Die Oscars

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    • Hey Leute,

      Ich dachte mir mal, man kann ruhig mal einen eigenständigen Thread für die höchste Preisverleihung im Filmbusiness aufmachen, wundert mich eigentlich dass dies nicht schon Jemand vor mir gemacht hat. Mal kurz etwas allgemein: Der Oscar, oder auch der Academy Award, wird zu Anfang jedes Jahres in mehreren Kategorien verliehen. Dabei ist das Prozedere rund um die Nominierungen und schließlichen Siegerwahlen schon etwas umstritten, da sich quasi die Branche selbst wählt und es gut sein kann, dass Leute oder Filme die nicht gerade beliebt sind nicht gewählt werden obwohl ihre Qualität dafür sprechen würde. Beispielweise gewann Leonardo DiCaprio noch nie einen Oscar, obwohl es laut vieler Kritiker (und natürlich Fans) schon lange mal an der Zeit gewesen wäre. Generell kann man der Verleihung auch immer eine amerikanische Tendenz vorwerfen, oftmals scheint es als würde Patriotismus ausgezeichnet.
      Nichtsdestotrotz mag ich die Verleihung, die meist durch Moderatoren und verschiedene Aufführungen recht nett anzuschauen ist und schön inszeniert wird. Auch einige Dankesreden können sehr berührend sein, während man sich über andere nur kaputt lachen muss.

      Ich zähle mal kurz auf in welchen Kategorien momentan der Oscar verliehen wird:

      Bester Film (Die Königsklasse)
      Beste Regie
      Bester Hauptdarsteller
      Beste Hauptdarstellerin
      Bester Nebendarsteller
      Beste Nebendarstellerin
      Bestes Originaldrehbuch
      Bestes adaptiertes Drehbuch
      Bester Animationsfilm
      Bester Dokumentarfilm
      Beste Kamera
      Bestes Kostümdesign
      Bester Schnitt
      Bester animierter Kurzfilm
      Bester Kurzfilm
      Bestes Szenenbild
      Bester Dokumentar-Kurzfilm
      Bestes Make-Up & Hairstyling
      Beste Filmmusik
      Bester Filmsong
      Bester Tonschnitt
      Beste Tonmischung
      Beste visuelle Effekte

      Das war jetzt mal der vollständigkeithalber, im großen und ganzen interessiert sich die große Masse natürlich am meisten für die ersten 7-8 Kategorien in der Liste, wobei natürlich der beste Film die Königsklasse darstellt. Auf diese Kategorie möchte ich auch als einziges etwas genauer eingehen, da der Post sonst sehr unübersichtlich werden würde, ihr könnt in den Kommentaren aber natürlich gerne über alle Kategorien diskutieren, da gibt es ja einiges zu besprechen. Die verschiedenen Nominierungen könnt ihr ganz einfach ergooglen, da gibt es tausend Übersichten zu.

      Achja bevor ich es vergesse, die Oscars werden dieses Jahr vermutlich am Sonntag den 22. Februar ausgestrahlt (also diesen Sonntag).


      Nominierte für die Kategorie 'Bester Film'

      American Sniper


      American Sniper war der erste Film den ich von den diesjährigen Nominierten gesehen habe und ich ging auch völlig unbefangen an ihn heran. Ich muss sagen er hat mir gut gefallen, Bradley Cooper spielt seine Rolle mMn sehr gut und es gibt einige sehr gut gemachte Szenen. Lässt man aber mal ein paar Tage vergehen und vertieft sich in die ein oder andere Diskussion und Kontroverse um und über diesen Film kann einem schon übel werden. Ich kann alle Leute verstehen, die sagen der Film trieft nur so von Patriotismus und glorifiziert einen scheinbar ziemlich kranken Massenmörder. Wenn man aber gar nichts über den Film und die Diskussion darüber wusste ist er schon ganz nett, reiht sich aber zugegebenermaßen in eine lange Reihe von (anti-)Kriegsfilmen ein, eine Oscar Nominierung sowohl in der Kategorie Best Picture als auch für Bradley Cooper als bester Hauptdarsteller halte auch ich für etwas überzogen und dem bereits oben geschilderten Problem der Bevorzugung typisch amerikanischer (Helden-)Geschichten.
      American Sniper würde ich persönlich also keinen Preis gönnen und diesmal ist die Konkurrenz auch so stark, dass ich auch nicht denke dass er einen bekommen wird.

