Aufgabe: Es gibt keine Vorgaben oder Einschränkungen - alles ist erlaubt! Schreibe eine Geschichte, die sich im One Piece Kontext abspielt und gewinne die Gunst deiner Leser!
Kriterium: Welcher Text gefällt euch am besten?
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Der Geruch von Büchern erfüllte ihn stets mit einem inneren Gefühl der Kontrolle.
Alles bannbare Wissen der Welt vereint auf gebleichten Hautfetzen oder Holzschnipseln. Es beruhte ihn. Es wurde für ihn ein wiedekehrendes Ritual, sich unter einem Buch zu vergraben, wenn sein eigener Rat ihn verließ. Niemals würde ihn erneut ein Fehler aus Naivität ereilen.
Er bemerkte die schleichende Müdigkeit, als er denselben Abschnitt bereits zum dritten Mal las.
[…Zur Eindämmung der Epidemie wurde die gesamte Stadt entzündet…]
Stein, Papier und Fleisch. Alles stinkt anders, wenn es brennt…
Es blieb nichts mehr als Schmerz. Alles um ihn herum wirkte dumpf. Im dichten Rauch des brennenden Hauses konnte er nur röchelnd atmen. Asche kam heiß in seiner Lunge zu liegen. Er vernahm nur entfernt die Klagelaute der gefolterten Blutsverwandten.
Gibst du schon auf, Kleiner?
Die Stimme ließ ihn aufschrecken. Sie war untrennbar nah und sein gefesselter Körper machte es unmöglich, ihr zu entfliehen. Seine Blindheit verschlimmerte die Situation zusätzlich.
Dennoch wirkte ihr Klang seltsam vertraut. Er erinnert sich an dieses makabere Gefühl, dass das Wispern in ihm auslöste. Er spürte es vor ein paar Tagen zum ersten Mal, als er diesen widerwärtigen, fauligen Fraß in sich hineingestopft hatte, der ihn Erbrechen ließ.
Eine Klinge durchdrang Gedanken und Brustkorb wie ein stechender Blitz. Die schmerzerfüllte Welle seines Schreies brach sich an noch lauteren Freudenrufen der Menschen auf dem Vorplatz. Er hörte die Verzweiflung und Sorge seiner Mitleidenden.
Hast du auch Angst zu sterben? Vielleicht bin ich ohne dich besser dran?
Ihr Flehen und Leid versuchte eine Übelkeit, eine Qual schlimmer als der Stahl es je vermocht hätte. Warum sind sie so tief gesunken? Nichts sollte ihnen im Weg stehen. Näher an Götter kann man nicht treten.
„Was auch immer ihr tut, ich sterbe nicht! Am Ende bin ich es, der euch alle umbringt!“
Guter Junge! Lass mich dir helfen…
Seine gesamten Muskeln verkrampften sich, zogen sich zusammen wie fleischige Drahtseile. Die gezwungenen Kontraktionen seiner Sehnen hallten betäubend laut in seinen Ohren wieder. Neue spindeldürre Fasern schlängelten sich durch seine Gefäße, um seine Organe, in seine Muskeln und Nervenenden. Es umspannte das Innere seines Körpers wie ein unsichtbares Skelett aus Spinnenseide. Das ihn einschnürte und stützte. Das neue Konstrukt half den Schmerz zu unterdrücken. Fast als würde er vollständig verschwinden.
Die unbekannte Macht durchtrennten die Fesseln, welche ihn an dieses Martyrium banden. Ein dicker Strang geleitete ihn sicher zu Boden, verhinderte seinen sonst tödlichen Sturz.
Er hörte das Blut seiner Familie tropfenweise zu Boden klatschen. Vernahm die entsetzten und verwirrten Ausrufe der Meuchler vor ihm. Vibrationen der Erde zeugten von den anstürmenden Massen an Menschen, welche mit wütenden Ausrufen immer näher rückten.
Wehr dich! Jetzt!
