namen machte – eingeteilt.
      Sie nutzte die Zeit, welche die Bürger noch brauchten, um sich ein wenig umzusehen. Die Stadt bestand aus einfachen Steinhäusern, von denen keines sonderlich herausstach. Selbst wenn einige Bewohner vermögender waren als andere, schien man dies nicht im speziellen zeigen zu wollen. Ein Umstand, der ihr so eher fremd war, dachte sie an den Prunk den beispielsweise die neuen Bewohner der alten Welthauptstadt Mary Joa dort demonstrierten.
      Auch die Bewohner selbst wirkten recht unproblematisch und friedliebend. Kaum hatte der Bürgermeister mit ihnen gesprochen, und das obwohl sie mit Sicherheit die lauten Worte des Vizeadmirals vernommen hatten, waren sie stillschweigend in ihre Häuser gegangen, um ihre größten Wertsachen zu holen. Unter diesen Umständen würde die Evakuierung schnell über die Bühne laufen, jedoch fragte sich Nozomi wie die Mitglieder der Gruppierung ‚Krieger des Lichts‘ nun auf diesen Umstand reagieren würden. Würde man einen Angriff versuchen?
      Wohl eher kaum. Auch wenn die Marine sie als Terroristengruppe deklarierte, wusste Nozomi dass sie eher bemüht waren Teufel vor der Eliminierung durch den Vernichtungstrupp zu bewahren und sich für die Rechte dieser einsetzten. Ihrer Auffassung nach waren sie nicht alle derartig böse und vergleichbar wie er. Törichte Ansichten von Menschen, die noch nie das Leid erlebt haben mussten, welches jener einzelne Mann über die Welt brachte. Umso mehr irritierte sie, dass sie den Namen ihrer eigenen Schwester auf dem Zettel gelesen hatte. Sie hoffte, dass dies nur ein Zufall war. Eine andere Mariko. Eine Frau zufälligerweise mit demselben Namen, mehr nicht…
      Sie sah zu Vizeadmiral Khan, der sich aktuell noch mit Vizeadmiral Ascera und Konteradmirälin Desce unterhielt, ehe sich die drei trennten und in Richtung der Stadt liefen. Ihr Teil in dieser Operation war primär die Beseitigung der Teufel.
      „Alles in Ordnung, Fregattenkapitänin Nozomi?“
      Überrascht sah sie zu Zikuyah, der sie ehrlich besorgt anblickte. Dabei lag die Überraschung nur teilweise in der Frage begründet, teilweise aber auch darin, dass er mit der langstieligen Pfeife in seinem Mund so problemlos reden konnte. „Ja, warum fragen Sie, Sir?“
      „Irgendwie seltsam, von Ihnen ‚Sir‘ genannt zu werden. Da Sie doch jünger sind als ich.“
      „Sie sind ranghöher und nur das zählt.“
      „Vermutlich… ich frage nur, weil Sie etwas bleich wirken.“
      „Das muss die Nervosität sein“, versuchte sie herunterzuspielen. Doch an seinem zweifelnden Blick erkannte sie, dass er ihr die kleine Lüge nicht abnahm. Andererseits beließ er es der Höflichkeit halber dabei. Schweigend warteten sie auf die ersten Zivilisten.

      * * * * *

      Eine junge Frau, etwa in ihrem Alter, ergriff die Hand ihres Sohnes und ging an den beiden Mitgliedern des Vernichtungstrupps vorbei. Während sie im Begriff war den Steg zu betreten, verlangte Nozomi bereits: „Der Nächste!“
      Bei diesem ‚nächsten‘ handelte es sich um einen jungen Mann, der unaufgefordert Zikuyah seine Dokumente überreichte, um sich auszuweisen. Dieser sah sich den Namen an und verglich ihn mit der Liste, welche sie erhalten hatten. Nozomi empfand die Situation eher als unangenehm. Am liebsten wäre sie unterwegs, um eben jene Mariko ihrer Liste zu finden. Sie wollte herausfinden, ob es ihre Schwester war. Mit ihr sprechen können, bevor es womöglich zu spät war.
      Doch stattdessen saß sie hier fest. An dem Mann vorbei blickend, blickte sie die Schlange der wartenden Zivilisten entlang. Es waren nicht mehr viele. Bald würden sie fertig sein und dann zur zweiten Phase übergehen. Es war klar gewesen, dass die Gesuchten nicht so dumm sein würden, sich in die Reihen der Zivilisten einzuschleichen, um auf diesem Weg von der Insel kommen zu wollen.
      Zikuyah nickte dem Bewohner zu, woraufhin dieser sich auf den Weg machte das Kriegsschiff zu betreten. Wieder rief die Blauhaarige daraufhin: „Der Nächste!“
      Ein altes Ehepaar trat vor. Wieder wanderte Nozomis Blick die Schlange entlang. Neugierig sah sie auch sie den anderen beiden Reihen hinüber. Dort war man ungefähr…
      Plötzlich trafen sich Nozomis Blick mit der einen jungen, blonden Dame in der Reihe neben ihnen. Zwar wandte sich die Frau direkt ab, dennoch hatte die Zeit ausgereicht. Das Herz der Blauhaarigen hatte gefühlt einen Schlag ausgesetzt, als sie die Unbekannte gesehen hatte. Nein… erkannt hatte!
      Die Blonde sprach kurz einige Worte zu einer Frau neben sich, ehe sie aus der Schlange austrat und in Richtung der Stadt zurück lief. Auch Nozomi setzte sich daraufhin in Bewegung ohne selbst es zu bemerken. Erst als der turbantragende Kapitän neben ihr sich an sie wandte, realisierte sie dies.
      „Hey, wohin wollen Sie?“
      „Ich… ich muss etwas überprüfen, Sir“, versuchte sie sich zu erklären.
      Kaum waren die Worte gesprochen, nahm sie seine weiteren Proteste nicht mehr wahr. Immer schneller trugen sie ihre Füße voran und schon bald rannte sie den Hafen entlang, der scheinbar Unbekannten hinterher. Diese hatte inzwischen ihre Verfolgung bemerkt und hatte ebenfalls begonnen zu rennen.
      Da die Straßen jedoch inzwischen verlassen waren, gelang es ihr nicht ihre Verfolgerin abzuschütteln. Zwar schlug sie haken und versuchte in den Seitenstraßen sich Nozomi zu entziehen, doch dieser gelang es immer wieder die richtigen Wege zu wählen. Es war als wüsste sie einfach welche Straße die Unbekannte wählen würde. Weil sie selbst ebenfalls diese Wege genommen hätte.
      „Stehen bleiben! Im Namen der Marine, befehle ich Ihnen stehen zu bleiben!“, versuchte die junge Fregattenkapitänin es inzwischen, doch auch dies bewirkte nicht den gewünschten Erfolg, woraufhin sie einem Einfall folgend rief: „Bitte, Mariko, bleib stehen!“
      Diesmal zeigten die Worte Wirkung. Die Blonde schien aufzuschrecken und stolperte dabei über ihre Beine. Mit ausgestreckten Händen fing sie ihren Sturz ab, rollte sich über die Schulter ab und gelangte elegant wieder auf ihre Beine. Jedoch hatte der Umstand gereicht, auf dass die Angehörige des Vernichtungstrupps aufschließen konnte. Aus diesem Grund versuchte die Blonde es nicht mehr mit der Flucht, sondern blieb stehen und drehte sich zu ihrer Verfolgerin.
      „Das sie ausgerechnet dich herschicken würde… Noz.“
      Die letzten Schritte rannte die Blauhaarige nicht mehr, sondern ging gemächlicher und ruhig auf ihre Schwester zu. Begutachtete dabei diese, denn immerhin hatten sie sich bereits einige Monate wieder nicht gesehen.
      Ihre schulterlangen, strohblonden Haare umrahmten, wie eine wallende Mähne, ihr zartes Gesicht, während sich ein gezwungenes Lächeln auf ihre Lippen stahl. Ihr graues, bauchfreies Top – welches einen größeren Ausschnitt hatte, so dass es von ihrer linken Schulter gerutscht war und nur noch auf der rechten ruhte – verdeckte eine Art schwarze Weste, die offensichtlich von dünnen Trägern gehalten wurde, wodurch ihr Bauch doch noch verdeckt wurde, und sogar zwei Ärmel besaß. Ihr rosaner Rock endete etwa auf halber Höhe ihrer Oberschenkel, womit der Blick auf ihre schönen, langen Beine offen war, die in zwei weißen Stiefeln verschwanden, mit ebenfalls rosanen Riemen. Am Hals trug sie zudem eine Art enganliegendes Band, an dem ein Schmuckstein angebracht war.
      Was aber Nozomi wunderte, war wo das Kukri-Schwert, welches sich eigentlich in Marikos Besitz befinden müsste und das sie immer bei sich trug, abgeblieben war. Zwar bestand die Möglichkeit, dass es sich in dem kleinen Beutel befand, denn sie am Rücken trug und dessen Tragegurt ihr quer über die Brust verlief, doch eigentlich war es zu groß, um dort hinein passen zu können.
      „Was machst du hier, Mariko?“
      „Ich leben hier.“
      „Hör auf mich zu belügen!“
      Seufzend wich die Blonde dem strengen Blick ihrer Schwester aus.
      „Weißt du es nicht schon längst?“, versuchte sie es daraufhin mit einer Gegenfrage.
      „Gehörst du wirklich zu ihnen?“
      Die Hand wanderte unweigerlich an ihr eigenes Schwert. Doch als Mariko ihr eine Antwort schuldig blieb, wollte es die Blauhaarige dabei nicht belassen. „Das sind Terroristen! Sie helfen den Teufeln. Solchen wie Lucifer. Leid und Kummer wird verbreitet, wenn solche Menschen…“
      Weiter kam sie nicht mit ihrem Appell, denn plötzlich streckte die Blonde ihre Hand aus. Mit einem Mal breitete sich scheinbar aus ihrem Körper heraus eine Art Sphäre aus, welche sich innerhalb eines Lidschlags immens vergrößerte und Nozomi in sich erfasste. Die Blauhaarige erkannte sofort was geschehen war. Mit grimmiger Miene sah sie zu ihrer Schwester, die nur entschuldigend zurückblickte.
      „Noz… ich bin so ein Teufel geworden… kannst du mir verzeihen?“
      „Mariko, greif zu deiner Waffe! Ich werde mich nicht zurückhalten.“
      „Warum muss es so weit kommen? Hör mir doch zu. Lass mich dir doch erklären…“
      „Nein! Es gibt dafür keine Rechtfertigung!“
      „Doch die gibt es!“, brüllte die Blonde zurück, woraufhin ihre Schwester tatsächlich inne hielt. Die Teufelskraftnutzerin ließ sich diese Chance nicht entgehen und begann zu erklären: „Noz, das was ich dir jetzt sage, wird dein Weltbild auf den Kopf stellen. Es ist ein Geheimnis der Marine, welches ich im Laufe der letzten Jahre erfahren habe. Wenn du mir nicht glaubst, frag deine Vorgesetzten im Stab der Flaggoffiziere. Irgendwer scheint die verbotene Forschung voranzutreiben. Stell dir vor, wenn sie dabei weit genug sind, um nicht nur Zoan-Früchte künstlich zu erschaffen!“
      „Das ist nicht möglich Mariko. Denkst du wirklich, dass die Marine so etwas zulassen würde? Eine solche Forschung würde den Frieden der Welt bedrohen!“
      „Ja, aber was wenn sie es nicht verhindern können?“
      „W-Was? Was meinst du damit?“
      „Sie konnten bis heute nicht Lucifer fassen, geschweige denn effektiv bekämpfen. Was wenn ausgerechnet er diese Forschung betreibt? Natürlich will die Marine dies nicht zulassen und dennoch…“
      Ohne Vorwarnung ertönte eine Explosion einige Meter zu ihrer Rechten, der kurz darauf schwarze Rauchschwaden folgten. Offenbar wurde ein weiterer Teufel entdeckt und ein Kampf war entbrannt.
      „Hör mir zu Noz“, versuchte Mariko weiterhin auf ihre Schwester einzureden, „ich weiß, dass du dich voll und ganz der Marine verschrieben hast und darin aufgehst. Doch ihre Sichtweisen haben dich zu sehr eingespannt. Du wurdest dazu erzogen zu gehorchen und denkst nicht mehr selbstständig. Du betrachtest deine eigene kleine Welt und nicht das große Ganze um dich herum. Die ‚Krieger des Lichts‘ sind keine Terrorgruppe. Sie wollen lediglich, dass nicht alle Teufelskraftnutzer als Monster angesehen werden. Einige versuchen mit ihren Kräften nur Gutes zu tun und Leben zu retten! Aber dadurch das dein Blick auf die falschen Dinge gerichtet ist, siehst du nicht die Geheimnisse, welche quasi vor deinen eigene Augen versteckt wurden.“
      „Sei endlich still!“, kreischte die Fregattenkapitänin zornig und zog ihr Kukri-Schwert. „Im… Im Namen der Marine… werde ich, Fregattenkapitänin Nozomi,… dich Mariko… angeklagt des Daseins einer Teufelin… liquidieren!“
      Schluchzend und stockend kamen die Worte aus ihrem Munde. Ihr Hals war wie zugeschnürt, doch sie hatte einen Eid geschworen. Gefühle waren fehl am Platz, immerhin galt es eine Aufgabe zu erfüllen, um den Frieden und den Schutz der Menschen zu gewährleisten.
      Auch Mariko schien einzusehen, dass ihre Worte nicht mehr zu ihrer Schwester durchdringen würden, weshalb sie den Beutel sich vom Rücken zog, öffnete und den Inhalt auf dem Boden verstreute. Es waren mehrere kleine Objekte, die jedoch seltsam erschienen. Beinahe wie kleine Puzzlestücke, die erst richtig zusammengesetzt ihre wahre Bedeutung offenbarten. Und tatsächlich begann die Blonde ruhig nach den Stücken zu greifen und aneinander zu stecken. Wenige Handgriffe später hielt sie das zweite Kukri-Schwert, ihr Exemplar, in der Hand.
      Schreiend stürmte Nozomi auf Mariko zu: „Sag mir warum?!“

      * * * Gegenwart * * *

      Nozomi kam sich abscheulich vor, bei den Gedanken an die Ereignisse von damals. Sie ekelte sich vor sich selbst.
      Verglich sie sich mit den Schaustellern des am Hafen der verlassenen Stadt gastierenden Jahrmarkts, waren nicht diese die Monstrositäten sondern sie selbst. Sie fühlte sich wie ein Apfel, der nach außen hin glatt und perfekt erschien, innerlich jedoch von Würmern ausgehöhlt und zerfressen war. Und ausgerechnet diejenigen, die optisch abstoßend und wider die Natur erschienen, waren innerlich perfekt und rein. Waren bessere Menschen als sie. Sorgten sich um Verstorbene, mit denen sie keinerlei Verbindung hatten, einfach aus reiner Nächstenliebe heraus.
      Welch grausame Ironie das Schicksal für sie bereitgehalten hatte, dass sie an diesem Tag und an diesem Ort eben solch eine Lektion erteilt bekommen hatte. Tränen liefen ihr über die Wangen, während sie zusammensank. Mit dem Rücken zur Rehling gewandt und den Kopf gegen sie gelehnt, lies sie ihren Gefühlen freien Lauf.
      Schrie bitterlich ihre Wut und Gefühle heraus, welche sie so lang in sich verborgen, aber auch verschlossen gehalten hatte. Vergoss Tränen, die wie kleine Sturzbäche ihre Wangen hinabrannen und die Haut leicht aufquollen ließen. Schlug mit der Faust gelegentlich auf das Holzdeck ein. Kümmerte sich nicht darum im schlimmsten Fall Schäden anzurichten, die sie ihrem neuen Schiffbauer rechtfertigen musste. Denn im Moment ging es nur um sie. Um ihr Leiden und die Fehler, welche sie im Leben gemacht hatte.
      Irgendwann verkamen die heiseren Laute, geboren aus der tiefsten Verzweiflung ihres Herzens, zu einem leisen schluchzen und wimmern. Wie auch die Tränen zu dünnen Rinnsalen versickerten. So blieb sie sitzen. Alleine mit ihren Gefühlen. Ganz alleine…

      * * * * *

      Nicht weit entfernt, zwischen den Bäumen des Waldes, hockte eine Gestalt auf einem Baumstumpf und blickte in Richtung des dort geankerten Schiffes. Die Schreie waren inzwischen verklungen, dennoch wagte er sich nicht in die Nähe. Seufzend strich er über seinen Kopf, wo allmählich wieder die weißen Haare sprossen.
      „Endlich. Ab jetzt wird es besser, Noz…“

      Wieviel Zeit war vergangen? Langsam öffnete sie ihre Augen. Der rote Schein der Abenddämmerung erstreckte sich bereits über den Horizont und tauchte die Welt in ein feuriges Licht. Augenblicklich blitzten Erinnerungsfetzen vor ihrem inneren Auge auf. Sie sah Feuer. Überall Feuer um sie herum. Ihre geliebten Puppen schmolzen unter der Hitze, die ihre Tränen auf der Haut binnen eines Wimpernschlags verdunsten ließen. Danach war alles schwarz gewesen. Wie sie damals aus dem Haus gekommen waren, wusste sie nur aus Erzählungen ihrer Schwester. Ein Vizeadmiral hatte die Schwestern damals wohl aus dem brennenden Heim gerettet, jedoch war dies seine letzte Heldentat gewesen. Denn er war kurz darauf von ihm ermordet worden. Hinterrücks mit seinen Teufelskräften, hatte er dem heldenhaften Marineangehörigen das Leben geraubt. Die Zukunft.
      Freunde und Familie der Trauer überlassen, welche sein Dahinscheiden mit sich bringen würde.
      Doch auch hier hatten stets Marikos Erzählungen über jenen Tag geendet, da ihre Schwester ebenfalls ohnmächtig geworden war. Erst Jahre später hatte Nozomi in Erfahrung gebracht, wieso die Zwillinge damals ihm nicht zum Opfer gefallen waren. Der Partner jenes Vizeadmirals war ebenfalls auf der Insel gewesen und aus Wut über seinen verstorbenen Freund sich dem Teufel aller Teufel in den Weg gestellt. Soweit die Blauhaarige wusste war es der einzige bekannte Fall in der Geschichte der Marine, dass jemand Lucifer das Wasser hatte reichen können… und ihn zum Rückzug gezwungen hatte…
      Und doch war er nie zum Helden erklärt worden, sondern schon bald ein gesuchter Verbrecher gewesen. Vermutlich war dies das erste Mal in ihrem Leben gewesen, dass Nozomi erkannt hatte, dass die Welt um sie herum ein grausamer Ort gewesen war. Doch wie schon bei den Ereignissen auf Orm Ginssee vor einem Jahr, hatte sie sich dies niemals eingestehen wollen. Hatte an den Idealen denen sie zu dienen glaubte derartig festhalten wollen, dass sie nicht in der Lage gewesen war logisch zu denken. Oder der Wahrheit ins Gesicht zu blicken.
      Als sie versuchte sich aufzurichten merkte sie, dass ihre Gelenke und Muskulatur schmerzten. Offenbar war sie nach ihrem Zornesausbruch eingeschlafen und die unbequeme Haltung hatte ihrem Körper einiges abverlangt, was dieser ihr entsprechend quittierte. Ächzend streckte sie sich. Versuchte den Schmerz so gut es ging auszuhalten.
      „Endlich aufgewacht?“
      Verwundert sah sie sich um, als sie am Rande der Steilküste, nicht unweit der angelegten Holzplanke, Ryan bemerkte. „Wie lange beobachtest du mich schon beim Schlafen?“
      „Weiß nicht. Ein, zwei Stunden dürften es gewesen sein.“
      „Ich dachte du wolltest dir den Wasserfall anschauen?“
      „Ich habe ihn nicht gefunden. Die Höhlen ja, aber bin in ihren Gängen herumgeirrt ohne an mein Ziel zu gelangen. Als ich endlich wieder hinausfand, habe ich entschieden zum Schiff zurück zu kommen.“
      „Der Wasserfall stürzt in eine Höhle mit einem offenen Dach hinein. Eigentlich ist das der am leichtesten zu findende Einstieg.“
      Er zuckte lediglich mit den Schultern: „Vielleicht ein anderes Mal.“
      „Wo ist Cid? Noch am Grab?“
      „Nein, er ist unter Deck. Überprüft alle Maschinen. Bisschen Paranoid der Gute, als ob sie so schnell…“, doch weiter kam die rechte Hand der Kapitänin nicht, da auf einmal ein Hammer mit einem ungeheuren Tempo auf ihn zuraste und ihn mit voller Wucht im Gesicht traf.
      Überrascht sah Nozomi erst zu ihrem Freund und wollte bereits zu ihm hineilen, ehe sie sich umentschied und versuchte zu ergründen woher das Wurfgeschoss kam. Dies war jedoch nicht sonderlich schwer herauszufinden, da sie den Schiffsbauer einige Schritt zu ihrer linken erblickte, der bereits mit einem zweiten, kleineren Hammer spielte und offenbar wartete ob er nochmals werfen sollte. Er war gerade dabei gewesen über eine Luke die unter Deck führte empor zu klettern, als er Ryans Worte vernommen haben musste und diese ihm offensichtlich übel nahm.
      „Was sollte das?“, fragte die Blauhaarige entsetzt.
      „Ein Amateur soll meinen Job nicht in Frage stellen. Ich bin ein verflucht guter Schiffsbauer. Was ich mache, mache ich nicht grundlos. Und wenn so ein Wicht daher kommt und meine Zimmermannsehre ankratzt, bekommt er die entsprechende Antwort. Außerdem habe ich extra schwach geworfen.“
      „Extra schwach geworfen?“, ertönte Ryans zornige Stimme, während er vom Festland rüber an Deck sprang und den Hammer neben sich zu Boden fallen ließ. Beinahe wäre die Blauhaarige in schallendes Gelächter verfallen, als sie den rötlichen Abdruck der das halbe Gesicht ihres Gefährten überdeckte sah.
      „Wenn du so einem Angriff nicht ausweichen kannst, wird das noch echt spaßig. Glaub mir, wir treffen noch auf Leute, die weniger zimperlich sind, als ich es eben war. Und wenn du die unterschätzt, bist du verdammt schnell Tod“, mit diesen mahnenden Worten, zündete sich der Blondschopf eine neue Zigarette an und erklomm vollends die letzten Leitersprossen an Deck.
      „Wie sieht es eigentlich aus, Noz? Willst du nun am Fest dieser Jahrmarkttruppe teilnehmen?“
      „Ja.“
      Stille trat ein. Ein wenig verdutzt blickte Ryan zum einzigen weiblichen Mitglied der kleinen Crew, während Cid bereits dabei war an Land zu gehen.
      „Wie ja? Ernsthaft? Warum? Und warum regst du dich nicht über das ‚Noz‘ auf?“
      „Hab ich das vergessen?“, fragte sie, verpasste ihm einen kleinen Klaps gegen den Hinterkopf und schimpfte spielerisch: „Nenn‘ mich nicht so! Es gab nur eine einzige Person, die das darf und durfte. Und die bist nicht du! Außerdem finde ich es schön, dass sie sich so viel Mühe machen und den Verstorbenen die letzte Ehre erweisen wollen. Im Grunde sind sie bessere Menschen als man ihrem Aussehen vielleicht zuschreibt. Aus diesem Grunde wäre es nicht richtig ihre Einladung abzuschlagen.“
      „Ich gehe dann mal Bescheid geben“, schlug Cid vor, als er das Ende des Steges erreichte, woraufhin ihm die Blauhaarige nur dankend zunickte.
      „J-Ja… aber… hast du die nicht gesehen? Das ist das reinste Gruselkabinett!“
      Verwundert sah sie zum beurlaubten Kapitänleutnant, ehe sie breit grinsend fragte: „Hast du etwa Angst?!“
      Ertappt wich dieser ihrem Blick aus und grummelte etwas von wegen „Das ist es nicht…“, woraufhin zum ersten Mal sie diejenige war die ihn piesackte: „Du hast tatsächlich Angst vor denen? Seit wann bist du so ein Angsthase?“
      „Ich sagte das ist es nicht… ich habe nicht wirklich… Furcht vor denen… mir behagt bloß… das Umfeld nicht“, versuchte er sich zu erklären, sich dabei verlegen am Hinterkopf kratzend.
      „Na ja, da musst du nun aber durch. Cid ist eh schon weg meine Entscheidung ihnen mitzuteilen.“
      Seufzend begab sich Ryan daraufhin wieder an Land, setzte sich an dieselbe Stelle von wo aus er die schlafende Kapitänin beobachtet hatte und begann damit sie mit kleinen Steinchen zu bewerfen. Nozomi jedoch versuchte sich daran nicht zu stören, da sie ihren Blick wieder in Richtung Meer schweifen ließ und mit ihren Gedanken woanders war. Morgen würde sie Cid erzählen was damals zwischen ihr und Mariko geschehen war.
      Das war sie ihm schuldig…

      * * * Büro der Großadmirälin Rita Maha, Grand Line Marinehauptquartier * * *

      „Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen konnten. Ich weiß momentan haben Sie alle drei viel zu tun, doch hätte ich allmählich endlich einen Lagebericht“, erklärte die Großadmirälin dem Fischmenschen-Admiral der Marine, der daraufhin nur leicht nickte.
      „Okaaay, Chefin. Kann ich verstehen.“
      Die gealterte, doch noch sehr fitte Dame wartete, dass dieser noch etwas ergänzte. Jedoch blieb es bei diesem kleinen Satz und stattdessen goss er sich einen großen Schluck des Whiskeys in seiner Hand direkt in den Rachen.
      Ein kurzes, aber energisches Räuspern ließ den Piranhafischmenschen zusammenzucken, woraufhin er unglücklicherweise einiges des kostbaren und leckeren Alkohols auf seine Kleidung vergoss. Mit geweiteten Augen blickte er zu Rita Maha, die ihrerseits leicht ungeduldig ihn anstarrte. Offenbar dämmerte diesem was das Problem war und er begann zu berichten.
      „Okaaay, Verzeihung. Da war ja was, genau. Die Wehrpflicht war sehr profitabel für die Marine. Wir haben zahlreiche, starke neue Rekruten gewinnen können. Aktuell werden ihre Hintergründe noch durchleuchtet und eine Einschätzung zur Rangverteilung durchgeführt, aber schon jetzt kann ich ihnen sagen, dass wir mindestens zwanzig neue Vizeadmiräle erwarten dürfen, von denen gut ein Viertel Admiralspotential hätten, okaaay? Zudem haben wir ein Ersuch an die Kopfgeldjägergemeinschaft entsendet, vorrangig gerichtet an ihre besten Männer. Auch hier sind mehrere bereits als bezahlte Söldner sich dem Plan anzuschließen, okaaay? Leider konnten mit einigen ihrer Topleute leider kein Kontakt aufgenommen werden. Darunter auch dem weltbesten Kopfgeldjäger Vasja dem Höllenhund, was leider sehr bedauerlich ist.“
      „Durchaus, aber insgesamt sind das ja doch…“, leider wurde die Großadmirälin unterbrochen, als die Türe zu ihrem Büro unerwarteter Weise aufgestoßen wurde.
      „Ich sagte doch, Sie können jetzt nicht eintreten… Verzeihung Madame, ich konnte ihn nicht aufhalten“, versuchte sich Rita Mahas Sekretär zu rechtfertigen, während er noch immer vehement bemüht war einen ungestümen Mann wieder hinaus auf den Flur zu ziehen. Dieser schleifte ihn jedoch problemlos seinerseits hinter sich her.
      Das sonst eher furchterregende, wie auch einschüchternde Aussehen des ungebetenen Gastes, schien weder auf die Großadmirälin, noch auf den anwesenden Admiral irgendeine Wirkung zu zeigen. Höchstens ein wenig Neugier seitens des Fischmenschen schlug ihm lediglich entgegen, welche aber schon bald Langeweile wich, woraufhin er sich wieder seinem Whiskey widmete.
      „Was habe ich da gehört?!“, schrie der Sensenträger derweil ohne sich für die Blicke seines Vorgesetzten zu interessieren. Gleichzeitig ließ die Großadmirälin lediglich ein ruhiges „Komm doch bitte herein, Azrael“ verlauten.
      „Warum hast du Kapitänin Nozomi des Vernichtungstrupps beurlaubt?!“
      „Wie reizend, dass du dir um Sie Sorgen machst.“
      „Du hast meine Frage nicht beantwortet!“
      „Und du scheinst zu vergessen, mit wem du redest!“, ermahnte sie ihn mit ruhigem Tonfall, der jedoch eine derartige Aura des Zornes mit sich schwingen ließ, dass die Temperatur im Raum mit einem Male um mehrere Grad gefallen zu sein schien. An den Admiral gerichtet entschuldigte sie sich lediglich: „Es tut mir leid, dass unser Gespräch ein derartig abruptes Ende finden muss, jedoch hatten Sie mir ja bereits alles Wichtige mitgeteilt. Informieren Sie mich aber das nächste Mal früher über die Entwicklungen, verstanden?“
      „Okaaay, Chefin!“
      „Gut, dann ist ja unser Gespräch beendet und Sie können wieder Ihren Aufgaben nachgehen. Und nun zu Ihnen Vizeadmiral Azrael. Jetzt können wir uns um Ihr Anliegen kümmern!“
      Beim Verlassen des Büros, bemerkte der Piranhafischmensch, dass seine Whiskeyflasche bereits leer war, weshalb er kurz an der Minibar der Großadmirälin stoppte, seine leere Flasche abstellte, zielsicher sich einen erlesenen Rum herauspickte, öffnete und schlussendlich wieder seines Weges ging, während er sich bereits den Inhalt der Flasche wieder in den Rachen kippte.
      „Das war eigentlich mein Lieblingsrum gewesen…“, konnte Rita Maha angesichts seines Verhaltens nur feststellen.