      Birdman


      Ach Birdman, du warst genau das worauf alle gewartet hatten, sie wussten es nur noch nicht. Birdman finde ich ist richtige Kunst und spielt auf so vielen Metaebenen, dass es unmöglich ist hier auf alles einzugehen. Nur soviel: Lasst euch nicht von dem Bild täuschen, hier gibt es nicht den hundertsten Marvel Superhelden Einheitsbrei, nein das alles spielt hier keine Rolle. Weshalb der Film wohl leider auch kaum etwas einspielte. Birdman ist einfach wahre Schauspielerkunst. Michael Keaton liefert hier die vermutlich beste Leistung seines Lebens ab und auch der Rest ist großartig besetzt. Edward Norton, einer meiner Lieblingsschauspieler zeigt hier auch noch mal was er so draufhat. Daneben gibt es noch eine immer noch sehr ansehnliche Naomi Watts und natürlich Emma Stone. Sogar Zach Galifianakis ist zu sehen in einer fast ernsten Rolle.
      Birdman wird allgemein wohl unter die Kategorie Comedy bzw Dramedy gefasst, allerdings finde ich schon dass es großteils Drama ist was man dort zu sehen bekommt. Es geht viel um die Psyche von Michael Keaton und darum wie er mit seinen Problemen umgeht.
      Fantastischer Film wirklich. Aber bitte (und das gilt eigentlich für alle Filme hier) schaut ihn euch im Original an, nur so kann man die Schauspielleistung auch wirklich würdigen, ich bezweifle dass das alles so gut rüberkommt wenn es bloß synchronisiert ist.


      Whiplash


      Whiplash! Mein zweiter Favorit neben Birdman. Absolut geiler Film! Im Grunde gibt es hier nur zwei Darsteller die ihm Fokus stehen Miles Teller und der unglaublich hier über sich hinauswachsende J.K. Simmons. Deshalb kann ich auch die Nominierung für Simmons als Bester Nebendarsteller nicht ganz nachvollziehen, schön dass er berücksichtigt wird aber dann doch eigentlich als Hauptdarsteller.
      Jedenfalls geht es hier eigentlich hauptsächlich um die Beziehung der beiden, die maßgäblich eine Schüler/Lehrer Beziehung ist. Miles Teller (Ich bleibe mal bei den Schauspieler Namen um nicht zu verwirren) ist hier ein Schlagzeugspieler der an einer Musikschule zu den Besten gehören will und dann auch Simmons zugewiesen wird, der dafür bekannt ist das beste aus seinen Schülern herauszuholen - egal wie. Da gibt es einiges an körperlicher und seelischer Misshandlung zu sehen. Drama Pur und das alles auf angenehmen anderthalb Stunden, es braucht halt nicht immer ein drei Stunden Epos um zu begeistern.
      Jeder der etwas für Musik übrig hat sollte sich den Film geben! Kleiner Geheimtipp sozusagen, ich denke aber dass er leider nichts abräumen wird, dafür ist er einfach zu wenig eingeschlagen.

      Grand Budapest Hotel


      Leider noch nicht gesehen, aber wie es von Wes Anderson zu erwarten ist, liefert er pure Bildgewalt und Detailverliebtheit ab. Ein wahrer Augenschmaus, ob er inhaltlich zu überzeugen weiß, kann ja vielleicht der ein oder andere User hier erläutern.

      The Imitation Game


      Schönes Biopic! Benedict Cumberbatch ist sowieso immer ein Grund einen Film zu sehen, der Mann beherrscht sein Werk einfach. Hier stellt er den Mathematiker Alan Turing zur Zeit des zweiten Weltkriegs dar. Im Wesentlichen geht es hier um die Entschlüsselung der deutschen Enigma Verschlüsselung, was eine bedeutende Wende im Kriegsgeschehen bringen würde (und gebracht hat). Cumberbatch spielt hier also abermals ein Genie mit Empathieproblemen, ähnlich zu seiner Darstellung in Sherlock. Daneben gibt es mal wieder ein breites Feld an bekannten Darstellern u.a Charles Dance (unser allseits beliebter Tywin aus GoT) und auch Keira Knightley, die auch mal wieder abseits von Piratengeschichten überzeugen kann.
      Alles in allem eine totale Empfehlung meinerseits und Alan Turing ist auch eine wirklich interessante Persönlichkeit der jüngeren Zeitgeschichte. Ich rate zudem jedem sich mal danach noch näher mit seiner Person zu beschäftigen, wirklich ein trauriges Schicksal...
      Ob er was gewinnen wird? Ich weiß es nicht, muss aber sagen, dass ich andere Favoriten habe.


      Boyhood


      Boyhood wird von Kritikern ja unfassbar abgefeiert. Und seien wir mal ehrlich, er ist schon der absolute Favorit dieses Jahr. Der Film wurde über 12 Jahre produziert und zeigt das Aufwachsen eines kleinen Jungen über die Teenager Zeit bishin zum jungen Erwachsenen. Hut ab vor der ganzen Crew und dem ganzen Projekt. Das werden sich sicher auch die Leute der Academy denken und den Film daher wohl zum Sieger wählen um diese besondere Arbeit zu ehren. Zumindest denke ich das. Mein Favorit wäre es zwar nicht, aber man kann auch schwer etwas dagegen einwenden sollte er denn gewinnen, denn so ein Film wird wohl so schnell nicht mehr gemacht werden.


      Theory of Everything / Die Entdeckung der Unendlichkeit


      Uuund wieder ein Biopic. Diesmal über Stephen Hawking (diese Person muss man wohl Niemandem erklären). Eddie Redmayne spielt Hawking hier stellenweise so gut, dass man die beiden kaum voneinander unterscheiden kann, alles von der Mimik bis zur Körperhaltung stimmt, grandiose Leistung. Inhatlich finde ich den Film stellenweise aber etwas öde muss ich gestehen, im Grunde ist es nunmal eine reine Liebesgeschichte. Es gibt aber sicher einige Leute die den Film richtig klasse fanden und er ist sicher zurecht nominiert.


