Hey Leute,
Ich dachte mir mal, man kann ruhig mal einen eigenständigen Thread für die höchste Preisverleihung im Filmbusiness aufmachen, wundert mich eigentlich dass dies nicht schon Jemand vor mir gemacht hat. Mal kurz etwas allgemein: Der Oscar, oder auch der Academy Award, wird zu Anfang jedes Jahres in mehreren Kategorien verliehen. Dabei ist das Prozedere rund um die Nominierungen und schließlichen Siegerwahlen schon etwas umstritten, da sich quasi die Branche selbst wählt und es gut sein kann, dass Leute oder Filme die nicht gerade beliebt sind nicht gewählt werden obwohl ihre Qualität dafür sprechen würde. Beispielweise gewann Leonardo DiCaprio noch nie einen Oscar, obwohl es laut vieler Kritiker (und natürlich Fans) schon lange mal an der Zeit gewesen wäre. Generell kann man der Verleihung auch immer eine amerikanische Tendenz vorwerfen, oftmals scheint es als würde Patriotismus ausgezeichnet.
Nichtsdestotrotz mag ich die Verleihung, die meist durch Moderatoren und verschiedene Aufführungen recht nett anzuschauen ist und schön inszeniert wird. Auch einige Dankesreden können sehr berührend sein, während man sich über andere nur kaputt lachen muss.
Ich zähle mal kurz auf in welchen Kategorien momentan der Oscar verliehen wird:
Bester Film (Die Königsklasse)
Beste Regie
Bester Hauptdarsteller
Beste Hauptdarstellerin
Bester Nebendarsteller
Beste Nebendarstellerin
Bestes Originaldrehbuch
Bestes adaptiertes Drehbuch
Bester Animationsfilm
Bester Dokumentarfilm
Beste Kamera
Bestes Kostümdesign
Bester Schnitt
Bester animierter Kurzfilm
Bester Kurzfilm
Bestes Szenenbild
Bester Dokumentar-Kurzfilm
Bestes Make-Up & Hairstyling
Beste Filmmusik
Bester Filmsong
Bester Tonschnitt
Beste Tonmischung
Beste visuelle Effekte
Das war jetzt mal der vollständigkeithalber, im großen und ganzen interessiert sich die große Masse natürlich am meisten für die ersten 7-8 Kategorien in der Liste, wobei natürlich der beste Film die Königsklasse darstellt. Auf diese Kategorie möchte ich auch als einziges etwas genauer eingehen, da der Post sonst sehr unübersichtlich werden würde, ihr könnt in den Kommentaren aber natürlich gerne über alle Kategorien diskutieren, da gibt es ja einiges zu besprechen. Die verschiedenen Nominierungen könnt ihr ganz einfach ergooglen, da gibt es tausend Übersichten zu.
Achja bevor ich es vergesse, die Oscars werden dieses Jahr vermutlich am Sonntag den 22. Februar ausgestrahlt (also diesen Sonntag).
Nominierte für die Kategorie 'Bester Film'
American Sniper
American Sniper war der erste Film den ich von den diesjährigen Nominierten gesehen habe und ich ging auch völlig unbefangen an ihn heran. Ich muss sagen er hat mir gut gefallen, Bradley Cooper spielt seine Rolle mMn sehr gut und es gibt einige sehr gut gemachte Szenen. Lässt man aber mal ein paar Tage vergehen und vertieft sich in die ein oder andere Diskussion und Kontroverse um und über diesen Film kann einem schon übel werden. Ich kann alle Leute verstehen, die sagen der Film trieft nur so von Patriotismus und glorifiziert einen scheinbar ziemlich kranken Massenmörder. Wenn man aber gar nichts über den Film und die Diskussion darüber wusste ist er schon ganz nett, reiht sich aber zugegebenermaßen in eine lange Reihe von (anti-)Kriegsfilmen ein, eine Oscar Nominierung sowohl in der Kategorie Best Picture als auch für Bradley Cooper als bester Hauptdarsteller halte auch ich für etwas überzogen und dem bereits oben geschilderten Problem der Bevorzugung typisch amerikanischer (Helden-)Geschichten.