      * * * Währenddessen auf dem Friedhof von Orm Ginsseee * * *

      Traurig blickte Amuko Nom auf den Grabstein vor sich. Moos und andere Pflanzen hatten bereits damit begonnen das Grab, wie auch den Erinnerungsstein darauf in Beschlag zu nehmen, dennoch war die Inschrift noch gut zu lesen.

      Hier ruht Mariko, meine geliebte Schwester
      Möge deine Seele nun Freu von Schmerz sein
      Geboren 1592 Anno Maris
      Gestorben 1616 Anno Maris

      Der Schmerz über ihren Tod war selbst nach einem ganzen Jahr noch immer wie ein Dorn, welcher tief in seiner Brust steckte. Sie war der erste Mensch gewesen, welcher in ihm nicht nur einen Schandfleck der Gesellschaft gesehen hatte, sondern einen Menschen mit Gefühlen. Sie hatte ihm etwas geschenkt, was er seit seiner Kindheit stets gesucht hatte. Liebe…
      Doch nicht in Form von Liebe zwischen zwei Menschen, sondern eher wie die mütterliche Geborgenheit, die man seinem Kind schenkt. Dabei waren sie fast gleich alt gewesen und dennoch. Nein, vielmehr war es vergleichbar gewesen mit der Liebe, die eine große Schwester einem entgegen brachte. Mariko war stets eine große Schwester gewesen. Sei es für ihn im übertragenen oder aber für Nozomi im wahrsten Sinne. Stets hatte sie sich um andere gekümmert und gesorgt. Ihre eigenen Bedürfnisse hinten angestellt, bevor es nicht allen anderen um sie herum gut ging.
      „Isch versteh das net…“, flüsterte er, sich die ersten Tränen aus dem Gesicht wischend. Doch sie wollten nicht versiegen. Tropfen um Tropfen rann seine Wangen hinab.
      Seit er an diese Information gekommen war, wunderte er sich über deren Wahrheitsgehalt. Es schien ihm zu unwirklich, um wahr zu sein. Doch sie brannte ihm seit je her auf der Zunge und in seiner Seele. Ließ ihn nicht zur Ruhe kommen und verhinderte, dass der Schmerz in seinem Herzen zu heilen vermochte. Nun aber war der Tag gekommen, an dem er die Wahrheit erfahren würde. An dem er seinen Frieden würde machen können. Welch ein glücklicher Zufall des Schicksals, dass sie ihn gefunden hatte. Ursprünglich hatte er nach dem morgigen Tag die Schaustellergruppe verlassen wollen, um die Blauhaarige zu suchen und zur Rede zu stellen.
      „Wieso solltse sowas tun?“, flüsterte er in die hereinbrechende Nacht hinein, „Hat Nozomi disch wirklisch ermordet? Deine eig’ne Schwester? Morg’n frag isch sie… morg’n…“

      Sanft strich sie an den Seiten ihres schwarzen Kleides entlang, welches sich angenehm an ihren Körper schmiegte und etwa auf Höhe ihrer Knie endete. Es war das einzige Kleidungsstück, welches ihr an diesem Tag passend erschien. Denn obwohl sie an der Seite ihrer beiden männlichen Gefährten gleich einer Festlichkeit beiwohnen würde, befand sie sich gleichzeitig in dem Dilemma, dass heute ein Tag der Trauer für sie war. Seit nun mehr einem Jahr weilte ihre Zwillingsschwester nicht mehr auf dieser Welt. In dieser Zeit, die ihr so unendlich lang erschienen war, hatte sich ihre Welt scheinbar völlig verändert. War nicht mehr ein Ort bestehend aus klaren weißen und schwarzen Feldern, sondern voller Grautönen, in denen sie selbst sich nicht zu Recht fand.
      Während sie ihr ebenfalls schwarzes Bolerojäckchen anzog und vor den Spiegel stellte, blickte sie die ganze Zeit an sich herab. Traute sich nicht den Kopf zu heben, um ihr eigenes Ebenbild zu betrachten.
      „Tief durchatmen, Noz…“, flüsterte sie sich selbst schließlich ermutigend zu. Denn sie wusste, dass sie nicht mehr in der Vergangenheit leben durfte. Erst diese Haltung hatte ihr Leben in solch negative Bahnen gelenkt. Stattdessen musste sie endlich voranschreiten. Deshalb war sie hier. Um Abschied zu nehmen. Abschied von ihrer Schwester und von ihrem alten Ich. Um hoffentlich als besserer Mensch ihrer Aufgabe gerecht zu werden und helfen zu können, wo auch immer ihre Hilfe gebraucht würde. Doch war sie überhaupt dazu berechtigt? Zu helfen?
      Sie betrachtete ihre Hände. Während andere nur ihre zarten Finger in diesem Moment erblickt hätten, sah sie das Blut welches an ihnen klebte. Konnte den typischen Geruch wahrnehmen, den eisernen Geschmack der sich gleichzeitig dazu auf die Zunge legte. Es fühlte sich alles so echt an, obwohl es nur ein Bildnis in ihrem Kopf war. Sie fürchtete bereits, wenn sie ihre Hände zurückziehen würde, den Leichnam ihrer Schwester zu ihren Füßen zu sehen.
      Zum Glück war dem nicht so. Lediglich nackte Zehen lugten zwischen ihren Fingern hindurch.
      Wütend über sich selbst ballte sie ihre Hände zu Fäusten und schloss die Augen. Versuchte die Tränen zu unterdrücken, die sich dennoch ihren Weg in ihre Augenwinkeln kämpften und vereinzelt ihre Wangen hinabkullerten.
      Sie hob den Kopf leicht an, atmete noch einmal tief ein und wieder aus. Doch die Anspannung war weiterhin da. An ihrer Seite. Stets an ihrer Seite…
      Schien aber tatsächlich auch gehen zu wollen. Wurde leichter, statt schwer auf ihren Schultern zu ruhen. Wie eine wehmütige Umarmung des Abschieds, löste sie sich. Nahm einige Schritte Abstand zu ihr. Erst jetzt öffnete sie zögerlich ihre Lider wieder, woraufhin sie ihr Antlitz im Spiegel erblickte, welches ihr schweigend entgegen sah.
      Unsicher.
      Sorgenvoll.
      Sich fragend, was sie hier tat?
      Doch sie brauchte ihrem Ebenbild dies nicht zu erklären. Beide wussten die Antwort.
      Stattdessen schlang sie sich, in der für sie typischen Art, ihre Haare wie einen Schal um ihren Hals, ehe sie ihren Rücken hinab glitten. Sie hatte einige Zeit mit sich gerungen, war dann aber zu dem Schluss gekommen, dass an diesem Tag sie sich als einzige Farbe den blauen Ton ihrer Haarpracht gestattete.
      Ihre große Schwester war stets auf ihr strahlendes blau eifersüchtig gewesen, obwohl dies auch ihre natürliche Haarfarbe gewesen war. Doch als Kinder hatte ihre Mutter stets der Älteren von ihnen die Haare blond gefärbt, um sie auseinander halten zu können. Vor allem nachdem die Zwillinge stets Unfug getrieben hatten und ihr gleiches Aussehen dafür missbrauchten einer möglichen Strafe zu entkommen. Im Grunde hatte aber dieser Plan auch vor der Färbung nicht geklappt, da sie damals einfach gemeinsam bestraft worden waren.
      Nozomi konnte nicht verhindern, dass ein ehrliches Lächeln kurz über ihre Lippen huschte. Wie schon und unbeschwert die Erinnerung doch war. Nach dem Tod ihrer Eltern hatte Mariko jedoch diese Angewohnheit beibehalten. Warum wusste selbst die Marinekapitänin nicht.
      Noch einmal wagte sie den Blick in den Spiegel. Wieder blickte ihr lediglich ihr eigenes Ebenbild entgegen. Eine blauhaarige Nozomi und nicht die blonde Mariko. Auch kein Monster, welches sie verfluchte. Ihr den Tod des geliebten Zwillings vorwarf. So oft hatte sie aus Angst vor dem, was sie sehen könnte diesen Blick gemieden. Und nun war da nichts Beängstigendes oder Monströses zu sehen. Sondern nur sie selbst…
      Wobei… wo war da der Unterschied?
      Schließlich wandte sie sich von dem Spiegel wieder ab, griff nach ihren dunklen Strümpfen und zog sich diese behutsam über ihre Beine. Während sie anschließend in ihre hohen, grauen Lederstiefel schlüpfte, wanderten ihre Augen durch das Zimmer. Blieben an den Klingen an der Wand haften, die dort dekorativ und gekreuzt hingen. Sollte sie diese mitnehmen? Immerhin hatte ein Exemplar einst ihrer Schwester gehört, weshalb sie ein Recht dazu hatte, erneut einen Blick darauf werfen zu dürfen.
      Mit einem Male schüttelte sie mit dem Kopf, als wolle sie damit einer ihr gestellten Frage antworten. Dies war keine Situation, in der man Waffe bei sich führen sollte. Denn auch wenn sie trauerte, war sie auf dem Weg zu einem Feste den Verstorbenen zu Ehren. Die Jahrmarktsmitglieder könnten dies falsch verstehen.
      „Nozomi, wir müssen langsam los“, ertönte Cids Stimme, nachdem er an ihre Tür klopfte. Eilig rannte sie daraufhin zu dieser, öffnete sie und wollte bereits herausstürmen, doch der Raucher versperrte ihr den Weg. Wie sie, hatte er sich mit der Wahl eines schwarzen Smokings zu einer Garderobe entschieden, die sowohl der Festlichkeit, als auch seiner Trauer entsprechend war. Nur das teilweise geöffnete Hemd darunter wirkte doch etwas zu angeberisch, da dadurch seine kräftigen Brustmuskeln hervorblitzten.
      Nicht weiter sein äußeres Erscheinungsbild beachtend, sah sie stattdessen ihm irritiert in die Augen. Nachdem keine Reaktion von ihm zu kommen schien, fragte sie vorsichtig: „Ich dachte wir müssen los?“
      „Ja, müssen wir. Aber vorher habe ich da noch eine Frage. Kannst du mir erklären, warum das Schiffsdeck meines Meisterwerks beschädigt ist? Eine Bretter nahe der Rehling weisen Schäden auf!“
      Ertappt zuckte sie zusammen. Auch ihre Haltung wirkte deutlich steifer als noch zuvor, während sie sich umsah und herumdruckste. Es war ihr ein wenig unangenehm, ihm beichten zu müssen, dass sie die Planken in ihrem an sich selbst gerichteten Zornesausbruch eingeschlagen hatte.
      „Ähm… also das… kommt… womöglich… von den Steinen. Anders kann ich es mir nicht erklären…“
      „Steine?“
      „Die Ryan gestern nach mir warf… als du Weg warst, um im Jahrmarkt über unsere Anwesenheit Bescheid zu geben…“
      „Ryan!“, brüllte der Raucher – nachdem er sie einen Moment lang schweigend betrachtete –, wandte sich von der Tür ab und ging an Deck, um sich den um ein paar Jahre jüngeren Burschen zu schnappen. Der seinerseits nur völlig verdutzt zu dem Schiffbauer sah, bevor er lautstark angeschnauzt wurde. „Wenn wir zurück sind reparierst du gefälligst die Schäden am Schiffsdeck, die deine Blödeleien verursacht haben!“
      „Tut mir Leid, Ryan“, dachte die Blauhaarige noch bei sich, bevor sie ihrem Crewmitglied gefolgt war und noch sah, wie die Beiden ein paar Worte wechselten. Immerhin schrien sie sich nicht an.
      Nachdem sie voneinander abgelassen hatten, richtete der Weißhaarige – dem man allmählich durch das Nachwachsen seines Haarschopfs seine natürliche Farbe wieder ansah – daraufhin demonstrativ nochmals den Sitz seines offen getragenen, dunkelvioletten Hemdes.
      Anders als Cid oder Nozomi, wirkte sein Erscheinungsbild selbst mit der Krawatte die er trug deutlich legerer und damit auch festlicher. Kein Wunder, hatte er doch die geringste Verbindung zur Schwester seiner Kapitänin und war damit wohl auch am wenigsten trauernd.
      Nachdem er auch noch über seine Stoffhose gestrichen hatte, als wollte er sich den nicht vorhandenen Schmutz abwischen, wandte er sich schlussendlich, dafür aber auch umso fürsorglicher an sie: „Hi… na wie geht es dir?“
      Sie zwang sich ein Lächeln ab, bevor sie auf die Frage einging: „Es wird schon gehen. Im Grunde kann es ja nur noch besser werden, wenn ich das hinter mir habe… oder?“

      * * * * *

      Kurz bevor die Drei die Stadt erreichten, hörten sie bereits von weitem die Musik. Es wurde dermaßen lautstark gefeiert, als wollte man im wahrsten Sinne des Wortes, dass die Lieder noch im Himmel zu hören waren. Obwohl die Stadt sogar noch um ein Stück festlicher geschmückt worden war und einige der Schaubuden ja weit weg vom Hafen standen, hatten sich doch die meisten Schausteller eben dort versammelt. Dort war das Herz des Festes, welches heute ausschließlich den Verstorbenen galt.
      Darüber hinaus schien aber auch das Wetter es mit ihnen gut zu meinen. Im Gegensatz zum Vortag, war diesmal kein dichter Nebel aufgezogen, um die Sicht zu verschlechtern. Dadurch wurde dem verlassenen Ort sogar ein wenig seines gespenstischen Ersteindrucks beraubt, was vor allem von Ryan sehr begrüßt wurde. So konnte selbst er sich ein wenig von der Stimmung anstecken lassen.
      Und sogar noch eine dritte Änderung fiel dem Trio auf. Denn inzwischen wurden sie von den selbsternannten Freaks die ihnen auf ihrem Weg begegneten freundlich begrüßt.
      So bekam Nozomi beispielsweise von einem Puppenspieler – dessen beide Händen in Stoffpuppen steckten, die einen Jungen mit roter Mütze und einen Alligator darstellten – eine violette Orchidee geschenkt. Dankend nahm sie diese entgegen und flocht sich diese augenblicklich über ihrem linken Ohr in ihre Haare mit ein.
      Ryan wurde derweil von einem Künstler gefragt, ob er ihm für eine Kartoffelbreiskulptur Modell stehen würde, was dieser dennoch dankend ablehnte. Trotz aber seiner weiterhin vorhandenen Zurückhaltung, erblickte die Kapitänin ihn zwei ausgetrunkene Sakegläser später tanzend mit einer Dame, die lediglich laszive Reizwäsche trug und deren gesamte Haut mit unzähligen Nadeln durchstochen war. Ein Anblick, denn sie so schnell nicht mehr vergessen würde.
      Auch Nozomi – die sich noch immer unsicher war, ob sie es wahrhaftig wagen durfte an ausgerechnet diesem Tag Freude zu empfinden – konnte sich nicht dem Charme der Schausteller erwehren.
      So fanden im Laufe des Tages verschiedene Süßigkeiten ihren Weg in ihren Magen und wurde immer wieder zum Tanz aufgefordert. Unter anderem von Amuko oder auch Imhotep. Und sogar Cid lud sie während eines der ruhigeren Lieder ein. Sie ließ sich sogar dazu überreden einige Vorstellungen unterschiedlicher Schausteller beizuwohnen. Nie hätte sie dabei erwartet, dass ein trauriges Stück des blinden Musikers sie zu Tränen rühren würde, während sein Affe dazu sang. Auch wenn dies letztendlich nur wahnhaftes Brüllen war.
      Zum ersten Mal seit einem Jahr war sie wahrlich sorglos und ausgelassen. Konnte Lachen und Spaß haben. Sie fühlte sich so unglaublich frei und losgelöst. Es dauerte nicht lange, bis sie sich insgeheim wünschte der Tag würde nie enden, doch sie wusste auch, dass dem nicht so war.
      Genauso wie sie auch wusste, dass ihr zudem noch ein schwerer Gang bevorstand. Und in dem Moment, als sie sich daran erinnerte, kam ihn ihr Scham auf. Sie kapselte sich anschließend von den Feiernden ein wenig ab und beobachtete stattdessen das Treiben lieber aus der Entfernung. Denn in dem Moment, als ihr bewusst wurde, dass sie all ihre Trauer vergessen hatte, ekelte sie sich vor sich selbst. Sie hatte das Gefühl damit ihre Schwester vergessen zu haben. Vergessen zu haben, welche Schuld auf ihr lastete und wie respektlos ihr das Mariko gegenüber erschien. War es richtig Spaß zu haben, wenn man Blut an seinen Händen kleben hatte?
      Als dann so langsam der Abend hereinbrach und die Sonne begann hinter dem Horizont zu versinken, sah sie den richtigen Moment gekommen, um das Gespräch mit ihrem Schwager zu suchen. Während ihrer Suche nach ihm, wurde ihr auch bewusst, wie viel Angst sie davor innerhalb gehabt haben musste. Ihre Finger waren ganz kalt und die Fingernägel bereits bläulich, wohingegen ihr gleichzeitig auch extrem heiß war und sie daher ihr Bolerojäckchen bereits ausgezogen hatte. Wie würde er reagieren? Konnte er ihr wirklich so verzeihen, wie es den Eindruck gemacht hatte? Oder versuchte er nur aus Liebe zu seiner Ehefrau sich zurück zu halten?
      Sie traf ihn bereits nach kurzer Zeit beim Armdrücken am Hafenrand an, wo bereits die ersten Wohnhäuser die Straßen dominierten. Der Blondschopf befand sich gerade im Duell mit einem Halbriesen, dessen großflächigen Tätowierungen offenbar seinen gesamten Körper zu bedecken schienen. Daneben fielen jedoch ebenso seine spitzgeschliffenen Zähne, die implantierten Hörner, die Ziernarben und die gespaltene Zunge auf, wodurch sein gesamtes Erscheinungsbild wohl an eine Echse erinnern sollte.
      Die Adern traten am Hals des Hünen hervor, während er mit aller Kraft versuchte den Arm des Rauchers auf die Tischplatte zu drücken. Doch dieser schien völlig entspannt. Beinahe so als ob er sich kaum gegen die Bemühungen seines Kontrahenten zur Wehr setzten müsse.
      „Mehr hast du nicht zu bieten?“, provozierte er diesen spöttisch, ehe er mit einer solchen Wucht den Arm des Echsenhalbriesen runterdrückte, dass dieser nicht einfach nur vom Stuhl gerissen wurde, sondern zusätzlich auch noch eine halbe Drehung vollführte und mit dem Rücken auf den Boden krachte.
      „Woooooooa!“, flippten die umstehenden Zuschauer begeistert aus, wohingegen ein kleiner dicker Kerl mit überdimensionalem Hut emotionslos verkündete: „Und erneut bleibt Cid Boreas ungeschlagen. Wer kann diesen Mann nur endlich stoppen?! Irgendwelche Freiwilligen?“
      Vorsichtig näherte sie sich dem Blonden, der gerade noch ein Krug voll mit Bier in einem Zug leerte.
      „Weißt du wo Ryan ist?“, versuchte sie erst einmal ins Gespräch zu kommen, anstatt direkt mit der Tür ins Haus zu fallen.
      „Wieder auf dem Weg zum Wasserfall.“
      „Hat er denn inzwischen herausgefunden, wo der ist?“
      „Nein. Aber dieser Juggernaut hat mitbekommen, dass er dahin wollte und hat sich angeboten ihn den Weg zu weisen.“
      „Achso. Ähm… wäre es möglich, dass du vielleicht einen Moment Zeit für mich hättest?“
      „Klar, worum geht’s?“
      „Ich würde das gerne…“, sie ließ den Blick kurz schweifen, „unter uns besprechen. Wenn möglich.“
      „Von mir aus. Tut mir Leid Leute, aber ich mach mal eine kurze Pause!“, verkündete er daraufhin an die Umstehenden gewandt. Die ihn feiernde Meute schien dies überhaupt nicht zu gefallen, da sie versuchten ihn zum Bleiben zu überreden, doch nachdem er versprach sobald wie möglich zurück zu kehren und jeden Herausforderer zu bezwingen, selbst wenn sich seine Hand nur einen Zentimeter über der Tischfläche sich befinden würde, ließ man ihn begeistert ziehen in freudiger Erwartung auf seine Rückkehr und die Einlösung dieser Kampfansage.
      Anschließend folgte er seiner Kapitänin, die zielstrebig in Richtung des Friedhofs marschierte. Zwar erkannte Cid wohin es sie trieb, stellte seine Neugierde jedoch zurück, bis sie das Grab erreichten zu dem Nozomi sie führte. Das Grab seiner Ehefrau und ihrer Schwester.
      Ein einzelner beschriebener Stein in einer entlegenen Ecke des Friedhofs.
      „Ich bin wirklich dankbar, dass Vizeadmiral Khan und Vizeadmiral Ascera mir damals erlaubten sie zu bestatten. Du hast es verdient die genauen Details ihres Todes zu erfahren. Was damals alles geschehen ist“, begann sie zu erzählen.
      Als sie jedoch bemerkte dass der Raucher ihr offenbar keine Aufmerksamkeit zu schenken schien, sondern in die Richtung blickte aus der sie soeben gekommen waren, hakte sie irritiert nach: „Stimmt etwas nicht?“
      „Nein… doch… verzeih. Ich hatte gedacht… egal, schon gut. Ich muss mich geirrt haben.“
      „Okay… also… ich wollte dir erzählen was damals zwischen Mariko und mir vorgefallen ist…“
      Sie begann von dem Einsatz zu berichten, wie sie damals auf Orm Ginssee ankamen und sie ihre Schwester unter den Bürgern entdeckte. Sie erzählte ausgiebig von der kleinen Verfolgung, bevor es ihr gelungen war diese aufzuhalten und zur Rede zu stellen.
      Etwas verwundert hakte der Flottillenadmiral in diesem Moment jedoch nach: „Warte mal. Wenn Mariko gefälschte Papiere hatte, wie könnt ihr euch sicher gewesen sein, dass nicht andere Zielpersonen entkamen?“
      „Wir hatten doch den Informanten. Nach den Kämpfen hat er jeden getöteten Terroristen für uns identifiziert. Wir haben die Namen abgestrichen und gesehen wie viele fehlten. Anschließend ging er auf die Schiffe und machte für uns diejenigen ausfindig, die mit gefälschten Dokumenten versucht hatten zu entkommen. Zum Glück hatten die kämpferisch begabten Mitglieder der Gruppierung nicht versucht sich auf die Schiffe zu schleichen. Dadurch waren sie von den Vizeadmirälin, als auch Konteradmirälin Desce anderorts in Kämpfen verwickelt und eliminiert worden.“
      „Und warum ist dann dieser Ort verlassen, wenn ihr alle Ziele ausfindig hattet machen können?“
      „Das… weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich weiß nur, dass man die Bevölkerung nicht in ihre Heimat zurückließ, sondern umsiedeln wollte…“
      „Verstehe. Tut mir Leid, dass ich dich unterbrochen habe. Erzähl bitte weiter.“
      Sie nickte und fuhr mit ihrer Erzählung fort…

      * * * Ein Jahr zuvor, Orm Ginssee * * *

      Nozomis Atem ging schwer. Keuchend blickte sie zu ihrer großen Schwester.
      Auch wenn diese nur wenige Minuten älter als sie selbst war, war sie ihr stets reifer und erwachsener erschienen, wodurch sie perfekt ihre Rolle als große Schwester hatte erfüllen können.
      Ruhige, wache Augen blickten ihr entgegen. Während die Kräfte der Blauhaarigen schwanden, war ihre Widersacherin noch kein bisschen am Schwächeln. Kein Wunder, war doch die Marineangehörige diejenige, die die Angriffe startete und damit ihre Kräfte vergeudete.
      Erneut stürzte sie sich auf Mariko. Doch kurz bevor sie diese erreichte, streckte die Blonde erneut ihre Hand aus, drehte ihr Handgelenk ein wenig und verschwand auf einmal. Statt der ihren, stand an der Stelle nun ein Fass, welches die Fregattenkapitänin wütend zerschlug.
      „Hör mit deinen billigen Tricks auf und kämpf endlich gegen mich! Du hast mich nie ernst genommen… das ist nicht fair…!“, brüllte sie zornig und warf einen Blick über ihre Schulter.
      Die Rockträgerin befand sich an dem Punkt, von wo aus sie das Fass mit Hilfe ihrer Teufelskraft entnommen hatte, um mit diesem letztendlich die Plätze zu tauschen. Mit dieser Methode war sie sämtlichen Angriffen ihrer Schwester ausgewichen und dominierte problemlos den Kampf der Zwillinge.
      Erneut versuchte sie mit Worten die Situation zu klären: „Ich will nicht gegen dich kämpfen, Noz!“
      „Nenn mich nicht so! Du hast kein Recht mehr dazu! Meine Schwester… ist tot!“
      „Wie kannst du nur so etwas Grausames sagen? Wir werden immer Schwestern sein!“
      Tränen brannten Nozomi in den Augen, als sie sich gänzlich umdrehte und mit erstickter Stimme fragte: „Wie lange schon?“
      „Die Kräfte oder meine Mitgliedschaft?“
      „Beides…“
      Die blonde Frau warf einen Blick auf ihre Hand, ehe sie diese zur Faust ballte und zu erklären begann.
      „Genau wie du, wollte ich Rache… an… ihm. Für alles! Für all das Leid… aber ich war nie so stark wie du. Ich… war schwach. Und dachte… vielleicht könnte ich Feuer mit Feuer bekämpfen. Vor zehn Jahren bekam ich die Chance dazu. Mir wurde die Möglichkeit geboten eine Teufelsfrucht zu essen und ich nahm sie wahr. Du siehst… wir sind gar nicht so verschieden mit dem, was wir erreichen wollten…“
      Sie pausierte kurz, betrachtete den Himmel und kämpfte mit sich selbst und ihren Gefühlen. Selbst auf diese Entfernung erkannte die Blauhaarige, dass auch ihre Schwester bereits die ersten Tränen vergoss.
      „Ein oder zwei Jahre später traf ich dann auf ein Mitglied der ‚Krieger des Lichts‘. Ich erfuhr mehr über sie… ihre Ziele… erkannte ihre Bedeutung und schloss mich ihnen an. Danach habe ich verschiedene Missionen erfüllt und vielen Menschen geholfen. Leben gerettet. Noz, du weißt, dass ich niemals unschuldigen Schaden würde. Vor allem da ich kein Monstrum bin, wie er! Wieso also zweifelst du weiterhin an mir? Vertraust du mir wirklich so wenig?“
      „Wie kann das sein?!“, wimmerte die Fregattenkapitänin daraufhin. Ihre Sicht war getrübt und der Blick auf ihre Schwester nur schemenhaft. Verschleiert durch die Tränen, die nicht versiegen wollten. „Ich erinnere mich noch daran, dass du ihn genauso gehasst hast, wie ich es tue. Nein… nicht nur ihn! Alle Teufel! Für all das Leid, welches sie verursachten. Immer wenn ich im Waisenhaus von meinen Alpträumen verfolgt wurde, bist du in mein Bett geklettert und hast mir versprochen, dass es eines Tages eine Welt ohne sie geben würde. Du hast es mir versprochen! Du meintest, dass wir gemeinsam diese Welt sehen würde… an ihrer Realisierung beteiligt sein würden…! Und jetzt? Hast ausgerechnet du mich verraten? Am Ende war alles nur gelogen? Ich hasse dich, Mariko…! Ich hasse dich…“
      „Noz…“
      Langsam kam die Teufelsfruchtnutzerin auf ihre Schwester zu, deren Erschöpfung bereits seinen Tribut forderte. Schwächelnd sank sie zusammen. Hockte auf ihren Knie und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, nachdem ihre Klinge scheppernd neben sie zu Boden gefallen war.
      „Wie konntest du mir das nur antun? Mich verraten? Unsere Eltern? Unsere Familie? Unsere Freunde? Die Bewohner unserer Heimat? Selbst den Mann der sein Leben gab, um uns zu retten? War das alles nichts wert? Hast du den Schmerz über all diese Verluste einfach so vergessen und hinter dir lassen können?“
      „Bist du wirklich dermaßen davon überzeugt, dass ich dich verraten hätte, dass du nicht einmal versuchen kannst mich zu verstehen? Seit wann bist du so egoistisch geworden? Denkst du, nur du hast Verluste erlitten?“, warf Mariko ihr erzürnt vor, während sie die letzten Schritte bis zur ihrer Schwester überwand und anschließend zu ihr hinab blickte.
      Die Blauhaarige war geschockt von den Vorwürfen der Älteren. Im Grunde hatte sie Recht. Mariko hatte dieselben Verluste erfahren, wie sie selbst. Sie hatte dasselbe Leid durchmachen müssen, dieselbe Trauer empfunden und war von denselben Alpträumen verfolgt worden. Wie also hatte ihr Weg nur so anders verlaufen können, als der von Nozomi? Warum standen sie sich nun ausgerechnet als Feinde gegenüber, wo sie doch gemeinsam auf dasselbe Ziel hin hatten arbeiten wollen?
      Für einen Moment wurde es beängstigend still. Die Kampfgeräusche, die während ihres eigenen Gefechts in der Nähe zu hören waren, waren ebenfalls inzwischen verstummt. Nozomi nahm kaum noch etwas wahr. Ihr Verstand versuchte sie zu schützen. Sich zurück zu ziehen, wie damals. Doch sie wollte dies nicht zulassen. Wollte verstehen, egal wie qualvoll es war.
      Sie war so in sich gekehrt gewesen, festgefahren in einem inneren Konflikt gewesen, dass sie gar nicht realisiert hatte, wie sie plötzlich zu ihrem Kukri-Schwert gegriffen hatte, aufgestanden war und es in die Brust ihrer Schwester gerammt hatte. Ihr Körper hatte einfach von selbst gehandelt, als wollte er das zu Ende bringen, was ihr Verstand ihr vorschrieb. Aber ihr Herz eigentlich versucht hatte zu verhindern.
      Erst als sie ein Keuchen vernahm und eine Hand sie sanft an der Wange berührte, kam sie wieder zu Sinnen. Sie erhob verwirrt ihr Haupt und sah ihre Schwester vor sich. Sah das Schwert. Sah ihre Hand am Griff. Realisierte was geschehen war.
      „Nein…“, hauchte Nozomi verzweifelt. „NEIN!“