      Selma


      Ich muss gestehen ich habe den Film noch nicht gesehen und weiß kaum etwas darüber. Deshalb halte ich es hier mal kurz und vertraue auf bessere Zusammenfassungen von euch. Im Grunde geht es um die Bürgerrechtsbewegung der Afroamerikaner im Amerika der 60er Jahre, rund um Dr. Martin Luther King, Jr.
      Da ich ihn noch nicht gesehen habe, weiß ich es nicht genau aber ich denke mal auch hier handelt es sich um ein Biopic einer berühmten Person der Zeitgeschichte.


      Zusammenfassend kann man also sagen, dass es schon eine gewisse Tendenz bei den Nominierungen gibt und aus Erfahrung kann ich sagen, es ist jedes Jahr ähnlich. Fast immer stellen Biopics und Verfilmungen echter Ereignisse die Hauptmacht dar. Ich habe dagegen zwar eigentlich nichts einzuwenden, da diese Filme meist wichtig und auch gut sind. Oft merkt man den Filmen aber an, dass hier und da die richtigen Schrauben gedreht wurden um einen Oscarfilm zu kreieren. Ich will Niemandem etwas unterstellen aber meist kann man Oscarfilme schon sehr genau erkennen und fähige Leute können dann natürlich auch genau solche produzieren.
      Deshalb wünsche ich mir, dass hier mal ein Zeichen der Kreativität gesetzt wird und solche Filme wie Birdman, Whiplash oder halt auch Boyhood etwas reißen werden.

      Ich freue mich schon auf eure Einschätzungen, den Thread kann man ja jetzt jedes Jahr nutzen.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von Zeo ()

    • In der Tat fieber ich dieses Jahr den Oscars etwas entgegen, was normal nicht der Fall ist, denn meiner Meinung nach gehen wie Zeonom bereits angedeutet hat, viele Oscars einfach an die falschen Leute/Filme.
      Dieses Jahr sind aber soviele tolle Filme und Schauspieler gelistet, das es einfach auch mal die richtigen Treffen wird.

      Ich geb einfach mal meine kleine Prediction ab, wobei ich noch nicht alle Filme gesehen habe:

      Bester Film (Die Königsklasse):
      • American Sniper: Habe ich noch nicht gesehen, bin diesem Film auch skeptisch gegenüber, da ich erwarte, dass es ein 0815-Patriotismus-Amerika-Epos wird. Dennoch habe ich die Angst das er gerade deswegen den Oscar hier gewinnen wird....
      • Boyhood: Sehr guter, bewegender Film. Man kann sich einfach irgendwo damit identifizieren. Dennoch fehlte mir am Ende etwas mehr Struktur im Film.
      • Grand Budapest Hotel: Geiler Film. Geiler Humor. Geile Bilder. Ich war begeistert als ich ihn gesehen habe.... Ralph Fiennes war einfach richtig stark!
      • Selma: Noch nicht gesehen, denke aber es wird ein guter Filk
      • Birdman: Bester Film dieses Jahr bisher.... unglaublich Komplex, extrem gut gemacht, tolle Schauspieler.... was will man mehr! Ich habe ihn in Deutsch gesehn, aber falls er auf Englisch echt so viel besser ist werde ich ihn mir wohl noch mal zu Gemüte führen. Es ist denke ich eh ein Film den man mit jedem Sehn ein bisschen mehr versteht.
      • Whiplash: Noch nicht gesehn, steht aber auf jedenfall auf der Agenda! Wird ein richtig stark Film der Birdman Konkurrenz machen wird
      • Imitation Game/ THeory of Everything: Beide noch nicht gesehn.
      --> Mein Favorit ist Birdman, gefolgt von GBH/Whiplash!
      Beste Regie:
      • Ich tippe auf Richard Linklater, einfach aufgrund der "extremen" Machart von Boyhood, wünsche mir aber insgeheim Wes Anderson o. Inarritu

      Bester Hauptdarsteller:
      • Da ich nur Birdman gesehn habe, kann ich nur Michael Keaton in den Raum werfen. Oscarwürdig war seine Performance auf jeden Fall.
      Beste Hauptdarstellerin:
      • Wie beim Hauptdarsteller, habe ich hier nur Gone Girl geschaut, ergo kann ich nur Rosamund Pike beurteilen.