American Sniper würde ich persönlich also keinen Preis gönnen und diesmal ist die Konkurrenz auch so stark, dass ich auch nicht denke dass er einen bekommen wird.
Birdman
Ach Birdman, du warst genau das worauf alle gewartet hatten, sie wussten es nur noch nicht. Birdman finde ich ist richtige Kunst und spielt auf so vielen Metaebenen, dass es unmöglich ist hier auf alles einzugehen. Nur soviel: Lasst euch nicht von dem Bild täuschen, hier gibt es nicht den hundertsten Marvel Superhelden Einheitsbrei, nein das alles spielt hier keine Rolle. Weshalb der Film wohl leider auch kaum etwas einspielte. Birdman ist einfach wahre Schauspielerkunst. Michael Keaton liefert hier die vermutlich beste Leistung seines Lebens ab und auch der Rest ist großartig besetzt. Edward Norton, einer meiner Lieblingsschauspieler zeigt hier auch noch mal was er so draufhat. Daneben gibt es noch eine immer noch sehr ansehnliche Naomi Watts und natürlich Emma Stone. Sogar Zach Galifianakis ist zu sehen in einer fast ernsten Rolle.
Birdman wird allgemein wohl unter die Kategorie Comedy bzw Dramedy gefasst, allerdings finde ich schon dass es großteils Drama ist was man dort zu sehen bekommt. Es geht viel um die Psyche von Michael Keaton und darum wie er mit seinen Problemen umgeht.
Fantastischer Film wirklich. Aber bitte (und das gilt eigentlich für alle Filme hier) schaut ihn euch im Original an, nur so kann man die Schauspielleistung auch wirklich würdigen, ich bezweifle dass das alles so gut rüberkommt wenn es bloß synchronisiert ist.
Whiplash
Whiplash! Mein zweiter Favorit neben Birdman. Absolut geiler Film! Im Grunde gibt es hier nur zwei Darsteller die ihm Fokus stehen Miles Teller und der unglaublich hier über sich hinauswachsende J.K. Simmons. Deshalb kann ich auch die Nominierung für Simmons als Bester Nebendarsteller nicht ganz nachvollziehen, schön dass er berücksichtigt wird aber dann doch eigentlich als Hauptdarsteller.
Jedenfalls geht es hier eigentlich hauptsächlich um die Beziehung der beiden, die maßgäblich eine Schüler/Lehrer Beziehung ist. Miles Teller (Ich bleibe mal bei den Schauspieler Namen um nicht zu verwirren) ist hier ein Schlagzeugspieler der an einer Musikschule zu den Besten gehören will und dann auch Simmons zugewiesen wird, der dafür bekannt ist das beste aus seinen Schülern herauszuholen - egal wie. Da gibt es einiges an körperlicher und seelischer Misshandlung zu sehen. Drama Pur und das alles auf angenehmen anderthalb Stunden, es braucht halt nicht immer ein drei Stunden Epos um zu begeistern.
Jeder der etwas für Musik übrig hat sollte sich den Film geben! Kleiner Geheimtipp sozusagen, ich denke aber dass er leider nichts abräumen wird, dafür ist er einfach zu wenig eingeschlagen.
Grand Budapest Hotel
Leider noch nicht gesehen, aber wie es von Wes Anderson zu erwarten ist, liefert er pure Bildgewalt und Detailverliebtheit ab. Ein wahrer Augenschmaus, ob er inhaltlich zu überzeugen weiß, kann ja vielleicht der ein oder andere User hier erläutern.