Im anhaltenden Delirium hub sich sein zerschundener Arm automatisch und stoppte das rasende Getrampel. Sanfter Druck hielt seine Hand in Position. Über die Horde vor ihm flackerten Licht und Schatten der heißen Flammen in seinem Rücken. Lichtreflexe spiegelten sich sporadisch an Schnüren, die direkt zu den Menschenmassen verliefen. Für ihn fühlten sie sich an wie eine Verlängerung seines Körpers, seines Willens. Friedliche Ruhe sank über Szenerie. Er riss die Augenbinde von seinen Lidern und starrte dem zitternden Mob hasserfüllt entgegen.
Zeit die Ruhe erneut zu brechen.
Langsam testend krümmte er nur einen einzelnen Finger Richtung Boden. Annähernd zeitgleich fielen mehrere Glieder aus der Gruppe samt Waffen zu Boden. Blut aus tiefen Schnitten sickerte unter heftigen Zuckungen der sterbenden Körper ins Erdreich. Das nahstehendste Opfer warf einen Bluttropfen direkt auf seine Mundwickel.
Ein krampfhafter Ansatz eines Grinsens spülte jenen Tropfen direkt auf die Lippen des jungen Doflamingo. In grenzenloser Begeisterung seiner neuen unheimlichen Fähigkeit kostete das Blut. Sein Grinsen wuchs weiter, während sich das Flüstern bis zur Ekstase steigerte.
Du wirst niemals nur ein Mensch sein. Davor kann ich dich bewahren. Zusammen bringen sie zurück auf die Knie. Wir sind Teufel, du und ich.
Angespornt durch diese Aussichten probierte der Junge unterschiedlichste Handbewegungen aus und beobachtete hämisch lachend wie seine Feinde in unterschiedlich blutiger Manier dahingerafft wurden. Fäden drangen in Opfer ein und hetzten sie als aggressive Marionetten gegeneinander. Speere wurden in Bäuchen vergraben und Pfeile spalteten Schädel. Doflamingos zerfurchter Brustkorb raschelte mit jedem gackernden Laut, der sich unter die Schreie der Opfer mischte. Angespannte Stille verblieb lediglich in den angsterfüllten Leibern der restlichen Donquixote Familie, bis das schreckliche Crescendo erstarb.
Nach Erfüllung seines Versprechens blickte er empor zu seinem zappelnden Bruder und erlöste ihn behutsam aus seiner misslichen Lage. Um weitere Verletzungen zu vermeiden, bettete ihn der Ältere aus seinen Armen sanft auf ein Stück freie Bodenfläche. Erst als er die Augenbinde entfernte, unterbrach sein Bruder sein sinnloses Ausschlagen.
Verwirrte Augen suchten die seines Bruders, bevor er sich ungeachtet des Blutes an diesen krallte und hemmungslos jammerte. „Bitte Doffy, mach, dass sie alle weggehen. Bitte hilf Papa!“
Auf diese Bitte reagierte er lediglich mit eisigem Schweigen und dachte an die ganzen Unglücke zurück, die sie ereilt haben, weil ihr Vater alles aufgegeben hat.
Ich werde auf dich aufpasssen, vergiss ihn einfach.
„Kinder?! Seid ihr in Ordnung?“
Eine solch naive Frage war alles, was dem gefallenen Weltaristokraten noch zum Überschnappten gefehlt hatte. Mit aller aufgestauter Wut schrie er seinem Vater über tosende Flammen entgegen:
„Du hast Mutter getauscht gegen diesen Haufen Abfall! Unser Leben hast du verspielt wegen deines Wahns! Fahr zur Hölle mit dem Rest von ihnen!“
„Doffy, WARTE!“, aber noch bevor Roci seinen Bruders stoppen konnte, sackte der immer noch gehängte Körper ihres Vaters schlagartig zusammen. Mit einem dumpfen Stoß rollte der Kopf von Homing Donquixote zu den restlichen Leichenteilen, die sich vor dem einstürzenden Haus türmten.
Voller Panik riss der Jüngere sich los, doch er kam nicht weit, ehe sein Bruder sich auf ihn stürzte.
Immer wieder schlug er den Kopf seines jüngeren Bruder in den Dreck und drückte seine Handflächen über dessen Mund. Bald dem Ersticken und der Ohnmacht nahe stoppte Rocinante seinen manischen Aufruhr.
