Die Koralleninseln (DasReising)

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    • Fast ein Jahr und zwei Kapitel später

      Ich weiß zwar nicht wieso, aber in letzter Zeit kommt es vermehrt zur wiederaufnahmen von unterbrochenen FFs, deins ist jetzt schon das Dritte welches innerhalb der letzten zwei Monaten.

      Ich habe jetzt erst mal nur meine alten Kommentare und deine Antworten überflogen, um wieder einigermaßen rein zu kommen und ich bin erstaunt, was sich so noch alles im Hinterstübchen erhalten hat. Danach konnte ich zumindest mit deinen beiden neusten Kapiteln schon wieder einiges Anfangen. Am kompliziertesten war es eigentlich die Namen wieder richtig zuzuordnen, vielleicht muss ich später die alten Kapitel noch einmal Querlesen, um mich an alle Feinheiten zu erinnern, aber bisher scheinen meine Erinnerungen auszureichen.

      Durch den großen Anschlag auf die Hauptstadt, verlief die Flucht von Coral und Billie, zusammen mit dem eben befreiten Gladiator Sammie, nicht wie geplant. Zum einen wurden sie ihn mehr und schwierigere Kämpfe verwickelt als erwartet und dann bekamen sie durch den Anschlag auch noch etwas ab. Weiterhin wurde auch der Zug, mit dem sie Fliehen wollten, in gewisser weise angegriffen. Irgend so ein irrer Zauberer hat alle Lebewesen im Zug verschwinden lassen, bis auf Maggie, die ein neues Leben in der Stadt beginnen wollte. Sie stammte von dem Teil der Insel wo diese fiesen Explosionkorallen gezüchtet werden und reist aus irgendeinem Grund mit einer großen Sense. Zunächst dachte sie, das Caral und Co für das verschwinden der Leute verantwortlich sind und griff sie an. Ich weiß nicht mehr wie genau, aber das Missverständnis wurde geklärt und sie haben den Zug gemeinsam verlassen, um einen Arzt aufzusuchen, da alle mehr oder minder schwer Verletzt waren. Billie besonders, da sich seine Haut aufzulösen beginnt, wenn sie der Sonne ausgesetzt wird oder kamen seine Verletzungen durch die Koralle? Ich weiß es nicht mehr genau. Seine Extreme Sonnenallergie hat er aber durch einen Kampf gegen diesen Dämonen-Admiral Kalai. Der König der Koralleninsel wurde aus irgendwelchen gründen bei einem Treffen vom Kalai abgegriffen und Billie verteidigte ihn. Seitdem herrscht Krieg zwischen den Koralleninsel und der WR, wobei die Koralleninsel "belagert" wird aber noch gut standhalten kann. Unter anderem durch die dicken Korallenmauern.

      Ich weiß jetzt nicht mehr warum Coral und Billie von der Insel fliehen wollen und warum sie Sammie mitnehmen wollten, aber dies war grob der Stand vor deiner Pause.

      Im 16 Kapitel geht es nun darum, dass Sammie die Leitung übernimmt, da Billie noch immer ausgeschaltet ist und Coral... sagen mir mal er scheint nicht der hellste zu sein bzw. die Sache nicht unbedingt ernst zu nehmen. Jedenfalls leitet Sammie alles in die Wege um den Fluchtplan wieder aufzunehmen und Maggie begleitet die Truppe nun auch, weiß nicht mehr ob es dafür einen speziellen Grund gab. Im zweiten Teil sind wir noch einmal kurz bei Admiral Kalai, um uns in Erinnerung zu rufen wie herzlos, grausam und brutal er ist, eben ein Dämon.

      Im nächsten Kapitel erfahren wir etwas zu Billies Werdegang und dass er anscheinend einen ziemlich treuen und zumindest früher sehr hochrangigen Freund hat, welcher ihn bei der Flucht unterstützen will.

      Damit will ich den Kommentar auch schon beenden, da ich in den neuen Kapiteln nichts zum spekulieren finde und diese eigentlich selbsterklärend sind. Weiterhin muss ich mich sowieso erstmal wieder in die Geschichte reinfinden und die alten Stränge gedanklich wieder aufnehmen. Die sprachliche Qualität deiner Kapitel ist, so weit ich mich erinnern kann, immer noch auf dem selben guten Level wie vor einem Jahr.

      Ich freue mich, dass du dein FF weiter fortsetze möchtest und bin schon gespannt darauf, wie sich alles so weiter entwickelt. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
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      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
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    • Kapitel 18 und Antwort an qoii

      Yay, ein Kommentar. :thumbsup:
      Da bin ich ja so aufgeregt, dass ich glatt ein neues Kapitel eine halbe Woche früher bringen muss. Bei meiner Kapitellänge aber glaube ich vertretbar. :P

      Ja, es ist jetzt tatsächlich fast ein Jahr her, dass ich hier war und ich hoffe ich kann dieses Mal länger bleiben. Aber genug Wiedersehensfreude, mir fällt sowieso nichts ein was ich dazu noch schreiben könnte.
      Zum Kommentar!

      qoii schrieb:

      Ich habe jetzt erst mal nur meine alten Kommentare und deine Antworten überflogen, um wieder einigermaßen rein zu kommen und ich bin erstaunt, was sich so noch alles im Hinterstübchen erhalten hat. Danach konnte ich zumindest mit deinen beiden neusten Kapiteln schon wieder einiges Anfangen. Am kompliziertesten war es eigentlich die Namen wieder richtig zuzuordnen, vielleicht muss ich später die alten Kapitel noch einmal Querlesen, um mich an alle Feinheiten zu erinnern, aber bisher scheinen meine Erinnerungen auszureichen.

      Ich denke ich kann dir die meisten Fragen beantworten... also mache ich das doch xD.
      Das Meiste hast noch korrekt in Erinnerung. Coral und Billie haben Sammie befreit, sind überstürzt geflohen, dabei wurde Billie lebensgefährlich verletzt uns sie haben Maggie aufgegabelt. Maggie reist mit einer großen Sense, weil die Großstadt ein gefährlicher Ort für ein junges Mädchen ist, welches ganz alleine unterwegs ist, auch spielte sie vielleicht mit dem Gedanken in die Arena zu gehen? Man weiß es nicht.
      Der irre Zauberer ist genau das. Irre und ein Zauberer. Den Rest hast du soweit gut im Kopf.

      Warum sie die Insel verlassen?
      Weil Coral die (zugegeben beschissene bescheidene) Idee die Fünf Weisen zu töten und Billie auch keine andere Idee hatte. Steht alles in Kapitel 6 im zweiten Teil. Sammie nehmen sie mit, weil Sammie kämpfen kann.
      Soweit zu den vergangenen Dingen.

      qoii schrieb:

      Im 16 Kapitel geht es nun darum, dass Sammie die Leitung übernimmt, da Billie noch immer ausgeschaltet ist und Coral... sagen mir mal er scheint nicht der hellste zu sein bzw. die Sache nicht unbedingt ernst zu nehmen. Jedenfalls leitet Sammie alles in die Wege um den Fluchtplan wieder aufzunehmen und Maggie begleitet die Truppe nun auch, weiß nicht mehr ob es dafür einen speziellen Grund gab. Im zweiten Teil sind wir noch einmal kurz bei Admiral Kalai, um uns in Erinnerung zu rufen wie herzlos, grausam und brutal er ist, eben ein Dämon.

      Das hast du erschreckend gut (und kurz) zusammengefasst. Coral ist tatsächlich nicht der Hellste, oder hat er ein anderes Problem? Ich kann es dir nicht sagen. :whistling:
      Warum Maggie mitkommt, wird in den folgenden Kapiteln klarer.
      Und ja: Kalai ist halt ein ganz böser, fieser Kerl.

      qoii schrieb:

      Im nächsten Kapitel erfahren wir etwas zu Billies Werdegang und dass er anscheinend einen ziemlich treuen und zumindest früher sehr hochrangigen Freund hat, welcher ihn bei der Flucht unterstützen will.

      Na mal sehen, das aktuelle Kapitel ist ja da, aber *Spoileralarm* wir werden erst in den nächsten Kapitel auf jeden Fall mehr über Billie und seinen Freund erfahren.

      qoii schrieb:

      Damit will ich den Kommentar auch schon beenden, da ich in den neuen Kapiteln nichts zum spekulieren finde und diese eigentlich selbsterklärend sind. Weiterhin muss ich mich sowieso erstmal wieder in die Geschichte reinfinden und die alten Stränge gedanklich wieder aufnehmen. Die sprachliche Qualität deiner Kapitel ist, so weit ich mich erinnern kann, immer noch auf dem selben guten Level wie vor einem Jahr.

      Ich freue mich, dass du dein FF weiter fortsetze möchtest und bin schon gespannt darauf, wie sich alles so weiter entwickelt.

      Ja, es gibt momentan doch recht wenig zu spekulieren, das ist so nicht falsch. Eher so allgemeine Fragen über die es erst langsam Infos geben wird. Alles zu seiner Zeit. Auch wenn du ein interessantes Detail im aktuellen Kapitel übersehen hast. :whistling:
      Ansonsten freut es mich, dass es dir gefällt und dass es weitergeht. :thumbsup:
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    • Kapitel 18 - Verhandlungen

      So endlich mal wieder Zeit für einen Kommentar gefunden. :)
      Auch wenn du ein interessantes Detail im aktuellen Kapitel übersehen hast.
      Hmm Kapitel 17 wäre in diesem Fall das aktuelle(re) gewesen, der Hinweis/das Detail scheint gut versteckt zu sein oder für mich ist es so offensichtlich, dass es nicht erwähnt werden muss. Billi ist Schiffsjunge, aber schon stark genug sich Respekt zu verschaffen. Das Flaggschiff der Insel kann sich ohne zu Zögern mit dem gefährlichsten Piraten dieser Zeit anlegen, hat einen Flammenwerfer an Bord und ist wie alles andere auf der Insel aus Korallen. Das Craig einen hohen Rang haben dürfte habe ich schon erwähnt, aber dazu gleich mehr. Sonst kann ich in diesem Kapitel nichts finden, es sei den der Pirat oder sein Zeichen ist in einem der vorherigen Kapitel schon mal aufgetaucht, aber dann habe ich ihn über das Jahr vergessen. Wenn Kapitel 16 gemeint ist, dürfte es der Spion des WR-Admirals sein, womit dann wahrscheinlich der Chef der Terroristen gemeint sein könnte. Alternativen wären dann noch der irre Zauberer, der erste Sekretär Siehu oder seit dem neuen Kapitel der Admiral der Insel, Kankaku . ;)

      Siehu hat die bekannten Probleme einer mächtigen Führungsperson. Da er natürlich als "einziger" dazu geeignet ist die ganze Arbeit zu erledigen, muss er alles selber machen und hat dadurch auch einen Haufen Arbeit. Wenn man alles kontrollieren und entscheiden will, was passiert, gibt es auch viel zu tun. Dann arbeitet "natürlich" auch kein andere im ganzen Palast, man ist schließlich der einzige der dazu fähig ist. Siehu sollte wohl mal einen Kurs in mehr Vertrauen und weniger Kontrolle absolvieren.
      Was ist noch schlimmer als ein Terroristischer Anschlag? Ein Anschlag nachdem die bisher passive Führungsperson plötzlich wieder mitmischen will und keine Ahnung hat was sie tun soll, besonders wenn man als "einziger" dazu befähigt ist das Problem zu regeln.
      Ja ja Siehu kann einem echt leid tun. Schade dass ich Menschen wie ihn einfach nicht ausstehen kann und mich tierisch über seine jetzigen Probleme freue. :P

      Jetzt steht er mit dem König und Kankaku im Thronsaal, und da drei der vier mächtigsten Männer anwesend sind fehlt noch einer. Dieser müsste dann er erwähnte Vorgesetzte des Admirals sein, aber was ist dann seine Stellung, kann eigentlich nur irgendein Ministerposten sein, da der Admiral der höchste Militär zu sein scheint. Es sei den damit ist der "Aufseher" gemeint, wobei ich es eher so verstanden habe, dass dieser Siehu noch Leute aus einer anderen Quelle hätte besorgen können.

      Wie auch immer die Auseinandersetzung bzw. das kleine Machtspielchen zwischen Kan und Siehu hast du sehr schön hinbekommen :thumbup: , mir hat es jedenfalls sprachlich und inhaltlich sehr gut gefallen. Ja so dürften Machtmenschen in der Politik miteinander umgehen.

      Craig hat wie bereits vermutet eine sehr hohe Position. Zunächst habe ich gedacht, dass er nach dem Vorfall von vor drei Jahren, vielleicht einer der Vizeadmirale geworden ist, aber er könnte auch dieser Aufseher geworden sein. Immerhin dürfte er Dienstälter als Kan sein und er wartet auch seit knapp zwei Tagen auf Billi, genau die spanne in der der Aufseher nicht zu erreichen ist. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
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    • Kapitel 19 und Antwort an qoii

      So, die Feiertage sind überstanden und ich habe endlich Zeit mein Kapitel fertigzustellen, auch wenn ich mit dem Ende nicht 100%-ig zufrieden bin und meinem treuesten (und momentan leider auch einzigen, aber Bo und CP9 sagen zumindest sie wollen aufholen) Leser zu antworten.

      qoii schrieb:

      Hmm Kapitel 17 wäre in diesem Fall das aktuelle(re) gewesen, der Hinweis/das Detail scheint gut versteckt zu sein oder für mich ist es so offensichtlich, dass es nicht erwähnt werden muss. Billi ist Schiffsjunge, aber schon stark genug sich Respekt zu verschaffen. Das Flaggschiff der Insel kann sich ohne zu Zögern mit dem gefährlichsten Piraten dieser Zeit anlegen, hat einen Flammenwerfer an Bord und ist wie alles andere auf der Insel aus Korallen. Das Craig einen hohen Rang haben dürfte habe ich schon erwähnt, aber dazu gleich mehr. Sonst kann ich in diesem Kapitel nichts finden, es sei den der Pirat oder sein Zeichen ist in einem der vorherigen Kapitel schon mal aufgetaucht, aber dann habe ich ihn über das Jahr vergessen. Wenn Kapitel 16 gemeint ist, dürfte es der Spion des WR-Admirals sein, womit dann wahrscheinlich der Chef der Terroristen gemeint sein könnte. Alternativen wären dann noch der irre Zauberer, der erste Sekretär Siehu oder seit dem neuen Kapitel der Admiral der Insel, Kankaku .

      Nein, nein. So was wichtiger ist es nicht. Es ist nur ein kleine Anekdote die für die Handlung nicht unbedingt relevant ist. Werde den Hinweis vielleicht hier und da nochmal einstreuen.

      qoii schrieb:

      Siehu hat die bekannten Probleme einer mächtigen Führungsperson. Da er natürlich als "einziger" dazu geeignet ist die ganze Arbeit zu erledigen, muss er alles selber machen und hat dadurch auch einen Haufen Arbeit. Wenn man alles kontrollieren und entscheiden will, was passiert, gibt es auch viel zu tun. Dann arbeitet "natürlich" auch kein andere im ganzen Palast, man ist schließlich der einzige der dazu fähig ist. Siehu sollte wohl mal einen Kurs in mehr Vertrauen und weniger Kontrolle absolvieren.
      Was ist noch schlimmer als ein Terroristischer Anschlag? Ein Anschlag nachdem die bisher passive Führungsperson plötzlich wieder mitmischen will und keine Ahnung hat was sie tun soll, besonders wenn man als "einziger" dazu befähigt ist das Problem zu regeln.
      Ja ja Siehu kann einem echt leid tun. Schade dass ich Menschen wie ihn einfach nicht ausstehen kann und mich tierisch über seine jetzigen Probleme freue.

      Ja, mit Siehu ist das so eine Sache. Auch wenn er natürlich leicht übertreibt (die Stelle ist ja aus seiner Perspektive beschrieben), so hat er nicht ganz unrecht. Die Arbeitshaltung im Palast ist schon sehr dürftig. Aber einen Großteil seiner Arbeit halst er sich selber auf. Ich kann Siehu auch nicht ausstehen, habe aber immer Spaß daran seine Passagen zu schreiben, da ich seine sarkastische, pessimistische Sicht der Dinge gerne schreibe. :D

      qoii schrieb:

      Jetzt steht er mit dem König und Kankaku im Thronsaal, und da drei der vier mächtigsten Männer anwesend sind fehlt noch einer. Dieser müsste dann er erwähnte Vorgesetzte des Admirals sein, aber was ist dann seine Stellung, kann eigentlich nur irgendein Ministerposten sein, da der Admiral der höchste Militär zu sein scheint. Es sei den damit ist der "Aufseher" gemeint, wobei ich es eher so verstanden habe, dass dieser Siehu noch Leute aus einer anderen Quelle hätte besorgen können.

      Weitere Infos dazu gibt es im aktuellen Kapitel. :whistling:

      qoii schrieb:

      Wie auch immer die Auseinandersetzung bzw. das kleine Machtspielchen zwischen Kan und Siehu hast du sehr schön hinbekommen , mir hat es jedenfalls sprachlich und inhaltlich sehr gut gefallen. Ja so dürften Machtmenschen in der Politik miteinander umgehen.

      Freut mich, dass mir das gelungen ist. Diese Art von höflicher Abscheu ist etwas was ich auf den Tod nicht abkann. Habe mich einfach gefragt wie wohl ein Seehofer und eine Merkel über die Flüchtlingskrise oder sowas reden und die Sache schrieb sich wie von selbst. xD

      qoii schrieb:

      Craig hat wie bereits vermutet eine sehr hohe Position. Zunächst habe ich gedacht, dass er nach dem Vorfall von vor drei Jahren, vielleicht einer der Vizeadmirale geworden ist, aber er könnte auch dieser Aufseher geworden sein. Immerhin dürfte er Dienstälter als Kan sein und er wartet auch seit knapp zwei Tagen auf Billi, genau die spanne in der der Aufseher nicht zu erreichen ist.

      Wie gesagt: Neue Infos im Kapitel. :rolleyes:

      So das war's schon wieder. Darf man schon ein frohes Neues wünschen? ?( Ist ja auch egal...
      Schönen Tach noch.
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    • Kapitel 19 - Das Lager

      So auch hier gibt es noch ein Kapitel aus dem zu Ende gehenden Jahr, weswegen auch noch ein Kommentar nötig wird. :)

      Jo die Festung ist so, wie man sich ein Militärlager vorstellt, welches nicht getarnt werden muss. Grau in Grau, mit grauen Bewohnern, grauen Korallen zum Essen und grau(enhafter) Stimmung/Moral. Du scheinst Monotonie zu lieben, ersten ist alles aus Korallen, was mit dieser Insel zu tun hat und nun ist das Militär ist grau ;)

      Dagegen ist das Büro des Aufsehers schon fast eine andere Welt, er mag die Farbe gelb und da ich diese Farbe auch an den Wänden habe, weiß ich wie schön sie an einen grauen Wintertag sein kann, wenn man Licht macht. Dies wird auch wohl er einzige Grund sein, warum Craig noch nicht so depressiv ist, wie alle anderen Soldaten in dieser Festung.

      Der Einzige der gegen eine solche Tristes wirklich immun zu sein scheint ist Coral, der hat aber auch ein sonniges Gemüt, so dass er kein Sonnenzimmer braucht um guter Laune zu sein. (...und schon gibst das nächste schlechte Wortspiel :pinch: )

      Craig ist also wie bereits vermutet dieser ominöse Aufseher, die vierte mächtige Person des Korallenstaates. Zwar ist immer noch nicht klar, welche Aufgabe er genau im Militär hat oder sagen wir besser welche Befugnisse er hat. Der Admiral dürfte der Oberkommandierende sein, so das der Aufseher den ganzen Rest erledigen muss, bzw. delegieren kann, also alles was nicht direkt militärisch ist. Was aber auch immer Craig macht, es scheint ihm dabei ziemlich gut zu gehen, er hat einen teuren oder besser gesagt sehr schwer zu beschaffenden Anzug, darf sein Büro einrichten wie er will und hat Zugriff auf Medikamente die offiziell nicht existieren bzw. bekannt sind. Das es ein Medikament/Behandlung gegen die Verbrennungen der Cnidaria-Koralle gibt, ist im gleichem Atemzug überraschend, wie es auch zu erwarten war. Wenn es etwas gibt, dass gegen eine so eine gefährliche Waffe hilft muss es teuer und schwer zu beschaffen sein, sonst wäre der Abbau und der Einsatz nur halb so gefährlich. Klar auch das Maggie entsetzt über eine solche Offenbarung ist, immerhin kommt sie direkt von den Feldern.

      Derweil haben die Terroristen ihre ersten Probleme, der Einsatz der Armee ist erfolgreich und sie können nicht mehr so agieren wie vorher. Bei dem neuen Plan kann es sich eigentlich nur um zwei Dinge handeln. Zum einen den Palast direkt angreifen um den König und/oder Shieu gefangen zu nehmen oder zu töten. Die andere Möglichkeit wäre ein weitere Anschlag auf einer anderen Insel oder auf eine (bestimmte;)) Militärbasis.

      Wie auch bei den anderen FF wünsche ich allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr.
      Ich bin schon sehr gespannt darauf wie es hier weitergeht und freue mich darüber, dass du diese Jahr wieder Zeit und Energie gefunden hast dein interessantes FF fortzusetzen. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
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    • Kapitel 20 und Antwort auf qoii

      Hallo,
      Sylvester ist vorbei und mir fällt auf, dass mein letztes Kapitel ja fast schon wieder eine Woche her ist. Da ich versuche so etwas wie einen Veröffentlichungsrhythmus einzuhalten, bringe ich also jetzt ein neues Kapitel heraus. Mir persönlich gefällt es deutlich besser als das Letzte, aber das nur am Rande.
      Der Arc nähert sich jetzt übrigens mit Riesenschritten dem Ende. Endlich. Jedenfalls wenn man meine Geschichte in Arcs unterteilen will. Zwar haben Coral & Co. auf ihrer Reise verschiedene Stationen, aber das Geschehen auf den Inseln geht davon unberührt weiter. Was fest steht ist jedoch, dass Coral & Co die Inseln bald verlassen.

      qoii schrieb:

      Jo die Festung ist so, wie man sich ein Militärlager vorstellt, welches nicht getarnt werden muss. Grau in Grau, mit grauen Bewohnern, grauen Korallen zum Essen und grau(enhafter) Stimmung/Moral. Du scheinst Monotonie zu lieben, ersten ist alles aus Korallen, was mit dieser Insel zu tun hat und nun ist das Militär ist grau

      Joa, kann sein das dies so ein Ding von mir ist. Jetzt wo du es sagst fällt mir auch auf, dass ich solche Landschaften zumindest relativ häufig benutze. Ich mag es einfach Dingen eine Farbe zu geben, da ich dies immer wenn möglich nutze um auf einfache Art und Weise eine Stimmung, Haltung oder ähnliches zu vermitteln. Mal sehen wie ich es damit in Zukunft halte.

      qoii schrieb:

      Craig ist also wie bereits vermutet dieser ominöse Aufseher, die vierte mächtige Person des Korallenstaates. Zwar ist immer noch nicht klar, welche Aufgabe er genau im Militär hat oder sagen wir besser welche Befugnisse er hat. Der Admiral dürfte der Oberkommandierende sein, so das der Aufseher den ganzen Rest erledigen muss, bzw. delegieren kann, also alles was nicht direkt militärisch ist. Was aber auch immer Craig macht, es scheint ihm dabei ziemlich gut zu gehen, er hat einen teuren oder besser gesagt sehr schwer zu beschaffenden Anzug, darf sein Büro einrichten wie er will und hat Zugriff auf Medikamente die offiziell nicht existieren bzw. bekannt sind. Das es ein Medikament/Behandlung gegen die Verbrennungen der Cnidaria-Koralle gibt, ist im gleichem Atemzug überraschend, wie es auch zu erwarten war. Wenn es etwas gibt, dass gegen eine so eine gefährliche Waffe hilft muss es teuer und schwer zu beschaffen sein, sonst wäre der Abbau und der Einsatz nur halb so gefährlich. Klar auch das Maggie entsetzt über eine solche Offenbarung ist, immerhin kommt sie direkt von den Feldern.

      Das sind jetzt gleich mehrere Sachen die du hier aufgreifst. Erstmal zu Craig.
      Was genau seine Position ist und warum sie existiert, darum geht es in diesem Kapitel. Velleicht nicht ganz deutlich geworden ist, dass er alle Befugnisse hat, die ein Admiral auch hat. Theoretisch könnte er auch Kankaku seines Atmes entheben. Das steht so nicht direkt im Text, ist aber nett zu wissen. Er verdient auch nicht schlecht, was aber auch nicht überraschend ist, oder?
      Zu dem Gegenmittel. Es ist tatsächlich schwer zu beschaffen, weil schwer herzustellen. Darauf werde ich im Text wohl nicht mehr eingehen, aber es werden sowohl Erzeugnisse von den Koralleninseln,als auch von außerhalb benötigt. Einer der Gründe warum die Koralleninseln über Untergrundhandel kleine Mengen dieses Mittels herstellen können, die WR aber nicht.
      Auch hilft dieses Medikament nur eingeschränkt und bei eher "leichten" Verbrennungen durch die Cnidaria. Ein weiterer Grund warum sie so gefährlich ist.

      qoii schrieb:

      Derweil haben die Terroristen ihre ersten Probleme, der Einsatz der Armee ist erfolgreich und sie können nicht mehr so agieren wie vorher. Bei dem neuen Plan kann es sich eigentlich nur um zwei Dinge handeln. Zum einen den Palast direkt angreifen um den König und/oder Shieu gefangen zu nehmen oder zu töten. Die andere Möglichkeit wäre ein weitere Anschlag auf einer anderen Insel oder auf eine (bestimmte) Militärbasis.

      Na mal sehen ob deine Prognose stimmt. Lasse ich meine Protagonisten erneut durch die blaue Korallenfeuerhölle (was für ein Wort 8o ) rennen oder gibt es doch noch einen anderen, subtileren Masterplan? Wir werden es sehen. :rolleyes:

      qoii schrieb:

      Wie auch bei den anderen FF wünsche ich allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr.
      Ich bin schon sehr gespannt darauf wie es hier weitergeht und freue mich darüber, dass du diese Jahr wieder Zeit und Energie gefunden hast dein interessantes FF fortzusetzen.

      Ich wünsche dir natürlich auch einen guten Rutsch in alles in was du da hineinrutscht :3.
      Freue mich, dass dir die FF gefällt, langsam macht mir das Schreiben auf wieder richtig Spaß. :thumbsup:

      Möge der allmächtige Korallengott mit dir sein und deine Schritte zu den prächtigsten Korallenfeldern leiten! (Alter Koralleninselsprichtwort)
      ~DasReising.
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    • Kapitel 20 - Craigs Geschichte

      Auch bei dir geht es im neuen Jahr in altbekannter Manier weiter, wobei ich glaube das du der erste FF-Autor in meiner Liste bis, der im neuen Jahr ein Kapitel veröffentlicht. Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen und man merkt, dass dir das Schreiben wieder Spaß macht. Inhaltlich passiert zwar nicht viel, oder sagen wir besser nicht viel über das ich schreiben und spekulieren kann. ;)

      Dank der Suchfunktion weiß ich wieder, dass man aus der Alcyonia Koralle Treibstoff herstellt, womit wohl bald das Treibstofflager der Inseln in die Luft fliegen könnte oder es zumindest, wegen eines Aufstandes, zu erheblichen Lieferverzögerungen kommen wird.

      Mit dem Namen Flint habe ich etwas Probleme, da so auch eine der Hauptpersonen in Bos FF heißt. Allerdings passt der Name ziemlich gut, sollte er wirklich mit der Entzündung der Treibstoffproduktion beauftragt worden sein. Also muss ich mir einfach merken, dass ich es jetzt mit zwei Verscheiden Flints zu tun habe und hoffen, dass deiner nicht mehr allzu wichtig wird. Mit Bart hat Flint einen Untergebenen dessen Leuchte noch um einiges schwächer zu sein scheint, als die vom Coral. Wobei ich in ihm eine andere Art von vermeintlichem Idioten sehe als im Bart.

      Der Kampf auf bzw. um das Flaggschiff der Koralleninsel hat mir sehr gut gefallen :thumbup: . Du hast ihn sehr schön dynamisch und interessant gestaltet, so dass man mitfiebern konnte. Die eingesetzte Teufelskraft erinnert zunächst einmal an die Barrierenfrucht von Barto, aber eine ähnliche Fähigkeit hat schon Coral während des Anschlages gezeigt. Allerdings hat keiner gesagt, dass der Pirat die ganze Aktion überlebt hat. ;)

      Schau dir bitte nochmal den Anfang vom letzten Absatz des Kampfes an, ich glaube da hast du zwei mal Craig statt Bill geschrieben.

      Die Position des Aufsehers ist durch das aktuelle Kapitel und deine Ausführungen im der letzten Antwort geklärt, so dass es nichts mehr zu ergänzen gibt. Da es nur einen Admiral geben kann, musste eben ein weiterer Posten als gegengewichtig geschaffen werden.

      Zum letzten Absatz kann man eigentlich nur ein sagen, es gibt einen Grund warum Türschlösser erfunden wurden oder sind in einer Militärbasis keine eingebaut. :whistling:

      Wie schon gesagt ein sehr schönes und interessantes Kapitel, auch wenn ich nicht allzu viel dazu schreiben konnte. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
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      Right now, we stand in neutral territory!!!
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    • Kapitel 21 und Antwort an qoii

      Hallo,
      die zwanzig Kapitel sind geknackt und heute steht ein wichtiges und hoffentlich gutes Kapitel an. Was passiert? Naja, um das zu erfahren muss man es schon lesen. Übrigens ist mein Plan den gesamten ersten Arc im Startpost zu halten nicht aufgegangen. Da ich die oberste Zeichenanzahl (200.000 übrigens) erreicht habe, poste ich ab Kapitel 21 eben in einem folgenden Doppelpost.

      Jetzt aber zu qoii.

      qoii schrieb:

      Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen und man merkt, dass dir das Schreiben wieder Spaß macht. Inhaltlich passiert zwar nicht viel, oder sagen wir besser nicht viel über das ich schreiben und spekulieren kann.

      Freut mich, dass dir Kapitel so gut gefallen hat. Kämpfe schreibe ich einfach gerne. Und es ist tatsächlich eines meiner eigenen Lieblingskapitel. :D

      qoii schrieb:

      Mit dem Namen Flint habe ich etwas Probleme, da so auch eine der Hauptpersonen in Bos FF heißt. Allerdings passt der Name ziemlich gut, sollte er wirklich mit der Entzündung der Treibstoffproduktion beauftragt worden sein. Also muss ich mir einfach merken, dass ich es jetzt mit zwei Verscheiden Flints zu tun habe und hoffen, dass deiner nicht mehr allzu wichtig wird. Mit Bart hat Flint einen Untergebenen dessen Leuchte noch um einiges schwächer zu sein scheint, als die vom Coral. Wobei ich in ihm eine andere Art von vermeintlichem Idioten sehe als im Bart.

      Jetzt wo du es sagst, fällt es mir auch wieder ein. Tja... Flint wird auf jeden Fall kein so wichtiger Charakter wie Coral & Co. oder ein Siehu, aber zumindest im aktuellen Kapitel hat er eine sehr wichtige Rolle.
      Bart ist tatsächlich einfach dumm und nicht mal ansatzweise so wichtig wie Flint und ich weiß echt nicht warum du Coral als so dumm empfindest. Ich weiß ich beschreibe es stellenweise so, versuche aber eine Grenze nicht zu überschreiten. Die von blöd oder eher doof zu dumm. Wir werden noch hier und da sehen, dass Coral durchaus dazu in der Lage seinen Verstand zu Höchstleistungen zu treiben. Er ist eher leichtsinnig und hat einen grausamen Sinn dafür wann etwas angebracht ist und wann nicht. Also vielleicht ist er doch ein Idiot... :wacko:

      qoii schrieb:

      Der Kampf auf bzw. um das Flaggschiff der Koralleninsel hat mir sehr gut gefallen . Du hast ihn sehr schön dynamisch und interessant gestaltet, so dass man mitfiebern konnte. Die eingesetzte Teufelskraft erinnert zunächst einmal an die Barrierenfrucht von Barto, aber eine ähnliche Fähigkeit hat schon Coral während des Anschlages gezeigt. Allerdings hat keiner gesagt, dass der Pirat die ganze Aktion überlebt hat.

      Machen wir es kurz: Er hat nicht überlebt. Wie Coral dann aber an diese Frucht gekommen ist, dass ist eine ganz andere Geschichte. ;) Streng genommen ist es auch nicht die Barriere-Frucht. Ich weiß ich habe da mal was in die Richtung in einer Antwort an dich behauptet, aber das war vorschnell und Coral und auch der Mann auf dem Schiff nutzen tatsächlich eine andere Fähigkeit. Ich sag aber nicht welche. :P
      Freut mich übrigens sehr, dass meine Kämpfe ankommen. :thumbsup:

      qoii schrieb:

      Zum letzten Absatz kann man eigentlich nur ein sagen, es gibt einen Grund warum Türschlösser erfunden wurden oder sind in einer Militärbasis keine eingebaut.

      Man benutzt doch in fremden Häusern keine Türschlosser, also wirklich. Vielleicht die vom Klo. Aber ich habe mir, wie so viele andere Autoren, die Freiheit genommen, bestimmte menschliche Bedürfnisse einfach mal auszuklammern.

      qoii schrieb:

      Wie schon gesagt ein sehr schönes und interessantes Kapitel, auch wenn ich nicht allzu viel dazu schreiben konnte.

      Dieses Kapitel wird es hoffentlich besser. Auch ist jetzt endlich die (zumindest von mir) ersehnte Schlussphase da.

      Einen schönen Tag wünsche ich.
      ~DasReising.
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain
    • Kapitel 21 bis 30

      So, hier ist der angekündigte Doppelpost mit den neuen Kapiteln. Viel Spaß! :thumbsup:

      Kapitel 21 - Der Wendepunkt

      Peinliches Schweigen.
      „Ich…äh?“, druckste Sammie herum, unschlüssig was er eigentlich sagen wollte: „Ich…äh… wollte euch nur erzählen was Craig mir gerade erzählt hat…“
      Schweigen. Das war echt schwach dachte Sammie bei sich. Die beiden Ertappten sahen ihn vorwurfsvoll an.
      „Soll ich… äh… wieder gehen?“, schlug er ,unsicher mit den Händen Richtung Tür gestikulierend, vor.
      Nichts.
      „Ja…äh… ich gehe dann wieder.“
      Er war schon aus der Tür heraus, da steckte er den Kopf noch einmal hinein und sagte: „Wir…äh…wollen übrigens heute Abend aufbrechen. Dann…ja. Wollte nur, dass ihr es wisst.“
      Damit zog er den Kopf wieder ein, um den anklagenden Blicken zu entgehen.
      Craig war gegangen. Wohin wusste Sammie nicht. Es gab nur dieses eine Zimmer und sein Büro. Jetzt wo er so darüber nachdachte, fiel Sammie auf, dass Craig auch gestern Abend nicht bei ihnen, sondern an einem anderen Ort geschlafen hatte. Da stand er nun ganz alleine mit dem Schreibtisch und fragte sich was er tun konnte. Um nichts in der Welt würde er wieder in dieses Zimmer gehen und hierbleiben schien auch nicht sehr verlockend. Nach draußen? Nein. Obwohl Sammie logische Gründe vorgeschoben hätte, wie die Tatsache, dass er keine Uniform hatte und ohne Craig in seiner Nähe für einen Eindringling gehalten und angegriffen werden würde, hatte er einfach nur Angst davor alleine durch dieses graue Labyrinth aus Wegen und Gängen zu wandern. Nur in Gesellschaft der zombiegleichen Soldaten. Es graute ihm davor verloren zu gehen und eventuell nicht zurück zu finden. In Ermangelung einer besseren Alternative setzte er sich also auf Craigs bequemen Sessel und versuchte etwas zu schlafen. Ihm stand ein anstrengender Abend bevor.

      Am Abend auf Alcyonia

      Flint war nervös. Er hatte nicht erwartet, dass es so schwer werden würde. Es waren viel mehr Leute gekommen als er erwartet und gehofft hatte und jetzt sollte er eine Rede vor all diesen Leuten halten? Der Anruf war gekommen kurz nachdem er Bart mit den Zetteln losgeschickt hatte. Man hatte ihm gesagt, dass der Messias gegenwärtig nicht in der Lage sei Ractinia zu verlassen und daher er die Rede würde halten müssen. Das wäre an sich ja kein Problem gewesen, aber der Plan den sie monate- ach was, jahrelang vorbereitet hatten, hing von dieser einen Rede ab. Wenn er sie versaute, war er dran. Alles hing von ihm ab. Und das gefiel Flint überhaupt nicht.
      Eigentlich hatte alles ganz harmlos angefangen. Seine ursprüngliche Aufgabe war gewesen Vermittler zu spielen. Befehle entgegenzunehmen und dann seine Handlanger loszuschicken, um diese umzusetzen. Doch dann hatten Mark und Mock es geschafft bei einem ihrer Aufträge draufzugehen und plötzlich blieb viel mehr an ihm hängen. Und jetzt musste er diese Rede halten. Die Zettel welche Bart verteilt hatte, waren eine Art Einladung gewesen. Ein Bild der brennenden Stadt Ractinia und ein paar reißerische Worte, die versprachen, dass man heute Abend vor Flints Haus die Wahrheit über die Regierung der Koralleninseln erfahren würde. Aus Milinos Sicht ein großartiger Plan. Er war begnadeter Redner und verstand es die Leute auf seine Seite zu ziehen, aber Flint? Er kannte zwar den groben Inhalt der Rede, hatte jedoch keine Ahnung wie er den Leuten so einen Unsinn vermitteln sollte. Und jetzt war es soweit. Er konnte die Leute nicht länger warten lassen, er musste auf dieses Podium und sein Bestes geben.
      Langsam, Schritt für Schritt, stieg er auf das provisorisch errichtete Podium, so dass die Leute vor ihm, es waren vielleicht 200, ihn gut sehen konnten. Dort standen sie alle, ihre Gesichter voller Neugier und Verwirrung. Hinter ihnen verschwand die Sonne blutrot hinter dem Horizont. Nach und nach stellten die Korallenmenschen fest, dass es wohl soweit war und schnell war jedes Getuschel und Geflüster verstummt. Alle standen sie da und warteten gespannt auf das was er zu sagen hatte. Jetzt bloß keinen Fehler machen!
      „Bürger der Koralleninseln!“, begann Flint.
      „Ich habe euch heute hier herbestellt, damit ihr die Wahrheit erfahrt.“, das klang furchtbar abgedroschen, doch Flint stellte überrascht fest wie fest und klar seine Stimme klang. Dies verlieh ihm neuen Mut und er fuhr fort: „Die Wahrheit über eure korrupte Regierung, die euch so lange belogen und betrogen hat. Euch ausbeutet und missbraucht.“
      Kurz hielt er inne, um das sacken zu lassen. Dann setzte er zur ersten Enthüllung an: „Vor ein paar Tagen gab es eine Explosion auf Ractinia, wie das Foto auf den Einladungen beweist. Habt ihr in der Zeitung davon gelesen? Hat man euch irgendetwas erklärt? Nein! Und warum nicht?“
      An dieser Stelle machte er eine dramatische Pause. Die Menge hing an seinen Lippen und obwohl einige sehr skeptisch guckten, schien er den Großteil der Menge bereits auf seiner Seite zu haben. Flint ließ sich ein paar Sekunden Zeit bevor er weitersprach. Jetzt kam der entscheidende Punkt der Rede. Wenn er die Leute überzeugen konnte, wäre er der neue Held des Widerstands.
      „Weil euer König wahnsinnig ist! Er sieht Feinde überall und will nichts anderes als sie auszurotten! Er lässt die Häuser unschuldiger Menschen sprengen! Er schlachtet seine Bevölkerung ab! Hat ganz Ractinia niedergebrannt, nur um seine imaginäre Feinde zu vernichten! Ihr habt die Soldaten gesehen, die seit Kurzem vor euren friedlichen Heimen Wache stehen. Sie sagen sie seien hier zu eurem Schutz, aber sie sollen euch gefangen nehmen sobald ihr einen falschen Schritt tut!“
      Die Menge fing an zu raunen. Flint konnte es nicht fassen. Es funktionierte! „Auf zum großen Finale!“, dachte er bei sich und schrie jetzt fast: „Ich frage euch! Wollt ihr das länger hinnehmen? Wartet ihr bis der König eure Freunde, Familie und am Ende euch tötet, alles aus reinem Wahnsinn! Grundlos!“
      Die Menge brüllte entrüstet und Flint grinste euphorisch in sich hinein. Es musste stimmen was man sich erzählte. Nichts ist leichter zu lenken, als ein Mob. Wie konnten die Leute nur so dumm sein?
      „Damit ist jetzt Schluss! Hier und heute werden wir uns auflehnen. Werden kämpfen! Gegen die Ungerechtigkeit, gegen die Leute die euch so lange haben leiden lassen! Heute ist es soweit!"
      Die Menge tobte. Flint war entrückt vor Freude. Es hatte geklappt. Alles war glatt gelaufen. Er hatte seine Aufgabe fast erfüllt. Wieder stützte er sich auf sein Pult und öffnete den Mund.
      Dann fiel ein Schuss, Flint schrie unterdrückt auf, fasst sich an die Brust und Blut spritzte in alle Richtungen. Getroffen sank er in sich zusammen.
      „Tod dem irren König!“, krächzte er noch in sein Mikrofon, dann warf ihn ein zweiter Schuss endgültig um und die Menge stob panisch schreiend auseinander.