The Imitation Game
Schönes Biopic! Benedict Cumberbatch ist sowieso immer ein Grund einen Film zu sehen, der Mann beherrscht sein Werk einfach. Hier stellt er den Mathematiker Alan Turing zur Zeit des zweiten Weltkriegs dar. Im Wesentlichen geht es hier um die Entschlüsselung der deutschen Enigma Verschlüsselung, was eine bedeutende Wende im Kriegsgeschehen bringen würde (und gebracht hat). Cumberbatch spielt hier also abermals ein Genie mit Empathieproblemen, ähnlich zu seiner Darstellung in Sherlock. Daneben gibt es mal wieder ein breites Feld an bekannten Darstellern u.a Charles Dance (unser allseits beliebter Tywin aus GoT) und auch Keira Knightley, die auch mal wieder abseits von Piratengeschichten überzeugen kann.
Alles in allem eine totale Empfehlung meinerseits und Alan Turing ist auch eine wirklich interessante Persönlichkeit der jüngeren Zeitgeschichte. Ich rate zudem jedem sich mal danach noch näher mit seiner Person zu beschäftigen, wirklich ein trauriges Schicksal...
Ob er was gewinnen wird? Ich weiß es nicht, muss aber sagen, dass ich andere Favoriten habe.
Boyhood
Boyhood wird von Kritikern ja unfassbar abgefeiert. Und seien wir mal ehrlich, er ist schon der absolute Favorit dieses Jahr. Der Film wurde über 12 Jahre produziert und zeigt das Aufwachsen eines kleinen Jungen über die Teenager Zeit bishin zum jungen Erwachsenen. Hut ab vor der ganzen Crew und dem ganzen Projekt. Das werden sich sicher auch die Leute der Academy denken und den Film daher wohl zum Sieger wählen um diese besondere Arbeit zu ehren. Zumindest denke ich das. Mein Favorit wäre es zwar nicht, aber man kann auch schwer etwas dagegen einwenden sollte er denn gewinnen, denn so ein Film wird wohl so schnell nicht mehr gemacht werden.
Theory of Everything / Die Entdeckung der Unendlichkeit
Uuund wieder ein Biopic. Diesmal über Stephen Hawking (diese Person muss man wohl Niemandem erklären). Eddie Redmayne spielt Hawking hier stellenweise so gut, dass man die beiden kaum voneinander unterscheiden kann, alles von der Mimik bis zur Körperhaltung stimmt, grandiose Leistung. Inhatlich finde ich den Film stellenweise aber etwas öde muss ich gestehen, im Grunde ist es nunmal eine reine Liebesgeschichte. Es gibt aber sicher einige Leute die den Film richtig klasse fanden und er ist sicher zurecht nominiert.
Selma
Ich muss gestehen ich habe den Film noch nicht gesehen und weiß kaum etwas darüber. Deshalb halte ich es hier mal kurz und vertraue auf bessere Zusammenfassungen von euch. Im Grunde geht es um die Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner im Amerika der 60er Jahre, rund um Dr. Martin Luther King, Jr.
Da ich ihn noch nicht gesehen habe, weiß ich es nicht genau aber ich denke mal auch hier handelt es sich um ein Biopic einer berühmten Person der Zeitgeschichte.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass es schon eine gewisse Tendenz bei den Nominierungen gibt und aus Erfahrung kann ich sagen, es ist jedes Jahr ähnlich. Fast immer stellen Biopics und Verfilmungen echter Ereignisse die Hauptmacht dar. Ich habe dagegen zwar eigentlich nichts einzuwenden, da diese Filme meist wichtig und auch gut sind. Oft merkt man den Filmen aber an, dass hier und da die richtigen Schrauben gedreht wurden um einen Oscarfilm zu kreieren. Ich will Niemandem etwas unterstellen aber meist kann man Oscarfilme schon sehr genau erkennen und fähige Leute können dann natürlich auch genau solche produzieren.
Deshalb wünsche ich mir, dass hier mal ein Zeichen der Kreativität gesetzt wird und solche Filme wie Birdman, Whiplash oder halt auch Boyhood etwas reißen werden.
Ich freue mich schon auf eure Einschätzungen, den Thread kann man ja jetzt jedes Jahr nutzen.