      * * * Gegenwart * * *

      „Mein Körper hat reagiert… gegen meinen Willen. Eigentlich… hatte ich das nie gewollt. Als dann herauskam, dass sie meine Schwester war, wurde Meldung gemacht. Ich wurde gelobt, dass ich meinen Dienst und meine Mission trotz der Umstände nicht aus den Augen verloren hätte. Ich wurde befördert und dennoch… fiel ich am Ende nur in ein Loch, aus dem ich nicht herauskam…“, schloss die Blauhaarige die Erzählung ab. Es dauerte einen Moment, bevor sie den Mut aufbrachte zu dem Raucher zu blicken. Dieser hatte inzwischen sich dem Grab zugewendet und starr auf dieses geblickt, während der den Worten seiner Kapitänin gelauscht hatte.
      Noch ehe er sich dazu durchringen konnte etwas zu sagen, schien er etwas wahrzunehmen, da er sich blitzschnell umdrehte und mit Erstaunen etwas erblickte. Kurz darauf hörte Nozomi das Knacken eines Astes und während sie sich umdrehte, vernahm sie bereits ein: „Lass mich los, du verdreckte Arschgeige! Ihr schlitz dich auf, wie ein kleines Ferkel, du Bastard!“
      Gut zwei Meter vor ihr stand zwischen den Grabsteinen des Friedhofes Amuko Nom, der aus ausdruckslosen Augen zu den beiden hinübersah und gleichzeitig Chucky an seinen Hosenträgern in die Höhe gezogen hatte. Dadurch war das Kind dazu verdammt hilflos in der Luft zu zappeln, wobei er noch nicht aufzugeben gedachte und stattdessen versuchte seinen Häscher mit Händen und Füßen zu treffen.
      „Ihr solltet vorsichtiger sein. Wenn schon ein Kind schafft euch zu belausch‘n, isses bei ‘nem derartig heikl‘n Thema net gut. Das kleene Monstrum, wollt euch vermutlisch bei den andren verpetz‘n…“
      „Amuko…?“, hauchte Nozomi erschrocken, wohingegen sich Cid bereits auf den ungebetenen Gast zubewegte und demonstrativ mit den Fingern knackte.
      „Ich fürchte wohl, wir kommen um einen Kampf nicht drum herum. Ich lasse nicht zu, dass du meiner Kapitänin auch nur ein Haar krümmst. Was ich jedoch nicht mitbekomme, kann ich auch nicht verhindern…“
      Mit diesen Worten schritt er an Amuko vorbei und machte sich auf den Weg den Friedhof zu verlassen. Jedoch nahm er sich trotz allem noch die Zeit einen Blick auf Chucky zu werfen. Diese streckte ihm lediglich die Zunge raus und zeigte ihm den Mittelfinger.
      Der Schiffbauer war verblüfft darüber, dass er sich scheinbar doch nicht geirrt hatte. Sein Oberservationshaki hatte ihn somit doch nicht getäuscht… und dennoch. Irgendetwas stimmte an diesem Kind so gar nicht.
      Nachdem der blonde Raucher den Ort an dem die Toten gebettet wurden verlassen hatte, standen sich nur noch die Blauhaarige, so wie der etwas seltsam anmutende Punk gegenüber. Auch wenn da noch das zappelnde Kind war, dem jedoch keiner der Beiden wirklich Beachtung schenkte.
      „Isch wusst davon…“, gestand Amuko. Überraschung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
      „Woher?“
      „Ausser Unterwelt. War net leischt zu find’n.“
      „Unterwelt? Meinst du damit etwa… also ist das tatsächlich ein Ort? Ich habe Gerüchte darüber gehört. Ein Loch an dem sich das organisierte Verbrechen versammeln soll, um Geschäfte zu machen und Pläne zu schmieden. Ehrlich gesagt dachte ich immer, dass damit eher ein Kommunikationsnetzwerk gemeint war..“
      Als sie seinen Blick bemerkte, verstummte sie. Für einen Moment hatte sie vergessen, in welcher Situation sie sich befanden. Und so erklärte er lediglich weiter, anstatt zu antworten: „Mit genug Geld, bekommt man dort alles. Auch Infos. Hat misch ‘ne ganze Stange gekostet heraus zu find’n, was mit ihr hier gescheh‘n is.“
      Beschämt blickte sie zu Boden und schlang ihre Arme schützend um sich.
      „Willst du nun Rache an mir nehmen?“
      „Nein…“
      Erneut zeichnete sich Überraschung auf ihrem Gesicht ab. Aber auch Unverständnis spiegelte sich darauf wieder, während sie ihn ansah und versuchte aus ihm schlau zu werden.
      Er schien zu verstehen. Versuchte ihr seine Ansichten näher zu bringen.
      „Mariko war stets bemüht das Leb‘n andrer zu rett‘n und zu beschütz‘n. Sie hat misch zu ‘nem bessren Mensch‘n gemacht, nachdem isch bereits am Bod‘n war. Isch… geb zu, dassisch tief in mir Rachegelüste hab. Aber ihr zu liebe, versuchse zu unterdrück‘n. Wir sollt‘n aber verhindern, dass diese Kröte…“
      Bei diesen Worten wollte er demonstrativ Chucky gefangen durch seine Latzhose etwas höher heben, bemerkte dabei jedoch, dass das Kleidungsstück entzwei geschnitten war und von dem Kind jegliche Spur fehlte. Panisch schleuderte er den Stofffetzen auf den Boden und blickte sich auf dem Friedhof um. Drehte sich dabei mehrfach im Kreis, doch von dem oranghaarigen Monstrum fehlte jede Spur.
      „Verfluchte Scheiße! Wann is das Balg abgehau‘n? Wir müss‘ns aufhalt‘n, bevors die andren erreischt, sonst hat dein Kumpel Recht und die Kämpfe wär‘n nischt mehr aufzuhalt‘n!“
      Zwar verstand Nozomi die Situation nicht ganz, dafür war sie einfach von der Abfolge der Ereignisse einfach noch zu überrumpelt, nickte ihm jedoch zu und folgte ihm, als er in Richtung Hafen losstürmte. Sie hatten kaum den Friedhof hinter sich gelassen, als sich ihnen ein Bild bot, mit dem zumindest die beurlaubte Marinekapitänin wohl nicht so schnell gerechnet hätte.
      Ihr Schiffbauer, der von sich selbst und seiner Stärke stets überzeugt gewesen war, lag in den Trümmern einer eingestürzten Hauswand, die offenbar durch seine Kollision mit dieser in die Brüche gegangen war.
      Doch ebenso seltsam wie das Bild ihn so vorzufinden, war auch die Situation wie er in den Trümmern lag. Beinahe wirkte es, als formten die Steine einen Stuhl mit Armlehnen, auf dem er ruhte. In der linken Seite seines Halses steckte eine Schere, die ihm bis zum Anschlag hineingetrieben worden war und sein Anzug wies mehrere Schäden auf, die offenbar von einem kurzen Kampf, als auch vom Zusammenprall mit der Wand herrührten.
      „Isser?“, fragte Amuko unsicher, als sich der Raucher unerwarteter Weise selbst zu Wort meldete: „Wärt ihr so freundlich euch um die Schere in meinem Hals zu kümmern? Ich versuche mich seit geraumer Zeit nach Möglichkeit kaum zu bewegen, um keine Blutung hervorzurufen.“
      „WOOOOAH! Du bist net verreckt?! Oooh yeah! Krasse Sache, man!“
      Nach einem zornigen Blick des Rauchers, erinnerte sich das Jahrmarktsmitglied an die Aufforderung und näherte sich diesem, um ihn notdürftig zu verarzten. Als er nahegenug an ihn herangetreten war und die Hand nach der Schere ausstreckte, packte dieser ihn jedoch plötzlich am Handgelenk und drückte derartig kräftig zu, dass Amuko bereits fürchtete gleich seine Knochen bersten zu hören.
      „Aber zuvor erklärst du mir, was es mit diesem Kind auf sich hat?!“

      „Isch kann dazu net viel zu sagen“, versuchte sich der Gefangene zu wehren, woraufhin Cid jedoch unbeeindruckt knurrte: „Was soll das jetzt wieder heißen? Er gehört doch zu eurer Truppe oder nicht?“
      „Schon… nur is Chucky erst später zu uns gekomm’n. Mariko brachte das Monstrum uns. Sie… sie meint damals sie hät ‘nen Fehler gemacht, aber wir hab’n nie von ihr oder dem kleenen Teufel erfahr’n, wie sie sich getroff’n hab’n. Daher weißisch net was das für‘n Fehler gewes‘n sein soll. Doch sie hat uns immerhin erklärt, dass das Biest nischt normal sei. Es hat mehrere Persönlichkeit’n da oben,“ dabei tippte er sich mit einem Finger der freien Hand gegen die Schläfe, „und einige davon hab’n krasse Fähigkeit’n. Juggernaut, Imhotep und isch können echt gut kämpf’n. Na ja, Lady Olga auch ‘n bissl…“
      „Lady Olga?“, unterbrach Nozomi ihn augenblicklich. Da sie nun nicht mehr das oranghaarige Kind rechtzeitig einfangen würden, war es notwendig zu wissen, wer sie womöglich alles in Kämpfe verwickeln könnte. Und mit Sicherheit wohl auch werden, wenn sie bedachte wie Amuko reagierte, als er Chuckys Flucht bemerkte.
      „Das fette Weib mit Bart. Hastse sischer aufer Feier rumlauf’n seh’n. Jedenfalls, wo war isch? Ach ja! Wir alle hab’n keene Chance gegen das Mistviech. Was aber nischt nur an seinen andren ‚Ischs‘ inner Birne liegt, sondern auch an ‘nem seltsamen Effekt, der draus resultiert. Dadurch is Chucky der Stärkste von uns…“
      Cid lies den Schausteller endlich wieder los, woraufhin dieser vorsichtig damit begann die Schere herauszuziehen. Der Paradiesvogel war dabei stets darauf bedacht die Wunde nicht zu verschlimmern. Größere und schwere zusätzliche Blutungen würde der Flottillenadmiral vermutlich nicht überleben. Anschließend riss er dem Schiffsbauer das Jackett seines Smokings vom Leib, um daraus einen provisorischen Druckverband zu basteln.
      Dieser begann währenddessen laut zu erklären: „So seltsam das klingt, aber das ist für mich die einzige Erklärung, warum ich ihn manchmal nicht mit meinem Observationshaki erfassen konnte… Ich hatte schon gedacht, dass meine Trauer meine Konzentration stören würde, aber das wäre eine – zwar beinahe schon absurde, aber immerhin eine – weitere Möglichkeit.“
      „Wurdest du deshalb von ihm besiegt?“, wollte nun auch die Blauhaarige neugierig wissen.
      „Besiegt? Es gab ja nicht einmal einen richtigen Kampf. Ich habe hier gewartet, was bei euch da drüben passiert, als ich bemerkte, dass ich nur noch zwei von euch wahrnahm. Überrascht habe ich mit dem Gedanken gespielt nach dem Rechten zu sehen, als ich ihn auf einmal hinter mir wieder wahrnahm. Ich habe sofort reagiert, dennoch hatte ich kurz darauf eine Schere im Hals stecken. Mit dem anschließenden Tritt hat mich der Knirps ins das Haus befördert.“
      „Hatteste aber echt Glück, dasser deine Halsschladader verfehlt hat.“
      „Das hat nichts mit Glück zu tun. Ich habe doch eben erklärt, dass ich sofort reagiert habe. Ich habe meine Position verändert, damit er sie eben nicht trifft. Da er aber so plötzlich erschien und für so ein Kind unheimlich schnell war, war ich mir nicht sicher, ob er nicht dennoch irgendwelche schweren Schäden angerichtet haben könnte. Daher bin ich in den Trümmern sitzen geblieben, anstatt ihn weiter zu verfolgen. Auf jeden Fall knöpfe ich mir dieses Kind gleich einmal vor!“
      „Wooooah, krasse Sache. Bist wohl auch keen schlechter Kämpfer. Na ja, bin jedenfalls fertig. Das müsst erstma halt’n. Bin keen Arzt, aber dran krepier’n wirste hoffentlisch auch net.“
      „Amuko… warum… hilfst du uns überhaupt?“
      Der Angesprochene drehte sich zu der Kapitänin um, ehe er einen Blick in den Himmel warf, dann zu Cid sah und letztendlich den Boden betrachtete, während er sich dabei verlegen am Kopf kratzte.
      „Weiß net. Als isch von Marikos Tod erfuhr, wollt isch anfangs noch Rache. Isch sparte alles Geld was isch hat zusamm’n, um inner Unterwelt mir Infos zu erkauf’n. Als isch dann erfuhr, dass du ihre Mörderin seist und beim Vernischtungstrupp wärst, war isch entsetzt. Hab‘ mir immer die Frage gestellt, ob du wirklisch deine Aufgabe über deine Familie gestellt hab’n könntest. Und selbst da, wenn auch nimma so fest überzeugt, wolltisch noch Rache. Doch nachdem isch eben aufm Friedhof deine Erzählung gehört hab… Hab irgendwie net nachgedacht, sondern reagiert. Nu habsch den Salat. Imhotep und die andren werd’n misch vermutlisch genauso aufmisch’n woll’n, wie euch…“
      Erneut war da diese Schuld, welche die Kapitänin in sich spürte. Diesmal zwar nicht darüber, das Andenken ihrer Schwester womöglich nicht respektvoll genug behandelt zu haben, dennoch machte es das an ihr nagende Gefühl nicht weniger schlimm.
      Ihre Tat von damals hatte – manchmal direkt, manchmal auch nur indirekt – Einfluss auf das Leben mehrerer anderer Menschen genommen und zum größten Teil negativer beeinflusst, als sie jemals erwartet hatte. Ihr Handeln bewirkte unter anderem, dass Verbündete sich gegenseitig bekämpfen würden, obwohl ironischerweise alle nur Rache an ihr üben wollten.
      „Lasst uns weiter. Ich fürchte Chucky hat bereits sämtliche Mitglieder des Jahrmarkt informiert.“
      „Sollt‘n wir dann net lieber flieh’n?“
      „Ich muss mich dem Stellen, was meine Tat bewirkt hat. Sie haben das Recht mich zu hassen und ihre Wut an mir auszulassen. Aber ich will versuchen mit ihnen zu reden. Und sei es nur, um ihnen ebenfalls zu erzählen was damals geschah. Das bin ich letzten Endes wohl jedem schuldig, der in meiner Schwester keinen Teufel sieht…“
      „Ob das so eine gute Idee ist“, gab auch der Schiffsbauer zu bedenken, während er sich eine Zigarette anzündete.
      „Darum geht es nicht, denn es ist mit Sicherheit die dümmste Idee, die man gerade treffen kann. Aber das ist egal. Es geht nämlich darum Verantwortung zu übernehmen… Das vor allem ich endlich Verantwortung übernehme!“
      Mit diesen Worten eilte Nozomi die Straße entlang, dicht gefolgt von ihren beiden männlichen Gefährten. Sie vernahm zwar noch einige Flüche des Rauchers, beachtete ihn jedoch nicht weiter. Stattdessen versuchte sie sich auf das Kommende zu konzentrieren. Dabei bemerkte sie, dass die Musik, welche den gesamten Abend die Luft mit Heiterkeit und Freude erfüllt hatte, inzwischen verstummt war. An ihre Stelle war eine gespenstische Ruhe getreten, die gleichzeitig die Anspannung des Trios verstärkte. Es war wie die Ruhe, kurz bevor ein verheerender Sturm über einen hereinbrach.
      Mit einem Male zog sich ihr Magen zusammen, während sie gleichzeitig das Gefühl hatte, ein dicker Kloß würde ihr das Atmen erschweren. Unweigerlich kamen Erinnerungen ihrer Kindheit auf. An den Tag, als die Welt eine andere wurde. An die Ruhe, die ihr aufgefallen war, bevor der erste Angriff ihre Heimat in Flammen aufgehen lies…
      Für einen kurzen Moment kniff sie die Augen zusammen. Versuchte die Bilder wieder in den dunkelsten Ecken ihres Verstandes einzusperren. Sie durfte sich von dem damaligen Geschehen nicht zu sehr beeinflussen lassen. Nicht überwältigen lassen. Sonst…
      Als das Dreiergespann die ersten Ausläufe des Jahrmarkts erreichten, bemerkten sie sofort die vereinzelten Schausteller, die am Wegesrand standen und sie offenbar bereits erwarteten. Erhobenen Hauptes schritt Nozomi an ihnen vorbei. Dicht gefolgt von Amuko und Cid. Dabei bemerkten sie aber auch, dass man ihnen in Richtung Hafen folgte. Jeder Schausteller an dem sie vorbei schritten, folgte ihnen anschließend. Es war somit überdeutlich, dass man ihnen zu verstehen geben wollte, dass an eine Flucht nicht zu denken war.
      Am Hafen angekommen, warteten dort bereits die restlichen Mitglieder des Jahrmarkts auf sie. Die Truppe bildete einen großen Kreis sowohl um das Trio, als auch die Vertreter ihrer Gemeinschaft. Diese waren unter anderem Imhotep und Chucky, jedoch befand sich an ihrer Seite ebenfalls die von Amuko zuvor noch erwähnte bärtige Frau. Gemeinsam erwartete man ihre Ankunft. Hasserfüllte Blicke stachen aus allen Richtungen auf sie ein. Hätten diese gereicht, um ein Menschenleben zu nehmen, so wäre sie bereits tausend qualvolle Tode gestorben.
      Kaum standen sich beide Parteien gegenüber, begann auch schon Chucky – der nach dem Verlust seiner Latzhose, durch sein kaputtes Hemd und eine einfache Unterhose nur spärlich bekleidet war – beim Anblick Cids garstig zu schimpfen: „Du dreckiger Bastard lebst noch? Ich hätte dir direkt an Ort und Stelle zusätzlich die Kehle aufschlitzen sollen, wie bei einem stinkenden Schwein, kyayaya!“
      Mit einer einfachen Geste brachte der Bandagierte das Kind wieder zum Schweigen. Ehe er das Wort an Nozomi richtete, wandte er sich zuvor jedoch noch an seinen einstigen Mitstreiter: „Stimmt es, was Chucky mir sagte?“
      „Was’n genau?“
      „Du wusstest, dass sie Mariko ermordet hat?“
      „Jo, wusst isch.“
      „Warum hast du nichts gesagt?“
      „Weilsch bereit war ihr ‘ne Chance zum red’n zu geb’n. Du net. Hätteste es gewusst, hät isch net mit ihr red’n gekonnt!“
      „Reden? Was gibt es da noch großartig zu reden? Sie hat die Frau ermordet, der wir unser Leben verdanken! Und dazu waren sie Schwestern. Da gibt es nichts mehr zu reden. Verschwinde Amuko, ich will dich nicht mehr hier sehen! Und dasselbe gilt für dich“, er deutete diesmal auf Cid, „Du warst ihr Mann. Chucky sagte mir, dass sie es dir auf dem Friedhof erzählt hat. Ich vermute daher einmal, du wusstest es nicht, weshalb dich dies hier nichts angeht.“
      „Du bist aber ganz schön naiv. Wie hoch ist die Chance, dass ich mit der Mörderin meiner Frau umherreise, ohne davon zu wissen? Tut mir Leid dich somit enttäuschen zu müssen, aber ich wusste es schon vorher. Außerdem ist sie meine Kapitänin und somit geht mich das hier sehr wohl etwas an. Normalerweise würde ich daher auch nicht zulassen, dass du ihr irgendein Leid antun könntest, aber ich habe mit dem kleinen Dreckskind dort zuvor noch eine Rechnung zu begleichen!“
      Wütend wie ein Stier stürmte der Blonde auf das mörderische Kind los, welches jedoch längst Reißaus genommen hatte und zwischen den umherstehenden Schaustellern verschwunden war. Diese wollten ihrerseits nicht von dem wildgewordenen Fremden niedergerannt werden, weshalb sie ihm bereitwillig Platz machten. Obwohl sie doch eigentlich die Gruppe umkreist hatten, um eine mögliche Flucht zu verhindern.
      „Deine Freunde haben sich also dazu entschieden zu kämpfen. Lady Olga, geh bitte und gib Juggernaut Bescheid. Der Andere wird vermutlich eh, wenn er vom Tod seiner Freunde erfährt, einen Kampf mit uns anzetteln. Da können wir es auch gleich regeln.“
      Sie nickte ihm kurz zu, woraufhin sie sich stampfend auf den Weg machte. Dabei erzitterte der Untergrund bei jedem ihrer Schritte, weshalb sich die Blauhaarige für einen kurzen Moment fragte wie viel diese Frau wiegen musste, um die Erde nur durchs gehen erbeben zu lassen.
      Doch war dies unwichtig in Hinblick auf ihr Vorhaben. Augenblicklich wollte sie sich daher Lady Olga in den Weg stellen. Nur kam sie nicht weit, da etwas an ihrem rechten Bein zog und somit verhinderte, dass sie weit kam. Überrascht blickte sie an sich herab und entdeckte das Imhotep sie bereits mit einer seiner Bandagen gepackt hatte.
      „Isch kümmer misch drum. Wo isser?“, rief Amuko ihr zu. Imhotep wollte daraufhin auch ihn fesseln, doch der Irokesenträger wich stets geschickt der Bandage aus, mit der sein Widersacher ihn zu ergreifen versuchte.
      „Beim Höhlenwasserfall.“
      „Keene Sorge. Die Olle is total langsam. Isch bin vor ihr dort und warne ihn“, versprach ihr unfreiwilliger Verbündete, während er bereits lossprintete. Jedoch wollten seine einstigen Freunde nicht erneut einen von ihnen Fliehen lassen und versuchten ihm den Weg zu versperren. Wie eine Wand standen sie vor ihm. Mit grimmigen Blicken behielten sie ihn genauestens ihm Auge, gewillt alles zu tun was nötig war, um Amuko am vorankommen zu hindern. Dieser schien diesbezüglich jedoch wenig beeindruckt.
      „Ach kommt schon. Ihr wisst, dass isch dafür echt keene Zeit hab!“
      Mit diesen Worten ging er in die Hocke, als mache er sich bereits zum Springen. Es schien jedoch für Nozomi völlig unmöglich, dass er einfach so über die Menschenmenge hinweg springen könne. Zu ihrer Verwunderung begannen sich jedoch seine Stiefel mit einem Male zu verändern. Aus dem roten Schuhwerk wurden stattdessen Sprungfedern und als Amuko sich vom Boden abstieß, flog er förmlich mehrere Meter in die Luft empor und über die Köpfe der Erstaunten Schausteller hinweg.
      „OH YEAH!“, hörte man ihn noch dabei schreien.
      Die Kapitänin wusste sofort, dass es vergebens war ihm etwas hinterher zu rufen, doch war sie sich sicher, dass das nur Marinetechnologie sein konnte.
      „Woher hat er das wiederum?“, war ihr einziger Gedanke dazu, aus dem sie jedoch gewaltsam gerissen wurde. Ein kräftiger Ruck an ihren Füßen ließ sie das Gleichgewicht verlieren. Schmerzhaft landete sie auf ihrem Hintern. Bevor sie aber die Chance hatte darauf zu reagieren, begann ihr Gegner damit sie zu sich heran zu ziehen. Mit einer erstaunlichen Kraft wurde sie über den Boden geschliffen, ehe sie endlich auf diesem unangenehmen Weg bei Imhotep angelangte und von seiner Bandage in die Luft gehoben wurde.
      Kopf über blickte sie ihm ins Angesicht. Sah den Hass und den Zorn in seinen Augen aufblitzen. Darüber hinaus war da aber auch Trauer und Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen, gepaart mit der Erkenntnis, dass ausgerechnet Nozomi Marikos Mörderin war.
      „Wieso?“, presste er zwischen den Zähnen hervor.
      „Das frage ich mich seit einem Jahr…“
      „Uwaaaah!“, schrie er enttäuscht über die unzufrieden stellende Antwort. Gleichzeitig schleuderte er sie weg von sich. Erneut geschah dies mit einer unglaublichen Kraft, so dass sie gegen die Wand eines Wohnhauses am Rande des Hafenbereichs prallte. Die Wucht reichte darüber hinaus noch aus, um sie wie eine Kanonenkugel sogar hindurch zu stoßen.
      Ihr unfreiwilliger Flug kam erst im Inneren des Gebäudes zu einem Ende, wo sie zwischen steinernen Trümmern und zerstörten Möbeln liegen blieb.

      * * * Irgendwo in der einzigen Stadt auf Orm Ginssee * * *

      „Wohin ist dieses Kind schon wieder verschwunden?“, fragte sich der Blonde selbst. Als habe Chucky ihm darauf antworten wollen, konnte er das Kind auf einmal wieder wahrnehmen. Er rannte so schnell er konnte, bevor sich das oranhaarige Monstrum wieder dazu entschloss sich zu verbergen. Ehe er sich versah, stand er auf einmal vor einem Haus am Rande der Stadt, welches ganz offensichtlich von den Mitgliedern des Jahrmarkts aufgebaut worden war. Vermutlich weil in der Stadt selbst kein Platz für ein größeres Gebäude wie dieses vorhanden war.
      Skeptisch blickte er zu der doppelflügigen Eingangstür. Sie stand offen, ganz so als wolle man ihn einladen einzutreten. Etwas skeptisch blickte er aber zu dem gigantischen Kopf eines Monsterclowns mit spitzen Zähnen, der um die Tür herum gebaut wurde und den Eindruck vermittelte, als würde man von ihm verschlungen, betrete man das Gebäude.
      „War ja klar, dass du in so einem Kasten haust…“, nuschelte er, woraufhin aus dem Inneren des Gebäudes ein schrilles, beinahe schon wahnsinnig klingendes Gackern ertönte: „Kyayaya!“
      Seufzend gab er nach. Trat ein in die Geisterbahn. Bahnte sich seinen Weg durch wirre Gänge und vorbei an billigen Horrorpuppen, bis er sich plötzlich umringt von Spiegeln vorfand.
      „Ein Spiegelkabinett habt ihr auch noch hier drin? Was soll der Unfug? Wo bist…“, weiter kam er nicht, da er sich blitzartig umdrehte und dabei seine Hand nach vorne schnellen ließ.
      „Lass mich los!“, kreischte Chucky, kaum das Cid ihn gepackt hatte. Doch dieser dachte nicht daran der Aufforderung des Monstrums in Kindesgestalt nachzugehen. Plötzlich zog dieses unter seinem Hemd ein Messer hervor und versuchte damit in den Arm seines Widersachers zu hacken, weshalb der Raucher ihn hochhob und kraftvoll von sich wegschleuderte.
      Chucky krachte ungebremst in einen der vielen Spiegel um sie herum, der klirrend zerbarst. Die Scherben prasselten auf den am Boden liegenden Körper nieder und begruben ihn unter sich. Derweil blickte Cid auf seinen Arm. Irgendwie war es seinem Gegner gelungen ihn trotz allem noch eine Schnittwunde zu verpassen. Hätte er nur ein wenig gezögert, hätte Chucky ihm vermutlich mehrere Arterien und Nerven durchtrennt.
      Als er wieder zu dem noch immer am Boden liegenden Körper blickte, fragte er sich inwieweit Mariko ihn letztendlich erschaffen hatte. Immerhin hatte selbst sie Chucky als Fehler bezeichnet. Eine Frau die dem Raucher dafür in Erinnerung geblieben war, jedes Leben wert zu schätzen.
      Noch immer wartete der Blonde darauf, dass das Kindermonster sich regte. Er verlor allmählich das Gefühl für die Zeit, die er bereits hinüber blickte. Waren es bereits Minuten? Oder doch erst ein paar Sekunden?
      Endlich bewegte sich der Oranghaarige wieder. Richtete sich auf. Klirrend und scheppernd rieselten die Spiegelfragmente von ihm herunter. Die ohnehin schon geschundene Restbekleidung wies hier und da leichte Schnittspuren auf. Davon abgesehen schien sein Widersacher jedoch kaum Schaden genommen zu haben.
      „Verdammt… das wird echt nervig“, knurrte Cid daraufhin.