      Die Geschichte der Koralleninseln ist schon lange in Vergessenheit geraten. Ausgerottet von der Weltregierung. Selbst in der großen Bibliothek von Ohara hätte man nur einen kurzen Vermerk über eine seltsame, nicht kartographierte Inselgruppe im Calm Belt in einem uralten Manuskript über die Grand Line gefunden.
      Doch hätte man einen kundigen Historiker fragen können, er hätte diese Rede als Schlüsselmoment genannt. Als Wendepunkt in der Geschichte der Koralleninseln. Es war der Moment ab dem die einst friedlichen Koralleninseln nicht mehr gerettet werden konnten.
      Der sinistere Plan der Weltregierung war erfolgreich gewesen. Dieser Tag markiert den Anfang vom Ende der Koralleninseln.


      Am gleichen Abend auf Antiparia

      Sammie schlief selig. Er wusste nichts von dem Ereignis welches gerade stattgefunden hatte. Er konnte gar nichts davon wissen. So saß er in Craigs freundlichem Büro, in dem bequemen Sessel und träumte von einer glücklichen Familie, wie sie Craig auf einem der Fotos auf seinem Schreibtisch in den armen zu halten schien. Eine sich öffnende Tür und ein fröhlich gebrummtes „Hallo!“, rissen ihn jedoch aus dem schönen Traum.
      Er riss die Augen auf. Vor ihm stand Craig, ein breites Grinsen zierte sein runzeliges Gesicht. Die Augen glänzten und überhaupt schienen die kohlschwarzen Haare ein Porträt von purer Glückseligkeit einzurahmen.
      Neben ihm stand Billie. Wieder in einem weißen Anzug. Zwar atmete er schwer und stand leicht gebückt, aber er war am Leben. Obwohl Sammie diesen Mann kaum kannte, war er überglücklich ihn zu sehen. Auch auf seinem Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Seine Freude war jedoch nichts in Vergleich zu der von Coral, der in eben diesem Moment durch die Tür zu dem anderen Zimmer gestürmt kam und seinem Freund in die Arme sprang. Das war zu viel für den eben erst genesenen Billie. Er verlor das Gleichgewicht und krachte zusammen mit Coral auf den Boden.
      „Coral, du Idiot! Geht man so mit einem verletzten Freund um?“, schimpfte Billie, während er Coral mit viel Mühe von sich herunterwuchtete. Seine Worte waren vorwurfsvoll, doch an seinem Tonfall konnte man erkennen, dass er sich freute und auch gar nichts anderes erwartet und erhofft hatte. Coral antwortete nicht. Stattdessen umarmte er seinen Freund erneut und drückte ihn so wieder auf den Boden. Tränen standen in seinen Augen, als er Billie fest umklammerte. Fast eine halbe Minute hielt er ihn so fest. Erst dann erhoben sich beide wieder.
      Sammie wurde jetzt zum ersten Mal klar wie jung Coral war. Er hatte ihn nie gefragt, doch er schätzte ihn keinen Tag älter als sechzehn. Man konnte deutlich sehen, dass ihm das Schicksal Billies sehr nahe gegangen war. Egal wie sehr er die Tage über versucht hatte darüber hinwegzutäuschen. Höchstens siebzehn. Craig stand nur da, aber man konnte in seinem Gesicht sehen wie erlöst er war. Maggie lehnte im Türrahmen und auch in ihren Augen standen Tränen. Doch wahrscheinlich eher wegen der ergreifenden Szenerie. Mit Billie hatte sie noch nicht ein Wort gewechselt.
      Sammie schnappte sich zwei Stühle und sie gingen alle ins Nebenzimmer wo Coral, Maggie und Bille auf dem Bett und Sammie und Craig auf Stühlen ihnen gegenüber Platz nahmen.
      „Ihr habt es also bis zu Craig geschafft?“, brach Billie das Schweigen. Es war so unpassend, dass erst keiner wusste was er sagen sollte. Nach ein Momenten meinte Coral: „Ist euch schon mal aufgefallen, dass es manchen Leuten ein Bedürfnis zu seien scheint das Offensichtliche auch noch in Worte zu fassen?“
      Sammie war so überrascht ob dieser Bemerkung, dass er lachte. Wahrhaftig laut lachte. Er wusste nicht wie lange er nicht mehr gelacht hatte. Es hatte etwas unglaublich Befreiendes und schnell stimmten auch die anderen vier mit ein. Es dauerte nicht lange, höchstens zehn Sekunden, aber für diese zehn Sekunden waren all ihre Sorgen vergessen. Dann war es vorbei.
      Interessiert betrachtete Sammie Coral. Es war faszinierend wie sein ganzes Auftreten und seine Persönlichkeit sich geändert hatten, jetzt wo sein Freund wieder da war. Sein Grinsen war zwar immer noch nervig und frech, aber es war jetzt auch fröhlich. Genauso der Rest seines Charakters. Er hatte Coral immer als provokant und aufmüpfig empfunden, jedoch nie als lustig. Im nachfolgenden Gespräch jedoch in dem er hauptsächlich darum ging, dass die unterschiedlichen Teilnehmer der Expedition „Runter von Koralleninseln“, wie Coral sie scherzhaft nannte, näher kennenlernten, war er mehr als gut aufgelegt und riss einen Witz nach dem anderen.
      Es war die wohl glücklichste Stunde unserer Helden. Sie tranken von Craigs Wein, erzählten einander Geschichten und obwohl diese oft traurig waren, blieb die Stimmung doch immer fröhlich. Zwischenzeitig stimmten sie sogar ein altes Marinelied an. Und nach einer Stunde schließlich klingelte Craigs Teleschnecke. Er nahm ab.
      Seine Stirn legte sich in tiefe Falten.
      „Ja… Hmmh. Ist in Ordnung… Danke sehr. Wir sehen uns nachher.“ Craig legte auf.
      „Ihr müsst aufbrechen. Kankaku ist auf dem Weg nach Antiparia. Er wird in einer Viertelstunde hier sein. Eher früher als später.“
      Es war vorbei mit dem Frieden. Die himmlische Atmosphäre, ausgelöst durch die Rückkehr Billies, war gebrochen. Da waren sie wieder. Die Anspannung, der Stress und auch die Angst. Was würde als nächstes kommen?


      Kapitel 22 - Runter von den Inseln

      Es ging alles sehr schnell. So etwas wie Gepäck hatten sie gar nicht dabei gehabt und so wurden schnell ein paar Schuhe geschnürt, Jacken übergeworfen und schon verließen sie das behagliche Büro, welches sie alle so ins Herz geschlossen hatten. Hastig schritten sie durch das Lager. Vorneweg Craig und Billie, die Einzelheiten des Plans besprachen. Dahinter Sammie der hin und wieder ein paar Gesprächsfetzen auffing. Es waren hauptsächlich beruhigende Dinge wie „Der Aufzug ist bereit“ oder „Ich stelle euch ein kleines Schiff mit genügend Proviant zur Verfügung“, aber manche der Sätze schürten auch Unbehagen in ihm. So hieß es zum Beispiel „Wir müssen unbedingt eine Konfrontation mit Kankaku vermeiden“ und „Das macht die Dinge viel gefährlicher“.
      Sammie schluckte. Kankaku. Bisher war das nur ein Name gewesen. Eine ferne Eventualität, nichts worüber man sich hätte Sorgen machen müssen. Doch nun war dieser Mann auf dem Weg hierher und die Angst die er in Craigs und Billies auszulösen schien, machte Sammie extrem nervös. Es bemerkte gar nicht wie ihn das Lager ob dieser neuen, übermächtigen Bedrohung komplett kalt lies. Hinter Sammie gingen Coral und Maggie. Coral schien sowohl vom Lager, als auch von Kankaku komplett unbeeindruckt. Maggie hatte sich an seinen Arm geklammert und sah sich verängstigt um.
      Nach vielleicht zehn Minuten gelangten sie an den Rand der Mauer. Erneut gingen sie durch eine Tür und standen auf einem Plateau. Es war ein befremdlicher Anblick. Vor ihnen lag eine von Schwimmbecken übersäte Ebene. An der Grenze des Plateaus waren Kanonen aufgestellt, um einem eventuellen Angriff standzuhalten. In diesen Schwimmbecken, welche nur von Fallgattern daran gehindert wurden, als mächtige Wasserfälle die Mauer herunterzufallen, schwammen Schiffe verschiedenster Größen und Formen. An manchen Becken waren Kräne aufgestellt, an anderen wiederum nur Stege um die Schiffe zu betreten. Einen Fahrstuhl sah Sammie nicht. Wie sollten sie da herunterkommen ohne auf dem Meer zu zerschellen?
      Craig führte sie nun zu einem Becken in dem sich ein Schiff befand, welches groß genug war, um sie alle zu beherbergen, aber klein genug, um bequem von einer vier Mann Crew gesteuert zu werden. Es war aus einer dunkelbraunen Koralle gefertigt und besaß ein moosgrünes Segel. Die Flagge stellte gehörte zu irgendeinem Staat den Sammie nicht kannte. Der Einmaster besaß sogar ein Frontgeschütz.
      Craig drehte sich jetzt zu seinen vier Begleitern um. In der Ferne hörten sie einen Zug pfeifen. Craig fuhr herum und sah ängstlich die Mauer an. Dann wandte er sich wieder um.
      „Das Ganze läuft wie folgt“, begann er mit schneller Stimme: „Ihr müsst an zwei Inseln halten, um nach Mary Joa zu gelangen. An der ersten haltet ihr und sucht euch ein größeres Schiff mit Besatzung. Mit diesem Kahn kann man den gewaltigen Strömungen, welche auf eurem Weg zum Sabaody Archipel herrschen nicht wiederstehen“, Craig war nun ganz offen angespannt, sah auf seine Uhr und fuhr noch hastiger fort: „Ich gebe euch diesen Log Port. Um nichts in der Welt dürft ihr in verlieren. Jetzt ab auf das Schiff!“
      Es gab noch zwei hastige Umarmungen, einen festen Händedruck und ein beiläufiges: „Dann bis demnächst Alterchen“ und sie stiegen auf das Schiff. Sammie fragte sich immer noch wie sie nach unter kommen sollten. Er sah Craig wie dieser einem Soldaten, der neben einem Hebel stand, ein Zeichen gab. So lief der Hase also. Dieser griff daraufhin nach besagtem Hebel und wollte daran ziehen, als mehrere Dinge sehr schnell hintereinander passierten. Erst färbte der Himmel sich feuerrot, daraufhin wurden sie alle von einer gewaltigen Schockwelle umgeworfen, welche begleitet von einem lauten Knall über sie hinwegschoss, die Schiffe schwanken ließ und einen der älteren Kräne aus seiner Verankerung riss, der daraufhin in der finsteren Abgrund fiel. Dann zerrte ein lauter Schrei an ihren Trommelfellen.
      „CRAIG! WAS GEHT HIER VOR?!“
      Eine Reihe von üblen Verwünschungen ausstoßend wirbelte Craig herum. Kankaku stand vor der Tür in der Mauer. Er hatte einen Arm in die Luft erhoben. Die Faust stand in Flammen und war anscheinend der Ursprung der Explosion. Selten hatte der Ausdruck wutentbrannt so gut gepasst. Gerade als Craig dachte es könne nun nicht mehr schlimmer kommen, kam es schlimmer. Kankaku hatte Billie gesehen, als er hinter der Reling in Deckung ging. Eine gewaltige Stichflamme verschluckte Kankaku, nur um ihn direkt vor Craig wieder auszuspucken. Diesen und mehrere Soldaten im Umkreis warf es auf den Boden. Der Admiral richtete eine flammende Faust auf Billie und hielt inne. Billie hatte seinerseits sein Gewehr auf ihn gerichtet.
      Für ein paar Sekunden standen sich die Konkurrenten fast regungslos gegenüber. Kankaku atmete schwer, das Gesicht wutverzerrt, die Augen zu kleinen Schlitzen verengt. Feuer züngelte an seinem Körper entlang. Billie hingegen war ganz ruhig und hielt die Waffe weiterhin auf seinen Gegner gerichtet. Keiner der anderen Beteiligten wagte sich zu rühren. Dann sprach Kankaku. Schrie nicht, sondern sprach mit leiser, bedrohlicher Stimme: „Billiot, du undankbarer Verräter.“ Billie schien ungerührt, ob dieser Worte, doch die Spitze seines Gewehrs begann zu zittern.
      „Wie kannst du es wagen hierher zu kommen?“, das Feuer begann nun höher zu züngeln. Manche der Flammen schossen mehrere Meter hoch in die Luft. Auch schienen sie Kankaku langsam zu umkreisen.
      „Wenn es dich tröstet: Ich wollte gerade gehen.“, entgegnete Billie trocken, doch er hatte sichtlich Mühe den Lauf des Gewehrs gerade zu halten. Sammie verstand das nicht. Was ging da vor? Dieses Zittern war nicht mehr mit Angst oder Nervosität zu erklären. Kankaku tat etwas und was auch immer es war, weder Billie noch Craig schienen es verhindern zu können.
      „Ach was?“, höhnte Kankaku, jetzt wieder mit lauterer Stimme: „Du wolltest gerade gehen? Das sieht dir ähnlich. Immer wenn es brenzlig wird springst du ab. Machst dich aus dem Staub.“, Kankaku Stimme schwoll an und mit ihm das Feuer um ihm herum. Es waren nicht mehr nur einzelne Flammen, die sich in trägen Kreisen langsam gen Himmel schoben, es war wie eine rotierende Wand aus Feuer die den Admiral umgab. Er machte einen Schritt nach vorne. Billie packte das Gewehr fester und obwohl der Sturm mit aller Macht an ihm riss, konnte er es wieder auf Kankaku richten. Doch er schoss nicht. Kankaku tat einen weiteren Schritt, dann noch einen. Zwei oder drei Schritte noch und er würde Billie und das Schiff in dem Wirbel aus Flammen einschließen und verbrennen können. Immer wenn sich ein Loch in der roten Wand auftat, konnte man sein triumphierendes Grinsen sehen: „Du kannst es nicht? Du kannst es wirklich nicht?!“, sein Gelächter erhob sich über das Rauschen und Knistern der Flammen. Sammie konnte die Hitze schon spüren und fragte sich ob er eingreifen sollte. Doch was konnte er gegen so einen Gegner ausrichten?
      Kankaku tat einen weiteren Schritt auf sie zu: „Das ist so typisch du. Erst läufst du weg. Dann wenn man dich erwischt, hast du nicht die Eier es zuzugeben. Warum schießt du nicht? Stehst du darüber? Ist es moralisch verwerflich? Würdest du deine Ideale verraten? Lieber für sie sterben? Das möchtest du gerne glauben, nicht wahr?“, wieder ein Schritt auf das Schiff zu: „Gib doch einfach zu, dass du zu schwach bist. Du warst schon immer zu schwach. Hast deine Feinde in den Rücken geschossen und dich dann damit gebrüstet ein guter Kämpfer zu sein. Doch wenn dir einmal ein Gegner gegenübersteht, der sich nicht mit deinen billigen Tricks überwinden lässt, gehen dir die Ideen aus! Sie dich doch an! Du bist wie ein Kaninchen vor der Schlange! Zu feige, um dich zu rühren. Zu schwach um sich zu retten.“, ein weiterer Schritt, er stand jetzt direkt vor Billie. Das Feuer erlosch, Auge in Auge standen sie sich gegenüber. Kankaku hatte ein triumphierendes, fast wahnsinniges Grinsen auf dem Gesicht und sah seinen Gegner noch immer herausfordernd an. Billie war wie eingefroren. Hielt das Gewehr immer noch auf dessen Gesicht gerichtet. Doch er schoss nicht.
      „Was ist? Worauf wartest du? Erschieß mich doch! Das wird dich auch nicht retten!“
      Das Ende des Laufs begann wieder zu zittern. Man könnte sehen wie Billies Muskeln sich unter seinem Anzug zusammenkrampften. Dann sprach er.
      „Du hast Recht, Kankaku. Ich bin weggelaufen. Habe mir eingebildet, ich könnte einfach warten, bis sich die Sache mit dem Krieg von selbst erledigt.“
      Billie ließ die Waffe sinken. Kankaku grinste immer noch, doch nun wirkte er verwirrt.
      „Doch die Sache hat sich nicht von selbst erledigt. Es ist schlimmer geworden. Ich habe dich alleine gelassen, verließ dich als du mich am meisten gebraucht hättest. Ich floh vor der Verantwortung.“
      Kankakus Grinsen erlosch. Er sah Billie mit einer Mischung aus Spott und unverhohlener Verachtung an. Dieser fuhr mit leiser Stimme fort.
      „Hör mir zu. Ich weiß du willst mich töten und es wäre dein gutes Recht es zu tun. Doch vorher hör mir zu. Ich weiß nicht wie und ich weiß nicht wer, aber die Weltregierung hat es geschafft einen Agenten einzuschleusen. Ich vermute er steckt hinter den Anschlägen und wird dir mit Sicherheit Probleme machen. Es ist deine höchste Priorität ihn ausfindig zu machen.“, Billie stockte als sich Kankakus Fäuste wieder ballten, doch diesmal kam kein Feuer. Kankaku starrte Billie an. In seinem Gesicht lag nichts als blanker Hass. Als er aber nichts erwiderte, fuhr Billie fort: „Du weißt, dass wir einen Eid geschworen haben. Wir haben geschworen die Koralleninseln zu verteidigen, für sie zu sterben. Nun. Genau das werde ich tun. Wie, ist dir überlassen.“
      Der Mann in dem weißen Anzug schwieg nun und sah Kankaku an. Dessen Fäuste waren immer noch geballt, aber er sah Billie nicht mehr an. Sein Blick war auf den Boden gerichtet.
      „Verschwinde von dieser Insel.“, flüsterte der Admiral fast. „Verschwinde! Und komm nie mehr wieder! Wenn ich dich noch einmal hier sehe, werde ich dich töten!“
      Er gab einem Soldaten ein Zeichen und dieser betätigte den Hebel. Der Wasserstand im Becken fiel ab. Es war tatsächlich ein Aufzug. Langsam sanken sie in den Boden und das letzte was unsere vier Helden von der Oberfläche der Koralleninseln sahen, war ein hasserfüllter Kankaku, der ihnen noch kurz nachblickte, sich dann umwandte und zur großen Mauer zurückging.
      Eine muntere Stimme durchbrach die Stille: „Mensch, Billie, da hast du dich ja rausgeredet. So was Schmalziges. Als ob wir auf dieser Reise ernsthaft sterben würden.“
      Irritiert blickte Sammie zu Coral, der schon wieder grinste, dann zu Billie und gerade bevor die Dunkelheit im Aufzug zu schwarz wurde, um etwas zu erkennen, trafen sich seine und Billies Blicke. In den Augen des Ex-Soldaten spiegelten sich Trauer und große Sorge wider.
      Langsam sanken unsere Helden in die Tiefe Schwärze des Schachtes. In Richtung eines Abenteuers, von dem sie vielleicht nie zurückkehren würden.

      Auf Alcyonia

      Es war ungefähr eine Stunde seit der Rede vergangen. Die Straßen waren dunkel und verlassen. Das Podium stand verlassen da. Nur Flints Körper lag darauf. Noch immer tropfte Blut auf den sandigen Boden, wo es nicht versickerte, sondern eine Pfütze bildete. Nichts außer dem leisen *plip plip* war zu hören. Aber eine Ecke weiter stand Bart. Er hatte sich fest an eine der Mauern gepresst. Jetzt jedoch schnellte er, so schnell er mit seinem behäbigen Körper konnte, hinter der Ecke hervor. Das war nicht sehr schnell, aber immer noch schnell genug um ihn fast aus dem Gleichgewicht zu bringen. Nachdem er Selbiges wiedergefunden hatte, nahm Bart seine Pose ein. Er hielt die Hände wie ein Cowboy, nahe der Hüfte als ob er Revolver hätte, die er ziehen könnte, sah sich schnell nach links, nach hinten, dann nach rechts in die Sackgasse aus der er gerade gekommen war, abermals hinten, da er vergessen hatte, ob er es bereits getan hatte, um und in einem schlechten Versuch unauffällig und diskret zu wirken, steckte er die Hände in die Hosentasche, pfiff schrill und falsch ein Liedchen vor sich hin und ging in lockerem Gang auf das Podium zu. Dabei sah er sich immer wieder um und als er ein paar Schritte vor dem Podium stand, sprintete er darauf zu. Es sah nicht nur höchst verdächtig, sondern auch furchtbar lächerlich aus.
      „Flint, bist du wach?“, flüsterte er.
      „Natürlich, du Schwachkopf!“, kam es zurück. Flint lag immer noch reglos da und sprach ohne die Lippen zu bewegen weiter: „Und wenn ich so eine Aktion noch einmal sehe, wirst DU bei der nächsten Rede erschossen. Und zwar richtig. Jetzt bring mich ins Haus!“
      Behutsam hob Bart Flint auf. Dabei stieß dessen Kopf schmerzhaft gegen das Podium, doch außer einem gemurmelten „Ich bringe ihn um“, hätte man von außen nicht ausmachen können, dass Flint noch am Leben war. Bart öffnete die Tür und trug Flint über die Türschwelle. Auch hier bekam Flints Kopf sein Fett weg. Diesmal war es der Türrahmen. Kaum war die Tür zu, konnte Flint nicht mehr an sich halten. Er sprang aus Barts Armen und donnerte Bart mit seiner ganzen Kraft eine in die Magengegend. Dieser schien es gar nicht zu merken.
      „Tschuldige.“, murmelte der Getroffene schuldbewusst. Doch Flint war es egal. Jetzt wo er endlich nicht mehr regungslos in der Kälte liegen musste, sondern seine Glieder strecken und seinem Zorn über diesen dicken Tölpel etwas Luft machen konnte, überkam ihn eine überwältigendes Glücksgefühl. Es hatte alles geklappt! Alles war gut gegangen. Die Leute waren wachgerüttelt, wütend. Alles war glatt gegangen. Die Rede, der falsche Anschlag. Mit seiner Stimme, zwei Platzpatronen und einer kleine Blase Schweineblut war er zum Helden des Widerstands geworden! Glückselig ließ er sich auf sein Bett fallen und kicherte erleichtert. Mit einer Handbewegung bedeutete er Bart zu gehen. Dieser verschwand daraufhin in seinem Zimmer. Mit triumphierender Miene griff er nach dem Telefon, um seinen Erfolg zu melden. Er freute sich schon darauf seinem Gesprächspartner seinen Erfolg tüchtig unter die Nase zu reiben.


      Kapitel 23 - Ein Sturm zieht auf

      Einen Tag später

      Es war ein sonniger Tag. Die Sonne lachte am Himmel und es war nicht auszumachen wo der Himmel in den Ozean überging, so klar und blau leuchteten beide. Es gab kaum Wellengang und dementsprechend wenig Wind und so dümpelte die „Coral und Co.“ – niemand hatte sich dazu aufraffen können Coral im Punkte der Namensgebung zu widersprechen – gemütlich über das endlose Blau dem Horizont entgegen. Trotz mangelnder Luftströmungen kamen sie gut voran, da das Schiff einen Außenmotor und Treibstoffvorräte besaß.
      Oben auf dem Mast thronte Coral. In Ermangelung eines Krähennestes hatte er sich wie ein Äffchen auf die Mastspitze gehockt und stierte ununterbrochen mit einem Fernrohr in alle Himmelsrichtungen, obwohl es weit und breit nichts zu sehen gab. Maggie lag an den Mast gelehnt und genoss es sichtlich die Sonne einmal spüren zu können ohne unter ihr arbeiten zu müssen. Billie stand am Steuer, da er der Einzige mit Erfahrung in der Seefahrt war. Sammie stand daneben und informierte sich wie es weitergehen sollte.
      Gestern hatte es dazu keine Gelegenheit mehr gegeben. Sie alle, Coral ausgeschlossen natürlich, hatten nach der nervenaufreibenden Begegnung mit Kankaku nichts anderes mehr im Sinn gehabt, als ordentlich Distanz zwischen ihrem Schiff und den Koralleninseln zu schaffen und sich dann schlafen zu legen. So waren sie noch zwei Stunden schweigend gesegelt und hatten sich dann in komplett erledigt in die Hängematten unter Deck fallen lassen.
      Am nächsten Morgen aber sah die Welt schon wieder ganz anders aus und die beruhigten, erheiterten Gemüter wurden wieder kommunikativer.
      „Also? Wo geht es als erstes hin? Craig sagte wir könnten nicht direkt nach Mary Joa segeln, weil das Boot zu klein ist?“, fragte Sammie.
      „Wir segeln zu einer Insel die als Piratenhochburg berühmt ist oder zumindest war sie dies noch vor ein paar Jahren. Ich denke jedoch, dass sich dies nicht geändert haben wird.“, erklärte Billie, während er sorgenvoll ein Wölkchen betrachtete, welches am Horizont erschienen war.
      „Wieso bist du dir da so sicher?“, warf Sammie ein: „Es wäre ungünstig, wenn wir in eine frisch errichtete Marinebasis hereinstolpern, meinst du nicht?“
      „Da hast du vollkommen Recht“, stimmte Billie ihm zu und hob skeptisch eine Augenbraue. Sein Blick war vom Wölkchen zu Coral gewandert, der jetzt begonnen hatte auf seinem auf seinem hohem Platz Kunststückchen vorzuführen. Ganz eindeutig um Maggie zu beeindrucken. Gerade führte er eine Art einhändigen Handstand vor, während er mit dem Fernrohr weiter in die Ferne blickte. Dabei sprang er immer wieder von einer Hand auf die andere. Maggie schien die Vorstellung zu gefallen.
      Billies Blick wanderte zurück zu Sammie, der ratlos die Schultern zuckte.
      „Soll ich?“, meinte Billie mit einem verschmitzten Unterton in seiner Stimme.
      „Unbedingt!“, erwiderte Sammie, vor Vorfreude bebend.
      Schwungvoll riss Billie das Steuer herum, gerade als sich beide Hände Corals in der Luft befanden. Das Boot machte eine 90° Kurve, Coral kreischte nun auch wie ein Äffchen und konnte sich gerade so mit beiden Händen am Mast festklammern. Maggie lachte jetzt laut und Coral, alle Viere um den Mast geschlungen, sah Billie herausfordernd an, grinste aber. Billie tat so als wäre nichts und vermied sorgfältig jeden Augenkontakt.
      „Wie habt ihr beide euch eigentlich kennengelernt?“, fragte Sammie schadenfroh. Billie räusperte sich und fuhr fort: „Ich bin mir da so sicher, da die Insel, sie nennt sich übrigens Qahdar-Island, unter dem Schutz der bunten Piratenbande steht und die lassen sich meines Wissens nach nicht so leicht unterkriegen.“
      Sammie war verdutzt, bohrte jedoch nicht weiter nach. Billie war der Frage so eindeutig ausgewichen, dass er es sowohl für sinnlos, als auch für unhöflich hielt ein solches, vermutlich unangenehmes, Thema weiter zu vertiefen. Stattdessen fokussierte er sich auf Billies Gesprächsthema.
      „Die bunte Piratenbande?“
      „Die nennen sich so. Ich weiß auch nicht viel über sie. Nur, dass ihr Kapitän einer der gefährlichsten Männer der Welt und erbitterter Gegner der Weltregierung ist. Die Insel steht jedenfalls unter ihrem Schutz und wenn wir irgendwo eine Besatzung finden, dann da.“
      Sammie war sich da nicht so sicher: „Du meinst eine Piratenbande wird sich uns unterordnen?“
      „Nein“, widersprach der Weiße: „Ich meine, dass die Bewohner dieser Insel eine sehr strenge Religion befolgen. Sie verehren einen Gott des Krieges und praktizieren einen Brauch des heiligen Kampfes. Wer in diesem Kampf erfolgreich ist, darf sich unter den Besiegten seine Besatzung aussuchen.“
      „Was für Kämpfe sind das?“, wollte Sammie neugierig wissen. Er verabscheute das Kolosseum, war jedoch immer erpicht darauf sich mit anderen Kriegern zu messen. Gerade in einem Volk welches den Kampf als heilige Disziplin verehrte, mussten sich jede Menge großartiger Kämpfer befinden.
      „Keine Ahnung. Aber ich denke wir werden in mindestens einer konkurrenzfähig sein, solange wir nicht übermütig werden.“
      „Wie geht es dann weiter?“
      Jetzt verfinsterte sich Billies Blick, aus dem Wölkchen war inzwischen eine Wolke geworden: „Wir werden einige Tage dort bleiben. Egal wie erfolgreich wir sind. Unsere Chancen herauszufinden wer uns verfolgt sind dort am besten.“
      Als Antwort bekam er nur einen fragenden Blick von Sammie.
      „Die Weltregierung wird uns nicht einfach so losziehen lassen. Mag sein, dass sie uns nicht als Bedrohung sehen, aber sie werden ganz bestimmt nicht warten bis wir eine werden. Es ist ausgeschlossen, dass sie nicht bereits über unsere Abreise informiert sind und Korallenmenschen außerhalb der Koralleninseln sind das Letzte was sie wollen. Man wird uns einen Agenten oder Marineoffizier auf den Hals jagen. Wir müssen herausfinden wer das ist und ihn, wenn möglich, eliminieren bevor er dasselbe mit uns tut.“
      Sammie war baff. Jetzt wo Billie es sagte, war es das Logischste auf der Welt, aber alleine wäre er wohl nie darauf gekommen. Gerade wollte der Schwertkämpfer eine weitere Frage stellen, da fiel sein Blick auf Billies Augen. Er folgte ihrem Blick und sah wie sich eine schwarze Wand am Horizont auf sie zuschob.
      Er hatte gerade noch Zeit: „Ach, du Scheiße!“, zu murmeln, da schrie Billie schon, dass Coral vom Mast herunterkommen solle. Dieser hatte den Sturm aber schon selber bemerkt und war vom Mast auf das Deck gesprungen. Im nächsten Moment war das Sonnenlicht verschwunden, der Wind schlug ihnen ins Gesicht und das Schiff wurde von einer gewaltigen Welle beinahe umgeworfen.
      Sie waren mitten im Sturm.

      Mary Joa

      Die Luft war erfüllt von einem leisen Klirren, welches von überall und nirgendwo sanft durch die Luft schwebte. Zu leise um es zu hören, wenn man sich unterhielt, jedoch immer da, um die Ohren des geneigten Hörers zu entzücken.
      Man nannte diesen Ort die „Halle der Nacht“ und einen passenderen Namen hätte man kaum wählen können. Die Decke bestand aus tiefschwarzen Obsidian, auch die Wände waren aus der edlen Substanz gefertigt, aber hier und da hatte man dunkelfarbene Juwelen eingelassen. Tiefgrüne Smaragde vermittelten den Eindruck von Wäldern, welche sich in der Ferne durch eine Landschaft zogen, die es nicht gab, die nur von nachtschwarzem Gestein in verschiedenen Schattierungen erzeugt wurde. Ein Meer aus dunkelblauem Topas und Saphiren zierte eine weitere Wand und die letzte Wand, der man sich gegenüber sah, wenn man den Raum betrat, war ein Sonnenuntergang aus Rubinen und Bernstein, welcher flammend hinter einem Horizont aus Obsidian versank.
      Am beeindruckendsten jedoch war der Himmel, in den weiße und hellblaue Diamanten eingelassen waren. Durch die enorme Höhe der Halle glitzerte die Edelsteine lieblich, wie kleine Sterne, doch jeder von ihren war handtellergroß und perfekt geschliffen, um das Licht einzufangen und es in alle Richtungen abzustrahlen. Doch war dies noch immer noch nicht der größte Schatz des Raumes. Dieser befand sich in der Mitte, leicht erhöht auf einem Podest. Es waren fünf Statuen aus purem Gold. Ein Abbild der fünf Weisen. Ihnen zu Ehre hatte man diesen Raum erbaut. Alles Licht schien von den überlebensgroßen Standbildern auszugehen, sich im Raum zu verteilen und bis in die höchsten Höhen der Halle zu streben, nur um als Funkeln der diamantenen Sterne zum Boden zurückzukehren und den Kreislauf von neuem zu beginnen.
      Vor diesen Statuen inmitten all des Prunks und des Zaubers stand ein Mann. Aus der Ferne hätte man ihn für eine weitere, fehlplatzierte Statue halten können, denn sein gelber Mantel und seine Körpergröße, er war knapp zweieinviertel Meter groß, ließen ihn wie eine der goldenen Skulpturen aussehen. Zerstört wurde der Anblick nur von der gewaltigen, aber schlichten Schwertscheide aus Leder, die er auf dem Rücken trug. Das Gesicht dieser falschen Plastik war von einer entstellenden, halbmondförmigen Narbe überzogen, welche sich blutrot über beide Augen und die Stelle an der eine Nase hätte sein müssen durch das bleiche Gesicht zog. Der Mann war blind und doch schien er die Statuen mit offener Verehrung zu mustern, als ob er sie sehen könne, der Rest des Raumes ließ ihn dagegen unbeeindruckt. Tatsächlich wartete er auf jemanden. Schließlich zuckte eines seiner Ohren und er wandte sich um.
      „Du bist spät“, stellte er nun ungerührt fest. Es lag keinerlei Vorwurf in dieser Frage. Nur kalte Gleichgültigkeit. Dieselbe Art von Gleichgültigkeit mit der man eine Fliege tötete oder den Blick eines Fremden erwiderte. Es war keine abweisende Gleichgültigkeit, sondern eine geprägt von vollständigem Desinteresse.
      Der Angesprochene war unter dem Pseudonym „Old Imp“ bekannt. Wer oder was ihm diesen Beinamen eingebracht hatte, wusste niemand. Es ging das Gerücht um er habe die Wortkombination in einem Buch gelesen und als Namen angenommen, andere meinten er habe diese Bezeichnung seiner geringen Körpergröße zu verdanken. Eines stand jedoch fest: Sein Aussehen war es nicht.
      Quentin Isma, so war sein richtiger Namen, war eine Gestalt wie man ihr nur in seinen finstersten Albträumen begegnete. Gebückt stand er da, trug keine Schuhe, sondern hatte seine Füße mit Stroh umwickelt, um die Beine und den Oberkörper trug er einen alten, braunen Sack, der nicht erkennen ließ wo seine Beine anfingen oder der Bauch aufhörte. Diese Perversion eines Strampelanzugs verlieh ihm in Kombination mit seiner 1,43m das Aussehen eines Kindes in einem Halloween-Kostüm. Über den Sack hatte er einen ebenfalls braunen Poncho geworfen, der seine Arme bedeckte. Diese waren von einem ekelerregenden Grün und schrecklich dürr, so dass sich die Gelenke und jeder Knochen deutlich abzeichneten. An der linken Hüfte befand sich ein Schwert, welches ohne Scheide locker an einem Seil um die Hüfte gebunden war. Der linke Arm war ein fürchterlicher Anblick. Mehrere dünne Schläuche, mit einer gelblichen Flüssigkeit gefüllt, zogen sich unter der Haut entlang. Es war nicht zu erkennen wo sie herkamen, doch sie endeten in Spritzen, welche aus dem linken Handrücken ragten, mit fingerlangen Nadeln bestückt.
      Am verstörendsten aber war die Maske. Ein kleiner Jutesack, bedeckte das Gesicht und den Hals. Über kleinen Augenschlitzen prangten schwarze Knöpfe und der Mund war eine verzerrte Fratze, komponiert aus menschlichen Schneidezähnen, welche so auf die Maske genäht waren, dass sie eine Art Lächeln darstellten. Abgerundet wurde der Anblick von einem Cowboyhut der auf dem Jutesack saß.
      „Als ob dich das kümmern würde…hihihi…hi“, kicherte Quentin zurück. Es war kein richtiges Kichern, eher war seine Stimme unterlegt von einem ständigen Vibrato, welches aufgrund seiner quiekenden Tonlage immer wieder in ein nervöses Gelächter wandelte.
      „Ob es mich kümmert oder nicht ist nicht weiter wichtig. Es war nicht mein Wunsch sich hier mit dir zu treffen, es war ein Befehl und ich habe ihn befolgt.“, kam die tonlose Antwort.
      „Also was ist los? Hi…hihi…komm zum Punkt. Du weißt…hihi…ich habe Angst im Dunkeln.“, zischte die gedrungene Gestalt nervös zurück. Immer wieder wandte sie den Kopf ruckartig, als erwarte sie einen Angriff.
      „Deine Ängste sind von keinerlei Bedeutung. Auch ist es weder in deiner, noch in meiner Macht zu entscheiden wann ich das Wissen offenbare, welches du begehrst!“, stellte der Schwertmeister fest und breitete dabei feierlich die Arme aus, als wäre er ein Prediger: „Doch ich weiß die Finsternis quält dein Herz und somit werde ich die nicht länger belasten. Unsere unfehlbaren Anführer haben dir die große Ehre zukommen lassen…“
      „Quatsch hier keine Opern! Du weißt, dass ich sehr unangenehm werden kann, wenn ich Angst habe!“, unter der Maske leckte „Old Imp“ sich die aufgesprungenen Lippen, dabei stieß seine Zungenspitze an den Stoff und der Geschmack von Blut und Schweiß schoss durch seinen Mund. Es war ein elektrisierendes Erlebnis. Sein Ärger und die Angst waren wie weggeblasen. Die Zähne an der Maske fingen an zu schlackern und mit leisem Klicken aneinanderzuschlagen, als ein kleiner Kicheranfall seinen mickrigen Körper ergriff: „Hihihi…hihi…ist schon gut. Du kannst…hihi….weitermachen…hi…hihi“
      Das seltsame Gebaren seines Gegenübers ungerührt entgegen nehmend, fuhr der Prediger fort: „Dir die große Ehre zukommen lassen einen ihrer Aufträge auszuführen. Ich habe hier zwei Namen und vier Gesichter“, mit diesen Worten griff er in seinen gelben Mantel und zog vier Fahndungsplakate aus ihm heraus: „Du sollst nicht eher unter die Augen deiner Herren treten, als wenn du diese vier unglückseligen Individuen ihrem Schicksal zugeführt hast!“
      Mit diesen Worten senkte er die Arme wieder, reichte Isma die Zettel, wofür er sich tatsächlich etwas herunterbeugen musste und wartete auf eine Antwort. Die Knopfaugen waren immer noch auf ihn begierig auf ihn gerichtet. Quentin schüttelte sich am ganzen Körper vor unterdrücktem Kichern.
      „Welches…hihaha…Schicksal wäre das denn…hihi? SAG ES! Ich will es von dir hören! Na los! Raus damit! Mach schon!“, mit einem Mal war alles Kichern verschwunden. Wie ein kleines Kind das Süßigkeiten verlangt, stampfte Quentin mit dem Fuß auf. Trotzige Wut lag in seiner zeternden Stimme. Dann wurde es still. Für einen Moment herrschte Schweigen und nichts als das leise Klirren war zu hören. Dann öffnete der Prediger den Mund.
      „Sofortiger Tod.“
      Ein lautes Jauchzen war zu hören und es sollte mehrere Minuten dauern, bis Quentin sich vom folgenden Lachanfall erholt hatte. Er lachte und lachte und die Halle lachte zurück. Das Echo warf sich von Wand zu Wand, erfüllte den Raum und erstickte ihn im kommenden Unheil, welches wie ein unsichtbarer Schatten auf den kohlschwarzen Wänden lauerte. Bereit zuzuschlagen.
      Der Prediger im gelben Gewand breitete erneut gönnerhaft die Arme aus, verbeugte sich tief und als er sich wieder aufrichtete, war Quentin bereits verschwunden. Nichts als der leise Hall seines Lachens war geblieben und verlor sich langsam in der Dunkelheit der Halle.