Ich dachte mir mal, man kann ruhig mal einen eigenständigen Thread für die höchste Preisverleihung im Filmbusiness aufmachen, wundert mich eigentlich dass dies nicht schon Jemand vor mir gemacht hat. Mal kurz etwas allgemein: Der Oscar, oder auch der Academy Award, wird zu Anfang jedes Jahres in mehreren Kategorien verliehen. Dabei ist das Prozedere rund um die Nominierungen und schließlichen Siegerwahlen schon etwas umstritten, da sich quasi die Branche selbst wählt und es gut sein kann, dass Leute oder Filme die nicht gerade beliebt sind nicht gewählt werden obwohl ihre Qualität dafür sprechen würde. Beispielweise gewann Leonardo DiCaprio noch nie einen Oscar, obwohl es laut vieler Kritiker (und natürlich Fans) schon lange mal an der Zeit gewesen wäre. Generell kann man der Verleihung auch immer eine amerikanische Tendenz vorwerfen, oftmals scheint es als würde Patriotismus ausgezeichnet.
Nichtsdestotrotz mag ich die Verleihung, die meist durch Moderatoren und verschiedene Aufführungen recht nett anzuschauen ist und schön inszeniert wird. Auch einige Dankesreden können sehr berührend sein, während man sich über andere nur kaputt lachen muss.
Ich zähle mal kurz auf in welchen Kategorien momentan der Oscar verliehen wird:
Bester Film (Die Königsklasse)
Beste Regie
Bester Hauptdarsteller
Beste Hauptdarstellerin
Bester Nebendarsteller
Beste Nebendarstellerin
Bestes Originaldrehbuch
Bestes adaptiertes Drehbuch
Bester Animationsfilm
Bester Dokumentarfilm
Beste Kamera
Bestes Kostümdesign
Bester Schnitt
Bester animierter Kurzfilm
Bester Kurzfilm
Bestes Szenenbild
Bester Dokumentar-Kurzfilm
Bestes Make-Up & Hairstyling
Beste Filmmusik
Bester Filmsong
Bester Tonschnitt
Beste Tonmischung
Beste visuelle Effekte
Das war jetzt mal der vollständigkeithalber, im großen und ganzen interessiert sich die große Masse natürlich am meisten für die ersten 7-8 Kategorien in der Liste, wobei natürlich der beste Film die Königsklasse darstellt. Auf diese Kategorie möchte ich auch als einziges etwas genauer eingehen, da der Post sonst sehr unübersichtlich werden würde, ihr könnt in den Kommentaren aber natürlich gerne über alle Kategorien diskutieren, da gibt es ja einiges zu besprechen. Die verschiedenen Nominierungen könnt ihr ganz einfach ergooglen, da gibt es tausend Übersichten zu.
Achja bevor ich es vergesse, die Oscars werden dieses Jahr vermutlich am Sonntag den 22. Februar ausgestrahlt (also diesen Sonntag).
Nominierte für die Kategorie 'Bester Film'
American Sniper
American Sniper war der erste Film den ich von den diesjährigen Nominierten gesehen habe und ich ging auch völlig unbefangen an ihn heran. Ich muss sagen er hat mir gut gefallen, Bradley Cooper spielt seine Rolle mMn sehr gut und es gibt einige sehr gut gemachte Szenen. Lässt man aber mal ein paar Tage vergehen und vertieft sich in die ein oder andere Diskussion und Kontroverse um und über diesen Film kann einem schon übel werden. Ich kann alle Leute verstehen, die sagen der Film trieft nur so von Patriotismus und glorifiziert einen scheinbar ziemlich kranken Massenmörder. Wenn man aber gar nichts über den Film und die Diskussion darüber wusste ist er schon ganz nett, reiht sich aber zugegebenermaßen in eine lange Reihe von (anti-)Kriegsfilmen ein, eine Oscar Nominierung sowohl in der Kategorie Best Picture als auch für Bradley Cooper als bester Hauptdarsteller halte auch ich für etwas überzogen und dem bereits oben geschilderten Problem der Bevorzugung typisch amerikanischer (Helden-)Geschichten.
