Schwer, schwerer, superschwer, Super Meat Boy!

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    • Schwer, schwerer, superschwer, Super Meat Boy!

      Wenn das Leben wunderschön ist, und du ein Spiel brauchst, das dich zurück auf den Boden der Tatsachen holt;
      wenn du psychisch masochistisch veranlagt bist, und dich stundenlang durch Levels quälen möchtest;
      wenn du lernen möchtest, was Timing im Gaming bedeutet;
      wenn du denkst, dass du mit dem Controller eigentlich gar nicht so schlecht umgehen kannst;
      dann gibt es ein Spiel, dass dich mehr frustrieren wird als jedes andere vor ihm, ein Spiel, dass dich psychisch derart durch die Mangel drehen wird, dass du in deinem Leben niemals wieder so eine hohe Dichte an Flüchen und Schimpfwörtern erreichen wirst. Es wird dich in den Wahnsinn treiben, dich zermürben, dich fertig machen, dich vergewaltigen und danach wieder in den Dreck werfen.
      Aber wenn du es geschafft hast, dann ist das Gefühl unbeschreiblich. Es ist die Quintessenz der Erleichterung und Befreiung.

      Was die 8000er für Bergsteiger sind, sind Hardcore Platformer für Gamer. Und einer davon ist:





      Super Meat Boy ist ein von Team Meat entwickeltes Jump 'n' Run-Spiel (auch Platformer genannt) aus dem Jahre 2010.
      Einige Jahre hat das Spiel zwar schon auf dem Buckel, aber schlechter wird es deswegen nicht, es wird eher zum Klassiker.
      Neben schneller Auffassungsgabe, Reaktionsschnelligkeit, und Bauchgefühl braucht man vor allem eines: Frustresistenz. Und zwar ganz viel davon.

      Die Story ist schnell erzählt:


      Doch geht es hier weniger um Storytelling, als um die pure Herausforderung, Level zu schaffen. Wer schon einmal zugeschaut hat, wie jemand Super Meat Boy spielt, hat sich vielleicht gedacht: "Joa, ist bestimmt nicht einfach, aber soooo hart, wie es alle sagen, sieht es doch gar nicht aus."
      Wenn man sich jedoch heranwagt, wird man schon im ersten Level vor eine Herausforderung gestellt. Man muss einfach nur auf eine Platform springen. Aber die Steuerung... sie fühlt sich so... echt an.
      Und da kommt man schon nach einer einzigen Sekunde in Schwierigkeiten. Schwerkraft, Trägheit. Meat Boy ist natürlich nicht physisch komplett korrekt, aber verhält sich auch nicht so plastisch und masselos, wie Jump 'n' Run-Charaktere es in der Regel tun. Nach uns nach kommen schnell statische Kreissägen, Feuer, rotierende Kreissägen, Abgründe, abgeschossene Mini-Kreissägen und andere Dinge dazu.
      In der Karte kommt man irgendwann beim ersten Boss an, schafft ihn und schaut sich den Fortschritt an. Die Statistik sagt: 7% - Wirklich jetzt?
      Im "normalen" Modus für Weichgespülte muss man wenigstens 97 Level bis zum Ende schaffen, insgesamt hält das Spiel aber mit 325 Leveln viel Content bereit. Secrets über Secrets, freischaltbare Charaktere, Meat Boy wird so schnell icht langweilig, wenn man den Apsruch hat, alle 106% des Spiels zu schaffen.
      Mit der Zeit schaltet man, wenn man die ganzen Secrets und Optionen
      mitnimmt, immer mehr Charaktere frei, die jeweils andere Fähigkeiten
      haben.
      Manche sind dabei - dezent gesagt - nutzlos, manche jedoch
      äußerst hilfreich. Das komplette Spiel kann nämlich nicht ausschließlich
      mit Meat Boy durchgespielt werden.
      Welche Charaktere dabei sind, könnt ihr einem der zahlreichen Seiten über Meat Boy oder dem Bild weiter oben im Beitrag.
      (106% ist kein Tippfehler. Aber warum es 106% sind, müsst ihr schon allein rausfinden. :))

      Insgesamt wird man vor allem vier Dinge in diesem Spiel: fluchen, sterben, sterben und sterben.
      Zur Belohnung gibt's nach jedem Level noch einmal die Übersicht über alle (gescheiterten) Versuche. Jeder Tod hautnah zum Nacherleben.
      Wer 106% des Spiels geschafft hat, wird mit großer Wahrscheinlichkeit auf eine fünfstellige Anzahl von Toden kommen.
      Und wem das noch nicht genug ist, der kann auch noch in der "Super Meat World" Custom-Level spielen, die oft noch einmal eins draufsetzen an Schwierigkeit.