„Verstehst du nicht, Bruder? Er war an allem schuld! Jetzt sind wir frei! Hast du gesehen, was ich getan habe? Ich werde das mit jedem anstellen, der sich uns in den Weg stellt. Bis wir wieder oben angekommen sind. Nur bis dahin musst du zuversichtlich sein! Und Lächeln verstehst du?“
Als er seinen paralysierten Bruder losließ, hinterblieb ein blutiger Handabdruck auf dessen Gesicht gleich einem verschmierter Clownsmund. Aber Doflamingo reichte dieses Lächeln.
Viele Jahrhunderte lang herrschte Frieden. Die zahlreichen Königreiche überall, in der vom Meer dominierten Welt, handelten miteinander und die Menschen waren mit ihren Herrschern zufrieden. Es war ein besserer Ort geworden, seitdem die Marine, die Weltregierung und die Weltaristokraten gefallen waren und aus ihrer Asche wie ein Phoenix eine neue Macht entstanden war. Ein Gremium aus Piraten, die gemeinsam herrschten.
In diesen Zeiten dienten Armeen nur noch zur Zierde, Streitmächte waren unzureichend ausgebildet und Kriegsmaschinerien der Vergessenheit zum Opfer gefallen. Denn wo Frieden herrschte, wurden die Instrumente des Krieges, Hasses und der Zerstörung nicht mehr gebraucht. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellen sollte.
Denn all diese Umstände führten zu einer weltumspannenden Katastrophe zusammen, als sich Verrat unter dem Zusammenschluss der Nachfahren des Piratengremiums abzeichnete. Ein Verrat den Niemand hatte kommen sehen.
In Form eines Triumvirats schlossen sich der von Hochmut geprägte Blinky Bill, der einst als mächtiger Krieger bekannte Prinz Prancer und der ruhige Nomadenherrscher Bambulos zusammen. Mit überraschenden Angriffen überrannten sie große Teile der Welt und selbst natürliche Hindernisse wie das Calm Belt oder die Seekönige konnten ihrem Vormarsch keinen Einhalt gebieten. Tausende wurden ihrer grausamen Herrschaft unterworfen. Doch nur wenige wussten, um das düstere Geheimnis welches als Wahrheit hinter dieser Schreckensherrscher lauerte Bescheid.
Denn tatsächlich war der finstere Blinky Bill der alleinige Drahtzieher dieser Invasion. Mit Hilfe des legendären Artefakts ‚Urouges Ledergurt‘ – ein Objekt welches für den antiken Helden Urouge geschaffen wurde, einzig und allein um als Zierde für seine unbändigen Muskeln zu dienen, da es nicht unter deren Kraft augenblicklich riss –, konnte er Prinz Prancer unter seiner Kontrolle halten. Denn da die Macht des Kriegers durch den Ledergurt gebändigt wurde, war er nicht mehr in der Lage sich gegen seinen Peiniger zur Wehr zu setzen. Das Blinky Bill zu dieser List gegriffen hatte, zeugte davon wie sehr er diesen gefürchtet haben musste. Vielleicht hatte er sich aber auch nur zusätzliche Kampfkraft auf diese Weise erschleichen wollen. So oder so unterstand ihm dadurch einer der mächtigsten Männer, die zu dieser Zeit mit ihren Banden über die Meere segelten.
Aber auch den Nomadenherrscher und Dritten in ihrem Bunde sah er nicht als gleichwertige Person an. So entsandte er ihn auf gefährliche, schier unlösbare Erkundungstouren als Vorhut durch die feindlichen Länder, bevor er diese schließlich mit seinen Truppen angriff.
Eines Tages, in den dunkelsten Zeiten der Hoffnungslosigkeit, tauchten eine Gemeinschaft von über drei Dutzend Kriegern und Kriegerinnen im endlosen Buch der Zeit auf, die sich der Tyrannei in den Weg zu stellen gedachten. Viele Abenteuer lagen hinter ihnen auf ihrem Weg die Bedrohung zu vernichten und leider mussten dabei auch wichtige und liebgewonnene Gefährten zurück gelassen werden. Manche dieser neuen Helden waren bis dahin unbekannte Jünglinge gewesen, angelockt von Versprechungen von Ruhm und Ehre, wie die Motte vom Licht. Diese Träume wurden ihnen zum Verhängnis, als sie in den – später legendären – großen Schlachten ihr Leben lassen mussten.