      Beste Nebendarstellerin:
      • Für mich ganz klar Emma Stone. Die Vorstellung in Birdman war einfach nur stark
      Bester Nebendarsteller:
      • Muss einfach J.K. Simmons werden. Ich habe zwar nur den Trailer gesehn, aber wie er da einen in den Bann zieht ist atemberaubend. Zwar würde ich es Norton echt gönnen, da er einer meiner Lieblingsschauspieler ist, aber dafür hat er in Birdman einfach nicht genug Screentime gehabt.
      Es sind dieses Jahr einfach unheimlich viele Leute/Filme nominiert die einen künsterlischen Aspekt haben und ich hoffe wie Zeonom das diese Oscars ein Signal in die Richtung geben um solche Filme stärker zu focieren und nicht nur stupide Blockbuster....
      Wird aufjedenfall spannend dieses Jahr
    • Auch wenn ich die Oscarverleihungen nie selbst gesehen habe find ich das tam tam, das währenddessen veranstaltet wird immer etwas übertrieben. Auch bin ich mit vielen Kozessionsentscheidungen der Jury nicht immer ganz einverstanden. Jedoch bin ich ein großer Fan des mittlerweile eingestellten Game One Plauschangriff gewesen, der fast jedes Jahr vor den Oscars einen Podcast gewidmet wurde. Jetzt ist das ganze in den Youtube Channel ausgelagert und ich hoffe, dass die Jungs dieses Jahr wieder darüber berichten.

      Grüße, ATTi

      PS: Mein Favorit für dieses Jahr wäre eigentlich Interstellar gewesen, aber dieser ist leider nicht in der Kategorie bester Film nominiert, obwohl doch in dieser Kategorie maximal 10 Filme gelistet werden dürfen. Ebenso Christopher Nolan, der ebenso nicht nominiert wurde, obwohl dieser schon so oft übergangen wurde…

      Ansonsten eine Frage an @Zeonom: Wie konntest du American Sniper den schon sehen? Deutscher Kinostart ist bei uns nämlich erst am 26.02.
      Wurdest du in eine Pressevorführung eingeladen?
    • Gute Nachricht für dich ATTi, so weit ich informiert bin wird es auch dieses Jahr einen live Oscast von den Game One / Rocket Beans Jungs geben.

      Zu American Sniper: Nun ich will mal so sagen, da es mein Anspruch ist möglichst alle Filme in Originalvertonung zu sehen und Kino für so viele Filme recht teuer ist und ich leider auch kein Filmjournalist bin, muss mir manchmal halt das Internet etwas aushelfen, ähnlich wie es hier im Board mit One Piece geschieht wo ja auch nicht jeder auf den deutschen Release wartet...

      Ja Interstellar fehlt mir auch irgendwie in den großen Kategorien, eine zweite Nominierung für Matthew McConaughey wäre auch drin gewesen finde ich. Auch ein in Nightcrawler grandioser Jake Gyllenhaal wurde etwas übergangen. Man kann es halt nicht jedem Recht machen und die Academy ist halt etwas eigen. Umso mehr freue ich mich dass Außenseiter wie Birdman und Whiplash schon mal ihre Anerkennung in einer Nominierung gefunden haben.
      Interstellar ist ja auch noch in den Technik Kategorien nominiert, welche wenn man ehrlich ist den Film auch erst so magisch machten durch die Bild und vor allem Soundgewalt. Von daher denke ich schon das der ein oder andere Preis für Nolans Werk abfallen wird.
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    • American Sniper müsste für mich raus und Interstellar müsste rein. Sniper ist einfach so ein gedöns eines 0815 Epos eines Clint Eastwood bei dem einmal mehr einfach alles schlechte des Menschen rausgeschnitten wird und auf Amerikanischer Art und Weise ein Held generiert wird den Amerikaner typischerweise feiert. All das Negative was dieser Mensch gemacht hat oder Dinge die menschlich in Frage gestellt werden. Er verrührt Wahrheit und Lüge zu einer skrupellosen Dramaturgie, die den Mythos amerikanischer Einzigartigkeit glorifiziert - und zerreißt. Er erzählt eine "wahre Geschichte", aber nur so wahr, wie sie ins patriotische Drehbuch passt. Vielmehr ist "Sniper" die fiktionalisierte Version einer fiktionalisierten Version einer Realität, die auch ohne diese doppelte Zuspitzung traurig genug wäre.

      Aber so ist Amerika eben und für Filme wie Interstellar usw. ist da dann eben kein Platz.

      Generell finde ich den Rummel um die Oscar übertrieben. Allein Pro7 jedes Jahr. 1 Woche sonderprogramm mit den gleichen dingen bei Galieleo, Red usw. wie der ganze Müll an Sendungen heisst. Dabei wird wie üblich der Fokus auf falsche, oberflächliche Dinge gesetzt und Kategorieren die auch interessant sind völlig unbeachtet bei Seite gelegt.
      Ich Áyu akzeptiere, dass es durchaus möglich ist den Shonen typischen Aufbau eines Arcs zu hinterfragen und ein Antagonist nicht zwingend in jenem Arc fallen muss wo er die Hauptperson ist
    • War jetzt nicht so spannend dieses Jahr, aber bin eigentlich mit allen Gewinnern einverstanden, auch wenn ich Nightcrawler ein paar mehr Nominierungen und sogar den Drehbuch Oscar gegönnt hätte, aber Birdman passt auch, weil beide tolle Filme waren. Auch wenn ich jetzt nicht alle Filme gesehen habe, wie American Sniper, The Imitation Game und Whiplash (auf diesen freue ich mich am meisten), kann ich dieses Mal jede Auszeichnung nachvollziehen, was eigentlich seltener der Fall ist bei den Oscars.