      Ächzend richtete sich die Blauhaarige auf. Kleinere Trümmerteile rutschten von ihr herunter und fielen zu Boden, während sie sich den schmerzenden Kopf stützte. Es schien nichts gebrochen zu sein, dafür waren die Schmerzen ausreichend, vor allem da sie selbst noch nicht genau abschätzen konnte wie fit sie nach ihrem Unfall auf Shipwrecked wieder war. Leider ließ ihr Kontrahent auch nicht viel Ruhe, denn mit einem Male sah sie eine Bandage an der Bruchstelle der Wand auftauchen. Erst jetzt wurde ihr wieder bewusst, dass sie sich im ersten Stock eines Wohnhauses am Rande des Hafens befand und Imhotep sich offenbar mit Hilfe der Stoffwickel empor zog.
      „Willst du es mir so einfach machen?“, ertönte die heisere Stimme des Bandagierten, ehe er in der Öffnung auftauchte und in die Wohnung eintrat.
      „Womöglich will ich nicht gegen dich kämpfen?“, erwiderte sie nur mit einer Gegenfrage. Gleichzeitig zog sie sich an der Wand hinter sich empor und stützte sich schwächelnd dagegen. Sie war eindeutig noch etwas benommen von dem kraftvollen Angriff.
      „Warum sollte ich dir dies glauben? Du bist eine kaltblütige Mörderin… Warum sonst hättest du deine eigene Schwester bekämpfen und ermorden sollen?“
      „Ich hatte es nie gewollt… es ist… einfach geschehen…“
      Unzufrieden mit dieser Aussage formte er eine Kugel aus seinen Bandagen und hämmerte diese in Nozomis Magengrube, die die Attacke schweigend über sich ergehen ließ.
      „Darf… ich dich auch… was fragen…“, keuchte sie stattdessen.
      „Wie könnte ich den letzten Wunsch einer Sterbenden verwehren?“
      „Was verbindet dich mit Mariko?“
      Die Verwunderung Imhoteps konnte sie nur aus seinen Augen ablesen, da die Vermummung durch die Stockwickel das Lesen seiner Mimik deutlich erschwerte. Nach einem Moment indem er scheinbar abzuwiegen schien ob er ihr nicht doch noch den Wunsch versagen wollte, begann er zu erzählen…

      * * * Vier Jahre zuvor auf einer Sommerinsel der Grand Line * * *

      Grelles Licht stach in seine Augen, als er diese zögerlich öffnete. Er wollte seinen Arm heben, sich vor dem blendenden Schein schützen, doch es ging nicht. Die Muskeln seines Körpers schienen den Befehl seines Geistes nicht wahrzunehmen. Reagierten nicht. Irritiert und in Panik verfallend versuchte er zu erkennen was das Problem war. Was war mit ihm geschehen?
      „Mein Herr, er ist erwacht“, hörte er eine Stimme in seiner Nähe und kurz darauf beugte sich Jemand über ihn. Schenkte ihm etwas Schutz vor dem Licht, war dafür aber kaum zu erkennen. Erst als die Gestalt zu ihm sprach und er die Stimme erkannte, wusste er wer sich da über ihn beugte.
      „Mein lieber Imhotep, endlich bist du erwacht. Bei meinen Vorfahren, ich fürchtete bereits das Schlimmste. Schnell, holt die Frau! Ich will mit ihr sprechen. Imhotep. Hörst du mich? Sie hat ihr Versprechen tatsächlich eingehalten. Ich bin ja so glücklich…“
      Es war der junge Gebieter Djoser der zu ihm sprach. Doch wovon er sprach verstand Imhotep nicht. Was war geschehen. Hatte er einen Unfall gehabt? Erinnerungen blitzten vor seinen Augen auf. Ein roter Raum. Schreie. Hilfeschreie. Furchtbare Hitze. Schmerzen.
      Stöhnend schloss er die Augen wieder. Die Bilder strengten ihn an. Es war beinahe so, als versuchte sein Verstand sie ihm vorzuenthalten, um ihn zu schützen. Konnte er sich deshalb nicht bewegen? Und von welch einer Frau sprach sein Gebieter?
      Imhotep hatte das Gefühl das Bewusstsein für einige Zeit verloren gehabt zu haben. Als fehle ein weiteres Stück seiner Erinnerung. Auf einmal war da eine weitere Person die sprach. Nicht zu ihm. Eine Frau.
      „Ich sagte doch, ich bin keine Ärztin. Ich habe versucht ihm zu helfen… auf meine Art! Ich kann Euch nicht versprechen, dass er genesen wird, aber ich versichere Euch ohne mein Eingreifen wäre er definitiv in dem Feuer umgekommen.“
      Bei dem Wort ‚Feuer‘ blitzten wieder Erinnerungen vor Imhoteps geistigem Auge auf. Er konnte sich wieder an den Brand im Königspalast erinnern, welches einige Bedienstete gefangen hatte. Er war hineingerannt, um ihnen zu helfen. Sie aus dem Flammengefängnis zu befreien, als ihn etwas am Kopf getroffen hatte und er zu Boden gegangen war.
      Ächzend versuchte er auf sich aufmerksam zu machen.
      „Isch glaub der Kerl is wach. Oder was meinste Mariko?“, meldete sich eine weitere unbekannte Person zu Wort.
      Welch grausame Sprechweise war das? Konnte man diese Gestalt nicht zum Schweigen bringen?
      „Djo…ser…“, presste er anschließend hervor.
      „Imhotep, ich bin hier.“
      „Die… anderen…“, krächzte er heiser.
      „Keine Angst. Alle konnten dank dir gerettet werden. Du bist ein Held, mein Freund!“
      „Was… geschehen…“
      „Ein Stein hat sie am Kopf getroffen. Vermutlich ein Trümmerstück der zusammenbrechenden Palastdecke. Sie waren in den Flammen gefangen und ihre Haut hatte schwere Verbrennungen erlitten. Mein Freund hat Sie gerettet, doch Sie wären gestorben, wenn ich… ich hoffe Sie können mir verzeihen.“
      Die Worte kamen aus dem Mund der Frau, während sie sich über ihn beugte. Eine junge, blonde Frau, die traurig ihm direkt in die Augen blickte. Sie hielt ihm einen Spiegel vor das Gesicht, woraufhin er die Bandagen sah, die seinen gesamten Kopf umwickelten.
      „Ich bin das, was die Allgemeinheit einen Teufel bezeichnet. Ich habe Teufelskräfte. Ich habe Bandagen bringen lassen und ihre Haut entfernt, um sie gegen diese auszutauschen…“
      Geschockt betrachtete er sein eigenes Ebenbild. Sein neues Aussehen. Tränen stiegen in ihm auf. Kullerten über den Stoff, nur um direkt davon aufgesogen zu werden.
      „Es tut mir Le…“, versuchte sie sich zu entschuldigen, doch er unterbrach sie heiser: „Da…nke…“
      Mit der Zeit begann er sich langsam von seinen Verletzungen zu erholen. Mit Hilfe einer Krücke schlich er bereits wenige Tage später schon wieder durch die Flure des Palastes. Seine Retterin war ebenfalls noch einige Tage geblieben, da Djoser trotz des Wissens um ihre Kräfte derartig dankbar für die Errettung seines wichtigsten Beraters und besten Freundes war, dass er diesen Umstand ignorierte.
      Imhotep selbst jedoch bemerkte schon bald die angespannte Lage im Palast. Die anderen Bediensteten sprachen hinter seinem Rücken. Nun zumindest versuchten sie es, stellten sich jedoch derartig ungeschickt an, dass er viel von dem Gerede mitbekam. Oder wollten sie dies womöglich?
      Man tuschelte sogar über den Herrscher und warum er einen Teufel in seinem Land duldete. Imhotep selbst war indes kein Held, wie Djoser in darstellen wollte. Zwar war man dankbar für seine selbstlose Tat, doch sein Aussehen und der Umstand dem er dieses zu verdanken hatte, machte ihn für viele Bediensteten beinahe so furchterregend wie die Teufelin selbst und ihren Gefährten. Der zudem auch noch sein abscheuliches Aussehen stolz zur Schau stellte und mit seinem furchtbaren Akzent herumschrie.
      Es verging keine Woche, als der Herrscher ihn bereits zu sich rufen ließ. Und sein Berater ahnte bereits den Grund. Als er schließlich den Thronsaal betrat, fand er seinen Gebieter an einem der Fenster vor. Gebeugt von der Last auf seinen Schultern starrte er hinaus.
      „Mein Gebieter, Ihr habt nach mir rufen lassen…“, machte er mit seiner heiseren Stimme auf sich aufmerksam. Die Hitze hat seine Stimmbänder derartig geschädigt, dass ihm das Sprechen kaum noch möglich war. Er war froh, dass es immerhin zu einem heiseren Flüstern reichte.
      „Imhotep, mein Freund… ich kenne dich bereits mein Leben lang. Du bist mein wichtigster und klügster Berater. Zudem ein großartiger Arzt, dank dem unser Land inzwischen einige der besten Ärzte der Grand Line aufweisen kann. Du hast unser Bauwesen revolutioniert. Viele bezeichnen dich als Universalgenie… sag mir wie soll ich nur einen Mann wie dich ziehen lassen?“
      „Mein Gebieter, die Meinung des Volkes über Euch ist wichtiger, als ein einzelner Mensch in Euren Diensten, unabhängig seiner Verdienste. Ich habe bemerkt, dass man mich fürchtet. Ich wäre ohnehin früher oder später zu Euch gekommen mit der Bitte mich zu entlassen.“
      „Wenn die anderen Berater mich nicht bedrängen würden, hätte ich dir diese Bitte nie gestattet. Wie soll ich ohne dich die richtigen Entscheidungen treffen? Im Gegensatz zu den dummen alten Narren die mich sonst umgeben, hast du stets den Blick für die wichtigen Dinge gehabt. Selbst wenn du mit deiner Ansicht alleine dastandst, behieltest du stets recht mit deinen Worten…“, schimpfte er und schlug verzweifelt mit einer Faust auf den steinernen Rahmen des glaslosen Fensters.
      „Dann müsst Ihr wohl in Zukunft Euch überlegen, was ich gesagt hätte, wenn Ihr Euch bezüglich einer Entscheidung unsicher seid, mein Gebieter.“
      Er schenkte seinem Herrscher ein aufmunterndes Lächeln, ehe er sich verneigte und gehen wollte.
      „Was gedenkst du nun zu tun?“, rief sein Freund ihm hinterher.
      „Ich frage meine Retterin, ob ich sie begleiten darf.“

      * * * Gegenwart * * *

      „Mariko gestattete es mir, wie sie es auch Amuko erlaubt hatte. Oder Juggernaut später und auch Mira.“
      „Mira? Den Namen höre ich zum ersten Mal…“
      „Weil sie auch nicht mehr eine von uns ist. Aber das ist jetzt egal. Ich habe dir deinen letzten Wunsch erfüllt und das war es mit dir.“
      Erneut versuchte er sie mit seiner Stoffkugel zu treffen, doch im letzten Moment wich die Marinekapitänin elegant mit einer Drehung aus, war innerhalb weniger Schritte neben ihm und rammte der wandelnden Mumie ihren Ellbogen in die Seite.
      „Du hast Recht, warum solltest du mir glauben…“

      * * * Gleichzeitig bei Cid und Chucky * * *

      Zur Verwunderung des Schiffsbauers stand das Kind in leicht gekrümmter Haltung vor ihm, während es das Messer mit der Klingenspitze gen Boden gerichtet hielt. Beinahe erinnerte seine Waffe eher an einen zu kurz geratenen Gehstock eines alten Mannes. Darüber hinaus hatte Chucky auch die Lippen ein wenig in den Mund gezogen, was wohl einen zahnlosen Zustand imitieren sollte, während er die Augen soweit geschlossen hielt, als habe seine Sehkraft nachgelassen und er versuche auf diese Weise sie beim Fokussieren zu unterstützen.
      „Du hast wieder gewechselt.“
      „Die Jugend… immer so ungestüm“, kam lediglich als Antwort. Ein Wimpernschlag später lagen nur noch die Scherben am Boden und von dem Kind war keine Spur mehr zu sehen.
      Sofort reagierte der Blondschopf und beugte sich nach hinten über, als wolle er unter einer Limbostange hindurch tanzen. Keine Sekunde zu spät kam seine Reaktion, denn schon zischte etwas knapp über seine Brust hinweg.
      Der Raucher nutzte seine Position für seinen nachfolgenden Angriff. So stellte er seine Hände auf den Boden auf, ging in den Handstand über, spreizte jedoch dabei die Beine zum Spagat und begann damit sich auf der Stelle zu drehen. Tatsächlich konnte er seinen Gegner durch seinen Wirbeltritt erfassen und in die Richtung kicken aus der er selbst zuvor das Spiegelkabinett betreten hatte.
      Anschließend ging er schnell in die Hocke über, um dieses seltsame Kindesmonster nicht aus den Augen zu verlieren. Ihm gefiel gar nicht, was er kurz vor seinem Angriff bemerkt hatte…
      Doch er musste sicher gehen, bevor er irgendwelche Schlüsse zog und womöglich die Situation falsch einschätzte. Derweil richtete sich das oranghaarige Kind wieder auf.
      „Kyayaya, es wird mir einen höllischen Spaß machen, dich verfickten Dreckssack auszuweiden!“
      „Ich hatte Recht… du hast erneut ge…“, weiter kam er nicht, denn erneut war sein Widersacher binnen eines Augenblicks an ihn herangekommen. So war er auf ihn zu gerannt und kurz vor ihm in die Luft gesprungen, um ihm sein Messer mit beiden Händen in die Brust zu rammen. Beinahe hätte der Flottillenadmiral zu spät reagieren können, denn diesmal war das kleine Monstrum… noch schneller gewesen?
      Wie war das möglich?
      Jedoch hatte er keine Zeit zum Nachdenken. Wichtiger war es erst einmal den Angriffen nach Möglichkeit auszuweichen, um mit Konterattacken seinen Gegner systematisch zu zermürben. Aus diesem Grund wich er mit einer Drehung dem versuchten Messerstich aus und schlug seinerseits mit dem Ellbogen Chucky in den Nacken. Die Kraft war so enorm, dass beim Aufprall auf den Boden die Holzbretter barsten. Erneut hatte der Raucher dasselbe Schema bemerkt, wie bei seinem vorherigen Gegenangriff.
      Sofort setzte er nach und trat dem am Boden liegenden in die Seite, wodurch dieser erneut in einen Spiegel krachte und darüber hinaus sogar noch durch die Holzwand dahinter in einen anderen Teil des Gebäudes geschleudert wurde.
      „Warum macht er das? Könnte es sein…?“, dachte er bei sich, während er auf Abstand zu seinem Kontrahenten ging und weiterhin darauf erpicht war ihn angreifen zu lassen.
      „Komm schon! Ich weiß, dass du nicht besiegt bist… ich kann dich hören!“, behauptete er stattdessen laut, in der Hoffnung mit der Lüge das Kind ein wenig aus der Reserve zu locken.
      Mit einem Mal explodierte förmlich die Wand zu seiner rechten Seite. Holzstücke und Glasscherben schossen auf ihn zu, denen das kleine Monster folgte mit den Worten: „Nein, kannst du nicht!“
      Abgelenkt durch die umherfliegenden Trümmer, hatte er nicht erkennen können wohin Chucky mit dem Messer gezielt hatte, bis er den stechenden Schmerz in seinem Oberschenkel spürte. Gleichzeitig bemerkte er wie sich sein Gegner an seinem Kragen festhielt und mit dem Füßen an seinem Körper halt suchte, um ihm gehässig ins Ohr zu flüstern: „So gut ist dein Haki nicht, hab ich Recht?“

      * * * Auf dem Weg zum Höhlenwasserfall * * *

      Mit gewaltigen Sprüngen näherte sich Amuko den unterirdischen Höhlen, die einen guten Teil der Insel durchzogen. Er hatte auf seinem Weg bereits Lady Olga längst überholt, wie aber auch nicht anders zu erwarten gewesen war.
      „Oh man… wo binsch da nur wieder hineingerat’n?“, sprach er zu sich selbst, während er gerade dabei war aus mehreren Metern Höhe wieder auf die Erde hinab zu stürzen. Damals als er sich jenes Objekt in der Unterwelt – neben den Informationen über Marikos Tod – erkauft hatte, war der Umgang damit für ihn anfangs noch äußerst schwierig gewesen. Vor allem als eine Art der Fortbewegung, ganz zu schweigen davon damit auch im Kampf zu agieren. Doch allmählich gewann er mehr und mehr Freude daran.
      Gleichzeitig war er aber auch unvorsichtig und zu selbstsicher geworden, nach seiner erfolgreichen Überholung der Schwergewichtigen, weshalb er nicht mehr bedachte, dass der Boden über den Höhlensystemen nicht sonderlich stabil war. Vor allem in dem Bereich der Insel wo fast der gesamte Untergrund aus Höhlengängen bestand. Kaum schlug er also bei seiner nächsten Landung auf, kam es wie es kommen musste und die Erde unter ihm gab nach.
      „WUUUUAH!“, ertönte sein Schrei der Verwunderung, ehe er in die Tiefe stürzte.
      Sich dabei mehrfach um die eigene Achse überschlagend, fiel er durch mehrere Schächte hindurch. Überall, so schien es ihn zumindest dabei, war nur noch Erde. Wenigstens war sie weich und bremste so seinen Sturz ein wenig ab, als er irgendwann endlich aufschlug. Jedoch rieselten auch mehrere Erdbrocken auf ihn herab, bis er unter einem kleinen Berg modriger Masse begraben war und sich mühselig daraus herausbuddeln musste. Was angesichts seines Wettrennens mit der dicken Lady Olga eine unnötige Zeitverschwendung war.
      „Bah… isch glaub isch hab den Scheiß sogar gefress’n…“, würgte er angeekelt hervor, kaum dass er wieder frei war und während er sich den Schmutz so gut es irgendwie ging von der Kleidung schlagend. „So’n Dreck!“
      Wütend blickte er empor. Er war tatsächlich durch mehrere Tunnelschächte gestürzt, deren Verläufe er am Rand seiner Grube ausmachen konnte. Er schätzte, dass er gut und gerne etwa fünfzehn Meter in die Tiefe gefallen sein müsste. Eine unschöne Verzögerung, doch nichts was seiner Ansicht nach korrigierbar war.
      So ging er in die Hocke, um anschließend mit ein paar kräftigen Sprüngen sich wieder an die Oberfläche zu kämpfen. So plante er mit Hilfe einiger geschickter Sprünge von Wand zu Wand sich bis an die Oberfläche zu arbeiten. Da er die gesamte Höhe nicht in einem einzelnen Anlauf würde überbrücken können, hoffte er darauf dass die Methode genauso gut war.
      „Na, dann woll’n wa ma, was?“, sprach er zu sich selbst, nur um sich kurz darauf vom Boden abzustoßen. Doch als er schon den ersten Abschnitt erreichte, bemerkte er dass das Erdreich extrem weich war.
      Just in dem Moment in welchem er zu eben dieser Erkenntnis gelangte, brach schon die Wand zusammen, wodurch er erneut in die Tiefe gerissen wurde, wo er zwar wieder einmal weich landete, aber ebenfalls zum widerholten Male unter herabstürzender Erde begraben wurde. Immerhin hatte er Glück im Unglück, da es diesmal eine weitaus kleinere Menge als zuvor war.
      „Verdammte Kacke! Die Erde is zu weisch, so kommsch net mehr hoch…“
      Weitere Flüche ausstoßend, richtete er sich wieder auf und überlegte, wie er weiter vorgehen sollte. Wenn er seinen Weg über die Tunnelsysteme suchen würde, würde ihn dies nur weitere unnötig vergeudete Zeit kosten und seine Verfolgerin könnte wieder zu ihm aufschließen.
      Als er darüber jedoch nachdachte, kam er zur Ansicht, dass diese vermutlich genauso wie er einbrechen dürfte – einfach aufgrund ihres enormen Gewichts – und damit sein Vorsprung erhalten bliebe. Umso wichtiger war es, dass er wenigstens keine Zeit mit Überlegungen und unnützen Planungen verlor, weshalb er schlussendlich kurz versuchte sich zu orientieren, um die ungefähre Position seines Ziels abzuschätzen und dann in einen Gang stürzte der in etwa in dieselbe Richtung verlief.

      * * * Wieder bei der Geisterbahn * * *

      Zornig blickte Cid das Kind an, bevor er es packte und auf den Boden rammte, ganz so als hätte er versucht einfach mit der bloßen Faust auf den Belang einzudreschen. Zu seinem Verdruss ließ sein Gegner das Messer zu keiner Sekunde los, weshalb es schmerzhaft aus seinem Bein gerissen wurde.
      Zu seiner Genugtuung wiederum spuckte Chucky bereits Blut, als sein Körper auf den Boden aufschlug. Dennoch wehrte diese Freude nur kurz, da dem Flottillenadmiral erneut die seltsame Vorgehensweise seines Gegners auffiel.
      Was der Blonde jedoch nicht ahnte, war was gleichzeitig und in Bruchteilen von Sekunden in dem Kopf des Kindsmonsters geschah…

      * * * In Chuckys Verstand * * *

      Stellte man sich den Verstand eines Kindes vor, welcher geschunden ist von verschiedenen Persönlichkeiten die nicht dort hinein gehörten, dort jedoch gefangen waren aufgrund eines bestimmten Umstandes, musste man sich womöglich einen Spielplatz vorstellen. Jedoch keinen schönen, neuen voller wunderbarer Spielobjekte, sondern einen verwahrlosten, in die Jahre gekommenen. Wo Rost die Gerätschaften zerfressen hatte und die morsche Kletterlandschaft jeden Moment in sich einzubrechen drohte.
      Genau dort standen mehrere Gestalten herum, verteilt an den unterschiedlichen Geräten. Ein alter Mann hockte in der Mittelstange eines Stehkarussells, welches sich langsam drehte, während ein breiter Hüne sich an die Rutsche der Kletterlandschaft lehnte, die dies mit einem protestierenden Ächzen quittierte. Eine Frau und ein Mann hockten auf der Wippe, ein weiterer Mann saß in dem Netzklettergerüst und ein Kind saß auf der Schaukel, wo es eingeschüchtert vor und zurückschwang.
      Zuletzt war da noch eine Gestalt die kein Aussehen zu haben schien, sondern nur als schwarzer Schatten für die anderen wahrnehmbar war. Er war derjenige der neben dem Kind – welchem der Körper eigentlich gehörte und daher trotz seiner Schwäche weiterhin eine große Kontrolle darüber besaß – am meisten Kontrolle über ihren gemeinsamen Leib hatte.
      Seine unglaubliche Macht und psychische Kraft zeigte sich allein dadurch, dass er sein Aussehen vor den Augen der anderen Persönlichkeiten verbergen konnte. Er war derjenige, den sie alle gleichermaßen fürchteten.
      „Kyayaya… Wanlin du hattest Recht was sein beschissenes Haki angeht. Wenn wir so weitermachen kann der Bastard uns nicht besiegen. Wir müssen einfach mit fiesen Mitteln und dieser Technik ihn langsam zermürben, kyayaya!“, kreischte der Schattenmann während er wie ein wahnsinniger vor sich her lachte.
      Der Alte auf dem Stehkarussell schwieg trotz des Lobs einfach nur. Stattdessen ergriff die Frau das Wort.
      „Wir brauchen aber mehr Persönlichkeiten. Er hat uns bisher ziemlich häufig treffen können.“
      „Wir haben genug von denen nutzlosen Spastis. Holt sie alle her. Das wird schon reichen. Damit haben wir genug Opferlämmer, kyayaya!“, antwortete der Dunkle und deutete dabei auf eine Stadt in der Ferne, wo die anderen Persönlichkeiten eingepfercht waren, die sich gegen die Starken nicht auflehnen konnten. Anschließend blickte er wieder nach oben empor in den Himmel wo zwei große mondähnliche Gebilde in der Finsternis hangen und einen Blick auf die Welt außerhalb des Körpers gewährten.
      „Ich geh wieder raus. Und bewegt eure dreckigen Ärsche. Sonst opfere ich einen von euch beim nächsten Treffer. Kyayaya!“