Anderen waren zuvor bereits namenhafte Gestalten aus Sagen und Gerüchten gewesen. So etwa die als gefährliche Samurai bekannte Peggi, der nur unter seinem Spitznamen bekannte Eisdrache, der aus der Einsamkeit zurückgekehrte Sheppardo und Sirus der Nullte – nicht zu verwechseln mit dem gemeingefährlichen Lügner und Schwerverbrecher Sirius Black. Oder sie machten sich erst in eben diesen Schlachten untersterblich, so etwa der mysteriöse weiße Jäger oder der Psycho-Clown Buggy.
Als die einstige Gemeinschaft auf lediglich elf wackere Kämpfer zusammengeschrumpft war, erreichten sie endlich das Reich des Triumvirats. Während sie noch hofften mit einem Überraschungsangriff ihre Feinde in die Defensive zu drängen, mussten sie schon bald feststellen erwartet worden zu sein. Ihre Taten hatten sie überflügelt und waren selbst an das Ohr ihrer Widersacher gelangt. So wurden die Letzten unter ihnen in eine Falle gelockt und in diabolische Zweikämpfe miteinander verwickelt. Um den verhassten Blinky Bill zu erreichen, mussten sie sich gegenseitig abschlachten und damit zusätzlich schwächen. Ein wahrlich meisterhafter, wie auch diabolischer Plan.
Die hübsche Hexe Zan wurde gnadenlos vom weißen Jäger niedergestreckt, wie auch Buggy mit seinem Kontrahenten Sakazuki umging. Doch am tragischsten war der Kampf der Freunde Sheppardo und Sirus der Nullte. Letzterer schwor dafür Rache, konnte diese jedoch nicht mehr umsetzen, denn erneut wurden die Krieger aufeinander gehetzt. Zu geschwächt vom letzten Duell war er kein Gegner mehr für den gefährlichen Kutten und Schminketräger.
Am Ende standen die letzten Drei dem Imperator gegenüber. Zu dessen Überraschung stellte sich hinter der Maske des weißen Jägers sein versklavter Verbündeter Prinz Prancer heraus. Denn dieser war dank der Macht des Oberhaupts des Piratengremiums Tourian dem Touristen und der Weisheit des ewig besoffenen Ponys Richard den Fängen des legendären Ledergurts entkommen. So hatte er heimlich in den Reihen der Helden für den Frieden kämpfen können. Gemeinsam bezwangen sie ihren Feind – welcher törichter und überheblicherweise erneut den Nomadenherrscher Bambulos auf eine Erkundungsmission entsandt hatte und somit seinen Feinden alleine gegenüber stand.
Doch der Sieg wurde nicht ohne Verluste errungen. So war ihr letzter Kamerad Zoot der Tausendste gefallen. Zwar hatte er auf ihrer Reise stets überragende Leistungen bewiesen, doch letztendlich nicht mit den Übermächtigen mithalten können.
Der vermutlich schwerere Schicksalsschlag nach der Vernichtung des Bösen, war die Reaktion der Menschen auf ihren Kriegerhelden Prinz Prancer. Denn obwohl sein heimlicher Pfad zum Sieg geführt hatte, wurde er zum Ausgestoßenen und Sinnbild des Verrats. Welch Tragik und Ironie seinen Weg letztendlich doch gesäumt hatte. Zwar verließ er nicht gänzlich das Piratengremium, jedoch ging er aus freien Stücken als Botschafter des Gremiums fort in ein Land welches derartig abgeschottet lag, dass es viel von den Geschehnissen der Welt nicht zu spüren bekam. Er hatte erfahren, dass es dort eine besondere Kriegerklasse gab, welche einen besonderen Kodex pflegten namens Bushido. Vielleicht würde er dort neue Dinge lernen können und eines Tages, wenn der Frieden vollständig zurückgekehrt war und die Menschen seine Tat vielleicht sogar zu würdigen schätzten zurückkehren.
In diesen Zeiten dienten Armeen nur noch zur Zierde, Streitmächte waren unzureichend ausgebildet und Kriegsmaschinerien der Vergessenheit zum Opfer gefallen. Denn wo Frieden herrschte, wurden die Instrumente des Krieges, Hasses und der Zerstörung nicht mehr gebraucht. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellen sollte.