      Mein Fazit: 11/10 Punkten - ein absolut genialer, äußerst anspruchsvoller Platformer, der mir so sehr gefallen hat, dass ich sogar ein Meat Boy-Shirt gekauft habe. :D
      Die Musik von niemand geringerem als Danny Baranovsky (z.B. Binding of Isaac) macht das Spiel noch einen Tick besser.
      Super Meat Boy ist für mich ein absoluter Meilenstein in der Jump'n'Run-Welt und noch nie hat mich ein Spiel dieser Kategorie besser unterhalten.

      Hier gibt es noch einmal ein paar Links, die eventuell noch ein bisschen helfen können:

      Wikipedia für ein paar grundsätzliche Informationen: de.wikipedia.org/wiki/Super_Meat_Boy
      Das Leaderboard der Speedrunner und Profi-Masochisten: speedrun.com/smb
      Steam_Seite: store.steampowered.com/app/40800/?l=german


      Ich wünsche ein frohes neues Jahr und hoffe, dass mein erster kleiner Spiele-Review nicht zu schlecht ist. :D

      Raana
      Die Farbe Weiß bleibt dem künstlerischen Ausgangsmaterial am nächsten und schließt jede Ablenkung und Illusion aus.
      Sie erlaubt, unmittelbar über die Grundfragen des Kunstwerkes zu reflektieren.
    • Super Meat Boy wird in der Indie Szene begeistert aufgenommen. Dadurch das der Hype um dieses Spiel extrem hoch ist habe ich mich mal getraut und es mal versucht. Kann mich auch für Jum & Runs mehr als begeistern.

      Vielleicht war es wegen der Steuerung mit der Tastatur ... aber Super Meat Boy war mir einfach nicht genau genug. Da kann es mit einem Donkey Kong Country: Tropical Freeze absolut nicht mithalten.
      Zu frustrierend wurde es, vor allem beim The End Abschnitt und beim letzten Endboss Level wo man Zeitdruck hatte und noch den Geschossen ausweichen musste. Die Musik die eigentlich grandios ist, wird durch das ständige wiederholen der Level nurnoch nervend und zwang mich ohne Sound weiterspielen.

      Donkey Kong war da einfach um längen besser, was daran lag das es zwar fordernd aber nie frustrierend war. Im Koop noch spaßiger war und man die Level auf verschiedene Arten spielen kann. Man kann es normal versuchen, nur mit einem Leben oder den Speed-Run. Da ist die Motivation alles mal zu spielen wesentlich höher als Super Meat Boy.

      Ich will Super Meat Boy nicht schlecht reden, aber in Sachen Jump & Runs kann es mit den ganz Großen nicht mithalten. Super Meat Boy kann gut motivieren das man das eine Level das man zum 34x versucht endlich zu schaffen aber eine Langzeitmotivation hat dieses Spiel meiner Meinung nach nicht. Ich kann die Begeisterung für dieses Spiel verstehen da es ein mehr als herausfordernder Platformer ist. Man muss aber auch erwähnen das die Level auf Speedruns ausgelegt sind und man ohne einen Speedrun teilweise die Level nicht mal schaffen kann.
      Wer auf Speedruns und auf Herausforderung steht ist aufjeden Fall bei Super Meat Boy bei der richtigen Adresse. Aber nicht wundern wenn ihr ab Welt 2 oft sterben werdet xD
    • Zur Musik kann man durchaus gespaltener Meinung sein. Super Meat Boy lässt die Musik auch beim Respawn nach Tod weiterlaufen, und spielt nicht jedes Mal den Song von vorne ab wie die meisten anderen Spiele dieser Art, wenn man wieder am Anfang spawnt. Ich persönlich finde das fortlaufende Spielen der Musik (außer man wechselt natürlich die Szene (Map, Extra Level, Menü, etc.)) sehr sehr angenehm und eher nervenschonend als -tötend.

      Bei den ganz Großen Platformern/Indie Games mitgehalten hat es schon längst. Von allen vergleichbaren Platformern sind nur Wings of Vi (weil neu und von Solgryn), I wanna be the Boshy (auch von Solgryn) und mit gutem Willen noch ab und zu Super Mario und co. Spiel XYZ, wenn es neu rauskommt, mit mehr Viewern (auf Twitch-Streams) und größerer Community bestückt.

      Der ganze SINN hinter dem Spiel ist es ja, unglaublich hart zu sein. Es gibt durchaus nicht wenige solcher Menschen, die auf solche großen Herausforderungen stehen. :)

      Grüße
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