American Sniper würde ich persönlich also keinen Preis gönnen und diesmal ist die Konkurrenz auch so stark, dass ich auch nicht denke dass er einen bekommen wird.
Birdman
Ach Birdman, du warst genau das worauf alle gewartet hatten, sie wussten es nur noch nicht. Birdman finde ich ist richtige Kunst und spielt auf so vielen Metaebenen, dass es unmöglich ist hier auf alles einzugehen. Nur soviel: Lasst euch nicht von dem Bild täuschen, hier gibt es nicht den hundertsten Marvel Superhelden Einheitsbrei, nein das alles spielt hier keine Rolle. Weshalb der Film wohl leider auch kaum etwas einspielte. Birdman ist einfach wahre Schauspielerkunst. Michael Keaton liefert hier die vermutlich beste Leistung seines Lebens ab und auch der Rest ist großartig besetzt. Edward Norton, einer meiner Lieblingsschauspieler zeigt hier auch noch mal was er so draufhat. Daneben gibt es noch eine immer noch sehr ansehnliche Naomi Watts und natürlich Emma Stone. Sogar Zach Galifianakis ist zu sehen in einer fast ernsten Rolle.
Birdman wird allgemein wohl unter die Kategorie Comedy bzw Dramedy gefasst, allerdings finde ich schon dass es großteils Drama ist was man dort zu sehen bekommt. Es geht viel um die Psyche von Michael Keaton und darum wie er mit seinen Problemen umgeht.
Fantastischer Film wirklich. Aber bitte (und das gilt eigentlich für alle Filme hier) schaut ihn euch im Original an, nur so kann man die Schauspielleistung auch wirklich würdigen, ich bezweifle dass das alles so gut rüberkommt wenn es bloß synchronisiert ist.
Whiplash
Whiplash! Mein zweiter Favorit neben Birdman. Absolut geiler Film! Im Grunde gibt es hier nur zwei Darsteller die ihm Fokus stehen Miles Teller und der unglaublich hier über sich hinauswachsende J.K. Simmons. Deshalb kann ich auch die Nominierung für Simmons als Bester Nebendarsteller nicht ganz nachvollziehen, schön dass er berücksichtigt wird aber dann doch eigentlich als Hauptdarsteller.
Jedenfalls geht es hier eigentlich hauptsächlich um die Beziehung der beiden, die maßgäblich eine Schüler/Lehrer Beziehung ist. Miles Teller (Ich bleibe mal bei den Schauspieler Namen um nicht zu verwirren) ist hier ein Schlagzeugspieler der an einer Musikschule zu den Besten gehören will und dann auch Simmons zugewiesen wird, der dafür bekannt ist das beste aus seinen Schülern herauszuholen - egal wie. Da gibt es einiges an körperlicher und seelischer Misshandlung zu sehen. Drama Pur und das alles auf angenehmen anderthalb Stunden, es braucht halt nicht immer ein drei Stunden Epos um zu begeistern.
Jeder der etwas für Musik übrig hat sollte sich den Film geben! Kleiner Geheimtipp sozusagen, ich denke aber dass er leider nichts abräumen wird, dafür ist er einfach zu wenig eingeschlagen.
Grand Budapest Hotel
Leider noch nicht gesehen, aber wie es von Wes Anderson zu erwarten ist, liefert er pure Bildgewalt und Detailverliebtheit ab. Ein wahrer Augenschmaus, ob er inhaltlich zu überzeugen weiß, kann ja vielleicht der ein oder andere User hier erläutern.