Denn all diese Umstände führten zu einer weltumspannenden Katastrophe zusammen, als sich Verrat unter dem Zusammenschluss der Nachfahren des Piratengremiums abzeichnete. Ein Verrat den Niemand hatte kommen sehen.
In Form eines Triumvirats schlossen sich der von Hochmut geprägte Blinky Bill, der einst als mächtiger Krieger bekannte Prinz Prancer und der ruhige Nomadenherrscher Bambulos zusammen. Mit überraschenden Angriffen überrannten sie große Teile der Welt und selbst natürliche Hindernisse wie das Calm Belt oder die Seekönige konnten ihrem Vormarsch keinen Einhalt gebieten. Tausende wurden ihrer grausamen Herrschaft unterworfen. Doch nur wenige wussten, um das düstere Geheimnis welches als Wahrheit hinter dieser Schreckensherrscher lauerte Bescheid.
Denn tatsächlich war der finstere Blinky Bill der alleinige Drahtzieher dieser Invasion. Mit Hilfe des legendären Artefakts ‚Urouges Ledergurt‘ – ein Objekt welches für den antiken Helden Urouge geschaffen wurde, einzig und allein um als Zierde für seine unbändigen Muskeln zu dienen, da es nicht unter deren Kraft augenblicklich riss –, konnte er Prinz Prancer unter seiner Kontrolle halten. Denn da die Macht des Kriegers durch den Ledergurt gebändigt wurde, war er nicht mehr in der Lage sich gegen seinen Peiniger zur Wehr zu setzen. Das Blinky Bill zu dieser List gegriffen hatte, zeugte davon wie sehr er diesen gefürchtet haben musste. Vielleicht hatte er sich aber auch nur zusätzliche Kampfkraft auf diese Weise erschleichen wollen. So oder so unterstand ihm dadurch einer der mächtigsten Männer, die zu dieser Zeit mit ihren Banden über die Meere segelten.
Aber auch den Nomadenherrscher und Dritten in ihrem Bunde sah er nicht als gleichwertige Person an. So entsandte er ihn auf gefährliche, schier unlösbare Erkundungstouren als Vorhut durch die feindlichen Länder, bevor er diese schließlich mit seinen Truppen angriff.
Eines Tages, in den dunkelsten Zeiten der Hoffnungslosigkeit, tauchten eine Gemeinschaft von über drei Dutzend Kriegern und Kriegerinnen im endlosen Buch der Zeit auf, die sich der Tyrannei in den Weg zu stellen gedachten. Viele Abenteuer lagen hinter ihnen auf ihrem Weg die Bedrohung zu vernichten und leider mussten dabei auch wichtige und liebgewonnene Gefährten zurück gelassen werden. Manche dieser neuen Helden waren bis dahin unbekannte Jünglinge gewesen, angelockt von Versprechungen von Ruhm und Ehre, wie die Motte vom Licht. Diese Träume wurden ihnen zum Verhängnis, als sie in den – später legendären – großen Schlachten ihr Leben lassen mussten.
Anderen waren zuvor bereits namenhafte Gestalten aus Sagen und Gerüchten gewesen. So etwa die als gefährliche Samurai bekannte Peggi, der nur unter seinem Spitznamen bekannte Eisdrache, der aus der Einsamkeit zurückgekehrte Sheppardo und Sirus der Nullte – nicht zu verwechseln mit dem gemeingefährlichen Lügner und Schwerverbrecher Sirius Black. Oder sie machten sich erst in eben diesen Schlachten untersterblich, so etwa der mysteriöse weiße Jäger oder der Psycho-Clown Buggy.
Als die einstige Gemeinschaft auf lediglich elf wackere Kämpfer zusammengeschrumpft war, erreichten sie endlich das Reich des Triumvirats. Während sie noch hofften mit einem Überraschungsangriff ihre Feinde in die Defensive zu drängen, mussten sie schon bald feststellen erwartet worden zu sein. Ihre Taten hatten sie überflügelt und waren selbst an das Ohr ihrer Widersacher gelangt. So wurden die Letzten unter ihnen in eine Falle gelockt und in diabolische Zweikämpfe miteinander verwickelt. Um den verhassten Blinky Bill zu erreichen, mussten sie sich gegenseitig abschlachten und damit zusätzlich schwächen. Ein wahrlich meisterhafter, wie auch diabolischer Plan.