      Vor allem habe ich mich gefreut, dass Birdman den Oscar für den besten Film gewonnen hat, da ich zwischenzeitlich echt gedacht habe, dass die Academy sich für Boyhood entscheiden wird. Boyhood ist für mich definitiv ein guter Film, aber trotz seiner speziellen Machart über 12 Jahre, als eigener Film nicht so spektakulär wie die anderen Filme in der Kategorie, die ich gesehen habe. Im Grunde unterscheidet er sich auch nicht viel von The Theory of Everything, abgesehen davon, dass auch in Echt 12 Jahre vergangen sind, jedoch gefällt mir das Stephen Hawkings Biopic aufgrund der schauspielerischen Leistungen etwas besser, auch wenn beide Film im Grunde langsam sind und sich auf das Leben und die Liebe einer Person konzentrieren. Birdman oder sogar The Grand Budapest Hotel waren bei dieser Kategorie von Beginn an meine Favoriten und ich bin wirklich froh, dass Birdman diesen und auch die restlichen drei (vor allem Kamera und Regie) Auszeichnungen verdient gewonnen hat, vor allem weil Iñárritu einer meiner absoluten Lieblingsregisseure ist.

      Ansonsten wurde so ziemlich alles gleichmäßig verteilt, was auch irgendwie besser ist, als dass ein Film so richtig abräumt. So ging, abgesehen von Foxcatcher, kein Film mit 5 oder mehr Nominierungen leer aus, was wohl etwas angenehmer ist als das, was letztes Jahr mit American Hustle, Nebraska, Captain Phillips und The Wolf of Wall Street passiert ist. Also abgesehen von einigen Witzen von NPH und ein paar unternominierten Filmen (Nightcrawler, Inherent Vice), was aber immer so ist, kann man sich über die Oscars in diesem Jahr wirklich nicht beschweren.
    • Ich bin leider nicht so wirklich zufrieden mit der Vergabe dieses Jahr.
      Aber zunächst einmal freue ich mich für Julianne Moore, die es auf jeden Fall mehr als verdient hat. Sie eine der Schauspielerinnen, die zu häufig übergangen und häufig müde belächelt wurde. Dabei ist sie eine der kraftvollsten und talentiertesten Damen in Hollywood.

      Also für Birdman als besten Film kann ich mich nicht anfreunden, wobei ich Emma Stone den Oscar hier gegönnt hätte. Ich liebe ihre Art der Darstellung in ihren Filmen, weil sie so natürlich spielen kann. Birdman an sich fand ich jetzt nicht so spannend. Er hat mich über weite Strecken eher gelangweilt. Hier hätte ich eher Imitation Game oder Grand Budapest Hotel gesehen.

      Besonders schade fand ich den Oscar für Baymax...sorry, aber verglichen mit Drachenzähmen Part 2 ist schon allein die Story in letzterem um längen besser. Aber nun ja, kann man nix machen.
      Insgesamt war die Show eher mäßig und ich hoffe, dass wir nächstes Jahr mal wieder mehr zu lachen haben. Neil Patrick Harris war leider nicht wirklich, wie ich ihn mir erwünscht habe.

      Auch Interstellar hat meines Erachtens zu wenig Aufmerksamkeit erhalten.
    • Ich fand die Show dieses Jahr auch mehr als lahm. Hätte ich nicht nebenbei noch einen Livestream geguckt, wäre ich wohl eingeschlafen. NPH ist wohl der schwächste Host seit langer Zeit gewesen und ich denke mit seiner Performance hat er seiner zukünftigen Karriere keinen Gefallen getan.
      Bei den Auszeichnungen bin ich allerdings recht zufrieden. J.K. Simmons war verdient, die Auszeichnungen für Birdman waren verdient, das Boyhood nicht überbewertet wurde war gut so und insgesamt war es sehr ausgeglichen. Ich kann halt nur dass bereits gesagte ankreiden, nämlich dass Interstellar zu wenig (Nominierungen und Auszeichnungen) bekam und auch Nightcrawler etwas übergangen wurde.

      Ich hoffe nächstes Jahr wird es wieder etwas spannender und lustiger, die Kritik der Medien sollte sich die Academy wenigstens ein bisschen zu Herzen nehmen.
      'To protect the Sheep you gotta catch the wolf, and it takes a wolf to catch a wolf.'
    • Bald ist es dann mal wieder so weit: Die diesjährigen Oscars stehen an! Die nominierten findet ihr ganz banal auf Wikipedia (hier).

      Ich muss sagen ich habe (obwohl ich mir viele Filme angucke) die meisten nominierten Filme jeder Kategorie nicht gesehen. Trotzdem möchte ich sagen, dass ich trotz meiner Freude am "Marsianer" trotzdem der Meinung bin, dass dieses Jahr der Oscar für den besten Hauptdarsteller an Leonardo DiCaprio gehen sollte. Ich war gestern in "The Revenant" und war einfach nur maßlos beeindruckt. Und das, obwohl er in dem Film nicht wesentlich viel mehr Text hat als Arnold Schwarzenegger im Terminator :P Aber nachdem was ich über "The Danish Girl" gelesen habe, ist hier die Konkurrenz ziemlich groß.