The Imitation Game
Schönes Biopic! Benedict Cumberbatch ist sowieso immer ein Grund einen Film zu sehen, der Mann beherrscht sein Werk einfach. Hier stellt er den Mathematiker Alan Turing zur Zeit des zweiten Weltkriegs dar. Im Wesentlichen geht es hier um die Entschlüsselung der deutschen Enigma Verschlüsselung, was eine bedeutende Wende im Kriegsgeschehen bringen würde (und gebracht hat). Cumberbatch spielt hier also abermals ein Genie mit Empathieproblemen, ähnlich zu seiner Darstellung in Sherlock. Daneben gibt es mal wieder ein breites Feld an bekannten Darstellern u.a Charles Dance (unser allseits beliebter Tywin aus GoT) und auch Keira Knightley, die auch mal wieder abseits von Piratengeschichten überzeugen kann.
Alles in allem eine totale Empfehlung meinerseits und Alan Turing ist auch eine wirklich interessante Persönlichkeit der jüngeren Zeitgeschichte. Ich rate zudem jedem sich mal danach noch näher mit seiner Person zu beschäftigen, wirklich ein trauriges Schicksal...
Ob er was gewinnen wird? Ich weiß es nicht, muss aber sagen, dass ich andere Favoriten habe.
Boyhood
Boyhood wird von Kritikern ja unfassbar abgefeiert. Und seien wir mal ehrlich, er ist schon der absolute Favorit dieses Jahr. Der Film wurde über 12 Jahre produziert und zeigt das Aufwachsen eines kleinen Jungen über die Teenager Zeit bishin zum jungen Erwachsenen. Hut ab vor der ganzen Crew und dem ganzen Projekt. Das werden sich sicher auch die Leute der Academy denken und den Film daher wohl zum Sieger wählen um diese besondere Arbeit zu ehren. Zumindest denke ich das. Mein Favorit wäre es zwar nicht, aber man kann auch schwer etwas dagegen einwenden sollte er denn gewinnen, denn so ein Film wird wohl so schnell nicht mehr gemacht werden.
Theory of Everything / Die Entdeckung der Unendlichkeit
Uuund wieder ein Biopic. Diesmal über Stephen Hawking (diese Person muss man wohl Niemandem erklären). Eddie Redmayne spielt Hawking hier stellenweise so gut, dass man die beiden kaum voneinander unterscheiden kann, alles von der Mimik bis zur Körperhaltung stimmt, grandiose Leistung. Inhatlich finde ich den Film stellenweise aber etwas öde muss ich gestehen, im Grunde ist es nunmal eine reine Liebesgeschichte. Es gibt aber sicher einige Leute die den Film richtig klasse fanden und er ist sicher zurecht nominiert.
Selma
Ich muss gestehen ich habe den Film noch nicht gesehen und weiß kaum etwas darüber. Deshalb halte ich es hier mal kurz und vertraue auf bessere Zusammenfassungen von euch. Im Grunde geht es um die Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner im Amerika der 60er Jahre, rund um Dr. Martin Luther King, Jr.
Da ich ihn noch nicht gesehen habe, weiß ich es nicht genau aber ich denke mal auch hier handelt es sich um ein Biopic einer berühmten Person der Zeitgeschichte.
Zusammenfassend kann man also sagen, dass es schon eine gewisse Tendenz bei den Nominierungen gibt und aus Erfahrung kann ich sagen, es ist jedes Jahr ähnlich. Fast immer stellen Biopics und Verfilmungen echter Ereignisse die Hauptmacht dar. Ich habe dagegen zwar eigentlich nichts einzuwenden, da diese Filme meist wichtig und auch gut sind. Oft merkt man den Filmen aber an, dass hier und da die richtigen Schrauben gedreht wurden um einen Oscarfilm zu kreieren. Ich will Niemandem etwas unterstellen aber meist kann man Oscarfilme schon sehr genau erkennen und fähige Leute können dann natürlich auch genau solche produzieren.
Deshalb wünsche ich mir, dass hier mal ein Zeichen der Kreativität gesetzt wird und solche Filme wie Birdman, Whiplash oder halt auch Boyhood etwas reißen werden.
Ich freue mich schon auf eure Einschätzungen, den Thread kann man ja jetzt jedes Jahr nutzen.
'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Zeo ()