Die hübsche Hexe Zan wurde gnadenlos vom weißen Jäger niedergestreckt, wie auch Buggy mit seinem Kontrahenten Sakazuki umging. Doch am tragischsten war der Kampf der Freunde Sheppardo und Sirus der Nullte. Letzterer schwor dafür Rache, konnte diese jedoch nicht mehr umsetzen, denn erneut wurden die Krieger aufeinander gehetzt. Zu geschwächt vom letzten Duell war er kein Gegner mehr für den gefährlichen Kutten und Schminketräger.
Am Ende standen die letzten Drei dem Imperator gegenüber. Zu dessen Überraschung stellte sich hinter der Maske des weißen Jägers sein versklavter Verbündeter Prinz Prancer heraus. Denn dieser war dank der Macht des Oberhaupts des Piratengremiums Tourian dem Touristen und der Weisheit des ewig besoffenen Ponys Richard den Fängen des legendären Ledergurts entkommen. So hatte er heimlich in den Reihen der Helden für den Frieden kämpfen können. Gemeinsam bezwangen sie ihren Feind – welcher törichter und überheblicherweise erneut den Nomadenherrscher Bambulos auf eine Erkundungsmission entsandt hatte und somit seinen Feinden alleine gegenüber stand.
Doch der Sieg wurde nicht ohne Verluste errungen. So war ihr letzter Kamerad Zoot der Tausendste gefallen. Zwar hatte er auf ihrer Reise stets überragende Leistungen bewiesen, doch letztendlich nicht mit den Übermächtigen mithalten können.
Der vermutlich schwerere Schicksalsschlag nach der Vernichtung des Bösen, war die Reaktion der Menschen auf ihren Kriegerhelden Prinz Prancer. Denn obwohl sein heimlicher Pfad zum Sieg geführt hatte, wurde er zum Ausgestoßenen und Sinnbild des Verrats. Welch Tragik und Ironie seinen Weg letztendlich doch gesäumt hatte. Zwar verließ er nicht gänzlich das Piratengremium, jedoch ging er aus freien Stücken als Botschafter des Gremiums fort in ein Land welches derartig abgeschottet lag, dass es viel von den Geschehnissen der Welt nicht zu spüren bekam. Er hatte erfahren, dass es dort eine besondere Kriegerklasse gab, welche einen besonderen Kodex pflegten namens Bushido. Vielleicht würde er dort neue Dinge lernen können und eines Tages, wenn der Frieden vollständig zurückgekehrt war und die Menschen seine Tat vielleicht sogar zu würdigen schätzten zurückkehren.
- Die Sage des Gremiumskrieges im Jahre 2010 -
Marinebasis, Ticuana Bay.
„Leutnant Hernandez, richtig? Sie sind derjenige, der diesen Bericht über ungewöhnliche Aktivitäten im Handelshafen verfasst hat?“ Genervt blätterte Vizeadmiral Onigumo durch einen Papierstapel.
„Jawohl, Herr Vizeadmiral!“
„Dann erzählen Sie mal“, seufzte der grimmige Mann mit den langen dunklen Haaren. Es war offensichtlich, dass er keine Lust hatte, sich mit einer solchen Routineangelegenheit abzugeben.
„Der Vorfall ereignete sich am gestrigen Vormittag. Ich war eingeteilt, die Ware eines Handelsschiffes aus Port Elisa zu überprüfen. Dabei sind mir Unstimmigkeiten zwischen der angemeldeten Ware und der beigeführten Fracht aufgefallen. Als ich den Kapitän damit konfrontierte, sagte er, dass er die Ware nur im Auftrag der Weltregierung ausliefere.“
„Und wo liegt nun das Problem?“
„Von einem Auftrag der Weltregierung stand nichts in den Unterlagen. Ich habe das Schiff daraufhin genauer durchsucht und dabei erhebliche Mengen einer nicht identifizierbaren blauen Substanz entdeckt.“
Einen Moment herrschte Stille, während Vizeadmiral Onigumo vielsagend vor sich auf den Bericht starrte. Die beiläufige Atmosphäre dieses Gesprächs war wie verflogen.