      Abschließend möchte ich noch ganz kurz zur Rubrik "bester Animationsfilm" den Film "Alles steht Kopf" hervorheben, der hat mich nämlich mit viel Emotionen und einer lustigen als auch irgendwie sehr dramatischen Story überrascht. :thumbsup:
      Fist of Love
    • Ich würde mir sehr wünschen, dass Leo wieder keinen Oscar kriegt. Ich stehe darauf, wenn die Massen getrollt werden ;)

      Bryan Cranston würde ich den Erfolg sehr gönnen, wobei mein Favorit Tom Hardy ja gar nicht nominiert ist ;(

      Ansonsten wieder viele Filme nominiert die so gar nicht meinen Geschmack treffen. Danish Girl und Steve Jobs kann ich nicht nachvollziehen.
    • Ich persönlich befürchte schon fast, dass der mediale Druck auf die Academy irgendwann einfach so groß ist, dass sie Leo das Ding einfach geben müssen, wenn man den darauf folgenden Shitstorm, der irgendwann wohl biblische Ausmaße annehmen würde, irgendwie umgehen will.

      Nichtsdestotrotz hätte Leo es auch dieses Mal einfach wieder verdient. Bei seiner Nominierung zur Performance von "The Wolf Of Wallstreet" kann ich irgendwo verstehen, dass er den Oscar da nicht bekommen hat. War da natürlich auch wieder ne fantastische Leistung, sonst wäre er ja nicht nominiert worden, aber es war halt einfach keine so polarisierende Rolle, wie er sie jetzt in "The Revenant" hatte. Alles andere als der Oscar wäre in diesem Jahr wirklich die reinste Farce. Starke Konkurrenz hin oder her.

      Ansonsten muss ich auch sagen, dass mich die Oscars in diesem Jahr nicht besonders interessieren. Höchstens noch die Kategorie für den besten Nebendarsteller reizt mich, aber halt auch nur wegen Tom Hardy.
      Mein Desinteresse liegt aber vielleicht auch einfach an der diesjährigen Moderation, wer weiß ... (Chris Rock als Moderator ... Mir schwant böses ...)
      „Just as world‘s unite, so too do they part.“
    • Leo hat es so oder so auf jeden Fall verdient.Ich habe mir zwar Revenant noch nicht geschaut aber laut einer Freundin soll der Film klasse sein und die kritisiert gefühlt jeden Film. ^^Aber auch so hätte er es einfach verdient,verdammt jetzt gibt dem guten Mann schon endlich seinen Oscar. ^^
    • In meinen Augen fallen die Oscars mehr durch den Umstand aus, das keine Affroamerikaner nominiert sind und sich jene darüber aufregen was ich irgendwie auch gut finde, denn die Affroamerikaner sehen bekanntlich Amerika als ihre Heimmat und durch solche Umstände merkt man immer noch wie heute die Rassentrennung doch irgendwie einzug hält. Es gab dieses Jahr einige Affroamerikaner die gute Rollen gespielt haben. Wonach die Nominierungen ausfallen weis ich leider nicht aber es ist schon äusserst seltsam muss man sagen. Nun den. Ansonsten ist der 2. Aufhänger der Oscar für Leo und sonst? Dieses Jahr fehlt einfach irgendwas bei den Oscars,.....sie sind zu still, zu brav, zu langweillig irgendwie.
      Ich Áyu akzeptiere, dass es durchaus möglich ist den Shonen typischen Aufbau eines Arcs zu hinterfragen und ein Antagonist nicht zwingend in jenem Arc fallen muss wo er die Hauptperson ist
    • So sehr ich es Leo auch gönnen würde, dass er endlich auch einen Oskar erhält (den er in der Vergangenheit schön öfter verdient hätte imo), glaube ich nicht, dass er ihn dieses Jahr sein Eigen nennen kann. Das ist natürlich sehr subjektiv und nur meine persönliche Meinung, aber allein schon den Film Revenant fand ich nicht sehr gut. Es haben mich sehr viele Dinge gestört und er war mir einfach viel zu lang. Gott sei Dank sind meine Meinung und wie gut oder schlecht ein Film nun ist für die Vergabe des Oscars als bester Hauptdarsteller irrelevant ;)
      Jedoch muss ich fairerweise auch sagen, dass, so sehr ich Leo auch als Schauspieler liebe, er schon Rollen besser gespielt hat. Versteht mich nicht falsch, er hat eine sehr gute und solide Leistung abgeliefert, aber in anderen Rollen hat er schon wesentlich bessere Leistungen abgeliefert, imo.
      Ich fände es prinzipiell super, wenn er endlich auch einen Oscar erhalten würde, fände es aber tatsächlich schade, wenn es gerade für diese Rolle wäre in der er, wie ich finde, nicht so glänzen konnte wie sonst.
      Mein persönlicher Favorit für diesen Oscar ist übrigens Eddie Redmayne (Danish Girl) und Michael Fassbender (Steve Jobbs).


      Nachtrag:
      Zu der Geschichte mit den Rassismusvorwürfen, weil ja keine Afroamerikaner nominiert sind. Ich finde dieses Argument in etwa so sinnvoll wie eine Frauenquote in Unternehmen. Ein Mensch ist ein Mensch und sollte einfach nach seinen Leistungen beurteilt werden und nichts anderes. Zum Teufel noch eins, was spielt das für eine Rolle (no pun intended) ob jemand schwarz, weiß, rot, gelb oder blau-grün gestreift ist. Bei den Oscarverleihungen sollen die besten Leistungen im Bereich Film gewürdigt werden und wenn die Jury der Meinung ist, dass diese Nominierten die Chance bekommen sollen, dann ist das so. Ich weiß, dass Rassismus gerade in Amerika ein brisantes Thema ist, aber kaum sind einmal nur Menschen mit heller Hautfarbe bei irgendetwas vertreten, wird gleich die Rassismuskeule geschwungen. Ich finde das unangebracht und offen gestanden ziemlich lächerlich. Als wenn noch nie ein Afro-Amerikaner bei den Oscars nominiert worden wäre...
      Dies waren die in Worte gefassten Gedanken eines verwirrten Geistes ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ichi-Nii ()

    • Das Problem an der Kritik das Schauspieler X nicht drin ist, dass die Leute stets vergessen, dass man gleichzeitig auch Schauspieler Y rausnehmen muss. Ja, es ist schade, dass Jason Mitchell, Idris Elba und Benicio Del Toro nicht nominiert wurden, aber man muss sich das diesjährige Nebendarstellerfeld doch mal ansehen: Rylance, Hardy, Bale und schockierenderweise Stallone haben alle Weltklasseleistungen gebracht für die sie in schwächeren Jahren allesamt gewonnen hätten. Selbiges höre ich über Mark Ruffalo, aber da der Film ja sinnvollerweise erst in genau einem Monat bei uns rauskommt, kann ich von meiner Seite aus dazu nichts sagen. Und Idris Elbas größter Stolperstein dürfte nicht seine Hautfarbe gewesen sein, sondern die Tatsache, dass sein Film zeitgleich auf Netflix veröffentlicht wurde.
      Und es kann doch eigentlich nicht sein, dass das selbe Gremium, dass die schwarzen Schauspieler Lupita Nyong'o, Morgan Freeman, Jennifer Hudson, Forest Whitaker, Denzel Washington, Jamie Foxx etc. ausgezeichnet hat, auf einmal allesamt Rassisten sind, die Nominierten habe ich sogar mal außen vor gelassen. Dennoch begrüße ich die jetzt beschlossenen Änderungen, weil die Academy einfach in den letzten knapp 10 Jahren oft ziemlich out of touch war.
      Irgendwie traurig, dass sie genau in dem Jahr große Kritik erhalten, in dem sie zum 1. mal seit Jahren mMn fast alles richtig gemacht haben.
      Es gibt ein Rassenproblem in Hollywood, aber das muss man innerhalb der Studios lösen, die die Filme machen, die die Filme besetzen.
      Ich habe letzte Woche The Big Short gesehen, sehr guter Streifen, aber im ganzen Film war vielleicht genau ein namenloser Schwarzer mit zwei Sätzen Dialog. Die Academy kann doch nur die besten Leistungen auszeichnen, nicht diktieren, wer nun besetzt wird.

      Ohne Spotlight und Room gesehen zu haben hoffe ich aktuell auf folgenden Ausgang in den größeren Kategorien:
      Bester Film: The Revenant
      Beste Regie: George Miller, Mad Max: Fury Road
      Bester Schauspieler: Leonardo DiCaprio (Fassbender war absolut fantastisch, aber DiCaprio fand ich noch stärker)
      Bester Nebendarsteller: Tom Hardy (wird aber eh Stallone)
      Beste Cinematography/Kamera: Lubezki, The Revenant
    • King´s Grampa schrieb:

      KoalaD schrieb:

      wobei mein Favorit Tom Hardy ja gar nicht nominiert ist ;(
      Doch aber als bester Nebendarsteller in The Revenant, du meinst wahrscheinlich in Mad Max oder Legend oder? Finde ihn auch klasse muss ich sagen, einer meiner Lieblingsschauspieler aktuell!


      Ich hätte ihn für Legend nominiert. Der Film war zwar nur lala, aber Hardy hat da mMn groß aufgetrumpft.


      In meinen Augen fallen die Oscars mehr durch den Umstand aus, das keine Affroamerikaner nominiert sind und sich jene darüber aufregen was ich irgendwie auch gut finde, denn die Affroamerikaner sehen bekanntlich Amerika als ihre Heimmat und durch solche Umstände merkt man immer noch wie heute die Rassentrennung doch irgendwie einzug hält. Es gab dieses Jahr einige Affroamerikaner die gute Rollen gespielt haben. Wonach die Nominierungen ausfallen weis ich leider nicht aber es ist schon äusserst seltsam muss man sagen. Nun den. Ansonsten ist der 2. Aufhänger der Oscar für Leo und sonst? Dieses Jahr fehlt einfach irgendwas bei den Oscars,.....sie sind zu still, zu brav, zu langweillig irgendwie.


      Dazu eine lustige Zahl: In den letzten 15 Jahren konnten 4 Schwarze den Oscar in der Kategorie bester Hauptdarsteller/in gewinnen. Das entspricht einen Anteil von 13.3%. Damit ist der Anteil an Schwarzen Oscar Gewinnern in den letzten 15 Jahren größer als ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung.
    • Gott, wie sich wieder viele aufregen, dass kein Schwarzer nominiert ist.
      Und gleich wieder ist die Rede von Quoten.
      Wenn ich das Wort mittlerweile schon nur lese.

      Quoten sind doch nur dazu da um die natuerliche Ordnung zu stoeren und Jemanden wo hin platzieren wo er ohnehin nix zu suchen hat.
      Frauenquote, Rassenquote,
      Wenns sein soll solls sein.
      Wenn nicht dann nicht.

      Jedenfalls sollte Leo ganz klar gewinnen.
      Der liefert und liefert.
      Muss endlich mal honoriert werden.
    • Ich will eigentlich nur, dass Leo endlich nen Oscar gewinnt. Er hätte es schon damals bei Gilbert Grape verdient. Ist noch heute ein klasse Film. Ansonsten sehe ich nicht so viele Filme, deswegen habe ich keine Favoriten. Es wäre natürlich schon, wenn der Ghibli Film gewinnt.

      Das mit den Rassismusvorwürfen ist in meinen Augen einfach nur lächerlich. Jetzt sind keine Schwarzen nominert, was war aber vor 2 oder 3, vor 5 oder 10 Jahren? Warum regen sich alle nur darüber auf, dass es keine nominierten in den Darstellerkategorien gibt? Was ist mit anderen Kategorien? Warum ist es nur rassistisch, wenn keine Schwarzen nominiert sind? Mit Ghibli ist in bester Animationsfilm auch ein Nicht-weißer nominiert, oder nicht?
      Die Menschen suchen nur mal wieder was um sich aufzuregen. Jemand will die Oscars boykottieren, weil die Nominierten weiß sind? Das ist für mich Rassismus, solange er nicht nachweisen kann, dass die Jury tatsächlich aus rassistischen Gründen nominiert hat. Und das ist das, was mich so aufregt. Die Leute sagen, die Academy ist rassistisch (komischerweise nur in diesem Jahr) obwohl sie keinerlei Beweise haben. Man vermutet und interpretiert herum aber hier geht es um knallharte Vorwürfe und die wirft man nicht so in den Raum ohne Nachweise. Würde ich in der Jury sitzen, würde ich das nicht so hinnehmen.
      Man soll nominieren, wie gut die Schauspieler sind und das muss man dann auch akzeptieren. Ich mecker auch nicht rum, weil seit Jahren kein Deutscher Film mehr noiminiert war. Ist das vielleicht auch Deutschenfeindlich? Oder haben wir einfach nur keine guten Leistungen erbracht?
      Aber die US-Amerikaner vermuten hinter jedem Baum den Klu Klux Klan.
    • Ja, dass Leo bisher noch nie einen Oscar bekommen hat, ist für mich unverständlich. Nichts gegen Matthew Mcconaughey, seine Leistung war wirklich auch bombastisch, allerdings kam er damals mMn nicht an Leo ran (ist natürlich subjektiv). Zu Gilpert Grape kann ich auch nur sagen, dass seine Darstellung verblüffend real war und das Spielen einer geistig beeinträchtigten Person um einiges mehr abverlangt, als ein Großteil der anderen Rollen.

      Die ganze Diskussion um die Hautfarbe der Nominierten finde ich richtig haarsträubend. Es kommt auch eher auf die Rollenangebote an, als auf die spätere Nominierung. Wenn sich darüber beklagt werden würde, dann könnte ich das ja noch verstehen. Es wurden aber schon genügend dunkelhäutige Darsteller nominiert, die zeigen, dass die Nominierung nicht an der Hautfarbe scheitert.
      Aber dank dieses "heldenhaften" Einsatzes werde ich ab nächstes Jahr wohl keine Nominierung eines schwarzen Darstellers mehr ernst nehmen können, da ich ab sofort immer das Gefühl haben werde, dass er nicht wegen seiner Leistung, sondern wegen seiner Hautfarbe (somit wird man ja quasi gezwungen, in "Rassen" zu denken!) zur Wahl aufgestellt worden ist. Ich würde als Darsteller auch keinen Oscar mehr annehmen, da ich ausgezeichnet werden will, weil ich die beste bin und nicht wegen meiner Hautfarbe/Herkunft/whatever.
      Es ist auch so, dass die ganze Diskussion für mich wahnsinnig rassistisch ist, da ich allein die Argumentation "wir schwarz, ihr weiß" untragbar finde. Das ist ein stückweit auch Mobbing und gezielte Abgrenzung, was die verehrten Schwarzamerikaner (natürlich nicht alle) da betreiben. Nein, Opfer sind sie in Hinsicht auf den Rassismus schon lange nicht mehr. Die Hautfarbenfixierung sagt über die Boykotteure auch schon alles aus, mMn. Schade, dass solche Leute die Diskussionen immer dominieren.