      * * * Außerhalb von Chuckys Verstand * * *

      „Wie viele seid ihr, in diesem Körper?“, wollte Cid wutentbrannt wissen.
      „Zu viele, als dass du uns besiegen könntest, kyayaya!“
      „Ich habe schon verstanden, was ihr vorhabt. Gerade einmal eine kleine Handvoll an Persönlichkeiten dominiert diesen Körper, habe ich Recht? Die meisten anderen lasst ihr gar nicht erst herauskommen, damit sie sich zeigen könnten. Doch immer kurz bevor ich einen meiner Treffer lande, wechselt ihr dominierenden Persönlichkeiten euch aus. Vermutlich dienen euch die Anderen lediglich als Kanonenfutter für meine Treffer. Warum versteh ich noch nicht, aber ich vermute einmal, damit ihr starken Persönlichkeiten weiterhin gegen mich kämpfen könnt. Dieses Wechseln erkenne ich jedenfalls. Ich merke es daran, dass ich einfach dich nicht mehr wahrnehmen kann. So habt ihr auch mein Haki ausgetrickst. Ihr habt einfach extrem schnell untereinander die Körperkontrolle übergeben. Durch das ständige wechseln wart ihr immer nur so kurz vorhanden, dass es nicht reichte, als dass mein Observationshaki euch wahrnehmen konnte, denn was kein Bewusstsein hat oder nicht denkt, wird davon nicht erfasst. Da ihr euch dennoch bewegt habt, trotz dieser ständigen Wechsel, bedeutet für mich wiederum, dass jede Persönlichkeit – egal ob den Körper kontrollierend oder nicht – alles wahrnimmt was geschieht. Womöglich könnt ihr untereinander euch sogar austauschen. Kommunizieren und Strategien aufbauen. Zudem zeigen die kleinen Verhaltensänderungen, dass ihr auch unterschiedlichster Herkunft und Altersklassen angehört. Amuko warnte mich zudem vor, dass einige von euch sehr stark seien, weshalb es mich wenig überrascht, dass ihr trotz der körperlichen Limits dieses Kindeskörpers auf einem solch hohen Niveau kämpfen könnt. Aber ihr überstrapaziert diesen Körper auch, was auf lange Frist gesehen zu extremen Schäden führen dürfte. Außerdem kennt sich mindestens einer von euch mit Haki aus, weshalb ihr mein Können diesbezüglich so vortrefflich einschätzen konntet. Es ist als kämpfe ich nicht gegen einen einzelnen Gegner, sondern gegen eine sich abwechselnde… Armee! Also wie viele seid ihr insgesamt? Wie viele Opfer schmeißt ihr mir vor die Fäuste, bis ihr euch mir stellen müsst?“
      „Kyayaya, wunderbar! Bei allem was mir heilig ist, wie wunderbar es doch ist! Wie lange habe ich nicht mehr die Möglichkeit gehabt einem wirklich starken Gegner zu begegnen, um ihn abschlachten zu dürfen, mich an seinem Fleisch zu laben und in seinem Blut zu baden? Kyayaya!“
      Cid riss vor Entsetzen die Augen auf. Diese Formulierung erinnerte ihn an etwas. An etwas unfassbar gräuliches, was er zu Anfang seiner Karriere bei der Marine gehört hatte.
      Durch die kurze Unkonzentriertheit hatte er seinen Griff unbewusst etwas gelockert, was Chucky sofort auszunutzen wusste. So stieß er sein Messer in den Unterarm Cids, der daraufhin von seinem Opfer schreiend abließ. Das Kindsmonster vollführte daraufhin mehrere Flickflacks nach hinten, wodurch wieder etwas Abstand zwischen ihnen herrschte. Diesmal war das Kind derjenige der auf Distanz ging, aber auch nur um in Ruhe einige Worte zu verlieren.
      „Eine Armee sagtest du, ja? Das ist ein ausgezeichneter Vergleich, kyayaya. Denn weißt du… wir sind tatsächlich quasi eine Legion. Weil wir sind wirklich viele!
      Keuchend und schnaufend stampfte Lady Olga. Ihr Herz pochte wie wild in ihrer Brust, protestierend über die körperliche Anstrengung die es über sich ergehen lassen musste. Gleichzeitig kam es einem Wunder gleich, dass es nicht längst ihr aus der selbigen gesprungen war. Oder nicht schon längst aufgehört hatte zu schlagen.
      Obwohl sie nur wenige Schritte voran gestampft war, gönnte sich die Schwergewichtige erneut eine kleine Pause, in der sie sich ein wenig umsah. Ihr ursprünglich rosanes, zeltartiges Kleid war vollkommen durchgeschwitzt und dadurch in einen deutlich dunkleren Farbton übergeschlagen. Zudem brachte sie schon die kleinste Brise zum Frösteln und das wo doch an diesem Tag relativ angenehm gewesen war.
      Die Gedanken Lady Olgas drehten sich jedoch um die Strecke, die sie noch überwinden musste. Der Weg schien ihr so endlos lang zu sein oder kam das nur von der Panik, weil Amuko sie schon vor geraumer Zeit überholt hatte und vermutlich als Erster bei Juggernaut ankommen würde?
      Und selbst wenn er diesen zuerst erreichen würde, würde es nicht bedeuten, dass ihr Geliebter nicht so oder so von der Situation erfahren würde? Andererseits stünde er dann gleich zwei Widersachern gegenüber und zumindest bei ihrem einstigen Schaustellerkollegen wusste sie, dass er nicht zu unterschätzen war. Zudem hatte er Wissen über Juggernaut’s Kampfstil und körperlichen Besonderheiten, was ihren Gegnern einen immensen taktischen Vorteil bot.
      Halbwegs wieder zu Atem gekommen, entschied sie sich weiter zu gehen, um dem Maschinenmann zur Seite zu stehen. Sie wollte bereits losstampfen, als sie in einigen Metern zu ihrer Linken ein Loch im Boden ausmachen konnte. Stammte dies womöglich von Amuko? War er etwa durch den Boden gekracht?
      „Ha, was für ein…“, begann sie gehässig zu reden, als auf einmal unter ihr die Erde etwas einbrach. Panisch versuchte sie an ihrer voluminösen Rundung vorbei gen Boden zu blicken, doch war dies nicht möglich. Und noch bevor sie irgendwie anderweitig reagieren konnte, brach der Untergrund gänzlich unter ihren Füßen weg, wodurch sie ins Erdreich hineinstürzte. Kreischend landete sich nach einem wenigstens nur kurzen Sturz, dafür aber recht unsanft auf dem Rücken.
      Glücklich darüber sich nichts gebrochen zu haben, jedoch mit der Besorgnis wie sie nun aufstehen sollte, musste sie mit Schrecken feststellen dass sie nicht wie erhofft vom Regen in die Traufe gekommen war. Ganz im Gegenteil.
      Denn kurz nach ihrer Landung erkannte sie, dass die Stelle wo sie aufgeschlagen war abschüssig war, woraufhin sie sich langsam aber sicher begann um ihre eigene Achse drehend hinab zu rollen. Wie eine gigantische Kugel aus Fett und rosa Stoff kullerte sie in einen Gang des labyrinthartigen Höhlensystems hinein. Es dauerte nicht lange bis sie enorm an Tempo aufgenommen hatte und durch finstere Tunnelschächte schoss, ähnlich einer Kugel durch einen Pistolenlauf.
      Sich die Seele aus dem Leib kreischend, absolvierte sie eine rasante Fahrt. In den Kurven war sie sogar so schnell unterwegs, dass sie es tatsächlich vollbrachte unfreiwillige Überschläge an der Decke entlang zu vollführen. Es dauerte somit auch nicht lange, bis ihr so schlecht und schwindelig wurde, dass sie bereits befürchtete jeden Moment das Bewusstsein zu verlieren.
      Kurz bevor es soweit war, entdeckte sie in der sich ständig überschlagenden Welt einen hellen Punkt auf den sie sich zubewegte. Könnte dies ein mögliches Tunnelende und damit einen hoffentlich baldigen Stopp für ihr qualvolles Vorankommen bedeuten?
      Tatsächlich wurde sie wenige Sekunden später von einem gleißendem Licht in Empfang genommen, als sie aus dem Gang schoss und obwohl ihre ständige Rotation ihre Wahrnehmung beeinträchtigte, erkannte sie dennoch eine gewaltige Höhle um sich herum mit einem offenen Dach, durch das das letzte rötliche Licht der untergehenden Sonne versuchte hinein zu scheinen. Die Götter waren ihr Hold gewesen und hatten sie zum Standort des Wasserfalls gelenkt, wobei sie durchaus auf die Art ihrer Ankunft ruhigen Gewissens hätte verzichten können.
      Dennoch verlor sie kaum an Geschwindigkeit und der nasse Untergrund von der Gischt und dem Sprühwasser der herabstürzenden Wassermassen schien ohnehin eher für eine weitere Beschleunigung zu sorgen. Wie sollte sie nur bremsen?
      Die Antwort auf diese Frage bescherte ihr die Wand, welche am anderen Ende der Höhle gegenüber dem Tunneleingang aus dem sie herausgerollt war befand, in die sie ungebremst hineinkrachte. Trotz der Tatsache, dass es sich um massives Felsgestein handelte, reichte ihr Gewicht und Tempo aus, um einen kleinen Krater hinein zu schlagen.
      „Lady Olga?!“, hörte sie eine verwunderte Stimme rufen, bevor sich kurz darauf das ihr vertraute Gesicht Juggernauts über sie beugte. Während er versuchte mit seinem laienhaften Blick sie zu untersuchen und ihren Zustand einzuschätzen, fragte er sie verwundert: „Was machst du hier?“
      „Die Gäste… haben… Mariko… getötet…“, presste sie mit letzter Kraft hervor, nur um anschließend endgültig das Bewusstsein zu verlieren.
      Verwirrt wandte sich der Hüne von ihr ab und drehte sich zu Ryan um, als erwarte er eine Antwort oder vielleicht sogar Erklärung für das soeben Geschehene. Doch dieser blickte genauso irritiert zu ihm zurück. Keiner von ihnen verstand was so eben geschehen war, doch beide wussten was wohl aus den Worten der dicken Frau heraus entstehen würde. Aus eben diesem Grund hob Ryan augenblicklich beschwichtigend die Arme, während weiterhin das Wasser auf seinen Körper hinabstürzte. Noch immer stand der Weißhaarige unter dem Wasserfall, wo er bis eben meditiert und trainiert hatte. Doch nun hatte er ganz andere Sorgen, wie er zu Recht befürchtete.
      „Stimmt das, was sie gesagt hat? Ihr seid die Mörder Marikos? Erklär mir was es damit auf sich hat!“
      „Ähm… also genau genommen hat das nur Nozomi zu verantworten. Insofern wäre ich dir ganz dankbar, wenn du nicht versuchen würdest mir sämtliche Knochen…“
      „Also stimmt es?! Wie konntet ihr nur? Dafür werdet ihr mit eurem Leben bezahlen. Ich reiße dich in Stücke!“, brüllte Juggernaut dazwischen, Ryan nicht mehr die Möglichkeit gebend ein Wort des Widerspruchs zu äußern. Stattdessen stürmte er wie ein wütender Bulle mit vornüber gebeugtem Oberkörper auf diesen zu, rammte ihn um und gemeinsam stürzten sie in den flachen See, der sich rund um den Wasserfall gebildet hatte und nur von einigen Unterwasserstalagmiten durchbrochen wurde, die wie kleine Inseln aus dem See herausragten.

      * * * Irgendwo im labyrinthartigen Höhlensystem * * *

      Amuko stiefelte bereits eine gefühlte Ewigkeit den Tunnel entlang, doch fanden sich keine Anzeichen dafür, dass er seinem Ziel irgendwie näher kam.
      „Verdammt… isch hät anner letzt’n Kreuzung doch links geh’n soll’n. Oder geradeaus. Aber rechts war definitiv falsch! Und ohne Lischt isses hier unt‘n auch kacke. Isch seh‘ absolut nix. Vielleischt hät isch mir ‘ne Fackel mach’n soll’n? Scheiß druff. Irgendwo komm‘ isch schon raus…“
      Murmelte der Schausteller sich weiter durch die finsteren Tunnel tastend, während er überlegte ob es nicht einfach war sich einen Weg quer durch die Tunnel zu schlagen.

      * * * Wieder beim Höhlenwasserfall * * *

      Beim Aufprall hatte Ryan eigentlich erwartet, dass sein Gegner mit deutlich mehr Wucht ihn umreißen würde. Und wäre der Stalagmituntergrund nicht durch die Nässe so rutschig gewesen, wäre es vermutlich sogar nicht einmal zum Umreißen gekommen. Tatsächlich musste Ryan feststellen, dass er von der enormen Schwäche seines Gegners überrascht war.
      Zuerst galt es sich aber nun frei zu kämpfen und an die Oberfläche zu gelangen. Denn beim Sturz ins Wasser hatte er den Mund leider offen gehabt, so dass er nun drohte zu ersticken, wenn er nicht schleunigst etwas Luft zum Atmen bekam.
      Er legte die Hände an die Schläfen Juggernauts und drückte kurzerhand die Daumen in dessen Augen, jedoch nur ganz kurz, damit sein Gegner ihn losließ und er auftauchen konnte. Sein Plan ging auf und der Hüne versuchte unter Wasser vor Schmerz aufzuschreien, wodurch auch er seine Luftreserven verlor, die als kleine Blasen an die Oberfläche aufstiegen. Woraufhin auch er wieder nach oben schwimmen musste, dabei aber mit dem Gewicht seiner metallischen Kolben zu kämpfen hatte.
      Ryan der als erster oben war, kämpfte sich hustend, keuchend und Wasser spuckend an den Rand des Sees und anschließend wieder an Land. Seine Lungen brachten, während sein Körper mit heftigem Husten versuchte das Nass aus den selbigen zu befördern. Er brauchte eine Weile, bevor er sich halbwegs wieder unter Kontrolle hatte und nach Juggernaut sich umsehen konnte. Auch diesem war es gelungen einige Meter zu seiner Linken an Land zu gelangen und ebenfalls alles verschluckte Wasser auszuhusten. Er war bereits sogar soweit wieder bei Kräften, dass er sich langsam aufrichtete und in Richtung des Weißhaarigen torkelte.
      Auch Ryan blieb nichts anderes übrig als seinen Körper zu zwingen aufzustehen. Bevor er sich unter den Wasserfall gestellt hatte, hatte er sich bereits seiner gröbsten Kleidung entledigt, so dass nur seine Boxershorts nass an seinem Leib klebten. Dies war jedoch deutlich besser als eine nasse Hose mitsamt Shirt und Hemd. Denn mit seiner kompletten Kleidung in einem durchnässten Zustand wäre er beeinträchtigter in seinen Bewegungen gewesen.
      „Jetzt hör mir doch mal zu!“, versuchte es der Kapitänleutnant erneut, doch sein Gegner wollte einfach nicht hören. Stattdessen holte er zum Schlag aus und versuchte ihm die Faust ins Gesicht zu rammen. Erneut war Ryan überrascht wie langsam sein Widersacher war. Er musste sich nicht einmal sonderlich anstrengen, um dem Angriff auszuweichen. Unter diesen Umständen entschied er sich dazu nicht mit den Fäusten zu kämpfen, da er Juggernaut nicht umbringen wollte. Es reichte ihn kampfunfähig zu machen.
      Immer wieder prasselten die Fausthiebe auf Ryan nieder, doch jedem wich er geschickt aus und als er eine Öffnung in der Deckung des Hünen entdeckte nutzte er dies blitzschnell aus. Mit zwei geschickten Schritten stand er seitlich von Juggernaut und verpasste ihm einen kräftigen Tritt gegen den Brustkorb. Normalerweise hätte er auf die Bauchgegend gezielt, doch da sein Kontrahent dort nur einen metallischen Kessel hatte, wäre dies lediglich vergeudete Liebesmühe gewesen. Und auch so zeigte sein Angriff Wirkung. Vor allem da er den Solarplexus getroffen hatte. Augenblicklich ging Juggernaut auf die Knie, sich die getroffene Stelle haltend und erneut nach Luft japsend.
      „Ich bin überrascht. Die meisten Leute wären nach so einem Treffer ohnmächtig zu Boden gegangen“, stellte der Weißhaarige fest, als kurz darauf aus allen Kolben Juggernauts Dampf ausgestoßen wurde. Der Glatzköpfige betrachtete seinen Druckmesser an der Schulter, als sich auch schon ein Grinsen auf seine Lippen stahl. Schwerfällig kämpfte er sich zurück auf die Beine. Es war mehr als offensichtlich, dass er keine Anstalten machen wollte irgendwie auf die Worte seines Gegners zu reagieren. Stattdessen ließ er erneut seine Fäuste sprechen.
      Ryan war bereits darauf gefasst gewesen, doch zu seiner Verwunderung kamen die Angriffe deutlich schneller, als noch wenige Augenblicke zuvor. Immer wieder drosch Juggernaut mit seinen Pranken in Richtung Ryan ein, welchen dieser immer schwerer auszuweichen vermochte, weshalb er kurzerhand in die Offensive ging. Geschickt duckte er sich unter einem weiteren Angriffe hinweg, ehe er absprang, mit den Füßen auf der Brust des Kolbenmannes landete und von da aus erneut absprang. Mit seinem Vorhaben zur Durchführung eines Rückwärtssalto brachte er Juggernaut kurz ins Taumeln, wohingegen es ihm jedoch wichtig war auf Distanz mit seinen Gegner zu kommen.
      Leider gelang sein Plan nicht, denn der strauchelnde Hüne bekam mit seinen kräftigen Pranken eines von Ryans Beinen zu packen und riss ihn zu Boden. Als er dann auch wieder einen sicheren Stand hatte, begann er damit den Kapitänleutnant an den Beinen festhaltend hin und her zu schleudern. Immer wieder schlug dieser auf den Boden auf und merkte dabei wie die Bewegungen seines Gegners schneller und kraftvoller wurden. Irgendwann wusste er nicht einmal mehr das wievielte Mal er auf den felsigen Untergrund aufprallte und selbst da ließ Juggernaut nicht von ihm ab. Machte weiter. Ließ seine gesamte Wut an dem Weißhaarigen aus. Offenbar wollte er im wahrsten Sinne des Wortes seinen Gegner zu Brei schlagen.
      Als der Dampfende endlich sich etwas zu beruhigen schien und seinen Widersacher statt an den Beinen am Kopf packte, um ihm ins Gesicht schauen zu können, war dies bereits voller Blut und leicht angeschwollen von den Verletzungen. Die kurzen weißen Haare hatten wieder einen leicht rötlichen Glanz, wie noch vor einigen Tagen. An den beiden Körpern der Kontrahenten klebte das Blut Ryans. Nur aus unterschiedlichen Gründen heraus.
      Sich seines Sieges sicher begann er damit seine kräftigen Hände um den Hals des Geschlagenen zu legen und zu zudrücken. Genüsslich sah er ihm in die Augen in freudiger Erwartung dabei zu zusehen, wie das Leben aus ihnen wich. Ihm das gleiche Schicksal zu Teil werden zu lassen, wie es Mariko hatte erfahren müssen.
      Ryan dagegen war sich sicher, dass es vorbei war. Er hatte verloren und bezahlte dies nun mit dem Leben. Zwar versuchte er noch immer den schraubstockartigen Griff seines Kontrahenten zu lösen, doch als bereits Sternchen vor seinen Augen zu tanzen begannen, ahnte er bereits wie vergebens dieser Versuch doch war. Er hatte ihn unterschätzt. Hatte Vorsicht walten lassen, weil er ihn nicht verletzen wollte, während Juggernaut ihn die ganze Zeit über hatte Tod sehen zu wollen.
      Und wie zum Spott fielen ihm alte Worte seines Vaters wieder ein…
      „Wenn du gnädig bist, wirst du vernichtet. Wir leben, um die Welt uns zu unterwerfen. Wir sind Könige in allem was wir beginnen, weil wir die Besten sind. Es gibt Niemanden der uns das Wasser reichen kann, wenn wir es nicht zulassen. Doch wenn du beginnst Schwäche zu zeigen, wirst du untergehen. Und damit zeigst du, dass du niemals dieses Namens würdig warst…! Vor allem darfst du Niemals einen Gegner unterschätzen. Vernichte jeden der sich dir in den Weg stellt oder noch besser, bevor er sich dir in den Weg stellen kann!“
      Er hatte sich beweisen wollen. Hatte beweisen wollen, dass er nicht mehr das Tier war wie in seiner Kindheit. Dass er auch ein König war, wie seine Schwester… wie sein Bruder… und wie sein Vater…
      Er hatte aus dem Schatten seiner Familie ausbrechen wollen…
      Und nun würde er diesen Wunsch mit seinem Leben bezahlen müssen ohne ihn jemals erfüllt zu haben? Das alles nur, weil er einen Gegner unterschätzt hatte und sich selbst überschätzt. Hochmut war der Anfang des eigenen Untergangs.
      Plötzlich ertönte ein dumpfer Laut von den vielen Tunnelgängen her, die in das Labyrinth hinein führten, welche sich in Richtung des Inselinneren zogen. Er war so laut, dass die Beiden ihn trotz ihrer Entfernung zu den Tunneln hören konnten. Irrten sie sich oder hatte es wie ein Schlag geklungen?
      Einen Moment verharrten sie. Angespannt blickte Juggernaut in die Richtung, als sich plötzlich die ersten Risse in der Wand über den Tunneleingängen abzeichneten. War es denn möglich, dass irgendjemand – oder irgendetwas – versuchte sich einen Weg frei zu brechen.
      Zwar ließ der Hüne sein Opfer nicht los, lockerte jedoch seinen Griff soweit, dass der ehemalige Marineangehörige wieder mehr Luft bekam.
      Nach zwei weiteren Schlägen gab der Fels endlich nach und Bruchstücke schossen in die Höhle herein, während andere, größere Brocken einfach nur herunter bröckelten. Durch das aufgebrochene Loch kam, mit der Faust vor sich streckend, Amuko hervorgesprungen. Dabei ließ er seinem Auftritt ein lautes „Kiiihya!“ folgen.
      Verwundert sahen beide zu dem bunten Vogel. Ryan gab endgültig alle Hoffnung auf, wohingegen Juggernaut nur schallend zu lachen begann. Man hatte ihm gleich zwei Helfer zukommen lassen? Wie lächerlich, war er doch spielend leicht mit seinem Opfer zu Recht gekommen.
      „Oooh yeah, endlisch durch, man!“, gab Amuko derweil nur stolz von sich und posierte mit erhobener Faust und der anderen Hand im Schritt. Augenblicklich unterbrach Ryans Peiniger wieder sein Lachen und blickte schweigend wieder zum Neuankömmling, so dass sich eine ungewöhnliche Stille über das Szenario legte. Eine Stille die auf einmal von einem leisen Furz durchbrochen wurde.
      „Oooh sorry! Obwohl, is ja auch wurscht. Hauptsache durch. Sach ma Ryan, was machste da?“
      „Willst du mir damit sagen du bist auf deren Seite?“, fragte der Glatzköpfe entsetzt seinen Gefährten. Doch erneut erfüllte nur ein leiser Furz die Luft. Akustisch wie auch aromatisch. Zornig bellte Juggernaut: „Hast du keine Manieren, Amuko? Was fällt dir ein?“
      Doch der Angesprochene schien sich nicht dafür zu interessieren und poppelte stattdessen genüsslich mit dem kleinen Finger in der Nase, während er sich mit der anderen Hand in seinem lockeren Gürtel einhakte. Offenbar war er kurz darauf bei seinen Bohrungen erfolgreich und betrachtete genüsslich seinen Fund, ehe er ihn schulterzuckend in Richtung seines Gesprächspartners schnippte.
      „Is was? Ach so! Jopp, bin auf deren Seite. Sorry mein Großer.“
      „Wie kannst du es wagen!“, brüllte dieser erneut, schleuderte seinen Gefangenen weg und wollte auf seinen Schaustellerkollegen zustürmen.
      Dieser hing jedoch nur breit grinsend in die Hocke, woraufhin sich seine Schuhe zu Sprungfedern verformten. Mit enormem Tempo sprang er ab, wodurch er wie eine Kanonenkugel auf Juggernaut zuschoss, der darauf aber ebenso schnell reagierte. So sprang der Hüne einfach in die Luft, während er einen Spagat dabei vollführte und in dem Moment als Amuko unter ihm durchflog stieß er sich mit den Händen auf dessen Rücken ab. Beinahe sah es so aus als vollführten sie eine perfekt abgestimmte Turnübung.
      Amuko seinerseits wurde durch Juggernauts Eingriff in seiner Flugbahn nach unten gedrückt und drohte auf den Boden aufzuschlagen. Doch wirkte er dem schnell entgegen indem er seine Hand auf den Boden stemmte und sich abdrückte. Durch den abrupten Richtungswechsel überschlug er sich, vollführte gleichzeitig aber eine halbe Drehung und landete elegant auf den Beinen. Da er aber noch so viel Schwung besaß rutschte er noch ein gutes Stück rückwärts, wobei er versuchte sich mit seiner linken Hand am Boden festzuhalten und so sich zusätzlich abzubremsen.
      Amuko kam gut zwei Meter hinter dem am Boden liegenden Ryan zum Stehen, den er auch kurzerhand ansprach: „Sach ma, Ryan, wieso lässte disch von ‘ner Wurst begrabbeln?“
      Dessen einzige Reaktion war aber eine für den Dreifachirokesenträger unerwartete: „Diese Schuhe? Hat mein Vater dir tatsächlich die Forschungsergebnisse meiner Schwester verkauft? Hat dieser Trottel das Abkommen mit der Marine vergessen?!“

      * * * Wieder bei der Geisterbahn * * *

      Cid blickte sich um, doch nirgends konnte er das nervige Balg entdecken. Nach ihrem letzten Scharmützel hatte sich das kleine Monstrum aus dem Staub gemacht und war tiefer in das Innere der Geisterbahn geflohen. Inzwischen verstand der Schiffbauer auch warum. Er befand sich in einem gewaltigen Raum, der durchzogen war von diversen Spiegeln, wie auch Glaswänden, die so aufgebaut waren dass sie ein Labyrinth formten. Ein perfekter Ort um ihn in die Irre zu führen, während Chucky mit seinen Trick des schnellen Bewusstseinwechsels sich vor dem Haki des Rauchers schützte. Offenbar hatten die stärkeren Persönlichkeiten in dem Inneren des Kindes erkannt, dass das körperliche Limit ihres Körpers zu groß war und sie versuchten ihn mit weiteren Tricks mürbe zu machen. Doch so leicht wollte er es ihnen nicht machen.
      Mit dem fachmännischen Blick eines Zimmermannes besah er den Raum, um herauszufinden wo die tragenden Stellen der Decke waren.
      Er wusste nicht wie viele Räume sich hier befanden, die einen taktischen Kampfvorteil für Chucky ergeben könnten, insofern war es die beste Methode einfach alles einzureißen und den Kampf nach draußen zu verlagern.

      * * * Gleichzeitig in Chuckys Verstand * * *

      Das Kind – ein junges Mädchen, welches noch nicht einmal das zehnte Lebensjahr hinter sich gebracht hatte – blickte besorgt zu den anderen Persönlichkeiten, die man zum Spielplatz gebracht hatte. Es war nicht gut ihrem Verstand so viele Personen gleichzeitig auszusetzen. Das alles hatte erst zur ganzen Problematik geführt. Sie erinnerte sich noch sehr gut daran, wie ursprünglich alles ausgesehen hatte. Doch innerhalb kürzester Zeit hatte sich der Ort verändert. War gealtert unter der Belastung, dem sie ausgesetzt war. Inzwischen war sie davon überzeugt, dass es ein riesiger Fehler gewesen war Mariko damals bei ihrem Vorhaben helfen zu wollen. Sie war zu gut gewesen. Hatte alle retten wollen und damit nur den Tod vieler hinausgezögert und qualvoller als nötig gestaltet. Unweigerlich musste sie an jenen verhängnisvollen Tag denken, an dem die blonde Schöne sie errettete und doch unwissentlich ihr Leben zerstörte. Denn von all diesen Persönlichkeiten, die nun in ihrem Verstand hausten, war sie die einzige gewesen die damals nicht gestorben wäre…



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      Soa, zur besseren Übersicht und weil die Rückmeldung teilweise ja doch reichlich lang ist, pack ich sie in einen auf- und zuklappbaren Spoilerkasten :D
      Hoffe das stört Niemanden und wenn doch, einfach Bescheid geben, kann ich ja auch alles wieder nach Lust und Laune umändern.

      Ich hätte da im Übrigen auch noch Fragen direkt an meine Leser. Ich habe ja in der Inhaltsangabe in Anlehnung an die damaligen Bemühungen von Sheppard die Idee der Doppeltitel (deutsch und englisch) wieder übernommen. Würde da gerne eure Meinung zu wissen? Stört euch das? Findet ihr die englischen Zusatztitel doof? Oder ist euch das relativ Wumpe, ob die drinne sind oder nicht?
      Und wie empfindet ihr die Darstellung der Kapitel im Tabmenü? Ist das in Ordnung so oder wären euch die Spoilerkasten lieber?

      Auf jeden Fall freue ich mich jetzt erstmal und auch erneut über die drei Rückmeldungen und darunter zudem noch einen neuen Meinungsgeber :thumbsup:

      Abschließend wollte ich noch einmal darauf zu sprechen kommen, wie ich auf Theorien reagiere. Beim letzten Mal bin ich diesbezüglich ja noch recht zurückhaltend gewesen, wenn es um die Theorien und Vermutungen von euch ging, habe ja aber auch bereits gesagt, dass das nicht immer so ist und / oder sein wird! Ich möchte durchaus auch darauf reagieren, doch manchmal würde eine Reaktion zu viel verraten. Und manchmal ist es einfach schön zu wissen, dass ihr dem Gedankenpfad folgt, den ich für euch ausgelegt habe, um zu sehen wie ihr auf das Ende dieser „Strecke“ reagiert *fg*
      Heute jedoch wird es ein Tag werden, wo ich einfach nicht anders kann, als darauf zu reagieren was hier zusammenkam. Darum fangen wir jetzt auch an!


      Rückmeldung auf die Kommentare
      -Bo-

      -Bo- schrieb:

      Weiß Gott, aus welchem feuchtfröhlichen Kennenlernen zwischen Jane Austen und Rosamunde Pilcher dieser Name hervorgegangen ist, aber es ist schon beinahe schade, dass er Ryan gerufen. Ist immerhin recht unspektakulär im Gegensatz zu Artus oder Windsor. xD
      Ey, aber das war doch gar nicht der Hintergrund wie der Name zu Stande kam! Auch wenn ich gelernter Buchhändler bin, habe ich mich zum Glück nie mit den beiden Damen auseinander setzen müssen :D
      Also musste den Ursprung woanders dir suchen ;)

      -Bo- schrieb:

      Wer sein ganzes Wesen und Äußeres der Mission verschreibt, seinem Chef einen größtmöglichen Nervenschaden zu bescheren, der lebt wahrscheinlich den modernen Traum. Oder hat einfach eine Klatsche.
      Dazu kann ich nur sagen: Let’s dream :thumbsup:

      -Bo- schrieb:

      Weiterhin ist dir mit dem Typen ein kleines Kunststück gelungen. Ich hätte nämlich kein Problem mit einer sich langsam entwickelnden Liebe zwischen den Charakteren, was ich normalerweise mit Fackeln und Mistgabeln bekämpfen würde.
      Wooooot, pass auf was du da sagst! Du könntest finstere Mächte im Pirateboard heraufbeschwören :D
      Dennoch bin ich überrascht, dass tatsächlich dieser Gedanke schon bei Ryans erstem Auftritt direkt angeschnitten wird. Hätte ich ehrlich gesagt nicht mit gerechnet. Ob es etwas dahingehend geben wird? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht, denn anders als Oda stehen ich der Thematik Liebe eher offener gegenüber, wobei ich in meinen Werken eher Angst habe so etwas anzuschneiden, da es eben auch immer ein recht kritischer Punkt ist. Wer weiß, wenn jedoch die Resonanz wie bei dir eher positiv ausfällt, kann man sich das ja mal durch den Kopf gehen lassen ^^

      -Bo- schrieb:

      Ich bin mir grade nicht genau sicher, wie weit deine FF in der Zukunft spielt, aber ich wage mich an ~100 Jahre zu entsinnen, oder?
      Habe keinen auf eine Zahl festgelegten Rahmen mir bisher überlegt, aber um die 100 Jahre soll es tatsächlich sein, ja. Ob es eher 90 oder 108 sind, ist da doch eher nebensächlich, oder? :D
      Na gut, da ich ja schon immer alles sehr logisch halte und pingelig in meiner Strukturplanung bin, wird es nicht für immer nebensächlich sein, sondern irgendwann auf einen genauen Wert festgelegt werden, aber eben jetzt noch nicht ^^

      -Bo- schrieb:

      (Übrigens stehst du mittlerweile fast schon in der Bringschuld, der Feuer-Logia eine gewichtige Rolle beizumessen. ;) )
      Ich hätte einen Mutanten-Cyborg-Sabo im Angebot, abgemacht? :D
      Aber Spaß bei Seite, es ist natürlich verlockend Nozomis Trauma auf diese Weise aufzugreifen, jedoch auch leicht sadistisch der Armen gegenüber, oder findeste nicht?