„War sonst noch jemand bei der Durchsuchung anwesend oder haben Sie irgendwem davon berichtet?“
„Nein, Herr Vizeadmiral.“
„Sehr gut“, antwortete Onigumo, mehr zu sich selbst als zu seinem Gegenüber, stand auf und ging zur Tür. „Warten Sie hier, bis ich wieder bei Ihnen bin!“
Es dauerte etwa zehn Minuten, bis sich die Tür erneut öffnete. Doch es war nicht der Vizeadmiral, der zu Leutnant Hernandez in den Raum kam. Stattdessen betrat ein hochgewachsener Mann in einem weißen Anzug und mit einer großen Maske, die sein Gesicht komplett verhüllte, das Büro.
Noch eher der junge Marinesoldat realisierte, was die Anwesenheit eines CP0 Agenten zu bedeuten hatte, war es bereits zu spät für ihn.
Dragons Tagebuch, 12. August 1523.
Heute Morgen Wasserleiche im Hafen, verheerende Wunde an der Stirn. Ein einfacher Marinesoldat, im Vollrausch ins Meer gestürzt, sagen sie. Niemanden kümmert es, keiner tut etwas. Keiner, außer mir.
Im Schatten der Nacht laufe ich die Kaimauer entlang zum Fundort, wandere zwischen dem Müll und dem Abschaum, den diese Welt hervorgebracht hat. Eine Zeitung klebt auf den feuchten Pflastersteinen der Straße. Ich trete auf das strenge Konterfei eines Mannes. Absolute Gerechtigkeit - leere Versprechen, um die Massen zu beruhigen. Nichts als Propaganda.
Die Regierung hat Angst vor Leuten wie mir, denn ich kenne ihr wahres Gesicht. Hinter der schillernden Fassade aus Wohlstand und Gerechtigkeit verbirgt sich der dunkle Sumpf aus Geld und Macht. In den Straßen fließt das Blut der Schwachen, es klebt an den Händen der großen Führer und ihrer Handlanger.
Aus einer dunklen Gasse tönt das falsche Stöhnen einer Hure, aus einem Wirtshaus schallt das Gelächter alkoholbetäubter Marinesoldaten. Diese Welt steht am Abgrund, doch niemand merkt es. Niemand will es wahr haben. Die Menschen leben in einer Scheinwelt, einer Lüge. Sie sind taub vom ständigen Rausch des künstlichen Glücks. Wachen erst auf, wenn es zu spät ist. Wenn sie merken, dass ihre verdorbenen Kadaver über dem Abgrund der gottverdammten Hölle baumeln, die sie sich in ihrer Ignoranz und ihrem blinden Gehorsam selbst geschaffen haben.
Und dann werden sie flehen und rufen: rette uns! Und ich werde flüstern: nein.
Am Fundort der Leiche suche ich nach Hinweisen, nach Antworten auf die Frage, warum ein Mann sterben musste.
Ich stehe am Geländer, über das der Soldat gestürzt sein soll. Es ist ein hohes, stabiles Geländer. Der Boden ist rutschig vom Regen, doch letzte Nacht ist kein einziger Tropfen gefallen. Die See ist ruhig an dieser Stelle, es gibt kaum Strömungen. Wie also konnte ein so guter Schwimmer, ein pflichtbewusster Marinesoldat, in dieser Nacht ins Meer stürzen und ertrinken?
Niemand hat etwas gesehen. Niemand hat etwas gehört. An der Leiche wurden keinerlei Spuren, keine Hinweise auf ein Verbrechen gefunden. Alles passt perfekt zusammen. Hier waren Profis am Werk.
Ich lehne mich über das Geländer und schaue auf das ruhige Meer hinaus, die hellerleuchtete Stadt im Rücken. Der Wind trägt Geräusche herüber: Gelächter, Musik, Lärm. Hier ist etwas im Gange, eine große Sache. Direkt vor den Augen der Menschen. Doch sie sind geblendet vom Schein der bunten Lichter und vom Glanz der polierten Fassaden. Sie sind blind für das Unrecht, was hier vor sich geht.