      Kapitel 24 - Eine Seefahrt die ist lustig

      Wer schon einmal in einem kleinen Segelboot versucht hat die Weltmeere zu überqueren, dabei in einen Jahrhundertsturm geraten, beinahe gekentert und ertrunken ist, wird wissen wie sich unsere Helden in diesem Moment gefühlt haben. Jeder andere muss notgedrungen mit seiner Fantasie vorlieb nehmen.
      Ein Sturm auf dem Meer ist anders als an Land.
      Himmel und Meer waren nicht mehr von leuchtendem Blau, sondern tiefschwarz. Kein Sonnenstrahl konnte die Wolkendecke durchbrechen. Nur ein Blitz war dazu in der Lage die Szenerie für kurze Zeit in gleißendes Licht zu tauchen, nur um sie allzu schnell wieder in die Klauen der Finsternis zu übergeben.
      Das Meer war in den Händen der entfesselten Naturmächte, die als Stürme über das Wasser brausten, zu einem sich stetig wandelnden und formenden Gebirge geworden. Turmhohe Wellen bäumten sich auf, bildeten Berge aus Wasser und Schluchten gefüllt mit weißem Schaum.
      In diesem Kampf von Wind und Wasser, angefeuert vom Blitzen und Donnern aus den Wolken, welche wie Zuschauer gebannt das Schauspielt verfolgten und prasselnden Regen wie Beifall aufs Meer trommeln ließen, schwamm ein kleines Boot.
      Die „Coral und Co.“ war nicht mehr als ein Spielball der Wellen. Mal stieg sie hoch hinauf, getragen von einem Wellenkamm, nur um dann mit tosendem Gebrüll wieder in die Tiefe zu stürzen. An Bord war die Situation nicht schlecht, sie war katastrophal.
      „Festhalten!“, brüllte Billie, der sich mit seiner ganzen Kraft am Ruder festklammerte, gerade als sie wieder von einer sich brechenden Welle in die Tiefe geworfen wurden. Schweißperlen standen auf seiner Stirn als er versuchte das Schiff in eine Position zu bringen, welche es für den Wind weniger angreifbar machte. Es misslang.
      „Und kappt die Segel!“, schrie er mit aller Kraft gegen das Heulen des Windes an.
      „Na, du musst dich schon entscheiden!“, kam es von Coral zurück der Maggie in der einen und ein am Mast festgebundenes Seil in der anderen Hand mühsam auf dem Deck stand und versuchte irgendwie Herr der Situation zu werden. Schließlich kam ihm der rettende Einfall und er führte beide Hände zusammen, so dass Maggie selbst das Seil greifen konnte. Diese schaltete nun deutlich schneller als Coral und zog sich zum Mast heran, wo sie eines Taue welche das Segel hielten durchtrennte. Das hatte nicht ganz den erhofften Effekt. Der Wind pfiff nun teilweise unter dem Segel entlang. Dieses war aber noch zur Hälfte fest und so riss der Sturm von unten am grünen Stoff, dies ließ das Boot in bedenklicher Schräglage zurück.
      „Nicht gut! Nicht gut!“, jammerte Billie und drehte mit verzweifelt am Ruder, stemmte seines mächtigen Körper gegen den Sturm. Sammie kam ihm zur Hilfe und gemeinsam schafften es die beiden Männer ächzend und stöhnend das Schiff am Kentern zu hindern. Es knirschte.
      „Oh nein… Oh nein, oh nein. Oh Nein!“, verlieh Billie Sammies Gedanken Ausdruck. Gerade als sie vor der unschönen Wahl standen das Ruder loszulassen oder es vollends zu verlieren gab es einen mächtigen Ruck und aller Druck war verschwunden. Billie stolperte, drehte dabei am Ruder und hätte das Schiff fast doch versenkt, während Sammie galant auf die Nase fiel. Coral hatte das letzte Tau durchtrennt und das Segel flatterte nun frei im Wind, so dass Billie die „Coral und Co.“ wieder im Griff hatte. Doch das war nur ein Etappensieg, wenn überhaupt. Sie trieben jetzt nicht minder hilflos als vorher durch den Sturm. Der kleine Bordmotor konnte den gewaltigen Strömungen nichts entgegensetzen. Die „Coral und Co.“ wurde langsam schneller. Hatte nun ein fast schon beängstigendes Tempo drauf. Billie als erfahrenster Seemann an Bord merkte zuerst welche Gefahr sich anbahnte. Sie waren in den Sog einer entstehenden Welle geraten und tatsächlich begann sich das Wasser vor ihnen aufzutürmen. Die Wand aus Gischt und schwarzer Flüssigkeit wurde immer höher und höher. Erst überragte sie den Bug, dann Billie, dann den Mast und schließlich war es schwer zu unterscheiden ob sich Welle oder Gewitterwolken über ihnen befanden. Dann brach die Welle und Tonnen von Wasser stoben von oben auf das Deck herab. Sie hätten die Koralle unter sich zermalmt und jeden an Bord getötet, doch Coral hatte beschlossen zu handeln. Breitbeinig baute er sich auf dem Deck auf und streckte der Welle beide Hände entgegen. Es gab einen Knall, der selbst das laute Wummern der Blitze übertonte, als die Flut auf ein unsichtbares Hindernis traf und der Schwall Wasser links und rechts am Schiff vorbeischoss. Coral hatte es auf das Schiffsdeck geworfen, dort blieb er brüllend vor Schmerz liegen und hielt sich den rechten Arm, der in einem unnatürlichen Winkel abstand.
      „Coral!“
      Billie ließ das Ruder Ruder sein und hechtete in Richtung seiner verwundeten Kameraden, um diesen festzuhalten bevor er von einer Welle über Bord gespült wurde. Er gelang ihm einen Knöchel von Coral zu greifen, doch jetzt rutschten sie beide von einer Welle getragen in Richtung Reling. Dann aber war Maggie da. Sie hatte sich ein Seil um die Hüfte gebunden und es gelang ihr wiederum Billie am Bein zu packen. So lagen sie alle drei da. Umspült von Wasser, unschlüssig wie sie sich aus dieser Lage befreien sollten. Es war unmöglich auf die Beide zu kommen ohne zu riskieren den jeweils anderen loszulassen. Sammie war nun ihre einzige Hoffnung. Der hatte nach Billies überstürzter Rettungsaktion kurzzeitig sein Glück am Ruder gesucht, begriff nun jedoch schnell, dass er eine verlorene Schlacht focht und seine Hilfe anderswo weit dringender gebraucht wurde. Mittels eines weiten Satzes nahm er ungefähr dieselbe Route wie Billie, am Ziel angekommen rammte er eines seiner Schwerter in das Korallenholz und musste auch gleich auf diesen Notanker zurückgreifen, als eine weitere verhältnismäßig kleine, aber dennoch gewaltige Welle erneut Wasser an Bord spülte. Als er die Augen wieder öffnete, waren Coral und Billie verschwunden und Maggie hielt nichts als einen von Billies Schuhen in der Hand.
      „Das ist doch jetzt ein schlechter Scherz!“, dachte Sammie ohne zu merken, dass er es gleichzeitig brüllte und ehe der vernünftige Teil seines Gehirns realisierte was sein impulsiver Gegenpart da vorhatte, ja ehe er auch nur die Möglichkeit in Betracht ziehen konnte, so etwas wie eine Notbremse zu betätigen, war Sammie über Bord gesprungen. Seinen Freunden hinterher.
      Maggie war jetzt ganz alleine, nur der Sturm leistete ihr Gesellschaft.
      „Männer!“, war ihr erster Gedanke. Das überraschte sie so sehr, dass sie beinahe lachte. Doch schnell wandte sich ihr auf praktisches Denken trainiertes Gehirn wieder dringlicheren Problemen zu. Für Trauer um ihre Gefährten war keine Zeit. Erst musste sie ihr eigenes Leben retten. Nahm dieser Sturm denn kein Ende? Es schien ihn gar nicht zu interessieren, dass er gerade drei Menschenleben gefordert hatte, stattdessen wüteten die Wellen, die Blitze zuckten, der Regen prasselte ungerührt und nur der Wind schien beschlossen zu haben eine Pause einzulegen. Gerade startete sie einen Versuch auf die Beine zu kommen, da traf sie diese Erkenntnis wie ein Schlag. Was war mit dem Wind geschehen? Er hatte aufgehört. Von einem Moment auf den anderen war es windstill geworden, auch die Wellen ebbten langsam ab, jetzt wo der Wind sie nicht mehr zu immer neuen Höhen aufpeitschte. Etwa sieben Meter neben der „Coral und Co.“ blubberte es heftig und mit einem lauten Platschen brachen drei Körper durch die Oberfläche und plumpsten auf das Schiff. Was war hier los? Maggie war noch dabei den zweiten Schock innerhalb einer Minute zu verarbeiten und die drei Geretteten prusteten und husteten und konnten noch gar nicht fassen, dass sie gerade dem sicheren Erstickungstod entgangen waren, da jauchzte eine heitere Stimme über ihnen.
      „Jahahahahaa, kann man euch denn keine Sekunde aus den Augen lassen? Es wäre doch eine Schande, wenn eure Reise hier schon endet!“
      Das war der dritte Schock innerhalb einer Minute.
      Oben auf Corals Platz über ihnen saß ein Mann im dunkelblauen Anzug und stellte eine Tasse Tee auf einer fliegenden Untertasse ab.
      Coral stieß ein überraschtes Piepsen aus welches sofort in einen Schrei überging als er versuchte sich auf seinem verletzten Arm abzustützen. Billie war sofort auf den Beinen und richtete seine Waffe auf den Fremden, Sammie beäugten ihn nur argwöhnisch, hatte aber eines seiner Schwerter fest im Griff.
      Maggie fand die Reaktion komplett überzogen. Auch sie war zwar überrascht aufgrund des merkwürdigen Auftritts, aber er hatte ihnen doch gerade das Leben das gerettet oder?
      Der gigantische Schnauzer wippte erregt auf und ab: „Aber, aber! Was ist das denn für eine Art?“, meinte er fröhlich: „Begrüßt man so seinen Retter? Glaube mir, du wärst tot bevor du den Abzug betätigen könntest.“
      Er ließ sich nach hinten fallen und einen Rückwärtssalto mit doppelter Schraube später stand er vor ihnen und ging mit federleichtem Schritt auf Maggie zu. Bei ihr angekommen zückte er seinen Hut, ergriff ihre Hand und kombinierte eine galante Verbeugung mit einem Handkuss. Dafür musste er sich sehr weit herunterbeugen, immerhin war der Mann über drei Meter groß.
      „Es ist mir eine Ehre sie endlich persönlich kennenzulernen.“
      Maggie errötete, hinter ihr räusperte Coral sich vernehmlich. Sammie legte unauffällig eine Hand auf Billies Gewehr und flüsterte ihm zu, dass dieser Mann kein Feind sei. Billie blieb skeptisch, doch er senkte die Waffe. Selbst Billie hatte die gemurmelten Worte des Schwertträgers kaum verstanden, doch der Mann im Anzug wirbelte herum und breitete schwungvoll beide Arme aus: „Ja! Das bin ich! Oh…“
      Sowohl Spazierstock als auch Zylinder hatten sich aus seinem Griff gelöst und flogen in hohem Bogen durch die Luft, doch ein Wedeln mit der weiß behandschuhten Hand ließ sie wieder in eben jene gleiten.
      „Entschuldigen sie bitte.“, lachte der Mann, als er seinen Zylinder wieder justierte: „Ich bin so ungeschickt. Ich habe einmal mein eigenes Schiff versenkt und hatte mich dann in der Takelage verheddert“, ein kleiner Lachkrampf ergriff ihn: „Und… jahaha, dann wäre ich beinahe ertrunken und ich kann ja nicht schwimmen. Jahaha! Ihr hättet dabei sein müssen! Das war das Lustigste…“
      „Ich möchte ja nicht unhöflich sein“, unterbrach Billie ihn und seine Stimme klang wie Eis: „Aber es würde mich doch sehr interessieren wer sie sind und was sie wollen.“
      „Oh! Ja! Natürlich. Wie unhöflich von mir.“ Er richtete den Spazierstock auf Coral.
      *KNACK*
      Coral schrie erneut, diesmal jedoch aus Überraschung, da sein verletzter Arm wieder ins Gelenk gesprungen war. Vorsichtig bewegte er den Arm. Es tat kaum noch weh. Noch verwirrter als vorher starrte er den langen Lulatsch vor sich an. Dieser stellte wohl langsam fest, dass eine Erklärung verlangt wurde.
      „Ähm… wo fange ich an“, grübelte der Mann und zwirbelte seinen Schnauzbart um seinen Spazierstock bis er den ganzen Bart aufgedreht hatte. Das dauerte eine Weile.
      Maggie nutzte die Gelegenheit, um sich den exzentrischen Hampelmann einmal genauer anzusehen. Sie wusste nicht was am Auffälligsten war. Die enorme Größe und schlanke Statur? Der Bart oder die langen, schwarzen Locken die bestimmt eine Länge von mehr als einem Meter erreichten? Der blaue Anzug? Der Zylinder? Seine Barfüßigkeit? Alles wirkte ungewöhnlich. Sie sah ihm ins Gesicht oder zumindest in das Kleine Stück welches man erkennen konnte. Über der niedlichen Stupsnase blickten die braunen Augen intelligent zurück. Ihr fiel erst jetzt auf wie alt der Mann war. Es war kaum zu sehen, da seine Füße zwar gepflegt, der Rest des Körpers aber entweder von Kleidung oder Haaren bedeckt. Der Spazierstock war aus einem bläulichen Stahl gefertigt und oben an der Spitze thronte ein Diamant.
      „Ja ich weiß es! Mit meinem Namen!“, jauchzte er auf einmal.
      „Darf ich mich vorstellen?“, fragte er und hielt Billie die Hand hin. Der beäugte sie skeptisch. Dann griff er zu.
      „Mein Name ist Monkey D. Magi!“
      Stille. Dann.
      „Nie gehört.“
      Alle starrten Coral an.
      „Was denn? Kennt ihr den Kasper etwa?“, fragte er herausfordernd.
      Jetzt schüttelten alle den Kopf. Magis Bart war nun nicht mehr groß und prächtig, sondern hing schlaff nach unten. Gerade öffnete er den Mund da quatschte Coral ihm dazwischen.
      „Und wofür soll dieses D. eigentlich stehen? Ist das sowas wie ein Künstlername sein?“
      Obwohl es zuerst unmöglich schien, hing Magis Bart nun noch tiefer.
      „Ich habe ja gehört, dass die Koralleninseln weit ab vom Schuss sind. Aber so weit…“
      „Warum willst du uns eigentlich helfen?“, versuchte Billie das Gespräch aus diesen Untiefen herauszusteuern.
      Der Schnauzer sprang wieder in seine alte Form und ein Lächeln, welches gelbliche Zähne zeigte, breitete sich darunter aus.
      „Weil ihr mir sympathisch seid! Ihr seid die Helden in dieser Geschichte und es wäre doch langweilig, wenn die Helden in einem läppischen Sturm ums Leben kommen!“, jauchzte er und schlug sich mit dem Stock den Hut vom Kopf.
      „So läppisch war der gar nicht“, murrte Coral, während der Hut wieder an seinen angestammten Platz flog.
      „Wie ist das zu verstehen?“, schaltete Maggie sich dazwischen: „Machen sie das hier aus Spaß!?“
      „Ja, genau! Kluges Mädchen!“, frohlockte der Mann unter dem Zylinder. Maggie war sichtlich empört und Coral sah schon einen ihrer kleineren Wutanfälle kommen die sie immer bekam, wenn ihr jemand die Ungerechtigkeit der Welt vor Augen führte. Beschwichtigend griff er nach Maggies Hand, doch Magi plapperte einfach weite: „Weißt du, wenn man so viel Macht und Verantwortung hat, wird einem schnell langweilig. Gerade wenn man sich permanent vor seinen Verpflichtungen drückt. Nicht das ich diese Art von Mensch wäre, aber manchmal da brauche ich etwas Abwechslung und…“
      Maggie schwoll nun sichtlich an. Auch Billie und Sammie sahen Magi nun mit sichtlicher Abscheu an. Coral war viel zu beschäftigen Maggie nonverbal zu beruhigen, um sich wirklich um die Worte des blauen Anzugträgers zu kümmern.
      „Jedenfalls bin ich schon gespannt wie diese Geschichte ausgeht.“, Magie kam nun richtig ins Schwärmen: „Wird es ein Happy End geben? Oder endet euer Abenteuer tragisch? Eure Gruppe auseinandergerissen. Vielleicht tot? Hach… bin ich aufgeregt. Vier Helden segeln los, um die Koralleninseln vor der bösen Weltregierung zu retten! Das ist die beste Geschichte die ich seit Langem…“
      Das war der Satz zu viel. Maggie explodierte.
      „WAS BILDEN SIE SICH EIGENTLICH EIN!?“, jetzt war Magi mit verwirrt gucken an der Reihe.
      „Sie sind ja wohl der arroganteste Schnösel der mir in meinem ganzen Leben untergekommen ist! Hören sie sich da eigentlich reden? Eine unglaublich abscheuliche Frechheit ist das. Ich kann gar nicht fassen was ich da höre! Sie kommen daher mit ihrer ausgesuchten Fröhlichkeit und in Wahrheit sind sie doch nur hier um sich am schrecklichen Schicksal mancher Leute aufzugeilen! Ich weiß…“
      Maggie verstummte. Ihr Mund bewegte sich noch kurz weiter, aber kein Geräusch kam heraus. Ihre Miene wandelte sich von wütend zu panisch, doch kein Geräusch konnte ihrem Mund entkommen.
      Magie rieb sich die Schläfen und stieß einen erleichterten Seufzer aus.
      „Hach, meine Nerven. Bin ich der Einzige auf diesem Schiff der so ein zeterndes Frauenzimmer einfach nicht hören kann?“
      Nacheinander sah er die anderen auf dem Schiff an. Tiefe Abscheu war in Sammies Miene zu lesen.
      „Ich denke es ist besser, wenn sie jetzt gehen. Und was immer sie unserer Freundin angetan haben, nehmen sie jetzt besser zurück. Sonst werde ich sehr ungemütlich.“, Verachtung lag in seiner Stimme, doch Coral hatte beschlossen eine deutlichere Sprache zu sprechen. Er holte aus und schlug zu. Doch kurz bevor seine Faust Magi erreichte erstarrte er mitten in der Bewegung. Magi hingegen hatte keinen Finger gerührt.
      „Ich sehe schon, meine Hilfe ist hier nicht gewünscht“, konstatierte er beleidigt.
      „Ich empfehle mich!“, und mit diesen Worten verschwand. Kaum war er verschwunden fiel auch die Paralyse von Coral ab.
      „Hört ihr mich? Kann mich jemand… Ich kann mich wieder hören. Oh Gott! Was war das denn?“, platzte es hastig aus Maggie heraus.
      „Ich habe keine Ahnung. Aber so wenig ich ihn leiden kann, eines steht fest. Er ist auf unserer Seite. Der Wind steht Richtung Qadhar und ich würde mein Gewehr verwetten, dass er dafür verantwortlich ist.“, stellte Billie grimmig fest. Dem hatte keiner mehr etwas hinzuzufügen.
      Sie segelten noch den ganzen Tag und dank des günstigen Windes konnten sie noch am selben Abend – zwei Tage früher als erwartet – die Berge von Qadhar-Island sehen. Am nächsten Morgen würden sie anlanden.


      Kapitel 25 - Revolution

      Auf Ractinia

      Siehu gähnte und rieb sich die Augen. Der Tag war wie immer anstrengend gewesen. Alles was er jetzt noch wollte war nach Hause zu gehen und sich in sein warmes Bettchen zu legen. Sein Büro war fast komplett dunkel. Nur auf seinem Schreibtisch stand eine beinahe gänzlich heruntergebrannte Kerze, welche das übliche Aktenchaos in ein blutrotes, flackerndes Licht tauchte. Durch das Fenster schien der Mond herein und erinnerte Siehu daran, dass er nicht so viele Überstunden machen sollte.
      Erneut herzhaft gähnend griff Siehu nach der Kerze und wollte sie ausblasen, da ertönte ein leises: „Burup, burup, burup.“
      War das eine Teleschnecke gewesen? Siehu sah sich das Exemplar auf seinem Schreibtisch an. Es war komplett ruhig. Der Sekretär spitzte die Ohren: „Burup, burup, burup!“
      Ja, tatsächlich, da klingelte eine Teleschnecke! Aber wo? Siehus müdes Gehirn brauchte einen Moment bis es eine seiner Schreibtischschubladen als Ursprung des Geräuschs erkannte. Was hatte eine Teleschnecke darin verloren? Und warum rief jemand um diese Uhrzeit an? Zögerlich öffnete der Sekretär die Schublade. Dort lag tatsächlich eine stahlblaue Teleschnecke. Unbehagen ergriff den Sekretär. Langsam und vorsichtig griff Siehu nach ihr, nahm der Hörer und sprach: „O-Obersektretär Siehu hier. Mit wem bin ich verbunden?“
      In einem Wachturm auf Alcyonia
      „He! He, Peter! Wach auf!“, rüttelte Bruno seinen Kameraden wach.
      „Was’n los?“, meinte dieser daraufhin leicht ärgerlich, aber auch alarmiert.
      „Da hinten ist etwas! Sieh es dir an!“, hektisch deutete der Wachmann Richtung Osten. Peters Augen stellten sich langsam scharf, blinzelten ein paar Mal ins Dunkel der Nacht, dann erkannte auch er was seinen Partner so beunruhigte.
      Ein rotes Leuchten lag in der Nacht. Stieg von der Stadt auf und trafen auf den Rauch der die zahlreichen Schornsteine der Stadt verließ. Es schob sich durch die Straßen von Alcyonia, genau auf ihren Wachturm zu.
      Siehus Büro
      „Hallo? Wer ist da!“, versuchte Siehu so harsch und gebieterisch zu fragen wie er konnte, doch er fühlte sich unwohl. Dies war nicht normal. Und alles was nicht normal war, bedeutete Ärger.
      „Aber, aber mein lieber Siehu. Wer wird denn hier gleich unwirsch werden?“, meldete sich eine sonore, aber bedrohlich wirkende Stimme unbekümmert am anderen Ende.
      „Wer sind sie?“, wiederholte Siehu seine Frage, jetzt jedoch schon mit deutlich piepsigerer Stimme.
      „Wer ich bin? Das tut nichts zur Sache. Viel wichtiger ist, was ich vorhabe!“

      Alcyonia

      „Du Bruno. Ich glaube da brennt‘s. Das ist ein Feuer!“, rief Peter seinem Kumpel zu.
      „Was soll das denn für ein Feuer sein? Es bewegt sich viel zu schnell vorwärts. Und was für ein Feuer benutzt Straßen?“, rief dieser zunehmend beunruhigt zurück.
      „Aber was soll es sonst sein?! Das ergibt keinen Sinn!“
      „Komm! Wir alarmieren die anderen! Das gefällt mir nicht.“, entschloss Bruno sich zu handeln.
      „Bruno!“, schrie Peter jetzt. Bruno wirbelte herum und traute seinen Augen nicht. Das Licht hatte sich um die letzte Häuserecke geschoben und sie konnten klar erkennen was es war.

      Siehus Büro

      „U-u-und was ha-haben sie vor?“, zitterte Siehu. Alles Selbstbewusstsein war von ihm abgefallen. Wer auch immer dieser Mann war. Er meinte es ernst. Todernst.
      „Oh! Das wird ihnen gefallen. Es ist lustig. Mein Meisterstück, wenn sie so wollen.“, lachte der Mann am anderen Ende der Leitung.
      Siehu schwieg. Sein Mund war trocken. Seine Haut schweißbedeckt. Panik ergriff den Sekretär.
      „Wissen sie“, begann der Anrufer wieder zu reden: „Ihre Regierung war nicht brav in letzter Zeit. Gar nicht brav.“
      Siehu wusste nicht was er dazu sagen sollte. Und selbst wenn er es gewusst hätte, wäre seinem Mund wohl kein Laut entkommen. Sein Herz pochte heftig. Der Mann am anderen Ende der Leitung verfügte über eine einschüchternde Aura der Siehu nichts entgegenzusetzen hatte.
      „Wissen was mit unartigen Regierungen passiert?“, fragte der Anrufer und diebische Freude lag in seiner Stimme: „Sie werden gestürzt! Und jetzt raten sie mal was ich vorhabe. Na los! RATEN SIE!“, befahl der Mann jetzt und Siehu ließ vor Schreck die Teleschnecke fallen. Mit einem entsetzten Quieken stolperte der Sekretär von der Teleschnecke weg und drückte sich in die am weitesten entfernte Ecke seines Büros. Manisch starrte er die Teleschnecke an, die unschuldig auf dem Boden lag.

      Alcyonia

      „Das glaub‘ ich jetzt nicht! Was geht hier vor?“
      Bruno war nicht minder entsetzt. Auf dem Platz vor ihrem Wachturm, stand ein Mob. Mindestens zweihundert, eher dreihundert Leute waren aufmarschiert. In ihren Händen hielten sie Fackeln, Messer und scharfe Sensen, die zur Korallenernte genutzt wurde.
      An ihrer Spitze war ein Mann ganz in einen schwarzen Umhang gehüllt. Er war deutlich kleiner als die Masse von Korallenmenschen hinter ihm und doch hatte er eine gefährliche Ausstrahlung, welche seine Gefolgschaft fast schon beliebig machte. Eine Paradiesvogelmaske bedeckte sein Gesicht, die Arme und Hände waren unter dem Umhang verborgen. Keiner der Leute machte ein Geräusch. In ihren Gesichtern stand blanker Hass, gemischt mit brutaler Wut, doch keiner rührte sich.
      Beide Wachmänner standen unter einer Art Schock. Bei einer Bedrohung wäre ihr erster Reflex gewesen darauf zu schießen. Doch dies waren normale Bürger. Ihr Auftrag war es diese Menschen zu schützen und nicht sie abzuschlachten. Für ein paar Sekunden geschah gar nichts, dann schob sich langsam ein Gedanke in Brunos leere Gedankenwelt. Ihre Kameraden unten. Er musste sie wecken. Er stürzte Richtung Treppe, doch genau darauf schien der Paradiesvogel gewartet zu haben. Ein Arm erschien unter dem Mantel, holte aus und warf etwas Richtung Turm.

      Ractinia

      Siehu atmete schwer, konnte den Blick nicht von der Teleschnecke abwenden. Diese schrie immer noch. Die Stimme war nicht mehr angenehm. Sie überschlug sixh und lachte gackernd: „Na los, Siehu! Worauf warten sie! Sagen sie es mir! SAGEN SIE ES! Was habe ich vor! Was werde ich tun?! Antworten sie oder ich lasse sie hier und jetzt umbringen! Seien sie ein Mann!“
      Bebend, in Todesangst kroch Siehu auf allen Vieren in Richtung Teleschnecke und ergriff sie.
      „Siehu“, kam es nun fast zärtlich: „Mach dich nicht unglücklich. Sein ein braver Sekretär und antworte mir.“
      Siehu nahm nun all seinen Mut zusammen und piepste: „Sie…s-sie“
      „Jaaa?“
      „Sie… werden u-uns stü-stürzen?“, brachte Siehu heraus. Noch nie in seinem Leben hatte er eine solche Angst gehabt, außer vielleicht in dem Moment in dem er Kalai direkt in die Augen geschaut hatte.
      „Genau! Genau das werde ich tun! Wissen sie, in diesem Moment wird ihr Militärstützpunkt auf Alcyonia von aufgebrachten Bürgern zerstört!“
      Damit hatte er Siehus schlimmste Befürchtungen übertroffen. Das konnte nicht wahr sein. Das war unmöglich. Niemand wäre dazu in der Lage gewesen.
      „Sie glauben mir nicht?“, erriet Milino Siehus Gedanken.
      „Nun, sie sollten es besser glauben. Die Zukunft gehört mir! Und mir allein! Träumen sie schön!“
      Und mit wahnsinnigem Gelächter legte er auf und ließ Siehu verängstigt und erschüttert am Boden seines Büros zurück.

      Alcyonia

      Die Explosion war ohrenbetäubend. Die Welt um Bruno herum kippte, als der Turm zusammenbrach. Hart schlug er auf dem Boden auf, Trümmer des Turmes vielen auf ihn nieder und quetschten sein linkes Bein. Ehe er wieder zu Bewusstsein kam, ehe er sich hätte wehren können, zog man ihm unwirsch auf die Beine und ein Schlag in sein Gesicht ließ ihn fast erneut ohnmächtig werden. Durch den Schleier auf Schmerz und Benommenheit sah er einen zweiten Schlag herannahen und versuchte sich die Arme schützend vors Gesicht zu reißen, doch jemand hielt ihn fest. Die Faust traf ihn mit voller Wucht und brach seine Nase. Er spürte den Geschmack von Blut auf der Zunge, auch war er sicher, dass ihm ein paar Zähne fehlten. Um ihn herum johlte die Menge hämisch und hier und da hörte er weitere Schmerzensschreie neben seinen eigenen. Offenbar war er nicht der einzige Überlebende. Gerade wappnete er sich für einen dritten Schlag, da rief jemand barsch: „HALT! Aufhören! Wollt ihr euch auf das Niveau der Leute herablassen, die ihr bekämpft? Schafft diese Männer in die Lagerhalle!“
      Bruno konnte ihn nicht sehen, aber er war sich sicher, dass der Mann mit der Vogelmaske gesprochen hatte. Da er viel zu benommen und verwundet zum Stehen, geschweige denn Gehen war, schleifte man ihn in ein Gebäude, vielleicht hundert Meter entfernt. Dort schubste man ihn gegen eine Wand und kettete ihn an einem Rohr fest. Langsam bekam Bruno seine Sinne in den Griff, auch der Schmerz wurde wieder erträglich. Adrenalin flutete seinen Körper und unterdrückte alle Gefühle. Schnell stellte er fest, dass er und vier seiner Kameraden, die alle so lädiert aussahen wie Bruno sich fühlte, in eine der Hallen gebracht hatte, wo die Fässer mit Treibstoff vor der Auflieferung gelagert wurden. Es stank nach Treibstoff und Rauch lag in der Luft.
      In den Gesichtern seiner Freunde stand schiere Panik und Angst, aber auch Trotz geschrieben. Bruno fühlte nur ersteres.
      Er blickte nach vorne und sah dort den Mann mit der Vogelmaske hereinkommen. Hinter ihm wurde die Schiebetür geschlossen. Sie waren allein im Dunkeln.
      Verängstigt beobachtete Bruno die Silhouette der Mannes, welche nun zu einem der Fässer ging, es öffnete und einen länglichen Gegenstand hereinschob. Ein leises Klicken ertönte, dann war der Raum vom Licht einer einzelnen Fackel erhellt. Der Mann hatte einen Stab aus Holzkoralle entzündet. Er kam nun langsam auf sie zu, die Maske, welche im Licht der einzelnen Flamme psychedelisch leuchtete, schien sie alle auf einmal mit Blicken aufzuspießen. Dann richtete sie sich auf den Ersten in der Reihe. Der Mann ging auf ihn zu und ging in die Hocke, so dass sie sich auf Augenhöhe befanden.
      Bruno verrenkte sich den Hals, um zu sehen wer es war und was passierte. Es war Rio. Der jüngste unter ihnen. Herausfordernd sah er der Maske direkt in die Augen und spuckte ihr ins Gesicht.
      *PENG*
      Rios Kopf explodierte und einige der Soldaten, darunter Bruno schrien entsetzt auf. Der Mann jedoch steckte in aller Ruhe die Pistole weg und wischte seine Maske sauber. Er hatte ihn ohne zu zögern erschossen. Ohne weiteres ging er zum Nächsten.
      Wieder hockte er sich hin und starrte seinen Gegenüber an. Es war Peter. Der hatte die Augen zusammengekniffen, offensichtlich in Erwartung seines Todes. Er atmete hastig und unregelmäßig. Das Gesicht war schmerzverzerrt. Jetzt sprach der Mann zum ersten Mal: „Mal schauen ob du klüger bist als dein Freund hier.“
      Seine Stimme war schneidend und ohne Mitleid.
      „Ich habe nur ein paar einfache Fragen an dich und ich hoffe für dich, dass du sie mir wahrheitsgemäß beantworten wirst.“
      All dies trug er mit stoischer Ruhe und Langeweile vor, als wäre dies nur eine lästige Nebensächlichkeit. Peter begann jetzt zu weinen. Schluchzend zwang er sich dem Paradiesvogel in die Augen zu schauen. Die Maske war bespritzt mit Rios Blut.
      „Erste Frage: Befinden sich noch andere Soldaten auf der Insel?“, fragte er gelangweilt. Es wirkte fast als würde er einen auswendig gelernten Text vortragen.
      Peter reagierte nicht. Er schien all seine verbliebene Tapferkeit zusammengenommen zu haben und schaute dem Vogel in die Augen.
      Der seufzte nur und drückte die Fackel gegen Peters Oberschenkel. Das Feuer fraß sich durch die Kleidung, die Haut, tief in das Fleisch hinein. Peter brüllte vor Schmerz und warf sich hin und her, doch er konnte der stechenden Pein nicht entkommen. Die unbarmherzigen Ketten hielten ihn fest. Nach einer Minute nahm der Mann die Flamme weg. Peters Bein war fast bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, nicht mehr als ein schwarzer, blutiger Klumpen.
      „Und sind wir jetzt kommunikativer? Befinden sich noch andere Soldaten auf dieser Insel?“
      Peter reagierte nicht. Seine Miene war grässlich verzerrt und er starrte sein geschundenes Bein an. Er schien der Ohnmacht nahe.
      „Hach, das bringt uns hier nicht weiter.“, stellte sein Peiniger fest, stemmte sich wieder hoch und richtete die Waffe auf Peters Gesicht.
      „NEIN!“, schrie einer der Gefangenen, doch *PENG* und Peters Gehirn verteilte sich auf der Wand hinter ihm.
      „Oh? Wer meldet sich denn da freiwillig?“, fragte der Mann und Bruno erkannte einen heiteren Unterton. Das steigerte seine Angst noch weiter. Keiner von ihnen würde diesen Raum lebend verlassen. Fast beneidete er Rio um seinen schnellen, schmerzlosen Tod, denn wer auch immer ihr Peiniger war, er würde sich ganz bestimmt nicht ohne Antworten zufrieden geben. Was er bisher getan hatte war nicht als Zeitvertreib und Einschüchterung gewesen.
      Markot war der sogenannte Freiwillige gewesen und Bruno spürte wie sich Mitleid unter die Angst und die Schmerzen mischte. Markot hatte vor zwei Wochen einen Sohn bekommen. Seine Familie befand sich auf Ractinia und morgen hatte er sie besuchen wollen. Bruno erinnerte sich gut daran wie glücklich Markot gewesen war. Und jetzt würde er hier in den Händen dieses Sadisten sterben, ohne seinen Sohn je wieder zu sehen.
      Der Mann war mittlerweile bei Markot angekommen und das Prozedere begann von neuem: „Also. Ich denke du weißt was ich wissen will?“
      Markot atmete heftig. Auch er zitterte vor Angst und Entsetzen.
      „Es befinden sich keine weiteren Soldaten auf der Insel. Wir sind die Einzigen. Wir und unsere toten Kameraden.“
      All dies brachte Markot mit erstaunlich fester Stimme hervor. Doch auch ihm lief der Schweiß von der Stirn. Dies war eine Lüge gewesen. Fünf ihrer Männer befanden sich gerade auf Patrouille. Bruno hoffte inständig, dass sie Alarm schlagen würden.
      Der Mann mit der Maske sah Markot lange an, dann meinte er: „Ich glaube dir nicht.“
      Stand auf und richtete seine Waffe auf ihn.
      „BITTE!“, flehte Markot und riss an seinen Ketten: „Ich habe Frau und Kind. Haben sie Mitleid!“
      „Haben wir das nicht alle?“, fragte der Mann gleichgültig.
      *PENG* und Markot war tot.
      „Da waren’s nur noch zwei“, murmelte der Paradiesvogel vor sich hin und richtete die Waffe auf Benjamin. Der war von allen am übelsten zugerichtet und gar nicht richtig bei Bewusstsein. Testweise stieß er ihm die Flamme in die Brust, doch kaum eine Reaktion kam zurück.
      „Sowas Blödes…“, meinte der Maskierte enttäuscht.
      *PENG* und Bruno war allein mit seinem Albtraum.

      Siehus Büro

      Langsam klärte sich Siehus Verstand. Er musste Craig kontaktieren. Dies war ein Fall für das Militär. Wer auch immer dieser Anrufer gewesen war. Die Palastwache hatte ihm nichts entgegenzusetzen. Siehu brauchte Hilfe und zwar schnell. Hastig rappelte er sich auf, griff nach seiner richtigen Teleschnecke und wählte die Nummer von Craig.