      -Bo- schrieb:

      Damit sind ein paar meiner Theorien hinfällig, andere sind aber noch im Rennen. Du warst in diesem Kapitel ziemlich großzügig mit Informationen und Hinweisen, aber wollen doch mal schauen, ob ich nicht doch welche übersehen habe. Wenn dem so sein sollte, dann findet sie qoii. xD
      Ich finde es sehr geil, wie du die Fakten zusammenträgst und ich frage mich nun, welche deiner Theorien ich damit hinfällig gemacht habe ^^
      Sollte ich da etwas auf dem Schlauch stehen, da du sie womöglich beim letzten Mal angesprochen hast, tut es mir Leid X(


      qoii
      Bevor ich hier damit beginne auf deinen Beitrag einzugehen, möchte ich zuvor noch etwas sagen. Als du in deinem ersten Beitrag beschrieben hast, was eher dein Metier in Bezug auf Rückmeldung geben ist, war ich schon sehr gespannt, was mich diesbezüglich in Zukunft so erwarten dürfte. Nach deinem zweiten Beitrag kann ich dazu nur sagen:

      *Schluck*
      Da war schon einiges bei – nicht alles zum Glück – was schon gar nicht so schlecht war…

      qoii schrieb:

      Besonders bei mir, sonst verrenne ich mich noch in irgendetwas, da ich immer weiter auf meine Spekulationen aufbaue. :pinch:
      Ja, aber vielleicht muss man das ja bei dir, damit du nicht zu viele Fährten direkt aufspürst 8|

      qoii schrieb:

      Ryan Artus Windsor eine Person die es sich zur Aufgabe gemacht zu haben scheint seinen Boss zu Ärgern.., oder auch nicht.[…]
      Da das Zitat zu lang werden würde, habe ich es auf den Anfang und die Kernaussage runtergebrochen. Jedoch ein seeeehr interessanter Ansatz und so ganz anders eigentlich von Bo. Vor allem da du ja generell Charakterdarstellung in Manga / Anime im Allgemeinen mit einbeziehst und nicht nur von One Piece. Womöglich hier an etwas dran?

      qoii schrieb:

      Wenn ihre Schwester irgendwie an dem Orm Ginssee Ereignis beteiligt gewesen ist, kann dies ein weiterer Grund sein, wieso Noz seit diesem Ereignis nicht mehr die selbe ist.
      <_<

      qoii schrieb:

      Nebenbei die Teufelsfruchtverwahrungsstelle scheint sich nicht im Hauptquartier zu befinden. Ryan sagt, dass Azrael einige Zeit brauchen wird und sie in dieser Zeit die Gelegenheit haben mit der Großadmirälin zu sprechen.
      Na ja, nur Amerikaner sind wohl so verrückt, sau gefährliche Waffen direkt im eigenen Haus zu bunkern, statt an einer gut gesicherten Stelle, oder? :D

      qoii schrieb:

      Die Idee die Fruchtverteiler in Zusammenhang mit der Bibel und katholischen Heilige zu stellen, gefällt mir besonders gut :thumbup:, vor allem weil sie „böses“ Verteilen; für die Neuentstehung von „Teufeln“ verantwortlich sind. Das ist ein richtig schöner Widerspruch in sich, wobei sie die Organisation sicher nicht als "böse "sondern als "gut "ansieht und wer am Ende der „Böse“ ist entscheidet ohnehin der Gewinner; siehe meine Signatur.
      Hrhr :thumbup:

      qoii schrieb:

      Bis jetzt verwundert es mich nur etwas, das die Marine nicht misstrauisch wird, wenn Früchte welche sich in der Sicherheitsverwahrung befinden wieder auftauchen, es muss doch Bestandslisten geben, es sei den diese Verschwinden mit der Frucht.
      Hmmm… schon komisch, wa? :whistling:

      qoii schrieb:

      Nebenbei müsste die Marine nicht irgendwann mal alle Früchte zusammen haben, es könnte zwar sein das die Früchte mit der Zeit verderben und dann irgendwo wieder neu entstehen. Aber eigentlich sollte es mit der Zeit immer weniger verfügbare Teufelsfrüchte geben[…]
      Boah, noch so eine komische Sache… mysteriös… :whistling:

      qoii schrieb:

      Insgesamt wieder ein sehr interessantes Kapitel welches viele Informationen enthält, aber zu noch mehr Spekulationen verleitet. Mach weiter so !!! Dein FF gefällt mir bis jetzt sehr gut und ich werde wohl nicht mehr davon loskommen. ^.^
      Vielen Dank für das Lob und ich freue mich, dass die Spekulationen auch so lebhaft angetrieben werden. Wobei es durchaus einen großen Punkt gibt, den ihr noch gar nicht aufgegriffen habt, aber von mir sogar schon als Spekulationsaspekt explizit erwähnt würde *g*


      DasReising

      DasReising schrieb:

      Also wie alle hier schon geschrieben haben, ist dein Schreibstil und die Form wunderbar. Liest sich sehr schön und ist sehr abwechlungsreich. Das einzige was ich eventuell zu bemängeln hätte, wäre wohl, dass es mit vielleicht sogar etwas zu abwechlungsreich ist. Die Metapher am Anfang des Prologs wurde ja schon mehrmals aufgegriffen und ist auch für mich ein schönes Beispiel. Von der Kreativität her astrein, aber ich muss gestehen, dass mich ein Text in dem so etwas häufig vorkommt, mich eher irritieren würde. But who am I to judge? Kann hier eigentlich nichts kritisieren was objektiv betrachtet (sofern so etwas bei Texten geht) von der Wortwahl an die Perfektion grenzt. Aber genug die Sprache in den Himmel gelobt.
      Keine Angst, das war eine Sache die ich im Prolog so versuchen wollte und irgendwann wohl nachbearbeiten und dabei etwas runterfahren werde. Es wäre auch viel zu schwer so etwas dauerhaft zu schreiben, wie auch zu lesen. So etwas will ich Niemandem antun ^^
      Andererseits freut es mich natürlich, dass Sprache, Stil und Form zu gefallen wissen. Ich versuche mich hier einfach sehr stark an der Optik eines Buches zu orientieren, da die Dinger nicht umsonst so aufgebaut sind. Zumindest was die Form angeht. Sprache und Stil sind da immer etwas Anderes.
      Da ich ein kleiner Perfektionist und ewig mit mir selbst Unzufriedener bin, feile ich auch sehr viel daran, ändere Dinge und versuche die Qualität immer wieder hochzuschrauben oder zumindest hochzuhalten. Ich muss halt nur aufpassen, damit nicht auch zu übertreiben ^^

      DasReising schrieb:

      Vielleicht zu den Geschehnissen im Prolog. Die Formulierung Teufel weist wohl auf einen Teufelsfruchtnutzer hin. Sonst scheint für mich am ehesten eine Feuer- oder Magma-Logia in Frage, vielleicht auch eine Licht-Logia, wegen des Strahls der den Mann durchbohrt. Das würde das Feuer und die enorme Zerstörung erklären. Da wir in der Zukunft sind, sind diese Früchte nicht vergeben. Höchstwahrscheinlich ist es aber eine Kraft die wir noch nicht kennen und die du dir aus dem Hut gezogen hast.
      Damit hast du doch durchaus schon einen neuen Aspekt mit eingebracht. Und ich kann auch so viel bestätigen, dass dort tatsächlich ein Teufelsfruchtnutzer vorkam. Es ist ja auch recht offensichtlich. Welche Kraft es letztendlich ist, nun das verrate ich Offtext zumindest nicht. Wobei ja nun schon einige im Gespräch sind. Du nennst ja mit Feuer, Magma und Licht ja bereits drei Logia und auch Bo war schon beim Gedanken an eine Licht oder sogar Blitz-Logia ^^
      Was eigene Früchte angeht, so will ich an dieser Stelle noch einmal etwas hervorheben, was ich vor Beginn der Story explizit erwähnte, da es durchaus eben für solche Diskussionen hilfreich sein könnte. Es wird nach Möglichkeit keine selbsterfundenen Teufelskräfte geben. Alle die auftauchen oder angedeutet werden, sind offiziell im Manga vorgekommene Kräfte!

      DasReising schrieb:

      Der Name Moebius ist nicht zufällig an das Moebius-Band angelehnt? […] Naja um es kurz zu machen, wenn du den Namen wirklich an das Moebius-Band angelehnt hast, habe ich eine total verdrehte Verschwörungstheorie warum du gerade diesen Namen gewählt hast. :thumbsup: Wäre nett, wenn du das mit dem Moebius-Band vielleicht in einem Nebensatz beantworten könntest.
      Also ich wäre zumindest super neugierig deine verdrehte Verschwörungstheorie zu hören :thumbsup:

      Nun bleibt mir nichts anderes übrig, als wieder mega gespannt auf eure Reaktionen zu warten ^^
      Da fühl ich mich immer wie ein Kind kurz vor Weihnachten :D
      Ach ja, bevor ich es vergesse. Im Kapitel 2 habe ich bei dem Szenenwechsel jetzt noch einen kurzen Zusatz hinzugefügt, dass es gleichzeitig irgendwo auf der Welt geschieht. Nur damit ihr Bescheid wisst ;)

      MfG Sirus.0

      Ab sofort werden die Storykapitel hier fortgeführt :D

      Beschreibe dich selbst in vier Klassifizierungen:
      1) Desillusionierter Buchhändler
      2) Podcastjunkie
      3) Erbauer eines Videospiel Pile of Shame
      4) Pen&Paper Spieler mit multipler Charakterpersönlichkeit

      Dieser Beitrag wurde bereits 12 mal editiert, zuletzt von Sirus.0 () aus folgendem Grund: Neues Kapitel hinzugefügt

    • (Jetzt hab ich mir gestern am Flughafen so viel Mühe gegeben alles in die Memo einzutippen und dqnn stellst du einfach was neues rein! Seis drum ich leg denn Rest dann einanderes Mal nach)

      Du hast einen weiteren Leser für dich gewonnen. ;)

      Wollte eigentlich erst eine andere FF weiter lesen, aber Moebius ist bisher kurz, da hab ich es mal eingeschoben. Bei der ganzen Werbung hat die Neugier dann doch gesiegt. xD Jedenfalls bist du mir schon durch die Massen an Kommentaren im FF und FFT Bereich aufgefallen (besonders die Sache mit den Zahlen hat sich selbst in mein Gehirn eingebrannt!!!).
      Und irgendwo muss ja jemand dem guten qoii seinen Posten als "Kommentator jeder FF ohne eigene FF" streitig machen. :p

      Bo, qoii und das Reising haben mir ja eigentlich schon fast alles vorweg genommen (unerhört! :D), trotzdem gebe ich mal ein bisschen Dünnschiss von mir. Einen Kommentar will ich mir schließlich nicht nehmen lassen. :p

      Der Schreibstil weiß zu gefallen, sehr dramatisch mit schönen Beschreibungen. Für meinen Geschmack nicht zu viel und nicht zu wenig. Wobei es da auch auf die Story selbst ankommt. Bildliche Beschreibungen sind toll umgesetzt.

      Nozo und Ihre Schwester, von der wir bisher so gut wie nichts wissen, haben in der Kindheit schlimmes erlebt. Ob die Eltern bei dem Brand im Prolog gestorben sind oder wo sie sich zu der Zeit befanden wird sicherlich noch aufgeklärt. Auch warum ER die Mädchen überhaupt erst verfolgt hat. Bei dem Lichtstrahl dachte auch zuerst an die TF von Kizaru.

      Nozo würde mein Zimmer mit den zwei roten Wänden wohl sehr abstoßend finden :D Ihr Mitstreiter Ryan scheint sie jedenfalls ausgesprochen gerne zu trietzen. Sei es um sie aufzumuntern oder abzulenken. Ich finds richtig witzig, dass er sich extra die Haare rot gefärbt hat :thumbsup: Ich bin ein Fan!

      Szenario der Zukunft. Tf nutzer sind teufel
      Gibt es noch Piraten? Wer ist der Vorfahre des Sensenmannes? Tennryobitos scheinen mittlerweile auch in der Ansicht der Marine gesunken zu sein. Asrael ist ein gruseliger Typ. Dem möchte ich Nachts nicht in einer dunklen Gasse begegnen.

      Irgend etwas schlimmes ist vor einem Jahr Nozo bei ihrer Mission passiert. Andeutungsweise hast du ja schon geschrieben, dass sie sich seither sehr verändert hat. Trotz dem Hass auf TF nutzer hat sie ?itleid mit dem Jungen. Bevor dieser weiter sprechen kann wird er vom Sensenmann geköpft.

      Samariter der TF (super Namenswahl!) scheinen eine geheime Organisation zu sein die TFs erforschen. Was sie sich davon wohl versprechen? Besonders die künstlich erstellten. Vielleicht wurden die SMILEs weiter erforscht und verbessert. Wenn die User allerdings sofort vernichtet werden, wo bleibt da der Sinn? Damit die Marine denkt sie habe alles im Griff?
      Vielleicht wurden die Bücher über die TFs zerstört und sie haben diese neu gechrieben, oder erforschen was mit welcher Tf möglich ist. Katalogisation?
      Ich könnte mir vorstellen dass einige der Marine darüber bescheid wissen. Besonders der sehr verdächtige Asrael. So wie er sich über Nozos Aussage lustig gemacht hat und gerade im richtigen Augenblick den Jungen köpft... Nozo und Ryan machen sich nun samt Anhang auf den Weg um Bericht zu erstatten, bevor Asrael dazwischenfunken kann. Da kommt doch bestimmt etwas dazwischen. ^^ So einfach wird denen das nicht gemacht. Oder die Admiräle tun es als Unsinn ab.

      Klasse ypsilon der TF ist die stärkste Kategorie und mindestens eine dieser Früchte wird nun - erneut - in Umlauf gebracht. Beim letzten mal schien da jedenfalls etwas schief gelaufen zu sein. Der Vorfall war, soweit ich das verstanden habe, ungefähr zur gleichen Zeit wie der Vorfall Nozos vor einem Jahr. Vielleicht war es der selbe?

      Zukunftsszenario ist düster und warum alle TF nutzer nun als schlimmstes übel angesehen werden ist noch fraglich. Folglich hat auch keiner in der Marine eine TF. Auch nicht die Admiräle etc.
      Beherrschen diese Haki? Ansonsten fällt mir nicht ein wie man sich starken Nutzern gegenüber behaupten kann. Ausgerottet sind sie bestimmt nicht alle. Denken wir da nur an den Mann der im Prolog sehr stark zu sein schien.

      So mein sehr unübersichtlicher Text wird jetzt mal veröffentlicht. Schreibfehler und merkwürdige Sätze für diesen Text bitte ich mal zu ignorieren. ;)


      PS:
      Den Englischen Titel find ich super (Ich LIEBE Englisch!) Und die Kapitelansicht ist ok. Allerdings weiß ich nicht ob es nicht etwas gedrückt wird je mehr Kapitel dazu kommen!
    • Kapitel 3 + Wahnsinnstheorie

      Yippie! Erster! Glaub ich... Lyca ist jedenfalls kaum auf das dritte Kapitel eingegangen, aber genug der Vorrede. Attacke!

      Wir lernen in diesem Kapitel also Rita Maha kennen, die den imposanten Titel Großadmirälin trägt und obendrein auch die Königin der Taktiken genannt wird. Sehr interessant. Von der Charakterisierung her, haben wir es hier mit einer liebenswerten Omi zu tun, so eine die einen immer mit Süßigkeiten vollstopft wenn man sie besucht, aber auch zickig ist, wenn man den Ellbogen auf den Tisch legt. Bin mir aber sicher, dass die auch anders kann. Eine TF wird sie wohl nicht haben und deswegen muss sie früher mal sehr stark gewesen sein und, wie der Name schon sagt, war sie wohl eine brilliante Taktikerin.
      Sie wohnt in einem Haus auf einer Insel die man wohl als die perfekte Festung bezeichnen kann. Auch ist uns wohl ein (Vize-)Admiral aus der Tür entgegen gekommen, da Nozomi ihn sofort erkannte, der wahrscheinlich noch einmal wichtig wird.

      Zum Storyfortschritt:
      Tjahaha... wir steuern jetzt also zielstrebig auf die Haupthandlung zu. Nozomi geht auf Samariter-Jagd. Das wird interessant. Warum die große Taktikerin spontan Nozomi dazu einlädt die Detektivin zu spielen, kann ich mir momentan leider nur damit erklären, dass es einen Storyfortschritt geben muss. Aber es lassen sich beide Seiten vertreten. Auf die Passage am Ende kann ich mir momentan nicht wirklich einen Reim machen.

      Fun Facts:
      Nozomi ist eine japanische Raumsonde die 1998 den Mars erforschen sollte, 2003 wurde bekannt gegeben, dass die Mission gescheitert ist. Wörtlich übersetzt heißt Nozomi Hoffnung. Beziehen wir das mal auf unsere gleichnamige Protagonistin und was kommt heraus? Nozomi wird losgeschickt etwas zu erforschen und fünf Jahre später... O Nein! Nozomi stirbt, du Monster, wie kannst du uns sowas nur antun?
      Azrael bezeichnet in der islamischen Traditionsliteratur den Engel des Todes... keine neue Info.
      Jetzt wo ich gemerkt habe, dass deine Namen meistens eine Bedeutung haben, gibt es kein Halten mehr. Ich werde deine Geschichte in Grund und Boden recherchieren. Warte du nur!

      Alles in allem wieder ein sehr schönes Kapitel. Mach weiter so. Bin gespannt auf nächsten Freitag.

      So genug der interessanten Dinge. Vorhang auf für die absurdeste Theorie von der ich jemals das Missvergnügen, hatte sie zu veröffentlichen.

      Sirus.0 schrieb:

      Also ich wäre zumindest super neugierig deine verdrehte Verschwörungstheorie zu hören


      Ah ja. Keine Antwort ist auch eine Antwort. Du hast es so gewollt. :thumbsup:
      Für alle die sich in folgendem fragen wie ich auf so einen Scheiß komme, hier eine Erklärung:
      Es erscheint mir sehr unwahrscheinlich, dass der Titel bei einem Perfektionisten wie Sirus O. bedeutungslos ist. Also habe ich mal geschaut was Moebius so ist.
      Und meine detaillierte Recherche (googlen xD) hat nun einmal hauptsächlich das Möbius-Band ergeben und irgendwie passt das in meiner eigenen kleinen Welt.
      Aber nun mal zur Sache: Das Möbius-Band zeichnet sich dadurch aus, dass es nur eine Fläche hat. Vorder- und Rückseite gehen also fließend ineinander über. Ersetzen wir Vorder- und Rückseite mal durch Marine und Samariter und dann müsste es dem einen oder anderen schon dämmern was ich meine. Gleichzeitig sind wir beim Kern meiner Theorie angelangt.
      Sirus O.s mirakulöse Antworten auf die Ungereimtheiten die qoii aufgezeigt hat, haben mich nur im Glauben an meine Theorie bestätigt.
      Es gibt also entweder einen oder mehrere Maulwürfe in der Marine oder, und das ist die Theorie die ich bevorzuge, die Marine bringt die Teufelsfrüchte selbst in den Umlauf, ohne den Vernichtungstrupp oder zumindest die unteren Ebenen zu informieren.
      Also ist die Marine gleichzeitig gut und böse, gleichzeitig Vorder- und Rückseite. Warum sollte sie so etwas tun?
      Nun für mich gibt es mehrere Gründe:
      1. Angst und Hass in der Bevölkerung schüren, denn eine ängstliche, von Hass getriebene Bevölkerung ist leichter zu kontrollieren.
      2. Gezieltes Auslöschen von Personen, aber der erste Grund wäre für mich der plausibelste Grund.

      Zur ersten Möglichkeiten.
      Es könnte natürlich auch sein, dass einer oder mehrere in der Marine ihre Machtpositionen ausnutzen, um irgendwie mit den Früchten die Macht zu übernehmen.
      Wer weiß? Ich jedenfalls nicht. Ich hoffe, dass alles was ich hier geschrieben habe kilometerweise am an der Wahrheit vorbeigeht. Wenn nicht, dann tut es mir schrecklich leid und ich gratuliere dir zu dem besten Titel den ich seit langem gesehen haben.
      So jetzt ist aber genug mit diesem Beitrag.

      Tschüss.

      Ok, wer Trailer lesen kann ist klar im Vorteil.

      Sirus O. schrieb:

      Eine Frucht mit dem Namen Funkel-Frucht…!

      Offenbar ist derjenige, der das Leben unserer Protagonistin ruiniert hat, im Besitz der Funkel-Frucht. Ob er auch für den Vorfall am See verantwortlich ist, kann man glaub ich noch nicht sagen. Ansonsten: Eine der mächtigsten TF's (event. stärkste Logia) für den Antagonisten... Kann ich mit Leben.
      Auch erwähntest du bereits, dass alle deine Namen sprechen werden... Tja. Ich glaube ich werde fiel Spaß damit haben :D. Habe meine im Post angefangene Liste erweitert.
      Orm Ginssee... Sehr interessant. Ginssee ist ein Anagramm von Genesis-Schöpfung-sehr interessant. Wurde dort die Nozomi geschöpft, im Sinne von erschaffen, die Hoffnung? Orm ist da schon schwieriger, aber das kriegen wir auch hin... irgendwann.
      Dahes ist zweifellos Hades, der griechische Totengott. Muss ich mehr sagen?
      Ryan Artus Windsor ist nicht einfach. Ich kann nur feststellen, dass alle Namen irgendwas mit Königen und Königshäusern zu tun haben. Irgendwelche Mutmaßungen wären also hoch spekulativ.
      Maha Rita ist da schon eine härtere Nuss... aber ich arbeite daran. Nimm dich in Acht, ich komme wieder! 8-)
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von DasReising ()

    • Kapitel 3 – Die Großadmirälin

      Da will mir doch glatt jemand meinem Posten streitig machen, das wollen wir doch erst mal sehen :evil: .* Setzte "DasReising“s FF auf die zu Lesen und Kommentieren Liste* (immerhin hat er eine meiner möglichen Grundbedingungen erfüllt ;) )
      Nur um das Klarzustellen mir ging es um diesen Satz von Lyca. ;)
      Und irgendwo muss ja jemand dem guten qoii seinen Posten als "Kommentator jeder FF ohne eigene FF" streitig machen. :p
      Anscheinend glauben die Meisten das es um den Kommentatoren Gott Stempel geht, aber diesen kann nur Vexor entziehen sonst Niemand :P


      Was das Problem mit meiner Treffsicherheit beim Spekulationen angeht haben auch schon andere Autoren ihre leidvollen Erfahrungen mit mir gemacht :D . Besonders Vexor dürfte das kennen, immerhin habe ich keine zwei Sekunden gebraucht um eine falsche Fährte zu durchschauen, auf dessen Auflösung er sich besonders gefreut hat und meinen Titel hat er mir auch nicht ohne Grund verliehen. ^.^

      Kommen wir nun noch zu deinen Fragen über das Layout. Das Tabmenü empfinde ich bis jetzt nicht als besser oder schlechter als die Spoilerkästen. Wir sind das eine nur bis jetzt einfach mehr gewohnt und ob es einen Unterschied macht wird sich wohl erst in der Zukunft zeigen, wenn man in alten Kapiteln etwas nachlesen will um irgendwelche zusammenhänge oder Hinweise zu prüfen.
      Das die Antworten auf die Theorien in Spoilerkästen gesteckt werden ist auch bei den meisten anderen Autoren normal, sofern sie auf mehr als einen Antworten müssen. Allerdings werden diese dann nicht nochmal in einem extra Kasten zusammengefasst. Ich halte die Version der Andren für etwas besser, da der Text so etwas mehr Platz in der Breite hat, aber das ist nur marginal.


      Die neue Großadmirälin Rita Maha bekannt als ‚Die Königin aller Taktiken‘. Hmm... da kommt mir doch gleich ein Verdacht von wem sie abstammen könnte ^.^ , es gab schon mal jemandem auf dem Admiralsposten der unter anderem für seine Taktik berühmt war. Sengoku, von dem wir bis jetzt passender Weise keinen Nachnamen kennen. (Zum Glück habe ich nochmal im Wiki nachgesehen, da ich bei Sengoku den Nachnamen Siddharta im Kopf hatte, aber der Stammt aus dem FF von Dillian :pinch: XD)

      Weiterhin erfahren wir das die Welt derzeit von einer Militärdiktatur regiert wird. Anders kann man es einfach nicht nennen, wenn die Marine die Regierungsgeschäfte übernommen hat. Die Beschreibung des derzeitige Hauptquartier der Grand Line erinnert mich stark an die Marinefestung Navarone aus einem der Filler. Auch sonst scheint sich die Marine besser und dezentraler Organisiert zu haben als früher und durch den Dial und Schaufelradantrieb sind die Entfernungen auch leichter zu überbrücken. Wobei es eigentlich schon im Aktuellen One Piece in diese Richtung keine Probleme geben dürfte. Immerhin besitzen sie schon Handys, Fax, Bildtelefonie und eine Art von TV, natürlich alles über die Teleschnecken. ;)

      Weiterhin wird angedeutet das es neben den Laserwaffen noch andere System gibt welche an die Teufelskräfte angelehnt sind. Ebenfalls eine altbekannte Technik, man lässt sich von „natürlichen“ Phänomenen und Entwicklungen inspirieren um sie in etwas technisches Umzusetzen. Wenn man diese Waffen hat ist es auch klarer warum die Teufelsfruchtnutzer einen so schlechten ruf haben. Die Marine braucht die Macht der Teufelskräfte nicht mehr (unbedingt) in den eigenen Reihen, um ihre Feinde zu dominieren. Im Gegenteil solange sie das Monopol auf diese Waffen hat ist sie ohne Teufelskräfte um einiges Mächtiger als mit allgemein verfügbaren Teufelskräften.

      Rita Maha scheint die sprichwörtliche Mutter Oma der Kompanie zu sein. Sie herrscht mit Freundlichkeit, Strenge und Weisheit. Wie eine gute Oma weiß sie über ihre Kinder und deren Schwächen, Starken und Probleme beschied. :thumbup:

      Jetzt sind einige Teufelsfruchtnutzer nicht nur Verbrecher Teufel sondern auch noch Terroristen, ihnen wird noch nicht mal die Zuschreibung Revolutionäre zugestanden, wobei dies genau wie der begriff Freiheitskämpfer immer von der persönlichen Sicht und Einstellung beeinflusst wird.

      Wie praktisch für den Boss das mit Noz jemand anwesend ist der offiziell dringend Urlaub braucht, eine bessere Tarnung für einen Geheimauftrag gibt es nicht. Zumindest so lange alle anderen noch nie einen entsprechenden Roman gelesen haben :P . Noz darf sich jedenfalls neben Rayn, der für mich schon fest gesetzt ist, noch jemand anderen aussuchen. Wenn ich mich an deine Spoiler richtig erinnere, dürfte dies eben jene Person sein, die auf der Schrottinsel das sagen hat. Weiterhin denke ich bei Schrottinsel gleich an eine ganz bestimmte Person oder eine seiner Nachfahren, sowie an ein ganz bestimmtes Schiff, oder zumindest das Holz davon. "Suuuperrrr

      Was die rothaarig Person am Ende angeht bin ich erstaunt das "DasReising "dazu keine Idee hat. Wir kennen doch bis jetzt nur eine rothaarige Person und diese würde mit deiner Interpretation zum Titel wunderbar harmonieren. Weiterhin finde ich das auch der Inhalt des Gesprächs sehr auf diese bewusste (nicht natürlich rothaarige) Person hindeuten.