Gestern Nacht wurde Leutnant Hernandez in Ticuana Bay ermordet. Irgendjemand weiß, wieso. Irgendjemand weiß es.
Während sich die Vertreter dieser sogenannten Gerechtigkeit im Schatten der Nacht den Verlockungen dieser ehrlosen Stadt hingeben, verschafft sich Monkey D. Dragon Zutritt zum Handelshafen - dem Ort, an dem der Verstorbene zuletzt gearbeitet hat. Es ist ein Leichtes für den Anführer der Revolutionsarmee. Verschwiegenheit scheint hier billiger zu sein als echte Sicherheit.
Im Dunkel läuft er zwischen den Schiffen hin und her, sucht nach einem Hinweis darauf, worauf der Marineleutnant gestoßen sein könnte. Warum er für immer zum Schweigen gebracht werden musste.
In einem Dock ist ein Schiff vor Anker. Zutritt verboten - Marine. Es sieht aus wie ein ganz normales Handelsschiff. Dragon arbeitet sich vom Deck hinunter in den Bauch des Schiffes vor, durchsucht die Fracht. Sie besteht aus mehreren dutzend Fässern. Er öffnet eines. Im schwachen Schein seiner Kerze kommt ein blaues Pulver zum Vorschein. Es ist ein künstliches Blau, chemisch und unnatürlich.
Obwohl auf dem Schiff kein Laut zu hören ist, spürt Dragon, dass er nicht alleine ist. Jemand folgt ihm. Wie sein eigener Schatten schleicht der Unbekannte hinter ihm her, lautlos, ohne die eigene Anwesenheit zu verraten. Ohne seine Fähigkeiten würde Dragon jetzt wohl ebenfalls als Wasserleiche im Hafen treiben. Doch er hat seinen Verfolger bemerkt, bewegt sich geschickt, gibt dem Unbekannten keine Chance, ihn anzugreifen. Dragon lockt ihn hinaus auf die Straße. Wenn er zuschlagen will, bleibt ihm nur diese eine Chance...
Blitzschnell dreht Dragon sich um und schaut in das maskierte Gesicht eines großgewachsenen Mannes in weißem Anzug.
„Dragon, was für eine Überraschung. Wir hatten nicht mit so hohem Besuch gerechnet."
Angespannt musterte Dragon sein gegenüber von Kopf bis Fuß, bis sein Blick schließlich an der merkwürdigen Maske hängen blieb. „CP0 also...
kein Wunder, dass es keine Spuren auf den Mörder gibt.“
„Was?! Ein Mord? Jemand sollte die Marine informieren“, spottete der Geheimagent, doch Dragon ignorierte ihn.
„Was habt ihr mit dem ganzen Zeug da drinnen vor?“
Lässig steckte der Agent seine Hände in die Hosentaschen, eher er mit belustigter Stimme antwortete: „Oh, das könnte ich dir verraten. Nur leider müsste ich dich dann töten.“
Dann schlenderte er gemütliche einige Schritte auf Dragon zu. „Wobei ich das ja eigentlich sowie tun muss, nun, da du unser kleines Geheimnis gelüftet hast.“
Dragon gefiel diese Überheblichkeit nicht. Es war Zeit zu gehen. „Damit werdet ihr nicht durchkommen.“
Eine plötzliche Windböe. Dragon war verschwunden.
Dragons Tagebuch, 13. August 1523.
Habe gestern Nacht eine unerfreuliche Entdeckung gemacht. Die Gerüchte über die Untergrundaktivitäten der Weltregierung scheinen zu stimmen. Hätte nicht gedacht, dass sie schon so weit sind. Wenn es so weitergeht, werden sie erbarmungslos über diese Welt hinwegfegen und jeden vernichten, der sich ihnen in den Weg stellt.
Das Feuer das großen Krieges ist erloschen, doch nun schwelt es auf der ganzen Welt unter der Oberfläche. Nicht mehr lange und jemand wird Öl in diese kleinen Feuer gießen und die Welt wird von neuem brennen – und diesmal wird alles vernichtet werden.
Nun gibt es kein Zurück mehr, kein Erbarmen. Denn jemand muss die Weltregierung aufhalten. Ich muss sie aufhalten. Keine Kompromisse mehr, nicht einmal im Angesicht des Weltuntergangs.