      In der Lagerhalle

      Es stank widerlich nach Treibstoff. Die Lagerhalle war nicht groß, dafür aber randvoll mit Fässern. Überall liefen Rohre lang, wie das an das Bruno gekettet war. Es war ein trostloser, ekelhafter Ort. Bruno konnte nicht glauben, wollte nicht glauben, dass er hier sterben würde.
      Immer noch riss er an seinen Ketten, doch das Rohr hielt. Es war hoffnungslos. Warum musste er der Letzte sein? Warum hatte es für ihn nicht schnell vorbei sein können? Was hatte er in seinem Leben verbrochen, dass er das hier verdient hatte.
      „Angst?“, fragte der Vogel hämisch und irritiert, stellte Bruno fest, dass die Stimme nicht mehr so dumpf klang wie noch vor ein paar Minuten. Vorsichtig drehte er den Kopf und sah den Mörder seiner Freunde direkt an. Dieser hatte die Maske abgenommen. Sein Gesicht war so schneidend wie seine Stimme. Der Kopf war extrem schmal und die kurzen, schwarzen Haare verstärkten diesen Eindruck noch. Die Nase war ebenfalls lang und schmal, der Mund dünn und zu einem selbstbewussten Lächeln verzogen. Das spitz zulaufende Kinn war an der Spitze von einem kleinen goldenen Ring durchstoßen.
      Die Augen wären grün und blickten Bruno grausam an.
      „Ich weiß wie du dich fühlst“, erwähnte er beiläufig, während er ein Messer aus seiner Tasche zog. Erneut ergriff Panik von Bruno Besitz. Alle Hoffnung einen schmerzlosen Tod zu sterben war dahin. Wie ein Wahnsinniger rüttelte er an dem Rohr, doch es gab nicht nach.
      „Du bist nicht der Erste der mich so ansieht und du wirst auch nicht der Letzte sein“, ungerührt und kalt sprach er diese Worte. Er schien viel mehr darauf konzentriert zu sein, das Messer auf Hochglanz zu bringen, bevor es mit Brunos Blut beschmutzte.
      „Ihr fragt euch: Warum ich? Was habe ich getan? Womit habe ich das verdient?“, endlich schien er fertig zu sein und hockte sich vor Bruno hing. Das Messer lässig in der einen, die Fackel in der anderen Hand.
      „Ihr weint und jammert, fleht und flennt und dann. Dann sterbt ihr. Und all der Aufstand war umsonst“, er schien jetzt doch noch einen Fleck an der Klinge entdeckt zu haben, denn er legte die Fackel ab, gefährlich nah an Brunos Bein der die brennende Hitze spüren konnte, und begann wieder das Messer zu putzen.
      „Doch weißt du was mein Meister nun sagen würde?“, die grünen Augen durchdrangen Bruno, der wünschte er würde die Maske wieder aufsetzen.
      „Er würde sagen, dass es nicht deine Schuld ist. Er würde sagen, dass er der Wille der Götter ist. Und weißt du was?“, er begann nun mit dem Messer vor Brunos Nase spielerisch herumzufuchteln: „Ich denke er hat Recht. Du siehst mir nicht wie ein schlechter Mensch aus. Es ist nicht deine Schuld, dass du hier gelandet bist. Das ist allein der Wille der Götter. Aber auch das wird dich vor deinem grausamen Schicksal nicht retten.“
      Er nahm nun die Fackel und hielt sie an Brunos Schuh. Der wimmerte vor Schmerz, als die Hitze sich in seine Haut fraß.
      „Ich mache dir einen Vorschlag“, meinte der Ben mit geschäftiger Stimme: „Du sagst mir wo sich eure Patrouille versteckt, wenn etwas ungewöhnlich passiert. Dann schneide ich dir nur ein Bein ab und bringe es schnell zu ende. Wenn nicht, dann musst du dich auf eine sehr unangenehme Erfahrung einstellen. Ich hätte mir mehr Zeit mit den anderen lassen sollen. Eure Mienen waren köstlich, aber es ging dann doch etwas schnell, oder? Du musst einiges gutmachen.“
      Er grinste. Bruno war längst gebrochen, hatte sich mit seinem Schicksal abgefunden. Er rüttelte nicht mehr an den Ketten und weinte auch nicht mehr. Stattdessen hatte er sich eine Sache zum Ziel gesetzt. Er würde diesem Mistkerl nicht ein dreckiges Wort sagen. Offenbar war nicht alles verloren. Ein paar seiner Freunde lebten und obwohl dieser Mann es wusste, konnten sie ihm ordentlich Ärger machen. Er würde sie niemals verraten. Sich an diesen Gedanken klammernd legte Bruno so viel Verachtung in seine Stimme wie er konnte: „Fick dich, du Arschloch. Von mir wirst du nichts erfahren!“
      Ben grinste jetzt nur noch breiter, fing fast an zu lachen.
      „Sehr schön, sehr schön. Darauf habe ich gehofft. Immer dieser falsche, sinnlose Heldenmut. Es stimmt schon, Mut ist die schönste Umschreibung für Dummheit. Findest du nicht auch? Zu deiner Information“, und jetzt wurde sein Grinsen noch breiter und noch grausamer: „Ich habe diese lächerliche Patrouille natürlich als Erstes ausgeschaltet. Als ob ich solch einen Risikofaktor nicht mir einkalkulieren würde.“
      Bruno fühlte sich wie zerschlagen. Das konnte nicht sein. Er log.
      „Ich freue mich aber, dass du mir noch ein paar Stunden Spaß bereiten willst.“, lachte der Sadist.
      „Oh ja… Ich werde viel Spaß mit dir haben!“
      Und mit diesen Worten rammte er Bruno das Messer ins Bein.


      Kapitel 26 - Quadhar-Island

      An Bord der Coral und Co.
      Coral rieb sich die Augen und gähnte. Dann noch einmal. Dann drehte er sich in seiner Hängematte um und schlief wieder ein. Unter Deck herrschte entspanntes Schnarchen, es war vielleicht sieben Uhr morgens. Maggie lag zwischen Decken auf dem Boden, da das Schaukeln der Hängematte sie verrückt machte, Billie hing wie Coral in einem Stoffkokon von der Decke und nur Sammie, der eigentlich Wache halten sollte, döste an Deck vor sich hin. Die Sonne schob sich eben erst über den Horizont und warf ihr Licht über die glatte, kalte Wasseroberfläche auf das Schiff, bis hin zu Sammies Nasenspitze. Jedoch ohne Wirkung.
      Nach kurzer Besprechung war man am gestrigen Abend zu dem Ergebnis gelangt, dass es sich nicht lohnen würde die ganze Nacht durchzusegeln. Stattdessen einigte man sich darauf erst am nächsten Morgen an Land zu gehen. Unter normalen Umständen wäre erst in einer, vielleicht zwei Stunden leben in die Besatzung der „Coral und Co.“ gekommen, aber heute wurde der Wachmann durch das Geräusch zerbrechender Töpferkunst geweckt.
      Sammie schreckte hoch und zog sein Schwert, bereit sich mit den fiesesten, größten und abscheulichsten Porzellanmonstern der Welt herumzuschlagen, fand aber nur einen zerbrochenen Krug vor. Wo war der hergekommen? Sammie blickte zum Himmel herauf und sah tatsächlich einen grauen Greifvogel hoch über dem Schiff kreisen. Es war ein gewaltiger Vogel und für Sammie, der nur kleine Haubentaucher kannte, welche manchmal auf den Koralleninseln nisteten, waren die drei Meter Flügelspannweite ein beeindruckender Anblick. Der Vogel kreiste ungerührt weiter, als ob er auf etwas wartete. Schließlich ließ Sammies Interesse an dem Tier nach und seine Aufmerksamkeit wandte sich dem zerbrochenen Gefäß zu. Kaum hatte er sich gebückt, um die Scherben zu mustern, flog der Überbringer des Kruges in Richtung Insel davon.
      Zwischen den Überresten des einfachen Tontopfes befand sich ein Zettel. Auf ihn war eine kurze, aber eindeutige Nachricht zu lesen.

      Kurs korrigieren. Nur am Hafen in der nördlichen Bucht anlegen. Waren oder Geldwert von 5.000.000 Berry bereithalten. Missachtung der Befehle nicht zu empfehlen.
      Leo


      Kurz musterte Sammie den Brief, dann beschloss er, dass Billie ihm das erklären müsse.
      Billie unter Deck war nicht annähernd so überrascht wie Sammie.
      „Ich habe schon darauf gewartet“, meinte er müde: „Das es ausgerechnet zu dieser Zeit kommen muss.“
      Verdrießlich kratzte er sich am Kopf. Maggie war bereits wach und hörte interessiert zu: „Und? Was hat es jetzt damit auf sich?“
      „Die Quadhar sind wie gesagt ein kriegerischer Völkchen und nicht gerade freundlich gegenüber Fremden, die sich ungefragt auf ihrem heiligen Land herumtreiben. Dementsprechend müssen Fremde in einem Hafen anlegen, an dem sie von den Quadhar geduldet werden“, erklärte Billie.
      „Die Abgabe habe ich mit einkalkuliert. Sie ist sozusagen ein kleines Dankeschön an den König der Quadhar, dafür, dass er Piraten seine Insel als Zuflucht anbietet.“
      Billie räusperte sich und nahm einen Schluck Wasser. Sammie nutzte die Pause und erkundigte sich welche Art von Ware Billie mitgebracht habe. Als Antwort hielt dieser ein kleines Säckchen hoch.
      „Cnidaria-Koralle. Das ist am einfachsten. Jedem Kriegsfürsten und manch anderem, ehrbarerem Mann auf der Welt läuft beim Anblick dieses Säckchens das Wasser im Mund zusammen. Es sind mit Flüssigsprengstoff gefüllte Kugeln. Die Wirkung ist verheerend, aber nach fünfzig Schuss ist der Spaß vorbei. Im Endeffekt zahlt dieser Leo nur sehr viel Geld für sehr wenig Nutzen. Er kann die Koralle hiermit weder anbauen, noch die Menge Sprengstoff irgendwie vergrößern.“
      Erneut nahm er einen großen Schluck Wasser. Voller Abscheu starrte Maggie das Säckchen an. Sie sah aus, als würde sie es gleich über Bord werfen. Billie merkte das und steckte es schnell weg. Auf einmal tat Coral einen sägenden, unsagbar lauten Schnarcher und wachte auf.
      „Was war das? Habt ihr das auch gehört. Ich glaube wir werden angegriffen“, warnte er panisch und fiel beim Versuch aus der Hängematte zu springen elegant auf die Nase.
      „Und ich glaube du hast einen an deiner blauen Waffel!“, erwiderte Billie spöttisch: „Ab auf deinen Mast. Ich will in einer Stunde auf der Insel sein und kann es nicht gebrauchen, wenn du uns im Weg herumturnst.“
      Mit diesen Worten stand er auf und ging an Deck. Der Rest der Truppe hinterher.

      58 Minuten und 23 Sekunden später

      Aus ein paar Kilometern Entfernung hatte Quadhar-Island noch ganz niedlich ausgesehen, doch je näher sie der Insel kamen, desto größer wurde der Respekt unserer Helden gegenüber der Insel und den Menschen die dort lebten.
      Die Insel war im Prinzip nichts anderes als ein Gebirge welches sich dem Wasser in den Himmel ragte. Drei Gipfel zeichneten sich deutlich als die Höchsten ab. Sie überragten alles um sie her und tauchten die „Coral und Co.“, die sich von Norden näherte, in den Schatten eines verfrühten Sonnenuntergangs.
      „Ich sehe keinen Hafen“, meinte Sammie verwirrt: „Wie zur Hölle sollen wir da anlegen?“
      Ehrfürchtig starrte er die grauen Berge hinauf, bis zur eisigen Spitze, die sich hoch über ihnen nur noch erahnen ließ.
      „Wir legen nicht auf dieser Seite der Berge an“, antwortete Billie. Den irritierten Blicken seiner Mitreisenden entgegnete er mit einem geheimnistuerischen Lächeln.
      „Wie sollen wir denn da rüberkommen? Das ist unmöglich!“, sprach Maggie aus was alle dachten.
      „Wir werden die Berge nicht überqueren“, lachte Billie und seine Stimme zitterte vor Vorfreude: „Wir werden sie unterqueren!“
      Keiner seiner drei Gesprächspartner hatte lange Zeit sich über diese Aussage zu wundern, denn sie erkannten nun selbst was Billie meinte. Am Fuße des Berges auf den sie zufuhren, befanden sich Höhlen. Hunderte kleiner Löcher, entstanden durch Wellen welche über Jahrmillionen unbarmherzig gegen den starken Fels geschlagen hatte.
      „Du willst doch nicht…“
      Fassungslos wandte Sammie sich zu Billie.
      „Doch. Wir werden genau da durchfahren!“, freute Billie sich.
      „Was macht dich da so glücklich? Das ist gefährlich!“, wurde Maggie laut. Ihr schien die Vorstellung sich von einem Berg verschlucken zu lassen gar nicht zu gefallen.
      „Nein, ist es nicht! Glaubt mir. Das wird ein Spaß!“
      „Wisst ihr was?“, schaltete sich plötzlich Coral, der von seinem Mast gehüpft kam, dazwischen: „Ich glaube ich werde es die Schweizer Käseberge nennen!“
      Vergnügt sah er seine Mitstreiter an. Die schienen von dem Vorschlag nicht so begeistert, hatten aber aufgehört zu streiten.
      „Wo genau liegt denn diese Schwaitz?“, erkundigte sich Sammie, während sie langsam in einen der größeren Tunnel fuhren. Er hatte es gar nicht bemerkt. Billie grinste immer noch vergnügt, während Maggie mit den Fingern rastlos auf die Reling trommelnd, unruhig in den Tunnel blickte.
      „Ääh…“, setzt Coral gerade an, da schnitt Billie ihm das Wort ab.
      „Festhalten.“
      „Wie bitte?“, kam es von Maggie und Sammie im Chor.
      „Ich sagte festhalten.“
      Dann fielen sie in die Tiefe.
      Jeder Sopran hätte voller Entzücken von Sammies Kopfstimme berichtet, während jede Operndiva beim leisesten Hauch von Maggie Kreischen in Ohnmacht gefallen wäre.
      Sie rauschten einem unterirdischen Wasserfall folgend in die Tiefe. Billie jauchzte vergnügt am Steuerrad, Coral hatte ein Seil in der Hand und hielt, ebenfalls euphorisch quietschend, Maggie fest, deren Stimme ein Glas hätte zerspringen lassen können. Sammie hatte sich mit Armen und Beinen an den Mast geklammert und ehe er den Schreck verarbeitet hatte, klatschten sie heftig auf der Wasseroberfläche auf. Alle vier riss es unsanft zu Boden. Stöhnend rappelten sie sich auf. Maggie rieb sich den brummenden Schädel. Kurz versuchte sie die Augen zu öffnen, doch dann stellte sie fest, dass dies bereits geschehen war. Um sie her war es stockfinster. Man konnte nichts erkennen. Dann durchbrach ein gurgelndes Geräusch die Stille. Kaum wieder auf den Beinen hatte Sammie sich in die ungefähre Richtung gestürzt in der er Billie vermutete und hatte getroffen. Er war außer sich vor Wut.
      „Was“
      BONK
      „fällt“
      BONK
      „dir“
      BONK
      „ein?“
      Bei jedem Wort hämmerte er Sammie Kopf, den er am Hals umklammerte, gegen das Schiffsdeck. Dieser ließ gurgelndes Gelächter hören. Drückte Sammie dann aber entschlossen weg. Jetzt regte sich Maggie ebenfalls auf. Wutentbrannt brüllte sie in die Schwärze, ungefähr in Billies Richtung, wie sie hoffte. Tatsächlich brüllte sie jedoch eher den Mast an: Wenn du das noch einmal machst, dann knallt’s! Wie kannst du es wagen uns so einen Schrecken einzujagen? Du bist doch wahnsinnig! Ich fasse es nicht…“
      Jetzt fing Coral direkt neben Maggie an zu lachen: „Nochmal bitte!“
      Nun wurde er Ziel von Maggies Tirade: „Und wie kannst du ihn unterstützen? Wir hätten sterben können! Jemand hätte über Bord gehen können! Das Schiff hätte zerstört werden können!“
      Schließlich verstummte Maggie und Coral nutzte die Chance um zu fragen, wo sie sich eigentlich befänden. Billie zuckte mit den Schultern, dann fiel ihm ein, dass ihn natürlich keiner sehen konnte.
      „Weiß nicht genau. Eine Art unterirdischer Fluss würde ich sagen. Ich war noch nie hier, alles was ich über Quadhar weiß stammt aus Erzählungen.“
      „Wie bitte?“, kam Maggies eisige Stimme aus der Finsternis, doch Billie würgte sie schnell ab.
      „Jedenfalls sehe ich Licht da vorne. Es wird bestimmt einiges klarer, wenn wir erstmal dort sind.“
      Sie trieben noch eine Weile auf dem Fluss, ohne dass der kleine Punkt Licht in der Ferne größer zu werden schien. „Da vorne“ war wohl doch eher „Da hinten“.
      „Boaaaah, ist das laaaangweilig!“, jammerte Coral.
      „Schnauze, Coral!“, kam es von Maggie zurück. Sie schien immer noch verärgert.
      Das Rauschen des Wasserfalls hinter ihnen war stetig leiser geworden, doch nun schien es wieder lauter zu werden. Sammie wurde als Erster misstrauisch.
      „Kann es sein, dass wir auf einen weiteren Wasserfall zusteuern?“
      „Ich weiß es nicht. Eigentlich sollte hier unten etwas passieren…“, murmelte Billie zurück. Er schien jetzt ebenfalls unruhig zu werden.
      „Ich schwöre dir“, grummelte Maggie: „Wenn wir deinetwegen hier unten sterben, nur weil du den falschen Tunnel genommen hast, dann bringe ich dir um.“
      „Eine wahrhaft furchterregende Aussicht“, kam es trocken zurück.
      Das Licht wurde immer noch nicht größer. Gerade überlegten sie ernsthaft gegen die Strömung anzurudern oder zumindest selber Licht zu machen, um einen Ausgang zu suchen, da flammte eine Öllampe direkt neben ihrem Schiff auf und ein leises Räuspern ertönte.
      „Hallo, die Herren!“, näselte die Laterne.
      „Warum tauchen Leute außerhalb der Koralleninseln immer aus dem Nichts auf?“, seufzte Maggie genervt, ehe Billie antworten konnte.
      „Ach, die Koralleninseln?“, näselte es interessiert.
      „So jemanden hatten wir seit Jahren nicht mehr. Stress mit der Weltregierung?“
      „Sie können sich gar nicht vorstellen was für Stress“, übernahm Billie die Unterhaltung.
      „Oh, ist da noch jemand? Mit wie vielen Personen habe ich es zu tun?“
      „Mit äh… vier“, stockte Billie. Er versuchte angestrengt den Halter der Laterne in der Finsternis auszumachen, doch es schien als ob das Licht noch nicht einmal die Hand erhellte, die es hielt. Das war merkwürdig.
      „Vielen Dank. Vier Personen…“, es schien als würde die Stimme sich Notizen machen: „Koralleninseln… Äh? Grund für den Aufenthalt? Flucht vor der Weltregierung?“
      Billie stöhnte. Er hätte es sich nicht träumen lassen, dass eine Insel Gesetzloser eine schleppendere Bürokratie vorzuweisen hätte, als Siehus Regelpalast auf den Koralleninseln.
      „Ich würde ihnen in ihrem Interesse vorschlagen mir schnell Auskunft zu geben“, näselte der Wärter. Sie steuern gegenwärtig auf einen Wasserfall zu und es ist mit herzlich egal ob sie herunterfallen.“
      Das machte Eindruck.
      „Wir sind eigentlich hier um eine Crew zu finden. Quasi nur auf der Durchreise“, ergänze der Steuermann seine Angaben.
      „Ach, sie wollen an den Turnieren teilnehmen?“, freute sich der Wärter: „Das ist ja schön. Solche Leute haben wir hier viel zu selten.“
      Ein kurzes Rascheln ertönte, als der Mann seine Notizen vervollständigte. Dann rief er in die Schwärze: „Lasst das Fallgatter runter.“
      Es platschte und die „Coral und Co.“ kam zum Stillstand.
      „Wenn sie Backbord oder Steuerbord einen großen Schritt über die Reling tun, sollten sich die Dinge für sie aufhellen.“
      „Also Steuerbord ist vermutlich da wo das Steuer ist, also hinten“, sinnierte Coral: „Doch wo ist das Backbord? Kann man da backen? Und wieso hat mir keiner von euch gesagt, dass man auf einem Schiff backen kann?“
      „Sei still, du machst uns nur lächerlich“, stöhnte Maggie und nahm ihren Freund an die Hand. Sie tat einen großen Schritt über Bord und fand sich in einem schummrigen Licht wieder. Sie hatte festen Steinboden unter den Füßen und stand in einer von Fackeln erhellten Höhle. Sie wirbelte herum. Hinter war der Fluss, doch nur ein bisschen Wasser war zu sehen. Über dem Wasser lag eine Art Röhre aus wabernder Schwärze. Sammie trat gerade aus eben dieser heraus und sah sich nicht weniger verwundert um.
      „Ich krieg die Krise mit dieser Insel…“, schüttelte der Schwertkämpfer den Kopf: „Die Krise…“
      Billie war schon im Gespräch mit dem näselnden Mann. Dieser trug einen schlichten, schwarzen Anzug. Er war ziemlich groß. Allerdings nur für Menschen, so dass Billie ihn deutlich überragte. In der Hand hielt er ein Klemmbrett. Auch fiel Maggie ein großer Ring an seiner linken Hand auf, der wohl aus grauem Schiefer gefertigt war. Sie, Coral und Sammie traten zu den Verhandelnden.
      „Was wird aus unserem Schiff?“, erkundigte sich Billie gerade.
      „Es wird aus dem Wasser gefischt und in eine örtliche Lagerhalle gebracht. Ich nehme an sie haben unsere Nachricht erhalten?“
      „Allerdings.“
      „Dürfte ich dann?“, drängte der näselnde Typ, der wie Maggie fand ein sehr arrogantes, unangenehmes Gesicht besaß.
      „Natürlich, Herr?“, erwiderte Billie und ließ das Säckchen in dessen Hände fallen. Der hob nur eine Augenbraue und antwortete nicht. Stattdessen musterte er die Kugeln.
      „Was hat es damit auf sich, Herr Syrop?“, meinte er skeptisch.
      „Woher kennen sie…“
      „Woher ich ihren Namen kenne tut gerade nichts zur Sache“, schnitt der Wärter ihm gleichgültig das Wort ab. Dann wiederholte er nachdrücklich, aber auch begierig: „Was hat es mit diesen Kugeln auf sich?“
      Kalt sah Billie auf ihn herab. Dann nahm er eine der Kugeln, steckte sie in sein Gewehr und schoss. Er traf eine rund zwanzig Meter entfernte Felswand. Die Höhle erzitterte, Steine fielen von der Decke und wurden von der schwarzen Röhre verschluckt. Die Druckwelle hob die fünf Zuschauer beinahe von den Füßen. Die Explosion hatte ein metergroßes Loch in den Granit gerissen und noch immer fraßen sich blaue Flämmchen in den Fels.
      Die Reaktion war vorhersehbar. Äußerlich versuchte der Wärter sichtlich die Ruhe zu bewahren, doch die Gier stand ihm ins Gesicht geschrieben. Seine langen, dünnen Finger schlossen sich fest um das Säckchen.
      „Das dürfte genügen“, nervös leckte der Mann sich über die Lippen: „Pluton! Sei so nett und geleite diese Herren nach oben!“
      Auf den Befehl hin trat ein junger, stämmiger Bursche aus einer in den Fels gehauenen Pforte. Er war vielleicht sechzehn, doch er besaß den Körper eines Athleten und ihm stand die Härte eines Kriegers geradezu ins Gesicht geschrieben. Der Kopf war kahlrasiert, die Augen blickten sie unter schwarzen Brauen stechend an. Mehrere Narben zogen sich durch das Gesicht. Kleidung besaß er keine, bis auf ein um seine Hüften gebundenes Wolfsfell und eine lange, bronzene Kette an der ein Stein hing, der wohl aus demselben grauen Schiefer gefertigt war, aus dem auch der Ring des Wärters bestand. In der Hand hielt er einen Speer der so lang war wie sein Körper. Genau zwei Meter.
      Während es bei dem Wärter wohl um einen Ausländer handelte, war dieser braungebrannte Krieger eindeutig ein Einheimischer. Schweigend bedeutete er der Reisegruppe ihm zu folgen, was diese dann auch schweigend tat.
      Sie traten durch den Torbogen und fanden sich vor einer in den Fels gehauenen Wendeltreppe wieder. Coral stöhnte. Alles, alles, aber nur keine Treppen.

      7963 Treppenstufen später

      Das war’s! Sammie war fertig mit dieser Insel. Erst dunkle Höhlen, dann ein Wasserfall, gefolgt von Stunden auf einem langweiligen, im wahrsten Sinne des Wortes SCHWARZmagischem Fluss und jetzt diese Treppe. Der Schwertkämpfer war nicht der Einzige dem die Oberschenkel brannten und stachen, der Seitenstechen hatte und heftig keuchte. Coral, Maggie und sogar Billie unter seinem Anzug sahen so aus als ob sie schon bessere Tage gesehen hätten. Nur Pluton schien noch ausgesprochen fit zu sein. Er lächelte spöttisch.
      „Und ihr wollt an den Turnieren teilnehmen? Das schafft ihr nie!“, er hatte einen schweren Akzent, mir besonderer Betonung auf den Vokalen.
      „Ich… Warte bis ich wieder… bis ich wieder bei Kräften bin“, keuchte Coral, dem es gar nicht gefiel, dass ein Gleichaltriger ihn vor Maggie so bloßstellte: „Dann… dann zeige ich dir wer hier an den Wettkämpfen teilnehmen kann!“
      „Ok, ich nehme deine Herausforderung an!“
      Pluton lächelte nun nicht mehr. Seine Miene war ernst geworden.
      „Hä…?“, mehr konnte Coral nicht erwidern. Das Sprechen war zu anstrengend.
      „Du hast soeben mich und meine Familie herausgefordert und ich werde unsere Ehre verteidigen. Morgen zur Mittagszeit werde ich mich mit dir messen.“
      „Hä…?!“, vollkommen perplex schielte Coral, die Hände auf die Knie gestüzt, seinen Gegenüber an. Der wies noch auf ein Gasthaus mit dem Vermerk, dass sie dort eine Bleibe für die Nacht fänden. Auch meinte er, dass er Coral morgen zur Mittagszeit erwarte. Auf der Insel gäbe es harte Strafen für Leute, welche eine Herausforderung missachteten. Dann ging er die Treppe wieder hinunter.
      „Großartig… Coral!“, japste Billie: „Genau so etwas… können wir jetzt gar nicht gebrauchen.“
      „HÄ?!“


      Spezial-Special - Zum glücklichen Piraten

      Nachdem Pluton den Abstieg der Treppe wieder begonnen hatte, bewegten sich unsere Helden in nicht gerade heldenhafter Gangart in Richtung des Gasthauses. Dies benötigte eine Menge Murren, Fluchen, ein wenig Humpeln, eine gute Portion Stolpern und jede Menge Schnaufen. Sie achteten gar nicht auf ihre Umgebung. Es war schon wieder Abend, insofern konnte man ohnehin nichts erkennen.
      So betraten sie das Gasthaus „Zum glücklichen Piraten“. Im Gasthaus fiel ihnen dann auf was einen glücklichen Piraten anscheinend ausmachte. Der hölzerne Schankraum war geradezu überfüllt, mit betrunken Piraten.
      Alkohol. Jede Menge Alkohol. Dazu Musik, ein zwei hübsche Frauen und jede Menge Geschrei. Sammie gefiel die Atmosphäre. Maggie fand es abstoßend. Überall lagen, standen und flogen auch gerne heile, zersprungene, volle und leere Flaschen oder Gläser durch die Gegend. Die Leute tanzten auf den Tischen oder eben nicht wenn diese unter lautem Krachen zusammenbrachen. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stand ein Tisch an dem offenbar Flaschendrehen gespielt wurde, nur dass der Verlierer nicht etwa eine peinliche Geschichte aus seinem Leben zum Besten gab oder etwas trinken musste, sondern schlichtweg erschossen wurde. Die Menge johlte und brüllte bei jedem Schuss. An der linken Wand tanzten zwei sehr luftig bekleidete Mädchen zu einem Lied welches von einem Barquartett mit Akkordeon, Geige, Gitarre und merkwürdigerweise Kontrabass zum Besten gegeben wurde. Coral versuchte kurz auf den Text zu achten, verstand jedoch kein Wort:

      „Da le a tu cuerpo alegria macarena
      Que tu cuerpo es pa darle alegria y cosa buena
      Da le a tu cuerpo alegria macarena
      Eeeeeh, Macarena!“


      Über all diesem Durcheinander aus Gejohle, Brüllen, Flaschen, Musik und merkwürdigerweise einer Taube, welche sich wohl in die Bar verirrt hatte, hing dichter Zigarrenqualm, der aus bestimmt hundert dieser Dinge langsam gen Decke emporstieg und eine dichte Wolke aus Rauch im Fichtengebälk der Bar bildete.
      Mit viel Ellbogeneinsatz schaffte Billie es schließlich sich zur Theke durchzukämpfen. Dort stand der wohl wildeste Kerl den Coral je gesehen hatte. Zu sagen dieser Mann hätte einen Bart im Gesicht wäre eine Untertreibung gewesen. Dieser Mann hatte ein Gesicht im Bart. Schwarz und zottelig ragte er in alle Richtungen. In Koteletten zog er sich über den Kopf, drehte eine Runde über den Rücken, verlor sich unter den Achseln, nur um auf der Brust wieder aufzutauchen. Der Mann sah aus wie ein Bär. Sogar die Schürze welche er trug, schien unter dem Druck seiner enormen Muskeln bersten zu wollen. Die fleckige Wildlederhose war garantiert seit dem Tag ihrer Herstellung nicht einmal gewaschen worden. Seine braunen Augen richteten sich auf Billie und ein Dröhnen so tief wie ein Donnergrollen und so kratzig wie eine Drahtbürste brach aus seinem Mund hervor: „NEUE KUNDSCHAFT! DAS GIBT’S JA GAR NICHT! WAS TREIBT EUCH IN DAS BESTE HAUS AM PLATZE!“
      „Das es das Einzige ist. Ordentlich Stimmung heute, was?“, stellte Billie fest, während er sich auf den Tresen stützte.
      „PAH!“, spuckte der Mann aus. Eine Flasche auf dem Boden zersprang als sie von dem Geschoss getroffen wurde.
      „FRÜHER! DA WAR HIER RICHTIG STIMMUNG! DA HABEN DIE NOCH DAUMENROULETTE GESPIELT! DAFÜR HAT’S NOCH ECHTE MÄNNER GEBRAUCHT!“, meine der Barmann verächtlich.
      „Ähm, was genau ist Daumenroulette?“, erkundigte sich Coral, der langsam wieder zu Atem kam, gerade als Sammie sich unter einer anfliegenden Flasche wegducken musste.
      „WAS IST DENN DAS? EIN KIND IN MEINER BAR! UND ICH HAB GAR KEINE MILCH DA!“, dröhnte der Barkeeper.
      „MEIN NAME IST ÜBRIGENS MAGNUS TUBA! UND DAUMENROULETTE MEIN JUNGE“, bei diesen Worten strich er Coral, der kaum größer war als er, durch das wuschelige Haar: „IST WIE ECHTES ROULETTE! NUR DASS MAN STATT GELD SEINE DAUMEN UND FINGER SETZT! UND AM ENDE GIBT ES DANN EINE RIESENSCHIESSEREI ZWISCHEN ALLEN BEITEILIGTEN! DAS WAR IMMER MEIN LIEBLINGSSPIEL!“
      „An Einfallsreichtum kaum zu überbieten“, murmelte Billie in sich hinein. Sammie folgte der Unterhaltung schon gar nicht mehr, sondern fuchtelte mit der Faust wütend in Richtung des Tisches von dem die Flasche geflogen gekommen war. Die vier Säufer lachten nur und schienen Sammie herauszufordern.
      „WOLLT IHT WAS TRINKEN?“, fragte Magnus und knallte zwei mit einer weißen Flüssigkeit gefüllte Gläser auf den Tresen.
      „ABER ICH WARNE EUCH! MILCH IST DAS NICHT!“
      Coral wollte gerade zugreifen, da schlug Billie seine Hand weg: „Nein, danke. Wir müssen morgen nüchtern sein.“
      Der Barkeeper zuckte mit den Achseln und kippte beide Gläser seinen eigenen Rachen hinunter. Sammie war nun auf dem Weg zu den vier Piraten. Er hatte die Ärmel hochgekrempelt und holte zum Schlag aus.
      „Sagen sie doch mal: Was hat es mit den Quadhar auf sich?“, informierte sich Billie, gerade der erste Säufer, ein Mann mit roter Schottenmütze, überrascht durch einen Kinnhaken niedergestreckt wurde. Seine drei Mitstreiter johlten und stürzten sich auf Sammie.
      „ALSO ZUNÄCHST EINMAL NENNT MAN SIE QUADHERI!“, dröhnte Magnus über den Lärm der Musik und der allgemeinen Heiterkeit hinweg.
      „QUADHAR BEDEUTET GEBIRGE UND QUADHAR-ISLAND DEMENTSPRECHEND GEBIRGSINSEL. QUADHERI BEDEUTET GEBIRGSMENSCHEN UND SO NENNEN SIE SICH!“
      Sammie duckte sich in diesem Moment unter dem Schwinger eines Mannes mit schwarzer Jacke weg und sprang ihn geradezu an. Beide fielen sie in den Tisch an dem die Männer gesessen hatten. Dieser krachte zusammen und die Kämpfenden landeten mit lautem Scheppern in einem durcheinander aus Glas, Holz und Alkohol.
      „Ach was?“, meinte Billie, der den Kampf noch gar nicht bemerkt hatte, überrascht. Coral und Maggie dagegen sahen schon zu.
      „Und was ist mit diesen Wettkämpfen? Wir gedenken nämlich an diesen teilzunehmen, um eine Crew zusammenzustellen.“
      Kaum gelandet musste Sammie sich schon zur Seite rollen, damit der Fuß eines Mannes mit blauem Schal nicht seinen Kopf, sondern das Gesicht seines Gegners traf. Der jaulte auf vor Schmerz und Überraschung, als der Fuß seine Nase brach. Mittlerweile galt die Aufmerksamkeit der ersten Gäste nicht mehr den hübschen Mädchen, sondern den Kämpfenden.
      „AN DEN WETTKÄMPFEN WOLLT IHR TEILNEHMEN? DANN MERKT EUCH FOLGENDES! ÜNTERSCHÄTZT NIEMALS EINEN QUADHERI ODER ES WIRD BÖSE FÜR EUCH ENDEN!“, erneut goss sich der Hüne etwas von der weißen Flüssigkeit in den Mund. Diesmal gleich aus der Flasche. Sammie lieferte sich nebenbei einen Boxkampf mit den beiden noch stehenden Gegnern, während der Kumpel nur langsam wieder auf die Beine kamen.
      „MAN ERKENNT RANG UND STÄRKE EINES QUADHERI ZIEMLICH LEICHT AN DESSEN KLEIDUNG! JEDER QUADHERI MUSS WENN ER DAS MANNESALTER ERREICHT EIN WILDES TIER IN DEN BERGEN FINDEN UND ZUR STRECKE BRINGEN! OHNE WAFFEN ODER HILFSMITTEL!“, je mehr er trank, desto lauter grölte er. Billie fand das extrem unangenehm.
      „DAS FELL DIESES TIERES TRÄGT ER DANN UM DIE HÜFTE! ALS ZEICHEN SEINER STÄRKE!“
      Obwohl die beiden Männer beinharte Piraten und zähe Kämpfer waren, mussten sie soeben Erfahrung mit der natürlichen Stärke eines Korallenmenschen machen. Ein besonders heftiger Schwinger Sammies durchbrach die Faustdeckung des Schalträgers und schickte ihn und ein paar seiner Zähne auf den Holzboden. Sein Kumpel, der nun ein langes Messer gezogen hatte, witterte seine Chance und wollte Sammie von hinten das Messer in den Rücken rammen, doch dieser fing ihn im Sprung auf und warf ihn aus dem Fenster auf die Straße. Der Gladiator war im Rausch des Kampfes und brüllte wie ein wildes Tier, als die Schottenmütze und der Mann mit der schwarzen Jacke ihn wieder angriffen.
      „DIE MEISTEN ERLEGEN EINEN EBER! DAS IST ZWAR EINE ECHTE LEISTUNG, DA DIESE EBER ÜBER EINEN METER SCHULTERHÖHE VERFÜGEN UND GEWALTIGE HÖRNER BESITZEN! DOCH MIT DIESEN LEUTEN KANN MAN SICH, WENN MAN SELBER EIN GESCHICKTER KÄMPFER IST, GEFAHRLOS ANLEGEN!“
      Billie nickte interessiert, während sein Gesprächspartner die erste Flasche leerte und zur nächsten griff.
      „WENN IHR JEMANDEN SEHT, DER EINE ART KATZENFELL UM DIE HÜFTE TRÄGT IST DAS AUCH KEIN PROBLEM! DIE GEBIRGSKATZEN SIND EXTREM SCHNELL UND WENDIG, ABER NICHT SO STARK WIE EIN EBER! ICH WÜRDE EUCH RATEN: FANGT MIT DEN EBERN AN UND WENN IHR SIE BESIEGT KÖNNT IHR EUCH AN DIE KATZEN WAGEN!“
      „Was gibt es sonst noch?“, erkundigte sich Billie, den langsam eine düstere Vorahnung beschlich, doch Magnus antwortete nicht. Wie bei der Hälfte der anderen Barbesucher galt seine Aufmerksamkeit jetzt ganz und gar Sammie und seinen drei Gegnern.
      Sammie hatte sich soeben von der filigranen Kunst des Faustkampfes verabschiedet und den Mann mit der Schottenmütze mit einem Bodycheck aus dem Weg geräumt. Der flog nun in den Piraten mit dem Schal, der gerade aufstehen wollte und sie krachten beide erneut in die Trümmer des Tisches. Sofort wirbelte Sammie herum und mit lautem Kampfgebrüll hob er das linke Bein, bis er im Stand eine Art Spagat aufführte. Dann ließ er es auf den Kopf der schwarzen Jacke knallen. Dieser schwankte und fiel auf die Knie. Sammie packte ihn am Schlafittchen und schlug zu. Die Zuschauer johlten und feuerten die Streithähne an. Die ersten Wetten waren abgeschlossen worden und so hatte die Menge sich in zwei Parteien aufgespalten. Auch Magnus hatte gewettet und feuerte nun Sammie an: „GENAU! LINKS! RECHTS! LINKS! RECHTS! UND JETZT DEN STUHL!“
      *SCHMETTER*
      „JAH!“, tobte Magnus und schlug mit der Faust auf den Tresen, was einen beachtlichen Abdruck hinterließ. Billie tauchte gerade wieder hinter diesem auf. Er hatte vor Magnus Fäusten in Deckung gehen müssen, da dieser Sammies Bewegungen haarklein nachgemacht und Billie so fast bewusstlos geschlagen hätte, wäre dieser nicht ausgewichen.
      „Entschuldigen Sie, bitte! Aber sie wollten mir gerade etwas erzählen?“
      „Wie?“, Magnus war so überrascht, dass er glatt vergaß zu Brüllen.
      „ACH SO JA!“, fand er zur seinen alten Stimmlage zurück.
      „JEDENFALLS DÜRFT IHR AUF KEINEN FALL MIT EINEM TYPEN KÄMPFEN DER EIN WOLFS- ODER GAR EIN BÄRENFELL TRÄGT! DIESE LEUTE SIND GEFÄHRLICH! NORMALE BÄREN SIND JA SCHON SCHLIMM GENUG! ABER DIESE WERDEN MINDESTENS DREI METER GROSS, WENN SIE SICH AUFRICHTEN UND DIE WÖLFE KÖNNEN BIS ZU ZWEI METER GROSS WERDEN UND JAGEN STETS IM RUDEL! SOLCHEN LEUTEN SOLLTET IHR AUS DEM WEG GEHEN!“, brummte der Mann, der selber aussah wie ein Bär.
      „Na, großartig…“, knurrte Billie. Das war so klar! Entnervt stand er auf und wollte gerade seine Truppe zusammentrommeln, da fiel ihm das aktuelle Großereignis der Bar zum ersten Mal auf.
      Sammie hatte mittlerweile nicht nur den Mann mit der schwarzen Jacke bewusstlos geschlagen, sondern auch seinen Freund mit der Schottenmütze in einem benachbarten Tisch geparkt. Nur noch der Pirat mit dem Schal stand und lauerte in geduckter Abwehrhaltung auf den nächsten Angriff. Sein Haar und seine Klamotten waren blutverklebt, doch Sammie sah noch sehr frisch aus und schien gerade erst richtig den Spaß an der Sache zu entdecken. Er lockerte seine Arme und Beine kurz auf, dann duckte er sich ebenfalls. Mit Kampfgeheul sprang er seinen Gegner an. Der wich dem rechten Haken gekonnt aus und wollte gerade einen eigenen Angriff starten, da duckte Sammie sich mit dem Kopf zwischen dessen Beine und packte eben diese. Ohne viel Federlesen hob er den überraschten fiependen Piraten hoch und rannte wie ein Stier mit dem Kopf voran auf die nächste Wand zu.
      *RUMMS*
      Sammie rieb sich den Kopf, schien aber noch halbwegs bei Sinnen. Sein Gegner stand jedoch nicht mehr auf.
      Die Menge tobte. Geld wechselte den Besitzer und unter den fassungslosen Augen Billies wurde Sammie von einigen besonders euphorischen Wettgewinnern auf die Schultern gehoben und zur Bar gebracht. Dort versprach Magnus ihm unter lautem Gelächter, dass er sich für diese Kampf den ganzen Abend Freigetränke verdient habe.
      Billie vergrub das Gesicht in den Händen. Nach vielleicht zehn Sekunden grub er es wieder aus und packte Coral und Maggie, die sich gerade beide dazugesellen wollten, bei den Ohren und schleifte sie eine Treppe hoch in das Zimmer, dass er für die Nacht gemietet hatte.

      Viel zu spät in der Nacht

      Irgendwann hatte Billie es geschafft doch noch einzuschlafen. Bei all dem Lärm, dem Gegröle, der Musik und dem Klirren der Gläser hätte er das nicht für möglich gehalten. Nach ein paar Stunden war es jedoch leiser geworden. Nun jedoch riss ihn ein lautes Stapfen auf der Treppe, vermischt mit schrägem Gesang aus der wohlverdienten Nachtruhe.
      „I am the *hicks* Champion, my *hicks* friend! DAU! DAU!”
      Es war Sammie. Offenbar stark angeheitert, polterte er die Treppe hinauf und schmetterte einen Lobgesang auf sich selbst.
      „And I kept on fightiiing, till the *hicks* end! DAU DAU DAU!”
      Das war doch nicht mehr wahr. Billie hatte es so satt. Wo hatte der Saufkopf nur seinen echten Kopf gelassen?
      „I am the *hicks* Champion! I AM THE CHAMPIGNON!”
      Er war nun fast an der Tür, machte jedoch keine Anstalten leiser zu werden. Mit einem Tritt stieß er die Tür auf und schrie beinahe: „No, time for losers! Cause I am the Champion!“
      Billie schloss die Augen und legte die Hände auf seine Ohren. Er wusste was als nächstes kam. Sammie holte tief Luft und schrie jetzt tatsächlich: „OF THE WOOOOOOOOLRD!“
      „Sammie! Halt die Schnauze!“
      Maggie hatte die Nase voll: „Ab. Ins. Bett. Und Ruhe!“
      „Ok, ok. Bin ja schon still.“, flüsterte Sammie verlegen. Er schlurfte zu seinem Bett und ließ sich darauf fallen und kurz bevor er einschlief, konnte man ihn noch murmeln hören: „Ich *hicks* liebe diese Insel!“


      Kapitel 27 - Die Arena

      „Coral~“, säuselte es lieblich an des Schlafenden Ohr: „Aufstehen~!“
      Der Angesprochene brummte nur, drehte sich weg und schlief weiter.
      „Ich werde dich nicht noch einmal so nett bitten. Steh jetzt auf oder ich schwöre du wirst es bereuen!“, befahl Billie jetzt schon nicht mehr ganz so süß.
      Coral brummte noch einmal und öffnete die Augen. Träge blinzelte er in das Licht, welches zum Fenster herein kam und das spärlich eingerichtete Zimmer in goldenes Licht tauchte. Die Wände bestanden aus Eichenholz. Mehr als zwei Doppelstockbetten, einen Holztisch und zwei dazu passende Stühle suchte man vergebens. Außer man suchte nach einem Nachttopf und einer Waschschüssel. Die Quadheri liebten es anscheinend ihren eigenen Luxus mit ihren Besucher zu teilen.
      Billie war bereits zum nächsten Bett weitergegangen. Doch Sammie war tatsächlich noch weniger erpicht darauf aufzustehen als Coral. Sein Kopf fühlte sich an als ob er explodieren wollte. Auch war er sich sicher, dass sein Körper ihm schon einmal besser gehorcht hatte.
      „Wassisnlos?“, murmelte er und hielt sich den Kopf. Billie antwortete nicht, sondern ging zur Waschschüssel in der Ecke.
      „Jetzt kommt der Moment auf den ich mich schon den ganzen Morgen freue“, grinste er die beiden Morgenmuffel an: „Ich habe hier eine Schüssel Eiswasser und der von euch der schneller aufsteht, wird das Vergnügen haben seiner Morgendusche zu entgehen.“
      Eine Dusche später
      „Wa-war da-das wirklich nötig?“, zitterte Sammie: „Ich war doch schon aus dem Bett!“
      „Ja, aber das habe ich einfach gebraucht.“
      „Ich rühre nie wieder etwas aus dieser Bar an“
      „Wir sprechen uns heute Abend nochmal“, zuckte Billie nur mit den Schultern, ob dieses guten Vorsatzes.
      „Doch, ich habe meine Lektion gelernt“, behauptete Sammie felsenfest. Billie glaubte ihm immer noch nicht: „Du bist ein Korallenmensch. Jeder andere wäre bei der Menge die du gestern getrunken hast gestorben, wenn man bedenkt, dass du das erste Mal richtigen Kontakt mit Alkohol hattest. Heute Mittag bist du wieder fit wie ein Turnschuh und dann wirst du sehen wie schnell die Erinnerung an einen schönen Abend, die an einen schrecklichen Morgen verdrängt“, schwafelte Billie altklug.
      Coral hatte mittlerweile seinen Weg zum Nachttopf gefunden und ließ einen erleichterten Seufzer hören, gerade als Maggie hereinkam, die mit Billie aufgestanden war. Ein Blick auf Coral genügte, um die blonden Schönheit wieder aus dem Zimmer zu vertreiben.
      „Gott, ist das ekelhaft! Das Bild kriege ich nie wieder aus dem Kopf!“, fluchte sie beim Herausgehen.
      „Wir kommen gleich nach!“, rief Billie ihr noch entschuldigend hinterher, dann drehte er sich zu Coral.
      „So! Ist unser Champion den fit?“, kam es vorwurfsvoll: „Wir gehen uns jetzt mal diese Wettkämpfe ansehen, damit du siehst worauf du dich eingelassen hast!“
      So marschierte der Tross los. Billie stramm vorneweg, Coral wie immer gelangweilt und Sammie mit den Kopfschmerzen seines Lebens hinterher.
      Unten in der Bar wurde sich freudig von Magnus begrüßt, der mit seiner dröhnenden Stimme nicht nur Sammie zusammenzucken ließ, sondern ihnen auch etwas von seiner „Milch“ anbot. Sammie winkte ab, ihm wurde übel.
      „NA? HABEN WIR EINEN KATER?“, lachte der Mann schadenfroh: „MEINE EMPFEHLUNG“, mit diesen Worten knallte er einen großen Krug auf den ohnehin schon lädierten Tresen: „KONTERBIER!“
      „Nein, danke. Wir haben zu tun!“, wehrte Billie freundlich, aber entschlossen ab. Sie verließen die leere, weil noch geschlossene Bar und traten ins Freie.
      Kälte. Unbarmherzige, beißende, gemeine, betäubende Kälte schlug ihnen mit voller Wucht entgegen. Die Sonne strahlte hoch oben am Himmel, doch ihre Strahlen schienen die Insel nicht zu erreichen.
      „Du, sag mal: Quadhar ist nicht zufällig eine Winterinsel?“, schnatterte Coral. Die beeindruckende Landschaft ging komplett an ihm vorbei, so kalt war es.
      „Ja, wir haben das außergewöhnliche Glück im Sommer hier zu sein. Da hat es bis zu 3 Grad.“
      Man sah der Insel ihr kaltes Klima an. Die aus ein paar kleinen Holzhütten bestehende Stadt lag im Tal zwischen den drei Bergen, deren Gipfel wie weiße Speere in den Himmel stachen. Bäume gab es keine, nur Sträucher und blassgrünes Gras. Nichtsdestotrotz war der Anblick atemberaubend. Die rauen Berge waren keineswegs glatt oder einheitlich, sondern gezackt und dort wo kein Gras wuchs, konnte man den kalten, grauen Stein sehen, der sich mal als Schlucht zurückzog und mal wie ein grausamer Widerhaken vom Berg abstand. Abgerundet wurde der Anblick von Gebirgsbächen, die sich todesmutig die Berge herabwarfen und alle in einen glatten, indigoblauen See mündeten. Auf eben diesen See gingen sie zu. Maggie war nun zu ihnen gestoßen. Eine kleine Weile marschierten sie schweigend, bis sie an den See kamen. Dort lagen mehrere kleine Ruderboote vor Anker, welche benutzt wurden um den See zu befahren.
      Das Wasser war kristallklar und man konnte bis in mehrere Meter Tiefe jede Einzelheit des glatten Bodens erkennen. Es war ein surrealer Anblick. Im grauen Stein befanden sich feine Risse, die sich wie blutige Linien durch den Stein zogen. Eine rote Flüssigkeit trat aus ihnen aus, verlor sich jedoch im glasigen Wasser des Sees.
      „Passt auf, dass ihr das Wasser nicht berührt, warnte Maggie ihre Mitstreiter: „Magnus hat mir erzählt, dass Säure aus diesen Rissen austritt. Man muss das Wasser erst neutralisieren, bevor man es nutzen oder gar trinken kann.“
      „Wo kommt die Säure her?“, fragte Billie interessiert.
      „Diese Berge sind erloschene Vulkane. Einer der Gründe warum hier unten kein Schnee liegt. Hier tritt allerhand gefährliches Zeug aus dem Boden.“
      Billie betrachtete das Wasser interessiert. Im Stillen fragte er sich, ob man sich diese Vulkangase irgendwie zu Nutzen machen könnte. Doch Sammies Frage, wann er denn gedenke auf das Boot zu kommen, brachte seine Gedanken wieder auf Kurs.
      Es war eine kleine Holzschaluppe. Einfach, zweckmäßig. Kein unnötiger Luxus. Typisch für diese Insel. Sammie zog den kürzesten Grashalm und musste rudern.
      „Zersetzt die Säure nicht das Boot?“, schnaufte er beim Rudern.
      „Vermutlich verdünnt das Wasser die Säure, so dass es keine so große Wirkung auf das Boot hat“, mutmaßte Maggie.
      Nach ein paar Minuten rudern, wurde das Ziel ihrer Reise offensichtlich. Sie ruderten auf eine Steinformation zu, welche wie eine graue Krone aus der Mitte des Sees ragte. Es waren gezackte Felsen, die aus dem Wasser sprossen und eine Art Insel im See einschlossen. Die Zacken ragten mehr als zehn Meter in die Höhe und sahen aus wie Krummsäbel, die ein Riese hier verloren hatte.
      Es war die Arena. Einer der heiligsten Orte der Quadheri und Schauplatz aller Kämpfe, bei denen es um die eigene oder die Familienehre ging. Dort würde Coral sich mit diesem Pluton messen. Billie schluckte. Er hoffte, dass der eigentliche Kampfplatz nicht so gefährlich war wie seine Umgebung, hatte aber wenig Hoffnung.
      Nach vielleicht 20 Minuten rudern, Sammie stellte erleichtert fest, dass eine Oberarme nicht einmal ansatzweise so sehr schmerzten wie sein Kopf, erreichten sie die Arena. Sie banden das Ruderboot an einer der kleineren Zacken fest und sprangen an Land. Einfach war das nicht. Das Boot kam nicht näher, als zwei Meter an die Gesteinsformation, da kleine gezackte Felsen ihm den Weg versperrten. Diese galt es zu überspringen. Ein nicht ganz ungefährliches Unterfangen, da auch die eigentliche Insel mit spitzen Gesteinsauswüchsen übersät war.
      Die ganze Insel schien nur zu existieren, um nicht betreten zu werden. Und genau das hatten sie vor. Und nicht nur das. Coral würde einen Kampf, eventuell sogar auf Leben und Tod, hier austragen. Schlimmer hätte ihr erstes Treffen mit der Arena nicht sein können. Billie sprang als Erster und war froh, als er sicher auf der Insel landete. Danach kam Sammie, der zwar sicher vom wackeligen Boot absprang, jedoch beim Aufprall auf der Insel ein unangenehmes Brummen im Kopf verspürte. Die Hände wanderten zum Selbigen und beinahe wäre er gestürzt, hätte Billie ihn nicht gehalten. Dann kam Coral geflogen. Er erhob sich elegant in die Luft, schien zur Insel zu schweben und landete leichtfüßig, wie eine Ballerina. Als Letztes sprang Maggie. Sie tat einen gewaltigen Satz, hatte jedoch zu viel Schwung genommen und musste sich mit einem Knie abstützen. Sie stieß einen spitzen Schrei aus und fasste sich an die Wade. Blut klebte an ihrer Hand. Einer der Zacken hatte ihr die Haut aufgeschlitzt.
      „So eine Scheiße!“, fluchte Maggie laut. Während Coral ihr aufhalf, musterte Billie ihr Bein.
      „Der Schnitt ist nicht tief“, analysierte er die Wunde, gerade als er ein Stück Verband aus seinem Rucksack kramte.
      Behutsam setzte Maggie den Fuß auf. Es tat kaum weh. Brannte aber höllisch.
      „Sammie? Bist du so nett und hilfst ihr kurz? Ich gehe mit unserem Helden hier vor“, bat Billie. Der Angesprochene nickte und half Maggie einen guten Platz zum Sitzen zu finden, damit sie das Bein verbinden konnten. Billie und der Held gingen vor.
      Sie erreichten einen der größeren Zacken, gingen um ihn herum und trauten ihren Augen kaum. Die Zacken umrahmten ein Loch. Wie ein gieriger Schlund tat es sich in der Mitte der Insel auf, bereit jeden unaufmerksamen Wanderer zu verschlingen. Es waren bereits einige Menschen da. Sie alle trugen verschiedene Felle, auch fiel auf, dass fast jeder einen aus Granit gefertigten Ohrring, einige wenige aber eine Halskette wie Pluton trugen. Die bevorzugte Waffe war der Speer.
      Als die Beiden näherkamen, wandten sich die Köpfe zu ihnen. Interessiert musterten die Eingeborenen den Mann der es wagte Pluton herauszufordern. Billie warf einen kurzen Blick auf die Felle. Kaum ein Wolfsfell war zu sehen. Jede Menge Eber und ein paar Felle die er einem Lux oder etwas ähnlichem zuordnen würde. Auch wenn dies riesenhafte Tiere sein mussten. Die Sache gefiel ihm immer weniger. Coral hingegen war in Hochstimmung. Mit stolz geschwellter Brust marschierte er auf den kleinen Haufen Menschen zu. Es war als hätten Blau und Weiß sich in der Tür geirrt und wären statt beim Farbentreff, bei der Hauptversammlung der Bodybuilder und Strongmen gelandet. Es befanden sich auch Frauen unter den Männern. Sie waren jedoch klar in der Unterzahl. Anscheinend handelte es sich bei Quadheri nicht um Patriarchat, sondern einfach um eine Kultur der Stärkeren.
      Die Menge teilte sich und Pluton trat aus ihr heraus. Er hatte seinen Speer lässig über die Schulter gelegt.
      „Ah, du bist da. Wunderbar.“, sein Gebaren war ganz anders als gestern. Er schien freundlicher, weniger überheblich. Billie verstand diese Kultur nicht.
      „Jo!“, hob Coral grüßend die Hand: „Also? Wie läuft das jetzt?“
      „Wir warten noch auf meinen Vater. Der wird als Stammesoberhaupt die Regeln des Wettkampfs erklären.“
      Äußerlich blieb Billie so ruhig wie Coral, doch innerlich schlug er sich beide Hände über den Kopf. Das war so klar gewesen. Dieser Junge war ein Mitglied der Herrscherfamilie. Das konnte nur böse enden. Er hätte Coral auf dem Boot lassen sollen, dann säßen sie jetzt nicht so tief in der Tinte.

      Am Rande der Insel

      „So! Das sollte halten!“, zufrieden begutachtete Sammie das Ergebnis seiner Arbeit. Er war nur ein behelfsmäßiger Verband, aber es blutete nicht mehr.
      „Kannst du stehen?“
      „Mal sehen“, reichte Maggie ihm ihre Hand und einen kräftigen Ruck später stand Maggie neben ihm.
      „Ja, ich glaube das geht.“
      „Gut, dann lass uns keine Zeit verlieren.“
      Gerade wollten sie losgehen, da erzitterte der Boden hinter ihnen. Gewaltige Schritte näherten sich Zögerlich drehte Billie sich um. Das konnte doch nichts Gutes sein. Zuerst sah er gar nichts. Als nächstes fragte er sich wer die braune Schrankwand dort abgestellt hatte, dann musste er sich eingestehen, dass es sich hierbei keineswegs um ein übergroßes Möbelstück, sondern einen Mann handelte. Denn das Möbelstück hatte Zähne.
      Es war das gewaltigste Gebiss, dass Maggie je gesehen hatte. Der Kerl hätte einem Gorilla den Kopf abbeißen können, allerdings erst nachdem er ihn und zehn seiner Artgenossen überlegen im Ringkampf besiegt hätte. Noch nie hatte sie so viel Muskelmasse gesehen. Sie mussten sich eingestehen, dass es ihr gefiel.
      „Na das gibt’s ja nicht!“, raunte einen tiefe Bassstimme aus der Kehle des komplett unbehaarten Mannes: „Magi erzählt mir auch gar nichts! Was macht ihr denn hier?“
      Ein wohliger Schauer durchfuhr Maggie. Noch nie hatte sie so eine männliche Stimme gehört. Sammie war nicht ansatzweise so beeindruckt, obwohl auch er sich eingestehen musste, dass dieser Mann gewaltigen Sex-Appeal besaß. Im Moment dominierte jedoch der Unmut darüber, dass hier schon wieder jemand ihn kannte, den er nicht kannte. Noch schlimmer war, dass der Hüne offenbar Verbindung zu diesem widerlichen Magi besaß. Ob der Gestalt des Gegenübers beschloss er jedoch seine Einstellung nicht gleich offen dazulegen-
      „Wie war noch gleich ihr Name?“
      „Oh! Natürlich! Darf ich mich vorstellen: Leonidas! Aber du darfst mich Leo nennen“, beeilte sich der Mann dessen grüne Augen sie freundlich anstrahlten. Sie waren Maggie ebenso positiv aufgefallen, wie die haselnussbraune Haut. Obgleich sie harte Muskeln bedeckte, wirkte sie weich wie Schokolade. Das Blut schoss ihr in den Kopf. Was für ein Mann!
      „Und sie stehen in welcher Verbindung zu Magi?“, hakte Sammie skeptisch nach, während Maggie sich sehnlich wünschte zu erfahren, was unter dem Löwenfell verborgen war.
      „Ich? Na, ich bin seine Ehegatte!“, grinste Leo fröhlich. Irgendwas in Maggies Brust fühlte sich merkwürdig zerschlagen an. Mit einem Mal fiel sie aus allen Wolken. Warum waren alle gutaussehenden Männer entweder schon vergeben oder schwul? Schmollend fragte sie: „Wollen wir dann?“
      „Oh ja“, druckste Sammie eiskalt erwischt rum. In diesem Moment kämpfte Coral vielleicht um sein Leben und er war nicht da!
      „Was wollt ihr auch zum Kampf? Ich bin gerade auf dem Weg dahin. Irgendein armer Teufel hat meinen Sohn herausgefordert! Das wird lustig!“
      Und während Sammies Gedanken um den armen Teufel und Maggies um die Bekehrung von Schwulen kreisten, gingen sie los zur Arena.


      Kapitel 28 - Treffen der Admiräle

      Leos Erstaunen darüber, dass Coral aus Versehen seinen Sohn herausgefordert hatte, schlug schnell in Freude darüber um, bald einen jungen Korallenmenschen in seinem Klan zu haben. Er meinte nur, dass die Tradition es nun mal so wolle und fuhr dann fort die Regeln zu erklären.
      „Die Regeln sind denkbar einfach: Ihr kämpft in der Arena, bis einer aufgibt oder herunterfällt.“, erklärte Muskelberg. Sammie warf einen kurzen Blick in das Loch in der Insel. Es war vielleicht zehn Meter breit und bestimmt hundert Meter tief. Ganz unten konnte man gerade so einen reißenden Strudel erkennen, der um die spitzen Felsen am Grund tobte. Wer dort herunterfiel hatte ganz schlechte Karten. Die Grube selber war gefüllt, mit steinernen Stacheln, welche aus den Felswänden ragten und wohl gleichzeitig als einziger sicherer Stand, aber auch als todbringenden Fallen fungierten. Coral steckte in Schwierigkeiten. Zumindest glaubte Sammie fest daran, bis er sich mit Billie und Coral zur Taktikbesprechung zurückzog. Maggie hatte sich auf einen der Felsen am Rand der Grube gesetzt. Ihre Wade tat zu sehr weh, als dass sie Lust hätte zu stehen. Billie redete hastig auf Coral ein, dem die Vorfreude ins Gesicht geschrieben stand.
      „Ok! Das ist einfacher als ich dachte. Du hast den Vorteil, wenn du den Kampf in die Länge ziehst. Was die Ausdauer angeht, seid ihr gleichauf, doch du regenerierst schneller. Zieh den Kampf in die Länge, gehe keine unnötigen Risiken ein und nutze jede Chance zum Atmen, die du kriegen kannst. Dann wenn ihm die Energie ausgeht, entwaffne ihn. Wenn er dann nicht aufgibt, ist es sein Problem.“
      Das klang deutlich positiver, als Sammie geglaubt hatte.
      „Du glaubst es wird so einfach?“
      „Nein, ich dachte es wird viel schwerer. Das hier ist kein Geschicklichkeitsspiel. Es besteht kein Zeitdruck. Coral kann einen langsamen Sieg erzwingen!“, Billie klang fest entschlossen. Sammie konnte nicht anders, als skeptisch zu nicken. Dann wandte er sich an Coral: „Welche Waffe nimmst du? Einen Speer?“
      „Nein, ich nehme nur ein kleines Messer. Irgendwas um ihn zu verletzen. Ich brauche Mobilität und da habe ich meine eigene Geheimwaffe.“
      Coral grinste selbstbewusst und ging zur Grube, wo Pluton schon wartete. Einige Zuschauer hatten sich bereits versammelt.
      „Was für eine Geheimwaffe?“, hackte Sammie bei Billie nach, während sie sich zu Maggie setzten.
      „Seine Handschuhe“, erwiderte der nur.
      „Was für Handschuhe?“, meinte Sammie jetzt ungeduldig, bekam aber keine Antwort. In der Zwischenzeit hatten die Konkurrenten sich an entgegengesetzten Rändern der Arena aufgestellt. Leo hob den linken Arm, dann riss er ihn ruckartig nach unten. Beide Kämpfer sprangen in den Schlund. Der Wettkampf hatte begonnen.
      Während Pluton sich einige Meter tief auf einen der größeren Zacken fallen ließ, heftete sich Coral einfach wie eine Spinne an die Wand des Schachtes und musterte seinen Gegner einige Meter unter ihm. Sammie wurde jetzt klar was für Handschuhe das waren. Sie waren mit Widerhaken versehen, so dass Coral einfach an den Wänden klettern konnte, ohne auf die Felsen angewiesen zu sein. So war Cleveres hätte er dem Blauschädel gar nicht zugetraut.
      Pluton anscheinend auch nicht, doch er fasste sich schnell und griff an. Er tat einen großer Satz nach oben, wo er sich von einem der Stachel abstieß, wie ein Flummi hüpfte er die Arena hoch, hatte die Distanz in wenigen Sekunden überbrückt und griff an. Er stieß den Speer dort in den Felsen wo sich noch vor wenigen Augenblicken Corals Kopf befunden hatte. Der ließ sich zur Seite fallen und versuchte den Ellenbogen in Plutons Hüfte zu rammen, der wich artistisch aus indem er eine Art Handstand auf seinem Speer vollführte, sich wieder fallen sich und Coral mit beiden Beinen in den Abgrund stieß. Dieser schrie mehr vor Überraschung als aus Schmerz und packte flink einen der Zacken unter sich und schwang sich auf ihn. Da war Pluton wieder da und stach mit der Waffe nach ihm. Coral hatte alle Mühe auf dem kleinen Felsen auszuweichen, vor allem da Pluton jetzt ebenfalls darauf stand.
      Sammie konnte nicht anders, als das Angriffstempo des Eingeborenen anzuerkennen. Mit atemberaubender Geschwindigkeit stieß er zu, ließ Coral keinen Moment, um einen Gegenangriff zu starten. Allerdings war er auch von der Beweglichkeit Corals überrascht, der sich verbog und flatterte wie ein Grashalm im Wind. Es schien unmöglich ihn auch nur zu treffen. Auch hatte er wohl auch noch Spaß daran. Jedenfalls lachte er fröhlich, was den Angreifer nur noch aggressiver zu machen schien. Sammie wusste nicht ob das eine gute Strategie war. Einige der Eingeborenen schienen wütend, ob Corals lockerer Art im Kampf, doch die Mehrheit, Leo mit eingeschlossen, nickte anerkennend. Viele hatten wohl einen kürzeren Kampf erwartet.
      Coral wurde es jetzt doch zu heiß und er entschied sich für den Notausgang. Er duckte sich unter dem Speer weg und verpasste Pluton einen Bodycheck. Seine Schulter krachte gegen dessen Brust, dabei hatte er jedoch die gewaltige Kraft des Quadhar unterschätzt. Pluton wich nicht einen Zentimeter zurück, stattdessen steckte er die Attacke weg, machte einen Ausfallschritt und stieß Coral den Speer in den entblößten Rücken. Die Quadheri stießen Triumphschreie aus und Leo brüllte: „Das ist mein Junge!“
      Maggie und Sammie waren wie vom Donner gerührt, Billie zwar offensichtlich verärgert, schien ansonsten aber nicht sehr besorgt. Er schüttelte nur den Kopf und murmelte: „Idiot…“
      Unten fiel Pluton aus allen Wolken. Seine Speerspitze war abgebrochen und Coral, bis auf eine ekelhafte Fleischwunde unterhalb des Genicks, unverletzt. Der Korallenmensch fiel unnatürlich langsam, fast in Zeitlupe, wandte sich jetzt im Flug um, ergriff die Überreste des Speers und mit einem flotten: „Allez hopp!“, ließ er Pluton über sich hinweg fliegen. Der Quadhar segelte ungebremst den Abgrund hinab, während Coral erneut auf demselben Felsen zum Stehen kam. Einige Meter unter ihm hatte nun auch Pluton wieder festen Boden unter den Füßen. Das Publikum war wie vom Donner gerührt, doch nun stahl sich ein Grinsen auf das Gesicht der Quadheri: „Gut gekämpft, Fremder! Doch genug gespielt, wird Zeit, dass wir Ernst machen!“
      Und mit diesen Worten breitete er die Arme aus, nur dass er nicht mehr gewöhnliche Arme waren. Sie waren übersäht von Federn, wurden breiter, sein Kinn zog sich in die Länge, bis es zu einem Schnabel geworden war und aus seinen Füßen, wurden gewaltige Klauen.
      Pluton hatte sich in einen Habicht verwandelt.

      Im Marinehauptquartier

      Die gigantische Halle war schmucklos und doch prunkvoll, erhaben. Säulen gefertigt aus weißem Marmor hielten die Kuppeldecke, durch die Fenster fiel Sonnenlicht auf einen runden Tisch an dem zwanzig Gestalten in weißen Marinemänteln und eine Gestalt in einem schwarzen Umhang, auf dem in Weiß das Zeichen der Weltregierung prangte.
      Einer der Marineoffiziere stand auf. Es war ein allseits respektierter Vizeadmiral mit dem Namen Michaelsen. Er hatte sich zum in unzähligen Schlachten bewährt und war so zum Vorsitzenden des hohen Rates der Marine ernannt worden, dem außer ihm, sechzehn Vizeadmiräle, die drei Admiräle und der Großadmiral angehörten.
      Michaelsen, ein groß gewachsener, grimmiger Mann mit pechschwarzem Haar und vielen Narben im Gesicht räusperte sich und begann zu sprechen: „Meine Damen und Herren, wir sind, bis auf eine Person“, er warf einen bösen Blick auf den leeren Platz, der eigentlich Admiral Kalai zugedacht war, dann fuhr er fort: „Bis auf eine Person vollzählig. Ich erkläre hiermit diese außerordentliche Sitzung des Hohen Rates der Marine für eröffnet. Die wichtigsten Punkte der heutigen Tagesordnung: Der Tod von Großadmiral Ping und die daraus resultierende Frage wer die nun frei werdenden Plätze des Großadmirals und eines Admirals besetzt.“
      Kaum hatte er geendigt, setzte er sich und blickte feindselig zum Gesandten der Fünf Weisen, der sich nun erhob. Es war ein Glatzkopf ohne Namen. Er wurde von allen nur „Der Bote“ genannt. Man erzählte sich, dass er ursprünglich als Sklave auf Sabaody von einem Weltaristokraten erstanden worden war und sich durch seine Intelligenz und Geschicklichkeit bis zu der Position hocharbeitete, die er heute innehatte. Ob das stimmte, war nicht bekannt. Sicher war nur, dass er selbst kein Aristokrat war.
      „Vielen Dank, Vizeadmiral Michaelsen“, er besaß eine schleimige, widerliche Stimme. Seine braunen Augen huschten über die Anwesenden hinweg. Sie trafen nichts als offene Verachtung.
      „Die Fünf Weisen drücken, im Namen der Weltregierung, ihr tief empfundenes Beileid für den Tod Großadmiral Pings aus“, er machte eine kurze Pause, um den Anwesenden Zeit zum Sprechen zu geben, doch keiner sagte ein Wort.
      „Jedenfalls hat Großadmiral Ping keine Wünsche für eventuelle Beförderungen hinterlassen und damit fällt die Entscheidung die freien Posten zu besetzen der Weltregierung zu. Die Fünf Weisen haben lange überlegt und schließlich dazu entschlossen Admiral Silver zum neuen Großadmiral zu ernennen. Eine Entscheidung der sie bestimmt alle zustimmen werden.“
      Erneut sah er in die Runde, doch keiner sagte ein Wort. Gerade wollte er fortfahren, da ertönte eine piepsige Stimme hinter ihm: „I-Ich lege Einspruch ein!“
      Die Köpfe aller Anwesenden wandten sich, suchend nach dem Verursacher des Geräusches, in alle Richtungen. Sie fanden ihn. Es war ein einfacher Soldat, der zusammen mit einem weiteren Kameraden, vor Angst schlotternd, neben einem Rollstuhl stand. In dem Rollstuhl saß, wie ein graues Baby, Admiral Kalai.
      Die Gesichtszüge des Boten verhärteten sich. Die Offiziere schienen sich nun nicht mehr so sicher wem sie ihren Hass entgegenbringen sollten. Dem Mann, der sich in ihre internen Angelegenheiten einmischte oder dem Mann, der ihre internen Angelegenheiten seit jeher bestimmte.
      Der junge Rekrut schluckte und fuhr fort von einem kleinen Zettel abzulesen: „Admiral Kalai hält es für eine fragwürdige Entscheidung in Kriegszeiten einem“, wieder schluckte er, Admiral Silver bemerkte es und unterbrach ihn: „Was auch immer auf diesem Zettel steht, Soldat, sie lesen es wortwörtlich vor. Es sind nicht ihre Worte und solange sie in diesem Raum sind, kann dieses Monster ihnen nichts antun! Es kann uns nicht alle bekämpfen!“
      Wild entschlossen und voller Abscheu blickte er den Admiral an.
      „Zumindest hofft er das“, flüsterte einer der Vizeadmiräle seinem Nachbarn ins Ohr.
      Der Rekrut schien durch die Worte seines Vorgesetzten keineswegs beruhigt. Unsicher sah der den blonden Admiral an. Dessen stahlblaue Augen blickten direkt in die seinen. Sein Blick senkte sich wieder auf das Stück Papier und er fuhr fort: „Einem verweichlichten Pazifisten die Verantwortung für die größte Streitmacht der Welt zu übertragen. Die Koralleninseln müssen vernichtet werden. Unverzüglich!“
      Jetzt erhob sich einer der Vizeadmiräle. Er hatte einen braunen Bart und seine ebenfalls braunen Augen schauten geradewegs in die grauen Höhlen in Kalais Kopf.
      „Und sie wollen dieser Mann sein? Der Mann der die Koralleninseln vernichtet? Obwohl sie schon seit Jahren an dieser Aufgabe scheitern?“
      Ein verängstigtes Raunen ging durch die Reihen.
      „Setzen sie sich, Filip!“, fuhr Admiral Silver ihn an: „Sterben sie nicht für so eine Aussage!“
      Schweiß lief die Stirn des gutaussehenden Mannes herunter. Sein Blick wanderte wieder zu Kalai. Der blieb ganz ruhig. Seine Hand wanderte nicht zum Stift und auch sonst regte sich kein Muskel seines Körpers.
      Jetzt sprach der Bote Kalai direkt an. Keinerlei Angst lag in seinem Blick: „Admiral Kalai, ich verstehe ihre Bedenken und werde sie den Fünf Weisen vortragen. Doch für den Moment heißt es Großadmiral Silver, falls er die Wahl annimmt. Wenn sie ein Problem damit haben beschweren sie sich bei den Gorosei. Sie haben diese Entscheidung getroffen! Also, Admiral Silver, nehmen sie die Wahl an?“
      Silver sah noch einmal zu den Boten an, ließ den Blick durch die Reihen der Vizeadmiräle wandern, die Meisten nickten ihm ermutigend zu, andere senkten den Blick. Zuletzt sah er Admiral Kalai an. Er war sich nicht sicher, doch er glaubte in der Tiefe seiner Augenhöhlen ein rotes Funkeln zu entdecken. Das Funkeln des Dämons. Dann war es verschwunden. Mit fester Stimme sprach Admiral Silver: „Ich nehme die Wahl an!“
      „Sehr schön!“, erwiderte der Bote: „Damit kommen wir zum nächsten Punkt. Die Gorosei schlagen vor Vizeadmiral Figul zum neuen Admiral zu ernennen. Er ist für die Rolle bestens geeignet und wird…“, doch weiter kam er nicht, denn eine hübsche, rothaarige Frau unterbrach ihn.
      „Wird ihnen alles erzählen was die Marine plant? Wird ihr Schoßhund sein? Ihr Schlüssel alle Entscheidungen in der Marine zu beeinflussen? Jeder an diesen Tisch weiß, dass Vizeadmiral Michaelsen diese Ehre zuteilwerden sollte. Es ist eine Frechheit, dass die Weltregierung sich in unsere Angelegenheiten einmischt!“
      Zustimmendes Gemurmel hob an, doch der Bote blieb gelassen: „Admiral Katarina, ich sage ihnen dasselbe was ich Admiral Kalai gesagt habe. Wenn sie ein Problem mit unserer Entscheidung haben, beschweren sie sich bei den Fünf Weisen!“, spöttisch winkte die junge Frau ab, warf demonstrativ die Füße auf den Tisch und blickte an die Decke.
      „Vizeadmiral Figul, nehmen sie die Wahl an?“
      Ein extrem großer Mann der unter seinem Marineumhang eine goldene Robe trug, stand auf. Sein Gesicht war von einer halbmondförmigen Narbe entstellt: „Wenn es der Wille der Götter ist, dann beuge ich mich ihrer Entscheidung.“
      Er verbeugte sich tief vor dem Boten und setzte sich wieder. Damit war die Versammlung beendet.
      Am Morgen des nächsten Tages wurde Vizeadmiral Filip tot in seinem Bett aufgefunden. Admiral Kalai wurde nie mit dem Verbrechen in Verbindung gebracht.


      Kapitel 29 - Der Sohn des Löwen

      „Gut, damit habe ich jetzt nicht gerechnet!“, mit einer Mischung aus Entsetzen und Staunen starrte Billie dorthin wo jetzt anstatt eines entwaffneten Plutons ein gewaltiger Habicht befand. Auch Maggie und Sammie konnten ihren Augen nicht trauen. Ein Teufelsfruchtnutzer! Pluton hatte eine Zoanfrucht gegessen.
      „Bitte, sag mir, dass du einen Plan B hast“, flehte Sammie. Doch Billie schüttelte nur den Kopf.
      „Das verkompliziert die Sache gewaltig. Coral, dieser unvorsichtige Tölpel, hat diese Verletzung umsonst in Kauf genommen! Das ist schlecht. Sehr…“, der Rest ging in einem wütenden Fauchen Maggies unter: „Verkompliziert?! Kompliziert?! Das ist doch keine Schachpartie! Hier geht es um Corals Leben! Seine Gesundheit! Meinen Freund! Und du redest, als ob er nur deine Marionette wäre! Was fällt dir ein!“
      Sie schlug Sammies besänftigend ausgestreckte Hände beiseite, sprang, ihr verletztes Bein ignorierend, auf und beugte sich wutentbrannt über die Kante der Arena.
      „Coral! Hör mir zu du hirnloser Blauschopf!“, verwundert sah der Angesprochene nach oben. Sein Grinsen wurde breiter als er bemerkte, dass Maggie mit ihm sprach: „Hallo, Maggie!“, rief er, fröhlich winkend.
      „Du sollst zuhören!“, tickte die Angesprochene nun völlig aus: „Du lehrst den Vogel jetzt das Fliegen! Und dann reiße ich ihm jede Feder einzeln aus!“
      „Ich wusste ja, dass sie das Temperament einer tollwütigen Seekönigs hat, aber das hier ist schon eine ganz neue Ebene“, murmelte Sammie leise zu Billie, der nachsichtig grinste.
      Auch Leo schien die heißblütige Schönheit zu gefallen: „Hüte deine Zunge, Kleines! Ich habe Männern schon für weniger die Arme ausgerissen!“, lachte der Hüne.
      Maggie funkelte ihn an. Sie würde seinem Charme nicht noch einmal erliegen. Daran würden auch sein in der Sonne vom Schweiß lieblich glitzerndes Sixpack, die vollkommenen Zähne, gepaart mit dem sonoren Lachen oder die Art wie seine grünen Augen sie wie Smaragde freundlich anstrahlten, würden daran etwas ändern. Höchstens ein bisschen.
      „Und du, du unglaublich… unglaublich attraktiver Muskelmann! Mit dir bin ich fertig! Wenn dein Bengel da unten Coral was antut, dann könnt ihr beide was erleben!“
      Leo lachte, doch als er sah wie Maggie vor Wut noch weiter anschwoll, beschloss er, dass er besser wäre weiter dem Kampf zu folgen.
      Unten in der Arena breitete der imposante Vogel die gewaltigen Schwingen zu mehr als fünf Metern Spannweite aus und erhob sich in die Lüfte. An Coral vorbei, aus der Arena heraus, so weit wie möglich von Maggie entfernt, schoss er hoch in den Himmel der Sonne entgegen.
      „Ist das erlaubt?“, äußerste Sammie sich skeptisch, erhielt jedoch keine Antwort.
      Eine Sekunde später schoss Pluton wie ein Speer wieder herunter; genau auf Coral zu. Ein Blitzen der stählernen Krallen, ein Hacken des Schnabels, der Vogel breitete die Flügel aus, bremste den Sturz und mit einem Ruck schoss er wieder in die Höhe. Coral hatte sich mit Mühe unverletzt auf einen nahen Zacken gerettet. Nervös zuckten seine Augen hin und her, doch als der nächste geflogene Angriff kam, wich er nicht aus, sondern schlug zu. Ein Fehler.
      Corals Faust traf die Brust des Vogels, doch der Schlag blieb ohne Wirkung. Im selben Moment gruben sich die Krallen des Greifvogels tief in den Brustkorb des Korallenmenschen. Coral schrie auf vor Schmerz und Entsetzen, als er spürte wie die harten Spitzen über seine Rippen kratzen. Blind vor Wut und Pein schlug er um sich, doch der Vogel war schon wieder mehrere Meter über ihm, schoss wie eine Rakete nach oben, um den nächsten Angriff vorzubereiten.
      Der Jubel der Quadheri wurde nur durchbrochen von den Entsetzenschreien der anderen Korallenmenschen. Voller Angst sah Maggie, die sich immer noch über den Abhang beugte, wie Coral sich an die Brust fasste, schwankte und auf die Knie fiel. Sein einst hellblaues T-Shirt war zerfetzt und mit dunklem, dickflüssigem Blut getränkt. Zitternd hob er den Kopf, das Haar, ebenfalls blutig, hing im unordentlich ins Gesicht, doch er grinste immer noch. Er blickte Maggie direkt in die Augen, dann zeigte er mit einem Daumen nach oben und stemmte sich hoch.
      Sammie hielt es kaum noch auf seinem Platz: „Schafft er das? Sollte er nicht lieber aufgeben?“
      Wie ein kleines Kind rüttelte er, eine Antwort verlangend, an Billies Schulter. Dessen Stirn lag in tiefen Falten. Grimmig sah er auf seinen Schützling hinab, antwortete aber immer noch nicht.
      Pluton startete einen neuen Angriff. Wieder schoss er im Sturzflug auf Coral hinab. Dieser ging nun in die Knie, das Messer in der Hand, die Augen fest auf das Ziel gerichtet. Dann, kurz bevor der Vogel seine Flügel ausbreiten musste, um den Sturzflug abzubremsen und seine Beute angreifen zu können, sprang er vom Zacken in die Luft und krachte in der Luft mit dem Quadheri zusammen. Der verlor das Gleichgewicht und musste sich wieder in seine menschliche Form zurückverwandeln. In einem Knäuel aus Armen, Beinen und einem Messer, welches immer wieder aufblitzte, fielen sie immer tiefer, genau auf den Strudel zu.
      Coral hatte den Vorteil einer Waffe, doch seine Arme wurden immer schwerer. Sein Brustkorb fühlte sich an, als ob ihn jemand stundenlang mit einer Käsereibe bearbeitet hätte. Auch verlor er immer mehr Blut. Er fühlte sich ausgelaugt, zittrig. Lange würde er das nicht mehr durchhalten. Wieder stach er zu, der Dolch grub sich tief in Plutons Hüfte, doch Pluton knirschte nur mit den Zähnen packte sein Handgelenk und schlug gegen den Unterarm. Coral spürte schon kaum noch, wie seine Armknochen brachen und er das Messer fallen ließ.
      Pluton nahm wieder Vogelform an, schüttelte den Jungen ab und erhob sich in die Luft. Er hatte es geschafft, hatte dieses lästige Kind besiegt. Er blickte nach unten, in der Erwartung seinen Gegner von den Felsen aufgespießt oder im Strudel treiben zu sehen, doch Coral war immer noch nicht geschlagen. Er stand auf einem der untersten Zacken. Kaum mehr als ein menschliches Wrack, doch er stand. Seine Brust war zerfetzt und blutig, sein rechter Arm gebrochen und auch sonst war er übersät von kleineren Blessuren und Schrammen, doch immer noch am Leben. Wie hatte er es auf diesen Felsen geschafft? Sie waren kaum einen Meter über dem Boden gewesen. Er konnte unmöglich so schnelle Reflexe haben! Oder doch? Immerhin war dieser Junge ein Korallenmensch. Vater hatte ihn davor gewarnt diesen Kampf auf die leichte Schulter zu nehmen. Das hatte er auch nicht getan. Er hatte fast gewonnen. Ein Angriff noch, dann wäre es vorbei!
      Coral beobachtete den Vogel von seinem Zacken aus. Es sah sehr schlecht aus. Adrenalin und wer weiß was pulsierte in seinen Adern, so dass er den Schmerz kaum spüren konnte. Doch dieser Zustand würde nicht von Dauer sein. Wenn ihm nicht schnell eine Idee kam diesen Pluton auszuschalten, würde der Schmerz ihm ohnmächtig werden lassen. Eine Idee musste her. Eine gute Idee. Genauso wie er gerade gehabt hatte. Doch dafür brauchte er den Vogel hier unten.
      Und obwohl jede Faser seines Körpers heftig protestierte, begann er den Aufstieg. Er musste höher kommen. Einen Angriff provozieren.
      Hoch oben sah Pluton seinem Gegner skeptisch zu. Was hatte er vor? Wieso kletterte er nach oben? Hatte er eine Idee? Der junge Krieger war hin- und hergerissen. Sollte er es riskieren seine gute Position aufzugeben und seinen Gegner klettern lassen oder konnte er nicht darauf vertrauen, dass dessen Verletzungen den Kampf für ihn gewinnen würden. Was wenn der Junge zäher war, als er aussah. Jeder andere wäre schon längst tot, doch dieser Junge ging sogar noch unter die Freestyle-Kletterer. Auch spürte er wie seine eigenen Kräfte nachließen. Er hatte diese Fähigkeit noch nicht lange und es kostete ihn große Anstrengung diese Sturzflüge durchzuführen. Schließlich entschied er sich für den Angriff. Er konnte es nicht riskieren, dass sein Gegner regenerierte. Er musste hier gewinnen oder würde es später bereuen.
      Wieder ging der Vogel in den Sturzflug. Den Schnabel genau auf Coral gerichtet, stürzte er mit halsbrecherischem Tempo vom Himmel. Blut spritzte in alle Richtungen, Coral schrie auf vor Schmerz und einen Triumphschrei ausstoßend, stieg der Habicht wieder in die Höhe. Doch irgendwie ging es schwerer. Es fühlte sich an, als ob er ein schweres Päckchen zu tragen hätte. Ein Blick nach unten brachte Gewissheit. Coral hatte sich an seinem Fuß festgekrallt und ließ nicht los. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, Schweiß rann an Stirn und Wangen hinab und vermischte sich mit Blut und Lymphe. Er grinste nun nicht mehr; er biss die Zähne aufeinander, unbändiger Wille stand ihm ins Gesicht geschrieben.
      Pluton wurde nun wütend. Konnte dieser lächerlich schlechte Kämpfer nicht erkennen wann er verloren hatte? Hätte er unten in der Grube aufgegeben, hätte er ihn vielleicht verschont, doch einen Fall aus dieser Höhe konnte er nicht überleben. Pluton versuchte nun Coral abzuwerfen, doch das stellte sich als überraschend schwer heraus. Egal ob er sich in der Luft rollte, ruckartig die Richtung wechselte oder sich schlicht sträubte, Coral ließ nicht locker. Er hatte den Blick stur auf Plutons linken Flügel gerichtet, das Gesicht vor angestrengter Konzentration gerötet. Der Habicht kratzte nun mit der freien Kralle über Corals Hand, doch immer noch hielt dieser sich fest.
      Unten waren Maggie, Sammie und mittlerweile sogar Billie in heller Aufregung. Maggie blickte voller Sorge nach oben, während Sammie auf den Nägeln kaute und es nicht auszuhalten schien den Blick nach oben zu richten. Billie war ebenfalls nervös. Was trieb der Junge da oben? Lange würde er sich nicht halten können. Dann geschah etwas. Pluton geriet ins Straucheln. Seine Flügelschläge wurden hektischer, doch er verlor an Höhe. Oben am Himmel war der Einheimische nicht weniger überrascht, als die Zuschauer unten. Verzweifelt suchte er nach dem Luftwiderstand. Dem Druck der ihn in der Luft hielt. Doch es war als hieb er in ein Vakuum. Noch einmal hieb er die Flügel mit aller Kraft nach unten, suchte nach dem sanften Druck, dann fiel er wie ein Stein vom Himmel. Obwohl er wild mit den Flügeln flatterte, gelang es ihm nicht Auftrieb zu erzeugen. Schreie des Erstaunens und auch des Entsetzens waren zu hören. Ungläubig mussten die Quadheri mit ansehen wie das größte Talent ihres Volkes vom Himmel fiel unfähig zu fliegen, hart aufschlug und nicht mehr aufstand.
      Auch Coral fiel, doch deutlich langsamer. Sein Fall schien von einer unsichtbaren Kraft gebremst, es war ein grotesker Anblick. Der Vogel konnte nicht mehr fliegen, doch Coral schwebte sanft gen Boden. Doch als er den Boden erreichte, fiel er auf die Knie und dann der Länge nach hin.
      Da lagen die beiden Kämpfer. Der eine ohnmächtig, der andere komplett entkräftet und schwer verwundet. Keiner der Zuschauer sprach ein Wort. Dann hörte man Leos tiefe Bassstimme: „Wer zuerst aufsteht, ist der Sieger!“

      Abends vor zwei Tagen in Siehus Büro

      Immer noch heftig zitternd und in Schweiß gebadet, hielt Siehu die Teleschnecke fest umklammert. Hätte er auch nur ein winziges bisschen Kraft in der Hand gehabt, hätte er sie wohl zerdrückt. Sein Herz wollte aus seiner Brust springen. Durch das Fenster, aus dem dunklen, engen, angsteinflößenden Büro. Weg von der Verantwortung, weg von der Stimme des grausamen Anrufers. Hätte er gewusst wohin, wäre er wohl gerannt. Doch er wusste nicht wohin. Mehr als alles andere, war dieses Büro sein Zuhause. Der Ort, wo er die meisten Stunden seines Lebens verbrachte und egal wie sehr er sich einredete es zu hassen, er liebte die Zeit die er hier vor Aktenstapeln und Papieren verbrachte.
      Jetzt gerade wäre er jedoch am liebsten ganz woanders. Irgendwo, nur nicht an dieser Teleschnecke, die klingelte und klingelte und klingelte. Wo war Craig?
      Dann nahm jemand ab: „Hallo Siehu, mein Freund, wie kann ich dir helfen?“
      Siehu rutschte das Herz in die Hose. Er kannte diese Stimme, doch es war nicht das angenehme Brummen von Craig.

      Zwei Stunden zuvor in Craigs Büro

      Der königliche Aufseher der Marine seiner Majestät setzte gerade seine Unterschrift unter die Promotion irgendeines Offiziers. Er meine diesen Namen vor ein paar Wochen schon einmal auf einem dieser Dokumente gesehen zu haben, war sich aber nicht sicher. Es war ihm auch ziemlich egal. Es war gleich welche Position man in dieser Marine innehatte. Jeder Befehl von Bedeutung wurde ohnehin von ihm oder diesem Kankaku gegeben. Gerade legte er das Argument beiseite und wollte aus tiefster Seele seufzend nach dem nächsten Zettel greifen, da ging die Tür seines Arbeitszimmers auf.
      Milde überrascht sah der alte Mann auf. Augenblicklich verengten sich seine faltigen Augen zu misstrauischen Schlitzen. Kankaku stand im Türrahmen, flankiert von zwei Soldaten mit Gewehren in der Hand. Ein arrogantes Lächeln umspielte seines dicken Lippen, im Gesicht des Admirals spiegelten sich Entschlossenheit und vielleicht eine Spur Nervosität wider. Es war das erste Mal, dass er Kankaku nach Billies Abreise zu Gesicht bekam. Langsam legte er den Füller beiseite, mit der anderen Hand griff er nach der Pistole an seinem Gürtel.
      „Kankaku, was treibt sie zu so später Stunde in mein Arbeitszimmer?“
      Kankaku antwortete zunächst nicht. Es schien als würde es ihn alle Überwindung kosten, die Worte auszusprechen, die ihm quer im Halse steckten. Dann sprach er mit fester Stimme: „Aufseher Craig, ich nehme sie hiermit wegen Beihilfe zur Flucht eines Hochverräters fest! Sie werden mit sofortiger Wirkung von allen ihren Ämtern entbunden und werden sich in Untersuchungshaft begeben. Leisten sie Widerstand müssen wir Gewalt anwenden. Sie haben das Recht zu schweigen…“
      Craig hob die Hand, mit der anderen entsicherte er die Pistole unter seinem Schreibtisch.
      „Danke, ich kenne meine Rechte“, äußerlich blieb Craig ganz ruhig, doch innerlich war er bis zum Reißen gespannt. Dieser verfluchte Kankaku, was hatte er den Soldaten erzählt? Warum tat er etwas so Dummes?
      Wohlwissend, dass jedes falsche Wort aus seinem Munde nicht nur seinen, sondern auch den Untergang der Koralleninseln bedeuten konnte, sprach er langsam und beruhigend weiter: „Simon“, es war das erste Mal seit Jahren, dass er Kankaku mit seinem Vornamen ansprach: „Ich weiß du bist wütend, aber das ist nicht der Zeitpunkt für überhastete Handlungen“, er wartete kurz, ob der Mann vor ihm vielleicht etwas zu sagen hatte, doch der starrte ihn nur an.
      So eindringlich wie er nur konnte, fuhr Craig fort: „ Die Koralleninseln befinden sich in Gefahr. Großer Gefahr. Ich weiß du willst helfen, doch du kannst dieser Bedrohung nicht alleine Herr werden, wir müssen zusammenarbeiten.“
      Wieder machte der alte Marineoffizier eine Pause. Kankaku war nun bleich geworden, seine zitternden Hände waren zu Fäusten geballt. Craig blickte ihm fest in die Augen und für einen kurzen Moment konnte er den verängstigten Jungen erkennen, der vor so vielen Jahren als vielversprechendes Talent in die Marine eingetreten war, seinen Lehrling, dann war er wieder weg und an seine Stelle trat der feurige Zorn eines Mannes, der seit Jahren nicht mehr wusste wohin mit seiner Wut.
      „Widersetzen sie sich ihrer Festnahme?“, antwortete er kalt. Die Augen fest auf einen Punkt über Craigs linker Schulter gerichtet.
      „Simon, denk nach was du hier tust! Schick diese beiden Männer weg, setz dich hin und wir beide werden in aller Ruhe bereden wie es weitergeht. Noch ist nichts geschehen was man nicht wieder rückgängig machen könnte, wenn du jetzt nur nichts Dummes anstellst!“
      Craig wurde nun leicht panisch. Seine Stimme war nicht mehr so fest wie vorher. Was hatte dieser Kankaku sich da nur in seinem Kopf zurechtgelegt?
      „Widersetzen sie sich ihrer Festnahme!?“, schrie Kankaku jetzt und richtete eine brennende Faust auf den Mann hinter dem Schreibtisch. Die beiden Soldaten richteten ihre Gewehre auf Craig. Der erhob sich jetzt und richtete die Pistole auf Kankaku: „Ja, ich widersetze mich der Festnahme!“
      Mit den Worten schien eine unsichtbare Welle von Energie den Raum zu durchlaufen. Die Augen der Soldaten drehten sich nach oben und sie brachen ohnmächtig zusammen. Dann schoss Craig, doch Kankaku zerstob zu Feuer bevor die Kugel in erreichte. Im nächsten Moment tauchte er vor Craig auf und schlug mit einer Hand voll Feuer zu. Dieser riss den Arm nach oben und fing den Schlag ab. Seine Kleidung hatte sich tiefschwarz gefärbt. Auch schien er die Hitze nicht zu spüren.
      Erneut schlug Kankaku zu. Gleichzeitig hüllte er seinen Gegner in einer Stichflamme ein, die das Dach des Gebäudes zerfetzte und die Sicht auf den Nachthimmel freigab. Craig schrie vor Schmerz und Anstrengung. Er hatte sein Haki zu lange nicht eingesetzt. Er war nicht mehr so stark wie früher.
      Er startete nun selber einen Angriff, doch bevor sein Schwinger sein Ziel erreichte, dematerialisierte Kankaku sich vor ihm, tauchte zu seinen Linken wieder auf, wobei ein ganzer Bücherregal zu Asche zerstob. Ein Feuerstoß und Craig musste sich unter seinen Schreibtisch ducken, um nicht vollständig verbrannt zu werden. Die Hitze war unerträglich. Sein gesamtes Büro stand in Flammen. Der Schweiß lief über jeden Zentimeter seines Körpers. Wieder eine Stichflamme und die Reste der Schreibtischs vielen als schwarze Trümmer in sich zusammen.
      Von Craigs ehemaliger Baracke war kaum noch etwas übrig. Kankaku schien die Flammen im Raum nun zu sammeln und zu formen, während Craig auf allen Vieren rückwärts zurückkroch und verzweifelt versuchte auf die Beine zu kommen. Er schaffte es und sah seinen Angreifer an. Dieser hatte einen mehrere Meter großen Feuerball geformt und warf ihn mit einem Wutschrei nach Craig.
      Der nahm seine ganze verbliebene Kraft zusammen, hüllte seinen Körper in schützendes Rüstungshaki und sprang durch die lodernden Flammen hindurch auf Kankaku zu. Der war sichtlich überrascht als sein Gegner beinahe unbeschadet aus dem Inferno auf ihn zuschoss und ihm einen Kinnhaken verpasste. Kankaku hob es von den Füßen. Die Erschütterung in seinem Kopf raubte ihm alle Sinne. Er schlug hart auf. Craig ließ sich auf seine Brust fallen und begann nun immer wieder auf dessen Kopf einzuschlagen. Immer wieder schlug er zu. Ein lang gezogener Wut- und Verzweiflungsschrei entrang sich seiner Kehle, während er jeden Zentimeter von Kankakus Gesicht bearbeitete. Er brach im die Nase, schlug ihm mehrere Zähne aus, blutige Platzwunden übersäten Kankakus Gesicht, dann übertönte ein Schuss Craigs Schreie. Fassungslos blickte der oberste Aufseher der Marine auf seine Brust hinab. Ein roter Fleck breitete sich schnell auf seinen teilweise verbrannten Klamotten aus. Hektisch wandte er sich um. Dort stand ein junger Soldat, dessen Namen er nicht kannte. Der zitternde Lauf einer Pistole war auf ihn gerichtet. Angst und Selbstzweifel waren im Gesicht des Jungen zu lesen, wandelten sich aber schnell zu Panik, als Craig aufstand und begann wie ein Betrunkener in Richtung des Schützen zu torkeln. Ein weiterer Schuss löste, traf Craig in die Brust. Der taumelte nach hinten, fiel aber immer noch nicht. Blut floss sein Kinn hinab, vermischte sich mit der Spur die aus den Wunden in seiner Brust über die verbrannte Haut rann.
      Craigs Sinne waren vernebelt. Er wusste er würde sterben. Obwohl er schon fast tot war, sagte sein Observationshaki ihm was als nächstes geschehen würde. Dann war es passiert. Eine Faust auf Feuer durchbrach Craigs Brustkorb. Kankaku stand hinter ihm, ebenfalls schwer keuchend, aber bei Bewusstsein. Ein widerliches Schmatzen ertönte, als er die Hand zurückzog. Craig fiel auf die Knie, dann kippte er zur Seite weg. Und das Letzte was er sah, waren die Sterne die ihm kalt und gleichgültig entgegenfunkelten.


      Kapitel 30 - Für das Wohl der Koralleninseln

      Die Hitze war unbeschreiblich. Überall lagen brennende Trümmerteile. Manche waren noch von dichten Flammen eingehüllt, andere glommen nur noch vor sich. Wie ein Heer von Glühwürmchen, stiegen Funken in den tiefblauen Nachthimmel. Weg von dem Ort wo Craig sein Ende gefunden hatte.
      In der Mitte des Trümmerfeldes starrte Kankaku hasserfüllt auf den Leichnam seines ehemaligen Lehrers hinab. Blut rann aus unzähligen Wunden über sein entstelltes Gesicht, doch er war nicht ernsthaft verletzt.
      „Admiral! Admiral! Geht es ihnen gut? Soll ich einen Mediziner rufen lassen?“, näherte sich im Laufschritt der Soldat, der den Kampf entschieden hatte.
      „Nein, danke. Es geht mir gut!“, keuchte Kankaku. Ein letzter Blick, dann wand er den Blick von der Leiche vor ihm ab: „Fast hätte er mich gehabt. Ich habe den alten Bastard unterschätzt!“
      Der Admiral wischte mit seinem Ärmel Blut von seinem Gesicht, nur um dann eine gute Portion davon auszuspucken. Seine Wunden verheilten bereits.
      „Das war ein guter Schuss. Ich denke da winkt eine Beförderung“, klopfte er dem Mann anerkennend auf die Schulter. Der lächelte verlegen: „Vielen Dank, Sir.“
      „Wie ist dein Namen, Rekrut?“
      „Raphael, Sir. Einfach Raphael. Ich bin eine Weise ohne Nachnamen!“
      Kankaku nickte.
      „Raphael, hol jemanden, um diesen Leichnam zu verbrennen! Ich will ihn hier nicht mehr sehen“, befahl er dann.
      „Sofort, Sir!“, salutierte der Rekrut und dann verschwand er in dem Rauch, der immer noch über dem Schlachtfeld hing.
      Langsam ließ die Anspannung nach und gewaltige Erleichterung machte sich in Kankaku breit. Er hatte es geschafft. Er hatte alle Hindernisse aus seinem Weg geräumt. Niemand war mehr da, um ihn aufzuhalten. Billiot war weit weg. Vielleicht sogar tot. Es war irrelevant. Craig, der letzte Mann auf den Inseln der ihn im Zweikampf hätte besiegen können, lag leblos vor ihm. Siehu würde sich aus Angst fügen, wenn er ihn nicht einfach auch tötete. Der König würde das tut, was Siehu ihm sagte. Die Koralleninseln gehörten ihm! Alles was er jetzt noch tun musste, war diese Gesetzlosen auszulöschen, die glaubten sie könnten auf seinen Inseln tun und lassen was sie wollten, dann könnte er der Weltregierung entgegentreten.
      Gerade wollte er gehen, da schwebte ein leises „Bürup, Bürup“ über das Knistern des Feuers zu ihm herüber. Eine Teleschnecke. Kankaku bückte sich und besah Craig Leichnam. Nach kurzer Suche hatte er das Kommunikationsgerät gefunden. Wie durch ein Wunder war sie unbeschädigt geblieben. Er erkannte das Zeichen auf ihrem Panzer. Dies war eine Notfallschnecke. Sie konnte nur für den Austausch mit einer Person dienen. Er nahm sie in die Hand und ging ran. Er hatte Siehu viel zu erzählen.

      Auf Alcyonia

      Es war der schlimmste Schmerz, den Bruno je über sich hatte ergehen lassen müssen. Er brüllte auf und warf seinen Körper gegen die Wand hinter ihm. Er flehte nach Erlösung. Hoffte er würde ohnmächtig werden oder dass sein Bein abfiele, aber nichts geschah. Stattdessen riss Ben das Messer mit einem Ruck aus seinem wild zuckenden Oberschenkel.
      Der Kopf sank Bruno auf die Brust. Er atmete heftig. Beim Anblick der Wunde wurde ihm übel. Das Fleisch war zerfetzt. Blut quoll mit jedem Herzschlag aus dem tiefen Schnitt. Eine Hand stützte zärtlich sein Kinn, so dass er seinem Peiniger direkt in die Augen sah. Es schien als blickte er dem Tod direkt in die Augen. Eben hatte er sich noch mit seinem Schicksal abgefunden, doch jetzt zerrten seine Instinkte an seinem Bewusstsein. Jede Faser seines Körpers wollte rennen. Weg von der Gefahr die dieses Monster darstellte. Doch er konnte nicht. Jetzt sprach der Mann vor ihm: „He! Du wirst doch nicht etwa schon schlapp machen, oder?“
      Schadenfrohe Bosheit lag in seinem Tonfall. Er hätte nicht vergnügter sein können.
      „Nein. Nein! Das wirst du nicht. Wir haben doch gerade erst angefangen und du hast mir was versprochen! Erinnerst du dich nicht mehr? Warte, ich helfe dir wieder wachzuwerden!“
      Bruno wimmerte. Er wollte um Gnade winseln. Den Tod erflehen, doch er brachte kein Wort heraus. Er konnte nur dem Messer folgen, wie es sich unaufhaltsam seiner Brust näherte.
      „Wie war noch gleich dein Name?“, hielt der Mann inne. Gespielt legte er die Stirn in Falten, als würde er heftig überlegen. Dass er es so herauszögerte, war das Schlimmste. Nicht die Schmerzen, sondern die Angst vor ihnen. Die Gewissheit, dass sie kommen würden. Während jeder Schmerz mit der Zeit ab klimmt, wird die Angst immer Schlimmer. Steigert sich ins grenzenlose, solange bis sie einen wahnsinnig macht oder Schlimmeres.
      „Ach ja! Bruno! Genau! Bruno!“, grinste der Mann mit den grünen Augen: „Du hast Glück, dass du so einen kurzen Namen hast.“
      Mit der freien Hand riss er die Reste der Uniform seines Gefangenen herunter. Dann packte er Bruno am Hals: „Stillhalten, sonst wir das nichts!“
      Brunos Kopf wurde nach oben gedrückt, so dass er zur Decke starrte. Er konnte nicht sehen was sein Gegenüber tat, doch den Schmerz spürte er. Langsam zog sich die Klinge durch Brunos Brust. Er konnte den Mund nicht öffnen, da Bens Hand im Weg war, aber trotzdem bahnte sich eine Mischung aus Grunzen, Blut und Speichel ihren Weg nach draußen. Der Schnitt schien sich endlos hinzuziehen. Ein nicht enden wollendes Brennen. Seine Augen drehten sich seinen Kopf und sein ganzer Kopf ruckte unkontrolliert auf und ab. Dann war es vorbei.
      „Ruh dich ruhig aus. Wir sind erst bei B!“, lachte Ben. Es schien unmöglich, doch Brunos Angst schwoll noch weiter an. Spaß! Es machte ihm einen solchen Spaß, dass er lachte!
      Gerade konnte er den kalten Stahl erneut an seiner Brust fühlen, da hörte er eine andere Stimme. Eine angenehme, wohlklingende, aber nicht minder angsteinflößende Stimme, als die seines Folterers: „Ben? Ben! Wo zur Hölle steckst du!?“
      Der Angesprochene ließ ihn los und richtete sich auf. Bruno hingegen sackte vollkommen erschöpft noch weiter in sich zusammen.
      „Was ist? Ich bin beschäftigt!“, rief Ben jetzt zurück. Milino kam um eine Ecke. Seine erheiterte Miene verwandelte sich in Abscheu. Angewidert sah er die an der Wand aufgereihten Leichen an.
      „Das nennst du beschäftigt? Perversling! Komm ich hab dir was zu erzählen!“, meinte er jetzt wieder verächtlich.
      „Kann das nicht warten? Bruno und ich haben so viel Spaß hier!“, entgegnete Ben.
      „Ich sagte du sollst mitkommen!“, befahl Milino. Seine Stimme war nicht mehr so sanft wie vorher. Sie war nun bedrohlich und fordernd: „Admiral Kankaku hat den obersten Aufseher Craig getötet. Wir müssen besprechen wie wir nun fortfahren!“
      Mit einem tiefen Seufzer steckte Ben das Messer weg: „Na schön.“
      Bevor er die Maske aufsetzte, sah er noch einmal auf den an der Wand festgeketteten Bruno hinab: „Nicht weglaufen! Wie gesagt: Du schuldest mir noch was.“
      Und mit diesen Worten verließ er zusammen mit Milino den Raum.
      Kaum waren sie um eine Ecke fragte Milino: „Wer war das eben? Womit hatte er das verdient?“
      Milde überrascht hob Ben eine Augenbraue: „Seit wann interessierst du dich für das Schicksal anderer Menschen?“
      „Es ist weniger, dass es mich interessiert, sondern mehr, dass es mich stört wie du deine Freizeit verbringst. Ich hatte dir einen Auftrag gegeben und gesagt du solltest gleich danach zu mir zurückkehren! Stattdessen finde ich dich in diesem Drecksloch, um zu sehen wie du einer Ratte den Schwanz abschneidest.“
      Milino wirkte wütend, doch das war er quasi ständig. Immer unzufrieden, immer manisch auf den bedingungslosen Gehorsam seiner Untergebenen fixiert. Ben lächelte: „Dein Auftrag war alle Soldaten auf Alcyonia zu töten. Nun, du hast mich gerade dabei unterbrochen, aber zurück zum Thema. Craig ist tot?“
      Mit einem Mal änderte sich Milinos ganzes Gebaren. Er wirkte nun wieder freudig erregt. Wie ein Junge an Weihnachten.
      „Ja, ja genau. Dein Plan ist aufgegangen. Einer unserer Agenten konnte Kankaku den Vorschlag unterbreiten und er ist natürlich sofort darauf angesprungen. Wie ich höre hat unser Spion sogar selbst den entscheidenden Schuss gesetzt!“
      Milinos Stimme überschlug sich immer wieder, während er die Worte geradezu ausspuckte. Selten hatte Ben ihn so aufgeregt gesehen. Er beschloss, dass es das Beste wäre ihn zu bremsen.
      „Das ist gut. Sehr gut…“, begann er, doch Milino fuhr ihm dazwischen.
      „Lass es uns tun! Scheiß auf Alcyonia! Ich kann diese Insel jetzt schon nicht mehr sehen! Wir marschieren sofort nach Ractinia, töten den König, verbrennen diesen ekelhaften Siehu und dann… und dann!“, hier stockte er kurz. Seine Augen waren geweitet und der Wahnsinn starrte Ben ins Gesicht. Doch es war unbedachter, übermütiger Wahnsinn. Ben kannte sich mit sowas aus. Dieser Milino war zwar charismatisch und entschlossen, aber auch ganz schön dumm. Wieder nutzte er die Pause seines Gegenübers, dem mittlerweile der Schaum aus dem Mund lief.
      „Und dann reißt uns Kankaku in Stücke. Wir dürfen diesen Mann nicht unterschätzen. Er ist der letzte den wir töten.“
      „Worauf warten wir dann noch!?“, fuhr ihm Milino wieder dazwischen: „Siehu ist keine Gefahr für uns! Räumen wir diesen Kankaku aus dem Weg! Dann gehören die Inseln uns!!“
      Ben unterdrückte ein tiefes Seufzen und sprach nun sehr langsam: „Wir können Kankaku nicht töten. Es sind noch immer genug starke Kämpfer in der Marine, die uns vereint unter Siehu oder dem König, ohne Probleme vernichten würden. Kankaku weiß nicht wer sein Feind ist, also kann er auch nichts unternehmen. Momentan sind Siehu und Kankaku und damit das Militär und die Bevölkerung der Koralleninseln Feinde. Es wäre töricht diesen Vorteil zu verspielen. Wir warten auf eine günstige Gelegenheit und dann, wenn diese Gelegenheit kommt, vernichten wir sie beide. Danach gibt es niemanden mehr der uns aufhalten könnte.“
      Milino begann zu lachen. Es war nicht sein falsches, angenehmes Lachen, sondern sein echtes Lachen, welches sich wie eine kalte Ohrfeige anführte. Vollkommen stumm sah Ben den großen Mann neben sich an und dachte bei sich: „Und wenn all das geschafft ist. Dann bist du dran!“

      In der Lagerhalle

      Bruno war am Ende. Jeder Zentimeter seines Körpers schmerzte. Auch fühlte er sich zittrig, ausgelaugt. Der heutige Tag und vor allem die letzten paar Minuten hatten seinen Körper komplett entkräftet und doch keimte nun ein bisschen Hoffnung in ihm auf. Dies war die Chance die er ungenutzt lassen durfte! Er hatte keine Chance gehabt, als er noch in der unmittelbaren Gewalt dieses Sadisten gewesen war, doch jetzt, jetzt war er alleine! Dies war seine Chance zu entkommen. Es musst sie nutzen. Testweise rüttelte er an den Handschellen, doch seine Arme protestierten sofort aufs Schärfste. Seine Muskeln brannten und jede Bewegung war nur unter äußerster Anstrengung möglich.
      Jetzt wieder mit zunehmender Verzweiflung sah sich Bruno um. Er brauchte irgendein Werkzeug. Ein Messer oder eine Eisenstange. Irgendwas womit er den Rohren oder seinen Handschellen zu Leibe rücken konnte. Doch es gab nichts. Nur die Leichen seiner Freunde. Man hatte ihnen alles abgenommen.
      Das durfte nicht wahr sein! Das konnte nicht wahr sein! Da hatte er das unheimliche Glück, dass ihn dieser Psychopath alleine ließ und doch gab es keine Möglichkeit zu entkommen.
      Wieder rüttelte er an dem Rohr, schrie vor Schmerz, Wut und Bruno war am Ende. Jeder Zentimeter seines Körpers schmerzte. Auch fühlte er sich zittrig, ausgelaugt. Der heutige Tag und vor allem die letzten paar Minuten hatten seinen Körper komplett entkräftet und doch keimte nun ein bisschen Hoffnung in ihm auf. Dies war die Chance die er ungenutzt lassen durfte! Er hatte keine Chance gehabt, als er noch in der unmittelbaren Gewalt dieses Sadisten gewesen war, doch jetzt, jetzt war er alleine! Dies war seine Chance zu entkommen. Es musst sie nutzen. Testweise rüttelte er an den Handschellen, doch seine Arme protestierten sofort aufs Schärfste. Seine Muskeln brannten und jede Bewegung war nur unter äußerster Anstrengung möglich.
      Jetzt wieder mit zunehmender sah sich Bruno um. Er brauchte irgendein Werkzeug. Ein Messer oder eine Eisenstange. Irgendwas womit er den Rohren oder seinen zu Leibe rücken konnte. Doch es gab nichts. Nur die Leichen seiner Freunde. Man hatte ihnen alles abgenommen.
      Das durfte nicht wahr sein! Das konnte nicht wahr sein! Da hatte er das unheimliche Glück, dass ihn dieser Psychopath alleine ließ und doch gab es keine Möglichkeit zu entkommen.
      Wieder rüttelte er an dem Rohr, welches in unbarmherzig festhielt, schrie vor Schmerz, Wut und Elend. Doch es gab nicht nach.
      Das konnte nicht sein. Dicke Tränen rannen nun über Brunos Wangen. Womit hatte er das verdient? Es war so ungerecht. Niemals in seinem Leben hatte er einem Menschen Leid zugefügt und doch musste er einen so qualvollen Tod sterben.
      Den Kopf voll hoffnungsloser Gedanken schlief er schließlich ein.

      Siehus Büro

      „Ka-ka-kankaku?“
      Mehr brachte der Sekretär nicht heraus. Das war zu viel. Endgültig zu viel. Siehu war zwar ein Bürokrat, ein Feigling, ein Schleimer - man könnte sich noch hunderte wenig schmeichelhafter Bezeichnungen für den kleinen Mann mit den fettigen, schwarzen Haaren einfallen lassen und sie würden alle passen - aber dumm war er nicht. Auch besaß er eine sehr gute Menschenkenntnis. Er wusste genau was Kankaku getan hatte.
      „Haben sie jemand anderes erwartet?“, feixte der Admiral am anderen Ende der Leitung.
      Nach allem was Siehu heute erlebt hatte, dachte er bereits es hätte nicht mehr schlimmer kommen können, doch da war Kankaku und verspottete ihn. Es war ein beeindruckendes Gefühl. Die Angst war beinahe unerträglich, die Verzweiflung lief ihm wie ein kalter Schauer über den Rücken und obwohl dieses Gemisch aus Panik und Machtlosigkeit an seinem Inneren riss, machte sich doch eine plötzliche Klarheit in seinem Kopf breit. Er war an einem Punkt angekommen, an dem all dies nicht mehr zählte. Der Verlust Alcyonias, der Tod Craigs und auch seine eigene Todesangst, all dies schien nicht mehr wichtig zu sein. Dies waren allesamt Dinge, die weit außerhalb seines Einflusses lagen. Warum also sollten sie ihn also kümmern?
      Er spürte, wie seine Angst wich und kalte Gleichgültigkeit ihn ergriff. Tonlos sprach er, mehr mit dem Hörer als Kankaku: „Warum? Sagen sie mir nur warum sie das getan haben.“
      Das leise, selbstgefällige Kichern aus dem Hörer erstarb. Dies war eindeutig nicht die Reaktion die Kankaku erwartet hatte. Langes Schweigen. Dann: „Was kümmert es sie? Sie sind der Nächste! Ihr werdet mir nicht mehr im Weg stehen! Sie und dieser Billiot! Craig oder sei es der König! Keiner wird mich mehr aufhalten! Sie werden die Inseln nicht retten! Ihr sitzt nur tatenlos hinter ihren Schreibtischen und schaut zu wie eure Heimat brennt! Aber ich mache da nicht mit! Ich werde alles tun, um das Königreich zu retten! Ich werde jedes Mittel nutzen und niemand, ich wiederhole niemand, wird sich mir in den Weg stellen! Haben sie das gehört? Antworten sie! Siehu?! Wo sind sie hin!?“, doch Siehu hatte aufgelegt. Kankaku schrie noch minutenlang den Hörer an. Solange bis Raphael zurückkehrte und ihm mitteilte, dass Alcyonia in die Hand der Terroristen gefallen war.

      Auf Quadhar

      Die Stille war bleischwer. Niemand rührte sich. Keiner sprach ein Wort. Nur Billie murmelte, für niemand sonst hörbar, in sich hinein: „Steh auf, Coral, ich bitte dich, steh auf. Steh auf!“
      Sammie hatte während des Kampfes schon alles was er an Fingernägeln besaß entfernt und suchte jetzt nervös nach einem Rest den man noch bearbeiten könnte.
      Leos Blick war grimmig auf seinen Sohn gerichtet, als könnte er ihn allein mit väterlicher Autorität dazu zwingen aufzustehen. Doch während wohl selbst eine Herde tollwütiger Stiere unter diesem Blick Männchen gemacht hätte, blieb der bewusstlose Pluton gänzlich unbeeindruckt.
      Von Maggie war sämtlicher Elan abgefallen, der sie noch während des Kampfes umgeben hatte. Sie hatte die Hände in einander verschlungen und sah beinahe flehentlich ihren Freund an. Dann rührte sich etwas. Die Schultern des jungen Mannes strafften sich und mit einem Ruck war er auf den Beinen. Zwar schwankend, beinahe wieder fallend, doch nach einigen Sekunden gab es keinen Zweifel mehr.
      Pluton stand.
      Zunächst unsicher und langsam, dann aber zunehmend schneller und entschlossener schritt er auf die versammelten Zuschauer zu. Vorbei an Billie, der ihn entgeistert anstarrte, vorbei an Sammie, der wiederum Billie ansah und darauf wartete, dass dieser einen seiner Pläne zum Besten gab, vorbei an Maggie, die immer noch Coral anblickte und vorbei an Leo, der ihn voller Stolz anblickte. Kaum hatte er einen der Quadheri erreicht, riss er diesem seinen Speer aus der Hand und ging zurück zu Coral. Bei dem reglosen Körper angekommen, stellte er den Speer auf dessen Rücken, wie ein Jäger, der seine Beute präsentiert. Die Geste war eindeutig. Pluton hatte gewonnen.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 13 mal editiert, zuletzt von DasReising () aus folgendem Grund: Neues Kapitel

    • Kapitel 21 - Der Wendepunkt

      So mal wieder Zeit für einen Kommentar.

      Ich denke die Sache um Coral lässt sich mit einer Frage klären: "Ist Luffy ein Idiot?" ^.^
      Ich denke ja, genauso wie Coral, deswegen meine ich auch, dass er eine andere Art von Idiot ist als Bart, der im Gegensatz zu den Beiden ein "dummer Idiot" ist.

      OK Flint sollte also nicht die Treibstoffproduktion anzünden, sonder der Zündfunke der Revolution sein. Kann es einen besseren Beweis für seine Behauptungen geben, als wenn er bei der Verkündung dieser direkt erschossen wird. Dies wird vermutlich auch der Grund sein, warum es der Messias nicht doch irgendwie geschafft hat die Hauptstadt zu verlassen, auch wenn die Abriegelung es sicher etwas schwerer gemacht hätte. Bleibt dann nur zu Fragen, wer der Schütze ist. Ich traue es Bart weder zu so lange die Klappe zu halten, noch eine Waffe richtig Rum zu halten. ;)

      Erstaunlich gut hat mir auch der Fettgedruckte Teil gefallen :thumbup: . Irgendwie musste ich sofort an Geschichtsdokumentationen denken, in denen es auch solche Kommentare gibt, wenn etwas welt-/geschichts- bewegendes gezeigt wurde. Zwar hat es absolut nichts mit deiner FF-Geschichte zu tun und gehört als von außen kommender Kommentar eigentlich überhaupt nicht rein (Metaebene?), aber es hat einfach irgendwas. Es ist ein wunderbarer Abschluss der vorangegangenen Szene und gibt irgendwie nochmal mehr tiefe :thumbup: . Aber das empfinde ich wahrscheinlich wirklich nur, weil es eben so ähnlich wie in Dokumentationen ist, welche ich einfach sehr gerne schaue^^.

      Zu den Ereignissen um Coral und Co gibt es dagegen relativ wenig zu sagen. Billie ist wieder auf den Beinen, worüber sich alle freuen und man beginnt sich etwas besser kennenzulernen. Damit dies nicht zu lange dauert, kommt genau rechtzeitig der Admiral zurück in die Festung.

      Wieder ein interessantes Kapitel, so langsam nimmt die Geschichte wieder fahrt auf. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 22 und Antwort an qoii

      Hallo,
      Kapitel 22 ist draußen. Eine Schnapszahl. Muss ich mich jetzt betrinken? Ich will es nicht hoffen...
      Jedenfalls markiert dieses Kapitel das Ende des ersten Arcs, wenn man so will. Das Geschehen auf den Inseln geht jedenfalls unbeeindruckt davon wo genau sich Coral und Co. gerade herumtreiben weiter. Sonst gibt es nicht viel zum Kapitel zu sagen. Nur das ich es persönlich nicht so gut finde wie die letzten beiden.Lesen bietet sich da immer an. :P

      Zu qoii.

      qoii schrieb:

      Ich denke die Sache um Coral lässt sich mit einer Frage klären: "Ist Luffy ein Idiot?"
      Ich denke ja, genauso wie Coral, deswegen meine ich auch, dass er eine andere Art von Idiot ist als Bart, der im Gegensatz zu den Beiden ein "dummer Idiot" ist.

      Ja... da hast du wohl Recht. Ok, Coral ist ein Idiot. Er ist halt nur nicht dumm. Im Gegensatz zu Bart. Da sind wir uns wohl einig. :D
      Jetzt wo du Luffy einwirfst, fällt mir erst auf wie ähnlich sich die beiden sind. Er ist zumindest nicht bewusst an ihn angelehnt, aber ich scheine zumindest unbewusst einen ähnlichen Charakter geschrieben zu haben.
      Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass gerade Luffy, Zoro, Sanji und Nami lossegeln, um die Koralleninseln zu retten. Ich frag mal ganz unverblümt nach: Siehst du das auch so? Das war so nämlich nicht geplant. :pinch:

      qoii schrieb:

      OK Flint sollte also nicht die Treibstoffproduktion anzünden, sonder der Zündfunke der Revolution sein. Kann es einen besseren Beweis für seine Behauptungen geben, als wenn er bei der Verkündung dieser direkt erschossen wird. Dies wird vermutlich auch der Grund sein, warum es der Messias nicht doch irgendwie geschafft hat die Hauptstadt zu verlassen, auch wenn die Abriegelung es sicher etwas schwerer gemacht hätte. Bleibt dann nur zu Fragen, wer der Schütze ist. Ich traue es Bart weder zu so lange die Klappe zu halten, noch eine Waffe richtig Rum zu halten.

      Genau. Man muss sich ja fragen: Was hat Milino vor? Und wäre es nicht vielleicht sogar kontraproduktiv für ihn die Produktion zu zerstören? Man weiß es nicht.
      Ansonsten möchte ich hier gar nicht viel zu dem Abschnitt sagen, da er im stark thematisiert wird.

      qoii schrieb:

      Erstaunlich gut hat mir auch der Fettgedruckte Teil gefallen . Irgendwie musste ich sofort an Geschichtsdokumentationen denken, in denen es auch solche Kommentare gibt, wenn etwas welt-/geschichts- bewegendes gezeigt wurde. Zwar hat es absolut nichts mit deiner FF-Geschichte zu tun und gehört als von außen kommender Kommentar eigentlich überhaupt nicht rein (Metaebene?), aber es hat einfach irgendwas. Es ist ein wunderbarer Abschluss der vorangegangenen Szene und gibt irgendwie nochmal mehr tiefe . Aber das empfinde ich wahrscheinlich wirklich nur, weil es eben so ähnlich wie in Dokumentationen ist, welche ich einfach sehr gerne schaue^^.

      Freut mich, dass der Teil angekommen ist. Ich hatte die Szene gerade fertig, da fiel mir auf, dass sie weder das Gewicht, noch die Dramatik hat die ihr aus der gesamten Geschichte eigentlich zufallen müsste. Also habe ich beschlossen den Erzähler aus dem Prolog nochmal herauszukramen und ihn ein paar bedeutungsschwere Andeutungen machen zu lassen. Finde ich toll, dass das angekommen ist. :thumbsup:

      qoii schrieb:

      Zu den Ereignissen um Coral und Co gibt es dagegen relativ wenig zu sagen. Billie ist wieder auf den Beinen, worüber sich alle freuen und man beginnt sich etwas besser kennenzulernen. Damit dies nicht zu lange dauert, kommt genau rechtzeitig der Admiral zurück in die Festung.

      Ja was für ein Zufall aber auch. :rolleyes:
      Naja, ich kann sie ja nicht einfach so gehen lassen, oder? Aber vielleicht entkommen sie Kankakus gierigen Griffeln ja.

      So, da hat dieser Beitrag auch schon wieder ein Ende gefunden. Hoffe das neue Jahr fing halbwegs persönlich an.
      ~DasReising.

      PS: Übrigens qoii, jetzt wo wir die Inseln endlich verlassen haben dauert es auch nicht mehr lange bis ein gewisser Charakter seinen ersten Auftritt hat. Hoffe du verzeihst mir den kleinen Spoiler. ;)
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    • Du wirst es nicht glauben, aber ich habe es geschafft. Aus "nach Weihnachten" wurde zwar "nach Neujahr", aber besser später als gar nicht. Deine Geschichte ist aufgeholt und ich werde mich ab jetzt also regelmäßig hier zu Wort melden, sodass qoii endlich nicht mehr allein dasteht. Ob dir das gefällt, musst du selbst entscheiden. xD

      Wo fange ich an? Ich denke, bei den Namen. Billie, Sammie, Maggie, Bill, Coral, Sihu, Dapu, Craig, Bart, Flint…fällt dir was auf?^^
      Speziell als es dann immer mal wieder in die Vergangenheit ging und man plötzlich die drei Bills vor sich hatte -Billie, Billiot und Bill Fender- musste ich etwas öfter als mir lieb ist mit den Zähnen knirschen. Diese Witznummer mit dem "geänderten" Namen (Billiot —> Billie) verbuche ich ja noch unter dem Humor, den du wirklich sehr dynamisch in deine Geschichte einbaust, aber musste es denn dann noch ein weiterer Charakter namens Bill sein? Hier hattest du ja nun freie Wahl, daher etwas unglücklich gewählt. Ist aber nur eine Kleinigkeit.
      Die restlichen Namen stehen wohl ebenso unter dem Banner "In der Kürze liegt die Würze". Speziell dieses Dreiergespann aus Billie, Sammie und Maggie ist schon irgendwie (bl)öde, aber wenn man dann auch noch so Namensdingsbumse wie Kankaku und Kalai vorgesetzt bekommt, die derartig kontrastieren…fand ich beim Lesen schon etwas erheiternd.^^
      Macht jetzt nicht die Welt aus, aber wenn jetzt noch mehr solche Zwei- und Einsilber zu deinen Figuren stoßen, verliert man bestimmt irgendwann den Überblick. Vielleicht würden hier und da auch schon Nachnamen reichen, wer weiß. Oder du sagst dir: "jetzt erst recht" - und dein nächster Charakter heißt Sally. xD

      Von der Namenthematik hin zu einer großen Stärke deiner FF: Der bereits erwähnte Humor. Hier leistest du wirklich sehr gute Arbeit, da sich dabei dein lockerer Schreibstil voll entfalten kann. Es hat einfach etwas erfrischendes, neben den ansonsten eher bierernsten FanFictions hier im Board auch mal eine humoristischere Geschichte zu lesen bzw. eine FF, die sich selbst in ihrer Handlung nicht zu ernst nimmt. Natürlich nehmen die schnippischen Wortgefechte zwischen Coral und Billie oder Sammies Unglauben ob der Exzentrik seiner "Retter" auch etwas Dramatik aus der Story, aber das tut ihr ganz gut, denke ich. Zumindest bisher war ja auch die Tragweite noch gar nicht gegeben, alles in bleierner Schwere niederzuschreiben. Und auch wenn sich das jetzt, mit dem großen Beginn des Himmelfahrtskommandos und der nahenden Vernichtung der Koralleninseln, ändern könnte, wirst du deinen Humor sicher nicht ganz runterschrauben. Dafür passt er einfach zu gut. Insbesondere Coral lebt bisher auch etwas durch ihn, da der Charakter sonst wohl nur allzu schnell in diese klischeehafte Sparte eines Shonen-Helden rutschen könnte, die wohl wirklich keiner mehr sehen will.

      Abseits dessen gefallen mir deine Figuren aber schon recht gut, auch wenn sie bisher etwas unterentwickelt sind. Billie macht hier noch den besten Eindruck, was wohl aber der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass seine Vergangenheit eng an die Koralleninseln geknüpft ist und er daher in Zukunft noch wichtig sein wird, nicht zuletzt aufgrund seiner Beziehung zu Kankaku und Craig. Dennoch muss auch er langsam zeigen, ass er mehr als der zynische Verschwörungstheoretiker mit Wissen ist, der er bis dato war. Zwar deutete sich seine ernstere Seite schon im Gespräch mit Kankaku an, aber dennoch möchte ich mehr von ihm sehen. Zumal er der einzige Charakter zu sein scheint, der Coral Paroli bieten kann. Alle anderen ergeben sich ja eher etwas in dessen unbeschwerte Leichtsinnigkeit.^^
      Zur Frage, ob Coral ein Idiot ist, sage ich "Jein". Ohne Billie wäre er zwar verloren, aber er wird ein gewisses Gespür für Situationen und die Gefühle anderer haben, sonst hätte er weder Craig beim Anblick Billies beigestanden noch mit Maggie Zungenrodeo spielen können.
      Apropos, diese kleine Romanze zwischen ihm und Maggie kam mir etwas zu früh. Vielleicht sollte es auch nur Corals mehrmals angesprochenen Charme untermauern, aber bisher ist Maggie einfach viel zu blass, als das diese Entwicklung jetzt schon nachvollziehbar wäre. Immerhin hat Coral ihr vor wenigen Tagen noch die Nase gebrochen und den ein oder anderen Rückenwirbel ausgerenkt, da hätte ich mir etwas mehr Fingerspitzengefühl seitens des Autors -also dir- gewünscht. Hauptsächlich liegt mein Problem wohl aber darin begründet, dass mir Maggie arg farblos erscheint. Während Sammie nach Billies kleinem Brandunfall relativ hurtig zu deinem Sprachrohr wurde, dessen Gedanken und Gefühlen man folgen konnte, blieb Maggie ziemlich vernachlässigt zurück. Ab und an wurde sie erwähnt und schien dann aber auch nicht mehr zu sein als die berüchtigte weibliche Hauptrolle, die wenig zu sagen hat und nach ein paar Szenen mit dem Helden der Geschichte anbandelt - und siehe da, was habe ich gesagt. ;)
      Hier sehe ich akuten Handlungsbedarf und hoffe, dass du ihre Rolle nicht so stereotyp angelegt hast.

      Übrigens, was wurde eigentlich aus Maria, der Ärztin? War das ein Schreibfehler und du meintest Maggie?
      Maria hatte sich relativ leicht überzeugen lassen mitzukommen. Sie erklärte ihnen, sie habe sich schon immer für das Navigieren begeistert und würde gerne mitkommen.


      Wie auch immer, abseits der Protagonisten wartet deine FF auch mit interessanten Nebenfiguren auf. Was sofort auffällt: Damals ging’s in der Marine wohl verdammt viel härter zu. xD
      Was wohl ein Sengoku dazu zu sagen hätte, wenn einer seiner Admiräle einen höheren Verschleiß an Rekruten aufweist als Garp an Kartoffelchips? Kalai macht als scheinbar großer Gegenspieler im Hintergrund einen ziemlich abgedrehten, aber bedrohlichen Eindruck und seine Teufelskraft, die sicher eine kryptoide Zoan sein dürfte, schindet schon ordentlichen Eindruck. Aber nicht geringeres ist von einem Admiral des Marinehauptquartiers wohl auch zu erwarten. Irgendwie erinnert er mich ja an Sheev Palpatine/Darth Sidious aus Star Wars.^^
      Am zweitliebsten habe ich dann auch gleich Sihu, der als schleimiger, schwachbrüstiger Musterbürokrat und Intrigant immer für ein Schmunzeln gut ist. Es war wohl auch schon mal leichter, einen König zu übergehen. xD

      Die Handlung scheint sich jetzt wohl insofern zu splitten, dass wir einerseits die Aktionen des Himmelfahrtskommandos verfolgen, aber auch immer wieder Szenen auf den Koralleninseln zu Gesicht bekommen. Ich muss schon sagen, der Gedanken, die aufgewühlte Inselgruppe parallel zum scheiternden Attentat der Protagonisten ins Chaos verfallen zu sehen, ist ein extrem geiler und spannender Gedanke. Wobei sich natürlich die Frage stellt, wie alles enden soll. Die Inseln werden vernichtet, Ohara-like, aber das muss nicht für Coral & Co. gelten. Ist jetzt natürlich weit vorgegriffen, aber zumindest Billie sehe ich nicht als Favoriten um den Titel des "Überlebenden" an.
      Doch, wie gesagt, ich greife zu weit vor. Viel eher sollte ich fragen, wie sich die kommende Handlung aufbauen wird. Geht es jetzt eher in Richtung der anderen FFs und die Gruppe reist von Ort zu Ort (also häufige geografische Wechsel) oder geht es schnurstracks Richtung Mary Joa? Um diese Frage zu beantworten, müsste man wohl wissen, wie lange deine FF geht - was ich nicht tue. Ergo lasse ich mich überraschen.^^

      Ja, viel mehr fällt mir gerade nicht ein. Abschließend kann ich nur sagen, dass mir deine Geschichte sehr gut gefällt, auch wenn ich mich nach dem Lesen der ersten Sätze immer kurz daran erinnern muss, dass deine FF nicht so ernst ist wie etwa Horizon. Das macht die Geschichte aber auch so erfrischend, alles liest sich (trotz vereinzelter Rechtschreib- und Grammatikfehler) gut weg und es macht Spaß, deinen Figuren zu folgen.
      Wenn ich Kritikpunkte zu vergeben hätte, wären das die bisher noch etwas unterentwickelten Figuren (was aber wohl eher temporär zu sehen ist) und, dass manche Handlungsabläufe etwas hastig wirken (z.B. die romantischen Verflechtungen zwischen Coral und Maggie), doch zum Ende kann ich nur sagen, dass du einen weiteren Leser hast. :)


    • Kapitel 22 - Runter von den Inseln

      So nachdem mit Bo nun endlich auch ein zweiter Kommentator :thumbup: und so auch eine weitere Meinung eingetrudelt ist, will ich mich auch noch zu deinem neusten Kapitel äußern.

      Doch zunächst:
      Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass gerade Luffy, Zoro, Sanji und Nami lossegeln, um die Koralleninseln zu retten. Ich frag mal ganz unverblümt nach: Siehst du das auch so?
      Das Coral in gewisser Hinsicht Luffy ähnelt, ist mir nach deiner Pause immer stärker aufgefallen, je besser man ihn eben kennengelernt hat. Bei den anderen kann ich dies noch nicht wirklich sagen, besonders da weder Billie noch Maggie seit deiner Pause groß Zeit hatten in den Vordergrund zu treten. Bei Sammie wäre ich mir bis jetzt auch nicht sicher, ob du in ihm er Zorro oder Sanji sehen wüsste...
      Also einfach gesagt, "Nein", bis auf ein einige Ähnlichkeiten zwischen Coral und Luffy sehe ich hier kein Problem. Wobei sich die Ähnlichkeiten am meisten im Bezug auf die Reaktion in gefährlichen Stationen, eine die grundsätzlich gute Laune und eine sehr sorgenlose Zukunfts- & Erfolgssicht zeigen.

      Trotz eines schnellen Aufbruchs hat die Zeit doch nicht gereicht, um einer Begegnung mit Kankaku zu entgehen. Dieser ist besonders über das Wiedersehen mit Billie nicht erfreut und geht vor Wut in Flammen auf. Was sicher die Folge einer Teufelsfrucht sein dürfte, wobei einem hier natürlich zunächst die Feuerfrucht in den Sinn kommt.

      Etwas Ratlos lässt mich die Unterhaltung zwischen Kankaku und Billie zurück und dies aus mehreren Gründen. Klang es in einem der letzten Kapitel noch so, als wäre das Verschwinden von Billie für Kankaku ein begrüßenswertes Ereignis, da er so einfacher die Macht im Militär übernehmen kann, klingt es heute so als hätte ihn das Verschwinden seines Kameraden sehr stark belastet und arge Probleme bereitet. Es klingt so als würde er meinen Billie habe sich vor der Verantwortung und den Aufgaben gedrückt, dabei sollte er doch nach Sihu wünschen zum Aufseher werden, um die Macht von Kankaku einzuschränken.
      Weiterhin seine Feigheit, wenn ich mich recht entsinne war es doch Billie der sich mit dem Schattenmonster angelegt hat, während Kankaku mit dem König und Sihu geflohen ist, ich weiß jetzt auch nicht was daran Feige sein soll.
      Wahrscheinlich liegt die Wahrheit aber irgendwo dazwischen und Kankakus Darstellungen sind durch seine persönliche Wahrnehmung, die ihn als den wichtigsten des Militärs sieht, beeinflusst.

      Die nächste kleine Überraschung ist, das Flint noch am Leben ist und er um die kleine künstlerische Darstellung wusste. Da hat er aber Glück gehabt, dass kein Arzt unter den Arbeiter war, der ihn Retten wollte. Weiterhin muss er nun wirklich aufpassen wenn er das Haus verlässt, wiederauferstandene Märtyrer kommen nicht immer so gut an ;) , besonders nicht wenn sie für die Wahrheit und die Revolution gestorben sind.

      Übrigens qoii, jetzt wo wir die Inseln endlich verlassen haben dauert es auch nicht mehr lange bis ein gewisser Charakter seinen ersten Auftritt hat. Hoffe du verzeihst mir den kleinen Spoiler.
      Ich denke du spricht da über die bemitleidenswerte Person mit dem besch...eidenen Decknamen ;)

      Wieder ein solides Kapitel, nachdem die Insel nun durch den Abfluss verlassen wurde kann die Jagt nun beginnen und wir dürften die einzelnen Protagonisten endlich besser kennenlernen. ^.^ Zusätzlich dürfte das ganze auch noch spannend werden, da die vier jetzt sicher zu den einzigen Korallenmenschen außerhalb ihrer Inseln gehören dürften, mit Ausnahme vielleicht von ein paar Piraten. :P
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 23 und Antworten auf Kommentare (Plural!)

      Hallo,
      eigentlich veröffentliche ich ja immer am Freitag meine Kapitel, aber da ich morgen den ganzen Tag unterwegs bin und das Wochenende eher wenig Zeit habe, kommt Kapitel 23 eben heute schon raus.
      Im aktuellen Kapitel wird zum Einen etwas Licht in die Sache gebracht, wie es denn nun weiter geht mit unseren Helden, auch werden zwei Charaktere eingeführt, bei denen ich sehr, also wirklich seeeeehr gespannt bin wie sie wohl ankommen werden, da ich lange an ihnen gearbeitet und sie mehrmals umgeschrieben habe. Heute werden sie also eingeführt und ich hoffe wirklich, dass sie gut ankommen. :D

      Jetzt zu den Kommentaren. Ja! Plural xD.
      Das heißt ich kann die Antworten jetzt in diese stylischen Spoilerkästen stecken. Hach ist das herrlich. Da freue ich mich da wie ein Honigkuchenpferd und strahle wie ein Schneekönig oder andersherum. Bin jedenfalls happy. :thumbsup:
      Auf, auf!

      -Bo-

      -Bo- schrieb:

      Du wirst es nicht glauben, aber ich habe es geschafft. Aus "nach Weihnachten" wurde zwar "nach Neujahr", aber besser später als gar nicht. Deine Geschichte ist aufgeholt und ich werde mich ab jetzt also regelmäßig hier zu Wort melden, sodass qoii endlich nicht mehr allein dasteht. Ob dir das gefällt, musst du selbst entscheiden. xD

      Ach, ich freu mich. Ich wäre auch mit nach Ostern zufrieden gewesen, aber je früher desto besser. Das ist jetzt weder Kritik an qoii noch an dir, aber du bist in deinen Kommentaren deutlicher kritischer als qoii und legst Wert auf andere Dinge. Daher freue ich mich als Autor, da ich jetzt noch mal einen Blickwinkel habe und so weiß was ich noch verbessern kann. :thumbsup:

      -Bo- schrieb:

      Wo fange ich an? Ich denke, bei den Namen. Billie, Sammie, Maggie, Bill, Coral, Sihu, Dapu, Craig, Bart, Flint…fällt dir was auf?^^
      Speziell als es dann immer mal wieder in die Vergangenheit ging und man plötzlich die drei Bills vor sich hatte -Billie, Billiot und Bill Fender- musste ich etwas öfter als mir lieb ist mit den Zähnen knirschen. Diese Witznummer mit dem "geänderten" Namen (Billiot —> Billie) verbuche ich ja noch unter dem Humor, den du wirklich sehr dynamisch in deine Geschichte einbaust, aber musste es denn dann noch ein weiterer Charakter namens Bill sein? Hier hattest du ja nun freie Wahl, daher etwas unglücklich gewählt. Ist aber nur eine Kleinigkeit.
      Die restlichen Namen stehen wohl ebenso unter dem Banner "In der Kürze liegt die Würze". Speziell dieses Dreiergespann aus Billie, Sammie und Maggie ist schon irgendwie (bl)öde, aber wenn man dann auch noch so Namensdingsbumse wie Kankaku und Kalai vorgesetzt bekommt, die derartig kontrastieren…fand ich beim Lesen schon etwas erheiternd.^^
      Macht jetzt nicht die Welt aus, aber wenn jetzt noch mehr solche Zwei- und Einsilber zu deinen Figuren stoßen, verliert man bestimmt irgendwann den Überblick. Vielleicht würden hier und da auch schon Nachnamen reichen, wer weiß. Oder du sagst dir: "jetzt erst recht" - und dein nächster Charakter heißt Sally. xD


      Ja, das Namensgespann Billie, Sammie, Maggie war tatsächlich von Anfang an als Gag so gedacht. Leider habe ich mich dann unterbewusst von exotischeren Namen zu einsilbigen, englischen Namen hinbewegt. Dies ist tatsächlich ein Punkt bei dem wir uns unterscheiden. Ich versuche aktuell deine FF wieder aufzuholen und habe mit deinen langen Namen fast dieselben Probleme, wie du mit den kurzen. Es mag daran liegen, dass ich immer noch auf der französischen Insel feststecke und mit Französisch so gar nicht klarkomme, aber ich kann mir jedenfalls kaum einen der Namen merken. Ich finde kurze Namen angenehmer zu schreiben und zu lesen, gebe aber zu dass diese Geschichte mit Bill blöd gelaufen ist. Da hätte ich einen besseren Namen nehmen können.
      Lange Rede kurzer Sinn. Ich versuche mich von kurzen Namen wieder etwas mehr in Richtung längerer Namen zu bewegen. Mal sehen wie das läuft. :|

      -Bo- schrieb:

      Von der Namenthematik hin zu einer großen Stärke deiner FF: Der bereits erwähnte Humor. Hier leistest du wirklich sehr gute Arbeit, da sich dabei dein lockerer Schreibstil voll entfalten kann. Es hat einfach etwas erfrischendes, neben den ansonsten eher bierernsten FanFictions hier im Board auch mal eine humoristischere Geschichte zu lesen bzw. eine FF, die sich selbst in ihrer Handlung nicht zu ernst nimmt. Natürlich nehmen die schnippischen Wortgefechte zwischen Coral und Billie oder Sammies Unglauben ob der Exzentrik seiner "Retter" auch etwas Dramatik aus der Story, aber das tut ihr ganz gut, denke ich. Zumindest bisher war ja auch die Tragweite noch gar nicht gegeben, alles in bleierner Schwere niederzuschreiben. Und auch wenn sich das jetzt, mit dem großen Beginn des Himmelfahrtskommandos und der nahenden Vernichtung der Koralleninseln, ändern könnte, wirst du deinen Humor sicher nicht ganz runterschrauben. Dafür passt er einfach zu gut. Insbesondere Coral lebt bisher auch etwas durch ihn, da der Charakter sonst wohl nur allzu schnell in diese klischeehafte Sparte eines Shonen-Helden rutschen könnte, die wohl wirklich keiner mehr sehen will.

      Da bin ich aber erleichtert, dass mein Humor ankommt. Witzige Passagen liegen mir momentan einfach mehr als dramatische und ich schreibe sie auch einfach lieber. Natürlich wird die Geschichte auch ernster, aber mein Humor wird wohl bis zum Ende bleiben.
      Was Coral angeht, so soll er zumindest kein typischer Shonen-Held werden. Als Hauptcharakter soll er hauptsächlich unterhalten, ohne unrealistisch abgedreht zu wirken. So werde ich es auch weiterhin mit ihm halten. Auch wenn er natürlich noch eine Vergangenheit bekommt, so wird er doch nicht viel komplexer werden.
      Fakt ist: Ich kann es kaum erwarten seinen ersten richtigen Kampf zu schildern. :D

      -Bo- schrieb:


      Abseits dessen gefallen mir deine Figuren aber schon recht gut, auch wenn sie bisher etwas unterentwickelt sind. Billie macht hier noch den besten Eindruck, was wohl aber der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass seine Vergangenheit eng an die Koralleninseln geknüpft ist und er daher in Zukunft noch wichtig sein wird, nicht zuletzt aufgrund seiner Beziehung zu Kankaku und Craig. Dennoch muss auch er langsam zeigen, ass er mehr als der zynische Verschwörungstheoretiker mit Wissen ist, der er bis dato war. Zwar deutete sich seine ernstere Seite schon im Gespräch mit Kankaku an, aber dennoch möchte ich mehr von ihm sehen. Zumal er der einzige Charakter zu sein scheint, der Coral Paroli bieten kann. Alle anderen ergeben sich ja eher etwas in dessen unbeschwerte Leichtsinnigkeit.^^
      Zur Frage, ob Coral ein Idiot ist, sage ich "Jein". Ohne Billie wäre er zwar verloren, aber er wird ein gewisses Gespür für Situationen und die Gefühle anderer haben, sonst hätte er weder Craig beim Anblick Billies beigestanden noch mit Maggie Zungenrodeo spielen können.
      Apropos, diese kleine Romanze zwischen ihm und Maggie kam mir etwas zu früh. Vielleicht sollte es auch nur Corals mehrmals angesprochenen Charme untermauern, aber bisher ist Maggie einfach viel zu blass, als das diese Entwicklung jetzt schon nachvollziehbar wäre. Immerhin hat Coral ihr vor wenigen Tagen noch die Nase gebrochen und den ein oder anderen Rückenwirbel ausgerenkt, da hätte ich mir etwas mehr Fingerspitzengefühl seitens des Autors -also dir- gewünscht. Hauptsächlich liegt mein Problem wohl aber darin begründet, dass mir Maggie arg farblos erscheint. Während Sammie nach Billies kleinem Brandunfall relativ hurtig zu deinem Sprachrohr wurde, dessen Gedanken und Gefühlen man folgen konnte, blieb Maggie ziemlich vernachlässigt zurück. Ab und an wurde sie erwähnt und schien dann aber auch nicht mehr zu sein als die berüchtigte weibliche Hauptrolle, die wenig zu sagen hat und nach ein paar Szenen mit dem Helden der Geschichte anbandelt - und siehe da, was habe ich gesagt.
      Hier sehe ich akuten Handlungsbedarf und hoffe, dass du ihre Rolle nicht so stereotyp angelegt hast.

      Zuerst zu Billie: Der hatte ja das unglaubliche Pech gleich zu Beginn meiner FF fast zu sterben, darum ist von ihm als aktuellem Charakter nur die Einleitung übrig. In Billies Vergangenheit werden wir immer mal wieder zurückkehren. Er ist tatsächlich der intelligenteste (das wird sich später noch zeigen) Charakter auf dem Schiff und wird auch viel von seinem Zynismus behalten, das gehört zur Intelligenz wohl einfach dazu. :evil: Allerdings wird seine ernste Seite noch weiter vertieft. Keine Angst.
      Was die Romanze zwischen Maggie und Coral oder Maggie allgemein angeht, so muss ich zugeben, dass ich mit Maggie ebenfalls so gar nicht zufrieden bin. Ein Dreiergespann aus Typen erschien mir zu langweilig und deswegen habe ich Maggie eingeführt, es bisher aber vernachlässigt sie irgendwie interessant zu gestalten. Ich schwöre aber hoch und heilig, dass Maggie auch noch interessanter wird und ganz bestimmt keine Nami ist.
      Die Romanze war zwar geplant, kam dann aber als Notlösung. Was ich damit mache weiß ich noch nicht, aber zu wichtig wird sie nicht. :S
      Zu Sammie hast du alles gesagt.

      Kurz zu Maria: Das ist ein mittlerweile korrigierte Schreibfehler. Ob Maria nochmal zurückkehrt steht in den Sternen.

      -Bo- schrieb:

      Wie auch immer, abseits der Protagonisten wartet deine FF auch mit interessanten Nebenfiguren auf. Was sofort auffällt: Damals ging’s in der Marine wohl verdammt viel härter zu. xD
      Was wohl ein Sengoku dazu zu sagen hätte, wenn einer seiner Admiräle einen höheren Verschleiß an Rekruten aufweist als Garp an Kartoffelchips? Kalai macht als scheinbar großer Gegenspieler im Hintergrund einen ziemlich abgedrehten, aber bedrohlichen Eindruck und seine Teufelskraft, die sicher eine kryptoide Zoan sein dürfte, schindet schon ordentlichen Eindruck. Aber nicht geringeres ist von einem Admiral des Marinehauptquartiers wohl auch zu erwarten. Irgendwie erinnert er mich ja an Sheev Palpatine/Darth Sidious aus Star Wars.^^
      Am zweitliebsten habe ich dann auch gleich Sihu, der als schleimiger, schwachbrüstiger Musterbürokrat und Intrigant immer für ein Schmunzeln gut ist. Es war wohl auch schon mal leichter, einen König zu übergehen. xD

      Ja, man darf das mit Kalai nicht verallgemeinern, aber es gibt halt keinen der ihm mal vernünftig die Meinung sagen könnte. Habe in einem Kapitel extra versucht klar zu machen, dass er nicht mal die Fünf Weise respektiert. Er ist auch nichts anderes als eine Art Palpatine oder auch Sauron. Er ist der übermachtige Böse im Hintergrund und ja: Er besitzt eine kryptoide Zoan. Eine Variation von Choppers Frucht um genau zu sein. Die Hito-Hito no Mi, Modell: Dämon. Mehr sage ich aber nicht. :rolleyes:
      Siehu, mit e, ist tatsächlich auch einer meiner Lieblingscharaktere. Der König ist ja so doof wie Siehu klever ist und damit ist die Sache ja klar. Möchte hier aber nur mal anmerken, dass Siehu zu den Guten gehört. Im weitesten Sinne. Du und qoii hackt die ganzen Zeit auf dem armen Mann herum. ;(

      -Bo- schrieb:

      Die Handlung scheint sich jetzt wohl insofern zu splitten, dass wir einerseits die Aktionen des Himmelfahrtskommandos verfolgen, aber auch immer wieder Szenen auf den Koralleninseln zu Gesicht bekommen. Ich muss schon sagen, der Gedanken, die aufgewühlte Inselgruppe parallel zum scheiternden Attentat der Protagonisten ins Chaos verfallen zu sehen, ist ein extrem geiler und spannender Gedanke. Wobei sich natürlich die Frage stellt, wie alles enden soll. Die Inseln werden vernichtet, Ohara-like, aber das muss nicht für Coral & Co. gelten. Ist jetzt natürlich weit vorgegriffen, aber zumindest Billie sehe ich nicht als Favoriten um den Titel des "Überlebenden" an.
      Doch, wie gesagt, ich greife zu weit vor. Viel eher sollte ich fragen, wie sich die kommende Handlung aufbauen wird. Geht es jetzt eher in Richtung der anderen FFs und die Gruppe reist von Ort zu Ort (also häufige geografische Wechsel) oder geht es schnurstracks Richtung Mary Joa? Um diese Frage zu beantworten, müsste man wohl wissen, wie lange deine FF geht - was ich nicht tue. Ergo lasse ich mich überraschen.^^

      Ja, wir erreichen endlich die Phase in der meine FF so wird, wie sie geplant war: Zwei Handlungen die sich splitten, anstatt sich zu treffen. Das die Koralleninseln am Ende nicht mehr existieren ist ja mittlerweile ein offenes Geheimnis, aber was ist mit Coral und Co? Tja, es wäre taktisch ungeschickt von mir das Ende zu spoilern, deswegen sage ich gar nicht. 8-)
      Im aktuellen Kapitel wird es auch nochmal erwähnt: Es geht nun sehr schnell nach Mary Joa. Wie viele Zwischenstopps es geben wird sage ich nicht. Und wie glatt das geht auch nicht. Das würde ja die Überraschung verderben.

      -Bo- schrieb:

      Ja, viel mehr fällt mir gerade nicht ein. Abschließend kann ich nur sagen, dass mir deine Geschichte sehr gut gefällt, auch wenn ich mich nach dem Lesen der ersten Sätze immer kurz daran erinnern muss, dass deine FF nicht so ernst ist wie etwa Horizon. Das macht die Geschichte aber auch so erfrischend, alles liest sich (trotz vereinzelter Rechtschreib- und Grammatikfehler) gut weg und es macht Spaß, deinen Figuren zu folgen.
      Wenn ich Kritikpunkte zu vergeben hätte, wären das die bisher noch etwas unterentwickelten Figuren (was aber wohl eher temporär zu sehen ist) und, dass manche Handlungsabläufe etwas hastig wirken (z.B. die romantischen Verflechtungen zwischen Coral und Maggie), doch zum Ende kann ich nur sagen, dass du einen weiteren Leser hast.

      Freut mich außerordentlich, dass dir die Geschichte gefällt und dass ich einen weiteren Leser habe. Ich gelobe Besserung bei der Figurengestaltung und heiße die herzlich auf den Koralleninseln Willkommen. :thumbsup:


      qoii

      qoii schrieb:

      Das Coral in gewisser Hinsicht Luffy ähnelt, ist mir nach deiner Pause immer stärker aufgefallen, je besser man ihn eben kennengelernt hat. Bei den anderen kann ich dies noch nicht wirklich sagen, besonders da weder Billie noch Maggie seit deiner Pause groß Zeit hatten in den Vordergrund zu treten. Bei Sammie wäre ich mir bis jetzt auch nicht sicher, ob du in ihm er Zorro oder Sanji sehen wüsste...
      Also einfach gesagt, "Nein", bis auf ein einige Ähnlichkeiten zwischen Coral und Luffy sehe ich hier kein Problem. Wobei sich die Ähnlichkeiten am meisten im Bezug auf die Reaktion in gefährlichen Stationen, eine die grundsätzlich gute Laune und eine sehr sorgenlose Zukunfts- & Erfolgssicht zeigen.

      Ja, da habe ich vielleicht etwas zu weit gegriffen. Ist aber auch gut so.

      qoii schrieb:

      Trotz eines schnellen Aufbruchs hat die Zeit doch nicht gereicht, um einer Begegnung mit Kankaku zu entgehen. Dieser ist besonders über das Wiedersehen mit Billie nicht erfreut und geht vor Wut in Flammen auf. Was sicher die Folge einer Teufelsfrucht sein dürfte, wobei einem hier natürlich zunächst die Feuerfrucht in den Sinn kommt.

      Ja, es ist die Feuer-Logia. Warum ein Geheimnis draus machen? Ich nenne die Dinge der Geschichte nicht gerne beim Namen, da es mir dämlich vorkäme Billie zwischendurch einfach mal denken zu lassen: "Oh Nein! Er hat die Feuerlogia! Was kann ich nur tun!"
      Das nimmt für mich den Fokus von den relevanten Dinge einer Szene. Auch in Kämpfen werdet ihr es bei mir wohl nicht sehen, dass der Böse kurz innehält, um dem Guten in allen Einzelheiten seine Fähigkeit zu erklären. Da wird der Gute, wenn es nicht offensichtlich ist, schon selber drauf kommen müssen.

      qoii schrieb:

      Etwas Ratlos lässt mich die Unterhaltung zwischen Kankaku und Billie zurück und dies aus mehreren Gründen. Klang es in einem der letzten Kapitel noch so, als wäre das Verschwinden von Billie für Kankaku ein begrüßenswertes Ereignis, da er so einfacher die Macht im Militär übernehmen kann, klingt es heute so als hätte ihn das Verschwinden seines Kameraden sehr stark belastet und arge Probleme bereitet. Es klingt so als würde er meinen Billie habe sich vor der Verantwortung und den Aufgaben gedrückt, dabei sollte er doch nach Sihu wünschen zum Aufseher werden, um die Macht von Kankaku einzuschränken.
      Weiterhin seine Feigheit, wenn ich mich recht entsinne war es doch Billie der sich mit dem Schattenmonster angelegt hat, während Kankaku mit dem König und Sihu geflohen ist, ich weiß jetzt auch nicht was daran Feige sein soll.
      Wahrscheinlich liegt die Wahrheit aber irgendwo dazwischen und Kankakus Darstellungen sind durch seine persönliche Wahrnehmung, die ihn als den wichtigsten des Militärs sieht, beeinflusst.

      Da habe ich ja erreicht was ich wollte. :D
      Ist Kankaku am Ende etwas das Opfer und Billie der Böse? Du liegst nicht falsch, wenn du sagst die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Wo? Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
      Fakt ist Folgendes:
      -Siehu wollte das Billie zum Chef wird, der wollte aber nicht.
      - Kankaku hat die Macht sehr rigoros an sich gerissen.
      - Beide haben ihre Fehler.
      Das steht auch alles so im Dialog, ist hier aber verständnishalber übersichtlicher aufgelistet.

      qoii schrieb:

      Die nächste kleine Überraschung ist, das Flint noch am Leben ist und er um die kleine künstlerische Darstellung wusste. Da hat er aber Glück gehabt, dass kein Arzt unter den Arbeiter war, der ihn Retten wollte. Weiterhin muss er nun wirklich aufpassen wenn er das Haus verlässt, wiederauferstandene Märtyrer kommen nicht immer so gut an , besonders nicht wenn sie für die Wahrheit und die Revolution gestorben sind.

      Überraschung :D
      ja, Flint hat es gepackt. Der Widerstand hat mit Bart und ihm nur zwei Leute auf der Insel, wieso sollte er den Einen einfach wegwerfen? Ein Arzt hätte vielleicht wirklich dran glauben müssen. Wie es Flint weitergeht ist jedenfalls auch interessant. Lebendige Märtyrer leben heikel, da hast du recht.

      qoii schrieb:

      Ich denke du spricht da über die bemitleidenswerte Person mit dem besch...eidenen Decknamen

      Oh Gott! Erinnere mich nicht an all die Zeit die ich gebraucht habe, um aus diesen vier Buchstaben einen Namen zu basteln... :pinch:
      Er tritt nun jedenfalls bald auf. Mal sehen ob du bemerkst wann. 8o

      qoii schrieb:

      Wieder ein solides Kapitel, nachdem die Insel nun durch den Abfluss verlassen wurde kann die Jagt nun beginnen und wir dürften die einzelnen Protagonisten endlich besser kennenlernen. Zusätzlich dürfte das ganze auch noch spannend werden, da die vier jetzt sicher zu den einzigen Korallenmenschen außerhalb ihrer Inseln gehören dürften, mit Ausnahme vielleicht von ein paar Piraten.

      Wie bei Bo bereits gesagt rücken jetzt Coral und Co. in den Fokus. Und viele Korallenmenschen gibt es außerhalb der Insel nicht, da hast du Recht. Ob es in der aktuellen Welt von One Piece wohl irgendwo eine Art Korallenmenschen-Kolonie gibt?


      So, das war's.
      Wir sehen uns nächste Woche.
      ~DasReising
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain
    • Kapitel 23 - Ein Sturm zieht auf

      Mein erster Beitrag als regelmäßiger Kommentator...! *Heavy Breathing*

      Die Szenerie auf der "Coral & Co." mutet ziemlich geruhsam an, entpuppt sich aber relativ schnell als Ruhe vor dem Sturm. Haha. Ha. Anscheinend geht es erstmal zur guten alten Crème de la Crème der One Piece'schen Gesellschaft - Piraten. Die bunte Piratenbande klingt irgendwie nach der illustren Kopfgeburt eines George Michael, der mit Captain Jack Sparrow einen heben war. Entern wohl immer von Achtern, was? Ob die Marine auch in der Schwulenpresse wirbt? Ich schweife ab. xD
      Beim Namen musste ich jedenfalls sofort an die beiden Herren denken, die in den Wäldern einer namenlosen Insel gegen mindestens eines der zehn Gebote verstoßen: Mr. Ich lasse Züge über Abhänge schweben und Mr. Ich spiele mit meinen Brustmuskeln Bongos. Aber vielleicht bin ich hier auch voreilig, immerhin kann sich das Adjektiv "bunt" auf viele verschiedene Dinge beziehen. Regenbögen, die Kunst, Lichtreflexionen in Öllachen, Karneval, Pink Floyd-Merchandise...ich lasse mich einfach mal überraschen und versuche, jedmögliches Kopfkino zu untergraben. xD

      Die Interaktion zwischen den einzelnen Protagonisten hat schonmal einen gewissen Reiz, auch wenn sich verschiedene Strukturen und Beziehungen natürlich noch entwickeln müssen. Bisher scheint es zwar so zu sein, dass Sammie und Billie den gemäßigteren Part übernehmen, um Corals Übermut zumindest versuchsweise einzudämmen, aber dann wäre da ja auch noch Maggie, deren Rolle nicht mal ansatzweise definiert ist. Sie könnte alles werden und das Gruppengefüge in jede Richtung hin verändern. Als bisher einzige Frau an Bord hat sie sogar das Potenzial, einige kleine Konflikte aufbranden zu lassen. Wer sagt denn, dass Coral X Maggie die einzige Konstellation bleiben muss? ;)

      Interessant finde ich den Ansatz, dass man sich direkt nach einer "Besatzung" umschaut, da dieser Begriff impliziert, dass Billie eine Art Armee aufstellen will. Nun stellt sich nur die Frage, ob du eine Strohhutbande anstrebst und auf Qahdar-Island nur wenige Personen, dafür aber starke Individuen angeheuert werden, oder aber tatsächlich eine größere Menge Statisten, die von einem oder maximal zwei wichtigeren Charakteren angeführt werden. Generell ist das wohl schwer zu beantworten, da nicht bekannt ist, ob es nach Qahdar gleich gen Mary Joa geht oder noch mehrere Zwischenstopps eingelegt werden, wo dann immer mehr und mehr Figuren auf der Coral & Co. landen. Die Suche nach einer Crew macht für den Moment als Aufhänger jedenfalls Laune, weil deine Fantasie hier auf eine Menge kreativer Typen hoffen lässt.

      Womit ich auch zum zweiten Teil des Kapitels komme, zu dem es eigentlich nur zu sagen gibt, dass deine o.g. Fantasie über jeden Zweifel erhaben ist.^^
      Die Optik der Höhle erinnerte mich logischerweise an die Insel, auf der du dich in meiner FF noch befindest, aber die Idee, dass die verschiedenen Gemmen ganze Landschaftsgemälde bzw. Panorama formen, finde ich einfach grandios. Wie eine Art natürliches Buntglasfenster im großen Stil. Dagegen wirken die übergroßen Goldweisen beinahe langweilig.^^
      Dennoch, Old Imp toppt alles. Jetzt nicht in Gänze, aber die vielen kleinen Details lassen mein nach Gewalt und krankhaftem Wahnsinn gierendes Herz höher schlagen. Besonders, da du erwähntest, den Charakter mehrmals umgeschrieben zu haben, erhoffe ich mir sehr viel von ihm. Keine tiefschichtige Persönlichkeit, keine Woody Allen-Figurenskizzen, sondern absonderliche Eigenheiten und Seltsames der unangenehmen Sorte. Quasi alles, was man als abartiger Antagonist so mitbringen muss. Allein das Visuelle macht zumindest bereits jetzt Eindruck. ;)

      Übrigens schön, dass du beginnst, Figuren mit Vor- und Nachnamen einzuführen. Von mir aus brauchen die Namen nicht länger zu werden, vereinzelte Nachnamen bei Charakteren würden mir schon reichen. Wie eben bei Quentin Isma. Daher, Daumen hoch! :)

      Der Prediger ist indes eine Figur, die wir in deiner FF wohl noch öfter sehen werden. Er scheint eine Art Sprachrohr und Gesandter der Fünf Weisen zu sein und macht einen stoischen Eindruck. Wobei, wer die Weisen wie Götter verehrt muss wohl auch irgendwie manisch sein. xD
      Zu ihm gibt es bisher abseits seiner beeindruckenden Erscheinung nur wenig zu sagen, was sich aber noch ändern dürfte. Potenzial hat er auf jeden Fall.

      Das wäre es auch von mir. Das Kapitel hat mir wirklich gut gefallen, es hatte Witz und Spannung, hielt neue Informationen bereit und wartete auch noch mit zwei interessanten Charakteren auf. Was will man mehr? Alles in allem fühlte es sich wahrlich wie eine Wende in deiner FF an, weg von den Koralleninseln hin zur Vielfalt der Welt. Super! Weiter so!

      PS.:
      Er lachte und lachte und die Halle lachte zurück. Das Echo warf sich von Wand zu Wand, erfüllte den Raum und erstickte ihn im kommenden Unheil, welches wie ein unsichtbarer Schatten auf den kohlschwarzen Wänden lauerte. Bereit zuzuschlagen.
      Wunderschön geschrieben. Die Handlung ist nicht das einzige, das von Kapitel zu Kapitel stärker wird. ;)


    • Kapitel 23 - Ein Sturm zieht auf

      So es ist schon Freitag und damit allerhöste Zeit meinen Kommentar fertigzustellen.
      Ach, ich freu mich. Ich wäre auch mit nach Ostern zufrieden gewesen, aber je früher desto besser. Das ist jetzt weder Kritik an qoii noch an dir, aber du bist in deinen Kommentaren deutlicher kritischer als qoii und legst Wert auf andere Dinge. Daher freue ich mich als Autor, da ich jetzt noch mal einen Blickwinkel habe und so weiß was ich noch verbessern kann.
      Vollkommen in Ordnung, dass ist uns auch schon mehrfach aufgefallen. Während Bo gute Kritiken im Bezug auf Schreibstiel, Ausdrucksweise und allgemeines Storytelling liefern kann, liegt mein Metier eher im inhaltlichen Bereich. Ich finde die kleinen Hinweise, Andeutungen & Zusammenhänge, erahne deine großen Enthüllungen, Überraschungen & Geheimnisse welche ich dann ganz fies spoiler, also auf eine gewisse Art kann ich viel nerviger sein ;). Aber in diesem Bereich gab es in deinem FF bis jetzt auch noch nicht so viel zu tun, was übrigens auch keine Kritik sein soll, deine Welt muss sich ja erst mal entfalten. :)

      Weiter geht es bei Coral und Co. auf der "Coral und Co."... Irgendwie bin ich gerade sehr erleichtert, dass die Flying Lamb (Going Merry) damals schon einen Namen hatte... ich habe mit nie Gedanken darüber gemacht, wie Luffy sie sonst benannt hätte... 8| . Aber egal kommen wir zu den wichtigeren Dingen.

      Das erste Ziel ist also Qahdar-Island um sich dort einige Mitstreiter zu erkämpfen, irgendwie denke ich, dass dies nicht so einfach werden wird wie Billie sich das vorstellt. Mal ganz davon abgesehen, dass in einer solchen kämpferische Kultur schwächere kaum eine Überlebenschance haben, (Sparta im alten Griechenland) beschleicht ich irgendwie das Gefühl, dass es bei den Kämpfen auch nicht nur um kraft und klassisches Kämpfen gehen dürfte. Zumindest habe ich ziemlich schnell an den "Davy Back Fight" denken müssen und damit auch an Kämpfe, die mehr auf Strategie und Taktik setzten, als auf Kraft. Da müssen wir wohl abwarten, ob deren Kriegsgott mehr ein Ares oder eine Athene ist, um bei den alten Griechen zu bleiben. ^.^

      Bei "Die bunte Piratenbande" habe ich zunächst an eine Piratenbande gedacht, die alle Arten von Lebewesen aufnimmt und sich deswegen als "Bunt" bezeichnet. Also bunt in Sinne von Kultur, Einstellung, Rasse usw. Es gibt dort Menschen, Fischmenschen, Lang-Arm/Bein/Hals-Menschen, Minks, Korallenmenschen und was es sonst noch alles gibt. Die Idee von Bo, das der Herakles und der verrückte Zauberer dazugehören könnten gefällt mir aber auch. Wobei könnte dieser Herakles nicht von Qahdar-Island stammen. ^.^

      Zum zweiten Teil kann ich mich eigentlich nur Bo anschließen, die Stimmung und der Ort wurden von dir einfach wunderbar in Worte gefasst, ich hatte direkt ein Bild vor meinem geistigen Auge :thumbup: . Old Imp ist bis jetzt einfach wunderbar verrückt bis wahnsinnig und lässt auf ein sehr interessantes Aufeinandertreffen mit Coral und Co. schließen. Wobei bis jetzt der Gegensatz oder doch eher eine undefinierbare Gemeinsamkeit mit Coral am interessantesten ist, zumindest freue ich mich schon auf den Moment wenn sich die beiden Gegenüberstehen. :D

      Das Kapitel hat mir jedenfalls wieder sehr gut gefallen und ich freue mich darauf zu erfahren, wie es weitergeht. ^.^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Kapitel 24 und Antwort auf Kommentare

      Hallo,
      ach ist das schön mit zwei Kommentatoren und dann noch so viel Lob. Da werde ich ja ganz rot. :love:
      Das neue Kapitel ist da und es ist wohl nicht ganz so gut wie das Letzte, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Man kann schließen nicht in jedem Kapitel einen Old Imp einführen. Auch hatte ich diese Woche nicht so viel Zeit wie sonst, da ich in der Prüfungsphase stecke und konnte deswegen manche Sachen nicht so ausarbeiten wie ich es gerne gehabt hätte, bin mit dem Endergebnis dann doch zufrieden. Hoffe ihr auch. :D

      Aber genug der Vorrede, kommen wir zu den Kommentaren. Als Erster Bo.

      Bo

      -Bo- schrieb:

      Die Szenerie auf der "Coral & Co." mutet ziemlich geruhsam an, entpuppt sich aber relativ schnell als Ruhe vor dem Sturm. Haha. Ha. Anscheinend geht es erstmal zur guten alten Crème de la Crème der One Piece'schen Gesellschaft - Piraten. Die bunte Piratenbande klingt irgendwie nach der illustren Kopfgeburt eines George Michael, der mit Captain Jack Sparrow einen heben war. Entern wohl immer von Achtern, was? Ob die Marine auch in der Schwulenpresse wirbt? Ich schweife ab. xD
      Beim Namen musste ich jedenfalls sofort an die beiden Herren denken, die in den Wäldern einer namenlosen Insel gegen mindestens eines der zehn Gebote verstoßen: Mr. Ich lasse Züge über Abhänge schweben und Mr. Ich spiele mit meinen Brustmuskeln Bongos. Aber vielleicht bin ich hier auch voreilig, immerhin kann sich das Adjektiv "bunt" auf viele verschiedene Dinge beziehen. Regenbögen, die Kunst, Lichtreflexionen in Öllachen, Karneval, Pink Floyd-Merchandise...ich lasse mich einfach mal überraschen und versuche, jedmögliches Kopfkino zu untergraben. xD

      Notiere: Botschaft der Szene angekommen.
      Zum Thema Kopfkino: Jetzt weißt du wohl warum ich die Szene nicht in allen Details bis zum Ende ausgeführt habe, obwohl... vielleicht in einem eventuellen Special irgendwann. Das merke ich mir mal.
      Ansonsten müsst ich euch wohl noch etwas gedulden bis ihr erfahrt was es mit der bunten Piraten auf sich hat.

      -Bo- schrieb:

      Die Interaktion zwischen den einzelnen Protagonisten hat schonmal einen gewissen Reiz, auch wenn sich verschiedene Strukturen und Beziehungen natürlich noch entwickeln müssen. Bisher scheint es zwar so zu sein, dass Sammie und Billie den gemäßigteren Part übernehmen, um Corals Übermut zumindest versuchsweise einzudämmen, aber dann wäre da ja auch noch Maggie, deren Rolle nicht mal ansatzweise definiert ist. Sie könnte alles werden und das Gruppengefüge in jede Richtung hin verändern. Als bisher einzige Frau an Bord hat sie sogar das Potenzial, einige kleine Konflikte aufbranden zu lassen. Wer sagt denn, dass Coral X Maggie die einzige Konstellation bleiben muss?

      Ich feile immer noch an Maggies Rolle. Ich hoffe in diesem Kapitel wird ihre Rolle vielleicht schon etwas deutlicher.
      Ich arbeite dran. Maggie wird noch besser. xD

      -Bo- schrieb:

      Interessant finde ich den Ansatz, dass man sich direkt nach einer "Besatzung" umschaut, da dieser Begriff impliziert, dass Billie eine Art Armee aufstellen will. Nun stellt sich nur die Frage, ob du eine Strohhutbande anstrebst und auf Qahdar-Island nur wenige Personen, dafür aber starke Individuen angeheuert werden, oder aber tatsächlich eine größere Menge Statisten, die von einem oder maximal zwei wichtigeren Charakteren angeführt werden. Generell ist das wohl schwer zu beantworten, da nicht bekannt ist, ob es nach Qahdar gleich gen Mary Joa geht oder noch mehrere Zwischenstopps eingelegt werden, wo dann immer mehr und mehr Figuren auf der Coral & Co. landen. Die Suche nach einer Crew macht für den Moment als Aufhänger jedenfalls Laune, weil deine Fantasie hier auf eine Menge kreativer Typen hoffen lässt.

      Ich hatte es kurz erwähnt, dass die Gewässer nahe Sabaody nicht mit kleinen Schiffen befahrbar sind. Insofern muss ein großes Schiff und dazu eine Crew her. Wie wichtig die wird? Mal sehen. Ich kann aber versprechen, dass nicht viele Leute die Kerncrew erweitern werden, gerade weil die FF nicht viel länger als 100 Kapitel ausgelegt ist.

      -Bo- schrieb:

      Womit ich auch zum zweiten Teil des Kapitels komme, zu dem es eigentlich nur zu sagen gibt, dass deine o.g. Fantasie über jeden Zweifel erhaben ist.^^
      Die Optik der Höhle erinnerte mich logischerweise an die Insel, auf der du dich in meiner FF noch befindest, aber die Idee, dass die verschiedenen Gemmen ganze Landschaftsgemälde bzw. Panorama formen, finde ich einfach grandios. Wie eine Art natürliches Buntglasfenster im großen Stil. Dagegen wirken die übergroßen Goldweisen beinahe langweilig.^^
      Dennoch, Old Imp toppt alles. Jetzt nicht in Gänze, aber die vielen kleinen Details lassen mein nach Gewalt und krankhaftem Wahnsinn gierendes Herz höher schlagen. Besonders, da du erwähntest, den Charakter mehrmals umgeschrieben zu haben, erhoffe ich mir sehr viel von ihm. Keine tiefschichtige Persönlichkeit, keine Woody Allen-Figurenskizzen, sondern absonderliche Eigenheiten und Seltsames der unangenehmen Sorte. Quasi alles, was man als abartiger Antagonist so mitbringen muss. Allein das Visuelle macht zumindest bereits jetzt Eindruck.

      Du ahnst ja gar nicht wie ich mich freue, dass Isma angekommen ist. :thumbsup:
      Bei soviel Lob weiß ich gar nicht was ich sagen soll.
      Die Halle der Sterne ist zweifellos von einer deiner Inseln inspiriert, ich habe aber versucht eine eigene Note reinzubringen. Es musste halt ein Ort sein der Mary Joa, der heiligen Stadt, gerecht wird und da kam mir eine gewaltige Protzprunkhalle schon passend vor.
      Zu Isma kann ich nur sagen, dass die Idee eines grausamen Antagonisten der Coral & Co. nachstellt schon bei der Entstehung der FF in meinem Oberstübchen herumspukte. Ursprünglich solle Kalai diese Rolle übernehmen, aber ich fand ihn das schlussendlich nicht interessant genug oder sagen wir ich dachte, dass man da noch in andere Gefilde des menschlichen Geistes vordringen kann. Auch fällt Kalai mittlerweile eine andere Rolle zu.
      Abschließend kann ich nur sagen, dass ihr mir ähnlich wie Member das Ziel gesetzt habe das Lever der Grausamkeiten aus deiner FF zumindest anzukratzen. Mal sehen wie weit ich damit komme.
      Zum visuellen kann ich noch sagen, dass es tatsächlich einen Sinn erfüllt und nicht nur das perverse Innenleben von Quentin verdeutlichen soll.

      -Bo- schrieb:

      Der Prediger ist indes eine Figur, die wir in deiner FF wohl noch öfter sehen werden. Er scheint eine Art Sprachrohr und Gesandter der Fünf Weisen zu sein und macht einen stoischen Eindruck. Wobei, wer die Weisen wie Götter verehrt muss wohl auch irgendwie manisch sein. xD
      Zu ihm gibt es bisher abseits seiner beeindruckenden Erscheinung nur wenig zu sagen, was sich aber noch ändern dürfte. Potenzial hat er auf jeden Fall.

      Ja, der Prediger. Ich will zu ihm gar nicht viel sagen, außer dass seine Rolle weit wichtiger wird als du oder qoii euch im Moment wahrscheinlich vorstellen wird. Aber genug der Spoiler. Es wird jedenfalls nicht bei einem Auftritt bleiben.

      -Bo- schrieb:

      Das wäre es auch von mir. Das Kapitel hat mir wirklich gut gefallen, es hatte Witz und Spannung, hielt neue Informationen bereit und wartete auch noch mit zwei interessanten Charakteren auf. Was will man mehr? Alles in allem fühlte es sich wahrlich wie eine Wende in deiner FF an, weg von den Koralleninseln hin zur Vielfalt der Welt. Super! Weiter so!

      PS.:
      Zitat
      Er lachte und lachte und die Halle lachte zurück. Das Echo warf sich von Wand zu Wand, erfüllte den Raum und erstickte ihn im kommenden Unheil, welches wie ein unsichtbarer Schatten auf den kohlschwarzen Wänden lauerte. Bereit zuzuschlagen.
      Wunderschön geschrieben. Die Handlung ist nicht das einzige, das von Kapitel zu Kapitel stärker wird.

      Wie gesagt: Bei soviel Lob werde ich ganz hibbelig. Werde natürlich weiterhin mein Bestes gebe und kann es kaum fassen, dass ich vom großen Bo ein Lob für meinen Schreibstil kriege. 8o


      Jetzt noch qoii :D
      qoii

      qoii schrieb:

      Vollkommen in Ordnung, dass ist uns auch schon mehrfach aufgefallen. Während Bo gute Kritiken im Bezug auf Schreibstiel, Ausdrucksweise und allgemeines Storytelling liefern kann, liegt mein Metier eher im inhaltlichen Bereich. Ich finde die kleinen Hinweise, Andeutungen & Zusammenhänge, erahne deine großen Enthüllungen, Überraschungen & Geheimnisse welche ich dann ganz fies spoiler, also auf eine gewisse Art kann ich viel nerviger sein . Aber in diesem Bereich gab es in deinem FF bis jetzt auch noch nicht so viel zu tun, was übrigens auch keine Kritik sein soll, deine Welt muss sich ja erst mal entfalten.

      Ich versuche immer hier und da kleinere oder größere Hinweise zu streuen damit meinem treuesten Kommentator auch nicht langweilig wird. :thumbup:
      Fakt ist aber wir verlassen gerade erst die Anfangsphase und es lassen sich fast nur Spekulationen auf das große Ganze anstellen. Bei den Flashbacks gibt es schon etwas mehr Raum für Spekulationen. Da muss ich halt nur erstmal hinkommen.

      qoii schrieb:

      Das erste Ziel ist also Qahdar-Island um sich dort einige Mitstreiter zu erkämpfen, irgendwie denke ich, dass dies nicht so einfach werden wird wie Billie sich das vorstellt. Mal ganz davon abgesehen, dass in einer solchen kämpferische Kultur schwächere kaum eine Überlebenschance haben, (Sparta im alten Griechenland) beschleicht ich irgendwie das Gefühl, dass es bei den Kämpfen auch nicht nur um kraft und klassisches Kämpfen gehen dürfte. Zumindest habe ich ziemlich schnell an den "Davy Back Fight" denken müssen und damit auch an Kämpfe, die mehr auf Strategie und Taktik setzten, als auf Kraft. Da müssen wir wohl abwarten, ob deren Kriegsgott mehr ein Ares oder eine Athene ist, um bei den alten Griechen zu bleiben.

      Nein, es wird nicht so einfach. Wäre doch langweilig. Davy Back Fight wird es wohl nicht ganz werden, aber es ist dann doch mehr als stumpfer Ring- oder Schwertkampf.
      Jedenfalls werden sich Coral & Co. schon beweisen müssen, denn die Qadhar sind kein geruhsames Völkchen.

      qoii schrieb:

      Bei "Die bunte Piratenbande" habe ich zunächst an eine Piratenbande gedacht, die alle Arten von Lebewesen aufnimmt und sich deswegen als "Bunt" bezeichnet. Also bunt in Sinne von Kultur, Einstellung, Rasse usw. Es gibt dort Menschen, Fischmenschen, Lang-Arm/Bein/Hals-Menschen, Minks, Korallenmenschen und was es sonst noch alles gibt. Die Idee von Bo, das der Herakles und der verrückte Zauberer dazugehören könnten gefällt mir aber auch. Wobei könnte dieser Herakles nicht von Qahdar-Island stammen.

      Tja... mit dem letzten Satz hast du tatsächlich voll ins Schwarze getroffen, dass muss man dir lassen. Zur bunte Piratenbande will ich noch nicht viel sagen.

      qoii schrieb:

      Zum zweiten Teil kann ich mich eigentlich nur Bo anschließen, die Stimmung und der Ort wurden von dir einfach wunderbar in Worte gefasst, ich hatte direkt ein Bild vor meinem geistigen Auge . Old Imp ist bis jetzt einfach wunderbar verrückt bis wahnsinnig und lässt auf ein sehr interessantes Aufeinandertreffen mit Coral und Co. schließen. Wobei bis jetzt der Gegensatz oder doch eher eine undefinierbare Gemeinsamkeit mit Coral am interessantesten ist, zumindest freue ich mich schon auf den Moment wenn sich die beiden Gegenüberstehen.

      Hehe, der Kampf wird definitiv interessant. Ich freue mich wirklich, dass mir Old Imp gelungen ist, denn er ist tatsächlich einer meiner Lieblingscharaktere.
      So nebenbei: Hast du nicht ein kleines Detail übersehen? :P


      So, das war es schon wieder.
      Ich wünsche noch einmal viel Spaß mit dem Kapitel, ein schönes Wochenende und einen geruhsamen Abend. :thumbsup:
      Grüße,
      WasWirsing.
      The harmonicas play the skeleton keys and the rain
      and these visions of Johanna
      are now all that remain
    • Hallo,
      das gibt es ja gar nicht! Da ist einmal FFT und schon herrscht im FF-Bereich, den es ja eigentlich promoten soll, Grabesstille. Naja, kann man machen nichts, :pinch:

      Ich habe jedenfalls über die Woche ein weiteres Kapitel fertiggestellt und werde dies (gerade so) wie immer am Freitag veröffentlichen. Ich sehe gerade: Ich habe nur noch 5 Minuten, also zackzack.
      Jedenfalls geht es weiter mit der Reise unserer Helden oder der Geschichte der Koralleninseln. Das sag ich natürlich nicht.
      Mit mehr als 3000 Wörter ist das glaube ich mein bisher längstes Kapitel. Kurze Frage an qoii und Bo: Sagen euch kurze oder längere Kapitel mehr zu? Ich fand 3000 Wörter jetzt fast schon etwas zu lang und es kam nur so, da ich den Inhalt unbedingt in einem Kapitel haben wollte.

      Ansonsten gibt es von mir nicht viel zu sagen, da ich ja keine Kommentare zu beantworten habe. ;(
      Wünsche euch jedenfalls ein wunderschönes Wochenende und allen anderen Studenten, dass sie (wie ich) die Prüfungszeit erstmal überstanden haben und in die Semesterferien gehen können. :thumbup:
      LG, DasReising.
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    • Spät schreibe ich, aber ich schreibe. Zu meiner Verteidigung, die eher Erklärung denn Rechtfertigung sein soll, habe ich nur zu sagen, dass mir meine neuen Kapitel unerwartet zu schaffen machen. Wie es halt so ist, alles schreibt sich wie von selbst - bis zu dem Punkt, an dem das vorbei ist. Sei es drum. Erst mein Kommentar, dann nehme ich meine FF erneut in Angriff. Vielleicht hilft so eine kleine Pause.^^

      Deine Beschreibungen des Sturms, des Schiffes und der Grausamkeit und Gewalt der Natur und des Meeres entlockten mir ein kleines, feines Schmunzeln. Vergleicht man einige Sätze darin nämlich mit deinen ersten Kapiteln, so fällt eines auf: Du wirst ausschweifender. Das meine ich jetzt nicht böse, ganz im Gegenteil.
      In diesem Kampf von Wind und Wasser, angefeuert vom Blitzen und Donnern aus den Wolken, welche wie Zuschauer gebannt das Schauspiel verfolgten und prasselnden Regen wie Beifall aufs Meer trommeln ließen, schwamm ein kleines Boot.
      Irgendwie erinnerte mich besonders diese Satz etwas an meinen eigenen Schreibstil, was nicht heißen soll, dass du dich an mir orientiert oder mich bewusst kopiert hast - das hast du nicht nötig. Ich wollte es nur mal erwähnen, weil mir die Szenerie um den Sturm wirklich sehr gut gefallen hat, stilistisch wie inhaltlich (die zahlreichen fehlenden Kommas und vereinzelten Flüchtigkeitsfehler ignoriere ich mal ;) ).

      Zurück zum Thema. Persönlich würde ich niemals so intensiv Handlungen auf Schiffen inszenieren, weil ich ein absoluter Bremsklotz in Bezug auf nautische Themen bin. Daher war der erste Teil des 24. Kapitels eine willkommene Abwechslung. Zwar kann ich nicht sagen, wie realistisch die Verhaltensweisen des Segels, der Masten usw. waren, aber Spaß gemacht hat es allemal.^^

      Zu Monkey D. Magi fehlen mir momentan die guten Ideen. Ist er vielleicht der Liebhaber des Kapitäns der bunten Piratenbande? Irgendwie macht er auf mich bisher den Eindruck einer Wild Card, was seine eigenen Aussagen auch noch stützen. Seine direkte Verwandtschaft mit Ruffy & Co. lasse ich auch erstmal noch unkommentiert, da du an dieser Baustelle entweder den Burj Khalifa oder einen Burger King hochziehen könntest. Alles in allem ein gelungener Auftritt des mysteriösen Teufelsfruchtnutzers, der jedoch noch wenig Spielraum für Spekulationen weckt.
      Immerhin funktionierte er aber auch noch als schöner Aufziehen für Maggies ansetzende Charakterisierung.

      Sie ist aufbrausend, besitzt einen starken Gerechtigkeitssinn und ist hart im Nehmen, was ihre künftige Rolle hoffentlich schon gegen das "Maid in Nöten" Klischee absichert. Derartigen Chauvinismus will ich bei der bis dato einzigen Hauptheldin nicht sehen, klar? Dann könnte ich mir gleich One Piece angucken…oh, wait…
      Maßlos unterlegen, aber mit dem Herz am rechten Fleck legt sie sich mit Magi an, dessen Kräfte entweder in Richtung Raum-/Naturmanipulation gehen oder einfach extrem hochtrainierte telekinetische Fähigkeiten darstellen. Vielleicht ist es auch die Ope-Ope-No-Mi? Man darf ja nicht vergessen, das wir uns in einer anderen Zeit befinden.


      Kapitel 25 geht andere Wege, zum ersten Mal wird es richtig brutal und blutig, ja beinahe düster. Des Weiteren war es ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Narration, quasi ein Modellbild dessen, was ich letztens in Members Thread versucht hatte zu simulieren. Szenenwechsel, um Spannung zu erzeugen usw. 1+ und ein Bienchen. Star des Kapitels war aber ohne jeden Zweifel die Vogelmaske, welche in dieser Rolle absolut aufging. Dass Ben ein Sadist ist, steht außer Frage, jedoch profitiert er auch von der Effizienz in Denken und Handeln, die du ihm zugestehst. Er weiß, was er tut. Auch, warum er es tut. Ein sich seiner selbst bewusster, intelligenter Soziopath ist der Alptraum jedes Gesetzeshüters und die wohl gefährlichste Bestie, die die Evolution hervorgebracht hat. Es erwärmt mir das Herz, eine solchen Charakter endlich auch in deiner FF vorzufinden.^^

      Abschließend kann ich wohl nur sagen, dass sich deine FF weiterhin auf steilen Pass nach oben befindet. Die Handlung dreht auf, dein Schreibstil verbessert sich irgendwie von Kapitel zu Kapitel immer mehr und mit Ben tritt mein neuer Lieblingscharakter auf. Alles richtig gemacht.^^


    • Kapitel 24 - Eine Seefahrt die ist lustig & Kapitel 25 - Revolution

      Hallo,
      das gibt es ja gar nicht! Da ist einmal FFT und schon herrscht im FF-Bereich, den es ja eigentlich promoten soll, Grabesstille. Naja, kann man machen nichts,
      Die Schuldigen sind wohl eher Zeit und zeitweise Ideenlosigkeit zum Inhalt als das FFT, wobei die Ideenlosigkeit nichts über die Qualität des Kapitels aussagen soll. Aber als Entschädigung gibt es für dein fünfundzwanzigstes Kapitel meinen siebenhundertsten Kommentar. ^.^


      So nebenbei: Hast du nicht ein kleines Detail übersehen?
      Ich habe nur behauptet, dass ich sehr viel Finde, aber gewiss nicht alles. ;) und darüber, ob es sich bei dem liebenswerten Old Imp um die bewusste Person handelt, bin ich mir noch nicht sicher.

      Wie Bo bereits geschrieben hat, hast du den Sturm richtig schön stilistisch dargestellt. Derzeit ist so gut wie bei jedem Kapitel eine Steigerung der sprachlichen Qualität zu verzeichnen. Du nimmst dir die Tipps und Hinweise besonders von Bo zu Herzen und versucht diese auch umzusetzen. Wobei du dich nicht nur auf seine Kommentare zu deinem FF beschränkst, sonder auch die aus anderen FFs beachtest.

      Bei dem irren Zauberer handelt es sich also um Monkey D. Magi, eine Person bei der alleine schon der Familienname gewisse Erwartungen und Ideen weckt. Allerdings will ich es hier Bo gleichtun und abwarten, was sich aus diesem Namen noch entwickeln wird. Es ist immer ein interessanter Schritt bekannte Namen zu verwenden, aber diese sind dann auch oft mit gewissen Assoziationen verbunden, welche sich letztendlich gut aber auch schlecht auswirken können.

      Da ich nicht glaube, dass du dich bei seinem Namen auf einen bekannten Fertiggewürzmischerproduzenten beziehst :P , wobei hier auch ein G fehlen würde, wird es sicher eher eine Anspielung auf seine Fähigkeiten sein, trotz des Fehlenden E ;) . Bei Maggie, die sowohl das Fehlende G als auch das E hätte, fällt mir in diesem Zusammenhang auf, dass ich ihr A bis jetzt immer automatisch mehr als Ä gelesen habe.
      Aber genug der sinnlosen Wort und Buchstaben Spielereien.XD

      Bei Magis Fähigkeiten habe ich zunächst an eine ziemlich gut trainierte Telekinese Frucht gedacht, auch wenn damit nicht unbedingt die Beendigung des Sturmes und das blockieren der Stimme erklärt werden könne. Wie Bo bereits geschrieben hat, könnte es deswegen eine Naturkraft sein, wobei mir dann eine besonders gut trainierte Wind oder Luftfrucht am wahrscheinlichsten erscheint. Damit könnte er die Konsistenz der Luft so weit verdichten, um darauf zu stehen oder ihre dicht partiell so verändern, dass durch Unter und Überdruck die Gegenstände schweben oder zu ihm zurück kommen. Natürlich könnte er auch einfach nur eine Magiefrucht haben . 8o

      Womit ich dann zu seiner Zugehörigkeit kommen möchte. Hier bietet sich derzeit vor allem die bunte Piratenbande an, weil ein so seltsamer Vogel einfach zu dem Namen passen würde ;) . Wenn dies stimmen sollte sehe ich ihn eher in einer höheren Position, da er über die ganze Arbeit klagt. Vielleicht ist er sogar der Kapitän, wobei hier sein Nachname wohl mehr mit rein spielt als ich zugeben möchte. Besonders seine Enttäuschung, als den Korallenmenschen sein Name nichts sagt, lässt darauf schleißen, dass eine sehr bekannte Person ist und einen solchen Vogel sehe ich einfach nicht in einer Marine die von einem Dämon geleitet wird.

      Das Wechselspiel der Ereignisse auf der Koralleninsel hat mit wunderbar gefallen, eine klasse Umsetzung des Wechsels der Ereignisse an zwei Orten, welche trotzdem zusammenhängen. Die Sprünge waren sehr gut gewählt und haben wie sie sollten zur Spannung beigetragen. :thumbup:

      Auch das es jetzt langsam etwas blutiger zur Sache geht, hat mir sehr gut gefallen. Zwar würde ich den Brandanschlag auf die Hauptinsel nicht gerade als Unblutig Bezeichnen, aber diesmal waren wir einfach viel näher dran. ^.^

      Ben ist genauso wie Old Imp und der Priester eine vielversprechender Charakter auf der Antagonistenseite. Zwar wird er wahrscheinlich nie auf Cal und Co. treffen, andern als die anderen beiden, dafür haben wir aber nun einen schön fiesen Kerl auf der Koralleninsel, der dort für die brutalen und blutigen Parts sorgt. Immerhin sollen die Inseln nicht unspektakulär und nebenbei von der Landkarte verschwinden ^^. Sonst kann ich mich eigentlich nur noch Bos Ausführungen zu Ben abschließen.

      Besonders lustig fand ich die Wahl des Vornamens von einem der Wächter, du hast nämlich zufällig meinen Vornahmen genommen. Zwar hat der arme Kerl nicht Garde ein rühmliches gutes Ende gefunden und es war zufällig, aber gefreut hat es mich trotzdem irgendwie. :D

      Was die Wortgrenze angeht, ich glaube bei Bo und Vexor sind 3000 Wörter mittlerweile fast schon der Durchschnitt, wenn nicht die gar unterste Grenze bei Kapitel Längen. Also solche Längen sind vollkommen in Ordnung, da liegt es wohl er an dir was du alles im Kapitel erzählen möchtest.

      Dein FF entwickelt sich allgemein wunderbar, die Geschichte ist spannend, die Charakter sind auch alle auf einem guten Weg und dein Schreibstiel wird auch immer besser. Weiter so!!! :thumbup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
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