      @ DasReising
      Deine Theorie zum Titel klingt in weiten Teilen ziemlich Plausibel, besonders da es meine Weltsicht ziemlich gut trifft. ^.^

      Das wars diesmal von mir, etwas weniger Spekulation, dafür aber mehr allgemeine Meinung, Einstellung Hintergründe. Ich kann das nächste Kapitel kaum erwarten, die Woche wird echt lang werden. Wobei ich damit natürlich nicht behaupten möchte, dass die anderen FFs schlechter wären, aber eine ganz neue Geschichte ist nun mal leider immer etwas spannender als der ganze sehr gute Rest ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von qoii ()

    • Kapitel 3 – Die Großadmirälin

      Gut, während sich meine werten Kommentator-Kollegen hier um den Titel des Kommentar-Königs prügeln, werde ich mal ganz unauffällig meine Gedanken hinterlassen und dann schleunigst wieder von dannen ziehen, bevor ich noch zwischen die Fronten gerate. ;)

      Beginnen wir mit deinen design-technischen Fragen. Im Grunde ist es mir relativ egal, ob du deine Kapitel in Spoilerboxen oder Tabmenüs packst. Zwar tendiere ich eher zum Spoiler, da das Layout des PBs auf meinem IPad öfters mal zerknallt und davon Tabmenüs besonders betroffen sind, aber deshalb werde ich dich nicht bitten, deine Kapitel in Spoiler zu packen, weil es einfach nicht den großen Unterschied macht. Rein optisch sagen mir persönlich die Spoilerkästen mehr zu, aber es ist deine FF und dein Thread. Solange ich problemlos an deine Kapitel komme, soll es mir egal sein. Von meiner Warte kann also alles unverändert bleiben. ^^
      Auch die englischen Titel sind mir persönlich recht egal. Ich bin kein Freund von Denglisch, Anglizismen oder der Nutzung der englischen Sprache auf Kosten der deutschen, aber da du uns immer zwei Titel präsentierst...soll es mir recht sein.^^ Oft bringen die englischen Titel auch noch eine schöne Facette mit sich, die man im deutschen Titel nicht unterbringen kann (sei es aus sprachlichen oder sonstwelchen Gründen). Wenn ich mir überlege, wie oft ich für meine Kapitel schon perfekt englische Titel hatte, die sich nicht oder nur sehr unglücklich ins Deutsche hätten übersetzen lassen...dann kann ich deine Entscheidung verstehen, sehr sogar.^^

      Nun aber zum Kapitel. Da ich aber keinen Anspruch auf irgendeinen Rang habe, um den sich die anderen hier irgendwie bemühen, gehe ich aber nur auf Punkte ein, die ich für mich als wichtig erachte. Es sei mir verziehen. ;)

      qoii sagte ja bereits, dass es ein wunderbarer Umstand ist, dass Noz ohnehin Urlaub braucht und so kein kompliziertes Alibi nötig sein wird, um ihre Geheimmission zu decken. Allerdings kann man auch einen gänzlich anderen Aspekt aus dieser Situation in den Vordergrund stellen: Die Gute braucht Urlaub, vielleicht sogar eine Therapie. Da wäre ihr Kindheitstrauma und daraus resultierende Sucht nach Vergeltung, diese mysteriöse Sache auf Orm Ginssee, ihre ständigen (Selbst-)Zweifel...muss man mehr sagen? Noz ist im Grunde überurlaubsreif, eine tickende Zeitbombe, ein blanker Nerv. Sie hielt immerhin kaum das Warten vor dem Büro aus. Aber was soll's, wird schon schiefgehen. Schicken wir doch einfach diese eigentlich schwer labile Agentin auf eine äußerst vage und möglicherweise gefährliche Geheimmission, um eine potenzielle Bedrohung für die ganze Welt abzuwenden.
      Rita Maha wird wohl wissen, was sie tut. Als "Königin aller Taktiken" hat sie sicher schon jeden erdenklichen Trick und Kniff benutzt und sich in so manch schummrigen Grauzonen zwischen "Genial" und "Genial daneben" herumgetrieben, dass diese Entscheidung gut durchdacht ist. Vielleicht hat sie auch speziell jemanden gesucht, der sich nicht von Azraels Ruf manipulieren lässt, immerhin scheint sie dem Todesengel nicht sonderlich zu trauen bzw. kein großer Fan seiner Methoden zu sein. Wenn sich das mal nicht rächen wird. Etwa in Form einer Sense im jung gebliebenen Hals der Großadmirälin. ;)

      Ich gehe mal davon aus, dass zumindest Ryan bereits als Mitglied der Mission gesetzt ist. Bleibt die Frage nach Mitglied Nr.2. Der Trailer verrät wohl schon, dass es sich hier um einen Mechaniker oder ähnliches Handeln wird. Mal schauen, wann du uns den präsentierst. Bereits im nächsten Kapitel oder erst etwas später? Man darf gespannt sein.
      Ebenso, wie es um den Rothaarigen am Ende des Kapitels steht. Handelt es sich dabei tatsächlich um Ryan? Ich habe irgendwie das Gefühl, du willst uns hier etwas hinters Licht führen, kann mich aber auch irren. Sollte es Ryan sein, wird er irgendetwas über Noz verraten haben, was eher suboptimal für die künftige Handlung sein dürfte. Wenn es sich nicht um Ryan handelt, kann mal wohl eh nur mutmaßen, was ich aber jetzt nicht tun werde. Dafür sind es mir dann doch zu wenige Informationen.^^

      Übrigens hast du mich heute richtig scharf auf den ersten Kampf gemacht. Wenn die Marine Waffen und Techniken entwickelt hat, die den Kräften der Teufelskräften nachempfunden sind, kann es doch nur richtig heiß hergehen. Ich denke hier grade an vielfältige Waffen im Stile eines Klima-Takt-Stocks, nur eben mit anderen Mechaniken. Regt auf jeden Fall die Fantasie an. Obwohl es doch ziemlich scheinheilg ist, dass die Marine die von Vegapunk auf Basis der Teufelskräfte entwickelten Waffen nutzt, während sie echte Teufelsfruchtnutzer jagt wie tollwütige Füchse. Ich bin gespannt, ob du aus diesem Missstand etwas machst bzw. wie du die Marine/Regierung generell darstellen willst. Gut, böse, machiavellistisch, ambivalent? Viele Möglichkeiten, wobei ich nicht glaube, dass du hier auf Schwarz-Weiß-Malerei setzen wirst. ;)

      Soviel zu meinen Gedanken und Meinungen zum Kapitel, das mir gut gefallen hat. :)

      PS: Bitte keinen Cyborg-Mutanten-Sabo! Der Bursche nervt mich schon als Mensch genug. xD


    • Kapitel 3: Die Großadmirälin

      Wie??? Ich hab gehört Bo will jetzt auch mitmischen??? *Schlagrohr auspack*
      Wir können ja ein Battle zwischen den neuen (DasReising und Ich) und den alteingesessenen Kommentatoren machen. xD
      Keine Panik Jungs. Qoii weiß sehr wohl, dass ich nicht vorhabe meinen Titel zu ändern. :P Abgesehen davon bin ich dafür zu stümperhaft im Kommentarbereich. ;) Allerdings wäre dies bezüglich der Publicity des FF Bereichs vielleicht keine schlechte Idee. Funktioniert im WSJ Bereich ja auch. 8o ... lieber nicht

      Mittlerweile habe ich auch Zeit gefunden das letzte Kapitel zu lesen und versuch nochmal irgendetwas beizutragen.

      Wir haben hier also eine Neuigkeit von HÖCHSTER Bedeutung und Nozomi fährt aufgrund ihrer Nostalgie zum Retrostil langsamer? Die Frau hat die Ruhe weg! Die Taktikerkönigin hält es dann auch noch für den besten Plan ihr eine super duper Geheimmission zur Rettung der Marine anzuvertrauen. Jap. Macht Sinn und so fangen alle guten Geschichten an. Ich kann Bos Beitrag in der Hinsicht nur unterschreiben!

      Die Marine ist endlich mal besser organisiert. Etwas haben sie also aus der Vergangenheit gelernt *applaus*
      Es gibt verschiedene Waffenklassen auf die bestimmt noch mehr eingegangen wird. Wie schon im aktuellen Geschehen, läuft die Regierung, ob nun WR oder Marine, auf 2 Gleisen. TF Nutzer abschlachten aber die Kräfte für die eigene Macht nutzen.

      Das Gespräch mit Rita Maha war recht kurz aber Aussagekräftig. Immerhin mal jemand der seine Untergebenen zu kennen scheint und keine Scheuklappen aufhat.

      The Bad Guys aka heilige Samariter werden mit der Zeit sicherlich von der Mission wind bekommen. Ob die rothaarige Person nun Ryan war oder jemand anderes. Mal sehen. Sollte es Ryan gewesen sein hört es sich allerdings ein wenig danach an, dass er 2 Rollen innehat und nicht nur die des trietzenden Marinemitglieds. Die Aussage "alles unter Kontrolle halten" klingt doch etwas verdächtig. Zumal eine solche Aussage mit 100% wahrscheinlichkeit nicht mit Erfolg gekrönt sein wird. Irgendwann gerät doch alles außer Kontrolle.

      Was gibt es sonst zu sagen...
      Während ich den Anderen es bis nächstes Jahr mal überlasse Namensbedeutungen im Internet zu suchen, werden meine Kommentare in dieser Hinsicht leer ausgehen. ^^ Bis dahin ist es ja eh nicht mehr lang.

      Die Theorie von DasReising zu Moebius finde ich ziemlich interessant btw.

      Das wars mit meinen Gedanken. Mit solchen Posts kann ich hier jedenfalls nicht zur Kommentator-Königin aufsteigen. Da muss sich was ändern xD Mir fällt aufgrund der guten Vorarbeit aber auch nicht mehr ein. :pinch:
    • Kapitel 4 und Rückmeldungen

      Wollt ihr im Januar doppelte Kapitel pro Woche? (Genauere Infos stehen im Beitrag) 4
      1.  
        Ja, denn: Je mehr, desto besser! (2) 50%
      2.  
        Nein, ein Kapitel pro Woche reicht doch. (0) 0%
      3.  
        Mir egal, solange es was zum Lesen gibt :D (2) 50%
      Ich habe jetzt noch einmal das mit dem Verpacken der Kommentarrückmeldung angepasst. Ich denke mal so ist es immer noch übersichtlich, der Beitrag nicht zu lang da alles zusammenklappbar :D
      Jeder kann den für ihn bestimmten Text direkt finden und lesen, wobei ich euch so einschätze, dass ihr es alles lest, oder? ^^

      Zudem bin ich froh, dass ja die Meinung zu den englischen Extratiteln eigentlich ganz gut ausfiel. Beim Tabmenü verstehe ich ja, dass sich natürlich alte Muster in den Jahren festgefressen haben, weshalb hier abzuwarten ist, wie sich dieses durchsetzt. Soweit ich gesehen habe, bin ich hier ja ohnehin der Erste, der es auch aktiv nutzt, obwohl TourianTourist es sogar als mögliches Gimmick für FanFic Autoren damals vorstellte.
      Was technische Probleme angeht und am Ende die Funktionalität werden wir hier also alles noch herausfinden und am Ende vielleicht sogar Anregungen für das Team daraus entwickeln können.


      Dann noch eine Kleinigkeit in anderer Sache. Ich lese aktuell ja OneBrunous Werk „The Prophecy“ auf, wobei ich auch sämtliche Kommentare und Rückmeldungen dort lese. Dabei habe ich erneut sehr viel Inspiration gewonnen und kreative Ideen entwickeln können (an dieser Stelle daher erneuter Dank an OneBrunou, aber auch an Monkey Shibata – den ich nochmal per PN anschreiben werde, da er leider kein Gästebuch hat). Freue mich hier auch schon, wenn ich damit durch bin und mich an den nächsten Mammuttext monatelang versuche.
      Auch die bisherigen Kommentare hier möchte ich daher im gleichen Atemzug nochmals hervorheben. Eure Vermutungen, Interpretationen, Gedanken oder einfach auch nur Aussagen haben tatsächlich Früchte getragen und mir Ideen beschert. Freue mich schon, wenn diese umgesetzt werden und dann natürlich rückwirkend von euch entdeckt werden :D
      In diesem Punkt bin ich regelrecht begeistert, welch tolle Leute in meiner Abwesenheit den Weg in diesen FanFic Bereich gefunden haben und sich hier nun tummeln. Freut mich echt tierisch. Im Übrigen dürft ihr auch ruhig mehr kritisieren. Wir wollen doch net, das der Sirus am Ende hier wie ein Chopper durch die Gegend tänzelt, oder?! 8|


      Noch etwas zum Storyverlauf. Wie ihr schon gemerkt habt, ist der Anfang geprägt von eher noch informativen Kapiteln. Irgendwo verständlich, da ich euch ja sozusagen erst einmal in „meine“ Zukunftsinterpretation einführen möchte :D
      Dies wird aber nicht ewig so bleiben. Da ich merke, dass scheinbar sich ein Trend entwickelt hat seinem Werk einen Arc-Rahmen zu bescheren, könnte man wohl sagen dass dies einfach ein dominanter Aspekt meiner ersten Arc ist. Doch schon mit der Zweiten wird der informative Teil deutlich runtergefahren. Hoffe das klingt jetzt nicht alles zu missverständlich… *gnarf* :D

      Auch in Bezug auf meinen Release-Plan wollte ich schon einmal ankündigen, dass ich am 26.12.2014 und 02.01.2015 eine zwei wöchige Pause einlegen werde. Das liegt nicht an mangelnden Kapiteln, Kreativität oder Zeit zum Schreiben, sondern einfach an dem Wunsch in dieser besinnlichen Zeit mich primär auf meine Freundin konzentrieren zu können. Doooooch, wie ihr am Anfang des Posts seht, habe ich quasi etwas als Ausgleich mir überlegt, worüber die Leser abstimmen sollen.

      Ich würde euch nämlich quasi als besonderen Start in das neue Jahr folgendes Angebot für den Januar vorlegen wollen: Zwei Kapitel pro Woche!!!
      Jedoch nicht beide am Freitag, sondern auf zwei Tage der Woche verteilt. Mir würde hier spontan der Montag und Freitag in den Sinn kommen. Damit würdet ihr im Januar schöne acht Kapitel lang Nozomi auf ihrer Reise begleiten können, ehe es ab Februar wieder das normale Verhältnis von einem Kapitel am Freitag zurückgestuft würde.

      Es liegt aber an euch. Wenn euch dies zu viel ist oder ihr einfach sagt, dass euch ein Kapitel pro Woche reicht, könnt ihr natürlich auch gegen diesen Vorschlag abstimmen.


      So und nun zuletzt, bevor es zu den Rückmeldungen geht, noch eine letzte Info.
      Ich hatte ja bereits erwähnt, dass OneBrunou als Beta-Leser aktiv war für mich. Dafür kann ich meinen Dank nicht oft genug aussprechen. Nun ist es ja so, dass der Gute hier im Forum extrem aktiv ist, eine eigene große FanFiction schreibt (seine kleine Neben-FanFic sogar erst einmal auf Eis legen musste) und dann mir noch beratend zur Seite stand. Das alles neben seinem privaten Leben.
      Da der Kerl sich ja ohne Ende übernimmt und von sich aus mir nie sagen würde: „Ey, is mir zu viel!“, mache ich das nun für ihn *g*
      Zum einen ist dieses Werk indirekt auf seinen Mist gewachsen, weshalb er auch die Chance haben soll es als Leser zu genießen und nicht nur im Vorlauf mit seinen Gedanken zu prägen. Zum anderen will ich ihm so ein weiteres Stück entlasten, soweit es mir damit eben auch möglich ist.
      Ich kann nur vielmals dir danken, für so unglaublich viel. Allen voran, dass einfach mal ein kleiner Text von dir, mir meine komplette Freude am Schreiben zurückgab. Insofern habe ich ohnehin noch eine gaaaanz besondere Art des Danks geplant, die dir hoffentlich gefallen wird *fg*


      Genug Geschwafelt wieder…
      So viel zu kurz und übersichtlich :D
      Kommen wir zur Kommentarrückmeldung!

      Lyca

      Lyca schrieb:

      (Jetzt hab ich mir gestern am Flughafen so viel Mühe gegeben alles in die Memo einzutippen und dqnn stellst du einfach was neues rein! Seis drum ich leg denn Rest dann einanderes Mal nach)
      Bepo: Es tut ihm sehr leid… >_<“““
      Sirus: WOOAH!!! Erschreck mich nicht so… wo kommst du denn auf einmal her?! UND WIESO ENTSCHULDIGST DU DICH FÜR MICH?!?!?
      Bepo: Gomen'nasai… v_____v“
      Sirus: GNARF!!!

      Lyca schrieb:

      Du hast einen weiteren Leser für dich gewonnen. ;) […] Bei der ganzen Werbung hat die Neugier dann doch gesiegt. xD
      *Hust* Vielleicht hatte Hugo doch etwas Recht? :whistling:

      Lyca schrieb:

      Wenn die User allerdings sofort vernichtet werden, wo bleibt da der Sinn? Damit die Marine denkt sie habe alles im Griff?
      Hmmm… stimmt schon, dass das etwas seltsam wirkt…
      Vielleicht haben die selbst noch nicht bemerkt, dass das teilweise nicht aufgeht? Oder der Autor jetzt? Oder die und der Autor? :D

      Lyca schrieb:

      Klasse ypsilon der TF ist die stärkste Kategorie und mindestens eine dieser Früchte wird nun - erneut - in Umlauf gebracht. Beim letzten mal schien da jedenfalls etwas schief gelaufen zu sein. Der Vorfall war, soweit ich das verstanden habe, ungefähr zur gleichen Zeit wie der Vorfall Nozos vor einem Jahr. Vielleicht war es der selbe?
      Kann es sein, dass hier etwas in deiner Memo durcheinander geraten ist oder bin ich nur etwas zu verplant gerade, um zu verstehen worauf die hinaus wolltest? X(

      Lyca schrieb:

      Schreibfehler und merkwürdige Sätze für diesen Text bitte ich mal zu ignorieren. ;)
      Verdammt und dabei hab ich gerade… ääähm… n-na gut… dann… muss ich wohl ignorieren x_x

      Lyca schrieb:

      PS:
      Den Englischen Titel find ich super (Ich LIEBE Englisch!) Und die Kapitelansicht ist ok. Allerdings weiß ich nicht ob es nicht etwas gedrückt wird je mehr Kapitel dazu kommen!
      Das werden wir dann herausfinden, da ich selbst auch noch keine Ahnung habe, wie das Tabmenü aussehen / reagieren wird, wenn die Sichtbreite erreicht ist. Vielleicht sollte ich mir das mal auf dem Handy anschauen 8|
      Oder mit Sub-Tabs arbeiten… mal sehen…


      DasReising
      Kaum erwähnte ich indirekt noch einmal die Sache mit den Namen, schlägt DasReising auch schon zu :D
      Da kann ich nicht anders, als dann natürlich auch so fair zu sein und dies zu würdigen.
      Sämtliche Namensursprünge, die du benennst sind korrekt… na ja… fast :D
      Bei Nozomi liegt der Gedanke tatsächlich nur in der japanische Bedeutung. Von dieser Sonde wusste ich ehrlich gesagt nichts, na hoffentlich wird das kein Leser provoziertes Foreshadowing für die arme Kapitänin! Was die teilweisen Interpretationen diesbezüglich angeht, kann ich nichts bestätigen oder dementieren. Doch die Thematik greife ich gleich noch einmal auf ;)

      DasReising schrieb:

      Jetzt wo ich gemerkt habe, dass deine Namen meistens eine Bedeutung haben, gibt es kein Halten mehr. Ich werde deine Geschichte in Grund und Boden recherchieren. Warte du nur!
      Ja, man merkt es :D
      Es erfüllt mich ohnehin mit viel Freude, wieviel Gedanken und Elan in Interpretation und Lösung meiner Andeutungen gesteckt wird. Ich sitze beim Lesen hier immer mit einem megafetten Grinsen ^^

      DasReising schrieb:

      So genug der interessanten Dinge. Vorhang auf für die absurdeste Theorie von der ich jemals das Missvergnügen, hatte sie zu veröffentlichen.[…]
      Ich nehme mal den einleitenden Satz als Sinnbild für die Theorie. Hier komme ich auch wieder auf das zu sprechen, was ich zuvor schon andeutete. Ich kann, will und werde nicht diese Theorie kommentieren. Wieso und warum?
      Ganz einfach, weil wir vier mögliche Situationen hätten:
      • Die Theorie ist richtig und ich bestätige sie = Würde das nicht unheimlich viel von der Spannung der Handlung nehmen? Auch wenn du damit natürlich einen gehörigen Respekt verdient hättest für ein solch schnelles Knacken des Titels :D
      • Die Theorie ist richtig und ich dementiere sie = Warum dies die mit Abstand verwerflichste Situation wäre, muss ich wohl nicht erklären. Natürlich drücke ich mich gerne wage aus und will auch etwas verunsichern, würde meine Leser aber nicht dafür belügen müssen!
      • Die Theorie ist falsch und ich tue so, als wärst du an etwas dran = Dann würdeste im Laufe der Handlung merken, dass etwas nicht koscher ist, würdest die Theorie vielleicht anpassen, aber es hätte wieder etwas den Lügenbeigeschmack für mich.
      • Die Theorie ist falsch und ich dementiere sie = Auch dies hat einen seeeeehr langweiligen Aspekt, da ich ja quasi zu Beginn meines Werkes dir die Spannung rauben würde, inwieweit deine Idee vielleicht mit der Wahrheit übereinstimmt oder eben nicht.

      Du siehst, ich habe nach der Theorie gefragt, wusste aber im Vorfeld schon, dass dies ein Dilemma zum Tragen haben würde, dem ich mich nicht stellen kann. Ich hoffe du verstehst daher meinen Entscheid. Sagen wir es so: Ich will die Geschichte letztendlich die Theorie kommentieren lassen ;)

      DasReising schrieb:

      Ok, wer Trailer lesen kann ist klar im Vorteil. […] Offenbar ist derjenige, der das Leben unserer Protagonistin ruiniert hat, im Besitz der Funkel-Frucht.
      Mich hat überrascht, dass noch Niemand die Trailer mit einbezogen hat bisher :D
      Die Funkel-Frucht wird dort erwähnt ja, doch möchte ich anmerken, dass damit noch nicht ganz klar ist, ob die dort erwähnte Person die Frucht am Ende auch erhalten hat und ob damit auch – trotz des Trailer-Titels – derselbe er gemeint ist. Es ist eine Möglichkeit, durchaus ;)
      Oh und nur eine Kleinigkeit, aber das ist kein O sondern eine Null nach dem Sirus :D :P ;)


      qoii
      qoii ich glaube dir wird nicht nur der eine Posten streitig gemacht, sondern auch der Andere :D
      Nachtrag: Eben erst den Edit gesehen, daher ist meine Aussage hier wohl auch etwas hinfällig *Hust*

      qoii schrieb:

      Was das Problem mit meiner Treffsicherheit beim Spekulationen angeht haben auch schon andere Autoren ihre leidvollen Erfahrungen mit mir gemacht :D . Besonders Vexor dürfte das kennen, […] und meinen Titel hat er mir auch nicht ohne Grund verliehen. ^.^
      Sirus: Ich gebe zu, ich war im Vorfeld etwas skeptisch wegen dieses „Titels“, jedoch nun… <_<
      Bepo: Es tut ihm sehr Leid… v____v“
      Sirus: WAAAAH!!! DU SCHON WIEDER? RAUS HIER, ABER SCHNELL!!! Du gehörst in den Manga, nicht in meine FanFiction. Außerdem was soll das hier werden? So alberner Krams wie die FPS??? Wobei… hmmmm… :D ;)

      qoii schrieb:

      Das die Antworten auf die Theorien in Spoilerkästen gesteckt werden ist auch bei den meisten anderen Autoren normal, sofern sie auf mehr als einen Antworten müssen. Allerdings werden diese dann nicht nochmal in einem extra Kasten zusammengefasst. Ich halte die Version der Andren für etwas besser, da der Text so etwas mehr Platz in der Breite hat, aber das ist nur marginal.
      Nun gut, zwar lese ich jetzt wieder hier FanFictions und habe schon gesehen, dass das inzwischen so gehandhabt wird, aber da bin ich wohl noch so ein bisschen in den alten Dingen drin :D
      Spoiler in Spoiler machte ich, da ich dachte, dass vielleicht nicht jeder alle Rückmeldungen liest, sondern nur seine. Andererseits denke ich, dass ich da eure Neugier womöglich unterschätze…
      Bepo: Es tut ihm sehr Leid… v____v“
      Sirus: *Bepo wegkick*
      Bepo: *Ausweich und zurückkick*
      Sirus: *Extrem demoliert* L-L-Liewer weifa im Fechf…

      qoii schrieb:

      Die Beschreibung des derzeitige Hauptquartier der Grand Line erinnert mich stark an die Marinefestung Navarone aus einem der Filler.
      Das Witzige ist, obwohl der vierte Film – wo Navarone ja autaucht – mein Lieblingsfilm ist, habe ich mich nicht bewusst davon inspirieren lassen. Ob da mein Unterbewusstsein seine Finger im Spiel hatte?! 8|

      qoii schrieb:

      Das wars diesmal von mir, etwas weniger Spekulation, dafür aber mehr allgemeine Meinung, Einstellung Hintergründe. Ich kann das nächste Kapitel kaum erwarten, die Woche wird echt lang werden. Wobei ich damit natürlich nicht behaupten möchte, dass die anderen FFs schlechter wären, aber eine ganz neue Geschichte ist nun mal leider immer etwas spannender als der ganze sehr gute Rest ^.^
      Ich glaube, dass dich da Niemand missverständlich auf die Aussage festnageln wird :D
      Witzigerweise ist die Woche für mich auch schon immer lang geworden. Wie bei DasReising schon erwähnt freue ich mich immer tierisch auf die Rückmeldungen und sitze breit grinsend vorm Rechner, wenn wieder jemand von euch etwas geschrieben hat. Es macht mir inzwischen sogar fast schon mehr Spaß zu lesen, was ihr als Rückmeldung mir gebt, als den Text zu schreiben *g*
      Vor allem, wenn ich dann auch noch meine Blödelseite zeige, so wie heute mit meinem Gastkommentator Bepo!

      Bepo: Gomen'nasai… v_____v“
      Sirus: Du wurdest gerade gelobt, nicht kritisiert…
      Bepo: Oh… WOOOOAH! VIEL SPAß BEIM LESEN DES NEUEN KAPITELS!!!
      Sirus: Boah, was tickst du gleich so aus, kaum dass man dir was Gutes sagt?!
      Bepo: Gomen'nasai… v_____v“
      Sirus: ICH WERD NOCH WAHNSINNIG MIT DIR!!! Vor allem kommt noch eine Rückmeldung… ach ne… sogar zwei!


      -Bo-
      Sirus: Es ist schon ärgerlich, dass das Tabmenü bei dir total rumspackt.
      Bepo: Und es tut ihm sehr Leid… v____v“
      Sirus: Hätte ich nicht meine Lektion gelernt mit dem Kicken, würd ich ihn nun wegtreten… Hat es eigentlich einen bestimmten Grund, dass dir die Spoilerkastenoptik mehr zusagt?!

      -Bo- schrieb:

      Wenn ich mir überlege, wie oft ich für meine Kapitel schon perfekt englische Titel hatte, die sich nicht oder nur sehr unglücklich ins Deutsche hätten übersetzen lassen...dann kann ich deine Entscheidung verstehen, sehr sogar.^^
      Wie gesagt soll es nur ein Zusatz bleiben, der auch nur in der Inhaltsangabe auftaucht und eine Anlehnung an Sheppards einstige Bemühungen sind. Ich würde sie daher nicht als Ersatz sehen, sondern wie du es auch schon darlegst als Bereicherung ^^

      -Bo- schrieb:

      Allerdings kann man auch einen gänzlich anderen Aspekt aus dieser Situation in den Vordergrund stellen: Die Gute braucht Urlaub, vielleicht sogar eine Therapie. Da wäre ihr Kindheitstrauma und daraus resultierende Sucht nach Vergeltung, diese mysteriöse Sache auf Orm Ginssee, ihre ständigen (Selbst-)Zweifel...muss man mehr sagen?
      Ist das nicht alles Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Marinekarriere? :D ;)

      -Bo- schrieb:

      Etwa in Form einer Sense im jung gebliebenen Hals der Großadmirälin. ;)
      Willst du mich in Versuchung führen? :D

      -Bo- schrieb:

      Der Trailer verrät wohl schon, dass es sich hier um einen Mechaniker oder ähnliches Handeln wird. Mal schauen, wann du uns den präsentierst. Bereits im nächsten Kapitel oder erst etwas später? Man darf gespannt sein.
      Das neue Kapitel ist draußen, von daher schnell herausfinden, ob Person Nummer zwei schon mit von der Partie ist O___O
      (Ihr wisst gar nicht – obwohl… okay… Bo vielleicht doch… und DasReising vielleicht auch… –, wie schlimm es ist Dinge zu planen, sich wie ein Kind darauf zu freuen wie die Leser reagieren werden und dann aber warten zu müssen, bis die Leser auch die Auflösung zum Lesen erhalten :D
      Wie war das nochmal mit der langen Woche, die qoii erwähnte???)

      -Bo- schrieb:

      Übrigens hast du mich heute richtig scharf auf den ersten Kampf gemacht. Wenn die Marine Waffen und Techniken entwickelt hat, die den Kräften der Teufelskräften nachempfunden sind, kann es doch nur richtig heiß hergehen.
      Na toll, Erwartungen gepusht, hoffentlich setze ich da nichts in den Sand :x

      -Bo- schrieb:

      Obwohl es doch ziemlich scheinheilg ist, dass die Marine die von Vegapunk auf Basis der Teufelskräfte entwickelten Waffen nutzt, während sie echte Teufelsfruchtnutzer jagt wie tollwütige Füchse.
      Na ja, ist doch fast die gleiche Situation wie aktuell mit den Sieben Samurai, oder? :D

      -Bo- schrieb:

      PS: Bitte keinen Cyborg-Mutanten-Sabo! Der Bursche nervt mich schon als Mensch genug. xD
      Okay, okay, also doch der Zombie-Cyborg-Mutanten-Ace! Hab verstanden und notiert.
      Sagt mal, bin ich so eine Minderheitenart, die tatsächlich keine „Hass“- oder „Nerv“-Charaktere hat? Und zwar in keinem Manga? Was ist bei mir denn da falsch gepolt? Ja gut, vielleicht empfinde ich Jemanden mal als etwas Überzogen (*Hust* Darstellung Franky, inzwischen auch optisch *Hust*), aber deswegen nicht leiden, kann ich keinen :D


      Lyca (again :D)

      Lyca schrieb:

      Wie??? Ich hab gehört Bo will jetzt auch mitmischen??? *Schlagrohr auspack*
      Wir können ja ein Battle zwischen den neuen (DasReising und Ich) und den alteingesessenen Kommentatoren machen. xD
      Nimmt sich da etwas jemand Nami als Vorbild?! :D

      Lyca schrieb:

      Wir haben hier also eine Neuigkeit von HÖCHSTER Bedeutung und Nozomi fährt aufgrund ihrer Nostalgie zum Retrostil langsamer? Die Frau hat die Ruhe weg! Die Taktikerkönigin hält es dann auch noch für den besten Plan ihr eine super duper Geheimmission zur Rettung der Marine anzuvertrauen. Jap. Macht Sinn und so fangen alle guten Geschichten an. Ich kann Bos Beitrag in der Hinsicht nur unterschreiben!
      Kishishishishishi *evil smile*

      Lyca schrieb:

      Die Marine ist endlich mal besser organisiert. Etwas haben sie also aus der Vergangenheit gelernt *applaus*
      Wie kommt es nur, dass die Marine bei allen so unbeliebt ist :D

      Lyca schrieb:

      Die Aussage "alles unter Kontrolle halten" klingt doch etwas verdächtig. Zumal eine solche Aussage mit 100% wahrscheinlichkeit nicht mit Erfolg gekrönt sein wird. Irgendwann gerät doch alles außer Kontrolle.
      Solange meine Story nicht außer Kontrolle gerät, wird das schon irgendwie werden :D

      Lyca schrieb:

      Was gibt es sonst zu sagen...
      Während ich den Anderen es bis nächstes Jahr mal überlasse Namensbedeutungen im Internet zu suchen, werden meine Kommentare in dieser Hinsicht leer ausgehen. ^^ Bis dahin ist es ja eh nicht mehr lang.
      Ich versichere dir DasReising wird vermutlich auch die Hilfe brauchen, da ich euch verspreche, dass es in Zukunft auch Namen geben wird, die extrem schwer zu entschlüsseln sein werden!!!


      So, das war’s also heute wieder von mir und ihr habt mal meine totale Blödelseite erlebt. Ich hoffe die ist euch nicht zu nervig, kann sie auch im Zaun halten. Kommt auch nur heraus, wenn ich zu viele Rumble Balls nasche *_*

      Ansonsten euch noch eine schöne Woche ;)
      MfG Sirus.0

      *Gnarf*
      Wie habe ich es geschafft die Umfrage zu verschlampen?!
      Beschreibe dich selbst in vier Klassifizierungen:
      1) Desillusionierter Buchhändler
      2) Podcastjunkie
      3) Erbauer eines Videospiel Pile of Shame
      4) Pen&Paper Spieler mit multipler Charakterpersönlichkeit
    • Habe ein paar Tage nur zur Entspannung in der Haengematte eingelegt, daher habe ich mir das Chapter gestern schon einverleibt und mir auch schon Gedanken dazu gemacht...

      Kapitel 2
      „Sir, das ist die höchste Gefahrenstufe! Aktuell haben wir so ein Ergebnis erst ein einziges Mal erzielt. Und die Probleme, die daraus resultierten…“

      Das hatte ich mit meinem wirren Text gemeint, es aber gerade nochmal durchgelesen. Beim Schreiben war ich etwas wirr xD Die Aussage bezog sich auf den Mann, der ausser Kontrolle geraten ist, allerdings vor 20 Jahren. Verdraengt :whistling:
      Dafuer kann ich die Theorie jetzt anders anwenden! Ich spekuliere jetzt einfach mal, dass es sich bei dem ausser Kontrolle geratenen Epsilon User um den Mann handelt, der Nozomis Kindheit so nett um einige grausame Erfahrungen bereichert hat. Sollte ich immer noch wirr daher reden, lassen wir das Thema vielleicht besser fallen xD

      Awas ich nehm mir kein Beispiel an Nami, ich bin von Natur aus gewaltbereit :thumbsup:

      Dieses Kapitel drehte sich hauptsächlich um die Beziehung zwischen den Freunden.
      Ryan ist ja echt fies. Sagt herein und steht dann oft halbnackt vor Ihr. Vielleicht ist er Exhorzibionist? 8o Kein Wunder, dass Nozo da Vorsicht walten lässt. Diesmal hat sie jedoch Glück (oder sollen wir es Pech nennen? ;) ) und der Herr hat seine Kleidung anbehalten.
      Das erste Gespräch wird von Nozomi schnell abgebrochen. Sie möchte Ihre Gefühle im Generellen und die Zweifel an Ryans Professionalität nicht offen zeigen. Unser Trietze-Kapitän hingegen ist erstaunlich irritiert über die Beurlaubung seiner Vorgesetzten. Dabei sollte gerade er wissen, dass die Gute Urlaub benötigt. 8|
      Vorher hat er in der Zeitung einen, für uns später gewiss noch wichtig werdenden, Artikel gelesen. Ich denke es könnte sich hierbei um sie Epsilon Klasse halten. Da Nozomi es für die schlauste Idee hielt im Retrostil zu segeln sind ja ein paar Tage vergangen. Da kann viel passieren.

      Nozomi hat Ryan im Zen Garten kennen gelernt. Quell stetiger Anspannung. Danach folgt aber immer die Entspannung. Könnte sein, dass du damit andeuten willst, dass er ihr in der Hinsicht eigentlich nur helfen will die ganze Anspannung loszuwerden. So hoch treiben bis sie es nicht mehr aushält, alles raus laesst um dann entspannter aus der Situation heraus zu kommen. Ein Abzugsventil sozusagen.
      Unsere Hauptfigur interpretiert das allerdings ganz anders, ein bisschen Wahrheit koennte sich darin aber auch befinden.
      Hier erfahren wir auch, dass ihr anscheinend Informationen versucht werden vorzuenthalten, besonders bezueglich des Artikels. Die weiss jedoch schon laengst Bescheid. Die Akteure wissen also was abgeht, nur der Leser noch nicht. :pinch: Hier verdeutlicht sich für mich, dass es sich um Klasse Epsilon oder den TF Nutzer des Prologs handeln könnte. Die Möglichkeit, dass es etwas mit dem Vorfall vor 1 Jahr zu tun hat besteht auch. Oder alle 3 Dinge stehen in Verbindung zueinander. Hm...

      Zurück zum eigentlichen Geschehen:
      Der Kampf ist in soweit interessant, dass er zeigt wie gut die Beiden sich kennen und Manöver des Gegenübers leicht durchschauen. Ryan weiß genau wie er seine Vorgesetzte zum Reden bringt und aus der Reserve lockt ohne sich groß anzustrengen. Sehr zum Leidwesen dieser. Dass sie sich verändert hat, ist aber wohl jedem aufgefallen. Wie ein verschrecktes Reh.
      In der Marine gilt die Regel: Wer gegen jemanden gewinnt erhält alle geheimen Infos zur Weltrettung. Kein Wunder, dass die Regierung den Bach runter geht und sich Spione einschleusen können. Schnell mal ein paar Kicks landen und schon hat man alle Infos, weil man sie sich erkaempft hat. xD

      Es gibt doch diesen Spruch: "Wer Fragen stellt bekommt auch Antworten die er nicht hören will" oder irgendwie so. Der passt hier doch super. xD Die Fronten sind jetzt geklärt. Er sieht ein, dass er wohl zu weit gegangen ist und greift zu radikalen Maßnahmen: Schnipp schnapp, Haare ab! Ein Glatzkopf lässt sich auf See eh leichter pflegen. Muss er nicht so viel Zeit vor dem Spiegel verbringen ;) Glatzköpfchen kriegt hier grad im rechten Augenblick die Kurve und die verdutzte Nozomi gibt ihm aus dem Affekt heraus als Begleiter bekannt. Ob das gut ausgeht...?

      Die Taktikerkönigin wird Nachts öfter mal aus dem Bett gerissen oder findet keinen Schlaf weil Leute wie Nozomi sich nicht entscheiden koennen? Ich frag mich wie sie sich da so Jung gehalten hat! Vielleicht was von Kulehas Geheimnis des Jung bleibens einverleibt? No worries? Blut von TF Nutzern?

      Mehr interessiert mich derzeit jedoch der Artikel der Zeitung, den du uns netterweise vorenthalten hast. Du Schuft! ;(


      Am Ende meines Textes moechte ich mich noch herzlich bei Bepo bedanken, ich habe seine Entschuldigung zur Kenntniss genommen und nehme diese an. ;)

      @DasReising: WER ist hier erster? :p

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Lyca ()

    • Kapitel 4 - Veränderungen

      Heyho hello.

      Neues Kapitel und ich muss mit erstmal eine Träne aus dem Augenwinkel streichen. ;)
      Nein leider nicht. :( Irgendwie bin ich für solche Kapitel nicht empfänglich... Ich habe auch Titanic und Der Soldat James Ryan gesehen und wurde danach gefühlskalt genannt. ^.^ Aber jetzt zur Sache. Du präsentierst und also erstmals ein etwas emotionaleres Kapitel, zumindest vom Inhalt her. Ich muss nämlich sagen, dass die Emotionen für mich nicht ganz so gut rüberkamen. Es gab sehr viel Beschreibung der Umgebung, aber für mich kamen dabei die Emotionen etwas zu kurz. Sprachlich und von der Wortwahl her wieder Top (auch wenn ich zwei Fehler irgendwo gefunden habe), aber meiner Meinung nach kamen die Emotionen halt nicht rüber.
      Das hört sich jetzt vielleicht einseitig an, aber für mich war das hier inhaltlich bisher das beste Kapitel. Nur wurde der Inhalt nicht ganz so gut rüber gebracht. Das klingt jetzt vielleicht widersprüchlich, aber eine Darstellung wie im Prolog bei den zwei Mädchen wäre mir lieber gewesen.
      Da ich jetzt aber nicht ewig lange auf der Darstellung rumhacken will, komme ich zum Inhalt.

      Frei nach der Reising'schen Dramentheorie: Es passiert nicht viel, aber was passiert ist hoch dramatisch. xD
      Es kommt wie es kommen muss, Nozomi holt Ryan Artus Windsor, kurz RAW (dazu mache ich jetzt keine Deutung...), in ihr Team. Dazwischen kommt ein kleiner Bruch der Freundschaft mit anschließender Läuterung Ryans. Zumindest temporär. Also ein Kapitel in dem die Freundschaft von Ryan und Nozomi beleuchtet wird und wir ein bisschen Info über die Vergangenheit bekommen. Tja... das wars. Irgendwie nicht viel zu deuten. Ich glaube der Punkt geht an qoii, wenn er da was rausholt.

      Dann schreibe ich mal noch ein bisschen was zu deinem Kommentar zu meinem Kommentar.

      Sirus.0 schrieb:

      Ich kann, will und werde nicht diese Theorie kommentieren.

      Das verstehe ich vollkommen und da stimme ich dir auch zu. Ist ja klar... Ich wollte das halt nur loswerden. Und ja. Ne? So von wegen loswerden und so. Gilt übrigens für alle Theorien, Ansätze oder jedwedes blödes Geschwafel, dass ich so loswerde. Macht mir halt Spaß sowas zu machen. :D

      Sirus.0 schrieb:

      Die Funkel-Frucht wird dort erwähnt ja, doch möchte ich anmerken, dass damit noch nicht ganz klar ist, ob die dort erwähnte Person die Frucht am Ende auch erhalten hat und ob damit auch – trotz des Trailer-Titels – derselbe er gemeint ist. Es ist eine Möglichkeit, durchaus

      Jaja... versuch dich da nur rauszureden ;). Ist mir natürlich klar, dass alles nochmal anders kommen oder sein kann. Nozomi kann schon im nächsten Kapitel sterben, Ryan sich als Antagonist outen und Rita Maha zieht sich die Maske vom Gesicht und ist eigentlich Ruffy. Dann taucht noch Jimbei auf und............
      Aber du verstehst was ich damit sagen will nicht?

      Sonst war das auch schon. Grüße an Sirius. "Black" O und alle anderen. ;)
      Tschühüs.


      Na dann. Willkommen zurück zur wöchentlichen Rubrik von DasReising's Namen. Heute: Rita Maha
      Rita steht im Indischen für die Gerechte. Maha steht im Arabischen für wilde Kuh mit schönen Augen... :huh: Ok zweiter Versuch :wacko: Naheliegend ist das Maha einfach ein Wortspiel mit Mother ist... würde ich schon akzeptieren, aber wir finden im Hinduismus eine Göttin namens Maha Kali, das heißt, frei hergeleitet, soviel wie Die Göttliche Mutter. Ok.
      Mein Tipp für Rita Maha ist also "Die gerechte Mutter". Finde ich ok, mehr aber nicht. Die Begründungen kommen mir aber sehr weit hergeholt vor. Passt aber. Liefert jedoch auch null neue Info.
      Damit hätte ich glaube ich auch zu allen Namen die wir haben meine Meinung abgegeben...



      Oh und eins noch: ERSTER!!!!!!
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain
    • Kapitel 3 + 4

      Sirus.0 schrieb:

      Im Übrigen dürft ihr auch ruhig mehr kritisieren. Wir wollen doch net, das der Sirus am Ende hier wie ein Chopper durch die Gegend tänzelt, oder?!

      Du bittest um Kritik? Die sollst du kriegen! :P
      Wobei meine Punkte relativ kurz, und eigentlich kaum der Rede wert sind, aber wenn schon danach gefragt wird … ^^
      1. Den Einstieg von Kapitel 3 fand ich persönlich etwas zu "trocken". Für meinen Geschmack waren die Informationen etwas zu stark gebündelt, wodurch ich mich eher weniger gefühlt habe, als würde ich eine Fanfiction lesen, sondern eher einen Sachtext. Das gilt aber auch nur für ca. die erste Hälfte vom ersten Absatz.
      2. Die Großadmirälin spricht davon, dass Nozomi nur zwei Crewmitglieder mitnehmen dürfe, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen, gewährt ihr aber im Gegenzug die Rekrutierung weiterer Kameraden auf ihrer Reise? Wären später nicht noch mehr Leute zu ihr gestoßen hätte mich das eh gewundert, aber den Satz der Großadmirälin hätte ich jedenfalls lieber rausgelassen, da er sich doch etwas mit ihrer ersten Aussage, was den Umfang der Crew betrifft, beißt. Zumal man hier einen netten, indirekten, Konflikt zwischen Nozomi und ihrer Vorgesetzten hätte mit ins Spiel bringen können, was der Story weitere Würze verliehen würde ... Just sayin :rolleyes:
      Aber wie gesagt, die Punkte sind eigentlich kaum der Rede wert und leicht zu verschmerzen.

      Ansonsten ist in dem Gespräch bei mir vor allem ein Thema im Kopf haften geblieben: Azrael. Definitiv die interessantes Figur deiner Geschichte, von der ich mir auch noch eine Menge erhoffe … Vorzugsweise in der Rolle eines Antagonisten. Einfach, weil er dafür einfach genau der richtige Typ ist! Ein skrupelloser, berechnender und kaltherziger Mann, der vorgibt der Gerechtigkeit zu dienen, in Wahrheit jedoch ein falsches, ein doppeltes, Spiel spielt und in Wahrheit die Gegenseite mit Informationen beliefert, wodurch diese unnötiger Aufmerksamkeit, und ebenso unnötigen Konflikten, geschickt aus dem Weg gehen kann … GangnamVergo-Style! xD
      Wäre vielleicht etwas zu vorhersehbar, aber so what? Mir würd’s gefallen, da eine gute Geschichte diese Art von Arschlöchern einfach braucht ^^

      Der Rest vom Gespräch gab zwar eine ungefähre Richtung des künftigen Storyverlaufs vor, gab dafür aber weniger an Indizien her, über die man jetzt noch großartig grübeln könnte. Einzig der Marineoffizier, der zuvor noch aus dem Büro der Großadmirälin kam, und der Nozomi bekannt war, dürfte noch ganz interessant werden … Von der grimmigen Art her würde sich hier ein Nachfahre von Sakazuki ganz gut anbieten, der mit ihrem Verhalten gegenüber des „Teufels“ eben nichts anzufangen weiß und ihr dies auf diese Art zeigte. Sakazuki ist da ja nicht anders, wenn es um Piraten geht … Nur halt noch strikter. Da wir mehr von diesem Charakter aber noch nicht gesehen haben kann das ja auch noch kommen. We’ll see ;)

      Kapitel 4 stand dann ganz im Zeichen von Nozomi und Ryan. Persönlich mag ich so emotionsgeladende Abschnitte von Geschichten sehr sehr gerne. Nachteil an denen ist aber eben, dass sie zwar wichtige Entwicklungen aufzeigen und entscheidende Informationen parat haben, allerdings wenig Stoff zum Diskutieren und Grübeln liefern. So auch hier.
      Im Großen und Ganzen kann ich hier gar nicht viel zu sagen … Der Konflikt zwischen den beiden wurde sehr authentisch und lebhaft, und damit auch glaubwürdig, geschildert und das Ende … Ja, das war halt stereotypisch, schon beinahe klischeehaft, was aber an sich auch nichts Schlimmes ist. Klischees und Stereotypen haben sich ja nicht grundlos bewährt.
      Was mir an dem Ende etwas missfallen hat war eigentlich nur, dass du den Namen des ersten Crewmitglieds noch nicht preisgegeben hast … Ich meine, eigentlich kommt da, vor allem wegen der kleinen Wendung am Ende, nur noch Ryan in Frage. Alles andere würde dem gesamten Kapitel einfach nicht gerecht werden, insbesondere eben dem Schlussteil. Da wäre mir ein eindeutiges Ende irgendwie lieber gewesen, dass diesen besonderen „Aha“-Effekt gehabt hätte, statt einen Cliffhanger zu bringen, der im Grunde gar kein Cliffhanger ist. If you know what I mean :’D

      Joar, das war’s dann auch schon wieder von mir. Mal sehen, wann ich das nächste Mal Zeit zum Lesen und Kommentieren finde … Die FF’s von Bo und Vexor muss ich ja auch (mal wieder) aufholen. Und wo ich gerade beim Thema Zeit bin ...

      Sirus.0 schrieb:

      Ich hatte ja bereits erwähnt, dass OneBrunou als Beta-Leser aktiv war für mich. Dafür kann ich meinen Dank nicht oft genug aussprechen. Nun ist es ja so, dass der Gute hier im Forum extrem aktiv ist, eine eigene große FanFiction schreibt (seine kleine Neben-FanFic sogar erst einmal auf Eis legen musste) und dann mir noch beratend zur Seite stand. Das alles neben seinem privaten Leben.
      Da der Kerl sich ja ohne Ende übernimmt und von sich aus mir nie sagen würde: „Ey, is mir zu viel!“, mache ich das nun für ihn *g*
      Zum einen ist dieses Werk indirekt auf seinen Mist gewachsen, weshalb er auch die Chance haben soll es als Leser zu genießen und nicht nur im Vorlauf mit seinen Gedanken zu prägen. Zum anderen will ich ihm so ein weiteres Stück entlasten, soweit es mir damit eben auch möglich ist.
      Ich kann nur vielmals dir danken, für so unglaublich viel. Allen voran, dass einfach mal ein kleiner Text von dir, mir meine komplette Freude am Schreiben zurückgab. Insofern habe ich ohnehin noch eine gaaaanz besondere Art des Danks geplant, die dir hoffentlich gefallen wird *fg*

      Tja, was soll ich dazu noch sagen? Danke, dass du mir diese "Last" von den Schultern nimmst, denn du hast recht ... Von selbst wäre ich dafür niemals an dich heran getreten. Dafür bin ich einfach zu stolz, schätze ich ;D
      Neben meiner Aktivität hier, meiner eigenen FF und meinem Privatleben bin ich übrigens auch noch in der AMV-Branche recht aktiv zugange und zurzeit, an den Wochenenden, noch komplett mit nem Umzug in Beschlag genommen. Dass ich da selber noch Zeit zum Schreiben finde grenzt da schon an ein wahrhaftiges Wunder ^^
      Ach ja, und auf deine gaaaanz besondere Art des Danks bin ich ja mal extremst gespannt. Freu mich auf jeden Fall, dass ich dir helfen konnte neue Inspiration zu schöpfen. Wenngleich das halt eher durch Zufall geschah, but that's life :rolleyes:

      PS: Und danke für das (indirekte) Update über deinen derzeitigen Stand in meiner FF ... Da du dich momentan wohl im Zweiergespräch zwischen mir und MS befindest kannst du eigentlich nur auf Desert Island stecken ;D
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • Kapitel 4 - Veränderungen

      Im Übrigen dürft ihr auch ruhig mehr kritisieren. Wir wollen doch net, das der Sirus am Ende hier wie ein Chopper durch die Gegend tänzelt, oder?! 8|
      Kannst du gerne haben, ist kein Ding.^^
      Mir sind jetzt vermehrt Fehler in der Kommasetzung aufgefallen. Du sagtest zwar, dass dies dein große Schwachstelle sei, aber ich dachte, bevor du hier noch umhertänzelst...^^
      Zudem kann ich OB teilweise zustimmen. Deine Beschreibungen sind zwar sehr detailliert und plastisch, man kann sich alles gut vorstellen, aber sonderlich schön zu lesen sind sie nicht. Im Prolog gelang dir dies noch sehr gut. Natürlich willst du möglichst viele Informationen abarbeiten, um deine Welt möglichst früh einzuführen, aber darunter sollte sie ja nicht leiden. Nimm dir ruhig die paar Wörter mehr und beschreibe es etwas ausschweifender. Ich denke nicht, dass hier jemandem die Zeit fehlt, die ~100 Wörter mehr zu lesen.^^

      Aber nun zum eigentlichen Teil des Kapitels:
      Der Kampf zwischen Nozomi und Ryan gefiel mir recht gut, allerdings war er ziemlich statisch geschrieben. Aber das dürfte wohl darauf zurükzuführen sein, dass sich die beiden einfach so gut kennen. In einem freundschaftlichen Nahkampf zwischen zwei Menschen, die gemeinsam trainiert wurde und haben, wird es halt keine großen Überraschungen geben. Jeder weiß von den Tricks und Attacken des jeweils anderen, sodass sich so ein Sparring hauptsächlich im Kopf abspielt. Viel interessanter sind die Informationen, die wir über Ryan erhalten. Er ist ein Faustkämpfer, kommt aber auch mit Kicks gut zurecht und besitz ein überaus ausgeprägtes Pokerface, dass noch äußerst nützlich werden könnte.
      Es spricht natürlich nicht grade für Noz, dass Ryan sie mit ein paar Fußtritten und ohne Pokerface durch die Gegend pfeffert, macht allerdings auch Lust auf die "wahre" Nozomi. Im Grunde hast du hier eine sehr clevere Möglichkeit für ein künftiges Power Up geschaffen, bei dem du nicht irgendwelche Erklärungen finden musst, wieso sie denn über sich hinauswachsen konnte, denn sie findet ja nur zu ihrer alten Form zurück. Zumindest würd ich es als Autor so inszenieren und werde es in meiner FF auch zu gegebener Zeit. Noch ein Grund, warum ich es als "clever" bezeichne. xD

      Dass Ryan letztlich mittkommt, war nun keine große Überraschung. Ist immerhin der einzige Charakter, der bisher derart vorgestellt wurde. Dennoch erwarte ich in Kürze einen weiteren Protagonisten, denn auf Dauer sind zwei Mann schon etwas wenig, finde ich. Mal schauen, wann sich der Glückliche finden wird. Schon im nächsten Kapitel, oder erst auf der ersten Station der Reise? Wo geht's überhaupt hin? So langsam müsste Noz das mal in Erfahrung bringen, oder? Ic denke mal, dass Rita Maha den ersten Zielort bestimmt und von diesem Punkt aus dann die Schnitzeljagd unter Nozomis Führung beginnt.

      Dass mein Kommentar diesmal etwas kurz daherkommt, liegt leider an fehlender Zeit. Beim nächsten Mal wird's wieder besser, hoffe ich. ;)


    • Kapitel 4 - Veränderungen

      Man man man was ist bei dir nur los, normalerweise kann ich mir locker zwei bis drei Tage Zeit lassen mit dem Kommentar und bin dann trotzdem häufig noch der Erste. OK die Meisten haben aber auch weniger Kommentatoren als du, was wiederum sehr für dich spricht :thumbup: . Dann will ich mal schauen was noch so übriggeblieben ist. ;)

      Nebenbei das mit dem fetten Grinsen kenne ich sehr gut, habe ich meistens wenn ich die Antworten der Autoren auf meinen Kommentar lesen :thumbsup: . Und wo wir schon dabei sind, bei meinem letzten wurden große Teile ignoriert. Meiner Erfahrung nach gibt es dafür zwei Hauptgründe.
      1. Die Idee / der Angesprochene Punkt ist so abwegig dass eine Antwort sinnlos ist. :pinch:
      2. Es war ein Volltreffer. ^.^
      Es gibt natürlich noch einige andere mögliche Gründe (Wie Feststellung offensichtlicher Tatsachen), aber ich bin mal so eingebildet und gehe von 50/50 aus. :D ;)

      Ein sehr interessantes Kapitel, welches die Beziehung zwischen Noz und Ray weiter beleuchtet. Ich scheine immer noch so ziemlich der einzige zu sein der Rays Verhalten gegenüber Noz nicht als böswillig/ negativ Motiviert wahrnimmt. Ich glaube immer noch das sein verhalten seinem Wesen entspringt und er Noz auf diese Weise einfach nur etwas Necken möchte. Klar mittlerweile ist er über sein Ziel hinausgeschossen, aber es steckte niemals eine negative Idee dahinter. Weiterhin glaube ich immer noch das Noz eine bestimmte Stufe von Gereiztheit benötigt um sie selbst zu sein und Ray ihr mit seinem Verhalten ihr dabei helfen will. Er hat die Neckereien von sich aus nie als so negativ Angesehen, wie sie mittlerweile bei Noz ankommen. Dies zeigt sich meiner Meinung nach besonders in seinem Verhalten nachdem Noz ihm ihre Wahrnehmung offenbart hat. Er tut sofort alles dafür ihre Freundschaft zu retten und weiterhin mit ihr unterwegs sein zu können. Dies würde er sicher nicht tun wenn seine Hauptabsicht darin bestehen würde ihr zu schaden. Er stellt alles was sie Ärgern könnte (vorerst) ein, rasiert sich die roten Haare ab und wechselt die Kleidungsfarbe. Alles damit sie ihn wieder positiver Wahrnimmt und ihm verzeiht.
      Ich hoffe ich konnte meine Eindrücke zu seiner Beziehung mit Noz einigermaßen verständlich formulieren. Im Gegensatz zu verrückten Theorien fällt es mit immer relativ schwer meine Gedanken zu den zwischenmenschlichen Aspekten gut in Worte zu fassen. Den Kampf der beiden spare ich mir mal, da dieser von den anderen Kommentatoren bereits zur genüge Analysiert worden ist.

      Da die geheime Information von Noz mit den Fruchtverteilern in Zusammenhang gebracht wird würde ich mal vermuten, das die Marine doch nicht so verplant ist wie wir bis jetzt befürchten haben :D . Dabei wird es wahrscheinlich darum gehen das irgendjemandem doch aufgefallen ist, dass Früchte mehrfach eingefangen wurden bzw. welche aus der Quarantäne verschwunden sind. Weiterhin könnte auch jemand auf die Idee gekommen sein wie selstam es doch ist das es trotz des fleißigen Vernichtungstrupps immer noch so viele neue Teufel gibt.

      Bei der Zeitungsmeldung würde ich auch darauf Tippen, das diese etwas mit dem Auftrag von St. Martin zu tun hat.

      Soll ich die Demolierung eines (historischen) Zengarten schon als Grund nehmen mich darüber aufzuregen oder haben ich da noch sehr viel mehr zu Befürchten. Ich glaube ich bleibe erst mal ruhig und harre der Dinge die da kommen ;) . Alle die mit diesem Absatz nichts anfangen können haben definitiv meine Kommentare bei Vexors und Bos FF nicht verfolgt :P . Erklärungen liefere ich gerne, aber über PN, also wenn ihr irritiert seit einfach nachfragen ^.^ .

      OneBrunou schrieb:

      Die Großadmirälin spricht davon, dass Nozomi nur zwei Crewmitglieder mitnehmen dürfe, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen, gewährt ihr aber im Gegenzug die Rekrutierung weiterer Kameraden auf ihrer Reise? Wären später nicht noch mehr Leute zu ihr gestoßen hätte mich das eh gewundert, aber den Satz der Großadmirälin hätte ich jedenfalls lieber rausgelassen, da er sich doch etwas mit ihrer ersten Aussage, was den Umfang der Crew betrifft, beißt. Zumal man hier einen netten, indirekten, Konflikt zwischen Nozomi und ihrer Vorgesetzten hätte mit ins Spiel bringen können, was der Story weitere Würze verliehen würde ... Just sayin :rolleyes:
      Das habe ich etwas anders Verstanden. Der Großadmirälin ging es darum, dass nicht zu viele Marineangehörige plötzlich zusammen beurlaubt werden/ in Urlaub fahren. Wenn drei höherrangige Marinemitglieder (zusammen) Verschwinden ist dies schon auffällig genug. Stell dir vor sie würde einen Teil ihrer Mannschaft mitnehmen, dann kann man kaum noch von einer Geheimmission sprechen. Aber wenn sich später weiter Leute der Reisegesellschaft anschließen ist die weit weniger Auffällig, da diese nicht mit der Marine zu tun haben. Jeder darf schließlich selbst entscheiden mit wem er unterwegs ist. Kurz und knapp es ging einfach darum das nicht zu viele Marineangehörige zusammen Verschwinden. Wobei die neuen Mitglieder natürlich immer noch für Konfliktpotenzial sorgen können.

      Diesmal nicht so viel neues, aber ein paar Sachen habe ich auch ausgelassen, da ich es nicht zum fünften Mal ansprechen wollte, meine Vorredner waren schließlich auch sehr fleißig. :thumbup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett